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Karin Stoiber - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft

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38<br />

Eine Frage noch ...<br />

... Herr Koch, macht <strong>der</strong> Wechsel von <strong>der</strong> Politik<br />

„<br />

in die <strong>Wirtschaft</strong> Sinn?<br />

Ein Wechsel von <strong>der</strong> Politik in die <strong>Wirtschaft</strong><br />

– o<strong>der</strong> umgekehrt – ist in Deutschland<br />

noch die Ausnahme. Ganz im Gegensatz<br />

zu Län<strong>der</strong>n wie den Vereinigten Staaten o<strong>der</strong><br />

Frankreich. Das ist schade, denn beide Seiten<br />

könnten viel stärker von ihren gegenseitigen<br />

Erfahrungen profitieren. Einem noch<br />

besseren Verständnis füreinan<strong>der</strong> wäre das<br />

sehr zuträglich.<br />

Beide Aufgaben – eine Führungsfunktion in<br />

<strong>der</strong> Politik und in einem Unternehmen – erfor<strong>der</strong>n<br />

Leidenschaft, Erfahrung und handwerkliches<br />

Geschick. Auch ein Ministerprä -<br />

sident muss in puncto Koordination und<br />

Management sämtliche Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

meistern, die ein Apparat mit Zehntausenden<br />

von Mitarbeitern und ein Haushalt in zweistelliger<br />

Milliardenhöhe mit sich bringen. Zudem<br />

gehören Industrie- und Energiepolitik o<strong>der</strong> Infrastrukturentwicklung<br />

zum Tagesgeschäft.<br />

Diese Erfahrung ist außerordentlich hilfreich,<br />

ein so vielfältiges Unternehmen wie Bilfinger<br />

Berger zu leiten.<br />

Die Unterschiede zwischen politischem und<br />

unternehmerischem Management sind nicht<br />

so groß. In beiden Fällen erreicht man nichts<br />

über strikte Anweisungen. Gutes Management<br />

zeichnet sich dadurch aus, dass es die<br />

Menschen in eine bestimmte Richtung bewegt,<br />

weil die Erwartungen an sie gut kommuniziert<br />

wurden.<br />

In <strong>der</strong> Politik ist <strong>der</strong> Erfolg oft schwer messbar,<br />

seine Definition hängt auch wesentlich<br />

vom eigenen Standpunkt ab. In <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

liegen am Ende Zahlen auf dem Tisch, die objektive<br />

Schlüsse zulassen. Das ist durchaus<br />

wohltuend. Gerade mit Aufsichtsräten kann<br />

Roland Koch war von 1999 bis 2010 Minis -<br />

terpräsident von Hessen und von 1998 bis<br />

2010 Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> hessischen CDU.<br />

Seit 2011 ist er Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Baukonzerns Bilfinger Berger. �<br />

man sehr differenziert diskutieren, auch<br />

über längerfristige Perspektiven. Das<br />

ist im politischen Raum nicht immer<br />

ganz einfach.<br />

Dass ein Wechsel zwischen Politik und<br />

<strong>Wirtschaft</strong> so selten vorkommt, liegt<br />

vielleicht auch daran, dass es die Öffentlichkeit<br />

den Akteuren nicht gerade<br />

leicht macht: Der Austausch wird zwar<br />

immer wie<strong>der</strong> vehement gefor<strong>der</strong>t. Aber<br />

wenn er dann wirklich passiert, gibt es sofort<br />

unfaire Verdächtigungen und unsachliche<br />

Kritik. Das ist wahrscheinlich<br />

das größte<br />

Hemmnis.<br />

“<br />

Foto: Bilfinger Berger

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