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WE CA RE<br />
&<br />
Nachhaltig handeln
Vorwort<br />
Das Unternehmen C&A<br />
C&A stellt sich vor 7<br />
Tabelle: C&A Europa: Struktur der Corporate Social<br />
Responsibility 8<br />
Tabelle: Die C&A Stellenwertmatrix 11<br />
Tabelle: C&A Fokus auf die 7 Kernbereiche<br />
der sozialen Verantwortung (CSR) 12<br />
Basis unseres Handelns: Fairness und Vertrauen 13<br />
Das Kurzporträt: C&A in Zahlen und Fakten 15<br />
Eine ausgezeichnete Marke 16<br />
Expansion im Kerngeschäft 19<br />
Finanzdienstleistungen: C&A Money 21<br />
Die Kommunikation von C&A 23<br />
Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A 25<br />
Tabelle: Das C&A-Team in Zahlen 26<br />
Der C&A Fairness-Channel 30<br />
Das Netzwerk unseres Handelns 33<br />
Tabelle: Dialog mit gesellschaftlichen<br />
Interessen vertretern 38<br />
Wie C&A seine Waren bezieht 41<br />
Tabelle: Woher C&A seine Waren bezieht 43<br />
Das General Information Network –<br />
die Quelle der C&A-Informationen 46<br />
Die Qualität von C&A<br />
Wir gehen auf Nummer sicher 49<br />
Wenn es schnell gehen muss:<br />
das European Crisis Management Team (CMT) 59<br />
Schnell reagieren, effektiv handeln 60<br />
Grundlagen und Kontrolle<br />
der Verantwortung bei C&A<br />
Wir nehmen unsere Verantwortung ernst 63<br />
Die Grundlagen verantwortlichen Handelns:<br />
der C&A-Verhaltenskodex 65<br />
Bessere Arbeitsbedingungen schaffen:<br />
die Arbeit der SOCAM 69<br />
Tabelle: Die Arbeit der SOCAM – Ergebnisse 73<br />
Tabelle: Verstöße gegen den C&A Code of Conduct 75<br />
Unternehmensspenden und<br />
aktive Unterstützung von C&A<br />
C&A unternimmt etwas 85<br />
C&A und Child Helpline International (CHI) 95<br />
Hilfe zur Selbsthilfe in Bangladesch und Indien 97<br />
Der Umweltschutz bei C&A<br />
Nachhaltig denken, entschlossen handeln 101<br />
Biobaumwolle bei C&A 103<br />
Die wichtigsten Maßnahmen 108<br />
Die Marke „Cotton Connect“ 111<br />
Umweltschutz in der Textilproduktion 112<br />
Umweltschonung beim Transport:<br />
die Logistik von C&A 115<br />
Energieeinsparung in Gebäuden 118<br />
Umweltschutz bei der Warenpräsentation 123<br />
Umweltschutz bei der Entsorgung 126<br />
Klimabilanz 2008 128<br />
Tabelle: Der C&A-CO 2 e-Fußabdruck 129<br />
Unsere Ziele 131<br />
Anhang<br />
Bewertung dieses Reports 134<br />
Die Richtlinien der GRI 138<br />
Tabelle: GRI-Anwendungsebene 138<br />
Profil dieses CSR-Report 139<br />
Leistungsindikatoren nach G3 141<br />
Im Bericht verwendete Abkürzungen 146<br />
Über diesen C&A-Report 148
Nachhaltig handeln<br />
C&A-Report 2010<br />
Inklusive DVD „Bio Cotton at C&A – Because we care“
Vorwort<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
wir freuen uns, Ihnen unseren vierten Corporate Social Responsibility<br />
Report mit dem Titel „Nachhaltig handeln“ präsentieren<br />
zu können. Das Weltwirtschaftsklima der letzten<br />
18 Monate und seine verheerenden Auswirkungen auf das<br />
Konsumentenvertrauen und die Kaufkraft haben unsere anhaltende<br />
Fähigkeit, hochwertige Mode zu günstigen Prei sen<br />
anzubieten, verstärkt in den Fokus der Kunden gerückt.<br />
Gleichzeitig wurden die Diskussionen über die „Werte von<br />
Unternehmen“ generell wieder entfacht und die Unternehmen<br />
werden diesbezüglich intensiv beobachtet.<br />
Unsere Grundsätze und Werte haben sich in den 170<br />
Jahren unserer Geschichte entwickelt und werden von C&A<br />
und seinen Mitarbeitern seit jeher aktiv gelebt. Sie leiten<br />
uns dabei, unseren Kunden immer Waren von herausragender<br />
Qualität zu liefern – und dies auf nachhaltige und<br />
moralisch vertretbare Weise. Genau das auch weiterhin zu<br />
tun, dafür engagieren wir uns bei C&A.<br />
Und C&A war auch 2009 erfolgreich: Wir konnten den<br />
Umsatzerlös steigern, das Filialnetz erweitern und unser<br />
OnlineGeschäft weiter ausbauen. Zur gleichen Zeit haben<br />
wir weitere Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit eingeführt.<br />
Besonders stolz sind wir auf unseren Ansatz bei der<br />
Baumwolle, den wir weiter vorangebracht haben. Nachdem<br />
wir bereits eine führende Position beim Verkauf von Kleidungsstücken<br />
aus zertifizierter Biobaumwolle erreicht haben,<br />
hat C&A gemeinsam mit Organic Exchange und der<br />
Shell Foundation „Cotton Connect“ aufgebaut. Das Ziel die<br />
ser Organisation ist es, unser Wissen über den umweltfreundlicheren<br />
Anbau von Baumwolle in unserem Hauptbaumwollmarkt<br />
Indien zu verbreiten und dadurch Tausenden<br />
von Bauern dabei zu helfen, von den derzeitigen, kon <br />
ventio nellen Anbaumethoden auf die Produktion einer<br />
nachhaltiger erzeugten Baumwolle umzusteigen.<br />
Dieser Report „Nachhaltig handeln“ beschreibt ausführlich<br />
unser anhaltendes Engagement, unsere Verpflichtungen<br />
in Bezug auf Produktqualität und sicherheit zu erfüllen,<br />
sowie unsere Bemühungen, die Arbeitsbedingungen in<br />
den Ländern unserer Lieferanten zu verbessern und die Umwelteffekte<br />
unserer Zulieferkette zu minimieren. Der Re <br />
port enthält einige sehr persönliche Beiträge von Vertretern<br />
der unterschiedlichsten StakeholderGruppen, die wir sehr<br />
schätzen. Ihre Schilderungen spiegeln wider, wie sich der<br />
C&AAnsatz auf ihre eigene und die Arbeit in ihrem Umfeld<br />
auswirkt.<br />
An dieser Stelle möchte ich allen Menschen in den zahlreichen<br />
Ländern und unterschiedlichen Kulturen von Herzen<br />
danken. Sie bringen unaufhörlich ihre Kreativität, ihre<br />
Zeit und ihre Professionalität in jedes unserer Kleidungsstücke<br />
mit ein, bevor es letztlich unsere Kunden erreicht.<br />
Vielen Dank für die gute Arbeit und – weiter so!<br />
Martijn Brenninkmeijer<br />
CEO C&A Europa<br />
PS: Ein Hinweis an die Leserinnen dieses Berichtes<br />
Ihnen wird auffallen, dass wir im Text immer nur die männliche<br />
Form der Ansprache gewählt haben. Bitte seien Sie<br />
versichert, dass der Grund dafür nur im besseren Lesefluss<br />
liegt. Leider ist die Verwendung beider Formen für die Leserin<br />
und den Leser eher unpraktisch und dient nicht dem<br />
besseren Verständnis des Textes.<br />
3
4<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
in unserem letzten CSRReport mit dem Titel „Verantwortlich<br />
handeln“, der im Jahr 2008 veröffentlicht wurde, haben<br />
wir das „We C&Are“Konzept vorgestellt. Unter diesem Slogan<br />
waren die verschiedenen Umweltschutz und sozialen<br />
Aktivitäten vereint, die Teil unserer Geschäftsstrategie sind.<br />
Damals war ein Daumenabdruck Bestandteil der Botschaft<br />
von „We C&Are“. Er sollte ein Sinnbild dafür sein, dass alles,<br />
was wir tun, in den verschiedenen Gesellschaften und Gemeinschaften,<br />
mit denen wir in Verbindung stehen, Spuren<br />
hinterlässt.<br />
Unser neuer Report – „Nachhaltig handeln“ – baut auf<br />
dieser Idee des Daumenabdrucks auf und macht daraus<br />
eine sehr persönliche Stellungnahme im Namen vieler der<br />
Stakeholder, die in irgendeiner Form mit C&A verbunden<br />
sind. Alle diese einzelnen „Daumenabdrücke“ ergeben zusammen<br />
eine C&AGesamtwirkung und haben zu einer<br />
einzigartigen Version des C&ALogos geführt, das auf der<br />
Titelseite unseres neuen Reports abgebildet ist.<br />
Der Titel unseres Reports bringt recht deutlich die fortwährende<br />
Bedeutung der Nachhaltigkeit als eines der<br />
Grundprinzipien unseres Geschäftsmodells zum Ausdruck.<br />
Während sich in unserem Kerngeschäft alles um Mode<br />
dreht, ist Nachhaltigkeit für C&A kein erst kürzlich aufgekommenes<br />
Modephänomen – sie ist Bestandteil unserer<br />
UnternehmensDNA. Mit unserer Fokussierung auf Nachhaltigkeit<br />
blicken wir über die ausschließlich kurzfristigen<br />
Überlegungen bei den Risiken, Chancen und Ergebnissen<br />
hinaus. Dies erfordert auch, dass wir umfassendere und längerfristig<br />
angelegte Perspektiven in unsere strategische Unternehmensplanung<br />
und unsere Aktivitäten integrieren.<br />
In diesem Report werden Sie auch Beispiele für Bereiche<br />
finden, von denen wir ganz klar sagen, dass darin noch einige<br />
Probleme zu lösen sind. Es ist uns allerdings wichtig,<br />
das Bewusstsein unserer Stakeholder für die Dinge zu sensibilisieren,<br />
die als wichtig erachtet werden und von einem<br />
Unternehmen wie C&A gelöst werden sollten. Wir tun dies<br />
in dem Wissen, dass wir seit Jahren in vielen der in diesem<br />
Report beschriebenen Bereiche schrittweise Verbesserungen<br />
vorweisen können.<br />
Als Unternehmen lernen wir immer dazu und suchen<br />
ständig nach Möglichkeiten, noch besser zu werden. Wir<br />
begrüßen daher jede Art von Feedback, das Sie uns eventuell<br />
geben möchten, damit wir unsere Leistungen weiter verbessern<br />
können – sei es durch zusätzliche Aspekte, die wir<br />
angehen könnten oder sollten, oder sei es die Art und Weise,<br />
wie wir Ihnen unser Anliegen in diesem Report präsentiert<br />
haben. Schreiben Sie uns bitte Ihre Kommentare und Anregungen<br />
an csr@canda.com. Wir freuen uns darauf, von<br />
Ihnen zu hören!<br />
Philip Chamberlain<br />
Head of Sustainable Business Development<br />
Vorwort
Beata Przysie˛z˙nik, Dekorateurin<br />
C&A Krakau, Polen<br />
Thong Lam, Designer Clockhouse<br />
Düsseldorf, Deutschland<br />
Selene Ortega, Verkäuferin<br />
C&A Madrid, Spanien Magdalena Kunicka, Filialleiterin<br />
C&A Krakau, Polen<br />
Karin Schweig, Yessica Buying<br />
Düsseldorf, Deutschland<br />
Patricia Velo Romero, Verkäuferin<br />
C&A Madrid, Spanien<br />
Kirsten Grundmann, Designerin VIM<br />
Düsseldorf, Deutschland<br />
Franz Wieser, Produktmanagement XL Damen<br />
Düsseldorf, Deutschland<br />
Das Unternehmen C&A
Erfolg durch<br />
Nachhaltigkeit<br />
Dass die besten Ideen oft die einfachsten sind, beweist das Beispiel C&A.<br />
1861 hatten die Brüder Clemens und August Brenninkmeijer die Idee,<br />
breiten Bevölkerungskreisen gute Mode zu günstigen Preisen anzubieten.<br />
Eine super Idee – mit nachhaltigem Erfolg.<br />
C&A stellt sich vor 7 I I I Basis unseres Handelns: Fairness und Vertrauen 13 I I I C&A in Zahlen und Fakten 15 I I I Eine ausgezeichnete<br />
Marke 15 I I I Expansion im Kerngeschäft 19 I I I Finanzdienstleistungen: C&A Money 21 I I I Die Kommunikation von C&A 23 I I I<br />
Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A 25 I I I Der C&A Fairness-Channel 30 I I I Das Netzwerk unseres Handelns 33 I I I Wie C&A<br />
seine Waren bezieht 41 I I I Das General Information Network – die Quelle der C&A Informationen 46 I I I
Das Unternehmen C&A C&A stellt sich vor 7<br />
C&A stellt sich vor<br />
Die Geschichte von C&A begann vor nun mehr 170<br />
Jahren im niederländischen Sneek. Dort gründeten die<br />
Brüder Clemens und August Brenninkmeijer aus Mettingen<br />
im Münsterland das Unternehmen, das sie nach<br />
den Initialen ihrer Vornamen benannten. Am Anfang<br />
versorgten sie die vor allem ländliche Bevölkerung mit<br />
Leinenstoffen, bis sie 20 Jahre später ihre für die damalige<br />
Zeit revolutionäre Geschäftsidee fanden: Sie boten<br />
einer breiten Kundschaft Konfektionen aus industrieller<br />
Herstellung, also preislich attraktive, vorgefertigte<br />
Kleidung im Gegensatz zu der bis dahin üblichen teuren<br />
handwerklichen Einzelfertigung, an.<br />
Dieses Konzept war so erfolgreich, dass ihre Erben<br />
bis zum Jahr 1910 eine stattliche Anzahl an Filialen in<br />
den Niederlanden eröffnen konnten. 1911 wurde dann<br />
das erste deutsche C&AHaus eingeweiht und weitere<br />
elf Jahre später folgte die erste Filiale in England. 1963<br />
wurde die Expansion zunächst in Belgien und später<br />
auch in Frankreich, der Schweiz und anderen europäischen<br />
Ländern fortgeführt. Die folgenden Jahre waren<br />
von einer rasanten Expansion gekennzeichnet, sowohl<br />
was die Anzahl der Filialen als auch was die geografische<br />
Ausbreitung in Ländern West und Osteuropas betrifft.<br />
Ende 2009 waren es insgesamt 1.353 C&AFilialen in 19<br />
Ländern. Damit ist C&A zudem ein Arbeitgeber für<br />
mittlerweile über 36.000 Mitarbeiter in Europa.<br />
Die gesamte Unternehmensgeschichte ist zum einen<br />
von einer grundsätzlichen Ausrichtung an traditionellen<br />
Werten und zum anderen von einer professionellen<br />
und stetig innovativen Geschäftskultur gekennzeichnet,<br />
die sicherstellt, dass man den Ansprüchen und Erwartun<br />
gen heutiger Verbraucher gerecht wird.<br />
C&A agiert in einem globalen und damit komplexen<br />
Umfeld. Dies ist nur möglich, wenn sich alle Geschäftsbereiche<br />
und alle Mitarbeiter auf die gleichen Werte be <br />
ziehen.<br />
Wir stellen uns im Geschäftsleben jeden Tag den<br />
neuen Herausforderungen für Arbeits und Umweltbedingungen.<br />
Um diesen Herausforderungen trotz ständigen<br />
Wandels jederzeit gewachsen zu sein, basiert un ser<br />
Umgang mit Menschen und der Umwelt auf dem Prinzip<br />
der Nachhaltigkeit, das fest in unserem geschäftlichen<br />
Denken und unseren Managementstrukturen verankert<br />
ist.<br />
In den letzten Jahren wird der Begriff der Nachhaltigkeit<br />
oft mit dem Prinzip des „Triple P“ (People, Planet<br />
and Profit) verbunden, also dem Bestreben, soziale,<br />
ökologische und ökonomische Faktoren in Einklang zu<br />
bringen. Unsere Aufgabe ist es, dieses Prinzip in das gesamte<br />
Unternehmen zu integrieren, mit dem Ziel, mehr<br />
Engagement bei jedem Einzelnen zu erreichen und damit<br />
für nachhaltigen Fortschritt zu sorgen. Um dieses<br />
Ziel zu erreichen, wurde das Prinzip des „Triple i“ (Ins<br />
Schauen Sie hinter<br />
die Kulissen eines fast<br />
170 Jahre alten Traditionsunter<br />
nehmens.<br />
Sie werden erstaunt sein,<br />
welche Innovationskraft<br />
sowie ethische und<br />
ökologische Verantwortung<br />
sich dahinter verbergen.
8 C&A Europa: Struktur der Corporate Social Responsibility<br />
C&A Europa: Struktur der Corporate Social Responsibility<br />
Sustainable Business Development<br />
european executive Board (eeB)<br />
Corporate Governance<br />
COORDinATiOn DiViSiOnAL exeCUTiOn<br />
Retail Organisations in 19 european Countries<br />
CSR Monitoring Group<br />
5 Key Cross Functional Representatives<br />
Product Safety<br />
Compliance Audits<br />
ethical Sourcing<br />
Corporate Giving<br />
environment<br />
STAKehOLDeR ReLATiOnShiP AnD enGAGeMenT<br />
Das Unternehmen C&A
Das Unternehmen C&A<br />
piration, Innovation, Implementation) entwickelt. Inspiration<br />
steht dabei für das Gespür, Interessenkonflikte<br />
zwischen sozialer Verantwortung und ökonomischem<br />
Handeln wahrzunehmen. Manchmal liegt allein darin<br />
schon der Schlüssel zur Lösung des Konfliktes. Innovationen<br />
können sich sowohl auf Arbeitsabläufe als auch<br />
Produktentwicklungen beziehen, die im Idealfall zu einer<br />
WinwinSituation aus ökonomischer und ökologischer<br />
Sicht führen. Die Implementation schließ lich<br />
steht für die Umsetzung der inspirierenden und innovativen<br />
Lösungen, die zu einem messbaren Erfolg für<br />
das Unternehmen und der nachhaltigen Ziele führt.<br />
„Triple P“ ist also die Basis, „Triple i“ zeigt die Richtung<br />
des Prozesses. Wir werden weiter den Weg des „Triple i“<br />
beschreiten.<br />
Zusammenarbeit auf allen ebenen<br />
Die Definition der Nachhaltigkeitsstrategie erfolgt durch<br />
das European Executive Board (EEB), die höchste Managementebene<br />
des Unternehmens. Dieses überwacht<br />
sodann die Umsetzung und Implementierung in allen<br />
relevanten Unternehmensbereichen. Die Abteilung Sustainable<br />
Busi ness Development (SBD) ist für die Koordinierung<br />
aller Aktivitäten in diesem Bereich verantwortlich.<br />
Dabei werden Zielvorgaben auch immer wieder<br />
hinterfragt und gegebenenfalls angepasst. Objektive<br />
Prüfkriterien sorgen dafür, mögliche Risiken und Interessenkonflikte<br />
frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen.<br />
C&A verwendet zur Erstellung des Jahresabschlusses<br />
die International Financial Reporting Standards (IFRS).<br />
Die Standards garantieren, dass alle Aktiva und Passiva<br />
systematisch und einheitlich bewertet werden.<br />
Zusätzlich wendet C&A ein InternationalControl<br />
RiskManagementSystem an, das auf einer Analyse möglicher<br />
Einflüsse auf und Risiken für das Unternehmen<br />
basiert. Mit Hilfe dieses Systems werden die Qualität der<br />
Prozesse und die internen Kontrollen be wertet und anschließend<br />
Verbesserungsmöglichkeiten entwickelt und<br />
umgesetzt.<br />
Die Stellenwertmatrix<br />
Die maßgebliche Aufgabe der Nachhaltigkeitsstrategie<br />
liegt darin, das Unternehmen auf die gesellschafts und<br />
umweltpolitischen Herausforderungen der Zukunft auszurichten.<br />
Dabei müssen die relevanten Themen bestimmt<br />
werden, mit denen das Unternehmen seinen<br />
Beitrag zur Schaffung einer nachhaltigen Entwicklung<br />
und Ressourcennutzung leisten kann. Dabei bedienen<br />
wir uns zweier unterschiedlicher, aber gleichwertiger<br />
Bei C&A wurde mit<br />
dem Sustainable Business<br />
Develop ment eine eigene<br />
Abteilung geschaffen,<br />
die alle Aktivitäten des<br />
Unternehmens im Bereich<br />
Nachhaltigkeit koordiniert.<br />
C&A stellt sich vor 9
10 C&A stellt sich vor<br />
Unsere Verantwortung<br />
beschränkt sich nicht allein<br />
auf unsere Kunden und<br />
Mitarbeiter. Vielmehr<br />
beinhaltet unsere Nachhaltigkeitsstrategie<br />
auch<br />
Bereiche jenseits der<br />
Unternehmensgrenzen.<br />
Perspektiven: zum einen der Sicht von innen aus dem<br />
Unternehmen heraus; zum anderen der Perspektive von<br />
außen auf das Unternehmen durch Kunden, Partner<br />
und sonstige Stakeholder.<br />
Die Stellenwertmatrix verbindet beide Perspektiven<br />
und basiert auf den Grundlagen der Global Reporting<br />
Initiative, die wichtige Nachhaltigkeitsthemen für Un <br />
ter nehmensorganisationen festgeschrieben hat. Diese<br />
Themen haben wir um wichtige interne und externe<br />
Punkte ergänzt.<br />
Die Themen haben wir nach ihrer internen Bedeutung<br />
für C&A definiert. Dabei galt es, nicht nur die aktuelle<br />
Relevanz eines Themas zu bewerten, sondern auch,<br />
welche Bedeutung es in Zukunft für uns haben kann.<br />
Die gleichen Bewertungskriterien haben wir auch<br />
aus der Außensicht angelegt. Grundlage hierfür sind<br />
der stetige und konstruktive Austausch mit unseren<br />
Stakeholdern und die von ihnen eingebrachten Kritiken<br />
und Vorschläge. Die C&AStellenwertmatrix, wie sie auf<br />
der nächsten Seite abgebildet ist, haben wir umfassend<br />
und immer wieder auch in Gesprächen mit unseren Stakeholdern<br />
überprüft und abgestimmt.<br />
Das rot eingefärbte Segment beinhaltet die Themen,<br />
die sowohl für das Unternehmen C&A als auch für seine<br />
Anspruchsgruppen von höchster Relevanz sind. Sie bilden<br />
den Schwerpunkt unserer Nachhaltigkeitsstrategie,<br />
Das Unternehmen C&A<br />
obwohl sie Aspekte enthalten, die die eigentlichen<br />
Unter nehmensgrenzen überschreiten. Die an deren Felder<br />
sind ebenfalls wichtig, werden aber mit niedrigerer<br />
Priorität behandelt.<br />
Die Grafik auf der übernächsten Seite stellt den C&A<br />
Fokus für die 7 Kernbereiche der sozialen Verantwortung<br />
dar. Detaillierte Informationen hierzu finden sich<br />
in den jeweiligen Kapiteln in diesem Bericht.
Das Unternehmen C&A<br />
Die C&A-Stellenwertmatrix 11<br />
WiChTiGKeiT FüR STAKehOLDeR<br />
niedrig mittel hoch<br />
Die C&A-Stellenwertmatrix<br />
Textilzuliefermärkte<br />
• Landnutzung und Biodiversität<br />
• Belästigung durch Immissionen<br />
einzelhandelsmärkte<br />
• Teilnahme am öffentlich-politischen Leben/Lobbyarbeit<br />
• Wettbewerbswidriges Verhalten<br />
• Umweltschutz/Gefahrstoffe<br />
Textilzuliefermärkte<br />
• Tierschutz<br />
einzelhandelsmärkte<br />
• Geschlechtergleichheit und gleiche Bezahlung<br />
• Materialien<br />
• Umweltbelastung durch Produkte<br />
Textilzuliefermärkte<br />
• Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz<br />
• Abfallmanagement<br />
• Beschwerdewesen<br />
• Nachhaltige Produktion<br />
einzelhandelsmärkte<br />
• Folgen des Klimawandels • Abfallmanagement<br />
• Privatsphäre der Kunden • Zunehmende Regulierung<br />
• Lebenszyklusanalyse • Nachhaltiger Konsum<br />
einzelhandelsmärkte<br />
• Ethnische Vielfalt und Nichtdiskriminierung<br />
• Aus- und Weiterbildung<br />
• Menschenrechte<br />
• Tarifverhandlungen<br />
• Verpackung<br />
Textilzuliefermärkte<br />
• Menschenrechte • Anstellungs-/Arbeitsbedingungen<br />
• Verhaltenskodex • Kapazitätsaufbau • Energieverbrauch<br />
• Wasserverbrauch und Abwasserbehandlung<br />
• Chemikaliensicherheit<br />
einzelhandelsmärkte<br />
• Energieverbrauch • CO 2 -Emission • Produktsicherheit<br />
• Preisstabilität • Kundenzufriedenheit<br />
• Einbeziehung der Stakeholder<br />
Textilzuliefermärkte<br />
• Transparenz in der Zulieferkette<br />
• Investitionen in die Gemeinde<br />
einzelhandelsmärkte<br />
• Beschäftigungsverhältnisse und Löhne • Arbeitsbedingungen<br />
• Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />
• Unternehmensethik • Marktpräsenz<br />
• Produktionszeichnung/Labeling • Corporate Giving<br />
• Wirtschaftliche Leistungen • Umgang mit Chemikalien<br />
• Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen<br />
• Bewusstseinsbildung bei den Mitarbeitern • Alternde Bevölkerung<br />
AUSWiRKUnG AUF C&A<br />
niedrig mittel hoch
12 C&A-Fokus auf die 7 Kernbereiche* der sozialen Verantwortung (CSR)<br />
C&A-Fokus auf die 7 Kernbereiche *<br />
der sozialen Verantwortung (CSR)<br />
1. Corporate Governance<br />
(Kapitel 1)<br />
Einzelhandelsmärkte<br />
• Kundenzufriedenheit<br />
Einzelhandelsmärkte<br />
• Unternehmensethik<br />
• Wirtschaftliche Leistung<br />
• Beschäftigungsverhältnisse und<br />
Löhne • Arbeitsbedingungen<br />
• Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />
am Arbeitsplatz<br />
• Marktpräsenz • Einhaltung<br />
gesetzlicher Bestimmungen<br />
• Privatsphäre der Kunden<br />
• Zunehmende Regulierung<br />
• Ethische Vielfalt und Nichtdiskriminierung<br />
• Geschlechtergleichheit<br />
und gleiche Bezahlung<br />
• Bewusstseinsbildung bei den<br />
Mitarbeitern<br />
2. Product Safety<br />
(Kapitel 2)<br />
Einzelhandelsmärkte<br />
• Einhaltung von Produktsicherheitsstandards<br />
Textilzuliefermärkte<br />
• Chemikaliensicherheit<br />
Einzelhandelsmärkte<br />
• Produktkennzeichnung/<br />
Labeling<br />
• Chemikaliensicherheit<br />
3. Compliance Audits<br />
(Kapitel 3)<br />
Textilzuliefermärkte<br />
• Verhaltenskodex<br />
Einzelhandelsmärkte<br />
• Einhaltung gesetzlicher<br />
Bestimmungen<br />
• Menschenrechte<br />
*Wesentliche Themen aus der Stellenwertmatrix, geordnet nach C&A-Fokusbereichen.<br />
4. Ethical Sourcing<br />
(Kapitel 3)<br />
Textilzuliefermärkte<br />
• Menschenrechte<br />
• Anstellungs/Arbeitsbedingungen<br />
• Kapazitätsaufbau<br />
Einzelhandelsmärkte<br />
• Alternde Bevölkerung<br />
Textilzuliefermärkte<br />
• Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />
am Arbeitsplatz<br />
• Beschwerdewesen<br />
• Tierschutz<br />
7. Stakeholder Relationship and Engagement<br />
5. Corporate Giving<br />
(Kapitel 4)<br />
Einzelhandelsmärkte<br />
• Corporate Giving<br />
Textilzuliefermärkte<br />
• Corporate Giving<br />
6. Environment<br />
(Kapitel 5)<br />
Einzelhandelsmärkte<br />
• Energieverbrauch<br />
• CO 2 -Emissionen<br />
Textilzuliefermärkte<br />
• Energieverbrauch<br />
• Wasserverbrauch<br />
• Abwasserbehandlung<br />
Einzelhandelsmärkte<br />
• Umweltbelastung durch<br />
Produkte<br />
• Folgen des Klimawandels<br />
• Abfallmanagement<br />
• Lebenszyklusanalyse<br />
• Nachhaltiger Konsum<br />
• Materialien<br />
Textilzuliefermärkte<br />
• Umgang mit Chemikalien<br />
• Abfallmanagement<br />
Das Unternehmen C&A
Das Unternehmen C&A<br />
Basis unseres Handelns: Fairness und Vertrauen<br />
Die C&A-Strategie<br />
Wir möchten das Vertrauen der an uns interessierten<br />
Menschen erlangen und bewahren, indem wir Verantwortung<br />
für die folgenden Kernbereiche übernehmen:<br />
Wir bieten unseren Kunden sichere Produkte in<br />
guter Qualität und mit einem hervorragenden Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis an.<br />
Wir unterstützen und fördern die nachhaltige Entwicklung<br />
verbesserter Arbeitsbedingungen in unserer<br />
Zulieferkette.<br />
Wir handeln verantwortungsvoll in den Gemeinschaften,<br />
in denen wir tätig sind.<br />
Wir lenken die öffentliche Aufmerksamkeit aktiv<br />
auf wichtige nachhaltige Themenbereiche.<br />
Wir leisten – unter wirtschaftlichen Aspekten –<br />
einen aktiven Beitrag zum Schutz der Umwelt.<br />
Die Grundsätze der C&A-nachhaltigkeit<br />
Ein Großteil der Bekleidung von C&A wird in Asien gefertigt.<br />
Das bedeutet, dass C&A auf die Verlässlichkeit<br />
und das Vertrauen seiner Lieferanten insbesondere in<br />
Bezug auf Umwelt und Arbeitsbedingungen angewiesen<br />
ist. Wir sehen die Zukunft unseres Unternehmens untrennbar<br />
mit einem verantwortungsvollen, ethischen<br />
Handeln im sozial und umweltbezogenen Bereich verbunden.<br />
Dies ist die Kernaussage von „We C&Are“, unserer<br />
Nachhaltigkeitsstrategie.<br />
Das Ziel unseres unternehmerischen Handelns ist<br />
die langfristige Sicherung unseres wirtschaftlichen<br />
Erfolges. Das ist das finanzielle Grundprinzip eines<br />
jeden Unternehmens, ohne das es nicht existieren kann.<br />
Nur wenn diese Bedingung erreicht wird, agiert ein Unternehmen<br />
nachhaltig am Markt und kann entsprechend<br />
handeln. Unser Angebot muss für unsere Kunden<br />
attraktiv bleiben, damit wir weiter erfolgreich und nachhaltig<br />
agieren können. Die eigentliche Herausforderung<br />
ist es, nicht „trotz“ dieser Prämisse soziale und ökologische<br />
Ziele zu verfolgen, sondern „wegen“ und mit diesen<br />
Anforderungen.<br />
Basis unseres Handelns: Fairness und Vertrauen 13<br />
Dieses Ziel ist nur zu erreichen, wenn sich soziale<br />
und ökologische Themen nicht dem Wirtschaftlichkeitsprinzip<br />
unterordnen müssen, sondern als<br />
gleich rangig betrachtet werden. Nur wenn das erreicht<br />
wird, kann ein Unternehmen nachhaltig handeln.<br />
Der irische Wirtschafts und Sozialphilosoph<br />
Charles Handy hat dieses Prinzip einmal wie folgt ausgedrückt:<br />
„Die Unternehmen, die am längsten am Markt<br />
bestehen, sind diejenigen, die für sich herausarbeiten,<br />
was sie der Welt an bieten können – nicht nur Wachstum<br />
oder Geld, sondern ihre Vorzüglichkeit, ihren Respekt<br />
vor anderen und ihre Fähigkeit, Menschen glücklich<br />
zu machen. Man kann dieses auch Seele nennen.“<br />
Wir haben klare ethische, soziale und ökologische<br />
Standards definiert, die verbindliche Bestandteile unserer<br />
Geschäftsbeziehungen sind. Die Einhaltung dieser<br />
Bedingungen lassen wir konsequent überprüfen.<br />
Wir engagieren uns weltweit für soziale Projekte,<br />
die bevorzugt in unmittelbarem Zusammenhang<br />
mit unserer Geschäftstätigkeit vor Ort stehen. So versuchen<br />
wir, Missstände nicht nur reaktiv zu beseitigen,
14 Basis unseres Handelns: Fairness und Vertrauen<br />
sondern bereits im Umfeld zu einer Infrastruktur beizutragen,<br />
die den in der Textilherstellung beschäftigten<br />
Menschen und ihren Familien Perspektiven für eine<br />
Verbesserung ihrer manchmal sehr schwierigen Situation<br />
eröffnet.<br />
Ehrliches und faires Handeln ist das Grundprinzip<br />
unserer Geschäftstätigkeit. Dieses ist die „Generalklausel“,<br />
an der wir unser, aber auch das Handeln unserer<br />
Geschäftspartner messen. Die Globalisierung und<br />
die Beteiligung und Konkurrenz vieler Länder am internationalen<br />
Handel haben neue Rahmenbedingungen<br />
für dieses Handeln geschaffen – Bedingungen, mit denen<br />
wir uns aktiv und konstruktiv auseinandersetzen.<br />
C&A engagiert sich bereits seit vielen Jahren dafür,<br />
geschäftliche Interessen mit ökologischem und sozialem<br />
Engagement zu verbinden. Dabei werden unsere<br />
Maßnahmen ergänzt durch den Dialog und die Zusammenarbeit<br />
mit verschiedenen Regierungs und Nichtregierungsorganisationen.<br />
C&A ist ein aktives Mitglied ausgewählter nationaler<br />
und internationaler Organisationen und Handelsverbände.<br />
Durch Konsultationen im Rahmen dieser<br />
Mit gliedschaften und Kontakte mit den relevanten Fachbereichen<br />
der Europäischen Kommission erhalten wir<br />
regelmäßig Informationen über aktuelle Entwicklungen<br />
am Markt und in der Gesellschaft.<br />
Sichere Arbeitsbedingungen, sichere Produkte, Sicherheit<br />
für die Umwelt – das sind die grundlegenden<br />
Prämissen für unser Verständnis von nachhaltigem Wirtschaften.<br />
C&A hat den Anspruch, über das Geschäft hinaus ein<br />
verantwortungsvoller Teil der Gesellschaft zu sein.<br />
Zu diesem Selbstverständnis gehört, dass wir vieles tun,<br />
um die Entwicklungsmöglichkeiten der Menschen in<br />
den Gemeinschaften, deren Teil wir sind, zu fördern.<br />
Das Unternehmen C&A
Das Unternehmen C&A<br />
Das Kurzporträt: C&A in Zahlen und Fakten Yessica<br />
pu re<br />
C&A ist Europas Modeunternehmen<br />
für die ganze Familie<br />
• 1841 gegründet • 36.000 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter • Mehr als 900 Lieferanten, die durch die<br />
SOCAM (Service Organisation Compliance Audit<br />
Management) überprüft werden • C&A Europa ist ein<br />
Unternehmen der COFRA Holding AG mit Sitz in Zug,<br />
Schweiz • Die operativen Zentralen befinden sich in<br />
Brüssel, Belgien, und Düsseldorf, Deutschland.<br />
11 exklusive Marken<br />
Angelo Litrico<br />
Baby Club<br />
Canda<br />
Clockhouse<br />
here + there<br />
Palomino<br />
Rodeo<br />
Westbury<br />
Yessica<br />
Yessica pure<br />
Your Sixth Sense<br />
Zum Ende des Jahres 2009 führt C&A 1.111 Filialen,<br />
214 Kids Stores, 11 Clockhouse Shops sowie 17 Women<br />
Stores in 19 europäischen Ländern<br />
Niederlande: 127 + 1 Kids Store<br />
Deutschland: 338 + 104 Kids Stores + 15 Women Stores<br />
Belgien: 114 + 5 Kids Stores<br />
Luxemburg: 8<br />
Frankreich: 117 + 1 Kids Store<br />
Schweiz: 74 + 19 Kids Stores + 3 Clockhouse Shops<br />
Spanien: 86 + 25 Kids Stores<br />
Portugal: 29 + 6 Kids Stores<br />
Österreich: 78 + 50 Kids Stores + 1 Women Store + 7<br />
Clockhouse Shops<br />
Tschechien: 33 + 1 Women Store + 1 Clockhouse Shop<br />
Ungarn: 36<br />
Polen: 33<br />
Russland: 10<br />
Italien: 1 + 1 Kids Store<br />
Slowakei: 4<br />
Slowenien: 7<br />
Türkei: 13 + 2 Kids Stores<br />
Rumänien: 2<br />
Kroatien: 1<br />
Weitere Geschäftsfelder<br />
C&A Money seit 2006<br />
C&A Online seit 2008<br />
C&A bietet in mehr als 1.350 Verkaufshäusern und im Internet<br />
190 Warengruppen mit mehr als 10.000 unterschiedlichen<br />
Artikeln an. Insgesamt sind dies rund 60.000 verschiedene<br />
Designs in einer großen Auswahl an Kon fektionsgrößen.<br />
Diese Zahlen verdeutlichen die Komplexität<br />
unseres Modeangebots und zeigen gleichzeitig, worin die<br />
Stärke von C&A liegt, nämlich darin, dass jeder Kunde in<br />
unseren Filialen etwas Passendes für sich finden kann.<br />
C&A
16 Eine ausgezeichnete Marke<br />
Eine ausgezeichnete Marke<br />
Eine Marke lebt von ihrem Image. Daher sind unabhängige<br />
Verbraucherbefragungen für uns immer ein wichtiger<br />
Maßstab, um die Zufriedenheit unserer Kunden zu<br />
erfassen. Es gibt aber auch Preise, die von Organisationen<br />
oder Verbänden verliehen werden und deren Jurys<br />
mit Fachleuten aus der Branche besetzt sind. Wir freuen<br />
uns natürlich über jede Auszeichnung, die wir erhalten.<br />
Sind sie doch eine Bestätigung der Arbeit aller Mitarbeiter.<br />
Im Einzelnen erhielt C&A Preise in folgenden Ländern:<br />
Deutschland<br />
Bereits zum siebten Mal in Folge wählten die Leser des<br />
„Reader’s Digest“ C&A 2010 zur „Most trusted Brand“,<br />
der vertrauensvollsten Marke Deutschlands.<br />
Nachdem C&A 2008 bei einer großen Verbraucherbefragung<br />
des Meinungsforschungsinstitutes „Q&A Re <br />
search & Consultancy“ in den Kategorien Damen und<br />
Herrenmode zum „Retailer of the Year“ gekürt wurde,<br />
konnte man diesen Erfolg in der Kategorie Herrenmode<br />
auch 2009 wiederholen.<br />
C&A erhielt erneut die Auszeichnung „Superbrands<br />
Germany“ und zählt damit zu den herausragenden<br />
Marken Deutschlands und konnte unter anderem in<br />
den Bewertungskategorien Markendominanz, Kundenbindung,<br />
Goodwill und Langlebigkeit überzeugen.<br />
Im Rahmen des vom Bundesumweltministerium unterstützten<br />
Projektes „Corporate Social Responsibility im<br />
Einzelhandel“ wurde C&A von dem Bundesverband „Verbraucher<br />
Initiative e.V.“ als „Nachhaltiges Unternehmen<br />
2009“ ausgezeichnet.<br />
Der Hauptverband des deutschen Einzelhandels verlieh<br />
C&A den „Deutschen Handelspreis 2009“ in der<br />
Ka te gorie „Managementleistung filialisierter Großbetriebe“.<br />
2008 erhielt C&A erstmals den vom Handelsblatt<br />
und vom Econ Verlag verliehenen Econ Award in Gold<br />
für den CSRBericht.<br />
niederlande<br />
2009 gewann C&A einen der wichtigsten Verbraucherpreise<br />
des Einzelhandels: „Best Retailer Men’s Fashion<br />
2009“.<br />
Der vom „VROUW“Magazin und der Tageszeitung<br />
„De Telegraph“ verliehene „VROUW Award“ ging 2009 in<br />
der Kategorie Mode an C&A für seine DayenneKollektion.<br />
Die niederländischen Leser des „Reader’s Digest“<br />
kür ten C&A zur „European Trusted Brand“ 2009 und<br />
2010 und wür digten damit vor allem die Qualität, das<br />
PreisLeistungsVerhältnis und das Image von C&A.<br />
Das Unternehmen C&A<br />
Für seine Biobaumwollkollektion erhielt C&A vom<br />
„Sante Magazin“ den „Easy living Award“ in der Katego rie<br />
Mode.<br />
Auf dem 19. Kongress „What’s going on in retailing?“<br />
erhielt C&A den von der Unternehmensberatung Capgemini<br />
verliehenen „(Re)Connect Award 2008“ für die<br />
beste Art, Kunden (zurück) zu gewinnen.<br />
Österreich<br />
Auch die österreichischen Leser des „Reader’s Digest“<br />
wählten C&A 2008 zu ihrer „Most trusted Brand“. 2010<br />
erreichte C&A hier den dritten Rang.<br />
Belgien<br />
„Beste Winkelketen Herenmode 2008“ – ein Preis der<br />
nach einer jährlichen Untersuchung der „Q&A Research<br />
& Consultancy“ verliehen wird.<br />
Auch in Belgien ging 2010 der Titel der „Most trusted<br />
Brand“ der Leser des „Reader’s Digest“ an C&A.<br />
Nationale Merkencompetitie 2009<br />
Polen<br />
Bei einer Verbraucherbefragung auf dem Internetportal<br />
„Quality and Service“ erreichte C&A einen vierten Platz.
Das Unternehmen C&A Eine ausgezeichnete Marke 17<br />
Deutscher<br />
Handelspreis 2009<br />
2009<br />
verkozen door lezers
„Natürlich kennt man C&A. Aber ich war<br />
überrascht, was ich von dem Unternehmen<br />
alles nicht wusste. Darum müsste dieser<br />
Report eigentlich Pflichtlektüre für jeden<br />
Mitarbeiter sein.“<br />
Patricia Velo Romero, Verkäuferin, C&A Madrid, Spanien
Das Unternehmen C&A Expansion im Kerngeschäft 19<br />
Expansion im Kerngeschäft<br />
Jeden Tag besuchen in Europa rund zwei Millionen<br />
Menschen die mehr als 1.350 C&AFilialen. Zwischen<br />
2002 und 2008 hat C&A sein Geschäft erweitert und die<br />
Anzahl seiner Filialen verdoppelt. Weitere 150 neue Verkaufshäuser<br />
sind in den letzten zwei Jahren dazugekommen.<br />
Im Zuge dessen wurden 2008 und 2009 zusätzliche<br />
Filialen an einigen neuen Länderstandorten<br />
eröffnet, zuletzt in Italien, Rumänien und Kroatien.<br />
Obwohl die Wachstumsrate nicht so hoch ausgefallen<br />
ist, wie es eigentlich Ende 2007 geplant war, ist sie<br />
insbesondere vor dem Hintergrund der Finanzkrise in<br />
den letzten beiden Jahren doch beeindruckend. Es bleibt<br />
auch weiterhin unser Ziel, unsere Expansion fortzusetzen,<br />
da die Märkte in Europa in den kommenden Jahren<br />
wieder wachsen werden.<br />
Hierzu gehören neben den bekannten C&A Family<br />
Stores weitere Ladenkonzepte wie die C&A Kids Stores,<br />
C&A Small Family Stores und Clockhouse Shops.<br />
Neben der Expansion innerhalb Europas expandiert<br />
C&A auch weiterhin in China, wo in der Umgebung von<br />
Schanghai und Peking bis Ende 2010 insgesamt 20 Filialen<br />
eröffnet sein werden. Etwa 180 C&AFilialen gibt es<br />
in Brasilien und noch einmal 60 weitere in Mexiko.<br />
Diese Schwestergesellschaften operieren unabhängig<br />
von C&A Europa.<br />
Nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung<br />
(GfK) hat C&A in Deutschland, den Niederlanden und in<br />
Belgien seine Position als Nummer eins der Modeunternehmen<br />
behaupten können. In nahezu allen Ländern,<br />
in denen C&A Europa vertreten ist, konnten in den<br />
letzten zwei Jahren Marktanteile gehalten oder gar gesteigert<br />
werden.<br />
Neben den mehr als 150 Neueröffnungen 2008/2009,<br />
durch die eine entsprechende Anzahl von Arbeitsplätzen<br />
geschaffen werden konnte (siehe Tabelle Seite 26),<br />
werden viele der bestehenden Häuser modernisiert.<br />
2008 und 2009 investierte C&A in den Filialen rund 93<br />
Mil lionen Euro – weitere 106 Millionen Euro sind für<br />
Umbau und Renovierungsmaßnahmen bestehender<br />
Filialen in den nächsten zwei Jahren geplant. Ein Schwerpunkt<br />
der Investitionen werden die ökologischen Belange<br />
und die Effizienzsteigerungen sein. Mehr darüber<br />
können Sie im Kapitel „Der Umweltschutz bei C&A“ ab<br />
Seite 99 nachlesen.<br />
Avanti<br />
In unserem letzten CSRReport hatten wir von der Neueröffnung<br />
unseres ersten AvantiStores in Augsburg berichtet.<br />
Wir kündigten damals an, dass weitere Avanti<br />
Eröffnungen zuerst in Deutschland und eventuell auch
20 Expansion im Kerngeschäft Das Unternehmen C&A<br />
Wir sind da, wo unsere<br />
Kunden sind. Auch wenn sie<br />
zu Hause bleiben, freuen wir<br />
uns über zahlreiche Besuche.<br />
Seit der Einführung des<br />
C&A-Online-Shops sind wir<br />
rund um die Uhr für unsere<br />
Kunden da.<br />
in Europa folgen würden. Das Sortiment von Avanti<br />
richtete sich an jüngere, modeinteressierte und preisbewusste<br />
Menschen.<br />
Eine detaillierte Überprüfung des AvantiKonzepts<br />
wurde Mitte des Jahres 2009 vor dem Hintergrund einer<br />
Wirtschaftskrise durchgeführt, wie sie Europa seit Jahrzehnten<br />
nicht mehr erlebt hatte. Als Folge wurden 10<br />
AvantiFilialen in Deutschland sowie 4 zusätzliche in<br />
Belgien und 1 in Polen geschlossen. Es wurde überprüft,<br />
ob die Standorte unter der Kernmarke C&A weitergeführt<br />
werden können. Heute können wir berichten, dass<br />
11 dieser ehemaligen AvantiStores auf diese Weise integriert<br />
wurden und die ehemaligen AvantiMitarbeiter<br />
dort in Folge dieser Umstrukturierung mit ihren jeweiligen<br />
Arbeitsverträgen übernommen wurden.<br />
Eröffnungen und Schließungen dieser Art sind im<br />
Einzelhandel keine Seltenheit. C&A befindet sich in einem<br />
Lernprozess und konnte aus dieser Situation wertvolle<br />
Erfahrungen ziehen. Auch in Zukunft wird sich das<br />
Unternehmen nicht davon abhalten lassen, neue und<br />
innovative Konzepte auszuprobieren, sofern sich die Gelegenheit<br />
dazu bietet.<br />
C&A-Online-Shop in den niederlanden<br />
und Deutschland<br />
Zusätzlich zur stetig wachsenden Gesamtanzahl der<br />
oben genannten Filialen hat C&A seine Aktivitäten auf<br />
einen weiteren Vertriebskanal ausgedehnt: den ECommerce.<br />
Nach einer erfolgreichen Testphase in den Niederlanden<br />
eröffnete C&A im September 2008 seinen<br />
ersten OnlineShop in Deutschland unter der Domain<br />
www.cunda.de. C&A Online bietet seinen Kunden eine<br />
große Auswahl an Kollektionen aus dem C&AEinzelhandelsnetzwerk.<br />
Diese Kollektionen für die ganze Familie<br />
– Damen, Herren und Kindermode – sind zum<br />
gleichen guten PreisLeistungsVerhältnis erhältlich wie<br />
in den C&AFilialen.<br />
Neben Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und<br />
Attraktivität des OnlineShopAngebotes legt C&A beson<br />
deren Wert auf den individuellen Datenschutz. Daher<br />
werden nicht nur alle Datentransfers verschlüsselt<br />
durchgeführt und wird auf Sicherheitssysteme wie Secure<br />
Sockets Layer (SSL), 128BitVerschlüsselung und<br />
PCIZertifizierung für Kreditkarten zurückgegriffen,<br />
C&A unterwirft sich auch einem strengen eige nen Datenregime,<br />
um die Daten seiner Kunden nicht unautorisierten<br />
Dritten zugänglich zu machen.<br />
Nach dem erfolgreichen Startup in Deutschland<br />
plant C&A, den OnlineShop in naher Zukunft auch in<br />
weiteren europäischen Ländern einzuführen.
Das Unternehmen C&A Finanzdienstleistungen: C&A Money 21<br />
Finanzdienstleistungen: C&A Money<br />
Unsere Kunden schenken der Marke C&A und unseren<br />
Produkten schon seit vielen, vielen Jahren ihr Vertrauen.<br />
Auf dieses Vertrauen stützt sich unser jüngstes Geschäftsfeld:<br />
C&A Money. Die folgenden Finanzprodukte<br />
bieten wir zurzeit unseren Kunden in Deutschland an:<br />
• Kfz-Versicherung, private Haftpflicht -<br />
versicherung, Haus ratversicherung<br />
• Dispokredit<br />
• Ratenkredit<br />
• Sparbrief<br />
Diese Versicherungs und Finanzprodukte bewerben<br />
wir intern in unseren C&AFilialen und extern mit Werbekampagnen.<br />
Abschlüsse können sowohl telefonisch<br />
oder über das Internet als auch in unseren C&AMoney<br />
Shops getätigt werden, die wir in den größeren C&AFilialen<br />
eingerichtet haben. Seit der Einführung von C&A<br />
Money im Jahr 2007 entdecken immer mehr Kunden<br />
die Qualität der angebotenen Produkte, weshalb wir unsere<br />
Angebotspalette inzwischen erweitert haben.<br />
Das Prinzip der verantwortungs -<br />
vollen Kreditvergabe<br />
Bei der Vergabe der Raten und Dispokredite arbeitet<br />
C&A Money nach dem Prinzip des „Responsible Lending“.<br />
Das bedeutet, dass wir uns, wie in unserem Kerngeschäft<br />
Bekleidung auch, bei jedem Produkt, das wir auf<br />
den Markt bringen – in diesem Fall die Kreditvergabe –,<br />
der ethischen Verantwortung bewusst sind und unsere<br />
tägliche Arbeit danach ausrichten. Dies kann zur Folge<br />
haben, dass wir einem potentiellen Kunden keinen<br />
Kre dit gewähren, wenn wir zu dem Schluss kommen,<br />
dass er sich diesen eigentlich nicht leisten kann. Damit<br />
wollen wir vermeiden, dass sich der Antragsteller in<br />
eine für ihn unlösbare Finanzsituation begibt.<br />
Die private oder berufliche Situation jedes Einzelnen<br />
kann sich schnell ändern. Falls solch eine Unvorhersehbarkeit<br />
eintritt, sind wir bereit, gemeinsam mit den Kreditnehmern<br />
Lösungsstrategien zu entwickeln, um ihnen<br />
Möglichkeiten einer veränderten Rückzahlung an zubieten.<br />
Dies kann eine Verlängerung der Laufzeit oder<br />
eine Stundung der Raten sein.<br />
Zusätzlich hat C&A für Extremfälle eine außerordent<br />
liche Härtefallregel eingerichtet. In solchen Situatio<br />
nen übernimmt C&A die Kreditverpflichtung im Rahmen<br />
unseres sozialen Engagements.<br />
Unfall, Krankheit, Jobverlust –<br />
es gibt viele Gründe, die einen<br />
Kreditnehmer vor schier<br />
unüberwindliche Hindernisse<br />
stellen können. Gerade hier<br />
zeigt sich die ethische Verantwortung<br />
von C&A.
„Es ehrt das Unternehmen ja, dass es über<br />
seine soz ia len Aktivitäten wenig berichtet.<br />
Doch ich finde, in diesem Punkt könnten<br />
wir etwas kommunikativer sein, um noch<br />
mehr Menschen zur Mithilfe zu bewegen.“<br />
Kirsten Grundmann, Designerin VIM , Düsseldorf, Deutschland<br />
Das Unternehmen C&A
Das Unternehmen C&A<br />
Die Kommunikation von C&A<br />
C&A ist ohne Zweifel Teil dieser Gesellschaft. Denn täglich<br />
besuchen etwa 2 Millionen Kunden in ganz Europa<br />
unsere Filialen und eine noch viel größere Anzahl von<br />
Menschen nimmt unsere Werbemaßnahmen in den<br />
Medien und auf den Straßen wahr. Dazu kommen unsere<br />
mehr als 36.000 Mitarbeiter verschiedenster Nationalitäten.<br />
So steht C&A mit seiner Kommunikationsarbeit<br />
im stetigen Dialog mit all denen, die sich aus den<br />
unterschiedlichsten Gründen für das Unternehmen und<br />
seine Produkte interessieren.<br />
Wir nehmen diesen Dialog sehr ernst und tauschen<br />
uns regelmäßig mit unseren Anspruchsgruppen aus,<br />
um auf aktuelle Ereignisse und gesellschaftliche Strömungen<br />
möglichst zeitnah reagieren zu können. Wie<br />
die Kommunikation von C&A aussieht und welche Kanäle<br />
hierfür genutzt werden, wird im Folgenden kurz<br />
aufgezeigt.<br />
Die Werbung von C&A<br />
Die Zielgruppe von C&A lässt sich nicht auf eine bestimmte<br />
Personenschicht begrenzen. Unser Angebot<br />
richtet sich an alle Menschen, von jung bis alt, von groß<br />
bis klein und von schlank bis füllig. Dies gilt es bei den<br />
Kommunikationsmaßnahmen und besonders bei der<br />
Auswahl unserer Fotomodelle zu beachten. In der C&A<br />
Werbung spiegeln die Charaktere die Vielfältigkeit der<br />
Gesellschaft wider. Der Betrachter soll sich in unseren<br />
Modellen wiederfinden können. Unsere Werbung soll<br />
entsprechend unserer Unternehmenskultur ein positives<br />
Lebensgefühl vermitteln und Freude bereiten.<br />
Darum achten wir bei der Entwicklung neuer Werbekampagnen<br />
sehr genau darauf, dass die Motive oder Inhalte<br />
nicht als ausgrenzend, diffamierend oder verletzend<br />
empfunden werden können. Gleiches gilt natürlich<br />
auch für die Einhaltung sämtlicher gesetzlicher Bestimmungen,<br />
wie zum Beispiel die strengen Vorgaben zur<br />
Arbeitszeit von Kindern und Jugendlichen bei der Film<br />
und Fotoproduktion.<br />
C&A denkt europäisch. Und so ist die Kommunikationsstrategie<br />
auch konsequent auf ganz Europa ausgerichtet.<br />
Bis auf wenige nationale Notwendigkeiten finden<br />
sich auf dem gesamten Kontinent die gleichen<br />
C&A Werbemaßnahmen: von Anzeigen über Plakate,<br />
Prospekte, Radio und TVSpots, das Internet bis hin zur<br />
Schaufenstergestaltung unserer Geschäfte. Die Hauptaussage<br />
unserer Werbung bleibt dabei immer un angetastet:<br />
„Value for Money“ – Mode in guter Qualität zu<br />
günstigen Preisen. Denn dies versteht man euro pa weit.<br />
Die Kommunikation von C&A 23<br />
interne Kommunikationswege<br />
Kommunikation findet bei C&A aber natürlich nicht<br />
nur nach außen statt. Auch unsere Mitarbeiter werden<br />
regelmäßig über die verschiedenen unternehmensrelevanten<br />
Themen und Entwicklungen informiert. Denn<br />
nur wer die Unternehmensstrategie kennt, kann teamorientiert<br />
handeln. Dazu stehen unseren Teams diverse<br />
Informationsquellen zur Verfügung, wie zum Beispiel<br />
Poster und Plakate in den Sozialräumen, Broschüren, die<br />
C&AHomepage, das länderspezifische Intranet sowie<br />
die Website der „Service Organisation for Compliance<br />
Audit Management“ (SOCAM). Auch die Personalvertretung<br />
und der Betriebsrat kommunizieren auf nationaler<br />
und europäischer Ebene mit den Mitarbeitern. Aber natürlich<br />
ist es auch jederzeit möglich, dass sich ein einzelner<br />
Mitarbeiter mit Fragen, Kritik oder Verbesserungsvorschlägen<br />
an die Geschäftsleitung wenden kann.
„Dass es in Polen, Tschechien oder Rumänien mittlerweile<br />
auch C&A-Filialen gibt, ist doch ein guter Beweis<br />
dafür, dass Europa immer mehr zusammenwächst.“<br />
Beata Przysie˛z˙nik, Dekorateurin, C&A Krakau, Polen
Das Unternehmen C&A Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A 25<br />
Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A<br />
Der Erfolg von C&A wäre ohne das Engagement, die Kreativität<br />
und die Freundlichkeit seiner Mitarbeiter nicht<br />
möglich. Die gesamte Unternehmenskultur bei C&A ist<br />
geprägt von Fairness, Offenheit, Chancengleichheit und<br />
gegenseitigem Vertrauen – vom Verkauf bis zum Vorstand.<br />
Derzeit arbeiten europaweit mehr als 36.000 Menschen<br />
mit den unterschiedlichsten Nationalitäten bei<br />
C&A. In verschiedenen Arbeitszeitmodellen sind sie en tweder<br />
in den 1.353 Verkaufshäusern, den 13 Verteilzentren<br />
oder in den beiden Verwaltungszentralen in Düsseldorf<br />
und Brüssel tätig. Wie multikulturell das Unternehmen<br />
C&A aufgestellt und geprägt ist, sieht man in<br />
der Aufstellung auf dieser Seite.<br />
Die Gesamtstrategie der Personalabteilung von C&A<br />
wird in der europäischen Zentrale festgelegt. Zusätzlich<br />
gilt es, die nationalen Gesetzgebungen der Länder, in<br />
denen C&A vertreten ist, zu berücksichtigen. Die Strategie<br />
wird dann von den nationalen C&AOrganisationen<br />
selbstständig umgesetzt.<br />
C&A zahlt seinen Angestellten ein marktgerechtes<br />
und faires Gehalt, das mindestens den nationalen ge <br />
setz lichen Anforderungen entspricht. Gleiches er war tet<br />
und fordert C&A auch von seinen Lieferanten und Herstellungsbetrieben<br />
in ihren jeweiligen Ländern.<br />
Die Fluktuationsrate bei den festangestellten und unbefristet<br />
tätigen Mitarbeitern bei C&A liegt unter der des<br />
Marktes. Dies ist das positive Ergebnis einer auf Langfristigkeit<br />
ausgerichteten Personalpolitik.<br />
Bei C&A sind branchenüblich mehr Frauen als Männer<br />
beschäftigt. Im Verkauf ist dies generell der Fall.<br />
Aber auch bei den Produktmanagern im Einkauf kann<br />
C&A einen Frauenanteil von 40% aufweisen. Es gehört<br />
zu den langfristigen Zielen, den Anteil weiblicher Führungskräfte<br />
weiter, aber ohne festgeschriebene Quotenvorgabe,<br />
zu steigern.<br />
Eine ausgeglichene WorkLifeBalance der Mitarbeiter<br />
ist bei C&A fest in der Unternehmenskultur verankert.<br />
Dies zeigt sich zum Beispiel bei der Beurlaubung<br />
und Teilzeitbeschäftigung von Eltern. Den betreffenden<br />
Mitarbeitern werden variable Arbeitszeitgestaltungen<br />
angeboten, welche die Kombination von Beruf und<br />
Elternschaft je nach Position und beruflicher Anforderung<br />
so reibungslos und individuell wie möglich zur<br />
beiderseitigen Zufriedenheit und im Einklang mit den<br />
betrieblichen Erfordernissen regeln sollen.<br />
Auch für andere Gruppen von Angestellten, wie zum<br />
Beispiel jüngere Arbeitnehmer oder Studenten, ist eine<br />
flexible Arbeitsplatzgestaltung sinnvoll. Denn so können<br />
sie auch an Wochenenden oder außerhalb der<br />
Hauptgeschäftszeiten arbeiten. C&A achtet darauf, dass<br />
Das Familienunternehmen<br />
C&A ist mittlerweile in<br />
19 europäischen Ländern<br />
vertreten und beschäftigt<br />
über 36.000 Mitarbeiter.<br />
Damit sind wir wohl eine<br />
der größten europäischen<br />
Großfamilien.
26 Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A<br />
DAS C&A-TeAM in ZAhLen<br />
01/07 01/08 01/09 Nationalitäten<br />
Belgien 1.758 1.871 1.876 23<br />
Deutschland 16.898 17.250 17.883 74<br />
Frankreich 2.306 2.347 2.230 52<br />
Luxemburg 140 135 129 9<br />
niederlande 4.490 4.376 4.421 46<br />
Österreich 2.159 2.161 2.067 29<br />
Polen 339 370 518 2<br />
Portugal 529 616 608 12<br />
Schweiz 1.597 1.745 1.706 39<br />
Slowakei 65 297 2<br />
Slowenien 96 122 2<br />
Spanien 1.851 2.204 2.425 34<br />
Tschechien 447 520 441 3<br />
Türkei 188 408 3<br />
Ungarn 423 513 509 1<br />
italien 9 1<br />
Kroatien 9 9 1<br />
Rumänien 10 10 1<br />
Bulgarien 4 4 1<br />
europ. Zentralen 1.148 1.215 804<br />
Gesamt 34.085 35.672 36.476<br />
das Verhältnis von Mitarbeitern mit Vollzeitverträgen zu<br />
denen mit Teilzeitverträgen ausgewogen ist, um auf<br />
betriebliche Notwendigkeiten und persönliche Wünsche<br />
gleichermaßen reagieren zu können. Dementsprechend<br />
spie gelt die Fluktuation in den oben genannten<br />
Personenkreisen den saisonalen Bedarf des Unternehmens<br />
wider.<br />
Diese Flexibilität ist von besonderer Bedeutung,<br />
wenn gesundheitliche oder private Probleme die Arbeit<br />
der Mitarbeiter beeinflussen. Als verantwortungsbewusstes<br />
Unternehmen versucht C&A in diesen Fällen,<br />
gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen zu finden,<br />
die auf die jeweilige, momentane Lebenssituation<br />
abgestimmt sind.<br />
Ein anderes Beispiel für variable Arbeitsplatzgestaltung<br />
findet sich in den Zentralauszeichnungen in den<br />
Niederlanden. Um einen tieferen Einblick in die unterschiedlichen<br />
Arbeitsbereiche zu bekommen, kön nen<br />
die Mitarbeiter hier an einem Rotationsmodell teilnehmen<br />
und in verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel<br />
der Warenannahme und der Warenverteilung<br />
arbeiten. So bekommen die Mitarbeiter einen besseren<br />
Gesamtüberblick über die Abläufe im Betrieb und können<br />
nach ihren Stärken und Interessen eingesetzt werden.<br />
Das Unternehmen C&A<br />
Ausbildung und Karriere<br />
Jedes Jahr bildet C&A hunderte junger Menschen in den<br />
unterschiedlichsten Berufen aus. Jeder von ihnen hat<br />
anschließend dieselben Chancen auf Schulungsmaßnahmen<br />
und dieselben Aufstiegsmöglichkeiten. C&A<br />
hält sich dabei selbstverständlich an die Ausbildungsgesetze<br />
der jeweiligen Länder. Unser internes Ausbildungssystem<br />
geht dabei jedoch noch über das hinaus,<br />
was die Gesetzgeber fordern. So ist bei C&A unter anderem<br />
auch ein Mentorsystem integriert, das den Auszubildenden<br />
auf ihrem Weg erfahrene Mitarbeiter zur<br />
Seite stellt. Zudem gibt es bei C&A interne Trainer, die<br />
ihnen – je nach Aufgabenbereich – gezielt zusätzliches<br />
Wissen vermitteln. Diese Trainings finden entweder als<br />
Unterrichtseinheit mit einem Dozenten in einem Blockseminar<br />
oder als Lektion im Intranet mit freier Zeiteinteilung<br />
statt. Theorie ist wichtig. Aber mindestens genauso<br />
wichtig ist die praktische Arbeit. Daher erhalten<br />
unsere Azubis auch immer ein sogenanntes „Training<br />
on the Job“, das jeweils von einem Coach begleitet wird.<br />
Darüber hinaus bietet C&A auch weitere Fortbildungsmöglichkeiten<br />
an. Die Angebotspalette ist vielfältig<br />
und reicht von Seminaren für Führungskräfte und<br />
Schulungen in Datenverarbeitungssystemen bis hin zu<br />
Kursen zum Verhaltenskodex von C&A in dem Arbeitsbereich<br />
„Soziale Angelegenheiten“. Außerdem werden
Das Unternehmen C&A<br />
für die Mitarbeiter in allen Häusern ErsteHilfeKurse<br />
und Brandschutzübungen abgehalten. In den Hauptverwaltungen<br />
bieten wir zusätzlich Englischkurse an,<br />
da dies die Geschäftssprache von C&A Europa ist.<br />
Das neue Trainee-Programm<br />
Bei C&A kommt seit Anfang des Jahres 2010 ein neues,<br />
umfassendes TraineeProgramm zum Einsatz. Dieses<br />
Programm dauert 30 Monate und teilt sich in drei Ausbildungsabschnitte<br />
auf. In der ersten Phase durchlaufen<br />
die Trainees die sogenannten „Selling Basics“, in denen<br />
sie unter anderem verschiedene Filialen, mehrere Verteilzentren<br />
und die Logistik kennen lernen. In der<br />
zweiten und längsten Phase werden die Trainees zu<br />
gleichen Teilen im Einkauf und im Regional Marketing<br />
eingesetzt. In der abschließenden dritten Phase ihres<br />
Programms wird nach den individuellen Stärken der<br />
Trainees entschieden, ob sie das Programm ganz im Regional<br />
Marketing oder in zwei Teams des Einkaufs beenden.<br />
eigenverantwortung<br />
Wertschätzung und die Eigenverantwortung des Einzelnen<br />
gehören zu unseren Leitmotiven. Wir sind nämlich<br />
fest davon überzeugt – und unsere langjährigen Erfahrungen<br />
bestätigen uns darin –, dass Mitarbeiter sowohl<br />
effizienter als auch zufriedener arbeiten, wenn sie<br />
eigenverantwortlich handeln können und nicht nur anderen<br />
zuarbeiten. Aus diesem Grund vertrauen wir unseren<br />
Mitarbeitern ein möglichst hohes Maß an Eigenverantwortung<br />
in ihrem Bereich an.<br />
Teamarbeit<br />
Um erfolgreich zu sein, braucht ein Unternehmen von<br />
der Größe von C&A keine Einzelkämpfer, sondern teamorientierte<br />
Mitarbeiter. In jeder der C&AFilialen finden<br />
sich Menschen mit den unterschiedlichsten Qualifikationen<br />
und Erfahrungen – von den Auszubildenden<br />
über den Hausmeister und die Verkaufskräfte bis hin<br />
zur Filialleitung. Jeder Einzelne leistet dabei seinen Beitrag<br />
für den Erfolg des ganzen Hauses. Daher hat C&A<br />
ein in ganz Europa gültiges, abteilungsübergreifendes<br />
Bonussystem eingeführt, das sich für alle Mitarbeiter<br />
gleichermaßen auszahlt. Die Bonusziele werden für<br />
jede einzelne Filiale festgelegt und sind realistisch und<br />
nachvollziehbar zu erreichen. Den Regeln für das Bonussystem<br />
liegt das SMARTPrinzip zugrunde:<br />
Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A 27
28 Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A<br />
Es ist nicht wichtig, ob es<br />
zu Streitigkeiten zwischen<br />
Mitarbeitern kommt,<br />
sondern, wie man es schafft,<br />
sie zu schlichten.<br />
Hierfür unternimmt C&A<br />
eine ganze Menge.<br />
Specific = auf die Aufgabe zugeschnitten<br />
Measurable = messbar<br />
Achievable = erreichbar<br />
Reliable = vertrauenswürdig<br />
Timing = für eine bestimmte Zeitperiode aufgestellt<br />
Für die Führungsebene gibt es einen erfolgsabhängigen,<br />
variablen Bonus.<br />
Beschwerdemanagement<br />
Obwohl die C&AFirmenkultur auf Fairness, Offenheit,<br />
Chancengleichheit und gegenseitigem Vertrauen basiert,<br />
kann es zu Meinungsverschiedenheiten im Unternehmen<br />
kommen. Aus diesem Grund hat jeder Mitarbeiter,<br />
der sich an seinem Arbeitsplatz diskriminiert<br />
oder in sonstiger Weise beeinträchtigt oder verletzt<br />
fühlt, das Recht, sich mit seinem Anliegen vertraulich<br />
an ein Mitglied der Geschäftsleitung oder an eine Mitarbeitervertretung<br />
zu wenden. Wenn derjenige es wünscht,<br />
kann er sich ebenso selbstverständlich von einem Kollegen<br />
oder einer Kollegin seiner Wahl zu dem Gespräch<br />
mit der Geschäftsleitung begleiten lassen. Mit dem FairnessChannel,<br />
den wir weiter unten näher beschreiben,<br />
hat C&A eine weitere Möglichkeit zur vertraulichen Meinungsäußerung<br />
geschaffen.<br />
Das Unternehmen C&A<br />
Die Partnerschaft mit dem Betriebsrat<br />
Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter hat das Recht,<br />
sich einer die Arbeitnehmerinteressen vertretenden Organisation<br />
ihrer oder seiner Wahl anzuschließen. Für<br />
das Unternehmen C&A ist es eine Selbstverständlichkeit,<br />
sämtliche rechtlichen Vorgaben für die Interessenvertretungen<br />
auf allen Ebenen und in allen Ländern einzuhalten.<br />
Wir betrachten die Betriebsräte oder vergleichbare<br />
Arbeitnehmervertreter bei C&A als Partner, mit denen<br />
wir eine vertrauensvolle Zusammenarbeit pflegen, und<br />
sehen ihre Arbeit als einen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens.<br />
Der Austausch findet auf allen Ebenen<br />
statt, von den lokalen Betriebsräten in den Filialen, dem<br />
Gesamtbetriebsrat auf nationaler Ebene bis hin zum europäischen<br />
C&A Informations und Kommunikationsforum<br />
(CICF), dem europäischen Betriebsrat von C&A.
Das Unternehmen C&A<br />
„Bei C&A ist eigenverantwortliches Arbeiten gewünscht und<br />
wird entsprechend gefördert. Dies hat mir von Anfang an geholfen,<br />
mich im Job und als Persönlichkeit weiterzuentwickeln.“<br />
Magdalena Kunicka, Filialleiterin, C&A Krakau, Polen
30 Der C&A Fairness-Channel<br />
C&A’s direct and confidential<br />
Fairness-Channel<br />
The integrity of all our business operations is crucial to C&A.<br />
We want to know. Therefore C&A provides a safe communication<br />
line for sensitive information. Please talk to us.<br />
Contact:<br />
C&A Fairness Channel<br />
-confidential-<br />
Postbox 102264<br />
D-40013 Duesseldorf<br />
e-mail: csa@c-and-a.com<br />
Tel.: +49-211-9872-3883<br />
For more information:<br />
www.c-and-a.com/aboutUs/fairnesschannel<br />
Der C&A Fairness-Channel<br />
Die Umsetzung der Europäischen AntiDiskriminierungsrichtlinien<br />
in die nationalen Gesetze der europäischen<br />
Mitgliedstaaten verschafft auch den Arbeitnehmern<br />
einen direkten Rechtsanspruch, gegen Diskriminierungen<br />
aller Art in Schutz genommen zu werden.<br />
Verboten sind danach Benachteiligungen aufgrund von<br />
ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung,<br />
Behinderung, sexueller Identität oder Alter.<br />
Fairness und gegenseitiges Vertrauen sind fundamentale<br />
Aspekte unseres Handelns. Nur Mitarbeiter, die an<br />
ihrem Arbeitsplatz nicht um Benachteiligung fürch ten<br />
müssen, sind in der Lage, ihre Arbeit zur eigenen und zur<br />
Zufriedenheit des Unternehmens zu erfüllen. Für den<br />
Fall, dass es aufgrund von persönlichen Konflikten mit<br />
Vorgesetzten oder Kollegen zu substantiellen Störungen<br />
dieses Prinzips kommt und Mitarbeiter sich diskriminiert<br />
oder bedrängt fühlen, muss die Möglichkeit bestehen,<br />
sich persönlich und vertraulich anzuvertrauen.<br />
Dabei werden Konflikte zunächst in den zuständigen<br />
Unternehmensstrukturen angesprochen und dort<br />
auch in der Regel einer Lösung zugeführt. Dennoch<br />
kann es immer wieder Situationen geben, in denen dieses<br />
aus ver schiedenen Gründen nicht möglich ist. Für<br />
diesen Fall hat C&A die Möglichkeit geschaffen, sich persönlich<br />
und vertraulich gegenüber einer besonders<br />
Das Unternehmen C&A<br />
vertrauenswürdigen Stelle im Unternehmen direkt zu<br />
äußern und um Hilfe zu bitten.<br />
Dies gilt ebenfalls für persönlich gemachte Beobachtungen<br />
und Erfahrungen hinsichtlich von Sachverhalten,<br />
welche eine substantielle Gefährdung der ethischen<br />
Leitlinien des Unternehmens befürchten lassen.<br />
Auch unseren Vertragspartnern, insbesondere unsere<br />
Lieferanten und Produzenten, aber auch allen anderen<br />
am Herstellungsprozess Beteiligten weltweit, haben wir<br />
die Möglichkeit eröffnet, an uns heranzutreten, um<br />
Sachverhalte aufzuzeigen, welche mit den ethischen<br />
Überzeugungen von C&A nicht in Einklang zu bringen<br />
sind. Dies können unfaire und diskriminierende Benachteiligungen<br />
persönlicher Art sein, aber auch Situationen,<br />
in denen C&A aus dem inakzeptablen Verhalten<br />
Einzelner Nachteile drohen. Der C&A Code of Conduct,<br />
welcher als Grundprinzip den fairen und ehrlichen Umgang<br />
aller am Herstellungsprozess Beteiligten festschreibt,<br />
benennt insoweit Themenbereiche, welche wir<br />
nicht akzeptieren, und entsprechende Praktiken, bei deren<br />
Aufdeckung wir konsequent reagieren.<br />
Für die aufgeführten internen wie auch externen Situationen<br />
hat C&A deshalb eine institutionalisierte<br />
Möglichkeit geschaffen, sich über einen separaten Kommunikationskanal,<br />
den C&A FairnessChannel, direkt
Das Unternehmen C&A Der C&A Fairness-Channel 31<br />
an ausgewählte, speziell dafür benannte Vertrauenspersonen<br />
zu wenden, um dort einen direkten und vertraulichen<br />
Ansprechpartner zu finden. Dieser Gesprächspartner<br />
hat direkten Zugang zur Unternehmensspitze,<br />
um gegebenenfalls auch mit der nötigen Autorität handeln<br />
zu können. Zu diesem Zweck wurde eine separate<br />
Telefonleitung und eine eigene EMail und Postadresse<br />
geschaffen, um die gebotene Vertraulichkeit zu gewährleisten.<br />
C&A hat dazu eine eigene Unternehmensleitlinie<br />
(„Firsttoknow Policy“) entwickelt und eingeführt. In<br />
der ent sprechenden Präambel zu dieser Leitlinie heißt<br />
es demnach entsprechend:<br />
• Die C&A-Unternehmungen in Europa, in Übereinstimmung<br />
mit den grundlegenden Prinzipien der im Familienbesitz<br />
befindlichen COFRA Holding AG, führen ihre<br />
Geschäfte in einer verantwortlichen und ehrlichen<br />
Weise, basierend auf den Managementprinzipien der<br />
ver antwortungsbewussten Unternehmensfüh rung und<br />
sozialer Unternehmensverantwortung.<br />
• Aus diesem Grunde ist der Grundsatz des „Wissens aus<br />
erster Hand“ eine der Grundanforderungen der guten<br />
Unternehmensführung. Die Unternehmensführung bedarf<br />
erstrangiger Informationen hinsichtlich von Umständen,<br />
welche geeignet sind, die Integrität, das Image<br />
und die finanzielle Sicherheit der Firma intern und in<br />
ihren globalen Handelsmärkten zu gefährden.<br />
• Die Unternehmenskultur von C&A fußt seit jeher auf<br />
klaren Zuständigkeiten, Verantwortung, Vertrauen und<br />
Transparenz in ihren Managementstrukturen und Verfahren.<br />
Insbesondere die Integrität, unter der geschäftlich<br />
relevante Entscheidungen getroffen werden müssen,<br />
ist eines der grundlegenden Prinzipien unserer<br />
ge schäftlichen Handlungen, welche jederzeit und unter<br />
allen Umständen in einem fairen und ehrlichen Umfeld<br />
erfolgen.<br />
• Wir sind davon überzeugt, dass diese grundlegenden<br />
Standards für unsere gesamten geschäftlichen Aktivitäten<br />
gelten und universal in allen Kulturen und Gesellschaften<br />
Gültigkeit beanspruchen, unabhängig von gegenstehenden<br />
Gewohnheiten und Gebräuchen.<br />
• Dieses Grundprinzip beansprucht Gültigkeit gegenüber<br />
allen, mit denen wir geschäftlich verbunden sind, unseren<br />
Angestellten, unseren Interessengruppen, unseren<br />
Lieferanten, unseren Geschäftspartnern und unseren<br />
Kunden.<br />
• Fehlverhalten, wie die Verletzung von Gesetzen, Betrug,<br />
Korruption, Vetternwirtschaft, Ausbeutung, Diskriminierung,<br />
sexuelle Belästigung, Mobbing und andere<br />
kriminelle oder unethische Verhaltensweisen ge<br />
fährden und setzen die ethischen Grundüberzeugungen<br />
und das Image von C&A aufs Spiel und verschwenden<br />
seine menschlichen und finanziellen Unternehmenswerte<br />
und bilden damit eine Gefahr für seine<br />
finanzielle Sicherheit und Integrität. Die Geschäftsleitung<br />
von C&A hat deshalb ein originäres Interesse daran<br />
und die Verantwortung, um Informationen aus<br />
erster Hand und unverzüglich zu erhalten, um interne<br />
oder externe Missstände im Zusammenhang mit seinen<br />
geschäftlichen Aktivitäten zu erfahren.<br />
• Als eine der wichtigen Maßnahmen, um dieses Prinzip<br />
abzusichern und zu bewahren und die individuellen<br />
Regeln für ein unternehmensbezogenes Frühwarnsystem<br />
festzulegen, begründet C&A Europa, unter Berücksichtigung<br />
der entsprechenden Regeln der COFRA<br />
AG, hiermit ein einfaches, zugängliches, vertrauliches<br />
und offenes Beschwerdesystem für jeden, der seriöse<br />
Tatsachen oder nachweisbare Verdachtsmomente über<br />
be denkliche Unternehmenshandlungen offenbaren<br />
mö chte, unter dem Namen „FairnessChannel“.
„Dass man etwas ändern kann, zeigt das Engagement<br />
von C&A für den Anbau von Biobaumwolle. Was da<br />
in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt wurde, ist schon<br />
beeindruckend.“ Thong Lam, Designer Clockhouse, Düsseldorf, Deutschland
Das Unternehmen C&A Das Netzwerk unseres Handelns 33<br />
Das Netzwerk unseres Handelns<br />
C&A ist ein Handelsunternehmen. Wir stellen unsere<br />
Waren nicht selbst her, sondern kaufen sie entweder<br />
verkaufsfertig konfektioniert ein oder lassen sie nach<br />
unseren speziellen Vorgaben produzieren.<br />
Die „textile Kette“ ist die Bezeichnung für den Zyklus,<br />
den ein Kleidungsstück von der Erzeugung bis zur Entsorgung<br />
oder Weiterverwertung der Faser durchläuft.<br />
Sie lässt sich in folgende Stationen unterteilen:<br />
• Fasergewinnung<br />
• Faden- und Textilerzeugung<br />
• Textilveredelung<br />
• Konfektionierung<br />
• Transport und Verteilung<br />
• Gebrauch<br />
• Verwertung<br />
• Entsorgung<br />
Die Zulieferkette für Bekleidung ist in den vergangenen<br />
Jahren immer anspruchsvoller geworden. Lieferanten<br />
beauftragen mitunter Produktionsbetriebe, die ihrerseits<br />
wieder Subunternehmer beschäftigen können.<br />
Dies kann sowohl für komplette Artikel als auch für einzelne<br />
Bestandteile der Bekleidungsstücke zu langen<br />
Tran sportwegen führen. So hat ein Bekleidungsstück<br />
mitunter schon viele tausend Kilometer hinter sich gebracht,<br />
bevor es vom Kunden getragen werden kann.<br />
Aus dieser Globalisierung resultieren für die Entwicklungs<br />
und Schwellenländer, in denen C&A die Mehr <br />
heit seiner Waren einkauft, willkommene Chan cen. Die<br />
Textil und Bekleidungsproduktion sichert mit ihren<br />
Arbeitsplätzen das Einkommen tausender Familien, das<br />
damit einhergehende wirtschaftliche Wachstum er höht<br />
in vielen Regionen die Lebensstandards und öffnet den<br />
dortigen Herstellern das Tor zu den weltweiten Märkten.<br />
Diese Entwicklung bringt aber auch Herausforderungen<br />
mit sich: Die Produktionsbedingungen in vielen<br />
die ser Länder sind häufig mit unseren Vorstellungen einer<br />
verantwortungsvollen Bekleidungsherstellung nicht<br />
vereinbar. Umweltvorschriften und arbeitsrechtliche Bestimm<br />
ungen sind nicht immer streng und umfassend<br />
geregelt oder werden nur teilweise umgesetzt.<br />
Der textile Einzelhandel ist heutzutage – wie viele andere<br />
Industriezweige auch – einem immer stärker werdenden<br />
Preisdruck ausgesetzt. Diesen Druck spüren<br />
auch alle an der Beschaffungskette beteiligten Akteure.<br />
Zusätzlich wechseln die Trends in der Modeindustrie<br />
immer häufiger, was eine schnelle Produktion und Lieferung<br />
unter hohem Zeitdruck zur Folge hat. Falls damit<br />
nicht angemessen umgegangen wird, spüren dies auch<br />
Wir sichern nicht nur das<br />
Einkommen unserer eigenen<br />
Mitarbeiter. Entlang der<br />
„textilen Kette“ sorgt C&A mit<br />
seiner Bekleidungsproduktion<br />
für steigendes Wachstum und<br />
höhere Lebensstandards.
34 Das Netzwerk unseres Handelns<br />
Für die Sicherheit und<br />
das Vertrauen unserer Kunden<br />
und Mitarbeiter ist<br />
Transparenz eines unserer<br />
Hauptanliegen. Was wir<br />
hierfür alles unternehmen,<br />
lesen Sie hier.<br />
die Produktionsbetriebe, was somit auch die Bedingungen,<br />
unter denen die Menschen dort arbeiten, beeinflussen<br />
kann.<br />
Die Sicherungsmechanismen<br />
der textilen Kette<br />
C&A übernimmt für seine Produkte die volle Verantwortung.<br />
Daher ist es uns besonders wichtig, so viel Transparenz<br />
wie möglich über jedes einzelne Glied der Lieferkette<br />
zu haben. Im Laufe vieler Jahre haben wir gemeinsam<br />
mit unseren Lieferanten ein komplexes Netzwerk<br />
geschaffen, das uns eine größtmögliche Sicherheit für<br />
alle Mitarbeiter in der Produktion und im Verkauf und<br />
vor allem für unsere Kunden bietet.<br />
Wir haben Instrumente und Verfahren entwickelt,<br />
die in diesem Bericht in separaten Kapiteln ausführlich<br />
vorgestellt werden. Zum besseren Verständnis unseres<br />
verantwortungsbewussten Handelns hier eine kurze<br />
Zusammenfassung:<br />
• Verhaltenskodex<br />
• Qualitätsmanagement<br />
• SOCAM<br />
• Schulungen<br />
• Austausch mit den Kunden und Verbrauchern<br />
• Dialog mit Anspruchsgruppen<br />
Das Unternehmen C&A<br />
Verhaltenskodex<br />
Das Prinzip des „fairen und ehrlichen Handelns“ hat bei<br />
C&A einen hohen Stellenwert. Fairness und Ehrlichkeit<br />
sind gleichzeitig die wesentlichen Eckpfeiler unserer<br />
Stra tegie für ethische Verantwortung und Nachhaltigkeit.<br />
• Unsere angebotenen Produkte müssen unseren<br />
hohen Ansprüchen an Qualität und Sicherheit<br />
unbedingt genügen.<br />
• Ware für C&A muss unter fairen, sozialverträglichen<br />
und umweltfreundlichen Bedingungen hergestellt<br />
werden.<br />
Diese Forderungen haben wir in unserem Verhaltenskodex<br />
– dem Code of Conduct for the Supply of Merchandise<br />
– festgeschrieben. Außerdem sind sie verbindliche<br />
Bestandteile der allgemeinen Lieferbedingungen<br />
(General Delivery Instructions, GDI) mit unseren Lieferanten.<br />
Diese enthalten zudem Richtlinien für die Sicherung<br />
sozialer und ökologischer Mindeststandards<br />
sowie klare Vorgaben bezüglich der Herstellung und Produktqualität<br />
unserer Waren. Ab Seite 65 wird der Kodex<br />
näher beschrieben.
Das Unternehmen C&A<br />
Qualitätsmanagement<br />
Wir wollen unseren Kunden jederzeit gewährleisten<br />
können, dass sie von uns gebrauchssichere Ware bekommen.<br />
Darum kontrollieren die Mitarbeiter der Abteilung<br />
Qualitätssicherung hauptsächlich schon in den<br />
Herstellungsländern Produktionsmuster auf Verarbeitung<br />
und ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften.<br />
Erst danach wird die Ware angefertigt und<br />
weiter bis in die europäischen Verteilzentren transportiert.<br />
Unser Qualitätsmanagementsystem wird ab Seite<br />
47 detailliert erläutert.<br />
SOCAM<br />
Uns liegt nicht nur die Sicherheit unserer Kunden am<br />
Herzen. Wir haben uns auch vor mehr als 14 Jah ren zum<br />
Ziel gesetzt, dass die Menschen in den produzierenden<br />
Betrieben unter akzeptablen Bedingungen arbeiten können.<br />
Daher gründete C&A im Jahr 1996 die SOCAM (Service<br />
Organisation for Compliance Audit Management).<br />
Sie kontrolliert weltweit mit einem stetig wachsenden<br />
Team von Auditoren die Einhaltung des Verhaltenskodex<br />
bei den von C&A beauftragten Produktionsstätten<br />
vor Ort und anderen Dienstleistern entlang der Lieferkette.<br />
Die Arbeit der SOCAM wird auf Seite 69 näher vorgestellt.<br />
Schulungen<br />
Neben der Überprüfung ist es eine weitere wesentliche<br />
Aufgabe der SOCAM, die unterschiedlichen Stationen<br />
der Lieferkette konkret darin zu beraten, wie sie Produktionsbedingungen<br />
schaffen können, die mit dem C&A<br />
Verhaltenskodex übereinstimmen. Allein in den letzten<br />
12 Monaten hat die SOCAM insgesamt fünf größere<br />
Work shops für die Mitarbeiter von Mondial, den C&Aeigenen<br />
Einkaufsbüros, weitere 40 in den C&AEinkaufsabteilungen<br />
sowie fünf ausführliche Seminare für<br />
Gruppen von Lieferanten in verschiedenen Ländern<br />
durchgeführt. Hinzu kommen noch 121 Schulungen, die<br />
2009 für einzelne Lieferanten in Einzelgesprächen abgehalten<br />
wurden.<br />
Austausch mit den Kunden<br />
und Verbrauchern<br />
Die Zufriedenheit unserer über 2 Millionen Kunden, die<br />
uns täglich besuchen, steht für C&A an erster Stelle. Um<br />
die Wünsche unserer Kunden besser kennen zu lernen,<br />
nutzt C&A verschiedene Methoden, um ihren Meinungen<br />
zu erfragen. In vielen C&AFilialen liegen daher<br />
zum Beispiel die bewährten Vordrucke aus, auf denen<br />
Lob, Anregungen und Kritik formuliert werden können.<br />
Vermehrt nutzen unsere Kunden für ein solches Feedback<br />
auch die KontaktSeite auf der C&AHomepage.<br />
Das Netzwerk unseres Handelns 35<br />
Darüber hinaus führen wir in ausgewählten europäischen<br />
Häusern Interviews nach den Vorgaben des INIT<br />
Instituts durch. Die Kunden werden gebeten, Fragen<br />
bezüglich ihrer Zufriedenheit mit der Auswahl des Sortiments,<br />
der Mitarbeiterfreundlichkeit, der Arbeitsabläufe<br />
und der Geschäftseinrichtung zu beantworten. Diese<br />
Aussagen unserer Kunden liefern uns zum einen wichtige<br />
Eindrücke und Vorschläge zum Erscheinungsbild<br />
unserer Geschäfte und unseres Sortiments und zum<br />
anderen sind sie eine regelmäßige Überprüfung unseres<br />
Serviceangebotes. Es ist natürlich immer unser Ziel,<br />
unseren Kunden stets das Bestmögliche anzubieten.<br />
Auf der europäischen Ebene führen wir jedes Jahr<br />
qualitative Marktforschungen in vier Produktkategorien<br />
durch, um herauszufinden, wie sich unser Kundenkreis<br />
zusammensetzt und welche Erwartungen an<br />
unsere Produkte gestellt werden. Hierfür nutzen wir<br />
zum Beispiel Diskussionsgruppen mit Kunden oder<br />
geführte Einkaufstouren durch C&AFilialen.
36 Das Netzwerk unseres Handelns<br />
Dialog mit Anspruchsgruppen<br />
C&A hat ein hohes Interesse daran, wie die Aktivitäten<br />
des Unternehmens in der Gesellschaft gesehen werden.<br />
Daher pflegen wir seit vielen Jahren ganz bewusst einen<br />
aktiven und manchmal auch kritischen Dialog mit verschiedenen<br />
Anspruchsgruppen. Dieser offene Austausch<br />
von Wissen, Meinungen und Erfahrungen nimmt weiter<br />
an Bedeutung zu und ist ein grundlegender Bestandteil<br />
der Nachhaltigkeitsstrategie von C&A.<br />
Ein wesentlicher Teil dieses Austausches ist zum<br />
Beispiel, dass wir Hinweisen von Nichtregierungsorganisationen<br />
auf mögliche strittige Angelegenheiten<br />
grundsätzlich nachgehen, diese ernst nehmen und im<br />
Rahmen unserer Möglichkeiten geeignete Maßnahmen<br />
ergreifen, um die Angelegenheiten zu beeinflussen<br />
oder bestenfalls zu beseitigen. In den letzten beiden<br />
Jahren gab es mehrere Hundert detaillierte Anfragen<br />
von unterschiedlichen Anspruchsgruppen und einzelnen<br />
Verbrauchern. Jede dieser Anfragen wurde von uns<br />
beantwortet.<br />
Durch unsere enge Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen<br />
(NROs) sowie NonProfitOrganisationen<br />
(NPOs) haben wir viel dazugelernt und konnten<br />
uns in vielen Bereichen wesentlich konstruktiver und<br />
wohltätiger weiterentwickeln. Ein gutes Beispiel für<br />
eine erfolgreiche Kooperation ist unsere Partnerschaft<br />
mit Organic Exchange und der Shell Foundation, auf die<br />
wir ab Seite 103 näher eingehen. Durch die Zusammenarbeit<br />
mit diesen beiden Organisationen ist es C&A erst<br />
möglich, sein Biobaumwollengagement umzusetzen<br />
und auszubauen sowie viele Farmer und ihre Familien<br />
mit Hilfe der Förderung sozialer Projekte zu unterstützen<br />
und ihnen Absatzmärkte für ihre Biobaumwolle<br />
zu öffnen.<br />
Branchenweite Zusammenarbeit<br />
C&A arbeitet auf vielen Ebenen, um die Bedingungen<br />
seines Handelns stetig zu verbessern, doch stößt unser<br />
Einfluss als einzelnes Unternehmen manchmal an seine<br />
Grenzen. Immer mehr Firmen erkennen die Notwendigkeit,<br />
dass nachhaltiges Handeln eine Zusammenarbeit<br />
zwischen verschiedenen Unternehmen erfordert, um<br />
gemeinsam gesteckte Ziele zu erreichen. Darum kooperiert<br />
C&A sowohl mit anderen Unternehmen in branchenübergreifenden<br />
Verbänden als auch mit Nichtregierungsorganisationen,<br />
wissenschaftlichen Instituten,<br />
Arbeitnehmervertretungen und Behörden.<br />
Unsere Kooperationen mit AFIRM (Apparel and<br />
Footwear International RSL Management) und CATS<br />
(Cooperation for Avoiding Toxic Substances in Shoes)<br />
sind hierfür zwei Bespiele, die wir im Kapitel „Die Qualität<br />
von C&A“ ausführlicher vorstellen. C&A ist eben<br />
Das Unternehmen C&A<br />
falls ein aktives Mitglied des Global Social Compliance<br />
Programme (GSCP). In diesem Forum nimmt C&A durch<br />
seine Erfahrung in Bezug auf AuditingProzesse eine<br />
Schlüsselrolle ein und ist Mitglied in einer Arbeitsgemeinschaft<br />
zum gleichen Thema. Zudem gehört C&A<br />
der Expert Working Group on Environmental Module of<br />
GSCP Reference Tools an, die unternehmensspezifische<br />
Rahmenbedingungen formuliert, mit denen Firmen in<br />
der Lage sind, die ökologischen Einflüsse entlang der<br />
textilen Lieferkette zu reduzieren.<br />
Das GSCP dient in dieser Hinsicht als Informationsplattform<br />
und ist damit für C&A von besonderer Bedeutung,<br />
weil es uns einen Erfahrungsaustausch mit Unternehmen<br />
unserer Branche ermöglicht, wir uns an den<br />
GSCP Reference Tools orientieren und von guten Beispielen<br />
sowie Marktentwicklungen lernen können. Wir<br />
möchten mit unserem Engagement erreichen, dass Prozesse<br />
entwickelt werden, die zum einen zur Verbesserung<br />
der Arbeitsbedingungen und zum anderen zu<br />
einer Vergleichbarkeit der Methoden führen.<br />
Die Kommunikation in diesen verschiedenen globalen<br />
Netzwerken hilft, das Prinzip der Nachhaltigkeit<br />
zunehmend bekannter zu machen. C&A sieht diesen<br />
Dialog als wichtigen Beitrag für die effiziente Umsetzung<br />
seiner nachhaltigen Unternehmensstrategie. Denn<br />
um nachhaltige, positive Entwicklung gewährleisten zu
Das Unternehmen C&A<br />
können, muss das Wirtschaftswachstum mit einer dauerhaften<br />
Implementierung von sozialen Mindeststandards<br />
und umweltfreundlichen Produktionsbedingungen<br />
einhergehen.<br />
Eine Aufstellung der Anspruchsgruppen, mit de nen<br />
wir kooperieren, und der Organisationen, in denen C&A<br />
Mitglied ist, steht auf Seite 38.<br />
„36.000 Mitarbeiter. Das funktioniert nur, wenn<br />
jeder – vom Azubi bis zum Vorstand – sich an die<br />
Verhaltensregeln hält. Wie in einer großen Familie.<br />
Vielleicht ist dies das Erfolgsgeheimnis von C&A.“<br />
Selene Ortega, Verkäuferin, C&A Madrid, Spanien
38 Dialog mit gesellschaftlichen Interessenvertretern Das Das Unternehmen Unternehmen C&A<br />
C&A<br />
Dialog mit gesellschaftlichen Interessenvertretern<br />
nationale und internationale Organisationen<br />
und Verbände, in denen C&A Mitglied ist:<br />
• AFIRM, www.afirm-group.com<br />
• ANGED, www.anged.es*<br />
• Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels,<br />
www.ave-koeln.de<br />
• EuroCommerce, www.eurocommerce.be<br />
• European Retail Round Table, www.errt.org<br />
• FEDIS, www.fedis.be<br />
• Fédération des Enseignes de l´Habillement,<br />
www.f-eh.com<br />
• FETICO, www.fetico.es<br />
• Foreign Trade Association, www.fta-eu.org<br />
• Fédération pour l´urbanisme et le développement<br />
du commerce spécialisé, www.procos.fr<br />
• GSCP (Global Social Compliance Programme),<br />
www.ciesnet.com<br />
• L’Union du Commerce de Centre-Ville, www.ucv.com<br />
• Österreichischer Handelsverband,<br />
www.handelsverband.at<br />
• Raad Nederlandse Detailhandel, www.rndweb.nl<br />
• Svaz Obchodua cestovniho ruchu, www.socr.cz<br />
• Swiss Retail Federation, www.swiss-retail.ch*<br />
• Vereniging van Grootwinkelbedrijven in Textiel,<br />
www.rndweb.nl*<br />
• Bundesvereinigung Logistic Österreich, www.bvl.at<br />
• Wirtschaftskammern Sloweniens, portal.www.gzs.si<br />
• Wirtschaftskammern Österreichs, portal.wko.at<br />
nichtregierungsorganisationen (non-Governmen tal<br />
Organisations, nGOs) und gemeinnützige Gesell -<br />
schaften (non-Profit Organisations), mit denen C&A<br />
im Dialog steht bzw. zusammen arbeitet oder in denen<br />
C&A Mitglied ist:<br />
• Deutsche Umwelthilfe, www.duh.de<br />
• EPC, www.epcglobal.de<br />
• Kauri, www.kauri.be<br />
• Maatschappelijk Verantwoord Ondernemen Nederland,<br />
www.mvonederland.nl<br />
• Organic Exchange, www.organicexchange.org<br />
• Les Restos du cæur, www.restosducoeur.org<br />
• Secours Populaire Français, www.secourspopulaire.fr<br />
• Shell Foundation, www.shellfoundation.org<br />
• Baum e.V.<br />
• Terres de hommes<br />
interessengruppen, die sich mit einem konkreten<br />
Anliegen bezüglich unzulänglicher Arbeitsbedingungen<br />
an uns gewandt haben:<br />
• BGTLF (Bangladesh garments, textile & leather workers’<br />
federation)<br />
• CCC (Clean Clothes Campaign)<br />
• EJF (Environmental Justice Foundation)<br />
• FNV (Federatie Nederlandse Vakbonden)<br />
• ITGLWF (International textile, garment & leather workers’<br />
federation)<br />
*Ein Mitglied der Geschäftsleitung von C&A hat gleichzeitig eine vorsitzende Position in diesem Verband inne.<br />
Organisationen, in deren Arbeit sich C&A<br />
durch Dialoge, Beiträge, Veröffentlichungen<br />
und Stellungnahmen eingebracht hat:<br />
• Child Helpline International<br />
• Ethical Trade Initiative<br />
• Good Company<br />
• GRI-Arbeitsgruppe Apparel and Footwear<br />
• International Council for Shopping Centers<br />
• Institut für ökologische Wirtschaftsforschung<br />
• Konsumentenbond<br />
• Stiftung Warentest<br />
• Test-achats<br />
• Textilwirtschaft<br />
• Universität Eichstätt<br />
• Universität Münster<br />
• Universität Passau
Das Unternehmen C&A Dialog mit gesellschaftlichen Interessenvertretern 39
„Gerade als weltweit agierendes Unternehmen<br />
hat C&A eine große Verantwortung für die<br />
Menschen und die Umwelt in den Herstellungsländern.<br />
Ich finde, in der Hinsicht unternimmt<br />
C&A schon eine ganze Menge.“<br />
Karin Schweig, Yessica Buying, Düsseldorf, Deutschland
Das Unternehmen C&A Wie C&A seine Waren bezieht 41<br />
Wie C&A seine Waren bezieht<br />
C&A kauft seine Waren bei Lieferanten in 40 Ländern<br />
ein, die ihre Ware wiederum in über 60 Märkten herstellen<br />
lassen. Organisiert und koordiniert wird dies von<br />
unserer Einkaufsorganisation C&A Buying. In den beiden<br />
Zentralen in Brüssel und Düsseldorf sind rund 450<br />
Einkäufer, Designer, Trendscouts und Sty listen damit<br />
beschäftigt, die neuesten modischen Trends für unsere<br />
Kunden aufzuspüren und die entsprechende Ware für<br />
C&A einzukaufen.<br />
C&A Buying verfügt über 11 Einkaufsbüros in 9 Ländern,<br />
die unter dem Namen „Mondial“ firmieren und<br />
der C&AGruppe angehören. Mehr als 550 MondialMitarbeiter<br />
arbeiten direkt mit C&AVertragspartnern vor<br />
Ort zusammen. Mondial konzentriert sich auf folgende<br />
Arbeitsschwerpunkte:<br />
• Untersuchung der Produktionsmärkte<br />
• Marktanalyse über Lieferanten und Produktionsstätten<br />
• Beurteilung der technischen Ausstattung in den<br />
Produktionsbetrieben<br />
• Vereinbaren der Kapazitäten und Produktionszeitpläne<br />
mit Lieferanten und Einkäufern<br />
• Kontrolle der Musterteile<br />
• Überprüfen der Verarbeitung und der Passform<br />
• Kontrolle der Lieferzeiten<br />
• Qualitätskontrolle und Endabnahme<br />
• Koordination der Transportlogistik<br />
• Zollformalitäten<br />
• Rechnungswesen<br />
C&A bezieht seine Waren über „direkte“ und „indirekte“<br />
Lieferkanäle:<br />
Direkter einkauf über Mondial<br />
Mehr als 400 Lieferanten sind direkt in den Herstellungsländern<br />
ansässig und werden dort wie oben beschrieben<br />
von den lokalen MondialNiederlassungen<br />
unterstützt. Die Einkäufer von C&A besuchen die Hersteller<br />
sowohl in den Produktionsstätten als auch in den<br />
MondialBüros und bestellen ihre Waren vor Ort.<br />
Direkter einkauf über Canda OhG<br />
Zum direkten Einkauf gehört auch die Methode des CMT<br />
(Cut, Make and Trim). Hierfür arbeitet das C&ATochterunternehmen<br />
Canda mit C&ADesignern, nutzt sein<br />
Fach wissen, kümmert sich um die Beschaffung von<br />
Stoffen und sonstiger Materialien, wie zum Beispiel<br />
Knöpfe, und organisiert die Produktion sowie die Versendung<br />
der Waren. Die Fabrikationsstätten, mit denen<br />
Mode ist ein globales<br />
Business. C&A bezieht seine<br />
Waren von Lieferanten in<br />
40 Ländern und rund 450<br />
C&A-Mitarbeiter sind<br />
tagtäglich damit beschäftigt,<br />
weltweit neue Trends<br />
aufzuspüren.
42 Wie C&A seine Waren bezieht<br />
Canda zusam menarbeitet, befinden sich hauptsächlich<br />
in Osteuropa und China, wo Canda vor Ort seine Unterstützung<br />
anbietet. Auf diesem Weg bezieht C&A ungefähr<br />
5% seines gesamten Wareneinkaufs.<br />
indirekter einkauf (indirect Purchase)<br />
Bei dieser Art des Einkaufs bezieht C&A die Waren von<br />
etwa 500 Lieferanten aus europäischen Ländern, die<br />
dann ihrerseits die Artikel von eigenen Partnerunternehmen<br />
herstellen lassen.<br />
ein strategischer Wechsel<br />
In den letzten Jahren hat C&A den Anteil des direkten<br />
Einkaufs deutlich erhöht, um die Lieferkette transparenter<br />
zu gestalten, vermehrten Zugriff auf die Produktionseinheiten<br />
durch unsere lokalen MondialTeams und<br />
dadurch bessere Kontrolle über die Leistungsfähigkeit<br />
des Managements und die Herstellungsbedingungen zu<br />
haben. 2009 hat C&A etwa 70 % seiner Produkte über<br />
den direkten Einkaufskanal bezogen. Bis zum Ende des<br />
Jahres 2010 wird dieser Anteil auf 80 % aus gebaut.<br />
In unserem letzten CSRReport haben wir be schrieben,<br />
dass die Anzahl der Lieferanten seit 2003 ste tig gefallen<br />
sei, dass wir Ende 2007 nur noch 895 Lie fe ranten<br />
hatten und die Zahl bis Ende 2009 auf 800 weiter reduziert<br />
werden sollte. Dieses Ziel haben wir nicht erreicht.<br />
Im Augenblick kaufen wir unsere Waren bei über 900<br />
Lieferanten ein. Dies liegt zum Teil daran, dass wir den<br />
direkten Einkaufsweg weiter ausbauen wollen und daher<br />
eine Reihe neuer Geschäftskontakte testen. Wie sich<br />
die Anzahl der Lieferanten zukünftig entwickelt, wird<br />
vor allem auch an der Marktentwicklung liegen. Trotz<br />
der gestiegenen Zahl der Lieferanten konnten wir die<br />
Anzahl der Produktionsbetriebe reduzieren. Seit Anfang<br />
des Jahres 2008 bis Ende 2009 sank diese von 2.730<br />
auf 2.040. Das Produktionsvolumen in den verbleibenden<br />
Betrieben ist entsprechend gestiegen. C&A liegt<br />
nach wie vor sehr viel daran, langfristige und vertrauensvolle<br />
Geschäftsbeziehungen mit seinen Vertragspartnern<br />
zu pflegen. Und so arbeiten mehr als 40 % unserer<br />
aktuellen Lieferanten schon seit mehr als 10 und<br />
viele von ihnen sogar schon über 20 Jahre mit uns zusammen.<br />
Woher C&A seine Waren bezieht<br />
Unsere weltweiten Einkaufsaktivitäten lassen sich im<br />
Wesentlichen auf drei geografische Zonen verteilen, aus<br />
denen wir rund 80% unserer Waren beziehen.<br />
• Indischer Subkontinent<br />
• China<br />
• Türkei und Osteuropa<br />
Das Unternehmen C&A<br />
Die Auswahl und Bewertung<br />
der Lieferanten<br />
C&A wählt seine Lieferanten neben dem wichtigen kommerziellen<br />
Aspekt auch nach der Produktqualität sowie<br />
den sozialen und ökologischen Bedingungen in den Produktionsbetrieben<br />
aus. Unsere Kriterien sind im C&A<br />
Verhaltenskodex sowie in unseren allgemeinen Lieferbedingungen<br />
(GDI) definiert, zu denen sich jeder<br />
Lieferant vor Beginn der Geschäftsbeziehung mit C&A<br />
verpflichten muss. Heute ist es für C&A obligatorisch,<br />
einen neuen Produktionsbetrieb zuerst überprüfen zu<br />
lassen, bevor der Auftrag dorthin vergeben wird.<br />
Die Bewertung und die Kontrolle der Lieferanten teilt<br />
sich in drei Kriterien:<br />
• Wirtschaftlichkeit (Supplier Profitability Report)<br />
• Qualität (Supplier Quality Report)<br />
• soziale Verantwortung (Supplier Compliance Rating)<br />
C&A liegt viel an dem persönlichen Kontakt mit seinen<br />
Lieferanten, um bestehende Beziehungen zu vertiefen<br />
sowie Wachstums und Verbesserungspotentiale leichter<br />
feststellen zu können.<br />
Im März 2009 hat C&A wie schon in den Jahren davor<br />
eine ZuliefererKonferenz abgehalten, zu der alle Hauptlieferanten<br />
aus Asien eingeladen wurden. Hier wurde
Das Unternehmen C&A<br />
Woher C&A seine Waren bezieht 43<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
Woher C&A seine Waren bezieht<br />
Gesamtzahl der weltweit für C&A tätigen Lieferanten<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
2,1% Makedonien<br />
2,8% Bulgarien<br />
3,3% Sri Lanka<br />
3,7% Rumänien<br />
4,8% Vietnam<br />
6,3% Italien<br />
6,5% Türkei<br />
9,1% Bangladesch<br />
9,6% Indien<br />
Anteil der Betriebe nach Zulieferländern (2009)<br />
30,6% China<br />
21,2% Sonstige
44 Wie C&A seine Waren bezieht<br />
C&A ist auf langfristige<br />
Geschäftsbeziehungen mit<br />
seinen Lieferanten bedacht.<br />
Sollte man sich dennoch<br />
einmal trennen müssen,<br />
erarbeitet C&A einen<br />
individuellen Ausstiegsplan.<br />
diese wichtige Gruppe von Herstellern über unsere Strategien<br />
und Prioritäten sowie – wie immer – auch über<br />
unsere sozialen und ökologischen Maßgaben informiert.<br />
Im Rahmen dieser Konferenz ermutigen wir unsere Lieferanten<br />
in Diskussionsgruppen immer wieder dazu,<br />
uns Rückmeldung zu ihren Schwierigkeiten, insbesondere<br />
in Bezug auf das angespannte Wirtschaftsklima, zu<br />
geben und uns Vorschläge zu machen, wo wir aus ihrer<br />
Sicht noch Verbesserungsmöglichkeiten haben. Dieses<br />
Feedback liefert uns tiefe Einblicke, die uns dabei helfen,<br />
für die Zukunft nachhaltige Prozesse in der Lieferkette<br />
zu implementieren.<br />
Drei Kategorien<br />
Seit 2007 teilt C&A seine Lieferanten in drei Kategorien<br />
ein, um die Organisationsabläufe zu erleichtern, darin<br />
Schwerpunkte zu setzen und die Zusammenarbeit mit<br />
den Lieferanten besser zu strukturieren.<br />
Die Kategorie A (Corporate) besteht aus der klei nen<br />
Gruppe der etwa zehn wichtigsten Lieferanten von C&A.<br />
Sie arbeiten schon sehr lange mit uns zu sammen, beliefern<br />
viele C&AAbteilungen und bieten eine große Bandbreite<br />
an Produkten an.<br />
Die Kategorie B (Core) deckt den Großteil unserer<br />
Lieferanten ab, deren Kompetenz sich hauptsächlich<br />
Das Unternehmen C&A<br />
auf eine spezielle Produktkategorie innerhalb einer<br />
Abteilung bezieht. Diese Gruppe umfasst momentan<br />
etwa 600 Lieferanten.<br />
In der Kategorie C (Fringe) sind diejenigen Lieferanten<br />
aufgelistet, die entweder erst neu in unserem<br />
Portfolio sind oder deren Produktangebot zum Beispiel<br />
saisonal beschränkt ist. In dieser Kategorie befinden<br />
sich etwas mehr als 300 Lieferanten.<br />
Es ist ein üblicher Vorgang in der freien Wirtschaft,<br />
dass Unternehmen aus verschiedenen Gründen ihre Geschäftspartner<br />
wechseln. C&A beendet seine Ge schäftsverhältnisse<br />
jedoch nicht so einfach, es sei denn, ein<br />
grobes Fehlverhalten würde vorliegen. Bei einer normalen<br />
Beendigung des Geschäftsverhältnisses – aus welchen<br />
Gründen auch immer – wird ein detaillierter Ausstiegsplan<br />
entwickelt und mit dem Lieferanten be sprochen.<br />
Jedes Jahr vergibt C&A eine Auszeichnung für Lieferanten,<br />
die besondere Ergebnisse in den Bereichen Wirtschaftlichkeit,<br />
Qualität und soziale Verantwortung er <br />
reicht haben. Im Jahr 2008 wurden 16 Lieferanten mit<br />
dem „Supplier Award Certificate“ für herausragende Leistungen<br />
ausgezeichnet und 2009 wurden 10 für diesen<br />
Preis nominiert.
„Wir machen Mode für alle Menschen. Da ist es aus meiner<br />
Sicht ein begrüßenswertes Zeichen gegen den Magerwahn,<br />
dass C&A auch tolle Kollektionen für Übergrößen anbietet.“<br />
Franz Wieser, Produktmanagement XL Damen, Düsseldorf, Deutschland
46 Das General Information Network – die Quelle der C&AInformationen<br />
Das General Information Network –<br />
die Quelle der C&A-Informationen<br />
Bereits im Jahr 2000 haben wir eine offene Informationsplattform<br />
im C&AIntranet und im Internet eingerichtet<br />
– ihr Name: GIN, General Information Network.<br />
Relevante Mitarbeiter bei C&A und jeder Vertragslieferant<br />
weltweit haben mit einem persönlichen Passwort<br />
Zugang zu GIN. Doch je nach Aufgabe und Funktion der<br />
bedienenden Person erscheint eine unterschiedliche<br />
Benutzerführung. Die Informationen sind so umfangreich,<br />
dass sie länder und aufgabenspezifisch eingeteilt<br />
wurden.<br />
GIN ist vornehmlich eine Informationsplattform für<br />
unsere Lieferanten und Partnerunternehmen. Hier haben<br />
sie zusätzlich zu den allgemeinen Lieferbedingungen<br />
Zugang zu sämtlichen Qualitätsbestimmungen des<br />
Unternehmens. Außerdem werden internationale Rechtsvorschriften<br />
wie beispielsweise die EUVerordnung zum<br />
Einsatz chemischer Stoffe (REACH) beschrieben und erläutert.<br />
Hinzu kommen Informationen zum C&AVerhaltenskodex,<br />
zu den Anforderungen an soziale Standards,<br />
zur SOCAM und zum FairnessChanell.<br />
Die Lieferanten verpflichten sich mit ihrer Anerkennung<br />
der allgemeinen Lieferbedingungen, GIN als Informationsquelle<br />
für ihre Arbeit zu nutzen und die Seite<br />
regelmäßig aufzurufen.<br />
Die Lieferanten werden per Mail oder über Popup<br />
Fenster auf der Hauptseite von GIN über wichtige Neuerungen<br />
benachrichtigt. Die hauptsächlich genutzte Sprache<br />
für GIN ist Englisch, doch ausgewählte länderspezifische<br />
Informationen zur Logistik oder zu rechtlichen<br />
Aspekten sind in weiteren Sprachen abgefasst, um die<br />
Angaben so deutlich wie möglich weiterzugeben.<br />
Neben der Funktion als Informationsquelle für die<br />
C&AStandards ist GIN auch für die tägliche Arbeit im<br />
Unternehmen wichtig, seit sowohl die C&AEinkäufer<br />
als auch die Lieferanten über das System die Lieferanforderungen<br />
einer Bestellung einsehen können.<br />
Die Lieferanten können über die GINSeite das Programm<br />
SAVIS (Suppliers Advise Via Internet System)<br />
aufrufen – ein C&Aeigenes, interaktives System, das<br />
automatisch Lieferdaten überprüft und Informationen<br />
zur Auslieferung von Waren ordnet. Erst wenn eine Sendung<br />
alle Prozesse der Qualitätsabteilung passiert hat,<br />
erteilt SAVIS die Genehmigung zum Versenden.<br />
Das Netzwerk verfügt darüber hinaus über ein „Chemical<br />
Archive“, das Testergebnisse für die Inhaltsstoffe<br />
von Produkten sammelt und der C&AQualitäts sicherungs<br />
abteilung weltweit zur Verfügung stellt. Diese Daten<br />
werden ständig aktualisiert.<br />
Das Unternehmen C&A<br />
So ist GIN im Laufe der vergangenen Jahre zu einem<br />
vollständig integrierten Netzwerk ausgebaut worden,<br />
das unseren Mitarbeitern und Lieferanten die Arbeit erleichtert<br />
und unseren Kunden garantiert, dass die Ware<br />
höchsten Anforderungen an Sicherheit und Qualität gerecht<br />
wird. Dass unsere Lieferanten diesen Weg der Information<br />
befürworten, beweisen die wöchentlich mehr<br />
als 15.000 Besucher der GINInternetseite.
Prof. Dr. Stefan Mecheels,<br />
Geschäftsführer Hohenstein Textile Testing Institute GmbH & Co. KG<br />
Bönnigheim, Deutschland<br />
Sigrid Kayser, Qualitätssicherung<br />
Düsseldorf, Deutschland<br />
Die Qualität von C&A<br />
Yvonne Kochs, Qualitätsmanagement<br />
Düsseldorf, Deutschland
Mit Sicherheit<br />
gut und günstig<br />
Unsere Mode ist ihren Preis wert. Allerdings unternehmen wir so viel,<br />
um die Qualität unserer Ware einzuhalten und zu verbessern, dass man fast<br />
den Eindruck gewinnen könnte, sie sei mehr wert, als sie tatsächlich kostet.<br />
I I I Wir gehen auf Nummer sicher 49 I I I Wenn es schnell gehen muss: das European<br />
Crisis Management Team (ECMT) 59 I I I Schnell reagieren, effektiv handeln 60 I I I
Die Qualität von C&A Wir gehen auf Nummer sicher 49<br />
Wir gehen auf Nummer sicher<br />
Seit den Anfängen von C&A vor 170 Jahren legen wir auf<br />
eines höchsten Wert: auf die Qualität unserer Produkte.<br />
Dafür bürgten schon Clemens und August Brenninkmeijer<br />
mit ihrem Namen. An dieser Haltung hat sich bis<br />
heute nichts geändert. Unsere Kunden müssen sich auf<br />
die Sicherheit der bei uns gekauften Waren jederzeit verlassen<br />
können. Um dies zu gewährleisten, durchlaufen<br />
unsere Artikel eine Vielzahl an Test- und Sicherheitsmaßnahmen<br />
– von der Faser bis zum fertigen Produkt.<br />
Sollte es trotzdem einmal vorkommen, dass ein fehlerhaftes<br />
Teil in unsere Geschäfte gelangt, sorgt unser Krisenmanagement<br />
dafür, den betreffenden Artikel sofort<br />
aus dem Sortiment zu entfernen, die Ursache des Mangels<br />
aufzudecken und umgehend zu beheben.<br />
Jeder unserer Mitarbeiter in jedem Bereich des Unternehmes<br />
ist mit dafür verantwortlich, dass die Ware jederzeit<br />
den Standard einhält, den unsere Kunden von<br />
uns erwarten. Um alle sicherheits- und qualitätsrelevanten<br />
Aktivitäten zu koordinieren, hat C&A eine eigene<br />
Abteilung für Qualitätssicherung installiert. Von<br />
den beiden Zentralen in Düsseldorf und Brüssel aus organisiert<br />
das Quality Assurance De par tment (QAD) die<br />
Einhaltung vorgegebener Richtlinien bzw. definiert unsere<br />
eigenen Kontrollstandards für den Fall, dass uns<br />
die vom Gesetzgeber geforderten Werte unzureichend<br />
erscheinen. Zudem hat das QAD die Aufgabe, sowohl in-<br />
nerhalb des Unternehmens als auch bei den Zulieferern<br />
das Bewusstsein für gesundheits- und sicherheitsrelevante<br />
Aspekte der Produkte weiter zu erhöhen.<br />
Daher liegt es in der Verantwortung der Abteilung für<br />
Qualitätssicherheit, unsere Ware auf Eigenschaften und<br />
Sicherheitsaspekte der Stoffe, auf die Passform und auf<br />
die Verarbeitung zu überprüfen. Für Säuglings- und Kinder<br />
bekleidung legen wir dabei besonders strenge Prüfkriterien<br />
zugrunde.<br />
Die Überprüfungen führen wir zum Teil in unserem<br />
C&A-internen Labor durch. Darüber hinaus arbeiten<br />
wir schon seit vielen Jahren mit externen Chemikern und<br />
Prüf instituten wie Hohenstein, SGS, Intertek, Bureau<br />
Ve ritas STR und dem TÜV Rheinland zusammen. Insgesamt<br />
sor gen 24 Mitarbeiter der zentralen C&A-Qualitätssiche<br />
rungsabteilung gemeinsam mit ihren Kollegen für<br />
ein Höchstmaß an Schutz und Sicherheit und helfen<br />
sicherzustellen, dass unsere Kollektionen immer den<br />
neuesten Sicherheitsstandards entsprechen.
50 Wir gehen auf Nummer sicher<br />
Qualität, wie wir sie meinen<br />
C&A bietet seinen Kunden seit jeher Kleidung mit hohem<br />
Qualitätsanspruch. Um diesem Anspruch auch<br />
heute und morgen gerecht werden zu können, nehmen<br />
wir kontinuierlich Innovationen in unser Sortiment auf.<br />
Die Einhaltung des Öko-Tex-Standards 100 bei hautnah<br />
getragenen Produkten oder das stetig wachsende Angebot<br />
an Kollektionen aus zertifizierter Biobaumwolle zeigen<br />
unser Bestreben nach Qualität für unsere Kunden<br />
vielleicht am deutlichsten. Darüber hinaus gibt es aber<br />
in allen Abteilungen – Damen, Herren und Kinder – auch<br />
klei nere, weniger offensichtliche Details, die unsere<br />
Mode für unsere Kunden noch komfortabler machen.<br />
Einige Beispiele dafür sind hier aufgelistet:<br />
• Kleidung für Babys im Krabbelalter besteht aus besonders<br />
weichem Material. Das erleichtert den Eltern das<br />
An- und Ausziehen und fördert die Beweglichkeit des<br />
Kindes.<br />
• Elastische Gürtel helfen Kleinkindern, ihre Hosen auch<br />
mit geschlossenem Gürtel herunterziehen zu können.<br />
• Für Kleinkinder bieten wir statt umständlicher Knöpfe<br />
Ho sen verschlüsse mit Haken und Ösen an.<br />
• Wir bieten ein breites Angebot an bügelarmen Herrenhemden<br />
an.<br />
• In Unterwäsche werden die kratzigen eingenähten Etiketten<br />
durch Drucke ersetzt.<br />
• Anzughosen haben einen eingenähten Gummibund,<br />
der ein Herausrutschen des Hemdes verhindert.<br />
• Alle Anzüge verfügen über Ersatzknöpfe.<br />
• Nach der Einführung von Anzügen aus einem Mischgewebe<br />
aus Wolle und Cashmere folgen nun Anzüge aus<br />
Wolle mit Seide.<br />
• In unseren XLKollektionen gibt es nur Hosen mit Reißver<br />
schluss, da sie für Menschen mit größerem Umfang<br />
leich ter zu handhaben sind als Knöpfe.<br />
• Wir verzichten aus Komfortgründen auf Reiß ver schlüsse,<br />
die sich von oben und unten schließen lassen.<br />
• Im größten Teil unserer Jeans sind 2% Lycra für besseren<br />
Komfort und Sitz eingearbeitet.<br />
Die drei Stufen der Qualitätssicherung<br />
C&A hat in den vergangenen Jahrzehnten ein umfangreiches<br />
und sehr erfolgreiches System entwickelt, das die<br />
Sicherheit und die humanökologische Unbedenklichkeit<br />
unserer Waren gewährleistet. Es erstreckt sich durch die<br />
gesamte Herstellungskette – von der Herstellung der Fasern<br />
über die Produktion der Kleidungsstücke, Schuhe<br />
und Accessoires bis zur abschließenden, stich pro benartigen<br />
Überprüfung einzelner Produkte in unseren Filialen.<br />
Die Durchführung und Steuerung die ses Systems<br />
Die Qualität von C&A<br />
liegt in den Händen unserer weltweit tätigen Abteilung<br />
für Qualitätssicherung, die unsere Lieferanten ebenfalls<br />
über die geforderten Qualitätsstandards von C&A informiert.<br />
Bis ein Artikel in den Handel gelangt, muss er drei entscheidende<br />
Stufen des Qualitätssicherungsprozesses absolvieren:<br />
Die Musterkontrolle<br />
Ob ein Produkt für den Verkauf bei C&A in Frage kommt,<br />
wird erst nach eingehender Prüfung eines Artikelmusters<br />
nach verschiedenen Kriterien entschieden:<br />
• Verarbeitung (Nähte, Passform, Maße etc.)<br />
• physikalische Eigenschaften (z.B. Reißfestigkeit, Waschbarkeit,<br />
Farbechtheit)<br />
• chemische Eigenschaften (Festlegung, auf welche Inhaltsstoffe<br />
das Produkt getestet werden muss, abhängig<br />
von Herkunft und Art des Artikels)<br />
• gesetzliche Vorgaben (Beachtung der gesetzlichen Grenzwerte<br />
von Inhaltsstoffen)<br />
• CENorm (Spielzeug erfüllt ohne Ausnahme die EN<br />
71-Spielzeugnorm)<br />
• Sicherheitsanforderungen (besonders wichtig bei Baby<br />
und Kinderbekleidung)
Die Qualität von C&A Wir gehen auf Nummer sicher 51<br />
„Das größte Lob, das unsere Abteilung bekommen<br />
kann, ist, wenn keiner von uns spricht. Denn dann<br />
haben unsere Qualitätssicherungsmechanismen<br />
entlang der Produktionskette richtig gegriffen.“<br />
Yvonne Kochs, Qualitätsmanagement, Düsseldorf, Deutschland
„Selbst als Insider bin ich immer wieder beeindruckt,<br />
was C&A alles für die Sicherheit seiner<br />
Bekleidung unternimmt. Da sieht man selbst<br />
ein normales T-Shirt mit ganz anderen Augen.“<br />
Sigrid Kayser, Qualitätssicherung, Düsseldorf, Deutschland
Die Qualität von C&A<br />
• Zu den Sicherheitsanforderungen gehören:<br />
· Die Verwendung von dekorativen Kleinteilen und Accessoires,<br />
die sich lösen und verschluckt werden könnten,<br />
ist verboten und wird daher von C&A streng kontrolliert.<br />
· Der Einsatz von Kordeln, die eventuell zu einer Gefahr<br />
werden könnten, ist für Baby- und Kinderbekleidung<br />
von C&A verboten.<br />
· Knöpfe, Druckknöpfe und Reißverschlüsse werden<br />
gewissenhaft auf ihre Sicherheit geprüft: Sie dürfen<br />
sich nicht ablösen und ihr Gebrauch darf keinesfalls<br />
zu Verletzungen führen.<br />
• Konformität (Etikettierung des Artikels, Pflege und<br />
Waschvorschriften, Größenangaben und Materialzusammensetzung).<br />
Quality Conformity Check (QCC)<br />
Ohne chemischen und physikalischen Testbericht darf<br />
ein Lieferant seine Ware nicht an uns ausliefern. Denn<br />
anhand dieses Berichtes kann die Qualitätssicherungsabteilung<br />
exakt nachprüfen, ob das Produkt dem Anforderungsprofil<br />
tatsächlich entspricht. Nur bei positiv ausgefallener<br />
Überprüfung der Verarbeitung, der Maße und<br />
der Sicherheitsbestimmungen gelangt der betreffende<br />
Ar tikel in die C&A-Filialen.<br />
Structured Quality Checks<br />
Um unseren Kunden ein Höchstmaß an Sicherheit zu<br />
garantieren, lässt C&A zusätzlich zu allen vorher beschriebenen<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen von externen<br />
Prüfinstituten stichprobenartig Ware kontrollieren,<br />
die bereits den Weg in die Filialen gefunden hat.<br />
Informationssysteme der Sicherheit<br />
Damit C&A-Kleidung angenehm zu tragen ist und gutes<br />
Aussehen erhält, ist häufig ein Zusatz von Chemikalien<br />
notwendig. Farben, Fixiermittel oder imprägnierende<br />
Substanzen machen die Kleidungsstücke beispielsweise<br />
haltbarer, strapazierfähiger, angenehmer zu tragen und<br />
oft einfach schöner. Der Einsatz dieser Substanzen und<br />
Materialien durch unsere Lieferanten unterliegt strengsten<br />
Kontrollen und gesetzlichen Vorgaben.<br />
An der Herstellung jedes einzelnen Produktes sind<br />
viele Personen und Berufsgruppen beteiligt. Damit wir<br />
die Qualität unserer Kleidungsstücke jederzeit sicherstellen<br />
können und jeder einzelne Beteiligte an der textilen<br />
Kette immer auf dem neuesten Wissensstand über<br />
einzelne Stoffe oder die gefertigten Waren ist, nutzen<br />
C&A und seine Zulieferer diverse Internetplattformen<br />
und Datenbanken, über die relevante Informationen<br />
schnellstmöglich ausgetauscht werden können.<br />
Die Sicherheit unserer<br />
Produkte steht für uns an<br />
erster Stelle. Darum testen<br />
wir sie lieber einmal mehr<br />
als einmal zu wenig.<br />
Wir gehen auf Nummer sicher 53
54 Wir gehen auf Nummer sicher<br />
GIN<br />
GIN steht für General Information Network und ist die<br />
interne Kommunikationsplattform von C&A. Hier findet<br />
jeder Zulieferer eine Vielzahl an gesetzlichen oder von<br />
C&A eingeführten Anforderungen, um unsere Qualitätssicherungsstandards<br />
einhalten zu können. Auf Seite 46<br />
dieses Berichtes wird das Netzwerk GIN ausführlich vorgestellt.<br />
QUIS<br />
Das Quality Interactive System (QUIS) ist eine Datenbank,<br />
auf der die verantwortlichen Kontrolleure sämtliche<br />
Ergebnisse diverser Verarbeitungsanalysen, Sicherheitsnachweise<br />
und Inspektionen eintragen. Das System<br />
ist so programmiert, dass es zweimal im Jahr ein<br />
umfassendes Qualitätsprofil jedes Lieferanten erstellt.<br />
Mit Hilfe dieses Qualitätsreports können die Lieferanten<br />
ihre Arbeit selbstständig analysieren.<br />
RAPEX<br />
Zur zeitnahen Information über fehlerhafte und gefährliche<br />
Produkte beobachten wir ständig das Warnsystem<br />
RAPEX (Rapid Alert System for NonFood Products) der<br />
Europäischen Union. Dieses internetbasierte Schnellwarnsystem<br />
für gefährliche Konsumgüter erfasst alle<br />
Maßnahmen, die von Behörden, Herstellern und Händ-<br />
lern der einzelnen Staaten in Europa in puncto Produktsicherheit<br />
ergriffen werden. Sobald neueste Erkenntnisse<br />
über ein Produkt vorliegen, von dem eine Gefahr<br />
für die Gesundheit und die Sicherheit der Verbraucher<br />
ausgeht, ermöglicht RAPEX einen raschen Austausch<br />
wichtiger Informationen zwischen den EU-Staaten und<br />
der Europäischen Kommission.<br />
REACH<br />
Unsere weltweiten Zulieferbetriebe unterliegen seit<br />
Mitte 2007 der damals neu erlassenen EU-Verordnung<br />
zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung<br />
chemischer Stoffe (REACH: Registration, Evaluation<br />
and Authorisation of Chemicals). Bereits ein Jahr<br />
vor inkrafttreten dieser Verordnung hat C&A in den<br />
Herstellungsländern für alle verantwortlichen Personen<br />
Seminare abgehalten, um sie über die neuen Anforderungen<br />
zu unterrichten. Noch befindet sich diese Schadstoffliste<br />
im Aufbau. Der Vorteil dieser Verordnung für<br />
den Handel besteht darin, dass er seine Produkte einheitlich<br />
und unabhängig von nationalen Besonderheiten<br />
und Beschränkungen herstellen kann.<br />
Mehr Produktsicherheit durch GPSD<br />
Das Vertrauen unserer Kunden in die Sicherheit unseres<br />
Sortiments ist über viele Jahrzehnte gewachsen. Wir un-<br />
Die Qualität von C&A<br />
ternehmen daher alles, um dieses in uns gesetzte Vertrauen<br />
jeden Tag zu bestätigen.<br />
Für C&A, wie für alle anderen Produzenten, Importeure<br />
und Händler, gilt die in die einzelnen nationalen<br />
europäischen Gesetzgebungen umgesetzte EU-Sicherheitsrichtlinie<br />
GPSD (General Product Safety Directive).<br />
Während die einzelnen speziellen vertikalen Regelungen<br />
für bestimmte Produktgruppen in die Richtlinie integriert<br />
werden, wird für den Wirtschaftsraum der Europäischen<br />
Union ein umfassender genereller Anspruch des<br />
Verbrauchers auf sichere Produkte begründet. Die GPSD<br />
ist vollständig in den Liefer- und Qualitätssicherungsprozessen<br />
bei C&A verankert.<br />
Von einem „sicheren Produkt“ spricht man in diesem<br />
Kontext, wenn es für den Verbraucher unbedenklich ist.<br />
Die Händler, Importeure und Hersteller sind verpflichtet,<br />
der EU potentiell gefährliche Produkte umgehend<br />
über ein online zugängliches Schnellwarnsystem<br />
namens RAPEX zu melden und dadurch die nationalen<br />
Behörden in Kenntnis zu setzen.<br />
Damit es so weit erst gar nicht kommen kann, weist<br />
C&A seine Lieferanten ausdrücklich darauf hin, schon<br />
im eigenen Interesse alle geforderten Standards und<br />
Qualitätssicherungsprozesse strengstens einzuhalten.
Die Qualität von C&A<br />
Öko-Tex-Standard 100<br />
Es gibt Bereiche, in denen es C&A für sinnvoll erachtet,<br />
freiwillig über gesetzliche Mindestanforderungen hinauszugehen.<br />
Bei C&A tragen darum 27% unserer Waren<br />
das Zertifikat Öko-Tex-Standard 100. Dies sind neben<br />
Babykleidung vor allem Textilien, die unsere Kunden<br />
hautnah tragen, wie zum Beispiel Nacht- und Un terwäsche<br />
sowie Strumpfwaren.<br />
Weltweit geltender C&A-Standard<br />
C&A legt großen Wert darauf, unsere Sicherheitsansprüche<br />
innerhalb der gesamten Vertriebskette, vom<br />
Design über die Herstellung bis zum Transport und Verkauf,<br />
klar zu definieren und den Lieferanten zu vermitteln.<br />
Zu diesem Zweck führen wir nicht nur stetige Kontrollen<br />
schon bei der Produktion vor Ort durch, sondern<br />
bieten den betreffenden Personenkreisen auch eine<br />
weitgehende Beratung und Betreuung, um die entsprechenden<br />
Standards auch einhalten zu können.<br />
Gemeinsame Initiativen der Branche<br />
In einem freien Markt herrscht zwischen Textilunternehmen<br />
und Handelshäusern ein Wettbewerb. Doch<br />
wenn es um Umweltschutz, Kunden- und Mitarbeitersicherheit<br />
sowie das Recht auf faire und gerechte Arbeitsbedingungen<br />
bei den Herstellern geht, muss man<br />
gemeinsam agieren. C&A arbeitet deshalb seit Jahren<br />
mit vielen internationalen Bekleidungs- und Schuhunternehmen<br />
in Arbeitskreisen, Ausschüssen und Interessenvertretungen<br />
zusammen.<br />
Ein gutes Beispiel für gemeinsame Initiativen der<br />
Branche zum Schutz von Kunden und Verbrauchern ist<br />
die Arbeitsgruppe AFIRM, deren Ziel die Vermeidung<br />
von Schadstoffen in der Beschaffungskette von Kleidung<br />
und Schuhen ist. AFIRM (Apparel and Footwear International<br />
RSL Management Working Group) entstand im<br />
Juli 2004 unter Mitarbeit von C&A und internationaler<br />
Handelskonzerne wie Nike, H&M, Adidas und weiterer<br />
Unternehmen. Hauptaufgabe der Gruppe ist es, den<br />
Austausch aktueller Erfahrungen bezüglich potentieller<br />
Schadstoffe zu pflegen und zu intensivieren, um somit<br />
einen bestmöglichen Abgleich der RSL (Restricted Substances<br />
List) zu gewährleisten. Diese RSL-Liste sollte<br />
möglichst einheitlich sein, um gemeinsame Standards<br />
für Lieferanten festzusetzen und als für alle gültige<br />
Qualitätsstandards in den Herstellungsmärkten zu etablieren.<br />
Um immer auf dem letzten Stand der Entwicklung zu<br />
sein, ist C&A außerdem in mehreren DIN-Ausschüssen<br />
vertreten. So dienen zum Beispiel Rundtests des Normenausschusses<br />
„Physikalisch-technologische Prüfverfahren<br />
für Textilien“ der genauen Bestimmung der Parameter<br />
für Testverfahren und deren Resultate.<br />
Wir gehen auf Nummer sicher 55<br />
Ein Unternehmen allein<br />
kann oft nur wenig verändern.<br />
Schließt es sich aber<br />
mit anderen zusammen,<br />
kann man gemeinsame Ziele<br />
durchsetzen.
56 Wir gehen auf Nummer sicher<br />
JäHRlICHE KoNTRollEN<br />
UNSERER WAREN<br />
· 2008 wurden insgesamt rund 320.000 Einzeltests<br />
durchgeführt, davon 109.000 auf Schadstoffe und<br />
211.000 auf physikalische Eigenschaften.<br />
· 235 Mitarbeiter haben über 153.290 Qualitätskontrollen<br />
vorgenommen.<br />
· Mehr als 114.000 kontrollierte Warengruppen an<br />
Warenannahmepunkten oder Inspektionszentren.<br />
· Mehr als 78.000 auf Sicherheitsmängel<br />
getestete Produkte.<br />
· Mehr als 2.300 als sicher getestete Produkte,<br />
die aus jeder Produktgruppe zusätzlich nach dem<br />
Zufalls prinzip ausgewählt und ein weiteres Mal auf<br />
die chemischen Inhaltsstoffe überprüft wurden.<br />
Die gleichzeitige Mitgliedschaft im Verbund von Schuhherstellern,<br />
Laboren, Zulieferern und CATS (Cooperation<br />
for Avoiding Toxic Substances in Shoes) sowie im DIN-<br />
Ausschuss Schuhe soll ein Höchstmaß an Sicherheit für<br />
Schuhe in unserem Sortiment gewährleisten.<br />
Sämtliche Sicherheitsbestimmungen, besonders für<br />
Kinderbekleidung, werden ständig überprüft. Auch hier<br />
beteiligt sich C&A bei vielen Arbeitsgruppen, unter<br />
anderem beim DTB (Dialog Textilbekleidung). Besondere<br />
Aufmerksamkeit gilt hier zum Beispiel Themen wie<br />
der Vermeidung schneller Entflammbarkeit von Tex tilien<br />
sowie der Vereinheitlichung der unterschiedlichen<br />
Gesetzesgrundlagen und Testmethoden in Europa.<br />
Damit die Passform unserer Mode den heutigen Proportionen<br />
der Menschen entspricht, beteiligt sich C&A<br />
aktiv im Lenkungskreis von SizeGERMANY. Hierfür wurden<br />
im Jahr 2008 die Körpergrößen von etwa 13.000<br />
Frauen, Männern und Kindern in Deutschland vermessen.<br />
Die Ergebnisse dienen als Grundlage der Überprüfung<br />
und gegebenenfalls der Anpassung der Maßvorgaben<br />
für unsere Bekleidung.<br />
Tierschutz bei C&A<br />
Auch der Tierschutz ist für C&A ein wichtiges Thema.<br />
Selbstverständlich halten wir uns an alle dazu anwendbaren<br />
nationalen Gesetze bzw. internationalen Abkom-<br />
Die Qualität von C&A<br />
men wie das CITES (Convention on International Trade<br />
in Endangered Species of Wild Fauna and Flora). Wenn<br />
wir Produkte tierischen Ursprungs nutzen, erkundigen<br />
wir uns sehr spezifisch nach Herkunft und Haltungsbedingungen.<br />
Dabei besteht der Grundsatz, dass wir lediglich<br />
tierische Produkte aus der vorrangigen Fleischverwertung<br />
nutzen, d.h. wir nutzen keine modischen Pro -<br />
dukte, bei denen Tiere lediglich wegen ihres Fells oder<br />
Federkleids geschlachtet werden. Deshalb findet sich<br />
bei C&A auch ausschließlich Kunstpelz.<br />
Sicherheit bei Designs und Motiven<br />
Die gesundheitliche Unbedenklichkeit unserer Produkte<br />
ist eines der wichtigen Themen, mit denen sich die Abteilung<br />
für Qualitätssicherung befasst. Es gibt aber noch<br />
an dere Aufgaben, die mit in dieses Ressort fallen, wie<br />
zum Beispiel die Einhaltung von gewerblichen Schutzrechten<br />
Dritter. Dazu gehören Markenrechte, Copyrights,<br />
Geschmacksmuster. Hier wird, in Zusammenarbeit<br />
mit der Rechtsabteilung des Unternehmens, schon<br />
im Vorfeld des Wareneinkaufs umfassend auf bestehende<br />
Rechte Dritter geachtet.<br />
Datensicherheit<br />
C&A konzentriert sich beim Thema Datensicherheit auf<br />
zwei unterschiedliche Aufgabenbereiche: den physika-
Die Qualität von C&A Wir gehen auf Nummer sicher 57<br />
lischen Schutz der Hardware sowie die Sicherheit der<br />
Software und ihrer Daten.<br />
Um unser technisches Equipment so sicher wie möglich<br />
gegen Angriffe von außen zu schützen, ist unser<br />
Rechenzentrum nach dem neuesten Erkenntnisstand<br />
zur Vermeidung von Risiken ausgestattet.<br />
Auch die Daten unserer Kunden und Geschäftspartner<br />
liegen in unserer Verantwortung. Wir erheben und<br />
speichern grundsätzlich keine privaten Informationen<br />
über unsere Kunden und deren Kaufverhalten. Wir speichern<br />
ausschließlich geschäftsrelevante Daten, wie zum<br />
Beispiel Daten zur bargeldlosen Zahlung. Zusätzlich sind<br />
die von uns gespeicherten Daten anonymisiert. Der Zugang<br />
zu allen Geschäfts- und Kundendaten ist durch ein<br />
personifiziertes Authentifizierungsverfahren geschützt,<br />
durch das man jederzeit zurückverfolgen kann, wer<br />
wann welche Daten abgerufen hat.<br />
Ein weiterer Bestandteil des C&A-Datenschutzsystems<br />
ist ein internes, unabhängiges Team, das regelmäßig<br />
unser internes Netzwerk auf mögliche Sicherheitsdefizite<br />
überprüft. Darüber hinaus kontrolliert unser Datenschutzbeauftragter<br />
die Einhaltung des Datenschutzgesetzes.<br />
In diesem Zusammenhang möchten wir noch einmal<br />
aus drücklich darauf hinweisen, dass wir selbstverständlich<br />
auch keine Informationen von Kunden, die sich im<br />
Internet über die Finanzprodukte unseres Tochterunternehmens<br />
C&A Money informiert und online einen Vertrag<br />
abgeschlossen haben, zu Werbezwecken nutzen<br />
oder an Dritte weitergeben.<br />
Die Internetnutzung bei C&A ist auf denjenigen Personenkreis<br />
beschränkt, für den sie bei ihrer täglichen<br />
Arbeit unumgänglich ist. Denn auch das Internet birgt<br />
Gefahren für die Sicherheit unserer Daten. Wir schützen<br />
uns dagegen, indem wir nur einen einzigen zentralen<br />
Ausgang zum Internet öffnen und diesen mit einer<br />
professionellen Firewall vor Viren und anderen Angriffen<br />
schützen. Darüber hinaus nutzen wir zum Datenaustausch<br />
ein internetbasiertes privates Netzwerk, das<br />
durch die VPN-Technologie (Virtual Private Network)<br />
ab ge sichert ist.<br />
Auch für die Nutzung von Hard- und Software sowie<br />
des Internets gibt es bei C&A einen eigenen, bindenden<br />
Verhaltenskodex für alle User, der die Nutzung der<br />
R echner und des Internets für private Zwecke grund sätzlich<br />
untersagt.<br />
Warensicherung<br />
Im Oktober 2009 führte C&A eine neue Diebstahlsicherung<br />
für seine Waren ein, die auf der RF-Technologie<br />
(Radio Frequency Technology) basiert. Diese moderne<br />
Form der Warensicherung wird bereits bei der Herstel-<br />
lung der Produkte unsichtbar in die einzelnen Artikel<br />
eingearbeitet und nicht, wie bisher üblich, nachträglich<br />
angebracht. An der Kasse wird die RF-Spule deaktiviert<br />
und löst sich später beim Gebrauch der Ware endgültig<br />
auf. Dieses neue System dient ausschließlich zur Diebstahlvermeidung<br />
und nicht zur Identifikation oder Lokalisierung<br />
von Produkten.
58 Wir gehen auf Nummer sicher Wir gehen auf Die Nummer Qualität sicher von C&A 58<br />
„Die langjährige Zusammenarbeit unseres Institutes mit C&A war und ist<br />
geprägt von Offenheit, gegenseitigem Vertrauen und Professionalität.<br />
Denn wir verfolgen beide das gleiche Ziel: Produkte von höchster Qualität.“<br />
Prof. Dr. Stefan Mecheels, Geschäftsführer Hohenstein Textile Testing Institute GmbH & Co. KG, Bönnigheim, Deutschland
Die Qualität von C&A<br />
Wenn es schnell gehen muss:<br />
das European Crisis Management Team (ECMT)<br />
In einem Unternehmen kann es immer zu unvorhergesehenen<br />
Situationen kommen, die ein unverzügliches,<br />
koordiniertes Eingreifen auf hoher Organisationsebene<br />
erfordern, um Schaden vom Unternehmen oder von<br />
Drit ten abzuwenden. In diesen Fällen ist es erforderlich,<br />
schnell und effektiv zu handeln, die richtigen Entscheidungen<br />
zu treffen und umzusetzen. Zu diesem Zweck<br />
wurde das European Crisis Management Team (ECMT)<br />
gegründet, das ständig miteinander in Verbindung steht<br />
und bei Anzeichen für kritische Situationen für das Unternehmen<br />
oder seine Mitarbeiter und Kunden tätig<br />
wird. Dieses Gremium berichtet direkt an den CEO.<br />
Damit das ECMT in solchen Fällen reagieren kann, setzt<br />
sich das Team aus internen Fachleuten der Bereiche CSR,<br />
Recht und Unternehmenskommunikation zusammen.<br />
Es wird zusätzlich von einem Vertreter des Vorstands<br />
unterstützt. Je nach Situation kann das ECMT um ein<br />
Mitglied der nationalen Geschäftsleitung des betroffenen<br />
Landes erweitert werden. Weiterhin besteht jederzeit<br />
die Möglichkeit, weitere interne oder externe Fachleute<br />
hinzuzuziehen.<br />
Die Gründe, aus denen das ECMT aktiv wird, können<br />
vielfältig sein. Das können insbesondere warenbezogene<br />
Probleme, aber auch Katastrophenfälle oder andere<br />
Gefährdungen von Unternehmensinteressen sein.<br />
Außerdem betrachtet es C&A als Teil seiner Verantwortung,<br />
die Sicherheit der Mitarbeiter auf Reisen zu<br />
ge währleisten. Falls eine Notsituation auftritt oder die<br />
Sicherheit in den jeweiligen Ländern nicht mehr gewährleistet<br />
ist, werden sie durch das ECMT vorgewarnt<br />
und die weitere Vorgehensweise wird besprochen. Darüber<br />
hinaus kann über eine weltweit operierende SOS-<br />
Organisation die Betreuung von ernsthaft kranken Mitarbeitern<br />
auf Reisen organisiert werden.<br />
Wenn es schnell gehen muss: das European Crisis Management Team (ECMT) 59<br />
Außergewöhnliche<br />
Vor fälle erfordern außergewöhnliche<br />
Maßnahmen.<br />
Ob Katastrophen oder Rückruf-Aktionen<br />
für fehlerhafte<br />
Waren, C&A hat eine<br />
„schnelle Eingreif truppe“:<br />
das ECMT.
60 Schnell reagieren, effektiv handeln<br />
Schnell reagieren, effektiv handeln<br />
Zwei Beispiele sollen veranschaulichen, wie das ECMT<br />
agiert, um mögliche Gefährdungssituationen abzuwenden.<br />
Zum einen hat das ECMT beim Ausbruch des H1N1-<br />
Virus Anfang des Jahres 2009 einen firmeninternen Aktionsplan<br />
für den Fall aufgestellt, dass das Virus sich<br />
weit verbreiten sollte, um dadurch die Auswirkungen<br />
auf die Mitarbeiter und mögliche Betriebsstörungen zu<br />
minimieren.<br />
Dass für uns die Gesundheit und die Sicherheit nicht<br />
nur unserer eigenen Mitarbeiter, sondern auch der Menschen,<br />
die in den für C&A tätigen Produktionsstätten<br />
arbeiten, von höchster Wichtigkeit sind, zeigt das folgende<br />
Beispiel.<br />
Zu Beginn des Jahres 2009 sorgten Medienmeldungen<br />
in ganz Europa für Aufsehen, die davon berichteten,<br />
dass Arbeiter erheblichen Gesundheitsgefahren<br />
ausgesetzt seien, die Veredelungsarbeiten mit Sandstrahlen,<br />
vornehmlich von Jeansbekleidung, vornahmen.<br />
Beim Sandstrahlen werden feste Partikel mit Hilfe<br />
von Druckluft auf die Jeansstoffe gesprüht, um diesen<br />
einen getragenen oder verblichenen Look zu verleihen.<br />
Die Arbeiter sind dabei der Gefahr ausgesetzt, den sehr<br />
feinen Quarzstaub einzuatmen, was zu lebensbedrohlichen<br />
Krankheiten der Lunge führen kann. Das ECMT<br />
entschied daraufhin, eine Reihe externer Spezialisten<br />
zu beauftragen, die feststellen sollten, welche Mindestanforderungen<br />
an Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen<br />
in allen Produktionsbetrieben getroffen werden<br />
müssen, in denen diese Arbeitsschritte durchge führt<br />
werden. Dies bezog sich sowohl auf die Schutz klei dung,<br />
die von den Arbeitern getragen werden sollten, als auch<br />
auf die Ventilationsanlagen in den B e trieben.<br />
Danach machte C&A all seine Herstellungspartner,<br />
die Jeansartikel produzieren, in einem Rundbrief auf<br />
diese Thematik aufmerksam. In dem Schreiben wurde<br />
auch verlangt, dass alle Lieferanten garantieren mussten,<br />
dass überall dort, wo das Sandstrahlen durchgeführt<br />
wird, angemessene Schutzkleidung vorhanden<br />
ist. Zeitgleich wurden Richtlinien erstellt, die vorgaben,<br />
welche Schutz kleidung zu tragen und welche Belüftungsanlagen<br />
installiert werden sollte.<br />
Die gleichen Informationen wurden an das SOCAM-<br />
Auditing-Team weitergegeben und wurden damit Bestandteil<br />
der Überprüfungen der Jeanslieferanten in der<br />
Lieferkette. Die Lieferanten wurden darauf hingewiesen,<br />
dass C&A die Einhaltung der neuen Vorgaben überwacht.<br />
Die Nachricht wurde abschließend auch auf der GIN-<br />
Webseite (General Information Network) veröffentlicht,<br />
Die Qualität von C&A<br />
so dass auch jeder neue Lieferant, der zu einem späteren<br />
Zeitpunkt zu dem C&A-Lieferanten-Portfolio stoßen<br />
könnte, über die neuen Anforderungen in Kenntnis gesetzt<br />
wurde.<br />
Dies ist ein gutes Beispiel für die präventiven Maßnah<br />
men, die das ECMT im Zuge seiner umfassenden<br />
Ver antwortung unternimmt.
Dhaniram Bordoloi, Bügler<br />
Cotton Blossom, Tirupur, Indien<br />
Premnath Basumatary, Druckmaschinist<br />
Cotton Blossom, Tirupur, Indien<br />
Verantwortung bei C&A:<br />
Grundsätze und Auditierung<br />
Lawarance Suganya, Maschinistin<br />
Cotton Blossom, Tirupur, Indien<br />
Katyani Rao, Auditor<br />
SOCAM, Indien
Wir halten uns<br />
an die Spielregeln<br />
Was haben Mode und Fußball gemeinsam?<br />
Nein, wir meinen nicht die jährlich wechselnden Trikot-Kollektionen.<br />
Beide brauchen einheitliche Regeln, die in Mumbai genauso gelten wie<br />
in Berlin. Wer foult, sieht die rote Karte – im Fußball und in der Mode.<br />
Wir nehmen unsere Verantwortung ernst 63 I I I Die Grundlagen verantwortlichen Handelns: der C&A-Verhaltens kodex 65 I I I<br />
Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: die Arbeit der SOCAM 69 I I I Die Arbeit der SOCAM – Ergebnisse 73 I I I Die Arbeit der SOCAM –<br />
Verstöße gegen den C&A Code of Conduct 75 I I I
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung Wir nehmen unsere Verantwortung ernst 63<br />
Wir nehmen unsere Verantwortung ernst<br />
Ein Unternehmen wie C&A, dessen Waren weltweit hergestellt<br />
werden, benötigt erhebliche Rohstoff und Energieressourcen.<br />
Daher müssen wir uns über die Folgen<br />
unse res wirtschaftlichen Schaffens im Klaren sein und<br />
ent sprechend Verantwortung für unser Handeln übernehmen.<br />
Corporate Social Responsibility (CSR), die Verantwortung<br />
für unser ökonomisches, ökologisches und soziales<br />
Verhalten, bedeutet, das gesamte unternehmerische<br />
Handeln in ein sinnvolles und funktionales Gleichgewicht<br />
zu bringen. Kernthemen von CSR sind Corporate<br />
Governance, Produktsicherheit, ethische Beschaffung<br />
entsprechend unseres Verhaltenskodex und unterstützt<br />
durch ethische Audits und Capacity Building, Corporate<br />
Giving sowohl im Einzelhandels als auch im Beschaffungsmarkt<br />
und breit gefächerte Aktivitäten zum Schutz<br />
der Umwelt.<br />
C&A verfügt über ein regelmäßig zusammenkommendes<br />
Gremium, das sich mit Nachhaltigkeits und<br />
Um weltbelangen beschäftigt. Dieses Team hat die Aufgabe,<br />
die Prozesse und Vorhaben des Unternehmens auf<br />
ihre Umwelt und Nachhaltigkeitsrelevanz zu untersuchen<br />
und Vorschläge in dieser Hinsicht zu entwickeln.<br />
Auf die Arbeit dieses Gremiums werden wir im Rahmen<br />
dieses Berichts noch näher eingehen.<br />
Die Übernahme von Verantwortung für Mensch und<br />
Umwelt ist eines unserer wichtigsten Ziele und sie sollte<br />
daher aktiv, Tag für Tag in unsere Managementpro zesse<br />
und unser Denken eingebunden werden. Im Rah men der<br />
textilen Kette, die eine Vielzahl von unterschiedlichen<br />
Akteuren und Interessen umfasst, ist es erforderlich,<br />
unsere Grundsätze auf pragmatische und prak ti kable<br />
Art einzuführen und umzusetzen. Nur so kön nen wir<br />
von einem gemeinsamen Grundverständnis ausgehen<br />
und unseren Kunden Bekleidung anbieten, in der sie sich<br />
rundum wohlfühlen können.<br />
Der lange Weg zur Bewältigung dieser komplexen,<br />
schwierigen Aufgabe ist eine Herausforderung, die C&A<br />
sehr ernst nimmt. Für uns ist dabei wichtig, dass wir<br />
jene Dinge anstoßen und zum Positiven verändern, auf<br />
die wir tatsächlich Einfluss haben: die Arbeitsbedingungen<br />
der Menschen in den Herstellungsländern, die Rohstoff<br />
und Energieeffizienz entlang den Produktionsketten,<br />
die Optimierung der Transportwege und nicht zu <br />
letzt die Sicherheit unserer Bekleidung für Mensch und<br />
Umwelt. Zu diesen Themen wird es auf den Folgeseiten<br />
noch einige anschauliche Beispiele geben.<br />
Mit diesem Bericht möchte C&A die wesentlichen<br />
Ansprüche darstellen und transparent machen, um sowohl<br />
die Ernsthaftigkeit unserer Bemühungen und Über<br />
zeugungen als auch unser entsprechendes Handeln zu<br />
dokumentieren. C&A ist offen für Vorschläge und jede<br />
Art von sachlicher Kritik und wir beteiligen uns, im<br />
Rahmen der uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten,<br />
gerne am gesellschaftlichen Diskurs und an Gesprächen<br />
zu den von uns angesprochenen Themen.
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung Die Grundlagen verantwortlichen Handelns: der C&A-Verhaltenskodex 65<br />
Die Grundlagen verantwortlichen Handelns:<br />
der C&A-Verhaltenskodex<br />
Die ethischen Rahmenbedingungen für unser geschäftliches<br />
Handeln wurden bereits 1996 mit dem „Code of<br />
Conduct for the Supply of Merchandise“ definiert. Sie<br />
sind seitdem für all unsere Aktivitäten gültig und bilden<br />
die Grundlage aller Geschäftsbeziehungen zwischen<br />
C&A und seinen Vertragspartnern.<br />
Da der C&AVerhaltenskodex grundlegende Anforderungen<br />
an unsere Lieferanten festschreibt, die damit<br />
Vertragsbestandteil werden, sieht C&A es als erforderlich<br />
an, über ein langfristiges, nachhaltiges Regelungswerk<br />
zu verfügen, auf das wir uns beziehen können.<br />
Aus diesem Grunde verfügt der Kodex neben konkreten<br />
Festlegungen auch über bewusst abstrakt formulierte<br />
Regelungsinhalte. Zentral ist dabei das Prinzip des<br />
„fairen und ehrlichen Handelns zu jeder Zeit“ in allen<br />
Handlungen eines Unternehmens.<br />
Aus der gesellschaftlichen Diskussion bzw. den<br />
Rechts entwicklungen ergibt sich ein Anpassungsbedarf<br />
für den Kodex. Um ihn aber nicht in seinem Text dauernd<br />
verändern zu müssen, haben wir uns entschieden,<br />
C&AZulieferern unser Verständnis vom konkreten Inhalt<br />
dieser Normen in Form einer verbindlichen Kommentierung,<br />
die bei Bedarf entsprechend angepasst<br />
wer den kann, detailliert zu erläutern. Für die praktische<br />
Umsetzung der im Verhaltenskodex formulierten öko<br />
logischen und sozialen Forderungen verfolgen wir eine<br />
„Politik der kleinen Schritte“, mit der wir nach und nach<br />
konkrete Verbesserungen erzielen. Dieser Weg erscheint<br />
uns sinnvoller als die Aufstellung idealistischer Forderungen,<br />
die in der Realität vor Ort schwerlich durchzusetzen<br />
sind.<br />
Der C&AVerhaltenskodex wurde in 28 Sprachen übersetzt.<br />
So schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass<br />
die Richtlinien des Kodex von unseren unterschiedlichen<br />
globalen Zulieferpartnern wirklich verstan den<br />
und in konkretes Handeln umgesetzt werden können.<br />
Der folgende Text des C&AVerhaltenskodex ist eine<br />
Kurzversion mit seinen wesentlichen Elementen.<br />
Einführung<br />
Der C&A Code of Conduct enthält alle Regeln, die wir als<br />
grundlegend für unseren Umgang mit Lieferanten erachten.<br />
Der Kontakt mit Lieferanten findet dabei oft in<br />
Kulturen statt, die ein anderes Normen und Wertegerüst<br />
haben. Dennoch sind die Standards allgemeingültig<br />
und werden auf sämtliche geschäftlichen Aktivitäten<br />
von C&A angewendet.<br />
Unser Verhaltenskodex ist<br />
in 28 Sprachen übersetzt,<br />
damit niemand sagen kann,<br />
er habe von nichts gewusst.
66 Die Grundlagen verantwortlichen Handelns: der C&A-Verhaltenskodex<br />
Lieferantenbeziehungen<br />
Die wesentliche Basis der Beziehungen zu den Lieferanten<br />
und allgemeines abstraktes Generalprinzip ist<br />
das des fairen und ehrlichen Handelns zu jeder Zeit<br />
unter allen Beteiligten. Handlungen und Vorgehensweisen,<br />
auch im eigenen kulturellen und sozialen Umfeld,<br />
die mit diesem Prinzip nicht in Einklang zu bringen<br />
sind, werden nicht akzeptiert. Die Ausgestaltung dieses<br />
Prinzips erfolgt zum einen im Kodex selbst, über die Benennung<br />
wichtiger nicht akzeptabler Zustände, zum<br />
anderen über die Erläuterungen, in denen wir darlegen,<br />
was wir im Einzelnen darunter verstehen. Dabei stellen<br />
internationale Abkommen und Vereinbarungen, insbesondere<br />
aber auch die Konventionen der International<br />
Labor Organisation (ILO), eine wichtige und wertvolle<br />
Inhaltsbestimmung dar.<br />
Unabhängig vom jeweiligen Kulturkreis erwartet<br />
C&A die uneingeschränkte Akzeptanz dieser menschenrechtlich<br />
motivierten Grundbestimmungen durch jeden<br />
Geschäftspartner, zumal diese oftmals auch in die nationale<br />
Gesetzgebung aufgenommen wurden.<br />
Gesetzliche Aspekte und Urheberrechte<br />
C&A handelt in Übereinstimmung mit den jeweiligen<br />
Gesetzen der Länder, in denen das Unternehmen geschäftlich<br />
tätig ist. Gleiches verlangt C&A auch von<br />
seinen Lieferanten. Die Urheberrechte von Dritten sind<br />
von allen Beteiligten zu respektieren.<br />
Arbeitsbedingungen<br />
Die Lieferanten müssen das Prinzip des fairen und ehrlichen<br />
Handelns auf alle ausdehnen, mit denen sie Geschäftsbeziehungen<br />
pflegen. Kinderarbeit ist unter keinen<br />
Umständen zu akzeptieren. C&A toleriert weder<br />
Zwangsarbeit noch physischen oder psychischen Missbrauch<br />
oder irgendeine Form von körperlicher Strafe.<br />
Die Ausbeutung schutzloser Individuen oder Gruppen<br />
wird unter keinen Umständen geduldet. Löhne und<br />
sonstige Zuwendungen müssen den örtlichen Tarifen<br />
und Gesetzen und dem allgemeinen Prinzip des fairen<br />
und ehrlichen Umgangs entsprechen.<br />
Umweltaspekte<br />
Die Verwirklichung von allgemein anerkannten Umweltstandards<br />
ist speziell in Entwicklungsländern ein<br />
kom plexes Thema. C&A arbeitet mit seinen Lieferanten<br />
daran, die gemeinsamen Verpflichtungen gegenüber der<br />
Umwelt zu erfüllen.<br />
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />
Vereinigungsfreiheit<br />
C&A erkennt das Recht der Arbeitnehmer an, einer legalen<br />
Organisation ihrer Wahl beizutreten. Arbeitgeber<br />
dürfen diese Aktivitäten nicht verhindern oder behindern.<br />
Mitteilungspflicht und Inspektionen<br />
C&A fordert von seinen Lieferanten umfassende Informationen,<br />
insbesondere über alle Produktionsumstände<br />
bei Subunternehmern. Diese müssen von den Liefe ranten<br />
über den C&AVerhaltenskodex informiert werden.<br />
Die Lieferanten sind verpflichtet, unangemeldete Inspektionen<br />
aller Produktionsstätten von der von C&A eingesetzten<br />
Auditgesellschaft SOCAM zuzulassen.<br />
Überwachung<br />
Die Standards des Verhaltenskodex sind ein wesentlicher<br />
Bestandteil der täglichen Managementprozesse.<br />
Dessen Einhaltung seitens der eigenen Mitarbeiter und<br />
der Lieferanten wird aktiv überprüft und überwacht.
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />
Sanktionen<br />
Sollte ein Lieferant in der Produktion für C&A oder einen<br />
Dritten den Anforderungen des Verhaltenskodex zuwiderhandeln,<br />
wird C&A aktiv. Der Lieferant wird aufgefordert,<br />
die festgestellten Missstände unterschiedlicher<br />
Art und Intensität unverzüglich abzustellen. Dazu sind<br />
konkrete Planungen vorzulegen, deren Umsetzung wiederum<br />
überprüft wird. Bei schwersten Verstößen sowie<br />
Missbrauch unseres Vertrauens und der Weigerung, Änderungen<br />
vorzunehmen, kann es letztendlich auch zum<br />
Abbruch der Geschäftsbeziehung kommen.<br />
Verbesserungspläne<br />
Wenn Geschäftsbeziehungen infolge der Verletzung des<br />
C&AVerhaltenskodex abgebrochen wurden, können sie<br />
lediglich mit einem überzeugenden Verbesserungsplan<br />
seitens des Lieferanten wiederhergestellt werden.<br />
Information und Ausbildung<br />
C&A wird alle erforderlichen Maßnahmen treffen, um<br />
bei den Mitarbeitern und Lieferanten ein umfassendes<br />
Verständnis und ein gemeinsames Handeln bezüglich<br />
der Absichten und Ziele dieses Verhaltenskodex zu fördern.
„Die Arbeitsbedingungen haben<br />
sich durch unseren beharrlichen<br />
Einsatz wesentlich verbessert.<br />
Aber wir wissen auch, dass wir<br />
noch viel Arbeit vor uns haben.“<br />
Katyani Rao, Auditor, SOCAM, Indien
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: die Arbeit der SOCAM 69<br />
Bessere Arbeitsbedingungen schaffen:<br />
die Arbeit der SOCAM<br />
Der beste Verhaltenskodex ist wirkungslos, wenn seine<br />
Einhaltung nicht regelmäßig überprüft und eingefordert<br />
wird. Schon 1996, als C&A seine Grundsätze für<br />
eine ökologisch und ethisch verantwortungsvolle Warenproduktion<br />
im Verhaltenskodex festschrieb, war klar,<br />
dass dies nur der erste Schritt sein konnte. Noch im<br />
selben Jahr wurde daher die „Service Organisation for<br />
Com pliance Audit Management“ (SOCAM) ins Leben gerufen.<br />
Die SOCAM ist eine in ihrer Arbeit von C&A operativ<br />
unabhängige Organisation mit Sitz in Düsseldorf<br />
und Singapur. In ihrem Auftrag besuchen erfahrene Auditoren<br />
jährlich rund 2.000 Produktionsstätten, um zu<br />
überprüfen, ob die vertraglichen Verpflichtungen aus<br />
dem C&A Verhaltenskodex eingehalten werden. Die<br />
dazu angewandten Auditierungsverfahren beruhen auf<br />
der international anerkannten Norm ISO 62/EN 45012.<br />
Für ihre Monitoringtätigkeit ist die SOCAM von C&A in<br />
vollem Umfang autorisiert.<br />
Die Herausforderungen in den<br />
Zuliefermärkten<br />
SOCAMAuditoren sehen sich vor Herausforderungen<br />
gestellt, die gerade für die Textilproduktion in Entwicklungs<br />
und Schwellenländern typisch sind: Die Produktion<br />
von Bekleidung besteht aus vielen unterschiedlichen<br />
Arbeitsschritten und Fertigungsstufen, die durch<br />
aus auch mal auf eine große Anzahl von kleinen Produktionsbetrieben<br />
mit wenigen Arbeitsschritten ver teilt<br />
sein können. So können manche Lieferanten eine Reihe<br />
weite rer Sublieferanten beschäftigen. Diese Kleinstbetriebe<br />
produzieren oft nur wenige unterschiedliche Artikel<br />
oder nähen nur eine kleine Stückzahl, da ihre technische<br />
Ausstattung und der verfügbare Raum oft sehr<br />
begrenzt sind. Da die Lieferanten diese Kleinstbetriebe<br />
häufig wechseln, ist eine lückenlose Kontrolle durch<br />
die SOCAMAuditoren schwierig.<br />
Wie die Auditoren arbeiten<br />
Als Basis für die Arbeit der SOCAM müssen die Vertragspartner<br />
von C&A sowohl die eigenen Produktionsbedingungen<br />
als auch die ihrer Zulieferer und Sublieferanten,<br />
in denen die jeweiligen C&AAufträge bearbeitet<br />
werden, lückenlos offenlegen. Hierzu sind sie im<br />
Rahmen der allgemeinen Lieferbedingungen (GDI) vertraglich<br />
verpflichtet. Die Auditoren sind mehrsprachig<br />
und kom men in der Regel aus den geografischen Regionen,<br />
in denen die Zulieferbetriebe angesiedelt sind.<br />
Jeder von ihnen verfügt über langjährige Berufserfahrung<br />
in der Textilindustrie und versteht die Lage der<br />
Menschen in den Betrieben vor Ort. Darüber hinaus<br />
werden die Auditoren regelmäßig geschult. Inhalte<br />
dieser Trainings sind aktuelle Entwicklungen auf den<br />
Vertrauen ist gut, Kontrolle<br />
ist besser. Darum besuchen<br />
unsere erfahrenen Auditoren<br />
jährlich rund 2.000 Produktionsstätten,<br />
um die Einhaltung<br />
unserer Richtlinien zu<br />
überprüfen.
70 Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: die Arbeit der SOCAM<br />
Viele unangemeldete<br />
Kontrollen und unsere<br />
Beharrlichkeit sind zwei der<br />
Gründe, warum wir in<br />
unserer Arbeit gegen<br />
Kinderarbeit schon große<br />
Erfolge erzielen konnten.<br />
Aber der Kampf geht weiter.<br />
textilen Zuliefermärkten, neue Vorgaben und Verfahren<br />
bei der Auditierung, Informationen über arbeitsrechtliche<br />
Bestimmungen sowie weitere relevante Themen<br />
im Sinne der C&ANachhaltigkeitsstrategie.<br />
Die Mehrzahl aller Besuche der Produktionsbetriebe<br />
erfolgt unangemeldet, denn nur so können sich die<br />
SOCAMMitarbeiter ein realistisches Bild von den Arbeits<br />
umständen machen. Diese Flexibilität bietet den<br />
Auditoren außerdem die Möglichkeit, ihre Zeit je nach<br />
Lage des Betriebes und der Betriebsgröße optimal einzuteilen.<br />
Für ihre Inspektionen nutzen die Auditoren detaillierte<br />
Checklisten (Production Unit Visit Reports),<br />
die auf den Grundsätzen des C&AVerhaltenskodex beruhen.<br />
Diese Checklisten beziehen sich vor allem auf<br />
die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in den Betrieben.<br />
So wird beispielsweise geprüft, ob Arbeitszeitbestimmungen<br />
eingehalten, angemessene Löhne bezahlt<br />
werden und das Recht auf Versammlungsfreiheit<br />
der Mitarbeiter gewahrt ist. Auch die Kontrolle der Einhaltung<br />
von Sicherheitsvorschriften und gesetzlichen<br />
Bestimmungen spielt bei der Auditierung eine wichtige<br />
Rolle.<br />
Zusätzlich zur Kontrolle der technischen Einrichtungen<br />
befragen die Auditoren die Mitarbeiter in den<br />
Be trieben in persönlichen Gesprächen. 2009 wurde mit<br />
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />
insgesamt 13.264 Mitarbeitern gesprochen. Die Vertraulichkeit<br />
der Informationen wurde versichert und selbstverständlich<br />
auch gewahrt.<br />
Festgestellte Mängel oder Verstöße gegen den Code<br />
of Conduct werden von den Auditoren auf einer Skala<br />
von leicht bis schwer eingestuft. Sollten keine sofortigen<br />
Verbesserungsmaßnahmen möglich sein, wird ein<br />
Korrekturplan angefordert, dessen Umsetzung zu einem<br />
späteren Zeitpunkt überprüft wird. Die Zusammenarbeit<br />
zwischen den besuchten Produktionsstätten und<br />
der SOCAM ist nicht immer einfach: Gelegentlich verweigern<br />
Hersteller den Zutritt zu ihren Betriebsstätten,<br />
arbeitsrechtliche oder sicherheitsrelevante Vorgaben<br />
werden nicht eingehalten, Umweltauflagen nicht erfüllt,<br />
wesentliche Dokumente sind nicht vorhanden oder sogar<br />
gefälscht.<br />
Die SOCAM nimmt über die Gespräche mit den Herstellern<br />
hinaus Kontakt auf mit den verantwortlichen<br />
Zulieferern, unseren Vertragspartnern. Gemeinsam mit<br />
diesen versuchen wir, eine Lösung für die Situation zu<br />
finden. Außer Betrieben der Bekleidungsindustrie prüft<br />
die SOCAM auch damit verbundene Serviceunternehmen,<br />
wie zum Beispiel Lieferanten von Kleiderbügeln<br />
und Etiketten, sowie die Logistikpartner von C&A.
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />
Wie C&A und die SOCAM gegen<br />
Kinderarbeit vorgehen<br />
Die Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen für<br />
die Produktion von Textilien ist für C&A unter keinen<br />
Umständen akzeptabel und ein schwerwiegender Verstoß<br />
gegen den C&AVerhaltenskodex. Durch erhebliche<br />
Bemühungen in den letzten Jahren treffen wir allerdings<br />
nur noch vereinzelt auf dieses Phänomen. Folgende<br />
Vorgehensweise hat sich dabei bewährt:<br />
Der erste Schritt beginnt bereits mit dem Start der<br />
Zusammenarbeit. Im C&AVerhaltenskodex kommunizieren<br />
wir klar, dass wir Kinderarbeit unter keinen Umstän<br />
den akzeptieren. Dies erwarten wir auch von unseren<br />
Lieferanten. Verstöße dagegen werden als schwerer<br />
Verstoß angesehen und entsprechend geahndet. Die<br />
ent sprechenden Sanktionen erfolgen ausnahmslos und<br />
schnell, für den Fall dass wir Zuwiderhandlungen feststellen.<br />
Die Feststellungen erfolgen durch die unangemeldeten<br />
Kontrollen durch die SOCAM vor Ort. Jeder Betrieb<br />
muss den Auditoren Zugang gewähren und ihnen<br />
gestat ten, die Fertigungsstätte zu besichtigen und Mitarbeiter<br />
zu befragen. Dabei wird nicht lange gewartet,<br />
sondern sehr schnell und zielgerichtet in Richtung auf<br />
die tatsächliche Produktion vorgegangen. Insbesondere<br />
wird dabei darauf geachtet, ob Personen durch rückwärtige<br />
Ausgänge die Produktionsräume verlassen. Werden<br />
Kinder oder Jugendliche angetroffen, wird mittels genau<br />
festgelegter Prozessanweisungen im Einzelfall sehr sensibel<br />
auf die Situation eingegangen, mit dem Ziel, den<br />
Kindern zu helfen. Welche Maßnahmen unter Einbeziehung<br />
der Eltern, des Arbeitgebers und örtlicher NROs<br />
getroffen werden, hängt sodann vom Einzelfall ab.<br />
Meistens wird versucht, den Lieferanten auf die Finanzierung<br />
einer Ausbildung und der Zahlung eines Stipendiums<br />
zur Kompensation des Verdienstausfalles zu<br />
verpflichten. NROs helfen dabei, entsprechende schulische<br />
oder berufsbildende Alternativen vor Ort zu finden<br />
und auch auf die Eltern einzuwirken, dazu ihre Erlaubnis<br />
zu geben. Dabei handelt es sich um ein komplexes und<br />
sehr situationsbezogenes Vorgehen, welches vom Einzelfall<br />
bestimmt wird. Generell ist es erforderlich dass<br />
alle Parteien ihren Beitrag leisten. Wenn sich allerdings<br />
ein Lieferant weigert, an einer Lösung mitzuarbeiten,<br />
stehen uns keine andere Möglichkeiten offen, als in<br />
diesem Fall die Geschäftsbeziehung einzustellen.<br />
Durch diese klare Vorgehensweise, die C&A immer<br />
wieder kommuniziert und deutlich macht, stellen wir<br />
bei unseren Audits nur noch in absoluten Ausnahmefällen<br />
Kinderarbeit fest. Allein dies ist ein Erfolg an<br />
Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: die Arbeit der SOCAM 71<br />
sich, der zeigt, dass durch entschiedenes Vorgehen tatsächliche<br />
Änderungen zur Bekämpfung der Kinderarbeit<br />
bewirkt werden können.<br />
Beratung und Sanktionen<br />
In den Bereichen „Gesundheit“ und „Sicherheit“ verschafft<br />
sich C&A durch die Auditierungen einen Eindruck<br />
vom jeweiligen Zustand der Produktion, insbesondere<br />
auch in Bezug auf die Arbeitssicherheit. Dieses<br />
ist ein sehr wichtiges Thema, da gerade diesem Thema<br />
in den Produktionsländern manchmal nicht die gebührende<br />
Aufmerksamkeit gewidmet wird. Die Grundlage<br />
dabei ist ein Festhalten der Lieferanten an den vielfach<br />
auch im nationalen Recht des Produktionslandes bestehenden<br />
Arbeitssicherheits und Schutzrechten. Daran<br />
haben sie sich schon von Rechts wegen zu halten. Häufig<br />
ist den Arbeitgebern aber eine Gefahrenlage gar nicht bewusst<br />
oder ihnen fehlt die Sensibilität gegenüber dieser<br />
Thematik. Hier hat die SOCAM die Aufgabe, die Aufmerksamkeit<br />
auf die Gefahren und die Sicherheit am<br />
Arbeitsplatz zu lenken. Dabei kommt den Lieferanten<br />
die Erfahrung der SOCAMAuditoren zugute, die sie umfassend<br />
beraten können, wie sie Gefahrenquellen vermeiden<br />
und Sicherheitsstandards einführen können.
72 Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: die Arbeit der SOCAM<br />
Wir sind der Meinung,<br />
dass es nicht alleine reicht,<br />
Verstöße aufzudecken.<br />
Vielmehr wollen wir<br />
den Zulieferern Wissen<br />
vermitteln, damit sie sich<br />
in Zukunft regelkonform<br />
verhalten können.<br />
Schulungen und Beratung der Zulieferer werden für die<br />
Arbeit der SOCAMAuditoren zu immer wichtigeren Faktoren,<br />
denn häufig beruhen die festgestellten Verstöße<br />
schlicht auf Unwissenheit, fehlender Erfahrung oder<br />
unzureichenden Managementkapazitäten. Deshalb gliedert<br />
sich die Tätigkeit der SOCAM in momentan zwei<br />
Phasen:<br />
1. Regelungserfüllung (Achievement of Compliance):<br />
die Beseitigung von Mängeln, um den bestehenden gesetzlichen<br />
oder vertraglichen Anforderungen seitens<br />
C&A zu entsprechen.<br />
2. Erfahrungsaufbau (Capacity Building): die Vermittlung<br />
von Wissen und Kompetenzen, die den Lieferanten<br />
helfen, ihren Betrieb und ihre Produktionsverfahren<br />
Schritt für Schritt zu verbessern und so selber Erfahrungen<br />
und Kenntnisse zu sammeln, um sich gesetzes<br />
oder regelungskonform zu verhalten.<br />
Gerade im letztgenannten Bereich geht es nicht nur<br />
um die Einhaltung von Vorschriften, sondern vor allem<br />
um die Vermittlung des Wissens, das nötig ist, um sich<br />
konform zu diesen zu verhalten. Im Rahmen der insoweit<br />
von der SOCAM angebotenen Wissensvermittlung<br />
und Beratung (Counselling) werden beispielsweise<br />
Bestimmungen des Arbeitsrechts, Verfahren zur Kalkulation<br />
von Überstunden sowie soziale und haftungs<br />
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />
rechtliche Verpflichtungen erläutert und dargelegt. 2008<br />
gab es 43, 2009 bereits 92 Schulungen in Fernost. In<br />
Europa wurden in der gleichen Zeit 29 Trainings abgehalten.<br />
Darüber hinaus organisieren wir in den jeweiligen<br />
Ländern Konferenzen für unsere Zulieferer. Thematik<br />
dieser Konferenzen sind neben allgemeinen organisatorischen<br />
oder logistischen Themen auch die Fragen<br />
und Erfahrungen, die sich aus der praktischen Anwendung<br />
des C&A Code of Conduct ergeben. 2009 fanden 5<br />
Konferenzen statt. An unserem letzten Seminar in<br />
Schanghai nahmen über 300 Zulieferpartner teil. Sämtliche<br />
Veranstaltungen werden in der jeweiligen Landessprache<br />
durchgeführt.<br />
C&A hat sich zum Ziel gesetzt, in den folgenden zwei<br />
Jahren auch Seminare zu Umweltmaßnahmen, insbesondere<br />
zum effizienten Umgang mit Wasser, abzuhalten.<br />
Zur Arbeit der SOCAM gehört auch, die Kommunikation<br />
zwischen Lieferanten und Sublieferanten<br />
weiter zu verbessern, damit die Anforderungen des C&A<br />
Verhaltenskodex in einer lückenlosen Informationskette<br />
an jeden Einzelnen im Produktions und Lieferprozess<br />
weitergegeben werden können.
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
Die Arbeit der SOCAM – Ergebnisse<br />
1.459<br />
226<br />
49 28<br />
1.882<br />
265<br />
22 18<br />
1.763<br />
267<br />
14 13<br />
1.480<br />
279<br />
18 17<br />
1.572<br />
363<br />
33 29<br />
1.605<br />
471<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
45 38<br />
1.412<br />
1.425<br />
Anzahl der Audits Nicht akzeptierbare Audits Anzahl der eingestellten<br />
Lieferantenbeziehungen<br />
469<br />
50 41<br />
730<br />
65 55<br />
1.527<br />
873<br />
66 57<br />
1.796<br />
Die Arbeit der SOCAM – Ergebnisse 73<br />
946<br />
47 34<br />
2.397<br />
1.371<br />
95<br />
75<br />
Anzahl der wiederaufgenommenen<br />
Lieferantenbeziehungen
74 Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: Die Arbeit der SOCAM<br />
ZUSAMMENfASSUNG DER<br />
SOCAM-ERGEBNISSE:<br />
· Seit 1996 hat die SOCAM weltweit mehr als 22.000<br />
Betriebe in mehr als 60 Ländern überprüft.<br />
· Im Jahr 2009 wurden insgesamt 2.397 Audits in<br />
32 Ländern besucht. Dabei wurden etwa 80% der<br />
für C&A arbeitenden Betriebe überprüft.<br />
· 89% der Auditierungen fanden in Asien und auf dem<br />
indischen Subkontinent statt – alle weiteren in<br />
Europa und Nordafrika. 75% der SOCAM-Lieferanten<br />
waren involviert.<br />
· In 57% der Fälle kam es zu Beanstandungen, die<br />
entweder zu sofortigen Verbesserungsmaßnahmen<br />
oder zur Vereinbarung verbindlicher Korrekturpläne<br />
führten.<br />
Ergebnisse der SOCAM<br />
Die SOCAM hat mittlerweile seit vierzehn Jahren erfolgreiche<br />
Arbeit geleistet und wir stellen fest, dass sich die<br />
Arbeits und Produktionsbedingungen in vielen Betrieben<br />
verbessert haben. Immer mehr Lieferanten erkennen<br />
die Notwendigkeit, ihre Produktionsbedingungen mit<br />
den Anforderungen des C&A Verhaltenskodex in Einklang<br />
zu bringen, und nutzen die daraus resultierenden<br />
Chancen, eine langfristig erfolgreiche Geschäftsbeziehung<br />
zu C&A aufzubauen. Die meisten Zulieferer haben<br />
die konstruktive Kritik der SOCAM angenommen und<br />
die Arbeitsbedingungen in ihren Betrieben verbessert.<br />
Gewonnene Erfahrungen haben dazu beigetragen, auch<br />
die Arbeit der SOCAM selbst kontinuierlich professioneller<br />
zu gestalten. Missstände oder auch Betrugsversuche<br />
durch gefälschte Dokumente werden von den Auditoren<br />
heute wesentlich schneller aufgedeckt als in der<br />
Vergangenheit, die Auditierungsverfahren sind fokussierter<br />
und damit effizienter geworden.<br />
Ein Anlass zur Sorge waren in den vergangenen Jahren<br />
gemachte Beobachtungen, dass die Arbeitnehmer<br />
teilweise auf bestimmte Fragen der Auditoren aus wendig<br />
gelernte, vorgefertigte Antworten gegeben haben. Die<br />
Mitarbeiter wurden von der Geschäftsleitung dazu verpflichtet,<br />
bei einer Befragung durch die Audi toren möglichst<br />
positive oder fest vorbereitete Antworten zu geben.<br />
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />
Mit internen Trainingsmaßnahmen werden die Au di <br />
toren seit 2006 darauf geschult, diese auswendig gelernten<br />
Antworten zu erkennen und ent sprechend darauf<br />
zu reagieren.<br />
Die Grenzen unserer Möglichkeiten<br />
Die Lieferkette mit einer Vielzahl an beteiligten Parteien<br />
ist sehr groß und wird immer komplexer, je weiter man<br />
in diese vordringt. Zudem tragen die verschärften Wettbewerbsbedingungen<br />
auf den weltweiten Zuliefermärkten,<br />
eine zunehmende Arbeitsteilung und Auslagerung<br />
und das Erscheinen immer neuer Markt teilnehmer zu<br />
Missständen bei. Letztlich kann und will C&A auch keine<br />
Polizeiaufgaben übernehmen, sondern ist vielmehr bestrebt,<br />
durch die Schaffung von Transparenz, klarer ethischer<br />
Regeln und geschäftlicher Anreize Geschäftspartner<br />
von den Notwendigkeiten zu über zeugen, die Grundsätze<br />
des fairen und ehrlichen Handelns auch für sich<br />
selbst anzuwenden.<br />
In diesem Bericht sind bislang die Erfolge der Arbeit<br />
von C&A und der SOCAM beschrieben worden. Doch<br />
nicht alles gelingt immer. Es bleibt eine Vielzahl nicht<br />
bewältigter Problematiken und Aufgaben. Teilweise<br />
müssen wir die Grenzen unserer Einflussmöglichkeiten<br />
erkennen.
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />
Verstöße gegen den C&A Code of Conduct 75<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Basis: Anzahl der<br />
Audits = 100%<br />
Verstöße gegen den C&A Code of Conduct<br />
Generell ungenügende<br />
Arbeitsbedingungen<br />
Vorfälle von Diskriminierung<br />
und/oder Belästigung<br />
Generell ungenügende Gesundheitsund<br />
Sicherheitsbedingungen*<br />
Generell nicht akzeptable<br />
Einrichtungen<br />
Vorfälle von Zwangsarbeit<br />
GENERELLE VORKOMMNISSE SICHERHEIT UND GESUNDHEITSSCHUTZ<br />
Verstöße gegen das<br />
Mindestalter<br />
Verstöße gegen Mutterschutzbestimmungen<br />
Nichteinhaltung der Lohn- und<br />
Überstundenberechnung<br />
Nichteinhaltung der<br />
Überstundenregelungen<br />
Rechtswidrige Arbeits bedingungen<br />
fehlende Sozialversicherung<br />
Behinderung der Gewerkschaftsfreiheit<br />
Unzureichende Brandbekämpfungsausrüstung<br />
Unzulängliche Notausgänge/<br />
Leuchtboxen<br />
Unsichere elektrische<br />
Verdrahtung/Geräte<br />
Notausgang verriegelt<br />
und/oder versperrt<br />
Treppenhaus versperrt<br />
Keine Schutz-/Sicherheitsausrüstung<br />
für Arbeiter<br />
Unzulässige Lagerung von entflammbaren/gefährlichen<br />
Stoffen<br />
Kein Evakuierungsplan<br />
ARBEITS BEDINGUNGEN<br />
*Text im alten Report: „Vorfälle im speziellen Zusammenhang“. 2008 2009<br />
Keine feuerwehrübung<br />
durchgeführt<br />
Unsaubere Produktions bereiche<br />
Unordentliche Produktionsbereiche<br />
Überfüllte Produktions bereiche<br />
Unzureichende Luft zirkulation<br />
Unzureichende Beleuchtung
„Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten und Arbeitssicherheit<br />
– all dies hat sich in den letzten Jahren<br />
verbessert. Das ist auch ein Verdienst von C&A.“<br />
Premnath Basumatary, Druckmaschinist, Cotton Blossom,Tirupur, Indien
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />
Wo wir stehen<br />
Nach ihrer Gründung vor rund vierzehn Jahren begann<br />
die SOCAM mit dem Fokus der Verhinderung von Kinderarbeit<br />
und anderen offensichtlichen Verstößen gegen<br />
den Code of Conduct. Durch die gemachten Erfahrungen,<br />
die internationale Thematisierung der Arbeitsumstände<br />
in der Herstellung von Bekleidung und eine immer professionellere<br />
Vorgehensweise und Ausstattung wurden<br />
die Auditstrukturen so fortentwickelt, dass ein umfassendes,<br />
professionelles Auditprogramm entstanden ist.<br />
Dabei sind auch Abstufungen vorgesehen, um den durch<br />
den Auditeinsatz bestmöglichen individuellen Erfolg zu<br />
erreichen. SOCAM unterteilt die Audits in drei Arten:<br />
Level 1: ein Besuch, der einen kompakten Überblick<br />
liefert. Dies kann zum einen dann Sinn machen, wenn<br />
ent sprechenden Hinweisen auf nachprüfbare und offensichtliche<br />
Missstände nachgegangen werden soll und<br />
die Auditoren sich einen schnellen Eindruck verschaffen<br />
wollen, oder zum anderen, wenn in bereits oftmals<br />
überprüften Firmen lediglich der Status geprüft werden<br />
soll oder Einzelthematiken besprochen werden sollen.<br />
Level 2: Dieses ausführliche Standardaudit beginnt<br />
mit einer Besichtigung der Produktionsstätte. Danach<br />
findet ein längeres Auditgespräch mit der Produktionsleitung<br />
statt, wobei offizielle Unterlagen über Anwesenheit,<br />
Gehalt, geleistete Überstunden, Arbeitsverträge so<br />
wie weitere Vereinbarungen vorgelegt werden müssen.<br />
Gleichzeitig wird mit Arbeitnehmern aus der Produktion<br />
des Betriebs unter Ausschluss des Managements gesprochen.<br />
Im Jahr 2009 wurden mit dieser Art des Audits<br />
77% aller Betriebe überprüft.<br />
Level 3: die intensive, situationsbezogene Auditierung,<br />
mit etwa zehn Fällen pro Jahr eher selten. Sie wird<br />
von der SOCAM durchgeführt, wenn es klare und eindeutige<br />
Hinweise, beispielsweise von NROs, zu gravierenden<br />
Missständen gibt. In diesem Fall wird der Betrieb<br />
von den SOCAMMitarbeitern intensiv überprüft,<br />
und das dauert mitunter mehrere Tage. Dieses Vollaudit<br />
kann auch auf Wunsch eines Lieferanten angemeldet<br />
erfolgen, insbesondere dann, wenn der Lieferant sich<br />
bei C&A qualitativ empfehlen möchte.<br />
Im Jahre 2006 haben die Auditoren der SOCAM 1.452<br />
Betriebe mit insgesamt 594.972 Mitarbeitern aufgesucht<br />
und überprüft. 2009 waren es 2.397 Betriebe mit einer<br />
Gesamtzahl von 1.153.572 Arbeitern und Angestellten.<br />
Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: Die Arbeit der SOCAM 77<br />
Die überwiegenden Verstöße, die in den Audits festgestellt<br />
wurden:<br />
• zu viele Arbeitsstunden, inklusive Überstunden<br />
• inkorrekte Bezahlung und falsche Berechnung der<br />
Löhne, insbesondere der Überstunden<br />
• ungenügende Gesundheits- und Arbeitsbedingungen<br />
• fehlende Sozialleistungen<br />
Andere Zuwiderhandlungen waren gefälschte oder manipulierte<br />
Dokumente über geleistete Überstunden oder<br />
gezahlte Gehälter. Mitunter wurde versucht, das Ergebnis<br />
des Audits zu beschönigen und den Auditoren für<br />
ihre Korrektur Geld anzubieten. In diesen Fällen wird<br />
die Geschäftsbeziehung bis zu einer endgültigen Klärung<br />
der Lage ausgesetzt.<br />
Einhaltung unterschiedlicher Richtlinien<br />
Die organisierte Form der Auditierung durch die SOCAM<br />
ist effektiv. Dennoch stellt sie einen nicht unerheblichen<br />
Aufwand für C&A als einzelnes Unternehmen dar.<br />
Zudem kommt es bei Lieferanten zu Situationen, in denen<br />
sich die Auditoren unterschiedlicher Firmen „die<br />
Klinke in die Hand geben“. Von daher besteht seit längerer<br />
Zeit das Bestreben, einen allgemeingültigen Standard<br />
und ein entsprechendes verbindliches Audit durchzuführen.<br />
Dazu bestehen bereits unterschiedliche Ini ti
78 Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: Die Arbeit der SOCAM<br />
ativen. C&A konnte sich bisher allerdings nicht entscheiden,<br />
einer dieser Initiativen beizutreten und auf<br />
das eigene, sehr effektive und auf unsere Lieferstrukturen<br />
zugeschnittene Audit zu verzichten. Dennoch sind<br />
wir bereit, an solchen grundsätzlich sinnvollen Initiativen<br />
mitzuwirken. So haben wir seinerzeit die Entwicklung<br />
der heutigen BSCI (Business Social Compliance<br />
Initiative) noch unter Initiative der Außenhandelsvereinigung<br />
des deutschen Einzelhandels gefördert, auch<br />
wenn wir letztlich aus den genannten internen Gründen<br />
dem System nicht beigetreten sind. Derzeit arbeiten<br />
wir weiter an dieser Aufgabenstellung als Mitglied<br />
des Global Social Compliance Programme (GSCP).<br />
Diskriminierung<br />
C&A beeinflusst über die Vorgaben in seinem Verhaltenskodex<br />
bestimmte ethisch bedingte Arbeitsstandards<br />
in den Ländern, in denen das Unternehmen einkauft.<br />
Dies führt hinsichtlich mancher Anforderungen<br />
zu Konfliktsituationen mit den gesetzlichen, kulturellen<br />
oder gesellschaftlich hergebrachten Normen oder<br />
Traditionen. Dabei können wir nicht ausschließen, dass<br />
wir insbesondere in Bezug auf die geschlechtliche Rollenverteilung<br />
gewisse Gegebenheiten zwar kritisieren,<br />
aber letztlich nicht verändern können.<br />
Wanderarbeiter in China<br />
Viele Menschen in China ziehen aus wirtschaftlichen<br />
Gründen an die Ostküste des Landes. Hier finden sie<br />
zwar Arbeit, oft jedoch keinen angemessenen Wohnraum.<br />
Stattdessen leben sie in teilweise sehr einfachen<br />
Unterkünften, die ihnen ihr Arbeitgeber zur Verfügung<br />
stellt, und arbeiten oft 15, manchmal sogar 18 Stunden<br />
pro Tag. Dies entspricht nicht den C&AVorgaben, die 48<br />
Stun den reguläre Wochenarbeitszeit und höchstens 12<br />
Über stunden pro Woche festlegen.<br />
In China müssen wir jedoch erkennen, dass das Ziel<br />
der Arbeitszeitbegrenzung nur schwer durchsetzbar ist,<br />
weil es gerade die schutzwürdigen Arbeitnehmer sind,<br />
die diese Begrenzung nicht akzeptieren, sondern möglichst<br />
lange Arbeitszeiten zur Erwirtschaftung zusätzlicher<br />
Löhne zum Teil von den Arbeitnehmern einfordern.<br />
Hier ist es schwierig, Verständnis für unsere Forderung<br />
zu finden, und es bedarf besonderer Überzeugungsarbeit,<br />
die Betroffenen von der Schutzwirkung auch zu<br />
ihren Gunsten zu überzeugen.<br />
Heimarbeit<br />
Heimarbeit ist einigen Ländern, in denen C&A produzieren<br />
lässt, aus unterschiedlichen Gründen ein von<br />
Produzenten von bestimmten Artikeln durchaus geförderter<br />
Produktionsbereich. Da es oft keinerlei Sicher<br />
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />
heitsstandards gibt, kann Heimarbeit gefährlich für die<br />
Betroffenen sein. Darüber hinaus können die Einhaltung<br />
von Arbeitszeiten und das Alter der Beschäftigten nicht<br />
kontrolliert werden, so dass es zu Missbrauch kom men<br />
kann.<br />
Hier ist eine Kontrolle nahezu unmöglich. Von daher<br />
war C&A aufgefordert, ein eigenständiges Konzept zu<br />
entwickeln, um auch diesen Produktionsbereich einsehen<br />
zu können. Da es nicht möglich ist, die Arbeitnehmer<br />
in ihren Wohnungen aufzusuchen, um die<br />
Arbeitsumstände zu kontrollieren, haben wir die Durchführung<br />
von Warenorder in Heimarbeit grundsätzlich<br />
untersagt. Zwar ist damit den entsprechenden Arbeitnehmern<br />
nicht unbedingt gedient, aber eine andere<br />
Möglichkeit besteht nur insofern, dass wir die Anmeldung<br />
sogenannter Heimarbeitszentren zulassen, also<br />
Produktionsstandorte, in denen die Arbeitnehmer ihre<br />
ansonsten zu Hause vorgenommenen Arbeiten an<br />
einem zentralen Platz ausführen. Dies ist nur sehr eingeschränkt<br />
möglich und daher eher die Ausnahme.<br />
Das „Sumangali-System“ in Indien<br />
Vor einigen Jahren kam in Indien ein besonderes Lohnkonzept<br />
für Frauen auf. Diese erhielten einen festen<br />
Vertrag über drei Jahre und am Ende dieser Zeit eine zuvor<br />
einbehaltene Endzahlung. Gerade in Bezug auf eine
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />
spätere Heirat nehmen sie diese Möglichkeit, Geld zu<br />
sparen, gerne wahr. Der dann ausgezahlte Betrag ist so<br />
hoch bemessen, dass er sie nach drei Jahren in die Lage<br />
versetzt, zu heiraten. Das erscheint auf den ersten Blick<br />
vorteilhaft, allerdings ist das System sehr missbrauchsanfällig,<br />
da die Frauen während der gesamten Vertragslaufzeit<br />
den Arbeitgeber nicht wechseln können und<br />
alle Tätigkeiten und Arbeitsumstände klaglos akzeptieren<br />
müssen. Es besteht die Gefahr, dass den Frauen<br />
Rücklagen durch überhöhte Mieten in Firmenpensionen<br />
oder Verweigerungen der Auszahlung von angesammelten<br />
Ersparnissen bei vorzeitigem Ausscheiden<br />
vor enthalten werden. Aufgrund dieser Miss brauchsmöglichkeit<br />
erlaubt C&A dieses System nicht. Insbesondere<br />
die Zusammenarbeit mit terre des hommes war insoweit<br />
in der Aufdeckung der Strukturen und der Handhabung<br />
des Problems sehr hilfreich.<br />
Baumwollernte in Usbekistan<br />
Im Herbst 2007 wurde bekannt, dass in Usbekistan die<br />
Regierung während der Baumwollernte die Schulen<br />
schließt und Kinder gezwungen werden, statt zu lernen<br />
auf den Feldern hart zu arbeiten und die Ernte einzubringen.<br />
Eine Entlohnung findet so gut wie nicht statt.<br />
Stattdessen werden die Kinder als kostenlose oder billig<br />
entlohnte Arbeiter missbraucht. Zudem werden sie Pes<br />
tiziden und Erntechemikalien ausgesetzt oder durch<br />
die schwere Arbeit in ihrer körperlichen Entwicklung<br />
beeinträchtigt. Die SOCAM untersuchte die Sachlage daraufhin<br />
und konnte diese Vorwürfe bestätigen. Als Resultat<br />
daraus hat sich C&A entschlossen, bis zur Klärung<br />
der Situation keine Baumwolle aus Usbekistan für unsere<br />
Waren zu akzeptieren. C&A hat alle Lieferanten verpflichtet,<br />
keine Baumwollstoffe aus derartiger Baumwolle<br />
zu beziehen. Dieses ist ein schwierig zu kontrollierender<br />
Bereich, zumal wir keine direkten vertraglichen<br />
Möglichkeiten des Durchgriffs auf die textilen Vorstufen<br />
haben. Dennoch haben wir ein Konzept des Nachweises<br />
erarbeitet, das es uns ermöglicht, diesem Verbot weitgehend<br />
Geltung zu verschaffen.<br />
Tarifverträge und Vereinigungsfreiheit<br />
Die SOCAM wurde von verschiedenen Seiten aufgefordert,<br />
die Einhaltung von Vereinigungsfreiheit und Tarifverträgen<br />
zu überwachen.<br />
Wir weisen alle Betriebe darauf hin, dass der C&A<br />
Verhaltenskodex die entsprechenden Forderungen enthält<br />
und dass wir auf seiner Einhaltung bestehen. Im<br />
Kommentar zum Kodex beschreiben wir, dass C&A alle<br />
rechtmäßigen Organisationen respektiert, die von den<br />
Arbeitern zur Durchsetzung ihrer Ansprüche gebildet<br />
wurden. Dies betrifft beispielsweise die Situation in<br />
Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: Die Arbeit der SOCAM 79<br />
Die SOCAM-Auditoren<br />
sehen sich oftmals mit gesellschaftlichen<br />
und kulturellen<br />
Traditionen konfrontiert,<br />
was die Umsetzung des<br />
Verhaltens kodex zusätzlich<br />
erschwert.
80 Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: Die Arbeit der SOCAM<br />
Arbeit muss sich lohnen,<br />
überall auf der Welt.<br />
Darum verpflichtet C&A<br />
seine Lieferanten zur<br />
Einhaltung der gesetzlichen<br />
Mindestlöhne.<br />
China, wo sich selbst mit der Implementierung des neuen<br />
Arbeitsrechts seit dem 1. Januar 2008 die staatlich kontrollierte<br />
Gesamtgewerkschaft ACFTU („AllChina Federa<br />
tion of Trade Unions“) das Alleinvertretungsrecht für<br />
alle Arbeiter vorbehält.<br />
Mindestlöhne und Living Wages<br />
In manchen Ländern werden von den Fabriken staatlich<br />
festgelegte Mindestlöhne gezahlt, wie zum Beispiel in<br />
Bangladesch. Die Frage ist, ob diese staatlich festgelegten<br />
Löhne ausreichen, um eine Deckung der grundlegenden<br />
Lebenshaltungskosten zu ermöglichen. Hierüber<br />
gibt es eine heftige Diskussion, insbesondere zur<br />
Art der Kalkulation derartiger Lohnniveaus. Mit der<br />
Konvention 131 der International Labor Organisation<br />
(ILO) wurden bestimmte Kriterien zur Festlegung des<br />
nationalen gesetzlichen Mindestlohnes definiert. Dabei<br />
handelt es sich um Kriterien wie die allgemeinen Lebenshaltungskosten,<br />
das durchschnittliche Lohnniveau<br />
des Landes, den Lebensstandard anderer gesellschaftlicher<br />
Gruppen, die ökonomische Entwicklung, die Produktivität,<br />
Fragen der Beschäftigungspolitik und insbesondere<br />
den Bedarf der Arbeiter und ihrer Familien.<br />
C&A verpflichtet seine Lieferanten zur Einhaltung<br />
dieser gesetzlichen Mindestlöhne. Ob diese letztlich<br />
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />
ausreichen, um den Lebensbedarf der Arbeitnehmer zu<br />
decken, ist politisch heftig umstritten. C&A hat sich insoweit<br />
klar festgelegt, dass wir jede Lösung begrüßen,<br />
die diese Bedarfsdeckung gewährleistet. Da die s jedoch<br />
ein hochbrisantes politisches Thema dar stellt, können<br />
wir als einzelnes Unternehmen im Alleingang wenig<br />
ausrichten. Dennoch widmen wir uns diesem Thema<br />
zurzeit intensiv.<br />
www.ilo.org<br />
Sandstrahlen<br />
Schon Anfang 2009 hat die SOCAM alle betroffenen Vertragspartner<br />
auf die beträchtlichen Gesundheitsrisiken<br />
für Arbeiter hingewiesen, die mit dem abschließenden<br />
Sandstrahlen zur Bearbeitung von Textilien, überwiegend<br />
Jeans, beschäftigt sind. Sandstrahlen erfolgt unter<br />
Einsatz eines Luftdrucksystems, mit dessen Hilfe feste<br />
Partikel auf Bekleidung geblasen werden, um dieser einen<br />
abgenutzten, verblichenen Look zu geben. Arbeiter,<br />
die diesen Prozess ausführen, könnten der Gefahr ausgesetzt<br />
sein, sehr feine SilikonstaubPartikel einzuatmen.<br />
Das könnte zu lebensbedrohlichen Erkrankungen,<br />
insbesondere der Lunge, führen (vergleichbar mit den<br />
Problemen, die durch das Einatmen von AsbestPartikeln<br />
ausgelöst werden). Die SOCAM und C&A verlangen
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />
„Gerade in wirtschaftlich unruhigen Zeiten wie zuletzt<br />
bekommt ein sicherer Arbeitsplatz eine besondere Bedeutung.<br />
Da ist es gut, wenn man einen Partner wie C&A<br />
an seiner Seite weiß.“ Dhaniram Bordoloi, Bügler, Cotton Blossom,Tirupur, Indien
82 Bessere Arbeitsbedingungen schaffen: Die Arbeit der SOCAM<br />
daher von sämtlichen Lieferanten, dass an allen Standorten<br />
in Betrieben, in denen diese Technik eingesetzt<br />
wird, geeignete Gesundheits und Schutzmaßnahmen<br />
ge trof fen werden. Um das Risiko dieses Prozesses zu<br />
minimieren und die besonderen Gesundheits und<br />
Schutzmaßnahmen besser kontrollieren zu können, haben<br />
wir eine separate OnlineAbfrage dieser Aktivitäten<br />
eingeführt.<br />
Transparenz und Konsistenz der Audits<br />
Mitunter wird die SOCAM kritisiert, dass die Ergebnisse<br />
ihrer Untersuchungen nicht ausreichend transparent<br />
sind und nicht vollständig veröffentlicht werden. Wir<br />
betrachten die Resultate der SOCAMBetriebskontrollen<br />
jedoch als vertrauliche Informationen, die ausschließlich<br />
zwischen dem besuchten Betrieb, dem Lieferanten<br />
und der SOCAM ausgetauscht werden. C&A wird von<br />
der SOCAM über schwerwiegende Verstöße bei den Lieferanten<br />
und in den Produktionsstätten in Kenntnis gesetzt.<br />
Es ist jedoch nicht Unternehmenspolitik von<br />
C&A, bei einem Verstoß gegen die Vorgaben des Verhaltenskodex<br />
das Geschäftsverhältnis zu dem betroffenen<br />
Betrieb sofort zu kündigen. Vielmehr möchten wir gemeinsam<br />
mit den Betrieben einen Prozess beginnen,<br />
der einen mangelhaften Zustand zum Positiven wenden<br />
kann. Die Arbeitsbedingungen – und damit die Situa<br />
tion der Menschen vor Ort – können nur dann verbessert<br />
werden, wenn C&A weiterhin am betreffenden Standort<br />
bleibt und dort konstruktive Hilfe anbietet.<br />
Beschwerdemechanismen<br />
Der C&AVerhaltenskodex gewährleistet, dass es allen<br />
Mit arbeitern und Angestellten von Fremdbetrieben möglich<br />
sein muss, sich über Missstände an ihrem Arbeitsplatz<br />
zu beschweren. Den Auditoren der SOCAM fällt jedoch<br />
mitunter auf, dass sich Arbeiter zwar über ihre<br />
mangelhaften Arbeitsbedingungen äußern wollen, dazu<br />
jedoch nicht den Mut finden oder Repressalien von<br />
ihrem Arbeitgeber fürchten. In solchen Fällen lassen die<br />
Auditoren eine Kontaktadresse zurück, so dass die betroffene<br />
Person ihre Informationen dann gegebenenfalls<br />
später weitergeben kann, wenn es ihr besser passt.<br />
Hohe fluktuation der Produktionsstätten<br />
Die Herstellungsmärkte verändern sich ständig, Anbieter<br />
verschwinden und neue kommen hinzu. Oftmals<br />
liegt es an einer un zureichenden Kapitaldecke oder die<br />
lokalen wirtschaft lichen oder politischen Verhältnisse<br />
sind der Anlass für Pro duktionswechsel, Geschäftsaufgabe<br />
oder Verlagerung der Produktion. Oft ist aber auch<br />
die Möglichkeit, qualifizierte Mitarbeiter für diesen<br />
sehr arbeitsintensiven Prozess zu finden, ein entschei<br />
Verantwortung bei C&A: Grundsätze und Auditierung<br />
dendes Kriterium. Fertigungsstätten sind zudem vielfach<br />
in Familienbesitz und sind durch ihre geringe<br />
Größe kaum in der Lage, ihr Geschäft auf eine nachhaltige<br />
Basis zu stellen. Zum Beispiel werden Accessoires<br />
oft in sehr kleinen Betrieben hergestellt, die von den<br />
Lieferanten je nach Mode und Saison häufiger gewechselt<br />
werden. Auch hier ist es für das Team der SOCAM<br />
schwierig, alle Informationen zu den Produktionsstätten<br />
einzuholen. Um der hohen Fluktuation gerecht werden<br />
zu können, hat die SOCAM die Anzahl seiner Auditoren<br />
seit 2007 fast verdoppelt.
Unternehmensspenden<br />
und aktive Unterstützung<br />
von C&A<br />
Ranjan Alles, CISD-Manager<br />
Asien<br />
Father Santhanas<br />
Don Bosco, Tirupur, Indien<br />
Margaret Berlin, Lehrerin<br />
Tisso School, Tirupur, Indien
Geschäft ist<br />
nicht alles<br />
Durch unsere Zusammenarbeit mit vielen Partnern in Europa und<br />
Asien sowie durch die Unterstützung unterschiedlichster sozialer<br />
Projekte wirkt C&A als Katalysator, um denjenigen zu helfen, die mit<br />
sozial schwierigen Lebensbedingungen konfrontiert sind. Es ist<br />
unser Ziel, diesen Menschen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Darüber<br />
möchten wir Sie gerne informieren.<br />
I I I C&A unternimmt etwas 85 I I I C&A und Child Helpline International (CHI) 95 I I I<br />
Hilfe zur Selbsthilfe in Bangladesch und Indien 97 I I I
Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A C&A unternimmt etwas 85<br />
C&A unternimmt etwas<br />
C&A hat nun schon seit vielen Jahren nicht nur Position<br />
zu aktuellen Fragen der Umwelt und der Gesellschaft<br />
bezogen, sondern auch anhand vieler Beispiele gezeigt,<br />
wie verantwortungsvolle Unternehmenspolitik funktio<br />
niert.<br />
• Wir beteiligen uns in Universitäten und Instituten aktiv<br />
an aktuellen Diskussionen zu umwelt- und sozialrelevanten<br />
Themen.<br />
• Wir erläutern unsere Aktivitäten in Seminaren, auf<br />
Konferenzen sowie bei den Zusammenkünften der Verbände,<br />
in denen wir Mitglied sind.<br />
• Wir beraten und schulen unsere Geschäftspartner, damit<br />
diese ihre Produktionsstätten sicher, sauber und<br />
nach ethischen und sozialen Anforderungen gestalten<br />
können.<br />
• Wir finanzieren eine Reihe sozialer Projekte in den Herstellerländern,<br />
um dort bessere Ausbildungsmöglichkeiten<br />
für Kinder zu schaffen, und unterstützen darüber<br />
hinaus auch viele Gesundheitsprojekte.<br />
• Wir unterstützen über unsere europäischen Filialen<br />
soziale Kleinprojekte an den jeweiligen Standorten.<br />
• Heute reichen unsere Finanzierungen bis zu den Anfängen<br />
der Lieferkette, einschließlich der Unterstützung<br />
von landwirtschaftlichen Gemeinschaften, vor allem in<br />
Indien.<br />
C&A Initiative for Social Development (CISD)<br />
Die wesentlichen Ziele der C&A Initiative for Social Development<br />
(CISD) sind die Förderung nachhaltiger Entwicklung<br />
und die Schaffung besserer, langfristiger Perspektiven<br />
für die Menschen in den vielen verschiedenen<br />
Ländern, in denen wir operieren, um so auch ein besseres<br />
Klima für ein wirtschaftliches Umfeld zu schaffen.<br />
CISD – früher bekannt unter dem Namen MISD (Mondial<br />
Institute for Social Development) – wurde Mitte der<br />
90er Jahre gegründet, damals mit dem anfänglichen<br />
Ziel, vor allem Kindern zu helfen. So wurden in mehreren<br />
Ländern mit Hilfe von C&A Waisenheime errichtet,<br />
Bildungs- und Schulprogramme für die Primar- und Sekundarstufen<br />
vorangetrieben sowie Projekte zur Berufsausbildung<br />
und im Gesundheitswesen unterstützt. Aber<br />
auch weitere Investments zur Selbsthilfe, insbesondere<br />
auch im Gesundheitswesen und beim Zugang zur<br />
Grund versorgung, wurden getätigt. Die CISD begleitet<br />
dabei in der Regel die gesamte Planung und Umsetzung<br />
dieser Maßnahmen, sie leistet die finanzielle Starthilfe<br />
und stellt, wenn dies besonders in den ersten Jahren der<br />
Inbetriebnahme notwendig ist, auch darüber hinaus<br />
Geldmittel zur Verfügung. Die CISD betrachtet ihre Arbeit<br />
als einen Katalysator für eine positive Veränderung<br />
vor Ort.<br />
Lesen Sie im Folgenden, wie<br />
sozial verantwor tungs volle<br />
Unternehmenspolitik in der<br />
Praxis funktioniert – über die<br />
Arbeit der C&A-Initiative for<br />
Social Development.
„Die beste Möglichkeit, aus dem Teufelskreis der<br />
Armut auszubrechen, ist Bildung. Schulprojekte sind<br />
also die nachhaltigste Form der Hilfe zur Selbsthilfe.“<br />
Margaret Berlin, Lehrerin, Tisso School, Tirupur, Indien
Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A<br />
Seit Beginn dieser Arbeit ist die Zahl der unterstüt zten<br />
Projekte auf über 100 gestiegen. Unsere direkte Finanzierung<br />
vieler dieser Projekte ist inzwischen abgeschlossen<br />
und sie tragen sich selbst. Der Erfolg dieser<br />
Anstrengungen in Bezug auf Nachhaltigkeit ist, dass unsere<br />
Partner die Projekte nun als ihre eigenen be tra chten<br />
und Finanzierungen und Abläufe auf die kommunale<br />
Ebene übertragen. In der Planungsphase solcher Projekte<br />
ist das Thema Nachhaltigkeit der Haupt ge sichtspunkt<br />
in den Gesprächen mit unseren Partnern vor Ort.<br />
Der erste Impuls zur Hilfe kommt traditionsgemäß<br />
von unseren Geschäftspartnern oder unseren Mitarbeitern.<br />
Durch dieses persönliche Engagement können wir<br />
effektive und unbürokratische Hilfe leisten, durch die<br />
Schritt für Schritt nachweisbare Fortschritte erzielt werden.<br />
CISD-Erfolge in den Lieferländern<br />
Die Überprüfung einiger der früheren Projekte in den<br />
Zulieferländern ergab, dass mehr als 3.500 Kinder die<br />
Chance, eine der Grundschulen oder weiterführenden<br />
Schulen zu besuchen, die im Rahmen der Spendenaktionen<br />
unseres Unternehmens gebaut wurden, entweder<br />
bereits genutzt haben oder noch weiterhin nutzen. Über<br />
2.000 junge Menschen haben gegenwärtig die Möglichkeit<br />
bzw. haben in der Vergangenheit die Möglichkeit<br />
gehabt, eine Berufsausbildung zu machen, die sie auf<br />
eine anschließende Einstellung vorbereitet. Rund 550<br />
Kinder sind in Waisenhäusern untergebracht, die mit<br />
Hilfe der CISD-Mittel errichtet worden sind. Sechs verschiedene<br />
Gesundheitsprojekte sind in einigen dieser<br />
Länder, aus denen C&A seine Produkte bezieht, eingerichtet<br />
worden.<br />
In den Vororten des indischen Tirupur, in denen es<br />
an sauberem Trinkwasser mangelt, haben wir 85.000<br />
Dorfbewohnern Zugang zu Trinkwasser ermöglicht.<br />
Dank zahlreicher Investitionen, die die CISD getätigt<br />
hat, können in Bangladesch in den Gebieten Comila<br />
und Chandhpur nun 130.000 Dorfbewohner arsenfreies<br />
Was ser trinken und nutzen.<br />
Dies sind die unmittelbar greifbaren Ergebnisse der<br />
Aktivitäten der C&A Initiative for Social Development<br />
(CISD).<br />
Ob Bildung, Gesundheit<br />
oder Business, in allen<br />
Be reichen ist das Ziel der<br />
Maß nahmen, dass unsere<br />
Partner die Projekte als<br />
die ihren ansehen und sie<br />
selbstständig fortführen.<br />
C&A unternimmt etwas 87
88 C&A unternimmt etwas<br />
EInIgE OrgAnISAtIOnEn, dErEn<br />
PrOjEktE dIE C&A InItIAtIvE fOr SO-<br />
CIAl dEvElOPmEnt In dEn jAHrEn<br />
2008/2009 untErStützt HAt:<br />
· Boeboeks (Belgien)<br />
· Child Helpline International<br />
· Deutsche Unwelthilfe, Lebendige Flüsse<br />
· Don Bosco<br />
· Ein Herz für Kinder<br />
· El Refugio del Alba (Portugal)<br />
· Fundacion Bobath (Spanien)<br />
· Grameen Foundation<br />
· Gulshanara Razaaque Foundation (Bangladesch)<br />
· NFTE (Niederlande)<br />
· Nummer gegen Kummer<br />
· Organic Exchange<br />
· Oxfam Ireland<br />
· SOS Kinderdorpen<br />
· terre des hommes<br />
· Tisso (Indien)<br />
· Water Footprint Network<br />
Und über 1.000 lokale Hilfsdienste und Organisationen<br />
in ganz Europa.<br />
CISD-Aktivitäten in den<br />
europäischen Einzelhandelsländern<br />
Neben der Zusammenarbeit mit beispielsweise Nichtregierungs-<br />
und Hilfsorganisationen initiiert C&A auch<br />
lokale Aktionen und eigene Kampagnen, um zum Ausgleich<br />
verschiedener sozialer Ungleichgewichte beizutragen.<br />
Wir freuen uns, wenn Ideen zur Unterstützung<br />
solcher sozialer Projekte von C&A-Mitarbeitern auf unterschiedlichen<br />
Ebenen eingebracht werden. Nicht alle<br />
Aktivitäten werden vom zentralen CSR-Team angeregt.<br />
Viele werden auch auf regionaler Ebene von unseren Filialen<br />
organisiert; schließlich wissen unsere Mitarbeiter<br />
vor Ort am besten, wo in den Städten und Großstädten<br />
Hilfe besonders nottut.<br />
Lokale C&A-Initiativen 2009<br />
Nachfolgend sind viele, aber längst nicht alle Initiativen<br />
aufgeführt, die von den C&A-Verkaufsteams in ganz Europa<br />
umgesetzt worden sind. Die Liste soll einen Eindruck<br />
vermitteln, wie unterschiedlich und lokal ausgerichtet<br />
die Aktivitäten sind, die C&A allein im Jahr 2009<br />
gefördert hat.<br />
• In den Niederlanden wurden Organisationen wie „NFTE“<br />
oder „Team Stages“ unterstützt, die Jugendliche bei der<br />
Berufsausbildung oder sogar bei der Vorbereitung auf<br />
die Selbstständigkeit helfen.<br />
Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A<br />
• In Deutschland wurde die Unterstützung der Ak ti on<br />
„Ein Herz für Kinder“ („A Heart for Children“) fortgeführt.<br />
Gleichzeitig werden bei jeder Geschäftseröffnung<br />
dem örtlichen Bürgermeister Spenden zur Unterstützung<br />
lokaler Kinder- oder Familienprojekte überreicht.<br />
Ferner fand im ganzen Land eine große Weihnachtskampagne<br />
zur Unterstützung lokaler Wohl tätig keitsorganisationen<br />
statt.<br />
• In Belgien erhielten alle Grundschüler im Land in Zusam<br />
menarbeit mit „Boeboeks“ und dem sehr bekannten<br />
Kinderbuchautor Marc de Bel ein Buch, das ihr Interesse<br />
an Umweltfragen wecken soll. Zusätzlich<br />
wurde auch die „Make A Wish“Stiftung unterstützt.<br />
• In Frankreich ging unserer Unterstützung an die „Association<br />
Vivre aux Eclats“, die sich um kranke Kinder<br />
kümmert, sowie an verschiedene gemeinnützige Organisationen,<br />
denen die Erlöse einiger lokaler Weihnachts-Aktionen<br />
zur Verfügung gestellt wurden.<br />
• In der Schweiz freute sich die dortige „terre des hommes“.<br />
Organisation über unsere Spenden und in vielen<br />
Filialen fanden Wohltätigkeitsaktionen zur Weihnachts<br />
zeit statt.<br />
• In Spanien zählten viele medizinische Hilfsorganisationen<br />
für Kinder – wie zum Beispiel für Kinder mit<br />
Kinderlähmung oder mit Augenkrankheiten – zu den<br />
Begünstigten.
Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A<br />
• In Portugal wurde Kindern und Jugendlichen in sozialen<br />
Brennpunkten durch lokale Spenden und Teambeiträge<br />
geholfen.<br />
• In vielen osteuropäischen Ländern wie der Tschechischen<br />
Republik, der Slowakei, Ungarn, Polen, Slowenien,<br />
Rumänien und Kroatien wurde zu Weihnachten<br />
eine große Anzahl verschiedener Wohl tätigkeits kampagnen<br />
unterstützt.<br />
• In Österreich wurden unter anderem Aktionen zur Unterstützung<br />
junger Menschen mit besonderem sportlichem<br />
Talent durchgeführt. Zudem erhielten auf lokaler<br />
Ebene erneut eine Vielzahl weihnachtlicher Wohltätigkeitsaktionen<br />
Spendengelder.<br />
• In der Türkei hat C&A dabei geholfen, den Bau einer<br />
Schule in Adapazari mitzufinanzieren.<br />
C&A ist sehr stolz auf sein lokales Engagement bei all<br />
diesen Aktionen und freut sich, anhand dieser Beispiele<br />
zeigen zu können, dass ihm das Wohl der Menschen in<br />
den Städten und Gemeinden, in denen das Unternehmen<br />
präsent ist, am Herzen liegt.<br />
C&A und terre des hommes<br />
Terre des hommes ist eine Kinderschutzorganisation,<br />
die neben vielen anderen Betätigungsfeldern auch<br />
Schul- und Bildungsprojekte in verschiedenen Ländern<br />
durchführt. Eines der langfristigen Projekte, das C&A in<br />
Zusammenarbeit mit terre des hommes und den Salesianern<br />
Don Bosco unterstützt, ist der Bau und der Be -<br />
trieb eines Berufsschulzentrums in der indischen Textilstadt<br />
Tirupur.<br />
Mit Hilfe unserer gemeinschaftlichen Bemühungen<br />
ist es gelungen, die Kinderarbeit aus den Textilfabriken<br />
der Exportbetriebe in Tirupur zum größten Teil zu verbannen<br />
– eine grundlegende Anforderung unseres seit<br />
Langem bestehenden Verhaltenskodex. Gleichwohl brauchen<br />
die Kinder, die zuvor in der Textilindustrie arbeiteten,<br />
Alternativen, denen sie sich zuwenden können.<br />
Ziel unserer Kooperation mit terre des hommes ist es<br />
daher, diesen Kindern andere Möglichkeiten zu eröffnen<br />
und ihnen eine berufliche Ausbildung zu geben.<br />
Das Berufsschulzentrum für ehemalige Kinderarbeiter<br />
bietet jeweils 120 Mädchen und Jungen eine Be -<br />
rufsausbildung. Diese Jugendlichen, von denen einige<br />
schon mehrere Jahre gearbeitet haben, lernen lesen und<br />
schreiben und werden zu Schneidern, Mechanikern,<br />
Elektrikern und Klempnern ausgebildet.<br />
C&A unternimmt etwas 89
„Wir freuen uns, dass sich C&A seit nunmehr 10 Jahren an unserer Seite<br />
gegen Kinderarbeit engagiert. Gemeinsam haben wir unter anderem ein<br />
Berufsschulzentrum in Tirupur errichtet, das Kindern und Jugendlichen<br />
eine Zukunft gibt.“ Father Santhanas, Don Bosco, Tirupur, Indien
92 C&A unternimmt etwas<br />
Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A<br />
Die Schulleitung setzt sich gegenüber Be hörden und Arbeitgebern<br />
in Tirupur für die Verbesserung der öffentlichen<br />
Schulen ein und versucht alle Beteiligten davon zu<br />
überzeugen, dass keine Kinder ausgebeutet werden.<br />
Die Zahl der Kinderarbeiter in Tirupur ist in den letzten<br />
zehn Jahren deutlich zurückgegangen. Dies bedeutet<br />
nicht, dass dieses Problem nicht mehr zu finden ist.<br />
Kinderarbeit kommt leider immer noch vor, hauptsächlich<br />
in kleineren Betrieben für den indischen Markt, in<br />
Hotels, Restaurants oder auf der Straße.<br />
Ein ähnliches Gemeinschaftsprojekt mit terre des hommes<br />
wird zusammen mit der lokalen Organisation<br />
SNEHA in der indischen Stadt Bellary durchgeführt. Dieses<br />
Pro jekt beschäftigt sich mit der Jeansherstellung<br />
hauptsächlich für die Märkte im Mittleren Osten.<br />
C&A Deutschland, Niederlande und Schweiz unterstützen<br />
gemeinsam mit terre des hommes weitere Projekte,<br />
um Kindern in aller Welt eine bessere Zu kunftsperspektive<br />
zu eröffnen.<br />
Unsere Partnerschaft beschränkt sich nicht allein auf<br />
die oben beschriebene, wichtige Aufgabe. Das durch den<br />
Klimawandel beeinflusste Wettergeschehen hat C&A<br />
dazu bewogen, ein „terre des hommes“Projekt in Bihar<br />
in Indien zur Hochwasser-Prävention zu unterstützen.<br />
Im Herbst 2009 haben schwere Niederschläge in der Region<br />
zu großen Schäden an der Infrastruktur und den
Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A C&A unternimmt etwas 93<br />
örtlichen Einrichtung von terre des hommes geführt.<br />
C&A konnte nicht nur mit einer Notfinanzierung helfen,<br />
die Flutschäden zu beheben, sondern insbesondere<br />
auch Präventivmaßnahmen, wie Schutzräume und flutsichere<br />
Lagerhäuser, etablieren, um zukünftige Schä den<br />
zu minimieren.<br />
C&A war sehr stolz darauf, 2009 das 10-jährige Be -<br />
stehen der Zusammenarbeit mit terre des hommes feiern<br />
zu können. Während einer kleinen Feierstunde im<br />
Fashion Center in Düsseldorf wurde eine eindrucksvolle<br />
Stoffgestaltung enthüllt, die Schüler des Berufsschulzentrums<br />
in Tirupur angefertigt hatten. Sie hängt<br />
nun im Eingangsbereich der Hauptverwaltung in Düsseldorf.<br />
www.tdh.de<br />
C&A und Ein Herz für Kinder<br />
Die vor mehr als 25 Jahren von der BILD-Zeitung ins Leben<br />
gerufene Organisation Ein Herz für Kinder unterstützt<br />
Kinderhilfsprojekte in aller Welt. C&A setzt seine<br />
finanzielle Hilfe für diese Organisation fort, um sicherzustellen,<br />
dass sozial schwache Kinder auch weiterhin<br />
von der Hilfe von Ein Herz für Kinder profitieren können.<br />
Insgesamt hat C&A bereits über 1.000.000 Euro an<br />
dieses lohnenswerte Projekt gespendet.<br />
„Kinder sind unsere Zukunft – aber viele haben nicht das<br />
Glück, auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Unsere Aufgabe<br />
ist es, sie auf dem Weg ins Leben zu unterstützen und<br />
ihnen Hoffnung auf eine gute Zukunft zu machen. Durch<br />
die langjährige Unterstützung von C&A haben wir die Möglichkeit,<br />
vielen Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.“<br />
Martina Krüger<br />
Bild hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“<br />
www.einherzfuerkinder.de<br />
Akute Katastrophenhilfe<br />
Es gibt Situationen, in denen unbürokratische Soforthilfe<br />
nötig ist. C&A unterhält seit Jahren zu vielen Hilfsorganisationen<br />
gute Beziehungen, um bei akuten Katastrophen<br />
unverzüglich Maßnahmen ergreifen zu können.<br />
Kinder leiden am meisten<br />
unter gesellschaftlichen<br />
Missständen. Darum stehen<br />
sie im Fokus vieler unserer<br />
Hilfsprojekte.
94 C&A unternimmt etwas<br />
Die Erdbebenopfer in Haiti<br />
brauchten schnelle Hilfe.<br />
Gemeinsam mit Oxfam<br />
wurde C&A sofort aktiv.<br />
C&A und Oxfam Ireland<br />
„Oxfam macht Überflüssiges flüssig“: Unter diesem Motto<br />
verkauft die weltweit tätige Hilfsorganisation Sachspenden<br />
von Bürgern und Firmen und setzt die Erlöse für<br />
langfristige Hilfsprojekte in Afrika und anderswo ein.<br />
C&A wird Oxfam Ireland auch weiterhin etwa 25.000<br />
Kleidungsstücke pro Jahr zur Verfügung stellen, die entweder<br />
für unser Modegeschäft aus der Saison sind oder<br />
wegen geringfügiger Herstellungs- oder Materialfehler<br />
aussortiert wurden. Als Reaktion auf das katastrophale<br />
Erdbeben in Haiti hat C&A über 100.000 Produkte an<br />
Oxfam Ireland gespendet, die in dem speziell eingerichteten<br />
„Haiti Disaster Shop“ in Dublin verkauft werden.<br />
Alle aus dem Verkauf dieser Produkte erzielten Erlöse<br />
fließen direkt in die Unterstützung der Arbeit des festen<br />
Oxfam-Teams vor Ort in Haiti.<br />
„Oxfam Ireland ist ein unabhängiges Mitglied des weltweiten<br />
Verbunds von 14 OxfamHilfsorganisationen. Wir<br />
setzen uns gemeinsam mit Menschen, Partnerorganisationen<br />
und anderen Verbündeten gegen Armut, Leid und Ungerechtigkeit<br />
ein. Ohne die Partnerschaften, die sich mit<br />
C&A und anderen gleichgesinnten Unternehmen und Organisationen<br />
entwickelt haben, wären wir nicht in der Lage,<br />
die benötigten Gelder aufzubringen, um unsere wichtige<br />
Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A<br />
Arbeit in Ost, Zentral und Südafrika zu leisten und unsere<br />
klar definierten Ziele zu erreichen, die folgende Veränderungen<br />
mit sich bringen:<br />
• Mehr Frauen und Männer können ihr Recht wahrnehmen,<br />
ihren Lebensunterhalt auf sichere und nachhaltige Weise<br />
zu verdienen.<br />
• In Armut lebende Menschen, insbesondere Frauen und<br />
Mädchen, haben Zugang zu bezahlbarer Gesundheitsvorsorge<br />
sowie zu Bildung, sauberem Wasser und sanitären<br />
Anlagen.<br />
• In Zeiten humanitärer Krisen erhalten alle Menschen den<br />
Schutz und die Hilfe, die sie benötigen.<br />
• Mehr Frauen und Männer können ein selbstbestimmtes<br />
und gewaltfreies Leben führen.<br />
Oxfam Ireland und die Menschen, denen wir helfen, sind<br />
unendlich dankbar für die kontinuierliche Unterstützung<br />
und das Engagement von C&A.“<br />
Dennis Duncan<br />
Manager Vorratshaltung/Beschaffung<br />
Oxfam Ireland<br />
www.oxfamireland.org
Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A C&A und Child Helpline International (CHI) 95<br />
C&A und Child Helpline International (CHI)<br />
Child Helpline International (CHI) sieht seine Aufgabe<br />
darin, „Kindern antworten zu können, wenn sie Hilfe<br />
und Schutz brauchen, sich für sie bei Politikern und Entscheidungsträgern<br />
dafür einzusetzen, ein weltwei tes<br />
Netzwerk für Sorgentelefone aufzubauen und individuelle<br />
Sorgentelefone zu unterstützen“.<br />
Dabei verfolgt CHI zwei Hauptziele: erstens Sorgentelefone<br />
zu unterstützen, entscheidend zu stärken und<br />
zu etablieren und zweitens die Gründung von Sorgentelefonen<br />
in Ländern, die noch nicht über ein solches Sicherheitsnetz<br />
verfügen, zu erleichtern.<br />
Telefone der Hilfe<br />
Überall auf der Welt haben Kinder und Jugendliche<br />
Ängste und Sorgen. Diese sind in den unterschiedlichen<br />
Kulturen und Regionen verschieden, doch eines bleibt<br />
immer gleich: Die Heranwachsenden benötigen eine<br />
helfende Hand und ein Ohr, das zuhören kann. C&A<br />
nimmt die Probleme dieser jungen Menschen ernst und<br />
unterstützt seit vielen Jahren Sorgentelefone in Deutschland<br />
(Nummer gegen Kummer) und Indien (Childline),<br />
die mit der Dachorganisation Child Helpline International<br />
(CHI) verbunden sind. Die Organisationen in den<br />
einzelnen Ländern arbeiten unabhängig voneinander,<br />
sind jedoch denselben Qualitätsstandards verpflichtet.<br />
Die Nummer gegen Kummer wurde im Jahre 1980 gegründet<br />
und 1994 zu einem nationalen Dachverband für<br />
weitere Einrichtungen dieser Art ausgebaut. C&A unterstützte<br />
bereits in den Jahren 1990 bis 1995 eine überregionale<br />
Kampagne, um den Bekanntheitsgrad des Sorgentelefons<br />
zu erhöhen. 2007 haben wir das jüngste<br />
Beratungsangebot der Nummer gegen Kummer – die Internetberatung<br />
- finanziell unterstützt und gefördert.<br />
Neben der Nummer gegen Kummer in Deutschland<br />
hat C&A auch die Childline in Indien unterstützt. Dieses<br />
Nottelefon für Kinder und Jugendliche wurde 1996<br />
in Mumbai gegründet und innerhalb weniger Jahre zu<br />
einem Netz in 74 indischen Städten ausgebaut.<br />
Im Dezember 2008 hat C&A Child Helpline International<br />
100.000 Euro gespendet, um damit weitere Maßnahmen<br />
der Sorgentelefone in 15 europäischen Län dern<br />
zu unterstützen. Dies schließt eine Unterstützung einer<br />
Marketing-Kampagne ein, um eine europaweit einheitliche<br />
Telefonnummer 116 111 zu etablieren und be kannt<br />
zu machen.<br />
www.childhelplineinternational.org<br />
www.nummergegenkummer.de<br />
www.childlineindia.org.in<br />
Wir wissen, dass es auch<br />
Kindern in unseren Regionen<br />
nicht gut geht. Auch ihnen<br />
wollen wir mit der Unterstützung<br />
von Projekten wie der<br />
Nummer gegen Kummer<br />
helfen.
„Das größte Dankeschön, das wir C&A aussprechen<br />
können, ist die Begeisterung der Kinder, mit der sie<br />
hier zur Schule gehen.“ Ranjan Alles, CISD-Manager, Asien
Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A<br />
Hilfe zur Selbsthilfe in Bangladesch und Indien<br />
In Bangladesch und Indien haben viele Menschen den<br />
Wunsch, sich eine Existenz aufzubauen, doch fehlen<br />
ihnen oft die Zuversicht und die nötigen Mittel für den<br />
ersten Schritt. C&A unterstützt über die C&A Initiative<br />
for Social Development (CISD, siehe auch Seite85) viele<br />
Organisationen auf dem indischen Subkontinent, um<br />
den betroffenen Menschen in diesen Ländern durch Bildungsmaßnahmen<br />
eine individuelle Entwicklung zu<br />
ermöglichen, durch die sie eine sinnvolle Beschäftigung<br />
finden können, was ihnen wiederum mehr Unabhängigkeit<br />
ermöglicht. Zwei Beispiele von vielen wollen<br />
wir im Folgenden kurz vorstellen:<br />
Grameen in Bangladesch<br />
Grameen wurde 1983 durch Professor Muhammad Yunus<br />
gegründet. C&A und Grameen sind seit 1996 Partner in<br />
vielen unterschiedlichen Projekten. Anfänglich bestand<br />
die Arbeit von Grameen darin, vor allem Frauen sogenannte<br />
Mikrokredite zur Verfügung zu stellen. Die Vergabe<br />
solcher Mikrokredite ermöglicht den Kreditnehmerinnen<br />
die Absicherung ihrer Existenzgrundlage und<br />
stärkt die Situation der Frauen in Bangladesch. Für seine<br />
langjährige Arbeit, der armen Bevölkerung in Bangladesch<br />
die Chance zu geben, der Armut zu entfliehen,<br />
wurde Professor Yunus im Jahre 2006 mit dem Friedensnobelpreis<br />
ausgezeichnet.<br />
Das erste gemeinsame Projekt von C&A und Grameen<br />
war die Hilfe beim Aufbau eines Webzentrums mit einem<br />
angeschlossenen Prüflabor, in dem Textilwaren<br />
getestet wurden, die von Grameen produziert wurden.<br />
Zu sätzlich haben unsere ortsansässigen Facharbeiter die<br />
Grameen-Mitarbeiter weitergebildet, damit sie in der<br />
Lage sind, ihre Waren nach internationalen Standards<br />
her zu stellen.<br />
Seit dieser Zeit unterstützt die CISD das Grameen-Netzwerk<br />
mit den verschiedensten Projekten:<br />
• In Chittagong wurde ein digitales Gesundheitszentrum<br />
aufgebaut, um die ländliche Bevölkerung zu versorgen.<br />
Dies war seinerzeit ein sehr fortschrittliches<br />
Projekt, in dem modernste Technik zum Einsatz kam.<br />
Seitdem können die Ärzte des Zentrums Telefonkonferenzen<br />
mit Spezialisten aus den Großstädten abhalten,<br />
um die Ergebnisse medizinischer Tests digital abzufragen.<br />
Zu dem fährt ein speziell ausgebildetes Team des<br />
Zentrums zu den Dörfern, um die Bevölkerung über<br />
Tuberkulose, Keuchhusten und Aids aufzuklären.<br />
• Die CISD unterstützte den Kauf und die Ausstattung<br />
von drei Krankenwagen zur ambulanten Behandlung<br />
von Ver letzungen, chirurgischen Eingriffen und der<br />
Betreu- ung von schwangeren Frauen. So können abgelegene<br />
Re gionen in Bangladesch medizinisch versorgt<br />
werden, notfalls ist ein Transport in die Krankenhäuser<br />
der größeren Städte möglich.<br />
Hilfe zur Selbsthilfe in Bangladesch und Indien 97<br />
• In vielen Regionen in Bangladesch ist im Grundwasser<br />
natürliches Arsen gelöst, das die Menschen langfristig<br />
vergiftet. Die CISD initiierte in den Bezirken Comilla<br />
und Chandhpur ein Programm, das mit Tiefbohrungen<br />
für Brunnen, einer Regenwasseraufbereitung und Spezialfiltern<br />
mehr als 120.000 Menschen wieder Zugang<br />
zu trinkbarem Wasser ermöglichte.<br />
• Viele Kinder in der Hauptstadt Dhaka haben keine<br />
Chan ce, lesen und schreiben zu lernen. Deshalb half<br />
die CISD zusammen mit Grameen beim Aufbau eines<br />
Bildungssystems außerhalb der herkömmlichen Schulen,<br />
um bislang rund 600 Kindern Lesen und Schreiben<br />
beizubringen und ihnen damit bessere Perspektiven<br />
für ihr späteres Leben zu geben. Mittlerweile<br />
wurden mehr als 20 dieser Zentren errichtet.<br />
• In den vergangenen Jahren hat sich C&A mit Grameen<br />
zusammengetan, um junge Menschen in Dhaka bei der<br />
Berufsausbildung zu unterstützen. Dieses spezielle<br />
Projekt wird heute fortgeführt und mit der neuesten<br />
Unterstützung von C&A ein dauerhaftes Berufsschulzentrum<br />
in Dhaka errichtet.
98 Hilfe zur Selbsthilfe in Bangladesch und Indien<br />
C&A ist sehr stolz auf diese langfristige Zusammenarbeit<br />
mit Professor Yunus und seinem Team, die schon vielen<br />
Frauen und Kindern ermöglicht hat, auf lange Sicht ihre<br />
Lebensumstände durch eines und mehrere der oben beschriebenen<br />
Projekte zu verbessern.<br />
„Grameen Shikka ist stolz darauf, bei unterschiedlichen<br />
Part nerschaftsprojekten seit über zehn Jahren mit C&A zusammenzuarbeiten.<br />
Das Hauptanliegen von C&A ist der<br />
Wunsch, dabei mitzuhelfen, das Leid der Ärmsten und der<br />
am stärksten benachteiligten Mitglieder der Gesellschaft zu<br />
lindern. Ich freue mich darauf, die Partnerschaft zwischen<br />
Grameen Shikka und C&A fortzusetzen und weiter auszubauen,<br />
um die Bedürftigsten zu stärken und ihre Lebenssituation<br />
zu verbessern.“<br />
Muhammad Yunus<br />
Managing Director Grameen Bank<br />
www.grameenfoundation.org<br />
Mahima in Indien<br />
Das Projekt, das wir nun beschreiben, veranschaulicht –<br />
anders als unsere langfristige Kooperation mit Professor<br />
Yunus in Bangladesch – nicht nur, wie eine ganz neue<br />
Part nerschaft mit den Spendenprogrammen unseres Unternehmens<br />
verknüpft werden kann, sondern auch, wie<br />
solche Aktivitäten nun zu einer direkteren Anbindung<br />
an unser Geschäft in Ländern wie Indien beitragen.<br />
Mahima ist ein Hauptpartner von C&A, der am An -<br />
fang unserer Lieferkette für Biobaumwolle angesiedelt<br />
ist. Als Familienunternehmen setzt Mahima in der Re -<br />
gion Indore bereits seit Langem auf ökologischen Anbau.<br />
Es steht in Verbindung mit vielen verschiedenen landwirtschaftlichen<br />
Projekten und bietet den Bauern in den<br />
dortigen Gemeinden Schulungen und Unterstützung an.<br />
Darüber hinaus verfügt Mahima über eine eigene<br />
Entkörnungsanlage und eine moderne Spinnerei, das<br />
heißt, das Unternehmen verfügt bis zur Garnproduktion<br />
über eine vollkommen vertikale Betriebsstruktur. Ein<br />
solches Profil passt hervorragend zum maßgeblichen<br />
Weiterausbau der Bemühungen, die C&A im Rahmen<br />
seines Verkaufs von Produkten aus Biobaumwolle unternimmt.<br />
Dank seines ganzheitlichen Konzepts für die<br />
Be schaffung solcher Produkte und der Kontakte, die<br />
C&A mit Tau senden von Bauern in Indien über Partner<br />
wie zum Beispiel Mahima knüpfen konnte, ist C&A in<br />
der Lage, einige der sozialen und ökologischen Probleme<br />
anzugehen, die bei der Fertigung von Baumwollbekleidung<br />
zu Be ginn der Lieferkette auftreten. Zugleich<br />
konnten wir einem Unternehmen wie Mahima einen<br />
Marktzugang bie ten, wie es ihn vor Beginn seiner Beziehung<br />
zu C&A nicht hatte. Im Zuge der Messung von Ge-<br />
Unternehmensspenden und aktive Unterstützung von C&A<br />
schäftskennzahlen (KPIs), die auf Farmebene ermittelt<br />
wurden, stellten die Betriebsinhaber von Mahima unter<br />
anderem ei nen deutlichen Mangel bei der Grundschulbildung<br />
Tausender Kinder fest, deren Familien das betroffene<br />
Gebiet bewirtschaften.<br />
In Zusammenarbeit mit Mahima, das das benötigte<br />
Grundstück zur Verfügung stellte, ließ C&A eine Schule<br />
bauen, die schlussendlich bis zu 1.000 dieser Kinder<br />
aus den umliegenden Bauerngemeinden in Dharampuri<br />
aufnehmen wird. Diese Schule wurde im Juli 2009<br />
eröffnet und gegenwärtig hat für rund 200 Kinder die<br />
Schulzeit begonnen – eine Chance, die sie ansonsten<br />
nicht gehabt hätten. Außerdem hat sich C&A für die<br />
ersten fünf Jahre des Bestehens der Schule zur Zahlung<br />
der Lehrergehälter verpflichtet.<br />
„Wir gehören zu C&As Hauptlieferanten von Biobaumwollgarn.<br />
Ich arbeite sehr gern mit C&A zusammen, weil sie unsere<br />
Geschäftsbeziehung angenehm für uns gestalten. Der<br />
proaktive Ansatz von C&A hat dem Unternehmen eine führende<br />
Rolle im verantwortlichen Handeln als Reaktion auf<br />
soziale und Umweltprobleme eingebracht.“<br />
Rohit Doshi<br />
Executive Director<br />
Mahima Purespun (A Unit of Mahima Fibres Pvt. Ltd.)
David Bennell, Executive Director<br />
Organic Exchange, USA<br />
Philomena, Geschäftsführerin<br />
Cotton Blossom, Tirupur, Indien<br />
Ranjeet Mukaitai, Biobaumwollfarmer<br />
Indore, Indien<br />
Oscar de la Cruz, Lkw-Fahrer<br />
Distribution Center, Fontanar, Spanien<br />
Der Umweltschutz bei C&A<br />
Binay Nazary, Maschinist<br />
Cotton Blossom, Tirupur, Indien<br />
Susana del Saz Perez, Logistikmitarbeiterin<br />
Distribution Center, Fontanar, Spanien<br />
Edgar Resch, Facility Manager<br />
C&A ECO-Store, Mainz, Deutschland<br />
Alison Rodwell, Business Director<br />
Shell Foundation, UK
Umweltschutz hat<br />
das ganze Jahr Saison<br />
In der Mode gibt es Klassiker, wie das kleine Schwarze oder den Trenchcoat,<br />
die wahrscheinlich noch Generationen überdauern werden.<br />
Doch es gibt auch einen Klassiker, bei dem das nicht so sicher ist: unsere Umwelt.<br />
Wir unternehmen darum alles Mögliche, damit sie nicht aus der Mode kommt.<br />
Nachhaltig denken, entschlossen handeln 101 I I I Biobaumwolle bei C&A 103 I I I Die wichtigsten Maßnahmen 108 I I I Die Marke<br />
„Cotton Connect“ 111 I I I Umweltschutz in der Textilproduktion 112 I I I Umweltschonung beim Transport: die Logistik von C&A 115 I I I<br />
Energie einsparung in Gebäuden 118 I I I Umweltschutz bei der Warenpräsentation 123 I I I Umweltschutz bei der Entsorgung 126 I I I<br />
Klimabilanz 2008 128 I I I Der C&A-CO 2 e-Fußabdruck 129 I I I Unsere Ziele 131 I I I
Der Umweltschutz bei C&A Nachhaltig denken, entschlossen handeln 101<br />
Nachhaltig denken, entschlossen handeln<br />
C&A hat schon vor über 20 Jahren begonnen, nachhaltigen<br />
Umweltschutz im Unternehmen zu verankern,<br />
um unsere Produkte zum Wohle unserer Kunden und<br />
zum Schutz der Umwelt zu produzieren.<br />
1989 wurde die Arbeitsgruppe Umwelt gegründet. Sie<br />
nahm sich unter anderem Themen wie der Abfallvermeidung,<br />
dem Recycling und der Energieeinsparung an.<br />
Es folgten erste Kooperationen z. B. mit der Deutschen<br />
Umwelthilfe e. V. zur Renaturierung unserer Flüsse. 1995<br />
wurde der „Code of Conduct“, der C&A-Verhaltenskodex<br />
für die Warenbelieferung, entwickelt, der die Einhaltung<br />
sozialer und ökologischer Standards vorgibt. 1999 wurde<br />
das C&A-Umweltmanagement gemäß des ISO-14001-<br />
Standards zertifiziert. Im Jahr 2007 schließlich wurde<br />
die europäische Environmental Working Group eingerichtet,<br />
die länder- und abteilungsübergreifend organisiert<br />
ist. All dies waren die ersten Schritte auf unserem<br />
Weg hin zu einem aktiven, erfolgreichen und nachhaltigen<br />
Umweltschutz.<br />
Diesen Weg haben wir in den vergangenen Jahren<br />
ausgebaut und werden unser Engagement für die Umwelt<br />
auch in Zukunft weiterverfolgen. Hierfür setzen wir<br />
vor allem an dem Posten an, der über das größte ökonomische<br />
und ökologische Einsparpotential verfügt: unserem<br />
Energieverbrauch. Unsere Strategie setzt dabei auf<br />
zwei Ziele: erstens unseren Gesamtenergieverbrauch in<br />
allen relevanten Bereichen – vom Transport bis zur Warenpräsentation<br />
– durch effizienzsteigernde Maßnahmen<br />
zu vermindern und zweitens den verbleibenden<br />
Energiebedarf durch CO 2 -arme, regenerative Ressourcen<br />
zu decken.<br />
Unsere Kommunikation<br />
zum Thema Umweltschutz<br />
Klimawandel, Ozonloch, Treibhausgase: Begriffe, die<br />
Tag für Tag in den Medien auftauchen. Jeder Einzelne<br />
von uns ist aufgerufen, seinen persönlichen Beitrag<br />
zum Schutz der Umwelt zu leisten. Wirtschaftsunternehmen<br />
stehen hier besonders in der Verantwortung. C&A<br />
ist sich dessen bewusst und investiert viel in umweltfreundliche<br />
Produkte, eine effiziente Logistik, energiesparende<br />
Technologien, erneuerbare Energieträger sowie<br />
Recyclingmaßnahmen. Dies tun wir zum einen na -<br />
tür lich aus wirtschaftlichen Gründen, um mittel- und<br />
langfristig Kosten zu senken, und zum anderen zum<br />
nachhaltigen Schutz der Umwelt.<br />
Symbol unseres Engagements ist unser Nachhaltigkeitsmotto<br />
„We C&Are“. Das dazugehörige Logo zeigt einen<br />
Daumenabdruck, der als sichtbares Zeichen für das<br />
individuelle Engagement eines jeden Mitarbeiters in<br />
der Produktionskette und sein Bekenntnis zu sozialer<br />
Verantwortung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />
steht. In diesem Bericht stellen sich einige Beteiligte<br />
stell vertretend für alle anderen persönlich vor.<br />
Im folgenden Kapitel zeigen wir auf, welche wesentlichen<br />
Umweltschutzmaßnahmen C&A an den einzelnen<br />
Stationen der Kette ergreift, beginnend mit dem<br />
Anbau der Baumwolle über die verschiedenen Produktionsabläufe<br />
und den Transport bis hin zum fertigen Produkt<br />
in unseren Filialen.<br />
WE CA RE<br />
&
„Unsere Zusammenarbeit mit C&A hat<br />
sich in den vergangenen Jahren enorm<br />
entwickelt. C&A ist ein Unternehmen,<br />
das Werte wie Fürsorge und Anteilnahme<br />
in seiner unternehmerischen Sozialverantwortung<br />
fest verankert hat.“<br />
Philomena, Geschäftsführerin, Cotton Blossom, Tirupur, Indien
Der Umweltschutz bei C&A Biobaumwolle bei C&A 103<br />
Biobaumwolle bei C&A<br />
Ende 2004 konzentrierte sich C&A verstärkt auf das<br />
Thema Nachhaltigkeit und wir begannen damit, uns genauer<br />
mit den Materialien unserer Kollektionen zu befassen.<br />
C&A bietet, wie die meisten Bekleidungseinzelhändler,<br />
Produkte an, die aus Naturfasern wie Baumwolle,<br />
Wolle oder synthetischen Fasern wie z.B. Nylon<br />
oder Polyester hergestellt werden.<br />
Eingehende Materialanalysen führten im Unternehmen<br />
zu einer Reihe von Entscheidungen, langfristig<br />
vermehrt zu nachhaltig angebauten Materialien überzugehen.<br />
Das war der Startschuss für biologisch angebaute<br />
Baumwolle bei C&A.<br />
2005 wurde C&A Mitglied der gemeinnützigen Organisation<br />
„Organic Exchange“, mit deren Hilfe wir unsere<br />
Strategie zum Anbau von Biobaumwolle entwickelten.<br />
2008 initiierten die beiden genannten Partner zusammen<br />
mit der Shell Foundation ein auf 5 Jahre angelegtes<br />
Projekt in Indien, dessen Fokus auf der Ausweitung des<br />
Anbaus und der Nutzung von Biobaumwolle liegt. Unser<br />
Ziel war es, dass sich das Vorhaben vom Aufbau einer<br />
nach haltigen textilen Wertschöpfungskette schließlich<br />
auch auf andere Regionen der Welt übertragen ließe.<br />
Warum wir auf Biobaumwolle umstellen<br />
Baumwolle ist die weltweit am häufigsten angebaute<br />
Pflanze, die nicht Nahrungszwecken dient. Baumwolle<br />
wächst in mehr als 100 Ländern der Welt und mit ihrer<br />
Pro duktion sind etwa 50 Millionen Farmer und geschätzte<br />
290 Millionen Landarbeiter beschäftigt.<br />
Der Anbau von konventioneller Baumwolle verbraucht<br />
erhebliche Mengen an begrenzt verfügbaren<br />
natürlichen Rohstoffen, wie zum Beispiel Wasser, und<br />
erfordert große Mengen an künstlichen Düngemitteln<br />
und giftigen Pflanzenschutzmitteln.<br />
Baumwolle ist für die Landwirte eine ertragreiche<br />
Kulturpflanze, die einen Schlüsselbeitrag zur landwirtschaftlichen<br />
Beschäftigung leistet. Der Baumwollanbau<br />
mit konventionellen Methoden geht jedoch zu Lasten<br />
von Mensch und Umwelt.<br />
Bei C&A sehen wir den langfristigen Wechsel zur Biobaumwolle<br />
als eine wesentliche Aufgabe im Rahmen<br />
unseres breiten Engagements zur Unterstützung nachhaltiger<br />
Landwirtschaft. Die Umstellung auf zertifizierte<br />
organische Anbaumethoden ermöglicht:<br />
• den Verzicht auf synthetische Chemikalien und Pflanzenschutzmittel;<br />
dieser hilft, die durch diese Stoffe her-<br />
Entscheidet man sich<br />
für Produkte aus Biobaumwolle,<br />
hilft man damit<br />
in erster Linie nicht sich<br />
selbst, sondern vor allem<br />
den Menschen in den<br />
Herstellungsländern und<br />
der Umwelt, in der sie leben.
104 Biobaumwolle bei C&A Der Umweltschutz bei C&A<br />
Im Jahr 2009 wurden 8%<br />
des gesamten Baumwollsortiments<br />
von C&A aus<br />
zertifizierter Biobaumwolle<br />
hergestellt. Damit ist C&A<br />
der größte Abnehmer<br />
dieses nachwachsenden<br />
Rohstoffs in Europa.<br />
vorgerufenen Auswirkungen zu reduzieren sowie die<br />
Wasser- und Luftverschmutzung auf und in der Umgebung<br />
von Baumwollfarmen zu verringern<br />
• einen verbesserten Wasserhaushalt und höhere Kohlenstoffbindung<br />
des Bodens, was bedeutet, dass weniger<br />
CO 2 in die Atmosphäre abgegeben wird<br />
• höhere Einkommen und nachhaltig bessere Existenzgrundlagen<br />
für die Farmer und ihre Familien<br />
• Ausweitung der Schutz bzw. der Regenerationsmaßnahmen<br />
für die Ökosysteme in den Anbaugebieten<br />
Biologische Landwirtschaft erfordert größtmögliche<br />
Transparenz und Überprüfung jedes Produktions- und<br />
Verarbeitungsbereiches entlang der textilen Kette.<br />
Noch befindet sich der Anbau von Biobaumwolle im<br />
Aufbau. Die Biobaumwolle repräsentiert aktuell weniger<br />
als 1 % der weltweiten Baumwollproduktion. Doch<br />
drängt sie mehr und mehr aus der Nische in die Massenmärkte.<br />
Ein wesentlicher Grund hierfür ist ein gestiegenes<br />
Verbraucherbewusstsein für ökologisch angebaute<br />
und produzierte Bekleidung. Die sozialen und<br />
umweltpolitischen Motive unseres Engagements für<br />
den Anbau von Biobaumwolle liegen klar auf der Hand.<br />
Doch C&A, als weltweit agierendes Einzelhandelsunternehmen,<br />
hat natürlich auch wirtschaftliches Interesse<br />
am Erfolg des Gebrauchs von Biobaumwolle. Alle Anstrengungen<br />
für dieses Projekt sind Investitionen in die<br />
Zukunft, von denen sowohl Mensch und Umwelt als<br />
auch das Unternehmen profitieren werden.<br />
„Mit unserem Engagement für Biobaumwolle konnte C&A<br />
einen Geschäftsbereich aufbauen, der 2008 etwa 200 Millionen<br />
Euro mit Biobaumwolle umgesetzt hat. Damit sind<br />
wir zum größten Anbieter von Kleidung aus biologisch angebauter<br />
Baumwolle in Europa geworden.“<br />
Philip Chamberlain<br />
Leiter der Abteilung zur Entwicklung<br />
nachhaltiger Geschäftsfelder<br />
(Sustainable Business Development) bei C&A<br />
Gute Partner<br />
Bereits Ende 2004 begann C&A, die verschiedenen Möglichkeiten<br />
für eine Nutzung von Biobaumwolle in seinen<br />
Produkten zu sondieren. 2005 schlossen wir uns der<br />
Non-Profit-Organisation Organic Exchange an, die C&A<br />
an schließend bei der Entwicklung unserer langfristigen<br />
Strategie für Biobaumwolle beriet. Seit Ende des Jahres<br />
2007 ist C&A eines der weltweit führenden Textilunternehmen<br />
im Bereich Biobaumwolle.
Der Umweltschutz bei C&A Biobaumwolle bei C&A 105<br />
Der nächste entscheidende Schritt erfolgte 2008. Gemeinsam<br />
mit Organic Exchange bildete C&A eine strategische<br />
Partnerschaft mit der Shell Foundation. Diese<br />
Kooperation hat folgende Ziele:<br />
• C&A und seinen Partnern in der textilen Kette zu helfen,<br />
ihre Kapazitäten zu erweitern und ihre Arbeit in Bezug<br />
auf Biobaumwolle in Indien zu verstärken<br />
• die Investitionen von C&A in Unternehmen und Gemeinden<br />
in ländlichen Gebieten Indiens für die Umstellung<br />
auf Biobaumwolle auszubauen<br />
• die Schaffung einer neuen Organisation in Indien<br />
(„Cot ton Connect“, Seite 111) mit dem Ziel, an dere Unternehmen<br />
und Geschäftspartner bei der Ent wicklung<br />
eigener Strategien zum biologischen Anbau zu unterstützen<br />
• ein Modell für den Kapazitätsausbau zu entwickeln, das<br />
von anderen Baumwollanbau-Regionen wie China, Afrika,<br />
Südamerika oder der Türkei übernommen wer den<br />
kann<br />
Unsere Vision: mehr Nachhaltigkeit<br />
Bei der Analyse unseres eigenen Geschäftsbetriebes, der<br />
Aktivitäten unserer Partner in der Wertschöpfungskette<br />
sowie der Anbaumethoden unserer Baumwollfarmer<br />
wird schnell klar, dass wir erst am Beginn eines Prozesses<br />
stehen, der schrittweise von einer Produktion<br />
mit hoher über eine mit weniger Einwirkung letztendlich<br />
zu einer nachhaltigen, umweltschonenden Anbaumethode<br />
führen wird.<br />
Durch solche nachhaltigen Produktionsmethoden<br />
könnte idealerweise eine Welt entstehen, in der Farmen,<br />
Herstellerbetriebe und der Einzelhandel mehr erneuerbare<br />
Energien und sauberes Wasser erzeugen, als sie verbrauchen.<br />
Dies würde nicht nur zur Erholung der Böden,<br />
des Wassers, der Luft und der Ökosysteme führen, sondern<br />
darüber hinaus die wirtschaftlichen Chancen verbessern<br />
und die soziale Fortentwicklung fördern.<br />
Das Geschäftsmodell in dieser „neuen Welt“ würde<br />
auf Transparenz, gegenseitige Verpflichtung und Zusammenarbeit<br />
innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette<br />
beruhen. Farmer, Bekleidungshersteller und<br />
Händler würden gemeinsam an der Planung und Schaffung<br />
neuer Produkte arbeiten. Das Resultat wäre Bekleidung<br />
aus nachhaltigem Material, nachhaltig gefertigt,<br />
transportiert und gehandelt.<br />
Die Verbraucher in diesem Nachhaltigkeitssystem wären<br />
sich darüber im Klaren, welche ökologischen Auswirkungen<br />
ihre jeweilige Kaufentscheidung hat. Denn sie<br />
sind letztendlich der eigentliche Motor des Konzeptes.<br />
Nur wenn unsere Verbraucher sich für Produkte aus Biobaumwolle<br />
entscheiden, unterstützen sie alle Beteiligten<br />
in der textilen Kette auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.<br />
Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit<br />
Umweltauswirkung<br />
Stark Gering Keine Nachhaltig<br />
und<br />
erhaltend
„Das Engagement von C&A für den biologischen Anbau von Baumwolle<br />
hilft vor allem uns, den Menschen am Anfang der Lieferkette. Und dafür<br />
sind wir sehr dankbar.“ Ranjeet Mukaitai, Biobaumwollfarmer, Indore, Indien
108 Die wichtigsten Maßnahmen<br />
Die wichtigsten Maßnahmen<br />
Aufbau unseres Biobaumwollprogramms<br />
2007 beschloss der Vorstand von C&A Europa eine langfristige<br />
Strategie, die vorsah, den Gebrauch von Biobaumwolle<br />
für seine Produkte auszubauen. Um die Verbraucher<br />
auf dieses neue Angebot aufmerksam zu machen<br />
und für das Thema Biobaumwolle zu sensibilisieren,<br />
entwickelte C&A ein breites Angebot an Bekleidung aus<br />
Biobaumwolle für Damen, Herren und Kinder. Die Einführung<br />
der neuen Kollektion wurde durch eine Bio-<br />
Kampagne in den Medien und Sonderplatzierungen in<br />
den Filialen unterstützt. Besonders attraktiv für die<br />
Kunden war – und ist es noch heute –, dass die Produkte<br />
aus Biobaumwolle zum gleichen Preis wie die aus herkömmlicher<br />
Baumwolle angeboten wurden. Die erhöhten<br />
Kosten für die biologische Lieferkette wurden und<br />
werden nicht an die Kunden weitergegeben, sondern<br />
sind C&As Beitrag, Produkte aus zertifizierter Bio baumwolle<br />
in das Bewusstsein unserer qualitätsbewuss ten<br />
Kun den zu bringen.<br />
Das Absatzvolumen unserer Biobaumwollkollektion<br />
wächst stetig. 2008 verkaufte C&A 15,3 Millionen Kleidungsstücke<br />
aus Biobaumwolle, 2009 sollen es sogar 18<br />
Millionen Artikel sein. Die gesamte Baumwollkollektion<br />
2009 besteht bei C&A damit schon zu 8% aus Biobaumwolle,<br />
überwiegend aus zertifizierter Biobaumwolle<br />
aus Indien. Für das Jahr 2010 plant C&A, 23 Mil-<br />
lionen Biobaumwollprodukte zu verkaufen, womit 10%<br />
unseres gesamten Baumwollsortiments aus zertifizierter<br />
Biobaumwolle hergestellt würden.<br />
Die Planungsphase<br />
Für unsere langfristige Planung, eine nachhaltige Wertschöpfungskette<br />
für Biobaumwolle aufzubauen, brauchten<br />
wir von Anfang an eine Biobaumwollkollektion, die<br />
von unseren Kunden auch wahrgenommen wird. Ein<br />
detaillierter Plan für jeden einzelnen unserer Modebereiche<br />
– Damen-, Herren- und Kindermode – wurde erstellt.<br />
Auswahl und Schulung von Lieferanten<br />
Die Umstellung auf Biobaumwolle ist für die Farmer gerade<br />
zu Beginn mit großen finanziellen Risiken verbunden,<br />
da die Ackerfläche erst etwa 3 Jahre nach organischen<br />
Anbaumethoden bewirtschaftet werden müssen,<br />
bevor die Baumwolle zertifiziert werden kann. C&A<br />
wirkt aktiv mit, um diese Umstellung von Anfang an zu<br />
fördern. Darum schließen wir mit ausgewählten landwirtschaftlichen<br />
Betrieben Kooperationsabkommen ab,<br />
die ihnen durch ein nachhaltiges Auftragsvolumen beim<br />
Aufbau einer wirtschaftlich rentablen Betriebsgröße für<br />
die Produktion von Biobaumwolle helfen. 2008 wählte<br />
C&A zudem rund 30 Lieferanten aus, von denen unsere<br />
Der Umweltschutz bei C&A<br />
Biobaumwollprodukte bezogen werden sollten. Diese<br />
Lieferanten wurden dann gebeten, ihre Biobaumwollgarne<br />
und -fasern bei von uns festgelegten indischen<br />
Spinnereien einzukaufen, die ihrerseits die Biobaumwolle<br />
von den ausgewählten Farmen bezogen. 2009 waren<br />
es sechs ausgesuchte Spinnereien.<br />
2008 und 2009 veranstaltete C&A in Indien insgesamt<br />
drei Konferenzen zum Thema Biobaumwolle für<br />
seine Zulieferer sowie deren Geschäfts- und Farmpartner.<br />
Im Rahmen der Konferenzen informierten wir über<br />
unsere Expansionspläne bezüglich des Biobaumwollprogramms<br />
und machten den Zulieferern deutlich, was<br />
C&A in Zukunft von seinen Partnern in der Zulieferkette<br />
erwartet. Während dieser Veranstaltungen fanden parallel<br />
Schulungen zu den Themen Textilverarbeitung,<br />
Zertifizierung, Warenauszeichnung sowie zu Umweltschutzaspekten<br />
wie Wasser- und Energieeinsparung<br />
statt.<br />
Entwicklungsprogramm für Bio-Farmen<br />
Um denjenigen Biobaumwollfarmern, die unsere Partnerbetriebe<br />
in der textilen Kette beliefern, beim Geschäftsaufbau<br />
zu helfen, investierte C&A in ein umfangreiches<br />
Entwicklungsprogramm, das eine wirtschaftliche<br />
Beurteilung dieser Farmen, Schulungsmaßnahmen<br />
und die Unterstützung sozialer Projekte beinhaltet.
Der Umweltschutz bei C&A<br />
C&A erfasste in Zusammenarbeit mit Organic Exchange<br />
systematisch die gesamte textile Wertschöpfungskette<br />
für Biobaumwolle bei C&A – von den landwirtschaftlichen<br />
Betrieben bis zum fertigen Produkt in den Filialen.<br />
2009 arbeiteten rund 15.000 Farmer in diesen landwirtschaftlichen<br />
Projekten in verschiedenen Regionen Indiens.<br />
Im Laufe des Jahres 2008 begannen Organic Exchange<br />
und C&A zusätzlich damit, die wirtschaftliche,<br />
soziale und umweltschutzpolitische Situation in Biobaumwollprojekten<br />
zu bewerten, von denen unsere<br />
Partner in der textilen Kette beliefert werden. In zwölf<br />
ausgewählten Dörfern wurden mit Hilfe eines von Organic<br />
Exchange entwickelten Bewertungsschlüssels<br />
(Key Performance Indicator, KPI) Prüfungen auf der Farmebene<br />
durchgeführt.<br />
Diese Überprüfungen machten viele der Herausforderungen<br />
deutlich, mit denen die Biobaumwollfarmer konfron<br />
tiert werden:<br />
• eine kritische Ernährungssituation<br />
• Wasserknappheit<br />
• Bedarf an Informationen und Schulungen für ihren<br />
Acker bau<br />
• fehlendes Kapital zum Ausbau ihrer Unternehmen und<br />
zum Aufbau sozialer Projekte<br />
2009 wurden bereits 24 Dörfer anhand des gleichen KPI<br />
überprüft. Die gesammelten Daten werden Organic Exchange<br />
und C&A dabei helfen, den Farmern in ihren Dörfern<br />
technische Hilfestellung zu geben und Schulungsmaßnahmen<br />
entwickeln zu können. Sie werden ebenfalls<br />
dazu verwendet, das Potential für neue Geschäfts- und<br />
notwendige Sozialprojekte frühzeitig zu identifizieren<br />
und entsprechend zu fördern. 2010 und darüber hinaus<br />
werden diese Überprüfungen fortgeführt.<br />
Ausbildung der Farmer in der Praxis<br />
C&A und Organic Exchange organisieren 2008 einen<br />
Workshop für mehr als 200 Farmer aus knapp zwei Dutzend<br />
Biobaumwollprojekten in Indien. Im Rahmen der<br />
Veranstaltung wurden die Teilnehmer in Theorie und Praxis<br />
des biologischen Anbaus von Baumwolle eingeführt.<br />
Fachbeiträge mit Praxisbeispielen vom Wasserschutz bis<br />
zur Kompostierung rundeten die Workshops ab.<br />
Die wichtigsten Maßnahmen 109<br />
STELLUNGNAhME zU PRESSEBERiChTEN:<br />
In Anfang 2010 veröffentlichten Zeitungsberichten wurde<br />
behauptet, dass erhebliche Mengen von Textilien, die als<br />
„Bio-Produkte“ vermarktet werden, aus gentechnisch verändertem<br />
Pflanzenmaterial hergestellt werden. C&A hat<br />
seine zertifizierten Textilprodukte aus Biobaumwolle umfangreichen<br />
Prüfungen unterzogen, und wir haben dabei<br />
keinen Hinweis gefunden, der solche Behauptungen unterstützen<br />
würde.<br />
In diesem Bericht „Nachhaltig handeln“ wird umfassend<br />
erklärt, welche Schritte C&A unternommen hat, um sicherzustellen,<br />
dass unsere Partner die Notwendigkeit der Transparenz<br />
und Vertrauenswürdigkeit zertifizierter Biobaumwollprodukte<br />
verstehen – insbesondere angesichts der Tatsache,<br />
dass unsere Kunden zunehmend an nachhaltig und umweltfreundlich<br />
produzierten Waren mit günstigem Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis interessiert sind. Aus mehreren wichtigen<br />
Gründen sehen wir es daher nach wie vor als unsere<br />
Aufgabe an, Initiativen zur Förderung von Biobaumwolle zu<br />
unterstützen. Wir engagieren uns außerdem weiterhin für<br />
die kontinuierliche Verbesserung des Zertifizierungsprozesses<br />
für Biobaumwolle und werden die Zusam menarbeit mit<br />
den Zertifizierungsunternehmen und Partnerorganisationen<br />
fortsetzen. Wir wollen alles in unserer Macht Stehende tun,<br />
um die Vertrauenswürdigkeit der Produkte aus Biobaumwolle<br />
sicherzustellen.
110 Die wichtigsten Maßnahmen Der Umweltschutz bei C&A<br />
Darüber hinaus wurde 2008 eine Reihe spezieller Lehrgänge<br />
durchgeführt, in denen wir gezielt auf die Bedürfnisse<br />
individueller Farmprojekte eingingen. Hierbei<br />
führte beispielsweise das Farmprojekt Arvind, mit Unterstützung<br />
von C&A und Organic Exchange, eine Fortbildungsmaßnahme<br />
für Farmer aus der indischen Region<br />
Akola durch. Durch den Bewertungsschlüssel von<br />
Organic Exchange konnten wir etwaigen Schulungsbedarf<br />
bei den Baumwollfarmern identifizieren und damit<br />
beginnen, wirksame Maßnahmen zu entwickeln, um<br />
sie 2010 und darüber hinaus zu unterstützen.<br />
Wirtschaftliche und<br />
unternehmerische Entwicklung<br />
Die von Organic Exchange und der Shell Foundation<br />
durchgeführten Überprüfungen hinsichtlich der Marktsituationen<br />
für Biobaumwolle und Wechselernten<br />
machten eine Vielzahl von Chancen für das Unternehmens-<br />
und Wirtschaftswachstum auf der Farmebene<br />
sichtbar. Die meisten Biobaumwollprojekte in Indien<br />
verkaufen Ernten aus wechselnder Fruchtfolge, und ungefähr<br />
25% von ihnen erhöhten die Wertschöpfung<br />
durch zusätzliches Sortieren, Rösten oder Trocknen des<br />
im Wechsel mit der Biobaumwolle angebauten Ernteguts.<br />
Hier stellte C&A beispielsweise Geldmittel bereit,<br />
um ein mobiles Maß- und Gewichtssystem für die Wechselernten<br />
des Arvind-Projektes zu finanzieren.<br />
Darüber hinaus konnte C&A dabei helfen, soziale Entwicklungsprojekte<br />
zu finanzieren, wie zum Beispiel<br />
eine Wasserauffanganlage, neue Brunnen und Gemeindewasserprojekte<br />
im Akola-Distrikt der Region Maharashtra.<br />
2009 haben 10.000 Farmer von C&A eine Schutzausrüstung<br />
aus biologisch angebauter Baumwolle erhalten,<br />
die Sonnenhüte, Schürzen sowie Ernte- und Aufbewahrungstaschen<br />
enthielt. Diese wichtigen Ausrüstungsgegenstände<br />
sollen den Farmern helfen, die hohe Qualität<br />
und Reinheit ihrer Biobaumwolle vom Feld bis zur Entkörnungsmaschine<br />
zu bewahren. Die Taschen wurden<br />
dabei aus dem Erlös finanziert, den C&A beim Verkauf<br />
von Tragetaschen aus Biobaumwolle in seinen Filialen<br />
erzielte.
Der Umweltschutz bei C&A<br />
Die Marke „Cotton Connect“<br />
Ausbau der Aktivitäten in indien<br />
Das Hauptanliegen von C&A für seine Aktivitäten in Indien<br />
ist es, die Umwelt, das Leben und die Lebensbedingungen<br />
von mehr als 30.000 Farmern und ihren Familien<br />
entscheidend zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
wurde für das Partnerprojekt von C&A, Organic Exchange<br />
und der Shell Foundation eine neue Organisation mit<br />
dem Namen „Cotton Connect“ geschaffen. Cotton Connect<br />
hat einen europäischen Hauptsitz und mittlerweile<br />
eine erste Niederlassung in Asien. Cotton Connect<br />
hat die Aufgabe, den Übergang von konventionellen zu<br />
nachhaltigen bzw. regenerativen Anbaumethoden mit<br />
Hilfe übertragbarer Geschäftsmodelle gezielt zu fördern.<br />
Die Marke Cotton Connect ist eine gewinnorientierte<br />
(For-Profit-)Organisation mit sozialer Zielsetzung: mit<br />
Retailern und Modemarken zusammenzuarbeiten, um<br />
die weltweiten Lieferketten für Baumwolle nachhaltiger<br />
zu gestalten. Mögliche Gewinne werden ausschließlich<br />
re investiert.<br />
Cotton Connect ist ein unabhängiges Unternehmen,<br />
das durch die einzigartige Zusammenarbeit von C&A,<br />
Organic Exchange und der Shell Foundation ins Leben<br />
gerufen wurden – allesamt führende Organisationen im<br />
Bereich Nachhaltigkeit. Cotton Connect funktioniert<br />
über den Aufbau von Partnerschaften mit Retailern und<br />
Marken, um:<br />
• die unterschiedlichen Baumwollproduktions und verarbeitungsstufen<br />
zu verbinden, zu transformieren und<br />
um ethische, effektive und effiziente Lieferketten zu erzeugen<br />
• nachhaltige Baumwollstrategien zu definieren, die auf<br />
die Kunden und die jeweiligen Performance-Ziele und<br />
-Standards ausgerichtet werden<br />
„Mit C&A zusammenzuarbeiten, ist sehr inspirierend für<br />
uns. Das Unternehmen ist innerhalb der Textilbranche führend,<br />
wenn es darum geht, die Lebens- und Umweltbedingungen<br />
in den Entwicklungsländern zu verbessern und zugleich<br />
Produkte herzustellen, die die Kunden wünschen.<br />
Die Shell Foundation ist stolz darauf, mit C&A, das in kurzer<br />
Zeit eine führende Stellung in der Beschaffung von Biobaumwolle<br />
erreicht hat, zusammenzuarbeiten. C&A schafft<br />
so eine Win-win-Situation: durch Produkte, die von den eigenen<br />
Kunden nachgefragt werden, und durch den respektvollen<br />
Umgang mit den Menschen und den natürlichen<br />
Ressourcen.“<br />
Alison Rodwell<br />
Business Director<br />
Shell Foundation<br />
„C&A ist seit über fünf Jahren ein ausgezeichneter Partner<br />
von Organic Exchange und wir wissen diese Beziehung sehr<br />
zu schätzen. Dank seines starken Engagements für Biobaumwolle<br />
konnte das Unternehmen C&A im letzten Jahr<br />
mehr Bio-Produkte als je zuvor verkaufen. Auch durch die<br />
aktive Teilnahme von und Unterstützung durch C&A ist es<br />
Organic Exchange möglich, als Partner bei der Entwicklung<br />
von zahlreichen dieser innovativen Verfahren und Strategien<br />
mitzuwirken. Diese Praktiken sind nicht nur auf die<br />
Wertschöpfungskette von C&A anwendbar, sie haben auch<br />
ein großes Potential, weitere Einsatzmöglichkeiten von Biobaumwolle<br />
auch bei anderen Unternehmen und Interessengruppen<br />
zu schaffen. Die Bereitschaft von C&A, seine Innovationen<br />
und Erfahrungen über das eigene Unternehmen<br />
hinaus auch mit anderen teilen zu wollen, hilft uns bei unserer<br />
Arbeit bei Organic Exchange, die Methoden der biologischen<br />
Landwirtschaft weltweit zu verbessern.“<br />
David Bennell<br />
Geschäftsführer<br />
Organic Exchange<br />
Die Marke „Cotton Connect“ 111
112 Umweltschutz in der Textilproduktion<br />
Umweltschutz in der Textilproduktion<br />
C&A stellt seine Waren nicht selbst her, sondern bezieht<br />
sie von Zulieferern, die sie zum Teil wiederum von Subunternehmern<br />
in den unterschiedlichsten Produktionsstätten<br />
herstellen lassen. Damit auch bis ins kleinste<br />
Glied der Kette die allgemeinen Umweltstandards eingehalten<br />
werden, sind im C&A-Verhaltenskodex auch<br />
eine Vielzahl an Anforderungen zum Umweltschutz<br />
festgeschrieben. Jeder, der C&A beliefert, verpflichtet<br />
sich und alle Unterlieferanten, die Vertragsbedingungen<br />
einzuhalten und auf ihrer Grundlage zu produzieren.<br />
Chemikalien wie beispielsweise Chlorbleiche oder<br />
Farbstoffe können bei fehlenden Schutzmaßnahmen<br />
nicht nur die Menschen gefährden, die im Produktionsprozess<br />
mit ihnen in Kontakt kommen, sondern auch<br />
die Umwelt. Darum setzt C&A auf eine Produktionsökologie,<br />
in der umweltschonende Technologien wie z. B.<br />
Abwasseraufbereitungsanlagen genutzt werden, in der<br />
u.a. auf Schwermetalle und Azofarben verzichtet wird<br />
und in der Mess- und Regelinstrumente eingesetzt werden,<br />
um die Wasser- und Chemikalienmengen optimal<br />
dosieren zu können. Die Einhaltung des Verhaltenskodex<br />
und der gesetzlichen Bestimmungen wird durch<br />
SOCAM-Auditoren überprüft.<br />
Wasser und Abwasser<br />
Mitteleuropa zählt mit seinem überwiegend feuchten<br />
Klima zu den humiden Regionen der Erde, in denen<br />
keine Wasserknappheit besteht. Aber schon in Südeuropa<br />
ist Wasser zu einem kostbaren Gut geworden,<br />
dessen Abgabe in den Sommermonaten teilweise eingeschränkt<br />
wird. Noch dramatischer ist die Situation in<br />
den Herstellerländern. Trockengelaufene Brunnen und<br />
durch Produktionsabwässer verseuchte Flüsse sind dort<br />
fast alltäglich. C&A arbeitet daran, um vor Ort das Bewusstsein<br />
für optimierte Umwelttechniken zu stärken.<br />
Alle europäischen Filialen verbrauchten im Jahr<br />
2008 zusammen 433.367 m 3 Wasser, die 13 Verteilzentren<br />
39.964 m 3 und die beiden Hauptzentralen in Brüssel<br />
und Düsseldorf nochmals 17.361 m 3 . Dies ergibt einen<br />
Wasserverbrauch von insgesamt 490.692 m 3 Wasser.<br />
Dies entspricht einer Einsparung von etwa 86.000 m 3<br />
gegenüber dem Vorjahr. Und das, obwohl die m 2 -Fläche<br />
durch die Expansion um 9% vergrößert wurde.<br />
Gemeinsam ideen entwickeln<br />
Unter dem Dach des Global Social Compliance Programme<br />
(GSCP), einer 1995 gegründeten Organisation,<br />
die sich für die Verbesserung von Arbeits- und Umweltbedingungen<br />
in der Warenproduktion einsetzt, haben<br />
sich C&A und andere weltweit agierende Textilhandels-<br />
Der Umweltschutz bei C&A<br />
häuser organisiert, um einen einheitlichen Umweltleitfaden<br />
für die gesamte Herstellungskette zu entwickeln.<br />
Ziel ist es, Faktoren wie zum Beispiel Wasserverbrauch<br />
und -aufbereitung, CO 2 -Emissionen, Abfallvermeidung<br />
und die Verwendung von Schadstoffen besser kontrollierbar<br />
zu machen.<br />
2009 hat C&A im Rahmen einer Zuliefererkonferenz<br />
in Hongkong alle Teilnehmer dazu aufgefordert, den<br />
Energieverbrauch in ihren Unternehmen in den kommenden<br />
zwei Jahren um 20% zu reduzieren. 120 Herstellerfirmen<br />
entschlossen sich, dieser Aufforderung<br />
freiwillig zu folgen. Begleitend haben wir eine internetbasierte<br />
Plattform geschaffen, auf der Zulieferfirmen<br />
ihre Ideen und Methoden zur Energieeinsparung veröffentlichen<br />
und damit anderen Unternehmen bei der<br />
Senkung des Energieaufwands helfen zu können.
„Ich wünsche mir, dass noch mehr Menschen<br />
in Europa erfahren, wie positiv sich der Anbau<br />
von Biobaumwolle für uns in Indien auswirkt.<br />
Denn mit ihrer Kaufentscheidung können sie<br />
richtig viel bewegen.“<br />
Binay Nazary, Maschinist, Cotton Blossom, Tirupur, Indien
„Wenn man ein TShirt kauft, denkt man nicht darüber<br />
nach, was da für eine Logistik hintersteckt. Und auch<br />
nicht, was alles unternommen wird, um die Waren so<br />
umweltschonend wie möglich zu transportieren.“<br />
Oscar de la Cruz, LkwFahrer, Distribution Center, Fontanar, Spanien
Der Umweltschutz bei C&A<br />
C&A, international in 19 Ländern in Europa und zudem<br />
in China und Südamerika vertreten, ist hinsichtlich<br />
seines Warenbezuges sogar noch internationaler aufgestellt.<br />
Wir beziehen unsere Waren aus insgesamt 60<br />
Ländern rund um den Globus, um unseren Kunden<br />
jeden Tag aktuelle Mode anzubieten. Die Textilproduktion<br />
und der Textilhandel sind wie kaum eine andere<br />
Industrie schon seit langer Zeit global vernetzt und aufgestellt.<br />
Dies hat oftmals lange Transportwege zur Folge.<br />
Es ist unsere Verpflichtung, diesen Transport so umweltschonend<br />
und energiesparend wie möglich zu managen.<br />
Gemeinsam mit unseren Speditionspartnern<br />
und anderen Anbietern von Transportleistungen ist es<br />
uns in den letzten Jahren gelungen, den Warentransport<br />
in allen Bereichen immer weiter zu optimieren.<br />
Die unterschiedlichen Transportarten<br />
Unsere Waren werden weltweit hergestellt, zu unseren 13<br />
Verteilzentren in Europa transportiert und von dort aus<br />
in die Filialen in den einzelnen Ländern gebracht. Hierfür<br />
nutzt C&A unterschiedliche Transportmöglichkeiten, die<br />
im folgenden detaillierter beschrieben werden.<br />
Ferntransporte<br />
Ein Großteil unserer Waren wird in Asien hergestellt<br />
und per Schiff nach Europa gebracht. Der Seeweg ist<br />
dabei mit 93% – das entspricht einem Zuwachs von 2,2%<br />
zum Vorjahr – die am häufigsten gewählte und mit Abstand<br />
energiesparendste Transportart. Wir wollen den<br />
Anteil dieses Transportweges an unserem gesamten Logistikaufkommen<br />
in Zukunft weiter ausbauen.<br />
Die Häfen von Hamburg und Bremerhaven sind das<br />
Ziel für den größten Teil aller Waren für den deutschen<br />
Markt. Die Artikel für die anderen europäischen Länder<br />
werden nach Antwerpen, Rotterdam und Zeebrügge geliefert.<br />
Der überwiegende Teil der verschifften Container<br />
aus Fernost wird von den großen Logistikunternehmen<br />
Hapag Lloyd, Maersk und Evergreen übernommen. In<br />
den regelmäßigen Verhandlungen mit unseren Transportpartnern<br />
weist C&A stets darauf hin, dass es ein wesentlicher<br />
Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist, unsere<br />
Waren umweltfreundlich und so energieeffizient<br />
wie möglich zu transportieren. Die genannten Logistikpartner<br />
sind Mitglieder der „Green Cargo Group“ (Hapag<br />
Lloyd und Maersk) bzw. im „Pacific Greenhouse Gases<br />
Measurement Project“ (Evergreen). Dies sind Organisationen,<br />
die sich aktiv dafür einsetzen, klare Umweltregeln<br />
zu definieren und die Emissionen beim Transport<br />
Umweltschonung beim Transport: die Logistik von C&A 115<br />
Umweltschonung beim Transport: die Logistik von C&A<br />
zu reduzieren. Dies ist ein wesentlicher Grund, warum<br />
wir uns dazu entschlossen haben, mit diesen Schifffahrtsunternehmen<br />
zusammenzuarbeiten.<br />
Transporte mit dem Flugzeug sind bei C&A die Ausnahme.<br />
Sie kosten nicht nur viel mehr als auf dem<br />
Seeweg, sondern verursachen auch den größten Anteil<br />
an der Emissionsbilanz der C&A-Logistik. Bekleidung<br />
muss nur dann geflogen werden, wenn sie durch eine<br />
verspätete Lieferung die Saison verpassen würde oder<br />
wenn es sich um hochaktuelle Ware eines Modetrends<br />
handelt, der schnell bedient werden muss. C&A erinnert<br />
seine Einkaufsteams deshalb immer wieder daran, dass<br />
sachgerechte Planung und Umweltbewusstsein nicht<br />
nur Kosten einsparen, sondern in einer Win-win-Situation<br />
auch der Umwelt zugute kommen.<br />
2008 lag der Anteil der per Flugzeug versendeten<br />
Waren bei nur noch 7,5%, 18,5% weniger als im Jahr<br />
zuvor. Das entspricht einer Verminderung der CO 2 -Emissionen<br />
um ca. 13.400 Tonnen.
116 Umweltschonung beim Transport: die Logistik von C&A<br />
Der Seeweg ist die energiesparendste<br />
Art, um unsere<br />
Waren aus Asien nach Europa<br />
zu transportieren. Darum<br />
beginnt der Umweltschutz<br />
bei C&A bereits mit einer<br />
vorausschauenden<br />
Einkaufsplanung, um den<br />
Transport per Flugzeug möglichst<br />
zu vermeiden.<br />
Transport auf der Schiene<br />
Etwa 72% aller Container mit Waren für C&A aus Fernost<br />
gehen in den Häfen Rotterdam, Zeebrügge, Amsterdam<br />
und Antwerpen an Land. Von hier werden sie zu 81%<br />
auf der Schiene in unsere Verteilzentren gebracht. Der<br />
Anteil der Anschlusstransporte, die anschließend von<br />
dort aus ebenfalls per Bahn weitertransportiert wurden,<br />
stieg von 2007 bis 2008 um 35%: Das entspricht einer<br />
Einsparung von etwa 500 Lkw-Ladungen.<br />
Der Umweltschutz bei C&A<br />
Transport auf der Straße<br />
Weil C&A seine in ganz Europa verteilten und in den<br />
Stadtzentren liegenden Filialen täglich flexibel beliefern<br />
muss, können wir nicht darauf verzichten, die Ware per<br />
Lkw zu transportieren. C&A versucht jedoch trotzdem,<br />
den Umweltgedanken hier aufzugreifen. Dies gelingt<br />
am besten beim Treibstoff, das heißt vor allem durch die<br />
Vermeidung unnötiger Fahrten. Unsere transportoptimierte<br />
Logistik setzt daher bereits bei der Verladung in<br />
den Produktionsländern an. Die Spediteure für C&A sind
Der Umweltschutz bei C&A<br />
angewiesen, sämtliche Container vor Ort so zu beladen,<br />
dass sie nur Waren für ein Land oder eine Region enthalten<br />
und sie so dem nächstgelegenen Hafen zugeordnet<br />
werden können.<br />
Den Dieselverbrauch beim Transport auf der Straße<br />
reduzieren wir kontinuierlich durch den Einsatz neuester<br />
Technik und eine stetige Erneuerung der Transportflotte<br />
der Spediteure, um damit die umweltrelevan<br />
ten Abgas- und Feinstaub-Emissionen so niedrig wie<br />
möglich zu halten. Ein Beispiel hierfür ist die Einführung<br />
der Euronorm 5 für Lkw, die unsere Flotte zu 19% schon<br />
vor dem Inkrafttreten der Verordnung erfüllte.<br />
Zur weiteren Verringerung der Emissionen werden<br />
ab 2010 alle Transporte zu unseren Filialen in der Schweiz<br />
die Abgasnorm Euro 5 erfüllen. Für die Filialtransporte<br />
in anderen europäischen Ländern werden es immerhin<br />
schon über 60% sein. Dieser Anteil wird 2010 weiter<br />
wachsen.<br />
Darüber hinaus werden wir ab 2010 spezielle Lkw,<br />
sogenannte EEVs (Enhanced Environmentally Friendly<br />
Vehicle), einsetzen. Diese Fahrzeuge haben ein noch<br />
besseres Umweltverhalten als die mit der seit 2009 gültigen<br />
Euro-5-Norm ausgestatteten.<br />
zusammenarbeit mit unseren Spediteuren<br />
Auch die beste Technik muss richtig eingesetzt werden,<br />
um optimal zu wirken. Daher unterstützen wir beispielsweise<br />
unsere Spediteure, Fahrertrainings zu kraftstoffsparendem<br />
Fahren durchzuführen. Zudem machen wir<br />
ihnen deutlich, dass bei C&A ein erhöhter Bedarf an umweltfreundlichen<br />
und innovativen Transportsystemen<br />
besteht, und bitten sie daher, sich im Rahmen ihrer<br />
Möglichkeiten bei den Herstellern für die Entwicklung<br />
von energieeffizienten Lkw einzusetzen.<br />
Kooperation mit<br />
anderen Modeunternehmen<br />
Ein voller Lkw ist besser für die Transportkosten und die<br />
Umwelt als zwei halbvolle. C&A arbeitet daher mit anderen<br />
Bekleidungsunternehmen in Deutschland zusammen,<br />
um Lkw-Kapazitäten von den Verteilzentren<br />
zu den jeweiligen Verkaufshäusern besser auszunutzen.<br />
So kann es durchaus passieren, dass ein Lkw eines Mitbewerbers<br />
Ware auch für das nahe gelegene C&A-Geschäft<br />
anliefert und umgekehrt. Unser Ziel ist es, diese<br />
Kooperationen auszuweiten.<br />
Umweltschonung beim Transport: die Logistik von C&A 117<br />
Weniger Transportverpackungen<br />
Man verändert nur dann etwas, wenn man sich klare<br />
Ziele steckt und diese konsequent verfolgt. C&A hat beispielsweise<br />
in seinen allgemeinen Lieferbedingungen<br />
für Lieferanten und Spediteure (General Delivery Instuctions,<br />
GDI) genaue und verbindliche Ziele festgeschrieben,<br />
die besagen, dass Transportverpackungen aus Wellpappe<br />
ab Januar 2009 mindestens zu 70% aus recyceltem<br />
Mater ial bestehen sollen. Liegende Ware wird zwischen<br />
den Verteilzentren und den Filialen wenn mög lich in<br />
wiederverwertbaren Boxen transportiert.<br />
Stopp für Biodiesel bei C&A<br />
Grundlegende Parameter haben sich in Bezug auf Biodiesel<br />
geändert, was zu einem Umdenken bei C&A geführt<br />
hat. Zur Herstellung von Biodiesel werden große<br />
Flächen des Regenwaldes abgeholzt, um Anbauflächen<br />
für ölhaltige Pflanzen, zum Beispiel Mais, zu schaffen,<br />
um daraus dann Ethanol zu gewinnen. Dies sind im Rahmen<br />
einer Ökobilanz und vor dem Hintergrund der kritischen<br />
Welternährungssituation ethisch fragwürdige<br />
Vorgehensweisen, um Treibstoff zu gewinnen. Zudem<br />
kann sich dieser Treibstoff ohne die staatliche Förderung<br />
am Markt nicht durchsetzen. Das „Projekt Biodiesel“,<br />
von dem wir in unserem letzten Report berichtet<br />
haben, wurde daher bei C&A beendet.
118 Energieeinsparung in Gebäuden Der Umweltschutz bei C&A<br />
Die Umstellung auf neueste<br />
Techniken hilft, Energie<br />
einzusparen. Allein die<br />
Einführung moderner Kassen<br />
brachte eine Einsparung von<br />
440.00 kWh pro Jahr.<br />
Energieeinsparung in Gebäuden<br />
Wie jedes große Unternehmen benötigt auch C&A täglich<br />
beträchtliche Energiemengen. So verbrauchen wir<br />
elektrische Energie zu etwa 50% für Licht und etwa 35%<br />
für die Belüftung und Kühlung unserer Gebäude. Bei<br />
diesen wichtigsten Bedarfsfaktoren setzen wir an, um<br />
Potentiale für Einsparungen und Effizienzsteigerungen<br />
maximal auszuschöpfen. Uns ist es dabei ge lungen,<br />
Verbrauchssteigerungen trotz gestiegener Anforderungen<br />
an Beleuchtung und Kühlung zu ver meiden.<br />
Mit erneuerbaren Energien in die zukunft<br />
C&A setzt seinen Weg hin zu CO 2 -freiem Strom fort.<br />
2006 haben wir in Österreich begonnen, grünen Strom<br />
aus Wasserkraft einzusetzen. 2007 folgte Deutschland<br />
und 2008 Belgien. Heute werden 545 Verkaufshäuser,<br />
die Verteilzentren in Deutschland, Österreich und Belgien<br />
sowie die europäischen Hauptverwaltungen in<br />
Düsseldorf und Brüssel mit CO 2 -freiem Strom versorgt.<br />
Bei den Filialen entspricht dies mehr als 50% der Verkaufsfläche<br />
in Europa. Diesen Anteil wollen wir auch<br />
bei Expansion der Verkaufsflächen bis Ende 2010 auf<br />
rund 80% ausbauen.<br />
Die europäische Hauptverwaltung in Düsseldorf und<br />
63 deutsche Verkaufshäuser erhielten den Energieausweis<br />
nach der deutschen Energieverordnung, die diesen<br />
Gebäuden eine zumeist gute Energieeffizienz beschei-<br />
nigt. Allerdings liegt die Beantragung dieser Bescheinigung<br />
nicht in unseren Händen, sondern in der Verantwortung<br />
der jeweiligen Vermieter. C&A Österreich bekam<br />
gar den „Best Practice Award“ des österreichischen Umweltministeriums<br />
für das besonders energieeffiziente<br />
Verteilzentrum in Enns. Durch optimierte Beleuchtungs-<br />
und Belüftungssysteme konnten hier 150.000 kWh pro<br />
Jahr eingespart werden.<br />
Allerdings sind unsere Möglichkeiten, unsere Häuser<br />
nach unseren Vorstellungen noch effizienter zu gestalten,<br />
zum Teil eingeschränkt. Liegen unsere Filialen<br />
zum Beispiel in großen Einkaufszentren, ist unser Einfluss<br />
auf die Energienutzung nur bedingt möglich, da<br />
hier das jeweilige Center-Management für die Energieauswahl<br />
verantwortlich ist.<br />
Neben dem erneuerbaren Strom aus Wasserkraft setzt<br />
C&A auch auf Sonnenenergie. So sind die neuen Gebäude<br />
der im Juni 2009 eröffneten Erweiterung des Verteilzentrums<br />
im spanischen Fontanar bei Madrid mit einer Photovoltaikanlage<br />
ausgestattet. Auch die im Oktober 2008<br />
eröffnete Öko-C&A-Filiale (ECO-Store) in Mainz erzeugt<br />
über eine solche Anlage Strom aus Sonnenenergie.<br />
Die Zertifikate über den Bezug des CO 2 -freien Stroms<br />
aus reiner Wasserkraft sind im Internet unter<br />
http://de-de.cunda.de/service/press/material verfügbar.
„Wir müssen uns alle darüber im Klaren<br />
sein, dass Strom nicht einfach aus der<br />
Steckdose kommt. Darum kann ich solche<br />
Projekte wie den ECOStore nur begrüßen.“<br />
Edgar Resch, Facility Manager, C&A ECOStore Mainz, Deutschland
120 Energieeinsparung in Gebäuden Der Umweltschutz bei C&A<br />
Neue Lüftungstechnik<br />
In der Vergangenheit wurden C&A-Filialen stufig belüftet.<br />
Das bedeutet, dass man die Belüftung bei Bedarf stufenweise<br />
erhöhen konnte. Jedoch waren diese Stufen<br />
häufig zu groß, so dass mehr belüftet wurde, als es eigentlich<br />
notwendig gewesen wäre, was mehr Energie als<br />
nötig verbrauchte. Ende 2009 wurden in insgesamt 213<br />
europäischen Filialen die Ventilatoren der Lüftungsanlagen<br />
mit sogenannten Frequenzumrichtern ausgestattet.<br />
Sie ermöglichen eine optimalere Belüftung. Durch<br />
diese gezieltere Belüftung arbeiten die Lüftungsanlagen<br />
effizienter und sparen gleichzeitig Energie.<br />
Bedarfsgerechte Regelungstechnik<br />
In 55 deutschen Verkaufshäusern, was rund 282.000 m 2<br />
und rund 25% der deutschen Verkaufsfläche entspricht,<br />
sorgt eine neue, bedarfsgerechte Regelungstechnik für<br />
ein weiteres Energieeinsparungspotential. Sie wird online<br />
aus Düsseldorf gesteuert und gewährleistet, dass<br />
die Belüftung, die Kühlung oder die Heizung nur noch<br />
dort aktiv werden, wo es wirklich notwendig ist. Diese<br />
Technik wurde aus den C&A-Filialen in den Niederlanden<br />
übernommen, wo sie erfolgreich getestet wurde,<br />
und soll zukünftig – soweit möglich – in allen Bestandsfilialen<br />
und Neubauten zum Einsatz kommen.<br />
Energieeffizientes Beleuchtungssystem<br />
Seit 2008 stellt C&A seine Filialen Zug um Zug auf ein<br />
energieeffizienteres Beleuchtungssystem um. Nachdem<br />
in umfangreichen Tests festgestellt werden konnte, dass<br />
dieses sowohl die Erwartungen hinsichtlich der Energieeinsparung<br />
erfüllt als auch gleichzeitig die erforderliche<br />
Lichtqualität und Zuverlässigkeit bietet, wird es<br />
nun in immer mehr Filialen eingebracht.<br />
Ein Leuchtmittel des alten Systems hat eine Lebensdauer<br />
von etwa 3 Jahren. Der Wechsel vom alten auf das<br />
neue Beleuchtungssystem erfolgt sukzessive, sobald ein<br />
altes Leuchtmittel nicht mehr funktioniert und ausgewechselt<br />
werden muss, da es ökologisch nicht sinnvoll<br />
wäre, ein Produkt vor Ablauf seines Lebenszyklus aus<br />
dem Verkehr zu ziehen. Denn bei der Herstellung neuer<br />
Produkte werden mehr Energie und Rohstoffe benötigt,<br />
als die alten Geräte verbrauchen.<br />
Nach einer erfolgreichen Testphase in einem Haus<br />
wurden in Deutschland bis Ende 2009 156 Filialen mit<br />
dem neuen Beleuchtungssystem ausgestattet und 76<br />
neue Häuser schon damit gebaut. Das neue Beleuchtungssystem<br />
verfügt über eine höhere Lichtausbeute<br />
(Lumen/Watt) bei reduzierter Leistung der einzelnen<br />
Leuchten. Somit werden durchschnittlich 8% des gesamten<br />
Stromverbrauchs einer Filiale eingespart. Ein erfreulicher<br />
Nebeneffekt dieses Systems ist, dass die<br />
Leuchtmittel sich durch die geringere Leistung weniger<br />
stark aufheizen und dadurch weniger Wärme an die Umgebung<br />
abgeben. Die Gebäudeflächen müssen somit weniger<br />
gekühlt werden, was sich positiv auf den Energieverbrauch<br />
auswirkt.<br />
C&A testet gegenwärtig die LED-Technik als Alternative<br />
zum bisherigen Beleuchtungssystem. Diese langlebige<br />
und verbrauchsarme Technologie wird probehalber<br />
in ausgesuchten Filialen in Nebenräumen eingesetzt.<br />
Sobald die LED-Technik die notwendige Beleuchtungsstärke<br />
für die Verkaufsraumbeleuchtung erreicht haben<br />
wird, werden wir sie auch hier – unter Beachtung von<br />
Kosten-Nutzen-Aspekten – einsetzen. Hierzu sind wir in<br />
ständigem Gespräch über die Entwicklungsfortschritte<br />
mit den führenden Leuchten-/Lampenherstellern.<br />
Update der Standardbaubeschreibung<br />
C&A wächst weiter und benötigt dadurch immer neue<br />
Verkaufsräume. Für die Anmietung neuer Flächen in<br />
Deutschland gelten energiesensible Richtlinien, die in<br />
einer internen, ständig aktualisierten Standardbaubeschreibung<br />
festgeschrieben sind. Neben den üblichen<br />
An forderungen an Größe, Lage oder Optik enthält sie vor<br />
allem Vorgaben an die Energieeffizienz. So wurden zum<br />
Beispiel isolierverglaste Pendeltüranlagen, ein zentrales<br />
bedarfsgeregeltes Belüftungssystem, eine verbesserte<br />
Grund beleuchtung und die zentrale Regelungstechnik<br />
neu in die Standardbaubeschreibung aufgenommen.
Der Umweltschutz bei C&A Energieeinsparung in Gebäuden 121<br />
C&A ECO-Store Mainz –<br />
das umweltfreundliche Modehaus<br />
2007 haben wir in Zusammenarbeit mit der Eigentümergesellschaft<br />
mit dem virtuellen ECO-Store ein Konzept<br />
für umweltfreundliche Geschäfte entwickelt, das<br />
einen neuen Standard für eine effiziente Energienutzung<br />
in Gebäuden und Verkaufsräumen setzt.<br />
Aus der Theorie wurde schon sehr bald Praxis. Denn<br />
dieses Konzept war die Grundlage für den C&A ECO-<br />
Store in Mainz, der schon im Oktober 2008 eröffnet<br />
wurde. Hierbei ist es gelungen, Ökologie, Ökonomie und<br />
Ästhetik zu vereinen und ein Gebäude zu schaffen, das<br />
eine Senkung des Primärenergiebedarfs um 33% vorweisen<br />
kann und die CO 2 -Neutralität durch die Versorgung<br />
mit erneuerbaren Energien sowie durch die Photovoltaik<br />
erreicht. Ein Hauptziel der Sanierung war es,<br />
eine geschlossene Gebäudehülle zu schaffen, durch die<br />
energiesparende Maßnahmen im Innern des Hauses<br />
erst möglich werden. Beispielsweise wäre eine moderne<br />
Regelungstechnik wirkungslos, wenn die gekühlte oder<br />
vorgewärmte Luft über schlecht isolierte Wände oder<br />
Schaufenster nach außen entweichen könnte.<br />
Wichtige Bestandteile des virtuellen Konzeptes, wie<br />
energiesparende Eingangslösungen, Windfanganlage<br />
(Doppeltüren), doppelverglaste Schaufenster, ein neues<br />
Lichtkonzept, sowie eine effiziente Lüftungstechnik wur-<br />
den für das Haus Mainz übernommen. Hinzu kommt,<br />
dass der ECO-Store über eine hauseigene Photovoltaikanlage<br />
mit erneuerbarer Energie versorgt wird.<br />
Der C&A ECO-Store Mainz wurde von BREEAM (Building<br />
Research Establishment Environmental Assessment<br />
Method), dem ältesten und am weitesten verbreiteten<br />
Zertifizierungssystem für nachhaltiges Bauen, mit<br />
einem „sehr gut“ bewertet. Er überzeugte darüber hinaus<br />
auch die Jury beim Wettbewerb „PROM des Jahres“,
122 Energieeinsparung in Gebäuden<br />
die ihn mit dem 3. Preis auszeichnete. Der ECO-Store ist<br />
in diesem Wettbewerb das beste Gebäude aus den Bereichen<br />
„Sanierung“ und „Einzelhandel“.<br />
In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von REDEVCO<br />
und C&A werden derzeit die Energieverbräuche weiterer<br />
Gebäude analysiert und energiesparende Sanierungsmaßnahmen<br />
erarbeitet. Diese sollen in den nächsten<br />
Jahren schrittweise umgesetzt werden.<br />
Energiesparmaßnahmen im iT-Bereich<br />
C&A ist weiter auf Expansionskurs und hat in den letzten<br />
beiden Jahren 300 neue Filialen in Europa eröffnet.<br />
Mit ihrem Internetshop ist die Unternehmenstochter<br />
C&A Online erfolgreich an den Start gegangen. Dieses<br />
Wachs tum erfordert eine zusätzliche Bereitstellung von<br />
Computer-Ressourcen und führt zu einer Erhöhung der<br />
Arbeitslast bei den Rechnern und der digitalen Speicherung<br />
von Daten. Dadurch erforderliche Aufrüstungen<br />
der Rechnerleistung und Speicherplatten-Kapazität erhöhen<br />
den Stromverbrauch. Eine Reihe energiesparender<br />
Maßnahmen haben aber dazu geführt, dass unser<br />
Stromverbrauch in Relation zur Leistung weiter sinkt.<br />
C&A setzt zudem, wie oben beschrieben, in allen Bereichen<br />
auf regenerative Energien.<br />
Die Einführung eines neuen Kassensystems wurde<br />
erfolgreich abgeschlossen. Waren beim Vorgängersys-<br />
tem noch zwei Server pro Verkaufshaus erforderlich,<br />
reicht jetzt bereits ein Server, um die Daten der einzelnen<br />
Filialen zu verwalten. Bis Ende 2009 wurden alle Filialen<br />
mit dieser technischen Innovation ausgestattet, die eine<br />
jährliche Einsparung von rund 675.000 Kilowattstunden<br />
verspricht. Der Austausch von mehreren Tausend alter<br />
Kassen durch modernere Modelle bringt ebenfalls eine<br />
weitere Einsparung im Stromverbrauch. Insgesamt verbrauchen<br />
die neuen Kassen etwa 440.000 kwh weniger<br />
Strom per anno als die Altgeräte.<br />
Bei der Anschaffung neuer Rechner sind seit einigen<br />
Jahren neben der Rechenleistung auch der Stromverbrauch<br />
und die Wärmeabgabe entscheidende Kriterien,<br />
denn gerade in großen Rechenzentren muss entsprechend<br />
viel Energie für die Kühlung der Server aufgebracht<br />
werden. Für das Rechenzentrum wird daher gerade<br />
geprüft, ob man zur Kühlung der Anlage auf Brunnenwasser<br />
zurückgreifen kann. Denn Brunnenwasser<br />
hilft insofern bei der Reduzierung des Stromverbrauches,<br />
dass durch Zuführen von kaltem Wasser eine sogenannte<br />
freie Kühlung erreicht werden kann, d.h. dass<br />
die Serverabwärme ohne zusätzlichen Energieeinsatz<br />
der Kälteanlage abgeführt werden kann. Durch den geringeren<br />
Einsatz der Umluftkühlgeräte und Rückkühlwerke<br />
sinkt ebenfalls der Stromverbrauch.<br />
Der Umweltschutz bei C&A<br />
Weniger Papier<br />
Bei Ausdrucken sind unsere Mitarbeiter angehalten,<br />
mög lichst beide Seiten des Papiers zu nutzen. Aus diesem<br />
Grund sind nahezu alle Drucker in unseren Zentralen<br />
für den beidseitigen Druck ausgestattet. Durch diese<br />
Maßnahme wurde der Papierverbrauch 2009 im Vergleich<br />
zu 2008 um ca. 18% gesenkt.<br />
In allen deutschen Filialen und Verteilzentren sowie<br />
in unseren Hauptverwaltungen in Düsseldorf und<br />
Brüssel kommt nur recyceltes, chlorfrei gebleichtes Papier<br />
zum Einsatz – bis auf wenige Ausnahmen, bei<br />
denen es beispielsweise auf Farbechtheit ankommt.<br />
Auch bei der Auswahl unseres Papiers achten wir auf<br />
umweltschonende Herstellungsmethoden. So hat unser<br />
deutscher Anbieter Steinbeis für seine Papierproduktion<br />
den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2008 erhalten.
Der Umweltschutz bei C&A<br />
Umweltschutz bei der Warenpräsentation<br />
Nachhaltiges und umweltbewusstes Denken beeinflusst<br />
natürlich nicht nur die Energiebilanzen der Immobilien.<br />
Auch in vielen anderen Bereichen schöpfen<br />
wir unsere Möglichkeiten aus, um etwas für die gemeinsame<br />
Umwelt zu tun.<br />
Umweltbewusst schon beim Kleiderbügel<br />
Kein Modeunternehmen kann auf Kleiderbügel verzichten.<br />
Für Transport und Warenpräsentation sind sie<br />
unentbehrlich. Darum werden C&A-Bügel gesammelt,<br />
beschädigte aussortiert und intakte viele Male wiederverwendet.<br />
Auf besonderen Wunsch geben wir sie aber<br />
auch kostenlos an unsere Kunden heraus.<br />
Waschen, aber energiebewusst<br />
C&A hat es sich zur Aufgabe gemacht, den eigenen Energieverbrauch<br />
nachhaltig zu reduzieren. Noch viel größere<br />
Möglichkeiten zur Energieeinsparung haben die<br />
C&A-Kunden selbst. Deshalb versuchen wir zum Beispiel,<br />
unsere Käufer schon an der Ware für dieses Thema<br />
zu sensibilisieren. So findet sich auf Einnähetiketten<br />
mit Waschanleitung zusätzlich zu diesen Angaben<br />
häufig auch der Umwelttipp, das Bekleidungsstück bei<br />
niedrigeren Temperaturen zu waschen. Denn schon<br />
eine Reduktion der Waschtemperatur von 40 auf 30°C<br />
kann bis zu 40% Strom sparen. Verzichten die Kunden<br />
zusätzlich – wie ebenfalls auf den Etiketten zu lesen ist<br />
– auf den Einsatz eines Wäschetrockners, sinkt der<br />
Stromverbrauch noch weiter.<br />
Weniger Einkaufstaschen aus Kunststoff<br />
Grundsätzlich verfolgt C&A das Ziel, den Gebrauch von<br />
Kunststofftragetaschen einzuschränken. Die Herstellung<br />
von Tragetaschen verbraucht Rohstoffe und Energie.<br />
Um aber auch bei den herausgegebenen Einkaufstaschen<br />
Rohstoffe einzusparen, verwenden wir seit März<br />
2008 Standardeinkaufstaschen, die zu mindestens 80%<br />
aus recycelten Folien bestehen. Dadurch wurde 2009<br />
die Produktion von 2.700 Tonnen neuer Kunststofffolie<br />
vermieden.<br />
Stattdessen:<br />
Einkaufstaschen aus Biobaumwolle<br />
Um unseren Kunden eine Alternative zur Kunststofftragetasche<br />
zu bieten und unser Engagement für den<br />
Schutz und die Erhaltung der Umwelt zu unterstützen,<br />
gibt es bei C&A auch Taschen aus Biobaumwolle. Der<br />
Erlös aus dem Verkauf dieser Tragetaschen kommt der<br />
„C&A Initiative for Social Development“ zugute, die ihn<br />
an Landwirtschaftsprojekte in Indien, wie zum Beispiel<br />
Schutzkleidung für die Baumwollfarmer, weiterreicht.<br />
Durch diese Aktion konnten bis Ende 2009 beispiels-<br />
Umweltschutz bei der Warenpräsentation 123<br />
Wir hoffen, dass wir mit<br />
unseren Maßnahmen<br />
viele Kunden zu einem<br />
neuen Umweltbewusstsein<br />
bewegen können, denn<br />
gemeinsam kann man noch<br />
viel mehr erreichen.
124 Umweltschutz bei der Warenpräsentation<br />
weise schon mehr als 626.000 Biobaumwolltaschen verkauft<br />
und mehr als 167.000 Euro gespendet werden.<br />
Sicherer Umgang mit sensiblen Materialien<br />
C&A bemüht sich, den Gebrauch von Substanzen, die<br />
der Umwelt schaden könnten, zu vermeiden. Es gibt allerdings<br />
sowohl in unseren Labors und Vertriebszentren<br />
als auch in den Verkaufshäusern einige wenige Bereiche,<br />
in denen ein Einsatz von Chemikalien zur<br />
Prüf ung oder Reinigung von Kleidungsstücken unumgänglich<br />
ist. Unsere jeweiligen Mitarbeiter sind im sicheren<br />
Umgang mit diesen Stoffen geschult und über<br />
den Einsatz der notwendigen Sicherheitsausrüstungen<br />
unterrichtet. Diese Ausrüstungen sind standardmäßig<br />
überall dort vorhanden, wo gesundheits- oder umweltgefährdende<br />
Substanzen eingesetzt werden.<br />
Der Umweltschutz bei C&A<br />
Umweltschutz auch bei Werbemitteln<br />
Ein großes Bekleidungsunternehmen wie C&A kann<br />
nicht auf Kommunikationsmaßnahmen verzichten. Dazu<br />
zählen auch die Dekorationsmaterialien in unseren<br />
Geschäften. Bei deren Auswahl achten wir neben dem<br />
Kosten-Nutzen-Faktor auch auf die Umweltverträglichkeit.<br />
Zusätzlich muss jede einzelne Filiale ihren konkreten<br />
Bedarf an Werbemitteln in eine Online-Datenbank<br />
eingeben. So wird eine Überproduktion an Dekomaterialien<br />
schon im Vorfeld vermieden.<br />
Dekomaterial, das längerfristig zum Einsatz kommen<br />
soll, wird bei C&A überwiegend aus Kunststoff hergestellt,<br />
da er unter anderem über bessere flammhemmende<br />
Eigenschaften als Papier verfügt. Bei C&A nutzen<br />
wir Papier überwiegend für kurzfristige Kampagnen,<br />
Blockplakate oder Aufsteller in den Verkaufsräumen.<br />
Diese Werbemittel werden zum großen Teil mit lösungsmittelfreien<br />
Farben im Siebdruckverfahren bedruckt.<br />
Nach Ablauf der Kampagnen geben die einzelnen Verkaufshäuser<br />
das Papier an unsere Recyclingpartner ab.<br />
Alle C&A-Broschüren und natürlich auch dieser Bericht<br />
werden seit 2008 nur noch auf Papier gedruckt, das<br />
den Richtlinien des Forest Stewardship Council (FSC)<br />
entspricht. Das FSC-Zertifikat gewährleistet den Einsatz<br />
von Rohstoffen aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
Der Umweltschutz bei C&A
126 Umweltschutz bei der Entsorgung<br />
Umweltschutz bei der Entsorgung<br />
Die beste Entsorgung beginnt schon bei der Müllvermeidung.<br />
Darum gilt es, in allen Bereichen der textilen<br />
Herstellungskette so wenig wie möglich Abfall anfallen<br />
zu lassen. Ganz vermeiden lässt er sich jedoch nicht.<br />
Gerade beim Transport unserer Waren ist es unumgänglich,<br />
die Bekleidungsstücke vor Verschmutzungen zu<br />
schützen, damit wir sie unseren Kunden sauber und unversehrt<br />
in unseren Filialen präsentieren können. Wir<br />
achten dabei aber darauf, dass unsere Transportverpackungen<br />
zu einem großen Anteil aus recyceltem Material<br />
bestehen, sie nach Möglichkeit mehrfach zu benutzen<br />
und sie nach dem Gebrauch an unsere Recyclingpartner<br />
zu übergeben.<br />
Recycling von Transportverpackungen<br />
C&A ist per Gesetz verpflichtet, seine Transportverpackungen<br />
zu recyceln. Ein gutes Beispiel für einen nachhaltigen<br />
Lebenszyklus für Transportverpackungen findet<br />
sich seit Anfang 2009 in unserem Verteilzentrum in<br />
Wickrath. Hier sammeln wir gebrauchte, recycelbare<br />
Transportverpackungen und bieten diese über ein Recyclingunternehmen<br />
einem Lieferanten für Kunststofftragetaschen<br />
an, der sie anschließend teilweise wieder<br />
zu neuen C&A-Einkaufstüten verarbeitet. 2008 haben<br />
wir 13.200 Tonnen Papier/Pappe und 940 Tonnen Kunststoff<br />
aus Verpackungsmaterialien recycelt.<br />
Bügel werden Bügel<br />
Die von den Kunden nicht benötigten Bügel werden an<br />
den Kassen gesammelt und in hierfür designten Spezialkartons<br />
den Recyclingunternehmen übergeben. Dort<br />
werden sie sortiert. Die unbeschädigten Bügel werden<br />
wieder eingesetzt, beschädigte geschreddert. Das Metall<br />
wird eingeschmolzen und der Kunststoff zu Granulat<br />
verarbeitet, das zur Kleiderbügelproduktion wiederverwendet<br />
werden kann. Unser erklärtes Ziel eines geschlossenen<br />
Verwertungskreislaufes haben wir noch<br />
nicht ganz erreicht, da das Granulat zum Teil auch für<br />
andere Zwecke verwendet wird.<br />
Im Jahr 2009 wurden in Europa insgesamt etwa 231<br />
Millionen Kleiderbügel eingesammelt, von denen 125<br />
Millionen wieder benutzt werden konnten. Dies entspricht<br />
einer Einsparung von 3.125 Tonnen Kunststoff,<br />
1.250 Tonnen Metall und rund 2,58 Millionen kWh elektrischen<br />
Stroms. Etwa 106 Millionen Kleiderbügel, was<br />
der Menge von rund 2.650 Tonnen Kunststoff entspricht,<br />
wurden dem Stoffkreislauf zugeführt.<br />
Entsorgung von Druckerpatronen<br />
Benutzte Druckerpatronen werden bei C&A gesammelt<br />
und an Spezialfirmen abgegeben, die diese zur Wiederverwendung<br />
neu befüllen oder ansonsten umweltge-<br />
Der Umweltschutz bei C&A<br />
recht recyceln. Im Jahr 2008 wurden 12.312 Einzelpatronen<br />
eingesammelt, was etwa 11.200 kg entspricht.<br />
Umgang mit unverkäuflicher Ware<br />
Saubere, umgetauschte Ware oder Kleidungsstücke, die<br />
nicht verkauft wurden, weil sie zum Beispiel kleinere<br />
Fehler aufweisen, werden zentral gesammelt und teilweise<br />
kostenlos an karitative Einrichtungen übergeben.<br />
Im Jahr 2008 konnten wir so insgesamt 248.000 Teile<br />
weitergeben. Verschmutzte Ware aus Umtauschen oder<br />
beschädigte Kleidungsstücke werden dem Textil-Recycling-Unternehmen<br />
Vökotex übergeben. 2008 betraf das<br />
etwa 453.500 kg. Damit leistet C&A gemeinsam mit<br />
seinem Partner einen wichtigen Beitrag für einen ökologischen<br />
Umgang mit nicht mehr verkäuflichen Textilien<br />
und für einen nachhaltigen Umgang mit wertvollen<br />
Rohstoffen. Im Durchschnitt der letzten 3 Jahre wurden<br />
auf diesem Wege 330 Tonnen Textilien und textilähnlicher<br />
Warenarten einer Wiederverwendung zugeführt.<br />
Die übergebenen Teile werden zuerst nach folgenden<br />
Kriterien sortiert: Oberbekleidung, Accessoires, Schuhe,<br />
Taschen, Socken und Feinstrumpfhosen. Dabei anfallende<br />
Abfälle, wie Folie, Pappe, Papier oder sonstige<br />
Kuns tstoffe, werden separiert und einer Wiederverwendung<br />
bzw. einem Recyclingprozess unterworfen. Die
Der Umweltschutz bei C&A<br />
Tex ti lien werden anschließend in drei Gruppen unterteilt:<br />
a. Wiederverwendung (d.h., die Textilien können ggf.<br />
noch weitergetragen werden)<br />
b. Wiederverwertung (d. h. es werden Produkte mit einer<br />
anderen Funktion hergestellt, z. B. werden aus gebrauchten<br />
Kleidern Putzlappen, Polsterabdeckungen,<br />
Verpackungen etc. hergestellt)<br />
c. Recycling (z. B. zur Herstellung von Vliesstoffen oder<br />
Füllwolle)<br />
Der Anteil an zurückgeführter Ware, der nicht in eine<br />
dieser Gruppen fällt, wird einer energetischen Verwendung<br />
zugeführt. Das bedeutet, dass diese Ware zum Beispiel<br />
zur Fernwärmegewinnung bzw. zur Energiegrundlage<br />
für die Zementindustrie einer Verbrennungsanlage<br />
zugeführt wird.<br />
Die Textilien, die einer Wieder- bzw. Weiterverwertung<br />
zugedacht sind, werden nach der sortenreinen Sortierung<br />
nach Reststoffen, Wertstoffen und Rohstoffen<br />
in Ballen gepresst und an Fachbetriebe weitergeleitet,<br />
die dort die Textilien reißen und schneiden, den gewonnenen<br />
Rohstoff separieren und so eine Wiederverwendung<br />
unter ökologischen und umweltrelevanten Aspekten<br />
ermöglichen.<br />
„Natürlich finde ich es gut, was C&A alles für die Müllvermeidung<br />
und das Recycling unternimmt. Doch das allein<br />
reicht nicht. Jeder Einzelne von uns muss dem Beispiel<br />
folgen und sich für die Umwelt verantwortlich fühlen.“<br />
Susana del Saz Perez, Logistikmitarbeiterin, Distribution Center, Fontanar, Spanien
128 Klimabilanz 2008<br />
Klimabilanz 2008<br />
WAS hEiSST CARBON FOOTPRiNT?<br />
Ein Carbon Footprint (auch CO - oder Kohlen dioxid-<br />
2<br />
Fußabdruck oder Klimabilanz ge nannt) gibt einen Überblick<br />
über alle klimawirksamen Treibhausgase, die durch<br />
bestimmte Tätigkeiten emittiert werden.<br />
WAS iST CO ? 2<br />
CO (Kohlendioxid) zählt zu den wichtigsten Treib haus-<br />
2<br />
gasen, die Ursache für die Er wärmung der Erd at mosphäre<br />
(Treibhauseffekt) sind und Einfluss auf die Entwicklung<br />
des Weltklimas haben.<br />
WAS hEiSST CO 2 E?<br />
Um den Einfluss verschiedener Treibhausgase auf das<br />
Klima vergleichen zu können, wird deren Klimawirksam<br />
keit mit der von Kohlendioxid ins Verhältnis gesetzt<br />
und in CO 2 -Äquivalenten ausgedrückt. CO 2 e ist die<br />
en gli sche Abkürzung für „CO 2 equivalent“. in diesem<br />
Text ver wenden wir hierfür den Begriff Treibhausgasemissionen.<br />
Seit 2006 ermittelt C&A im Carbon Footprint jährlich<br />
die durch die Geschäftsaktivitäten in Europa verursachten<br />
Treibhausgasemissionen. Der Carbon Footprint<br />
bildet die Grundlage, um durch geeignete Maßnahmen<br />
die Emissionen zu verringern.<br />
Daher werden Verbrauchs- und Nutzungsdaten<br />
verschiedener Geschäftsprozesse von allen europäischen<br />
C&A-Standorten ermittelt und in CO 2 -Äquivalente<br />
umgerechnet. Die erfassten Emissionen lassen<br />
sich in drei Kategorien von Geschäftsprozessen einteilen:<br />
1. Geschäftsreisen, 2. Logistik und Warentransport<br />
sowie 3. Heizung, Klimatisierung, Beleuchtung<br />
und Betrieb der Gebäude.<br />
Zur Berechnung der CO 2 e-Emissionen für diesen<br />
Bericht wurde die Methodik der Datenerfassung weiterentwickelt.<br />
Es wurden erneut Umrechnungsfaktoren<br />
aus der wissenschaftlich führenden Ecoinvent-<br />
Datenbank genutzt; für Flugreisen und -transporte<br />
wurden konservativere Faktoren ergänzt. Dass die so<br />
errechneten Emissionen relativ geringer sinken als<br />
die durch entsprechende Einsparmaßnahmen reduzierten<br />
Verbräuche, muss bei der Interpretation der<br />
Ergebnisse des Carbon Footprint berücksichtigt<br />
werden. Vergleiche zwischen den Jahren sind dennoch<br />
eingeschränkt möglich.<br />
Der Umweltschutz bei C&A<br />
Geschäftsreisen<br />
Die für Geschäftsreisen zurückgelegten Kilometer sind<br />
erneut rückläufig, sie wurden im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 23% reduziert. Dabei nahm die mit dem Auto zurückgelegte<br />
Strecke um 10% zu, Bahnreisen nahmen<br />
um 17% ab. Flugreisen, die aufgrund des Reisemittels<br />
Flugzeug einen hohen Ausstoß von Treibhausgasen verursachen,<br />
konnten insgesamt abgebaut werden: 34%<br />
der Flugkilometer wurden eingespart. Ein Teil, insbesondere<br />
der weiten Strecken, lässt sich durch Nutzung<br />
neuer Technologien wie z.B. Video- und Telefonkonferenzen<br />
ersetzen, dies spart zugleich Zeit und Emissionen.<br />
In der Summe führten diese Veränderungen wegen<br />
konservativerer Umrechnungsfaktoren nur zu einer mit<br />
4% relativ geringen Emissionsminderung.
Der Umweltschutz bei C&A<br />
Der C&ACO 2 eFußabdruck<br />
2,8% Geschäftsreisen<br />
38,11% Transport<br />
59,09% Energieverbrauch<br />
durch Gebäude<br />
3% Geschäftsreisen<br />
33% Transport<br />
64% Energieverbrauch<br />
durch Gebäude<br />
Geschäftsreisen<br />
Logistik und Transporte<br />
Energieverbrauch<br />
durch Gebäude<br />
Geschäftsreisen<br />
Logistik und Transporte<br />
Energieverbrauch<br />
durch Gebäude<br />
CO 2 e-Fußabdruck in Prozent CO 2 e-Fußabdruck in Tonnen<br />
11.687<br />
159.279<br />
Der C&A-CO 2 e-Fußabdruck 129<br />
2007 2008<br />
290.520<br />
0 50.000 100.000 150.000 200.000 250.000 300.000<br />
11.185<br />
151.897<br />
291.634<br />
0 50.000 100.000 150.000 200.000 250.000 300.000
130 Klimabilanz 2008<br />
Logistik und Transport<br />
Im Bereich der Logistik und des Warentransports konnten<br />
durch Verlagerung von Transporten von der Luft auf<br />
Schienen, Straßen bzw. Wasserwege 5% der Treibhausgasemissionen<br />
eingespart werden, obwohl die zurückgelegten<br />
Transportstrecken gegenüber dem Vorjahr insgesamt<br />
um gut 8% gestiegen sind. So hat der Lkw- Transport<br />
mit 2% im Vergleich zum Vorjahr nur leicht zugenommen,<br />
der Bahn- und Schiffstransport stieg um 13% bzw.<br />
10%. Zur gleichen Zeit sank der emissionsintensive Flugtransport<br />
um 13%.<br />
Gebäude<br />
Im Berichtsjahr 2008 stiegen die Gebäudeemissionen<br />
um knapp 1% gegenüber dem Vorjahr. Vor dem Hintergrund,<br />
dass im Vergleich dazu die Geschäftstätigkeit viel<br />
stärker zugenommen hat, ergibt sich, dass die Effizienzmaßnahmen<br />
im Gebäudemanagement von C&A bereits<br />
Wirkung zeigen. Mit der Eröffnung des ersten ECO-<br />
Stores hat C&A 2008 das Konzept vollständig umweltfreundlicher<br />
Gebäude beispielhaft umgesetzt. Weitere<br />
Schritte treiben die positive Entwicklung auf diesem Gebiet<br />
auch in Zukunft voran.<br />
C&A kauft seit 2006 in einigen Ländern Strom aus Wasserkraft<br />
ein. Würden die dadurch reduzierten CO 2 e-<br />
Emissionen vollständig von der Klimabilanz abgezogen,<br />
ergäbe sich eine Senkung der Gebäudeemissionen von<br />
2007 auf 2008 um 24%.<br />
Die Anrechnung der Emissionseinsparungen auf<br />
den Bezug sogenannten „grünen Stroms“ unterliegt jedoch<br />
noch keiner allgemeingültigen Praxis bzw. internationalen<br />
Regulierung, sie wird vielmehr sehr kritisch<br />
diskutiert. Für den Klimaschutz kommt es darauf an,<br />
neue regenerative Energiequellen zu erschließen, die<br />
klimaschädliche Anlagen ersetzen.<br />
Durch den Bezug „grünen Stroms“ leistet C&A einen<br />
finanziellen Beitrag zum Klimaschutz. Unsere Darstellung<br />
zeigt daher die Gebäude-Klimabilanz unter der Annahme,<br />
der bezogene Strom enthalte den jeweils länderspezifischen<br />
Energiemix (inklusive seiner regenerativen<br />
Anteile). Nur zur Veranschaulichung werden die theoretisch<br />
durch den Bezug regenerativer Energie vermiedenen<br />
Emissionen grafisch kenntlich gemacht.<br />
Die Versorgung der C&A-Geschäftshäuser mit Strom<br />
aus regenerativen Quellen und die Investition in neue<br />
regenerative Energiegewinnung sollen bei C&A weiter<br />
Der Umweltschutz bei C&A<br />
voran getrieben werden. Die kontinuierlich optimierte<br />
Datenerfassung durch C&A wird ermöglichen, die Ergebnisse<br />
durchgeführter Effizienzverbesserungen voraussichtlich<br />
bereits im nächsten Bericht genauer abbilden<br />
zu können.<br />
Die Grafik auf der vorherigen Seite zeigt die Entwicklung<br />
der CO 2 e-Emissionen im Vergleich 2007 zu 2008<br />
der C&A-Geschäftsreisen, der -Logistik und -Transporte<br />
sowie durch von C&A genutzte Gebäude.
Der Umweltschutz bei C&A Unsere Ziele 131<br />
Unsere Ziele<br />
Kapitel 1<br />
• Intensivierung der internen und externen Kommunikation<br />
in Bezug auf unser CSR-Engagement<br />
• Steigerung des Anteils weiblicher Führungskräfte im<br />
Unternehmen in den kommenden Jahren<br />
• Weiterbildung der Führungskräfte und Förderung der<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit<br />
der Expansion und im Zusammenspiel mit Markt- und<br />
gesellschaftlichen Trends<br />
Kapitel 2<br />
• Kontinuierliches Engagement, Produktsicherheitsstandards<br />
einzuhalten, die die Erwartungen unserer Kunden<br />
in jeder Hinsicht erfüllen<br />
• Nachweis strenger Qualitätssicherungsprozesse, der<br />
Ein haltung der Sorgfaltspflichten bei den Produktkontrollen<br />
und adäquater abschließender Qualitätskontrollsysteme<br />
in der Qualitätsabteilung<br />
• Mehr Transparenz im Prozess und beim Wissen um die<br />
Herkunft der Rohstoffe für unsere Endprodukte, unterstützt<br />
durch eine weitere Erhöhung des Direktgeschäftsanteils<br />
über unsere eigene Beschaffungsorganisation<br />
Kapitel 3<br />
• Vermehrte Fokussierung auf interne Schulungen zum<br />
Thema Sozialstandards, wie sie im C&A-Verhaltenskodex<br />
dargelegt sind, mit besonderem Schwerpunkt<br />
auf den Anforderungen in der textilen Zulieferkette<br />
• Sicherstellung, dass die bestehenden Richtlinien bezüglich<br />
der Produktion in Heimarbeit vollkommen verstanden<br />
und umgesetzt werden<br />
• Kontinuierlicher Ausbau der Auditprogramme, ergänzt<br />
durch Erhöhung der Auditkapazitäten (Schulungsmaßnahmen)<br />
in den ersten Stufen der textilen Warenbeschaffungskette.<br />
Im Jahr 2008 fanden allein in Asien<br />
43 Beratungsgespräche statt; diese Zahl stieg 2009 auf<br />
92 an. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen.<br />
• Erhöhung der Auditkapazitäten in den wichtigen Produktionsmärkten,<br />
mit zunehmendem Schwerpunkt auf<br />
Umweltschutzaspekten sowie eher traditionellen sozialen<br />
Angelegenheiten<br />
• Ständige Kontrollen und regelmäßige Berichterstattung<br />
über die Leistungen der Lieferanten in Bezug auf wirtschaftliche,<br />
soziale, qualitative und umweltschutzspezifische<br />
Faktoren<br />
• Verstärkte Kontrolle der Leistung unserer Lieferanten<br />
durch eine stringente Überprüfung der Produktionsstätten<br />
vor Aufnahme der C&A-Produktion, einhergehend<br />
mit einer weiteren Reduzierung der Gesamtzahl<br />
der Produktionseinheiten (zum Beispiel ist die Anzahl<br />
der Produktionseinheiten bei der Herstellung der C&A-<br />
Waren in jüngster Zeit deutlich gesunken: von 2.730<br />
im Jahr 2008 auf 2.040 im Jahr 2009)<br />
Kapitel 4<br />
• Weiterer Ausbau des Dialogs und der Kooperation mit<br />
diversen Interessengruppen<br />
• Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen der Branche<br />
im Rahmen von gemeinsamen Initiativen mit mehreren<br />
Interessengruppen – über Verbände und Informationsplattformen<br />
– sowie mit verschiedenen nichtstaatlichen<br />
Organisationen<br />
• Wir werden weiterhin die positiven Auswirkungen in<br />
verschiedenen Gemeinden in den Produktionsländern,<br />
in denen wir durch Unterstützung diverser sozialer<br />
Pro jekte aktiv sind, sowie in den zahlreichen Ländern,<br />
in denen wir Filialen haben, dokumentieren
132 Unsere Ziele Der Umweltschutz bei C&A<br />
Kapitel 5<br />
• Ausbau des Anteils von zertifizierter Biobaumwolle<br />
am Baumwollgesamtsortiment auf über 10% im Jahr<br />
2010; gleichzeitig Beginn der langfristigen Umstellung<br />
des Einkaufs von nachhaltig angebauter Baumwolle<br />
von Jahr zu Jahr<br />
• Abbildung unseres WaterPrints in der Zulieferkette,<br />
um eine Beurteilung der Auswirkungen vornehmen zu<br />
können, und Festlegung einer Strategie, um den Verbrauch<br />
dieser knappen Ressource in allen Teilen der<br />
Zulieferkette auf ein Minimum zu beschränken<br />
• Erhöhung des Einsatzes erneuerbarer Energien auf<br />
80% unserer Nutzflächen bis Ende 2010 sowie Einsparung<br />
von über 100.000 Tonnen CO 2 -Emissionen im<br />
Vergleich zum Ausgangspunkt im Jahr 2007<br />
• Nach Eröffnung unseres ersten CO 2 -neutralen ECO-<br />
Stores im Jahr 2008 und unter Ausnutzung der daraus<br />
resultierenden Erfahrungen sind weitere Investitionen<br />
in mehreren Filialen geplant, um sie energieeffizienter<br />
zu machen<br />
• Als Teil des Programms zur fortlaufenden Modernisierung<br />
unserer Geschäfte werden diese sowie neu eröffnete<br />
Filialen zunehmend mit dem energiesparenden<br />
Beleuchtungssystem „Elite“ ausgestattet<br />
• Steigerung des Einsatzes von recycelten oder FSCzertifizierten<br />
Materialien<br />
• Steigerung des Anteils der Transportverpackung aus<br />
recyceltem Material auf mehr als die bereits 2009 erreichten<br />
50%. Lieferanten werden über die Informationsplattform<br />
C&A GIN angewiesen, nur Transportverpackungen<br />
mit einem Anteil an recyceltem Material<br />
von mindestens 70% zu verwenden.<br />
• Weitere Erhöhung des Anteils von Euronorm5Lkws<br />
bei der Belieferung der Geschäfte sowie Umstellung<br />
auf die neuen Euronorm-6-Lastwagen, sobald diese in<br />
Großserie erhältlich sind – und damit deutlich vor dem<br />
vorgeschriebenen Termin 2014<br />
• 2010 beginnt die C&A-Logistik damit, bei der Belieferung<br />
der Geschäfte sogenannte EEV-Lastwagen einzusetzen<br />
(EEV = Enhanced Environmentally Friendly<br />
Vehicle). Der EEV-Standard ist noch strenger als die<br />
Euronorm 5. Er erlaubt nur noch sehr niedrige Ruß partikel-<br />
und Abgasemissionen, insbesondere in Übergangsphasen<br />
des Motors, d. h. bei Beschleunigungs-<br />
und Bremsvorgängen.<br />
• C&ALogistik steht in permanentem Kontakt mit unserem<br />
Hauptspediteur und spielt eine bedeutende Rolle<br />
bei der Suche nach Möglichkeiten, im Rahmen einer<br />
Machbarkeitsstudie einen Hybrid- oder Elektro-Lastwagen<br />
zur Filialbelieferung für C&A einzuführen
Senthil Kumar, QAD Manager<br />
Mondial, Indien<br />
Eva Maria Gutierrez, Logistikmitarbeiterin<br />
Distribution Center, Fontanar, Spanien<br />
Doris Thalau, Chemisch-technische Assistentin<br />
Hohenstein Institutes, Deutschland<br />
Stefan Niehüser, C&A Storemanager<br />
C&A ECO-Store Mainz, Deutschland<br />
Agnieszka Jaworska, Verkäuferin<br />
C&A Krakau, Polen<br />
Ruben Alba Minguez, Versandkontrolleur<br />
Distribution Center, Fontanar, Spanien<br />
Bodo Wegs, Visual Merchandising<br />
C&A Visual Merchandising Düsseldorf, Deutschland<br />
Kishore Kumar Shetty, Qualitätsprüfer<br />
Cotton Blossom, Tirupur, Indien<br />
Alfonso Lopez de Segovia, Designer<br />
C&A Designdepartment, Düsseldorf, Deutschland<br />
Anhang
134 Die Bewertung dieses Reports<br />
Die Bewertung dieses Reports<br />
Mitarbeitervertretung<br />
„Es ist für mich immer wieder beeindruckend, die vielfältigen<br />
Aktivitäten von C&A in einem Report zusammengefasst<br />
zu sehen. Nicht jeder von uns, und damit meine ich<br />
auch unsere Kunden, ist sich der Anstrengungen bewusst,<br />
die nötig sind, um qualitativ hochwertige Produkte zu günstigen<br />
Preisen anzubieten und gleichzeitig diese unter ethischen,<br />
sozialen und ökologisch verantwortungsvollen Bedingungen<br />
herzustellen und zu vertreiben.<br />
Gerade als Arbeitnehmervertreterin weiß ich, dass verantwortliches<br />
Handeln nicht immer mit wirtschaftlichen<br />
Interessen einhergeht. Die Zuliefermärkte werden stetig<br />
mit schärferen Wettbewerbsbedingungen konfrontiert. Verstöße<br />
gegen ethische und soziale Grundsätze verwundern<br />
daher nicht. Die Bereitschaft von C&A, trotz aller Schwierigkeiten<br />
nicht nachzulassen, nachhaltig etwas zu ändern,<br />
begrüße ich sehr.<br />
Das Unternehmen zeigt Verantwortung. Denn C&A engagiert<br />
sich auch für die Mitarbeiter der Zulieferfirmen und<br />
deren Familien. Zum einen durch die Schaffung menschenwürdiger<br />
Arbeitsbedingungen in den Herstellungsländern<br />
und zum anderen durch die Unterstützung von sozialen<br />
Einrichtungen vor allem für Kinder und Jugendliche. C&A<br />
verdient hierfür meine volle Hochachtung.<br />
Ein wesentlicher Punkt dieses Berichtes sind natürlich<br />
aus Sicht eines Betriebsrates die Aussagen im Hinblick auf<br />
die Mitarbeiter von C&A. Die Daumenabdrücke, die sich<br />
zum C&A-Logo zusammenfügen, sind ein starkes Symbol<br />
für gemeinsame Arbeit. Für mich ist klar: Das Kapital eines<br />
erfolgreichen Unternehmens sind seine Mitarbeiter. Deshalb<br />
ist für mich der Satz von ganz besonderer Bedeutung<br />
„Unser ganzer Stolz: die Mitarbeiter von C&A“.<br />
Ich wünsche mir, dass C&A auch in wirtschaftlich angespannten<br />
Zeiten an seinem nachhaltigen Kurs festhält.“<br />
Roswitha Prangenberg<br />
C&A Information and Communication Forum<br />
Qualitätsmanagement<br />
„Im Jahr 2009 hat C&A seine herausragende Qualitätssicherungspolitik<br />
durch Verstärkung seiner globalen Qualitätsmanagementmaßnahmen<br />
in den wichtigsten Beschaffungsmärkten<br />
der Welt weiter ausgebaut.<br />
Die Qualitätsprogramme von C&A sind Ausdruck eines<br />
starken Engagements für Nachhaltigkeit, Umweltschutz<br />
und Verbrauchersicherheit innerhalb der gesamten Prozesskette<br />
von der Produktion über den Transport bis zum<br />
Verkauf der Produkte. Die Konsumenten vor jeglicher Art<br />
von giftigen Substanzen, sogenannten ‚Stoffen mit Verwendungsbeschränkung‘<br />
(engl.: restricted substances), zu schützen,<br />
ist ein Hauptanliegen von C&A. Neben der‚ chemischen<br />
Sicherheit‘ fordert C&A auch, dass seine Produkte ein hohes<br />
Niveau an Leistungsqualität haben.<br />
In Bezug auf die Märkte, in denen C&A verkauft, fordert<br />
das Unternehmen nicht nur die Einhaltung bestehender<br />
gesetzlicher Bestimmungen wie etwa der REACH-Verordnung<br />
in Europa, sondern es hat darüber hinaus auf freiwilliger<br />
Basis eine sehr strenge ‚Restricted Substances‘-Liste<br />
eingeführt, die innerhalb der Branche führend ist.<br />
Angesichts der stetig wachsenden Bedenken der Verbraucher<br />
bezüglich potentieller Gefahren, die von Konsumgütern<br />
ausgehen, die auf der Haut getragen werden, wie<br />
etwa Bekleidungsstücken und Schuhen, hat C&A ein um-<br />
Anhang
Anhang<br />
fangreiches Prüfprogramm eingerichtet, das sein gesamtes<br />
Warenangebot umfasst und als oberstes Ziel hat, ausschließlich<br />
sichere Produkte zu verkaufen.<br />
Bei Betrachtung des gesamten Qualitätsmanagementprogramms<br />
von C&A lässt sich leicht feststellen, dass C&A<br />
in seiner Branche zu den führenden Unternehmen gehört,<br />
sowohl in Bezug auf die allgemeine Produktsicherheit als<br />
auch hinsichtlich der Produktleistung.“<br />
Dr. Helmut Krause<br />
SGS<br />
Sozialstandards und Sozialprojekte<br />
„Nachhaltigkeitsberichte sind Zwischenberichte. Sie geben<br />
darüber Auskunft, ob und wie ein Unternehmen ernsthaft<br />
auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Verantwortung<br />
in seiner internationalen Unternehmenspolitik ist. Auf<br />
diesem Weg ist das Aufgreifen neuer Themen und Problemstellungen<br />
ebenso wichtig wie der Mut, einzugestehen, dass<br />
die Welt nicht von heute auf morgen und ohne Bündnispartner<br />
geändert werden kann.<br />
Terre des hommes kennt einen Teil der hier dargestellten<br />
Arbeit aus dem gemeinsamen Engagement gegen ausbeuterische<br />
Kinderarbeit in Indien. Dabei schätzen wir die<br />
Klarheit und Entschiedenheit des Engagements von C&A,<br />
die sich sowohl bei der Umsetzung des firmeneigenen Verhaltenskodex<br />
als auch beim Corporate Giving zeigt. Transparenz<br />
und Respektierung der unterschiedlichen Rollen<br />
prägen auch die Kooperation zwischen terre des hommes<br />
und dem Unternehmen. Auf dieser Grundlage findet der<br />
Austausch über die durchaus unterschiedliche Einschätzung<br />
von Perspektiven globaler und verbindlicher Standards<br />
für Unternehmensverantwortung statt, ebenso wie<br />
das gemeinsame Engagement: Wir konnten in vertrauensvoller<br />
Zusammenarbeit gemeinsam ausbeuterische Kinderarbeit<br />
in Exportbetrieben und am gesamten Standort Tirupur<br />
zurückdrängen und der Verbreitung des sogenannten<br />
‚Suman gali-Schemes‘ entgegentreten.<br />
Terre des hommes hält die Förderung des Anbaus von<br />
Biobaumwolle nicht nur für ökologisch, sondern auch für<br />
ent wick lungspolitisch wichtig, denn der Bio-Anbau schützt<br />
Menschen und Umwelt und ist für viele Bauern eine zukunftsfähige<br />
Alternative. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses<br />
dieses Berichtes erheben verschiedene Medien<br />
Vor würfe gegen C&A und andere Unternehmen, deren als<br />
Bio ware gekennzeichnete Produkte Baumwolle aus gentechnisch<br />
verändertem Saatgut enthalten solle. Jeder Schritt<br />
Die Bewertung dieses Reports 135<br />
für den Schutz der Menschenrechte und der natürlichen<br />
Res sourcen ist dringend und unverzichtbar. In diesem Sinne<br />
ist es wichtig, dass C&A die Vorwürfe transparent und eindeutig<br />
klärt und bei der weiteren Förderung des Bio-Anbaus<br />
von Baumwolle die aufgetretenen Probleme überwindet.“<br />
Danuta Sacher<br />
Geschäftsführerin terre des hommes Deutschland e.V.<br />
Umwelt<br />
„Der C&A-Nachhaltigkeitsreport 2010 zeigt deutlich, dass<br />
C&A Nachhaltigkeit als Prozess auffasst und sich selbst als<br />
aktives und konkret handelndes Unternehmen versteht.<br />
Zwei Fakten sprechen besonders für diese fortschrittliche<br />
Nachhaltigkeitsidee:<br />
1. C&A kauft nicht nur Biobaumwolle ein und erhebt dies<br />
zur langfristigen Strategie, sondern C&A unterstützt zudem<br />
Betriebe dabei, biologischen Baumwollanbau tatsächlich<br />
umzusetzen. Somit wächst die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe,<br />
die Bio-Richtlinien einhalten (können) und damit
136 Die Bewertung dieses Reports<br />
langfristig den Naturhaushalt entlasten. Und es wächst die<br />
Zahl der Kunden, die Kleidung aus Biobaumwolle tragen.<br />
2. C&A berechnet die eigenen Treibhausgasemissionen<br />
für die Bereiche Verkehr, Transport und Logistik sowie Gebäude<br />
und implementiert Programme zur Steigerung der<br />
Energieeffizienz. In diesen Bereichen hat C&A bereits nachweisbare<br />
Fortschritte erzielt, deren positive Weiterentwicklung<br />
insbesondere bei den Gebäuden erwartet werden<br />
kann.<br />
Natürlich kann und soll C&A noch besser werden: Der<br />
Ressourcen- und Energieaufwand für die Produktion der<br />
Kleidungsstücke ist zwar nur mit großem Aufwand zu ermitteln,<br />
jedoch liegen hier ungenutzte Umweltschutzpotentiale,<br />
durch deren Nutzung C&A noch umweltfreundlicher<br />
werden würde: z.B. Investitionen in die Erschließung<br />
neuer regenerativer Energiequellen in den Textilherstellungsländern<br />
und auch in Europa.“<br />
Dr. Brigitte Biermann<br />
triple innova<br />
Umwelt und Soziales<br />
„Kaum ein Industriesektor verkörpert die Globalisierungsfolgen<br />
in ähnlich starker Weise wie der Textilsektor.<br />
Der vorliegende CSR-Bericht zeigt deutlich, dass darin<br />
nicht nur Herausforderungen und Probleme, sondern auch<br />
große Chancen liegen, genau diese Globalisierung zum<br />
Ausgangspunkt für zukunftsweisende Lösungen im Umwelt-<br />
und Sozialbereich zu machen.<br />
Entlang der gesamten textilen Produktionskette gelingt<br />
es dem Unternehmen, Impulse für kritische Zukunftsfragen<br />
zu geben: Diese reichen beispielsweise vom Erhalt der Bodenfruchtbarkeit<br />
durch biologischen Baumwollanbau über<br />
einen strikten Code of Conduct gegen Kinderarbeit bis hin<br />
zu Klimaschutzmaßnahmen durch technische Innovationen<br />
im Ladengeschäft.<br />
Doch um diese Herausforderungen zu meistern, braucht<br />
es nicht nur klare Werte und Leitlinien, sondern auch engagierte<br />
Menschen, die diese nicht nur nachahmen, sondern<br />
leben, prägen und weiterentwickeln. Es ist daher besonders<br />
spannend, die persönlichen Profile der engagierten Mitarbeiter<br />
und Partner in der Lieferkette zu sehen und wie diese<br />
zur Palette an Unternehmensaktivitäten im Umwelt- und<br />
Sozialbereich beitragen.<br />
Wer die Komplexität der textilen Kette kennt, kann sich gut<br />
vorstellen, welche intensiven Diskussions- und Entscheidungsprozesse<br />
hinter den einzelnen Meilensteinen dieser<br />
Aktivitäten stecken. Ob diese kompromisslos und klar, wie<br />
etwa im Fall der usbekischen Baumwollproduktion, oder<br />
abwägend und balanciert, wie im Fall der chinesischen<br />
Wanderarbeiter, ausfallen. Mit engagierten Mitarbeitern<br />
und Partnern können eben nicht nur die internationalen<br />
Leitlinien und rechtlichen Mindestvorgaben eingehalten<br />
werden, sondern Beiträge geleistet werden, diese proaktiv<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Ein anschauliches Beispiel ist die Ausschlussliste von<br />
Schadstoffen zum Schutz der Verbraucher. Im Schulterschluss<br />
mit ausgewählten ebenfalls proaktiven Konkurrenten<br />
entstanden, läuft diese den langwierigen Diskussionsprozessen<br />
in internationalen Arbeitsgruppen und Fach gremien<br />
weit voraus und wird auf diese Weise faktischer und<br />
praxisnaher Industriestandard.<br />
Besonders beeindruckend ist, in welch kurzer Zeit es<br />
dem Unternehmen gelungen ist, in einem der schwierigsten<br />
Bereiche der textilen Kette, in der Baumwollproduktion,<br />
enorme Fortschritte zu erzielen. Während man noch vor einiger<br />
Zeit dachte, dass die Ausweitung der Biobaumwolle<br />
eher von kleineren Nischenanbietern vorangebracht wird,<br />
zeigt C&A, dass trotz einer Vielzahl von Lieferanten auch<br />
große Mengen Biobaumwolle eingesetzt werden können.<br />
Anhang
Anhang Die Bewertung dieses Reports 137<br />
Dazu braucht es eine klare Rohstoffpolitik des Unternehmens.<br />
Mit dieser ist C&A zweifellos auf dem Weg, zu den<br />
‚Top 5‘ der Textileinzelhändler im Umwelt- und Sozialbereich<br />
zu gehören.“<br />
Jens Soth<br />
Bio und Fair Trade Kompetenzzentrum<br />
der Helvetas, Zürich<br />
GRI-Richtlinien<br />
„C&A hat mich gebeten, in meiner Funktion als freie Journalistin<br />
und Kommunikationsberaterin mit Themenschwerpunkt<br />
CSR in der Textil- und Bekleidungsbranche<br />
ein unabhängiges, externes Gutachten für den C&A-Nachhaltigkeitsbericht<br />
2010 zu erstellen.<br />
Ich habe den CSR-Bericht 2010 ‚Nachhaltig handeln‘ einer<br />
prüferischen Durchsicht unter Beachtung des IDW-PS-<br />
821-Standards unterzogen. Grundlage für die Bewertung<br />
des Berichtes sind die G3-Kriterien der Global Reporting In-<br />
itiative (GRI) zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die<br />
Beurteilung basiert auf den von C&A veröffentlichten Angaben<br />
im CSR-Report ‚Nachhaltig handeln‘. Die Verantwortung<br />
für deren Richtigkeit liegt bei C&A.<br />
Ich habe den Bericht insbesondere auf die Punkte Plausibilität,<br />
Vollständigkeit, Aktualität, Ausgewogenheit/Relevanz,<br />
Vergleichbarkeit, Genauigkeit und Verständlichkeit<br />
untersucht. Die Kriterien der GRI wurden von mir kritisch<br />
hinterfragt und zum Teil zur Vervollständigung neu angefordert.<br />
C&A hat fehlende Informationen bereitwillig zur<br />
Verfügung gestellt und ist sich seiner Verantwortung hinsichtlich<br />
einer vollständigen Berichterstattung bewusst.<br />
Nach meiner prüferischen Durchsicht bestätige ich die<br />
Selbsteinschätzung von C&A und stufe den CSR-Bericht<br />
2010 ‚Nachhaltig handeln‘ mit dem Report Application<br />
Level B+ ein. Hervorzuheben sind insbesondere die Leistungen<br />
des Unternehmens hinsichtlich Corporate Governance,<br />
der Einbindung von Stakeholdern, der Aktivitäten<br />
im Bereich Biobaumwolle und das Engagement im Bereich<br />
der Social Audits. Diesbezüglich ist zu erwähnen, dass C&A<br />
viele zusätzliche Kriterien der Pilotversion der ‚GRI–Sector<br />
Supplements Apparel & Footwear‘ erfüllt.<br />
Durch ein hohes Maß an Selbstkritik und eine differenzierte<br />
Betrachtung der Ergebnisse befindet sich C&A in<br />
einem konstanten Prozess des Fortschritts und der Weiterentwicklung.<br />
Verglichen mit Nachhaltigkeitsberichten an-<br />
derer Pioniere in der Textil- und Bekleidungsbranche ist der<br />
CSR-Bericht von C&A auf einem hohen Niveau angesiedelt.<br />
Verbesserungspotential sehe ich vor allem hinsichtlich der<br />
Über sichtlichkeit und Transparenz von Zielsetzungen. Eine<br />
tabel larische Darstellung der Erreichung bzw. Verfehlung<br />
von Zielen mit Rückblick und Ausblick wäre von Vorteil.<br />
C&A hat diese Anregung zur Kenntnis genommen und bereits<br />
in ersten Ansätzen umgesetzt. Über den Nachhaltigkeitsbericht<br />
hinaus wäre eine kontinuierlichere Berichterstattung<br />
über die CSR-Aktivitäten des Unternehmens<br />
wünschenswert.<br />
Jana Kern<br />
Kern Kommunikation
138 Die Richtlinien der GRI<br />
Die Richtlinien der GRI<br />
Die Global Reporting Initiative (GRI) hat gemeinsam mit<br />
internationalen Gremien und Experten einen Leitfaden<br />
zur Struktur von Nachhaltigkeitsberichten entwickelt.<br />
Er soll die Unternehmen unterstützen, ihr Engagement<br />
zu ökonomischen, ökologischen und sozialen Themen<br />
zu beschreiben. Die Berichterstattung erfolgt auf freiwilliger<br />
Basis. Die Richtlinien werden kontinuierlich weiterentwickelt,<br />
um einen international gültigen Standard<br />
für die Qualität und die Vergleichbarkeit der einzelnen<br />
Berichte zu schaffen.<br />
Mit dem hier aufgelisteten Index können Sie die<br />
Struktur der GRI-Richtlinien mit den Inhalten des Berichts<br />
vergleichen.<br />
www.globalreporting.org<br />
Die interne und externe Überprüfung<br />
und Bewertung dieses C&A-Berichts –<br />
GRI-Anwendungsebene<br />
Der C&A-Report „Nachhaltig handeln“ 2010 wurde intern<br />
von der CSR-Monitoring-Group betreut und unter<br />
Einbeziehung aller relevanten Informationen der entsprechenden<br />
Fachabteilungen bei C&A Europa erstellt.<br />
Anschließend wurden sämtliche Angaben vom Sustai-<br />
Standardangaben<br />
Anwendungsebene des Berichts C C+ B B+ A A+<br />
G3-Angaben<br />
zum Berichtsprofil<br />
G3-Offenlegung des<br />
Managementansatzes<br />
G3-Leistungsindikatoren<br />
und ergänzende<br />
branchenspezifische<br />
Leistungs indikatoren<br />
Zu berichten ist<br />
über die Kriterien:<br />
1.1<br />
2.1–2.10<br />
3.1–3.8, 3.10–3.12<br />
4.1–4.4, 4.14–4.15<br />
Offenlegung<br />
nicht erforderlich<br />
Angaben zu mindestens zehn<br />
G3-Kernindikatoren, dabei<br />
sollte aus dem sozialen/<br />
gesellschaftlichen, aus dem<br />
ökonomischen und aus dem<br />
ökologischen Be reich jeweils<br />
mindestens ein Indikator<br />
enthalten sein.<br />
*Sofern es für die Branche eine endgültige Version gibt.<br />
falls der Bericht extern bestätigt wurde<br />
Zusätzlich zu den unter<br />
Ebene C gelisteten ist<br />
über folgende Kriterien<br />
zu berichten:<br />
1.2<br />
3.9, 3.13<br />
4.5–4.13, 4.16–4.17<br />
Der Managementansatz<br />
wird für jede Indikatorenkategorie<br />
offengelegt<br />
Angaben zu mindestens 20<br />
G3-Kern indikatoren, darin<br />
sollte je weils mindestens ein<br />
Indikator aus dem öko nomischen<br />
und ökologischen<br />
Bereich sowie aus den Bereichen<br />
Menschen rechte,<br />
Arbeit, Gesellschaft und<br />
Produkt verantwortung enthalten<br />
sein.<br />
falls der Bericht extern bestätigt wurde<br />
Dieselben Anforderungen<br />
wie für Ebene B<br />
Der Managementansatz<br />
wird für jede Indikatorenkategorie<br />
offengelegt<br />
Angaben zu jedem G3-Kern -<br />
indikator und zu jedem<br />
ergänzenden branchenspezifi-<br />
schen Indikator.* Unter Berücksichtigung<br />
des Wesentlich<br />
keits prinzips sollte ent -<br />
weder: a) der Indikator dargestellt<br />
oder b) erläutert werden,<br />
warum dazu keine Angaben<br />
gemacht werden können.<br />
falls der Bericht extern bestätigt wurde<br />
Anhang
Anhang Profil dieses CSR-Reports · GRI-Index 139<br />
nable Business Development geprüft, das für diesen Bericht<br />
auch verantwortlich ist. Zusätzlich wurde eine Bewertung<br />
durch die GRI selbst sowie durch interne und<br />
externe Anspruchsgruppen oder Personengruppen vorgenommen.<br />
Wir haben diese Gruppen, mit denen wir<br />
punktuell bzw. in ausgewählten Projekten kooperieren<br />
und die uns auch aus der praktischen Zusammenarbeit<br />
kennen, gebeten, diesen Bericht oder Teilbereiche daraus<br />
anhand ihrer Fachkompetenz zu bewerten. Eine<br />
Übersicht über die Kommentare finden Sie ab Seite 134.<br />
Nach Durchsicht des vorgegebenen G3-Rasters der<br />
Anwendungsebenen und der Bewertungen stufen die<br />
externen Bewerter und die GRI den Inhalt dieses CSR-<br />
Reports auf die Ebene B+ ein.<br />
Profil dieses CSR-Reports · GRI-Index<br />
Strategie und Analyse<br />
1.1 Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers<br />
der Organisation 3<br />
1.2 Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken<br />
und Chancen 7, 9ff<br />
Organisationsprofil<br />
2.1 Name der Organisation 15<br />
2.2 Wichtigste Marken, Produkte bzw. Dienstleistungen<br />
15<br />
2.3 Organisationsstruktur einschließlich der Hauptabteilungen,<br />
der verschiedenen Betriebsstätten,<br />
Tochterunternehmen und Joint Ventures 8 (t.b.)<br />
2.4 Hauptsitz der Organisation 15<br />
2.5 Anzahl der Länder, in denen die Organisation<br />
tätig ist 15<br />
2.6 Eigentümerstruktur und Rechtsform 15<br />
2.7 Märkte, die bedient werden 15<br />
2.8 Größe der berichtenden Organisation 15<br />
2.9 Wesentliche Veränderungen der Größe,<br />
Struktur oder Eigentumsverhältnisse<br />
im Berichtszeitraum 19ff<br />
2.10 Im Berichtszeitraum erhaltene Preise 16f<br />
Berichtsparameter<br />
3.1 Berichtszeitraum für die im Bericht enthaltenen<br />
Informationen 148<br />
3.2 Veröffentlichung des letzten Berichts 4, 148<br />
3.3 Berichtszyklus 148<br />
3.4 Ansprechpartner für Fragen zum Bericht und<br />
zu seinem Inhalt 149<br />
Berichtsumfang und Grenzen<br />
3.5 Die Vorgehensweise bei der Bestimmung des<br />
Berichtsinhalts 9ff<br />
3.6 Berichtsgrenze 148<br />
3.7 Besondere Beschränkungen des Umfangs oder<br />
Grenzen des Berichts 149<br />
3.8 Die Grundlage für die Berichterstattung über Joint<br />
Ventures, Tochterunternehmen, gepach tete Anlagen<br />
und ausgelagerte Tätigkeiten 19ff<br />
3.9 Erhebungsmethoden und Berechnungsgrundlagen<br />
für Daten 26, 73, 75, 128f; interne Statistiken,<br />
3.10<br />
Auditanalysen, interne Reporting-Systeme<br />
Welche Auswirkung hat die neue Darstellung auf<br />
den alten Bericht und warum wurden die Daten neu<br />
dargestellt<br />
Datenbasis weiter 2008<br />
keine Änderungen:
140 Die Richtlinien der GRI Anhang<br />
3.11 Wesentliche Veränderungen des Umfangs,<br />
der Berichtsgrenzen oder der verwendeten<br />
Messmethoden 148<br />
GRI-Content-Index<br />
3.12 Tabelle für die Standardangaben im Bericht 138<br />
Bestätigung<br />
3.13 Richtlinien und zurzeit angewendete Praxis<br />
im Hinblick auf die Bestätigung des Berichts<br />
durch externe Dritte 138f<br />
Governance, Verpflichtungen<br />
und Engagement<br />
Corporate Governance<br />
4.1 Führungsstruktur der Organisation 9<br />
4.2 Ist der Vorsitzende des höchsten Leitungsorgans<br />
gleichzeitig Geschäftsführer? ja<br />
4.3 Anzahl der Mitglieder des höchsten Leitungs organs,<br />
die unabhängig oder keine Mitglieder der<br />
Geschäftsführung sind keine<br />
4.4 Mechanismen für Inhaber von Anteilen und für Mitarbeiter,<br />
um Empfehlungen oder Anweisungen an das<br />
höchste Leitungsorgan zu adressieren 23, 28 30<br />
4.5 Zusammenhang zwischen der Bezahlung der<br />
Mitglieder des höchsten Leitungsorgans und der<br />
Leistung der Organisation ja<br />
4.6 Bestehende Mechanismen, mit Hilfe derer das höchste<br />
Leitungsorgan sicherstellen kann, dass Interessenkonflikte<br />
vermieden werden 9, 28, 30<br />
4.7 Herangehensweise zur Bestimmung der Qualifikation<br />
und der Erfahrung der Mitglieder des höchsten Leitungsorgans<br />
9<br />
4.8 Intern entwickelte Leitbilder, interner Verhaltenskodex<br />
und Prinzipien, die für die Organisation von Bedeutung<br />
sind 30f, 65ff<br />
4.9 Verfahren des höchsten Leitungsorgans, um die ökonomische,<br />
ökologische und gesellschaftliche/soziale Leistung<br />
zu überwachen 7f, 69ff, 101ff<br />
4.10 Verfahren zur Bewertung der Leistung des höchsten<br />
Leitungsorgans 9<br />
Verpflichtungen gegenüber externen Initiativen<br />
4.11 Erklärung, ob und wie die Organisation den Vorsorgeansatz<br />
bzw. das Vorsorgeprinzip berücksichtigt 9<br />
4.12 Extern entwickelte ökonomische, ökologische und<br />
gesellschaftliche/soziale Vereinbarungen, Prinzipien<br />
oder andere Initiativen 25f, 65ff<br />
4.13 Mitgliedschaft in Verbänden 36ff<br />
Einbeziehung von Stakeholdern<br />
4.14 Liste der von der Organisation einbezogenen<br />
Stakeholder-Gruppen 36ff<br />
4.15 Grundlage für die Auswahl der Stakeholder,<br />
die einbezogen werden sollen 36<br />
4.16 Ansätze für die Einbeziehung<br />
von Stakeholdern 63ff, 84ff<br />
4.17 Wichtige Fragen und Bedenken, die durch die Einbeziehung<br />
der Stakeholder aufgeworfen wurden 35f, 74ff
Anhang<br />
Leistungsindikatoren nach G3<br />
Ökonomische Leistungsindikatoren<br />
Managementansatz 9, 13f, 19ff, 41ff, 131f<br />
Wirtschaftliche Leistung<br />
EC1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher<br />
Wert, einschließlich Einnahmen, Betriebskosten,<br />
Mitarbeitergehältern Spenden und anderer Investitionen<br />
in die Gemeinde, Gewinnvortrag und Zahlungen<br />
an Kapitalgeber und Behörden k.A.<br />
EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels für die Aktivitäten<br />
der Organisation und andere mit dem Klimawandel<br />
verbundene Risiken und Chancen 101ff (t.b.)<br />
EC3 Umfang der betrieblichen sozialen Zu wendungen k.A.<br />
EC4 Bedeutende finanzielle Zusendungen der öffentlichen<br />
Hand NL: berufsbegleitende Ausbildungsförderung<br />
A: Ausbildungsförderung · B: Ausbildungsförderung<br />
D: Erstattungsleistung bei Altersteilzeit<br />
Marktpräsenz<br />
EC5 Spanne des Verhältnisses der Standardeintrittsgehälter<br />
zum lokalen Mindestlohn an wesentlichen Geschäftsstandorten<br />
25ff (t.b.)<br />
EC6 Geschäftspolitik, -praktiken und Anteil der Ausgaben,<br />
der auf Zulieferer vor Ort an wesentlichen Geschäftsstandorten<br />
entfällt n.r.<br />
EC7 Verfahren für die Einstellung von lokalem Personal und<br />
Anteil von lokalem Personal an den Posten für leitende<br />
Angestellte an wesentlichen Geschäftsstandorten<br />
Nahezu 100 % lokales Personal in Führungspositionen<br />
Mittelbare wirtschaftliche Auswirkungen<br />
EC8 Entwicklung und Auswirkungen von Investitionen<br />
in die Infrastruktur und Dienstleistungen, die vorrangig<br />
im öffentlichen Interesse erfolgen, sei es in Form von<br />
kommerziellem Engagement, durch Sachleistungen<br />
oder durch Pro-bono-Arbeit 85ff (t.b.)<br />
EC9 Verständnis und Beschreibung der Art und des<br />
Umfangs wesentlicher indirekter wirt schaftlicher<br />
Auswirkungen 85ff (t.b.)<br />
Ökologische Leistungsindikatoren<br />
Managementansatz 13f, 101ff, 131f<br />
Materialien<br />
EN1 Eingesetzte Materialien nach Gewicht<br />
oder Volumen 101ff (t.b.)<br />
EN2 Anteil von Recyclingmaterial am<br />
Gesamtmaterialeinsatz 101ff (t.b.)<br />
Energie<br />
EN3 Direkter Energieverbrauch, aufgeschlüsselt<br />
nach Primärenergiequellen k.A.<br />
EN4 Indirekter Energieverbrauch, aufgeschlüsselt<br />
Leistungsindikatoren nach G3 141<br />
nach Primärenergiequellen 101ff<br />
EN5 Eingesparte Energie aufgrund von umweltbewusstem<br />
Einsatz und Effizienzsteigerungen 112ff + 122ff<br />
EN6 Initiativen zur Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen<br />
mit höherer Energieeffizienz und solchen,<br />
die auf erneuerbaren Energien basieren, sowie dadurch<br />
erreichte Verringerung des Energiebedarfs n.r.<br />
EN7 Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauchs<br />
und erzielte Einsparungen 122ff<br />
Wasser<br />
EN8 Gesamtwasserentnahme, aufgeteilt nach Quellen 112<br />
EN9 Wasserquellen, die wesentlich von der Entnahme<br />
von Wasser betroffen sind<br />
EN10 Anteil in Prozent und Gesamtvolumen an rückge-<br />
n.r.<br />
wonnenem und wiederverwendetem Wasser 0%<br />
Biodiversität<br />
EN11 Ort und Größe von Grundstücken in Schutzgebieten<br />
oder angrenzend an Schutzgebiete; Ort und Größe von<br />
Grundstücken in Gebieten mit hohem Biodiversitätswert<br />
außerhalb von Schutzgebieten oder daran angren-
142 Leistungsindikatoren nach G3<br />
zend; zu berücksichtigen sind Grundstücke, die im<br />
Eigentum der berichtenden Organisation stehen oder<br />
von dieser gepachtet oder verwaltet werden n.r.<br />
EN12 Beschreibung der wesentlichen Auswirkungen<br />
von Aktivitäten, Produkten und Dienstleistungen auf<br />
die Biodiversität in Schutzgebieten und in Gebieten<br />
mit hohem Biodiversitätswert außerhalb von Schutzgebieten<br />
103ff<br />
EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche<br />
Lebensräume n.r.<br />
EN14 Strategien, laufende Maßnahmen und Zukunfts pläne<br />
für das Management der Auswirkungen auf die Biodiversität<br />
103ff<br />
EN15 Anzahl der Arten auf der Roten Liste der IUCN und<br />
auf nationalen Listen, die ihren natürlichen Lebensraum<br />
in Gebieten haben, die von der Geschäftstätigkeit<br />
der Organisation betroffen sind, aufgeteilt nach dem<br />
Bedrohungsgrad n.r.<br />
Emissionen, Abwasser und Abfall<br />
EN16 Gesamte direkte und indirekte Treibhausgasemissionen<br />
nach Gewicht 118f, 128ff<br />
EN17 Andere relevante Treibhausgasemissionen<br />
nach Gewicht 118f, 128ff<br />
EN18 Initiativen zur Verringerung der Treibhausgas<br />
emissionen und erzielte Ergebnisse 115ff<br />
EN19 Emissionen von ozonabbauenden Stoffen<br />
nach Gewicht n.r.<br />
EN20 NO x , SO x und andere wesentliche Luftemissionen<br />
nach Art und Gewicht n.r.<br />
EN21 Gesamte Abwassereinleitungen nach Art und<br />
Einleitungsort 112<br />
EN22 Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und<br />
Entsorgungsmethode 123 (t.b.)<br />
EN23 Gesamtzahl und Volumen wesentlicher<br />
Freisetzungen keine<br />
EN24 Gewicht des transportierten, importierten,<br />
expor tierten oder behandelten Abfalls, der gemäß<br />
den Bestimmungen des Baseler Übereinkommens,<br />
Anlage I, II, III und VIII, als gefährlich eingestuft wird,<br />
sowie Anteil in Prozent des zwischenstaatlich verbrachten<br />
Abfalls keine<br />
EN25 Bezeichnung, Größe, Schutzstatus und Biodiversitätswert<br />
von Gewässern und damit verbundenen natürlichen<br />
Lebensräumen, die von den Abwassereinleitungen<br />
und dem Oberflächenabfluss der erichtenden<br />
Organisation erheblich betroffen sind n.r.<br />
Produkte und Dienstleistungen<br />
EN26 Initiativen, um die Umweltauswirkungen von Produkten<br />
und Dienstleistungen zu minimieren, und<br />
Ausmaß ihrer Auswirkungen 115ff, 123ff<br />
EN27 Anteil in Prozent der verkauften Produkte, bei denen<br />
das dazugehörige Verpackungsmaterial zurückgenommen<br />
wurde, aufgeteilt nach Kategorie<br />
Für unsere Produkte stellen wir keine Sammel- bzw.<br />
Abgabemöglichkeiten am Ende ihrer Nutzungsphase<br />
zur Verfügung, da es in den wichtigsten Absatzmärkten<br />
hierfür ein funktionierendes Sammelsystem gibt.<br />
Einhaltung von Rechtsvorschriften<br />
EN28 Geldwert wesentlicher Bußgelder und Gesamtzahl<br />
nichtmonetärer Strafen wegen Nicht einhaltung von<br />
Rechtsvorschriften im Umweltbereich keine<br />
Transport<br />
EN29 Wesentliche Umweltauswirkungen, verursacht durch<br />
den Transport von Produkten und anderen Gütern und<br />
Materialien, die für die Geschäftstätigkeit der Organisation<br />
verwendet werden, sowie durch den Transport von<br />
Mitarbeitern 128f<br />
Insgesamt<br />
EN30 Gesamte Umweltschutzausgaben und<br />
-investitionen, aufgeschlüsselt nach Art<br />
der Ausgaben und Investitionen 101, 108 (t.b.)<br />
Anhang
Anhang<br />
Arbeitspraktiken und menschen -<br />
würdige Beschäftigung<br />
Managementansatz 13f, 25ff, 30f, 33f, 134f<br />
Beschäftigung<br />
LA1 Gesamtbelegschaft nach Beschäftigungsart,<br />
Arbeitsvertrag und Region 26 (t.b.)<br />
LA2 Mitarbeiterfluktuation insgesamt und als Prozent -<br />
satz, aufgegliedert nach Altersgruppe, Geschlecht<br />
und Region 25ff (t.b.)<br />
LA3 Betriebliche Leistungen, die nur Vollzeitbe schäftigten<br />
und nicht Mitarbeitern mit einem befristeten<br />
Arbeitsvertrag oder Teilzeitkräften gewährt werden,<br />
aufgeschlüsselt nach Haupt betriebsstätten keine<br />
Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis<br />
LA4 Prozentsatz der Mitarbeiter, die unter Kollektivvereinbarungen<br />
fallen 100%<br />
LA5 Mitteilungsfrist(en) in Bezug auf wesentliche betriebliche<br />
Veränderungen einschließlich der Information,<br />
ob diese Frist in Kollektivverein barungen festgelegt<br />
wurde Entsprechend nationaler Bestimmungen<br />
von 2 bis zu 52 Wochen<br />
Arbeitsschutz<br />
LA6 Prozentsatz der Gesamtbelegschaft, der in<br />
Ar beits schutzausschüssen vertreten wird,<br />
die die Arbeitsschutzprogramme überwachen<br />
und darüber beraten 100%<br />
LA7 Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage<br />
und Abwesenheit sowie Summe der arbeitsbedingten<br />
Todesfälle nach Region k.A.<br />
LA8 Unterricht, Schulungen, Beratungsangebote, Vorsorgeund<br />
Risikokontrollprogramme, die Mitarbeiter,<br />
ihre Familien oder Gemeinde mitglieder in Bezug auf<br />
ernste Krankheiten unterstützen k.A.<br />
LA9 Arbeitsschutzthemen, die in förmlichen Vereinbarungen<br />
mit Gewerkschaften behandelt werden keine<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
LA10 Durchschnittliche jährliche Stundenzahl pro Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterkategorie, die der Mitarbeiter aus- oder<br />
weitergebildet wurde 25ff (t.b.)<br />
LA11 Programme für das Wissensmanagement und für<br />
lebenslanges Lernen, die die Beschäftigungsfähigkeit<br />
der Mitarbeiter fördern und ihnen im Umgang<br />
mit dem Berufsausstieg helfen 25ff (t.b.)<br />
LA12 Prozentsatz der Mitarbeiter, die eine regelmäßige<br />
Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung<br />
erhalten Bis zu 100% – je nach Tätigkeitsfeld<br />
oder Aufgabenbereich<br />
Vielfalt und Chancengleichheit<br />
Leistungsindikatoren nach G3 143<br />
LA13 Zusammensetzung der leitenden Organe und Aufteilung<br />
der Mitarbeiter nach Kategorie hinsichtlich<br />
Geschlecht, Altersgruppe, Zugehörigkeit zu einer Minderheit<br />
und anderen Indikatoren für Vielfalt 25ff (t.b.)<br />
LA14 Verhältnis des Grundgehalts für Männer zum Grundgehalt<br />
für Frauen nach Mitarbeiterkategorie 100%<br />
Menschenrechtsleistungsindikatoren<br />
Managementansatz 13f, 63ff, 74ff, 134f<br />
Investitions- und Beschaffungspraktiken<br />
HR1 Prozentsatz und Gesamtzahl der wesentlichen Investitionsvereinbarungen,<br />
die Menschenrechtsklauseln<br />
enthalten oder die unter Menschenrechtsaspekten<br />
geprüft wurden 65ff<br />
HR2 Prozentsatz wesentlicher Zulieferer und Auftragnehmer,<br />
die unter Menschenrechtsaspekten geprüft<br />
wurden, und ergriffene Maßnahmen 74ff<br />
HR3 Stunden, die Mitarbeiter insgesamt im Bereich von Firmenrichtlinien<br />
und Verfahrensanweisungen der Organisation,<br />
die sich auf Menschenrechtsaspekte beziehen<br />
und die für die Ge schäfts tätigkeit maßgeblich sind,<br />
geschult wurden, sowie Anteil der geschulten Mitarbeiter<br />
an der Gesamtbelegschaft in Prozent keine
144 Leistungsindikatoren nach G3<br />
Gleichbehandlung<br />
HR4 Gesamtzahl der Vorfälle von Diskriminierung<br />
und ergriffene Maßnahmen k.A.<br />
Vereinigungsfreiheit und Recht<br />
auf Kollektivverhandlungen<br />
HR5 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen die Vereinigungsfreiheit<br />
oder das Recht zu Kollektivverhandlungen<br />
erheblich gefährdet sein könnten sowie ergriffene<br />
Maßnahmen, um diese Rechte zu schützen 74ff<br />
Kinderarbeit<br />
HR6 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen ein<br />
erhebliches Risiko der Kinderarbeit besteht, und<br />
ergriffene Maßnahmen, um zur Abschaffung<br />
von Kinderarbeit beizutragen 38, 69f, 89<br />
Zwangs- und Pflichtarbeit<br />
HR7 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen ein erhebliches<br />
Risiko der Zwangs- oder Pflichtarbeit besteht,<br />
und ergriffene Maßnahmen, um zur Abschaffung von<br />
Zwangs- oder Pflichtarbeit beizutragen 74ff (t.b.)<br />
Sicherheitspraktiken<br />
HR8 Prozentsatz des Sicherheitspersonals, das im Hinblick<br />
auf die Richtlinien und Verfahrensanweisungen in<br />
Be zug auf Menschenrechtsaspekte, die für die<br />
Geschäfts tätigkeit relevant sind, geschult wurde n.r.<br />
Rechte der Ureinwohner<br />
HR9 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Rechte der<br />
Ureinwohner verletzt wurden und ergriffene<br />
Maßnahmen n.r.<br />
Gesellschaft<br />
Managementansatz 13f, 30f, 85ff, 134f<br />
Gemeinwesen<br />
SO1 Art, Umfang und Wirksamkeit jedweder Programme<br />
und Verfahrensweisen, welche die Auswirkungen von<br />
Geschäftstätigkeiten auf das Gemeinwesen bewerten<br />
und regeln, einschließlich Beginn, Durchführung und<br />
Beendigung der Geschäftstätigkeit in einer Gemeinde<br />
oder Region k.A.<br />
Korruption<br />
SO2 Prozentsatz und Anzahl der Geschäftseinheiten, die<br />
auf Korruptionsrisiken hin untersucht wurden 100%<br />
SO3 Prozentsatz der Angestellten, die in der Antikorruptionspolitik<br />
und den Antikorruptionsverfahren der<br />
Organisation geschult wurden Management<br />
100 % und die dafür relevanten Mitarbeiter<br />
SO4 In Reaktion auf Korruptionsvorfälle ergriffene<br />
Maßnahmen 25ff, 66<br />
Politik<br />
SO5 Politische Positionen und Teilnahme an der<br />
politischen Willensbildung und am Lobbying keine<br />
SO6 Gesamtwert der Zuwendungen an Parteien,Politiker<br />
und mit ihnen verbundenen Einrichtungen, aufgelistet<br />
nach Ländern keine<br />
Wettbewerbswidriges Verhalten<br />
SO7 Anzahl der Klagen, die aufgrund wettbewerbswidrigen<br />
Verhaltens, Kartell- oder Mono pol bildung erhoben<br />
wurden und deren Ergebnisse keine<br />
Einhaltung der Gesetze<br />
SO8 Wesentliche Bußgelder und Anzahl nicht<br />
monetärer Strafen wegen Verstoßes gegen<br />
Rechtsvorschriften keine<br />
Anhang
Anhang<br />
Produktverantwortung<br />
Managementansatz 13f, 23,49ff, 56f, 134f<br />
Kundengesundheit und -sicherheit<br />
PR1 Lebenszyklusstadien, in denen untersucht wird, ob die<br />
Auswirkungen von Produkten und Dienst leistungen<br />
auf die Gesundheit und Sicherheit der Kunden verbessert<br />
werden können, und Prozentsatz der Produkt- und<br />
Dienst leistungskategorien, die entsprechend untersucht<br />
werden 63, 115ff, 118f, 123ff<br />
PR2 Summe der Vorfälle, in denen Vorschriften und freiwillige<br />
Verhaltensregeln in Bezug auf Auswirkungen<br />
von Produkten und Dienstleistungen auf Gesundheit<br />
und Sicherheit nicht eingehalten wurden, dargestellt<br />
nach Art der Folgen keine<br />
Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen<br />
PR3 Art der gesetzlich vorgeschriebenen Informationen<br />
über Produkte und Dienstleistungen, und Prozentsatz<br />
der Produkte und Dienstleistungen die solchen Informationspflichten<br />
unterliegen<br />
Textilkenn zeichnungs-Richtlinie 100 %, Schuhkennzeichnungs-Richtlinie<br />
100 %, CE für Spielzeug und<br />
Sonnenbrillen 100 %, diverse nationale rechtliche<br />
Anforderungen und Kennzeichnungspflichten für<br />
Lederartikel 100 %, Ökotex-Zertifikat, Bio-Cotton-Label<br />
PR4 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen geltendes Recht und<br />
freiwillige Verhaltensregeln in Bezug auf Informationen<br />
über und Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen<br />
nicht eingehalten wurden, dargestellt nach<br />
Art der Folgen keine<br />
PR5 Praktiken im Zusammenhang mit Kundenzufriedenheit<br />
einschließlich der Ergebnisse von Umfragen zur Kundenzufriedenheit<br />
16f, 35 (t.b.)<br />
Werbung<br />
PR6 Programme zur Befolgung von Gesetzen, Standards<br />
und freiwilligen Verhaltensregeln in Bezug auf<br />
Werbung einschließlich Anzeigen, Verkaufsförderung<br />
und Sponsoring 23, 101 (t.b.)<br />
PR7 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Vorschriften und<br />
freiwillige Verhaltensregeln in Bezug auf Werbung<br />
einschließlich Anzeigen, Verkaufsförderung und<br />
Sponsoring nicht einhalten wurden, dargestellt nach<br />
Art der Folgen keine<br />
Schutz der Kundendaten<br />
PR8 Gesamtzahl berechtigter Beschwerden in Bezug<br />
auf die Verletzung des Schutzes der Kundendaten<br />
und deren Verlust keine<br />
Einhaltung von Gesetzesvorschriften<br />
PR9 Höhe wesentlicher Bußgelder aufgrund von Verstößen<br />
gegen Gesetzesvorschriften in Bezug auf die Zurverfügungstellung<br />
und Verwendung von Produkten und<br />
Dienstleistungen keine<br />
Legende<br />
t.b. teilweise berichtet<br />
k.A. keine Angaben<br />
n.r. nicht relevant<br />
Leistungsindikatoren nach G3 145
146 Im Bericht verwendete Abkürzungen<br />
Im Bericht verwendete Abkürzungen<br />
ACFTU All-China Federation of Trade Unions<br />
AFIRM Apparel and Footwear International<br />
Risk Substances List Management Working<br />
Group<br />
BREEAM Building Research Establishment<br />
Environmental Assessment Method<br />
BSCI Business Social Compliance Initiative<br />
CATS Cooperation for Avoiding Toxic Substances<br />
in Shoes<br />
CHI Child Helpline International<br />
CICF C&A Information and<br />
Communication Forum<br />
CISD C&A Initiative for Social Development<br />
CITES Convention on International Trade<br />
in Endangered Species<br />
CMT Cut, Make and Trim<br />
CSA Corporate Social Affairs<br />
CSR Corporate Social Responsibility<br />
DIN Deutsches Institut für Normung<br />
DTB Dialog Textilbekleidung<br />
ECMT European Crisis Management Team<br />
EEB European Executive Board<br />
EEV Enhanced Environmentally Friendly Vehicle<br />
FSC Forest Stewardship Council<br />
GDI General Delivery Instructions<br />
GfK Gesellschaft für Konsumforschung<br />
GIN General Information Network<br />
GPSD General Product Safety Directive<br />
GRI Global Reporting Initiative<br />
EC Ecologic<br />
EN Environmental<br />
LA Labor<br />
HR Human Ressources<br />
SO Social<br />
PR Product<br />
GSCP Global Social Compliance Programme<br />
IFRS International Financial Reporting<br />
Standards<br />
ILO International Labour Organization<br />
ISO 14001 International Organization<br />
for Standardization<br />
KPI Key Performance Indicator<br />
NRO Nichtregierungsorganisation<br />
NPO Non-Profit-Organisation<br />
QAD Quality Assurance Department<br />
QCC Quality Conformity Check<br />
QUIS Quality Interactive System<br />
RAPEX Rapid Exchange of<br />
Information System<br />
REACH Registration, Evaluation and<br />
Authorisation of Chemicals<br />
RFID Radio Frequency Identification<br />
RSL Restricted Substances List<br />
SBD Sustainable Business Department<br />
SASAC State-owned Assets Supervision<br />
and Administration Commission<br />
of the State Council<br />
SAVIS Suppliers Advise Via Internet System<br />
SOCAM Service Organisation for<br />
Compliance Audit Management<br />
TÜV Technischer Überwachungsverein<br />
VPN Virtual Private Network<br />
Anhang
Alfonso Lopez de Segovia, Deutschland Ruben Alba Minguez, Spanien<br />
Stefan Niehüser, Deutschland<br />
Kishore Kumar Shetty, Indien<br />
Doris Thalau, Deutschland<br />
Bodo Wegs, Deutschland<br />
Eva Maria Gutierrez, Spanien<br />
Agnieszka Jaworska, Polen Senthil Kumar, Indien
Über diesen C&A-Report<br />
Dieser C&A-Report bezieht sich auf unser Engagement<br />
in den Geschäftsjahren 03/2008 bis 02/2009 und 03/2009<br />
bis 02/2010. Darin möchten wir Sie ausführlich über alle<br />
Bereiche unseres nachhaltigen Handelns entlang der gesamten<br />
Lieferkette informieren. Wir orientieren uns dabei<br />
aus Gründen der Vergleichbarkeit an den aktuellen<br />
G3-Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Beschränkungen<br />
des Umfangs oder Grenzen des Berichtes<br />
beziehen sich auf einige ökonomische Informationen.<br />
Alle Angaben betreffen, sofern nicht anders gekennzeichnet,<br />
C&A Europa. Wir berichten zusätzlich auch<br />
über die Zulieferkette, obwohl sie außerhalb unserer eigenen<br />
Unternehmensprozesse liegt, aber als wesentlicher<br />
Teil unseres Verantwortungsbereiches angesehen<br />
wird. Weitere Informationen über C&A und das Engagement<br />
des Unternehmens finden Sie auf den jeweiligen<br />
nationalen Internetseiten.<br />
Europa www.c-and-a.com<br />
Belgien www.c-en-a.be, www.c-et-a.be<br />
Deutschland www.cunda.de<br />
Frankreich www.c-et-a.fr<br />
Italien www.c-e-a.it<br />
Luxemburg www.c-et-a.lu<br />
Kroatien www.c-i-a.hr<br />
Niederlande www.c-en-a.nl<br />
Österreich www.cunda.at<br />
Polen www.c-and-a.pl<br />
Portugal www.c-e-a.pt<br />
Rumänien www.c-and-a.com.ro<br />
Russland ru.c-and-a.com<br />
Spanien www.c-y-a.es<br />
Schweiz www.c-e-a.ch, www.c-et-a.ch,<br />
www.c-und-a.ch<br />
Slowakei sk.c-and-a.com<br />
Slowenien www.c-and-a.si<br />
Tschechien www.c-a-a.cz<br />
Türkei tr.c-and-a.com<br />
Ungarn www.c-and-a.hu<br />
Auflagen des Berichts:<br />
2.000 Deutsch · 2.000 Englisch<br />
Sie können den C&A-Report 2010 unter www.c-and-a.com<br />
in den Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch<br />
und Niederländisch herunterladen. Dort finden<br />
Sie auch folgende weiterführende Dokumente:<br />
• C&A-Report 2006<br />
• C&A-Report 2008<br />
• Prinzipien der ethischen Geschäftsführung<br />
• C&A Code of Conduct und Kommentierung<br />
zum Verhaltenskodex<br />
Weitere Informationen<br />
zu den Aktivitäten der SOCAM:<br />
www.socam.org
Sollten Sie Fragen und Anmerkungen haben,<br />
können Sie unter der folgenden Adresse Kontakt<br />
mit uns aufnehmen:<br />
C&A Europa<br />
Sustainable Business Department<br />
Wanheimer Straße 70<br />
40468 Düsseldorf<br />
Deutschland<br />
C&A Europa<br />
Sustainable Business Department<br />
Senneberg<br />
Jean Monnetlaan<br />
1804 Vilvoorde<br />
Belgien<br />
E-Mail: csr@c-and-a.com<br />
Ansprechpartner für diesen Bericht:<br />
C&A Europa<br />
Corporate Social Affairs<br />
Philip Chamberlain<br />
Düsseldorf/Brüssel, April 2010
Dieser Bericht wurde auf FSC-zertifiziertem<br />
Papier gedruckt und klimaneutral produziert.<br />
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