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RDT 1/2006 - Bund gegen Missbrauch der Tiere ev

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Nr. Nr.<br />

1 März <strong>2006</strong><br />

DAS RECHT DER TIERE<br />

VOGELGRIPPE IN DEUTSCHLAND<br />

bmt for<strong>der</strong>t:<br />

Impfen statt Töten!<br />

UNBARMHERZIG<br />

HUNDEMÄRKTE UND<br />

BÄRENFARMEN<br />

IN CHINA<br />

OHNE STRAFE<br />

SEXUELLER<br />

MISSBRAUCH<br />

AN TIEREN<br />

FÜR KINDER<br />

NEUES TIERSCHUTZ-<br />

MATERIAL VOM bmt<br />

IHR ENGAGEMENT<br />

DAS TUN SIE<br />

FÜR TIERE<br />

BUND GEGEN MISSBRAUCH DER TIERE E.V.


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

2<br />

I NHALT<br />

INHALT<br />

Hinweis: Unser neues Papier ist auch<br />

Umweltpapier und chlorfrei gebleicht!<br />

Inhaltsverzeichnis / Impressum 2<br />

EDITORIAL 3<br />

TITELTHEMA 4<br />

Die Vogelgrippe hat Deutschland erreicht<br />

Der bmt for<strong>der</strong>t: Impfen statt Töten<br />

TIERSCHUTZPOLITIK 8<br />

Legehennen zurück in die Käfige?<br />

AKTUELL 10<br />

EU streicht Subventionen für Tiertransporte<br />

JAGDTOURISMUS 12<br />

Einfuhrverbot von Bärentrophäen aus Rumänien aufgehoben<br />

(K)EIN TABUTHEMA 14<br />

Sexueller <strong>Missbrauch</strong> an <strong>Tiere</strong>n in Deutschland<br />

TIERE IN NOT 16<br />

Wer hilft?<br />

DAS TUN SIE FÜR TIERE 20<br />

Walschutz: Andreas Morloks Protestmarsch nach Norwegen<br />

IHR PROTEST IST WICHTIG! 21<br />

Zirkus: EU for<strong>der</strong>t von Österreich, Wildtierverbot aufzuweichen<br />

Unbarmherzig: Chinas Bärenfarmen und Hundemärkte<br />

Labor Covance: Hölle für Primaten<br />

AUSLANDSTIERSCHUTZ 26<br />

Reportage: bmt-Team rettet Milli von <strong>der</strong> Müllkippe<br />

Tierheim in Kiskunhalas braucht eine Quarantänestation<br />

GESCHÄFTSSTELLEN<br />

TZ Pfullingen Auslandskoordinatorin Petra Zipp 30<br />

TH Elisabethenhof 50 Stallhasen gerettet 32<br />

Franziskus Tierheim Amelie - kein Happy End 33<br />

ANSCHRIFTEN / Internetadressen <strong>der</strong> Geschäftsstellen 34<br />

ZU GUTER LETZT 35<br />

Appell an Seehofer; Wahrheit über gefärbte Eier<br />

Beitrittserklärung 36<br />

Impressum<br />

DAS RECHT DER TIERE Nr. 1/<strong>2006</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong>zeitschrift des „<strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> e. V.“<br />

Redaktion:<br />

Claudia Lotz, Dr. Jörg Styrie, Hans Schroer<br />

Gestaltung: Stefan Lotz, Andrea Sturm<br />

Anzeigen: Willy Passmann, 44879 Bochum, Tel.: 0234-49 42 84<br />

Artgerchte Offenstallhaltung<br />

Geflügelgrippe<br />

Massentötungen verhin<strong>der</strong>n!<br />

Straffrei<br />

Sexueller <strong>Missbrauch</strong> von <strong>Tiere</strong>n<br />

Ungarn<br />

Wie Sie den Hunden helfen können<br />

Tierschutzunterricht<br />

Neue Materialien für Grundschüler<br />

Druck: Brendow PrintMedien, Moers;<br />

Titelbild: Stefan Lotz<br />

Übernahme von Artikeln, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe<br />

gestattet. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.<br />

Auflage: 38.500 Exemplare


AUF EIN WORT…<br />

Liebe Mitglie<strong>der</strong>, liebe Tierfreunde!<br />

AUF IHRE MITHILFE KOMMT ES AN!<br />

In diesen Wochen gibt es ein beherrschendes Thema: Die<br />

Vogelgrippe und ihre potentiellen Risiken für Mensch und<br />

Tier. Um Ihnen Informationen in dieser, oft sehr emotional<br />

geführten, Debatte zu geben, haben wir die wichtigsten<br />

Infos über die Infektion auf den Seiten 4-7<br />

zusammengetragen.<br />

Ein Wort zu Ihrer Beruhigung vorweg: Es gibt bisher kaum Hinweise, dass die Geflügelgrippe<br />

für Menschen wirklich gefährlich werden könnte. Bitte halten Sie sich stets vor Augen, dass die<br />

seltene Übertragung auf den Menschen, wie z.B. in Asien o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Türkei, unter hygienischen<br />

Voraussetzungen geschah, die bei uns niemals denkbar wären.<br />

Das Geflügel bleibt weiter unser Thema: Im April wird <strong>der</strong> <strong>Bund</strong>esrat voraussichtlich über die<br />

Schweinehaltungsverordnung beschließen. An die Verabschiedung dieser Verordnung knüpfen<br />

einige <strong>Bund</strong>eslän<strong>der</strong> die Bedingung, das ab 2007 geltende Käfigverbot wie<strong>der</strong> zu kippen. Der<br />

bmt hat auf seiner Internetseite (www.bmt-tierschutz.de) eine Protestaktion ins Leben gerufen<br />

und bittet Sie, diese zu nutzen. Signalisieren auch Sie den Ministerpräsidenten <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, dass<br />

das schwer errungene Verbot <strong>der</strong> Käfighaltung keinesfalls den wirtschaftlichen Interessen <strong>der</strong><br />

Geflügellobby geopfert werden darf. Tierqual soll in Deutschland keine Zukunft haben.<br />

Aktiv für die <strong>Tiere</strong> eintreten - das ist unser Schwerpunkt in dieser Ausgabe: Lesen Sie, wie in<br />

China die Unbarmherzigkeit <strong>gegen</strong> Bären, Hunde und Katzen waltet, und nutzen Sie bitte auch<br />

hier zahlreich die angegebenen Protestadressen. Jede Stimme ist wichtig. Nur mit unserem<br />

massiven Protest können wir den Regierenden klar machen, dass wir ihren grausamen<br />

Umgang mit Wild- und Heimtieren ablehnen.<br />

Erstmalig haben wir im “Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>” auch ein Thema aufgegriffen, das in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

mit Tabus behaftet ist: <strong>der</strong> sexuellen Ausbeutung von <strong>Tiere</strong>n. Amelie wurde fast 10 Jahre von<br />

ihrem Besitzer für seine sexuellen Avancen missbraucht. Muss es immer erst Jahre dauern, bis<br />

ein bedauernswertes Tier gerettet werden kann? Bitte halten Sie stets die Augen offen, um <strong>Tiere</strong><br />

vor jeglicher Art von Misshandlung und Leid zu schützen.<br />

Zum Schluss möchte ich Ihnen unsere quirlige Freundin Milli ans Herz legen: Sie hat uns in<br />

Ungarn quasi "adoptiert" und wartet nun auf ein schönes Zuhause. Mehr über Milli und die<br />

Fortschritte unserer Arbeit in Ungarn lesen auf den Seite 26-29.<br />

In tierschützerischer Verbundenheit<br />

Ihr<br />

Dr. Jörg Styrie<br />

E DITORIAL<br />

Dr. Jörg Styrie mit Milli in Ungarn<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

3


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

4<br />

T ITELTHEMA<br />

Der bmt for<strong>der</strong>t:<br />

Impfen statt<br />

Keulen!<br />

Hubschrauber kreisen über Rügen.<br />

Sie halten Ausschau nach verendeten<br />

Schwänen und toten Wasservögeln,<br />

die zügig eingesammelt werden<br />

müssen.<br />

Als im Februar die Vogelgrippe des<br />

Typs H5N1 auch in Deutschland auftrat,<br />

reagierte die Landesregierung<br />

von Mecklenburg-Vorpommern mit<br />

gefährlicher Verspätung, die Kadaver<br />

blieben Tage liegen - frei zugänglich<br />

für umherstreifende <strong>Tiere</strong>.<br />

Nun wurde das Virus bei einer<br />

Hauskatze nachgewiesen, und die<br />

Län<strong>der</strong> überschlagen sich in ihren<br />

For<strong>der</strong>ungen nach radikalen Maßnahmen:<br />

Katzen sollen im Haus<br />

bleiben und in Sperrbezirken erschossen<br />

werden, wenn sie sich vom<br />

Grundstück entfernen. Hunde müssen<br />

an <strong>der</strong> Leine geführt und das<br />

Geflügel darf, wenn möglich, die<br />

Ställe gar nicht mehr verlassen. Auf<br />

Rügen wurden Geflügelbestände<br />

vorsorglich gekeult, obwohl die <strong>Tiere</strong><br />

gesund waren. "Diese Maßnahmen",<br />

sagt Dr. Jörg Styrie vom bmt.<br />

"gehen am Kernproblem vorbei. Wir<br />

sollten endlich mit flächendeckenden<br />

Impfungen beginnen."<br />

"Das Töten", mutmaßt <strong>der</strong> studierte<br />

Agrarwissenschafter, "ist billiger als das<br />

Impfen. Es ist eine zynische Kalkulation<br />

<strong>der</strong> Geflügelhalter: Sie bekommen für<br />

jedes tote Huhn eine Entschädigung<br />

aus <strong>der</strong> Tierseuchenkasse - für die Impfung<br />

ihrer <strong>Tiere</strong> gar nichts."<br />

5,5 Millionen <strong>Tiere</strong> sollen in den<br />

Nie<strong>der</strong>landen immunisiert werden; dafür<br />

erhielt die Regierung eine Ausnahmeregelung<br />

von <strong>der</strong> EU-Kommission.<br />

In Deutschland lehnt man Impfmaßnahmen<br />

weiterhin ab, obwohl einige<br />

Virologen inzwischen auch für eine vorbeugende<br />

Impfung des Geflügels plädieren.<br />

Vom SPIEGEL (Ausgabe 9/<br />

25.2.06) gefragt, ob die mangelnde<br />

Impf-Bereitschaft mit <strong>der</strong> Geflügellobby<br />

zusammenhinge, die geimpfte <strong>Tiere</strong><br />

möglicherweise nicht mehr verkaufen<br />

könnte, antwortet Minister Seehofer:<br />

"Natürlich gibt es beim Impfen auch eine<br />

ökonomische Seite. An<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong><br />

könnten dann einen Bann über deutsches<br />

Geflügelfleisch verhängen (…)."<br />

Währenddessen macht BILD Stimmung<br />

und warnt vor Fe<strong>der</strong>n im Sandkasten<br />

und Vogelkot auf <strong>der</strong> Windschutzscheibe.<br />

Im Internet werden Atemschutzmasken<br />

angeboten und unkritisch die Hortung<br />

des Grippemedikaments Tamiflu<br />

empfohlen. Die Deutschen greifen die<br />

Ängste auf und beginnen sich zu fragen,<br />

auf welchem Weg eine Anstekkung<br />

nicht doch möglich sei?<br />

Experten, Virologen und Mikrobiologen,<br />

die in diesen Wochen in Diskussionsrunden<br />

fast ununterbrochen zu<br />

Wort kommen, betonen immer wie<strong>der</strong>:<br />

Die Geflügelgrippe ist eine Tierseuche<br />

und keine Menschenseuche! Dass 92<br />

Menschen an dem Virus starben (Asien<br />

88, Türkei 3, Stand März <strong>2006</strong>), liegt<br />

Asien: Trotz millionenfacher Geflügel-Keulung konnte das Virus nicht beseitigt werden<br />

VOGELGR


einzig daran, dass sie auf engstem<br />

Raum mit infiziertem Geflügel zusammen<br />

gelebt haben. Die gestorbenen<br />

türkischen Kin<strong>der</strong> sollen nach Medienberichten<br />

mit den Köpfen toter Hühner<br />

gespielt haben.<br />

Weil sich das Virus unter den Bedingungen<br />

<strong>der</strong> Massentierhaltung beson<strong>der</strong>s<br />

schnell verbreiten könnte, haben<br />

die Landwirtschaftsminister in<br />

Län<strong>der</strong>n mit hoher Geflügeldichte vorgesorgt.<br />

Der Notfallplan sieht vor, dass<br />

<strong>der</strong> gesamte Tierbestand innerhalb von<br />

48 Stunden gekeult werden muss,<br />

wenn ein Infektionsfall in einem Stall<br />

auftritt. Dann wird <strong>der</strong> Ort abgesperrt<br />

und Desinfektionsmaßnahmen, wie<br />

z.B. das Abspritzen <strong>der</strong> Fahrzeugreifen<br />

mit einer Ameisensäurelösung, eingeleitet.<br />

Oberste Priorität hat dabei die<br />

Begrenzung <strong>der</strong> Seuche (bzw. Eliminierung)<br />

auf dem betroffenen Hof; zu erschreckend<br />

die Erfahrungen aus den<br />

Nie<strong>der</strong>landen, in denen vor drei Jahren<br />

ein Vogelgripp<strong>ev</strong>irus an Schuhen und<br />

Autoreifen durch die Region verschleppt<br />

wurde.<br />

Im Emsland wurde eine Tötungsmaschinerie<br />

für Geflügel installiert, die<br />

nach Aussagen des Landwirtschaftsministers<br />

bis zu 250 000 <strong>Tiere</strong> pro Tag<br />

keulen kann. In Mecklenburg - Vorpommern<br />

steht eine neue Anlage, die<br />

auf den Tod durch Kohlendioxid setzt.<br />

Sie funktioniert so: In einen Container<br />

wird Kohlendioxid gepumpt und durch<br />

V OGELGRIPPE<br />

IPPE IST KEINE MENSCHENSEUCHE<br />

einen Deckel lebendes Geflügel hineingeworfen.<br />

Die <strong>Tiere</strong> sterben angeblich<br />

einen "sanften Tod", weil sie durch das<br />

Kohlendioxid wegdämmern und “im<br />

Schlaf” sterben. Auf diese Weise sollen<br />

bis zu 7000 Hühner o<strong>der</strong> 500 Puten<br />

stündlich getötet werden können.<br />

Ähnlich "effektiv" arbeiten Elektrotötungsanlagen.<br />

Kopfüber an ein Fließband<br />

gehängt, wird das Geflügel durch<br />

ein elektrisches Wasserbad gezogen.<br />

Der Strom betäubt das Gehirn und<br />

lähmt die Muskeln - nach wenigen Sekunden<br />

sollen die <strong>Tiere</strong> "tierschutzgerecht",<br />

wie betont wird, sterben.<br />

Als im Frühjahr 2005 auf dem chinesischen<br />

Qinghai-See an <strong>der</strong> Vogelgrippe<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

5


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

6<br />

T ITELTHEMA<br />

verendete <strong>Tiere</strong> entdeckt wurden, vermuteten<br />

Wissenschaftler bald, dass von<br />

dem Gewässer - einer Drehscheibe für<br />

Zugvögel - eine weltweite Verschleppung<br />

des Erregers ausgehen könnte.<br />

Über Fernost, Russland, Rumänien und<br />

die Türkei breitete sich die Geflügelgrippe<br />

vom aggressiven Typ H5N1 bis<br />

nach Europa aus und erreichte schließlich<br />

die Ostseeinsel Rügen.<br />

Selbst Experten können heute keine<br />

Prognosen über die Zukunft machen;<br />

<strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> Seuche sei schwer einzuschätzen,<br />

so <strong>der</strong> Tenor. Eines scheint<br />

jedoch klar zu sein: Die Verlierer könnten<br />

in beson<strong>der</strong>em Maße ökologisch<br />

arbeitende Landwirte sein, die ihren<br />

<strong>Tiere</strong>n in Freilandhaltungen ein artgerechtes<br />

Leben ermöglichen konnten.<br />

Sollte die Stallpflicht, <strong>der</strong>zeit auf Ende<br />

April angesetzt, für Monate o<strong>der</strong> gar<br />

Jahre, wie befürchtet wird, verordnet<br />

werden, bekommt die innovationsfeindliche<br />

Geflügellobby Aufwind. Käfighühner,<br />

eingesperrt in batterieähnliche<br />

Haltungsbedingungen, laufen<br />

weniger Gefahr, von ziehenden Wildvögeln<br />

infiziert zu werden. Schon heute<br />

gleichen die Massentierhaltungsan-<br />

IHRE FRAGEN<br />

Was ist die Geflügelgrippe?<br />

Die Vogelgrippe, auch klassische Geflügelpest<br />

genannt, ist eine grippeähnliche<br />

Erkrankung des Geflügels, die<br />

durch einen Influenzavirus hervorgerufen<br />

wird.<br />

Die Inkubationszeit beträgt in <strong>der</strong> Regel<br />

1-10 Tage, im äußersten Fall 20 Tage.<br />

Die <strong>Tiere</strong> zeigen Appetitlosigkeit, unkoordinierten<br />

Gang, gesträubtes Gefie<strong>der</strong>,<br />

Blaufärbung <strong>der</strong> Kopfhaut, Ödeme<br />

an Hals und Kopf, Lidbindehautentzündung,<br />

Nasenausfluss, Atemnot und<br />

Durchfall.<br />

Die Krankheitsdauer beträgt etwa 10<br />

Tage; die Sterblichkeitsrate liegt praktisch<br />

bei 100 Prozent.<br />

Tragen alle Vogelarten das<br />

gleiche Risiko?<br />

Beson<strong>der</strong>s gefährdet sind alle Hühnervögel,<br />

zu denen auch Puten, Fasane<br />

lagen Sicherheitshochburgen: Mit Desinfektion,<br />

Schutzanzügen und Atemmasken<br />

soll nach Behördenaussagen<br />

das Virus keine Chance haben.<br />

"Auch uns geht es darum, Menschen<br />

und <strong>Tiere</strong> vor einer möglichen Infektion<br />

zu schützen", erklärt Dr. Jörg Styrie.<br />

"Aber es kann und darf nicht sein, dass<br />

die Län<strong>der</strong> unbotmäßig vorgehen und<br />

alle tierschutzgerechten Aspekte in <strong>der</strong><br />

Tierhaltung wie<strong>der</strong> rückgängig machen<br />

und zweitens Maßnahmen erlassen,<br />

die im Wi<strong>der</strong>spruch zum Tierschutzgesetz<br />

stehen!"<br />

Der bmt appelliert an <strong>Bund</strong> und Län<strong>der</strong>,<br />

am Käfigverbot von Legehennen<br />

festzuhalten und weiterhin auf Freilandhaltungen<br />

als artgerechtes Haltungssystem<br />

zu setzen. Der Verein for<strong>der</strong>t<br />

den Verbraucherschutzminister<br />

Horst Seehofer sowie die Landwirtschaftsminister<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> auf:<br />

� mit einer vorbeugenden Impfung<br />

von Geflügel zu beginnen,<br />

� verendete Wildvögel auf das Virus<br />

zu untersuchen und die Daten unverzüglich<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit mitzuteilen,<br />

� endlich ein Verbot für den Wildvogelimport<br />

zu erlassen und schärfere<br />

und Wachteln gehören. Tauben scheinen<br />

nach heutigem Erkenntnisstand<br />

von <strong>der</strong> Vogelgrippe kaum betroffen zu<br />

sein und gelten auch nicht als Ausschei<strong>der</strong>.<br />

Können sich auch Wild- und<br />

Haustiere anstecken?<br />

Bei engstem Kontakt mit infizierten Vögeln<br />

könnten auch an<strong>der</strong>e <strong>Tiere</strong> erkranken.<br />

Kontrollen und härte Strafen für den illegalen<br />

Wildvogelimport zu erlassen (s.<br />

Hintergrund, "wie stecken sich die <strong>Tiere</strong><br />

an?"),<br />

� auf die angekündigte Tötung von<br />

Katzen zu verzichten und damit einer<br />

potentiell ausufernden Jagd auf frei<br />

umherlaufende Katzen im Vorfeld Einhalt<br />

zu gebieten,<br />

� bis auf Sperrgebiete die Katzen<br />

nicht zwangsweise im Haus zu halten.<br />

An Freigang gewöhnte Katzen reagieren<br />

mit massiven Verhaltensstörungen,<br />

wenn sie eingesperrt werden,<br />

� keinen generellen Leinenzwang für<br />

Hunde in den Län<strong>der</strong>n zu erlassen, weil<br />

die Vergangenheit gezeigt hat, dass<br />

solche Hunde erhebliche Einschränkungen<br />

ihres Sozialverhaltens und ihrer<br />

Bewegungsmöglichkeiten erdulden<br />

müssen. Ein permanenter Leinenzwang<br />

wi<strong>der</strong>spricht dem Tierschutzgesetz!<br />

"Ganz wichtig ist uns auch", führt Vorstandsmitglied<br />

Dr. Styrie aus, "dass alle<br />

Tierhalter Ruhe und Besonnenheit bewahren.<br />

Hunde können sich nicht anstecken und<br />

Katzen eine potentielle Infektion nicht<br />

auf den Menschen übertragen!"<br />

Wie stecken sich die <strong>Tiere</strong> an?<br />

Erkrankte <strong>Tiere</strong> scheiden den Erreger<br />

mit dem Kot, dem Schleim und <strong>der</strong><br />

Flüssigkeit am Schnabel o<strong>der</strong> mit den<br />

Augen aus. Die an<strong>der</strong>en <strong>Tiere</strong> picken<br />

Neben <strong>der</strong> verendeten Hauskatze auf<br />

Rügen starb ein Tiger in einem asiatischen<br />

Zoo, nachdem er mit rohem, infiziertem<br />

Geflügel gefüttert wurde.<br />

Müssen sich Halter von Hunden<br />

und Katzen sorgen?<br />

Hunde stecken sich mit dem Influenza-<br />

Virus nicht an! Infektion und Erkrankung<br />

von Hunden werden von Wissenschaftlern<br />

bislang ausgeschlossen.<br />

Bei Katzen besteht potentiell die Gefahr,<br />

dass sie infizierte Vögel fressen.<br />

Eine Übertragung auf den Menschen<br />

gilt als ausgeschlossen! Pflanzenfressende<br />

Haustiere (z.B. Pferde) stecken<br />

sich in <strong>der</strong> Regel nicht an.


o<strong>der</strong> atmen virushaltiges Material ein -<br />

bei Beständen, die in hoher Zahl auf<br />

engstem Raum gehalten werden, ist die<br />

Gefahr eines Seuchenausbruchs beson<strong>der</strong>s<br />

hoch.<br />

Durch den Handel mit <strong>Tiere</strong>n, kontaminierter<br />

Kleidung und Gerätschaften<br />

etc. könnte sich das Virus dann rasch<br />

ausbreiten, über Märkte und Reisende<br />

sogar in an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> getragen werden.<br />

In diesem Zusammenhang spielt<br />

<strong>der</strong> internationale Handel mit Geflügel<br />

und Geflügelprodukten eine wichtige<br />

Rolle. Beson<strong>der</strong>s auch <strong>der</strong> legale und illegale<br />

Wildvogelimport, <strong>der</strong> schon allein<br />

aus Tierschutzgründen verboten<br />

werden muss, wie <strong>der</strong> bmt for<strong>der</strong>t.<br />

Eine nicht auszuschließende Möglichkeit<br />

<strong>der</strong> Übertragung geht von Wildvögeln<br />

aus. Sie könnten das Virus verbreiten,<br />

wobei aufgrund des schnellen<br />

Verlaufs <strong>der</strong> Erkrankung die Vögel<br />

kaum in <strong>der</strong> Lage sein werden, noch<br />

weite Strecken zurück zu legen.<br />

Warum bislang die Zurückhaltung<br />

bei <strong>der</strong> Impfung?<br />

Es stehen Impfstoffe zur Verfügung, die<br />

<strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> EU nicht zugelassen sind.<br />

Sie werden jedoch mit Billigung <strong>der</strong> EU<br />

seit kurzem in den Nie<strong>der</strong>landen eingesetzt.<br />

Weltweit wird an Markerimpfstoffen<br />

geforscht. Sie sollen eine Unterscheidung<br />

zwischen geimpften und<br />

erkrankten <strong>Tiere</strong>n ermöglichen. Wann<br />

diese Markerimpfstoffe für Geflügelgrippe<br />

zur Verfügung stehen, ist kaum<br />

absehbar.<br />

Ist das Auslaufverbot sinnvoll?<br />

Die Stallpflicht sollte sich unseres Erachtens<br />

auf die Gebiete beschränken,<br />

die sich nachgewiesen in den Bereichen<br />

<strong>der</strong> Flugrouten von Wildvögeln<br />

befinden.<br />

Der Grund: Eine Aufstallungspflicht<br />

führt zu erheblichen Problemen in <strong>der</strong><br />

Tierhaltung. Durch die ungewohnte Enge<br />

kommt es zu Verhaltensauffälligkeiten<br />

bis hin zum Kannibalismus. Außerdem<br />

kann eine Stallpflicht das<br />

Erkrankungsrisiko nur minimieren.<br />

Schließlich kann <strong>der</strong> Erreger z. B. über<br />

Nager, infiziertes Futter o<strong>der</strong> durch den<br />

Menschen selbst in den Stall eingeschleppt<br />

werden.<br />

Wie gefährlich ist das Vogelvirus<br />

für den Menschen?<br />

Bis jetzt ist die durch den Influenzavirus<br />

H5N1 ausgelöste Seuche eine Vogelkrankheit,<br />

die nur sehr selten und bei<br />

intensivem Kontakt mit dem Kot o<strong>der</strong><br />

dem Blut erkrankter Vögel auf den<br />

Menschen übertragen wird. Das Infektionsrisiko<br />

für Menschen wird als äußerst<br />

gering eingeschätzt. Zu einer Pandemie,<br />

also einer weltweiten<br />

Ausbreitung unter Menschen, kann es<br />

kommen, wenn sich das Virus an<br />

menschliche Körperzellen angepasst<br />

hat. Dies kann entwe<strong>der</strong> durch Mutation<br />

o<strong>der</strong> durch die Vermischung des<br />

Erbmaterials von Vogel- und Menschengripp<strong>ev</strong>iren<br />

im Körper eines doppelt<br />

infizierten Menschen erfolgen. Hierin<br />

liegt die eigentliche Gefahr des<br />

Geflügelvirus für den Menschen: Die<br />

"Spanische Grippe" von 1918,<br />

die ein Fünftel <strong>der</strong> Weltb<strong>ev</strong>ölke-<br />

T ITELTHEMA<br />

rung infizierte und über 40 Millionen<br />

Menschen hinraffte, soll Untersuchungen<br />

zufolge Bestandteile eines Geflügelgripp<strong>ev</strong>irus<br />

haben.<br />

Schützen Grippeschutzimpfungen<br />

den Menschen?<br />

Grippeschutzimpfungen schützen nur<br />

vor <strong>der</strong> jeweils saisonalen Influenza.<br />

Schutz <strong>gegen</strong> Vogelgrippe bieten sie<br />

nicht. Allerdings helfen sie zu verhin<strong>der</strong>n,<br />

dass sich in einem Menschen Viren<br />

von saisonaler und Vogelgrippe<br />

verbinden und zu einem Supervirus<br />

werden.<br />

Mit Medikamenten <strong>gegen</strong><br />

die Vogelgrippe?<br />

Sollte es zu einer Erkrankung in <strong>der</strong> B<strong>ev</strong>ölkerung<br />

kommen, werden Ärzte virenhemmende<br />

Arzneimittel <strong>gegen</strong> den<br />

Erreger <strong>der</strong> Vogelgrippe einsetzen. Tamiflu<br />

(Wirkstoff Oseltamivir) und Relenza<br />

(Wirkstoff Zanamivir) sind so genannte<br />

Neuraminidasehemmer. Sie<br />

können die Folgen einer Infektion verringern<br />

und die Krankheitsdauer verkürzen.<br />

Das Vogelgripp<strong>ev</strong>irus gilt als äußerst<br />

empfindlich <strong>gegen</strong> Seife und Waschmittel.<br />

Wer auf Nummer sicher gehen<br />

möchte, sollte bei seinen Kin<strong>der</strong>n auf<br />

das Händewaschen (tötet Virus ab)<br />

achten. Eine Desinfizierung mit chemischen<br />

Produkten ist nicht nötig!<br />

Text: Claudia Lotz, Dr. Jörg Styrie<br />

Das <strong>Bund</strong>esverbraucherschutzministerium<br />

hat eine Hotline für besorgte Bürger<br />

eingerichtet.<br />

01888 529 46-01 (und zusätzlich die<br />

weiteren Durchwahlen -02 bis -05, von<br />

Mo. bis Fr., 9 - 17.00 Uhr.)<br />

Zum aktuellen Stand <strong>der</strong> Vogelgrippe im<br />

Internet:<br />

www.verbraucherschutzministerium.de<br />

www.auswaertiges-amt.de<br />

www.hessen.de<br />

Robert-Koch-Institut in Berlin:<br />

www.rki.de<br />

Weltgesundheitsorganisation:<br />

www.who.int<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

7


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

8<br />

T IERSCHUTZPOLITIK<br />

SCHWEINE CONTRA LEGEHENNEN<br />

WIEDER ERPRESSUNGSVERSUCH DER LÄNDER?<br />

Die Ministerin beugte sich diesem Erpressungsversuch<br />

nicht, die Schweinehaltungsverordnung<br />

wurde auf Eis gelegt.<br />

Nun also ein neuer Einigungsversuch,<br />

<strong>der</strong> vom Bündnis Tierschutz sehr kritisch<br />

kommentiert wird: "<strong>Bund</strong> und Län<strong>der</strong>",<br />

sagt bmt-Vorsitzende Jutta Breitwieser,<br />

"haben offensichtlich die<br />

veraltete EU-Richtlinie von ´91 zum<br />

Maßstab genommen. Artgerechte Haltungsbedingungen<br />

können wir für die<br />

Schweine damit nicht erwarten."<br />

Nur in einigen wenigen Bereichen geht<br />

<strong>der</strong> deutsche Entwurf über EU-Recht<br />

hinaus. Ein Beispiel: Während die EU-<br />

Richtlinie 40 Lux Kunstlicht für Schweineställe<br />

vorschreibt, gestattet die neue<br />

Verordnung 60-80 Lux. "Tageslicht", erklärt<br />

Jutta Breitwieser, "liegt bei<br />

100.000 Lux. Lei<strong>der</strong> müssen wir als<br />

Bündnis feststellen, dass auch die neue<br />

Schweinehaltungsverordnung aus Tierschutzsicht<br />

ein überaus schlechter<br />

Kompromiss ist." Fast alle For<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Tierschützer - wie das Verbot von<br />

Spaltenböden o<strong>der</strong> die Einstreupflicht -<br />

bleiben unberücksichtigt.<br />

Und wie vor Jahren erwartet das Bündnis<br />

Tierschutz auch für den April - hier<br />

soll die Verordnung im <strong>Bund</strong>esrat ab-<br />

gesegnet werden - einen neuerlichen<br />

Vorstoß, das Käfigverbot zu kippen.<br />

"Wahrscheinlich werden einige Län<strong>der</strong><br />

wie<strong>der</strong> ihre Zustimmung zur Schweinehaltungsverordnung<br />

von den Legehennen<br />

abhängig machen", befürchtet die<br />

bmt-Vorsitzende. Die For<strong>der</strong>ung mehrerer<br />

<strong>Bund</strong>eslän<strong>der</strong> lautet: Den ausgestalteten<br />

Käfig (Kleinvoliere) für Legehennen<br />

zuzulassen und damit das<br />

Verbot <strong>der</strong> Käfighaltung auszuhebeln.<br />

Protestaktion des bmt<br />

Legebatterie<br />

Keinesfalls wird <strong>der</strong> bmt diese unheilvolle<br />

Entwicklung wi<strong>der</strong>spruchslos hinnehmen.<br />

Viele Jahrzehnte haben wir<br />

Im Februar <strong>2006</strong> einigten<br />

sich <strong>Bund</strong> und Län<strong>der</strong> auf eineSchweinehaltungsverordnung,<br />

um die bereits seit Jahren<br />

gerungen wird. Unter <strong>der</strong><br />

damaligen Regierung hatte<br />

eine Län<strong>der</strong>mehrheit ihre<br />

Zustimmung zur Verordnung<br />

an eine Bedingung geknüpft:<br />

Das unter Fe<strong>der</strong>führung von<br />

Verbraucherschutzministerin<br />

Renate Künast beschlossene<br />

Verbot <strong>der</strong> Käfighaltung für<br />

Legehennen ab 2007 sollte<br />

wie<strong>der</strong> rückgängig gemacht<br />

werden.<br />

für das Verbot <strong>der</strong> Käfighaltung von Legehennen<br />

gekämpft. Wir werden uns<br />

den Erfolg nicht im Handstreich nehmen<br />

lassen.<br />

Unter <strong>der</strong> Internetseite www.bmt-tierschutz.de<br />

haben wir ein Schreiben vorbereitet,<br />

das an alle Ministerpräsidenten<br />

per Mauseklick verschickt werden<br />

kann. Wir bitten alle Tierfreunde, die<br />

über einen Internetanschluss verfügen,<br />

diese Protestmöglichkeit zu nutzen.<br />

Zeigen wir den politischen Entscheidungsträgern,<br />

dass Millionen Menschen<br />

die Käfighaltung von Legehennen<br />

ablehnen und eine rückwärtsgewandte<br />

Tierschutzpolitik nicht akzeptieren<br />

werden!<br />

Schweine in Kastenständen


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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

10<br />

T IERSCHUTZPOLITIK<br />

Teilerfolg:<br />

KEIN GELD MEHR FÜR RINDEREXPORTE!<br />

EU NIMMT ABSTAND VON<br />

UMSTRITTENEN SUBVENTIONEN<br />

Wer sie einmal gesehen hat, kann sie nicht,<br />

kann sie nie mehr vergessen: Die Fernsehbil<strong>der</strong><br />

geschundener Rin<strong>der</strong> auf den quälend<br />

langen Tiertransporten, das brutale Verladen<br />

<strong>der</strong> halb toten <strong>Tiere</strong>, ihre Augen, voller<br />

Schmerz, Leid und Anklage, was Menschen ihnen<br />

antun können.<br />

Nun hat sich die EU endlich entschlossen, die<br />

Subventionen für Exporte leben<strong>der</strong> Rin<strong>der</strong> in<br />

den Nahen Osten zu streichen.<br />

Diese Entscheidung geht auf einen Vorstoß von Agrarkommissarin<br />

Mariann Fischer Boel zurück. Sie hatte den Vorschlag<br />

in <strong>der</strong> EU unterbreitet und so eine jahrelange For<strong>der</strong>ung<br />

deutscher und europäischer Tierschutzorganisationen<br />

aufgegriffen. Dass fast alle Deutschen die fürchterlichen<br />

Transporte ablehnen, war dem <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Tiere</strong> e.V. (bmt) schon lange klar. Umfragen hatten das immer<br />

wie<strong>der</strong> bestätigt.<br />

Jährlich werden ca. 200 000 lebende Rin<strong>der</strong> unter unvorstellbaren<br />

Bedingungen in den Vor<strong>der</strong>en Orient, hauptsächlich<br />

in den Libanon, transportiert. Der Grund: Islamische<br />

Völker wollen die <strong>Tiere</strong> ihren Riten gemäß lebend und von eigener<br />

Hand schlachten. Eine blutige Praxis, die u.a. mit deutschen<br />

Steuergel<strong>der</strong>n finanziert wurde. Pro Rind erhielten die<br />

Exporteure ca. 230 Euro; 77 Millionen Euro wurden allein<br />

Tagelange Transporte ohne ausreichende Versorgung<br />

2005 an Ausfuhrerstattungen an Fleischhändler gezahlt. Jedes<br />

zweite Rind, das in den Libanon o<strong>der</strong> nach Ägypten<br />

transportiert wird, kommt aus deutschen Ställen. Deutsche,<br />

französische und irländische Exporteure haben von <strong>der</strong> EU-<br />

Subventionierung am meisten profitiert.<br />

So erfreulich dieser erste Schritt, so bedenklich die weitere<br />

För<strong>der</strong>ung des Exports von Zuchtrin<strong>der</strong>n bzw. tragenden Färsen<br />

in den Nahen Osten. Was bedeutet das? Die Gefahr,<br />

dass Schlachtrin<strong>der</strong> als Zuchttiere deklariert in den Vor<strong>der</strong>en<br />

Orient geschafft werden, ist sehr groß! Auf diese Weise könnten<br />

sich die Exporteure die begehrten Subventionen erschleichen.<br />

Deshalb appelliert <strong>der</strong> bmt an Sie: Unsere Bemühungen<br />

hören nicht auf! Lassen Sie uns weiter für internationale<br />

Tierschutzstandards kämpfen.<br />

Wie erfolgreich wir mit unseren Protestaktionen und Unterschriftenlisten<br />

sein können, beweist dieser erste Teilerfolg: Sie<br />

alle haben den Umdenkungsprozess in <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union, <strong>der</strong> zum klaren Nein <strong>der</strong> Exportsubventionierung<br />

führte, mitbewirkt. Unsere gemeinsamen und hartnäckigen<br />

Proteste haben gezeigt, dass politisches Engagement den <strong>Tiere</strong>n<br />

wirklich helfen kann!<br />

Nun wird sich <strong>der</strong> bmt gemeinsam mit an<strong>der</strong>en, europäischen<br />

Tierschutzorganisationen dafür einsetzen, dass<br />

� Tiertransporte innerhalb Europas nur bis zum nächsten<br />

Schlachthof erfolgen dürfen,<br />

� Kontrollen verschärft und <strong>der</strong>en Kapazitäten erweitert<br />

sowie Verstöße härter geahndet werden,<br />

� auch die Subventionen für Zuchtrin<strong>der</strong>/tragende Färsen<br />

gestrichen werden.<br />

Helfen Sie uns dabei!<br />

Text: Claudia Lotz<br />

Fotos: Animals Angels


mt warnt:<br />

Vorsicht vor illegaler Einfuhr!<br />

Mitleid mit <strong>Tiere</strong>n?<br />

In Chile fällt Urlaubern ein Cockerspaniel auf. Der wenige Wochen<br />

alte Welpe irrt ohne Mutter umher und das Ehepaar aus dem Kreis<br />

Düren entscheidet sich sofort: Sie wollen dem Hund helfen und ihn<br />

mit nach Deutschland nehmen.<br />

"Kein Problem", sagt die deutsche Botschaft,<br />

"in Chile gibt es keine Tollwut; nehmen<br />

Sie den Hund nach einem Gesundheitscheck<br />

beim Tierarzt einfach mit."<br />

Doch am Flughafen in Frankfurt wird <strong>der</strong><br />

Cockerrüde beschlagnahmt. Das tierliebe<br />

Ehepaar ist entsetzt: Was geschieht nun<br />

mit ihrem kleinen Schützling?<br />

Der Grund für die Beschlagnahmung:<br />

Hunde, Katzen und Frettchen aus Nicht-<br />

EU-Län<strong>der</strong>n brauchen seit 1. Oktober<br />

2004 eine gültige Tollwutimpfung, wenn<br />

sie in ein Land <strong>der</strong> Europäischen Union<br />

einreisen. Außerdem müssen die <strong>Tiere</strong> tätowiert o<strong>der</strong> mit einem<br />

Mikrochip gekennzeichnet sein. Dasselbe gilt auch für<br />

den innereuropäischen Reis<strong>ev</strong>erkehr mit <strong>Tiere</strong>n.<br />

Erschwerend für die Einreise aus Nicht-EU-Län<strong>der</strong>n ist jedoch<br />

folgen<strong>der</strong> Passus: Der Nachweis auf Tollwut-Antikörper muss<br />

in einem (von <strong>der</strong> EU zugelassenen Labor) mindestens drei<br />

Monate vor <strong>der</strong> Einreise erfolgen. Diese Bestimmungen kennen<br />

viele Tierärzte außerhalb <strong>der</strong> Europäischen Union nicht<br />

o<strong>der</strong> geben sie den Urlaubern nicht weiter. Eine Tragödie für<br />

die <strong>Tiere</strong>, denn sie müssen ab ihrer Landung umgehend für<br />

drei Monate in Quarantäne (Flughafen o<strong>der</strong> Tier-<br />

heim). Sind die Urlauber nicht bereit, die Kosten<br />

dafür zu tragen, wird das Tier eher selten in das<br />

Herkunftsland zurückgeschickt o<strong>der</strong> am Flughafen<br />

eingeschläfert.<br />

"Diese Tötung", sagt Tierheimleiter Bernd Schinzel,<br />

"ist nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar. Dennoch<br />

wissen wir, dass in <strong>der</strong> Praxis oft so verfahren<br />

wird." Das Tierheim Köln-Dellbrück ist seit den<br />

geän<strong>der</strong>ten Einreisebestimmungen für Haustiere<br />

international geworden: Da sitzen junge Hunde<br />

und Katzen aus <strong>der</strong> Türkei, Paraguay, Kolumbien,<br />

Russland und Georgien einsam in ihren Quarantäneboxen,<br />

denn Kontakte mit Mensch und Tier<br />

sind aufgrund einer potentiellen Tollwutinfektion<br />

nicht erlaubt.<br />

"Für die jungen <strong>Tiere</strong> ist die lange Quarantänezeit<br />

nicht nur eine Qual", sagt <strong>der</strong> Tierheimleiter, "son<strong>der</strong>n<br />

auch für die Entwicklung höchst problema-<br />

Lange Quarantäne stört die<br />

Entwicklung von Jungtieren<br />

R EISEN<br />

tisch." Die ersten Lebenswochen gehören<br />

zu den entscheidenden Prägephasen:<br />

Hier formt sich u.a. das Sozialverhalten<br />

<strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>. "Hat ein Hund<br />

diese wichtige Sozialisierung in <strong>der</strong><br />

isolierten Quarantäne verbracht", sagt<br />

Bernd Schinzel, "sind Verhaltensauffälligkeiten<br />

und Schwierigkeiten im Umgang<br />

mit Mensch und Tier vorprogrammiert."<br />

Darum unsere Bitte: Lassen Sie sich von Ihrem Mitleid nicht<br />

überwältigen und treffen Sie keine Entscheidung, die im Endeffekt<br />

für das Tier nicht för<strong>der</strong>lich ist. Die Kosten für die dreimonatige<br />

Quarantäne, z.B. für Hunde, belaufen sich auf 10<br />

Euro pro Tag, die kaum die Unkosten <strong>der</strong> Tierheime decken<br />

(Impfung, Entwurmung, Bluttests, Versorgung etc.). Weitaus<br />

höher liegen die Kosten, wenn das Tier 12 Wochen in <strong>der</strong><br />

Flughafen-Quarantäne, üblich in Metallboxen, bleibt.<br />

WICHTIGE TIPPS FÜR URLAUBER<br />

� Bedenken Sie, dass bei <strong>der</strong> Einfuhr von <strong>Tiere</strong>n obige Bestimmungen<br />

eingehalten werden müssen,<br />

� schenken Sie Aussagen von Tierärzten an Ihrem außereuropäischen<br />

Ferienort keinen Glauben, die Ihnen versichern, dass<br />

die Einreise von <strong>Tiere</strong>n in die Union unproblematisch ist,<br />

� nehmen Sie an Ihrem Urlaubsziel keine Tierquälerei hin: Melden<br />

Sie Misshandlungen bei <strong>der</strong> Polizei, dem Tourismusbüro, Ihrem<br />

Reiseleiter/Hotel und örtlichen Tierschutzorganisationen,<br />

� unterstützen Sie Tierschutzorganisationen in Ihrem Urlaubsland,<br />

die sich für leidende <strong>Tiere</strong> einsetzen,<br />

� füttern Sie keine <strong>Tiere</strong> an Ihrem Hotel. Nach Ihrer Abreise<br />

werden diese Vierbeiner mit großer Wahrscheinlichkeit getötet,<br />

� besuchen Sie keine Veranstaltungen, Märkte und Shows, in<br />

denen <strong>Tiere</strong> leiden müssen.<br />

Mehr Infos zu den Reisebestimmungen <strong>der</strong> EU finden Sie unter:<br />

http://europa.eu.int<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

11


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

12<br />

R UMÄNIEN<br />

KARPAT E N<br />

BRASOV<br />

BUKAREST<br />

Der europäische Braunbär gehört nach EU-Richtlinien zu den streng<br />

geschützten Arten. Doch Rumänien ignoriert <strong>der</strong>artige Schutzbestimmungen,<br />

obwohl es 2007 Mitglied <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union sein wird. Im Vergleich zu 2004 setzte die Regierung<br />

die Abschussquote für Bären für 2005 sogar<br />

herauf. Zu <strong>der</strong> offiziell durch die Regierung festgelegten<br />

Quote von 300 Bären kamen - nach Einschätzung<br />

von Fachleuten - mindestens doppelt so viele<br />

durch unregistrierte Abschüsse und Wil<strong>der</strong>ei hinzu.<br />

Rumäniens Interesse an <strong>der</strong> Vergabe<br />

von Abschussbewilligungen ist groß:<br />

Denn Jagdtouristen in aller Welt sind<br />

bereit, für ihr perfides Hobby tief in die<br />

Tasche zu greifen. Der Preis für zum<br />

Abschuss stehende Bären liegt je nach<br />

Gewicht und "Präparation" zwischen<br />

5500 und 7500 Euro.<br />

Obwohl die Bestrebungen <strong>der</strong> rumänischen<br />

Regierung, den Jagdtourismus<br />

nachhaltig zu för<strong>der</strong>n, <strong>der</strong> <strong>Bund</strong>esregierung<br />

bekannt sind, stimmte das<br />

<strong>Bund</strong>esamt für Naturschutz am 25.<br />

Oktober 2005 zu, das Einfuhrverbot<br />

von 2003 für Bärentrophäen aus Rumänien,<br />

Bulgarien und Russland wie<strong>der</strong><br />

aufzuheben.<br />

Der <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong><br />

e.V. kritisiert diese Entscheidung scharf<br />

und verweist auf folgende Probleme:<br />

Einfuhrverbot für Bärentro<br />

SKANDAL: BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ STIMMT<br />

In Rumänien leben viele Bären in elen<strong>der</strong> Gefangenschaft<br />

1. Bestandszahlen<br />

zu hoch angesetzt<br />

Bei <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> Abschussquoten<br />

stützt sich die rumänische Regierung<br />

auf Bestandszahlen, die nicht durch ein<br />

wissenschaftlich fundiertes Monitoring<br />

ermittelt wurden. Man geht von 5.000<br />

Bären aus (1989 waren es noch 8000<br />

<strong>Tiere</strong>),während die Stiftung Aves, die<br />

sich seit vielen Jahren für den Schutz<br />

<strong>der</strong> rumänischen Braunbären einsetzt,<br />

eine Populationsgröße von gerade<br />

noch 2.500 <strong>Tiere</strong>n ermittelt hat.<br />

Die Differenz entsteht durch Mehrfachzählungen,<br />

weil Jagdhüter die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Bären in ihren Winterquartieren<br />

und auch in den Durchwan<strong>der</strong>ungsgebieten<br />

ermitteln.<br />

2. Bärenjagd als<br />

Tierschutzproblem<br />

Gejagt werden vorzugsweise kräftige,<br />

gesunde Bären (hohe Trophäenbewertung)<br />

und selbst Bärenmütter mit Jungtieren.<br />

Die Bejagung <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> wirkt sich nicht<br />

nur ungünstig auf die Alterstruktur aus,<br />

son<strong>der</strong>n gleichfalls geht wertvolles<br />

Genmaterial für künftige Populationen<br />

verloren.<br />

Im Fall <strong>der</strong> Tötung eines Muttertieres<br />

verhungern die Jungtiere in <strong>der</strong> Höhle<br />

o<strong>der</strong> fallen Wil<strong>der</strong>ern in die Hände.


phäen wie<strong>der</strong> aufgehoben!<br />

ZU UND FÖRDERT DAMIT DEN JAGDTOURISMUS<br />

Ein perfides und tierquälerisches<br />

Hobby: die teuer bezahlte<br />

Jagd auf Bären!<br />

3. Verstoß <strong>gegen</strong><br />

Berner Konvention<br />

Die angewandten Jagdmethoden entsprechen<br />

nicht <strong>der</strong> Berner Konvention,<br />

die die Jagd in Europa regelt. Hier einige<br />

Beispiele:<br />

� Es wird in den Winterr<strong>ev</strong>ieren (vor<br />

den Höhlen <strong>der</strong> Bären) gejagt,<br />

� die Bären werden durch Auslegung<br />

von Haustierkadavern (oft infiziert) an<br />

Lu<strong>der</strong>plätze gewöhnt, um die Jagd zu<br />

vereinfachen,<br />

� es wird aus geschlossenen Anständen<br />

o<strong>der</strong> Jagdhäusern gejagt,<br />

� die Jagdtouristen werden in <strong>der</strong> Regel<br />

von ungenügend ausgebildeten<br />

Jagdhütern betreut.<br />

Text: Jutta Grünnagel/Claudia Lotz<br />

J AGDTOURISMUS<br />

Um die heute noch größte europäische Braunbärenpopulation in den rumänischen<br />

Karpaten zu erhalten, for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>:<br />

� Verbot <strong>der</strong> Jagd auf Braunbären,<br />

� die rumänische Regierung als künftiges EU-Mitglied auf, schon heute die EU-<br />

Richtlinien einzuhalten, nach denen <strong>der</strong> europäische Braunbär streng geschützt ist,<br />

� die Einführung eines flächendeckenden Monitoring-Systems, das fundierte und<br />

neueste wissenschaftliche Methoden verwendet,<br />

� die verbesserte Überwachung <strong>der</strong> verantwortlichen Forst- und Jagdbehörden,<br />

� den Ausbau <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit zum Schutz <strong>der</strong> Lebensräume,<br />

� ein Verbot des Anfütterns wildleben<strong>der</strong> Bären zur Sicherung einer natürlicheren<br />

Bestandsentwicklung - auch zum Schutz <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Nähe lebenden Menschen.<br />

DG Environment Unit B.2<br />

200, rue de la Loi<br />

BU-9 03/201<br />

B - 1049 Brussels<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

So protestieren Sie bei <strong>der</strong> EU<br />

Fax: (+32/2) 299.08.95 or<br />

296.88.24<br />

E-mail: nature@cec.eu.int<br />

Ich bin schockiert darüber, dass das Einfuhrverbot für Bärentrophäen aus Rumänien<br />

im Oktober 2005 aufgehoben wurde, obwohl <strong>der</strong> Europäische Braunbär<br />

nach EU-Richtlinien zu den streng geschützten Tierarten zählt.<br />

Durch verantwortungslose und d<strong>ev</strong>isenorientierte Vergabe von Abschussbewilligungen<br />

an Jagdtouristen ist <strong>der</strong> Bestand an Braunbären in den rumänischen<br />

Karpaten, die zu den größten europäischen Lebensräumen für Braunbären<br />

gehören, auf eine aus biologischer Sicht gefährdete Anzahl gesunken.<br />

Die rumänische Regierung stützt sich auf Bestandszahlen, die durch äußerst<br />

fragwürdige Monitoring-Methoden ermittelt wurden und bei weitem die wissenschaftlich<br />

ermittelten Zahlen übertreffen. Rumänien för<strong>der</strong>t weiterhin<br />

Jagdmethoden, die nicht nur <strong>gegen</strong> die Berner Konvention verstoßen, son<strong>der</strong>n<br />

auch die künftige Populationsentwicklung nachhaltig gefährden.<br />

Angesichts <strong>der</strong> baldigen EU-Mitgliedschaft von Rumänien, bitte ich Sie, diese<br />

Neuregelung äußerst kritisch zu überpüfen.<br />

Ich werde von Ihrer Entscheidung abhängig machen, ob ich weiterhin Rumänien<br />

als Tourist bereisen werde.<br />

Hochachtungsvoll<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

13


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

14<br />

T(K)EIN IERSCHUTZPOLITIK<br />

T ABUTHEMA<br />

Sodomisten hilflos ausgeliefert<br />

Kaum vorstellbar, aber wahr, Sexualität<br />

mit <strong>Tiere</strong>n (Sodomie o<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ner als<br />

Zoophilie bezeichnet) ist in Deutschland<br />

nicht strafbar!<br />

Bis zum 1. September 1969 stand die<br />

so genannte Unzucht mit <strong>Tiere</strong>n unter<br />

Strafe. Zwar hatte § 175b des damaligen<br />

Strafgesetzbuches (s. Kasten) nicht<br />

primär den Schutz <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> vor Augen,<br />

son<strong>der</strong>n die Würde des Menschen, die<br />

durch Sexualität mit <strong>Tiere</strong>n in Frage gestellt<br />

wurde, aber <strong>der</strong> Paragraph vermochte<br />

<strong>Tiere</strong> zumindest mittelbar zu<br />

schützen, in dem die Sodomie als Straftat<br />

geächtet wurde.<br />

Als im Zuge <strong>der</strong> 1. Strafrechtsreform<br />

(die eine Än<strong>der</strong>ung des Sexualstrafrechts<br />

bewirkte) das Unzucht-Verbot<br />

aufgehoben wurde, argumentierte<br />

man u.a., dass <strong>Tiere</strong> vor sexuellen<br />

Übergriffen durch das Tierschutzgesetz<br />

(§ 17 und 18) hinreichend geschützt<br />

seien und keiner weiteren Schutzbestimmung<br />

bedürften. So wäre eine Bestrafung<br />

von zoophilen Handlungen<br />

dann möglich, wenn dem Tier nachweislich<br />

erhebliche Schmerzen o<strong>der</strong><br />

Leiden zugefügt werden (s. Kasten).<br />

In <strong>der</strong> Praxis zeigte sich jedoch, dass<br />

<strong>der</strong> § 17 des Tierschutzgesetzes <strong>Tiere</strong><br />

vor sexuellen Avancen <strong>der</strong> Menschen<br />

keineswegs zu schützen vermochte. Die<br />

Gründe:<br />

� Die wenigsten <strong>Tiere</strong>, mit denen einer<br />

o<strong>der</strong> mehrere Täter Unzucht bege-<br />

Lesen Sie zu diesem Thema auch die Geschichte<br />

SEXUELLER MISSB<br />

SCHOCKIEREND: IN DEUTSCHLAND<br />

Ein 35jähriger verletzt Muttersau und Kuh bei einer<br />

Schändung schwer, ein 30jähriger vergeht sich an<br />

Hühnern, die in Folge <strong>der</strong> Penetration jämmerlich<br />

verenden. Ein Unbekannter missbraucht einen Kater,<br />

<strong>der</strong> sich mit blutendem After nach Hause<br />

schleppt und notoperiert werden muss. Eine Schäferhündin<br />

erduldet für die sexuellen Obsessionen<br />

ihres Halters unsägliche Qualen, und eine sieben<br />

Kilogramm schwere Yorkshirehündin muss die körperliche<br />

"Liebe" eines ausgewachsenen Mannes<br />

über sich ergehen lassen. Einzelfälle?<br />

hen, werden mit ihren Verletzungen einem<br />

Tierarzt vorgestellt,<br />

� Verletzungen und Verhaltensauffälligkeiten<br />

<strong>der</strong> betroffenen <strong>Tiere</strong> werden<br />

von Außenstehenden kaum mit sexuellem<br />

<strong>Missbrauch</strong> in Verbindung gebracht,<br />

� sexuelle Handlungen an und mit<br />

<strong>Tiere</strong>n finden hinter verschlossenen Türen,<br />

alleine o<strong>der</strong> im Kreis Gleichgesinnter<br />

statt,<br />

� <strong>Tiere</strong>, die aufgrund ihrer anatomischen<br />

Voraussetzungen anale und vaginale<br />

Penetrationen kaum überleben<br />

können, sterben und werden unbemerkt<br />

entsorgt. Dazu zählen beson<strong>der</strong>s<br />

Katzen, kleine Hunde, Kleintiere und<br />

Geflügel,<br />

� weil nach <strong>gegen</strong>wärtiger Lage die<br />

Aussicht auf eine Verurteilung des Täters,<br />

sollte er tatsächlich bekannt sein,<br />

minimal sind, raten Polizei, Staatsanwaltschaft,<br />

Veterinäramt und Tierarzt<br />

häufig von einer Anzeige ab.<br />

§ 18 des Tierschutzgesetzes kann herangezogen<br />

werden, wenn Täter sich an<br />

fremden <strong>Tiere</strong>n vergreifen und ihnen<br />

nachweislich erhebliche Schmerzen zufügen.<br />

Doch auch dieser Paragraph erweist<br />

sich in Bezug auf sodomistische<br />

Handlungen als praxisfern. Denn wenn<br />

kein Nachweis erbracht werden kann,<br />

dass <strong>der</strong> Zoophilist die Verletzungen<br />

des <strong>Tiere</strong>s infolge seines sexuellen Zugriffes<br />

billigend in Kauf nahm (bedingter<br />

Vorsatz), kommt nur eine fahrlässige<br />

Verletzung in Betracht. Und die ist<br />

nicht strafbar.<br />

Solange "Unzucht" mit <strong>Tiere</strong>n unter<br />

Strafe stand, gab es eine statistische Erfassung<br />

<strong>der</strong> - zur Anzeige gebrachten -<br />

Fälle. Nach dem 1. September 1969<br />

bestand, nach Aufhebung des Sodomi<strong>ev</strong>erbots,<br />

kein Anlass mehr zur Dokumentation.<br />

So gibt es <strong>der</strong>zeit keine<br />

genaue Datenlage zur tatsächlichen<br />

Zahl von Tätern und missbrauchten<br />

<strong>Tiere</strong>n.<br />

Es bleibt die grundsätzliche Annahme<br />

von Sexualtherapeuten, Psychologen,<br />

Tierärzten und Tierschutzorganisationen,<br />

dass die Sexualität mit <strong>Tiere</strong>n mit<br />

einer Dunkelziffer belegt ist und in bestimmten<br />

Kreisen als "Lifestyle" betrachtet<br />

wird. Hinweise<br />

auf eine zunehmende<br />

Anhängerschaft geben<br />

u.a. die Verfechter<br />

selbst, die um die gesellschaftliche<br />

und gesetzliche<br />

Anerkennung<br />

ihrer "sexuellen Orientierung"<br />

bemüht sind.<br />

"Einstiegserfahrung" an Hunden


von Amelie und ihrer Rettung (S. 33).<br />

RAUCH VON TIEREN<br />

NICHT VERBOTEN<br />

Dass es sich nicht nur um einige wenige<br />

Menschen mit irrigen Vorlieben handelt,<br />

lässt sich im Internet nachvollziehen.<br />

Da öffnen sich nach Eingabe von<br />

entsprechenden Suchbegriffen einschlägige<br />

Webseiten mit Anleitungen<br />

zu sexuellen Praktiken mit <strong>Tiere</strong>n, Tierbordellen<br />

und Tauschbörsen, in denen<br />

<strong>Tiere</strong> <strong>gegen</strong> Geld für Einzel- und Gruppensexorgien<br />

angepriesen werden.<br />

In jüngeren Internetstudien versuchen<br />

Psychologen Persönlichkeitsstruktur<br />

und Motivation <strong>der</strong> Sodomisten/Zoophilisten<br />

zu hinterfragen. In diesen Studien,<br />

die mit freiwilligen Teilnehmern<br />

durchgeführt wurden, ergibt sich zusammengefasst<br />

folgendes Bild:<br />

� Männer und Frauen bekennen sich<br />

zu ihren Neigungen, wobei <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> Männer weitaus größer ist,<br />

� die ersten sexuellen Übergriffe an<br />

<strong>Tiere</strong>n wurden im Schnitt im Alter zwischen<br />

12 und 17 Jahren vorgenommen,<br />

� die meisten vergingen sich als "Einstiegsfahrung"<br />

an einem Hund, überwiegend<br />

an fremden Hunden,<br />

� über 2/3 <strong>der</strong> Teilnehmer geben an,<br />

"eine starke emotionale Bindung" zu<br />

den betroffenen <strong>Tiere</strong>n aufzubauen,<br />

� fast 90% meinen, bei <strong>der</strong> sexuellen<br />

Handlung "Gefühle und Willen des <strong>Tiere</strong>s"<br />

respektiert und die betroffenen <strong>Tiere</strong><br />

"nicht gezwungen" zu haben. Fast<br />

60% geben an, die Initiative sei vom<br />

Tier ausgegangen,<br />

� ein Teil gesteht ein, <strong>Tiere</strong>n durch<br />

Festhalten (u.a. auch bis hin zur Tötung)<br />

Gewalt zugefügt zu haben.<br />

Das deutsche Strafrecht schützt die sexuelle<br />

Selbstbestimmung des Menschen.<br />

Ein Bestandteil unseres Rechtssystems<br />

ist die Zustimmung <strong>der</strong> Partner<br />

zur sexuellen Begegnung. <strong>Tiere</strong> da<strong>gegen</strong><br />

sind sexuellen Übergriffen durch<br />

Menschen wehrlos - und im rechtlichen<br />

Sinne schutzlos - ausgeliefert.<br />

Die <strong>Tiere</strong>, die auf Fürsorgepflicht des<br />

Menschen angewiesen sind, können<br />

nicht zustimmen, ihre(n) Peiniger nicht<br />

benennen und keinen Rechtsbeistand<br />

einfor<strong>der</strong>n. Ihr Leid ist ein verschwiegenes,<br />

von <strong>der</strong> Öffentlichkeit tabuisiertes<br />

und mit Scham behaftetes Thema.<br />

Wissenschaftler unterscheiden drei Arten<br />

des sexuellen Vergehens an <strong>Tiere</strong>n:<br />

1. rein sexuell motiviert<br />

(ohne Schmerzen),<br />

2. sadistisch motiviert. Erregung und<br />

Befriedigung erfolgt durch Quälen<br />

und Tötung des Opfers,<br />

3. Täter zeigt beide Ansätze.<br />

Punkt 2 und 3 wären, sollte <strong>der</strong> Täter<br />

erkannt und angezeigt werden können,<br />

nach dem Tierschutzgesetz zu bestrafen,<br />

Punkt 1 nicht. Selbst wenn <strong>Tiere</strong><br />

durch Schläge, Tritte, Fesselungen und<br />

Würgegriffe gefügig gemacht wurden,<br />

kann das Tierschutzgesetz nur greifen,<br />

wenn die Schmerzzufügungen nachund<br />

beweisbar sind.<br />

(K)EIN T ABUTHEMA<br />

SEX MIT TIEREN … UND DAS GESETZ SCHWEIGT<br />

Bis zum 1. September 1969 galt: "Die wi<strong>der</strong>natürliche Unzucht, welche von<br />

Menschen mit <strong>Tiere</strong>n begangen wird, ist mit Gefängnis zu bestrafen; auch<br />

kann auf Verlust <strong>der</strong> bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden." (§175b StGB)<br />

Das Tierschutzgesetz kann <strong>Tiere</strong> vor sexuellen Übergriffen nicht ausreichend<br />

schützen. Folgende Paragraphen können herangezogen werden:<br />

§17 Mit Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren o<strong>der</strong> mit Geldstrafe wird bestraft, wer<br />

1. ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet o<strong>der</strong><br />

2. einem Wirbeltier<br />

a) aus Rohheit erhebliche Schmerzen o<strong>der</strong> Leiden<br />

b) länger anhaltende o<strong>der</strong> sich wie<strong>der</strong>holende erhebliche<br />

Schmerzen o<strong>der</strong> Leiden zufügt.<br />

§18 (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich o<strong>der</strong> fahrlässig<br />

1. einem Wirbeltier, das er hält, betreut o<strong>der</strong> zu betreuen hat, ohne vernünftigen<br />

Grund erhebliche Schmerzen, Leiden o<strong>der</strong> Schäden zufügt<br />

Wann und ob Täter Gewalt anwenden,<br />

um sich am Tier zu vergehen, richtet<br />

sich erfahrungsgemäß nach folgenden<br />

Voraussetzungen:<br />

� Abwehrbereitschaft und Anatomie<br />

des <strong>Tiere</strong>s,<br />

� Kenntnisse über Verhalten und Manipulierbarkeit<br />

(Unterwürfigkeit) des<br />

Opfers,<br />

� Erfahrung und Häufigkeit sexueller<br />

Handlungen mit <strong>Tiere</strong>n,<br />

� Gruppendynamik. In Anwesenheit<br />

Gleichgesinnter kann die Situation entgleiten<br />

und sich in Aggression <strong>gegen</strong><br />

das missbrauchte Tier entladen.<br />

Die "Neigungen" von Sodomisten/Zoophilisten<br />

richten sich auf alle Heim- und<br />

landwirtschaftlich gehaltenen <strong>Tiere</strong>.<br />

Pferde, Esel, Schafe, Schweine, Ziegen,<br />

Kühe und Rin<strong>der</strong> werden zur Befriedigung<br />

<strong>der</strong> Lust genauso herangezogen<br />

wie Hunde, Katzen, Kleintiere und Geflügel.<br />

Es ist eine Situation, die an Wi<strong>der</strong>sprüchlichkeit<br />

kaum zu überbieten ist:<br />

Ein Beispiel: Ende Dezember 2005 wird die Polizei in eine Wohnung gerufen.<br />

Nachbarn konnten das über Wochen anhaltende (!) jämmerliche Geheul <strong>der</strong><br />

Hündin nicht mehr ertragen. Die Beamten finden eine misshandelte Schäferhündin<br />

vor, die aufgrund ihrer schweren Verletzungen im Genitalbereich nicht<br />

mehr laufen kann. Erst in <strong>der</strong> Tierklinik können die Blutungen gestillt werden. Der<br />

Halter, <strong>gegen</strong> den Anzeige wegen Tierquälerei erstattet wurde, kündigt an, sich<br />

mit <strong>der</strong> Beschlagnahmung <strong>der</strong> Hündin nicht zufrieden geben.<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

15


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

16<br />

(K)EIN T ABUTHEMA<br />

Die Darstellung und Verbreitung tierpornographischer<br />

Medien ist verboten,<br />

alle sexuellen Übergriffe auf <strong>Tiere</strong><br />

bleiben jedoch straffrei!<br />

Es ist erlaubt, <strong>Tiere</strong> zum Zweck sexueller<br />

Handlungen zu verkaufen, zu verleihen<br />

o<strong>der</strong> zu vermitteln. Und es ist<br />

ebenfalls gestattet, <strong>Tiere</strong> (meist schon<br />

als Welpe) so zu konditionieren, dass<br />

sie zoophile Praktiken mit sich geschehen<br />

lassen. Obwohl bekannt ist, dass<br />

die wi<strong>der</strong>natürliche, sexuelle Fehlprägung<br />

auf den Menschen ausschließlich<br />

durch Zwang, Strafe und Abhängigkeit<br />

erreicht werden kann.<br />

T IERE IN N OT<br />

Lydia & Emil<br />

Der <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> e.V. for<strong>der</strong>t:<br />

� ein gesetzliches Verbot von Sodomie/Zoophilie,<br />

� das Tierschutzgesetz zu ergänzen<br />

und sexuelle Handlungen mit <strong>Tiere</strong>n als<br />

Tierquälerei anzuerkennen und zu bestrafen,<br />

� durch schärfere Gesetze und Kontrollen<br />

die Verbreitung tierpornographischer<br />

Darstellungen im Internet zu<br />

unterbinden und die Urheber konsequent<br />

zu bestrafen,<br />

Unternehmungslustiges Pärchen<br />

Die Schäferhündin Moni (8) hat sehr traurige Jahre in<br />

einem Verschlag ohne soziale Kontakte hinter sich. Die<br />

trotz ihrer Erfahrungen sehr sanfte und liebenswerte<br />

Hündin genießt alles, was Spaß macht: Spazierengehen,<br />

Ballspiele und Streicheleinheiten von tollen Menschen.<br />

Moni wäre die optimale Ergänzung für ein ruhiges<br />

Zuhause (keine Kin<strong>der</strong>, keine <strong>Tiere</strong>) mit Garten.<br />

Kontakt: TH Elisabethenhof, Tel: 06035 / 59 16<br />

� Tierärzte, Polizei und Veterinärämter<br />

so zu schulen, dass sie mögliche<br />

Anzeichen für sexuelles Vergehen an<br />

<strong>Tiere</strong>n rechtzeitig erkennen und rechtliche<br />

Schritte einleiten können,<br />

� Zoophilie/Sodomie als ernst zu<br />

nehmendes Tierschutzproblem anzusehen<br />

und die B<strong>ev</strong>ölkerung entsprechend<br />

aufzuklären und zu sensibilisieren.<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.verschwiegenes-tierleid-online.de<br />

www.tierimrecht.org<br />

Text und Fotos: Claudia Lotz<br />

Lieb<strong>ev</strong>olle Menschen gesucht!<br />

Die beiden Chinchillas Lydia und Emil (kastriert) sind zwei Jahre alt und<br />

gehen gerne auf Entdeckungstour. Für ihre Streifzüge brauchen sie ein artgerechtes<br />

Gehege, das ihnen genügend Freiraum bietet. Wie dieses Pärchen<br />

nur gemeinsam vermittelt wird, wollen auch die beiden kastrierten<br />

Böckchen (Vater und Sohn, hier nicht abgebildet) zusammen einen Neuanfang<br />

bei lieb<strong>ev</strong>ollen Menschen wagen. Kontakt: TH Elisabethenhof, Tel:<br />

06035 / 59 16<br />

Moni<br />

Leben im Verschlag


Fritz<br />

Unzertrennliche Freundinnen<br />

Luci & Minou<br />

Speedy<br />

Charmanter Alleinherrscher<br />

… sucht nette Menschen<br />

Die beiden Katzendamen Luci (11) und Minou (6) suchen gemeinsam<br />

ein neues Zuhause in reiner Wohnungshaltung. Luci,<br />

schwarz-weiß, und Minou, getigert-weiß, wurden wegen<br />

Allergie abgegeben und trauern im Tierheim sehr. Beide sind<br />

Fremden <strong>gegen</strong>über zurückhaltend und brauchen Zeit, um<br />

sich einzugewöhnen. Ein ruhiger Haushalt (ohne Kin<strong>der</strong>) wäre<br />

ideal. Kontakt: TH Elisabethenhof, Tel: 06035 / 59 16<br />

Speedy ist ein liebenswerter, verschmuster<br />

Kater, <strong>der</strong> es über alles<br />

schätzt, wenn er im Mittelpunkt<br />

steht. Der fast Fünfjährige erkundigt<br />

gerne ruhige Wohnstraßen,<br />

gibt sich u.U. aber mit einem gesicherten<br />

Balkon zufrieden. Möglich<br />

wäre auch die gemeinsame Tierhaltung,<br />

wenn die schon im Haushalt<br />

lebende Katze eine recht resolute<br />

Natur ist, die sich von Speedy<br />

nichts bieten lässt.<br />

Kontakt: TH Elisabethenhof, Tel:<br />

06035 / 59 16<br />

T IERE IN N OT<br />

Leila, 11 Jahre, hat einen kleinen Tick: Sie muss einfach<br />

etwas lauter kundtun, dass sie an <strong>der</strong> Leine<br />

läuft. Sieht man davon ab, ist die alte Schäfermixhündin<br />

ein Gewinn: Sie ist liebenswert und genießt<br />

die Nähe ihrer Bezugspersonen sehr. Leila hat Gelenk-<br />

und Knochenprobleme, die medikamentös behandelt<br />

werden. Die Kosten trägt das Franziskus Tierheim<br />

auch nach <strong>der</strong> Vermittlung. Außerdem wird das<br />

Futter für Leila gestellt. Dafür wünscht sich das Team<br />

ein ruhiges, ebenerdiges Zuhause - mit Menschen<br />

mit sehr viel Herz für die alte Hündin. Kontakt: Franziskus<br />

Tierheim, Tel: 040 / 55 49 28 37<br />

… braucht Menschen für sich allein<br />

Auch Fitz ist ein wenig scheu, wenn er Menschen noch nicht richtig kennt. Kein<br />

Wun<strong>der</strong>: Der heute 11 Jahre alte Kater kam als Fundtier mit unbekannter Vergangenheit<br />

in den Elisabethenhof. Fritz hat eine chronische, unbehandelbare<br />

Augenentzündung, ist darüber hinaus aber fit und würde sich neben einer älteren<br />

Katze in einem lieb<strong>ev</strong>ollen Haushalt wohl fühlen.<br />

Kontakt: TH Elisabethenhof, Tel: 06035 / 59 16<br />

Leila<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>1/<strong>2006</strong><br />

17


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

18<br />

T IERE IN N OT<br />

Lieb<strong>ev</strong>olle Menschen gesucht!<br />

Voller Power<br />

Sina<br />

Billy<br />

Der auffällige Langhaar-Schäferhund<br />

wurde aus Zeitmangel abgegeben. Seit<br />

fast einem Jahr wartet <strong>der</strong> 4 Jahre alte<br />

Rüde nun schon auf eine erfahrene Familie<br />

mit erwachsenen Kin<strong>der</strong>n. Arco<br />

neigt zur Eigenwilligkeit und entwickelt<br />

schnell einen starken Schutztrieb. Der<br />

Besuch <strong>der</strong> Hundeschule wird angeraten.<br />

Kontakt: Tierheim Hage,<br />

Tel: 04938 /425<br />

Billy ist ein interessanter Mix aus ungarischem<br />

Hirten- und Bernersennenhund.<br />

8 Jahre alt, aktiv, sehr verspielt<br />

und weitgehend gehorsam<br />

könnte <strong>der</strong> freundliche Rüde eine<br />

Bereicherung für eine nette Familie<br />

mit Hundeerfahrung und ohne<br />

Kleinkin<strong>der</strong> sein. Billy kam als Abgabehund<br />

ins Tierheim - und freut<br />

sich schon auf Sie. Kontakt: Tierheim<br />

Hage, Tel: 04938 / 425<br />

Begeisterte Schwimmerin<br />

Sina wurde in Norden gefunden. Die 5 Jahre alte Schäfermischlingshündin<br />

spielt sehr gerne und liebt das Wasser. Seit Mai 2005 hofft sie auf eine<br />

"Wasserratte" auf zwei Beinen, die mit ihr die Liebe zum nassen Element<br />

teilt. Die Hündin ist lebhaft und zeigt dominante Ansätze. Daher gehört die<br />

sonst sehr freundliche Sina in erfahrene Hände. Kontakt: Tierheim Hage,<br />

Tel: 04938 / 425<br />

Arco<br />

Neues Zuhause gesucht<br />

Aus gesundheitlichen Gründen <strong>der</strong> Besitzerin müssen<br />

2 Esel und ein Muli dringend vermittelt werden.<br />

Laika (8) ist ein Muli, die 4 Jahre alte Luna ein Esel<br />

und Cäsar ihr 10 Monate alter Sohn. Die <strong>Tiere</strong> sind<br />

sehr lieb und verschmust und sollten zusammen in<br />

ein neues Zuhause kommen. Kontakt: Petra Zipp,<br />

Tel: 07121 / 820 17 -0 o<strong>der</strong> 0171 / 200 84 77<br />

Mit Beschützerinstinkt<br />

Luna, Laika & Cäsar


Joschi nur mit ...<br />

Schon als Jungtier abgegeben<br />

... Momo<br />

Gemeinsames Zuhause mit Freund Joschi<br />

Mippi & Pünktchen<br />

Endstation Tierheim?<br />

Es ist traurig, aber Joschi kennt tatsächlich kein an<strong>der</strong>es Zuhause als<br />

ein Tierheim. Er wurde mit wenigen Wochen abgegeben, als <strong>der</strong><br />

Landesverband Baden-Württemberg seine Räumlichkeiten noch in<br />

Holzelfingen hatte. Der schwarze, stets scheu gebliebene Kater zog<br />

mit ins Tierschutzzentrum um und hier begann seine erstaunliche<br />

Verän<strong>der</strong>ung: Langsam wurde <strong>der</strong> inzwischen fast 3jährige zutraulich<br />

und lässt sich sogar streicheln. Wie schön wäre es, wenn Joschi<br />

endlich die Chance auf ein eigenes Zuhause bekäme. Schauen Sie<br />

doch einfach im Tierschutzzentrum vorbei.<br />

Weil die beiden <strong>Tiere</strong> aneinan<strong>der</strong><br />

hängen, wünschen wir uns<br />

eine gemeinsame Vermittlung.<br />

Momo drängt sich nicht in den<br />

Vor<strong>der</strong>grund und wird von Interessenten<br />

daher schnell übersehen.<br />

Momo und Joschi schätzen<br />

Freigang und einen ruhigen<br />

Haushalt mit herzlichen, katzenerfahrenen<br />

Menschen. Kontakt:<br />

Tierschutzzentrum Pfullingen,<br />

Tel: 07121/ 820 17 -0<br />

T IERE IN N OT<br />

IHRE SPENDE FÜR OP<br />

Asbach hat einen Tumor<br />

Erinnern Sie sich an den Rottweiler Asbach? Er wurde<br />

von <strong>der</strong> Geschäftsstelle Vollenborn 2001 als Patenhund<br />

vermittelt. Der gutmütige Rüde lebte sich<br />

schnell ein und liebt seine neue Familie sehr. Seit<br />

kurzem hat er jedoch Probleme beim Fressen und<br />

sichtbare Schmerzen. Der Tierarzt stellte einen Tumor<br />

am Gaumen fest. Die notwendige Operation<br />

wird ca. 600 Euro kosten, die von <strong>der</strong> Familie nicht<br />

aufgebracht werden können. Wir bitten Sie sehr<br />

herzlich, sich an den Kosten zu beteiligen und Asbach<br />

damit ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen.<br />

Kontakt: Geschäftsstelle Vollenborn,<br />

Tel: 036076/ 40 555.<br />

Spenden: Postbank Hannover, “Stichwort OP von<br />

Asbach”, Kto. 732 223 06, BLZ 250 100 30<br />

Die beiden Freunde wurden für 4jährige Kin<strong>der</strong> gekauft, die schnell die<br />

Lust an <strong>der</strong> Tierhaltung verloren. Mippi und Pünktchen werden nur gemeinsam<br />

in ein artgerechtes Umfeld vermittelt. Die Kaninchen brauchen<br />

ein großräumiges Gehege mit Freilauf.<br />

Kontakt: Tierschutzzentrum Pfullingen, Tel: 07121/ 820 17 -0<br />

Asbach<br />

Dank Ihrer Hilfe als Patenhund vermittelt<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

19


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

20<br />

W ALE IN N OT<br />

1986 untersagte die Internationale<br />

Walfangkommission<br />

(IWC) den kommerziellen Walfang<br />

und die Jagd auf Großwale.<br />

Das Verbot wurde weltweit<br />

begrüßt, nachdem sich die<br />

Bestände verheerend dezimiert<br />

hatten. Nach Schätzungen<br />

haben kaum 5% <strong>der</strong> intelligenten<br />

Meeressäuger die<br />

massive Bejagung <strong>der</strong> Walfangnationen<br />

überlebt.<br />

Blutbad auf den Faröer-Inseln<br />

Eine Schande: Norwegen fühlt sich<br />

durch sein Veto nicht an das internationale<br />

Abkommen gebunden! Seit 1993<br />

hat es offiziell den kommerziellen Walfang<br />

wie<strong>der</strong> aufgenommen und die<br />

Proteste <strong>der</strong> IWC-Mitglie<strong>der</strong> konsequent<br />

ignoriert. Für dieses Jahr wurde<br />

die Fangquote sogar noch heraufgesetzt:<br />

Die Regierung hat 1052 Wale zur<br />

Bejagung freigegeben, obwohl <strong>der</strong> Absatz<br />

von Walfleisch im eigenen Land<br />

rückläufig ist.<br />

Für Andreas Morlok Anlass genug,<br />

auch in diesem Jahr wie<strong>der</strong> mit einer<br />

spektakulären Aktion auf die bedrohten<br />

Meeressäuger aufmerksam zu machen.<br />

Der 40jährige hat einen Protestmarsch<br />

vom Bodensee nach Norwegen<br />

angekündigt. Am 1. April wird Andreas<br />

Morlok in seinem Heimatort Radolfzell<br />

aufbrechen, über Basel, Köln, Em-<br />

Das tun Sie für <strong>Tiere</strong><br />

FÜR DEN SCHUTZ DER ME<br />

ANDREAS MORLOKS PROTESTMARSCH NACH N<br />

Trotz Fangverbot wird die Jagd auf Wale fortgesetzt<br />

den nach Kiel laufen und mit seinem<br />

fünf Meter langen, rollenden Walmodell<br />

die Fähre nach Oslo besteigen.<br />

"Ich habe als Kind im Fernsehen die<br />

Jagd auf Wale gesehen", sagt er, "und<br />

diese Szenen mein Leben nicht vergessen."<br />

Über 25.000 Großwale sind seit<br />

dem internationalen Walfangverbot<br />

getötet worden; Hun<strong>der</strong>ttausende von<br />

Kleinwalen, zu denen auch Delphine<br />

Selbst Kin<strong>der</strong> beteiligen sich<br />

zählen, nicht mitgerechnet. Denn<br />

Kleinwale stehen nicht unter Schutz.<br />

Wie Norwegen hat auch Japan die<br />

Fangquote für dieses Jahr auf über<br />

1000 <strong>Tiere</strong> erhöht. Dabei nutzt die Regierung<br />

ein Schlupfloch, das die IWC<br />

nach dem weltweiten Walfangverbot<br />

ermöglichte: die Bejagung zu "wissenschaftlichen<br />

Zwecken". Obwohl be-<br />

kannt ist, dass Japan unter dem Deckmantel<br />

<strong>der</strong> Forschung kommerziellen<br />

Walfang betreibt, hat die IWC außer einer<br />

Verurteilung des Verhaltens keine<br />

weiteren Konsequenzen gezogen.<br />

Die Japaner bezeichnen Wale als<br />

"Schädlinge" des Meeres, die einzig die<br />

Fischbestände dezimierten. Ähnlich bestreitet<br />

auch Island eine Auswirkung<br />

<strong>der</strong> Jagd auf die Walpopulation und<br />

hat 2003 den Fang wie<strong>der</strong> aufgenommen.<br />

Die dänischen Faröer Inseln berufen<br />

sich auf ihre 400 Jahre alte Tradition,<br />

um das Blutbad an den Walen<br />

zu rechtfertigen. Bil<strong>der</strong> von den zu Tode<br />

geprügelten Walen schockieren<br />

Jahr für Jahr die Öffentlichkeit.<br />

"Die Wale sind heute Teil des angeschlagenen,<br />

maritinen Ökosystems",<br />

erklärt Andreas Morlok, "und brauchen<br />

unseren gemeinsamen, weltweiten<br />

Schutz." Ca. 300.000 Meeressäuger,<br />

so die Vermutung von Wissenschaftlern,<br />

fallen pro Jahr dem Fortschritt und<br />

damit indirekt dem Menschen zum Opfer:<br />

� Immer häufiger verfangen sich Wale<br />

in Stell- und Treibnetzen und ertrinken<br />

jämmerlich,<br />

Text: Claudia Lotz<br />

Fotos: Andreas Morlok, Jürgen Ortmüller, Paul Watson


ERESSÄUGER<br />

ORWEGEN<br />

� immer mehr Wale sind unfruchtbar;<br />

eine Folge <strong>der</strong> hohen Dioxinbelastung<br />

im Meer bzw. <strong>der</strong> Nahrungskette,<br />

� immer öfter stranden Wale, weil die<br />

Schallwellen von Tankern, Frachtern,<br />

Kriegs- und Kreuzfahrtschiffen ihren<br />

hochsensiblen Orientierungssinn irritieren,<br />

� auch die zunehmende Sonarbeschallung<br />

von Windkraftanlagen im<br />

Meer (Deutschland und Dänemark)<br />

nehmen den Walen die Orientierung<br />

auf ihren Wan<strong>der</strong>ungen.<br />

Nach seinem Protest in Oslo wird Andreas<br />

Morlok mit seinem harponierten<br />

Walmodell in Kopenhagen <strong>gegen</strong> den<br />

Walfang auf den dänischen Faröer-Inseln<br />

protestieren. Danach geht's weiter<br />

zur 58. Tagung <strong>der</strong> Internationalen<br />

Walfangkommission in St. Kitts&N<strong>ev</strong>is.<br />

Vom 12. bis 16. Juni tagen im Karibikstaat<br />

(Walfangbefürworter) die <strong>der</strong>zeit<br />

66 Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> IWC. Japan hat offiziell<br />

erklärt, jedes Jahr fünf neue Län<strong>der</strong><br />

zur Unterstützung japanischer Walfanginteressen<br />

gewinnen zu wollen.<br />

Um das Walfang-Moratorium aufzuheben,<br />

ist eine 2/3 bzw. 3/4 Mehrheit<br />

notwendig; im vergangenen Jahr hätte<br />

Japan fast eine einfache Mehrheit<br />

erlangt (50%), die schon ausreichen<br />

würde, wichtige Walschutzanliegen zu<br />

blockieren.<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.iwcoffice.org und<br />

www.walschutzaktionen.de<br />

Buchtipp:<br />

“Abenteuer Walschutz”<br />

Andreas Morlok:<br />

Wie und warum<br />

ich für das Überleben<br />

<strong>der</strong> Wale<br />

kämpfe.<br />

Nov. 2005.<br />

ISBN-<br />

3-8334-3610-7.<br />

24,80 Euro<br />

EU will Österreich zwingen, Gesetz aufzuheben!<br />

2004 beschloss das österreichische Parlament,<br />

die Mitwirkung und Haltung<br />

von allen Wildtieren im Zirkus ab 1. Januar<br />

2005 zu verbieten. Nachdem das<br />

Gesetz in Kraft getreten war, reichte ein<br />

unbekannter Unternehmer Beschwerde<br />

bei <strong>der</strong> EU-Kommission ein, weil er sich<br />

durch das Verbot in seiner "Dienstleistungsfreiheit"<br />

eingeschränkt sah. EU-<br />

Kommissar Charlie McCre<strong>ev</strong>y machte<br />

Österreich klar, dass dem Land ein Vertragsverletzungsverfahren<br />

drohe, wenn<br />

es nicht bereit sei, ausländischen Zirkusunternehmen<br />

die Mitwirkung von<br />

Wildtieren zu gestatten.<br />

Ob ein solches Verfahren <strong>gegen</strong> Österreich eingeleitet wird, liegt allein bei<br />

<strong>der</strong> EU-Kommission. Je<strong>der</strong> Kommissar hat eine Stimme; in <strong>der</strong> Regel richtet<br />

sich die Mehrheit nach dem ressortzuständigen Kommissar, in diesem Fall<br />

Charlie McCre<strong>ev</strong>y (Kommissar für den Binnenmarkt).<br />

Sollte Österreich gezwungen werden, sein Gesetz aufzuweichen, hätten<br />

auch an<strong>der</strong>e EU-Län<strong>der</strong> keine Chancen, ein Verbot von Wildtieren im Zirkus<br />

anzustoßen und umzusetzen, obwohl es entsprechende Ansätze dazu<br />

gibt.<br />

Richten Sie Ihren Protest an den deutschen Vizepräsidenten <strong>der</strong> europäischen<br />

Kommission, Günter Verheugen.<br />

eMail: guenter.verheugen@cec.eu.int<br />

A US ALLER W ELT<br />

WILDTIER-VERBOT IM ZIRKUS IN GEFAHR?<br />

Fotos: Petra Zipp<br />

ZIRKUS OHNE WILDTIERE - FINNLAND IST VORREITER<br />

Finnland: Anfang <strong>der</strong> 70er Jahre Verbot von Affen, Raubtieren, Nashörnern,<br />

Flusspferden und an<strong>der</strong>en Tierarten im Zirkus. Seit ´96 ergänzendes<br />

Verbot <strong>der</strong> Elefantenhaltung<br />

Schweden: 1988 Verbot von mehreren Wildtierarten im Zirkus<br />

Deutschland: 1995 startet hessische <strong>Bund</strong>esratsinitiative, die Haltung<br />

von drei Wildtierarten (Affen, Elefanten, Bären) im Zirkus zu untersagen.<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

21


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

22<br />

I HR P ROTEST ZÄHLT<br />

WIE BÄREN IN CHINA GEQUÄLT WERDEN<br />

EU FORDERT SCHLIESSUNG DER BÄRENFARMEN<br />

Winzige Metallkäfige, dicht an<br />

dicht. Darin Bären mit implantierten<br />

Metallkathetern. Zwei<br />

Mal am Tag wird ihnen Gallensaft<br />

abgezapft. Die Prozedur ist<br />

schmerzhaft, die Bären haben<br />

Wunden im Bauch, klaffend,<br />

entzündet, dort, wo die rostigen<br />

Katheter in den Körper führen.<br />

7000 Asiatische Schwarzbären werden<br />

auf chinesischen Bärenfarmen gehalten<br />

- ein lebenslanges Martyrium für<br />

die Wildtiere, für die <strong>der</strong> Tod eine Erlösung<br />

ist. Bärengalle gilt als notwendiger<br />

Bestandteil <strong>der</strong> Traditionellen Chinesischen<br />

Medizin (TCM), zu <strong>der</strong> es,<br />

wie laufend propagiert wird, keine Alternative<br />

geben soll.<br />

Falsch, sagen Wissenschaftler und verweisen<br />

auf viele kostengünstigere Ersatzstoffe<br />

aus dem Pflanzenreich. Renommierte<br />

chinesische Ärzte halten<br />

fest, dass jede an<strong>der</strong>e Substanz aus <strong>der</strong><br />

chinesischen und (auch westlichen) Medizin<br />

effektiver als Bärengalle ist.<br />

Doch nun hat die chinesische Regie-<br />

Südlich von Münster (Westfalen) liegt<br />

das Labor von Covance und die Hölle<br />

für Primaten. In dem privaten Tierversuchslabor<br />

führt Covance Tierversuche<br />

im Auftrag für Pharma-, Chemie- und<br />

Lebensmittelkonzerne durch. Spezialisiert<br />

ist das Labor auf Vergiftungsversuche<br />

an schwangeren Affen, die laut<br />

Gesetz nicht genehmigungspflichtig,<br />

son<strong>der</strong>n nur anzeigepflichtig sind!<br />

Covance hat sich wegen zahlreicher<br />

Verstöße <strong>gegen</strong> das Tierschutzgesetz<br />

schuldig gemacht. Ein Beispiel: Bei einer<br />

verdeckten Ermittlung in Virgina<br />

(USA) wurde über elf Monate festgehalten,<br />

dass die im Tierversuch genutz-<br />

rung noch einmal öffentlich betont,<br />

dass sie keine Veranlassung zur Schließung<br />

<strong>der</strong> Bärenfarmen sieht. Grund für<br />

diese Erklärung war eine kürzlich erfolgte<br />

Resolution <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union. Darin wurde im Januar die Regierung<br />

in Peking aufgefor<strong>der</strong>t, auf ein<br />

Ende <strong>der</strong> Bärenzucht hinzuwirken und<br />

die Farmen zu schließen.<br />

25 EU-Mitgliedsstaaten, darunter auch<br />

Deutschland, hatten sich für die Erklärung<br />

<strong>gegen</strong>über China stark gemacht.<br />

Nachforschungen haben außerdem<br />

ergeben, dass die Nachzuchten auf<br />

den Bärenfarmen kaum gelingen und<br />

Bären illegal aus <strong>der</strong> Wildnis gefangen<br />

werden. Diese Praxis verstößt <strong>gegen</strong><br />

Chinas eigene Verordnung zum Wildtierbestand.<br />

Die Tierschutzorganisation Animals<br />

Asia Foundation (AAF), 1998 von <strong>der</strong><br />

Englän<strong>der</strong>in Jill Robinson gegründet,<br />

hatte auf die Parlamentarier in Brüssel<br />

hingewirkt, die Schließung <strong>der</strong> Bärenfarmen<br />

zum offiziellen Teil europäischer<br />

Politik zu machen. In den letzten<br />

Jahren konnte die AAF gemeinsam mit<br />

ten Primaten immer wie<strong>der</strong> gewürgt,<br />

geschlagen, getreten und ohne tierärztliche<br />

Versorgung blieben. Allein in<br />

Münster werden an ca. 1500 Affen (Javaner-,<br />

Rhesus- und Pinselohraffen)<br />

Versuche durchgeführt, ca. 1000 bei<br />

Tierversuchen jährlich getötet.<br />

Das Unternehmen gehört mit über<br />

7000 Angestellten in 17 Län<strong>der</strong>n zu<br />

den größten seiner Branche. Covance,<br />

das auch an<strong>der</strong>e Labors mit gezüchteten<br />

Versuchstieren beliefert, betreibt<br />

weitere Versuchslabore in USA und<br />

Großbritannien.<br />

Jetzt kämpft das umstrittene Unternehmen<br />

(Jahresumsatz ca. 500 Millionen<br />

Grausamste Tierquälerei<br />

zwei chinesischen Instituten, <strong>der</strong> China<br />

Wildlife Conservation Association in<br />

Peking und dem Suchuan Forestry Department<br />

in Chengdu, 40 Farmen<br />

schließen und 198 Bären in ihre Obhut<br />

nehmen. AAF (mit Sitz in Hongkong)<br />

unterhält in Chengdu eine 8,8 qkm<br />

große Rettungsstation für Bären. Hier<br />

werden die Geschundenen medizinisch<br />

versorgt und dürfen, vielleicht zum ersten<br />

Mal in ihrem bitteren Leben, den<br />

Boden unter ihren Tatzen spüren.<br />

Protestadresse: siehe unten rechts.<br />

GRENZENLOSE QUÄLEREI VON PRIMATEN<br />

FIRMA COVANCE PLANT EIN WEITERES TIERVERSUCHSLABOR IN CHANDLER (USA)<br />

Dollar) um die Genehmigung zum Bau<br />

eines weiteres Labors in Chandler<br />

(USA). Proteste aus den anliegenden<br />

Gemeinden sind bereits angelaufen.<br />

Protestieren auch Sie per eMail bei:<br />

Mark Pentz, City Manager von Chandler<br />

o<strong>der</strong> Mayor Boyd W. Dunn:<br />

mark.pentz@chandler.gov<br />

boyd.dunn@chandleraz.gov<br />

O<strong>der</strong> schreiben Sie an:<br />

Office of the Mayor and City<br />

Council<br />

Mail Stop 603<br />

P.O. Box 4008<br />

Chandler, AZ 85244-4008


Unfassbare Quälereien<br />

WO DIE UNBARMHERZIG-<br />

KEIT REGIERT ...<br />

Hongkong, Taiwan und die Philippinen<br />

sind die wenigen Län<strong>der</strong> Asiens, in denen<br />

das Verzehren von Hunden verboten ist.<br />

Nicht so China: Das Reich <strong>der</strong> Mitte gehört<br />

zu den größten Konsumenten von Hundefleisch.<br />

Chinesen schlachten, Schätzungen<br />

zufolge, bis zu 20 Millionen Hunde pro<br />

Jahr. Doch nicht nur das: Sie halten an<br />

dem tradierten Glauben fest, dass die<br />

quälende, langsame, grausame Tötung<br />

<strong>der</strong> Hunde den Geschmack verbessert und<br />

die Qualität des Fleisches hebt.<br />

Auf den zahlreichen Wildtiermärkten <strong>der</strong> chinesischen Provinzen<br />

laden Lastwagen Tausende von Hunden ab. Übereinan<strong>der</strong>,<br />

sich erdrückend, die unteren zum Sterben verurteilt,<br />

werden die Hunde in Käfigen, die nur knapp ihre liegenden<br />

Körper umschließen, zum Verkauf geboten. Tote <strong>Tiere</strong> werden<br />

am Straßenrand entsorgt.<br />

Nach Beobachtungen von Animals Asia Foundation för<strong>der</strong>t<br />

die Regierung in einigen Provinzen durch den Bau von Hundefarmen<br />

den Aufbau einer gigantischen Hundefleisch-Industrie.<br />

Begehrt sind freundliche, großwüchsige Rassen (wie<br />

z.B. Berhardiner), die schnell wachsen und Fleisch ansetzen.<br />

Nach ca. 4 Monaten werden die <strong>Tiere</strong> getötet - welche grauenhaften<br />

Schlachtmethoden für chinesische Gourmets geeignet<br />

sind, beschreibt ein wachsen<strong>der</strong> Buch- und CD-Markt.<br />

Die Felle <strong>der</strong> bestialisch hingerichteten Hunde werden auf<br />

internationalen Märkten als Fellbesatz verkauft. Mit Katzen<br />

wird übrigens genauso verfahren.<br />

Mehr Infos zu den Themen unter www.animalsasia.org<br />

I HR P ROTEST ZÄHLT<br />

Hundefleisch auf Chinas Tellern<br />

Wie wenig sich die chinesische Regierung von Erklärungen<br />

Europas beeindrucken lässt, zeigte <strong>der</strong> EU-Vorstoß bezüglich<br />

<strong>der</strong> Bärenfarmen. Dennoch dürfen wir keine Chance ungenutzt<br />

lassen, deutlich zu machen, wie unvorstellbar grausam<br />

die Behandlung <strong>der</strong> Heim- und Wildtiere ist.<br />

Wir haben vor allem im Hinblick auf die 2008 stattfindenden<br />

Olympischen Spiele in China folgende Protestmöglichkeiten:<br />

� Protest beim chinesischen Botschafter in Berlin,<br />

� Protest bei Reis<strong>ev</strong>eranstaltern und Fluglinien, die mit<br />

asiatischen Reisezielen ("bunte Märkte", "lebendige<br />

Tierwelt", "landestypische Küche" etc.) werben,<br />

� Protest bei chinesischen Restaurants in Deutschland, dass<br />

wir Zucht, Haltung, Tötung und Verzehr von Hunden (und<br />

Katzen) zutiefst ablehnen,<br />

� Boykott chinesischer Medizin, Restaurants, Waren und<br />

übriger Produkte.<br />

Protestadressen:<br />

Botschafter: Herr Ma Canrong<br />

Botschaft <strong>der</strong> Volksrepublik Cina<br />

Märkisches Ufer 54<br />

10179 Berlin<br />

eMail: cinaemb_de@mfa.gov.cn<br />

Wirtschafts- und Handelsabteilung<br />

QIN, Hongliang<br />

Gesandter - Botschaftsrat<br />

Majakowskiring 66<br />

13156 Berlin<br />

eMail: de@mofcom.gov.cn<br />

Texte: Claudia Lotz<br />

Fotos: Animals Asia<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

23


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

24<br />

T IERSCHUTZUNTERRICHT<br />

So sollten Schweine leben ...<br />

Warum überhaupt Unterrichtsmaterial<br />

für die Grundschulen? "Kin<strong>der</strong> in diesem<br />

Alter", sagt Renate Domaschke,<br />

die Tierschutzehrerin des bmt aus ihrer<br />

jahrelangen Unterrichtserfahrung heraus,<br />

"sind wissbegierig. Die meisten<br />

Schüler sind von <strong>Tiere</strong>n fasziniert und<br />

diesem Interesse müssen wir als Lehrkräfte<br />

ent<strong>gegen</strong>kommen."<br />

Informationen für Erwachsene sind für<br />

Grundschulklassen zu umfangreich<br />

und in <strong>der</strong> Regel schwer verständlich<br />

geschrieben. "Bei unserem Material haben<br />

wir darauf geachtet", erklärt Renate<br />

Domaschke, "dass es die Sechs- bis<br />

Zehnjährigen in Stil und Gestaltung so<br />

anspricht, wie diese Altersgruppe heute<br />

angesprochen werden möchte. Die<br />

Schüler dürfen zwar gefor<strong>der</strong>t, aber<br />

nicht überfor<strong>der</strong>t werden. Sie müssen<br />

das dargestellte Problem verstehen und<br />

die Chance bekommen, eine<br />

Lösung zu finden."<br />

Zehn Themen werden angesprochen.<br />

Das Beson<strong>der</strong>e: Jede Tierschutzproblematik<br />

wird aus <strong>der</strong> Sicht einer betroffenen<br />

Tierart erzählt. So erinnert sich zum<br />

Beispiel Mogul, wie er als junger Elefant<br />

in Indien gefangen, von seiner<br />

Mutter gewaltsam getrennt und eine<br />

lange Schiffsreise nach Europa antreten<br />

musste. Hier wartete <strong>der</strong> Zirkusalltag<br />

auf ihn - für Mogul, <strong>der</strong> in Freiheit<br />

und im Kreis seiner Familie aufwuchs,<br />

ein schweres Los.<br />

"Kin<strong>der</strong> identifizieren sich mit dem sprechenden<br />

Tier", sagt die Pädagogin, die<br />

sich in Österreich zur Tierschutzlehrerin<br />

weiterbilden ließ.<br />

"Wenn Mogul eigentlich in Indien zu<br />

Hause ist und in Familienverbänden<br />

lebt, wird jedem Schüler deutlich, dass<br />

ein Elefant im Zirkus - angekettet, einsam,<br />

zu Kunststückchen gezwungen -<br />

<strong>gegen</strong> seine Natur lebt.<br />

Die Folge: Der Elefant<br />

muss unglücklich sein,<br />

weil er keine seiner<br />

Anlagen im Zirkus<br />

Ihre Spende för<strong>der</strong>t<br />

den Jugendtierschutz des bmt<br />

NEUES UNTERRICHTS<br />

"Mama, die Nilpferde haben im Zirkus aber noch weniger<br />

Platz", kommentiert die 9 Jahre alte Rosa die<br />

Zeichnungen ihrer Mutter. Die bekannte Künstlerin<br />

Maf Rä<strong>der</strong>scheidt aus Köln nickt, ihr ist es wichtig, wie<br />

ihre Tochter und ihre Freundinnen auf die Darstellungen<br />

verschiedener Tierschutzprobleme reagieren.<br />

ausleben kann. Die Konsequenz lautet:<br />

Können Wildtiere im Zirkus überhaupt<br />

artgerecht leben? Nein, so erkennen<br />

die Schüler, das können sie nicht."<br />

Das kindgerechte Material eignet sich<br />

� zum Einsatz im Unterricht,<br />

� zum Selberlesen,<br />

� zum Vorlesen,<br />

� zum Rollenspiel.<br />

Der bmt bietet das pädagogisch wertvolle<br />

Unterrichtsmaterial bundesweit<br />

an. Dazu brauchen wir Ihre Unterstützung.<br />

Wenn Sie helfen möchten, die<br />

kleinen Tierschützer von heute zu den<br />

großen von Morgen zu machen, dann<br />

beteiligen Sie sich bitte mit einer Spende<br />

an den Druckkosten.<br />

Voraussichtlich findet am 5. Mai vor<br />

dem Tierheim Köln-Dellbrück eine große<br />

Pressekonferenz statt. In Anwesenheit<br />

<strong>der</strong> Kölner Medien soll Vertretern<br />

<strong>der</strong> Landesschulbehörde, Direktoren<br />

und Leitern von Grund- und Hauptschulen<br />

das neue Infomaterial vorgestellt<br />

werden.<br />

Gleichzeitig haben die Gäste Gelegenheit,<br />

die wun<strong>der</strong>schönen Zeichnungen<br />

<strong>der</strong> Künstlerin in Originalgröße anzuschauen<br />

und Maf Rä<strong>der</strong>scheidt persönlich<br />

kennen zu lernen.<br />

Mit dem pädagogisch wertvollen Material geht <strong>der</strong> bmt neue Wege


Tierschutzlehrerin Renate Domaschke<br />

MATERIAL<br />

Renate Domaschke wird als Ansprechpartnerin<br />

für Landesbehörden und<br />

Schulen zur Verfügung stehen und das<br />

Projekt erläutern. Der bmt möchte ein<br />

Netzwerk aus ehrenamtlichen Tierschutzlehrern<br />

in Deutschland aufbauen<br />

und sucht dafür weitere personelle<br />

Unterstützung. Die Schulung<br />

wird Renate Domaschke vornehmen.<br />

Weiterer Höhepunkt: Ein Kin<strong>der</strong>chor<br />

singt die Lie<strong>der</strong> aus dem Musical "Backes<br />

himmlische Tierheimgeschichten."<br />

Das Musical für Kin<strong>der</strong>, mit riesigem<br />

Erfolg im vergangenen Jahr uraufgeführt,<br />

ist von <strong>der</strong> Kölnerin Ingrid Hoffsümmer<br />

geschrieben und komponiert<br />

worden.<br />

Es wird den Schulen <strong>gegen</strong> eine Schutzgebühr,<br />

die dem Verein zugute kommt,<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

So soll das Jugendprojekt des bmt aus<br />

zwei Schwerpunkten bestehen, für die<br />

wir Ihre Hilfe brauchen:<br />

� <strong>Bund</strong>esweiter Ausbau des Tierschutzunterrichts.<br />

Das Tierschutzmaterial<br />

ist dabei ein wichtiger Baustein.<br />

� Schulung und Weiterbildung zu<br />

Tierschutzlehrern.<br />

J UGENDTIERSCHUTZ<br />

Mehr Infos: Renate Domaschke,<br />

Tel.: 04188 / 899434<br />

www.tierschutzlehrerin.de<br />

eMail: fam.domaschke@t-online.de<br />

Wir freuen uns über Ihre Unterstützung<br />

Spendenkonto<br />

Stichwort: Tierschutzunterricht<br />

Postbank München, BLZ 700 100 80<br />

Kto. 1819 30-807<br />

Text: Claudia Lotz<br />

Illustrationen: Maf Rä<strong>der</strong>scheidt<br />

10 THEMEN, GESAMMELT IN EINER ANSPRECHENDEN MAPPE:<br />

(Zu beziehen ab April <strong>2006</strong>)<br />

... und nicht so!<br />

1. “Du wünschst Dir ein Tier?”<br />

- Kurze Information zu verschiedenen Heimtieren und ihren<br />

Bedürfnissen. Welches Tier passt zu Dir?<br />

2. “Du wünschst Dir einen Hund?”<br />

- Tipps zum Umgang und <strong>der</strong> Haltung eines Hundes<br />

3. “Du wünschst Dir eine Katze?”<br />

- Tipps zu Umgang und Haltung einer Katze<br />

4. “Kaninchen & Co”<br />

- Tipps und Info zum Umgang mit Kleintieren<br />

5. “Graupapagei Jako”<br />

- Warum exotische <strong>Tiere</strong> keine Heimtiere sind<br />

6. “Huhn Edda”<br />

- Aus dem Leben <strong>der</strong> Legehennen<br />

7. “Schwein Marta”<br />

- Ein "Schweineleben"<br />

8. “Kalb Anton”<br />

- Wie leben Rin<strong>der</strong>?<br />

9. “Zirkuselefant Mogul ”<br />

- Wildtiere und ihr trauriges Leben im Zirkus<br />

10. “Cascado und Fine”<br />

- Wenn Pferde abgeschoben werden<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

25


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

26<br />

U NGARN<br />

Kiskunhalas, 12. Dezember 2005. Langsam legt sich die Abenddämmerung<br />

auf die unwirtliche Gegend. Vor uns die gigantische<br />

Müllhalde <strong>der</strong> Stadt Kiskunhalas, angrenzend das abgezäunte<br />

Areal des Hundefängers. Auf dieser Anlage starben noch bis zum<br />

Oktober 2004 die schwächeren <strong>Tiere</strong> an Durst, Hunger und Bissverletzungen.<br />

Die Kräftigeren wurden nach <strong>der</strong> vorgeschriebenen<br />

"Aufbewahrungsfrist" von 14 Tagen an Versuchslabore verkauft<br />

o<strong>der</strong> vom Hundefänger erschlagen.<br />

Dass dieser Ort<br />

mit seiner grausigen<br />

Vergangenheit<br />

inzwischen keine<br />

Endstation mehr<br />

für die eingefangenen<br />

Hunde darstellt, ist u.a. bmt-Tierheimleiter<br />

Karsten Plücker aus Kassel zu<br />

verdanken. Gemeinsam mit dem kleinen<br />

ungarischen Tierschutzverein Kiskunhalas<br />

kämpfte er mehrere Monate<br />

"Hundefängeranlage. Betreten verboten",<br />

warnt das Schild, und so können<br />

wir an diesem 12. Dezember 2005 nur<br />

einen Blick durch den Zaun werfen. Ein<br />

Schuppen mit provisorischen Zwingern<br />

ohne weiteren Schutz, in dem auch jetzt<br />

vom Hundefänger gefangene Vierbeiner<br />

sitzen. Uns wird schwer ums Herz,<br />

doch wir können nicht die Zwinger einfach<br />

aufbrechen und die Hunde mitnehmen.<br />

Es würde die gerade begonnene<br />

Zusammenarbeit zwischen <strong>der</strong><br />

Stadt Kiskunhalas und dem Tierheim<br />

gefährden. So trösten wir uns, dass die<br />

Hunde in Kürze vom Tierheim aufgenommen<br />

und versorgt werden.<br />

Plötzlich kommt eine junge Hündin hinter<br />

unserem Wagen hervor. Wir haben<br />

beim Bürgermeister um die verbindliche<br />

Zusicherung, dass die<br />

Hunde am Leben gelassen und<br />

nach 14 Tagen vom Tierheim Kiskunhalas<br />

übernommen werden<br />

durften.<br />

Im Oktober 2004 stimmte die<br />

Administration schließlich zu<br />

und erklärte sich außerdem bereit,<br />

das Tierheim mit monatlich<br />

ca. 200 Euro zu unterstützen.<br />

“Milli” - DIE HÜNDIN<br />

VON DER MÜLLKIPPE<br />

UNGARN GEHT UNS AL<br />

DIE AKTUELLE ENTWICKLUNG IN KISKUNHALAS<br />

sie schon seit längerem zwischen<br />

den meterhohen Bergen aus Unrat<br />

herumlaufen sehen und uns gefragt,<br />

ob sie wohl dem Hundefänger<br />

entwischt ist o<strong>der</strong> von Menschen<br />

gezielt vor <strong>der</strong> Hundefängerstation<br />

zurück gelassen wurde. Die gelbbraune<br />

Schäfermixhündin duckt sich, als sie<br />

in unsere Nähe kommt und wirft sich<br />

rücklings auf den Boden. Sie schließt<br />

die Augen, als habe sie sich nun ganz<br />

ihrem Schicksal ergeben...<br />

"Sie will mit", sagt Dr. Jörg Styrie und<br />

besiegelt damit die Freundschaft zwischen<br />

uns und dem Hund. Milli, so nennen<br />

wir die ca. 1 Jahr alte Hündin, wird<br />

sicher in eine Transportbox verfrachtet<br />

bmt-Mitarbeiter dürfen die Hundefänger<br />

und dann<br />

fahren wir weiter.<br />

Über 1300 Kilometer sind wir, Dr. Jörg<br />

Styrie (2.bmt-Vorsitzen<strong>der</strong>), Petra Zipp<br />

(Auslandstierschutzkoordinatorin), Verena<br />

Krüpe (Tierheimleiterin Arche Noah,<br />

Brinkum), Karsten Plücker und<br />

Claudia Lotz nun schon unterwegs; es


LE AN<br />

UND PECS<br />

anlage nicht betreten<br />

Milli lässt sich<br />

von Karsten Plücker<br />

und Petra Zipp<br />

streicheln<br />

IKERVAR<br />

PECS<br />

ist <strong>der</strong> zweite Tag <strong>der</strong><br />

Ungarnfahrt, auf <strong>der</strong><br />

wir unsere Partnertierheime<br />

besuchen, FutterundMedikamentenspenden<br />

mitbringen und einige<br />

wenige Hunde als Notfälle mit<br />

nach Deutschland nehmen werden.<br />

Während in Deutschland <strong>der</strong> 2. Advent<br />

begangen wird, ist im Südosten Ungarns<br />

von weihnachtlicher Stimmung<br />

nichts zu spüren. Wir fahren durch<br />

sichtbar arme Regionen, die sich vor<br />

<strong>der</strong> feuchten Kälte zu verstecken scheinen.<br />

Kaum Menschen, dafür auf fast<br />

BUDAPEST<br />

UNGA R N<br />

KISKUNHALAS<br />

allen Grundstücken verwahrlost wirkende<br />

Hunde an Ketten, die in <strong>der</strong> Regel<br />

selbst die kalten Nächte draußen<br />

verbringen müssen.<br />

Später am Abend hören wir vom Vorstand<br />

des Tierschutzvereins Kiskunhalas,<br />

wie oft Kettenhunde in verlassenen<br />

Häusern gefunden werden, weil die<br />

ehemaligen Bewohner sie wie lebloses<br />

Inventar zurück lassen. Es sind Bil<strong>der</strong>,<br />

die man einmal gesehen, nicht mehr<br />

vergisst: Ein Schäferhundrüde, <strong>der</strong> als<br />

Welpe an eine Kette gelegt wurde und<br />

als ausgewachsener Hund nur mit gebeugtem<br />

Rücken (!) an <strong>der</strong> zu kurzen<br />

Qualfesselung stehen konnte. Jahre!<br />

Und Bil<strong>der</strong> von einer angeketteten, im<br />

Hof vergessenen Schäferhündin. Wie<br />

sie es dennoch schaffte, ihre Welpen<br />

groß zu ziehen, bis Tierschützer die völlig<br />

entkräftete Hündin fanden, grenzt<br />

fast an ein Wun<strong>der</strong>. Diese und so viele<br />

an<strong>der</strong>e Fälle zeigen, dass noch ein<br />

Höchstmaß an Aufklärungsarbeit in<br />

Ungarn zu leisten ist. Denn nicht immer<br />

ist Brutalität <strong>der</strong> Grund für den sträflichen<br />

Umgang mit <strong>Tiere</strong>n, son<strong>der</strong>n<br />

häufig mangelndes Wissen über Haustiere<br />

und ihre natürlichen Bedürfnisse<br />

wie Anspruch auf Wasser, Futter, Bewe-<br />

A USLANDSTIERSCHUTZ<br />

Das Tierheim in Kiskunhalas<br />

braucht dringend eine Quarantänestation.<br />

Helfen Sie dabei mit Spenden?<br />

gung, Schutz vor Frost, sengen<strong>der</strong> Sonne<br />

und nicht zuletzt auf Zuspruch, Fürsorge<br />

und Menschlichkeit.<br />

"Wir werden in diesem Jahr", kündigt<br />

die Auslandstierschutzkoordinatorin<br />

Petra Zipp dem Vorstand des Tierschutzvereins<br />

Kiskunhalas beim gemeinschaftlichen<br />

Abendessen an, "in<br />

Ihrem Land eine Aufklärungskampagne<br />

<strong>gegen</strong> die Kettenhaltung starten."<br />

Der Vorstand des vor zwei Jahren gegründeten<br />

Vereins stimmt zu und beschreibt<br />

uns sein Konzept <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit,<br />

das sich ähnlich wie in<br />

Deutschland aus Schulbesuchen, Medienarbeit<br />

und Infoveranstaltungen zusammensetzt.<br />

Doch bei allem Engagement, mit dem<br />

die ca. 25 Mitglie<strong>der</strong> des jungen Verbands<br />

den Tierschutzgedanken in <strong>der</strong><br />

B<strong>ev</strong>ölkerung verankern möchten,<br />

bleibt die finanzielle Basis eines seiner<br />

größten Probleme.<br />

Grausamer Tod: Zurückgelassene Hunde verhungern an <strong>der</strong> Kette<br />

Ohne die regelmäßigen Zuwendungen<br />

einer deutschen Stiftung und <strong>der</strong> Wau-<br />

Mau-Insel aus Kassel hätte keinem Tier<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

27


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>1/<strong>2006</strong><br />

28<br />

U NGARN<br />

Freundliche Gehege mit viel Raum<br />

geholfen, kein Zwinger errichtet werden<br />

können.<br />

"Was wir dringend brauchen", fasst <strong>der</strong><br />

Tierheimleiter Karsten Plücker das<br />

nächste Bauprojekt zusammen, "ist eine<br />

Quarantäne, um neu aufgenommene<br />

Hunde beobachten und das<br />

<strong>ev</strong>entuelle Einschleppen von Krankheiten<br />

verhin<strong>der</strong>n zu können." Die Quarantäne,<br />

die laut Vorgaben des Bürgermeisters<br />

aus Kiskunhalas noch in<br />

diesem Jahr gebaut werden muss, wird<br />

mit ca. 30 000 Euro veranschlagt.<br />

Die Erste, die uns am nächsten Morgen<br />

begrüßt, ist unsere temperamentvolle<br />

Das Tierheim in Kiskunhalas<br />

Freundin Milli. Sie hat die Nacht in einer<br />

geschützten Hütte im Tierheim verbracht<br />

und ist außer Rand und Band,<br />

als sie uns so unverhofft wie<strong>der</strong> sieht.<br />

Karsten Plücker führt uns mit dem Tierheimleiterehepaar<br />

Stefan über das Gelände,<br />

das er aus seinen eigenen privaten<br />

Mitteln finanziert hat, um dem<br />

kleinen Verein überhaupt eine Startchance<br />

zu geben.<br />

Die Zwinger mit Sandboden, Baumbestand<br />

und Hundehütten sind großzügig<br />

angelegt; sie bieten Bewegungs- und<br />

Rückzugsmöglichkeiten zugleich. Ca.<br />

50 Hunde können aufgenommen und<br />

je nach Verträglichkeit gemeinsam gehalten<br />

werden. Ines Stefan ist mit ihrem<br />

ungarischen Mann im Rentenalter in<br />

dessen Heimat zurückgekehrt.<br />

Aus innerer Überzeugung wollen die<br />

beiden Tierfreunde hier im Südosten<br />

des Landes Aufbauarbeit im Tierschutz<br />

leisten. "Es ist nicht leicht", sagt Ines Stefan,<br />

"den Menschen hier klar zu machen,<br />

dass <strong>Tiere</strong> mehr brauchen als<br />

das Allernotwendigste zum Überleben.<br />

Aber wir haben viel Hoffnung..."<br />

Wir verabschieden uns - wir werden<br />

heute noch im Tierheim in Pecs erwartet<br />

- und haben die Rechnung ohne unsere<br />

Milli gemacht. Sie lässt uns nicht<br />

fahren, wirft sich mit wild klopfen<strong>der</strong><br />

Rute auf den Rücken und gibt hohe Erregungslaute<br />

von sich. Als wir sie nach<br />

kurzer Überlegung in ihre Transportbox<br />

setzen, ist sie sofort ruhig und legt den<br />

Kopf auf die Pfoten. Milli, so beschließen<br />

wir, wird auf <strong>der</strong> Rückreise in unsere<br />

Auffangstation in Ikervar (Nordungarn)<br />

gebracht, dort geimpft, kastriert und<br />

nach Deutschland geholt, wenn sich<br />

lieb<strong>ev</strong>olle Menschen für sie finden.<br />

Pecs: Überfülltes Tierheim<br />

Nach ca. 150 Kilometern Landstraße<br />

erreichen wir Pecs. Die historische Stadt<br />

liegt am Fuß des Mecesk-Gebirges, das<br />

Tierheim abseits von Wohn- und Geschäftsstraßen<br />

in den ländlichen<br />

Außenbezirken. Als wir aussteigen, ist<br />

es bitter kalt; die Nachttemperaturen<br />

liegen schon seit November weit unter<br />

Null, <strong>der</strong> Wind kommt von Osten und<br />

ist durchdringend scharf. Für die Hunde<br />

stellen die kommenden Monate die<br />

größte Belastung dar: Viele von ihnen<br />

haben kaum Fett ansetzen können und<br />

wirken entsprechend schwächlich. Je<br />

schlimmer ihre Vorgeschichte, desto<br />

schlechter die körperliche Grundlage<br />

für die kalte Jahreszeit.<br />

Das Tierheim ist überfüllt; mehr als 300<br />

Hunde verfolgen uns mit ihren Blicken.<br />

Erwartungsvoll, ängstlich, scheu o<strong>der</strong><br />

mutig kommen die Hunde näher, wollen<br />

ein wenig Liebkosung o<strong>der</strong> kurze<br />

bmt-Auslan<br />

BANG<br />

Streicheleinheiten durch das Gitter. Es<br />

sind alte und junge Hunde, sanft wirkende<br />

<strong>Tiere</strong> und solche, die ihre Artgenossen<br />

durch ihre Dominanz drangsalieren<br />

könnten. Sehr genau<br />

beobachten wir das Verhalten <strong>der</strong> Hunde,<br />

um die potentiell Unterlegenen aus<br />

<strong>der</strong> Gruppe heraus zu holen und ihnen<br />

damit das Leben zu retten.<br />

Der Rundgang durch das "Englische<br />

Haus", in dem kranke <strong>Tiere</strong> untergebracht<br />

sind, fällt schwer. Unter einer<br />

Rotlichtlampe sitzen wenige Tage alte<br />

Welpen; ihre Augen sind noch geschlossen;<br />

sie haben ohne die immunisierende<br />

Wirkung <strong>der</strong> Muttermilch<br />

kaum Chancen. Daneben sitzt eine<br />

junge Viszlahündin, erbärmlich dünn,<br />

im nächsten Raum liegen abgemagerte<br />

Hündinnen mit ihren Würfen auf<br />

Decken, kranke Hunde, die sich still in<br />

ihre Körbe kauern und <strong>Tiere</strong> mit Wunden,<br />

Brüchen und Bissverletzungen.<br />

Und immer wie<strong>der</strong> kommt <strong>der</strong> Wagen<br />

des Hundefängers, lädt seine verängstigte<br />

Fracht aus, und schon hat sich die<br />

Zahl <strong>der</strong> zu versorgenden Tierheimhunde<br />

noch einmal erhöht. 3000 Euro<br />

monatlich erhält das Tierheim vom<br />

bmt. Eine Summe, die in Anbetracht<br />

<strong>der</strong> gestiegenen Lohn- und Lebenshaltungskosten<br />

vermutlich nicht mehr ausreichen<br />

wird.<br />

Doch es gibt auch Anlass zur Hoffnung:<br />

Die Besuchszahlen im Tierheim steigen,<br />

und auch die Vermittlung von<br />

Hunden nimmt zu. Junge, gesunde und<br />

kräftige <strong>Tiere</strong> haben gute Chancen, in<br />

Ungarn ein neues Zuhause zu finden.<br />

Damit eine Vermittlung allerdings nicht<br />

wie<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Kette endet, sind Beratung<br />

und Information <strong>der</strong> künftigen<br />

Hundehalter wichtig. Tierheimleiter Tamas<br />

Farkas ist Pädagoge und hält die<br />

Aufklärung <strong>der</strong> B<strong>ev</strong>ölkerung für die einzige<br />

Basis, auf <strong>der</strong> ein an<strong>der</strong>es, ein besseres<br />

Verhältnis zum Tier erwachsen<br />

könnte.


dstierschutz<br />

A USLANDSTIERSCHUTZ<br />

ES WARTEN AUF EINE BESSERE ZUKUNFT<br />

BITTE, LASST UNS NICHT IM STICH!<br />

Wer einmal in die Augen dieser Hunde geschaut hat, weiß, wie wichtig unsere Hilfe im Ausland ist!<br />

Wenn Sie unsere Arbeit in Ungarn<br />

unterstützen möchten, helfen Sie uns<br />

sehr. Sie können projektbezogen - zum<br />

Beispiel für die Quarantäne in Kiskunhalas<br />

- spenden o<strong>der</strong> gerne auch eine<br />

Patenschaft für einen Hund übernehmen.<br />

Mit nur 15 Euro monatlich sichern<br />

Sie das Überleben eines Hundes.<br />

Und es gibt noch eine weitere Möglichkeit<br />

<strong>der</strong> unmittelbaren Hilfe: Schenken<br />

Sie einem alten Hund ein Zuhause -<br />

und geben Sie ihm damit, vielleicht das<br />

erste Mal in seinem Leben, Geborgenheit<br />

und Liebe.<br />

Für die alten Hunde ist es in Pecs beson<strong>der</strong>s<br />

schwer: Aufgrund ihrer nachlassenden<br />

Kräfte (und Organleistungen)<br />

können sie sich mit den<br />

Widrigkeiten des Tierheimlebens (überfüllte<br />

Zwinger, Kälte, strenge Hierarchie<br />

innerhalb <strong>der</strong> Gruppe, Konkurrenz um<br />

das Futter etc.) am schlechtesten arrangieren.<br />

In diesem Jahr wird <strong>der</strong> Misina Tierund<br />

Naturschutzverein zehn Jahre alt.<br />

Wir werden das Jubiläum aufgrund <strong>der</strong><br />

guten Zusammenarbeit mit unseren<br />

ungarischen Freunden gemeinsam begehen<br />

und Ende Oktober im Tierschutzzentrum<br />

Pfullingen ein Ungarnerlebnis-Wochenende<br />

ausrichten. An<br />

drei Tagen bekommen Sie Gelegenheit,<br />

mit Adrien (deutschsprachig) und<br />

Farkas Tamas über den Tierschutz in<br />

Ungarn zu sprechen und sich genau<br />

über die jüngsten Entwicklungen im<br />

Tierheim zu informieren.<br />

Wichtig: Die Koordination des Auslandstierschutzes<br />

läuft seit 1. März<br />

<strong>2006</strong> ausschließlich über das Tierschutzzentrum<br />

in Pfullingen. Ihre Ansprechpartnerin<br />

ist weiterhin Petra<br />

Zipp. Ein Porträt von ihr lesen Sie auf<br />

den folgenden Seiten.<br />

Mehr Infos zum Auslandstierschutz des<br />

bmt erfahren Sie unter<br />

www.bmt-tierschutz.de/im-ausland<br />

www.misina.hu<br />

(Seite des Tierheims Pecs)<br />

www.halasiallatotthon.hu<br />

(Seite des Tierheims Kiskunhalas)<br />

Die Auslandstierschutzkoordinatorin Petra Zipp ist für unsere Projekte<br />

in Ungarn und Rumänien verantwortlich.<br />

Spendenkonto Ausland:<br />

Tierschutzzentrum Pfullingen<br />

Gönninger Straße 201<br />

72793 Pfullingen<br />

Tel: 07121/ 820 17 12<br />

Mobil: 0171/ 200 84 77<br />

eMail: petrazipp@web.de<br />

Wenn Sie mehr zum Projekt Kiskunhalas wissen<br />

möchten, wenden Sie sich bitte direkt an unseren<br />

Kasseler Tierheimleiter Karsten Plücker:<br />

Tel: 0561/ 86 15 292<br />

Mobil: 0179/ 68 66 900<br />

eMail: karsten_pluecker@web.de<br />

eMail: inesstefan@pannorgsm.hu<br />

Frankfurter Sparkasse<br />

Stichwort Pecs o<strong>der</strong> Kiskunhalas<br />

Kto. 847 275<br />

BLZ 500 502 01<br />

Ansprechpartner<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

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B ADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Seit März wird <strong>der</strong> Auslandstierschutz<br />

von Baden-Württemberg<br />

aus koordiniert: Petra Zipp, verantwortlich<br />

für die erfolgreichen<br />

Projekte in Ungarn und Rumänien,<br />

hat ihren Wirkungskreis<br />

nach Pfullingen verlegt.<br />

Die 48jährige leitet neben <strong>der</strong><br />

Koordination <strong>der</strong> Auslandstierschutzarbeit<br />

auch das Tierheim<br />

des erst kürzlich eröffneten Tierschutzzentrums.<br />

Nach engagierten<br />

Jahren in Hessen beginnt damit<br />

ein neuer Lebensabschnitt für<br />

sie. "Ich freue mich", sagt Petra<br />

Zipp, "auf diese schöne Herausfor<strong>der</strong>ung."<br />

Mit 19 Jahren, Petra Zipp hat gerade<br />

ihre Banklehre begonnen, stößt sie in<br />

einem Zeitungsbericht über Tierversuche<br />

auf den bmt. Maria Ulrich leitet in<br />

den 80iger Jahren die Geschäftsstelle<br />

des bmt in Hessen und Petra Zipp<br />

spricht in den Büroräumen in Bad Vilbel,<br />

Elisabethenstraße 43, vor. Unrecht<br />

<strong>gegen</strong> <strong>Tiere</strong> darf nicht hingenommen<br />

werden - das ist ihre Überzeugung, aus<br />

<strong>der</strong> sie bis heute ihre Kraft schöpft.<br />

Die junge Frau bietet Maria Ulrich ihre<br />

ehrenamtliche Hilfe an und wird bald<br />

die engste Mitarbeiterin <strong>der</strong> großen, alten<br />

Dame des Tierschutzes. Petra Zipp<br />

kündigt ihre sichere Position in <strong>der</strong><br />

Bank und arbeitet hauptberuflich für<br />

den <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>.<br />

P O R T R Ä T<br />

Kompromisslos für die<br />

PETRA ZIPP - AUSLANDSKOORDINATORIN<br />

Immer an Petra Zipps Seite: Sheila (2) und Sissy (11)<br />

Die hessische Geschäftsstelle steht in<br />

dem Ruf, <strong>Tiere</strong>n schnell und effektiv zu<br />

helfen, unerschrocken und kompromisslos<br />

<strong>gegen</strong> Tierquäler vorzugehen.<br />

Die B<strong>ev</strong>ölkerung honoriert das Engagement<br />

<strong>der</strong> Tierschützer, und die Mitglie<strong>der</strong>zahl<br />

wächst schnell von 350 auf<br />

fast 4000 Mitstreiter an. Von Bad Vilbel<br />

aus werden medienwirksame Autokorsos<br />

<strong>gegen</strong> Tierversuche organisiert,<br />

Protestaktionen und Unterschriftenkampagnen<br />

gestartet, Infoveranstaltungen<br />

durchgeführt und auf Podiumsdiskussionen<br />

für das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> auf<br />

Unversehrtheit gestritten.<br />

"Die <strong>Tiere</strong>", hat die Pfarrerin Christa<br />

Blanke einmal gesagt, "sind die Verlorenen<br />

unserer Zeit." Verletzt, missachtet<br />

und mit Füßen getreten - die Einsätze<br />

<strong>der</strong> Tierschützer um Maria Ulrich in den<br />

80iger Jahren lesen sich wie eine fortwährende<br />

Anklage des <strong>Tiere</strong>s <strong>gegen</strong><br />

den Menschen.<br />

Ein Pächter lässt 430 Hühner verkommen.<br />

Die damals 28jährige Petra Zipp<br />

steht fassungslos zwischen verendetem<br />

und halbverhungertem Geflügel und<br />

organisiert die Unterbringung <strong>der</strong><br />

Petra Zipp mit geretteten Beagles aus Tierversuchen<br />

überlebenden <strong>Tiere</strong>. Der Mann wird<br />

wegen Verstoßes <strong>gegen</strong> das Tierschutzgesetz<br />

angezeigt. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Frankfurter Veterinäramt befreit<br />

sie Pferde, die von ihrem Besitzer<br />

im dunklen Verschlag gehalten werden.<br />

Der Rentner wird angezeigt, ebenso<br />

ein Geschäftsmann, <strong>der</strong> in einer Falle<br />

Spatzen fängt und verhungern lässt.<br />

Mit dem Frankfurter Tages-Anzeiger<br />

kontrollieren Petra Zipp und Maria Ulrichs<br />

Sohn Heinz Hundehaltungen in<br />

Schrebergärten. Solche Kontrollgänge<br />

nimmt die Geschäftsstelle in Bad Vilbel<br />

regelmäßig vor, um gesetzwidrige Haltungen<br />

und Misshandlungen von <strong>Tiere</strong>n<br />

so früh wie möglich aufzudecken.<br />

Bei dieser Runde durch die Preungesheimer<br />

Schrebergärten ist die Presse<br />

dabei. Es ist sehr kalt, <strong>der</strong> Boden gefroren,<br />

die Schneedecke verharscht.<br />

Schäferhunde bewachen an Ketten<br />

o<strong>der</strong> in engen Zwingern die verlassenen<br />

Grundstücke.<br />

Allein auf diesem einstündigen Kontrollgang<br />

im Winter 1985 machen<br />

Heinz Ulrich und Petra Zipp acht Hundehaltungen<br />

aus, die <strong>gegen</strong> das Tierschutzgesetz<br />

verstoßen.


<strong>Tiere</strong><br />

DES bmt<br />

Manche Hunde stehen knöcheltief im<br />

Kot, sind halb verhungert, voller Wunden<br />

und verstört. Auf massivem Druck<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit werden alle schlechten<br />

Haltungen in dem Gebiet beendet<br />

bzw. verbessert. Weil die hessische Geschäftsstelle<br />

in Bad Vilbel immer mehr<br />

<strong>Tiere</strong> aufnehmen und sie bis zur Vermittlung<br />

in privaten Pflegestellen und<br />

befreundeten Tierheimen unterbringen<br />

muss, sucht Maria Ulrich schon lange<br />

nach einem geeigneten Gelände zum<br />

Aufbau eines eigenen Tierheims. Nach<br />

zehn Jahren vergeblicher Suche bietet<br />

sich 1986 endlich eine Gelegenheit:<br />

Ein Aussiedlerhof in Dorn-Assenheim<br />

(bei Reichelsheim) steht zum Verkauf.<br />

Auf 7500 qm präsentiert sich das fast<br />

fertig gestellte Tierheim im Sommer<br />

1988 <strong>der</strong> gespannten Öffentlichkeit.<br />

Für die damalige Zeit geht <strong>der</strong> Verein<br />

mit seinem Tierheim Elisabethenhof<br />

ganz neue Wege in <strong>der</strong> Tierhaltung und<br />

-versorgung. "Wir wollten kein Tiergefängnis",<br />

sagt Petra Zipp rückblickend,<br />

"son<strong>der</strong>n mo<strong>der</strong>ne, artgerechte Haltungsbedingungen<br />

für <strong>Tiere</strong>." Mit<br />

freundlichen Gruppengehegen, großzügigen<br />

Freiläufen, <strong>der</strong> Möglichkeit des<br />

Sozialkontakts und <strong>der</strong> Beschäftigung<br />

wollen die Tierschützer vor allem errei-<br />

chen, dass verstörte Hunde und Katzen<br />

wie<strong>der</strong> Sicherheit gewinnen und Vertrauen<br />

zum Menschen aufbauen können.<br />

Kaum ist das Tierheim an <strong>der</strong> Siedlerstraße<br />

bezogen, wissen die Tierschützer<br />

schon nicht mehr, wen sie zuerst aufnehmen<br />

sollen. Beagles aus Tierversuchen,<br />

überflüssig gewordene DDR-<br />

Grenzhunde, falsch behandelte und<br />

schlecht sozialisierte Hunde, vornehmlich<br />

Schäferhunde und Vertreter <strong>der</strong><br />

plötzlich als "gefährlich" geltenden Rassen.<br />

In den Medien hebt Petra Zipp die<br />

Bedeutung des verantwortungsvollen<br />

Umgangs mit Hunden hervor und kritisiert<br />

die Bestrebungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, mit<br />

Leinenzwang und hohen Steuergel<strong>der</strong>n<br />

bestimmte Rassen und ihre Halter zu<br />

brandmarken. "Wenn diese Hunde<br />

richtig gehalten werden", wirbt sie in<br />

<strong>der</strong> beliebten Tiersendung "Herrchen<br />

gesucht" um Verständnis für Rottweiler,<br />

Staffordshire und Co, "können sie ihr<br />

freundliches und sanftes Wesen zeigen."<br />

Beratung nimmt einen großen Stellenwert<br />

in <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> hessischen Tierschützer<br />

ein. Und gerade im Hinblick<br />

auf das wachsende Interesse an exotischen<br />

"Heimtieren" wird Aufklärung<br />

zum Zauberwort. "Oft werden <strong>Tiere</strong> gar<br />

Rundgang in Pfullingen:<br />

Pierre Brice und Petra Zipp<br />

nicht bewusst misshandelt", erklärt Petra<br />

Zipp, "son<strong>der</strong>n unwissentlich<br />

schlecht gehalten. Da müssen wir ansetzen,<br />

um Tierleid im Vorfeld zu verhin<strong>der</strong>n."<br />

Information <strong>der</strong> Öffentlichkeit - das ist<br />

<strong>der</strong> Schwerpunkt des Tierschutzzentrums<br />

Pfullingen. Hier wird die überzeugte<br />

Tierschützerin Petra Zipp ihre Erfahrung<br />

in die Tierheimleitung einbringen<br />

und dem jungen Team mit Rat<br />

und Tat zur Seite stehen. Mit Dr. Uwe<br />

Wagner, dem Leiter des Landesverbandes<br />

Baden-Württemberg, verbindet sie<br />

die Überzeugung, dass <strong>der</strong> Tierschutz<br />

nicht an unseren Grenzen halt machen<br />

darf.<br />

Wenn Sie Fragen zu unseren Projekten in Ungarn und Rumänien<br />

haben, erreichen Sie Petra Zipp im Tierschutzzentrum<br />

in Pfullingen.<br />

Tel: 07121/820 17 12<br />

o<strong>der</strong> in Notfällen mobil<br />

0171/200 84 77<br />

Sie können ihr gerne auch eine Mail schreiben:<br />

eMail: petrazipp@web.de<br />

Internet:<br />

www.bmt-tierschutz.de/im-ausland<br />

T IERSCHUTZZENTRUM<br />

Text: Claudia Lotz<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

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TH ELISABETHENHOF<br />

TIERSCHÜTZER UND VETERINÄR-<br />

AMT RETTEN 65 KANINCHEN<br />

Eingepfercht in eine<br />

verdreckte Rumpelkammer<br />

Als am 17. Januar das Veterinäramt Friedberg das Stalltor des verfallenen<br />

Schuppens öffnet, geraten die in völliger Dunkelheit gehaltenen<br />

Kaninchen in Panik. Blitzschnell verschwinden sie unter Gerümpel,<br />

Brettern und Kisten und verfolgen aus ihren Verstecken die<br />

Bewegungen <strong>der</strong> Menschen.<br />

Es dauert lange, bis Mitarbeiter des Veterinäramts und<br />

Tierschützer die verschreckten Kaninchen in dem dunklen, verwahrlosten<br />

Stall zu fassen bekommen. 65 <strong>Tiere</strong> sind es schließlich,<br />

die in Transportboxen die Fahrt zum Elisabethenhof antre-<br />

Tierärztliche Erstversorgung<br />

ten, um dort erst einmal aufgepäppelt zu werden.<br />

Dabei stellt sich heraus, dass einige Kaninchen verletzt sind, ein an<strong>der</strong>es aufgrund eines<br />

Bauchdeckenbruchs sogar eingeschläfert werden muss. Der Besitzer hatte sich um die <strong>Tiere</strong> nicht mehr<br />

gekümmert, ihnen nur noch Futter in den Stall geworfen und die Kaninchen im fensterlosen Schuppen<br />

sich gänzlich selbst überlassen. So hatte das Veterinäramt Friedberg (Wetteraukreis) die<br />

Beschlagnahmung angeordnet.<br />

Jutta Breitwieser, bmt-Vorsitzende und Leiterin des Tierheims Elisabethenhof, war bei <strong>der</strong><br />

Rettungsaktion dabei. Sie appelliert eindringlich an das Verantwortungsbewusstsein von<br />

Kleintierhaltern: "Wie alle <strong>Tiere</strong> haben auch Kaninchen nicht nur Anspruch auf Futter, son<strong>der</strong>n auch<br />

auf Licht, Luft, Bewegung und ein sauberes Gehege. Sie sind leidensfähige Mitgeschöpfe und dürfen<br />

nicht wie Gerümpel behandelt werden."<br />

Große Sorgen macht sich das Elisabethenhof-Team um den dreijährigen Kaninchenbock Gandalf, <strong>der</strong><br />

schwere Verletzungen an den Augen hat, die wahrscheinlich kaum<br />

heilen werden. Auch Valentina braucht sorgsame Pflege: Ihr fehlen<br />

beide Ohren; deshalb soll sie nur in ihrer vertrauten Gruppe vermittelt<br />

werden.<br />

Gemeinsam mit ihren Artgenossen warten die Kaninchen in den<br />

bmt Tierheimen Elisabethenhof und Köln-Dellbrück und weiteren<br />

befreundeten Tierheimen auf nette Menschen. Voraussetzung zur<br />

Vermittlung ist die artgerechte Haltung mit Freilauf.<br />

Beschlagnahmung durch das Veterinäramt<br />

Sorgenkind Gandalf<br />

Kontakt: Jutta Breitwieser, Tel: 06035/ 5916 o<strong>der</strong> Tierheim Köln-<br />

Dellbrück, Tel: 0221/ 684926.<br />

Weitere Infos auch unter www.tierheim-elisabethenhof.de


F RANZISKUS-TIERHEIM<br />

GESCHUNDENE<br />

AMELIE<br />

Sieben Jahre lebte die Hündin angekettet in einem fensterlosen Keller<br />

in Polen. Kontakt zu Menschen hat sie nur, wenn ihr Besitzer sie<br />

sexuell missbraucht. Zum Skelett abgemagert findet sie die Polizei.<br />

Die Schäfermixhündin wird in ein polnisches Tierheim gebracht und<br />

mühsam aufgepäppelt.<br />

Als die engagierte Tierschützerin Agnaszika<br />

Draabe von ihrem Schicksal<br />

erfährt, bringt sie den verstörten Hund<br />

ins Franziskus-Tierheim nach Hamburg.<br />

In <strong>der</strong> Hansestadt soll sie ihr<br />

schreckliches Schicksal vergessen und<br />

ein normales Hundeleben führen. Die<br />

erschütternde Geschichte von Amie,<br />

wie man sie hier tauft, ist kein Einzelfall.<br />

Sexueller Mißbrauch von <strong>Tiere</strong>n dringt<br />

nur selten an die Öffentlichkeit. Auch<br />

Amelie hat ihre Rettung nur einem Zufall<br />

zu verdanken.<br />

"Wer sich für den Tierschutz in Polen<br />

stark macht, ist einiges gewohnt", erzählt<br />

Agneszika Draabe. "Die meisten<br />

Menschen gehen völlig gedankenlos<br />

mit Hunden um, sie werden benutzt<br />

und weggeworfen, wenn man keine<br />

Lust mehr hat. Über die Ansprüche <strong>der</strong><br />

<strong>Tiere</strong> macht sich niemand Gedanken.<br />

Das kennt man auch aus Griechenland,<br />

Spanien o<strong>der</strong> Ungarn. Der Tierschutz<br />

steckt hier in den Kin<strong>der</strong>schuhen,<br />

ist kaum im Ansatz sichtbar. Doch<br />

so eine Geschichte habe ich bisher<br />

auch noch nicht erlebt!"<br />

Ihre Entdeckung hat Amie nur einem<br />

Zufall zu verdanken. Der Nachbar des<br />

Hundeschän<strong>der</strong>s kommt früher als üblich<br />

von <strong>der</strong> Arbeit nach Hause. Als er<br />

Kurzes Hundeglück mit ihren neuen Besitzerinnen<br />

Ein Hundeschicksal ohne Happy End<br />

seine Haustür öffnet, wird er Zeuge<br />

<strong>der</strong> Vergewaltigung seines Hundes<br />

durch seinen Nachbarn. Sofort ruft er<br />

die Polizei, die bei dem Nachbarn eine<br />

Hausdurchsuchung durchführt. Im<br />

Keller entdecken sie die fast verhungerte<br />

Amelie. Der Vergewaltiger wird<br />

in Untersuchungshaft gebracht, Amelie<br />

befreit.<br />

"Eine sehr verschüchterte Hündin",<br />

stellt Frank Weber fest, als die Hündin<br />

ins Franziskus-Tierheim gebracht wird.<br />

"Die meiste Zeit liegt Amie in ihrem<br />

Korb und wedelt vorsichtig mit dem<br />

Schwanz. Sie hatte praktisch keine Muskulatur,<br />

konnte nur einige Schritte Gassi<br />

gehen, war sofort außer Atem. Doch<br />

nach allem, was sie erlebt hat, schien<br />

sie sich körperlich weitgehend gefangen<br />

zu haben", so <strong>der</strong> Tierheimleiter.<br />

Der Tierarzt sieht, dass Amies Zähne in<br />

einem schlechten Zustand sind. Das<br />

Gebiss muss saniert, einige Zähne gezogen<br />

werden. Und das Röntgenbild<br />

zeigt einen Tumor auf <strong>der</strong> Lunge und<br />

Metastasen. Die Prognose ist nie<strong>der</strong>schmetternd<br />

- wenn alles gut geht, hat<br />

Amelie vielleicht noch ein Jahr zu leben.<br />

Aber wer nimmt einen Hund mit<br />

dieser Prognose bei sich auf?<br />

Doch Amelie hat noch ein letztes Mal<br />

Amelie: Rettung durch Zufall<br />

Glück: Zwei Frauen aus <strong>der</strong> Nähe von<br />

Hannover erfahren durch eine ehrenamtliche<br />

Mitarbeiterin des Franziskus-<br />

Tierheims vom Schicksal <strong>der</strong> Hündin.<br />

Sie erklären sich sofort bereit, die Hündin<br />

aufzunehmen. Sie leben auf einem<br />

idyllischen Resthof auf dem Lande, betreiben<br />

eine Hundeschule und haben<br />

bereits zwei nette Hunde. Einige Telefonate<br />

folgen, dann kann Amie endlich<br />

in ein normales Hundeleben umziehen.<br />

Die Frauen holen die Hündin in Hamburg<br />

ab. In ihrem neuen Zuhause blüht<br />

sie auf, buddelt nach Mäusen und spielt<br />

begeistert mit den Hundekumpels. Das<br />

kurze Glück ist nicht von Dauer. Amelie<br />

kränkelt immer wie<strong>der</strong>, bis schließlich<br />

auch <strong>der</strong> Tierarzt nicht mehr helfen<br />

kann: Vier Wochen darf sie ihr Hundeleben<br />

genießen, dann setzt ein Lebertumor<br />

ihrem Leben ein Ende.<br />

Text und Fotos: Frank Weber<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

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HAUPTGESCHÄFTSSTELLE<br />

Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München<br />

Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23<br />

Postbank München Kto. 1819 30-807 (BLZ 700 100 80)<br />

VORSTAND<br />

B UND GEGEN M ISSBRAUCH DER T IERE<br />

MIT 11 GESCHÄFTSSTELLEN , 7 TIERHEIMEN UND EINEM TIERSCHUTZZENTRUM<br />

1. <strong>Bund</strong>esvorsitzende:<br />

Jutta Breitwieser, „Elisabethenhof“<br />

61203 Reichelsheim, Siedlerstraße 2<br />

Tel. (06035) 96 11 11, Fax (06035) 96 11 18<br />

2. <strong>Bund</strong>esvorsitzen<strong>der</strong>:<br />

Dr. Jörg Styrie<br />

Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin<br />

Tel. (030) 43 65 58 64, Fax (030) 43 65 58 65<br />

<strong>Bund</strong>esschatzmeister:<br />

Hans Hoffsümmer, Gierather Str. 51<br />

51469 Bergisch Gladbach<br />

Tel. (02202) 59517, Fax (01805) 62 45 62-11415<br />

<strong>Bund</strong>esschriftführerin:<br />

Karin Stumpf, Am Heiligenhäuschen 2, 50859 Köln,<br />

Tel. (0221) 950 51 55, Fax (0221) 950 51 57<br />

AUSLANDSTIERSCHUTZKOORDINATION<br />

LV Baden-Württemberg (www.tierschutz-bmt-bw.de)<br />

Tierschutzzentrum Pfullingen Leiter: Dr. Uwe Wagner<br />

Leiterin (TH): Petra Zipp<br />

Gönninger Straße 201, 72793 Pfullingen<br />

Tel. (07121) 820 17 -0, Fax (07121) 820 17 -18<br />

Kreissparkasse Reutlingen Kto. 75 7889 (BLZ 640 500 00)<br />

Hundeauffangstation Ikervar/Ungarn<br />

Petöfi u. 23, H-9756 Ikervar<br />

LV Bayern (www.bmt-bayern.de)<br />

Leiterin: Ewa Gara<br />

Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München<br />

Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23<br />

Postbank München Kto. 142 20-802 (BLZ 700 100 80)<br />

LV Berlin (www.tierschutz-bmt-berlin.de)<br />

Leiter: Dr. Jörg Styrie<br />

Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin<br />

Tel. (030) 43 65 58 63, Fax (030) 43 65 58 65<br />

Postbank Berlin Kto. 9603-107 (BLZ 100 100 10)<br />

LV Hamburg / Schl.-Holstein (www.franziskustierheim.de)<br />

Leiterin: Angelica Blank, Tel. (040) 55 49 28-34, Fax -32<br />

„Franziskus-Tierheim“, Tel. (040) 55 49 28 37<br />

Leiter (TH): Frank Weber<br />

Lokstedter Grenzstraße 7, 22527 Hamburg<br />

Haspa Kto. 1049220799 (BLZ 200 505 50)<br />

LV Hessen / Rheinland-Pfalz / Saarland<br />

1. Geschäftsstelle u. Tierheim „Elisabethenhof“<br />

(www.tierheim-elisabethenhof.de)<br />

Leiterin (Gst und TH): Jutta Breitwieser<br />

“Elisabethenhof”, Siedlerstraße 2, 61203 Reichelsheim<br />

Tel. (06035) 59 16, Fax (06035) 96 11 18<br />

Frankfurter Sparkasse Kto. 5975 (BLZ 500 502 01)<br />

2. Tierheim „Wau-Mau-Insel“ (www.wau-mau-insel.de)<br />

Leiterin (Gst.): Petra Hollstein<br />

Leiter (TH): Karsten Plücker<br />

Schenkebier Stanne 20, 34128 Kassel<br />

Tel. (0561) 86 15 680, Fax (0561) 86 15 681<br />

Postbank Frankfurt Kto. 1717 55-608 (BLZ 500 100 60)<br />

AUSLANDSTIERSCHUTZ<br />

Son<strong>der</strong>konto Ausland:<br />

Rumänien und Ungarn<br />

Frankfurter Sparkasse Kto. 847 275 (BLZ 500 502 01)<br />

LV Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

1. Geschäftsstelle u. Tierheim „Arche Noah“<br />

(www.tierheim-arche-noah.de)<br />

Leiterin (Gst): Gaby Redeker; Tel. (0421) 834 223<br />

Leiterin (TH): Verena Krüpe,<br />

Rodendamm 10, 28816 Stuhr/Brinkum<br />

Tel. (0421) 890171, Fax 80 90 553<br />

Kreissparkasse Syke Kto. 113 000 29 57 (BLZ 291 517 00)<br />

2. Geschäftsstelle Vollenborn (Thüringen)<br />

Leiterin: Hannelore Thied, Hauptstraße 7a, 37355 Vollenborn<br />

Tel. (036076) 40 555, Fax (036076) 40 556<br />

„Katzenhaus Luttertal“, (www.katzenhaus-luttertal.de)<br />

Luttertal 79, 37075 Göttingen<br />

Leiterin: Monika Bossmann, Tel. (0551) 2 28 32<br />

Postbank Hannover Kto. 732 223 06 (BLZ 250 100 30)<br />

3. Geschäftsstelle Norden<br />

Leiter: Dieter Kuhn und Ursula Sottmeier<br />

Nordbuscherweg 17, 26553 Dornum<br />

Tel. (04933) 99 28 24, Fax (04933) 99 28 26<br />

Tierheim Hage (www.tierheim-hage.de)<br />

Hagermarscher Str. 11, 26524 Hage<br />

Tel. (04938) 4 25, Fax (04938) 91 49 90<br />

Raiffeisen-Volksbank Fresena e.G. Norden<br />

Kto. 6302020300 (BLZ 283 615 92)<br />

LV NRW<br />

1. Geschäftsstelle u. Tierheim Dellbrück<br />

(www.tierheim-koeln-dellbrueck.de)<br />

Leiterin (Gst): Sylvia Bringmann , Leiter (TH): Bernd Schinzel<br />

Iddelsfel<strong>der</strong> Hardt, 51069 Köln<br />

Tel. (0221) 68 49 26, Fax (0221) 68 18 48<br />

Postbank Köln Kto. 924 02-505 (BLZ 370 100 50)<br />

2. Geschäftsstelle Issum (www.bmt-nrw.de)<br />

Leiterin: Dagmar Weist<br />

Drosselweg 15, 47661 Issum<br />

Tel. (02845) 3 75 57, Fax (02835) 44 46 99<br />

Sparkasse am Nie<strong>der</strong>rhein<br />

Kto. 111 500 2063 (BLZ 354 500 00)<br />

WEITERE ANSCHRIFTEN VON MITARBEITERN:<br />

Renate Domaschke (Tierschutzlehrerin)<br />

Fam.domaschke@t-online.de<br />

www.tierschutzlehrerin.de<br />

Hassel 2, 21261 Welle<br />

Tel. (04188) 899 434, Fax (04188) 899 435<br />

Claudia Lotz (Redakteurin)<br />

(lotzcl@nexgo.de)<br />

Hugo-Vogel-Str. 5b, 14109 Berlin,<br />

Tel. (030) 80 58 33 38, Fax (030) 80 58 33 39<br />

INTERNET:<br />

http://www.bmt-tierschutz.de


Kennzeichnungspflicht gilt<br />

nicht für gefärbte Eier!<br />

Seit 2004 besteht in <strong>der</strong> EU für Eier eine Kennzeichnungspflicht. 0 für ökologische<br />

Erzeugung, 1 für Freiland-, 2 für Boden- und 3 für Käfighaltung.<br />

Doch wer meint, dass diese Regelung bis<br />

in die letzte Konsequenz verbindlich sei,<br />

hat sich geirrt. Denn: Gefärbte o<strong>der</strong> gekochte<br />

Eier sind von <strong>der</strong> Kennzeichnungspflicht<br />

ausgenommen. Die Farbe<br />

darf die Ziffer verdecken, die dem Verbraucher<br />

das Haltungssystem verraten würde.<br />

VERBRAUCHER<br />

AUFGEPASST !<br />

Dieses Schlupfloch in <strong>der</strong> Verordnung<br />

hat die Lebensmittelbranche umgehend<br />

für sich genutzt. Nach Erhebungen <strong>der</strong><br />

Gesellschaft für Konsumgüterforschung<br />

(GfK) werden gefärbte und gekochte<br />

Eier ganzjährig und mit steigen<strong>der</strong> Tendenz<br />

in den Supermärkten angeboten.<br />

Allein 2004 wurden 118 Millionen bunte<br />

Eier verkauft.<br />

Der bmt appelliert an alle Verbraucher,<br />

denen <strong>der</strong> Tierschutz am Herzen liegt:<br />

Lassen Sie es nicht zu, dass den Käfigproduzenten<br />

weitere Absatzmöglichkeiten<br />

für ihre geächtete Ware geschaffen<br />

werden. Kaufen Sie ganzjährig Eier aus<br />

artgerechter Freiland- o<strong>der</strong> Bodenhaltung<br />

und natürlich auch zum Osterfest.<br />

Übrigens hat sich das Verbraucherschutzministerium<br />

von Renate Künast 2004 bemüht, die Hintertür <strong>der</strong> Verordnung<br />

zu schließen. Umsonst. Die Kennzeichnungspflicht ist auf europäischer<br />

Ebene geregelt; für eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verordnung hätte sich eine<br />

Mehrheit in <strong>der</strong> EU finden müssen.<br />

SPEDITEUR WIRBT FÜR TIERSCHUTZ<br />

"<strong>Tiere</strong> achten - statt schlachten"<br />

Auf seinen Transportern steht ein<br />

Satz, <strong>der</strong> ihm ein Einfahrverbot in<br />

Schlachthöfe eingehandelt hat:<br />

"<strong>Tiere</strong> achten - statt schlachten".<br />

Dieser Satz soll aufrütteln, ermahnen<br />

und drückt aus, was Spediteur<br />

Z U GUTER L ETZT<br />

bmt-Katze mahnt Seehofer<br />

“SCHLUSS MIT<br />

TIERVERSUCHEN!”<br />

<strong>Bund</strong>esminister Horst Seehofer konnte<br />

sich kurz vor Weihnachten über eine Aufmerksamkeit<br />

vom <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> e.V. freuen: Eine niedliche<br />

Plüschkatze, die Geräusche macht,<br />

wenn man sie drückt. Doch statt einem<br />

süßen "Miau" hört man nur unter die<br />

Haut gehende Klagelaute, die an das<br />

jämmerliche Leid Millionen gequälter<br />

Versuchstiere in Deutschland erinnern<br />

sollen.<br />

Der Hintergrund: Seit Jahren steigt die<br />

Zahl <strong>der</strong> bei Tierversuchen missbrauchten<br />

<strong>Tiere</strong> weiter an. "Wir finden das beschämend<br />

für unser Land", schreibt Jutta<br />

Breitwieser in beiliegendem Schreiben<br />

und for<strong>der</strong>t die neue Regierung auf:<br />

� die Forschungsför<strong>der</strong>ung zu Gunsten<br />

tierversuchsfreier Methoden umzuverteilen,<br />

� bürokratische Hürden zur behördlichen<br />

Anerkennung tierversuchsfreier<br />

Prüfverfahren abzubauen,<br />

� sich entschieden für die För<strong>der</strong>ung,<br />

Anwendung und Anerkennung tierversuchsfreier<br />

Verfahren auf europäischer<br />

und globaler Ebene einzusetzen.<br />

"Leiten Sie die entsprechenden Maßnahmen<br />

ein und beziehen Sie Stellung", appelliert<br />

die bmt-Vorsitzende abschließend<br />

an Horst Seehofer.<br />

Markus Barth den Politikern vorwirft: Handlungsunfähigkeit, gerade in Bezug auf<br />

das Leid <strong>der</strong> Tiertransporte. "Man muss endlich aufhören zu warten, dass die<br />

Politiker etwas bewegen und selber Verantwortung übernehmen", sagt <strong>der</strong> Chef des<br />

Transportunternehmens. Seit über 10 Jahren ernährt sich seine Familie vegetarisch,<br />

Betriebsfeiern werden ebenfalls fleischlos ausgerichtet. Aufträge von Fleischerzeugern<br />

werden bei <strong>der</strong> Spedition Barth nicht angenommen.<br />

Herr Barth, vielen Dank für Ihr großartiges Engagement, sagt <strong>der</strong> bmt dazu.<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2006</strong><br />

35


„Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>“ – Postvertriebsstück B 13769 – Entgelt bezahlt<br />

<strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> e.V.<br />

Als gemeinnützig und beson<strong>der</strong>s för<strong>der</strong>ungswürdig anerkannt<br />

Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar<br />

Hauptgeschäftsstelle: D-80803 München , Viktor-Scheffel-Str.15<br />

Tel. (089) 3839520 Fax (089) 38395223<br />

PROTESTIEREN SIE MIT EINEM MAUSKLICK FÜR DIE LEGEHENNEN!<br />

B EITRITTSERKLÄRUNG<br />

Auf unserer Internetseite haben<br />

wir für Sie eine Protestmöglichkeit<br />

zugunsten <strong>der</strong> Legehennen geschaffen.<br />

www.bmt-tierschutz.de<br />

Mit eienem Mausklick können Sie<br />

ganz einfach unser vorbereitetes<br />

Schreiben an alle Ministerpräsidenten<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> schicken.<br />

Unsere Bitte: Nutzen Sie diese<br />

Protestmöglichkeit und zeigen Sie<br />

damit indirekt <strong>der</strong> Geflügellobby<br />

die rote Karte:<br />

Wir wollen am Käfigverbot für Legehennen<br />

festhalten und akzeptieren<br />

keine Rückschritte im Tierschutz!<br />

Ich unterstütze den <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> e.V. und<br />

werde Mitglied zum selbstbestimmten Jahresbeitrag von EUR ......................................................................<br />

(Mindest-Jahresbeitrag: 20 EURO. Mitgliedschaft kann je<strong>der</strong>zeit satzungsgemäß beendet werden.)<br />

Nach Überweisung des Beitrages erhalten Sie Ihre Mitgliedsunterlagen.<br />

spende hiermit EUR....................................................................................................................................................................<br />

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