Impressionen von der Meisterschaft 2005 - Fanclub Faszination ...
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2 BASKETBALL-EXTRA FRÄNKISCHER TAG, DIENSTAG, 26. JUNI 2007<br />
Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Finalserie<br />
So toll sind unsere Fans, Spieler usw.<br />
Auch in <strong>der</strong> Finalserie zeigte <strong>der</strong> 18-jährige<br />
Nachwuchs-Center Tim Ohlbrecht (r.)<br />
sein Können. Hier tippt er gegen Malick<br />
Badiane den Ball in den Korb.<br />
Im Fanblock gab es ständig neue Plakate zu sehen.<br />
Mit Darius Hall (l.) hatte Darren Fenn einen<br />
gewichtigen Brocken unter dem<br />
Korb aus dem Weg zu räumen.<br />
Casey Jacobsen (vorne), <strong>der</strong> sich eine<br />
gute Position erarbeitet hat, ist <strong>von</strong> Chad<br />
Prewitt nur mit einem Foul zu stoppen.<br />
Die Cheerlea<strong>der</strong> gaben alles, um den<br />
Dragons bei den Freiwürfen das Treffen<br />
zu erschweren.<br />
Riesig war <strong>der</strong> Jubel nach dem Auswärtssieg im zweiten Spiel in Quakenbrück bei<br />
den Brose-Jungs. Hier bedankt sich das Team nach <strong>der</strong> Partie bei den Fans, die die<br />
Baskets lautstark unterstützt hatten. Fotos: sportpress
FRÄNKISCHER TAG, DIENSTAG, 26. JUNI 2007 BASKETBALL-EXTRA 3<br />
Steffen Hamann gab nach seiner Rückkehr aus Italien in je<strong>der</strong> Situation<br />
eine gute Figur ab.<br />
Erst Albtraum, dann <strong>Meisterschaft</strong>s-Traum<br />
SAISONBILANZ Mit dem 64:63-Sieg in Quakenbrück ging am Dienstagabend eine beispiellose Aufholjagd <strong>der</strong> Brose Baskets <strong>von</strong> Rang 15 Anfang Januar<br />
bis an den Platz an <strong>der</strong> Sonne zu Ende. Es reifte eine verschworene Gemeinschaft heran, die sich durch nichts da<strong>von</strong> abbringen ließ, ihr Ziel zu erreichen.<br />
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED KLAUS GROH<br />
Bamberg — Wer Mitte Januar<br />
vorhergesagt hätte, dass die Brose<br />
Baskets deutscher Meister<br />
werden, dem hätte man wohl sofort<br />
einen Termin beim Nervenarzt<br />
verschafft. Nach vier Nie<strong>der</strong>lagen<br />
in Folge standen die<br />
Bamberger mit 12:12 Punkten<br />
auf dem 15. Tabellenplatz und<br />
mussten sogar um das Erreichen<br />
<strong>der</strong> Play-offs bangen. Auf Grund<br />
<strong>der</strong> Verzögerungen beim Umbau<br />
<strong>der</strong> Jako-Arena hatten die Oberfranken<br />
allerdings auch vier o<strong>der</strong><br />
fünf Spiele weniger ausgetragen<br />
als die Konkurrenz. Dennoch<br />
schrillten zurecht die Alarmglocken<br />
bei <strong>der</strong> mit hohen Zielen in<br />
die Saison gestarteten Mannschaft.<br />
„Wir werden uns zusammensetzen<br />
und Bilanz ziehen. Wir<br />
werden in aller Ruhe analysieren,<br />
jeden Stein umdrehen und<br />
dann Entscheidungen treffen“,<br />
hatte Trainer Dirk Bauermann<br />
schon vor <strong>der</strong> kurzen Weihnachtspause<br />
angekündigt und<br />
ließ postwendend Taten folgen.<br />
Es erfolgte die Trennung <strong>von</strong><br />
Derrick Zimmerman, <strong>der</strong> erst<br />
wenige Wochen zuvor für Jermaine<br />
An<strong>der</strong>son als Spielmacher<br />
geholt worden war. Auch <strong>der</strong><br />
Vertrag mit Adam Harrington,<br />
<strong>der</strong> auf Grund <strong>von</strong> gesundheitlichen<br />
Problemen nur selten die in<br />
ihn gesetzten Erwartungen erfüllen<br />
konnte, wurde aufgelöst.<br />
Im Gegenzug kam mit Steffen<br />
Hamann eine Identifikationsfigur<br />
des Bamberger Programms<br />
aus Bologna zurück, nachdem er<br />
dort nach einem Trainerwechsel<br />
kaum mehr Spielzeit erhielt.<br />
Und einen Tag vor <strong>der</strong> Partie in<br />
Leverkusen suspendierte Trainer<br />
Bauermann den schon lange<br />
in <strong>der</strong> Kritik stehenden DeJuan<br />
Collins. Disziplinarische Gründe<br />
gaben schließlich den Ausschlag<br />
für die Trennung vom<br />
Spielmacher, <strong>der</strong> mit seinen Eskapaden<br />
für viel Aufregung gesorgt<br />
hatte. Und als es dann Ende<br />
Januar auch noch gelang, mit<br />
dem 234-fachen NBA-Profi Casey<br />
Jacobsen einen absoluten<br />
Hochkaräter nach Bamberg zu<br />
locken, ging es plötzlich steil<br />
bergauf. Mit einer Serie <strong>von</strong><br />
neun Siegen in Folge starteten<br />
die „Bauermänner“ in <strong>der</strong> Bundesliga<br />
zu einer Aufholjagd. Als<br />
bestes Rückrundenteam reichte<br />
es bis zum Ende <strong>der</strong> Hauptrunde<br />
noch zum dritten Tabellenplatz<br />
hinter Berlin und Ludwigsburg.<br />
Ein Bild mit Symbolcharakter: Trainer Dirk Bauermann umarmt „Robse“<br />
Garrett, <strong>der</strong> in den Play-offs in ein tiefes Loch gefallen war.<br />
Die schweren Zeiten gehörten<br />
längst <strong>der</strong> Vergangenheit an, <strong>der</strong><br />
Traum vom Titel war schon wie<strong>der</strong><br />
in den Hinterköpfen.<br />
In einer Liga, in <strong>der</strong> das deutsche<br />
Element in den Hintergrund<br />
gedrängt wurde, die sich<br />
aber auf Grund vieler Korbjäger<br />
vornehmlich aus den USA aber<br />
so ausgeglichen wie noch nie<br />
präsentierte, schienen Überraschungen<br />
allerdings vorpro-<br />
DeJuan Collins fühlte sich in Bamberg<br />
oft ungerecht behandelt.<br />
grammiert. Während Berlin und<br />
Köln aber gegen die Artland<br />
Dragons aus Quakenbrück<br />
strauchelten, ging die Taktik<br />
<strong>von</strong> „Verteidigungsminister“<br />
Bauermann in den Schlachten<br />
gegen Bonn und Ludwigsburg<br />
jedoch auf – Bamberg stand zum<br />
vierten Mal in den letzten fünf<br />
Jahren im Finale.<br />
Und auch das Überraschungsteam<br />
aus dem Artland, das sich<br />
Adam Harrington plagten starke<br />
gesundheitliche Probleme.<br />
Nach einem Bandscheibenvorfall meldete sich Zelly Wesson in <strong>der</strong> Finalserie<br />
endgültig zurück und sammelte zahllose Rebounds ein.<br />
zum Auftakt <strong>der</strong> Endspielserie<br />
mit einem 70:69-Erfolg in <strong>der</strong><br />
„Frankenhölle“ behauptet hatte<br />
und sich während <strong>der</strong> gesamten<br />
Serie als ein durchaus ebenbürtiger<br />
Gegner präsentierte, musste<br />
am Ende die Segel streichen. Die<br />
internationale Erfahrung <strong>von</strong><br />
Casey Jacobsen und Steffen Hamann<br />
gaben letztlich den Ausschlag<br />
in diesen spannenden<br />
Duellen, in denen die Bamber-<br />
Jermaine An<strong>der</strong>son ließ nach gutem<br />
Beginn stark nach.<br />
ger auf ihren verletzten Kapitän<br />
Chris Ensminger verzichten<br />
mussten. Mit vereinten Kräften<br />
kompensierten aber Darren<br />
Fenn, Zelly Wesson, Vincent<br />
Yarbrough, aber auch Nachwuchs-Center<br />
Tim Ohlbrecht<br />
und <strong>der</strong> Kämpfer Ivan Pavic diesen<br />
Nachteil und trugen ihren<br />
Teil dazu bei, dass sich für Freak<br />
City nach einem holprigen Start<br />
noch ein Traum erfüllte.<br />
Derrick Zimmerman trug nur kurze<br />
Zeit das Brose-Trikot. Fotos: sportpress
4 BASKETBALL-EXTRA FRÄNKISCHER TAG, DIENSTAG, 26. JUNI 2007<br />
STANDPUNKT Freak City ist nach dem<br />
zweiten Titel die Basketball-Hauptstadt.<br />
Endgültig Nummer 1<br />
Allein die Tatsache, dass<br />
die deutsche Vizemeisterschaft<br />
als eine große Enttäuschung<br />
gewertet worden<br />
wäre, zeigt, auf welch hohem<br />
Niveau sich <strong>der</strong> Bamberger<br />
Basketball bewegt. Zum vierten<br />
Mal in fünf Jahren zog das<br />
Team <strong>von</strong> Trainer Dirk Bau-<br />
Klaus<br />
Groh<br />
ermann in die Finalserie ein,<br />
holte sich nach <strong>2005</strong> den zweiten<br />
Titel und darf sich in <strong>der</strong><br />
kommenden Saison zum<br />
zweiten Mal in <strong>der</strong> Königsklasse<br />
mit den besten Mannschaften<br />
aus Europa messen.<br />
In einer an Überrraschungen<br />
reichen Saison zeigten die<br />
Brose Baskets nach einer<br />
holprigen Vorrunde, dem frühen<br />
Ausscheiden aus dem Pokal<br />
sowie dem Uleb-Cup noch<br />
Kampfgeist, Herz und unbedingten<br />
Siegeswillen.<br />
Ermöglicht wurde dies vor<br />
allem durch die Rückkehr des<br />
„verlorenen Sohnes“ Steffen<br />
Hamann, <strong>der</strong> schnell wie<strong>der</strong><br />
die Rolle des lange schmerzlich<br />
vermissten Anführers<br />
ausfüllte und die Mannschaft<br />
zusammenschweißte. Den<br />
Unterschied in etlichen Parti-<br />
en <strong>der</strong> so erfolgreichen Rückrunde<br />
und <strong>der</strong> Play-offs<br />
machte mit Casey Jacobsen<br />
zudem ein Ausnahmekönner<br />
aus, <strong>der</strong> niemals Starallüren<br />
an den Tag legte, son<strong>der</strong>n sich<br />
problemlos in den Dienst <strong>der</strong><br />
Mannschaft stellte. Mit Hamann<br />
und Jacobsen ließ sich<br />
die Philosophie <strong>von</strong> „Verteidigungsminister“<br />
Dirk Bauermann<br />
perfekt umsetzen.<br />
Plötzlich präsentierte sich<br />
wie<strong>der</strong> ein verschworener<br />
Haufen, <strong>der</strong> die Begeisterung<br />
in Freak City zu neuem Leben<br />
erweckte. Die Fans wurden<br />
spätestens in den Play-offs ihrem<br />
Ruf als bestes Publikum<br />
in ganz Deutschland einmal<br />
mehr gerecht.<br />
In <strong>der</strong> dank des Engagements<br />
<strong>von</strong> Sabine Günther auf<br />
fast 7000 Besucher erweiterten<br />
„Frankenhölle“ trafen die<br />
Gäste-Teams nicht nur auf eine<br />
bis zur letzten Sekunde um<br />
den Sieg kämpfende Bamberger<br />
Mannschaft, son<strong>der</strong>n<br />
auch auf eine „rote Wand“,<br />
die ihnen das Siegen zusätzlich<br />
erschwerte. Mit dieser<br />
mo<strong>der</strong>nen Multifunktions-<br />
Arena, die <strong>der</strong> Region auch<br />
Highlights wie das Konzert<br />
<strong>von</strong> Lionel Richie o<strong>der</strong> den<br />
Boxkampf mit Arthur Abraham<br />
bescherte, wurde Bamberg<br />
endgültig zur Basketball-Hauptstadt<br />
in Deutschland<br />
und ließ die Metropolen<br />
aus Berlin, Köln o<strong>der</strong> Frankfurt<br />
weit hinter sich.<br />
Am ehemaligen NBA-Profi Casey Jacobsen bissen sich in <strong>der</strong> Bundesliga viele Gegenspieler die Zähne aus. Hier lässt <strong>der</strong> beste Offensivspieler <strong>der</strong><br />
Liga im Franken<strong>der</strong>by den Nürnberger Justin Griffin ganz schlecht aussehen. Foto: sportpress
6 BASKETBALL-EXTRA FRÄNKISCHER TAG, DIENSTAG, 26. JUNI 2007<br />
„<strong>Meisterschaft</strong> ist die Krönung unserer Arbeit“<br />
INTERVIEW Brose-Baskets-Manager Wolfgang Hey<strong>der</strong> blickt auf eine Saison mit Höhen und Tiefen zurück und freut sich, dass die hohe<br />
Leistungsbereitschaft des gesamten Mitarbeiterstabs am Ende belohnt worden ist.<br />
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED KLAUS GROH<br />
Bamberg — Der Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Basket Bamberg GmbH,<br />
Wolfgang Hey<strong>der</strong>, blickt im FT-<br />
Interview auf eine Saison zurück,<br />
die nach einem mäßigen<br />
Start doch noch ein traumhaftes<br />
Ende fand.<br />
Wie beurteilen Sie diese Saison mit<br />
vielen Höhen und Tiefen?<br />
Wolfgang Hey<strong>der</strong>: Es ist ohne<br />
Frage richtig, dass wir eine Saison<br />
mit vielen Höhen und Tiefen<br />
hinter uns haben. Durch die große<br />
Verän<strong>der</strong>ung des Spielerka<strong>der</strong>s<br />
– die Gründe hierfür sind<br />
hinlänglich bekannt – wurde die<br />
ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e unglückliche<br />
Entscheidung getroffen. Auf <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Seite ist es normal, dass<br />
ein Team, das neu zusammengestellt<br />
ist, einfach gewisse Zeit<br />
braucht, um erfolgreich agieren<br />
zu können. Sicherlich waren<br />
auch die späten Sponsorenentscheidungen,<br />
<strong>der</strong> Ausstieg <strong>von</strong><br />
Nici und GHP, für die Zusammenstellung<br />
des neuen Teams<br />
nicht einfach. Um so erfreulicher<br />
ist sicherlich die Tatsache,<br />
dass wir nach <strong>der</strong> Umstellung<br />
Meisterleistung.<br />
E.ON Bayern bedankt sich bei seinem Partner Brose Baskets für eine tolle Saison<br />
mit vielen packenden Spielen und einem energiegeladenen Finale.<br />
Mit unserem Engagement für den Basketball in Oberfranken tragen wir dazu bei,<br />
dass den E.ON Bayern Kunden Sport auf höchstem Niveau geboten wird.<br />
www.eon-bayern.com<br />
des Ka<strong>der</strong>s, <strong>der</strong> Rückholaktion<br />
<strong>von</strong> Steffen Hamann und <strong>der</strong><br />
Verpflichtung <strong>von</strong> Casey Jacobsen<br />
seit Weihnachten furios nach<br />
vorne marschiert sind. Die<br />
<strong>Meisterschaft</strong> ist die Krönung<br />
einer nachhaltigen, geduldigen,<br />
aber auch mit <strong>der</strong> nötigen Emotion<br />
geprägten Arbeit.<br />
Was hat Sie am meisten gefreut,<br />
was am meisten geärgert?<br />
Drei Dinge haben mich ganz beson<strong>der</strong>s<br />
gefreut: Es hat uns allen<br />
Rückenwind verliehen, dass die<br />
Firma Brose mit Michael Stoschek<br />
uns in einer sehr schwierigen<br />
Situation nach dem Ausstieg<br />
<strong>der</strong> Hauptsponsoren so unterstützt<br />
hat, dass Spitzenbasketball<br />
auf diesem Niveau in Bamberg<br />
weiterhin möglich ist. Äußerst<br />
erfreulich ist auch, dass die<br />
sportliche Leitung mit Dirk<br />
Bauermann und dem gesamten<br />
Trainerstab für ihre konsequente,<br />
ruhige, extrem nachhaltige<br />
und unheimlich harte Arbeit belohnt<br />
wurde und viele Kritiker<br />
Lügen strafen konnte. Was mir<br />
beson<strong>der</strong>s gut getan hat, war die<br />
große Unterstützung unserer<br />
Basketballfans auch in kriti-<br />
Nach <strong>der</strong> <strong>Meisterschaft</strong> <strong>2005</strong> jubeln <strong>der</strong> damalige Präsident Hannes<br />
Kemmer (l.) und Wolfgang Hey<strong>der</strong>. Fotos: sportpress<br />
schen Situationen ohne Vorbehalt<br />
und die extrem konstruktive,<br />
immer unterstützende Zusammenarbeit<br />
mit Sabine<br />
Günther, dem Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
Carsten Bissel, dem<br />
Vertreter des Hauptsponsors<br />
Matthias Drewniok, dem Präsidenten<br />
Herbert Lauer sowie den<br />
Vizepräsidenten Herbert Brauner<br />
und einem Backoffice, das<br />
dem Team und mir je<strong>der</strong>zeit den<br />
Rücken freigehalten hat. Geärgert<br />
hat mich die teilweise unsachliche<br />
Kritik <strong>von</strong> einer Gruppe<br />
<strong>von</strong> so genannten Basketballexperten,<br />
die unter <strong>der</strong><br />
Gürtellinie war und nie berücksichtigt<br />
hat, dass die Entscheidungsträger<br />
in den letzten sechs<br />
Jahren ein Programm nach vorne<br />
gebracht haben, das so in<br />
Deutschland einmalig ist. Ich<br />
meine, da gehören Nie<strong>der</strong>lagen,<br />
falsche Entscheidungen und<br />
Tiefpunkte auch dazu. Nach wie<br />
vor enttäuscht bin ich <strong>von</strong> den<br />
politischen Entscheidungsträgern<br />
in <strong>der</strong> Stadt. Basketball als<br />
Aushängeschild mit unglaublicher<br />
Promotion für Bamberg<br />
bundesweit, aber auch mit einer<br />
einmaligen Fangemeinde hat in<br />
Bamberg keine Lobby. Zuschüsse<br />
für Symphoniker, Theater<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Umbau einer Fußballtribüne<br />
werden nicht diskutiert.<br />
Ich kritisiere keineswegs die<br />
Notwendigkeit in diesen Bereichen,<br />
bin aber <strong>der</strong> Meinung,<br />
dass auch das Produkt Basketball<br />
diese Unterstützung verdient<br />
hat, zumal die Basket<br />
Bamberg kein unbedeuten<strong>der</strong><br />
Steuerzahler ist und obendrein<br />
eine erkleckliche Summe <strong>von</strong><br />
fast 450 000 Euro in Jugend- und<br />
Schülerarbeit steckt.<br />
Wie ist diese unglaubliche Kontinuität<br />
im Bamberger Programm in<br />
den letzten fünf Jahren zu erklären?<br />
Ohne Frage ist eine solch kontinuierliche<br />
Entwicklung wie in<br />
Bamberg nur möglich, wenn die<br />
sportliche Kompetenz an <strong>der</strong><br />
Spitze mit Dirk Bauermann,<br />
aber auch ein hoch qualifizierter<br />
Trainerstab eng zusammenarbeitet<br />
mit einem funktionierenden<br />
Backoffice, einem innovativen<br />
Management und Sponsoren<br />
und Partner, die solch ein<br />
Projekt tragen müssen. Ich den-<br />
Wolfgang Hey<strong>der</strong> (l.) und Derrick Taylor präsentieren die Erinnerungsstücke an die <strong>Meisterschaft</strong> vor zwei<br />
Jahren.<br />
ke aber auch, dass hinter alledem<br />
viel Fleiß und Herzblut stecken.<br />
Welche Rolle spielt die Basketball-<br />
Begeisterung in <strong>der</strong> ganzen Region?<br />
Erstmals sind die Brose Baskets ja<br />
Zuschauerkrösus <strong>der</strong> Liga.<br />
Die riesige Basketballbegeisterung<br />
in Bamberg und <strong>der</strong> gesamten<br />
Metropolregion hat die<br />
Mannschaft und das Umfeld in<br />
unvergleichbarer Art und Weise<br />
auch in schwierigen Situationen<br />
getragen. Was ich für absolut<br />
fantastisch halte, ist die Tatsache,<br />
dass die Jako-Arena auch<br />
nach dem Umbau auf 7000 Plätze<br />
praktisch immer ausverkauft<br />
ist. Die Mixtur <strong>von</strong> vielen jungen<br />
Fans und Schülern, aber<br />
auch die langjährigen Dauerkartenbesitzer<br />
aus <strong>der</strong> Kennedy-<br />
Halle o<strong>der</strong> die vielen neuen Fans<br />
aus ganz Franken und die Basketballcommunity<br />
<strong>der</strong> Bamberger<br />
Vereine ist unvergleichlich<br />
und motiviert uns alle immer<br />
wie<strong>der</strong> an die Grenzen zu gehen.<br />
Nur so ist es erklärlich, dass<br />
Bamberg die Nummer 1 in<br />
Deutschland ist.<br />
Wie sind Sie finanziell über die<br />
Runden gekommen?<br />
Nach dem Ausfall <strong>der</strong> Hauptsponsoren<br />
GHP und Nici waren<br />
und sind wir unheimlich dankbar,<br />
dass die Firma Brose mit<br />
Michael Stoschek die Riesenverantwortung<br />
mit übernommen<br />
hat, den Basketballstandort<br />
Bamberg auf diesem Niveau zu<br />
halten. Zusammen mit Sabine<br />
Günther hat die Firma Brose<br />
auch dafür gesorgt, dass das<br />
Loch des fehlenden Trikotsponsors<br />
ausgeglichen werden konnte.<br />
Die zusätzlichen Einnahmen<br />
aus den Play-off-Spielen sind<br />
fast vollständig für die daraus<br />
entstehenden Kosten – Hotel,<br />
Reisen, Hallenlogistik, Schiedsrichter<br />
und Prämien – fällig.<br />
Welche Vorteile versprechen Sie<br />
sich mit <strong>der</strong> Kooperation mit<br />
Nürnberg?<br />
Auf Dauer wird es notwendig<br />
sein, die gesamte Metropolregion<br />
in die Bemühungen einzubinden,<br />
den Spitzenbasketball in<br />
Bamberg zu erhalten. Das gilt<br />
sowohl für die Talentsichtung,<br />
wo in Nürnberg einfach unheimliches<br />
Potenzial ist, aber<br />
auch für den Sponsorenmarkt,<br />
wo es natürlich Firmen gibt, die<br />
sich durchaus dem Basketball<br />
verbunden fühlen. Mit dem Pro-<br />
A-Team hoffen wir die jungen<br />
Spieler entwickeln zu können,<br />
die nicht sofort den Sprung in die<br />
Bundesliga schaffen und für die<br />
die Pro-B-Mannschaft zu niedrig<br />
ist. Ich meine, dass mit diesem<br />
Modell <strong>der</strong> Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> Grundschule<br />
über U 14, U16, Nachwuchs-<br />
Bundesliga bis zu Pro B in Güßbach<br />
und Pro A in Nürnberg mit<br />
unseren qualifizierten Trainern<br />
ein lückenloses För<strong>der</strong>system<br />
zur Verfügung steht.<br />
Wie sehen die personellen Planungen<br />
für die neue Saison aus?<br />
Was die Personalplanungen betrifft,<br />
haben wir zwar Ideen,<br />
können aber keinerlei konkrete<br />
Aussagen treffen. Alle weiteren<br />
Spekulationen – wie auch kürzlich<br />
in <strong>der</strong> Boulevardpresse geschehen<br />
– sind unseriös und <strong>der</strong><br />
Sache nur abträglich.
FRÄNKISCHER TAG, DIENSTAG, 26. JUNI 2007 BASKETBALL-EXTRA 7<br />
In 13 Spielen<br />
zur deutschen<br />
<strong>Meisterschaft</strong><br />
Bamberg — Wenn die Play-offs<br />
beginnen, geht die Saison erst<br />
richtig los. Diese alte Basketballer-Weisheit<br />
traf in diesem<br />
Jahr voll zu. Denn das Viertelfinale<br />
wartete gleich mit dem ersten<br />
Paukenschlag auf, als <strong>der</strong><br />
Hauptrunden-Achte Artland<br />
Dragons Spitzenreiter Alba<br />
Berlin mit einem sogenannten<br />
„clean sweep“ in die Sommerferien<br />
schickte. Drei Siege in<br />
drei Spielen – die Quakenbrücker<br />
warfen den mit großen<br />
Ambitionen angetretenen<br />
Hauptstadtclub im Eiltempo<br />
aus dem Rennen um die <strong>Meisterschaft</strong>.<br />
Die Pleite gegen den<br />
Favoritenschreck, <strong>der</strong> im Halbfinale<br />
anschließend auch Titelverteidiger<br />
Rhein-Energie<br />
Köln entzauberte, hat Alba-<br />
Coach Henrik Rödl letztlich<br />
den Job gekostet.<br />
Heimvorteil zurückerkämpft<br />
Neun Siege sind in den drei<br />
Play-off-Runden insgesamt<br />
nötig, um deutscher Meister zu<br />
werden. Die Brose Baskets haben<br />
dazu 13 Spiele benötigt.<br />
Bemerkenswert: Sowohl im<br />
Viertelfinale als auch im Halbfinale<br />
und im Finale haben sie<br />
sich mit einem Auswärtssieg<br />
den zwischenzeitlich verlorenen<br />
Heimvorteil zurückerkämpft.<br />
Das Team <strong>von</strong> Trainer<br />
Dirk Bauermann gewann seine<br />
zweite <strong>Meisterschaft</strong> nach <strong>2005</strong><br />
daher vollauf verdient. Auch in<br />
<strong>der</strong> Play-off-Serie vor zwei Jahren<br />
benötigten die Bamberger<br />
13 Spiele zum Titel. Von wegen<br />
Unglückszahl... ps
8 BASKETBALL-EXTRA FRÄNKISCHER TAG, DIENSTAG, 26. JUNI 2007<br />
Aus im Uleb-Cup Baskets sind Zuschauerkrösus<br />
Bamberg — Im Uleb-Cup war für die Brose Baskets <strong>der</strong> Auftritt<br />
auf internationalem Parkett schon nach <strong>der</strong> Gruppenphase zu<br />
Ende. SiebenNie<strong>der</strong>lagen standen lediglich drei Siege gegenüber,<br />
die allesamt in <strong>der</strong> Jako-Arena gelangen. Den letztjährigen<br />
Euroleague-Rivalen Lietuvos Rytas Vilnius (Bild oben)<br />
bezwangen die Bamberger knapp mit 78:77. Deutlichere Siege<br />
folgten gegen AEK Athen (80:71, Bild unten) und Gran Canaria<br />
(70:58). Fotos: sportpress<br />
BILANZ Die Bamberger führen die Rangliste <strong>der</strong> Basketball-Bundesliga erstmals an. Fast in jedem<br />
Spiel in dieser Saison war die Jako-Arena ausverkauft. Auch die Business-Lounge kommt gut an.<br />
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED PETER SEIDEL<br />
Bamberg — Der Ausbau des Forums<br />
machte es möglich: erstmals<br />
führen die Bamberger Basketballer<br />
in dieser Saison die Zuschauertabelle<br />
<strong>der</strong> Bundesliga<br />
an. In den 17 Heimspielen <strong>der</strong><br />
Hauptrunde besuchten insgesamt<br />
113 600 Zuschauer die Jako-Arena.<br />
Damit haben die Brose<br />
Baskets ihren Schnitt im Vergleich<br />
zur Vorsaison um<br />
stattliche 42,5 Prozent verbessert<br />
und Alba Berlin, das die Zuschauertabelle<br />
in den vergangenen<br />
Jahren stets anführte, erstmals<br />
vom ersten Platz verdrängt.<br />
4500 Zuschauer fanden bei<br />
den Basketball-Heimspielen vor<br />
<strong>der</strong> Erweiterung des Forums<br />
statt. Durch den Umbau stieg<br />
das Fassungsvermögen auf 6800,<br />
und dennoch meldeten die Brose<br />
Baskets fast bei jedem Spiel: Die<br />
Jako-Arena ist ausverkauft! Die<br />
Auslastungsquote <strong>der</strong> Halle betrug<br />
in <strong>der</strong> Hauptrunde stolze<br />
98,27 Prozent, in den Play-offs<br />
war die Jako-Arena stets bis auf<br />
den letzten Platz besetzt.<br />
Belegungszahlen gestiegen<br />
„Das ist extrem erfreulich, denn<br />
aufgrund des Umbaus <strong>der</strong> Halle<br />
und auch <strong>der</strong> Mannschaft hatten<br />
wir doch einige Schwierigkeiten<br />
zu meistern. Wir haben aber viele<br />
Ticket-Aktionen gestartet,<br />
und das hat sich bezahlt gemacht“,<br />
meinte Wolfgang Hey<strong>der</strong><br />
bei <strong>der</strong> Veröffentlichung <strong>der</strong><br />
Zuschauerbilanz durch die Basketball-Bundesliga<br />
(BBL). Der<br />
Brose-Manager, gleichzeitig<br />
auch Manager <strong>der</strong> Jako-Arena,<br />
freut sich darüber hinaus auch<br />
darüber, dass die erweiterte Halle<br />
auch dann gefragt ist, wenn<br />
kein Basketball darin gespielt<br />
wird. „Die Belegungszahlen<br />
nach dem Ausbau sind gestiegen“,<br />
sagte Hey<strong>der</strong>. Beson<strong>der</strong>s<br />
erfreulich sei, dass die Business-<br />
Lounge, die bei Basketball-<br />
Heimspielen als Vip-Bereich<br />
dient, so gefragt sei. Die „Halle<br />
in <strong>der</strong> Halle“, die je nach Bestuhlung<br />
zwischen 300 und 600<br />
Menschen Platz bietet, werde<br />
vor allem <strong>von</strong> Firmen für interne<br />
Veranstaltungen gebucht.<br />
Aber auch bei Kabarett- und<br />
kleineren Musikevents habe sich<br />
die Business-Lounge aufgrund<br />
ihrer guten Akkustik bereits bewährt.<br />
Und auch als TV-Studio<br />
wurde sie bereits genutzt, als im<br />
April die Sendung „Blickpunkt<br />
Sport“ live aus Bamberg gesendet<br />
wurde.
FRÄNKISCHER TAG, DIENSTAG, 26. JUNI 2007 BASKETBALL-EXTRA 9<br />
<strong>Impressionen</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>Meisterschaft</strong> <strong>2005</strong><br />
Derrick Taylor und Steffen Hamann (links) gaben die Meistertrophäe erst gar nicht mehr aus <strong>der</strong> Hand, und die Cheerlea<strong>der</strong> strahlten mit <strong>der</strong><br />
Meistermannschaft um die Wette.<br />
Demond Mallet schultert Trainer Dirk Bauermann und trägt ihn durch<br />
die Halle.<br />
Für Derrick Taylor ging zum Abschied seiner tollen Karriere ein Traum in<br />
Erfüllung. Fotos: sportpress<br />
Elektro Groh GmbH<br />
Baunacher Straße 4<br />
96052 Bamberg<br />
Tel. 09 51/966 30 -0<br />
Fax 0951/966 30 -20<br />
E-mail: info@elektro-groh.de
10 BASKETBALL-EXTRA FRÄNKISCHER TAG, DIENSTAG, 26. JUNI 2007<br />
Nach dem dritten Erfolg gegen Ludwigsburg feierte die Bamberger Mannschaft mit den 7000 Fans ausgelassen den Einzugs ins Finale.<br />
Geht nicht, gibt's nicht für Ivan Pavic (r.). Hier zieht <strong>der</strong> Kämpfertyp am<br />
Ludwigsburger Pavelas Cukinas vorbei.<br />
Michelin<br />
gratuliert<br />
dem<br />
deutschen<br />
Basketball-Meister.<br />
Sean Dockery (r.), <strong>der</strong> hier an Bonns Spielmacher Jason Gardner vorbeizieht,<br />
verschaffte Steffen Hamann wichtige Pausen.<br />
Ungemein beweglich und treffsicher: In den Finals zeigte Vincent Yarbrough<br />
(mit Ball) dem in <strong>der</strong> Hauptrunde so starken Drachen Adam Hess<br />
deutlich die Grenzen auf. Fotos: sportpress
FRÄNKISCHER TAG, DIENSTAG, 26. JUNI 2007 BASKETBALL-EXTRA 11<br />
Die Brose Baskets haben auch in dieser Saison wie<strong>der</strong> auf die Pauke gehauen und kräftig die Werbetrommel für Bamberg gerührt. Nicht zuletzt dank <strong>der</strong> Erfolge ihrer Bundesliga-Korbjäger ist die oberfränkische Domstadt<br />
in ganz Deutschland bekannt. Von links: Trainer Dirk Bauermann, Vincent Yarbrough, Zelly Wesson, Steffen Hamann, Ivan Pavic, Robert Garrett, Darren Fenn, Sean Dockery, Tim Begley, Tim Ohlbrecht und Casey Jacobsen.<br />
Es fehlen Chris Ensminger und Sajmen Hauer. Foto: sportpress<br />
Impressum<br />
Verlagsbeilage des<br />
Fränkischen Tages<br />
V.i.S.d.P.: Armin Maus<br />
Titelseite: Michael Karg<br />
Redaktion: Klaus Groh,<br />
Peter Seidel<br />
Bil<strong>der</strong>: Alfred Weinkauf<br />
Anzeigen: Stefan Sailer<br />
Gesamtherstellung und Verlag:<br />
Fränkischer Tag GmbH & Co. KG,<br />
vertreten durch die Geschäftsführer<br />
Dr. Helmuth Jungbauer und Walter<br />
Schweinsberg, Gutenbergstraße 1,<br />
96050 Bamberg
12 BASKETBALL-EXTRA FRÄNKISCHER TAG, DIENSTAG, 26. JUNI 2007<br />
Der digitale Lärmmessser zeigt es schwarz<br />
auf weiß: Die Brose-Fans sind mit Abstand<br />
die lautesten <strong>der</strong> Liga. Foto: sportpress<br />
Lauter als ein<br />
starten<strong>der</strong> Düsenjet<br />
LÄRMMESSUNG Wenn die Brose-Fans in <strong>der</strong> Jako-Arena Gas<br />
geben, wird die Schmerzgrenze überschritten.<br />
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED PETER SEIDEL<br />
Bamberg — Wenn die Fans <strong>der</strong> Brose Baskets<br />
ihre Mannschaft zum Sieg peitschen,<br />
dann bebt die Jako-Arena. Selbst die Anhänger<br />
<strong>der</strong> gegnerischen Mannschaften<br />
müssen zugeben: In keiner an<strong>der</strong>en deutschen<br />
Basketball-Halle ist es so laut wie in<br />
<strong>der</strong> „Frankenhölle“. Zwei Ohrstöpsel gehören<br />
neben Fanschal o<strong>der</strong> -trikot zur<br />
Standardausrüstung für so manchen Brose-Fan.<br />
Aber wie laut ist es in <strong>der</strong> Jako-Arena<br />
wirklich, und ist <strong>der</strong> Lärm am Ende gar<br />
gesundheitsschädlich? Eine <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />
„Sport-Bild“ durchgeführte Lärmmessung<br />
hat jetzt ergeben: In <strong>der</strong> Jako-Arena<br />
ist es lauter als bei einem Rockkonzert<br />
(110 Dezibel) und beim Start eines Düsenflugzeugs<br />
(125 Dezibel). Genau 126,2 Dezibel<br />
zeigte <strong>der</strong> digitale Lautstärkenmesser<br />
im vierten Spiel <strong>der</strong> Play-off-Halbfinalserie<br />
zwischen den Brose Baskets und<br />
EnBW Ludwigsburg am Dienstag, den 12.<br />
Juni, an.<br />
Die Messung wurde während des dritten<br />
Viertels am Spielfeldrand durchgeführt,<br />
als die Bamberger Korbjäger erstmals<br />
die Führung übernahmen und die<br />
Weichen für den Einzug ins Finale stellten.<br />
Die Schmerzgrenze, die bei 120 Dezibel<br />
liegt, mag zwar kurzzeitig überschritten<br />
worden sein, aber die Glücksgefühle<br />
waren bei den Fans nach Spielende bestimmt<br />
stärker.<br />
Den inoffiziellen Lärm-Rekord im<br />
deutschen Sport haben die Brose-Fans an<br />
diesem Abend aber knapp verpasst. Diesen<br />
haben die Anhänger <strong>von</strong> Schalke 04 im<br />
Spitzenspiel <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga gegen<br />
den VfB Stuttgart am 17. März aufgestellt.<br />
129 Dezibel wurden gemessen, als<br />
in <strong>der</strong> Veltins-Arena 61 000 Kehlen den<br />
1:0-Siegtreffer <strong>von</strong> Mladen Kristajic in<br />
<strong>der</strong> 76. Spielminute erzielte – und das bei<br />
geöffnetem Dach. Für die Brose-Fans<br />
sollte dies aber Ansporn sein, den Rekord<br />
zu verbessern. Spätestens in <strong>der</strong> Finalserie<br />
2007 – wenn die Bamberger nach dem<br />
dritten Meistertitel greifen.<br />
uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu u<br />
Dezibel-Tabelle<br />
uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu u<br />
25 db Atem-Geräusche aus 1 m Entfernung<br />
80 dB Autobahn<br />
100 dB Presslufthammer<br />
120 dB Schmerzgrenze – Gehörschäden<br />
schon bei kurzer Einwirkung möglich<br />
130 dB Raketen-Start<br />
140 dB EU-Grenzwert zum Schutz vor Hörschäden<br />
170 dB – G3-Gewehr auf 10 Meter Entfernung<br />
190 db können tödlich sein
FRÄNKISCHER TAG, DIENSTAG, 26. JUNI 2007 BASKETBALL-EXTRA 13<br />
Dirk Bauermann im Brennpunkt<br />
…Dunke!<br />
Die Stimme ist heiser,die Hände wund geklatscht. Aber alle sind glücklich.<br />
Dunkefür diese Saison! Dunkefür diese <strong>Meisterschaft</strong>!<br />
So macht BambergSpaß!<br />
Annette Mauer KG | Zeitarbeit &Personalvermittlung<br />
Karolinenstraße 16 | 96049 Bamberg | Tel. (0951) 95 50 50 | Fax. (0951) 95 50 555<br />
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14 BASKETBALL-EXTRA FRÄNKISCHER TAG, DIENSTAG, 26. JUNI 2007<br />
Bamberger Fans sind die Nummer eins<br />
SPITZENPLATZ „<strong>Faszination</strong> Basketball Bamberg“ ist mit 514 Mitglie<strong>der</strong>n nicht nur <strong>der</strong> größte Basketball-<strong>Fanclub</strong> in Deutschland, son<strong>der</strong>n auch einer<br />
<strong>der</strong> aktivsten und einfallsreichsten. Bläser und Trommler sorgen bei den Heimspielen für Stimmung.<br />
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED PETER SEIDEL<br />
Bamberg — Sein Telefon zu Hause<br />
steht nicht mehr still, und<br />
auch das Handy meldet sich in<br />
regelmäßigen Abständen. Alle<br />
Anrufer wollen das Gleiche:<br />
Eintrittskarten für das zweite<br />
Finalspiel <strong>der</strong> Brose Baskets in<br />
<strong>der</strong> „Drachenhölle“. „Selbst einige<br />
Quakenbrücker haben versucht,<br />
bei mir an Tickets zu<br />
kommen“, sagt Peter Neubauer.<br />
Der Vorsitzende des <strong>Fanclub</strong>s<br />
„<strong>Faszination</strong> Basketball Bamberg“<br />
ist in diesen Tagen im<br />
Stress, allerdings im „positiven<br />
Stress“, wie <strong>der</strong> 58-Jährige betont.<br />
Es gilt Fanbusse zu organisieren<br />
für die Auswärtsfahrt in<br />
den Norden <strong>der</strong> Republik.<br />
„Freak City on tour“ – unter<br />
diesem Motto begleiten regelmäßig<br />
mehrere hun<strong>der</strong>t Anhänger<br />
<strong>der</strong> Brose Baskets ihr Team<br />
zu den Auswärtsspielen. Und da<br />
<strong>der</strong> <strong>Fanclub</strong> diese Fahrten offensichtlich<br />
exzellent organisiert,<br />
kann er sich über einen wahren<br />
Mitglie<strong>der</strong>boom freuen. 268<br />
zählte <strong>der</strong> Verein Mitte des vergangenen<br />
Jahres, aktuell sind es<br />
514 – damit ist <strong>der</strong> Bamberger<br />
<strong>Fanclub</strong> <strong>der</strong> größte aller Basketball-Bundesligisten.<br />
Rechzeitig<br />
zu den Beginn <strong>der</strong> Play-offs hat<br />
<strong>der</strong> fränkische <strong>Fanclub</strong> die organisierten<br />
Anhänger <strong>der</strong> Telekom<br />
Baskets Bonn (496) als Nummer<br />
eins abgelöst. Was Neubauer be-<br />
Mit originellen Plakaten wie diesem empfingen die Bamberger Fans den<br />
Final-Gegner aus Quakenbrück. Fotos: sportpress<br />
son<strong>der</strong>s freut: „Zu uns kommen<br />
nicht nur Jugendliche, son<strong>der</strong>n<br />
es geht quer Beet. Wir haben<br />
Mitglie<strong>der</strong> <strong>von</strong> 15 bis 65 Jahren.“<br />
Gerade die beliebten Auswärtsfahrten<br />
geben nach Ansicht<br />
des Vorsitzenden den Ausschlag,<br />
warum sich viele Brose-<br />
Anhänger für den Beitritt in den<br />
<strong>Fanclub</strong> entschließen. Vergünstigte<br />
Preise für Fahrt und Eintrittskarte<br />
für <strong>Fanclub</strong>-Mitglie<strong>der</strong><br />
sind sicher ein Grund dafür,<br />
Neubauer meint aber auch, dass<br />
viele die beson<strong>der</strong>e „Fankultur“<br />
schätzen. „Wir unterstützen<br />
ausschließlich die eigene Mannschaft<br />
und verunglimpfen nicht<br />
die Spieler des Gegners. Ich achte<br />
auch darauf, dass sich unsere<br />
Fans nicht provozieren lassen<br />
und selbst keine Parolen rufen,<br />
die unter die Gürtellinie gehen.<br />
Schließlich unterstützen wir einen<br />
Sportart, und beim Sport<br />
geht es um fair play.“<br />
Auch in den eigenen Reihen<br />
achtet <strong>der</strong> 58-jährige Vorsitzende<br />
auf ein harmonisches Miteinan<strong>der</strong>.<br />
So dürfen Jugendliche bei<br />
Auswärtsfahrten keinen Alkohol<br />
konsumieren, das Mitführen<br />
<strong>von</strong> Bierflaschen im Bus ist verboten.<br />
Zwei Begleiter in jedem<br />
Bus passen auf, dass die Regeln<br />
eingehalten werden. „Wenn es<br />
sein muss, führen wir auch<br />
Rucksackkontrollen durch, aber<br />
bis auf einige Einzelfälle hatten<br />
wir bisher keinen Ärger“, sagt<br />
Neubauer, <strong>der</strong> großen Wert darauf<br />
legt, „dass wir als Fans ein<br />
einheitliches Bild abgeben.“<br />
Eines <strong>der</strong> schönsten Erlebnisse<br />
für ihn war daher <strong>der</strong> Auftritt<br />
<strong>der</strong> Brose-Fans in München.<br />
Mit einem Son<strong>der</strong>zug fuhren im<br />
vergangenen Oktober 621 Anhänger<br />
in die Landeshauptstadt<br />
und zogen trommelnd und sin-<br />
Fragen Sie nach<br />
unseren nächsten<br />
Bauherren-<br />
Infotagen<br />
...bei Oertel<br />
gibt‘s mehr<br />
als Mörtel!<br />
Als 500. <strong>Fanclub</strong>-Mitglied begrüßten Vorsitzen<strong>der</strong> Peter Neubauer (l.) und dessen Stellvertreter Klaus Zachert<br />
(2.v.r.) beim zweiten Halbfinal-Heimspiel gegen EnBW Ludwigsburg Monika Meinhart (2.v.l.) aus Stegaurach.<br />
Antenne-Bayern-Mo<strong>der</strong>atorin Kathie Kleff (r.) erhielt als neues Ehrenmitglied ebenfalls einen Blumenstrauß.<br />
gend vom Hauptbahnhof zur<br />
Olympiahalle, wo das Team <strong>von</strong><br />
Trainer Dirk Bauermann ein<br />
Freundschaftsspiel gegen Besiktas<br />
Istanbul bestritt.<br />
Aber nicht nur in <strong>der</strong> Fremde,<br />
son<strong>der</strong>n auch in <strong>der</strong> eigenen<br />
Halle sind die Bamberger Fans<br />
nie zu überhören. Dafür sorgen<br />
die 15-köpfige Bläsertruppe mit<br />
ihren Trompeten und Saxophonen<br />
sowie neun Trommler. Und<br />
zu übersehen sind die einheitlich<br />
in Rot gekleideten Brose-Fans<br />
auch nicht, wenn sie ihre originellen<br />
Plakate hinter dem Korb<br />
in die Höhe recken. „Kämpft bis<br />
<strong>der</strong> letzte Drache fällt“, war<br />
jüngst beispielsweise zu lesen,<br />
Sie wollen Ihr<br />
Traumhaus<br />
selbst bauen?<br />
Ihr Partner vor Ort<br />
für Neubau, Sanierung<br />
und Energieberatung<br />
Oertel-Baustoffe<br />
Gerberstraße 8·96052 Bamberg<br />
Fon: 09 51/9 67 27-27<br />
Fax: 09 51/9 67 27-50<br />
seit 1929 www.oertel-baustoffe.de<br />
o<strong>der</strong> „We are red, we are white,<br />
we are fränkisch dynamite“.<br />
Hinter so viel Kreativität<br />
steckt auch viel Arbeit. Deshalb<br />
hat Neubauer in seinem <strong>Fanclub</strong><br />
Arbeitsgruppen gebildet, die<br />
sich alle 14 Tage treffen und<br />
neue Aktionen besprechen.<br />
„Zwei Mann sind für die Musiker<br />
zuständig, zwei für die Plakate<br />
und Banner, zwei für unseren<br />
Internet-Auftritt und zwei<br />
für die Öffentlichkeitsarbeit“,<br />
erklärt <strong>der</strong> Vorsitzende, <strong>der</strong><br />
selbst den Kontakt zum Verein<br />
sowie den Sponsoren pflegt. Die<br />
Bamberger Brauereien Mahr,<br />
Spezial und Greifenklau finanzieren<br />
regelmäßig die Fanbusse<br />
für die Auswärtsfahrten, die Firma<br />
Brose stattet den <strong>Fanclub</strong> mit<br />
Fahnen, Hemden, Tröten und<br />
Fantüchern aus.<br />
Und auch am eigenen Fanstand<br />
in <strong>der</strong> Jako-Arena ist Neubauer<br />
immer präsent. Dabei<br />
geht es ihm aber nicht darum,<br />
die Mitglie<strong>der</strong>zahl noch weiter<br />
in die Höhe zu treiben. „Spätestens<br />
bei 600 ist Schluss“, sagt <strong>der</strong><br />
Vorsitzende. „Sonst bringe ich<br />
nicht mehr alle in <strong>der</strong> Buisness-<br />
Lounge unter“. Dort veranstaltet<br />
<strong>der</strong> <strong>Fanclub</strong> seine Weihnachtsfeier<br />
und das Sommerfest.<br />
Mehr im Netz<br />
www.bamberg-fans.de<br />
Qualitativ hochwertige Bausatzhäuser bei Oertel Baustoffe Bamberg<br />
Immer mehr Paare und Familien wollen den Bau ihres Traumhäuschens selbst in<br />
dieHand nehmen,denn Selberbauen ist nichtnur in,son<strong>der</strong>nsteigendeBaukosten,<br />
sinkende Einkommen und die wegfallende Eigenheimzulage machen den Traum<br />
vom Eigenheim sonst oft zur unerreichbaren Seifenblase. Es gibt inzwischen zahlreiche<br />
Anbieter, die sich auf diesen Selbstbautrend eingestellt haben –aber Vorsicht:<br />
Nicht je<strong>der</strong> Anbieter kann dem Bauherren die Baubetreuung gewährleisten,<br />
dieeralsLaie benötigt,umein Haus zu bauen.Die FirmaOertel Baustoffe hingegen<br />
verfügt über jahrzehntelange Erfahrung mit <strong>der</strong> Baubetreuung <strong>von</strong> Selberbauern:<br />
Sie betreut seit über zehn Jahren private Bauherren beim Häuslebau und ist seit<br />
2000 autorisierter YTONG-Bausatzhaus-Partner in <strong>der</strong> kompletten Region. Weit<br />
über 150 regionale Referenzobjekte bieten Bauinteressenten die Möglichkeit, sich<br />
bei denBauherren selbst überdasOertel-Bausatzhauskonzept zuinformieren,<strong>von</strong><br />
<strong>der</strong> Baustelle bis hin zum seit Jahren bewohnten Eigenheim. Das Oertel-Bausatzhaus-Team,<br />
das aus Architekten und Baustoff-Fachverkäufern besteht, betreut die<br />
Bauherren <strong>von</strong> <strong>der</strong> Vorplanung bis hin zum Einzug. Qualität, Zuverlässigkeit und<br />
ökologisch bewusstes Bauen stehen hierbei im Vor<strong>der</strong>grund, ebenso wie KostengünstigesBauen,Energieberatung<br />
und Unterstützung bei <strong>der</strong>Baufinanzierung.Ein<br />
Rund-um-Sorglos-Paket, wie <strong>der</strong> Oertel-Bausatz oft genannt wird, garantiert mit<br />
seinem Festpreis bis zum Bauende überschaubare Baukosten und mit seiner Baustellenabwicklung<br />
einen reibungslosen Baustellenablauf. Aber nicht nur YTONG-<br />
Bausatzhäuser können mit dem Bausatzkonzept realisiert werden, son<strong>der</strong>n auch<br />
Ziegelbausätze, An- und Umbauten und Sanierungen, für die auch eine Planung,<br />
Baubetreuung und Energiefachberatung nötig sind, z. B. um öffentliche För<strong>der</strong>mittel<br />
zu erhalten.<br />
Haben wirIhrInteressegeweckt?Dann meldenSie sichdochgleichzumnächsten<br />
YTONG-Bauherren-Infotag am Samstag, 22. September <strong>von</strong> 9-12 Uhr, anunter:<br />
Fon: 09 51/967 27 -27 und -30 – Ansprechpartner bei Oertel:<br />
Architekten: Alexandra Männlein-Seitz und Oliver See, Dipl.-Inge.(FH)<br />
o<strong>der</strong> unter www.oertel-baustoffe.de o<strong>der</strong> www.ytong-bausatzhaus.de/oertel
FRÄNKISCHER TAG, DIENSTAG, 26. JUNI 2007 /A BASKETBALL-EXTRA 15