September bis November 2009 - Marktkirchengemeinde Clausthal
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Baugeschichte der Marktkirche<br />
6<br />
Im Gemeindebrief „Sommer<br />
<strong>2009</strong>“ sind neben der<br />
Fenstergestaltung des<br />
Uhrenturms die Erkenntnisse<br />
vorgestellt worden, die sich<br />
für die Kirchenwand rechts<br />
neben dem Haupteingang ergeben<br />
hatten, als nach Abnahme<br />
des Außenbeschlages<br />
das Fachwerkgerüst<br />
sichtbar wurde.<br />
Inzwischen ist an der Innenseite<br />
dieser Wand unterhalb<br />
der ersten Empore ebenso<br />
wie bei der westlichen Wand<br />
zur Winterkirche hin eine in<br />
den Jahren 1963-65 aufgebrachte<br />
Verkleidung entfernt<br />
worden. Diese aus „50ger“<br />
Dachpappe, Heraklitplatten<br />
und Novopan bestehende,<br />
insgesamt 5 cm starke<br />
Schicht hat man seinerzeit in<br />
der ganzen Kirche ohne<br />
Lüftungszone direkt auf die<br />
originale Holzvertäfelung genagelt.<br />
Sie war als Wärmedämmung<br />
zur Senkung der<br />
Heizkosten gedacht, verändert<br />
aber das bauphysikalische<br />
Gleichgewicht<br />
der Kirche in äußerst negativer<br />
Weise und hat verheerende<br />
Auswirkungen im Hinblick<br />
auf die Erhaltung des<br />
Gebäudes.<br />
Die Abnahme dieses Materials<br />
ist daher ein zwingend erforderlicher<br />
Schritt zur Gebäudesanierung,<br />
der nach<br />
von Bernd Gisevius<br />
und nach im gesamten Innenraum<br />
der Kirche fortgesetzt<br />
werden muss. Im Rahmen des<br />
augenblicklich laufenden Bauabschnittes<br />
werden auch im<br />
südlichen Seitenteil die entsprechenden<br />
Arbeitsschritte<br />
durchgeführt. (Lediglich die<br />
Decke ist aus Kostengründen<br />
hiervon noch ausgenommen.)<br />
Im Zusammenhang mit den<br />
eben beschriebenen Arbeiten<br />
bot sich nicht nur die Chance,<br />
neue Aufschlüsse über<br />
die ursprüngliche Gestaltung<br />
der Kirche zu gewinnen, sondern<br />
es konnte dem Kirchenraum<br />
in diesem Bereich auch<br />
das originale Aussehen von<br />
1642 zurückgegeben werden.<br />
Zu diesem Zweck wurde die<br />
ursprüngliche „Holzsichtigkeit“<br />
der Vertäfelung wiederhergestellt,<br />
indem alle Ölfarbanstriche<br />
entfernt wurden.<br />
Diese waren in weiß oder<br />
hellgrau gehalten und 1736,<br />
1843 und 1885 aufgebracht<br />
worden. Auf der Nordseite<br />
kam so schon gleich der schöne<br />
warme Farbton von 1642<br />
ans Licht, der in einer alten<br />
Baurechnung als gelb bezeichnet<br />
wird. Auf der Westwand<br />
im Süden dagegen liegt<br />
zwischen dem Anstrich von<br />
1736 und der originalen Oberfläche<br />
noch eine braune Lasur,<br />
die in einem eigens hierfür<br />
entwickelten Verfahren ent-