DAS RECHT DER TIERE DAS RECHT DER TIERE - Bund gegen ...
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Das Recht der Tiere 3/2011<br />
36<br />
Fast unmittelbar nach<br />
dem Gespräch mit der<br />
Tierfreundin erreicht uns<br />
die nächste erschütternde<br />
Meldung über einen Bauernhof,<br />
auf dem katastrophale Zustände<br />
herrschen sollen. Drei<br />
Pferde werden dort völlig isoliert<br />
auf engstem Raum in einem muffigen,<br />
dunklen Verschlag ohne jedwede<br />
Bewegungsmöglichkeit gehalten.<br />
Ihre Tränken sind meist leer, Futter ist<br />
Mangelware und an frische Luft gar<br />
nicht zu denken. Obwohl bereits ein<br />
Tierarzt den extrem schlechten Zustand<br />
der Pferde attestiert hat und den verwahrlosten<br />
und abgemagerten Tieren,<br />
die aufgrund dieser miserablen Haltungsbedingungen<br />
bereits schwere<br />
Lungenschäden davongetragen haben,<br />
kaum noch eine Überlebenschance<br />
einräumt, geben sich die Besitzer<br />
uneinsichtig.<br />
Der Hof, auf dem außerdem noch<br />
Hühner und Schweine unter ähnlich<br />
schlimmen Verhältnissen in fensterlosen,<br />
finsteren Stallungen untergebracht<br />
sind, wird von einem älteren Ehepaar<br />
bewirtschaftet, das mit einer artgerechten<br />
Versorgung und Pflege ihrer Tiere<br />
ganz offensichtlich vollkommen überfordert<br />
ist.<br />
Doch auch dies sollte nicht die letzte<br />
Haben Sie einen<br />
aufwühlende Nachricht über<br />
eine Tiermisshandlung an<br />
diesem Morgen bleiben.<br />
Gleich mehrere Meldungen<br />
bezüglich einer misshandelten<br />
Gans in der<br />
Münchner Innenstadt erreichen<br />
wenige Stunden später<br />
unsere Geschäftsstelle. Ein Fall,<br />
der uns besonders berührt und uns<br />
mittlerweile seit fast vier Monaten be-<br />
schäftigt.<br />
Alle drei, voneinanderunabhängige,<br />
Augenzeugen<br />
schildern uns entsetzt,<br />
einen Mann<br />
in der Münchner<br />
Innenstadt beobachtet<br />
zu haben,<br />
der eine geschundene,<br />
völlig verwahrloste Gans mit abgebrochenen<br />
Federn und kahlen Stellen<br />
zur Belustigung der Touristen zur<br />
Schau stellt. Transportiert wird die Gans<br />
auf dem Gepäckträger seines Fahrrads.<br />
Alle drei Zeugen berichten zudem<br />
übereinstimmend, dass ein vernünftiges<br />
Gespräch mit dem Besitzer des Tieres<br />
nicht möglich ist, dieser sogar äußerst<br />
verwirrt und aggressiv auf<br />
persönliche Ansprache reagiert.<br />
Und es folgen noch zwei weitere Anru-<br />
MISS<br />
IHRE SCHNELLE REAKTION KANN<br />
Kaum im Geschäftsstellenbüro angekommen, klingelt<br />
das Telefon. Eine junge Frau aus München informiert<br />
uns, dass in ihrer Nachbarschaft eine Schäferhündin<br />
Tag und Nacht in einem Zwinger eingesperrt<br />
ist. Sie hat keinerlei Auslauf und wird so gut wie nie<br />
ausgeführt. Dementsprechend ist der Zwinger der<br />
Hündin permanent verdreckt, so dass sie sich kaum<br />
noch bewegt, um nicht ständig in den eigenen Kot zu<br />
treten. Das Tier wird nicht regelmäßig gefüttert, hat<br />
kein frisches Trinkwasser zur Verfügung und ist auch<br />
sozial völlig isoliert.<br />
Geschäftsstelle Bayern<br />
Viktor-Scheffel-Straße 15,<br />
80803 München<br />
Leiterin (GSt): Elvira Schiöberg<br />
Tel. (089) 38 39 52-13, Fax -23<br />
Postbank München,<br />
BLZ 700 100 80, Kto. 142 20-802<br />
fe von entsetzten Tierfreunden, die angeben,<br />
dass es sich inzwischen um zwei<br />
verstörte Gänse handelt, denen beiden<br />
vor Publikum gewaltsam die Federn<br />
ausgerissen werden, nur um die Leute<br />
in der Stadt zu unterhalten.<br />
ANZEIGE BEI DEN BEHÖRDEN MIT OFT<br />
ÜBERRASCHENDEM ERGEBNIS<br />
Wir haben in allen Fällen sofort das jeweils<br />
zuständige Veterinäramt einge-<br />
schaltet und um unverzügliche<br />
Kontrollen gebeten.<br />
Die Ergebnisse fielen<br />
allerdings sehr<br />
unterschiedlich aus.<br />
Im Falle der Schäferhündin<br />
im Zwinger<br />
wurde die Tierhaltung<br />
beanstandet, und es wurden dem<br />
Tierhalter konkrete Auflagen erteilt<br />
(sprich Verbesserungsmaßnahmen angeordnet),<br />
die er innerhalb einer angemessenen<br />
Frist zu erfüllen hat. Das war<br />
dem Hundebesitzer allerdings zu viel<br />
Aufwand; so hat er sich dann einverstanden<br />
erklärt, die Schäferhündin an<br />
eines unserer Tierheime abzugeben.<br />
Mittlerweile ist die Hündin gut vermittelt<br />
worden.<br />
Auch der Bauernhof des älteren Ehe-<br />
www.bmt-bayern.de