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DAS RECHT DER TIERE DAS RECHT DER TIERE - Bund gegen ...

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Das Recht der Tiere 3/2011<br />

40<br />

U MWELT<br />

Kater<br />

"Er schnurrt wie ein Außenbordmotor", sagt Christian<br />

Werner lächelnd, "sobald Sie seinen Raum betreten".<br />

Der gesundheitlich angeschlagene Kater hat es<br />

dem Tierheimleiter besonders angetan.<br />

Nicht nur, dass der ca. neun Jahre alte<br />

Ruben die Welt nur noch durch ein<br />

Auge sieht; er hat zugleich (medikamentös<br />

gut eingestellte)<br />

Epilepsie, Diabetes<br />

und ist FIV-positiv - eine<br />

Diagnose, die trotz Aufklärung<br />

noch immer viele<br />

Interessenten abschreckt.<br />

RUBEN<br />

Dabei bedeutet die Diagnose FIV-positiv<br />

nicht, dass die vierbeinigen Patienten<br />

eine sehr viel kürzere Lebenserwartung<br />

haben - im Gegenteil: Viele<br />

FIV-Katzen können bei gutem Wohlbefinden<br />

ein recht hohes Alter erreichen.<br />

Wichtig ist nur, dass die Tiere ihre Infektion<br />

nicht auf andere Katzen übertragen,<br />

daher dürfen sie nicht in Haushalte<br />

mit gesunden Samtpfötchen<br />

vermittelt werden und entsprechend<br />

auch keinen Freigang erhalten.<br />

Der Vergesellschaftung zweier FIV-positiver<br />

Katzen steht jedoch nichts im Wege,<br />

wobei sich Ruben - vor die Wahl gestellt<br />

- wohl eindeutig für einen<br />

zweibeinigen Freund entscheiden würde.<br />

"Ruben", beschreibt der Tierheimleiter<br />

das Verhalten des anhänglichen<br />

Fundkaters, "ist von Menschen total begeistert."<br />

Er liebt jede Form von Zuwendung<br />

wie Streicheln oder Bürsten und<br />

lässt selbst den kleinen Piks für die notwendige<br />

Insulinration mit stoischer Ruhe<br />

über sich ergehen.<br />

"Ich bewundere diesen kleinen Kerl",<br />

sagt Christian Werner, der im November<br />

vier Jahre den Elisabethenhof leitet.<br />

"Er hat fast alles an gesundheitlichen<br />

Einschränkungen "mitgenommen" und<br />

sich dennoch sein lebensfrohes Wesen<br />

bewahrt. Wenn ich einen Wunsch hätte,<br />

würde ich Ruben die "richtigen Menschen"<br />

vorbeischicken, die ihm ein warmes,<br />

liebevolles Zuhause bieten<br />

können."<br />

Anfang des Jahres schien das Glück<br />

schon greifbar, als eine Krankenschwester<br />

großes Interesse an Ruben zeigte<br />

und ihn zu sich holen wollte. Dann veränderten<br />

sich unerwartet ihre beruflichen<br />

Anforderungen, sie konnte die<br />

geforderte Reisetätigkeit nicht mit der<br />

Betreuung des Katers vereinbaren - für<br />

das Tierheimteam ein schwarzer Tag.<br />

"Wir waren wirklich bitter enttäuscht",<br />

so Christian Werner.<br />

Der 35jährige ist ein Quereinsteiger,<br />

wie so viele hauptamtliche arbeitende<br />

Tierfreunde. Der gelernte Lagerist ent-<br />

mit klei<br />

schied sich vor Jahren, seine Liebe zum<br />

Tier zum Beruf zu machen, holte die<br />

Ausbildung zum Heim- und Pensionstierpfleger<br />

nach, arbeitete u.a. im Tierheim<br />

Frankfurt und übernahm 2008<br />

die Tierheimleitung für den bmt in Reichelsheim.<br />

Sein Arbeitstag beginnt um 8.00 Uhr<br />

und endet kaum vor 18.30 Uhr. "Ich bin<br />

mein eigener Ersatzmann", umreißt er<br />

humorvoll seinen vielseitigen Tätigkeitsbereich.<br />

Wenn jemand in der Tierversorgung<br />

fehlt, greift er genauso<br />

zu Gummistiefeln<br />

und Putzzeug wie zum Hörer,<br />

wenn das Telefon nicht<br />

stillsteht, berät, informiert,<br />

erklärt und hört zu.<br />

"Verantwortung <strong>gegen</strong>über<br />

den uns anvertrauten Tieren<br />

ist immer auch Verantwortung<br />

<strong>gegen</strong>über Menschen",<br />

sagt der Tierheimleiter und<br />

beschreibt folgenden Fall:<br />

Um Dabo zu halten,<br />

braucht man viel Kraft

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