gaw aktuell, Ausgabe 21, 08-08 - Gymnasium am Wirteltor Düren
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Am 5.11.2007 nahmen 27 Schülerinnen und Schüler des Kunst-Differenzierungskurses<br />
Klasse 9 an dem ganztägigen Projekt „In Filz verborgen“ mit dem Mühlheimer<br />
Künstler Alexander Voß teil. Zunächst ging es darum, Faltschachteln in ihrer Form und Funktion<br />
zu untersuchen. Sahen die Objekte auch einfach aus, so funktionierten sie jedoch teilweise<br />
nach einem recht komplizierten „Bauplan“. Faltschachteln wurden zunächst aus Papier<br />
nachgebaut, um sie später aus Industriefilz zu fertigen. Dabei ergaben sich einige Probleme:<br />
Das Material war „störrisch“, ließ sich nicht stecken und musste geklebt oder anders fixiert<br />
werden. Aber auch die Wirkung änderte sich. Es handelte sich jetzt nicht mehr um einfache<br />
Verpackungen, sondern die Objekte bek<strong>am</strong>en einen eigenen Reiz.<br />
Im dritten Schritt ging es darum, für spezielle, von den Schülern mitgebrachte Objekte individuelle<br />
Verpackungen aus blauem weichen Filz zu nähen. Die Hülle wurde nun den Dingen<br />
„auf den Leib“ geschneidert, wobei es möglich war, Details wegzulassen oder auch besonders<br />
hervorzuheben.<br />
Plötzlich rückt der Alltagsgegenstand wieder in den Mittelpunkt der Aufmerks<strong>am</strong>keit. Ein<br />
neues Gewand reduziert ihn auf wenige Merkmale oder verbindet ihn auch mit anderen ähnlich<br />
„gekleideten“ Dingen. Ausgehend von den Erfahrungen in diesem Projekt war es den<br />
Schülern auch leicht möglich, Arbeitsweise, Vorgehen und Ideen von Christo und Jeanne-<br />
Claude zu verstehen. In den folgenden Unterrichtsstunden konnten sie ihre eigenen Arbeiten<br />
mit dem „Verhüllten Reichstag“ in Berlin vergleichen. Verfremdung als Prinzip künstlerischer<br />
Arbeit ist ihnen so selbstverständlich geworden. Elke Lyncker<br />
esund und ausgeruht kehren<br />
die allermeisten Schülerinnen<br />
und Schüler sowie die Kolleginnen<br />
und Kollegen zurück<br />
ans GaW. Hinter ihnen liegen Wochen<br />
der Entspannung und intensiver Erholung.<br />
Mancher hat nach einer für ihn<br />
persönlich schwierigen Zeit oder auch<br />
nach schulischen Misserfolgen und Krisen<br />
dabei zur Normalität zurückgefunden<br />
und dabei erfahren, wie wichtig die<br />
in Muße geführten Gespräche in der F<strong>am</strong>ilie<br />
und mit Freunden sind, wenn es<br />
gilt, wieder Orientierung und Motivation<br />
zu finden. Vielleicht gehört es zu<br />
den sinnvollen guten Vorsätzen und<br />
Wünschen zu Beginn des neuen Schuljahres,<br />
auch in künftigen Belastungssituationen<br />
und in der Hektik des Alltags,<br />
die einen erfahrungsgemäß viel zu<br />
schnell wieder einholt, im Gespräch zu<br />
bleiben. Wir als Schule wollen, wo es<br />
sinnvoll und gewünscht ist, gerne in vielfältiger<br />
Weise dazu beitragen.<br />
Da Schule eine lebendige Veranstaltung<br />
ist, ist kein Schuljahr wie das vorangegangene.<br />
Auch nach dem Erscheinen der<br />
letzten <strong>Ausgabe</strong> von <strong>aktuell</strong> gab es<br />
<strong>am</strong> Ende des vergangenen Schuljahres<br />
noch einige erwartete und unerwartete<br />
personelle Veränderungen. So heiratete<br />
Frau Hohmeyer und verlies uns als Frau<br />
Gütling auf eigenen Wunsch Richtung<br />
Hessen. Frau Peter bek<strong>am</strong> für sie selbst<br />
und für uns überraschend und kurzfristig<br />
ein Angebot auf Festanstellung, ebenfalls<br />
in Hessen. Mit Herrn Vornholt, der<br />
mit Ferienbeginn das GaW verließ, wird<br />
ein Identifikationsmuster von unschätzbaren<br />
Wert für unsere Schülerinnen und<br />
Schüler und in gewisser Weise auch für<br />
uns fehlen, nämlich jemand, der bis zur<br />
Altersgrenze von 65 Jahren nicht nur ge-<br />
arbeitet hat, sondern diesen seinen Beruf<br />
zuverlässig, kompetent und unverbittert<br />
bis zum Ende engagiert gelebt hat.<br />
Wir wünschen den Kolleginnen und dem<br />
Kollegen, die uns verlassen haben, von<br />
ganzem Herzen alles Gute auf ihrem weiteren<br />
Lebensweg. Gleichzeitig begrüßen<br />
wir Frau Dr. Kochs und Herrn Cremer<br />
als neue Kollegin und neuen Kollegen <strong>am</strong><br />
GaW und wünschen beiden einen guten<br />
Einstieg.<br />
Sicher erwarten Sie, liebe Leserinnen und<br />
Leser, einige Worte zu den Abiturprü-<br />
fung des vergangenen Jahres im allgemeinen<br />
und zur Aufregung um das Mathematikabitur<br />
insbesondere. So nennen<br />
wir an dieser Stelle die Anzahl derer, die<br />
die allgemeine Hochschulreife erreicht<br />
haben, nämlich 131, stellen dabei gleichzeitig<br />
fest, dass das GaW d<strong>am</strong>it die<br />
größte Abiturientia aller <strong>Düren</strong>er Gymnasien<br />
im Jahr 20<strong>08</strong> stellte; dass einstmals<br />
deutlich mehr Jungen als Mädchen<br />
<strong>am</strong> GaW begonnen haben, aber die Anzahl<br />
der Abiturientinnen belegt, dass dieser<br />
Vorsprung umgekehrt wurde und<br />
dass auch die nächsten beiden Abiturjahrgänge<br />
eine ähnlich beträchtliche<br />
chefsache<br />
Größe aufweisen werden. Das Mathematikabitur<br />
lief an unserer Schule im<br />
Sinne des Wortes „normal“. Das heißt,<br />
in der Regel wurden die Klausurvorergebnisse<br />
in einer Bandbreite bestätigt,<br />
die nach Auskunft unserer Fachschaft<br />
Mathematik in der Größenordnung der<br />
vergangenen Jahre liegt. Wir erlauben<br />
uns, dieses auch als Ergebnis der guten<br />
Arbeit im Fach Mathematik in unserem<br />
Hause zu werten. Dass vier Schülerinnen<br />
und Schüler die Gelegenheit, die ihnen<br />
quasi ministeriell eingeräumt wurde,<br />
nutzten, um die Klausur mit dem Ziel zu<br />
wiederholen, das Abitur doch noch zu<br />
bestehen bzw. den Numerus Clausus zu<br />
verbessern, ist nicht nur legitim, sondern<br />
mehr als verständlich.<br />
Doch noch einmal soll der Blick nach<br />
vorne gehen. Der neue 5er-Jahrgang mit<br />
156 Schülerinnen und Schülern in sechs<br />
neuen Eingangsklassen steht ins Haus<br />
und wird von uns freudig erwartet. Wir<br />
werden uns bemühen, in der Tradition<br />
des Hauses in bewährter Form die besten<br />
Voraussetzungen bereit zu stellen<br />
und, wo notwendig, auch Neues zu<br />
wagen. Wir hoffen – im Sinne unserer<br />
<strong>aktuell</strong><br />
gymnasium <strong>am</strong> wirteltor<br />
Guten Mutes ins neue Schuljahr!<br />
Es gehört zu den guten Vorsätzen zu Beginn<br />
eines neuen Schuljahres, im Gespräch zu<br />
bleiben – auch dann, wenn die Hektik des<br />
Alltags uns wieder eingeholt haben wird<br />
Fotos: E. Lyncker<br />
Eingangsworte – natürlich auch darauf,<br />
mit den neuen Schülerinnen und Schülern<br />
und ihren Eltern rasch in offene und<br />
vertrauensvolle Gespräche einzutreten,<br />
die beiden Seiten dienen.<br />
Erlauben Sie uns noch einige Worte zur<br />
Mittagsbetreuung im sogenannten partiellen<br />
Ganztag. Für das kommende<br />
Schuljahr wird die bereits angekündigte<br />
provisorische Lösung mit dem Besuch<br />
der Kreishauskantine umgesetzt. Einige<br />
Kontakte mit Verantwortlichen der Politik<br />
und Verwaltung lassen die Hoffnung<br />
keimen, dass die so gewonnene Zeit genutzt<br />
werden wird, um eine dauerhafte<br />
Lösung auf dem Gelände unserer Schule<br />
zu ermöglichen, die funktional und ästhetisch<br />
durchaus anspruchsvoll sein<br />
könnte. Wir danken den Verantwortlichen<br />
an dieser Stelle ausdrücklich für die<br />
Prüfung dieser qualitativ neuen Überlegungen<br />
und Lösungen mit Hilfe eines Architekturbüros<br />
und hoffen auf eine positive<br />
Fortsetzung dieser Anstrengungen<br />
mit dem Ziel der zügigen Umsetzung im<br />
Schuljahr 20<strong>08</strong>/2009.<br />
Abschließend gilt es noch die freudige<br />
Mitteilung zu machen, dass das Städtische<br />
<strong>Gymnasium</strong> <strong>am</strong> <strong>Wirteltor</strong> als Europaschule<br />
zertifiziert wurde und eine Delegation<br />
der Schule und Herr Bürgermeister<br />
Larue für die Stadt <strong>Düren</strong> als<br />
Schulträger aus der Hand der Ministerin<br />
für Schule und Weiterbildung die Urkunde<br />
im August im Rahmen eines Festaktes<br />
in der Europaschule Bornheim in<br />
Empfang nehmen werden.<br />
Wir wünschen allen Teilen der Schulgemeinde<br />
<strong>am</strong> Städtischen <strong>Gymnasium</strong> <strong>am</strong><br />
<strong>Wirteltor</strong> einen Start guten Mutes ins<br />
neue Schuljahr!<br />
Wilhelm Gödde, Rüdiger Paulun