Aktuelle Ausgabe - Feed Magazin
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inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltendes / Modisches / technisches / Praktisches<br />
die bereits spannender und wettkampfbetonter<br />
ausfallen dürfen – z. B. durch höhere Spielgeschwindigkeiten<br />
und komplexere Spielaufgaben<br />
–, wie Rennspiele („Racer“), Simulationen, Jump<br />
’n’ Runs“. Freigegeben ab 12 Jahre (solche Spiele<br />
können bereits deutlich kampfbetonter sein. Die<br />
Spielszenarien sind in einem historischen, futuristischen<br />
oder märchenhaft-mystischen Kontext<br />
angesiedelt, sodass sie ausreichend Distanzierungsmöglichkeiten<br />
für den Spieler bieten. Unter<br />
diese Altersfreigabe fallen Arcade-, Strategieund<br />
Rollenspiele sowie bereits einige militärische Simulationen.<br />
Freigegeben ab 16 jahre: Spiele mit einer<br />
Altersfreigabe ab 16 Jahren zeigen auch Gewalthandlungen,<br />
so dass ganz klar auch Erwachsene<br />
zur Käuferschicht gehören. Häufig handeln die<br />
Spiele von bewaffneten Kämpfen mit einer Rahmenhandlung<br />
(Story) und militärischen Missionen.<br />
Zu den Genres zählen Action-Adventures,<br />
militärische Strategiespiele und Shooter. Schließlich:<br />
Keine Jugendfreigabe (freigegeben ab 18). Da<br />
diese Spiele nahezu ausschließlich gewalthaltige<br />
Spielkonzepte thematisieren und häufi g eine<br />
düstere und bedrohliche Atmosphäre erzeugen,<br />
sind sie ausschließlich für Erwachsene. Zu den<br />
Genres gehören Ego-Shooter, Action-Adventures<br />
und Open-World-Games.<br />
WELCHE AUSWIRKUNGEN<br />
HABEN DIE ALTERSKENNZEICHEN?<br />
Mit den alterskennzeichen regelt der<br />
Staat, ob ein Computerspiel an Kinder und Jugendliche<br />
in der Öffentlichkeit abgegeben werden<br />
darf. Der Handel muss sich an die mit den<br />
Kennzeichen verbundenen Abgabebeschränkungen<br />
halten. Ein Spiel, das ab 12 Jahren freigegeben<br />
ist, darf einem 10-Jährigen nicht verkauft werden.<br />
Verstöße gegen diese Regelungen werden gem.<br />
§ 28 JuSchG als Ordnungswidrigkeit geahndet<br />
und können mit Bußgeldern bis zu 50.000 Euro<br />
belegt werden.<br />
eltern schreiben alterskennzeichen<br />
nicht vor, wie und welche Medieninhalte sie zu<br />
Hause ihren Kindern zugänglich machen, bieten<br />
ihnen aber eine Orientierung, welche Spiele als<br />
unbedenklich für ihr Kind einer betreffenden<br />
Altersstufe sind und welche nicht. Die Alterskennzeichen<br />
sind jedoch kein Hinweis auf die<br />
pädagogische Eignung für eine Altersgruppe<br />
oder auf die Qualität eines Spiels. Informationen<br />
46 <strong>Feed</strong>-<strong>Magazin</strong> 02-2011<br />
zur pädagogischen Eignung eines Spiels finden<br />
sich u. a. im Internet unter: www.spieleratgebernrw.de,<br />
www.spielbar.de www.internet-abc.de.<br />
DIE GRENZEN DER FREIEN<br />
MEINUNGSäUSSERUNG<br />
sind aber staatliche Alterseinstufungen,<br />
die in der Konsequenz die Abgabe an die<br />
entsprechende Zielgruppe unter Strafe stellen<br />
nicht faktisch Zensur? Nach Artikel 5 Absatz<br />
2 des Grundgesetzes finden die Rechte aus der<br />
Freiheit der Meinungsäußerung „ihre Schranken<br />
in (...) den gesetzlichen Bestimmungen zum<br />
Schutze der Jugend“, also im Jugendschutzgesetz<br />
(JuSchG). Deutsche Alterskennzeichnungen für<br />
Computer- und Konsolenspiele gelten somit als<br />
Zugangsbeschränkung ausschließlich für Kinder<br />
und Jugendliche.<br />
Felix Falk von der usk dazu: „Erwachsene<br />
können in Deutschland alle Spiele kaufen, die<br />
nicht beschlagnahmt sind. Das heißt, der Handel<br />
könnte unter den festgelegten Werbe- und Angebotseinschränkungen<br />
für Erwachsene auch indizierte<br />
Spiele bereithalten, denn der legale Kauf ist<br />
auch für Erwachsene möglich.“<br />
VERBINDLICHE VORSCHRIFTEN<br />
IM ZEITALTER ES INTERNETS?<br />
welchen nutzen haben Altersfreigaben<br />
heutzutage konkret, wenn sich Jugendliche (legal<br />
oder illegal) Spiele aus dem Internet herunterladen<br />
oder aus Österreich importieren können,<br />
wo der Jugendschutz weniger streng ist?<br />
Felix Falk: „Die beiden wichtigsten Funktionen<br />
des USK-Kennzeichens sind die Bindungs-<br />
wirkung für den Handel und die Information für<br />
Eltern. 98 Prozent aller Spiele im Handel haben<br />
ein USK-Kennzeichen und soweit ich das mitbekomme,<br />
achtet das Verkaufspersonal sehr darauf.<br />
Ansonsten würden Bußgelder bis zu 50.000 Euro<br />
drohen. Ich denke dies macht deutlich, dass die<br />
USK-Kennzeichen dem Jugendschutz gerade an<br />
den Orten, an denen die meisten Spiele verkauft<br />
werden, sehr nutzen. Natürlich kann jede Regel<br />
auch umgangen werden, erst recht in Zeiten des<br />
Internet. Aber letztendlich bleibt die Kontrolle<br />
der Mediennutzung von Kindern immer eine der<br />
wichtigsten Aufgaben der Eltern. Das kann ihnen<br />
kein Gesetz und kein Kennzeichen abnehmen.<br />
Dafür bietet das Kennzeichen wichtige Informationen<br />
und auf unserer Webseite sind zu den Themen<br />
Jugendschutz und Computerspiele noch viele<br />
weitere zu finden.“<br />
wie koMMt es eigentlich, dass Altersfreigaben<br />
in unterschiedlichen Ländern mitunter so<br />
stark voneinander abweichen? Felix Falk: „In vielen<br />
Ländern der Welt existieren unterschiedliche<br />
Normen, Werte und Ansichten, welche Inhalte<br />
Kinder und Jugendliche beeinträchtigen könnten.<br />
In Australien wird in Computerspielen beispielsweise<br />
das Thema Drogen als besonders gefährdend<br />
angesehen, in England ist es das Fluchen, in Griechenland<br />
das Glückspiel, in den USA ist es Sex und<br />
in Deutschland ist es das Thema Gewalt. Damit variieren<br />
auch die Systeme des Jugendschutzes und<br />
damit die Höhe der Einstufungen.“<br />
Weitere Informationen zu den Alterskennzeichnungen,<br />
Hilfestellungen für Eltern oder Anbieterberatung<br />
finden sich auf der Webseite der<br />
USK: http://www.usk.de/