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WE CA RE<br />

&<br />

Nachhaltig handeln


Vorwort<br />

Das Unternehmen C&A<br />

C&A stellt sich vor 7<br />

Tabelle: C&A Europa: Struktur der Corporate Social<br />

Responsibility 8<br />

Tabelle: Die C&A Stellenwertmatrix 11<br />

Tabelle: C&A Fokus auf die 7 Kernbereiche<br />

der sozialen Verantwortung (CSR) 12<br />

Basis unseres Handelns: Fairness und Vertrauen 13<br />

Das Kurzporträt: C&A in Zahlen und Fakten 15<br />

Eine ausgezeichnete Marke 16<br />

Expansion im Kerngeschäft 19<br />

Finanzdienstleistungen: C&A Money 21<br />

Die Kommunikation von C&A 23<br />

Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A 25<br />

Tabelle: Das C&A-Team in Zahlen 26<br />

Der C&A Fairness-Channel 30<br />

Das Netzwerk unseres Handelns 33<br />

Tabelle: Dialog mit gesellschaftlichen<br />

Interessen vertretern 38<br />

Wie C&A seine Waren bezieht 41<br />

Tabelle: Woher C&A seine Waren bezieht 43<br />

Das General Information Network –<br />

die Quelle der C&A-Informationen 46<br />

Die Qualität von C&A<br />

Wir gehen auf Nummer sicher 49<br />

Wenn es schnell gehen muss:<br />

das European Crisis Management Team (CMT) 59<br />

Schnell reagieren, effektiv handeln 60<br />

Grundlagen und Kontrolle<br />

der Verantwortung bei C&A<br />

Wir nehmen unsere Verantwortung ernst 63<br />

Die Grundlagen verantwortlichen Handelns:<br />

der C&A-Verhaltenskodex 65<br />

Bessere Arbeitsbedingungen schaffen:<br />

die Arbeit der SOCAM 69<br />

Tabelle: Die Arbeit der SOCAM – Ergebnisse 73<br />

Tabelle: Verstöße gegen den C&A Code of Conduct 75<br />

Unternehmensspenden und<br />

aktive Unterstützung von C&A<br />

C&A unternimmt etwas 85<br />

C&A und Child Helpline International (CHI) 95<br />

Hilfe zur Selbsthilfe in Bangladesch und Indien 97<br />

Der Umweltschutz bei C&A<br />

Nachhaltig denken, entschlossen handeln 101<br />

Biobaumwolle bei C&A 103<br />

Die wichtigsten Maßnahmen 108<br />

Die Marke „Cotton Connect“ 111<br />

Umweltschutz in der Textilproduktion 112<br />

Umweltschonung beim Transport:<br />

die Logistik von C&A 115<br />

Energieeinsparung in Gebäuden 118<br />

Umweltschutz bei der Warenpräsentation 123<br />

Umweltschutz bei der Entsorgung 126<br />

Klimabilanz 2008 128<br />

Tabelle: Der C&A-CO 2 e-Fußabdruck 129<br />

Unsere Ziele 131<br />

Anhang<br />

Bewertung dieses Reports 134<br />

Die Richtlinien der GRI 138<br />

Tabelle: GRI-Anwendungsebene 138<br />

Profil dieses CSR-Report 139<br />

Leistungsindikatoren nach G3 141<br />

Im Bericht verwendete Abkürzungen 146<br />

Über diesen C&A-Report 148


Nachhaltig handeln<br />

C&A-Report 2010<br />

Inklusive DVD „Bio Cotton at C&A – Because we care“


Vorwort<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

wir freuen uns, Ihnen unseren vierten Corporate Social Responsibility<br />

Report mit dem Titel „Nachhaltig handeln“ präsentieren<br />

zu können. Das Weltwirtschaftsklima der letzten<br />

18 Monate und seine verheerenden Auswirkungen auf das<br />

Konsumentenvertrauen und die Kaufkraft haben unsere anhaltende<br />

Fähigkeit, hochwertige Mode zu günstigen Prei sen<br />

anzubieten, verstärkt in den Fokus der Kunden gerückt.<br />

Gleichzeitig wurden die Diskussionen über die „Werte von<br />

Unternehmen“ generell wieder entfacht und die Unternehmen<br />

werden diesbezüglich intensiv beobachtet.<br />

Unsere Grundsätze und Werte haben sich in den 170<br />

Jahren unserer Geschichte entwickelt und werden von C&A<br />

und seinen Mitarbeitern seit jeher aktiv gelebt. Sie leiten<br />

uns dabei, unseren Kunden immer Waren von herausragender<br />

Qualität zu liefern – und dies auf nachhaltige und<br />

moralisch vertretbare Weise. Genau das auch weiterhin zu<br />

tun, dafür engagieren wir uns bei C&A.<br />

Und C&A war auch 2009 erfolgreich: Wir konnten den<br />

Umsatzerlös steigern, das Filialnetz erweitern und unser<br />

Online­Geschäft weiter ausbauen. Zur gleichen Zeit haben<br />

wir weitere Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit eingeführt.<br />

Besonders stolz sind wir auf unseren Ansatz bei der<br />

Baumwolle, den wir weiter vorangebracht haben. Nachdem<br />

wir bereits eine führende Position beim Verkauf von Kleidungsstücken<br />

aus zertifizierter Biobaumwolle erreicht haben,<br />

hat C&A gemeinsam mit Organic Exchange und der<br />

Shell Foundation „Cotton Connect“ aufgebaut. Das Ziel die­<br />

ser Organisation ist es, unser Wissen über den umweltfreundlicheren<br />

Anbau von Baumwolle in unserem Hauptbaumwollmarkt<br />

Indien zu verbreiten und dadurch Tausenden<br />

von Bauern dabei zu helfen, von den derzeitigen, kon ­<br />

ventio nellen Anbaumethoden auf die Produktion einer<br />

nachhaltiger erzeugten Baumwolle umzusteigen.<br />

Dieser Report „Nachhaltig handeln“ beschreibt ausführlich<br />

unser anhaltendes Engagement, unsere Verpflichtungen<br />

in Bezug auf Produktqualität und ­sicherheit zu erfüllen,<br />

sowie unsere Bemühungen, die Arbeitsbedingungen in<br />

den Ländern unserer Lieferanten zu verbessern und die Umwelteffekte<br />

unserer Zulieferkette zu minimieren. Der Re ­<br />

port enthält einige sehr persönliche Beiträge von Vertretern<br />

der unterschiedlichsten Stakeholder­Gruppen, die wir sehr<br />

schätzen. Ihre Schilderungen spiegeln wider, wie sich der<br />

C&A­Ansatz auf ihre eigene und die Arbeit in ihrem Umfeld<br />

auswirkt.<br />

An dieser Stelle möchte ich allen Menschen in den zahlreichen<br />

Ländern und unterschiedlichen Kulturen von Herzen<br />

danken. Sie bringen unaufhörlich ihre Kreativität, ihre<br />

Zeit und ihre Professionalität in jedes unserer Kleidungsstücke<br />

mit ein, bevor es letztlich unsere Kunden erreicht.<br />

Vielen Dank für die gute Arbeit und – weiter so!<br />

Martijn Brenninkmeijer<br />

CEO C&A Europa<br />

PS: Ein Hinweis an die Leserinnen dieses Berichtes<br />

Ihnen wird auffallen, dass wir im Text immer nur die männliche<br />

Form der Ansprache gewählt haben. Bitte seien Sie<br />

versichert, dass der Grund dafür nur im besseren Lesefluss<br />

liegt. Leider ist die Verwendung beider Formen für die Leserin<br />

und den Leser eher unpraktisch und dient nicht dem<br />

besseren Verständnis des Textes.<br />

3


4<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in unserem letzten CSR­Report mit dem Titel „Verantwortlich<br />

handeln“, der im Jahr 2008 veröffentlicht wurde, haben<br />

wir das „We C&Are“­Konzept vorgestellt. Unter diesem Slogan<br />

waren die verschiedenen Umweltschutz­ und sozialen<br />

Aktivitäten vereint, die Teil unserer Geschäftsstrategie sind.<br />

Damals war ein Daumenabdruck Bestandteil der Botschaft<br />

von „We C&Are“. Er sollte ein Sinnbild dafür sein, dass alles,<br />

was wir tun, in den verschiedenen Gesellschaften und Gemeinschaften,<br />

mit denen wir in Verbindung stehen, Spuren<br />

hinterlässt.<br />

Unser neuer Report – „Nachhaltig handeln“ – baut auf<br />

dieser Idee des Daumenabdrucks auf und macht daraus<br />

eine sehr persönliche Stellungnahme im Namen vieler der<br />

Stakeholder, die in irgendeiner Form mit C&A verbunden<br />

sind. Alle diese einzelnen „Daumenabdrücke“ ergeben zusammen<br />

eine C&A­Gesamtwirkung und haben zu einer<br />

einzigartigen Version des C&A­Logos geführt, das auf der<br />

Titelseite unseres neuen Reports abgebildet ist.<br />

Der Titel unseres Reports bringt recht deutlich die fortwährende<br />

Bedeutung der Nachhaltigkeit als eines der<br />

Grundprinzipien unseres Geschäftsmodells zum Ausdruck.<br />

Während sich in unserem Kerngeschäft alles um Mode<br />

dreht, ist Nachhaltigkeit für C&A kein erst kürzlich aufgekommenes<br />

Modephänomen – sie ist Bestandteil unserer<br />

Unternehmens­DNA. Mit unserer Fokussierung auf Nachhaltigkeit<br />

blicken wir über die ausschließlich kurzfristigen<br />

Überlegungen bei den Risiken, Chancen und Ergebnissen<br />

hinaus. Dies erfordert auch, dass wir umfassendere und längerfristig<br />

angelegte Perspektiven in unsere strategische Unternehmensplanung<br />

und unsere Aktivitäten integrieren.<br />

In diesem Report werden Sie auch Beispiele für Bereiche<br />

finden, von denen wir ganz klar sagen, dass darin noch einige<br />

Probleme zu lösen sind. Es ist uns allerdings wichtig,<br />

das Bewusstsein unserer Stakeholder für die Dinge zu sensibilisieren,<br />

die als wichtig erachtet werden und von einem<br />

Unternehmen wie C&A gelöst werden sollten. Wir tun dies<br />

in dem Wissen, dass wir seit Jahren in vielen der in diesem<br />

Report beschriebenen Bereiche schrittweise Verbesserungen<br />

vorweisen können.<br />

Als Unternehmen lernen wir immer dazu und suchen<br />

ständig nach Möglichkeiten, noch besser zu werden. Wir<br />

begrüßen daher jede Art von Feedback, das Sie uns eventuell<br />

geben möchten, damit wir unsere Leistungen weiter verbessern<br />

können – sei es durch zusätzliche Aspekte, die wir<br />

angehen könnten oder sollten, oder sei es die Art und Weise,<br />

wie wir Ihnen unser Anliegen in diesem Report präsentiert<br />

haben. Schreiben Sie uns bitte Ihre Kommentare und Anregungen<br />

an csr@c­and­a.com. Wir freuen uns darauf, von<br />

Ihnen zu hören!<br />

Philip Chamberlain<br />

Head of Sustainable Business Development<br />

Vorwort


Beata Przysie˛z˙nik, Dekorateurin<br />

C&A Krakau, Polen<br />

Thong Lam, Designer Clockhouse<br />

Düsseldorf, Deutschland<br />

Selene Ortega, Verkäuferin<br />

C&A Madrid, Spanien Magdalena Kunicka, Filialleiterin<br />

C&A Krakau, Polen<br />

Karin Schweig, Yessica Buying<br />

Düsseldorf, Deutschland<br />

Patricia Velo Romero, Verkäuferin<br />

C&A Madrid, Spanien<br />

Kirsten Grundmann, Designerin VIM<br />

Düsseldorf, Deutschland<br />

Franz Wieser, Produktmanagement XL Damen<br />

Düsseldorf, Deutschland<br />

Das Unternehmen C&A


Erfolg durch<br />

Nachhaltigkeit<br />

Dass die besten Ideen oft die einfachsten sind, beweist das Beispiel C&A.<br />

1861 hatten die Brüder Clemens und August Brenninkmeijer die Idee,<br />

breiten Bevölkerungskreisen gute Mode zu günstigen Preisen anzubieten.<br />

Eine super Idee – mit nachhaltigem Erfolg.<br />

C&A stellt sich vor 7 I I I Basis unseres Handelns: Fairness und Vertrauen 13 I I I C&A in Zahlen und Fakten 15 I I I Eine ausgezeichnete<br />

Marke 15 I I I Expansion im Kerngeschäft 19 I I I Finanzdienstleistungen: C&A Money 21 I I I Die Kommunikation von C&A 23 I I I<br />

Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A 25 I I I Der C&A Fairness-Channel 30 I I I Das Netzwerk unseres Handelns 33 I I I Wie C&A<br />

seine Waren bezieht 41 I I I Das General Information Network – die Quelle der C&A Informationen 46 I I I


Das Unternehmen C&A C&A stellt sich vor 7<br />

C&A stellt sich vor<br />

Die Geschichte von C&A begann vor nun mehr 170<br />

Jahren im niederländischen Sneek. Dort gründeten die<br />

Brüder Clemens und August Brenninkmeijer aus Mettingen<br />

im Münsterland das Unternehmen, das sie nach<br />

den Initialen ihrer Vornamen benannten. Am Anfang<br />

versorgten sie die vor allem ländliche Bevölkerung mit<br />

Leinenstoffen, bis sie 20 Jahre später ihre für die damalige<br />

Zeit revolutionäre Geschäftsidee fanden: Sie boten<br />

einer breiten Kundschaft Konfektionen aus industrieller<br />

Herstellung, also preislich attraktive, vorgefertigte<br />

Kleidung im Gegensatz zu der bis dahin üblichen teuren<br />

handwerklichen Einzelfertigung, an.<br />

Dieses Konzept war so erfolgreich, dass ihre Erben<br />

bis zum Jahr 1910 eine stattliche Anzahl an Filialen in<br />

den Niederlanden eröffnen konnten. 1911 wurde dann<br />

das erste deutsche C&A­Haus eingeweiht und weitere<br />

elf Jahre später folgte die erste Filiale in England. 1963<br />

wurde die Expansion zunächst in Belgien und später<br />

auch in Frankreich, der Schweiz und anderen europäischen<br />

Ländern fortgeführt. Die folgenden Jahre waren<br />

von einer rasanten Expansion gekennzeichnet, sowohl<br />

was die Anzahl der Filialen als auch was die geografische<br />

Ausbreitung in Ländern West­ und Osteuropas betrifft.<br />

Ende 2009 waren es insgesamt 1.353 C&A­Filialen in 19<br />

Ländern. Damit ist C&A zudem ein Arbeitgeber für<br />

mittlerweile über 36.000 Mitarbeiter in Europa.<br />

Die gesamte Unternehmensgeschichte ist zum einen<br />

von einer grundsätzlichen Ausrichtung an traditionellen<br />

Werten und zum anderen von einer professionellen<br />

und stetig innovativen Geschäftskultur gekennzeichnet,<br />

die sicherstellt, dass man den Ansprüchen und Erwartun<br />

gen heutiger Verbraucher gerecht wird.<br />

C&A agiert in einem globalen und damit komplexen<br />

Umfeld. Dies ist nur möglich, wenn sich alle Geschäftsbereiche<br />

und alle Mitarbeiter auf die gleichen Werte be ­<br />

ziehen.<br />

Wir stellen uns im Geschäftsleben jeden Tag den<br />

neuen Herausforderungen für Arbeits­ und Umweltbedingungen.<br />

Um diesen Herausforderungen trotz ständigen<br />

Wandels jederzeit gewachsen zu sein, basiert un ser<br />

Umgang mit Menschen und der Umwelt auf dem Prinzip<br />

der Nachhaltigkeit, das fest in unserem geschäftlichen<br />

Denken und unseren Managementstrukturen verankert<br />

ist.<br />

In den letzten Jahren wird der Begriff der Nachhaltigkeit<br />

oft mit dem Prinzip des „Triple P“ (People, Planet<br />

and Profit) verbunden, also dem Bestreben, soziale,<br />

ökologische und ökonomische Faktoren in Einklang zu<br />

bringen. Unsere Aufgabe ist es, dieses Prinzip in das gesamte<br />

Unternehmen zu integrieren, mit dem Ziel, mehr<br />

Engagement bei jedem Einzelnen zu erreichen und damit<br />

für nachhaltigen Fortschritt zu sorgen. Um dieses<br />

Ziel zu erreichen, wurde das Prinzip des „Triple i“ (Ins­<br />

Schauen Sie hinter<br />

die Kulissen eines fast<br />

170 Jahre alten Traditionsunter<br />

nehmens.<br />

Sie werden erstaunt sein,<br />

welche Innovationskraft<br />

sowie ethische und<br />

ökologische Verantwortung<br />

sich dahinter verbergen.


8 C&A Europa: Struktur der Corporate Social Responsibility<br />

C&A Europa: Struktur der Corporate Social Responsibility<br />

Sustainable Business Development<br />

european executive Board (eeB)<br />

Corporate Governance<br />

COORDinATiOn DiViSiOnAL exeCUTiOn<br />

Retail Organisations in 19 european Countries<br />

CSR Monitoring Group<br />

5 Key Cross Functional Representatives<br />

Product Safety<br />

Compliance Audits<br />

ethical Sourcing<br />

Corporate Giving<br />

environment<br />

STAKehOLDeR ReLATiOnShiP AnD enGAGeMenT<br />

Das Unternehmen C&A


Das Unternehmen C&A<br />

piration, Innovation, Implementation) entwickelt. Inspiration<br />

steht dabei für das Gespür, Interessenkonflikte<br />

zwischen sozialer Verantwortung und ökonomischem<br />

Handeln wahrzunehmen. Manchmal liegt allein darin<br />

schon der Schlüssel zur Lösung des Konfliktes. Innovationen<br />

können sich sowohl auf Arbeitsabläufe als auch<br />

Produktentwicklungen beziehen, die im Idealfall zu einer<br />

Win­win­Situation aus ökonomischer und ökologischer<br />

Sicht führen. Die Implementation schließ lich<br />

steht für die Umsetzung der inspirierenden und innovativen<br />

Lösungen, die zu einem messbaren Erfolg für<br />

das Unternehmen und der nachhaltigen Ziele führt.<br />

„Triple P“ ist also die Basis, „Triple i“ zeigt die Richtung<br />

des Prozesses. Wir werden weiter den Weg des „Triple i“<br />

beschreiten.<br />

Zusammenarbeit auf allen ebenen<br />

Die Definition der Nachhaltigkeitsstrategie erfolgt durch<br />

das European Executive Board (EEB), die höchste Managementebene<br />

des Unternehmens. Dieses überwacht<br />

sodann die Umsetzung und Implementierung in allen<br />

relevanten Unternehmensbereichen. Die Abteilung Sustainable<br />

Busi ness Development (SBD) ist für die Koordinierung<br />

aller Aktivitäten in diesem Bereich verantwortlich.<br />

Dabei werden Zielvorgaben auch immer wieder<br />

hinterfragt und gegebenenfalls angepasst. Objektive<br />

Prüfkriterien sorgen dafür, mögliche Risiken und Interessenkonflikte<br />

frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen.<br />

C&A verwendet zur Erstellung des Jahresabschlusses<br />

die International Financial Reporting Standards (IFRS).<br />

Die Standards garantieren, dass alle Aktiva und Passiva<br />

systematisch und einheitlich bewertet werden.<br />

Zusätzlich wendet C&A ein International­Control­<br />

Risk­Management­System an, das auf einer Analyse möglicher<br />

Einflüsse auf und Risiken für das Unternehmen<br />

basiert. Mit Hilfe dieses Systems werden die Qualität der<br />

Prozesse und die internen Kontrollen be wertet und anschließend<br />

Verbesserungsmöglichkeiten entwickelt und<br />

umgesetzt.<br />

Die Stellenwertmatrix<br />

Die maßgebliche Aufgabe der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

liegt darin, das Unternehmen auf die gesellschafts­ und<br />

umweltpolitischen Herausforderungen der Zukunft auszurichten.<br />

Dabei müssen die relevanten Themen bestimmt<br />

werden, mit denen das Unternehmen seinen<br />

Beitrag zur Schaffung einer nachhaltigen Entwicklung<br />

und Ressourcennutzung leisten kann. Dabei bedienen<br />

wir uns zweier unterschiedlicher, aber gleichwertiger<br />

Bei C&A wurde mit<br />

dem Sustainable Business<br />

Develop ment eine eigene<br />

Abteilung geschaffen,<br />

die alle Aktivitäten des<br />

Unternehmens im Bereich<br />

Nachhaltigkeit koordiniert.<br />

C&A stellt sich vor 9


10 C&A stellt sich vor<br />

Unsere Verantwortung<br />

beschränkt sich nicht allein<br />

auf unsere Kunden und<br />

Mitarbeiter. Vielmehr<br />

beinhaltet unsere Nachhaltigkeitsstrategie<br />

auch<br />

Bereiche jenseits der<br />

Unternehmensgrenzen.<br />

Perspektiven: zum einen der Sicht von innen aus dem<br />

Unternehmen heraus; zum anderen der Perspektive von<br />

außen auf das Unternehmen durch Kunden, Partner<br />

und sonstige Stakeholder.<br />

Die Stellenwertmatrix verbindet beide Perspektiven<br />

und basiert auf den Grundlagen der Global Reporting<br />

Initiative, die wichtige Nachhaltigkeitsthemen für Un ­<br />

ter nehmensorganisationen festgeschrieben hat. Diese<br />

Themen haben wir um wichtige interne und externe<br />

Punkte ergänzt.<br />

Die Themen haben wir nach ihrer internen Bedeutung<br />

für C&A definiert. Dabei galt es, nicht nur die aktuelle<br />

Relevanz eines Themas zu bewerten, sondern auch,<br />

welche Bedeutung es in Zukunft für uns haben kann.<br />

Die gleichen Bewertungskriterien haben wir auch<br />

aus der Außensicht angelegt. Grundlage hierfür sind<br />

der stetige und konstruktive Austausch mit unseren<br />

Stakeholdern und die von ihnen eingebrachten Kritiken<br />

und Vorschläge. Die C&A­Stellenwertmatrix, wie sie auf<br />

der nächsten Seite abgebildet ist, haben wir umfassend<br />

und immer wieder auch in Gesprächen mit unseren Stakeholdern<br />

überprüft und abgestimmt.<br />

Das rot eingefärbte Segment beinhaltet die Themen,<br />

die sowohl für das Unternehmen C&A als auch für seine<br />

Anspruchsgruppen von höchster Relevanz sind. Sie bilden<br />

den Schwerpunkt unserer Nachhaltigkeitsstrategie,<br />

Das Unternehmen C&A<br />

obwohl sie Aspekte enthalten, die die eigentlichen<br />

Unter nehmensgrenzen überschreiten. Die an deren Felder<br />

sind ebenfalls wichtig, werden aber mit niedrigerer<br />

Priorität behandelt.<br />

Die Grafik auf der übernächsten Seite stellt den C&A­<br />

Fokus für die 7 Kernbereiche der sozialen Verantwortung<br />

dar. Detaillierte Informationen hierzu finden sich<br />

in den jeweiligen Kapiteln in diesem Bericht.


Das Unternehmen C&A<br />

Die C&A-Stellenwertmatrix 11<br />

WiChTiGKeiT FüR STAKehOLDeR<br />

niedrig mittel hoch<br />

Die C&A-Stellenwertmatrix<br />

Textilzuliefermärkte<br />

• Landnutzung und Biodiversität<br />

• Belästigung durch Immissionen<br />

einzelhandelsmärkte<br />

• Teilnahme am öffentlich-politischen Leben/Lobbyarbeit<br />

• Wettbewerbswidriges Verhalten<br />

• Umweltschutz/Gefahrstoffe<br />

Textilzuliefermärkte<br />

• Tierschutz<br />

einzelhandelsmärkte<br />

• Geschlechtergleichheit und gleiche Bezahlung<br />

• Materialien<br />

• Umweltbelastung durch Produkte<br />

Textilzuliefermärkte<br />

• Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz<br />

• Abfallmanagement<br />

• Beschwerdewesen<br />

• Nachhaltige Produktion<br />

einzelhandelsmärkte<br />

• Folgen des Klimawandels • Abfallmanagement<br />

• Privatsphäre der Kunden • Zunehmende Regulierung<br />

• Lebenszyklusanalyse • Nachhaltiger Konsum<br />

einzelhandelsmärkte<br />

• Ethnische Vielfalt und Nichtdiskriminierung<br />

• Aus- und Weiterbildung<br />

• Menschenrechte<br />

• Tarifverhandlungen<br />

• Verpackung<br />

Textilzuliefermärkte<br />

• Menschenrechte • Anstellungs-/Arbeitsbedingungen<br />

• Verhaltenskodex • Kapazitätsaufbau • Energieverbrauch<br />

• Wasserverbrauch und Abwasserbehandlung<br />

• Chemikaliensicherheit<br />

einzelhandelsmärkte<br />

• Energieverbrauch • CO 2 -Emission • Produktsicherheit<br />

• Preisstabilität • Kundenzufriedenheit<br />

• Einbeziehung der Stakeholder<br />

Textilzuliefermärkte<br />

• Transparenz in der Zulieferkette<br />

• Investitionen in die Gemeinde<br />

einzelhandelsmärkte<br />

• Beschäftigungsverhältnisse und Löhne • Arbeitsbedingungen<br />

• Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

• Unternehmensethik • Marktpräsenz<br />

• Produktionszeichnung/Labeling • Corporate Giving<br />

• Wirtschaftliche Leistungen • Umgang mit Chemikalien<br />

• Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen<br />

• Bewusstseinsbildung bei den Mitarbeitern • Alternde Bevölkerung<br />

AUSWiRKUnG AUF C&A<br />

niedrig mittel hoch


12 C&A-Fokus auf die 7 Kernbereiche* der sozialen Verantwortung (CSR)<br />

C&A-Fokus auf die 7 Kernbereiche *<br />

der sozialen Verantwortung (CSR)<br />

1. Corporate Governance<br />

(Kapitel 1)<br />

Einzelhandelsmärkte<br />

• Kundenzufriedenheit<br />

Einzelhandelsmärkte<br />

• Unternehmensethik<br />

• Wirtschaftliche Leistung<br />

• Beschäftigungsverhältnisse und<br />

Löhne • Arbeitsbedingungen<br />

• Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

am Arbeitsplatz<br />

• Marktpräsenz • Einhaltung<br />

gesetzlicher Bestimmungen<br />

• Privatsphäre der Kunden<br />

• Zunehmende Regulierung<br />

• Ethische Vielfalt und Nichtdiskriminierung<br />

• Geschlechtergleichheit<br />

und gleiche Bezahlung<br />

• Bewusstseinsbildung bei den<br />

Mitarbeitern<br />

2. Product Safety<br />

(Kapitel 2)<br />

Einzelhandelsmärkte<br />

• Einhaltung von Produktsicherheitsstandards<br />

Textilzuliefermärkte<br />

• Chemikaliensicherheit<br />

Einzelhandelsmärkte<br />

• Produktkennzeichnung/<br />

Labeling<br />

• Chemikaliensicherheit<br />

3. Compliance Audits<br />

(Kapitel 3)<br />

Textilzuliefermärkte<br />

• Verhaltenskodex<br />

Einzelhandelsmärkte<br />

• Einhaltung gesetzlicher<br />

Bestimmungen<br />

• Menschenrechte<br />

*Wesentliche Themen aus der Stellenwertmatrix, geordnet nach C&A-Fokusbereichen.<br />

4. Ethical Sourcing<br />

(Kapitel 3)<br />

Textilzuliefermärkte<br />

• Menschenrechte<br />

• Anstellungs­/Arbeitsbedingungen<br />

• Kapazitätsaufbau<br />

Einzelhandelsmärkte<br />

• Alternde Bevölkerung<br />

Textilzuliefermärkte<br />

• Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

am Arbeitsplatz<br />

• Beschwerdewesen<br />

• Tierschutz<br />

7. Stakeholder Relationship and Engagement<br />

5. Corporate Giving<br />

(Kapitel 4)<br />

Einzelhandelsmärkte<br />

• Corporate Giving<br />

Textilzuliefermärkte<br />

• Corporate Giving<br />

6. Environment<br />

(Kapitel 5)<br />

Einzelhandelsmärkte<br />

• Energieverbrauch<br />

• CO 2 -Emissionen<br />

Textilzuliefermärkte<br />

• Energieverbrauch<br />

• Wasserverbrauch<br />

• Abwasserbehandlung<br />

Einzelhandelsmärkte<br />

• Umweltbelastung durch<br />

Produkte<br />

• Folgen des Klimawandels<br />

• Abfallmanagement<br />

• Lebenszyklusanalyse<br />

• Nachhaltiger Konsum<br />

• Materialien<br />

Textilzuliefermärkte<br />

• Umgang mit Chemikalien<br />

• Abfallmanagement<br />

Das Unternehmen C&A


Das Unternehmen C&A<br />

Basis unseres Handelns: Fairness und Vertrauen<br />

Die C&A-Strategie<br />

Wir möchten das Vertrauen der an uns interessierten<br />

Menschen erlangen und bewahren, indem wir Verantwortung<br />

für die folgenden Kernbereiche übernehmen:<br />

Wir bieten unseren Kunden sichere Produkte in<br />

guter Qualität und mit einem hervorragenden Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis an.<br />

Wir unterstützen und fördern die nachhaltige Entwicklung<br />

verbesserter Arbeitsbedingungen in unserer<br />

Zulieferkette.<br />

Wir handeln verantwortungsvoll in den Gemeinschaften,<br />

in denen wir tätig sind.<br />

Wir lenken die öffentliche Aufmerksamkeit aktiv<br />

auf wichtige nachhaltige Themenbereiche.<br />

Wir leisten – unter wirtschaftlichen Aspekten –<br />

einen aktiven Beitrag zum Schutz der Umwelt.<br />

Die Grundsätze der C&A-nachhaltigkeit<br />

Ein Großteil der Bekleidung von C&A wird in Asien gefertigt.<br />

Das bedeutet, dass C&A auf die Verlässlichkeit<br />

und das Vertrauen seiner Lieferanten insbesondere in<br />

Bezug auf Umwelt und Arbeitsbedingungen angewiesen<br />

ist. Wir sehen die Zukunft unseres Unternehmens untrennbar<br />

mit einem verantwortungsvollen, ethischen<br />

Handeln im sozial­ und umweltbezogenen Bereich verbunden.<br />

Dies ist die Kernaussage von „We C&Are“, unserer<br />

Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Das Ziel unseres unternehmerischen Handelns ist<br />

die langfristige Sicherung unseres wirtschaftlichen<br />

Erfolges. Das ist das finanzielle Grundprinzip eines<br />

jeden Unternehmens, ohne das es nicht existieren kann.<br />

Nur wenn diese Bedingung erreicht wird, agiert ein Unternehmen<br />

nachhaltig am Markt und kann entsprechend<br />

handeln. Unser Angebot muss für unsere Kunden<br />

attraktiv bleiben, damit wir weiter erfolgreich und nachhaltig<br />

agieren können. Die eigentliche Herausforderung<br />

ist es, nicht „trotz“ dieser Prämisse soziale und ökologische<br />

Ziele zu verfolgen, sondern „wegen“ und mit diesen<br />

Anforderungen.<br />

Basis unseres Handelns: Fairness und Vertrauen 13<br />

Dieses Ziel ist nur zu erreichen, wenn sich soziale<br />

und ökologische Themen nicht dem Wirtschaftlichkeitsprinzip<br />

unterordnen müssen, sondern als<br />

gleich rangig betrachtet werden. Nur wenn das erreicht<br />

wird, kann ein Unternehmen nachhaltig handeln.<br />

Der irische Wirtschafts­ und Sozialphilosoph<br />

Charles Handy hat dieses Prinzip einmal wie folgt ausgedrückt:<br />

„Die Unternehmen, die am längsten am Markt<br />

bestehen, sind diejenigen, die für sich herausarbeiten,<br />

was sie der Welt an bieten können – nicht nur Wachstum<br />

oder Geld, sondern ihre Vorzüglichkeit, ihren Respekt<br />

vor anderen und ihre Fähigkeit, Menschen glücklich<br />

zu machen. Man kann dieses auch Seele nennen.“<br />

Wir haben klare ethische, soziale und ökologische<br />

Standards definiert, die verbindliche Bestandteile unserer<br />

Geschäftsbeziehungen sind. Die Einhaltung dieser<br />

Bedingungen lassen wir konsequent überprüfen.<br />

Wir engagieren uns weltweit für soziale Projekte,<br />

die bevorzugt in unmittelbarem Zusammenhang<br />

mit unserer Geschäftstätigkeit vor Ort stehen. So versuchen<br />

wir, Missstände nicht nur reaktiv zu beseitigen,


14 Basis unseres Handelns: Fairness und Vertrauen<br />

sondern bereits im Umfeld zu einer Infrastruktur beizutragen,<br />

die den in der Textilherstellung beschäftigten<br />

Menschen und ihren Familien Perspektiven für eine<br />

Verbesserung ihrer manchmal sehr schwierigen Situation<br />

eröffnet.<br />

Ehrliches und faires Handeln ist das Grundprinzip<br />

unserer Geschäftstätigkeit. Dieses ist die „Generalklausel“,<br />

an der wir unser, aber auch das Handeln unserer<br />

Geschäftspartner messen. Die Globalisierung und<br />

die Beteiligung und Konkurrenz vieler Länder am internationalen<br />

Handel haben neue Rahmenbedingungen<br />

für dieses Handeln geschaffen – Bedingungen, mit denen<br />

wir uns aktiv und konstruktiv auseinandersetzen.<br />

C&A engagiert sich bereits seit vielen Jahren dafür,<br />

geschäftliche Interessen mit ökologischem und sozialem<br />

Engagement zu verbinden. Dabei werden unsere<br />

Maßnahmen ergänzt durch den Dialog und die Zusammenarbeit<br />

mit verschiedenen Regierungs­ und Nichtregierungsorganisationen.<br />

C&A ist ein aktives Mitglied ausgewählter nationaler<br />

und internationaler Organisationen und Handelsverbände.<br />

Durch Konsultationen im Rahmen dieser<br />

Mit gliedschaften und Kontakte mit den relevanten Fachbereichen<br />

der Europäischen Kommission erhalten wir<br />

regelmäßig Informationen über aktuelle Entwicklungen<br />

am Markt und in der Gesellschaft.<br />

Sichere Arbeitsbedingungen, sichere Produkte, Sicherheit<br />

für die Umwelt – das sind die grundlegenden<br />

Prämissen für unser Verständnis von nachhaltigem Wirtschaften.<br />

C&A hat den Anspruch, über das Geschäft hinaus ein<br />

verantwortungsvoller Teil der Gesellschaft zu sein.<br />

Zu diesem Selbstverständnis gehört, dass wir vieles tun,<br />

um die Entwicklungsmöglichkeiten der Menschen in<br />

den Gemeinschaften, deren Teil wir sind, zu fördern.<br />

Das Unternehmen C&A


Das Unternehmen C&A<br />

Das Kurzporträt: C&A in Zahlen und Fakten Yessica<br />

pu re<br />

C&A ist Europas Modeunternehmen<br />

für die ganze Familie<br />

• 1841 gegründet • 36.000 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter • Mehr als 900 Lieferanten, die durch die<br />

SOCAM (Service Organisation Compliance Audit<br />

Management) überprüft werden • C&A Europa ist ein<br />

Unternehmen der COFRA Holding AG mit Sitz in Zug,<br />

Schweiz • Die operativen Zentralen befinden sich in<br />

Brüssel, Belgien, und Düsseldorf, Deutschland.<br />

11 exklusive Marken<br />

Angelo Litrico<br />

Baby Club<br />

Canda<br />

Clockhouse<br />

here + there<br />

Palomino<br />

Rodeo<br />

Westbury<br />

Yessica<br />

Yessica pure<br />

Your Sixth Sense<br />

Zum Ende des Jahres 2009 führt C&A 1.111 Filialen,<br />

214 Kids Stores, 11 Clockhouse Shops sowie 17 Women<br />

Stores in 19 europäischen Ländern<br />

Niederlande: 127 + 1 Kids Store<br />

Deutschland: 338 + 104 Kids Stores + 15 Women Stores<br />

Belgien: 114 + 5 Kids Stores<br />

Luxemburg: 8<br />

Frankreich: 117 + 1 Kids Store<br />

Schweiz: 74 + 19 Kids Stores + 3 Clockhouse Shops<br />

Spanien: 86 + 25 Kids Stores<br />

Portugal: 29 + 6 Kids Stores<br />

Österreich: 78 + 50 Kids Stores + 1 Women Store + 7<br />

Clockhouse Shops<br />

Tschechien: 33 + 1 Women Store + 1 Clockhouse Shop<br />

Ungarn: 36<br />

Polen: 33<br />

Russland: 10<br />

Italien: 1 + 1 Kids Store<br />

Slowakei: 4<br />

Slowenien: 7<br />

Türkei: 13 + 2 Kids Stores<br />

Rumänien: 2<br />

Kroatien: 1<br />

Weitere Geschäftsfelder<br />

C&A Money seit 2006<br />

C&A Online seit 2008<br />

C&A bietet in mehr als 1.350 Verkaufshäusern und im Internet<br />

190 Warengruppen mit mehr als 10.000 unterschiedlichen<br />

Artikeln an. Insgesamt sind dies rund 60.000 verschiedene<br />

Designs in einer großen Auswahl an Kon fektionsgrößen.<br />

Diese Zahlen verdeutlichen die Komplexität<br />

unseres Modeangebots und zeigen gleichzeitig, worin die<br />

Stärke von C&A liegt, nämlich darin, dass jeder Kunde in<br />

unseren Filialen etwas Passendes für sich finden kann.<br />

C&A


16 Eine ausgezeichnete Marke<br />

Eine ausgezeichnete Marke<br />

Eine Marke lebt von ihrem Image. Daher sind unabhängige<br />

Verbraucherbefragungen für uns immer ein wichtiger<br />

Maßstab, um die Zufriedenheit unserer Kunden zu<br />

erfassen. Es gibt aber auch Preise, die von Organisationen<br />

oder Verbänden verliehen werden und deren Jurys<br />

mit Fachleuten aus der Branche besetzt sind. Wir freuen<br />

uns natürlich über jede Auszeichnung, die wir erhalten.<br />

Sind sie doch eine Bestätigung der Arbeit aller Mitarbeiter.<br />

Im Einzelnen erhielt C&A Preise in folgenden Ländern:<br />

Deutschland<br />

Bereits zum siebten Mal in Folge wählten die Leser des<br />

„Reader’s Digest“ C&A 2010 zur „Most trusted Brand“,<br />

der vertrauensvollsten Marke Deutschlands.<br />

Nachdem C&A 2008 bei einer großen Verbraucherbefragung<br />

des Meinungsforschungsinstitutes „Q&A Re ­<br />

search & Consultancy“ in den Kategorien Damen­ und<br />

Herrenmode zum „Retailer of the Year“ gekürt wurde,<br />

konnte man diesen Erfolg in der Kategorie Herrenmode<br />

auch 2009 wiederholen.<br />

C&A erhielt erneut die Auszeichnung „Superbrands<br />

Germany“ und zählt damit zu den herausragenden<br />

Marken Deutschlands und konnte unter anderem in<br />

den Bewertungskategorien Markendominanz, Kundenbindung,<br />

Goodwill und Langlebigkeit überzeugen.<br />

Im Rahmen des vom Bundesumweltministerium unterstützten<br />

Projektes „Corporate Social Responsibility im<br />

Einzelhandel“ wurde C&A von dem Bundesverband „Verbraucher<br />

Initiative e.V.“ als „Nachhaltiges Unternehmen<br />

2009“ ausgezeichnet.<br />

Der Hauptverband des deutschen Einzelhandels verlieh<br />

C&A den „Deutschen Handelspreis 2009“ in der<br />

Ka te gorie „Managementleistung filialisierter Großbetriebe“.<br />

2008 erhielt C&A erstmals den vom Handelsblatt<br />

und vom Econ Verlag verliehenen Econ Award in Gold<br />

für den CSR­Bericht.<br />

niederlande<br />

2009 gewann C&A einen der wichtigsten Verbraucherpreise<br />

des Einzelhandels: „Best Retailer Men’s Fashion<br />

2009“.<br />

Der vom „VROUW“­Magazin und der Tageszeitung<br />

„De Telegraph“ verliehene „VROUW Award“ ging 2009 in<br />

der Kategorie Mode an C&A für seine Dayenne­Kollektion.<br />

Die niederländischen Leser des „Reader’s Digest“<br />

kür ten C&A zur „European Trusted Brand“ 2009 und<br />

2010 und wür digten damit vor allem die Qualität, das<br />

Preis­Leistungs­Verhältnis und das Image von C&A.<br />

Das Unternehmen C&A<br />

Für seine Biobaumwollkollektion erhielt C&A vom<br />

„Sante Magazin“ den „Easy living Award“ in der Katego rie<br />

Mode.<br />

Auf dem 19. Kongress „What’s going on in retailing?“<br />

erhielt C&A den von der Unternehmensberatung Capgemini<br />

verliehenen „(Re)Connect Award 2008“ für die<br />

beste Art, Kunden (zurück) zu gewinnen.<br />

Österreich<br />

Auch die österreichischen Leser des „Reader’s Digest“<br />

wählten C&A 2008 zu ihrer „Most trusted Brand“. 2010<br />

erreichte C&A hier den dritten Rang.<br />

Belgien<br />

„Beste Winkelketen Herenmode 2008“ – ein Preis der<br />

nach einer jährlichen Untersuchung der „Q&A Research<br />

& Consultancy“ verliehen wird.<br />

Auch in Belgien ging 2010 der Titel der „Most trusted<br />

Brand“ der Leser des „Reader’s Digest“ an C&A.<br />

Nationale Merkencompetitie 2009<br />

Polen<br />

Bei einer Verbraucherbefragung auf dem Internetportal<br />

„Quality and Service“ erreichte C&A einen vierten Platz.


Das Unternehmen C&A Eine ausgezeichnete Marke 17<br />

Deutscher<br />

Handelspreis 2009<br />

2009<br />

verkozen door lezers


„Natürlich kennt man C&A. Aber ich war<br />

überrascht, was ich von dem Unternehmen<br />

alles nicht wusste. Darum müsste dieser<br />

Report eigentlich Pflichtlektüre für jeden<br />

Mitarbeiter sein.“<br />

Patricia Velo Romero, Verkäuferin, C&A Madrid, Spanien


Das Unternehmen C&A Expansion im Kerngeschäft 19<br />

Expansion im Kerngeschäft<br />

Jeden Tag besuchen in Europa rund zwei Millionen<br />

Menschen die mehr als 1.350 C&A­Filialen. Zwischen<br />

2002 und 2008 hat C&A sein Geschäft erweitert und die<br />

Anzahl seiner Filialen verdoppelt. Weitere 150 neue Verkaufshäuser<br />

sind in den letzten zwei Jahren dazugekommen.<br />

Im Zuge dessen wurden 2008 und 2009 zusätzliche<br />

Filialen an einigen neuen Länderstandorten<br />

eröffnet, zuletzt in Italien, Rumänien und Kroatien.<br />

Obwohl die Wachstumsrate nicht so hoch ausgefallen<br />

ist, wie es eigentlich Ende 2007 geplant war, ist sie<br />

insbesondere vor dem Hintergrund der Finanzkrise in<br />

den letzten beiden Jahren doch beeindruckend. Es bleibt<br />

auch weiterhin unser Ziel, unsere Expansion fortzusetzen,<br />

da die Märkte in Europa in den kommenden Jahren<br />

wieder wachsen werden.<br />

Hierzu gehören neben den bekannten C&A Family<br />

Stores weitere Ladenkonzepte wie die C&A Kids Stores,<br />

C&A Small Family Stores und Clockhouse Shops.<br />

Neben der Expansion innerhalb Europas expandiert<br />

C&A auch weiterhin in China, wo in der Umgebung von<br />

Schanghai und Peking bis Ende 2010 insgesamt 20 Filialen<br />

eröffnet sein werden. Etwa 180 C&A­Filialen gibt es<br />

in Brasilien und noch einmal 60 weitere in Mexiko.<br />

Diese Schwestergesellschaften operieren unabhängig<br />

von C&A Europa.<br />

Nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung<br />

(GfK) hat C&A in Deutschland, den Niederlanden und in<br />

Belgien seine Position als Nummer eins der Modeunternehmen<br />

behaupten können. In nahezu allen Ländern,<br />

in denen C&A Europa vertreten ist, konnten in den<br />

letzten zwei Jahren Marktanteile gehalten oder gar gesteigert<br />

werden.<br />

Neben den mehr als 150 Neueröffnungen 2008/2009,<br />

durch die eine entsprechende Anzahl von Arbeitsplätzen<br />

geschaffen werden konnte (siehe Tabelle Seite 26),<br />

werden viele der bestehenden Häuser modernisiert.<br />

2008 und 2009 investierte C&A in den Filialen rund 93<br />

Mil lionen Euro – weitere 106 Millionen Euro sind für<br />

Umbau­ und Renovierungsmaßnahmen bestehender<br />

Filialen in den nächsten zwei Jahren geplant. Ein Schwerpunkt<br />

der Investitionen werden die ökologischen Belange<br />

und die Effizienzsteigerungen sein. Mehr darüber<br />

können Sie im Kapitel „Der Umweltschutz bei C&A“ ab<br />

Seite 99 nachlesen.<br />

Avanti<br />

In unserem letzten CSR­Report hatten wir von der Neueröffnung<br />

unseres ersten Avanti­Stores in Augsburg berichtet.<br />

Wir kündigten damals an, dass weitere Avanti­<br />

Eröffnungen zuerst in Deutschland und eventuell auch


20 Expansion im Kerngeschäft Das Unternehmen C&A<br />

Wir sind da, wo unsere<br />

Kunden sind. Auch wenn sie<br />

zu Hause bleiben, freuen wir<br />

uns über zahlreiche Besuche.<br />

Seit der Einführung des<br />

C&A-Online-Shops sind wir<br />

rund um die Uhr für unsere<br />

Kunden da.<br />

in Europa folgen würden. Das Sortiment von Avanti<br />

richtete sich an jüngere, modeinteressierte und preisbewusste<br />

Menschen.<br />

Eine detaillierte Überprüfung des Avanti­Konzepts<br />

wurde Mitte des Jahres 2009 vor dem Hintergrund einer<br />

Wirtschaftskrise durchgeführt, wie sie Europa seit Jahrzehnten<br />

nicht mehr erlebt hatte. Als Folge wurden 10<br />

Avanti­Filialen in Deutschland sowie 4 zusätzliche in<br />

Belgien und 1 in Polen geschlossen. Es wurde überprüft,<br />

ob die Standorte unter der Kernmarke C&A weitergeführt<br />

werden können. Heute können wir berichten, dass<br />

11 dieser ehemaligen Avanti­Stores auf diese Weise integriert<br />

wurden und die ehemaligen Avanti­Mitarbeiter<br />

dort in Folge dieser Umstrukturierung mit ihren jeweiligen<br />

Arbeitsverträgen übernommen wurden.<br />

Eröffnungen und Schließungen dieser Art sind im<br />

Einzelhandel keine Seltenheit. C&A befindet sich in einem<br />

Lernprozess und konnte aus dieser Situation wertvolle<br />

Erfahrungen ziehen. Auch in Zukunft wird sich das<br />

Unternehmen nicht davon abhalten lassen, neue und<br />

innovative Konzepte auszuprobieren, sofern sich die Gelegenheit<br />

dazu bietet.<br />

C&A-Online-Shop in den niederlanden<br />

und Deutschland<br />

Zusätzlich zur stetig wachsenden Gesamtanzahl der<br />

oben genannten Filialen hat C&A seine Aktivitäten auf<br />

einen weiteren Vertriebskanal ausgedehnt: den E­Commerce.<br />

Nach einer erfolgreichen Testphase in den Niederlanden<br />

eröffnete C&A im September 2008 seinen<br />

ersten Online­Shop in Deutschland unter der Domain<br />

www.cunda.de. C&A Online bietet seinen Kunden eine<br />

große Auswahl an Kollektionen aus dem C&A­Einzelhandelsnetzwerk.<br />

Diese Kollektionen für die ganze Familie<br />

– Damen­, Herren­ und Kindermode – sind zum<br />

gleichen guten Preis­Leistungs­Verhältnis erhältlich wie<br />

in den C&A­Filialen.<br />

Neben Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und<br />

Attraktivität des Online­Shop­Angebotes legt C&A beson<br />

deren Wert auf den individuellen Datenschutz. Daher<br />

werden nicht nur alle Datentransfers verschlüsselt<br />

durchgeführt und wird auf Sicherheitssysteme wie Secure<br />

Sockets Layer (SSL), 128­Bit­Verschlüsselung und<br />

PCI­Zertifizierung für Kreditkarten zurückgegriffen,<br />

C&A unterwirft sich auch einem strengen eige nen Datenregime,<br />

um die Daten seiner Kunden nicht unautorisierten<br />

Dritten zugänglich zu machen.<br />

Nach dem erfolgreichen Start­up in Deutschland<br />

plant C&A, den Online­Shop in naher Zukunft auch in<br />

weiteren europäischen Ländern einzuführen.


Das Unternehmen C&A Finanzdienstleistungen: C&A Money 21<br />

Finanzdienstleistungen: C&A Money<br />

Unsere Kunden schenken der Marke C&A und unseren<br />

Produkten schon seit vielen, vielen Jahren ihr Vertrauen.<br />

Auf dieses Vertrauen stützt sich unser jüngstes Geschäftsfeld:<br />

C&A Money. Die folgenden Finanzprodukte<br />

bieten wir zurzeit unseren Kunden in Deutschland an:<br />

• Kfz-Versicherung, private Haftpflicht -<br />

versicherung, Haus ratversicherung<br />

• Dispokredit<br />

• Ratenkredit<br />

• Sparbrief<br />

Diese Versicherungs­ und Finanzprodukte bewerben<br />

wir intern in unseren C&A­Filialen und extern mit Werbekampagnen.<br />

Abschlüsse können sowohl telefonisch<br />

oder über das Internet als auch in unseren C&A­Money­<br />

Shops getätigt werden, die wir in den größeren C&A­Filialen<br />

eingerichtet haben. Seit der Einführung von C&A<br />

Money im Jahr 2007 entdecken immer mehr Kunden<br />

die Qualität der angebotenen Produkte, weshalb wir unsere<br />

Angebotspalette inzwischen erweitert haben.<br />

Das Prinzip der verantwortungs -<br />

vollen Kreditvergabe<br />

Bei der Vergabe der Raten­ und Dispokredite arbeitet<br />

C&A Money nach dem Prinzip des „Responsible Lending“.<br />

Das bedeutet, dass wir uns, wie in unserem Kerngeschäft<br />

Bekleidung auch, bei jedem Produkt, das wir auf<br />

den Markt bringen – in diesem Fall die Kreditvergabe –,<br />

der ethischen Verantwortung bewusst sind und unsere<br />

tägliche Arbeit danach ausrichten. Dies kann zur Folge<br />

haben, dass wir einem potentiellen Kunden keinen<br />

Kre dit gewähren, wenn wir zu dem Schluss kommen,<br />

dass er sich diesen eigentlich nicht leisten kann. Damit<br />

wollen wir vermeiden, dass sich der Antragsteller in<br />

eine für ihn unlösbare Finanzsituation begibt.<br />

Die private oder berufliche Situation jedes Einzelnen<br />

kann sich schnell ändern. Falls solch eine Unvorhersehbarkeit<br />

eintritt, sind wir bereit, gemeinsam mit den Kreditnehmern<br />

Lösungsstrategien zu entwickeln, um ihnen<br />

Möglichkeiten einer veränderten Rückzahlung an zubieten.<br />

Dies kann eine Verlängerung der Laufzeit oder<br />

eine Stundung der Raten sein.<br />

Zusätzlich hat C&A für Extremfälle eine außerordent<br />

liche Härtefallregel eingerichtet. In solchen Situatio<br />

nen übernimmt C&A die Kreditverpflichtung im Rahmen<br />

unseres sozialen Engagements.<br />

Unfall, Krankheit, Jobverlust –<br />

es gibt viele Gründe, die einen<br />

Kreditnehmer vor schier<br />

unüberwindliche Hindernisse<br />

stellen können. Gerade hier<br />

zeigt sich die ethische Verantwortung<br />

von C&A.


„Es ehrt das Unternehmen ja, dass es über<br />

seine soz ia len Aktivitäten wenig berichtet.<br />

Doch ich finde, in diesem Punkt könnten<br />

wir etwas kommunikativer sein, um noch<br />

mehr Menschen zur Mithilfe zu bewegen.“<br />

Kirsten Grundmann, Designerin VIM , Düsseldorf, Deutschland<br />

Das Unternehmen C&A


Das Unternehmen C&A<br />

Die Kommunikation von C&A<br />

C&A ist ohne Zweifel Teil dieser Gesellschaft. Denn täglich<br />

besuchen etwa 2 Millionen Kunden in ganz Europa<br />

unsere Filialen und eine noch viel größere Anzahl von<br />

Menschen nimmt unsere Werbemaßnahmen in den<br />

Medien und auf den Straßen wahr. Dazu kommen unsere<br />

mehr als 36.000 Mitarbeiter verschiedenster Nationalitäten.<br />

So steht C&A mit seiner Kommunikationsarbeit<br />

im stetigen Dialog mit all denen, die sich aus den<br />

unterschiedlichsten Gründen für das Unternehmen und<br />

seine Produkte interessieren.<br />

Wir nehmen diesen Dialog sehr ernst und tauschen<br />

uns regelmäßig mit unseren Anspruchsgruppen aus,<br />

um auf aktuelle Ereignisse und gesellschaftliche Strömungen<br />

möglichst zeitnah reagieren zu können. Wie<br />

die Kommunikation von C&A aussieht und welche Kanäle<br />

hierfür genutzt werden, wird im Folgenden kurz<br />

aufgezeigt.<br />

Die Werbung von C&A<br />

Die Zielgruppe von C&A lässt sich nicht auf eine bestimmte<br />

Personenschicht begrenzen. Unser Angebot<br />

richtet sich an alle Menschen, von jung bis alt, von groß<br />

bis klein und von schlank bis füllig. Dies gilt es bei den<br />

Kommunikationsmaßnahmen und besonders bei der<br />

Auswahl unserer Fotomodelle zu beachten. In der C&A­<br />

Werbung spiegeln die Charaktere die Vielfältigkeit der<br />

Gesellschaft wider. Der Betrachter soll sich in unseren<br />

Modellen wiederfinden können. Unsere Werbung soll<br />

entsprechend unserer Unternehmenskultur ein positives<br />

Lebensgefühl vermitteln und Freude bereiten.<br />

Darum achten wir bei der Entwicklung neuer Werbekampagnen<br />

sehr genau darauf, dass die Motive oder Inhalte<br />

nicht als ausgrenzend, diffamierend oder verletzend<br />

empfunden werden können. Gleiches gilt natürlich<br />

auch für die Einhaltung sämtlicher gesetzlicher Bestimmungen,<br />

wie zum Beispiel die strengen Vorgaben zur<br />

Arbeitszeit von Kindern und Jugendlichen bei der Film­<br />

und Fotoproduktion.<br />

C&A denkt europäisch. Und so ist die Kommunikationsstrategie<br />

auch konsequent auf ganz Europa ausgerichtet.<br />

Bis auf wenige nationale Notwendigkeiten finden<br />

sich auf dem gesamten Kontinent die gleichen<br />

C&A­ Werbemaßnahmen: von Anzeigen über Plakate,<br />

Prospekte, Radio­ und TV­Spots, das Internet bis hin zur<br />

Schaufenstergestaltung unserer Geschäfte. Die Hauptaussage<br />

unserer Werbung bleibt dabei immer un angetastet:<br />

„Value for Money“ – Mode in guter Qualität zu<br />

günstigen Preisen. Denn dies versteht man euro pa weit.<br />

Die Kommunikation von C&A 23<br />

interne Kommunikationswege<br />

Kommunikation findet bei C&A aber natürlich nicht<br />

nur nach außen statt. Auch unsere Mitarbeiter werden<br />

regelmäßig über die verschiedenen unternehmensrelevanten<br />

Themen und Entwicklungen informiert. Denn<br />

nur wer die Unternehmensstrategie kennt, kann teamorientiert<br />

handeln. Dazu stehen unseren Teams diverse<br />

Informationsquellen zur Verfügung, wie zum Beispiel<br />

Poster und Plakate in den Sozialräumen, Broschüren, die<br />

C&A­Homepage, das länderspezifische Intranet sowie<br />

die Website der „Service Organisation for Compliance<br />

Audit Management“ (SOCAM). Auch die Personalvertretung<br />

und der Betriebsrat kommunizieren auf nationaler<br />

und europäischer Ebene mit den Mitarbeitern. Aber natürlich<br />

ist es auch jederzeit möglich, dass sich ein einzelner<br />

Mitarbeiter mit Fragen, Kritik oder Verbesserungsvorschlägen<br />

an die Geschäftsleitung wenden kann.


„Dass es in Polen, Tschechien oder Rumänien mittlerweile<br />

auch C&A-Filialen gibt, ist doch ein guter Beweis<br />

dafür, dass Europa immer mehr zusammenwächst.“<br />

Beata Przysie˛z˙nik, Dekorateurin, C&A Krakau, Polen


Das Unternehmen C&A Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A 25<br />

Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A<br />

Der Erfolg von C&A wäre ohne das Engagement, die Kreativität<br />

und die Freundlichkeit seiner Mitarbeiter nicht<br />

möglich. Die gesamte Unternehmenskultur bei C&A ist<br />

geprägt von Fairness, Offenheit, Chancengleichheit und<br />

gegenseitigem Vertrauen – vom Verkauf bis zum Vorstand.<br />

Derzeit arbeiten europaweit mehr als 36.000 Menschen<br />

mit den unterschiedlichsten Nationalitäten bei<br />

C&A. In verschiedenen Arbeitszeitmodellen sind sie en tweder<br />

in den 1.353 Verkaufshäusern, den 13 Verteilzentren<br />

oder in den beiden Verwaltungszentralen in Düsseldorf<br />

und Brüssel tätig. Wie multikulturell das Unternehmen<br />

C&A aufgestellt und geprägt ist, sieht man in<br />

der Aufstellung auf dieser Seite.<br />

Die Gesamtstrategie der Personalabteilung von C&A<br />

wird in der europäischen Zentrale festgelegt. Zusätzlich<br />

gilt es, die nationalen Gesetzgebungen der Länder, in<br />

denen C&A vertreten ist, zu berücksichtigen. Die Strategie<br />

wird dann von den nationalen C&A­Organisationen<br />

selbstständig umgesetzt.<br />

C&A zahlt seinen Angestellten ein marktgerechtes<br />

und faires Gehalt, das mindestens den nationalen ge ­<br />

setz lichen Anforderungen entspricht. Gleiches er war tet<br />

und fordert C&A auch von seinen Lieferanten und Herstellungsbetrieben<br />

in ihren jeweiligen Ländern.<br />

Die Fluktuationsrate bei den festangestellten und unbefristet<br />

tätigen Mitarbeitern bei C&A liegt unter der des<br />

Marktes. Dies ist das positive Ergebnis einer auf Langfristigkeit<br />

ausgerichteten Personalpolitik.<br />

Bei C&A sind branchenüblich mehr Frauen als Männer<br />

beschäftigt. Im Verkauf ist dies generell der Fall.<br />

Aber auch bei den Produktmanagern im Einkauf kann<br />

C&A einen Frauenanteil von 40% aufweisen. Es gehört<br />

zu den langfristigen Zielen, den Anteil weiblicher Führungskräfte<br />

weiter, aber ohne festgeschriebene Quotenvorgabe,<br />

zu steigern.<br />

Eine ausgeglichene Work­Life­Balance der Mitarbeiter<br />

ist bei C&A fest in der Unternehmenskultur verankert.<br />

Dies zeigt sich zum Beispiel bei der Beurlaubung<br />

und Teilzeitbeschäftigung von Eltern. Den betreffenden<br />

Mitarbeitern werden variable Arbeitszeitgestaltungen<br />

angeboten, welche die Kombination von Beruf und<br />

Elternschaft je nach Position und beruflicher Anforderung<br />

so reibungslos und individuell wie möglich zur<br />

beiderseitigen Zufriedenheit und im Einklang mit den<br />

betrieblichen Erfordernissen regeln sollen.<br />

Auch für andere Gruppen von Angestellten, wie zum<br />

Beispiel jüngere Arbeitnehmer oder Studenten, ist eine<br />

flexible Arbeitsplatzgestaltung sinnvoll. Denn so können<br />

sie auch an Wochenenden oder außerhalb der<br />

Hauptgeschäftszeiten arbeiten. C&A achtet darauf, dass<br />

Das Familienunternehmen<br />

C&A ist mittlerweile in<br />

19 europäischen Ländern<br />

vertreten und beschäftigt<br />

über 36.000 Mitarbeiter.<br />

Damit sind wir wohl eine<br />

der größten europäischen<br />

Großfamilien.


26 Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A<br />

DAS C&A-TeAM in ZAhLen<br />

01/07 01/08 01/09 Nationalitäten<br />

Belgien 1.758 1.871 1.876 23<br />

Deutschland 16.898 17.250 17.883 74<br />

Frankreich 2.306 2.347 2.230 52<br />

Luxemburg 140 135 129 9<br />

niederlande 4.490 4.376 4.421 46<br />

Österreich 2.159 2.161 2.067 29<br />

Polen 339 370 518 2<br />

Portugal 529 616 608 12<br />

Schweiz 1.597 1.745 1.706 39<br />

Slowakei 65 297 2<br />

Slowenien 96 122 2<br />

Spanien 1.851 2.204 2.425 34<br />

Tschechien 447 520 441 3<br />

Türkei 188 408 3<br />

Ungarn 423 513 509 1<br />

italien 9 1<br />

Kroatien 9 9 1<br />

Rumänien 10 10 1<br />

Bulgarien 4 4 1<br />

europ. Zentralen 1.148 1.215 804<br />

Gesamt 34.085 35.672 36.476<br />

das Verhältnis von Mitarbeitern mit Vollzeitverträgen zu<br />

denen mit Teilzeitverträgen ausgewogen ist, um auf<br />

betriebliche Notwendigkeiten und persönliche Wünsche<br />

gleichermaßen reagieren zu können. Dementsprechend<br />

spie gelt die Fluktuation in den oben genannten<br />

Personenkreisen den saisonalen Bedarf des Unternehmens<br />

wider.<br />

Diese Flexibilität ist von besonderer Bedeutung,<br />

wenn gesundheitliche oder private Probleme die Arbeit<br />

der Mitarbeiter beeinflussen. Als verantwortungsbewusstes<br />

Unternehmen versucht C&A in diesen Fällen,<br />

gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen zu finden,<br />

die auf die jeweilige, momentane Lebenssituation<br />

abgestimmt sind.<br />

Ein anderes Beispiel für variable Arbeitsplatzgestaltung<br />

findet sich in den Zentralauszeichnungen in den<br />

Niederlanden. Um einen tieferen Einblick in die unterschiedlichen<br />

Arbeitsbereiche zu bekommen, kön nen<br />

die Mitarbeiter hier an einem Rotationsmodell teilnehmen<br />

und in verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel<br />

der Warenannahme und der Warenverteilung<br />

arbeiten. So bekommen die Mitarbeiter einen besseren<br />

Gesamtüberblick über die Abläufe im Betrieb und können<br />

nach ihren Stärken und Interessen eingesetzt werden.<br />

Das Unternehmen C&A<br />

Ausbildung und Karriere<br />

Jedes Jahr bildet C&A hunderte junger Menschen in den<br />

unterschiedlichsten Berufen aus. Jeder von ihnen hat<br />

anschließend dieselben Chancen auf Schulungsmaßnahmen<br />

und dieselben Aufstiegsmöglichkeiten. C&A<br />

hält sich dabei selbstverständlich an die Ausbildungsgesetze<br />

der jeweiligen Länder. Unser internes Ausbildungssystem<br />

geht dabei jedoch noch über das hinaus,<br />

was die Gesetzgeber fordern. So ist bei C&A unter anderem<br />

auch ein Mentorsystem integriert, das den Auszubildenden<br />

auf ihrem Weg erfahrene Mitarbeiter zur<br />

Seite stellt. Zudem gibt es bei C&A interne Trainer, die<br />

ihnen – je nach Aufgabenbereich – gezielt zusätzliches<br />

Wissen vermitteln. Diese Trainings finden entweder als<br />

Unterrichtseinheit mit einem Dozenten in einem Blockseminar<br />

oder als Lektion im Intranet mit freier Zeiteinteilung<br />

statt. Theorie ist wichtig. Aber mindestens genauso<br />

wichtig ist die praktische Arbeit. Daher erhalten<br />

unsere Azubis auch immer ein sogenanntes „Training<br />

on the Job“, das jeweils von einem Coach begleitet wird.<br />

Darüber hinaus bietet C&A auch weitere Fortbildungsmöglichkeiten<br />

an. Die Angebotspalette ist vielfältig<br />

und reicht von Seminaren für Führungskräfte und<br />

Schulungen in Datenverarbeitungssystemen bis hin zu<br />

Kursen zum Verhaltenskodex von C&A in dem Arbeitsbereich<br />

„Soziale Angelegenheiten“. Außerdem werden


Das Unternehmen C&A<br />

für die Mitarbeiter in allen Häusern Erste­Hilfe­Kurse<br />

und Brandschutzübungen abgehalten. In den Hauptverwaltungen<br />

bieten wir zusätzlich Englischkurse an,<br />

da dies die Geschäftssprache von C&A Europa ist.<br />

Das neue Trainee-Programm<br />

Bei C&A kommt seit Anfang des Jahres 2010 ein neues,<br />

umfassendes Trainee­Programm zum Einsatz. Dieses<br />

Programm dauert 30 Monate und teilt sich in drei Ausbildungsabschnitte<br />

auf. In der ersten Phase durchlaufen<br />

die Trainees die sogenannten „Selling Basics“, in denen<br />

sie unter anderem verschiedene Filialen, mehrere Verteilzentren<br />

und die Logistik kennen lernen. In der<br />

zweiten und längsten Phase werden die Trainees zu<br />

gleichen Teilen im Einkauf und im Regional Marketing<br />

eingesetzt. In der abschließenden dritten Phase ihres<br />

Programms wird nach den individuellen Stärken der<br />

Trainees entschieden, ob sie das Programm ganz im Regional<br />

Marketing oder in zwei Teams des Einkaufs beenden.<br />

eigenverantwortung<br />

Wertschätzung und die Eigenverantwortung des Einzelnen<br />

gehören zu unseren Leitmotiven. Wir sind nämlich<br />

fest davon überzeugt – und unsere langjährigen Erfahrungen<br />

bestätigen uns darin –, dass Mitarbeiter sowohl<br />

effizienter als auch zufriedener arbeiten, wenn sie<br />

eigenverantwortlich handeln können und nicht nur anderen<br />

zuarbeiten. Aus diesem Grund vertrauen wir unseren<br />

Mitarbeitern ein möglichst hohes Maß an Eigenverantwortung<br />

in ihrem Bereich an.<br />

Teamarbeit<br />

Um erfolgreich zu sein, braucht ein Unternehmen von<br />

der Größe von C&A keine Einzelkämpfer, sondern teamorientierte<br />

Mitarbeiter. In jeder der C&A­Filialen finden<br />

sich Menschen mit den unterschiedlichsten Qualifikationen<br />

und Erfahrungen – von den Auszubildenden<br />

über den Hausmeister und die Verkaufskräfte bis hin<br />

zur Filialleitung. Jeder Einzelne leistet dabei seinen Beitrag<br />

für den Erfolg des ganzen Hauses. Daher hat C&A<br />

ein in ganz Europa gültiges, abteilungsübergreifendes<br />

Bonussystem eingeführt, das sich für alle Mitarbeiter<br />

gleichermaßen auszahlt. Die Bonusziele werden für<br />

jede einzelne Filiale festgelegt und sind realistisch und<br />

nachvollziehbar zu erreichen. Den Regeln für das Bonussystem<br />

liegt das SMART­Prinzip zugrunde:<br />

Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A 27


28 Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A<br />

Es ist nicht wichtig, ob es<br />

zu Streitigkeiten zwischen<br />

Mitarbeitern kommt,<br />

sondern, wie man es schafft,<br />

sie zu schlichten.<br />

Hierfür unternimmt C&A<br />

eine ganze Menge.<br />

Specific = auf die Aufgabe zugeschnitten<br />

Measurable = messbar<br />

Achievable = erreichbar<br />

Reliable = vertrauenswürdig<br />

Timing = für eine bestimmte Zeitperiode aufgestellt<br />

Für die Führungsebene gibt es einen erfolgsabhängigen,<br />

variablen Bonus.<br />

Beschwerdemanagement<br />

Obwohl die C&A­Firmenkultur auf Fairness, Offenheit,<br />

Chancengleichheit und gegenseitigem Vertrauen basiert,<br />

kann es zu Meinungsverschiedenheiten im Unternehmen<br />

kommen. Aus diesem Grund hat jeder Mitarbeiter,<br />

der sich an seinem Arbeitsplatz diskriminiert<br />

oder in sonstiger Weise beeinträchtigt oder verletzt<br />

fühlt, das Recht, sich mit seinem Anliegen vertraulich<br />

an ein Mitglied der Geschäftsleitung oder an eine Mitarbeitervertretung<br />

zu wenden. Wenn derjenige es wünscht,<br />

kann er sich ebenso selbstverständlich von einem Kollegen<br />

oder einer Kollegin seiner Wahl zu dem Gespräch<br />

mit der Geschäftsleitung begleiten lassen. Mit dem Fairness­Channel,<br />

den wir weiter unten näher beschreiben,<br />

hat C&A eine weitere Möglichkeit zur vertraulichen Meinungsäußerung<br />

geschaffen.<br />

Das Unternehmen C&A<br />

Die Partnerschaft mit dem Betriebsrat<br />

Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter hat das Recht,<br />

sich einer die Arbeitnehmerinteressen vertretenden Organisation<br />

ihrer oder seiner Wahl anzuschließen. Für<br />

das Unternehmen C&A ist es eine Selbstverständlichkeit,<br />

sämtliche rechtlichen Vorgaben für die Interessenvertretungen<br />

auf allen Ebenen und in allen Ländern einzuhalten.<br />

Wir betrachten die Betriebsräte oder vergleichbare<br />

Arbeitnehmervertreter bei C&A als Partner, mit denen<br />

wir eine vertrauensvolle Zusammenarbeit pflegen, und<br />

sehen ihre Arbeit als einen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens.<br />

Der Austausch findet auf allen Ebenen<br />

statt, von den lokalen Betriebsräten in den Filialen, dem<br />

Gesamtbetriebsrat auf nationaler Ebene bis hin zum europäischen<br />

C&A Informations­ und Kommunikationsforum<br />

(CICF), dem europäischen Betriebsrat von C&A.


Das Unternehmen C&A<br />

„Bei C&A ist eigenverantwortliches Arbeiten gewünscht und<br />

wird entsprechend gefördert. Dies hat mir von Anfang an geholfen,<br />

mich im Job und als Persönlichkeit weiterzuentwickeln.“<br />

Magdalena Kunicka, Filialleiterin, C&A Krakau, Polen


30 Der C&A Fairness-Channel<br />

C&A’s direct and confidential<br />

Fairness-Channel<br />

The integrity of all our business operations is crucial to C&A.<br />

We want to know. Therefore C&A provides a safe communication<br />

line for sensitive information. Please talk to us.<br />

Contact:<br />

C&A Fairness Channel<br />

-confidential-<br />

Postbox 102264<br />

D-40013 Duesseldorf<br />

e-mail: csa@c-and-a.com<br />

Tel.: +49-211-9872-3883<br />

For more information:<br />

www.c-and-a.com/aboutUs/fairnesschannel<br />

Der C&A Fairness-Channel<br />

Die Umsetzung der Europäischen Anti­Diskriminierungsrichtlinien<br />

in die nationalen Gesetze der europäischen<br />

Mitgliedstaaten verschafft auch den Arbeitnehmern<br />

einen direkten Rechtsanspruch, gegen Diskriminierungen<br />

aller Art in Schutz genommen zu werden.<br />

Verboten sind danach Benachteiligungen aufgrund von<br />

ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung,<br />

Behinderung, sexueller Identität oder Alter.<br />

Fairness und gegenseitiges Vertrauen sind fundamentale<br />

Aspekte unseres Handelns. Nur Mitarbeiter, die an<br />

ihrem Arbeitsplatz nicht um Benachteiligung fürch ten<br />

müssen, sind in der Lage, ihre Arbeit zur eigenen und zur<br />

Zufriedenheit des Unternehmens zu erfüllen. Für den<br />

Fall, dass es aufgrund von persönlichen Konflikten mit<br />

Vorgesetzten oder Kollegen zu substantiellen Störungen<br />

dieses Prinzips kommt und Mitarbeiter sich diskriminiert<br />

oder bedrängt fühlen, muss die Möglichkeit bestehen,<br />

sich persönlich und vertraulich anzuvertrauen.<br />

Dabei werden Konflikte zunächst in den zuständigen<br />

Unternehmensstrukturen angesprochen und dort<br />

auch in der Regel einer Lösung zugeführt. Dennoch<br />

kann es immer wieder Situationen geben, in denen dieses<br />

aus ver schiedenen Gründen nicht möglich ist. Für<br />

diesen Fall hat C&A die Möglichkeit geschaffen, sich persönlich<br />

und vertraulich gegenüber einer besonders<br />

Das Unternehmen C&A<br />

vertrauenswürdigen Stelle im Unternehmen direkt zu<br />

äußern und um Hilfe zu bitten.<br />

Dies gilt ebenfalls für persönlich gemachte Beobachtungen<br />

und Erfahrungen hinsichtlich von Sachverhalten,<br />

welche eine substantielle Gefährdung der ethischen<br />

Leitlinien des Unternehmens befürchten lassen.<br />

Auch unseren Vertragspartnern, insbesondere unsere<br />

Lieferanten und Produzenten, aber auch allen anderen<br />

am Herstellungsprozess Beteiligten weltweit, haben wir<br />

die Möglichkeit eröffnet, an uns heranzutreten, um<br />

Sachverhalte aufzuzeigen, welche mit den ethischen<br />

Überzeugungen von C&A nicht in Einklang zu bringen<br />

sind. Dies können unfaire und diskriminierende Benachteiligungen<br />

persönlicher Art sein, aber auch Situationen,<br />

in denen C&A aus dem inakzeptablen Verhalten<br />

Einzelner Nachteile drohen. Der C&A Code of Conduct,<br />

welcher als Grundprinzip den fairen und ehrlichen Umgang<br />

aller am Herstellungsprozess Beteiligten festschreibt,<br />

benennt insoweit Themenbereiche, welche wir<br />

nicht akzeptieren, und entsprechende Praktiken, bei deren<br />

Aufdeckung wir konsequent reagieren.<br />

Für die aufgeführten internen wie auch externen Situationen<br />

hat C&A deshalb eine institutionalisierte<br />

Möglichkeit geschaffen, sich über einen separaten Kommunikationskanal,<br />

den C&A Fairness­Channel, direkt


Das Unternehmen C&A Der C&A Fairness-Channel 31<br />

an ausgewählte, speziell dafür benannte Vertrauenspersonen<br />

zu wenden, um dort einen direkten und vertraulichen<br />

Ansprechpartner zu finden. Dieser Gesprächspartner<br />

hat direkten Zugang zur Unternehmensspitze,<br />

um gegebenenfalls auch mit der nötigen Autorität handeln<br />

zu können. Zu diesem Zweck wurde eine separate<br />

Telefonleitung und eine eigene E­Mail­ und Postadresse<br />

geschaffen, um die gebotene Vertraulichkeit zu gewährleisten.<br />

C&A hat dazu eine eigene Unternehmensleitlinie<br />

(„First­to­know Policy“) entwickelt und eingeführt. In<br />

der ent sprechenden Präambel zu dieser Leitlinie heißt<br />

es demnach entsprechend:<br />

• Die C&A-Unternehmungen in Europa, in Übereinstimmung<br />

mit den grundlegenden Prinzipien der im Familienbesitz<br />

befindlichen COFRA Holding AG, führen ihre<br />

Geschäfte in einer verantwortlichen und ehrlichen<br />

Weise, basierend auf den Managementprinzipien der<br />

ver antwortungsbewussten Unternehmensfüh rung und<br />

sozialer Unternehmensverantwortung.<br />

• Aus diesem Grunde ist der Grundsatz des „Wissens aus<br />

erster Hand“ eine der Grundanforderungen der guten<br />

Unternehmensführung. Die Unternehmensführung bedarf<br />

erstrangiger Informationen hinsichtlich von Umständen,<br />

welche geeignet sind, die Integrität, das Image<br />

und die finanzielle Sicherheit der Firma intern und in<br />

ihren globalen Handelsmärkten zu gefährden.<br />

• Die Unternehmenskultur von C&A fußt seit jeher auf<br />

klaren Zuständigkeiten, Verantwortung, Vertrauen und<br />

Transparenz in ihren Managementstrukturen und Verfahren.<br />

Insbesondere die Integrität, unter der geschäftlich<br />

relevante Entscheidungen getroffen werden müssen,<br />

ist eines der grundlegenden Prinzipien unserer<br />

ge schäftlichen Handlungen, welche jederzeit und unter<br />

allen Umständen in einem fairen und ehrlichen Umfeld<br />

erfolgen.<br />

• Wir sind davon überzeugt, dass diese grundlegenden<br />

Standards für unsere gesamten geschäftlichen Aktivitäten<br />

gelten und universal in allen Kulturen und Gesellschaften<br />

Gültigkeit beanspruchen, unabhängig von gegenstehenden<br />

Gewohnheiten und Gebräuchen.<br />

• Dieses Grundprinzip beansprucht Gültigkeit gegenüber<br />

allen, mit denen wir geschäftlich verbunden sind, unseren<br />

Angestellten, unseren Interessengruppen, unseren<br />

Lieferanten, unseren Geschäftspartnern und unseren<br />

Kunden.<br />

• Fehlverhalten, wie die Verletzung von Gesetzen, Betrug,<br />

Korruption, Vetternwirtschaft, Ausbeutung, Diskriminierung,<br />

sexuelle Belästigung, Mobbing und andere<br />

kriminelle oder unethische Verhaltensweisen ge­<br />

fährden und setzen die ethischen Grundüberzeugungen<br />

und das Image von C&A aufs Spiel und verschwenden<br />

seine menschlichen und finanziellen Unternehmenswerte<br />

und bilden damit eine Gefahr für seine<br />

finanzielle Sicherheit und Integrität. Die Geschäftsleitung<br />

von C&A hat deshalb ein originäres Interesse daran<br />

und die Verantwortung, um Informationen aus<br />

erster Hand und unverzüglich zu erhalten, um interne<br />

oder externe Missstände im Zusammenhang mit seinen<br />

geschäftlichen Aktivitäten zu erfahren.<br />

• Als eine der wichtigen Maßnahmen, um dieses Prinzip<br />

abzusichern und zu bewahren und die individuellen<br />

Regeln für ein unternehmensbezogenes Frühwarnsystem<br />

festzulegen, begründet C&A Europa, unter Berücksichtigung<br />

der entsprechenden Regeln der COFRA<br />

AG, hiermit ein einfaches, zugängliches, vertrauliches<br />

und offenes Beschwerdesystem für jeden, der seriöse<br />

Tatsachen oder nachweisbare Verdachtsmomente über<br />

be denkliche Unternehmenshandlungen offenbaren<br />

mö chte, unter dem Namen „Fairness­Channel“.


„Dass man etwas ändern kann, zeigt das Engagement<br />

von C&A für den Anbau von Biobaumwolle. Was da<br />

in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt wurde, ist schon<br />

beeindruckend.“ Thong Lam, Designer Clockhouse, Düsseldorf, Deutschland


Das Unternehmen C&A Das Netzwerk unseres Handelns 33<br />

Das Netzwerk unseres Handelns<br />

C&A ist ein Handelsunternehmen. Wir stellen unsere<br />

Waren nicht selbst her, sondern kaufen sie entweder<br />

verkaufsfertig konfektioniert ein oder lassen sie nach<br />

unseren speziellen Vorgaben produzieren.<br />

Die „textile Kette“ ist die Bezeichnung für den Zyklus,<br />

den ein Kleidungsstück von der Erzeugung bis zur Entsorgung<br />

oder Weiterverwertung der Faser durchläuft.<br />

Sie lässt sich in folgende Stationen unterteilen:<br />

• Fasergewinnung<br />

• Faden- und Textilerzeugung<br />

• Textilveredelung<br />

• Konfektionierung<br />

• Transport und Verteilung<br />

• Gebrauch<br />

• Verwertung<br />

• Entsorgung<br />

Die Zulieferkette für Bekleidung ist in den vergangenen<br />

Jahren immer anspruchsvoller geworden. Lieferanten<br />

beauftragen mitunter Produktionsbetriebe, die ihrerseits<br />

wieder Subunternehmer beschäftigen können.<br />

Dies kann sowohl für komplette Artikel als auch für einzelne<br />

Bestandteile der Bekleidungsstücke zu langen<br />

Tran sportwegen führen. So hat ein Bekleidungsstück<br />

mitunter schon viele tausend Kilometer hinter sich gebracht,<br />

bevor es vom Kunden getragen werden kann.<br />

Aus dieser Globalisierung resultieren für die Entwicklungs­<br />

und Schwellenländer, in denen C&A die Mehr ­<br />

heit seiner Waren einkauft, willkommene Chan cen. Die<br />

Textil­ und Bekleidungsproduktion sichert mit ihren<br />

Arbeitsplätzen das Einkommen tausender Familien, das<br />

damit einhergehende wirtschaftliche Wachstum er höht<br />

in vielen Regionen die Lebensstandards und öffnet den<br />

dortigen Herstellern das Tor zu den weltweiten Märkten.<br />

Diese Entwicklung bringt aber auch Herausforderungen<br />

mit sich: Die Produktionsbedingungen in vielen<br />

die ser Länder sind häufig mit unseren Vorstellungen einer<br />

verantwortungsvollen Bekleidungsherstellung nicht<br />

vereinbar. Umweltvorschriften und arbeitsrechtliche Bestimm<br />

ungen sind nicht immer streng und umfassend<br />

geregelt oder werden nur teilweise umgesetzt.<br />

Der textile Einzelhandel ist heutzutage – wie viele andere<br />

Industriezweige auch – einem immer stärker werdenden<br />

Preisdruck ausgesetzt. Diesen Druck spüren<br />

auch alle an der Beschaffungskette beteiligten Akteure.<br />

Zusätzlich wechseln die Trends in der Modeindustrie<br />

immer häufiger, was eine schnelle Produktion und Lieferung<br />

unter hohem Zeitdruck zur Folge hat. Falls damit<br />

nicht angemessen umgegangen wird, spüren dies auch<br />

Wir sichern nicht nur das<br />

Einkommen unserer eigenen<br />

Mitarbeiter. Entlang der<br />

„textilen Kette“ sorgt C&A mit<br />

seiner Bekleidungsproduktion<br />

für steigendes Wachstum und<br />

höhere Lebensstandards.


34 Das Netzwerk unseres Handelns<br />

Für die Sicherheit und<br />

das Vertrauen unserer Kunden<br />

und Mitarbeiter ist<br />

Transparenz eines unserer<br />

Hauptanliegen. Was wir<br />

hierfür alles unternehmen,<br />

lesen Sie hier.<br />

die Produktionsbetriebe, was somit auch die Bedingungen,<br />

unter denen die Menschen dort arbeiten, beeinflussen<br />

kann.<br />

Die Sicherungsmechanismen<br />

der textilen Kette<br />

C&A übernimmt für seine Produkte die volle Verantwortung.<br />

Daher ist es uns besonders wichtig, so viel Transparenz<br />

wie möglich über jedes einzelne Glied der Lieferkette<br />

zu haben. Im Laufe vieler Jahre haben wir gemeinsam<br />

mit unseren Lieferanten ein komplexes Netzwerk<br />

geschaffen, das uns eine größtmögliche Sicherheit für<br />

alle Mitarbeiter in der Produktion und im Verkauf und<br />

vor allem für unsere Kunden bietet.<br />

Wir haben Instrumente und Verfahren entwickelt,<br />

die in diesem Bericht in separaten Kapiteln ausführlich<br />

vorgestellt werden. Zum besseren Verständnis unseres<br />

verantwortungsbewussten Handelns hier eine kurze<br />

Zusammenfassung:<br />

• Verhaltenskodex<br />

• Qualitätsmanagement<br />

• SOCAM<br />

• Schulungen<br />

• Austausch mit den Kunden und Verbrauchern<br />

• Dialog mit Anspruchsgruppen<br />

Das Unternehmen C&A<br />

Verhaltenskodex<br />

Das Prinzip des „fairen und ehrlichen Handelns“ hat bei<br />

C&A einen hohen Stellenwert. Fairness und Ehrlichkeit<br />

sind gleichzeitig die wesentlichen Eckpfeiler unserer<br />

Stra tegie für ethische Verantwortung und Nachhaltigkeit.<br />

• Unsere angebotenen Produkte müssen unseren<br />

hohen Ansprüchen an Qualität und Sicherheit<br />

unbedingt genügen.<br />

• Ware für C&A muss unter fairen, sozialverträglichen<br />

und umweltfreundlichen Bedingungen hergestellt<br />

werden.<br />

Diese Forderungen haben wir in unserem Verhaltenskodex<br />

– dem Code of Conduct for the Supply of Merchandise<br />

– festgeschrieben. Außerdem sind sie verbindliche<br />

Bestandteile der allgemeinen Lieferbedingungen<br />

(General Delivery Instructions, GDI) mit unseren Lieferanten.<br />

Diese enthalten zudem Richtlinien für die Sicherung<br />

sozialer und ökologischer Mindeststandards<br />

sowie klare Vorgaben bezüglich der Herstellung und Produktqualität<br />

unserer Waren. Ab Seite 65 wird der Kodex<br />

näher beschrieben.


Das Unternehmen C&A<br />

Qualitätsmanagement<br />

Wir wollen unseren Kunden jederzeit gewährleisten<br />

können, dass sie von uns gebrauchssichere Ware bekommen.<br />

Darum kontrollieren die Mitarbeiter der Abteilung<br />

Qualitätssicherung hauptsächlich schon in den<br />

Herstellungsländern Produktionsmuster auf Verarbeitung<br />

und ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften.<br />

Erst danach wird die Ware angefertigt und<br />

weiter bis in die europäischen Verteilzentren transportiert.<br />

Unser Qualitätsmanagementsystem wird ab Seite<br />

47 detailliert erläutert.<br />

SOCAM<br />

Uns liegt nicht nur die Sicherheit unserer Kunden am<br />

Herzen. Wir haben uns auch vor mehr als 14 Jah ren zum<br />

Ziel gesetzt, dass die Menschen in den produzierenden<br />

Betrieben unter akzeptablen Bedingungen arbeiten können.<br />

Daher gründete C&A im Jahr 1996 die SOCAM (Service<br />

Organisation for Compliance Audit Management).<br />

Sie kontrolliert weltweit mit einem stetig wachsenden<br />

Team von Auditoren die Einhaltung des Verhaltenskodex<br />

bei den von C&A beauftragten Produktionsstätten<br />

vor Ort und anderen Dienstleistern entlang der Lieferkette.<br />

Die Arbeit der SOCAM wird auf Seite 69 näher vorgestellt.<br />

Schulungen<br />

Neben der Überprüfung ist es eine weitere wesentliche<br />

Aufgabe der SOCAM, die unterschiedlichen Stationen<br />

der Lieferkette konkret darin zu beraten, wie sie Produktionsbedingungen<br />

schaffen können, die mit dem C&A­<br />

Verhaltenskodex übereinstimmen. Allein in den letzten<br />

12 Monaten hat die SOCAM insgesamt fünf größere<br />

Work shops für die Mitarbeiter von Mondial, den C&Aeigenen<br />

Einkaufsbüros, weitere 40 in den C&A­Einkaufsabteilungen<br />

sowie fünf ausführliche Seminare für<br />

Gruppen von Lieferanten in verschiedenen Ländern<br />

durchgeführt. Hinzu kommen noch 121 Schulungen, die<br />

2009 für einzelne Lieferanten in Einzelgesprächen abgehalten<br />

wurden.<br />

Austausch mit den Kunden<br />

und Verbrauchern<br />

Die Zufriedenheit unserer über 2 Millionen Kunden, die<br />

uns täglich besuchen, steht für C&A an erster Stelle. Um<br />

die Wünsche unserer Kunden besser kennen zu lernen,<br />

nutzt C&A verschiedene Methoden, um ihren Meinungen<br />

zu erfragen. In vielen C&A­Filialen liegen daher<br />

zum Beispiel die bewährten Vordrucke aus, auf denen<br />

Lob, Anregungen und Kritik formuliert werden können.<br />

Vermehrt nutzen unsere Kunden für ein solches Feedback<br />

auch die Kontakt­Seite auf der C&A­Homepage.<br />

Das Netzwerk unseres Handelns 35<br />

Darüber hinaus führen wir in ausgewählten europäischen<br />

Häusern Interviews nach den Vorgaben des INIT­<br />

Instituts durch. Die Kunden werden gebeten, Fragen<br />

bezüglich ihrer Zufriedenheit mit der Auswahl des Sortiments,<br />

der Mitarbeiterfreundlichkeit, der Arbeitsabläufe<br />

und der Geschäftseinrichtung zu beantworten. Diese<br />

Aussagen unserer Kunden liefern uns zum einen wichtige<br />

Eindrücke und Vorschläge zum Erscheinungsbild<br />

unserer Geschäfte und unseres Sortiments und zum<br />

anderen sind sie eine regelmäßige Überprüfung unseres<br />

Serviceangebotes. Es ist natürlich immer unser Ziel,<br />

unseren Kunden stets das Bestmögliche anzubieten.<br />

Auf der europäischen Ebene führen wir jedes Jahr<br />

qualitative Marktforschungen in vier Produktkategorien<br />

durch, um herauszufinden, wie sich unser Kundenkreis<br />

zusammensetzt und welche Erwartungen an<br />

unsere Produkte gestellt werden. Hierfür nutzen wir<br />

zum Beispiel Diskussionsgruppen mit Kunden oder<br />

geführte Einkaufstouren durch C&A­Filialen.


36 Das Netzwerk unseres Handelns<br />

Dialog mit Anspruchsgruppen<br />

C&A hat ein hohes Interesse daran, wie die Aktivitäten<br />

des Unternehmens in der Gesellschaft gesehen werden.<br />

Daher pflegen wir seit vielen Jahren ganz bewusst einen<br />

aktiven und manchmal auch kritischen Dialog mit verschiedenen<br />

Anspruchsgruppen. Dieser offene Austausch<br />

von Wissen, Meinungen und Erfahrungen nimmt weiter<br />

an Bedeutung zu und ist ein grundlegender Bestandteil<br />

der Nachhaltigkeitsstrategie von C&A.<br />

Ein wesentlicher Teil dieses Austausches ist zum<br />

Beispiel, dass wir Hinweisen von Nichtregierungsorganisationen<br />

auf mögliche strittige Angelegenheiten<br />

grundsätzlich nachgehen, diese ernst nehmen und im<br />

Rahmen unserer Möglichkeiten geeignete Maßnahmen<br />

ergreifen, um die Angelegenheiten zu beeinflussen<br />

oder bestenfalls zu beseitigen. In den letzten beiden<br />

Jahren gab es mehrere Hundert detaillierte Anfragen<br />

von unterschiedlichen Anspruchsgruppen und einzelnen<br />

Verbrauchern. Jede dieser Anfragen wurde von uns<br />

beantwortet.<br />

Durch unsere enge Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen<br />

(NROs) sowie Non­Profit­Organisationen<br />

(NPOs) haben wir viel dazugelernt und konnten<br />

uns in vielen Bereichen wesentlich konstruktiver und<br />

wohltätiger weiterentwickeln. Ein gutes Beispiel für<br />

eine erfolgreiche Kooperation ist unsere Partnerschaft<br />

mit Organic Exchange und der Shell Foundation, auf die<br />

wir ab Seite 103 näher eingehen. Durch die Zusammenarbeit<br />

mit diesen beiden Organisationen ist es C&A erst<br />

möglich, sein Biobaumwollengagement umzusetzen<br />

und auszubauen sowie viele Farmer und ihre Familien<br />

mit Hilfe der Förderung sozialer Projekte zu unterstützen<br />

und ihnen Absatzmärkte für ihre Biobaumwolle<br />

zu öffnen.<br />

Branchenweite Zusammenarbeit<br />

C&A arbeitet auf vielen Ebenen, um die Bedingungen<br />

seines Handelns stetig zu verbessern, doch stößt unser<br />

Einfluss als einzelnes Unternehmen manchmal an seine<br />

Grenzen. Immer mehr Firmen erkennen die Notwendigkeit,<br />

dass nachhaltiges Handeln eine Zusammenarbeit<br />

zwischen verschiedenen Unternehmen erfordert, um<br />

gemeinsam gesteckte Ziele zu erreichen. Darum kooperiert<br />

C&A sowohl mit anderen Unternehmen in branchenübergreifenden<br />

Verbänden als auch mit Nichtregierungsorganisationen,<br />

wissenschaftlichen Instituten,<br />

Arbeitnehmervertretungen und Behörden.<br />

Unsere Kooperationen mit AFIRM (Apparel and<br />

Footwear International RSL Management) und CATS<br />

(Cooperation for Avoiding Toxic Substances in Shoes)<br />

sind hierfür zwei Bespiele, die wir im Kapitel „Die Qualität<br />

von C&A“ ausführlicher vorstellen. C&A ist eben­<br />

Das Unternehmen C&A<br />

falls ein aktives Mitglied des Global Social Compliance<br />

Programme (GSCP). In diesem Forum nimmt C&A durch<br />

seine Erfahrung in Bezug auf Auditing­Prozesse eine<br />

Schlüsselrolle ein und ist Mitglied in einer Arbeitsgemeinschaft<br />

zum gleichen Thema. Zudem gehört C&A<br />

der Expert Working Group on Environmental Module of<br />

GSCP Reference Tools an, die unternehmensspezifische<br />

Rahmenbedingungen formuliert, mit denen Firmen in<br />

der Lage sind, die ökologischen Einflüsse entlang der<br />

textilen Lieferkette zu reduzieren.<br />

Das GSCP dient in dieser Hinsicht als Informationsplattform<br />

und ist damit für C&A von besonderer Bedeutung,<br />

weil es uns einen Erfahrungsaustausch mit Unternehmen<br />

unserer Branche ermöglicht, wir uns an den<br />

GSCP Reference Tools orientieren und von guten Beispielen<br />

sowie Marktentwicklungen lernen können. Wir<br />

möchten mit unserem Engagement erreichen, dass Prozesse<br />

entwickelt werden, die zum einen zur Verbesserung<br />

der Arbeitsbedingungen und zum anderen zu<br />

einer Vergleichbarkeit der Methoden führen.<br />

Die Kommunikation in diesen verschiedenen globalen<br />

Netzwerken hilft, das Prinzip der Nachhaltigkeit<br />

zunehmend bekannter zu machen. C&A sieht diesen<br />

Dialog als wichtigen Beitrag für die effiziente Umsetzung<br />

seiner nachhaltigen Unternehmensstrategie. Denn<br />

um nachhaltige, positive Entwicklung gewährleisten zu


Das Unternehmen C&A<br />

können, muss das Wirtschaftswachstum mit einer dauerhaften<br />

Implementierung von sozialen Mindeststandards<br />

und umweltfreundlichen Produktionsbedingungen<br />

einhergehen.<br />

Eine Aufstellung der Anspruchsgruppen, mit de nen<br />

wir kooperieren, und der Organisationen, in denen C&A<br />

Mitglied ist, steht auf Seite 38.<br />

„36.000 Mitarbeiter. Das funktioniert nur, wenn<br />

jeder – vom Azubi bis zum Vorstand – sich an die<br />

Verhaltensregeln hält. Wie in einer großen Familie.<br />

Vielleicht ist dies das Erfolgsgeheimnis von C&A.“<br />

Selene Ortega, Verkäuferin, C&A Madrid, Spanien


38 Dialog mit gesellschaftlichen Interessenvertretern Das Das Unternehmen Unternehmen C&A<br />

C&A<br />

Dialog mit gesellschaftlichen Interessenvertretern<br />

nationale und internationale Organisationen<br />

und Verbände, in denen C&A Mitglied ist:<br />

• AFIRM, www.afirm-group.com<br />

• ANGED, www.anged.es*<br />

• Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels,<br />

www.ave-koeln.de<br />

• EuroCommerce, www.eurocommerce.be<br />

• European Retail Round Table, www.errt.org<br />

• FEDIS, www.fedis.be<br />

• Fédération des Enseignes de l´Habillement,<br />

www.f-eh.com<br />

• FETICO, www.fetico.es<br />

• Foreign Trade Association, www.fta-eu.org<br />

• Fédération pour l´urbanisme et le développement<br />

du commerce spécialisé, www.procos.fr<br />

• GSCP (Global Social Compliance Programme),<br />

www.ciesnet.com<br />

• L’Union du Commerce de Centre-Ville, www.ucv.com<br />

• Österreichischer Handelsverband,<br />

www.handelsverband.at<br />

• Raad Nederlandse Detailhandel, www.rndweb.nl<br />

• Svaz Obchodua cestovniho ruchu, www.socr.cz<br />

• Swiss Retail Federation, www.swiss-retail.ch*<br />

• Vereniging van Grootwinkelbedrijven in Textiel,<br />

www.rndweb.nl*<br />

• Bundesvereinigung Logistic Österreich, www.bvl.at<br />

• Wirtschaftskammern Sloweniens, portal.www.gzs.si<br />

• Wirtschaftskammern Österreichs, portal.wko.at<br />

nichtregierungsorganisationen (non-Governmen tal<br />

Organisations, nGOs) und gemeinnützige Gesell -<br />

schaften (non-Profit Organisations), mit denen C&A<br />

im Dialog steht bzw. zusammen arbeitet oder in denen<br />

C&A Mitglied ist:<br />

• Deutsche Umwelthilfe, www.duh.de<br />

• EPC, www.epcglobal.de<br />

• Kauri, www.kauri.be<br />

• Maatschappelijk Verantwoord Ondernemen Nederland,<br />

www.mvonederland.nl<br />

• Organic Exchange, www.organicexchange.org<br />

• Les Restos du cæur, www.restosducoeur.org<br />

• Secours Populaire Français, www.secourspopulaire.fr<br />

• Shell Foundation, www.shellfoundation.org<br />

• Baum e.V.<br />

• Terres de hommes<br />

interessengruppen, die sich mit einem konkreten<br />

Anliegen bezüglich unzulänglicher Arbeitsbedingungen<br />

an uns gewandt haben:<br />

• BGTLF (Bangladesh garments, textile & leather workers’<br />

federation)<br />

• CCC (Clean Clothes Campaign)<br />

• EJF (Environmental Justice Foundation)<br />

• FNV (Federatie Nederlandse Vakbonden)<br />

• ITGLWF (International textile, garment & leather workers’<br />

federation)<br />

*Ein Mitglied der Geschäftsleitung von C&A hat gleichzeitig eine vorsitzende Position in diesem Verband inne.<br />

Organisationen, in deren Arbeit sich C&A<br />

durch Dialoge, Beiträge, Veröffentlichungen<br />

und Stellungnahmen eingebracht hat:<br />

• Child Helpline International<br />

• Ethical Trade Initiative<br />

• Good Company<br />

• GRI-Arbeitsgruppe Apparel and Footwear<br />

• International Council for Shopping Centers<br />

• Institut für ökologische Wirtschaftsforschung<br />

• Konsumentenbond<br />

• Stiftung Warentest<br />

• Test-achats<br />

• Textilwirtschaft<br />

• Universität Eichstätt<br />

• Universität Münster<br />

• Universität Passau


Das Unternehmen C&A Dialog mit gesellschaftlichen Interessenvertretern 39


„Gerade als weltweit agierendes Unternehmen<br />

hat C&A eine große Verantwortung für die<br />

Menschen und die Umwelt in den Herstellungsländern.<br />

Ich finde, in der Hinsicht unternimmt<br />

C&A schon eine ganze Menge.“<br />

Karin Schweig, Yessica Buying, Düsseldorf, Deutschland


Das Unternehmen C&A Wie C&A seine Waren bezieht 41<br />

Wie C&A seine Waren bezieht<br />

C&A kauft seine Waren bei Lieferanten in 40 Ländern<br />

ein, die ihre Ware wiederum in über 60 Märkten herstellen<br />

lassen. Organisiert und koordiniert wird dies von<br />

unserer Einkaufsorganisation C&A Buying. In den beiden<br />

Zentralen in Brüssel und Düsseldorf sind rund 450<br />

Einkäufer, Designer, Trendscouts und Sty listen damit<br />

beschäftigt, die neuesten modischen Trends für unsere<br />

Kunden aufzuspüren und die entsprechende Ware für<br />

C&A einzukaufen.<br />

C&A Buying verfügt über 11 Einkaufsbüros in 9 Ländern,<br />

die unter dem Namen „Mondial“ firmieren und<br />

der C&A­Gruppe angehören. Mehr als 550 Mondial­Mitarbeiter<br />

arbeiten direkt mit C&A­Vertragspartnern vor<br />

Ort zusammen. Mondial konzentriert sich auf folgende<br />

Arbeitsschwerpunkte:<br />

• Untersuchung der Produktionsmärkte<br />

• Marktanalyse über Lieferanten und Produktionsstätten<br />

• Beurteilung der technischen Ausstattung in den<br />

Produktionsbetrieben<br />

• Vereinbaren der Kapazitäten und Produktionszeitpläne<br />

mit Lieferanten und Einkäufern<br />

• Kontrolle der Musterteile<br />

• Überprüfen der Verarbeitung und der Passform<br />

• Kontrolle der Lieferzeiten<br />

• Qualitätskontrolle und Endabnahme<br />

• Koordination der Transportlogistik<br />

• Zollformalitäten<br />

• Rechnungswesen<br />

C&A bezieht seine Waren über „direkte“ und „indirekte“<br />

Lieferkanäle:<br />

Direkter einkauf über Mondial<br />

Mehr als 400 Lieferanten sind direkt in den Herstellungsländern<br />

ansässig und werden dort wie oben beschrieben<br />

von den lokalen Mondial­Niederlassungen<br />

unterstützt. Die Einkäufer von C&A besuchen die Hersteller<br />

sowohl in den Produktionsstätten als auch in den<br />

Mondial­Büros und bestellen ihre Waren vor Ort.<br />

Direkter einkauf über Canda OhG<br />

Zum direkten Einkauf gehört auch die Methode des CMT<br />

(Cut, Make and Trim). Hierfür arbeitet das C&A­Tochterunternehmen<br />

Canda mit C&A­Designern, nutzt sein<br />

Fach wissen, kümmert sich um die Beschaffung von<br />

Stoffen und sonstiger Materialien, wie zum Beispiel<br />

Knöpfe, und organisiert die Produktion sowie die Versendung<br />

der Waren. Die Fabrikationsstätten, mit denen<br />

Mode ist ein globales<br />

Business. C&A bezieht seine<br />

Waren von Lieferanten in<br />

40 Ländern und rund 450<br />

C&A-Mitarbeiter sind<br />

tagtäglich damit beschäftigt,<br />

weltweit neue Trends<br />

aufzuspüren.


42 Wie C&A seine Waren bezieht<br />

Canda zusam menarbeitet, befinden sich hauptsächlich<br />

in Osteuropa und China, wo Canda vor Ort seine Unterstützung<br />

anbietet. Auf diesem Weg bezieht C&A ungefähr<br />

5% seines gesamten Wareneinkaufs.<br />

indirekter einkauf (indirect Purchase)<br />

Bei dieser Art des Einkaufs bezieht C&A die Waren von<br />

etwa 500 Lieferanten aus europäischen Ländern, die<br />

dann ihrerseits die Artikel von eigenen Partnerunternehmen<br />

herstellen lassen.<br />

ein strategischer Wechsel<br />

In den letzten Jahren hat C&A den Anteil des direkten<br />

Einkaufs deutlich erhöht, um die Lieferkette transparenter<br />

zu gestalten, vermehrten Zugriff auf die Produktionseinheiten<br />

durch unsere lokalen Mondial­Teams und<br />

dadurch bessere Kontrolle über die Leistungsfähigkeit<br />

des Managements und die Herstellungsbedingungen zu<br />

haben. 2009 hat C&A etwa 70 % seiner Produkte über<br />

den direkten Einkaufskanal bezogen. Bis zum Ende des<br />

Jahres 2010 wird dieser Anteil auf 80 % aus gebaut.<br />

In unserem letzten CSR­Report haben wir be schrieben,<br />

dass die Anzahl der Lieferanten seit 2003 ste tig gefallen<br />

sei, dass wir Ende 2007 nur noch 895 Lie fe ranten<br />

hatten und die Zahl bis Ende 2009 auf 800 weiter reduziert<br />

werden sollte. Dieses Ziel haben wir nicht erreicht.<br />

Im Augenblick kaufen wir unsere Waren bei über 900<br />

Lieferanten ein. Dies liegt zum Teil daran, dass wir den<br />

direkten Einkaufsweg weiter ausbauen wollen und daher<br />

eine Reihe neuer Geschäftskontakte testen. Wie sich<br />

die Anzahl der Lieferanten zukünftig entwickelt, wird<br />

vor allem auch an der Marktentwicklung liegen. Trotz<br />

der gestiegenen Zahl der Lieferanten konnten wir die<br />

Anzahl der Produktionsbetriebe reduzieren. Seit Anfang<br />

des Jahres 2008 bis Ende 2009 sank diese von 2.730<br />

auf 2.040. Das Produktionsvolumen in den verbleibenden<br />

Betrieben ist entsprechend gestiegen. C&A liegt<br />

nach wie vor sehr viel daran, langfristige und vertrauensvolle<br />

Geschäftsbeziehungen mit seinen Vertragspartnern<br />

zu pflegen. Und so arbeiten mehr als 40 % unserer<br />

aktuellen Lieferanten schon seit mehr als 10 und<br />

viele von ihnen sogar schon über 20 Jahre mit uns zusammen.<br />

Woher C&A seine Waren bezieht<br />

Unsere weltweiten Einkaufsaktivitäten lassen sich im<br />

Wesentlichen auf drei geografische Zonen verteilen, aus<br />

denen wir rund 80% unserer Waren beziehen.<br />

• Indischer Subkontinent<br />

• China<br />

• Türkei und Osteuropa<br />

Das Unternehmen C&A<br />

Die Auswahl und Bewertung<br />

der Lieferanten<br />

C&A wählt seine Lieferanten neben dem wichtigen kommerziellen<br />

Aspekt auch nach der Produktqualität sowie<br />

den sozialen und ökologischen Bedingungen in den Produktionsbetrieben<br />

aus. Unsere Kriterien sind im C&A­<br />

Verhaltenskodex sowie in unseren allgemeinen Lieferbedingungen<br />

(GDI) definiert, zu denen sich jeder<br />

Lieferant vor Beginn der Geschäftsbeziehung mit C&A<br />

verpflichten muss. Heute ist es für C&A obligatorisch,<br />

einen neuen Produktionsbetrieb zuerst überprüfen zu<br />

lassen, bevor der Auftrag dorthin vergeben wird.<br />

Die Bewertung und die Kontrolle der Lieferanten teilt<br />

sich in drei Kriterien:<br />

• Wirtschaftlichkeit (Supplier Profitability Report)<br />

• Qualität (Supplier Quality Report)<br />

• soziale Verantwortung (Supplier Compliance Rating)<br />

C&A liegt viel an dem persönlichen Kontakt mit seinen<br />

Lieferanten, um bestehende Beziehungen zu vertiefen<br />

sowie Wachstums­ und Verbesserungspotentiale leichter<br />

feststellen zu können.<br />

Im März 2009 hat C&A wie schon in den Jahren davor<br />

eine Zulieferer­Konferenz abgehalten, zu der alle Hauptlieferanten<br />

aus Asien eingeladen wurden. Hier wurde


Das Unternehmen C&A<br />

Woher C&A seine Waren bezieht 43<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Woher C&A seine Waren bezieht<br />

Gesamtzahl der weltweit für C&A tätigen Lieferanten<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

2,1% Makedonien<br />

2,8% Bulgarien<br />

3,3% Sri Lanka<br />

3,7% Rumänien<br />

4,8% Vietnam<br />

6,3% Italien<br />

6,5% Türkei<br />

9,1% Bangladesch<br />

9,6% Indien<br />

Anteil der Betriebe nach Zulieferländern (2009)<br />

30,6% China<br />

21,2% Sonstige


44 Wie C&A seine Waren bezieht<br />

C&A ist auf langfristige<br />

Geschäftsbeziehungen mit<br />

seinen Lieferanten bedacht.<br />

Sollte man sich dennoch<br />

einmal trennen müssen,<br />

erarbeitet C&A einen<br />

individuellen Ausstiegsplan.<br />

diese wichtige Gruppe von Herstellern über unsere Strategien<br />

und Prioritäten sowie – wie immer – auch über<br />

unsere sozialen und ökologischen Maßgaben informiert.<br />

Im Rahmen dieser Konferenz ermutigen wir unsere Lieferanten<br />

in Diskussionsgruppen immer wieder dazu,<br />

uns Rückmeldung zu ihren Schwierigkeiten, insbesondere<br />

in Bezug auf das angespannte Wirtschaftsklima, zu<br />

geben und uns Vorschläge zu machen, wo wir aus ihrer<br />

Sicht noch Verbesserungsmöglichkeiten haben. Dieses<br />

Feedback liefert uns tiefe Einblicke, die uns dabei helfen,<br />

für die Zukunft nachhaltige Prozesse in der Lieferkette<br />

zu implementieren.<br />

Drei Kategorien<br />

Seit 2007 teilt C&A seine Lieferanten in drei Kategorien<br />

ein, um die Organisationsabläufe zu erleichtern, darin<br />

Schwerpunkte zu setzen und die Zusammenarbeit mit<br />

den Lieferanten besser zu strukturieren.<br />

Die Kategorie A (Corporate) besteht aus der klei nen<br />

Gruppe der etwa zehn wichtigsten Lieferanten von C&A.<br />

Sie arbeiten schon sehr lange mit uns zu sammen, beliefern<br />

viele C&A­Abteilungen und bieten eine große Bandbreite<br />

an Produkten an.<br />

Die Kategorie B (Core) deckt den Großteil unserer<br />

Lieferanten ab, deren Kompetenz sich hauptsächlich<br />

Das Unternehmen C&A<br />

auf eine spezielle Produktkategorie innerhalb einer<br />

Abteilung bezieht. Diese Gruppe umfasst momentan<br />

etwa 600 Lieferanten.<br />

In der Kategorie C (Fringe) sind diejenigen Lieferanten<br />

aufgelistet, die entweder erst neu in unserem<br />

Portfolio sind oder deren Produktangebot zum Beispiel<br />

saisonal beschränkt ist. In dieser Kategorie befinden<br />

sich etwas mehr als 300 Lieferanten.<br />

Es ist ein üblicher Vorgang in der freien Wirtschaft,<br />

dass Unternehmen aus verschiedenen Gründen ihre Geschäftspartner<br />

wechseln. C&A beendet seine Ge schäftsverhältnisse<br />

jedoch nicht so einfach, es sei denn, ein<br />

grobes Fehlverhalten würde vorliegen. Bei einer normalen<br />

Beendigung des Geschäftsverhältnisses – aus welchen<br />

Gründen auch immer – wird ein detaillierter Ausstiegsplan<br />

entwickelt und mit dem Lieferanten be sprochen.<br />

Jedes Jahr vergibt C&A eine Auszeichnung für Lieferanten,<br />

die besondere Ergebnisse in den Bereichen Wirtschaftlichkeit,<br />

Qualität und soziale Verantwortung er ­<br />

reicht haben. Im Jahr 2008 wurden 16 Lieferanten mit<br />

dem „Supplier Award Certificate“ für herausragende Leistungen<br />

ausgezeichnet und 2009 wurden 10 für diesen<br />

Preis nominiert.


„Wir machen Mode für alle Menschen. Da ist es aus meiner<br />

Sicht ein begrüßenswertes Zeichen gegen den Magerwahn,<br />

dass C&A auch tolle Kollektionen für Übergrößen anbietet.“<br />

Franz Wieser, Produktmanagement XL Damen, Düsseldorf, Deutschland


46 Das General Information Network – die Quelle der C&A­Informationen<br />

Das General Information Network –<br />

die Quelle der C&A-Informationen<br />

Bereits im Jahr 2000 haben wir eine offene Informationsplattform<br />

im C&A­Intranet und im Internet eingerichtet<br />

– ihr Name: GIN, General Information Network.<br />

Relevante Mitarbeiter bei C&A und jeder Vertragslieferant<br />

weltweit haben mit einem persönlichen Passwort<br />

Zugang zu GIN. Doch je nach Aufgabe und Funktion der<br />

bedienenden Person erscheint eine unterschiedliche<br />

Benutzerführung. Die Informationen sind so umfangreich,<br />

dass sie länder­ und aufgabenspezifisch eingeteilt<br />

wurden.<br />

GIN ist vornehmlich eine Informationsplattform für<br />

unsere Lieferanten und Partnerunternehmen. Hier haben<br />

sie zusätzlich zu den allgemeinen Lieferbedingungen<br />

Zugang zu sämtlichen Qualitätsbestimmungen des<br />

Unternehmens. Außerdem werden internationale Rechtsvorschriften<br />

wie beispielsweise die EU­Verordnung zum<br />

Einsatz chemischer Stoffe (REACH) beschrieben und erläutert.<br />

Hinzu kommen Informationen zum C&A­Verhaltenskodex,<br />

zu den Anforderungen an soziale Standards,<br />

zur SOCAM und zum Fairness­Chanell.<br />

Die Lieferanten verpflichten sich mit ihrer Anerkennung<br />

der allgemeinen Lieferbedingungen, GIN als Informationsquelle<br />

für ihre Arbeit zu nutzen und die Seite<br />

regelmäßig aufzurufen.<br />

Die Lieferanten werden per Mail oder über Pop­up­<br />

Fenster auf der Hauptseite von GIN über wichtige Neuerungen<br />

benachrichtigt. Die hauptsächlich genutzte Sprache<br />

für GIN ist Englisch, doch ausgewählte länderspezifische<br />

Informationen zur Logistik oder zu rechtlichen<br />

Aspekten sind in weiteren Sprachen abgefasst, um die<br />

Angaben so deutlich wie möglich weiterzugeben.<br />

Neben der Funktion als Informationsquelle für die<br />

C&A­Standards ist GIN auch für die tägliche Arbeit im<br />

Unternehmen wichtig, seit sowohl die C&A­Einkäufer<br />

als auch die Lieferanten über das System die Lieferanforderungen<br />

einer Bestellung einsehen können.<br />

Die Lieferanten können über die GIN­Seite das Programm<br />

SAVIS (Suppliers Advise Via Internet System)<br />

aufrufen – ein C&A­eigenes, interaktives System, das<br />

automatisch Lieferdaten überprüft und Informationen<br />

zur Auslieferung von Waren ordnet. Erst wenn eine Sendung<br />

alle Prozesse der Qualitätsabteilung passiert hat,<br />

erteilt SAVIS die Genehmigung zum Versenden.<br />

Das Netzwerk verfügt darüber hinaus über ein „Chemical<br />

Archive“, das Testergebnisse für die Inhaltsstoffe<br />

von Produkten sammelt und der C&A­Qualitäts sicherungs<br />

abteilung weltweit zur Verfügung stellt. Diese Daten<br />

werden ständig aktualisiert.<br />

Das Unternehmen C&A<br />

So ist GIN im Laufe der vergangenen Jahre zu einem<br />

vollständig integrierten Netzwerk ausgebaut worden,<br />

das unseren Mitarbeitern und Lieferanten die Arbeit erleichtert<br />

und unseren Kunden garantiert, dass die Ware<br />

höchsten Anforderungen an Sicherheit und Qualität gerecht<br />

wird. Dass unsere Lieferanten diesen Weg der Information<br />

befürworten, beweisen die wöchentlich mehr<br />

als 15.000 Besucher der GIN­Internetseite.


Prof. Dr. Stefan Mecheels,<br />

Geschäftsführer Hohenstein Textile Testing Institute GmbH & Co. KG<br />

Bönnigheim, Deutschland<br />

Sigrid Kayser, Qualitätssicherung<br />

Düsseldorf, Deutschland<br />

Die Qualität von C&A<br />

Yvonne Kochs, Qualitätsmanagement<br />

Düsseldorf, Deutschland


Mit Sicherheit<br />

gut und günstig<br />

Unsere Mode ist ihren Preis wert. Allerdings unternehmen wir so viel,<br />

um die Qualität unserer Ware einzuhalten und zu verbessern, dass man fast<br />

den Eindruck gewinnen könnte, sie sei mehr wert, als sie tatsächlich kostet.<br />

I I I Wir gehen auf Nummer sicher 49 I I I Wenn es schnell gehen muss: das European<br />

Crisis Management Team (ECMT) 59 I I I Schnell reagieren, effektiv handeln 60 I I I


Die Qualität von C&A Wir gehen auf Nummer sicher 49<br />

Wir gehen auf Nummer sicher<br />

Seit den Anfängen von C&A vor 170 Jahren legen wir auf<br />

eines höchsten Wert: auf die Qualität unserer Produkte.<br />

Dafür bürgten schon Clemens und August Brenninkmeijer<br />

mit ihrem Namen. An dieser Haltung hat sich bis<br />

heute nichts geändert. Unsere Kunden müssen sich auf<br />

die Sicherheit der bei uns gekauften Waren jederzeit verlassen<br />

können. Um dies zu gewährleisten, durchlaufen<br />

unsere Artikel eine Vielzahl an Test- und Sicherheitsmaßnahmen<br />

– von der Faser bis zum fertigen Produkt.<br />

Sollte es trotzdem einmal vorkommen, dass ein fehlerhaftes<br />

Teil in unsere Geschäfte gelangt, sorgt unser Krisenmanagement<br />

dafür, den betreffenden Artikel sofort<br />

aus dem Sortiment zu entfernen, die Ursache des Mangels<br />

aufzudecken und umgehend zu beheben.<br />

Jeder unserer Mitarbeiter in jedem Bereich des Unternehmes<br />

ist mit dafür verantwortlich, dass die Ware jederzeit<br />

den Standard einhält, den unsere Kunden von<br />

uns erwarten. Um alle sicherheits- und qualitätsrelevanten<br />

Aktivitäten zu koordinieren, hat C&A eine eigene<br />

Abteilung für Qualitätssicherung installiert. Von<br />

den beiden Zentralen in Düsseldorf und Brüssel aus organisiert<br />

das Quality Assurance De par tment (QAD) die<br />

Einhaltung vorgegebener Richtlinien bzw. definiert unsere<br />

eigenen Kontrollstandards für den Fall, dass uns<br />

die vom Gesetzgeber geforderten Werte unzureichend<br />

erscheinen. Zudem hat das QAD die Aufgabe, sowohl in-<br />

nerhalb des Unternehmens als auch bei den Zulieferern<br />

das Bewusstsein für gesundheits- und sicherheitsrelevante<br />

Aspekte der Produkte weiter zu erhöhen.<br />

Daher liegt es in der Verantwortung der Abteilung für<br />

Qualitätssicherheit, unsere Ware auf Eigenschaften und<br />

Sicherheitsaspekte der Stoffe, auf die Passform und auf<br />

die Verarbeitung zu überprüfen. Für Säuglings- und Kinder<br />

bekleidung legen wir dabei besonders strenge Prüfkriterien<br />

zugrunde.<br />

Die Überprüfungen führen wir zum Teil in unserem<br />

C&A-internen Labor durch. Darüber hinaus arbeiten<br />

wir schon seit vielen Jahren mit externen Chemikern und<br />

Prüf instituten wie Hohenstein, SGS, Intertek, Bureau<br />

Ve ritas STR und dem TÜV Rheinland zusammen. Insgesamt<br />

sor gen 24 Mitarbeiter der zentralen C&A-Qualitätssiche<br />

rungsabteilung gemeinsam mit ihren Kollegen für<br />

ein Höchstmaß an Schutz und Sicherheit und helfen<br />

sicherzustellen, dass unsere Kollektionen immer den<br />

neuesten Sicherheitsstandards entsprechen.


50 Wir gehen auf Nummer sicher<br />

Qualität, wie wir sie meinen<br />

C&A bietet seinen Kunden seit jeher Kleidung mit hohem<br />

Qualitätsanspruch. Um diesem Anspruch auch<br />

heute und morgen gerecht werden zu können, nehmen<br />

wir kontinuierlich Innovationen in unser Sortiment auf.<br />

Die Einhaltung des Öko-Tex-Standards 100 bei hautnah<br />

getragenen Produkten oder das stetig wachsende Angebot<br />

an Kollektionen aus zertifizierter Biobaumwolle zeigen<br />

unser Bestreben nach Qualität für unsere Kunden<br />

vielleicht am deutlichsten. Darüber hinaus gibt es aber<br />

in allen Abteilungen – Damen, Herren und Kinder – auch<br />

klei nere, weniger offensichtliche Details, die unsere<br />

Mode für unsere Kunden noch komfortabler machen.<br />

Einige Beispiele dafür sind hier aufgelistet:<br />

• Kleidung für Babys im Krabbelalter besteht aus besonders<br />

weichem Material. Das erleichtert den Eltern das<br />

An- und Ausziehen und fördert die Beweglichkeit des<br />

Kindes.<br />

• Elastische Gürtel helfen Kleinkindern, ihre Hosen auch<br />

mit geschlossenem Gürtel herunterziehen zu können.<br />

• Für Kleinkinder bieten wir statt umständlicher Knöpfe<br />

Ho sen verschlüsse mit Haken und Ösen an.<br />

• Wir bieten ein breites Angebot an bügelarmen Herrenhemden<br />

an.<br />

• In Unterwäsche werden die kratzigen eingenähten Etiketten<br />

durch Drucke ersetzt.<br />

• Anzughosen haben einen eingenähten Gummibund,<br />

der ein Herausrutschen des Hemdes verhindert.<br />

• Alle Anzüge verfügen über Ersatzknöpfe.<br />

• Nach der Einführung von Anzügen aus einem Mischgewebe<br />

aus Wolle und Cashmere folgen nun Anzüge aus<br />

Wolle mit Seide.<br />

• In unseren XL­Kollektionen gibt es nur Hosen mit Reißver<br />

schluss, da sie für Menschen mit größerem Umfang<br />

leich ter zu handhaben sind als Knöpfe.<br />

• Wir verzichten aus Komfortgründen auf Reiß ver schlüsse,<br />

die sich von oben und unten schließen lassen.<br />

• Im größten Teil unserer Jeans sind 2% Lycra für besseren<br />

Komfort und Sitz eingearbeitet.<br />

Die drei Stufen der Qualitätssicherung<br />

C&A hat in den vergangenen Jahrzehnten ein umfangreiches<br />

und sehr erfolgreiches System entwickelt, das die<br />

Sicherheit und die humanökologische Unbedenklichkeit<br />

unserer Waren gewährleistet. Es erstreckt sich durch die<br />

gesamte Herstellungskette – von der Herstellung der Fasern<br />

über die Produktion der Kleidungsstücke, Schuhe<br />

und Accessoires bis zur abschließenden, stich pro benartigen<br />

Überprüfung einzelner Produkte in unseren Filialen.<br />

Die Durchführung und Steuerung die ses Systems<br />

Die Qualität von C&A<br />

liegt in den Händen unserer weltweit tätigen Abteilung<br />

für Qualitätssicherung, die unsere Lieferanten ebenfalls<br />

über die geforderten Qualitätsstandards von C&A informiert.<br />

Bis ein Artikel in den Handel gelangt, muss er drei entscheidende<br />

Stufen des Qualitätssicherungsprozesses absolvieren:<br />

Die Musterkontrolle<br />

Ob ein Produkt für den Verkauf bei C&A in Frage kommt,<br />

wird erst nach eingehender Prüfung eines Artikelmusters<br />

nach verschiedenen Kriterien entschieden:<br />

• Verarbeitung (Nähte, Passform, Maße etc.)<br />

• physikalische Eigenschaften (z.B. Reißfestigkeit, Waschbarkeit,<br />

Farbechtheit)<br />

• chemische Eigenschaften (Festlegung, auf welche Inhaltsstoffe<br />

das Produkt getestet werden muss, abhängig<br />

von Herkunft und Art des Artikels)<br />

• gesetzliche Vorgaben (Beachtung der gesetzlichen Grenzwerte<br />

von Inhaltsstoffen)<br />

• CE­Norm (Spielzeug erfüllt ohne Ausnahme die EN­<br />

71-Spielzeugnorm)<br />

• Sicherheitsanforderungen (besonders wichtig bei Baby­<br />

und Kinderbekleidung)


Die Qualität von C&A Wir gehen auf Nummer sicher 51<br />

„Das größte Lob, das unsere Abteilung bekommen<br />

kann, ist, wenn keiner von uns spricht. Denn dann<br />

haben unsere Qualitätssicherungsmechanismen<br />

entlang der Produktionskette richtig gegriffen.“<br />

Yvonne Kochs, Qualitätsmanagement, Düsseldorf, Deutschland


„Selbst als Insider bin ich immer wieder beeindruckt,<br />

was C&A alles für die Sicherheit seiner<br />

Bekleidung unternimmt. Da sieht man selbst<br />

ein normales T-Shirt mit ganz anderen Augen.“<br />

Sigrid Kayser, Qualitätssicherung, Düsseldorf, Deutschland


Die Qualität von C&A<br />

• Zu den Sicherheitsanforderungen gehören:<br />

· Die Verwendung von dekorativen Kleinteilen und Accessoires,<br />

die sich lösen und verschluckt werden könnten,<br />

ist verboten und wird daher von C&A streng kontrolliert.<br />

· Der Einsatz von Kordeln, die eventuell zu einer Gefahr<br />

werden könnten, ist für Baby- und Kinderbekleidung<br />

von C&A verboten.<br />

· Knöpfe, Druckknöpfe und Reißverschlüsse werden<br />

gewissenhaft auf ihre Sicherheit geprüft: Sie dürfen<br />

sich nicht ablösen und ihr Gebrauch darf keinesfalls<br />

zu Verletzungen führen.<br />

• Konformität (Etikettierung des Artikels, Pflege­ und<br />

Waschvorschriften, Größenangaben und Materialzusammensetzung).<br />

Quality Conformity Check (QCC)<br />

Ohne chemischen und physikalischen Testbericht darf<br />

ein Lieferant seine Ware nicht an uns ausliefern. Denn<br />

anhand dieses Berichtes kann die Qualitätssicherungsabteilung<br />

exakt nachprüfen, ob das Produkt dem Anforderungsprofil<br />

tatsächlich entspricht. Nur bei positiv ausgefallener<br />

Überprüfung der Verarbeitung, der Maße und<br />

der Sicherheitsbestimmungen gelangt der betreffende<br />

Ar tikel in die C&A-Filialen.<br />

Structured Quality Checks<br />

Um unseren Kunden ein Höchstmaß an Sicherheit zu<br />

garantieren, lässt C&A zusätzlich zu allen vorher beschriebenen<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen von externen<br />

Prüfinstituten stichprobenartig Ware kontrollieren,<br />

die bereits den Weg in die Filialen gefunden hat.<br />

Informationssysteme der Sicherheit<br />

Damit C&A-Kleidung angenehm zu tragen ist und gutes<br />

Aussehen erhält, ist häufig ein Zusatz von Chemikalien<br />

notwendig. Farben, Fixiermittel oder imprägnierende<br />

Substanzen machen die Kleidungsstücke beispielsweise<br />

haltbarer, strapazierfähiger, angenehmer zu tragen und<br />

oft einfach schöner. Der Einsatz dieser Substanzen und<br />

Materialien durch unsere Lieferanten unterliegt strengsten<br />

Kontrollen und gesetzlichen Vorgaben.<br />

An der Herstellung jedes einzelnen Produktes sind<br />

viele Personen und Berufsgruppen beteiligt. Damit wir<br />

die Qualität unserer Kleidungsstücke jederzeit sicherstellen<br />

können und jeder einzelne Beteiligte an der textilen<br />

Kette immer auf dem neuesten Wissensstand über<br />

einzelne Stoffe oder die gefertigten Waren ist, nutzen<br />

C&A und seine Zulieferer diverse Internetplattformen<br />

und Datenbanken, über die relevante Informationen<br />

schnellstmöglich ausgetauscht werden können.<br />

Die Sicherheit unserer<br />

Produkte steht für uns an<br />

erster Stelle. Darum testen<br />

wir sie lieber einmal mehr<br />

als einmal zu wenig.<br />

Wir gehen auf Nummer sicher 53


54 Wir gehen auf Nummer sicher<br />

GIN<br />

GIN steht für General Information Network und ist die<br />

interne Kommunikationsplattform von C&A. Hier findet<br />

jeder Zulieferer eine Vielzahl an gesetzlichen oder von<br />

C&A eingeführten Anforderungen, um unsere Qualitätssicherungsstandards<br />

einhalten zu können. Auf Seite 46<br />

dieses Berichtes wird das Netzwerk GIN ausführlich vorgestellt.<br />

QUIS<br />

Das Quality Interactive System (QUIS) ist eine Datenbank,<br />

auf der die verantwortlichen Kontrolleure sämtliche<br />

Ergebnisse diverser Verarbeitungsanalysen, Sicherheitsnachweise<br />

und Inspektionen eintragen. Das System<br />

ist so programmiert, dass es zweimal im Jahr ein<br />

umfassendes Qualitätsprofil jedes Lieferanten erstellt.<br />

Mit Hilfe dieses Qualitätsreports können die Lieferanten<br />

ihre Arbeit selbstständig analysieren.<br />

RAPEX<br />

Zur zeitnahen Information über fehlerhafte und gefährliche<br />

Produkte beobachten wir ständig das Warnsystem<br />

RAPEX (Rapid Alert System for Non­Food Products) der<br />

Europäischen Union. Dieses internetbasierte Schnellwarnsystem<br />

für gefährliche Konsumgüter erfasst alle<br />

Maßnahmen, die von Behörden, Herstellern und Händ-<br />

lern der einzelnen Staaten in Europa in puncto Produktsicherheit<br />

ergriffen werden. Sobald neueste Erkenntnisse<br />

über ein Produkt vorliegen, von dem eine Gefahr<br />

für die Gesundheit und die Sicherheit der Verbraucher<br />

ausgeht, ermöglicht RAPEX einen raschen Austausch<br />

wichtiger Informationen zwischen den EU-Staaten und<br />

der Europäischen Kommission.<br />

REACH<br />

Unsere weltweiten Zulieferbetriebe unterliegen seit<br />

Mitte 2007 der damals neu erlassenen EU-Verordnung<br />

zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung<br />

chemischer Stoffe (REACH: Registration, Evaluation<br />

and Authorisation of Chemicals). Bereits ein Jahr<br />

vor inkrafttreten dieser Verordnung hat C&A in den<br />

Herstellungsländern für alle verantwortlichen Personen<br />

Seminare abgehalten, um sie über die neuen Anforderungen<br />

zu unterrichten. Noch befindet sich diese Schadstoffliste<br />

im Aufbau. Der Vorteil dieser Verordnung für<br />

den Handel besteht darin, dass er seine Produkte einheitlich<br />

und unabhängig von nationalen Besonderheiten<br />

und Beschränkungen herstellen kann.<br />

Mehr Produktsicherheit durch GPSD<br />

Das Vertrauen unserer Kunden in die Sicherheit unseres<br />

Sortiments ist über viele Jahrzehnte gewachsen. Wir un-<br />

Die Qualität von C&A<br />

ternehmen daher alles, um dieses in uns gesetzte Vertrauen<br />

jeden Tag zu bestätigen.<br />

Für C&A, wie für alle anderen Produzenten, Importeure<br />

und Händler, gilt die in die einzelnen nationalen<br />

europäischen Gesetzgebungen umgesetzte EU-Sicherheitsrichtlinie<br />

GPSD (General Product Safety Directive).<br />

Während die einzelnen speziellen vertikalen Regelungen<br />

für bestimmte Produktgruppen in die Richtlinie integriert<br />

werden, wird für den Wirtschaftsraum der Europäischen<br />

Union ein umfassender genereller Anspruch des<br />

Verbrauchers auf sichere Produkte begründet. Die GPSD<br />

ist vollständig in den Liefer- und Qualitätssicherungsprozessen<br />

bei C&A verankert.<br />

Von einem „sicheren Produkt“ spricht man in diesem<br />

Kontext, wenn es für den Verbraucher unbedenklich ist.<br />

Die Händler, Importeure und Hersteller sind verpflichtet,<br />

der EU potentiell gefährliche Produkte umgehend<br />

über ein online zugängliches Schnellwarnsystem<br />

namens RAPEX zu melden und dadurch die nationalen<br />

Behörden in Kenntnis zu setzen.<br />

Damit es so weit erst gar nicht kommen kann, weist<br />

C&A seine Lieferanten ausdrücklich darauf hin, schon<br />

im eigenen Interesse alle geforderten Standards und<br />

Qualitätssicherungsprozesse strengstens einzuhalten.


Die Qualität von C&A<br />

Öko-Tex-Standard 100<br />

Es gibt Bereiche, in denen es C&A für sinnvoll erachtet,<br />

freiwillig über gesetzliche Mindestanforderungen hinauszugehen.<br />

Bei C&A tragen darum 27% unserer Waren<br />

das Zertifikat Öko-Tex-Standard 100. Dies sind neben<br />

Babykleidung vor allem Textilien, die unsere Kunden<br />

hautnah tragen, wie zum Beispiel Nacht- und Un terwäsche<br />

sowie Strumpfwaren.<br />

Weltweit geltender C&A-Standard<br />

C&A legt großen Wert darauf, unsere Sicherheitsansprüche<br />

innerhalb der gesamten Vertriebskette, vom<br />

Design über die Herstellung bis zum Transport und Verkauf,<br />

klar zu definieren und den Lieferanten zu vermitteln.<br />

Zu diesem Zweck führen wir nicht nur stetige Kontrollen<br />

schon bei der Produktion vor Ort durch, sondern<br />

bieten den betreffenden Personenkreisen auch eine<br />

weitgehende Beratung und Betreuung, um die entsprechenden<br />

Standards auch einhalten zu können.<br />

Gemeinsame Initiativen der Branche<br />

In einem freien Markt herrscht zwischen Textilunternehmen<br />

und Handelshäusern ein Wettbewerb. Doch<br />

wenn es um Umweltschutz, Kunden- und Mitarbeitersicherheit<br />

sowie das Recht auf faire und gerechte Arbeitsbedingungen<br />

bei den Herstellern geht, muss man<br />

gemeinsam agieren. C&A arbeitet deshalb seit Jahren<br />

mit vielen internationalen Bekleidungs- und Schuhunternehmen<br />

in Arbeitskreisen, Ausschüssen und Interessenvertretungen<br />

zusammen.<br />

Ein gutes Beispiel für gemeinsame Initiativen der<br />

Branche zum Schutz von Kunden und Verbrauchern ist<br />

die Arbeitsgruppe AFIRM, deren Ziel die Vermeidung<br />

von Schadstoffen in der Beschaffungskette von Kleidung<br />

und Schuhen ist. AFIRM (Apparel and Footwear International<br />

RSL Management Working Group) entstand im<br />

Juli 2004 unter Mitarbeit von C&A und internationaler<br />

Handelskonzerne wie Nike, H&M, Adidas und weiterer<br />

Unternehmen. Hauptaufgabe der Gruppe ist es, den<br />

Austausch aktueller Erfahrungen bezüglich potentieller<br />

Schadstoffe zu pflegen und zu intensivieren, um somit<br />

einen bestmöglichen Abgleich der RSL (Restricted Substances<br />

List) zu gewährleisten. Diese RSL-Liste sollte<br />

möglichst einheitlich sein, um gemeinsame Standards<br />

für Lieferanten festzusetzen und als für alle gültige<br />

Qualitätsstandards in den Herstellungsmärkten zu etablieren.<br />

Um immer auf dem letzten Stand der Entwicklung zu<br />

sein, ist C&A außerdem in mehreren DIN-Ausschüssen<br />

vertreten. So dienen zum Beispiel Rundtests des Normenausschusses<br />

„Physikalisch-technologische Prüfverfahren<br />

für Textilien“ der genauen Bestimmung der Parameter<br />

für Testverfahren und deren Resultate.<br />

Wir gehen auf Nummer sicher 55<br />

Ein Unternehmen allein<br />

kann oft nur wenig verändern.<br />

Schließt es sich aber<br />

mit anderen zusammen,<br />

kann man gemeinsame Ziele<br />

durchsetzen.


56 Wir gehen auf Nummer sicher<br />

JäHRlICHE KoNTRollEN<br />

UNSERER WAREN<br />

· 2008 wurden insgesamt rund 320.000 Einzeltests<br />

durchgeführt, davon 109.000 auf Schadstoffe und<br />

211.000 auf physikalische Eigenschaften.<br />

· 235 Mitarbeiter haben über 153.290 Qualitätskontrollen<br />

vorgenommen.<br />

· Mehr als 114.000 kontrollierte Warengruppen an<br />

Warenannahmepunkten oder Inspektionszentren.<br />

· Mehr als 78.000 auf Sicherheitsmängel<br />

getestete Produkte.<br />

· Mehr als 2.300 als sicher getestete Produkte,<br />

die aus jeder Produktgruppe zusätzlich nach dem<br />

Zufalls prinzip ausgewählt und ein weiteres Mal auf<br />

die chemischen Inhaltsstoffe überprüft wurden.<br />

Die gleichzeitige Mitgliedschaft im Verbund von Schuhherstellern,<br />

Laboren, Zulieferern und CATS (Cooperation<br />

for Avoiding Toxic Substances in Shoes) sowie im DIN-<br />

Ausschuss Schuhe soll ein Höchstmaß an Sicherheit für<br />

Schuhe in unserem Sortiment gewährleisten.<br />

Sämtliche Sicherheitsbestimmungen, besonders für<br />

Kinderbekleidung, werden ständig überprüft. Auch hier<br />

beteiligt sich C&A bei vielen Arbeitsgruppen, unter<br />

anderem beim DTB (Dialog Textilbekleidung). Besondere<br />

Aufmerksamkeit gilt hier zum Beispiel Themen wie<br />

der Vermeidung schneller Entflammbarkeit von Tex tilien<br />

sowie der Vereinheitlichung der unterschiedlichen<br />

Gesetzesgrundlagen und Testmethoden in Europa.<br />

Damit die Passform unserer Mode den heutigen Proportionen<br />

der Menschen entspricht, beteiligt sich C&A<br />

aktiv im Lenkungskreis von SizeGERMANY. Hierfür wurden<br />

im Jahr 2008 die Körpergrößen von etwa 13.000<br />

Frauen, Männern und Kindern in Deutschland vermessen.<br />

Die Ergebnisse dienen als Grundlage der Überprüfung<br />

und gegebenenfalls der Anpassung der Maßvorgaben<br />

für unsere Bekleidung.<br />

Tierschutz bei C&A<br />

Auch der Tierschutz ist für C&A ein wichtiges Thema.<br />

Selbstverständlich halten wir uns an alle dazu anwendbaren<br />

nationalen Gesetze bzw. internationalen Abkom-<br />

Die Qualität von C&A<br />

men wie das CITES (Convention on International Trade<br />

in Endangered Species of Wild Fauna and Flora). Wenn<br />

wir Produkte tierischen Ursprungs nutzen, erkundigen<br />

wir uns sehr spezifisch nach Herkunft und Haltungsbedingungen.<br />

Dabei besteht der Grundsatz, dass wir lediglich<br />

tierische Produkte aus der vorrangigen Fleischverwertung<br />

nutzen, d.h. wir nutzen keine modischen Pro -<br />

dukte, bei denen Tiere lediglich wegen ihres Fells oder<br />

Federkleids geschlachtet werden. Deshalb findet sich<br />

bei C&A auch ausschließlich Kunstpelz.<br />

Sicherheit bei Designs und Motiven<br />

Die gesundheitliche Unbedenklichkeit unserer Produkte<br />

ist eines der wichtigen Themen, mit denen sich die Abteilung<br />

für Qualitätssicherung befasst. Es gibt aber noch<br />

an dere Aufgaben, die mit in dieses Ressort fallen, wie<br />

zum Beispiel die Einhaltung von gewerblichen Schutzrechten<br />

Dritter. Dazu gehören Markenrechte, Copyrights,<br />

Geschmacksmuster. Hier wird, in Zusammenarbeit<br />

mit der Rechtsabteilung des Unternehmens, schon<br />

im Vorfeld des Wareneinkaufs umfassend auf bestehende<br />

Rechte Dritter geachtet.<br />

Datensicherheit<br />

C&A konzentriert sich beim Thema Datensicherheit auf<br />

zwei unterschiedliche Aufgabenbereiche: den physika-


Die Qualität von C&A Wir gehen auf Nummer sicher 57<br />

lischen Schutz der Hardware sowie die Sicherheit der<br />

Software und ihrer Daten.<br />

Um unser technisches Equipment so sicher wie möglich<br />

gegen Angriffe von außen zu schützen, ist unser<br />

Rechenzentrum nach dem neuesten Erkenntnisstand<br />

zur Vermeidung von Risiken ausgestattet.<br />

Auch die Daten unserer Kunden und Geschäftspartner<br />

liegen in unserer Verantwortung. Wir erheben und<br />

speichern grundsätzlich keine privaten Informationen<br />

über unsere Kunden und deren Kaufverhalten. Wir speichern<br />

ausschließlich geschäftsrelevante Daten, wie zum<br />

Beispiel Daten zur bargeldlosen Zahlung. Zusätzlich sind<br />

die von uns gespeicherten Daten anonymisiert. Der Zugang<br />

zu allen Geschäfts- und Kundendaten ist durch ein<br />

personifiziertes Authentifizierungsverfahren geschützt,<br />

durch das man jederzeit zurückverfolgen kann, wer<br />

wann welche Daten abgerufen hat.<br />

Ein weiterer Bestandteil des C&A-Datenschutzsystems<br />

ist ein internes, unabhängiges Team, das regelmäßig<br />

unser internes Netzwerk auf mögliche Sicherheitsdefizite<br />

überprüft. Darüber hinaus kontrolliert unser Datenschutzbeauftragter<br />

die Einhaltung des Datenschutzgesetzes.<br />

In diesem Zusammenhang möchten wir noch einmal<br />

aus drücklich darauf hinweisen, dass wir selbstverständlich<br />

auch keine Informationen von Kunden, die sich im<br />

Internet über die Finanzprodukte unseres Tochterunternehmens<br />

C&A Money informiert und online einen Vertrag<br />

abgeschlossen haben, zu Werbezwecken nutzen<br />

oder an Dritte weitergeben.<br />

Die Internetnutzung bei C&A ist auf denjenigen Personenkreis<br />

beschränkt, für den sie bei ihrer täglichen<br />

Arbeit unumgänglich ist. Denn auch das Internet birgt<br />

Gefahren für die Sicherheit unserer Daten. Wir schützen<br />

uns dagegen, indem wir nur einen einzigen zentralen<br />

Ausgang zum Internet öffnen und diesen mit einer<br />

professionellen Firewall vor Viren und anderen Angriffen<br />

schützen. Darüber hinaus nutzen wir zum Datenaustausch<br />

ein internetbasiertes privates Netzwerk, das<br />

durch die VPN-Technologie (Virtual Private Network)<br />

ab ge sichert ist.<br />

Auch für die Nutzung von Hard- und Software sowie<br />

des Internets gibt es bei C&A einen eigenen, bindenden<br />

Verhaltenskodex für alle User, der die Nutzung der<br />

R echner und des Internets für private Zwecke grund sätzlich<br />

untersagt.<br />

Warensicherung<br />

Im Oktober 2009 führte C&A eine neue Diebstahlsicherung<br />

für seine Waren ein, die auf der RF-Technologie<br />

(Radio Frequency Technology) basiert. Diese moderne<br />

Form der Warensicherung wird bereits bei der Herstel-<br />

lung der Produkte unsichtbar in die einzelnen Artikel<br />

eingearbeitet und nicht, wie bisher üblich, nachträglich<br />

angebracht. An der Kasse wird die RF-Spule deaktiviert<br />

und löst sich später beim Gebrauch der Ware endgültig<br />

auf. Dieses neue System dient ausschließlich zur Diebstahlvermeidung<br />

und nicht zur Identifikation oder Lokalisierung<br />

von Produkten.


58 Wir gehen auf Nummer sicher Wir gehen auf Die Nummer Qualität sicher von C&A 58<br />

„Die langjährige Zusammenarbeit unseres Institutes mit C&A war und ist<br />

geprägt von Offenheit, gegenseitigem Vertrauen und Professionalität.<br />

Denn wir verfolgen beide das gleiche Ziel: Produkte von höchster Qualität.“<br />

Prof. Dr. Stefan Mecheels, Geschäftsführer Hohenstein Textile Testing Institute GmbH & Co. KG, Bönnigheim, Deutschland


Die Qualität von C&A<br />

Wenn es schnell gehen muss:<br />

das European Crisis Management Team (ECMT)<br />

In einem Unternehmen kann es immer zu unvorhergesehenen<br />

Situationen kommen, die ein unverzügliches,<br />

koordiniertes Eingreifen auf hoher Organisationsebene<br />

erfordern, um Schaden vom Unternehmen oder von<br />

Drit ten abzuwenden. In diesen Fällen ist es erforderlich,<br />

schnell und effektiv zu handeln, die richtigen Entscheidungen<br />

zu treffen und umzusetzen. Zu diesem Zweck<br />

wurde das European Crisis Management Team (ECMT)<br />

gegründet, das ständig miteinander in Verbindung steht<br />

und bei Anzeichen für kritische Situationen für das Unternehmen<br />

oder seine Mitarbeiter und Kunden tätig<br />

wird. Dieses Gremium berichtet direkt an den CEO.<br />

Damit das ECMT in solchen Fällen reagieren kann, setzt<br />

sich das Team aus internen Fachleuten der Bereiche CSR,<br />

Recht und Unternehmenskommunikation zusammen.<br />

Es wird zusätzlich von einem Vertreter des Vorstands<br />

unterstützt. Je nach Situation kann das ECMT um ein<br />

Mitglied der nationalen Geschäftsleitung des betroffenen<br />

Landes erweitert werden. Weiterhin besteht jederzeit<br />

die Möglichkeit, weitere interne oder externe Fachleute<br />

hinzuzuziehen.<br />

Die Gründe, aus denen das ECMT aktiv wird, können<br />

vielfältig sein. Das können insbesondere warenbezogene<br />

Probleme, aber auch Katastrophenfälle oder andere<br />

Gefährdungen von Unternehmensinteressen sein.<br />

Außerdem betrachtet es C&A als Teil seiner Verantwortung,<br />

die Sicherheit der Mitarbeiter auf Reisen zu<br />

ge währleisten. Falls eine Notsituation auftritt oder die<br />

Sicherheit in den jeweiligen Ländern nicht mehr gewährleistet<br />

ist, werden sie durch das ECMT vorgewarnt<br />

und die weitere Vorgehensweise wird besprochen. Darüber<br />

hinaus kann über eine weltweit operierende SOS-<br />

Organisation die Betreuung von ernsthaft kranken Mitarbeitern<br />

auf Reisen organisiert werden.<br />

Wenn es schnell gehen muss: das European Crisis Management Team (ECMT) 59<br />

Außergewöhnliche<br />

Vor fälle erfordern außergewöhnliche<br />

Maßnahmen.<br />

Ob Katastrophen oder Rückruf-Aktionen<br />

für fehlerhafte<br />

Waren, C&A hat eine<br />

„schnelle Eingreif truppe“:<br />

das ECMT.


60 Schnell reagieren, effektiv handeln<br />

Schnell reagieren, effektiv handeln<br />

Zwei Beispiele sollen veranschaulichen, wie das ECMT<br />

agiert, um mögliche Gefährdungssituationen abzuwenden.<br />

Zum einen hat das ECMT beim Ausbruch des H1N1-<br />

Virus Anfang des Jahres 2009 einen firmeninternen Aktionsplan<br />

für den Fall aufgestellt, dass das Virus sich<br />

weit verbreiten sollte, um dadurch die Auswirkungen<br />

auf die Mitarbeiter und mögliche Betriebsstörungen zu<br />

minimieren.<br />

Dass für uns die Gesundheit und die Sicherheit nicht<br />

nur unserer eigenen Mitarbeiter, sondern auch der Menschen,<br />

die in den für C&A tätigen Produktionsstätten<br />

arbeiten, von höchster Wichtigkeit sind, zeigt das folgende<br />

Beispiel.<br />

Zu Beginn des Jahres 2009 sorgten Medienmeldungen<br />

in ganz Europa für Aufsehen, die davon berichteten,<br />

dass Arbeiter erheblichen Gesundheitsgefahren<br />

ausgesetzt seien, die Veredelungsarbeiten mit Sandstrahlen,<br />

vornehmlich von Jeansbekleidung, vornahmen.<br />

Beim Sandstrahlen werden feste Partikel mit Hilfe<br />

von Druckluft auf die Jeansstoffe gesprüht, um diesen<br />

einen getragenen oder verblichenen Look zu verleihen.<br />

Die Arbeiter sind dabei der Gefahr ausgesetzt, den sehr<br />

feinen Quarzstaub einzuatmen, was zu lebensbedrohlichen<br />

Krankheiten der Lunge führen kann. Das ECMT<br />

entschied daraufhin, eine Reihe externer Spezialisten<br />

zu beauftragen, die feststellen sollten, welche Mindestanforderungen<br />

an Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen<br />

in allen Produktionsbetrieben getroffen werden<br />

müssen, in denen diese Arbeitsschritte durchge führt<br />

werden. Dies bezog sich sowohl auf die Schutz klei dung,<br />

die von den Arbeitern getragen werden sollten, als auch<br />

auf die Ventilationsanlagen in den B e trieben.<br />

Danach machte C&A all seine Herstellungspartner,<br />

die Jeansartikel produzieren, in einem Rundbrief auf<br />

diese Thematik aufmerksam. In dem Schreiben wurde<br />

auch verlangt, dass alle Lieferanten garantieren mussten,<br />

dass überall dort, wo das Sandstrahlen durchgeführt<br />

wird, angemessene Schutzkleidung vorhanden<br />

ist. Zeitgleich wurden Richtlinien erstellt, die vorgaben,<br />

welche Schutz kleidung zu tragen und welche Belüftungsanlagen<br />

installiert werden sollte.<br />

Die gleichen Informationen wurden an das SOCAM-<br />

Auditing-Team weitergegeben und wurden damit Bestandteil<br />

der Überprüfungen der Jeanslieferanten in der<br />

Lieferkette. Die Lieferanten wurden darauf hingewiesen,<br />

dass C&A die Einhaltung der neuen Vorgaben überwacht.<br />

Die Nachricht wurde abschließend auch auf der GIN-<br />

Webseite (General Information Network) veröffentlicht,<br />

Die Qualität von C&A<br />

so dass auch jeder neue Lieferant, der zu einem späteren<br />

Zeitpunkt zu dem C&A-Lieferanten-Portfolio stoßen<br />

könnte, über die neuen Anforderungen in Kenntnis gesetzt<br />

wurde.<br />

Dies ist ein gutes Beispiel für die präventiven Maßnah<br />

men, die das ECMT im Zuge seiner umfassenden<br />

Ver antwortung unternimmt.


Dhaniram Bordoloi, Bügler<br />

Cotton Blossom, Tirupur, Indien<br />

Premnath Basumatary, Druckmaschinist<br />

Cotton Blossom, Tirupur, Indien<br />

Verantwortung bei C&A:<br />

Grundsätze und Auditierung<br />

Lawarance Suganya, Maschinistin<br />

Cotton Blossom, Tirupur, Indien<br />

Katyani Rao, Auditor<br />

SOCAM, Indien


Wir halten uns<br />

an die Spielregeln<br />

Was haben Mode und Fußball gemeinsam?<br />

Nein, wir meinen nicht die jährlich wechselnden Trikot-Kollektionen.<br />

Beide brauchen einheitliche Regeln, die in Mumbai genauso gelten wie<br />

in Berlin. Wer foult, sieht die rote Karte – im Fußball und in der Mode.<br />

Wir nehmen unsere Verantwortung ernst 63 I I I Die Grundlagen verantwortlichen Handelns: der C&A-Verhaltens kodex 65 I I I<br />

Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: die Arbeit der SOCAM 69 I I I Die Arbeit der SOCAM – Ergebnisse 73 I I I Die Arbeit der SOCAM –<br />

Verstöße gegen den C&A Code of Conduct 75 I I I


Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung Wir nehmen unsere Verantwortung ernst 63<br />

Wir nehmen unsere Verantwortung ernst<br />

Ein Unternehmen wie C&A, dessen Waren weltweit hergestellt<br />

werden, benötigt erhebliche Rohstoff­ und Energieressourcen.<br />

Daher müssen wir uns über die Folgen<br />

unse res wirtschaftlichen Schaffens im Klaren sein und<br />

ent sprechend Verantwortung für unser Handeln übernehmen.<br />

Corporate Social Responsibility (CSR), die Verantwortung<br />

für unser ökonomisches, ökologisches und soziales<br />

Verhalten, bedeutet, das gesamte unternehmerische<br />

Handeln in ein sinnvolles und funktionales Gleichgewicht<br />

zu bringen. Kernthemen von CSR sind Corporate<br />

Governance, Produktsicherheit, ethische Beschaffung<br />

entsprechend unseres Verhaltenskodex und unterstützt<br />

durch ethische Audits und Capacity Building, Corporate<br />

Giving sowohl im Einzelhandels­ als auch im Beschaffungsmarkt<br />

und breit gefächerte Aktivitäten zum Schutz<br />

der Umwelt.<br />

C&A verfügt über ein regelmäßig zusammenkommendes<br />

Gremium, das sich mit Nachhaltigkeits­ und<br />

Um weltbelangen beschäftigt. Dieses Team hat die Aufgabe,<br />

die Prozesse und Vorhaben des Unternehmens auf<br />

ihre Umwelt­ und Nachhaltigkeitsrelevanz zu untersuchen<br />

und Vorschläge in dieser Hinsicht zu entwickeln.<br />

Auf die Arbeit dieses Gremiums werden wir im Rahmen<br />

dieses Berichts noch näher eingehen.<br />

Die Übernahme von Verantwortung für Mensch und<br />

Umwelt ist eines unserer wichtigsten Ziele und sie sollte<br />

daher aktiv, Tag für Tag in unsere Managementpro zesse<br />

und unser Denken eingebunden werden. Im Rah men der<br />

textilen Kette, die eine Vielzahl von unterschiedlichen<br />

Akteuren und Interessen umfasst, ist es erforderlich,<br />

unsere Grundsätze auf pragmatische und prak ti kable<br />

Art einzuführen und umzusetzen. Nur so kön nen wir<br />

von einem gemeinsamen Grundverständnis ausgehen<br />

und unseren Kunden Bekleidung anbieten, in der sie sich<br />

rundum wohlfühlen können.<br />

Der lange Weg zur Bewältigung dieser komplexen,<br />

schwierigen Aufgabe ist eine Herausforderung, die C&A<br />

sehr ernst nimmt. Für uns ist dabei wichtig, dass wir<br />

jene Dinge anstoßen und zum Positiven verändern, auf<br />

die wir tatsächlich Einfluss haben: die Arbeitsbedingungen<br />

der Menschen in den Herstellungsländern, die Rohstoff­<br />

und Energieeffizienz entlang den Produktionsketten,<br />

die Optimierung der Transportwege und nicht zu ­<br />

letzt die Sicherheit unserer Bekleidung für Mensch und<br />

Umwelt. Zu diesen Themen wird es auf den Folgeseiten<br />

noch einige anschauliche Beispiele geben.<br />

Mit diesem Bericht möchte C&A die wesentlichen<br />

Ansprüche darstellen und transparent machen, um sowohl<br />

die Ernsthaftigkeit unserer Bemühungen und Über­<br />

zeugungen als auch unser entsprechendes Handeln zu<br />

dokumentieren. C&A ist offen für Vorschläge und jede<br />

Art von sachlicher Kritik und wir beteiligen uns, im<br />

Rahmen der uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten,<br />

gerne am gesellschaftlichen Diskurs und an Gesprächen<br />

zu den von uns angesprochenen Themen.


Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung Die Grundlagen verantwortlichen Handelns: der C&A-Verhaltenskodex 65<br />

Die Grundlagen verantwortlichen Handelns:<br />

der C&A-Verhaltenskodex<br />

Die ethischen Rahmenbedingungen für unser geschäftliches<br />

Handeln wurden bereits 1996 mit dem „Code of<br />

Conduct for the Supply of Merchandise“ definiert. Sie<br />

sind seitdem für all unsere Aktivitäten gültig und bilden<br />

die Grundlage aller Geschäftsbeziehungen zwischen<br />

C&A und seinen Vertragspartnern.<br />

Da der C&A­Verhaltenskodex grundlegende Anforderungen<br />

an unsere Lieferanten festschreibt, die damit<br />

Vertragsbestandteil werden, sieht C&A es als erforderlich<br />

an, über ein langfristiges, nachhaltiges Regelungswerk<br />

zu verfügen, auf das wir uns beziehen können.<br />

Aus diesem Grunde verfügt der Kodex neben konkreten<br />

Festlegungen auch über bewusst abstrakt formulierte<br />

Regelungsinhalte. Zentral ist dabei das Prinzip des<br />

„fairen und ehrlichen Handelns zu jeder Zeit“ in allen<br />

Handlungen eines Unternehmens.<br />

Aus der gesellschaftlichen Diskussion bzw. den<br />

Rechts entwicklungen ergibt sich ein Anpassungsbedarf<br />

für den Kodex. Um ihn aber nicht in seinem Text dauernd<br />

verändern zu müssen, haben wir uns entschieden,<br />

C&A­Zulieferern unser Verständnis vom konkreten Inhalt<br />

dieser Normen in Form einer verbindlichen Kommentierung,<br />

die bei Bedarf entsprechend angepasst<br />

wer den kann, detailliert zu erläutern. Für die praktische<br />

Umsetzung der im Verhaltenskodex formulierten öko­<br />

logischen und sozialen Forderungen verfolgen wir eine<br />

„Politik der kleinen Schritte“, mit der wir nach und nach<br />

konkrete Verbesserungen erzielen. Dieser Weg erscheint<br />

uns sinnvoller als die Aufstellung idealistischer Forderungen,<br />

die in der Realität vor Ort schwerlich durchzusetzen<br />

sind.<br />

Der C&A­Verhaltenskodex wurde in 28 Sprachen übersetzt.<br />

So schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass<br />

die Richtlinien des Kodex von unseren unterschiedlichen<br />

globalen Zulieferpartnern wirklich verstan den<br />

und in konkretes Handeln umgesetzt werden können.<br />

Der folgende Text des C&A­Verhaltenskodex ist eine<br />

Kurzversion mit seinen wesentlichen Elementen.<br />

Einführung<br />

Der C&A Code of Conduct enthält alle Regeln, die wir als<br />

grundlegend für unseren Umgang mit Lieferanten erachten.<br />

Der Kontakt mit Lieferanten findet dabei oft in<br />

Kulturen statt, die ein anderes Normen­ und Wertegerüst<br />

haben. Dennoch sind die Standards allgemeingültig<br />

und werden auf sämtliche geschäftlichen Aktivitäten<br />

von C&A angewendet.<br />

Unser Verhaltenskodex ist<br />

in 28 Sprachen übersetzt,<br />

damit niemand sagen kann,<br />

er habe von nichts gewusst.


66 Die Grundlagen verantwortlichen Handelns: der C&A-Verhaltenskodex<br />

Lieferantenbeziehungen<br />

Die wesentliche Basis der Beziehungen zu den Lieferanten<br />

und allgemeines abstraktes Generalprinzip ist<br />

das des fairen und ehrlichen Handelns zu jeder Zeit<br />

unter allen Beteiligten. Handlungen und Vorgehensweisen,<br />

auch im eigenen kulturellen und sozialen Umfeld,<br />

die mit diesem Prinzip nicht in Einklang zu bringen<br />

sind, werden nicht akzeptiert. Die Ausgestaltung dieses<br />

Prinzips erfolgt zum einen im Kodex selbst, über die Benennung<br />

wichtiger nicht akzeptabler Zustände, zum<br />

anderen über die Erläuterungen, in denen wir darlegen,<br />

was wir im Einzelnen darunter verstehen. Dabei stellen<br />

internationale Abkommen und Vereinbarungen, insbesondere<br />

aber auch die Konventionen der International<br />

Labor Organisation (ILO), eine wichtige und wertvolle<br />

Inhaltsbestimmung dar.<br />

Unabhängig vom jeweiligen Kulturkreis erwartet<br />

C&A die uneingeschränkte Akzeptanz dieser menschenrechtlich<br />

motivierten Grundbestimmungen durch jeden<br />

Geschäftspartner, zumal diese oftmals auch in die nationale<br />

Gesetzgebung aufgenommen wurden.<br />

Gesetzliche Aspekte und Urheberrechte<br />

C&A handelt in Übereinstimmung mit den jeweiligen<br />

Gesetzen der Länder, in denen das Unternehmen geschäftlich<br />

tätig ist. Gleiches verlangt C&A auch von<br />

seinen Lieferanten. Die Urheberrechte von Dritten sind<br />

von allen Beteiligten zu respektieren.<br />

Arbeitsbedingungen<br />

Die Lieferanten müssen das Prinzip des fairen und ehrlichen<br />

Handelns auf alle ausdehnen, mit denen sie Geschäftsbeziehungen<br />

pflegen. Kinderarbeit ist unter keinen<br />

Umständen zu akzeptieren. C&A toleriert weder<br />

Zwangsarbeit noch physischen oder psychischen Missbrauch<br />

oder irgendeine Form von körperlicher Strafe.<br />

Die Ausbeutung schutzloser Individuen oder Gruppen<br />

wird unter keinen Umständen geduldet. Löhne und<br />

sonstige Zuwendungen müssen den örtlichen Tarifen<br />

und Gesetzen und dem allgemeinen Prinzip des fairen<br />

und ehrlichen Umgangs entsprechen.<br />

Umweltaspekte<br />

Die Verwirklichung von allgemein anerkannten Umweltstandards<br />

ist speziell in Entwicklungsländern ein<br />

kom plexes Thema. C&A arbeitet mit seinen Lieferanten<br />

daran, die gemeinsamen Verpflichtungen gegenüber der<br />

Umwelt zu erfüllen.<br />

Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />

Vereinigungsfreiheit<br />

C&A erkennt das Recht der Arbeitnehmer an, einer legalen<br />

Organisation ihrer Wahl beizutreten. Arbeitgeber<br />

dürfen diese Aktivitäten nicht verhindern oder behindern.<br />

Mitteilungspflicht und Inspektionen<br />

C&A fordert von seinen Lieferanten umfassende Informationen,<br />

insbesondere über alle Produktionsumstände<br />

bei Subunternehmern. Diese müssen von den Liefe ranten<br />

über den C&A­Verhaltenskodex informiert werden.<br />

Die Lieferanten sind verpflichtet, unangemeldete Inspektionen<br />

aller Produktionsstätten von der von C&A eingesetzten<br />

Auditgesellschaft SOCAM zuzulassen.<br />

Überwachung<br />

Die Standards des Verhaltenskodex sind ein wesentlicher<br />

Bestandteil der täglichen Managementprozesse.<br />

Dessen Einhaltung seitens der eigenen Mitarbeiter und<br />

der Lieferanten wird aktiv überprüft und überwacht.


Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />

Sanktionen<br />

Sollte ein Lieferant in der Produktion für C&A oder einen<br />

Dritten den Anforderungen des Verhaltenskodex zuwiderhandeln,<br />

wird C&A aktiv. Der Lieferant wird aufgefordert,<br />

die festgestellten Missstände unterschiedlicher<br />

Art und Intensität unverzüglich abzustellen. Dazu sind<br />

konkrete Planungen vorzulegen, deren Umsetzung wiederum<br />

überprüft wird. Bei schwersten Verstößen sowie<br />

Missbrauch unseres Vertrauens und der Weigerung, Änderungen<br />

vorzunehmen, kann es letztendlich auch zum<br />

Abbruch der Geschäftsbeziehung kommen.<br />

Verbesserungspläne<br />

Wenn Geschäftsbeziehungen infolge der Verletzung des<br />

C&A­Verhaltenskodex abgebrochen wurden, können sie<br />

lediglich mit einem überzeugenden Verbesserungsplan<br />

seitens des Lieferanten wiederhergestellt werden.<br />

Information und Ausbildung<br />

C&A wird alle erforderlichen Maßnahmen treffen, um<br />

bei den Mitarbeitern und Lieferanten ein umfassendes<br />

Verständnis und ein gemeinsames Handeln bezüglich<br />

der Absichten und Ziele dieses Verhaltenskodex zu fördern.


„Die Arbeitsbedingungen haben<br />

sich durch unseren beharrlichen<br />

Einsatz wesentlich verbessert.<br />

Aber wir wissen auch, dass wir<br />

noch viel Arbeit vor uns haben.“<br />

Katyani Rao, Auditor, SOCAM, Indien


Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: die Arbeit der SOCAM 69<br />

Bessere Arbeitsbedingungen schaffen:<br />

die Arbeit der SOCAM<br />

Der beste Verhaltenskodex ist wirkungslos, wenn seine<br />

Einhaltung nicht regelmäßig überprüft und eingefordert<br />

wird. Schon 1996, als C&A seine Grundsätze für<br />

eine ökologisch und ethisch verantwortungsvolle Warenproduktion<br />

im Verhaltenskodex festschrieb, war klar,<br />

dass dies nur der erste Schritt sein konnte. Noch im<br />

selben Jahr wurde daher die „Service Organisation for<br />

Com pliance Audit Management“ (SOCAM) ins Leben gerufen.<br />

Die SOCAM ist eine in ihrer Arbeit von C&A operativ<br />

unabhängige Organisation mit Sitz in Düsseldorf<br />

und Singapur. In ihrem Auftrag besuchen erfahrene Auditoren<br />

jährlich rund 2.000 Produktionsstätten, um zu<br />

überprüfen, ob die vertraglichen Verpflichtungen aus<br />

dem C&A­ Verhaltenskodex eingehalten werden. Die<br />

dazu angewandten Auditierungsverfahren beruhen auf<br />

der international anerkannten Norm ISO 62/EN 45012.<br />

Für ihre Monitoringtätigkeit ist die SOCAM von C&A in<br />

vollem Umfang autorisiert.<br />

Die Herausforderungen in den<br />

Zuliefermärkten<br />

SOCAM­Auditoren sehen sich vor Herausforderungen<br />

gestellt, die gerade für die Textilproduktion in Entwicklungs­<br />

und Schwellenländern typisch sind: Die Produktion<br />

von Bekleidung besteht aus vielen unterschiedlichen<br />

Arbeitsschritten und Fertigungsstufen, die durch­<br />

aus auch mal auf eine große Anzahl von kleinen Produktionsbetrieben<br />

mit wenigen Arbeitsschritten ver teilt<br />

sein können. So können manche Lieferanten eine Reihe<br />

weite rer Sublieferanten beschäftigen. Diese Kleinstbetriebe<br />

produzieren oft nur wenige unterschiedliche Artikel<br />

oder nähen nur eine kleine Stückzahl, da ihre technische<br />

Ausstattung und der verfügbare Raum oft sehr<br />

begrenzt sind. Da die Lieferanten diese Kleinstbetriebe<br />

häufig wechseln, ist eine lückenlose Kontrolle durch<br />

die SOCAM­Auditoren schwierig.<br />

Wie die Auditoren arbeiten<br />

Als Basis für die Arbeit der SOCAM müssen die Vertragspartner<br />

von C&A sowohl die eigenen Produktionsbedingungen<br />

als auch die ihrer Zulieferer und Sublieferanten,<br />

in denen die jeweiligen C&A­Aufträge bearbeitet<br />

werden, lückenlos offenlegen. Hierzu sind sie im<br />

Rahmen der allgemeinen Lieferbedingungen (GDI) vertraglich<br />

verpflichtet. Die Auditoren sind mehrsprachig<br />

und kom men in der Regel aus den geografischen Regionen,<br />

in denen die Zulieferbetriebe angesiedelt sind.<br />

Jeder von ihnen verfügt über langjährige Berufserfahrung<br />

in der Textilindustrie und versteht die Lage der<br />

Menschen in den Betrieben vor Ort. Darüber hinaus<br />

werden die Auditoren regelmäßig geschult. Inhalte<br />

dieser Trainings sind aktuelle Entwicklungen auf den<br />

Vertrauen ist gut, Kontrolle<br />

ist besser. Darum besuchen<br />

unsere erfahrenen Auditoren<br />

jährlich rund 2.000 Produktionsstätten,<br />

um die Einhaltung<br />

unserer Richtlinien zu<br />

überprüfen.


70 Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: die Arbeit der SOCAM<br />

Viele unangemeldete<br />

Kontrollen und unsere<br />

Beharrlichkeit sind zwei der<br />

Gründe, warum wir in<br />

unserer Arbeit gegen<br />

Kinderarbeit schon große<br />

Erfolge erzielen konnten.<br />

Aber der Kampf geht weiter.<br />

textilen Zuliefermärkten, neue Vorgaben und Verfahren<br />

bei der Auditierung, Informationen über arbeitsrechtliche<br />

Bestimmungen sowie weitere relevante Themen<br />

im Sinne der C&A­Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Die Mehrzahl aller Besuche der Produktionsbetriebe<br />

erfolgt unangemeldet, denn nur so können sich die<br />

SOCAM­Mitarbeiter ein realistisches Bild von den Arbeits<br />

umständen machen. Diese Flexibilität bietet den<br />

Auditoren außerdem die Möglichkeit, ihre Zeit je nach<br />

Lage des Betriebes und der Betriebsgröße optimal einzuteilen.<br />

Für ihre Inspektionen nutzen die Auditoren detaillierte<br />

Checklisten (Production Unit Visit Reports),<br />

die auf den Grundsätzen des C&A­Verhaltenskodex beruhen.<br />

Diese Checklisten beziehen sich vor allem auf<br />

die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in den Betrieben.<br />

So wird beispielsweise geprüft, ob Arbeitszeitbestimmungen<br />

eingehalten, angemessene Löhne bezahlt<br />

werden und das Recht auf Versammlungsfreiheit<br />

der Mitarbeiter gewahrt ist. Auch die Kontrolle der Einhaltung<br />

von Sicherheitsvorschriften und gesetzlichen<br />

Bestimmungen spielt bei der Auditierung eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Zusätzlich zur Kontrolle der technischen Einrichtungen<br />

befragen die Auditoren die Mitarbeiter in den<br />

Be trieben in persönlichen Gesprächen. 2009 wurde mit<br />

Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />

insgesamt 13.264 Mitarbeitern gesprochen. Die Vertraulichkeit<br />

der Informationen wurde versichert und selbstverständlich<br />

auch gewahrt.<br />

Festgestellte Mängel oder Verstöße gegen den Code<br />

of Conduct werden von den Auditoren auf einer Skala<br />

von leicht bis schwer eingestuft. Sollten keine sofortigen<br />

Verbesserungsmaßnahmen möglich sein, wird ein<br />

Korrekturplan angefordert, dessen Umsetzung zu einem<br />

späteren Zeitpunkt überprüft wird. Die Zusammenarbeit<br />

zwischen den besuchten Produktionsstätten und<br />

der SOCAM ist nicht immer einfach: Gelegentlich verweigern<br />

Hersteller den Zutritt zu ihren Betriebsstätten,<br />

arbeitsrechtliche oder sicherheitsrelevante Vorgaben<br />

werden nicht eingehalten, Umweltauflagen nicht erfüllt,<br />

wesentliche Dokumente sind nicht vorhanden oder sogar<br />

gefälscht.<br />

Die SOCAM nimmt über die Gespräche mit den Herstellern<br />

hinaus Kontakt auf mit den verantwortlichen<br />

Zulieferern, unseren Vertragspartnern. Gemeinsam mit<br />

diesen versuchen wir, eine Lösung für die Situation zu<br />

finden. Außer Betrieben der Bekleidungsindustrie prüft<br />

die SOCAM auch damit verbundene Serviceunternehmen,<br />

wie zum Beispiel Lieferanten von Kleiderbügeln<br />

und Etiketten, sowie die Logistikpartner von C&A.


Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />

Wie C&A und die SOCAM gegen<br />

Kinderarbeit vorgehen<br />

Die Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen für<br />

die Produktion von Textilien ist für C&A unter keinen<br />

Umständen akzeptabel und ein schwerwiegender Verstoß<br />

gegen den C&A­Verhaltenskodex. Durch erhebliche<br />

Bemühungen in den letzten Jahren treffen wir allerdings<br />

nur noch vereinzelt auf dieses Phänomen. Folgende<br />

Vorgehensweise hat sich dabei bewährt:<br />

Der erste Schritt beginnt bereits mit dem Start der<br />

Zusammenarbeit. Im C&A­Verhaltenskodex kommunizieren<br />

wir klar, dass wir Kinderarbeit unter keinen Umstän<br />

den akzeptieren. Dies erwarten wir auch von unseren<br />

Lieferanten. Verstöße dagegen werden als schwerer<br />

Verstoß angesehen und entsprechend geahndet. Die<br />

ent sprechenden Sanktionen erfolgen ausnahmslos und<br />

schnell, für den Fall dass wir Zuwiderhandlungen feststellen.<br />

Die Feststellungen erfolgen durch die unangemeldeten<br />

Kontrollen durch die SOCAM vor Ort. Jeder Betrieb<br />

muss den Auditoren Zugang gewähren und ihnen<br />

gestat ten, die Fertigungsstätte zu besichtigen und Mitarbeiter<br />

zu befragen. Dabei wird nicht lange gewartet,<br />

sondern sehr schnell und zielgerichtet in Richtung auf<br />

die tatsächliche Produktion vorgegangen. Insbesondere<br />

wird dabei darauf geachtet, ob Personen durch rückwärtige<br />

Ausgänge die Produktionsräume verlassen. Werden<br />

Kinder oder Jugendliche angetroffen, wird mittels genau<br />

festgelegter Prozessanweisungen im Einzelfall sehr sensibel<br />

auf die Situation eingegangen, mit dem Ziel, den<br />

Kindern zu helfen. Welche Maßnahmen unter Einbeziehung<br />

der Eltern, des Arbeitgebers und örtlicher NROs<br />

getroffen werden, hängt sodann vom Einzelfall ab.<br />

Meistens wird versucht, den Lieferanten auf die Finanzierung<br />

einer Ausbildung und der Zahlung eines Stipendiums<br />

zur Kompensation des Verdienstausfalles zu<br />

verpflichten. NROs helfen dabei, entsprechende schulische<br />

oder berufsbildende Alternativen vor Ort zu finden<br />

und auch auf die Eltern einzuwirken, dazu ihre Erlaubnis<br />

zu geben. Dabei handelt es sich um ein komplexes und<br />

sehr situationsbezogenes Vorgehen, welches vom Einzelfall<br />

bestimmt wird. Generell ist es erforderlich dass<br />

alle Parteien ihren Beitrag leisten. Wenn sich allerdings<br />

ein Lieferant weigert, an einer Lösung mitzuarbeiten,<br />

stehen uns keine andere Möglichkeiten offen, als in<br />

diesem Fall die Geschäftsbeziehung einzustellen.<br />

Durch diese klare Vorgehensweise, die C&A immer<br />

wieder kommuniziert und deutlich macht, stellen wir<br />

bei unseren Audits nur noch in absoluten Ausnahmefällen<br />

Kinderarbeit fest. Allein dies ist ein Erfolg an<br />

Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: die Arbeit der SOCAM 71<br />

sich, der zeigt, dass durch entschiedenes Vorgehen tatsächliche<br />

Änderungen zur Bekämpfung der Kinderarbeit<br />

bewirkt werden können.<br />

Beratung und Sanktionen<br />

In den Bereichen „Gesundheit“ und „Sicherheit“ verschafft<br />

sich C&A durch die Auditierungen einen Eindruck<br />

vom jeweiligen Zustand der Produktion, insbesondere<br />

auch in Bezug auf die Arbeitssicherheit. Dieses<br />

ist ein sehr wichtiges Thema, da gerade diesem Thema<br />

in den Produktionsländern manchmal nicht die gebührende<br />

Aufmerksamkeit gewidmet wird. Die Grundlage<br />

dabei ist ein Festhalten der Lieferanten an den vielfach<br />

auch im nationalen Recht des Produktionslandes bestehenden<br />

Arbeitssicherheits­ und Schutzrechten. Daran<br />

haben sie sich schon von Rechts wegen zu halten. Häufig<br />

ist den Arbeitgebern aber eine Gefahrenlage gar nicht bewusst<br />

oder ihnen fehlt die Sensibilität gegenüber dieser<br />

Thematik. Hier hat die SOCAM die Aufgabe, die Aufmerksamkeit<br />

auf die Gefahren und die Sicherheit am<br />

Arbeitsplatz zu lenken. Dabei kommt den Lieferanten<br />

die Erfahrung der SOCAM­Auditoren zugute, die sie umfassend<br />

beraten können, wie sie Gefahrenquellen vermeiden<br />

und Sicherheitsstandards einführen können.


72 Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: die Arbeit der SOCAM<br />

Wir sind der Meinung,<br />

dass es nicht alleine reicht,<br />

Verstöße aufzudecken.<br />

Vielmehr wollen wir<br />

den Zulieferern Wissen<br />

vermitteln, damit sie sich<br />

in Zukunft regelkonform<br />

verhalten können.<br />

Schulungen und Beratung der Zulieferer werden für die<br />

Arbeit der SOCAM­Auditoren zu immer wichtigeren Faktoren,<br />

denn häufig beruhen die festgestellten Verstöße<br />

schlicht auf Unwissenheit, fehlender Erfahrung oder<br />

unzureichenden Managementkapazitäten. Deshalb gliedert<br />

sich die Tätigkeit der SOCAM in momentan zwei<br />

Phasen:<br />

1. Regelungserfüllung (Achievement of Compliance):<br />

die Beseitigung von Mängeln, um den bestehenden gesetzlichen<br />

oder vertraglichen Anforderungen seitens<br />

C&A zu entsprechen.<br />

2. Erfahrungsaufbau (Capacity Building): die Vermittlung<br />

von Wissen und Kompetenzen, die den Lieferanten<br />

helfen, ihren Betrieb und ihre Produktionsverfahren<br />

Schritt für Schritt zu verbessern und so selber Erfahrungen<br />

und Kenntnisse zu sammeln, um sich gesetzes­<br />

oder regelungskonform zu verhalten.<br />

Gerade im letztgenannten Bereich geht es nicht nur<br />

um die Einhaltung von Vorschriften, sondern vor allem<br />

um die Vermittlung des Wissens, das nötig ist, um sich<br />

konform zu diesen zu verhalten. Im Rahmen der insoweit<br />

von der SOCAM angebotenen Wissensvermittlung<br />

und Beratung (Counselling) werden beispielsweise<br />

Bestimmungen des Arbeitsrechts, Verfahren zur Kalkulation<br />

von Überstunden sowie soziale und haftungs­<br />

Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />

rechtliche Verpflichtungen erläutert und dargelegt. 2008<br />

gab es 43, 2009 bereits 92 Schulungen in Fernost. In<br />

Europa wurden in der gleichen Zeit 29 Trainings abgehalten.<br />

Darüber hinaus organisieren wir in den jeweiligen<br />

Ländern Konferenzen für unsere Zulieferer. Thematik<br />

dieser Konferenzen sind neben allgemeinen organisatorischen<br />

oder logistischen Themen auch die Fragen<br />

und Erfahrungen, die sich aus der praktischen Anwendung<br />

des C&A Code of Conduct ergeben. 2009 fanden 5<br />

Konferenzen statt. An unserem letzten Seminar in<br />

Schanghai nahmen über 300 Zulieferpartner teil. Sämtliche<br />

Veranstaltungen werden in der jeweiligen Landessprache<br />

durchgeführt.<br />

C&A hat sich zum Ziel gesetzt, in den folgenden zwei<br />

Jahren auch Seminare zu Umweltmaßnahmen, insbesondere<br />

zum effizienten Umgang mit Wasser, abzuhalten.<br />

Zur Arbeit der SOCAM gehört auch, die Kommunikation<br />

zwischen Lieferanten und Sublieferanten<br />

weiter zu verbessern, damit die Anforderungen des C&A­<br />

Verhaltenskodex in einer lückenlosen Informationskette<br />

an jeden Einzelnen im Produktions­ und Lieferprozess<br />

weitergegeben werden können.


Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Die Arbeit der SOCAM – Ergebnisse<br />

1.459<br />

226<br />

49 28<br />

1.882<br />

265<br />

22 18<br />

1.763<br />

267<br />

14 13<br />

1.480<br />

279<br />

18 17<br />

1.572<br />

363<br />

33 29<br />

1.605<br />

471<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

45 38<br />

1.412<br />

1.425<br />

Anzahl der Audits Nicht akzeptierbare Audits Anzahl der eingestellten<br />

Lieferantenbeziehungen<br />

469<br />

50 41<br />

730<br />

65 55<br />

1.527<br />

873<br />

66 57<br />

1.796<br />

Die Arbeit der SOCAM – Ergebnisse 73<br />

946<br />

47 34<br />

2.397<br />

1.371<br />

95<br />

75<br />

Anzahl der wiederaufgenommenen<br />

Lieferantenbeziehungen


74 Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: Die Arbeit der SOCAM<br />

ZUSAMMENfASSUNG DER<br />

SOCAM-ERGEBNISSE:<br />

· Seit 1996 hat die SOCAM weltweit mehr als 22.000<br />

Betriebe in mehr als 60 Ländern überprüft.<br />

· Im Jahr 2009 wurden insgesamt 2.397 Audits in<br />

32 Ländern besucht. Dabei wurden etwa 80% der<br />

für C&A arbeitenden Betriebe überprüft.<br />

· 89% der Auditierungen fanden in Asien und auf dem<br />

indischen Subkontinent statt – alle weiteren in<br />

Europa und Nordafrika. 75% der SOCAM-Lieferanten<br />

waren involviert.<br />

· In 57% der Fälle kam es zu Beanstandungen, die<br />

entweder zu sofortigen Verbesserungsmaßnahmen<br />

oder zur Vereinbarung verbindlicher Korrekturpläne<br />

führten.<br />

Ergebnisse der SOCAM<br />

Die SOCAM hat mittlerweile seit vierzehn Jahren erfolgreiche<br />

Arbeit geleistet und wir stellen fest, dass sich die<br />

Arbeits­ und Produktionsbedingungen in vielen Betrieben<br />

verbessert haben. Immer mehr Lieferanten erkennen<br />

die Notwendigkeit, ihre Produktionsbedingungen mit<br />

den Anforderungen des C&A­ Verhaltenskodex in Einklang<br />

zu bringen, und nutzen die daraus resultierenden<br />

Chancen, eine langfristig erfolgreiche Geschäftsbeziehung<br />

zu C&A aufzubauen. Die meisten Zulieferer haben<br />

die konstruktive Kritik der SOCAM angenommen und<br />

die Arbeitsbedingungen in ihren Betrieben verbessert.<br />

Gewonnene Erfahrungen haben dazu beigetragen, auch<br />

die Arbeit der SOCAM selbst kontinuierlich professioneller<br />

zu gestalten. Missstände oder auch Betrugsversuche<br />

durch gefälschte Dokumente werden von den Auditoren<br />

heute wesentlich schneller aufgedeckt als in der<br />

Vergangenheit, die Auditierungsverfahren sind fokussierter<br />

und damit effizienter geworden.<br />

Ein Anlass zur Sorge waren in den vergangenen Jahren<br />

gemachte Beobachtungen, dass die Arbeitnehmer<br />

teilweise auf bestimmte Fragen der Auditoren aus wendig<br />

gelernte, vorgefertigte Antworten gegeben haben. Die<br />

Mitarbeiter wurden von der Geschäftsleitung dazu verpflichtet,<br />

bei einer Befragung durch die Audi toren möglichst<br />

positive oder fest vorbereitete Antworten zu geben.<br />

Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />

Mit internen Trainingsmaßnahmen werden die Au di ­<br />

toren seit 2006 darauf geschult, diese auswendig gelernten<br />

Antworten zu erkennen und ent sprechend darauf<br />

zu reagieren.<br />

Die Grenzen unserer Möglichkeiten<br />

Die Lieferkette mit einer Vielzahl an beteiligten Parteien<br />

ist sehr groß und wird immer komplexer, je weiter man<br />

in diese vordringt. Zudem tragen die verschärften Wettbewerbsbedingungen<br />

auf den weltweiten Zuliefermärkten,<br />

eine zunehmende Arbeitsteilung und Auslagerung<br />

und das Erscheinen immer neuer Markt teilnehmer zu<br />

Missständen bei. Letztlich kann und will C&A auch keine<br />

Polizeiaufgaben übernehmen, sondern ist vielmehr bestrebt,<br />

durch die Schaffung von Transparenz, klarer ethischer<br />

Regeln und geschäftlicher Anreize Geschäftspartner<br />

von den Notwendigkeiten zu über zeugen, die Grundsätze<br />

des fairen und ehrlichen Handelns auch für sich<br />

selbst anzuwenden.<br />

In diesem Bericht sind bislang die Erfolge der Arbeit<br />

von C&A und der SOCAM beschrieben worden. Doch<br />

nicht alles gelingt immer. Es bleibt eine Vielzahl nicht<br />

bewältigter Problematiken und Aufgaben. Teilweise<br />

müssen wir die Grenzen unserer Einflussmöglichkeiten<br />

erkennen.


Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />

Verstöße gegen den C&A Code of Conduct 75<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Basis: Anzahl der<br />

Audits = 100%<br />

Verstöße gegen den C&A Code of Conduct<br />

Generell ungenügende<br />

Arbeitsbedingungen<br />

Vorfälle von Diskriminierung<br />

und/oder Belästigung<br />

Generell ungenügende Gesundheitsund<br />

Sicherheitsbedingungen*<br />

Generell nicht akzeptable<br />

Einrichtungen<br />

Vorfälle von Zwangsarbeit<br />

GENERELLE VORKOMMNISSE SICHERHEIT UND GESUNDHEITSSCHUTZ<br />

Verstöße gegen das<br />

Mindestalter<br />

Verstöße gegen Mutterschutzbestimmungen<br />

Nichteinhaltung der Lohn- und<br />

Überstundenberechnung<br />

Nichteinhaltung der<br />

Überstundenregelungen<br />

Rechtswidrige Arbeits bedingungen<br />

fehlende Sozialversicherung<br />

Behinderung der Gewerkschaftsfreiheit<br />

Unzureichende Brandbekämpfungsausrüstung<br />

Unzulängliche Notausgänge/<br />

Leuchtboxen<br />

Unsichere elektrische<br />

Verdrahtung/Geräte<br />

Notausgang verriegelt<br />

und/oder versperrt<br />

Treppenhaus versperrt<br />

Keine Schutz-/Sicherheitsausrüstung<br />

für Arbeiter<br />

Unzulässige Lagerung von entflammbaren/gefährlichen<br />

Stoffen<br />

Kein Evakuierungsplan<br />

ARBEITS BEDINGUNGEN<br />

*Text im alten Report: „Vorfälle im speziellen Zusammenhang“. 2008 2009<br />

Keine feuerwehrübung<br />

durchgeführt<br />

Unsaubere Produktions bereiche<br />

Unordentliche Produktionsbereiche<br />

Überfüllte Produktions bereiche<br />

Unzureichende Luft zirkulation<br />

Unzureichende Beleuchtung


„Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten und Arbeitssicherheit<br />

– all dies hat sich in den letzten Jahren<br />

verbessert. Das ist auch ein Verdienst von C&A.“<br />

Premnath Basumatary, Druckmaschinist, Cotton Blossom,Tirupur, Indien


Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />

Wo wir stehen<br />

Nach ihrer Gründung vor rund vierzehn Jahren begann<br />

die SOCAM mit dem Fokus der Verhinderung von Kinderarbeit<br />

und anderen offensichtlichen Verstößen gegen<br />

den Code of Conduct. Durch die gemachten Erfahrungen,<br />

die internationale Thematisierung der Arbeitsumstände<br />

in der Herstellung von Bekleidung und eine immer professionellere<br />

Vorgehensweise und Ausstattung wurden<br />

die Auditstrukturen so fortentwickelt, dass ein umfassendes,<br />

professionelles Auditprogramm entstanden ist.<br />

Dabei sind auch Abstufungen vorgesehen, um den durch<br />

den Auditeinsatz bestmöglichen individuellen Erfolg zu<br />

erreichen. SOCAM unterteilt die Audits in drei Arten:<br />

Level 1: ein Besuch, der einen kompakten Überblick<br />

liefert. Dies kann zum einen dann Sinn machen, wenn<br />

ent sprechenden Hinweisen auf nachprüfbare und offensichtliche<br />

Missstände nachgegangen werden soll und<br />

die Auditoren sich einen schnellen Eindruck verschaffen<br />

wollen, oder zum anderen, wenn in bereits oftmals<br />

überprüften Firmen lediglich der Status geprüft werden<br />

soll oder Einzelthematiken besprochen werden sollen.<br />

Level 2: Dieses ausführliche Standardaudit beginnt<br />

mit einer Besichtigung der Produktionsstätte. Danach<br />

findet ein längeres Auditgespräch mit der Produktionsleitung<br />

statt, wobei offizielle Unterlagen über Anwesenheit,<br />

Gehalt, geleistete Überstunden, Arbeitsverträge so­<br />

wie weitere Vereinbarungen vorgelegt werden müssen.<br />

Gleichzeitig wird mit Arbeitnehmern aus der Produktion<br />

des Betriebs unter Ausschluss des Managements gesprochen.<br />

Im Jahr 2009 wurden mit dieser Art des Audits<br />

77% aller Betriebe überprüft.<br />

Level 3: die intensive, situationsbezogene Auditierung,<br />

mit etwa zehn Fällen pro Jahr eher selten. Sie wird<br />

von der SOCAM durchgeführt, wenn es klare und eindeutige<br />

Hinweise, beispielsweise von NROs, zu gravierenden<br />

Missständen gibt. In diesem Fall wird der Betrieb<br />

von den SOCAM­Mitarbeitern intensiv überprüft,<br />

und das dauert mitunter mehrere Tage. Dieses Vollaudit<br />

kann auch auf Wunsch eines Lieferanten angemeldet<br />

erfolgen, insbesondere dann, wenn der Lieferant sich<br />

bei C&A qualitativ empfehlen möchte.<br />

Im Jahre 2006 haben die Auditoren der SOCAM 1.452<br />

Betriebe mit insgesamt 594.972 Mitarbeitern aufgesucht<br />

und überprüft. 2009 waren es 2.397 Betriebe mit einer<br />

Gesamtzahl von 1.153.572 Arbeitern und Angestellten.<br />

Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: Die Arbeit der SOCAM 77<br />

Die überwiegenden Verstöße, die in den Audits festgestellt<br />

wurden:<br />

• zu viele Arbeitsstunden, inklusive Überstunden<br />

• inkorrekte Bezahlung und falsche Berechnung der<br />

Löhne, insbesondere der Überstunden<br />

• ungenügende Gesundheits- und Arbeitsbedingungen<br />

• fehlende Sozialleistungen<br />

Andere Zuwiderhandlungen waren gefälschte oder manipulierte<br />

Dokumente über geleistete Überstunden oder<br />

gezahlte Gehälter. Mitunter wurde versucht, das Ergebnis<br />

des Audits zu beschönigen und den Auditoren für<br />

ihre Korrektur Geld anzubieten. In diesen Fällen wird<br />

die Geschäftsbeziehung bis zu einer endgültigen Klärung<br />

der Lage ausgesetzt.<br />

Einhaltung unterschiedlicher Richtlinien<br />

Die organisierte Form der Auditierung durch die SOCAM<br />

ist effektiv. Dennoch stellt sie einen nicht unerheblichen<br />

Aufwand für C&A als einzelnes Unternehmen dar.<br />

Zudem kommt es bei Lieferanten zu Situationen, in denen<br />

sich die Auditoren unterschiedlicher Firmen „die<br />

Klinke in die Hand geben“. Von daher besteht seit längerer<br />

Zeit das Bestreben, einen allgemeingültigen Standard<br />

und ein entsprechendes verbindliches Audit durchzuführen.<br />

Dazu bestehen bereits unterschiedliche Ini ti­


78 Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: Die Arbeit der SOCAM<br />

ativen. C&A konnte sich bisher allerdings nicht entscheiden,<br />

einer dieser Initiativen beizutreten und auf<br />

das eigene, sehr effektive und auf unsere Lieferstrukturen<br />

zugeschnittene Audit zu verzichten. Dennoch sind<br />

wir bereit, an solchen grundsätzlich sinnvollen Initiativen<br />

mitzuwirken. So haben wir seinerzeit die Entwicklung<br />

der heutigen BSCI (Business Social Compliance<br />

Initiative) noch unter Initiative der Außenhandelsvereinigung<br />

des deutschen Einzelhandels gefördert, auch<br />

wenn wir letztlich aus den genannten internen Gründen<br />

dem System nicht beigetreten sind. Derzeit arbeiten<br />

wir weiter an dieser Aufgabenstellung als Mitglied<br />

des Global Social Compliance Programme (GSCP).<br />

Diskriminierung<br />

C&A beeinflusst über die Vorgaben in seinem Verhaltenskodex<br />

bestimmte ethisch bedingte Arbeitsstandards<br />

in den Ländern, in denen das Unternehmen einkauft.<br />

Dies führt hinsichtlich mancher Anforderungen<br />

zu Konfliktsituationen mit den gesetzlichen, kulturellen<br />

oder gesellschaftlich hergebrachten Normen oder<br />

Traditionen. Dabei können wir nicht ausschließen, dass<br />

wir insbesondere in Bezug auf die geschlechtliche Rollenverteilung<br />

gewisse Gegebenheiten zwar kritisieren,<br />

aber letztlich nicht verändern können.<br />

Wanderarbeiter in China<br />

Viele Menschen in China ziehen aus wirtschaftlichen<br />

Gründen an die Ostküste des Landes. Hier finden sie<br />

zwar Arbeit, oft jedoch keinen angemessenen Wohnraum.<br />

Stattdessen leben sie in teilweise sehr einfachen<br />

Unterkünften, die ihnen ihr Arbeitgeber zur Verfügung<br />

stellt, und arbeiten oft 15, manchmal sogar 18 Stunden<br />

pro Tag. Dies entspricht nicht den C&A­Vorgaben, die 48<br />

Stun den reguläre Wochenarbeitszeit und höchstens 12<br />

Über stunden pro Woche festlegen.<br />

In China müssen wir jedoch erkennen, dass das Ziel<br />

der Arbeitszeitbegrenzung nur schwer durchsetzbar ist,<br />

weil es gerade die schutzwürdigen Arbeitnehmer sind,<br />

die diese Begrenzung nicht akzeptieren, sondern möglichst<br />

lange Arbeitszeiten zur Erwirtschaftung zusätzlicher<br />

Löhne zum Teil von den Arbeitnehmern einfordern.<br />

Hier ist es schwierig, Verständnis für unsere Forderung<br />

zu finden, und es bedarf besonderer Überzeugungsarbeit,<br />

die Betroffenen von der Schutzwirkung auch zu<br />

ihren Gunsten zu überzeugen.<br />

Heimarbeit<br />

Heimarbeit ist einigen Ländern, in denen C&A produzieren<br />

lässt, aus unterschiedlichen Gründen ein von<br />

Produzenten von bestimmten Artikeln durchaus geförderter<br />

Produktionsbereich. Da es oft keinerlei Sicher­<br />

Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />

heitsstandards gibt, kann Heimarbeit gefährlich für die<br />

Betroffenen sein. Darüber hinaus können die Einhaltung<br />

von Arbeitszeiten und das Alter der Beschäftigten nicht<br />

kontrolliert werden, so dass es zu Missbrauch kom men<br />

kann.<br />

Hier ist eine Kontrolle nahezu unmöglich. Von daher<br />

war C&A aufgefordert, ein eigenständiges Konzept zu<br />

entwickeln, um auch diesen Produktionsbereich einsehen<br />

zu können. Da es nicht möglich ist, die Arbeitnehmer<br />

in ihren Wohnungen aufzusuchen, um die<br />

Arbeitsumstände zu kontrollieren, haben wir die Durchführung<br />

von Warenorder in Heimarbeit grundsätzlich<br />

untersagt. Zwar ist damit den entsprechenden Arbeitnehmern<br />

nicht unbedingt gedient, aber eine andere<br />

Möglichkeit besteht nur insofern, dass wir die Anmeldung<br />

sogenannter Heimarbeitszentren zulassen, also<br />

Produktionsstandorte, in denen die Arbeitnehmer ihre<br />

ansonsten zu Hause vorgenommenen Arbeiten an<br />

einem zentralen Platz ausführen. Dies ist nur sehr eingeschränkt<br />

möglich und daher eher die Ausnahme.<br />

Das „Sumangali-System“ in Indien<br />

Vor einigen Jahren kam in Indien ein besonderes Lohnkonzept<br />

für Frauen auf. Diese erhielten einen festen<br />

Vertrag über drei Jahre und am Ende dieser Zeit eine zuvor<br />

einbehaltene Endzahlung. Gerade in Bezug auf eine


Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />

spätere Heirat nehmen sie diese Möglichkeit, Geld zu<br />

sparen, gerne wahr. Der dann ausgezahlte Betrag ist so<br />

hoch bemessen, dass er sie nach drei Jahren in die Lage<br />

versetzt, zu heiraten. Das erscheint auf den ersten Blick<br />

vorteilhaft, allerdings ist das System sehr missbrauchsanfällig,<br />

da die Frauen während der gesamten Vertragslaufzeit<br />

den Arbeitgeber nicht wechseln können und<br />

alle Tätigkeiten und Arbeitsumstände klaglos akzeptieren<br />

müssen. Es besteht die Gefahr, dass den Frauen<br />

Rücklagen durch überhöhte Mieten in Firmenpensionen<br />

oder Verweigerungen der Auszahlung von angesammelten<br />

Ersparnissen bei vorzeitigem Ausscheiden<br />

vor enthalten werden. Aufgrund dieser Miss brauchsmöglichkeit<br />

erlaubt C&A dieses System nicht. Insbesondere<br />

die Zusammenarbeit mit terre des hommes war insoweit<br />

in der Aufdeckung der Strukturen und der Handhabung<br />

des Problems sehr hilfreich.<br />

Baumwollernte in Usbekistan<br />

Im Herbst 2007 wurde bekannt, dass in Usbekistan die<br />

Regierung während der Baumwollernte die Schulen<br />

schließt und Kinder gezwungen werden, statt zu lernen<br />

auf den Feldern hart zu arbeiten und die Ernte einzubringen.<br />

Eine Entlohnung findet so gut wie nicht statt.<br />

Stattdessen werden die Kinder als kostenlose oder billig<br />

entlohnte Arbeiter missbraucht. Zudem werden sie Pes­<br />

tiziden und Erntechemikalien ausgesetzt oder durch<br />

die schwere Arbeit in ihrer körperlichen Entwicklung<br />

beeinträchtigt. Die SOCAM untersuchte die Sachlage daraufhin<br />

und konnte diese Vorwürfe bestätigen. Als Resultat<br />

daraus hat sich C&A entschlossen, bis zur Klärung<br />

der Situation keine Baumwolle aus Usbekistan für unsere<br />

Waren zu akzeptieren. C&A hat alle Lieferanten verpflichtet,<br />

keine Baumwollstoffe aus derartiger Baumwolle<br />

zu beziehen. Dieses ist ein schwierig zu kontrollierender<br />

Bereich, zumal wir keine direkten vertraglichen<br />

Möglichkeiten des Durchgriffs auf die textilen Vorstufen<br />

haben. Dennoch haben wir ein Konzept des Nachweises<br />

erarbeitet, das es uns ermöglicht, diesem Verbot weitgehend<br />

Geltung zu verschaffen.<br />

Tarifverträge und Vereinigungsfreiheit<br />

Die SOCAM wurde von verschiedenen Seiten aufgefordert,<br />

die Einhaltung von Vereinigungsfreiheit und Tarifverträgen<br />

zu überwachen.<br />

Wir weisen alle Betriebe darauf hin, dass der C&A­<br />

Verhaltenskodex die entsprechenden Forderungen enthält<br />

und dass wir auf seiner Einhaltung bestehen. Im<br />

Kommentar zum Kodex beschreiben wir, dass C&A alle<br />

rechtmäßigen Organisationen respektiert, die von den<br />

Arbeitern zur Durchsetzung ihrer Ansprüche gebildet<br />

wurden. Dies betrifft beispielsweise die Situation in<br />

Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: Die Arbeit der SOCAM 79<br />

Die SOCAM-Auditoren<br />

sehen sich oftmals mit gesellschaftlichen<br />

und kulturellen<br />

Traditionen konfrontiert,<br />

was die Umsetzung des<br />

Verhaltens kodex zusätzlich<br />

erschwert.


80 Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: Die Arbeit der SOCAM<br />

Arbeit muss sich lohnen,<br />

überall auf der Welt.<br />

Darum verpflichtet C&A<br />

seine Lieferanten zur<br />

Einhaltung der gesetzlichen<br />

Mindestlöhne.<br />

China, wo sich selbst mit der Implementierung des neuen<br />

Arbeitsrechts seit dem 1. Januar 2008 die staatlich kontrollierte<br />

Gesamtgewerkschaft ACFTU („All­China Federa<br />

tion of Trade Unions“) das Alleinvertretungsrecht für<br />

alle Arbeiter vorbehält.<br />

Mindestlöhne und Living Wages<br />

In manchen Ländern werden von den Fabriken staatlich<br />

festgelegte Mindestlöhne gezahlt, wie zum Beispiel in<br />

Bangladesch. Die Frage ist, ob diese staatlich festgelegten<br />

Löhne ausreichen, um eine Deckung der grundlegenden<br />

Lebenshaltungskosten zu ermöglichen. Hierüber<br />

gibt es eine heftige Diskussion, insbesondere zur<br />

Art der Kalkulation derartiger Lohnniveaus. Mit der<br />

Konvention 131 der International Labor Organisation<br />

(ILO) wurden bestimmte Kriterien zur Festlegung des<br />

nationalen gesetzlichen Mindestlohnes definiert. Dabei<br />

handelt es sich um Kriterien wie die allgemeinen Lebenshaltungskosten,<br />

das durchschnittliche Lohnniveau<br />

des Landes, den Lebensstandard anderer gesellschaftlicher<br />

Gruppen, die ökonomische Entwicklung, die Produktivität,<br />

Fragen der Beschäftigungspolitik und insbesondere<br />

den Bedarf der Arbeiter und ihrer Familien.<br />

C&A verpflichtet seine Lieferanten zur Einhaltung<br />

dieser gesetzlichen Mindestlöhne. Ob diese letztlich<br />

Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />

ausreichen, um den Lebensbedarf der Arbeitnehmer zu<br />

decken, ist politisch heftig umstritten. C&A hat sich insoweit<br />

klar festgelegt, dass wir jede Lösung begrüßen,<br />

die diese Bedarfsdeckung gewährleistet. Da die s jedoch<br />

ein hochbrisantes politisches Thema dar stellt, können<br />

wir als einzelnes Unternehmen im Alleingang wenig<br />

ausrichten. Dennoch widmen wir uns diesem Thema<br />

zurzeit intensiv.<br />

www.ilo.org<br />

Sandstrahlen<br />

Schon Anfang 2009 hat die SOCAM alle betroffenen Vertragspartner<br />

auf die beträchtlichen Gesundheitsrisiken<br />

für Arbeiter hingewiesen, die mit dem abschließenden<br />

Sandstrahlen zur Bearbeitung von Textilien, überwiegend<br />

Jeans, beschäftigt sind. Sandstrahlen erfolgt unter<br />

Einsatz eines Luftdrucksystems, mit dessen Hilfe feste<br />

Partikel auf Bekleidung geblasen werden, um dieser einen<br />

abgenutzten, verblichenen Look zu geben. Arbeiter,<br />

die diesen Prozess ausführen, könnten der Gefahr ausgesetzt<br />

sein, sehr feine Silikonstaub­Partikel einzuatmen.<br />

Das könnte zu lebensbedrohlichen Erkrankungen,<br />

insbesondere der Lunge, führen (vergleichbar mit den<br />

Problemen, die durch das Einatmen von Asbest­Partikeln<br />

ausgelöst werden). Die SOCAM und C&A verlangen


Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />

„Gerade in wirtschaftlich unruhigen Zeiten wie zuletzt<br />

bekommt ein sicherer Arbeitsplatz eine besondere Bedeutung.<br />

Da ist es gut, wenn man einen Partner wie C&A<br />

an seiner Seite weiß.“ Dhaniram Bordoloi, Bügler, Cotton Blossom,Tirupur, Indien


82 Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: Die Arbeit der SOCAM<br />

daher von sämtlichen Lieferanten, dass an allen Standorten<br />

in Betrieben, in denen diese Technik eingesetzt<br />

wird, geeignete Gesundheits­ und Schutzmaßnahmen<br />

ge trof fen werden. Um das Risiko dieses Prozesses zu<br />

minimieren und die besonderen Gesundheits­ und<br />

Schutzmaßnahmen besser kontrollieren zu können, haben<br />

wir eine separate Online­Abfrage dieser Aktivitäten<br />

eingeführt.<br />

Transparenz und Konsistenz der Audits<br />

Mitunter wird die SOCAM kritisiert, dass die Ergebnisse<br />

ihrer Untersuchungen nicht ausreichend transparent<br />

sind und nicht vollständig veröffentlicht werden. Wir<br />

betrachten die Resultate der SOCAM­Betriebskontrollen<br />

jedoch als vertrauliche Informationen, die ausschließlich<br />

zwischen dem besuchten Betrieb, dem Lieferanten<br />

und der SOCAM ausgetauscht werden. C&A wird von<br />

der SOCAM über schwerwiegende Verstöße bei den Lieferanten<br />

und in den Produktionsstätten in Kenntnis gesetzt.<br />

Es ist jedoch nicht Unternehmenspolitik von<br />

C&A, bei einem Verstoß gegen die Vorgaben des Verhaltenskodex<br />

das Geschäftsverhältnis zu dem betroffenen<br />

Betrieb sofort zu kündigen. Vielmehr möchten wir gemeinsam<br />

mit den Betrieben einen Prozess beginnen,<br />

der einen mangelhaften Zustand zum Positiven wenden<br />

kann. Die Arbeitsbedingungen – und damit die Situa­<br />

tion der Menschen vor Ort – können nur dann verbessert<br />

werden, wenn C&A weiterhin am betreffenden Standort<br />

bleibt und dort konstruktive Hilfe anbietet.<br />

Beschwerdemechanismen<br />

Der C&A­Verhaltenskodex gewährleistet, dass es allen<br />

Mit arbeitern und Angestellten von Fremdbetrieben möglich<br />

sein muss, sich über Missstände an ihrem Arbeitsplatz<br />

zu beschweren. Den Auditoren der SOCAM fällt jedoch<br />

mitunter auf, dass sich Arbeiter zwar über ihre<br />

mangelhaften Arbeitsbedingungen äußern wollen, dazu<br />

jedoch nicht den Mut finden oder Repressalien von<br />

ihrem Arbeitgeber fürchten. In solchen Fällen lassen die<br />

Auditoren eine Kontaktadresse zurück, so dass die betroffene<br />

Person ihre Informationen dann gegebenenfalls<br />

später weitergeben kann, wenn es ihr besser passt.<br />

Hohe fluktuation der Produktionsstätten<br />

Die Herstellungsmärkte verändern sich ständig, Anbieter<br />

verschwinden und neue kommen hinzu. Oftmals<br />

liegt es an einer un zureichenden Kapitaldecke oder die<br />

lokalen wirtschaft lichen oder politischen Verhältnisse<br />

sind der Anlass für Pro duktionswechsel, Geschäftsaufgabe<br />

oder Verlagerung der Produktion. Oft ist aber auch<br />

die Möglichkeit, qualifizierte Mitarbeiter für diesen<br />

sehr arbeitsintensiven Prozess zu finden, ein entschei­<br />

Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />

dendes Kriterium. Fertigungsstätten sind zudem vielfach<br />

in Familienbesitz und sind durch ihre geringe<br />

Größe kaum in der Lage, ihr Geschäft auf eine nachhaltige<br />

Basis zu stellen. Zum Beispiel werden Accessoires<br />

oft in sehr kleinen Betrieben hergestellt, die von den<br />

Lieferanten je nach Mode und Saison häufiger gewechselt<br />

werden. Auch hier ist es für das Team der SOCAM<br />

schwierig, alle Informationen zu den Produktionsstätten<br />

einzuholen. Um der hohen Fluktuation gerecht werden<br />

zu können, hat die SOCAM die Anzahl seiner Auditoren<br />

seit 2007 fast verdoppelt.


Unternehmensspenden<br />

und aktive Unterstützung<br />

von C&A<br />

Ranjan Alles, CISD-Manager<br />

Asien<br />

Father Santhanas<br />

Don Bosco, Tirupur, Indien<br />

Margaret Berlin, Lehrerin<br />

Tisso School, Tirupur, Indien


Geschäft ist<br />

nicht alles<br />

Durch unsere Zusammenarbeit mit vielen Partnern in Europa und<br />

Asien sowie durch die Unterstützung unterschiedlichster sozialer<br />

Projekte wirkt C&A als Katalysator, um denjenigen zu helfen, die mit<br />

sozial schwierigen Lebensbedingungen konfrontiert sind. Es ist<br />

unser Ziel, diesen Menschen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Darüber<br />

möchten wir Sie gerne informieren.<br />

I I I C&A unternimmt etwas 85 I I I C&A und Child Helpline International (CHI) 95 I I I<br />

Hilfe zur Selbsthilfe in Bangladesch und Indien 97 I I I


Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A C&A unternimmt etwas 85<br />

C&A unternimmt etwas<br />

C&A hat nun schon seit vielen Jahren nicht nur Position<br />

zu aktuellen Fragen der Umwelt und der Gesellschaft<br />

bezogen, sondern auch anhand vieler Beispiele gezeigt,<br />

wie verantwortungsvolle Unternehmenspolitik funktio<br />

niert.<br />

• Wir beteiligen uns in Universitäten und Instituten aktiv<br />

an aktuellen Diskussionen zu umwelt- und sozialrelevanten<br />

Themen.<br />

• Wir erläutern unsere Aktivitäten in Seminaren, auf<br />

Konferenzen sowie bei den Zusammenkünften der Verbände,<br />

in denen wir Mitglied sind.<br />

• Wir beraten und schulen unsere Geschäftspartner, damit<br />

diese ihre Produktionsstätten sicher, sauber und<br />

nach ethischen und sozialen Anforderungen gestalten<br />

können.<br />

• Wir finanzieren eine Reihe sozialer Projekte in den Herstellerländern,<br />

um dort bessere Ausbildungsmöglichkeiten<br />

für Kinder zu schaffen, und unterstützen darüber<br />

hinaus auch viele Gesundheitsprojekte.<br />

• Wir unterstützen über unsere europäischen Filialen<br />

soziale Kleinprojekte an den jeweiligen Standorten.<br />

• Heute reichen unsere Finanzierungen bis zu den Anfängen<br />

der Lieferkette, einschließlich der Unterstützung<br />

von landwirtschaftlichen Gemeinschaften, vor allem in<br />

Indien.<br />

C&A Initiative for Social Development (CISD)<br />

Die wesentlichen Ziele der C&A Initiative for Social Development<br />

(CISD) sind die Förderung nachhaltiger Entwicklung<br />

und die Schaffung besserer, langfristiger Perspektiven<br />

für die Menschen in den vielen verschiedenen<br />

Ländern, in denen wir operieren, um so auch ein besseres<br />

Klima für ein wirtschaftliches Umfeld zu schaffen.<br />

CISD – früher bekannt unter dem Namen MISD (Mondial<br />

Institute for Social Development) – wurde Mitte der<br />

90er Jahre gegründet, damals mit dem anfänglichen<br />

Ziel, vor allem Kindern zu helfen. So wurden in mehreren<br />

Ländern mit Hilfe von C&A Waisenheime errichtet,<br />

Bildungs- und Schulprogramme für die Primar- und Sekundarstufen<br />

vorangetrieben sowie Projekte zur Berufsausbildung<br />

und im Gesundheitswesen unterstützt. Aber<br />

auch weitere Investments zur Selbsthilfe, insbesondere<br />

auch im Gesundheitswesen und beim Zugang zur<br />

Grund versorgung, wurden getätigt. Die CISD begleitet<br />

dabei in der Regel die gesamte Planung und Umsetzung<br />

dieser Maßnahmen, sie leistet die finanzielle Starthilfe<br />

und stellt, wenn dies besonders in den ersten Jahren der<br />

Inbetriebnahme notwendig ist, auch darüber hinaus<br />

Geldmittel zur Verfügung. Die CISD betrachtet ihre Arbeit<br />

als einen Katalysator für eine positive Veränderung<br />

vor Ort.<br />

Lesen Sie im Folgenden, wie<br />

sozial verantwor tungs volle<br />

Unternehmenspolitik in der<br />

Praxis funktioniert – über die<br />

Arbeit der C&A-Initiative for<br />

Social Development.


„Die beste Möglichkeit, aus dem Teufelskreis der<br />

Armut auszubrechen, ist Bildung. Schulprojekte sind<br />

also die nachhaltigste Form der Hilfe zur Selbsthilfe.“<br />

Margaret Berlin, Lehrerin, Tisso School, Tirupur, Indien


Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A<br />

Seit Beginn dieser Arbeit ist die Zahl der unterstüt zten<br />

Projekte auf über 100 gestiegen. Unsere direkte Finanzierung<br />

vieler dieser Projekte ist inzwischen abgeschlossen<br />

und sie tragen sich selbst. Der Erfolg dieser<br />

Anstrengungen in Bezug auf Nachhaltigkeit ist, dass unsere<br />

Partner die Projekte nun als ihre eigenen be tra chten<br />

und Finanzierungen und Abläufe auf die kommunale<br />

Ebene übertragen. In der Planungsphase solcher Projekte<br />

ist das Thema Nachhaltigkeit der Haupt ge sichtspunkt<br />

in den Gesprächen mit unseren Partnern vor Ort.<br />

Der erste Impuls zur Hilfe kommt traditionsgemäß<br />

von unseren Geschäftspartnern oder unseren Mitarbeitern.<br />

Durch dieses persönliche Engagement können wir<br />

effektive und unbürokratische Hilfe leisten, durch die<br />

Schritt für Schritt nachweisbare Fortschritte erzielt werden.<br />

CISD-Erfolge in den Lieferländern<br />

Die Überprüfung einiger der früheren Projekte in den<br />

Zulieferländern ergab, dass mehr als 3.500 Kinder die<br />

Chance, eine der Grundschulen oder weiterführenden<br />

Schulen zu besuchen, die im Rahmen der Spendenaktionen<br />

unseres Unternehmens gebaut wurden, entweder<br />

bereits genutzt haben oder noch weiterhin nutzen. Über<br />

2.000 junge Menschen haben gegenwärtig die Möglichkeit<br />

bzw. haben in der Vergangenheit die Möglichkeit<br />

gehabt, eine Berufsausbildung zu machen, die sie auf<br />

eine anschließende Einstellung vorbereitet. Rund 550<br />

Kinder sind in Waisenhäusern untergebracht, die mit<br />

Hilfe der CISD-Mittel errichtet worden sind. Sechs verschiedene<br />

Gesundheitsprojekte sind in einigen dieser<br />

Länder, aus denen C&A seine Produkte bezieht, eingerichtet<br />

worden.<br />

In den Vororten des indischen Tirupur, in denen es<br />

an sauberem Trinkwasser mangelt, haben wir 85.000<br />

Dorfbewohnern Zugang zu Trinkwasser ermöglicht.<br />

Dank zahlreicher Investitionen, die die CISD getätigt<br />

hat, können in Bangladesch in den Gebieten Comila<br />

und Chandhpur nun 130.000 Dorfbewohner arsenfreies<br />

Was ser trinken und nutzen.<br />

Dies sind die unmittelbar greifbaren Ergebnisse der<br />

Aktivitäten der C&A Initiative for Social Development<br />

(CISD).<br />

Ob Bildung, Gesundheit<br />

oder Business, in allen<br />

Be reichen ist das Ziel der<br />

Maß nahmen, dass unsere<br />

Partner die Projekte als<br />

die ihren ansehen und sie<br />

selbstständig fortführen.<br />

C&A unternimmt etwas 87


88 C&A unternimmt etwas<br />

EInIgE OrgAnISAtIOnEn, dErEn<br />

PrOjEktE dIE C&A InItIAtIvE fOr SO-<br />

CIAl dEvElOPmEnt In dEn jAHrEn<br />

2008/2009 untErStützt HAt:<br />

· Boeboeks (Belgien)<br />

· Child Helpline International<br />

· Deutsche Unwelthilfe, Lebendige Flüsse<br />

· Don Bosco<br />

· Ein Herz für Kinder<br />

· El Refugio del Alba (Portugal)<br />

· Fundacion Bobath (Spanien)<br />

· Grameen Foundation<br />

· Gulshanara Razaaque Foundation (Bangladesch)<br />

· NFTE (Niederlande)<br />

· Nummer gegen Kummer<br />

· Organic Exchange<br />

· Oxfam Ireland<br />

· SOS Kinderdorpen<br />

· terre des hommes<br />

· Tisso (Indien)<br />

· Water Footprint Network<br />

Und über 1.000 lokale Hilfsdienste und Organisationen<br />

in ganz Europa.<br />

CISD-Aktivitäten in den<br />

europäischen Einzelhandelsländern<br />

Neben der Zusammenarbeit mit beispielsweise Nichtregierungs-<br />

und Hilfsorganisationen initiiert C&A auch<br />

lokale Aktionen und eigene Kampagnen, um zum Ausgleich<br />

verschiedener sozialer Ungleichgewichte beizutragen.<br />

Wir freuen uns, wenn Ideen zur Unterstützung<br />

solcher sozialer Projekte von C&A-Mitarbeitern auf unterschiedlichen<br />

Ebenen eingebracht werden. Nicht alle<br />

Aktivitäten werden vom zentralen CSR-Team angeregt.<br />

Viele werden auch auf regionaler Ebene von unseren Filialen<br />

organisiert; schließlich wissen unsere Mitarbeiter<br />

vor Ort am besten, wo in den Städten und Großstädten<br />

Hilfe besonders nottut.<br />

Lokale C&A-Initiativen 2009<br />

Nachfolgend sind viele, aber längst nicht alle Initiativen<br />

aufgeführt, die von den C&A-Verkaufsteams in ganz Europa<br />

umgesetzt worden sind. Die Liste soll einen Eindruck<br />

vermitteln, wie unterschiedlich und lokal ausgerichtet<br />

die Aktivitäten sind, die C&A allein im Jahr 2009<br />

gefördert hat.<br />

• In den Niederlanden wurden Organisationen wie „NFTE“<br />

oder „Team Stages“ unterstützt, die Jugendliche bei der<br />

Berufsausbildung oder sogar bei der Vorbereitung auf<br />

die Selbstständigkeit helfen.<br />

Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A<br />

• In Deutschland wurde die Unterstützung der Ak ti on<br />

„Ein Herz für Kinder“ („A Heart for Children“) fortgeführt.<br />

Gleichzeitig werden bei jeder Geschäftseröffnung<br />

dem örtlichen Bürgermeister Spenden zur Unterstützung<br />

lokaler Kinder- oder Familienprojekte überreicht.<br />

Ferner fand im ganzen Land eine große Weihnachtskampagne<br />

zur Unterstützung lokaler Wohl tätig keitsorganisationen<br />

statt.<br />

• In Belgien erhielten alle Grundschüler im Land in Zusam<br />

menarbeit mit „Boeboeks“ und dem sehr bekannten<br />

Kinderbuchautor Marc de Bel ein Buch, das ihr Interesse<br />

an Umweltfragen wecken soll. Zusätzlich<br />

wurde auch die „Make A Wish“­Stiftung unterstützt.<br />

• In Frankreich ging unserer Unterstützung an die „Association<br />

Vivre aux Eclats“, die sich um kranke Kinder<br />

kümmert, sowie an verschiedene gemeinnützige Organisationen,<br />

denen die Erlöse einiger lokaler Weihnachts-Aktionen<br />

zur Verfügung gestellt wurden.<br />

• In der Schweiz freute sich die dortige „terre des hommes“.<br />

Organisation über unsere Spenden und in vielen<br />

Filialen fanden Wohltätigkeitsaktionen zur Weihnachts<br />

zeit statt.<br />

• In Spanien zählten viele medizinische Hilfsorganisationen<br />

für Kinder – wie zum Beispiel für Kinder mit<br />

Kinderlähmung oder mit Augenkrankheiten – zu den<br />

Begünstigten.


Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A<br />

• In Portugal wurde Kindern und Jugendlichen in sozialen<br />

Brennpunkten durch lokale Spenden und Teambeiträge<br />

geholfen.<br />

• In vielen osteuropäischen Ländern wie der Tschechischen<br />

Republik, der Slowakei, Ungarn, Polen, Slowenien,<br />

Rumänien und Kroatien wurde zu Weihnachten<br />

eine große Anzahl verschiedener Wohl tätigkeits kampagnen<br />

unterstützt.<br />

• In Österreich wurden unter anderem Aktionen zur Unterstützung<br />

junger Menschen mit besonderem sportlichem<br />

Talent durchgeführt. Zudem erhielten auf lokaler<br />

Ebene erneut eine Vielzahl weihnachtlicher Wohltätigkeitsaktionen<br />

Spendengelder.<br />

• In der Türkei hat C&A dabei geholfen, den Bau einer<br />

Schule in Adapazari mitzufinanzieren.<br />

C&A ist sehr stolz auf sein lokales Engagement bei all<br />

diesen Aktionen und freut sich, anhand dieser Beispiele<br />

zeigen zu können, dass ihm das Wohl der Menschen in<br />

den Städten und Gemeinden, in denen das Unternehmen<br />

präsent ist, am Herzen liegt.<br />

C&A und terre des hommes<br />

Terre des hommes ist eine Kinderschutzorganisation,<br />

die neben vielen anderen Betätigungsfeldern auch<br />

Schul- und Bildungsprojekte in verschiedenen Ländern<br />

durchführt. Eines der langfristigen Projekte, das C&A in<br />

Zusammenarbeit mit terre des hommes und den Salesianern<br />

Don Bosco unterstützt, ist der Bau und der Be -<br />

trieb eines Berufsschulzentrums in der indischen Textilstadt<br />

Tirupur.<br />

Mit Hilfe unserer gemeinschaftlichen Bemühungen<br />

ist es gelungen, die Kinderarbeit aus den Textilfabriken<br />

der Exportbetriebe in Tirupur zum größten Teil zu verbannen<br />

– eine grundlegende Anforderung unseres seit<br />

Langem bestehenden Verhaltenskodex. Gleichwohl brauchen<br />

die Kinder, die zuvor in der Textilindustrie arbeiteten,<br />

Alternativen, denen sie sich zuwenden können.<br />

Ziel unserer Kooperation mit terre des hommes ist es<br />

daher, diesen Kindern andere Möglichkeiten zu eröffnen<br />

und ihnen eine berufliche Ausbildung zu geben.<br />

Das Berufsschulzentrum für ehemalige Kinderarbeiter<br />

bietet jeweils 120 Mädchen und Jungen eine Be -<br />

rufsausbildung. Diese Jugendlichen, von denen einige<br />

schon mehrere Jahre gearbeitet haben, lernen lesen und<br />

schreiben und werden zu Schneidern, Mechanikern,<br />

Elektrikern und Klempnern ausgebildet.<br />

C&A unternimmt etwas 89


„Wir freuen uns, dass sich C&A seit nunmehr 10 Jahren an unserer Seite<br />

gegen Kinderarbeit engagiert. Gemeinsam haben wir unter anderem ein<br />

Berufsschulzentrum in Tirupur errichtet, das Kindern und Jugendlichen<br />

eine Zukunft gibt.“ Father Santhanas, Don Bosco, Tirupur, Indien


92 C&A unternimmt etwas<br />

Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A<br />

Die Schulleitung setzt sich gegenüber Be hörden und Arbeitgebern<br />

in Tirupur für die Verbesserung der öffentlichen<br />

Schulen ein und versucht alle Beteiligten davon zu<br />

überzeugen, dass keine Kinder ausgebeutet werden.<br />

Die Zahl der Kinderarbeiter in Tirupur ist in den letzten<br />

zehn Jahren deutlich zurückgegangen. Dies bedeutet<br />

nicht, dass dieses Problem nicht mehr zu finden ist.<br />

Kinderarbeit kommt leider immer noch vor, hauptsächlich<br />

in kleineren Betrieben für den indischen Markt, in<br />

Hotels, Restaurants oder auf der Straße.<br />

Ein ähnliches Gemeinschaftsprojekt mit terre des hommes<br />

wird zusammen mit der lokalen Organisation<br />

SNEHA in der indischen Stadt Bellary durchgeführt. Dieses<br />

Pro jekt beschäftigt sich mit der Jeansherstellung<br />

hauptsächlich für die Märkte im Mittleren Osten.<br />

C&A Deutschland, Niederlande und Schweiz unterstützen<br />

gemeinsam mit terre des hommes weitere Projekte,<br />

um Kindern in aller Welt eine bessere Zu kunftsperspektive<br />

zu eröffnen.<br />

Unsere Partnerschaft beschränkt sich nicht allein auf<br />

die oben beschriebene, wichtige Aufgabe. Das durch den<br />

Klimawandel beeinflusste Wettergeschehen hat C&A<br />

dazu bewogen, ein „terre des hommes“­Projekt in Bihar<br />

in Indien zur Hochwasser-Prävention zu unterstützen.<br />

Im Herbst 2009 haben schwere Niederschläge in der Region<br />

zu großen Schäden an der Infrastruktur und den


Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A C&A unternimmt etwas 93<br />

örtlichen Einrichtung von terre des hommes geführt.<br />

C&A konnte nicht nur mit einer Notfinanzierung helfen,<br />

die Flutschäden zu beheben, sondern insbesondere<br />

auch Präventivmaßnahmen, wie Schutzräume und flutsichere<br />

Lagerhäuser, etablieren, um zukünftige Schä den<br />

zu minimieren.<br />

C&A war sehr stolz darauf, 2009 das 10-jährige Be -<br />

stehen der Zusammenarbeit mit terre des hommes feiern<br />

zu können. Während einer kleinen Feierstunde im<br />

Fashion Center in Düsseldorf wurde eine eindrucksvolle<br />

Stoffgestaltung enthüllt, die Schüler des Berufsschulzentrums<br />

in Tirupur angefertigt hatten. Sie hängt<br />

nun im Eingangsbereich der Hauptverwaltung in Düsseldorf.<br />

www.tdh.de<br />

C&A und Ein Herz für Kinder<br />

Die vor mehr als 25 Jahren von der BILD-Zeitung ins Leben<br />

gerufene Organisation Ein Herz für Kinder unterstützt<br />

Kinderhilfsprojekte in aller Welt. C&A setzt seine<br />

finanzielle Hilfe für diese Organisation fort, um sicherzustellen,<br />

dass sozial schwache Kinder auch weiterhin<br />

von der Hilfe von Ein Herz für Kinder profitieren können.<br />

Insgesamt hat C&A bereits über 1.000.000 Euro an<br />

dieses lohnenswerte Projekt gespendet.<br />

„Kinder sind unsere Zukunft – aber viele haben nicht das<br />

Glück, auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Unsere Aufgabe<br />

ist es, sie auf dem Weg ins Leben zu unterstützen und<br />

ihnen Hoffnung auf eine gute Zukunft zu machen. Durch<br />

die langjährige Unterstützung von C&A haben wir die Möglichkeit,<br />

vielen Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.“<br />

Martina Krüger<br />

Bild hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“<br />

www.ein­herz­fuer­kinder.de<br />

Akute Katastrophenhilfe<br />

Es gibt Situationen, in denen unbürokratische Soforthilfe<br />

nötig ist. C&A unterhält seit Jahren zu vielen Hilfsorganisationen<br />

gute Beziehungen, um bei akuten Katastrophen<br />

unverzüglich Maßnahmen ergreifen zu können.<br />

Kinder leiden am meisten<br />

unter gesellschaftlichen<br />

Missständen. Darum stehen<br />

sie im Fokus vieler unserer<br />

Hilfsprojekte.


94 C&A unternimmt etwas<br />

Die Erdbebenopfer in Haiti<br />

brauchten schnelle Hilfe.<br />

Gemeinsam mit Oxfam<br />

wurde C&A sofort aktiv.<br />

C&A und Oxfam Ireland<br />

„Oxfam macht Überflüssiges flüssig“: Unter diesem Motto<br />

verkauft die weltweit tätige Hilfsorganisation Sachspenden<br />

von Bürgern und Firmen und setzt die Erlöse für<br />

langfristige Hilfsprojekte in Afrika und anderswo ein.<br />

C&A wird Oxfam Ireland auch weiterhin etwa 25.000<br />

Kleidungsstücke pro Jahr zur Verfügung stellen, die entweder<br />

für unser Modegeschäft aus der Saison sind oder<br />

wegen geringfügiger Herstellungs- oder Materialfehler<br />

aussortiert wurden. Als Reaktion auf das katastrophale<br />

Erdbeben in Haiti hat C&A über 100.000 Produkte an<br />

Oxfam Ireland gespendet, die in dem speziell eingerichteten<br />

„Haiti Disaster Shop“ in Dublin verkauft werden.<br />

Alle aus dem Verkauf dieser Produkte erzielten Erlöse<br />

fließen direkt in die Unterstützung der Arbeit des festen<br />

Oxfam-Teams vor Ort in Haiti.<br />

„Oxfam Ireland ist ein unabhängiges Mitglied des weltweiten<br />

Verbunds von 14 Oxfam­Hilfsorganisationen. Wir<br />

setzen uns gemeinsam mit Menschen, Partnerorganisationen<br />

und anderen Verbündeten gegen Armut, Leid und Ungerechtigkeit<br />

ein. Ohne die Partnerschaften, die sich mit<br />

C&A und anderen gleichgesinnten Unternehmen und Organisationen<br />

entwickelt haben, wären wir nicht in der Lage,<br />

die benötigten Gelder aufzubringen, um unsere wichtige<br />

Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A<br />

Arbeit in Ost­, Zentral­ und Südafrika zu leisten und unsere<br />

klar definierten Ziele zu erreichen, die folgende Veränderungen<br />

mit sich bringen:<br />

• Mehr Frauen und Männer können ihr Recht wahrnehmen,<br />

ihren Lebensunterhalt auf sichere und nachhaltige Weise<br />

zu verdienen.<br />

• In Armut lebende Menschen, insbesondere Frauen und<br />

Mädchen, haben Zugang zu bezahlbarer Gesundheitsvorsorge<br />

sowie zu Bildung, sauberem Wasser und sanitären<br />

Anlagen.<br />

• In Zeiten humanitärer Krisen erhalten alle Menschen den<br />

Schutz und die Hilfe, die sie benötigen.<br />

• Mehr Frauen und Männer können ein selbstbestimmtes<br />

und gewaltfreies Leben führen.<br />

Oxfam Ireland und die Menschen, denen wir helfen, sind<br />

unendlich dankbar für die kontinuierliche Unterstützung<br />

und das Engagement von C&A.“<br />

Dennis Duncan<br />

Manager Vorratshaltung/Beschaffung<br />

Oxfam Ireland<br />

www.oxfamireland.org


Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A C&A und Child Helpline International (CHI) 95<br />

C&A und Child Helpline International (CHI)<br />

Child Helpline International (CHI) sieht seine Aufgabe<br />

darin, „Kindern antworten zu können, wenn sie Hilfe<br />

und Schutz brauchen, sich für sie bei Politikern und Entscheidungsträgern<br />

dafür einzusetzen, ein weltwei tes<br />

Netzwerk für Sorgentelefone aufzubauen und individuelle<br />

Sorgentelefone zu unterstützen“.<br />

Dabei verfolgt CHI zwei Hauptziele: erstens Sorgentelefone<br />

zu unterstützen, entscheidend zu stärken und<br />

zu etablieren und zweitens die Gründung von Sorgentelefonen<br />

in Ländern, die noch nicht über ein solches Sicherheitsnetz<br />

verfügen, zu erleichtern.<br />

Telefone der Hilfe<br />

Überall auf der Welt haben Kinder und Jugendliche<br />

Ängste und Sorgen. Diese sind in den unterschiedlichen<br />

Kulturen und Regionen verschieden, doch eines bleibt<br />

immer gleich: Die Heranwachsenden benötigen eine<br />

helfende Hand und ein Ohr, das zuhören kann. C&A<br />

nimmt die Probleme dieser jungen Menschen ernst und<br />

unterstützt seit vielen Jahren Sorgentelefone in Deutschland<br />

(Nummer gegen Kummer) und Indien (Childline),<br />

die mit der Dachorganisation Child Helpline International<br />

(CHI) verbunden sind. Die Organisationen in den<br />

einzelnen Ländern arbeiten unabhängig voneinander,<br />

sind jedoch denselben Qualitätsstandards verpflichtet.<br />

Die Nummer gegen Kummer wurde im Jahre 1980 gegründet<br />

und 1994 zu einem nationalen Dachverband für<br />

weitere Einrichtungen dieser Art ausgebaut. C&A unterstützte<br />

bereits in den Jahren 1990 bis 1995 eine überregionale<br />

Kampagne, um den Bekanntheitsgrad des Sorgentelefons<br />

zu erhöhen. 2007 haben wir das jüngste<br />

Beratungsangebot der Nummer gegen Kummer – die Internetberatung<br />

- finanziell unterstützt und gefördert.<br />

Neben der Nummer gegen Kummer in Deutschland<br />

hat C&A auch die Childline in Indien unterstützt. Dieses<br />

Nottelefon für Kinder und Jugendliche wurde 1996<br />

in Mumbai gegründet und innerhalb weniger Jahre zu<br />

einem Netz in 74 indischen Städten ausgebaut.<br />

Im Dezember 2008 hat C&A Child Helpline International<br />

100.000 Euro gespendet, um damit weitere Maßnahmen<br />

der Sorgentelefone in 15 europäischen Län dern<br />

zu unterstützen. Dies schließt eine Unterstützung einer<br />

Marketing-Kampagne ein, um eine europaweit einheitliche<br />

Telefonnummer 116 111 zu etablieren und be kannt<br />

zu machen.<br />

www.childhelplineinternational.org<br />

www.nummergegenkummer.de<br />

www.childlineindia.org.in<br />

Wir wissen, dass es auch<br />

Kindern in unseren Regionen<br />

nicht gut geht. Auch ihnen<br />

wollen wir mit der Unterstützung<br />

von Projekten wie der<br />

Nummer gegen Kummer<br />

helfen.


„Das größte Dankeschön, das wir C&A aussprechen<br />

können, ist die Begeisterung der Kinder, mit der sie<br />

hier zur Schule gehen.“ Ranjan Alles, CISD-Manager, Asien


Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A<br />

Hilfe zur Selbsthilfe in Bangladesch und Indien<br />

In Bangladesch und Indien haben viele Menschen den<br />

Wunsch, sich eine Existenz aufzubauen, doch fehlen<br />

ihnen oft die Zuversicht und die nötigen Mittel für den<br />

ersten Schritt. C&A unterstützt über die C&A Initiative<br />

for Social Development (CISD, siehe auch Seite85) viele<br />

Organisationen auf dem indischen Subkontinent, um<br />

den betroffenen Menschen in diesen Ländern durch Bildungsmaßnahmen<br />

eine individuelle Entwicklung zu<br />

ermöglichen, durch die sie eine sinnvolle Beschäftigung<br />

finden können, was ihnen wiederum mehr Unabhängigkeit<br />

ermöglicht. Zwei Beispiele von vielen wollen<br />

wir im Folgenden kurz vorstellen:<br />

Grameen in Bangladesch<br />

Grameen wurde 1983 durch Professor Muhammad Yunus<br />

gegründet. C&A und Grameen sind seit 1996 Partner in<br />

vielen unterschiedlichen Projekten. Anfänglich bestand<br />

die Arbeit von Grameen darin, vor allem Frauen sogenannte<br />

Mikrokredite zur Verfügung zu stellen. Die Vergabe<br />

solcher Mikrokredite ermöglicht den Kreditnehmerinnen<br />

die Absicherung ihrer Existenzgrundlage und<br />

stärkt die Situation der Frauen in Bangladesch. Für seine<br />

langjährige Arbeit, der armen Bevölkerung in Bangladesch<br />

die Chance zu geben, der Armut zu entfliehen,<br />

wurde Professor Yunus im Jahre 2006 mit dem Friedensnobelpreis<br />

ausgezeichnet.<br />

Das erste gemeinsame Projekt von C&A und Grameen<br />

war die Hilfe beim Aufbau eines Webzentrums mit einem<br />

angeschlossenen Prüflabor, in dem Textilwaren<br />

getestet wurden, die von Grameen produziert wurden.<br />

Zu sätzlich haben unsere ortsansässigen Facharbeiter die<br />

Grameen-Mitarbeiter weitergebildet, damit sie in der<br />

Lage sind, ihre Waren nach internationalen Standards<br />

her zu stellen.<br />

Seit dieser Zeit unterstützt die CISD das Grameen-Netzwerk<br />

mit den verschiedensten Projekten:<br />

• In Chittagong wurde ein digitales Gesundheitszentrum<br />

aufgebaut, um die ländliche Bevölkerung zu versorgen.<br />

Dies war seinerzeit ein sehr fortschrittliches<br />

Projekt, in dem modernste Technik zum Einsatz kam.<br />

Seitdem können die Ärzte des Zentrums Telefonkonferenzen<br />

mit Spezialisten aus den Großstädten abhalten,<br />

um die Ergebnisse medizinischer Tests digital abzufragen.<br />

Zu dem fährt ein speziell ausgebildetes Team des<br />

Zentrums zu den Dörfern, um die Bevölkerung über<br />

Tuberkulose, Keuchhusten und Aids aufzuklären.<br />

• Die CISD unterstützte den Kauf und die Ausstattung<br />

von drei Krankenwagen zur ambulanten Behandlung<br />

von Ver letzungen, chirurgischen Eingriffen und der<br />

Betreu- ung von schwangeren Frauen. So können abgelegene<br />

Re gionen in Bangladesch medizinisch versorgt<br />

werden, notfalls ist ein Transport in die Krankenhäuser<br />

der größeren Städte möglich.<br />

Hilfe zur Selbsthilfe in Bangladesch und Indien 97<br />

• In vielen Regionen in Bangladesch ist im Grundwasser<br />

natürliches Arsen gelöst, das die Menschen langfristig<br />

vergiftet. Die CISD initiierte in den Bezirken Comilla<br />

und Chandhpur ein Programm, das mit Tiefbohrungen<br />

für Brunnen, einer Regenwasseraufbereitung und Spezialfiltern<br />

mehr als 120.000 Menschen wieder Zugang<br />

zu trinkbarem Wasser ermöglichte.<br />

• Viele Kinder in der Hauptstadt Dhaka haben keine<br />

Chan ce, lesen und schreiben zu lernen. Deshalb half<br />

die CISD zusammen mit Grameen beim Aufbau eines<br />

Bildungssystems außerhalb der herkömmlichen Schulen,<br />

um bislang rund 600 Kindern Lesen und Schreiben<br />

beizubringen und ihnen damit bessere Perspektiven<br />

für ihr späteres Leben zu geben. Mittlerweile<br />

wurden mehr als 20 dieser Zentren errichtet.<br />

• In den vergangenen Jahren hat sich C&A mit Grameen<br />

zusammengetan, um junge Menschen in Dhaka bei der<br />

Berufsausbildung zu unterstützen. Dieses spezielle<br />

Projekt wird heute fortgeführt und mit der neuesten<br />

Unterstützung von C&A ein dauerhaftes Berufsschulzentrum<br />

in Dhaka errichtet.


98 Hilfe zur Selbsthilfe in Bangladesch und Indien<br />

C&A ist sehr stolz auf diese langfristige Zusammenarbeit<br />

mit Professor Yunus und seinem Team, die schon vielen<br />

Frauen und Kindern ermöglicht hat, auf lange Sicht ihre<br />

Lebensumstände durch eines und mehrere der oben beschriebenen<br />

Projekte zu verbessern.<br />

„Grameen Shikka ist stolz darauf, bei unterschiedlichen<br />

Part nerschaftsprojekten seit über zehn Jahren mit C&A zusammenzuarbeiten.<br />

Das Hauptanliegen von C&A ist der<br />

Wunsch, dabei mitzuhelfen, das Leid der Ärmsten und der<br />

am stärksten benachteiligten Mitglieder der Gesellschaft zu<br />

lindern. Ich freue mich darauf, die Partnerschaft zwischen<br />

Grameen Shikka und C&A fortzusetzen und weiter auszubauen,<br />

um die Bedürftigsten zu stärken und ihre Lebenssituation<br />

zu verbessern.“<br />

Muhammad Yunus<br />

Managing Director Grameen Bank<br />

www.grameenfoundation.org<br />

Mahima in Indien<br />

Das Projekt, das wir nun beschreiben, veranschaulicht –<br />

anders als unsere langfristige Kooperation mit Professor<br />

Yunus in Bangladesch – nicht nur, wie eine ganz neue<br />

Part nerschaft mit den Spendenprogrammen unseres Unternehmens<br />

verknüpft werden kann, sondern auch, wie<br />

solche Aktivitäten nun zu einer direkteren Anbindung<br />

an unser Geschäft in Ländern wie Indien beitragen.<br />

Mahima ist ein Hauptpartner von C&A, der am An -<br />

fang unserer Lieferkette für Biobaumwolle angesiedelt<br />

ist. Als Familienunternehmen setzt Mahima in der Re -<br />

gion Indore bereits seit Langem auf ökologischen Anbau.<br />

Es steht in Verbindung mit vielen verschiedenen landwirtschaftlichen<br />

Projekten und bietet den Bauern in den<br />

dortigen Gemeinden Schulungen und Unterstützung an.<br />

Darüber hinaus verfügt Mahima über eine eigene<br />

Entkörnungsanlage und eine moderne Spinnerei, das<br />

heißt, das Unternehmen verfügt bis zur Garnproduktion<br />

über eine vollkommen vertikale Betriebsstruktur. Ein<br />

solches Profil passt hervorragend zum maßgeblichen<br />

Weiterausbau der Bemühungen, die C&A im Rahmen<br />

seines Verkaufs von Produkten aus Biobaumwolle unternimmt.<br />

Dank seines ganzheitlichen Konzepts für die<br />

Be schaffung solcher Produkte und der Kontakte, die<br />

C&A mit Tau senden von Bauern in Indien über Partner<br />

wie zum Beispiel Mahima knüpfen konnte, ist C&A in<br />

der Lage, einige der sozialen und ökologischen Probleme<br />

anzugehen, die bei der Fertigung von Baumwollbekleidung<br />

zu Be ginn der Lieferkette auftreten. Zugleich<br />

konnten wir einem Unternehmen wie Mahima einen<br />

Marktzugang bie ten, wie es ihn vor Beginn seiner Beziehung<br />

zu C&A nicht hatte. Im Zuge der Messung von Ge-<br />

Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A<br />

schäftskennzahlen (KPIs), die auf Farmebene ermittelt<br />

wurden, stellten die Betriebsinhaber von Mahima unter<br />

anderem ei nen deutlichen Mangel bei der Grundschulbildung<br />

Tausender Kinder fest, deren Familien das betroffene<br />

Gebiet bewirtschaften.<br />

In Zusammenarbeit mit Mahima, das das benötigte<br />

Grundstück zur Verfügung stellte, ließ C&A eine Schule<br />

bauen, die schlussendlich bis zu 1.000 dieser Kinder<br />

aus den umliegenden Bauerngemeinden in Dharampuri<br />

aufnehmen wird. Diese Schule wurde im Juli 2009<br />

eröffnet und gegenwärtig hat für rund 200 Kinder die<br />

Schulzeit begonnen – eine Chance, die sie ansonsten<br />

nicht gehabt hätten. Außerdem hat sich C&A für die<br />

ersten fünf Jahre des Bestehens der Schule zur Zahlung<br />

der Lehrergehälter verpflichtet.<br />

„Wir gehören zu C&As Hauptlieferanten von Biobaumwollgarn.<br />

Ich arbeite sehr gern mit C&A zusammen, weil sie unsere<br />

Geschäftsbeziehung angenehm für uns gestalten. Der<br />

proaktive Ansatz von C&A hat dem Unternehmen eine führende<br />

Rolle im verantwortlichen Handeln als Reaktion auf<br />

soziale und Umweltprobleme eingebracht.“<br />

Rohit Doshi<br />

Executive Director<br />

Mahima Purespun (A Unit of Mahima Fibres Pvt. Ltd.)


David Bennell, Executive Director<br />

Organic Exchange, USA<br />

Philomena, Geschäftsführerin<br />

Cotton Blossom, Tirupur, Indien<br />

Ranjeet Mukaitai, Biobaumwollfarmer<br />

Indore, Indien<br />

Oscar de la Cruz, Lkw-Fahrer<br />

Distribution Center, Fontanar, Spanien<br />

Der Umweltschutz bei C&A<br />

Binay Nazary, Maschinist<br />

Cotton Blossom, Tirupur, Indien<br />

Susana del Saz Perez, Logistikmitarbeiterin<br />

Distribution Center, Fontanar, Spanien<br />

Edgar Resch, Facility Manager<br />

C&A ECO-Store, Mainz, Deutschland<br />

Alison Rodwell, Business Director<br />

Shell Foundation, UK


Umweltschutz hat<br />

das ganze Jahr Saison<br />

In der Mode gibt es Klassiker, wie das kleine Schwarze oder den Trenchcoat,<br />

die wahrscheinlich noch Generationen überdauern werden.<br />

Doch es gibt auch einen Klassiker, bei dem das nicht so sicher ist: unsere Umwelt.<br />

Wir unternehmen darum alles Mögliche, damit sie nicht aus der Mode kommt.<br />

Nachhaltig denken, entschlossen handeln 101 I I I Biobaumwolle bei C&A 103 I I I Die wichtigsten Maßnahmen 108 I I I Die Marke<br />

„Cotton Connect“ 111 I I I Umweltschutz in der Textilproduktion 112 I I I Umweltschonung beim Transport: die Logistik von C&A 115 I I I<br />

Energie einsparung in Gebäuden 118 I I I Umweltschutz bei der Warenpräsentation 123 I I I Umweltschutz bei der Entsorgung 126 I I I<br />

Klimabilanz 2008 128 I I I Der C&A-CO 2 e-Fußabdruck 129 I I I Unsere Ziele 131 I I I


Der Umweltschutz bei C&A Nachhaltig denken, entschlossen handeln 101<br />

Nachhaltig denken, entschlossen handeln<br />

C&A hat schon vor über 20 Jahren begonnen, nachhaltigen<br />

Umweltschutz im Unternehmen zu verankern,<br />

um unsere Produkte zum Wohle unserer Kunden und<br />

zum Schutz der Umwelt zu produzieren.<br />

1989 wurde die Arbeitsgruppe Umwelt gegründet. Sie<br />

nahm sich unter anderem Themen wie der Abfallvermeidung,<br />

dem Recycling und der Energieeinsparung an.<br />

Es folgten erste Kooperationen z. B. mit der Deutschen<br />

Umwelthilfe e. V. zur Renaturierung unserer Flüsse. 1995<br />

wurde der „Code of Conduct“, der C&A-Verhaltenskodex<br />

für die Warenbelieferung, entwickelt, der die Einhaltung<br />

sozialer und ökologischer Standards vorgibt. 1999 wurde<br />

das C&A-Umweltmanagement gemäß des ISO-14001-<br />

Standards zertifiziert. Im Jahr 2007 schließlich wurde<br />

die europäische Environmental Working Group eingerichtet,<br />

die länder- und abteilungsübergreifend organisiert<br />

ist. All dies waren die ersten Schritte auf unserem<br />

Weg hin zu einem aktiven, erfolgreichen und nachhaltigen<br />

Umweltschutz.<br />

Diesen Weg haben wir in den vergangenen Jahren<br />

ausgebaut und werden unser Engagement für die Umwelt<br />

auch in Zukunft weiterverfolgen. Hierfür setzen wir<br />

vor allem an dem Posten an, der über das größte ökonomische<br />

und ökologische Einsparpotential verfügt: unserem<br />

Energieverbrauch. Unsere Strategie setzt dabei auf<br />

zwei Ziele: erstens unseren Gesamtenergieverbrauch in<br />

allen relevanten Bereichen – vom Transport bis zur Warenpräsentation<br />

– durch effizienzsteigernde Maßnahmen<br />

zu vermindern und zweitens den verbleibenden<br />

Energiebedarf durch CO 2 -arme, regenerative Ressourcen<br />

zu decken.<br />

Unsere Kommunikation<br />

zum Thema Umweltschutz<br />

Klimawandel, Ozonloch, Treibhausgase: Begriffe, die<br />

Tag für Tag in den Medien auftauchen. Jeder Einzelne<br />

von uns ist aufgerufen, seinen persönlichen Beitrag<br />

zum Schutz der Umwelt zu leisten. Wirtschaftsunternehmen<br />

stehen hier besonders in der Verantwortung. C&A<br />

ist sich dessen bewusst und investiert viel in umweltfreundliche<br />

Produkte, eine effiziente Logistik, energiesparende<br />

Technologien, erneuerbare Energieträger sowie<br />

Recyclingmaßnahmen. Dies tun wir zum einen na -<br />

tür lich aus wirtschaftlichen Gründen, um mittel- und<br />

langfristig Kosten zu senken, und zum anderen zum<br />

nachhaltigen Schutz der Umwelt.<br />

Symbol unseres Engagements ist unser Nachhaltigkeitsmotto<br />

„We C&Are“. Das dazugehörige Logo zeigt einen<br />

Daumenabdruck, der als sichtbares Zeichen für das<br />

individuelle Engagement eines jeden Mitarbeiters in<br />

der Produktionskette und sein Bekenntnis zu sozialer<br />

Verantwortung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />

steht. In diesem Bericht stellen sich einige Beteiligte<br />

stell vertretend für alle anderen persönlich vor.<br />

Im folgenden Kapitel zeigen wir auf, welche wesentlichen<br />

Umweltschutzmaßnahmen C&A an den einzelnen<br />

Stationen der Kette ergreift, beginnend mit dem<br />

Anbau der Baumwolle über die verschiedenen Produktionsabläufe<br />

und den Transport bis hin zum fertigen Produkt<br />

in unseren Filialen.<br />

WE CA RE<br />

&


„Unsere Zusammenarbeit mit C&A hat<br />

sich in den vergangenen Jahren enorm<br />

entwickelt. C&A ist ein Unternehmen,<br />

das Werte wie Fürsorge und Anteilnahme<br />

in seiner unternehmerischen Sozialverantwortung<br />

fest verankert hat.“<br />

Philomena, Geschäftsführerin, Cotton Blossom, Tirupur, Indien


Der Umweltschutz bei C&A Biobaumwolle bei C&A 103<br />

Biobaumwolle bei C&A<br />

Ende 2004 konzentrierte sich C&A verstärkt auf das<br />

Thema Nachhaltigkeit und wir begannen damit, uns genauer<br />

mit den Materialien unserer Kollektionen zu befassen.<br />

C&A bietet, wie die meisten Bekleidungseinzelhändler,<br />

Produkte an, die aus Naturfasern wie Baumwolle,<br />

Wolle oder synthetischen Fasern wie z.B. Nylon<br />

oder Polyester hergestellt werden.<br />

Eingehende Materialanalysen führten im Unternehmen<br />

zu einer Reihe von Entscheidungen, langfristig<br />

vermehrt zu nachhaltig angebauten Materialien überzugehen.<br />

Das war der Startschuss für biologisch angebaute<br />

Baumwolle bei C&A.<br />

2005 wurde C&A Mitglied der gemeinnützigen Organisation<br />

„Organic Exchange“, mit deren Hilfe wir unsere<br />

Strategie zum Anbau von Biobaumwolle entwickelten.<br />

2008 initiierten die beiden genannten Partner zusammen<br />

mit der Shell Foundation ein auf 5 Jahre angelegtes<br />

Projekt in Indien, dessen Fokus auf der Ausweitung des<br />

Anbaus und der Nutzung von Biobaumwolle liegt. Unser<br />

Ziel war es, dass sich das Vorhaben vom Aufbau einer<br />

nach haltigen textilen Wertschöpfungskette schließlich<br />

auch auf andere Regionen der Welt übertragen ließe.<br />

Warum wir auf Biobaumwolle umstellen<br />

Baumwolle ist die weltweit am häufigsten angebaute<br />

Pflanze, die nicht Nahrungszwecken dient. Baumwolle<br />

wächst in mehr als 100 Ländern der Welt und mit ihrer<br />

Pro duktion sind etwa 50 Millionen Farmer und geschätzte<br />

290 Millionen Landarbeiter beschäftigt.<br />

Der Anbau von konventioneller Baumwolle verbraucht<br />

erhebliche Mengen an begrenzt verfügbaren<br />

natürlichen Rohstoffen, wie zum Beispiel Wasser, und<br />

erfordert große Mengen an künstlichen Düngemitteln<br />

und giftigen Pflanzenschutzmitteln.<br />

Baumwolle ist für die Landwirte eine ertragreiche<br />

Kulturpflanze, die einen Schlüsselbeitrag zur landwirtschaftlichen<br />

Beschäftigung leistet. Der Baumwollanbau<br />

mit konventionellen Methoden geht jedoch zu Lasten<br />

von Mensch und Umwelt.<br />

Bei C&A sehen wir den langfristigen Wechsel zur Biobaumwolle<br />

als eine wesentliche Aufgabe im Rahmen<br />

unseres breiten Engagements zur Unterstützung nachhaltiger<br />

Landwirtschaft. Die Umstellung auf zertifizierte<br />

organische Anbaumethoden ermöglicht:<br />

• den Verzicht auf synthetische Chemikalien und Pflanzenschutzmittel;<br />

dieser hilft, die durch diese Stoffe her-<br />

Entscheidet man sich<br />

für Produkte aus Biobaumwolle,<br />

hilft man damit<br />

in erster Linie nicht sich<br />

selbst, sondern vor allem<br />

den Menschen in den<br />

Herstellungsländern und<br />

der Umwelt, in der sie leben.


104 Biobaumwolle bei C&A Der Umweltschutz bei C&A<br />

Im Jahr 2009 wurden 8%<br />

des gesamten Baumwollsortiments<br />

von C&A aus<br />

zertifizierter Biobaumwolle<br />

hergestellt. Damit ist C&A<br />

der größte Abnehmer<br />

dieses nachwachsenden<br />

Rohstoffs in Europa.<br />

vorgerufenen Auswirkungen zu reduzieren sowie die<br />

Wasser- und Luftverschmutzung auf und in der Umgebung<br />

von Baumwollfarmen zu verringern<br />

• einen verbesserten Wasserhaushalt und höhere Kohlenstoffbindung<br />

des Bodens, was bedeutet, dass weniger<br />

CO 2 in die Atmosphäre abgegeben wird<br />

• höhere Einkommen und nachhaltig bessere Existenzgrundlagen<br />

für die Farmer und ihre Familien<br />

• Ausweitung der Schutz­ bzw. der Regenerationsmaßnahmen<br />

für die Ökosysteme in den Anbaugebieten<br />

Biologische Landwirtschaft erfordert größtmögliche<br />

Transparenz und Überprüfung jedes Produktions- und<br />

Verarbeitungsbereiches entlang der textilen Kette.<br />

Noch befindet sich der Anbau von Biobaumwolle im<br />

Aufbau. Die Biobaumwolle repräsentiert aktuell weniger<br />

als 1 % der weltweiten Baumwollproduktion. Doch<br />

drängt sie mehr und mehr aus der Nische in die Massenmärkte.<br />

Ein wesentlicher Grund hierfür ist ein gestiegenes<br />

Verbraucherbewusstsein für ökologisch angebaute<br />

und produzierte Bekleidung. Die sozialen und<br />

umweltpolitischen Motive unseres Engagements für<br />

den Anbau von Biobaumwolle liegen klar auf der Hand.<br />

Doch C&A, als weltweit agierendes Einzelhandelsunternehmen,<br />

hat natürlich auch wirtschaftliches Interesse<br />

am Erfolg des Gebrauchs von Biobaumwolle. Alle Anstrengungen<br />

für dieses Projekt sind Investitionen in die<br />

Zukunft, von denen sowohl Mensch und Umwelt als<br />

auch das Unternehmen profitieren werden.<br />

„Mit unserem Engagement für Biobaumwolle konnte C&A<br />

einen Geschäftsbereich aufbauen, der 2008 etwa 200 Millionen<br />

Euro mit Biobaumwolle umgesetzt hat. Damit sind<br />

wir zum größten Anbieter von Kleidung aus biologisch angebauter<br />

Baumwolle in Europa geworden.“<br />

Philip Chamberlain<br />

Leiter der Abteilung zur Entwicklung<br />

nachhaltiger Geschäftsfelder<br />

(Sustainable Business Development) bei C&A<br />

Gute Partner<br />

Bereits Ende 2004 begann C&A, die verschiedenen Möglichkeiten<br />

für eine Nutzung von Biobaumwolle in seinen<br />

Produkten zu sondieren. 2005 schlossen wir uns der<br />

Non-Profit-Organisation Organic Exchange an, die C&A<br />

an schließend bei der Entwicklung unserer langfristigen<br />

Strategie für Biobaumwolle beriet. Seit Ende des Jahres<br />

2007 ist C&A eines der weltweit führenden Textilunternehmen<br />

im Bereich Biobaumwolle.


Der Umweltschutz bei C&A Biobaumwolle bei C&A 105<br />

Der nächste entscheidende Schritt erfolgte 2008. Gemeinsam<br />

mit Organic Exchange bildete C&A eine strategische<br />

Partnerschaft mit der Shell Foundation. Diese<br />

Kooperation hat folgende Ziele:<br />

• C&A und seinen Partnern in der textilen Kette zu helfen,<br />

ihre Kapazitäten zu erweitern und ihre Arbeit in Bezug<br />

auf Biobaumwolle in Indien zu verstärken<br />

• die Investitionen von C&A in Unternehmen und Gemeinden<br />

in ländlichen Gebieten Indiens für die Umstellung<br />

auf Biobaumwolle auszubauen<br />

• die Schaffung einer neuen Organisation in Indien<br />

(„Cot ton Connect“, Seite 111) mit dem Ziel, an dere Unternehmen<br />

und Geschäftspartner bei der Ent wicklung<br />

eigener Strategien zum biologischen Anbau zu unterstützen<br />

• ein Modell für den Kapazitätsausbau zu entwickeln, das<br />

von anderen Baumwollanbau-Regionen wie China, Afrika,<br />

Südamerika oder der Türkei übernommen wer den<br />

kann<br />

Unsere Vision: mehr Nachhaltigkeit<br />

Bei der Analyse unseres eigenen Geschäftsbetriebes, der<br />

Aktivitäten unserer Partner in der Wertschöpfungskette<br />

sowie der Anbaumethoden unserer Baumwollfarmer<br />

wird schnell klar, dass wir erst am Beginn eines Prozesses<br />

stehen, der schrittweise von einer Produktion<br />

mit hoher über eine mit weniger Einwirkung letztendlich<br />

zu einer nachhaltigen, umweltschonenden Anbaumethode<br />

führen wird.<br />

Durch solche nachhaltigen Produktionsmethoden<br />

könnte idealerweise eine Welt entstehen, in der Farmen,<br />

Herstellerbetriebe und der Einzelhandel mehr erneuerbare<br />

Energien und sauberes Wasser erzeugen, als sie verbrauchen.<br />

Dies würde nicht nur zur Erholung der Böden,<br />

des Wassers, der Luft und der Ökosysteme führen, sondern<br />

darüber hinaus die wirtschaftlichen Chancen verbessern<br />

und die soziale Fortentwicklung fördern.<br />

Das Geschäftsmodell in dieser „neuen Welt“ würde<br />

auf Transparenz, gegenseitige Verpflichtung und Zusammenarbeit<br />

innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette<br />

beruhen. Farmer, Bekleidungshersteller und<br />

Händler würden gemeinsam an der Planung und Schaffung<br />

neuer Produkte arbeiten. Das Resultat wäre Bekleidung<br />

aus nachhaltigem Material, nachhaltig gefertigt,<br />

transportiert und gehandelt.<br />

Die Verbraucher in diesem Nachhaltigkeitssystem wären<br />

sich darüber im Klaren, welche ökologischen Auswirkungen<br />

ihre jeweilige Kaufentscheidung hat. Denn sie<br />

sind letztendlich der eigentliche Motor des Konzeptes.<br />

Nur wenn unsere Verbraucher sich für Produkte aus Biobaumwolle<br />

entscheiden, unterstützen sie alle Beteiligten<br />

in der textilen Kette auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.<br />

Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit<br />

Umweltauswirkung<br />

Stark Gering Keine Nachhaltig<br />

und<br />

erhaltend


„Das Engagement von C&A für den biologischen Anbau von Baumwolle<br />

hilft vor allem uns, den Menschen am Anfang der Lieferkette. Und dafür<br />

sind wir sehr dankbar.“ Ranjeet Mukaitai, Biobaumwollfarmer, Indore, Indien


108 Die wichtigsten Maßnahmen<br />

Die wichtigsten Maßnahmen<br />

Aufbau unseres Biobaumwollprogramms<br />

2007 beschloss der Vorstand von C&A Europa eine langfristige<br />

Strategie, die vorsah, den Gebrauch von Biobaumwolle<br />

für seine Produkte auszubauen. Um die Verbraucher<br />

auf dieses neue Angebot aufmerksam zu machen<br />

und für das Thema Biobaumwolle zu sensibilisieren,<br />

entwickelte C&A ein breites Angebot an Bekleidung aus<br />

Biobaumwolle für Damen, Herren und Kinder. Die Einführung<br />

der neuen Kollektion wurde durch eine Bio-<br />

Kampagne in den Medien und Sonderplatzierungen in<br />

den Filialen unterstützt. Besonders attraktiv für die<br />

Kunden war – und ist es noch heute –, dass die Produkte<br />

aus Biobaumwolle zum gleichen Preis wie die aus herkömmlicher<br />

Baumwolle angeboten wurden. Die erhöhten<br />

Kosten für die biologische Lieferkette wurden und<br />

werden nicht an die Kunden weitergegeben, sondern<br />

sind C&As Beitrag, Produkte aus zertifizierter Bio baumwolle<br />

in das Bewusstsein unserer qualitätsbewuss ten<br />

Kun den zu bringen.<br />

Das Absatzvolumen unserer Biobaumwollkollektion<br />

wächst stetig. 2008 verkaufte C&A 15,3 Millionen Kleidungsstücke<br />

aus Biobaumwolle, 2009 sollen es sogar 18<br />

Millionen Artikel sein. Die gesamte Baumwollkollektion<br />

2009 besteht bei C&A damit schon zu 8% aus Biobaumwolle,<br />

überwiegend aus zertifizierter Biobaumwolle<br />

aus Indien. Für das Jahr 2010 plant C&A, 23 Mil-<br />

lionen Biobaumwollprodukte zu verkaufen, womit 10%<br />

unseres gesamten Baumwollsortiments aus zertifizierter<br />

Biobaumwolle hergestellt würden.<br />

Die Planungsphase<br />

Für unsere langfristige Planung, eine nachhaltige Wertschöpfungskette<br />

für Biobaumwolle aufzubauen, brauchten<br />

wir von Anfang an eine Biobaumwollkollektion, die<br />

von unseren Kunden auch wahrgenommen wird. Ein<br />

detaillierter Plan für jeden einzelnen unserer Modebereiche<br />

– Damen-, Herren- und Kindermode – wurde erstellt.<br />

Auswahl und Schulung von Lieferanten<br />

Die Umstellung auf Biobaumwolle ist für die Farmer gerade<br />

zu Beginn mit großen finanziellen Risiken verbunden,<br />

da die Ackerfläche erst etwa 3 Jahre nach organischen<br />

Anbaumethoden bewirtschaftet werden müssen,<br />

bevor die Baumwolle zertifiziert werden kann. C&A<br />

wirkt aktiv mit, um diese Umstellung von Anfang an zu<br />

fördern. Darum schließen wir mit ausgewählten landwirtschaftlichen<br />

Betrieben Kooperationsabkommen ab,<br />

die ihnen durch ein nachhaltiges Auftragsvolumen beim<br />

Aufbau einer wirtschaftlich rentablen Betriebsgröße für<br />

die Produktion von Biobaumwolle helfen. 2008 wählte<br />

C&A zudem rund 30 Lieferanten aus, von denen unsere<br />

Der Umweltschutz bei C&A<br />

Biobaumwollprodukte bezogen werden sollten. Diese<br />

Lieferanten wurden dann gebeten, ihre Biobaumwollgarne<br />

und -fasern bei von uns festgelegten indischen<br />

Spinnereien einzukaufen, die ihrerseits die Biobaumwolle<br />

von den ausgewählten Farmen bezogen. 2009 waren<br />

es sechs ausgesuchte Spinnereien.<br />

2008 und 2009 veranstaltete C&A in Indien insgesamt<br />

drei Konferenzen zum Thema Biobaumwolle für<br />

seine Zulieferer sowie deren Geschäfts- und Farmpartner.<br />

Im Rahmen der Konferenzen informierten wir über<br />

unsere Expansionspläne bezüglich des Biobaumwollprogramms<br />

und machten den Zulieferern deutlich, was<br />

C&A in Zukunft von seinen Partnern in der Zulieferkette<br />

erwartet. Während dieser Veranstaltungen fanden parallel<br />

Schulungen zu den Themen Textilverarbeitung,<br />

Zertifizierung, Warenauszeichnung sowie zu Umweltschutzaspekten<br />

wie Wasser- und Energieeinsparung<br />

statt.<br />

Entwicklungsprogramm für Bio-Farmen<br />

Um denjenigen Biobaumwollfarmern, die unsere Partnerbetriebe<br />

in der textilen Kette beliefern, beim Geschäftsaufbau<br />

zu helfen, investierte C&A in ein umfangreiches<br />

Entwicklungsprogramm, das eine wirtschaftliche<br />

Beurteilung dieser Farmen, Schulungsmaßnahmen<br />

und die Unterstützung sozialer Projekte beinhaltet.


Der Umweltschutz bei C&A<br />

C&A erfasste in Zusammenarbeit mit Organic Exchange<br />

systematisch die gesamte textile Wertschöpfungskette<br />

für Biobaumwolle bei C&A – von den landwirtschaftlichen<br />

Betrieben bis zum fertigen Produkt in den Filialen.<br />

2009 arbeiteten rund 15.000 Farmer in diesen landwirtschaftlichen<br />

Projekten in verschiedenen Regionen Indiens.<br />

Im Laufe des Jahres 2008 begannen Organic Exchange<br />

und C&A zusätzlich damit, die wirtschaftliche,<br />

soziale und umweltschutzpolitische Situation in Biobaumwollprojekten<br />

zu bewerten, von denen unsere<br />

Partner in der textilen Kette beliefert werden. In zwölf<br />

ausgewählten Dörfern wurden mit Hilfe eines von Organic<br />

Exchange entwickelten Bewertungsschlüssels<br />

(Key Performance Indicator, KPI) Prüfungen auf der Farmebene<br />

durchgeführt.<br />

Diese Überprüfungen machten viele der Herausforderungen<br />

deutlich, mit denen die Biobaumwollfarmer konfron<br />

tiert werden:<br />

• eine kritische Ernährungssituation<br />

• Wasserknappheit<br />

• Bedarf an Informationen und Schulungen für ihren<br />

Acker bau<br />

• fehlendes Kapital zum Ausbau ihrer Unternehmen und<br />

zum Aufbau sozialer Projekte<br />

2009 wurden bereits 24 Dörfer anhand des gleichen KPI<br />

überprüft. Die gesammelten Daten werden Organic Exchange<br />

und C&A dabei helfen, den Farmern in ihren Dörfern<br />

technische Hilfestellung zu geben und Schulungsmaßnahmen<br />

entwickeln zu können. Sie werden ebenfalls<br />

dazu verwendet, das Potential für neue Geschäfts- und<br />

notwendige Sozialprojekte frühzeitig zu identifizieren<br />

und entsprechend zu fördern. 2010 und darüber hinaus<br />

werden diese Überprüfungen fortgeführt.<br />

Ausbildung der Farmer in der Praxis<br />

C&A und Organic Exchange organisieren 2008 einen<br />

Workshop für mehr als 200 Farmer aus knapp zwei Dutzend<br />

Biobaumwollprojekten in Indien. Im Rahmen der<br />

Veranstaltung wurden die Teilnehmer in Theorie und Praxis<br />

des biologischen Anbaus von Baumwolle eingeführt.<br />

Fachbeiträge mit Praxisbeispielen vom Wasserschutz bis<br />

zur Kompostierung rundeten die Workshops ab.<br />

Die wichtigsten Maßnahmen 109<br />

STELLUNGNAhME zU PRESSEBERiChTEN:<br />

In Anfang 2010 veröffentlichten Zeitungsberichten wurde<br />

behauptet, dass erhebliche Mengen von Textilien, die als<br />

„Bio-Produkte“ vermarktet werden, aus gentechnisch verändertem<br />

Pflanzenmaterial hergestellt werden. C&A hat<br />

seine zertifizierten Textilprodukte aus Biobaumwolle umfangreichen<br />

Prüfungen unterzogen, und wir haben dabei<br />

keinen Hinweis gefunden, der solche Behauptungen unterstützen<br />

würde.<br />

In diesem Bericht „Nachhaltig handeln“ wird umfassend<br />

erklärt, welche Schritte C&A unternommen hat, um sicherzustellen,<br />

dass unsere Partner die Notwendigkeit der Transparenz<br />

und Vertrauenswürdigkeit zertifizierter Biobaumwollprodukte<br />

verstehen – insbesondere angesichts der Tatsache,<br />

dass unsere Kunden zunehmend an nachhaltig und umweltfreundlich<br />

produzierten Waren mit günstigem Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis interessiert sind. Aus mehreren wichtigen<br />

Gründen sehen wir es daher nach wie vor als unsere<br />

Aufgabe an, Initiativen zur Förderung von Biobaumwolle zu<br />

unterstützen. Wir engagieren uns außerdem weiterhin für<br />

die kontinuierliche Verbesserung des Zertifizierungsprozesses<br />

für Biobaumwolle und werden die Zusam menarbeit mit<br />

den Zertifizierungsunternehmen und Partnerorganisationen<br />

fortsetzen. Wir wollen alles in unserer Macht Stehende tun,<br />

um die Vertrauenswürdigkeit der Produkte aus Biobaumwolle<br />

sicherzustellen.


110 Die wichtigsten Maßnahmen Der Umweltschutz bei C&A<br />

Darüber hinaus wurde 2008 eine Reihe spezieller Lehrgänge<br />

durchgeführt, in denen wir gezielt auf die Bedürfnisse<br />

individueller Farmprojekte eingingen. Hierbei<br />

führte beispielsweise das Farmprojekt Arvind, mit Unterstützung<br />

von C&A und Organic Exchange, eine Fortbildungsmaßnahme<br />

für Farmer aus der indischen Region<br />

Akola durch. Durch den Bewertungsschlüssel von<br />

Organic Exchange konnten wir etwaigen Schulungsbedarf<br />

bei den Baumwollfarmern identifizieren und damit<br />

beginnen, wirksame Maßnahmen zu entwickeln, um<br />

sie 2010 und darüber hinaus zu unterstützen.<br />

Wirtschaftliche und<br />

unternehmerische Entwicklung<br />

Die von Organic Exchange und der Shell Foundation<br />

durchgeführten Überprüfungen hinsichtlich der Marktsituationen<br />

für Biobaumwolle und Wechselernten<br />

machten eine Vielzahl von Chancen für das Unternehmens-<br />

und Wirtschaftswachstum auf der Farmebene<br />

sichtbar. Die meisten Biobaumwollprojekte in Indien<br />

verkaufen Ernten aus wechselnder Fruchtfolge, und ungefähr<br />

25% von ihnen erhöhten die Wertschöpfung<br />

durch zusätzliches Sortieren, Rösten oder Trocknen des<br />

im Wechsel mit der Biobaumwolle angebauten Ernteguts.<br />

Hier stellte C&A beispielsweise Geldmittel bereit,<br />

um ein mobiles Maß- und Gewichtssystem für die Wechselernten<br />

des Arvind-Projektes zu finanzieren.<br />

Darüber hinaus konnte C&A dabei helfen, soziale Entwicklungsprojekte<br />

zu finanzieren, wie zum Beispiel<br />

eine Wasserauffanganlage, neue Brunnen und Gemeindewasserprojekte<br />

im Akola-Distrikt der Region Maharashtra.<br />

2009 haben 10.000 Farmer von C&A eine Schutzausrüstung<br />

aus biologisch angebauter Baumwolle erhalten,<br />

die Sonnenhüte, Schürzen sowie Ernte- und Aufbewahrungstaschen<br />

enthielt. Diese wichtigen Ausrüstungsgegenstände<br />

sollen den Farmern helfen, die hohe Qualität<br />

und Reinheit ihrer Biobaumwolle vom Feld bis zur Entkörnungsmaschine<br />

zu bewahren. Die Taschen wurden<br />

dabei aus dem Erlös finanziert, den C&A beim Verkauf<br />

von Tragetaschen aus Biobaumwolle in seinen Filialen<br />

erzielte.


Der Umweltschutz bei C&A<br />

Die Marke „Cotton Connect“<br />

Ausbau der Aktivitäten in indien<br />

Das Hauptanliegen von C&A für seine Aktivitäten in Indien<br />

ist es, die Umwelt, das Leben und die Lebensbedingungen<br />

von mehr als 30.000 Farmern und ihren Familien<br />

entscheidend zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

wurde für das Partnerprojekt von C&A, Organic Exchange<br />

und der Shell Foundation eine neue Organisation mit<br />

dem Namen „Cotton Connect“ geschaffen. Cotton Connect<br />

hat einen europäischen Hauptsitz und mittlerweile<br />

eine erste Niederlassung in Asien. Cotton Connect<br />

hat die Aufgabe, den Übergang von konventionellen zu<br />

nachhaltigen bzw. regenerativen Anbaumethoden mit<br />

Hilfe übertragbarer Geschäftsmodelle gezielt zu fördern.<br />

Die Marke Cotton Connect ist eine gewinnorientierte<br />

(For-Profit-)Organisation mit sozialer Zielsetzung: mit<br />

Retailern und Modemarken zusammenzuarbeiten, um<br />

die weltweiten Lieferketten für Baumwolle nachhaltiger<br />

zu gestalten. Mögliche Gewinne werden ausschließlich<br />

re investiert.<br />

Cotton Connect ist ein unabhängiges Unternehmen,<br />

das durch die einzigartige Zusammenarbeit von C&A,<br />

Organic Exchange und der Shell Foundation ins Leben<br />

gerufen wurden – allesamt führende Organisationen im<br />

Bereich Nachhaltigkeit. Cotton Connect funktioniert<br />

über den Aufbau von Partnerschaften mit Retailern und<br />

Marken, um:<br />

• die unterschiedlichen Baumwollproduktions­ und verarbeitungsstufen<br />

zu verbinden, zu transformieren und<br />

um ethische, effektive und effiziente Lieferketten zu erzeugen<br />

• nachhaltige Baumwollstrategien zu definieren, die auf<br />

die Kunden und die jeweiligen Performance-Ziele und<br />

-Standards ausgerichtet werden<br />

„Mit C&A zusammenzuarbeiten, ist sehr inspirierend für<br />

uns. Das Unternehmen ist innerhalb der Textilbranche führend,<br />

wenn es darum geht, die Lebens- und Umweltbedingungen<br />

in den Entwicklungsländern zu verbessern und zugleich<br />

Produkte herzustellen, die die Kunden wünschen.<br />

Die Shell Foundation ist stolz darauf, mit C&A, das in kurzer<br />

Zeit eine führende Stellung in der Beschaffung von Biobaumwolle<br />

erreicht hat, zusammenzuarbeiten. C&A schafft<br />

so eine Win-win-Situation: durch Produkte, die von den eigenen<br />

Kunden nachgefragt werden, und durch den respektvollen<br />

Umgang mit den Menschen und den natürlichen<br />

Ressourcen.“<br />

Alison Rodwell<br />

Business Director<br />

Shell Foundation<br />

„C&A ist seit über fünf Jahren ein ausgezeichneter Partner<br />

von Organic Exchange und wir wissen diese Beziehung sehr<br />

zu schätzen. Dank seines starken Engagements für Biobaumwolle<br />

konnte das Unternehmen C&A im letzten Jahr<br />

mehr Bio-Produkte als je zuvor verkaufen. Auch durch die<br />

aktive Teilnahme von und Unterstützung durch C&A ist es<br />

Organic Exchange möglich, als Partner bei der Entwicklung<br />

von zahlreichen dieser innovativen Verfahren und Strategien<br />

mitzuwirken. Diese Praktiken sind nicht nur auf die<br />

Wertschöpfungskette von C&A anwendbar, sie haben auch<br />

ein großes Potential, weitere Einsatzmöglichkeiten von Biobaumwolle<br />

auch bei anderen Unternehmen und Interessengruppen<br />

zu schaffen. Die Bereitschaft von C&A, seine Innovationen<br />

und Erfahrungen über das eigene Unternehmen<br />

hinaus auch mit anderen teilen zu wollen, hilft uns bei unserer<br />

Arbeit bei Organic Exchange, die Methoden der biologischen<br />

Landwirtschaft weltweit zu verbessern.“<br />

David Bennell<br />

Geschäftsführer<br />

Organic Exchange<br />

Die Marke „Cotton Connect“ 111


112 Umweltschutz in der Textilproduktion<br />

Umweltschutz in der Textilproduktion<br />

C&A stellt seine Waren nicht selbst her, sondern bezieht<br />

sie von Zulieferern, die sie zum Teil wiederum von Subunternehmern<br />

in den unterschiedlichsten Produktionsstätten<br />

herstellen lassen. Damit auch bis ins kleinste<br />

Glied der Kette die allgemeinen Umweltstandards eingehalten<br />

werden, sind im C&A-Verhaltenskodex auch<br />

eine Vielzahl an Anforderungen zum Umweltschutz<br />

festgeschrieben. Jeder, der C&A beliefert, verpflichtet<br />

sich und alle Unterlieferanten, die Vertragsbedingungen<br />

einzuhalten und auf ihrer Grundlage zu produzieren.<br />

Chemikalien wie beispielsweise Chlorbleiche oder<br />

Farbstoffe können bei fehlenden Schutzmaßnahmen<br />

nicht nur die Menschen gefährden, die im Produktionsprozess<br />

mit ihnen in Kontakt kommen, sondern auch<br />

die Umwelt. Darum setzt C&A auf eine Produktionsökologie,<br />

in der umweltschonende Technologien wie z. B.<br />

Abwasseraufbereitungsanlagen genutzt werden, in der<br />

u.a. auf Schwermetalle und Azofarben verzichtet wird<br />

und in der Mess- und Regelinstrumente eingesetzt werden,<br />

um die Wasser- und Chemikalienmengen optimal<br />

dosieren zu können. Die Einhaltung des Verhaltenskodex<br />

und der gesetzlichen Bestimmungen wird durch<br />

SOCAM-Auditoren überprüft.<br />

Wasser und Abwasser<br />

Mitteleuropa zählt mit seinem überwiegend feuchten<br />

Klima zu den humiden Regionen der Erde, in denen<br />

keine Wasserknappheit besteht. Aber schon in Südeuropa<br />

ist Wasser zu einem kostbaren Gut geworden,<br />

dessen Abgabe in den Sommermonaten teilweise eingeschränkt<br />

wird. Noch dramatischer ist die Situation in<br />

den Herstellerländern. Trockengelaufene Brunnen und<br />

durch Produktionsabwässer verseuchte Flüsse sind dort<br />

fast alltäglich. C&A arbeitet daran, um vor Ort das Bewusstsein<br />

für optimierte Umwelttechniken zu stärken.<br />

Alle europäischen Filialen verbrauchten im Jahr<br />

2008 zusammen 433.367 m 3 Wasser, die 13 Verteilzentren<br />

39.964 m 3 und die beiden Hauptzentralen in Brüssel<br />

und Düsseldorf nochmals 17.361 m 3 . Dies ergibt einen<br />

Wasserverbrauch von insgesamt 490.692 m 3 Wasser.<br />

Dies entspricht einer Einsparung von etwa 86.000 m 3<br />

gegenüber dem Vorjahr. Und das, obwohl die m 2 -Fläche<br />

durch die Expansion um 9% vergrößert wurde.<br />

Gemeinsam ideen entwickeln<br />

Unter dem Dach des Global Social Compliance Programme<br />

(GSCP), einer 1995 gegründeten Organisation,<br />

die sich für die Verbesserung von Arbeits- und Umweltbedingungen<br />

in der Warenproduktion einsetzt, haben<br />

sich C&A und andere weltweit agierende Textilhandels-<br />

Der Umweltschutz bei C&A<br />

häuser organisiert, um einen einheitlichen Umweltleitfaden<br />

für die gesamte Herstellungskette zu entwickeln.<br />

Ziel ist es, Faktoren wie zum Beispiel Wasserverbrauch<br />

und -aufbereitung, CO 2 -Emissionen, Abfallvermeidung<br />

und die Verwendung von Schadstoffen besser kontrollierbar<br />

zu machen.<br />

2009 hat C&A im Rahmen einer Zuliefererkonferenz<br />

in Hongkong alle Teilnehmer dazu aufgefordert, den<br />

Energieverbrauch in ihren Unternehmen in den kommenden<br />

zwei Jahren um 20% zu reduzieren. 120 Herstellerfirmen<br />

entschlossen sich, dieser Aufforderung<br />

freiwillig zu folgen. Begleitend haben wir eine internetbasierte<br />

Plattform geschaffen, auf der Zulieferfirmen<br />

ihre Ideen und Methoden zur Energieeinsparung veröffentlichen<br />

und damit anderen Unternehmen bei der<br />

Senkung des Energieaufwands helfen zu können.


„Ich wünsche mir, dass noch mehr Menschen<br />

in Europa erfahren, wie positiv sich der Anbau<br />

von Biobaumwolle für uns in Indien auswirkt.<br />

Denn mit ihrer Kaufentscheidung können sie<br />

richtig viel bewegen.“<br />

Binay Nazary, Maschinist, Cotton Blossom, Tirupur, Indien


„Wenn man ein T­Shirt kauft, denkt man nicht darüber<br />

nach, was da für eine Logistik hintersteckt. Und auch<br />

nicht, was alles unternommen wird, um die Waren so<br />

umweltschonend wie möglich zu transportieren.“<br />

Oscar de la Cruz, Lkw­Fahrer, Distribution Center, Fontanar, Spanien


Der Umweltschutz bei C&A<br />

C&A, international in 19 Ländern in Europa und zudem<br />

in China und Südamerika vertreten, ist hinsichtlich<br />

seines Warenbezuges sogar noch internationaler aufgestellt.<br />

Wir beziehen unsere Waren aus insgesamt 60<br />

Ländern rund um den Globus, um unseren Kunden<br />

jeden Tag aktuelle Mode anzubieten. Die Textilproduktion<br />

und der Textilhandel sind wie kaum eine andere<br />

Industrie schon seit langer Zeit global vernetzt und aufgestellt.<br />

Dies hat oftmals lange Transportwege zur Folge.<br />

Es ist unsere Verpflichtung, diesen Transport so umweltschonend<br />

und energiesparend wie möglich zu managen.<br />

Gemeinsam mit unseren Speditionspartnern<br />

und anderen Anbietern von Transportleistungen ist es<br />

uns in den letzten Jahren gelungen, den Warentransport<br />

in allen Bereichen immer weiter zu optimieren.<br />

Die unterschiedlichen Transportarten<br />

Unsere Waren werden weltweit hergestellt, zu unseren 13<br />

Verteilzentren in Europa transportiert und von dort aus<br />

in die Filialen in den einzelnen Ländern gebracht. Hierfür<br />

nutzt C&A unterschiedliche Transportmöglichkeiten, die<br />

im folgenden detaillierter beschrieben werden.<br />

Ferntransporte<br />

Ein Großteil unserer Waren wird in Asien hergestellt<br />

und per Schiff nach Europa gebracht. Der Seeweg ist<br />

dabei mit 93% – das entspricht einem Zuwachs von 2,2%<br />

zum Vorjahr – die am häufigsten gewählte und mit Abstand<br />

energiesparendste Transportart. Wir wollen den<br />

Anteil dieses Transportweges an unserem gesamten Logistikaufkommen<br />

in Zukunft weiter ausbauen.<br />

Die Häfen von Hamburg und Bremerhaven sind das<br />

Ziel für den größten Teil aller Waren für den deutschen<br />

Markt. Die Artikel für die anderen europäischen Länder<br />

werden nach Antwerpen, Rotterdam und Zeebrügge geliefert.<br />

Der überwiegende Teil der verschifften Container<br />

aus Fernost wird von den großen Logistikunternehmen<br />

Hapag Lloyd, Maersk und Evergreen übernommen. In<br />

den regelmäßigen Verhandlungen mit unseren Transportpartnern<br />

weist C&A stets darauf hin, dass es ein wesentlicher<br />

Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist, unsere<br />

Waren umweltfreundlich und so energieeffizient<br />

wie möglich zu transportieren. Die genannten Logistikpartner<br />

sind Mitglieder der „Green Cargo Group“ (Hapag<br />

Lloyd und Maersk) bzw. im „Pacific Greenhouse Gases<br />

Measurement Project“ (Evergreen). Dies sind Organisationen,<br />

die sich aktiv dafür einsetzen, klare Umweltregeln<br />

zu definieren und die Emissionen beim Transport<br />

Umweltschonung beim Transport: die Logistik von C&A 115<br />

Umweltschonung beim Transport: die Logistik von C&A<br />

zu reduzieren. Dies ist ein wesentlicher Grund, warum<br />

wir uns dazu entschlossen haben, mit diesen Schifffahrtsunternehmen<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

Transporte mit dem Flugzeug sind bei C&A die Ausnahme.<br />

Sie kosten nicht nur viel mehr als auf dem<br />

Seeweg, sondern verursachen auch den größten Anteil<br />

an der Emissionsbilanz der C&A-Logistik. Bekleidung<br />

muss nur dann geflogen werden, wenn sie durch eine<br />

verspätete Lieferung die Saison verpassen würde oder<br />

wenn es sich um hochaktuelle Ware eines Modetrends<br />

handelt, der schnell bedient werden muss. C&A erinnert<br />

seine Einkaufsteams deshalb immer wieder daran, dass<br />

sachgerechte Planung und Umweltbewusstsein nicht<br />

nur Kosten einsparen, sondern in einer Win-win-Situation<br />

auch der Umwelt zugute kommen.<br />

2008 lag der Anteil der per Flugzeug versendeten<br />

Waren bei nur noch 7,5%, 18,5% weniger als im Jahr<br />

zuvor. Das entspricht einer Verminderung der CO 2 -Emissionen<br />

um ca. 13.400 Tonnen.


116 Umweltschonung beim Transport: die Logistik von C&A<br />

Der Seeweg ist die energiesparendste<br />

Art, um unsere<br />

Waren aus Asien nach Europa<br />

zu transportieren. Darum<br />

beginnt der Umweltschutz<br />

bei C&A bereits mit einer<br />

vorausschauenden<br />

Einkaufsplanung, um den<br />

Transport per Flugzeug möglichst<br />

zu vermeiden.<br />

Transport auf der Schiene<br />

Etwa 72% aller Container mit Waren für C&A aus Fernost<br />

gehen in den Häfen Rotterdam, Zeebrügge, Amsterdam<br />

und Antwerpen an Land. Von hier werden sie zu 81%<br />

auf der Schiene in unsere Verteilzentren gebracht. Der<br />

Anteil der Anschlusstransporte, die anschließend von<br />

dort aus ebenfalls per Bahn weitertransportiert wurden,<br />

stieg von 2007 bis 2008 um 35%: Das entspricht einer<br />

Einsparung von etwa 500 Lkw-Ladungen.<br />

Der Umweltschutz bei C&A<br />

Transport auf der Straße<br />

Weil C&A seine in ganz Europa verteilten und in den<br />

Stadtzentren liegenden Filialen täglich flexibel beliefern<br />

muss, können wir nicht darauf verzichten, die Ware per<br />

Lkw zu transportieren. C&A versucht jedoch trotzdem,<br />

den Umweltgedanken hier aufzugreifen. Dies gelingt<br />

am besten beim Treibstoff, das heißt vor allem durch die<br />

Vermeidung unnötiger Fahrten. Unsere transportoptimierte<br />

Logistik setzt daher bereits bei der Verladung in<br />

den Produktionsländern an. Die Spediteure für C&A sind


Der Umweltschutz bei C&A<br />

angewiesen, sämtliche Container vor Ort so zu beladen,<br />

dass sie nur Waren für ein Land oder eine Region enthalten<br />

und sie so dem nächstgelegenen Hafen zugeordnet<br />

werden können.<br />

Den Dieselverbrauch beim Transport auf der Straße<br />

reduzieren wir kontinuierlich durch den Einsatz neuester<br />

Technik und eine stetige Erneuerung der Transportflotte<br />

der Spediteure, um damit die umweltrelevan<br />

ten Abgas- und Feinstaub-Emissionen so niedrig wie<br />

möglich zu halten. Ein Beispiel hierfür ist die Einführung<br />

der Euronorm 5 für Lkw, die unsere Flotte zu 19% schon<br />

vor dem Inkrafttreten der Verordnung erfüllte.<br />

Zur weiteren Verringerung der Emissionen werden<br />

ab 2010 alle Transporte zu unseren Filialen in der Schweiz<br />

die Abgasnorm Euro 5 erfüllen. Für die Filialtransporte<br />

in anderen europäischen Ländern werden es immerhin<br />

schon über 60% sein. Dieser Anteil wird 2010 weiter<br />

wachsen.<br />

Darüber hinaus werden wir ab 2010 spezielle Lkw,<br />

sogenannte EEVs (Enhanced Environmentally Friendly<br />

Vehicle), einsetzen. Diese Fahrzeuge haben ein noch<br />

besseres Umweltverhalten als die mit der seit 2009 gültigen<br />

Euro-5-Norm ausgestatteten.<br />

zusammenarbeit mit unseren Spediteuren<br />

Auch die beste Technik muss richtig eingesetzt werden,<br />

um optimal zu wirken. Daher unterstützen wir beispielsweise<br />

unsere Spediteure, Fahrertrainings zu kraftstoffsparendem<br />

Fahren durchzuführen. Zudem machen wir<br />

ihnen deutlich, dass bei C&A ein erhöhter Bedarf an umweltfreundlichen<br />

und innovativen Transportsystemen<br />

besteht, und bitten sie daher, sich im Rahmen ihrer<br />

Möglichkeiten bei den Herstellern für die Entwicklung<br />

von energieeffizienten Lkw einzusetzen.<br />

Kooperation mit<br />

anderen Modeunternehmen<br />

Ein voller Lkw ist besser für die Transportkosten und die<br />

Umwelt als zwei halbvolle. C&A arbeitet daher mit anderen<br />

Bekleidungsunternehmen in Deutschland zusammen,<br />

um Lkw-Kapazitäten von den Verteilzentren<br />

zu den jeweiligen Verkaufshäusern besser auszunutzen.<br />

So kann es durchaus passieren, dass ein Lkw eines Mitbewerbers<br />

Ware auch für das nahe gelegene C&A-Geschäft<br />

anliefert und umgekehrt. Unser Ziel ist es, diese<br />

Kooperationen auszuweiten.<br />

Umweltschonung beim Transport: die Logistik von C&A 117<br />

Weniger Transportverpackungen<br />

Man verändert nur dann etwas, wenn man sich klare<br />

Ziele steckt und diese konsequent verfolgt. C&A hat beispielsweise<br />

in seinen allgemeinen Lieferbedingungen<br />

für Lieferanten und Spediteure (General Delivery Instuctions,<br />

GDI) genaue und verbindliche Ziele festgeschrieben,<br />

die besagen, dass Transportverpackungen aus Wellpappe<br />

ab Januar 2009 mindestens zu 70% aus recyceltem<br />

Mater ial bestehen sollen. Liegende Ware wird zwischen<br />

den Verteilzentren und den Filialen wenn mög lich in<br />

wiederverwertbaren Boxen transportiert.<br />

Stopp für Biodiesel bei C&A<br />

Grundlegende Parameter haben sich in Bezug auf Biodiesel<br />

geändert, was zu einem Umdenken bei C&A geführt<br />

hat. Zur Herstellung von Biodiesel werden große<br />

Flächen des Regenwaldes abgeholzt, um Anbauflächen<br />

für ölhaltige Pflanzen, zum Beispiel Mais, zu schaffen,<br />

um daraus dann Ethanol zu gewinnen. Dies sind im Rahmen<br />

einer Ökobilanz und vor dem Hintergrund der kritischen<br />

Welternährungssituation ethisch fragwürdige<br />

Vorgehensweisen, um Treibstoff zu gewinnen. Zudem<br />

kann sich dieser Treibstoff ohne die staatliche Förderung<br />

am Markt nicht durchsetzen. Das „Projekt Biodiesel“,<br />

von dem wir in unserem letzten Report berichtet<br />

haben, wurde daher bei C&A beendet.


118 Energieeinsparung in Gebäuden Der Umweltschutz bei C&A<br />

Die Umstellung auf neueste<br />

Techniken hilft, Energie<br />

einzusparen. Allein die<br />

Einführung moderner Kassen<br />

brachte eine Einsparung von<br />

440.00 kWh pro Jahr.<br />

Energieeinsparung in Gebäuden<br />

Wie jedes große Unternehmen benötigt auch C&A täglich<br />

beträchtliche Energiemengen. So verbrauchen wir<br />

elektrische Energie zu etwa 50% für Licht und etwa 35%<br />

für die Belüftung und Kühlung unserer Gebäude. Bei<br />

diesen wichtigsten Bedarfsfaktoren setzen wir an, um<br />

Potentiale für Einsparungen und Effizienzsteigerungen<br />

maximal auszuschöpfen. Uns ist es dabei ge lungen,<br />

Verbrauchssteigerungen trotz gestiegener Anforderungen<br />

an Beleuchtung und Kühlung zu ver meiden.<br />

Mit erneuerbaren Energien in die zukunft<br />

C&A setzt seinen Weg hin zu CO 2 -freiem Strom fort.<br />

2006 haben wir in Österreich begonnen, grünen Strom<br />

aus Wasserkraft einzusetzen. 2007 folgte Deutschland<br />

und 2008 Belgien. Heute werden 545 Verkaufshäuser,<br />

die Verteilzentren in Deutschland, Österreich und Belgien<br />

sowie die europäischen Hauptverwaltungen in<br />

Düsseldorf und Brüssel mit CO 2 -freiem Strom versorgt.<br />

Bei den Filialen entspricht dies mehr als 50% der Verkaufsfläche<br />

in Europa. Diesen Anteil wollen wir auch<br />

bei Expansion der Verkaufsflächen bis Ende 2010 auf<br />

rund 80% ausbauen.<br />

Die europäische Hauptverwaltung in Düsseldorf und<br />

63 deutsche Verkaufshäuser erhielten den Energieausweis<br />

nach der deutschen Energieverordnung, die diesen<br />

Gebäuden eine zumeist gute Energieeffizienz beschei-<br />

nigt. Allerdings liegt die Beantragung dieser Bescheinigung<br />

nicht in unseren Händen, sondern in der Verantwortung<br />

der jeweiligen Vermieter. C&A Österreich bekam<br />

gar den „Best Practice Award“ des österreichischen Umweltministeriums<br />

für das besonders energieeffiziente<br />

Verteilzentrum in Enns. Durch optimierte Beleuchtungs-<br />

und Belüftungssysteme konnten hier 150.000 kWh pro<br />

Jahr eingespart werden.<br />

Allerdings sind unsere Möglichkeiten, unsere Häuser<br />

nach unseren Vorstellungen noch effizienter zu gestalten,<br />

zum Teil eingeschränkt. Liegen unsere Filialen<br />

zum Beispiel in großen Einkaufszentren, ist unser Einfluss<br />

auf die Energienutzung nur bedingt möglich, da<br />

hier das jeweilige Center-Management für die Energieauswahl<br />

verantwortlich ist.<br />

Neben dem erneuerbaren Strom aus Wasserkraft setzt<br />

C&A auch auf Sonnenenergie. So sind die neuen Gebäude<br />

der im Juni 2009 eröffneten Erweiterung des Verteilzentrums<br />

im spanischen Fontanar bei Madrid mit einer Photovoltaikanlage<br />

ausgestattet. Auch die im Oktober 2008<br />

eröffnete Öko-C&A-Filiale (ECO-Store) in Mainz erzeugt<br />

über eine solche Anlage Strom aus Sonnenenergie.<br />

Die Zertifikate über den Bezug des CO 2 -freien Stroms<br />

aus reiner Wasserkraft sind im Internet unter<br />

http://de-de.cunda.de/service/press/material verfügbar.


„Wir müssen uns alle darüber im Klaren<br />

sein, dass Strom nicht einfach aus der<br />

Steckdose kommt. Darum kann ich solche<br />

Projekte wie den ECO­Store nur begrüßen.“<br />

Edgar Resch, Facility Manager, C&A ECO­Store Mainz, Deutschland


120 Energieeinsparung in Gebäuden Der Umweltschutz bei C&A<br />

Neue Lüftungstechnik<br />

In der Vergangenheit wurden C&A-Filialen stufig belüftet.<br />

Das bedeutet, dass man die Belüftung bei Bedarf stufenweise<br />

erhöhen konnte. Jedoch waren diese Stufen<br />

häufig zu groß, so dass mehr belüftet wurde, als es eigentlich<br />

notwendig gewesen wäre, was mehr Energie als<br />

nötig verbrauchte. Ende 2009 wurden in insgesamt 213<br />

europäischen Filialen die Ventilatoren der Lüftungsanlagen<br />

mit sogenannten Frequenzumrichtern ausgestattet.<br />

Sie ermöglichen eine optimalere Belüftung. Durch<br />

diese gezieltere Belüftung arbeiten die Lüftungsanlagen<br />

effizienter und sparen gleichzeitig Energie.<br />

Bedarfsgerechte Regelungstechnik<br />

In 55 deutschen Verkaufshäusern, was rund 282.000 m 2<br />

und rund 25% der deutschen Verkaufsfläche entspricht,<br />

sorgt eine neue, bedarfsgerechte Regelungstechnik für<br />

ein weiteres Energieeinsparungspotential. Sie wird online<br />

aus Düsseldorf gesteuert und gewährleistet, dass<br />

die Belüftung, die Kühlung oder die Heizung nur noch<br />

dort aktiv werden, wo es wirklich notwendig ist. Diese<br />

Technik wurde aus den C&A-Filialen in den Niederlanden<br />

übernommen, wo sie erfolgreich getestet wurde,<br />

und soll zukünftig – soweit möglich – in allen Bestandsfilialen<br />

und Neubauten zum Einsatz kommen.<br />

Energieeffizientes Beleuchtungssystem<br />

Seit 2008 stellt C&A seine Filialen Zug um Zug auf ein<br />

energieeffizienteres Beleuchtungssystem um. Nachdem<br />

in umfangreichen Tests festgestellt werden konnte, dass<br />

dieses sowohl die Erwartungen hinsichtlich der Energieeinsparung<br />

erfüllt als auch gleichzeitig die erforderliche<br />

Lichtqualität und Zuverlässigkeit bietet, wird es<br />

nun in immer mehr Filialen eingebracht.<br />

Ein Leuchtmittel des alten Systems hat eine Lebensdauer<br />

von etwa 3 Jahren. Der Wechsel vom alten auf das<br />

neue Beleuchtungssystem erfolgt sukzessive, sobald ein<br />

altes Leuchtmittel nicht mehr funktioniert und ausgewechselt<br />

werden muss, da es ökologisch nicht sinnvoll<br />

wäre, ein Produkt vor Ablauf seines Lebenszyklus aus<br />

dem Verkehr zu ziehen. Denn bei der Herstellung neuer<br />

Produkte werden mehr Energie und Rohstoffe benötigt,<br />

als die alten Geräte verbrauchen.<br />

Nach einer erfolgreichen Testphase in einem Haus<br />

wurden in Deutschland bis Ende 2009 156 Filialen mit<br />

dem neuen Beleuchtungssystem ausgestattet und 76<br />

neue Häuser schon damit gebaut. Das neue Beleuchtungssystem<br />

verfügt über eine höhere Lichtausbeute<br />

(Lumen/Watt) bei reduzierter Leistung der einzelnen<br />

Leuchten. Somit werden durchschnittlich 8% des gesamten<br />

Stromverbrauchs einer Filiale eingespart. Ein erfreulicher<br />

Nebeneffekt dieses Systems ist, dass die<br />

Leuchtmittel sich durch die geringere Leistung weniger<br />

stark aufheizen und dadurch weniger Wärme an die Umgebung<br />

abgeben. Die Gebäudeflächen müssen somit weniger<br />

gekühlt werden, was sich positiv auf den Energieverbrauch<br />

auswirkt.<br />

C&A testet gegenwärtig die LED-Technik als Alternative<br />

zum bisherigen Beleuchtungssystem. Diese langlebige<br />

und verbrauchsarme Technologie wird probehalber<br />

in ausgesuchten Filialen in Nebenräumen eingesetzt.<br />

Sobald die LED-Technik die notwendige Beleuchtungsstärke<br />

für die Verkaufsraumbeleuchtung erreicht haben<br />

wird, werden wir sie auch hier – unter Beachtung von<br />

Kosten-Nutzen-Aspekten – einsetzen. Hierzu sind wir in<br />

ständigem Gespräch über die Entwicklungsfortschritte<br />

mit den führenden Leuchten-/Lampenherstellern.<br />

Update der Standardbaubeschreibung<br />

C&A wächst weiter und benötigt dadurch immer neue<br />

Verkaufsräume. Für die Anmietung neuer Flächen in<br />

Deutschland gelten energiesensible Richtlinien, die in<br />

einer internen, ständig aktualisierten Standardbaubeschreibung<br />

festgeschrieben sind. Neben den üblichen<br />

An forderungen an Größe, Lage oder Optik enthält sie vor<br />

allem Vorgaben an die Energieeffizienz. So wurden zum<br />

Beispiel isolierverglaste Pendeltüranlagen, ein zentrales<br />

bedarfsgeregeltes Belüftungssystem, eine verbesserte<br />

Grund beleuchtung und die zentrale Regelungstechnik<br />

neu in die Standardbaubeschreibung aufgenommen.


Der Umweltschutz bei C&A Energieeinsparung in Gebäuden 121<br />

C&A ECO-Store Mainz –<br />

das umweltfreundliche Modehaus<br />

2007 haben wir in Zusammenarbeit mit der Eigentümergesellschaft<br />

mit dem virtuellen ECO-Store ein Konzept<br />

für umweltfreundliche Geschäfte entwickelt, das<br />

einen neuen Standard für eine effiziente Energienutzung<br />

in Gebäuden und Verkaufsräumen setzt.<br />

Aus der Theorie wurde schon sehr bald Praxis. Denn<br />

dieses Konzept war die Grundlage für den C&A ECO-<br />

Store in Mainz, der schon im Oktober 2008 eröffnet<br />

wurde. Hierbei ist es gelungen, Ökologie, Ökonomie und<br />

Ästhetik zu vereinen und ein Gebäude zu schaffen, das<br />

eine Senkung des Primärenergiebedarfs um 33% vorweisen<br />

kann und die CO 2 -Neutralität durch die Versorgung<br />

mit erneuerbaren Energien sowie durch die Photovoltaik<br />

erreicht. Ein Hauptziel der Sanierung war es,<br />

eine geschlossene Gebäudehülle zu schaffen, durch die<br />

energiesparende Maßnahmen im Innern des Hauses<br />

erst möglich werden. Beispielsweise wäre eine moderne<br />

Regelungstechnik wirkungslos, wenn die gekühlte oder<br />

vorgewärmte Luft über schlecht isolierte Wände oder<br />

Schaufenster nach außen entweichen könnte.<br />

Wichtige Bestandteile des virtuellen Konzeptes, wie<br />

energiesparende Eingangslösungen, Windfanganlage<br />

(Doppeltüren), doppelverglaste Schaufenster, ein neues<br />

Lichtkonzept, sowie eine effiziente Lüftungstechnik wur-<br />

den für das Haus Mainz übernommen. Hinzu kommt,<br />

dass der ECO-Store über eine hauseigene Photovoltaikanlage<br />

mit erneuerbarer Energie versorgt wird.<br />

Der C&A ECO-Store Mainz wurde von BREEAM (Building<br />

Research Establishment Environmental Assessment<br />

Method), dem ältesten und am weitesten verbreiteten<br />

Zertifizierungssystem für nachhaltiges Bauen, mit<br />

einem „sehr gut“ bewertet. Er überzeugte darüber hinaus<br />

auch die Jury beim Wettbewerb „PROM des Jahres“,


122 Energieeinsparung in Gebäuden<br />

die ihn mit dem 3. Preis auszeichnete. Der ECO-Store ist<br />

in diesem Wettbewerb das beste Gebäude aus den Bereichen<br />

„Sanierung“ und „Einzelhandel“.<br />

In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von REDEVCO<br />

und C&A werden derzeit die Energieverbräuche weiterer<br />

Gebäude analysiert und energiesparende Sanierungsmaßnahmen<br />

erarbeitet. Diese sollen in den nächsten<br />

Jahren schrittweise umgesetzt werden.<br />

Energiesparmaßnahmen im iT-Bereich<br />

C&A ist weiter auf Expansionskurs und hat in den letzten<br />

beiden Jahren 300 neue Filialen in Europa eröffnet.<br />

Mit ihrem Internetshop ist die Unternehmenstochter<br />

C&A Online erfolgreich an den Start gegangen. Dieses<br />

Wachs tum erfordert eine zusätzliche Bereitstellung von<br />

Computer-Ressourcen und führt zu einer Erhöhung der<br />

Arbeitslast bei den Rechnern und der digitalen Speicherung<br />

von Daten. Dadurch erforderliche Aufrüstungen<br />

der Rechnerleistung und Speicherplatten-Kapazität erhöhen<br />

den Stromverbrauch. Eine Reihe energiesparender<br />

Maßnahmen haben aber dazu geführt, dass unser<br />

Stromverbrauch in Relation zur Leistung weiter sinkt.<br />

C&A setzt zudem, wie oben beschrieben, in allen Bereichen<br />

auf regenerative Energien.<br />

Die Einführung eines neuen Kassensystems wurde<br />

erfolgreich abgeschlossen. Waren beim Vorgängersys-<br />

tem noch zwei Server pro Verkaufshaus erforderlich,<br />

reicht jetzt bereits ein Server, um die Daten der einzelnen<br />

Filialen zu verwalten. Bis Ende 2009 wurden alle Filialen<br />

mit dieser technischen Innovation ausgestattet, die eine<br />

jährliche Einsparung von rund 675.000 Kilowattstunden<br />

verspricht. Der Austausch von mehreren Tausend alter<br />

Kassen durch modernere Modelle bringt ebenfalls eine<br />

weitere Einsparung im Stromverbrauch. Insgesamt verbrauchen<br />

die neuen Kassen etwa 440.000 kwh weniger<br />

Strom per anno als die Altgeräte.<br />

Bei der Anschaffung neuer Rechner sind seit einigen<br />

Jahren neben der Rechenleistung auch der Stromverbrauch<br />

und die Wärmeabgabe entscheidende Kriterien,<br />

denn gerade in großen Rechenzentren muss entsprechend<br />

viel Energie für die Kühlung der Server aufgebracht<br />

werden. Für das Rechenzentrum wird daher gerade<br />

geprüft, ob man zur Kühlung der Anlage auf Brunnenwasser<br />

zurückgreifen kann. Denn Brunnenwasser<br />

hilft insofern bei der Reduzierung des Stromverbrauches,<br />

dass durch Zuführen von kaltem Wasser eine sogenannte<br />

freie Kühlung erreicht werden kann, d.h. dass<br />

die Serverabwärme ohne zusätzlichen Energieeinsatz<br />

der Kälteanlage abgeführt werden kann. Durch den geringeren<br />

Einsatz der Umluftkühlgeräte und Rückkühlwerke<br />

sinkt ebenfalls der Stromverbrauch.<br />

Der Umweltschutz bei C&A<br />

Weniger Papier<br />

Bei Ausdrucken sind unsere Mitarbeiter angehalten,<br />

mög lichst beide Seiten des Papiers zu nutzen. Aus diesem<br />

Grund sind nahezu alle Drucker in unseren Zentralen<br />

für den beidseitigen Druck ausgestattet. Durch diese<br />

Maßnahme wurde der Papierverbrauch 2009 im Vergleich<br />

zu 2008 um ca. 18% gesenkt.<br />

In allen deutschen Filialen und Verteilzentren sowie<br />

in unseren Hauptverwaltungen in Düsseldorf und<br />

Brüssel kommt nur recyceltes, chlorfrei gebleichtes Papier<br />

zum Einsatz – bis auf wenige Ausnahmen, bei<br />

denen es beispielsweise auf Farbechtheit ankommt.<br />

Auch bei der Auswahl unseres Papiers achten wir auf<br />

umweltschonende Herstellungsmethoden. So hat unser<br />

deutscher Anbieter Steinbeis für seine Papierproduktion<br />

den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2008 erhalten.


Der Umweltschutz bei C&A<br />

Umweltschutz bei der Warenpräsentation<br />

Nachhaltiges und umweltbewusstes Denken beeinflusst<br />

natürlich nicht nur die Energiebilanzen der Immobilien.<br />

Auch in vielen anderen Bereichen schöpfen<br />

wir unsere Möglichkeiten aus, um etwas für die gemeinsame<br />

Umwelt zu tun.<br />

Umweltbewusst schon beim Kleiderbügel<br />

Kein Modeunternehmen kann auf Kleiderbügel verzichten.<br />

Für Transport und Warenpräsentation sind sie<br />

unentbehrlich. Darum werden C&A-Bügel gesammelt,<br />

beschädigte aussortiert und intakte viele Male wiederverwendet.<br />

Auf besonderen Wunsch geben wir sie aber<br />

auch kostenlos an unsere Kunden heraus.<br />

Waschen, aber energiebewusst<br />

C&A hat es sich zur Aufgabe gemacht, den eigenen Energieverbrauch<br />

nachhaltig zu reduzieren. Noch viel größere<br />

Möglichkeiten zur Energieeinsparung haben die<br />

C&A-Kunden selbst. Deshalb versuchen wir zum Beispiel,<br />

unsere Käufer schon an der Ware für dieses Thema<br />

zu sensibilisieren. So findet sich auf Einnähetiketten<br />

mit Waschanleitung zusätzlich zu diesen Angaben<br />

häufig auch der Umwelttipp, das Bekleidungsstück bei<br />

niedrigeren Temperaturen zu waschen. Denn schon<br />

eine Reduktion der Waschtemperatur von 40 auf 30°C<br />

kann bis zu 40% Strom sparen. Verzichten die Kunden<br />

zusätzlich – wie ebenfalls auf den Etiketten zu lesen ist<br />

– auf den Einsatz eines Wäschetrockners, sinkt der<br />

Stromverbrauch noch weiter.<br />

Weniger Einkaufstaschen aus Kunststoff<br />

Grundsätzlich verfolgt C&A das Ziel, den Gebrauch von<br />

Kunststofftragetaschen einzuschränken. Die Herstellung<br />

von Tragetaschen verbraucht Rohstoffe und Energie.<br />

Um aber auch bei den herausgegebenen Einkaufstaschen<br />

Rohstoffe einzusparen, verwenden wir seit März<br />

2008 Standardeinkaufstaschen, die zu mindestens 80%<br />

aus recycelten Folien bestehen. Dadurch wurde 2009<br />

die Produktion von 2.700 Tonnen neuer Kunststofffolie<br />

vermieden.<br />

Stattdessen:<br />

Einkaufstaschen aus Biobaumwolle<br />

Um unseren Kunden eine Alternative zur Kunststofftragetasche<br />

zu bieten und unser Engagement für den<br />

Schutz und die Erhaltung der Umwelt zu unterstützen,<br />

gibt es bei C&A auch Taschen aus Biobaumwolle. Der<br />

Erlös aus dem Verkauf dieser Tragetaschen kommt der<br />

„C&A Initiative for Social Development“ zugute, die ihn<br />

an Landwirtschaftsprojekte in Indien, wie zum Beispiel<br />

Schutzkleidung für die Baumwollfarmer, weiterreicht.<br />

Durch diese Aktion konnten bis Ende 2009 beispiels-<br />

Umweltschutz bei der Warenpräsentation 123<br />

Wir hoffen, dass wir mit<br />

unseren Maßnahmen<br />

viele Kunden zu einem<br />

neuen Umweltbewusstsein<br />

bewegen können, denn<br />

gemeinsam kann man noch<br />

viel mehr erreichen.


124 Umweltschutz bei der Warenpräsentation<br />

weise schon mehr als 626.000 Biobaumwolltaschen verkauft<br />

und mehr als 167.000 Euro gespendet werden.<br />

Sicherer Umgang mit sensiblen Materialien<br />

C&A bemüht sich, den Gebrauch von Substanzen, die<br />

der Umwelt schaden könnten, zu vermeiden. Es gibt allerdings<br />

sowohl in unseren Labors und Vertriebszentren<br />

als auch in den Verkaufshäusern einige wenige Bereiche,<br />

in denen ein Einsatz von Chemikalien zur<br />

Prüf ung oder Reinigung von Kleidungsstücken unumgänglich<br />

ist. Unsere jeweiligen Mitarbeiter sind im sicheren<br />

Umgang mit diesen Stoffen geschult und über<br />

den Einsatz der notwendigen Sicherheitsausrüstungen<br />

unterrichtet. Diese Ausrüstungen sind standardmäßig<br />

überall dort vorhanden, wo gesundheits- oder umweltgefährdende<br />

Substanzen eingesetzt werden.<br />

Der Umweltschutz bei C&A<br />

Umweltschutz auch bei Werbemitteln<br />

Ein großes Bekleidungsunternehmen wie C&A kann<br />

nicht auf Kommunikationsmaßnahmen verzichten. Dazu<br />

zählen auch die Dekorationsmaterialien in unseren<br />

Geschäften. Bei deren Auswahl achten wir neben dem<br />

Kosten-Nutzen-Faktor auch auf die Umweltverträglichkeit.<br />

Zusätzlich muss jede einzelne Filiale ihren konkreten<br />

Bedarf an Werbemitteln in eine Online-Datenbank<br />

eingeben. So wird eine Überproduktion an Dekomaterialien<br />

schon im Vorfeld vermieden.<br />

Dekomaterial, das längerfristig zum Einsatz kommen<br />

soll, wird bei C&A überwiegend aus Kunststoff hergestellt,<br />

da er unter anderem über bessere flammhemmende<br />

Eigenschaften als Papier verfügt. Bei C&A nutzen<br />

wir Papier überwiegend für kurzfristige Kampagnen,<br />

Blockplakate oder Aufsteller in den Verkaufsräumen.<br />

Diese Werbemittel werden zum großen Teil mit lösungsmittelfreien<br />

Farben im Siebdruckverfahren bedruckt.<br />

Nach Ablauf der Kampagnen geben die einzelnen Verkaufshäuser<br />

das Papier an unsere Recyclingpartner ab.<br />

Alle C&A-Broschüren und natürlich auch dieser Bericht<br />

werden seit 2008 nur noch auf Papier gedruckt, das<br />

den Richtlinien des Forest Stewardship Council (FSC)<br />

entspricht. Das FSC-Zertifikat gewährleistet den Einsatz<br />

von Rohstoffen aus nachhaltiger Forstwirtschaft.


Der Umweltschutz bei C&A


126 Umweltschutz bei der Entsorgung<br />

Umweltschutz bei der Entsorgung<br />

Die beste Entsorgung beginnt schon bei der Müllvermeidung.<br />

Darum gilt es, in allen Bereichen der textilen<br />

Herstellungskette so wenig wie möglich Abfall anfallen<br />

zu lassen. Ganz vermeiden lässt er sich jedoch nicht.<br />

Gerade beim Transport unserer Waren ist es unumgänglich,<br />

die Bekleidungsstücke vor Verschmutzungen zu<br />

schützen, damit wir sie unseren Kunden sauber und unversehrt<br />

in unseren Filialen präsentieren können. Wir<br />

achten dabei aber darauf, dass unsere Transportverpackungen<br />

zu einem großen Anteil aus recyceltem Material<br />

bestehen, sie nach Möglichkeit mehrfach zu benutzen<br />

und sie nach dem Gebrauch an unsere Recyclingpartner<br />

zu übergeben.<br />

Recycling von Transportverpackungen<br />

C&A ist per Gesetz verpflichtet, seine Transportverpackungen<br />

zu recyceln. Ein gutes Beispiel für einen nachhaltigen<br />

Lebenszyklus für Transportverpackungen findet<br />

sich seit Anfang 2009 in unserem Verteilzentrum in<br />

Wickrath. Hier sammeln wir gebrauchte, recycelbare<br />

Transportverpackungen und bieten diese über ein Recyclingunternehmen<br />

einem Lieferanten für Kunststofftragetaschen<br />

an, der sie anschließend teilweise wieder<br />

zu neuen C&A-Einkaufstüten verarbeitet. 2008 haben<br />

wir 13.200 Tonnen Papier/Pappe und 940 Tonnen Kunststoff<br />

aus Verpackungsmaterialien recycelt.<br />

Bügel werden Bügel<br />

Die von den Kunden nicht benötigten Bügel werden an<br />

den Kassen gesammelt und in hierfür designten Spezialkartons<br />

den Recyclingunternehmen übergeben. Dort<br />

werden sie sortiert. Die unbeschädigten Bügel werden<br />

wieder eingesetzt, beschädigte geschreddert. Das Metall<br />

wird eingeschmolzen und der Kunststoff zu Granulat<br />

verarbeitet, das zur Kleiderbügelproduktion wiederverwendet<br />

werden kann. Unser erklärtes Ziel eines geschlossenen<br />

Verwertungskreislaufes haben wir noch<br />

nicht ganz erreicht, da das Granulat zum Teil auch für<br />

andere Zwecke verwendet wird.<br />

Im Jahr 2009 wurden in Europa insgesamt etwa 231<br />

Millionen Kleiderbügel eingesammelt, von denen 125<br />

Millionen wieder benutzt werden konnten. Dies entspricht<br />

einer Einsparung von 3.125 Tonnen Kunststoff,<br />

1.250 Tonnen Metall und rund 2,58 Millionen kWh elektrischen<br />

Stroms. Etwa 106 Millionen Kleiderbügel, was<br />

der Menge von rund 2.650 Tonnen Kunststoff entspricht,<br />

wurden dem Stoffkreislauf zugeführt.<br />

Entsorgung von Druckerpatronen<br />

Benutzte Druckerpatronen werden bei C&A gesammelt<br />

und an Spezialfirmen abgegeben, die diese zur Wiederverwendung<br />

neu befüllen oder ansonsten umweltge-<br />

Der Umweltschutz bei C&A<br />

recht recyceln. Im Jahr 2008 wurden 12.312 Einzelpatronen<br />

eingesammelt, was etwa 11.200 kg entspricht.<br />

Umgang mit unverkäuflicher Ware<br />

Saubere, umgetauschte Ware oder Kleidungsstücke, die<br />

nicht verkauft wurden, weil sie zum Beispiel kleinere<br />

Fehler aufweisen, werden zentral gesammelt und teilweise<br />

kostenlos an karitative Einrichtungen übergeben.<br />

Im Jahr 2008 konnten wir so insgesamt 248.000 Teile<br />

weitergeben. Verschmutzte Ware aus Umtauschen oder<br />

beschädigte Kleidungsstücke werden dem Textil-Recycling-Unternehmen<br />

Vökotex übergeben. 2008 betraf das<br />

etwa 453.500 kg. Damit leistet C&A gemeinsam mit<br />

seinem Partner einen wichtigen Beitrag für einen ökologischen<br />

Umgang mit nicht mehr verkäuflichen Textilien<br />

und für einen nachhaltigen Umgang mit wertvollen<br />

Rohstoffen. Im Durchschnitt der letzten 3 Jahre wurden<br />

auf diesem Wege 330 Tonnen Textilien und textilähnlicher<br />

Warenarten einer Wiederverwendung zugeführt.<br />

Die übergebenen Teile werden zuerst nach folgenden<br />

Kriterien sortiert: Oberbekleidung, Accessoires, Schuhe,<br />

Taschen, Socken und Feinstrumpfhosen. Dabei anfallende<br />

Abfälle, wie Folie, Pappe, Papier oder sonstige<br />

Kuns tstoffe, werden separiert und einer Wiederverwendung<br />

bzw. einem Recyclingprozess unterworfen. Die


Der Umweltschutz bei C&A<br />

Tex ti lien werden anschließend in drei Gruppen unterteilt:<br />

a. Wiederverwendung (d.h., die Textilien können ggf.<br />

noch weitergetragen werden)<br />

b. Wiederverwertung (d. h. es werden Produkte mit einer<br />

anderen Funktion hergestellt, z. B. werden aus gebrauchten<br />

Kleidern Putzlappen, Polsterabdeckungen,<br />

Verpackungen etc. hergestellt)<br />

c. Recycling (z. B. zur Herstellung von Vliesstoffen oder<br />

Füllwolle)<br />

Der Anteil an zurückgeführter Ware, der nicht in eine<br />

dieser Gruppen fällt, wird einer energetischen Verwendung<br />

zugeführt. Das bedeutet, dass diese Ware zum Beispiel<br />

zur Fernwärmegewinnung bzw. zur Energiegrundlage<br />

für die Zementindustrie einer Verbrennungsanlage<br />

zugeführt wird.<br />

Die Textilien, die einer Wieder- bzw. Weiterverwertung<br />

zugedacht sind, werden nach der sortenreinen Sortierung<br />

nach Reststoffen, Wertstoffen und Rohstoffen<br />

in Ballen gepresst und an Fachbetriebe weitergeleitet,<br />

die dort die Textilien reißen und schneiden, den gewonnenen<br />

Rohstoff separieren und so eine Wiederverwendung<br />

unter ökologischen und umweltrelevanten Aspekten<br />

ermöglichen.<br />

„Natürlich finde ich es gut, was C&A alles für die Müllvermeidung<br />

und das Recycling unternimmt. Doch das allein<br />

reicht nicht. Jeder Einzelne von uns muss dem Beispiel<br />

folgen und sich für die Umwelt verantwortlich fühlen.“<br />

Susana del Saz Perez, Logistikmitarbeiterin, Distribution Center, Fontanar, Spanien


128 Klimabilanz 2008<br />

Klimabilanz 2008<br />

WAS hEiSST CARBON FOOTPRiNT?<br />

Ein Carbon Footprint (auch CO - oder Kohlen dioxid-<br />

2<br />

Fußabdruck oder Klimabilanz ge nannt) gibt einen Überblick<br />

über alle klimawirksamen Treibhausgase, die durch<br />

bestimmte Tätigkeiten emittiert werden.<br />

WAS iST CO ? 2<br />

CO (Kohlendioxid) zählt zu den wichtigsten Treib haus-<br />

2<br />

gasen, die Ursache für die Er wärmung der Erd at mosphäre<br />

(Treibhauseffekt) sind und Einfluss auf die Entwicklung<br />

des Weltklimas haben.<br />

WAS hEiSST CO 2 E?<br />

Um den Einfluss verschiedener Treibhausgase auf das<br />

Klima vergleichen zu können, wird deren Klimawirksam<br />

keit mit der von Kohlendioxid ins Verhältnis gesetzt<br />

und in CO 2 -Äquivalenten ausgedrückt. CO 2 e ist die<br />

en gli sche Abkürzung für „CO 2 equivalent“. in diesem<br />

Text ver wenden wir hierfür den Begriff Treibhausgasemissionen.<br />

Seit 2006 ermittelt C&A im Carbon Footprint jährlich<br />

die durch die Geschäftsaktivitäten in Europa verursachten<br />

Treibhausgasemissionen. Der Carbon Footprint<br />

bildet die Grundlage, um durch geeignete Maßnahmen<br />

die Emissionen zu verringern.<br />

Daher werden Verbrauchs- und Nutzungsdaten<br />

verschiedener Geschäftsprozesse von allen europäischen<br />

C&A-Standorten ermittelt und in CO 2 -Äquivalente<br />

umgerechnet. Die erfassten Emissionen lassen<br />

sich in drei Kategorien von Geschäftsprozessen einteilen:<br />

1. Geschäftsreisen, 2. Logistik und Warentransport<br />

sowie 3. Heizung, Klimatisierung, Beleuchtung<br />

und Betrieb der Gebäude.<br />

Zur Berechnung der CO 2 e-Emissionen für diesen<br />

Bericht wurde die Methodik der Datenerfassung weiterentwickelt.<br />

Es wurden erneut Umrechnungsfaktoren<br />

aus der wissenschaftlich führenden Ecoinvent-<br />

Datenbank genutzt; für Flugreisen und -transporte<br />

wurden konservativere Faktoren ergänzt. Dass die so<br />

errechneten Emissionen relativ geringer sinken als<br />

die durch entsprechende Einsparmaßnahmen reduzierten<br />

Verbräuche, muss bei der Interpretation der<br />

Ergebnisse des Carbon Footprint berücksichtigt<br />

werden. Vergleiche zwischen den Jahren sind dennoch<br />

eingeschränkt möglich.<br />

Der Umweltschutz bei C&A<br />

Geschäftsreisen<br />

Die für Geschäftsreisen zurückgelegten Kilometer sind<br />

erneut rückläufig, sie wurden im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 23% reduziert. Dabei nahm die mit dem Auto zurückgelegte<br />

Strecke um 10% zu, Bahnreisen nahmen<br />

um 17% ab. Flugreisen, die aufgrund des Reisemittels<br />

Flugzeug einen hohen Ausstoß von Treibhausgasen verursachen,<br />

konnten insgesamt abgebaut werden: 34%<br />

der Flugkilometer wurden eingespart. Ein Teil, insbesondere<br />

der weiten Strecken, lässt sich durch Nutzung<br />

neuer Technologien wie z.B. Video- und Telefonkonferenzen<br />

ersetzen, dies spart zugleich Zeit und Emissionen.<br />

In der Summe führten diese Veränderungen wegen<br />

konservativerer Umrechnungsfaktoren nur zu einer mit<br />

4% relativ geringen Emissionsminderung.


Der Umweltschutz bei C&A<br />

Der C&A­CO 2 e­Fußabdruck<br />

2,8% Geschäftsreisen<br />

38,11% Transport<br />

59,09% Energieverbrauch<br />

durch Gebäude<br />

3% Geschäftsreisen<br />

33% Transport<br />

64% Energieverbrauch<br />

durch Gebäude<br />

Geschäftsreisen<br />

Logistik und Transporte<br />

Energieverbrauch<br />

durch Gebäude<br />

Geschäftsreisen<br />

Logistik und Transporte<br />

Energieverbrauch<br />

durch Gebäude<br />

CO 2 e-Fußabdruck in Prozent CO 2 e-Fußabdruck in Tonnen<br />

11.687<br />

159.279<br />

Der C&A-CO 2 e-Fußabdruck 129<br />

2007 2008<br />

290.520<br />

0 50.000 100.000 150.000 200.000 250.000 300.000<br />

11.185<br />

151.897<br />

291.634<br />

0 50.000 100.000 150.000 200.000 250.000 300.000


130 Klimabilanz 2008<br />

Logistik und Transport<br />

Im Bereich der Logistik und des Warentransports konnten<br />

durch Verlagerung von Transporten von der Luft auf<br />

Schienen, Straßen bzw. Wasserwege 5% der Treibhausgasemissionen<br />

eingespart werden, obwohl die zurückgelegten<br />

Transportstrecken gegenüber dem Vorjahr insgesamt<br />

um gut 8% gestiegen sind. So hat der Lkw- Transport<br />

mit 2% im Vergleich zum Vorjahr nur leicht zugenommen,<br />

der Bahn- und Schiffstransport stieg um 13% bzw.<br />

10%. Zur gleichen Zeit sank der emissionsintensive Flugtransport<br />

um 13%.<br />

Gebäude<br />

Im Berichtsjahr 2008 stiegen die Gebäudeemissionen<br />

um knapp 1% gegenüber dem Vorjahr. Vor dem Hintergrund,<br />

dass im Vergleich dazu die Geschäftstätigkeit viel<br />

stärker zugenommen hat, ergibt sich, dass die Effizienzmaßnahmen<br />

im Gebäudemanagement von C&A bereits<br />

Wirkung zeigen. Mit der Eröffnung des ersten ECO-<br />

Stores hat C&A 2008 das Konzept vollständig umweltfreundlicher<br />

Gebäude beispielhaft umgesetzt. Weitere<br />

Schritte treiben die positive Entwicklung auf diesem Gebiet<br />

auch in Zukunft voran.<br />

C&A kauft seit 2006 in einigen Ländern Strom aus Wasserkraft<br />

ein. Würden die dadurch reduzierten CO 2 e-<br />

Emissionen vollständig von der Klimabilanz abgezogen,<br />

ergäbe sich eine Senkung der Gebäudeemissionen von<br />

2007 auf 2008 um 24%.<br />

Die Anrechnung der Emissionseinsparungen auf<br />

den Bezug sogenannten „grünen Stroms“ unterliegt jedoch<br />

noch keiner allgemeingültigen Praxis bzw. internationalen<br />

Regulierung, sie wird vielmehr sehr kritisch<br />

diskutiert. Für den Klimaschutz kommt es darauf an,<br />

neue regenerative Energiequellen zu erschließen, die<br />

klimaschädliche Anlagen ersetzen.<br />

Durch den Bezug „grünen Stroms“ leistet C&A einen<br />

finanziellen Beitrag zum Klimaschutz. Unsere Darstellung<br />

zeigt daher die Gebäude-Klimabilanz unter der Annahme,<br />

der bezogene Strom enthalte den jeweils länderspezifischen<br />

Energiemix (inklusive seiner regenerativen<br />

Anteile). Nur zur Veranschaulichung werden die theoretisch<br />

durch den Bezug regenerativer Energie vermiedenen<br />

Emissionen grafisch kenntlich gemacht.<br />

Die Versorgung der C&A-Geschäftshäuser mit Strom<br />

aus regenerativen Quellen und die Investition in neue<br />

regenerative Energiegewinnung sollen bei C&A weiter<br />

Der Umweltschutz bei C&A<br />

voran getrieben werden. Die kontinuierlich optimierte<br />

Datenerfassung durch C&A wird ermöglichen, die Ergebnisse<br />

durchgeführter Effizienzverbesserungen voraussichtlich<br />

bereits im nächsten Bericht genauer abbilden<br />

zu können.<br />

Die Grafik auf der vorherigen Seite zeigt die Entwicklung<br />

der CO 2 e-Emissionen im Vergleich 2007 zu 2008<br />

der C&A-Geschäftsreisen, der -Logistik und -Transporte<br />

sowie durch von C&A genutzte Gebäude.


Der Umweltschutz bei C&A Unsere Ziele 131<br />

Unsere Ziele<br />

Kapitel 1<br />

• Intensivierung der internen und externen Kommunikation<br />

in Bezug auf unser CSR-Engagement<br />

• Steigerung des Anteils weiblicher Führungskräfte im<br />

Unternehmen in den kommenden Jahren<br />

• Weiterbildung der Führungskräfte und Förderung der<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit<br />

der Expansion und im Zusammenspiel mit Markt- und<br />

gesellschaftlichen Trends<br />

Kapitel 2<br />

• Kontinuierliches Engagement, Produktsicherheitsstandards<br />

einzuhalten, die die Erwartungen unserer Kunden<br />

in jeder Hinsicht erfüllen<br />

• Nachweis strenger Qualitätssicherungsprozesse, der<br />

Ein haltung der Sorgfaltspflichten bei den Produktkontrollen<br />

und adäquater abschließender Qualitätskontrollsysteme<br />

in der Qualitätsabteilung<br />

• Mehr Transparenz im Prozess und beim Wissen um die<br />

Herkunft der Rohstoffe für unsere Endprodukte, unterstützt<br />

durch eine weitere Erhöhung des Direktgeschäftsanteils<br />

über unsere eigene Beschaffungsorganisation<br />

Kapitel 3<br />

• Vermehrte Fokussierung auf interne Schulungen zum<br />

Thema Sozialstandards, wie sie im C&A-Verhaltenskodex<br />

dargelegt sind, mit besonderem Schwerpunkt<br />

auf den Anforderungen in der textilen Zulieferkette<br />

• Sicherstellung, dass die bestehenden Richtlinien bezüglich<br />

der Produktion in Heimarbeit vollkommen verstanden<br />

und umgesetzt werden<br />

• Kontinuierlicher Ausbau der Auditprogramme, ergänzt<br />

durch Erhöhung der Auditkapazitäten (Schulungsmaßnahmen)<br />

in den ersten Stufen der textilen Warenbeschaffungskette.<br />

Im Jahr 2008 fanden allein in Asien<br />

43 Beratungsgespräche statt; diese Zahl stieg 2009 auf<br />

92 an. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen.<br />

• Erhöhung der Auditkapazitäten in den wichtigen Produktionsmärkten,<br />

mit zunehmendem Schwerpunkt auf<br />

Umweltschutzaspekten sowie eher traditionellen sozialen<br />

Angelegenheiten<br />

• Ständige Kontrollen und regelmäßige Berichterstattung<br />

über die Leistungen der Lieferanten in Bezug auf wirtschaftliche,<br />

soziale, qualitative und umweltschutzspezifische<br />

Faktoren<br />

• Verstärkte Kontrolle der Leistung unserer Lieferanten<br />

durch eine stringente Überprüfung der Produktionsstätten<br />

vor Aufnahme der C&A-Produktion, einhergehend<br />

mit einer weiteren Reduzierung der Gesamtzahl<br />

der Produktionseinheiten (zum Beispiel ist die Anzahl<br />

der Produktionseinheiten bei der Herstellung der C&A-<br />

Waren in jüngster Zeit deutlich gesunken: von 2.730<br />

im Jahr 2008 auf 2.040 im Jahr 2009)<br />

Kapitel 4<br />

• Weiterer Ausbau des Dialogs und der Kooperation mit<br />

diversen Interessengruppen<br />

• Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen der Branche<br />

im Rahmen von gemeinsamen Initiativen mit mehreren<br />

Interessengruppen – über Verbände und Informationsplattformen<br />

– sowie mit verschiedenen nichtstaatlichen<br />

Organisationen<br />

• Wir werden weiterhin die positiven Auswirkungen in<br />

verschiedenen Gemeinden in den Produktionsländern,<br />

in denen wir durch Unterstützung diverser sozialer<br />

Pro jekte aktiv sind, sowie in den zahlreichen Ländern,<br />

in denen wir Filialen haben, dokumentieren


132 Unsere Ziele Der Umweltschutz bei C&A<br />

Kapitel 5<br />

• Ausbau des Anteils von zertifizierter Biobaumwolle<br />

am Baumwollgesamtsortiment auf über 10% im Jahr<br />

2010; gleichzeitig Beginn der langfristigen Umstellung<br />

des Einkaufs von nachhaltig angebauter Baumwolle<br />

von Jahr zu Jahr<br />

• Abbildung unseres Water­Prints in der Zulieferkette,<br />

um eine Beurteilung der Auswirkungen vornehmen zu<br />

können, und Festlegung einer Strategie, um den Verbrauch<br />

dieser knappen Ressource in allen Teilen der<br />

Zulieferkette auf ein Minimum zu beschränken<br />

• Erhöhung des Einsatzes erneuerbarer Energien auf<br />

80% unserer Nutzflächen bis Ende 2010 sowie Einsparung<br />

von über 100.000 Tonnen CO 2 -Emissionen im<br />

Vergleich zum Ausgangspunkt im Jahr 2007<br />

• Nach Eröffnung unseres ersten CO 2 -neutralen ECO-<br />

Stores im Jahr 2008 und unter Ausnutzung der daraus<br />

resultierenden Erfahrungen sind weitere Investitionen<br />

in mehreren Filialen geplant, um sie energieeffizienter<br />

zu machen<br />

• Als Teil des Programms zur fortlaufenden Modernisierung<br />

unserer Geschäfte werden diese sowie neu eröffnete<br />

Filialen zunehmend mit dem energiesparenden<br />

Beleuchtungssystem „Elite“ ausgestattet<br />

• Steigerung des Einsatzes von recycelten oder FSC­zertifizierten<br />

Materialien<br />

• Steigerung des Anteils der Transportverpackung aus<br />

recyceltem Material auf mehr als die bereits 2009 erreichten<br />

50%. Lieferanten werden über die Informationsplattform<br />

C&A GIN angewiesen, nur Transportverpackungen<br />

mit einem Anteil an recyceltem Material<br />

von mindestens 70% zu verwenden.<br />

• Weitere Erhöhung des Anteils von Euronorm­5­Lkws<br />

bei der Belieferung der Geschäfte sowie Umstellung<br />

auf die neuen Euronorm-6-Lastwagen, sobald diese in<br />

Großserie erhältlich sind – und damit deutlich vor dem<br />

vorgeschriebenen Termin 2014<br />

• 2010 beginnt die C&A-Logistik damit, bei der Belieferung<br />

der Geschäfte sogenannte EEV-Lastwagen einzusetzen<br />

(EEV = Enhanced Environmentally Friendly<br />

Vehicle). Der EEV-Standard ist noch strenger als die<br />

Euronorm 5. Er erlaubt nur noch sehr niedrige Ruß partikel-<br />

und Abgasemissionen, insbesondere in Übergangsphasen<br />

des Motors, d. h. bei Beschleunigungs-<br />

und Bremsvorgängen.<br />

• C&A­Logistik steht in permanentem Kontakt mit unserem<br />

Hauptspediteur und spielt eine bedeutende Rolle<br />

bei der Suche nach Möglichkeiten, im Rahmen einer<br />

Machbarkeitsstudie einen Hybrid- oder Elektro-Lastwagen<br />

zur Filialbelieferung für C&A einzuführen


Senthil Kumar, QAD Manager<br />

Mondial, Indien<br />

Eva Maria Gutierrez, Logistikmitarbeiterin<br />

Distribution Center, Fontanar, Spanien<br />

Doris Thalau, Chemisch-technische Assistentin<br />

Hohenstein Institutes, Deutschland<br />

Stefan Niehüser, C&A Storemanager<br />

C&A ECO-Store Mainz, Deutschland<br />

Agnieszka Jaworska, Verkäuferin<br />

C&A Krakau, Polen<br />

Ruben Alba Minguez, Versandkontrolleur<br />

Distribution Center, Fontanar, Spanien<br />

Bodo Wegs, Visual Merchandising<br />

C&A Visual Merchandising Düsseldorf, Deutschland<br />

Kishore Kumar Shetty, Qualitätsprüfer<br />

Cotton Blossom, Tirupur, Indien<br />

Alfonso Lopez de Segovia, Designer<br />

C&A Designdepartment, Düsseldorf, Deutschland<br />

Anhang


134 Die Bewertung dieses Reports<br />

Die Bewertung dieses Reports<br />

Mitarbeitervertretung<br />

„Es ist für mich immer wieder beeindruckend, die vielfältigen<br />

Aktivitäten von C&A in einem Report zusammengefasst<br />

zu sehen. Nicht jeder von uns, und damit meine ich<br />

auch unsere Kunden, ist sich der Anstrengungen bewusst,<br />

die nötig sind, um qualitativ hochwertige Produkte zu günstigen<br />

Preisen anzubieten und gleichzeitig diese unter ethischen,<br />

sozialen und ökologisch verantwortungsvollen Bedingungen<br />

herzustellen und zu vertreiben.<br />

Gerade als Arbeitnehmervertreterin weiß ich, dass verantwortliches<br />

Handeln nicht immer mit wirtschaftlichen<br />

Interessen einhergeht. Die Zuliefermärkte werden stetig<br />

mit schärferen Wettbewerbsbedingungen konfrontiert. Verstöße<br />

gegen ethische und soziale Grundsätze verwundern<br />

daher nicht. Die Bereitschaft von C&A, trotz aller Schwierigkeiten<br />

nicht nachzulassen, nachhaltig etwas zu ändern,<br />

begrüße ich sehr.<br />

Das Unternehmen zeigt Verantwortung. Denn C&A engagiert<br />

sich auch für die Mitarbeiter der Zulieferfirmen und<br />

deren Familien. Zum einen durch die Schaffung menschenwürdiger<br />

Arbeitsbedingungen in den Herstellungsländern<br />

und zum anderen durch die Unterstützung von sozialen<br />

Einrichtungen vor allem für Kinder und Jugendliche. C&A<br />

verdient hierfür meine volle Hochachtung.<br />

Ein wesentlicher Punkt dieses Berichtes sind natürlich<br />

aus Sicht eines Betriebsrates die Aussagen im Hinblick auf<br />

die Mitarbeiter von C&A. Die Daumenabdrücke, die sich<br />

zum C&A-Logo zusammenfügen, sind ein starkes Symbol<br />

für gemeinsame Arbeit. Für mich ist klar: Das Kapital eines<br />

erfolgreichen Unternehmens sind seine Mitarbeiter. Deshalb<br />

ist für mich der Satz von ganz besonderer Bedeutung<br />

„Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A“.<br />

Ich wünsche mir, dass C&A auch in wirtschaftlich angespannten<br />

Zeiten an seinem nachhaltigen Kurs festhält.“<br />

Roswitha Prangenberg<br />

C&A Information and Communication Forum<br />

Qualitätsmanagement<br />

„Im Jahr 2009 hat C&A seine herausragende Qualitätssicherungspolitik<br />

durch Verstärkung seiner globalen Qualitätsmanagementmaßnahmen<br />

in den wichtigsten Beschaffungsmärkten<br />

der Welt weiter ausgebaut.<br />

Die Qualitätsprogramme von C&A sind Ausdruck eines<br />

starken Engagements für Nachhaltigkeit, Umweltschutz<br />

und Verbrauchersicherheit innerhalb der gesamten Prozesskette<br />

von der Produktion über den Transport bis zum<br />

Verkauf der Produkte. Die Konsumenten vor jeglicher Art<br />

von giftigen Substanzen, sogenannten ‚Stoffen mit Verwendungsbeschränkung‘<br />

(engl.: restricted substances), zu schützen,<br />

ist ein Hauptanliegen von C&A. Neben der‚ chemischen<br />

Sicherheit‘ fordert C&A auch, dass seine Produkte ein hohes<br />

Niveau an Leistungsqualität haben.<br />

In Bezug auf die Märkte, in denen C&A verkauft, fordert<br />

das Unternehmen nicht nur die Einhaltung bestehender<br />

gesetzlicher Bestimmungen wie etwa der REACH-Verordnung<br />

in Europa, sondern es hat darüber hinaus auf freiwilliger<br />

Basis eine sehr strenge ‚Restricted Substances‘-Liste<br />

eingeführt, die innerhalb der Branche führend ist.<br />

Angesichts der stetig wachsenden Bedenken der Verbraucher<br />

bezüglich potentieller Gefahren, die von Konsumgütern<br />

ausgehen, die auf der Haut getragen werden, wie<br />

etwa Bekleidungsstücken und Schuhen, hat C&A ein um-<br />

Anhang


Anhang<br />

fangreiches Prüfprogramm eingerichtet, das sein gesamtes<br />

Warenangebot umfasst und als oberstes Ziel hat, ausschließlich<br />

sichere Produkte zu verkaufen.<br />

Bei Betrachtung des gesamten Qualitätsmanagementprogramms<br />

von C&A lässt sich leicht feststellen, dass C&A<br />

in seiner Branche zu den führenden Unternehmen gehört,<br />

sowohl in Bezug auf die allgemeine Produktsicherheit als<br />

auch hinsichtlich der Produktleistung.“<br />

Dr. Helmut Krause<br />

SGS<br />

Sozialstandards und Sozialprojekte<br />

„Nachhaltigkeitsberichte sind Zwischenberichte. Sie geben<br />

darüber Auskunft, ob und wie ein Unternehmen ernsthaft<br />

auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Verantwortung<br />

in seiner internationalen Unternehmenspolitik ist. Auf<br />

diesem Weg ist das Aufgreifen neuer Themen und Problemstellungen<br />

ebenso wichtig wie der Mut, einzugestehen, dass<br />

die Welt nicht von heute auf morgen und ohne Bündnispartner<br />

geändert werden kann.<br />

Terre des hommes kennt einen Teil der hier dargestellten<br />

Arbeit aus dem gemeinsamen Engagement gegen ausbeuterische<br />

Kinderarbeit in Indien. Dabei schätzen wir die<br />

Klarheit und Entschiedenheit des Engagements von C&A,<br />

die sich sowohl bei der Umsetzung des firmeneigenen Verhaltenskodex<br />

als auch beim Corporate Giving zeigt. Transparenz<br />

und Respektierung der unterschiedlichen Rollen<br />

prägen auch die Kooperation zwischen terre des hommes<br />

und dem Unternehmen. Auf dieser Grundlage findet der<br />

Austausch über die durchaus unterschiedliche Einschätzung<br />

von Perspektiven globaler und verbindlicher Standards<br />

für Unternehmensverantwortung statt, ebenso wie<br />

das gemeinsame Engagement: Wir konnten in vertrauensvoller<br />

Zusammenarbeit gemeinsam ausbeuterische Kinderarbeit<br />

in Exportbetrieben und am gesamten Standort Tirupur<br />

zurückdrängen und der Verbreitung des sogenannten<br />

‚Suman gali-Schemes‘ entgegentreten.<br />

Terre des hommes hält die Förderung des Anbaus von<br />

Biobaumwolle nicht nur für ökologisch, sondern auch für<br />

ent wick lungspolitisch wichtig, denn der Bio-Anbau schützt<br />

Menschen und Umwelt und ist für viele Bauern eine zukunftsfähige<br />

Alternative. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses<br />

dieses Berichtes erheben verschiedene Medien<br />

Vor würfe gegen C&A und andere Unternehmen, deren als<br />

Bio ware gekennzeichnete Produkte Baumwolle aus gentechnisch<br />

verändertem Saatgut enthalten solle. Jeder Schritt<br />

Die Bewertung dieses Reports 135<br />

für den Schutz der Menschenrechte und der natürlichen<br />

Res sourcen ist dringend und unverzichtbar. In diesem Sinne<br />

ist es wichtig, dass C&A die Vorwürfe transparent und eindeutig<br />

klärt und bei der weiteren Förderung des Bio-Anbaus<br />

von Baumwolle die aufgetretenen Probleme überwindet.“<br />

Danuta Sacher<br />

Geschäftsführerin terre des hommes Deutschland e.V.<br />

Umwelt<br />

„Der C&A-Nachhaltigkeitsreport 2010 zeigt deutlich, dass<br />

C&A Nachhaltigkeit als Prozess auffasst und sich selbst als<br />

aktives und konkret handelndes Unternehmen versteht.<br />

Zwei Fakten sprechen besonders für diese fortschrittliche<br />

Nachhaltigkeitsidee:<br />

1. C&A kauft nicht nur Biobaumwolle ein und erhebt dies<br />

zur langfristigen Strategie, sondern C&A unterstützt zudem<br />

Betriebe dabei, biologischen Baumwollanbau tatsächlich<br />

umzusetzen. Somit wächst die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe,<br />

die Bio-Richtlinien einhalten (können) und damit


136 Die Bewertung dieses Reports<br />

langfristig den Naturhaushalt entlasten. Und es wächst die<br />

Zahl der Kunden, die Kleidung aus Biobaumwolle tragen.<br />

2. C&A berechnet die eigenen Treibhausgasemissionen<br />

für die Bereiche Verkehr, Transport und Logistik sowie Gebäude<br />

und implementiert Programme zur Steigerung der<br />

Energieeffizienz. In diesen Bereichen hat C&A bereits nachweisbare<br />

Fortschritte erzielt, deren positive Weiterentwicklung<br />

insbesondere bei den Gebäuden erwartet werden<br />

kann.<br />

Natürlich kann und soll C&A noch besser werden: Der<br />

Ressourcen- und Energieaufwand für die Produktion der<br />

Kleidungsstücke ist zwar nur mit großem Aufwand zu ermitteln,<br />

jedoch liegen hier ungenutzte Umweltschutzpotentiale,<br />

durch deren Nutzung C&A noch umweltfreundlicher<br />

werden würde: z.B. Investitionen in die Erschließung<br />

neuer regenerativer Energiequellen in den Textilherstellungsländern<br />

und auch in Europa.“<br />

Dr. Brigitte Biermann<br />

triple innova<br />

Umwelt und Soziales<br />

„Kaum ein Industriesektor verkörpert die Globalisierungsfolgen<br />

in ähnlich starker Weise wie der Textilsektor.<br />

Der vorliegende CSR-Bericht zeigt deutlich, dass darin<br />

nicht nur Herausforderungen und Probleme, sondern auch<br />

große Chancen liegen, genau diese Globalisierung zum<br />

Ausgangspunkt für zukunftsweisende Lösungen im Umwelt-<br />

und Sozialbereich zu machen.<br />

Entlang der gesamten textilen Produktionskette gelingt<br />

es dem Unternehmen, Impulse für kritische Zukunftsfragen<br />

zu geben: Diese reichen beispielsweise vom Erhalt der Bodenfruchtbarkeit<br />

durch biologischen Baumwollanbau über<br />

einen strikten Code of Conduct gegen Kinderarbeit bis hin<br />

zu Klimaschutzmaßnahmen durch technische Innovationen<br />

im Ladengeschäft.<br />

Doch um diese Herausforderungen zu meistern, braucht<br />

es nicht nur klare Werte und Leitlinien, sondern auch engagierte<br />

Menschen, die diese nicht nur nachahmen, sondern<br />

leben, prägen und weiterentwickeln. Es ist daher besonders<br />

spannend, die persönlichen Profile der engagierten Mitarbeiter<br />

und Partner in der Lieferkette zu sehen und wie diese<br />

zur Palette an Unternehmensaktivitäten im Umwelt- und<br />

Sozialbereich beitragen.<br />

Wer die Komplexität der textilen Kette kennt, kann sich gut<br />

vorstellen, welche intensiven Diskussions- und Entscheidungsprozesse<br />

hinter den einzelnen Meilensteinen dieser<br />

Aktivitäten stecken. Ob diese kompromisslos und klar, wie<br />

etwa im Fall der usbekischen Baumwollproduktion, oder<br />

abwägend und balanciert, wie im Fall der chinesischen<br />

Wanderarbeiter, ausfallen. Mit engagierten Mitarbeitern<br />

und Partnern können eben nicht nur die internationalen<br />

Leitlinien und rechtlichen Mindestvorgaben eingehalten<br />

werden, sondern Beiträge geleistet werden, diese proaktiv<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Ein anschauliches Beispiel ist die Ausschlussliste von<br />

Schadstoffen zum Schutz der Verbraucher. Im Schulterschluss<br />

mit ausgewählten ebenfalls proaktiven Konkurrenten<br />

entstanden, läuft diese den langwierigen Diskussionsprozessen<br />

in internationalen Arbeitsgruppen und Fach gremien<br />

weit voraus und wird auf diese Weise faktischer und<br />

praxisnaher Industriestandard.<br />

Besonders beeindruckend ist, in welch kurzer Zeit es<br />

dem Unternehmen gelungen ist, in einem der schwierigsten<br />

Bereiche der textilen Kette, in der Baumwollproduktion,<br />

enorme Fortschritte zu erzielen. Während man noch vor einiger<br />

Zeit dachte, dass die Ausweitung der Biobaumwolle<br />

eher von kleineren Nischenanbietern vorangebracht wird,<br />

zeigt C&A, dass trotz einer Vielzahl von Lieferanten auch<br />

große Mengen Biobaumwolle eingesetzt werden können.<br />

Anhang


Anhang Die Bewertung dieses Reports 137<br />

Dazu braucht es eine klare Rohstoffpolitik des Unternehmens.<br />

Mit dieser ist C&A zweifellos auf dem Weg, zu den<br />

‚Top 5‘ der Textileinzelhändler im Umwelt- und Sozialbereich<br />

zu gehören.“<br />

Jens Soth<br />

Bio und Fair Trade Kompetenzzentrum<br />

der Helvetas, Zürich<br />

GRI-Richtlinien<br />

„C&A hat mich gebeten, in meiner Funktion als freie Journalistin<br />

und Kommunikationsberaterin mit Themenschwerpunkt<br />

CSR in der Textil- und Bekleidungsbranche<br />

ein unabhängiges, externes Gutachten für den C&A-Nachhaltigkeitsbericht<br />

2010 zu erstellen.<br />

Ich habe den CSR-Bericht 2010 ‚Nachhaltig handeln‘ einer<br />

prüferischen Durchsicht unter Beachtung des IDW-PS-<br />

821-Standards unterzogen. Grundlage für die Bewertung<br />

des Berichtes sind die G3-Kriterien der Global Reporting In-<br />

itiative (GRI) zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die<br />

Beurteilung basiert auf den von C&A veröffentlichten Angaben<br />

im CSR-Report ‚Nachhaltig handeln‘. Die Verantwortung<br />

für deren Richtigkeit liegt bei C&A.<br />

Ich habe den Bericht insbesondere auf die Punkte Plausibilität,<br />

Vollständigkeit, Aktualität, Ausgewogenheit/Relevanz,<br />

Vergleichbarkeit, Genauigkeit und Verständlichkeit<br />

untersucht. Die Kriterien der GRI wurden von mir kritisch<br />

hinterfragt und zum Teil zur Vervollständigung neu angefordert.<br />

C&A hat fehlende Informationen bereitwillig zur<br />

Verfügung gestellt und ist sich seiner Verantwortung hinsichtlich<br />

einer vollständigen Berichterstattung bewusst.<br />

Nach meiner prüferischen Durchsicht bestätige ich die<br />

Selbsteinschätzung von C&A und stufe den CSR-Bericht<br />

2010 ‚Nachhaltig handeln‘ mit dem Report Application<br />

Level B+ ein. Hervorzuheben sind insbesondere die Leistungen<br />

des Unternehmens hinsichtlich Corporate Governance,<br />

der Einbindung von Stakeholdern, der Aktivitäten<br />

im Bereich Biobaumwolle und das Engagement im Bereich<br />

der Social Audits. Diesbezüglich ist zu erwähnen, dass C&A<br />

viele zusätzliche Kriterien der Pilotversion der ‚GRI–Sector<br />

Supplements Apparel & Footwear‘ erfüllt.<br />

Durch ein hohes Maß an Selbstkritik und eine differenzierte<br />

Betrachtung der Ergebnisse befindet sich C&A in<br />

einem konstanten Prozess des Fortschritts und der Weiterentwicklung.<br />

Verglichen mit Nachhaltigkeitsberichten an-<br />

derer Pioniere in der Textil- und Bekleidungsbranche ist der<br />

CSR-Bericht von C&A auf einem hohen Niveau angesiedelt.<br />

Verbesserungspotential sehe ich vor allem hinsichtlich der<br />

Über sichtlichkeit und Transparenz von Zielsetzungen. Eine<br />

tabel larische Darstellung der Erreichung bzw. Verfehlung<br />

von Zielen mit Rückblick und Ausblick wäre von Vorteil.<br />

C&A hat diese Anregung zur Kenntnis genommen und bereits<br />

in ersten Ansätzen umgesetzt. Über den Nachhaltigkeitsbericht<br />

hinaus wäre eine kontinuierlichere Berichterstattung<br />

über die CSR-Aktivitäten des Unternehmens<br />

wünschenswert.<br />

Jana Kern<br />

Kern Kommunikation


138 Die Richtlinien der GRI<br />

Die Richtlinien der GRI<br />

Die Global Reporting Initiative (GRI) hat gemeinsam mit<br />

internationalen Gremien und Experten einen Leitfaden<br />

zur Struktur von Nachhaltigkeitsberichten entwickelt.<br />

Er soll die Unternehmen unterstützen, ihr Engagement<br />

zu ökonomischen, ökologischen und sozialen Themen<br />

zu beschreiben. Die Berichterstattung erfolgt auf freiwilliger<br />

Basis. Die Richtlinien werden kontinuierlich weiterentwickelt,<br />

um einen international gültigen Standard<br />

für die Qualität und die Vergleichbarkeit der einzelnen<br />

Berichte zu schaffen.<br />

Mit dem hier aufgelisteten Index können Sie die<br />

Struktur der GRI-Richtlinien mit den Inhalten des Berichts<br />

vergleichen.<br />

www.globalreporting.org<br />

Die interne und externe Überprüfung<br />

und Bewertung dieses C&A-Berichts –<br />

GRI-Anwendungsebene<br />

Der C&A-Report „Nachhaltig handeln“ 2010 wurde intern<br />

von der CSR-Monitoring-Group betreut und unter<br />

Einbeziehung aller relevanten Informationen der entsprechenden<br />

Fachabteilungen bei C&A Europa erstellt.<br />

Anschließend wurden sämtliche Angaben vom Sustai-<br />

Standardangaben<br />

Anwendungsebene des Berichts C C+ B B+ A A+<br />

G3-Angaben<br />

zum Berichtsprofil<br />

G3-Offenlegung des<br />

Managementansatzes<br />

G3-Leistungsindikatoren<br />

und ergänzende<br />

branchenspezifische<br />

Leistungs indikatoren<br />

Zu berichten ist<br />

über die Kriterien:<br />

1.1<br />

2.1–2.10<br />

3.1–3.8, 3.10–3.12<br />

4.1–4.4, 4.14–4.15<br />

Offenlegung<br />

nicht erforderlich<br />

Angaben zu mindestens zehn<br />

G3-Kernindikatoren, dabei<br />

sollte aus dem sozialen/<br />

gesellschaftlichen, aus dem<br />

ökonomischen und aus dem<br />

ökologischen Be reich jeweils<br />

mindestens ein Indikator<br />

enthalten sein.<br />

*Sofern es für die Branche eine endgültige Version gibt.<br />

falls der Bericht extern bestätigt wurde<br />

Zusätzlich zu den unter<br />

Ebene C gelisteten ist<br />

über folgende Kriterien<br />

zu berichten:<br />

1.2<br />

3.9, 3.13<br />

4.5–4.13, 4.16–4.17<br />

Der Managementansatz<br />

wird für jede Indikatorenkategorie<br />

offengelegt<br />

Angaben zu mindestens 20<br />

G3-Kern indikatoren, darin<br />

sollte je weils mindestens ein<br />

Indikator aus dem öko nomischen<br />

und ökologischen<br />

Bereich sowie aus den Bereichen<br />

Menschen rechte,<br />

Arbeit, Gesellschaft und<br />

Produkt verantwortung enthalten<br />

sein.<br />

falls der Bericht extern bestätigt wurde<br />

Dieselben Anforderungen<br />

wie für Ebene B<br />

Der Managementansatz<br />

wird für jede Indikatorenkategorie<br />

offengelegt<br />

Angaben zu jedem G3-Kern -<br />

indikator und zu jedem<br />

ergänzenden branchenspezifi-<br />

schen Indikator.* Unter Berücksichtigung<br />

des Wesentlich<br />

keits prinzips sollte ent -<br />

weder: a) der Indikator dargestellt<br />

oder b) erläutert werden,<br />

warum dazu keine Angaben<br />

gemacht werden können.<br />

falls der Bericht extern bestätigt wurde<br />

Anhang


Anhang Profil dieses CSR-Reports · GRI-Index 139<br />

nable Business Development geprüft, das für diesen Bericht<br />

auch verantwortlich ist. Zusätzlich wurde eine Bewertung<br />

durch die GRI selbst sowie durch interne und<br />

externe Anspruchsgruppen oder Personengruppen vorgenommen.<br />

Wir haben diese Gruppen, mit denen wir<br />

punktuell bzw. in ausgewählten Projekten kooperieren<br />

und die uns auch aus der praktischen Zusammenarbeit<br />

kennen, gebeten, diesen Bericht oder Teilbereiche daraus<br />

anhand ihrer Fachkompetenz zu bewerten. Eine<br />

Übersicht über die Kommentare finden Sie ab Seite 134.<br />

Nach Durchsicht des vorgegebenen G3-Rasters der<br />

Anwendungsebenen und der Bewertungen stufen die<br />

externen Bewerter und die GRI den Inhalt dieses CSR-<br />

Reports auf die Ebene B+ ein.<br />

Profil dieses CSR-Reports · GRI-Index<br />

Strategie und Analyse<br />

1.1 Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers<br />

der Organisation 3<br />

1.2 Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken<br />

und Chancen 7, 9ff<br />

Organisationsprofil<br />

2.1 Name der Organisation 15<br />

2.2 Wichtigste Marken, Produkte bzw. Dienstleistungen<br />

15<br />

2.3 Organisationsstruktur einschließlich der Hauptabteilungen,<br />

der verschiedenen Betriebsstätten,<br />

Tochterunternehmen und Joint Ventures 8 (t.b.)<br />

2.4 Hauptsitz der Organisation 15<br />

2.5 Anzahl der Länder, in denen die Organisation<br />

tätig ist 15<br />

2.6 Eigentümerstruktur und Rechtsform 15<br />

2.7 Märkte, die bedient werden 15<br />

2.8 Größe der berichtenden Organisation 15<br />

2.9 Wesentliche Veränderungen der Größe,<br />

Struktur oder Eigentumsverhältnisse<br />

im Berichtszeitraum 19ff<br />

2.10 Im Berichtszeitraum erhaltene Preise 16f<br />

Berichtsparameter<br />

3.1 Berichtszeitraum für die im Bericht enthaltenen<br />

Informationen 148<br />

3.2 Veröffentlichung des letzten Berichts 4, 148<br />

3.3 Berichtszyklus 148<br />

3.4 Ansprechpartner für Fragen zum Bericht und<br />

zu seinem Inhalt 149<br />

Berichtsumfang und Grenzen<br />

3.5 Die Vorgehensweise bei der Bestimmung des<br />

Berichtsinhalts 9ff<br />

3.6 Berichtsgrenze 148<br />

3.7 Besondere Beschränkungen des Umfangs oder<br />

Grenzen des Berichts 149<br />

3.8 Die Grundlage für die Berichterstattung über Joint<br />

Ventures, Tochterunternehmen, gepach tete Anlagen<br />

und ausgelagerte Tätigkeiten 19ff<br />

3.9 Erhebungsmethoden und Berechnungsgrundlagen<br />

für Daten 26, 73, 75, 128f; interne Statistiken,<br />

3.10<br />

Auditanalysen, interne Reporting-Systeme<br />

Welche Auswirkung hat die neue Darstellung auf<br />

den alten Bericht und warum wurden die Daten neu<br />

dargestellt<br />

Datenbasis weiter 2008<br />

keine Änderungen:


140 Die Richtlinien der GRI Anhang<br />

3.11 Wesentliche Veränderungen des Umfangs,<br />

der Berichtsgrenzen oder der verwendeten<br />

Messmethoden 148<br />

GRI-Content-Index<br />

3.12 Tabelle für die Standardangaben im Bericht 138<br />

Bestätigung<br />

3.13 Richtlinien und zurzeit angewendete Praxis<br />

im Hinblick auf die Bestätigung des Berichts<br />

durch externe Dritte 138f<br />

Governance, Verpflichtungen<br />

und Engagement<br />

Corporate Governance<br />

4.1 Führungsstruktur der Organisation 9<br />

4.2 Ist der Vorsitzende des höchsten Leitungsorgans<br />

gleichzeitig Geschäftsführer? ja<br />

4.3 Anzahl der Mitglieder des höchsten Leitungs organs,<br />

die unabhängig oder keine Mitglieder der<br />

Geschäftsführung sind keine<br />

4.4 Mechanismen für Inhaber von Anteilen und für Mitarbeiter,<br />

um Empfehlungen oder Anweisungen an das<br />

höchste Leitungsorgan zu adressieren 23, 28 30<br />

4.5 Zusammenhang zwischen der Bezahlung der<br />

Mitglieder des höchsten Leitungsorgans und der<br />

Leistung der Organisation ja<br />

4.6 Bestehende Mechanismen, mit Hilfe derer das höchste<br />

Leitungsorgan sicherstellen kann, dass Interessenkonflikte<br />

vermieden werden 9, 28, 30<br />

4.7 Herangehensweise zur Bestimmung der Qualifikation<br />

und der Erfahrung der Mitglieder des höchsten Leitungsorgans<br />

9<br />

4.8 Intern entwickelte Leitbilder, interner Verhaltenskodex<br />

und Prinzipien, die für die Organisation von Bedeutung<br />

sind 30f, 65ff<br />

4.9 Verfahren des höchsten Leitungsorgans, um die ökonomische,<br />

ökologische und gesellschaftliche/soziale Leistung<br />

zu überwachen 7f, 69ff, 101ff<br />

4.10 Verfahren zur Bewertung der Leistung des höchsten<br />

Leitungsorgans 9<br />

Verpflichtungen gegenüber externen Initiativen<br />

4.11 Erklärung, ob und wie die Organisation den Vorsorgeansatz<br />

bzw. das Vorsorgeprinzip berücksichtigt 9<br />

4.12 Extern entwickelte ökonomische, ökologische und<br />

gesellschaftliche/soziale Vereinbarungen, Prinzipien<br />

oder andere Initiativen 25f, 65ff<br />

4.13 Mitgliedschaft in Verbänden 36ff<br />

Einbeziehung von Stakeholdern<br />

4.14 Liste der von der Organisation einbezogenen<br />

Stakeholder-Gruppen 36ff<br />

4.15 Grundlage für die Auswahl der Stakeholder,<br />

die einbezogen werden sollen 36<br />

4.16 Ansätze für die Einbeziehung<br />

von Stakeholdern 63ff, 84ff<br />

4.17 Wichtige Fragen und Bedenken, die durch die Einbeziehung<br />

der Stakeholder aufgeworfen wurden 35f, 74ff


Anhang<br />

Leistungsindikatoren nach G3<br />

Ökonomische Leistungsindikatoren<br />

Managementansatz 9, 13f, 19ff, 41ff, 131f<br />

Wirtschaftliche Leistung<br />

EC1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher<br />

Wert, einschließlich Einnahmen, Betriebskosten,<br />

Mitarbeitergehältern Spenden und anderer Investitionen<br />

in die Gemeinde, Gewinnvortrag und Zahlungen<br />

an Kapitalgeber und Behörden k.A.<br />

EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels für die Aktivitäten<br />

der Organisation und andere mit dem Klimawandel<br />

verbundene Risiken und Chancen 101ff (t.b.)<br />

EC3 Umfang der betrieblichen sozialen Zu wendungen k.A.<br />

EC4 Bedeutende finanzielle Zusendungen der öffentlichen<br />

Hand NL: berufsbegleitende Ausbildungsförderung<br />

A: Ausbildungsförderung · B: Ausbildungsförderung<br />

D: Erstattungsleistung bei Altersteilzeit<br />

Marktpräsenz<br />

EC5 Spanne des Verhältnisses der Standardeintrittsgehälter<br />

zum lokalen Mindestlohn an wesentlichen Geschäftsstandorten<br />

25ff (t.b.)<br />

EC6 Geschäftspolitik, -praktiken und Anteil der Ausgaben,<br />

der auf Zulieferer vor Ort an wesentlichen Geschäftsstandorten<br />

entfällt n.r.<br />

EC7 Verfahren für die Einstellung von lokalem Personal und<br />

Anteil von lokalem Personal an den Posten für leitende<br />

Angestellte an wesentlichen Geschäftsstandorten<br />

Nahezu 100 % lokales Personal in Führungspositionen<br />

Mittelbare wirtschaftliche Auswirkungen<br />

EC8 Entwicklung und Auswirkungen von Investitionen<br />

in die Infrastruktur und Dienstleistungen, die vorrangig<br />

im öffentlichen Interesse erfolgen, sei es in Form von<br />

kommerziellem Engagement, durch Sachleistungen<br />

oder durch Pro-bono-Arbeit 85ff (t.b.)<br />

EC9 Verständnis und Beschreibung der Art und des<br />

Umfangs wesentlicher indirekter wirt schaftlicher<br />

Auswirkungen 85ff (t.b.)<br />

Ökologische Leistungsindikatoren<br />

Managementansatz 13f, 101ff, 131f<br />

Materialien<br />

EN1 Eingesetzte Materialien nach Gewicht<br />

oder Volumen 101ff (t.b.)<br />

EN2 Anteil von Recyclingmaterial am<br />

Gesamtmaterialeinsatz 101ff (t.b.)<br />

Energie<br />

EN3 Direkter Energieverbrauch, aufgeschlüsselt<br />

nach Primärenergiequellen k.A.<br />

EN4 Indirekter Energieverbrauch, aufgeschlüsselt<br />

Leistungsindikatoren nach G3 141<br />

nach Primärenergiequellen 101ff<br />

EN5 Eingesparte Energie aufgrund von umweltbewusstem<br />

Einsatz und Effizienzsteigerungen 112ff + 122ff<br />

EN6 Initiativen zur Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen<br />

mit höherer Energieeffizienz und solchen,<br />

die auf erneuerbaren Energien basieren, sowie dadurch<br />

erreichte Verringerung des Energiebedarfs n.r.<br />

EN7 Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauchs<br />

und erzielte Einsparungen 122ff<br />

Wasser<br />

EN8 Gesamtwasserentnahme, aufgeteilt nach Quellen 112<br />

EN9 Wasserquellen, die wesentlich von der Entnahme<br />

von Wasser betroffen sind<br />

EN10 Anteil in Prozent und Gesamtvolumen an rückge-<br />

n.r.<br />

wonnenem und wiederverwendetem Wasser 0%<br />

Biodiversität<br />

EN11 Ort und Größe von Grundstücken in Schutzgebieten<br />

oder angrenzend an Schutzgebiete; Ort und Größe von<br />

Grundstücken in Gebieten mit hohem Biodiversitätswert<br />

außerhalb von Schutzgebieten oder daran angren-


142 Leistungsindikatoren nach G3<br />

zend; zu berücksichtigen sind Grundstücke, die im<br />

Eigentum der berichtenden Organisation stehen oder<br />

von dieser gepachtet oder verwaltet werden n.r.<br />

EN12 Beschreibung der wesentlichen Auswirkungen<br />

von Aktivitäten, Produkten und Dienstleistungen auf<br />

die Biodiversität in Schutzgebieten und in Gebieten<br />

mit hohem Biodiversitätswert außerhalb von Schutzgebieten<br />

103ff<br />

EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche<br />

Lebensräume n.r.<br />

EN14 Strategien, laufende Maßnahmen und Zukunfts pläne<br />

für das Management der Auswirkungen auf die Biodiversität<br />

103ff<br />

EN15 Anzahl der Arten auf der Roten Liste der IUCN und<br />

auf nationalen Listen, die ihren natürlichen Lebensraum<br />

in Gebieten haben, die von der Geschäftstätigkeit<br />

der Organisation betroffen sind, aufgeteilt nach dem<br />

Bedrohungsgrad n.r.<br />

Emissionen, Abwasser und Abfall<br />

EN16 Gesamte direkte und indirekte Treibhausgasemissionen<br />

nach Gewicht 118f, 128ff<br />

EN17 Andere relevante Treibhausgasemissionen<br />

nach Gewicht 118f, 128ff<br />

EN18 Initiativen zur Verringerung der Treibhausgas<br />

emissionen und erzielte Ergebnisse 115ff<br />

EN19 Emissionen von ozonabbauenden Stoffen<br />

nach Gewicht n.r.<br />

EN20 NO x , SO x und andere wesentliche Luftemissionen<br />

nach Art und Gewicht n.r.<br />

EN21 Gesamte Abwassereinleitungen nach Art und<br />

Einleitungsort 112<br />

EN22 Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und<br />

Entsorgungsmethode 123 (t.b.)<br />

EN23 Gesamtzahl und Volumen wesentlicher<br />

Freisetzungen keine<br />

EN24 Gewicht des transportierten, importierten,<br />

expor tierten oder behandelten Abfalls, der gemäß<br />

den Bestimmungen des Baseler Übereinkommens,<br />

Anlage I, II, III und VIII, als gefährlich eingestuft wird,<br />

sowie Anteil in Prozent des zwischenstaatlich verbrachten<br />

Abfalls keine<br />

EN25 Bezeichnung, Größe, Schutzstatus und Biodiversitätswert<br />

von Gewässern und damit verbundenen natürlichen<br />

Lebensräumen, die von den Abwassereinleitungen<br />

und dem Oberflächenabfluss der erichtenden<br />

Organisation erheblich betroffen sind n.r.<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

EN26 Initiativen, um die Umweltauswirkungen von Produkten<br />

und Dienstleistungen zu minimieren, und<br />

Ausmaß ihrer Auswirkungen 115ff, 123ff<br />

EN27 Anteil in Prozent der verkauften Produkte, bei denen<br />

das dazugehörige Verpackungsmaterial zurückgenommen<br />

wurde, aufgeteilt nach Kategorie<br />

Für unsere Produkte stellen wir keine Sammel- bzw.<br />

Abgabemöglichkeiten am Ende ihrer Nutzungsphase<br />

zur Verfügung, da es in den wichtigsten Absatzmärkten<br />

hierfür ein funktionierendes Sammelsystem gibt.<br />

Einhaltung von Rechtsvorschriften<br />

EN28 Geldwert wesentlicher Bußgelder und Gesamtzahl<br />

nichtmonetärer Strafen wegen Nicht einhaltung von<br />

Rechtsvorschriften im Umweltbereich keine<br />

Transport<br />

EN29 Wesentliche Umweltauswirkungen, verursacht durch<br />

den Transport von Produkten und anderen Gütern und<br />

Materialien, die für die Geschäftstätigkeit der Organisation<br />

verwendet werden, sowie durch den Transport von<br />

Mitarbeitern 128f<br />

Insgesamt<br />

EN30 Gesamte Umweltschutzausgaben und<br />

-investitionen, aufgeschlüsselt nach Art<br />

der Ausgaben und Investitionen 101, 108 (t.b.)<br />

Anhang


Anhang<br />

Arbeitspraktiken und menschen -<br />

würdige Beschäftigung<br />

Managementansatz 13f, 25ff, 30f, 33f, 134f<br />

Beschäftigung<br />

LA1 Gesamtbelegschaft nach Beschäftigungsart,<br />

Arbeitsvertrag und Region 26 (t.b.)<br />

LA2 Mitarbeiterfluktuation insgesamt und als Prozent -<br />

satz, aufgegliedert nach Altersgruppe, Geschlecht<br />

und Region 25ff (t.b.)<br />

LA3 Betriebliche Leistungen, die nur Vollzeitbe schäftigten<br />

und nicht Mitarbeitern mit einem befristeten<br />

Arbeitsvertrag oder Teilzeitkräften gewährt werden,<br />

aufgeschlüsselt nach Haupt betriebsstätten keine<br />

Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis<br />

LA4 Prozentsatz der Mitarbeiter, die unter Kollektivvereinbarungen<br />

fallen 100%<br />

LA5 Mitteilungsfrist(en) in Bezug auf wesentliche betriebliche<br />

Veränderungen einschließlich der Information,<br />

ob diese Frist in Kollektivverein barungen festgelegt<br />

wurde Entsprechend nationaler Bestimmungen<br />

von 2 bis zu 52 Wochen<br />

Arbeitsschutz<br />

LA6 Prozentsatz der Gesamtbelegschaft, der in<br />

Ar beits schutzausschüssen vertreten wird,<br />

die die Arbeitsschutzprogramme überwachen<br />

und darüber beraten 100%<br />

LA7 Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage<br />

und Abwesenheit sowie Summe der arbeitsbedingten<br />

Todesfälle nach Region k.A.<br />

LA8 Unterricht, Schulungen, Beratungsangebote, Vorsorgeund<br />

Risikokontrollprogramme, die Mitarbeiter,<br />

ihre Familien oder Gemeinde mitglieder in Bezug auf<br />

ernste Krankheiten unterstützen k.A.<br />

LA9 Arbeitsschutzthemen, die in förmlichen Vereinbarungen<br />

mit Gewerkschaften behandelt werden keine<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

LA10 Durchschnittliche jährliche Stundenzahl pro Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterkategorie, die der Mitarbeiter aus- oder<br />

weitergebildet wurde 25ff (t.b.)<br />

LA11 Programme für das Wissensmanagement und für<br />

lebenslanges Lernen, die die Beschäftigungsfähigkeit<br />

der Mitarbeiter fördern und ihnen im Umgang<br />

mit dem Berufsausstieg helfen 25ff (t.b.)<br />

LA12 Prozentsatz der Mitarbeiter, die eine regelmäßige<br />

Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung<br />

erhalten Bis zu 100% – je nach Tätigkeitsfeld<br />

oder Aufgabenbereich<br />

Vielfalt und Chancengleichheit<br />

Leistungsindikatoren nach G3 143<br />

LA13 Zusammensetzung der leitenden Organe und Aufteilung<br />

der Mitarbeiter nach Kategorie hinsichtlich<br />

Geschlecht, Altersgruppe, Zugehörigkeit zu einer Minderheit<br />

und anderen Indikatoren für Vielfalt 25ff (t.b.)<br />

LA14 Verhältnis des Grundgehalts für Männer zum Grundgehalt<br />

für Frauen nach Mitarbeiterkategorie 100%<br />

Menschenrechtsleistungsindikatoren<br />

Managementansatz 13f, 63ff, 74ff, 134f<br />

Investitions- und Beschaffungspraktiken<br />

HR1 Prozentsatz und Gesamtzahl der wesentlichen Investitionsvereinbarungen,<br />

die Menschenrechtsklauseln<br />

enthalten oder die unter Menschenrechtsaspekten<br />

geprüft wurden 65ff<br />

HR2 Prozentsatz wesentlicher Zulieferer und Auftragnehmer,<br />

die unter Menschenrechtsaspekten geprüft<br />

wurden, und ergriffene Maßnahmen 74ff<br />

HR3 Stunden, die Mitarbeiter insgesamt im Bereich von Firmenrichtlinien<br />

und Verfahrensanweisungen der Organisation,<br />

die sich auf Menschenrechtsaspekte beziehen<br />

und die für die Ge schäfts tätigkeit maßgeblich sind,<br />

geschult wurden, sowie Anteil der geschulten Mitarbeiter<br />

an der Gesamtbelegschaft in Prozent keine


144 Leistungsindikatoren nach G3<br />

Gleichbehandlung<br />

HR4 Gesamtzahl der Vorfälle von Diskriminierung<br />

und ergriffene Maßnahmen k.A.<br />

Vereinigungsfreiheit und Recht<br />

auf Kollektivverhandlungen<br />

HR5 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen die Vereinigungsfreiheit<br />

oder das Recht zu Kollektivverhandlungen<br />

erheblich gefährdet sein könnten sowie ergriffene<br />

Maßnahmen, um diese Rechte zu schützen 74ff<br />

Kinderarbeit<br />

HR6 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen ein<br />

erhebliches Risiko der Kinderarbeit besteht, und<br />

ergriffene Maßnahmen, um zur Abschaffung<br />

von Kinderarbeit beizutragen 38, 69f, 89<br />

Zwangs- und Pflichtarbeit<br />

HR7 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen ein erhebliches<br />

Risiko der Zwangs- oder Pflichtarbeit besteht,<br />

und ergriffene Maßnahmen, um zur Abschaffung von<br />

Zwangs- oder Pflichtarbeit beizutragen 74ff (t.b.)<br />

Sicherheitspraktiken<br />

HR8 Prozentsatz des Sicherheitspersonals, das im Hinblick<br />

auf die Richtlinien und Verfahrensanweisungen in<br />

Be zug auf Menschenrechtsaspekte, die für die<br />

Geschäfts tätigkeit relevant sind, geschult wurde n.r.<br />

Rechte der Ureinwohner<br />

HR9 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Rechte der<br />

Ureinwohner verletzt wurden und ergriffene<br />

Maßnahmen n.r.<br />

Gesellschaft<br />

Managementansatz 13f, 30f, 85ff, 134f<br />

Gemeinwesen<br />

SO1 Art, Umfang und Wirksamkeit jedweder Programme<br />

und Verfahrensweisen, welche die Auswirkungen von<br />

Geschäftstätigkeiten auf das Gemeinwesen bewerten<br />

und regeln, einschließlich Beginn, Durchführung und<br />

Beendigung der Geschäftstätigkeit in einer Gemeinde<br />

oder Region k.A.<br />

Korruption<br />

SO2 Prozentsatz und Anzahl der Geschäftseinheiten, die<br />

auf Korruptionsrisiken hin untersucht wurden 100%<br />

SO3 Prozentsatz der Angestellten, die in der Antikorruptionspolitik<br />

und den Antikorruptionsverfahren der<br />

Organisation geschult wurden Management<br />

100 % und die dafür relevanten Mitarbeiter<br />

SO4 In Reaktion auf Korruptionsvorfälle ergriffene<br />

Maßnahmen 25ff, 66<br />

Politik<br />

SO5 Politische Positionen und Teilnahme an der<br />

politischen Willensbildung und am Lobbying keine<br />

SO6 Gesamtwert der Zuwendungen an Parteien,Politiker<br />

und mit ihnen verbundenen Einrichtungen, aufgelistet<br />

nach Ländern keine<br />

Wettbewerbswidriges Verhalten<br />

SO7 Anzahl der Klagen, die aufgrund wettbewerbswidrigen<br />

Verhaltens, Kartell- oder Mono pol bildung erhoben<br />

wurden und deren Ergebnisse keine<br />

Einhaltung der Gesetze<br />

SO8 Wesentliche Bußgelder und Anzahl nicht<br />

monetärer Strafen wegen Verstoßes gegen<br />

Rechtsvorschriften keine<br />

Anhang


Anhang<br />

Produktverantwortung<br />

Managementansatz 13f, 23,49ff, 56f, 134f<br />

Kundengesundheit und -sicherheit<br />

PR1 Lebenszyklusstadien, in denen untersucht wird, ob die<br />

Auswirkungen von Produkten und Dienst leistungen<br />

auf die Gesundheit und Sicherheit der Kunden verbessert<br />

werden können, und Prozentsatz der Produkt- und<br />

Dienst leistungskategorien, die entsprechend untersucht<br />

werden 63, 115ff, 118f, 123ff<br />

PR2 Summe der Vorfälle, in denen Vorschriften und freiwillige<br />

Verhaltensregeln in Bezug auf Auswirkungen<br />

von Produkten und Dienstleistungen auf Gesundheit<br />

und Sicherheit nicht eingehalten wurden, dargestellt<br />

nach Art der Folgen keine<br />

Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen<br />

PR3 Art der gesetzlich vorgeschriebenen Informationen<br />

über Produkte und Dienstleistungen, und Prozentsatz<br />

der Produkte und Dienstleistungen die solchen Informationspflichten<br />

unterliegen<br />

Textilkenn zeichnungs-Richtlinie 100 %, Schuhkennzeichnungs-Richtlinie<br />

100 %, CE für Spielzeug und<br />

Sonnenbrillen 100 %, diverse nationale rechtliche<br />

Anforderungen und Kennzeichnungspflichten für<br />

Lederartikel 100 %, Ökotex-Zertifikat, Bio-Cotton-Label<br />

PR4 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen geltendes Recht und<br />

freiwillige Verhaltensregeln in Bezug auf Informationen<br />

über und Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen<br />

nicht eingehalten wurden, dargestellt nach<br />

Art der Folgen keine<br />

PR5 Praktiken im Zusammenhang mit Kundenzufriedenheit<br />

einschließlich der Ergebnisse von Umfragen zur Kundenzufriedenheit<br />

16f, 35 (t.b.)<br />

Werbung<br />

PR6 Programme zur Befolgung von Gesetzen, Standards<br />

und freiwilligen Verhaltensregeln in Bezug auf<br />

Werbung einschließlich Anzeigen, Verkaufsförderung<br />

und Sponsoring 23, 101 (t.b.)<br />

PR7 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Vorschriften und<br />

freiwillige Verhaltensregeln in Bezug auf Werbung<br />

einschließlich Anzeigen, Verkaufsförderung und<br />

Sponsoring nicht einhalten wurden, dargestellt nach<br />

Art der Folgen keine<br />

Schutz der Kundendaten<br />

PR8 Gesamtzahl berechtigter Beschwerden in Bezug<br />

auf die Verletzung des Schutzes der Kundendaten<br />

und deren Verlust keine<br />

Einhaltung von Gesetzesvorschriften<br />

PR9 Höhe wesentlicher Bußgelder aufgrund von Verstößen<br />

gegen Gesetzesvorschriften in Bezug auf die Zurverfügungstellung<br />

und Verwendung von Produkten und<br />

Dienstleistungen keine<br />

Legende<br />

t.b. teilweise berichtet<br />

k.A. keine Angaben<br />

n.r. nicht relevant<br />

Leistungsindikatoren nach G3 145


146 Im Bericht verwendete Abkürzungen<br />

Im Bericht verwendete Abkürzungen<br />

ACFTU All-China Federation of Trade Unions<br />

AFIRM Apparel and Footwear International<br />

Risk Substances List Management Working<br />

Group<br />

BREEAM Building Research Establishment<br />

Environmental Assessment Method<br />

BSCI Business Social Compliance Initiative<br />

CATS Cooperation for Avoiding Toxic Substances<br />

in Shoes<br />

CHI Child Helpline International<br />

CICF C&A Information and<br />

Communication Forum<br />

CISD C&A Initiative for Social Development<br />

CITES Convention on International Trade<br />

in Endangered Species<br />

CMT Cut, Make and Trim<br />

CSA Corporate Social Affairs<br />

CSR Corporate Social Responsibility<br />

DIN Deutsches Institut für Normung<br />

DTB Dialog Textilbekleidung<br />

ECMT European Crisis Management Team<br />

EEB European Executive Board<br />

EEV Enhanced Environmentally Friendly Vehicle<br />

FSC Forest Stewardship Council<br />

GDI General Delivery Instructions<br />

GfK Gesellschaft für Konsumforschung<br />

GIN General Information Network<br />

GPSD General Product Safety Directive<br />

GRI Global Reporting Initiative<br />

EC Ecologic<br />

EN Environmental<br />

LA Labor<br />

HR Human Ressources<br />

SO Social<br />

PR Product<br />

GSCP Global Social Compliance Programme<br />

IFRS International Financial Reporting<br />

Standards<br />

ILO International Labour Organization<br />

ISO 14001 International Organization<br />

for Standardization<br />

KPI Key Performance Indicator<br />

NRO Nichtregierungsorganisation<br />

NPO Non-Profit-Organisation<br />

QAD Quality Assurance Department<br />

QCC Quality Conformity Check<br />

QUIS Quality Interactive System<br />

RAPEX Rapid Exchange of<br />

Information System<br />

REACH Registration, Evaluation and<br />

Authorisation of Chemicals<br />

RFID Radio Frequency Identification<br />

RSL Restricted Substances List<br />

SBD Sustainable Business Department<br />

SASAC State-owned Assets Supervision<br />

and Administration Commission<br />

of the State Council<br />

SAVIS Suppliers Advise Via Internet System<br />

SOCAM Service Organisation for<br />

Compliance Audit Management<br />

TÜV Technischer Überwachungsverein<br />

VPN Virtual Private Network<br />

Anhang


Alfonso Lopez de Segovia, Deutschland Ruben Alba Minguez, Spanien<br />

Stefan Niehüser, Deutschland<br />

Kishore Kumar Shetty, Indien<br />

Doris Thalau, Deutschland<br />

Bodo Wegs, Deutschland<br />

Eva Maria Gutierrez, Spanien<br />

Agnieszka Jaworska, Polen Senthil Kumar, Indien


Über diesen C&A-Report<br />

Dieser C&A-Report bezieht sich auf unser Engagement<br />

in den Geschäftsjahren 03/2008 bis 02/2009 und 03/2009<br />

bis 02/2010. Darin möchten wir Sie ausführlich über alle<br />

Bereiche unseres nachhaltigen Handelns entlang der gesamten<br />

Lieferkette informieren. Wir orientieren uns dabei<br />

aus Gründen der Vergleichbarkeit an den aktuellen<br />

G3-Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Beschränkungen<br />

des Umfangs oder Grenzen des Berichtes<br />

beziehen sich auf einige ökonomische Informationen.<br />

Alle Angaben betreffen, sofern nicht anders gekennzeichnet,<br />

C&A Europa. Wir berichten zusätzlich auch<br />

über die Zulieferkette, obwohl sie außerhalb unserer eigenen<br />

Unternehmensprozesse liegt, aber als wesentlicher<br />

Teil unseres Verantwortungsbereiches angesehen<br />

wird. Weitere Informationen über C&A und das Engagement<br />

des Unternehmens finden Sie auf den jeweiligen<br />

nationalen Internetseiten.<br />

Europa www.c-and-a.com<br />

Belgien www.c-en-a.be, www.c-et-a.be<br />

Deutschland www.cunda.de<br />

Frankreich www.c-et-a.fr<br />

Italien www.c-e-a.it<br />

Luxemburg www.c-et-a.lu<br />

Kroatien www.c-i-a.hr<br />

Niederlande www.c-en-a.nl<br />

Österreich www.cunda.at<br />

Polen www.c-and-a.pl<br />

Portugal www.c-e-a.pt<br />

Rumänien www.c-and-a.com.ro<br />

Russland ru.c-and-a.com<br />

Spanien www.c-y-a.es<br />

Schweiz www.c-e-a.ch, www.c-et-a.ch,<br />

www.c-und-a.ch<br />

Slowakei sk.c-and-a.com<br />

Slowenien www.c-and-a.si<br />

Tschechien www.c-a-a.cz<br />

Türkei tr.c-and-a.com<br />

Ungarn www.c-and-a.hu<br />

Auflagen des Berichts:<br />

2.000 Deutsch · 2.000 Englisch<br />

Sie können den C&A-Report 2010 unter www.c-and-a.com<br />

in den Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch<br />

und Niederländisch herunterladen. Dort finden<br />

Sie auch folgende weiterführende Dokumente:<br />

• C&A-Report 2006<br />

• C&A-Report 2008<br />

• Prinzipien der ethischen Geschäftsführung<br />

• C&A Code of Conduct und Kommentierung<br />

zum Verhaltenskodex<br />

Weitere Informationen<br />

zu den Aktivitäten der SOCAM:<br />

www.socam.org


Sollten Sie Fragen und Anmerkungen haben,<br />

können Sie unter der folgenden Adresse Kontakt<br />

mit uns aufnehmen:<br />

C&A Europa<br />

Sustainable Business Department<br />

Wanheimer Straße 70<br />

40468 Düsseldorf<br />

Deutschland<br />

C&A Europa<br />

Sustainable Business Department<br />

Senneberg<br />

Jean Monnetlaan<br />

1804 Vilvoorde<br />

Belgien<br />

E-Mail: csr@c-and-a.com<br />

Ansprechpartner für diesen Bericht:<br />

C&A Europa<br />

Corporate Social Affairs<br />

Philip Chamberlain<br />

Düsseldorf/Brüssel, April 2010


Dieser Bericht wurde auf FSC-zertifiziertem<br />

Papier gedruckt und klimaneutral produziert.<br />

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