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kurzmeldungen - Sparkassenzeitung

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74. Jahrgang Nr. 01 07. Januar 2011 ZKZ4992<br />

Volkswirte blicken in die Glaskugel / ab Seite 13<br />

BLICK<br />

. .<br />

W W<br />

Herausgegeben vom<br />

Deutschen Sparkassen- und Giroverband<br />

DieSparkassenZeitung<br />

W o c h e n z e i t u n g f ü r d i e S p a r k a s s e n - F i n a n z g r u p p e<br />

Wenn Filmfiguren in die<br />

Politik gehen, sind die<br />

Erwartungen groß. Dem Terminator beispielsweise<br />

hatte man durchaus zugetraut,<br />

Kalifornien mit starkem Arm den<br />

Weg in eine bessere Zukunft freizuschießen.<br />

Daraus jedoch wurde nichts, weshalb<br />

sich viele Wähler heute fragen, warum<br />

sie ihre Stimme nicht Rambo gegeben<br />

haben. Bei manchen macht sich<br />

sogar das unangenehme Gefühl breit,<br />

nahezu unbemerkt von Forrest Gump<br />

regiert worden zu sein.<br />

Etwas Schadenfreude über die Kalifornier<br />

darf da schon sein. – Denn immerhin<br />

hat die amerikanische Filmgeschichte<br />

auch ganz andere Figuren parat,<br />

wie etwa „Der mit dem Wolf tanzt“.<br />

Der allerdings hat es bei US-Wahlen<br />

schwer, wohl weil er trotz weißer Hautfarbe<br />

großes Verständnis und noch<br />

mehr Respekt für die nordamerikanischen<br />

Indianer mitbringt. Damit repräsentiert<br />

er eine ganz neue Politikergeneration,<br />

die auf Verständigung setzt<br />

und gerade darum nicht gewählt wird.<br />

Überdies ist „Der mit dem Wolf tanzt“<br />

zugegebenermaßen ein doch recht<br />

sperriger Name, der bei der Eintragung<br />

ins Goldene Buch etwa der Stadt Frankfurt<br />

am Main zu Platzproblemen hätte<br />

führen können.<br />

Gute Chancen auf den Gouverneursstuhl<br />

darf sich darum Homer<br />

Simpson ausrechnen. Problematisch ist<br />

nur, dass er nicht für die Republikaner<br />

antreten dürfte: Laut Wikipedia hat der<br />

republikanische Abgeordnete Joseph<br />

Pitts Homer Simpson 1999 dafür gerügt,<br />

nicht eben als Vorbild für Väter zu dienen<br />

– was ihn für den Niedergang der<br />

Vaterrolle in den USA mitverantwortlich<br />

mache. Da der Vorwurf auf den gerade<br />

abgetretenen Terminator zweifellos<br />

genauso zutrifft, sind die Fans der<br />

Simpsons jedoch optimistisch, dass Homer<br />

doch noch kandidieren darf.<br />

Ob seine Qualitäten dafür ausreichen,<br />

auch einen Ben Hur auf die Oppositionsbank<br />

zu verweisen, muss jedoch<br />

bezweifelt werden. Der hat nämlich<br />

schon vor 2000 Jahren mitten im Kolosseum<br />

Wagenrennen gewonnen, was<br />

ihn in den Augen manchen Kaliforniers<br />

für die Regierungsverantwortung geradezu<br />

prädestinieren könnte. Ähnlich<br />

überzeugend wirkt die Kandidatur von<br />

Darth Vader, dem es infolge seiner<br />

Stahlmaske allerdings unmöglich wäre,<br />

ein Siegerlächeln aufzusetzen. Der Ausgang<br />

der Wahl bleibt darum völlig ungewiss.<br />

Abgerückt ist man im Land der unbegrenzten<br />

Möglichkeiten zum Glück<br />

von der früher so populären Idee, ausgerechnet<br />

Einwohner von Entenhausen<br />

in politische Ämter zu wählen. Gerade<br />

Micky Maus verspielte doch viel Kredit<br />

bei den Wählern, weshalb sein Nachfolger<br />

nicht wie vorgesehen Donald Duck,<br />

sondern Barack Obama wurde. Nicht<br />

einmal die fehlende Hollywoodkarriere<br />

konnte den Hoffnungsträger daran hindern,<br />

einem weißen Ritter gleich das<br />

Szepter in die Hand zu nehmen…<br />

ROBERT REUTER<br />

W. W.<br />

DieSparkassenZeitung<br />

informiert wöchentlich<br />

umfassend über alle für die<br />

Sparkassen-Finanzgruppe<br />

wichtigen Wirtschafts- und<br />

Finanzthemen,<br />

liefert dreimal wöchentlich<br />

mit dem SparkassenNewsletter<br />

komprimierte Nachrichten per<br />

E-Mail an Ihren Arbeitsplatz,<br />

bietet täglich<br />

aktuelle Informationen für Sie<br />

im Internet unter<br />

www.sparkassenzeitung.de an.<br />

Dreimedial – umfassend – aktuell!<br />

Freitag, 07.01.2011<br />

Fahrbare Filiale<br />

ist gut unterwegs<br />

Nähe sei kein Zufall, sondern Absicht,<br />

so der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse<br />

Duderstadt, Alfons Wüstefeld, bei<br />

der Vorstellung des neuen Bankbusses<br />

des Instituts. Die mobile Geschäftsstelle<br />

löst die alte Busfiliale ab, die nach guten<br />

Diensten in zwölf Jahren mittlerweile<br />

200 000 Kilometer auf dem Tacho<br />

hatte. Der Sparkassenbus ist an sechs<br />

Tagen in der Woche in 16 Orten des Untereichsfeldes<br />

unterwegs, um den gewohnten<br />

Service, die persönliche Beratung<br />

und die Versorgung mit Bargeld in<br />

alle Ecken der Region zu bringen, was<br />

gerade ältere und nicht mobile Kunden<br />

gerne annähmen, so das Institut. Aufgrund<br />

der Größe und der überwiegend<br />

kleinteiligen Siedlungsstruktur des Untereichsfeldes<br />

stelle die fahrbare Geschäftsstelle<br />

eine wichtige Ergänzung<br />

zum Filialnetz dar. Foto Sparkasse<br />

Finanz Informatik übertrifft Ziele aus Fusions-Businessplan auch im Jahr 2010<br />

Kosten für Sparkassen um<br />

116 Milliarden unterschritten<br />

Die Finanz Informatik hat im Jahr<br />

2010 Einsparungen in Millionenhöhe<br />

realisiert. Gegenüber den bei der Fusion<br />

im Jahr 2008 zugrunde gelegten<br />

Planungen würden die Kosten für die<br />

Sparkassen im Jahr 2010 um mehr als<br />

116 Millionen Euro unterschritten, wie<br />

das Unternehmen nun mitteilte.<br />

Bereits im ersten Jahr der Fusion,<br />

dem Jahr 2008, mussten die Sparkassen<br />

37,3 Millionen Euro weniger<br />

bezahlen als ursprünglich geplant,<br />

so das Unternehmen weiter. Im Jahr<br />

2009 konnten die im Fusions-Businessplan<br />

veranschlagten Kosten um 92 Millionen<br />

Euro unterschritten werden.<br />

Mit den neuerlichen Kosteneinsparungen<br />

in Höhe von 116,8 Millionen Euro<br />

im Jahr 2010 summieren sich die<br />

Einsparungen in den drei Jahren seit<br />

der Fusion nach Angaben der Finanz In-<br />

Die Sparkassen unterstützen die Forderung<br />

des Bundeskriminalamtes,<br />

den Magnetstreifen von deutschen Girocards<br />

zu entfernen.<br />

Der Chip ist leistungsfähiger und<br />

sicherer als der Magnetstreifen.<br />

Deswegen geht die Entwicklung<br />

ganz klar weg vom Magnetstreifen hin<br />

zum Chip“, teilt der Deutsche Sparkassen-<br />

und Giroverband (DSGV) mit. Die<br />

rund 45 Millionen SparkassenCards<br />

sind mit der neuesten und sichersten<br />

EMV-fähigen Chipgeneration ausgestattet<br />

und erfüllen damit alle Kriterien,<br />

die der europäische einheitliche<br />

Euro-Zahlungsverkehrsraum für Kartenzahlungen<br />

vorsieht.<br />

Mit dem Chip können die Kunden<br />

an deutschen Geldautomaten Bargeld<br />

abheben und mit electronic cash (Karte<br />

und PIN) im Handel bezahlen. Das Bezahlen<br />

mit Karte und Unterschrift (sogenanntes<br />

ELV-Verfahren) sowie Kontoauszugsdrucker<br />

und andere Anwendungen<br />

arbeiten jedoch noch mit dem<br />

Magnetstreifen. Auch im Ausland wird<br />

der Magnetstreifen häufiger eingesetzt.<br />

Bevor der Magnetstreifen ganz entfallen<br />

kann, sind noch Umstellungen<br />

nötig. Ab 1. Juli werden alle ec-Zahlungen<br />

nur noch über den Chip mit Ein-<br />

formatik bereits auf 246,1 Millionen Euro.<br />

Damit seien die Ziele hinsichtlich<br />

der aus der Fusion zur Finanz Informatik<br />

resultierenden Synergieeffekte erneut<br />

übertroffen worden, die positive<br />

Entwicklung im Bereich der zentralen<br />

IT-Kosten der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

habe sich fortgesetzt. Ab dem Jahr<br />

2012 seien als Ergebnis der Fusion der<br />

beiden Vorgängerunternehmen und<br />

der damit verbundenen Vereinheitlichung<br />

der IT-Anwendungen auf der Basis<br />

der Gesamtbanklösung OSPlus Einsparungen<br />

von jährlich mehr als 200<br />

Millionen Euro vorgesehen, teilt die Finanz<br />

Informatik weiter mit.<br />

Fridolin Neumann, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Finanz Informatik,<br />

erklärte: „Mit der erneuten Kosteneinsparung<br />

im dritten Jahr in Folge<br />

hat sich die Bündelung der IT innerhalb<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe und die<br />

Sparkassen forcieren die Abschaffung des Magnetstreifens<br />

Vorfahrt für den Chip<br />

SparkassenCards arbeiten mit Chiptechnologie.<br />

Im Ausland wird jedoch der Magnetstreifen<br />

häufig noch gebraucht. Foto dpa<br />

gabe der Geheimzahl abgewickelt. 2012<br />

werden alle Verfügungen am Geldautomat<br />

mittels girocard ausschließlich per<br />

Chip und PIN erfolgen. DSZ<br />

Fusion zweier Vorgängerunternehmen<br />

zur Finanz Informatik endgültig als<br />

richtiger Schritt erwiesen. Wir werden<br />

auch in den kommenden Jahren alles<br />

dafür tun, diesen Weg fortzusetzen und<br />

unseren Beitrag zur Unterstützung unserer<br />

Kunden im Wettbewerb zu leisten.“<br />

„Aufgrund der positiven Kostenentwicklung<br />

konnten Zusatzkosten für die<br />

auf OSPlus übergeleiteten Institute in<br />

Summe vermieden werden – ein bei IT-<br />

Vorhaben dieser Art eher seltener Vorgang“,<br />

unterstrich Franz-Theo Brockhoff,<br />

stellvertretender Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Finanz Informatik.<br />

„Die positive Kostenentwicklung ist<br />

vor dem Hintergrund, dass die Finanz<br />

Informatik ihr Angebot an Produkten<br />

und Dienstleistungen in dieser Zeit weiter<br />

ausgebaut hat, umso bemerkenswerter.“<br />

DSZ<br />

Umsetzung von Basel III<br />

Mittelstand warnt<br />

vor Belastungen<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand<br />

hat vor Belastungen für den deutschen<br />

Mittelstand durch die Umsetzung von<br />

Basel III in europäisches Recht gewarnt.<br />

Speziell die Liquiditäts- und Refinanzierungsregelungen<br />

des neuen Regelwerks<br />

könnten dazu führen, dass Institute<br />

nicht mehr im bisherigen Umfang<br />

langfristige Kredite gewähren, sondern<br />

nur noch kurzfristige Laufzeiten und<br />

Zinsbindungen anbieten könnten. Dies<br />

widerspreche der bewährten Tradition<br />

langfristiger Investitionsfinanzierung<br />

besonders im deutschen Mittelstand. Gerade<br />

einlagenstarke Kreditinstitute wie<br />

Sparkassen und Genossenschaftsbanken,<br />

die intensivim Mittelstandsgeschäft<br />

vertreten sind, müssten ihre Finanzierungsangebote<br />

für mittelständische Unternehmen<br />

entsprechend anpassen.<br />

Kritisch werten die Verbände auch<br />

die geplante Einführung einer starren<br />

Verschuldensobergrenze für Kreditinstitute<br />

– ohne dass dabei nach dem Geschäftsrisiko<br />

unterschieden werden<br />

soll. Mit dieser Kennziffer würde es<br />

künftig grundsätzlich keinen Unterschied<br />

machen, ob Kapital in sehr risikoreiche<br />

Kapitalanlagen oder in einen<br />

Mittelstandskredit investiert wird. DSZ<br />

I N H A L T<br />

STANDPUNKT<br />

175 Jahre Provinzial Rheinland:<br />

Nähe bleibt auch in Zukunft modern<br />

Ulrich Jansen, Vorstandsvorsitzender<br />

der Provinzial Rheinland Versicherungen:<br />

„Anhaltender wirtschaftlicher Erfolg<br />

– gerade in unserer Branche – ist<br />

ohne die besondere Kultur eines Unternehmens<br />

kaum denkbar.“ .....Seite 3<br />

FINANZGRUPPE<br />

Usbekinnen zu Gast<br />

in Schloss Waldthausen<br />

16 Mitglieder des Frauenkomitees der<br />

Republik Usbekistan haben ein einwöchiges<br />

Seminar in der Sparkassenakademie<br />

Schloss Waldthausen zum Thema<br />

Existenzgründungen besucht. Station<br />

machten sie auch bei der Sparkasse<br />

Worms-Alzey-Ried. ..................Seite 9<br />

SPARKASSEN<br />

Die Bilanzsaison hat begonnen<br />

Die Silvesterraketen sind kaum verraucht<br />

– und schon legen die ersten<br />

Sparkassen ihre Geschäftszahlen für<br />

das gerade zu Ende gegangene Jahr vor.<br />

Den Auftakt machen in dieser Ausgabe<br />

die Sparkassen in Wuppertal, Tübingen,<br />

Vogtland und Heidenheim. .... Seite 10<br />

Sparkassenturm saniert<br />

– Award gewonnen<br />

Die Sparkasse Vorderpfalz ist Siegerin<br />

des „Re-Skinning Awards 2010“, der in<br />

Rio de Janeiro verliehen wurde. Die Sanierung<br />

des Sparkassenturms in Ludwigshafen<br />

brachte dem Institut den ersten<br />

Platz in der Kategorie „Large Commercial“.<br />

....................................... Seite 11<br />

IMPRESSUM ...................... Seite 17<br />

HINWEIS: Wegen des Feiertags<br />

in einigen Bundesländern war Redaktionsschluss<br />

dieser Ausgabe bereits<br />

am Mittwoch, dem 5. Januar.<br />

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2 07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

MEINUNG UND HINTERGRUND<br />

INTERVIEW<br />

Bei den flexiblen Wechselkursen regiert das Chaos<br />

Die Gefahr eines Währungskrieges ist<br />

nicht gebannt. Die SparkassenZeitung<br />

sprach über Theorie und Realität flexibler<br />

Wechselkurse mit dem „Wirtschaftsweisen“<br />

Prof. Dr. Peter Bofinger,<br />

der den Lehrstuhl für VWL, Geld<br />

und internationale Wirtschaftsbeziehungen<br />

in Würzburg innehat.<br />

DSZ: Herr Prof. Bofinger, was ist ein Währungskrieg?<br />

Bofinger: Für das internationale Währungssystem<br />

gibt es keine Regeln, jedes<br />

Land macht daher, was es will. Aufgrund<br />

dieser Anarchie besteht die Gefahr,<br />

dass einzelne Länder versuchen,<br />

systematisch ihre Wechselkurse abzuwerten,<br />

um sich dadurch Handelsvorteile<br />

zu verschaffen oder – wie im Falle<br />

Chinas – die Währung nicht aufzuwerten,<br />

obwohl das angemessen wäre.<br />

Die USA dagegen betreiben eine expansive<br />

Zinspolitik in der Hoffnung, dass<br />

dadurch die Währung abwertet. Die Befürchtung<br />

des IWF, die er mit einem<br />

Währungskrieg verbindet, ist also, dass<br />

die Weltwirtschaft in einen Abwertungswettlauf<br />

hineinkommt, weil jedes<br />

Land versucht, damit seine wirtschaftliche<br />

Position zu verbessern.<br />

DSZ: Wie lässt sich herausfinden, was ein<br />

adäquater Wechselkurs ist?<br />

Bofinger: Man findet ihn wahrscheinlich<br />

nur heraus, wenn man den Mut hat,<br />

bestimmte Wechselkursrelationen zu<br />

fixieren und sie über eine Zeit wirken<br />

zu lassen, bevor man die Entwicklung<br />

analysiert. Ein solches „learning by doing“<br />

gab es bei dem 1979 eingerichteten<br />

SZENE<br />

Gott des Glücks<br />

soll helfen<br />

HYON OH<br />

Die Japaner sind zum Auftakt des neuen<br />

Jahres in einem Wunsch geeint: Sie haben<br />

die schlechten Nachrichten aus der Wirtschaft<br />

satt und wünschen sich nichts sehnlicher,<br />

als dass es endlich aufwärts gehen<br />

möge. Die drittgrößte Volkswirtschaft<br />

steckt seit mehr als einem Jahrzehnt in der<br />

Deflation fest und kommt nur im Schneckentempo<br />

aus der Rezession. Zehntausende<br />

Japaner pilgerten deshalb am ersten<br />

Arbeitstag des neuen Jahres in Tokio zum<br />

Kanda-Myoujin-Schrein, in dem neben vielen<br />

anderen Mächten auch der Gott des<br />

Glückes verehrt wird. Allein bis zum Mittag<br />

brachten rund 70 000 Menschen hier ihr<br />

kleines Geldopfer dar und suchten einen<br />

Moment des Gebets.<br />

Dabei trugen sie offenbar vor allem<br />

eine Bitte vor: „Ich habe mir eine grundlegende<br />

wirtschaftliche Erholung gewünscht,<br />

damit auch mein Unternehmen<br />

positiv beeinflusst wird“, sagt der 24-jährige<br />

Shinya Watanabe.Watanabe ist schon<br />

seit zwei Jahren in seiner Firma angestellt<br />

– und gehört damit in seiner Generation zu<br />

den Glückspilzen. Im Alter zwischen 15<br />

und 24 Jahren ist jeder zwölfte Japaner arbeitslos.<br />

Die Lage nimmt nicht nur dem<br />

Nachwuchs die Perspektive, sie bedrückt<br />

auch die Eltern-Generation: „Ich habe dafür<br />

gebetet, dass unsere Wirtschaft und Gesellschaft<br />

den jungen Menschen endlich<br />

Hoffnung geben“, sagt Sadao Hosoi, 53,<br />

Manager in einem Atomkraftwerk.<br />

PilgerYoshiko Saeki sehnt sich seinerseits<br />

nach einer besseren Stimmung: „Wir<br />

hören in diesen Tagen überall nur düstere<br />

Nachrichten. Also habe ich mir zur Abwechslung<br />

mal glänzende, erfreuliche<br />

Neuigkeiten gewünscht“, sagt der 46-Jährige.<br />

Danach sieht es vorerst jedoch nicht<br />

aus: Volkswirte rechnen damit, dass Japans<br />

Wirtschaft im Schlussquartal 2010<br />

wieder leicht geschrumpft ist. Der Export<br />

stottert, und das Ende der Abwrackprämie<br />

dämpft in Japan selbst das Geschäft der<br />

wichtigen Autoindustrie.<br />

Auch die Börse in Tokio startete spirituell<br />

in das neue Jahr, das in Japan im Zeichen<br />

des Hasen steht. Der Minister für Finanzdienstleistungen,<br />

Shozaburo Jimi,<br />

kam in den Handelssaal, um die Investoren<br />

zu mehr Optimismus zu ermutigen: Japan<br />

möge sich 2011 die Hasen zum Vorbild<br />

nehmen und in Sprüngen vorankommen.<br />

„Das ist das Jahr, in dem wir einen Sprung<br />

nach vorne machen, das Jahr, in dem wir<br />

nach vorne kommen. Lasst uns weiter und<br />

weiter springen“, sagte er und läutete die<br />

Eröffnungsglocke.<br />

Europäischen Währungssystem mit der<br />

Festlegung der Wechselkursbandbreiten.<br />

Bei Fehlentwicklungen hat man<br />

dann die Möglichkeit, die Festlegungen<br />

durch Auf- und Abwertungen zu korrigieren.<br />

Das ist auch der Unterschied zu<br />

einer Währungsunion: Hier werden die<br />

Wechselkurse faktisch einmal in Beton<br />

gegossen, und danach ist daran nichts<br />

mehr zu ändern. Deshalb ist eine der<br />

Herausforderungen des Funktionierens<br />

einer Währungsunion auch, mit dem<br />

Fehlen solcher Korrekturmechanismen<br />

umzugehen.<br />

DSZ: Die Fixierung von Wechselkursen ist<br />

das Gegenteil dessen, was man sich mit der<br />

Errichtung eines flexiblen Wechselkurssystems<br />

auf die Fahnen geschrieben hatte.<br />

Bofinger: Der Kontrast zwischen dem,<br />

was man erwartet hatte, und der heutigen<br />

Realität könnte nicht größer sein.<br />

Man hatte erwartet, dass die flexiblen<br />

Wechselkurse systematisch auf die makroökonomischen<br />

Fundamentaldaten<br />

reagieren. Heute wissen wir, dass das<br />

nicht der Fall ist, sondern dass Wechselkurse<br />

völlig losgelöst davon sind – und<br />

wenn sie sich an den ökonomischen<br />

Faktoren ausrichten, dann mit Zinsdifferenzen,<br />

die genau das Gegenteil dessen<br />

sind, was im Lehrbuch steht und erwartet<br />

wurde. Die Realität flexibler<br />

Wechselkurse ist ein Chaos.<br />

DSZ: Welche Konsequenzen sind nötig?<br />

Bofinger: Ich halte es für sinnvoll, dass<br />

Notenbanken eingreifen und versuchen,<br />

die Wechselkurse so zu steuern,<br />

wie es den Theorien entspricht. Ich plä-<br />

Hofft, dass die Staaten aus Katastrophen<br />

lernen: Prof. Peter Bofinger. Foto dpa<br />

diere also für abgestimmte Devisenmarktinterventionen,<br />

ein „managed<br />

floating“ zwischen den Zentralbanken<br />

der wichtigsten Weltwährungen, also<br />

von Fed, EZB, japanischer und chinesischer<br />

Notenbank. Voraussetzung für<br />

die Stützung der Währung eines Landes<br />

durch eine andere Notenbank wäre allerdings,<br />

dass es ein hohes Maß an Kooperation<br />

gibt und man sich darauf verlassen<br />

kann, dass in dem Land eine vernünftige<br />

Politik durchgesetzt wird. Dass<br />

dies zurzeit schwierig ist, sieht man am<br />

Euro-Dollar-Raum: Eine Stützung der<br />

US-Währung wäre problematisch, solange<br />

die Amerikaner eine extrem expansive<br />

Politik betreiben.<br />

Griechenland zeigt sich zuversichtlich<br />

Umschuldung vermeiden<br />

Griechenland hat eine Bewältigung<br />

seiner Finanzkrise ohne Umschuldung<br />

in Aussicht gestellt. Dabei würden<br />

auch Privatisierungserlöse von<br />

insgesamt sieben Milliarden Euro bis<br />

zum Jahr 2013 helfen, sagte Finanzminister<br />

Giorgos Papakonstantinou in<br />

einem Reuters-Interview.<br />

Es gebe keine Gespräche über eine<br />

Umschuldung. Diese würde weder<br />

Griechenland noch seiner<br />

Wirtschaft, seinen Banken, seinen Bürgern<br />

oder Europa helfen, betonte der<br />

Politiker und wies damit Berichte über<br />

Umschuldungsverhandlungen zurück.<br />

Papakonstantinou äußerte sich zudem<br />

zuversichtlich, dass Griechenland die<br />

vierte Tranche von Nothilfen im März<br />

ausgezahlt bekommt. Die Regierung<br />

mache bei der Bekämpfung des Defizits<br />

und der Umsetzung unliebsamer Reformen<br />

solide Fortschritte.<br />

„Wir haben zum Jahresende 2010<br />

unsere Ziele erreicht, die Reformen lau-<br />

fen nach Plan“, sagte der Minister. Aus<br />

dem Verkauf von Staatseigentum in diesem<br />

Jahr erwarte er Einahmen von einer<br />

Milliarde Euro, auf die in den kommenden<br />

zwei Jahren weitere sechs Milliarden<br />

Euro folgen sollten. In seiner Finanznot<br />

verkauft Griechenland Flughäfen,<br />

Versorgungsbetriebe, Immobilien<br />

und Wettlizenzen. Solange Griechenland<br />

seine Aufgaben erledige, gebe es<br />

keine Zweifel an einer Auszahlung der<br />

nächsten Tranchen von Nothilfen, sagte<br />

Papakonstantinou weiter.<br />

Griechenland hat ein riesiges<br />

Haushaltsdefizit und muss seine Neuverschuldung<br />

schrittweise senken. Im<br />

Gegenzug bekommt das Mittelmeerland<br />

ein Hilfspakt von Internationalem<br />

Währungsfonds und Europäischer Union<br />

in Höhe von 110 Milliarden Euro. Mit<br />

harten Sparmaßnahmen hat Griechenland<br />

das Defizit im vergangenen Jahr<br />

auf 9,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts<br />

gedrückt und peilt für 2011 ein<br />

Minus von 7,4 Prozent an. In diesem<br />

DSZ: Abgestimmte Devisenmarktinterventionen<br />

der Zentralbanken setzen ein<br />

großes Maß an Vertrauen voraus.<br />

Bofinger: Dies sind die Grundvoraussetzungen,<br />

aber mein Modell schließt auch<br />

die Möglichkeit ein, trotz eines abgestimmten<br />

Wechselkursregimes unterschiedliche<br />

Zinspolitiken mit entsprechend<br />

unterschiedlichen Zinsniveaus<br />

betreiben zu können. Im Augenblick leidet<br />

die Weltwirtschaft darunter, dass alle<br />

großen Akteure rein nationale Interessen<br />

verfolgen und überhaupt keine<br />

Kooperationsbereitschaft besteht. Dafür<br />

steht ja auch der Begriff des Währungskrieges.<br />

Ich halte diese Entwicklung<br />

für fatal und hoffe, dass es nicht einer<br />

neuen, noch schwierigeren Krise<br />

bedarf, um zu erkennen, dass man vernetzten<br />

Waren- und Finanzmärkten eine<br />

abgestimmte Wirtschafts- und Währungspolitik<br />

gegenüberstellen muss.<br />

DSZ: US-Finanzminister Timothy Geithner<br />

hatte Interventionsobergrenzen für Leistungsbilanzdefizite<br />

und -überschüsse vorgeschlagen.<br />

Bofinger: Ein solcher Vorschlag ist<br />

schwer umzusetzen. Die Stellungnahme<br />

von Bundeswirtschaftsminister Rainer<br />

Brüderle in diesem Zusammenhang<br />

war richtig: Man kann nicht den deutschen<br />

Exporteuren vorschreiben, sie<br />

dürften ab Oktober eines Jahres nicht<br />

mehr exportieren, weil sonst die Überschüsse<br />

eine festgelegte Obergrenze<br />

überschreiten würden.<br />

DSZ: Brüderle sprach in diesem Zusammenhang<br />

von Planwirtschaft …<br />

Karikatur Nel/ distr. cartooncommerz.de<br />

Jahr dürfte die rezessionsgeplagte Wirtschaft<br />

noch um drei Prozent schrumpfen,<br />

bevor sie 2012 auf Wachstumskurs<br />

gehen soll. Aus der Exportbranche gebe<br />

es dafür ermutigende Signale, sagte Papakonstantinou.<br />

In der Frage gemeinsamer Anleihen<br />

aller Euro-Länder erwartet der Finanzminister<br />

in naher Zukunft eine Einigung.<br />

Die EU werde mit Sicherheit eine<br />

Lösung finden, um die gemeinsame<br />

Währung zu schützen. Die Bundesregierung<br />

lehnt solche Euro-Bonds strikt<br />

ab, bei denen faktisch alle 17 Euro-Länder<br />

einen Teil ihrer Schulden zusammen<br />

finanzieren würden und ein gemeinsames<br />

Kredit-Rating bekämen. Im<br />

Gegensatz zu Sorgenkindern wie Portugal<br />

und Spanien kann sich Deutschland<br />

zu günstigen Konditionen Geld leihen.<br />

Der Euro-Bond wäre für die deutschen<br />

Steuerzahler teurer, weil Deutschland<br />

seinen Zinsvorteil in einer gemeinsamen<br />

Anleihe mit den Schuldensündern<br />

verlieren würde. rtr<br />

Bofinger: Die Grundannahme, auf der<br />

die amerikanischen Vorschläge beruhen,<br />

ist indes richtig: Es kann nicht sein,<br />

dass Länder wie Deutschland über Jahre<br />

hinweg ihre Binnennachfrage vernachlässigen,<br />

nicht konsumieren und<br />

stattdessen ihre gesamte Dynamik aus<br />

den Exporten beziehen. Das ist für die<br />

Weltwirtschaft schädlich. So ist in China<br />

der Anteil des privaten Verbrauchs<br />

am BIP in der Boomphase von 50 Prozent<br />

auf 35 Prozent gesunken. Solche<br />

Fehlentwicklungen werden zu Recht<br />

von den Vereinigten Staaten angeprangert.<br />

Doch das ist nicht unbedingt eine<br />

Wechselkurs-, sondern vor allem eine<br />

Lohnfrage. Wenn die Arbeitnehmer angemessen<br />

am wachsenden Wohlstand<br />

einer Volkswirtschaft partizipieren,<br />

dann werden sie auch zu Nachfragern.<br />

Das Problem stellte sich für Deutschland<br />

und für China.<br />

DSZ: Wer könnte auf supranationaler Ebene<br />

die Wechselkurspolitik überwachen?<br />

Bofinger: Der IWF wurde 1944 genau dafür<br />

geschaffen. Das setzt allerdings voraus,<br />

dass die Länder bereit sind, dem<br />

Fonds auch die entsprechenden Kompetenzen<br />

zuzubilligen. Auch hier kommen<br />

wir wieder auf den Punkt zurück:<br />

Ohne Kooperationsbereitschaft geht es<br />

nicht. Aber wenn inmitten des zweiten<br />

Weltkrieges eine solche Institution und<br />

ein globales Weltwährungssystem entworfen<br />

werden konnte, das bis Anfang<br />

der 70er Jahre hielt, dann sollte eine<br />

solche Übereinkunft heute auch möglich<br />

sein. Es wäre doch schön, wenn wir<br />

aus Katastrophen lernten und nicht alle<br />

Lernprozesse wiederholen müssten.<br />

KURZMELDUNGEN<br />

Steuerrecht: Schäuble will<br />

erst ab 2012 entrümpeln<br />

Bundesfinanzminister Wolfgang<br />

Schäuble will die Bürger erst 2012<br />

durch Steuervereinfachungen entlasten<br />

und eckt damit in der Koalition<br />

an. Führende Politiker von<br />

Union und FDP forderten, das Steuerrecht<br />

bereits rückwirkend zum<br />

Beginn dieses Jahres auszumisten.<br />

Sie wollen vermeiden, dass<br />

Schwarz-Gelb beim Wähler als<br />

knausrig dasteht. Schäubles Entwurf<br />

für ein „Steuervereinfachungsgesetz<br />

2011“ sieht als Stichtag<br />

für die meisten der 41 geplanten<br />

Änderungen den 1. Januar<br />

2012 vor. Wichtigster Punkt ist die<br />

Erhöhung des Arbeitnehmer-<br />

Pauschbetrags von 920 auf 1000<br />

Euro, von der alle Steuerzahler profitieren<br />

würden.<br />

Kartellrecht: Eu kommt Sündern<br />

immer öfter auf die Schliche<br />

Kartellsünder in der Europäischen<br />

Union werden immer häufiger aufgespürt.<br />

Im vergangenen Jahr verhängte<br />

die EU-Kommission wegen<br />

illegaler Absprachen Bußgelder<br />

über 3,05 Milliarden Euro gegen<br />

Firmen, wie die Anwaltskanzlei<br />

Freshfields Bruckhaus Deringer errechnet<br />

hat. Das waren fast doppelt<br />

soviel wie ein Jahr zuvor. Einen wesentlichen<br />

Grund für die zunehmende<br />

Entdeckung sehen die Experten<br />

in einer besseren grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit<br />

der Kartellbehörden. Zudem helfe<br />

das Kronzeugenprogramm der EU,<br />

erläutert Martin Klusmann, Kartellrechtsanwalt<br />

bei Freshfields.<br />

Derivate-Kontrolle: US-Aufsicht<br />

sucht nach „Plan B“<br />

In den USA bringt der harte Sparkurs<br />

die strengere Kontrolle des<br />

außerbörslichen Derivate-Handels<br />

ins Wanken. Es müsse ein „Plan B“<br />

zur besseren Überwachung des<br />

600-Billionen-Dollar schweren<br />

Marktes erarbeitet werden, erklärte<br />

ein führendes Mitglied der Derivate-Aufsichtsbehörde<br />

Commodity<br />

Futures Trading Commission<br />

(CFTC) im Interview mit Reuters<br />

ein. Sollte der Kongress kein zusätzliches<br />

Geld für die Reform genehmigen,<br />

müssten Alternativen<br />

zur bisher geplanten Umsetzung<br />

gesucht werden, sagte der Republikaner<br />

Scott O‘Malia. Ursprünglich<br />

sollte die Behörde in diesem Jahr<br />

etwa 92 Millionen Dollar mehr erhalten,<br />

um die Reformen umzusetzen<br />

und ihre zusätzlichen Aufgaben<br />

zu erfüllen. rtr


07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

MEINUNG UND HINTERGRUND<br />

Mitten in der Schuldenkrise bekommt<br />

die Eurozone Zuwachs und niemanden<br />

beunruhigt es. Was zunächst wie ein<br />

Paradoxon klingt, entpuppt sich im<br />

Falle von Estland als gar nicht abwegig.<br />

Der Beitritt des baltischen Staates,<br />

am 1. Januar vollzogen, gilt<br />

schlichtweg als logischer Schritt.<br />

Estland weist eine der niedrigsten Verschuldungen<br />

auf und hat die Währungsumstellung<br />

von Krone zu Euro<br />

langfristig vorbereitet. Der Beitritt des<br />

17. Landes zur Währungsunion werde<br />

ähnlich problemlos ablaufen wie der<br />

Einstieg Maltas oder Sloweniens, hatten<br />

Analysten prognostiziert. Die Regierung<br />

in Tallinn hofft darauf, durch den<br />

Euro ausländische Investoren anzulocken<br />

und den Handel zu stärken.<br />

Zudem ist es für das 1,3 Millionen<br />

Einwohner zählende nordeuropäische<br />

Land ein weiterer Schritt in Richtung<br />

Westen – heraus aus der Umklammerung<br />

des mächtigen Nachbarn Russland.<br />

Der estische Bürger aber denkt<br />

wahrscheinlich gar nicht in diesen Dimensionen.<br />

Er hofft, Geld zu sparen.<br />

Vor allem Hausbesitzer profitieren, ihre<br />

Hypotheken laufen bei den großen in<br />

Estland tätigen ausländischen Geldhäusern<br />

wie der Swedbank, SEB und<br />

Nordea längst in Euro.<br />

Friedrich Heinemann vom Zentrum<br />

für Europäische Wirtschaftsforschung<br />

(ZEW) verweist auf die Errungenschaften<br />

Estlands. Das Land sei<br />

kaum verschuldet und politisch stabil,<br />

erklärt Heinemann. Deswegen müsse<br />

der Beitritt zur Eurozone auch in der<br />

Schuldenkrise vollzogen werden. „In<br />

der Krise innezuhalten und den Prozess<br />

zu stoppen, wäre Panikmache.“<br />

Während Estland mit dem Eurobeitritt<br />

große Erwartungen verknüpft, ist<br />

das Interesse anderer Mitgliedskandidaten<br />

wie Polen und Tschechien mit<br />

den Rettungsaktionen der Eurozone für<br />

Griechenland und Irland rapide gesunken.<br />

Seit an den Kapitalmärkten Unsicherheit<br />

über die Stärke der Währungsgemeinschaft<br />

herrscht und die Angst<br />

vor einer Transferunion umgeht, sind<br />

diese Staaten zu Bedenkenträgern geworden.<br />

Eile bei der Einführung der Gemeinschaftswährung<br />

verspüren sie<br />

schon lange nicht mehr.<br />

Dazu tragen auch die Zweifel über<br />

die Bewältigung der Schuldenkrise in<br />

Portugal und Spanien bei. Diese Länder<br />

zeigten, dass auch ein Euroland an den<br />

Märkten hohe Refinanzierungskosten<br />

haben könne, merkte eine US-Investmentbank<br />

an. „Es gibt mehr Risiken,<br />

wenn man in der Eurozone ist als wenn<br />

man nicht in ihr ist“, so der polnische<br />

Notenbankchef Marek Belka. Die Möglichkeit<br />

der Landeswährung Złoty zur<br />

Abwertung hat wohl hauptsächlich<br />

dazu beigetragen, dass Deutschlands<br />

Nachbarland im vergangenen Jahr<br />

nicht in die Rezession rutschte.<br />

„Zurückhaltung ist das Gebot der<br />

Stunde“, umschreibt LBBW-Analyst<br />

Jens-Oliver Niklasch die Stimmung dieser<br />

Länder. Andere Experten rechnen<br />

jetzt frühestens für 2019 mit einem Beitritt<br />

Polens und Ungarns zur Eurozone<br />

– etwa fünf Jahre später als zunächst erwartet.<br />

Die anderen Baltik-Staaten Litauen<br />

und Lettland dürften es nach Einschätzung<br />

von Capital-Economics-Ökonom<br />

Neil Shearing frühestens 2015<br />

schaffen.<br />

Wäre es nach der Europäischen<br />

Zentralbank (EZB) alleine gegangen,<br />

wäre Estland zum 1. Januar kein Mit-<br />

STANDPUNKT<br />

Nähe bleibt auch in Zukunft modern<br />

Am 5. Januar 2011 ist die Provinzial<br />

Rheinland 175 Jahre alt geworden. Sie<br />

gehört damit zu den ältesten und erfolgreichstenVersicherern<br />

in Deutschland.<br />

ULRICH JANSEN<br />

Im Jahr 1836 in Koblenz für die preußische<br />

Rheinprovinz gegründet, siedelte<br />

die Provinzial Feuersozietät<br />

1875 zusammen mit dem Oberpräsidenten<br />

nach Düsseldorf über, wo sie<br />

seither ihren Sitz hat. Wie viele andere<br />

Versicherer auch hat die Provinzial mit<br />

dem Angebot von Feuerversicherungen<br />

für Wohngebäude begonnen. Im Laufe<br />

des 19. Jahrhunderts kamen andere<br />

Sparten hinzu. Seit 1914 bietet die Provinzial<br />

auch Lebensversicherungen an.<br />

Mittlerweile hat das Unternehmen zwei<br />

Millionen Kunden und erzielte 2010<br />

über 2,4 Milliarden Euro an Prämieneinnahmen.<br />

Erfolgreiche Kooperation<br />

mit Sparkassen<br />

Eine wichtige Säule für den langjährigen<br />

unternehmerischen Erfolg ist die<br />

Zusammenarbeit mit den Sparkassen.<br />

Bereits seit 1908 kooperieren die Provinzial<br />

und die Sparkassen! Zunächst<br />

vermittelten die damaligen „Geschäftsführer“<br />

der Provinzial Hypotheken für<br />

die Sparkassen. Im Gegenzug erwartete<br />

die Provinzial, beliehene Gebäude bei<br />

der Provinzial gegen Feuer zu versichern.<br />

Diese Zusammenarbeit hat sich<br />

in den Jahrzehnten darauf immer weiter<br />

vertieft – vor allem Lebensversicherungen<br />

und Vorsorgeprodukte der Provinzial<br />

wurden seit den 50er-Jahren<br />

durch die Sparkassen verkauft. Heute<br />

kooperiert die Provinzial mit 46 Sparkassen.<br />

Dabei werden mittlerweile vier<br />

von fünf Vorsorgeprodukten über die<br />

Sparkassen verkauft. Seit Ende der 90er-<br />

Jahre sind die rheinischen und rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen sowie der<br />

Landschaftsverband Rheinland die Gewährträger.<br />

Die Provinzial Rheinland<br />

führt seither den Zusatz „Die Versicherung<br />

der Sparkassen“, ist nach wie vor<br />

Marktführer in ihrer Region und lässt<br />

ihre Gewährträger durch jährliche Ausschüttungen<br />

an ihrem Erfolg teilhaben.<br />

Neben dieser tiefen Verankerung<br />

in eine große und starke Gruppe ist<br />

Sieht in der Zusammenarbeit mit den Sparkassen eine wichtige Säule für den langfristigen<br />

unternehmerischen Erfolg: Ulrich Jansen. Foto Provinzial Rheinland<br />

meines Erachtens aber noch etwas anderes<br />

wichtig für den langjährigen Erfolg<br />

der Provinzial Rheinland.<br />

Menschen haben eine Seele, Unternehmen<br />

mit einer langen Geschichte<br />

entwickeln auch eine Art Seele. Diese<br />

lässt sich nicht kopieren, und es braucht<br />

Jahrzehnte, bis Werte selbstverständlich<br />

in einem Unternehmen gelebt und<br />

vor allem vom Kunden wahrgenommen<br />

werden. Jedes Unternehmen hat seine<br />

eigene Kultur, die von den Menschen<br />

geprägt ist, die dafür gearbeitet haben<br />

oder arbeiten. Die Provinzial Rheinland<br />

hat sich in 175 Jahren Geschichte ihre<br />

eigene ganz besondere Kultur geschaf-<br />

HINTERGRUND<br />

fen und erhalten, und auch die „neuen“<br />

Gewährträger haben daran tatkräftig<br />

mitgewirkt. Natürlich: Unternehmen<br />

können nur dann so lange am Markt<br />

sein, wenn sie betriebswirtschaftlich erfolgreich<br />

sind. Das ist aber eben nur die<br />

eine Seite der Medaille.<br />

Unternehmenskultur<br />

als ein Schlüssel des Erfolgs<br />

Anhaltender wirtschaftlicher Erfolg –<br />

gerade in unserer Branche – ist ohne<br />

die besondere Kultur eines Unternehmens<br />

kaum denkbar. Nachhaltiger Ein-<br />

Estlands logischer Schritt in die Eurozone<br />

glied der Währungsunion geworden.<br />

Die Notenbank hatte im Frühjahr 2010<br />

Vorbehalte gegen einen Beitritt geäußert.<br />

Es sei fraglich, ob das baltische<br />

Land seine Inflation gut genug im Griff<br />

habe, hieß es damals. Die EU-Kommission<br />

hatte Mitte Mai die EZB überstimmt<br />

und grünes Licht für die Aufnahme der<br />

Esten gegeben. Die Inflation des Ostsee-<br />

Anrainers ist zuletzt gefallen. Für kommendes<br />

Jahr rechnet die Notenbank<br />

mit einem Wirtschaftswachstum von<br />

3,9 Prozent.<br />

Bei der EZB zieht der Beitritt Estlands<br />

zur Währungsunion ein Stühlerücken<br />

nach sich: Denn nun sitzen die<br />

satz für den Verbund und die Kunden,<br />

vorbildliches Engagement für Umwelt<br />

und Soziales sowie schließlich auch die<br />

Zugewandtheit zu den Mitarbeitern –<br />

das sind beispielhaft die wesentlichen<br />

Dimensionen der Kultur der Provinzial<br />

Rheinland und wichtige Voraussetzungen<br />

für unternehmerischen Erfolg.<br />

Jubiläen eignen sich immer auch<br />

für Ausblicke. In Zeiten der Globalisierung<br />

wird verschiedentlich das Regionalitätsprinzip<br />

der öffentlichen Versicherer<br />

als nicht mehr zeitgemäß dargestellt.<br />

Gerade in der Finanzkrise hat<br />

sich aber gezeigt: Das Gegenteil ist der<br />

Fall. Dies gilt – bis auf wenige Ausnahmen<br />

– übrigens für Versicherer weltweit.<br />

Ich behaupte: Wenn die Welt immer<br />

unübersichtlicher wird, braucht<br />

der Mensch Orientierung – zum Beispiel<br />

durch unsere sprichwörtliche Nähe. Die<br />

Sparkasse um die Ecke oder eine Geschäftsstelle<br />

der Provinzial in einem<br />

Ortskern – all das trägt dazu bei, den<br />

Menschen in diesen unpersönlichen<br />

Zeiten vertraute Anlaufstellen zu geben<br />

und dabei ein Gefühl von Sicherheit<br />

und Zuverlässigkeit zu vermitteln – etwa<br />

durch ein Gespräch oder durch die<br />

Kompetenz des Vermittlers oder Sparkassenberaters<br />

vor Ort. Wer die Sorgen<br />

und Eigenarten der Menschen durch eigene<br />

Anschauung kennt, kann ihnen<br />

besser helfen. Oder anders formuliert:<br />

Ein Rheinländer tickt eben anders als<br />

ein Berliner oder ein Bayer. Selbst im<br />

Geschäftsgebiet der Provinzial Rheinland<br />

sind Nordrhein und Südrhein Gebiete<br />

deutlich unterschiedlicher Mentalitäten.<br />

Dem gilt es meiner Meinung<br />

nach auch im 21. Jahrhundert weiter<br />

Rechnung zu tragen – zum Beispiel<br />

durch stark aufgestellte und erfolgreiche<br />

regionale Versicherer. Nähe ist<br />

und bleibt auch in Zukunft modern.<br />

Und übrigens auch wirtschaftlich –<br />

denn das zeigt an jedem Jahresende<br />

der zahlenmäßige Erfolg der Provinzial<br />

Rheinland, der sich im Vergleich zu anderen<br />

– auch noch größeren Versicherern<br />

– mehr als sehen lassen kann.<br />

Ihre herausragende Ertragsstärke,<br />

ihre Unternehmenskultur und ihre Verankerung<br />

in der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

sind gute Voraussetzungen für<br />

die Provinzial Rheinland, auch in<br />

schwierigen Zeiten optimistisch in eine<br />

erfolgreiche Zukunft zu blicken!<br />

Der Autor ist Vorstandsvorsitzender der<br />

Provinzial Rheinland Versicherungen.<br />

Noch sind die neuen Münzen gewöhnungsbedürftig. Doch die Esten begrüßen den Euro<br />

als Türöffner Richtung Westen. Foto dpa<br />

Zentralbankchefs von 17 und nicht<br />

mehr 16 Euroländern im Kreis des EZB-<br />

Rats, der sich alle zwei Wochen im 36.<br />

Stock des Euro-Towers in Frankfurt<br />

trifft. Im sogenannten erweiterten Rat<br />

der EZB war Estland schon seit dem Beitritt<br />

zur EU mit dabei. Diesem Gremium<br />

gehören neben EZB-Präsident Jean-<br />

Claude Trichet und seinem Stellvertreter<br />

Vitor Constancio die Notenbankchefs<br />

aller 27 EU-Länder an. Während<br />

der erweiterte Rat vor allem ein Beratungsgremium<br />

ist, darf Estlands Zentralbankgouverneur<br />

Andres Lipstok als<br />

Mitglied des EZB-Rats nun endlich auch<br />

bei der Geldpolitik mitentscheiden. rtr<br />

KOMMENTAR<br />

Der Dax startet<br />

munter ins Jahr<br />

HARTMUND HÖLZER<br />

Zwar ist der Leitindex des deutschen Aktienmarktes<br />

kurz vor der Ziellinie noch<br />

leicht eingeknickt, doch hat das die Bilanz<br />

des Jahrgangs 2010 kaum beeinträchtigt.<br />

Das Erwartungssoll hat der Dax der 30 umsatzstärksten<br />

deutschen Aktien deutlich<br />

übertroffen – wenn auch erst dank einer<br />

starken zweiten Halbzeit. Das Plus von<br />

16,1 Prozent geht voll auf das Konto der<br />

zweiten Jahreshälfte.<br />

Bis zur Jahresmitte hatte der Dax mit<br />

5966 Punkten seit dem Jahresultimo 2009<br />

gerade einmal neun Zähler hinzugewonnen.<br />

Für 2010 hatten die Experten der Analystenzunft<br />

allerdings auch nicht allzu viel<br />

erwartet. In der traditionellen „Handelsblatt“-Umfrage<br />

hatten sie den Dax Ende<br />

2010 im Mittel bei 6340 Punkten gesehen.<br />

Tatsächlich gewannen die Aktienkurse<br />

dank einer kräftigen konjunkturellen<br />

Schubkraft im Jahresverlauf so an Fahrt,<br />

dass der Index der 30 Titel der „ersten Reihe“<br />

am 7. Dezember erstmals seit Juni<br />

2008 wieder die Marke von 7000 Punkten<br />

übersprang. Zwei Wochen später steuerte<br />

er mit 7078 Zählern sein Jahreshoch an.<br />

Mit 6914 Punkten konnte der Rekord bis<br />

zum Jahresschluss zwar nicht behauptet<br />

werden, blieb aber in Sichtweite.<br />

Der durch überraschend gute Unternehmensgewinne<br />

beschleunigte Höhenflug<br />

verlief für die 30 Dax-Titel indes nicht<br />

im Gleichschritt. Neben hohen zweistelligen<br />

Gewinnen der VW-Vorzüge (85,8 Prozent),<br />

von BMW (85,1 Prozent), MAN (63,5<br />

Prozent) und Siemens (44,4 Prozent) gab<br />

es auch empfindliche Verluste. So bei den<br />

Schwergewichten E.on und RWE, die jeweils<br />

mehr als 20 Prozent einbüßten. An<br />

der T-Aktie (minus 6,2 Prozent) ging der<br />

Kursaufschwung ebenso vorbei wie an der<br />

Deutschen Bank (minus 13,3 Prozent). Das<br />

erklärt denn auch, dass mit dem M-Dax die<br />

50 Titel mittlerer Unternehmen die erste<br />

Garnitur des deutschen Aktienmarktes einmal<br />

mehr übertrafen. Die 50 M-Dax-Titel<br />

konnten 2010 mit einem Zugewinn von<br />

34,9 Prozent sogar die ausgezeichnete<br />

Performance des Jahres 2009 (plus 34,0<br />

Prozent) noch leicht toppen. Vier Ausreißer<br />

kamen um mehr als 100 Prozent voran:<br />

ProSieben, Boss Vorzüge, Lanxes und Leoni.<br />

An der Wall Street konnten die maßgeblichen<br />

Indices 2010 mit den deutschen<br />

Vorgaben nicht Schritt halten. Das erklärt<br />

sich vor allem damit, dass die US-Konjunktur<br />

nur zögerlich in Schwung kam. Selbst<br />

massive Konjunkturstützungsmaßnahmen<br />

und reichliche Liquiditätsspritzen der Zentralbank<br />

bescherten dem Arbeitsmarkt<br />

kaum Impulse. Da verwundert es nicht,<br />

dass der Dow Jones mit 10,9 Prozent weit<br />

unter dem Plus von 2009 (19 Prozent) blieb<br />

und der marktbreitere Standard & Poor’s<br />

500 mit knapp 13 Prozent nur wenig besser<br />

über die Runden kam. Selbst für den<br />

technologieorientierten Nasdaq Composite<br />

– 2009 mit 44 Prozent der große Gewinner<br />

– blieb die Bilanz 2010 mit 17 Prozent<br />

eher enttäuschend.<br />

Für 2011 sind die Experten, zumindest<br />

für den deutschen Aktienmarkt, überwiegend<br />

zuversichtlich gestimmt. Nach<br />

der jüngsten „Handelsblatt“-Umfrage bei<br />

38 Kreditinstituten aus dem In- und Ausland<br />

rechnen die meisten Experten zwar<br />

nicht mit einer„ungebremsten Fortsetzung<br />

des Kursfeuerwerks“, doch gelten deutsche<br />

Aktien nach wie vor als attraktiv. Im Durchschnitt<br />

liegen die Erwartungen für den Dax<br />

zum Jahresende bei 7605 Punkten. Das<br />

entspräche einem Plus von rund zehn Prozent.<br />

Einige Institute geben sich betont optimistisch.<br />

Allein acht trauen dem Dax einen<br />

Sprung über die 8000 zu, wobei die<br />

Spitzenwerte bei 8300 liegen.<br />

Die günstigen Prognosen stützen sich<br />

auf ein robustes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

um reichlich zwei Prozent<br />

und nochmals steigende Unternehmensgewinne.<br />

Aktien dürften 2011 zudem von<br />

der stärkeren Sachwertorientierung der<br />

Anleger profitieren, überzeugend demonstriert<br />

durch den Höhenflug des Goldpreises.<br />

Trotz eines leichten Anziehens der Inflationsrate<br />

dürften festverzinsliche Titel<br />

die Präferenz für die Aktie kaum beeinträchtigen.<br />

Trotz aller Zuversicht bleiben Unsicherheitsfaktoren.<br />

So die Schuldenkrise,<br />

so auch die Frage, ob die Schwellenländer,<br />

allen voran China, in diesem Jahr die gleiche<br />

Schubkraft entfalten wie 2010. Per saldo<br />

sind jedoch die Chancen für ein drittes<br />

Boomjahr in Folge höher zu bewerten als<br />

die Risiken. Der erste Handelstag des neuen<br />

Jahres verlief gleichsam nach Maß: Der<br />

Dax legte 1,1 Prozent zu und näherte sich<br />

bis auf zehn Punkte der Marke von 7000.<br />

3


4 07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

GELD UND KAPITAL<br />

B Ö RSE LIVE<br />

Annette Eimermacher ist n-tv-Moderatorin<br />

und Börsenbeobachterin in Frankfurt.<br />

SCHLAGLICHTER<br />

Auf ein frohes und<br />

erfolgreiches Jahr<br />

Das Jahr ist jung wie frisch gefallener<br />

Schnee – während wir leider<br />

immer älter werden. Aber genug<br />

der Lyrik, wenden wir uns lieber<br />

den Fakten zu: Der Dax hat 2010<br />

um 16 Prozent zugelegt und dabei<br />

zeitweise die 7000er-Marke übersprungen,<br />

der MDax nahm unterdessen<br />

die 10 000er-Hürde. Und da<br />

Psychologie das halbe Leben ist<br />

und an der Börse noch ein bisschen<br />

mehr, kann 2011 doch eigentlich<br />

nur gut werden, oder?<br />

Bis heute – wir schreiben den 7. Januar<br />

– befinden wir uns noch in<br />

dieser besonderen Zeitzone, zu der<br />

auch die Tage „zwischen den Jahren“<br />

gehören. In dieser Zeitspanne<br />

ist ein Großteil der Großinvestoren<br />

nicht aktiv am Handel beteiligt,<br />

stattdessen übernehmen die Kleinanleger<br />

das Ruder. Und wie geht es<br />

jetzt weiter?<br />

Ganz fundamental kommt es natürlich<br />

auf die Unternehmensgewinne<br />

an. Sind die gut, so ist Platz<br />

nach oben. Sind die schlecht, dann<br />

ist Platz nach unten. So einfach ist<br />

das also wieder einmal. Und wenn<br />

ich mir die Prognosen anschaue,<br />

die diese Tage meinen Schreibtisch<br />

besetzt halten, so geben sie grundsätzlich<br />

Anlass zur Freude. Allein<br />

ein Problem bleibt: Die Vorhersagen<br />

der – wie böse Zungen sie nennen<br />

– professionellen Kaffeesatzleser,<br />

gehen sehr, sehr weit auseinander.<br />

Bemühen wir also die Statistik:<br />

„Börse Online“ hat eine Erhebung<br />

unter 13 Banken gemacht. Elf Institute<br />

sagen einen weiteren Anstieg<br />

des deutschen Leitindex voraus.<br />

Die mit 9000 Punkten optimistischste<br />

Prognose gaben die Researcher<br />

von Silvia Quandt Investment<br />

Banking ab. Wesentlich vorsichtiger<br />

ist man da bei HSH Nordbank<br />

und Helaba. Hier liegen die<br />

Prognosen für den Dax nur bei<br />

6800 bzw. 6200 Punkten. Übrigens,<br />

auch die Leser und Nutzer von<br />

„Börse Online“ sind äußerst optimistisch.<br />

Von knapp 10 000 Teilnehmern<br />

einer Umfrage sind fast<br />

drei Viertel der Meinung, dass der<br />

Dax Ende 2011 bei 8000 Punkten<br />

notiert.<br />

Die Optimistin in mir freut sich.<br />

Die Pessimistin fragt sich, ob da<br />

nicht schon wieder zu viel Euphorie<br />

im Markt ist? So oder so, ich<br />

wünsche Ihnen ein frohes und erfolgreiches<br />

Jahr 2011.<br />

Wer ist der Beste<br />

in diesem Land<br />

Schauen wir noch ein letztes Mal<br />

zurück und sehen, wer seine Sache<br />

2010 besonders gut gemacht hat.<br />

Also, besonders schlecht war offenbar<br />

Deutsche Bahn-Chef Rüdiger<br />

Grube. In der Umfrage „Manager<br />

nach Noten“ des Wiesbadener Unternehmensberaters<br />

Manfred Niedner<br />

rutscht er in Sachen Ansehen<br />

auf den letzten Platz ab. Die 1000<br />

befragten deutschen Führungskräfte<br />

geben ihm nur die Note 3,9.<br />

Der Beste, der mit dem höchsten<br />

Ansehen unter den wichtigsten<br />

Konzernlenkern in Deutschland,<br />

ist der Mann, dessen Vertrag soeben<br />

bis Ende 2016 verlängert wurde:<br />

VW-Chef Martin Winterkorn.<br />

Mit einer Schulnote von 2,1 verteidigt<br />

er seinen Spitzenplatz mit<br />

deutlichem Abstand. Auf Platz<br />

zwei des Image-Rankings landet<br />

der Chef der Deutschen Bank, Josef<br />

Ackermann. Er verbessert sich<br />

deutlich von Note 3,2 auf 2,4. Platz<br />

drei belegt Daimler-Chef Dieter<br />

Zetsche. Die Befragten konnten übrigens<br />

Schulnoten von „Eins“ bis<br />

„Sechs“ vergeben. Bleibt nur noch<br />

die Frage, wieso niemand die Note<br />

„Eins“ bekommen hat? Okay, die<br />

Sechs war ja auch nicht vertreten.<br />

Die Top-Seller des Sparkassen Brokers<br />

Porsche gewinnt nicht nur vor Gericht<br />

Ein New Yorker Gericht hat vergangene<br />

Woche eine Klage von Investoren abgewiesen,<br />

wodurch Porsche einen Teilerfolg<br />

bei der Abwehr möglicher Schadenersatzforderungen<br />

in den USA erzielen<br />

konnte. Vor dem Bundesgericht hatten<br />

insgesamt 39 Kläger Ansprüche im Zusammenhang<br />

mit dem Versuch von Porsche<br />

geltend machen wollen, den größeren<br />

Wettbewerber Volkswagen zu<br />

übernehmen. Der Gesamtschaden der<br />

Hedge-Fonds, die Porsche Marktmanipulation<br />

vorwerfen, soll zwei Milliarden<br />

US-Dollar betragen.<br />

In der Urteilsbegründung hieß es,<br />

dass die bundesstaatlichen US-Wertpapiergesetze<br />

keine Anwendung auf die<br />

betroffenen Aktiengeschäfte fänden.<br />

Im Jahr 2008 hatte sich Porsche mit<br />

schwer durchschaubaren Aktiengeschäften<br />

die Mehrheit an Volkswagen<br />

gesichert. Durch den daraus entstandenen<br />

Höhenflug der VW-Stammaktien<br />

sahen sich Investoren, die auf fallende<br />

Kurse gesetzt hatten, geschädigt. Porsche<br />

bezeichnet die Klage als unbe-<br />

Pakistan ist durch die große Überschwemmung<br />

im Sommer 2010 wirtschaftlich<br />

arg in Mitleidenschaft gezogen<br />

worden und hat als weltweit<br />

achtgrößter Weizenproduzent enorme<br />

Ernteeinbußen hinnehmen müssen.<br />

Aber die finanzielle Zweckehe mit den<br />

USA, die Milliardensummen in das<br />

Land pumpt, um sich die Regierung im<br />

Zuge der Taliban-Bekämpfung im<br />

Nachbarstaat Afghanistan gewogen<br />

zu halten, kann einen Teil der Einnahmeausfälle<br />

kompensieren. Jetzt ist ein<br />

zweiter großer Geldgeber ins Leben<br />

Pakistans getreten: China.<br />

DR. REINER MERKEL<br />

Wenige Tage vor Weihnachten<br />

hat Chinas Premierminister<br />

Wen Jiabao Pakistans Hauptstadt<br />

Islamabad einen dreitägigen Besuch<br />

abgestattet, der auf den ersten<br />

Blick nicht erfolgreicher für Pakistans<br />

Regierung hätte verlaufen können. Innerhalb<br />

der kommenden drei Jahre sollen<br />

chinesische Staatsunternehmen<br />

mindestens 20 Milliarden US-Dollar in<br />

Pakistan investieren. Darüber hinaus<br />

fließen durch chinesische Privatunternehmen<br />

weitere 15 Milliarden US-Dollar<br />

als Investitionen nach Pakistan. Ferner<br />

wurde eine Soforthilfe zur Bekämpfung<br />

der Flutschäden in Höhe von 229<br />

Millionen US-Dollar bereitgestellt, zudem<br />

erhält Pakistan einen zinsbegünstigten<br />

Kredit über weitere 400 Millionen<br />

US-Dollar.<br />

Durch dieses Maßnahmenpaket<br />

soll der bilaterale Handel zwischen den<br />

Ländern bis ins Jahr 2015 auf 18 Milliarden<br />

US-Dollar angehoben werden,<br />

derzeit sind es sieben Milliarden. Außerdem<br />

soll das hohe Handelsbilanzdefizit<br />

zugunsten Pekings in Höhe von<br />

3,25 Milliarden US-Dollar abgebaut werden.<br />

Für Peking „peanuts“, für Islamabad<br />

bedeutet dies jedoch eine enorm<br />

hohe Verschuldung gegenüber einem<br />

einzelnen Land. Dieses Defizit ist vor<br />

allem durch das seit Juni 2007 wirksame<br />

Freihandelsabkommen zwischen<br />

beiden Ländern aufgelaufen. Seither<br />

wird das Freihandelsabkommen als<br />

Einbahnstraße für chinesische Güter<br />

nach Pakistan genutzt, denn außer Weizen<br />

und Baumwolle kann die Exportwirtschaft<br />

Pakistans nicht viel bieten.<br />

Highway durch<br />

den Himalaya<br />

Eckpunkte der finanziellen chinesischen<br />

Hilfe ist der aufwendige und<br />

teure Ausbau des Karakorum Highways<br />

durch Himalaya-Täler. Dieser soll ganzjährig<br />

Nordpakistan mit der chinesischen<br />

Provinz Xinjiang verbinden.<br />

Ferner wollen chinesische Unternehmen<br />

verstärkt nach Erdöl- und Erdgasvorkommen<br />

sowie nach weiteren Rohstoffen<br />

suchen.<br />

Auch an die Konkretisierung pakistanischer<br />

Hightech-Ambitionen ist<br />

gedacht. Obwohl in Pakistan 23 Prozent<br />

der Bevölkerung unter der Armutsgrenze<br />

leben, gilt das Land als Atommacht<br />

und versucht, international auch in der<br />

Raumfahrt Fuß zu fassen, denn es ver-<br />

fügt über hervorragende Wissenschaftler,<br />

von denen viele in den USA ausgebildet<br />

worden sind. Zur Realisierung<br />

konkreter und marktfähiger Projekte<br />

fehlt es jedoch in Pakistan an den Mitteln.<br />

Darüber hinaus sollen auf Joint-<br />

Venture-Basis Produktionsanlagen für<br />

Elektronikausrüstungen und in der<br />

Schwerindustrie entstehen. In den finanziellen<br />

Zusagen ist bereits der Bau<br />

eines Wasserkraftwerks mit einem Volumen<br />

von 2,2 Milliarden US-Dollar enthalten,<br />

das von chinesischen Arbeitskräften<br />

erbaut werden soll und so gesehen<br />

dem pakistanischen Arbeitsmarkt<br />

nicht viel bringt.<br />

Die chinesischen Engagements in<br />

Pakistan sind schon jetzt erheblich. Derzeit<br />

sind bereits 10 000 chinesische Arbeitskräfte<br />

damit beschäftigt, einen<br />

Staudamm im Norden des Landes zu errichten,<br />

und der Bau des mittlerweile<br />

fünften Atomkraftwerks durch chinesische<br />

Staatsfirmen befindet sich in Planung.<br />

Der Tiefseehafen von Gwadar –<br />

zu 80 Prozent mit chinesischen Mitteln<br />

finanziert – ist mit chinesischer Technologie<br />

und Beratung erbaut worden, ferner<br />

eine Reihe von Telekommunikationsanlagen.<br />

Natürlich sind die Zusagen Wen<br />

Jiabaos politisch motiviert. Peking hat<br />

ein starkes Interesse am kräftigen Ausbau<br />

der Handelsbeziehungen zwischen<br />

beiden Ländern und sieht Pakistan als<br />

einen „allwetterfesten strategischen<br />

Partner“, mit dem schon seit 60 Jahren<br />

diplomatische Beziehungen bestehen.<br />

Zuerst einmal sollen die USA in den<br />

Hintergrund geschoben werden. Auch<br />

in Islamabad gibt es – primär in einflussreichen<br />

Militärkreisen – starke<br />

Kräfte, die sich die USA ganz aus Pakistan<br />

hinaus wünschen.<br />

Vor allem die Angehörigen der US-<br />

Army und Mitarbeiter der Nachrichtendienste<br />

würden sich im Lande so selbstbewusst<br />

bewegen, als ob es ihnen gehörte<br />

und beispielsweise ohne große<br />

Rückfragen militärische Hafenanlagen<br />

an der Küste errichten und ausbauen,<br />

um ihr Material für den Krieg in Afghanistan<br />

löschen zu können. So konnte<br />

ohne größeren Widerstand der pakistanischen<br />

Regierung die große Marinebasis<br />

Ormara erbaut und eingerichtet werden.<br />

Darüber hinaus sind in den US-Militärzulieferbetrieben,<br />

die seit einigen<br />

Jahren in Pakistan bestehen, keine Arbeitsplätze<br />

für einheimische Arbeitssuchende<br />

entstanden. Allenfalls Reinigungskräfte<br />

und Helfer bei der Essenausgabe<br />

in den Kantinen sind Pakistani.<br />

So mancher sieht in den USA eine<br />

Art Kolonialmacht im Lande.<br />

Ob die nun vertiefte „Freundschaft“<br />

mit China auf einem ausgewogeneren<br />

Level verläuft, bleibt abzuwarten. Wie<br />

an dieser Stelle bereits berichtet, können<br />

so manche ostafrikanische Staaten<br />

ein Liedchen davon singen, wie sich die<br />

chinesischen Investoren in den jeweiligen<br />

Ländern bewegen. Es wird investiert<br />

und anschließend ausgebeutet, die<br />

Investoren bringen ihre eigenen Arbeitskräfte<br />

mit, bauen ihre eigenen<br />

gründet und bezieht sich auf Gutachten<br />

von unabhängigen Sachverständigen.<br />

Die Anleger des Sparkassen Brokers<br />

quittierten die gute Nachricht aus Übersee<br />

mit einem lebhaftem Handel der<br />

Volkswagen-Aktie.<br />

Auf Platz fünf der meist gehandelten<br />

Wertpapiere beim Sparkassen Broker<br />

ist dagegen die unter Druck geratene<br />

Commerzbank-Aktie zu verzeichnen.<br />

Blackrock, der weltgrößte Vermögensverwalter,<br />

plant laut eines Zeitungsberichts,<br />

eine eigene Handelsplattform<br />

zu errichten, um seine Handelskosten<br />

zu senken. Dadurch könnten<br />

der Commerzbank und der Deutschen<br />

Bank in Zukunft bedeutende Teile ihres<br />

Geschäfts verloren gehen. Blackrock betreut<br />

derzeit Kundengelder in Höhe von<br />

knapp 3500 Milliarden Dollar. Die Pläne<br />

des Hauses Blackrock wurden bereits<br />

im Herbst des vergangenen Jahres bekannt.<br />

In der vergangenen Woche nahmen<br />

die Kunden des Sparkassen Brokers<br />

die Commerzbank-Aktie dennoch<br />

verstärkt in ihr Depot. DSZ<br />

HINTERGRUND<br />

Pakistans neuer großer Partner heißt China<br />

Siedlungen samt Geschäften. Für die<br />

einheimische Bevölkerung fallen allenfalls<br />

Handlangerdienste ab.<br />

China verspricht sich von den finanziellen<br />

„Gaben“ auf der politischen<br />

Seite auch, dass die pakistanische Führung<br />

in Zukunft verstärkt darauf achten<br />

wird, dass keine Terroristen oder<br />

„Unruhestifter“ aus Pakistan nach China<br />

wechseln. Die Spannungen zwischen<br />

Peking und dem mehrheitlich muslimisch<br />

geprägten Westen Chinas sind<br />

größer, als in unseren Breiten angenommen<br />

wird.<br />

Verkürzter Zugriff<br />

auf die Golfstaaten<br />

Erst auf den zweiten Blick mag auch<br />

auffallen, dass der weiter ausbaufähige<br />

Hafen von Gwadar in Pakistan nur 80<br />

Seemeilen von der Straße von Hormuz<br />

entfernt liegt, und durch diese Meeresenge<br />

werden 40 Prozent der weltweiten<br />

Erdölförderungen transportiert. Es bestehen<br />

schon Strategiestudien der Golfanrainerstaaten<br />

und westlicher Militärstäbe,<br />

wie ein möglicher militärischer<br />

Zugriff Chinas auf die Ölfelder in den<br />

Golfstaaten über Pakistan abgewehrt<br />

werden könnte.<br />

Es ist eindeutig festzustellen, dass<br />

Pakistan eine zunehmend wichtigere<br />

Figur auf dem Schachbrett Chinas wird<br />

und wohl einen Gegenpol zu den jüngst<br />

wieder aktivierten Beziehungen zwischen<br />

den USA und Indien bilden soll.<br />

Wer ist Spieler, wer ist Figur beim chinesischen Schachspiel? Diese Frage wird sich auch für Pakistan stellen: Pekings zunehmendes Interesse<br />

an dem Land entspringt nämlich nicht zuletzt strategischen Erwägungen. Foto dpa


07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

GELD UND KAPITAL<br />

HINTERGRUND<br />

Auf der Suche nach dem Wohlstandsindikator<br />

Im abgelaufenen Jahr 2010 ist das<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) in<br />

Deutschland mit gut 3,5 Prozent so<br />

stark gestiegen wie lange nicht mehr.<br />

Die Folgen dieses Wachstumsschubs<br />

lassen sich derzeit an verschiedenen<br />

Kennziffern ablesen. Die Arbeitslosigkeit<br />

sinkt, das Haushaltsdefizit war<br />

2010 nicht so hoch wie ursprünglich<br />

befürchtet, und auch die Arbeitnehmer<br />

können nach Jahren des Verzichts<br />

wieder auf Lohnsteigerungen hoffen.<br />

„Alles in Butter“ könnte man also meinen.<br />

THOMAS TRARES<br />

Doch dies sehen offenbar nicht alle<br />

so. Denn die Eignung des BIP<br />

als Wohlstandsindikator wird<br />

immer wieder angezweifelt – zuletzt sogar<br />

vom Bundestag selbst. Dieser hat<br />

nämlich kurz vor der Weihnachtspause<br />

eine Enquete-Kommission gegründet,<br />

die den Bandwurm-Titel „Wachstum,<br />

Wohlstand, Lebensqualität – Wege zu<br />

nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem<br />

Fortschritt in der Sozialen<br />

Marktwirtschaft“ trägt. Mit Ausnahme<br />

der Linken sind darin alle Fraktionen<br />

vertreten. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist<br />

es, in den kommenden drei Jahren einen<br />

neuen Wohlstandsindikator zu entwickeln.<br />

Dieser soll das BIP ergänzen<br />

und zwar um Kriterien wie Arbeitsqualität,<br />

Ressourcenverbrauch, Wohlstandsverteilung,<br />

Bildung, Gesundheit<br />

und Lebenserwartung.<br />

Das BIP hingegen misst nur die<br />

über den Markt erstellten Güter und<br />

Dienstleistungen. Nicht berücksichtigt<br />

werden etwa ehrenamtliche Tätigkeiten,<br />

die Arbeit der Hausfrauen oder<br />

Nachbarschaftshilfe. Auch über die Verteilung<br />

des Wohlstands sagt das BIP<br />

nichts aus. Umgekehrt erfasst das BIP<br />

auch Tätigkeiten, die nicht wohlfahrtserhöhend<br />

sind. Ökonomen sprechen<br />

hier von defensiven Ausgaben. Diese<br />

dienen lediglich dem Erhalt oder der<br />

Wiederherstellung des Status quo. Beispiele<br />

sind hier die Kosten für den Abschleppdienst<br />

nach einem Verkehrsunfall<br />

oder die Arztrechnung.<br />

Wachstum bringt kein Glück<br />

Und mit der zunehmenden Umweltzerstörung<br />

nimmt der Anteil der defensiven<br />

Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt<br />

immer stärker zu. Manche Ökonomen<br />

gehen davon aus, dass trotz<br />

Wirtschaftswachstums inzwischen keine<br />

Wohlstandsgewinne mehr zu verzeichnen<br />

sind. Aber auch die Glücksforschung<br />

hat das BIP als Wohlstandsindikator<br />

in Verruf gebracht. Demnach ist<br />

HINTERGRUND<br />

Sarkozys ehrgeizige Pläne als Weltregent auf Zeit<br />

Die Bühne für Frankreichs Präsident<br />

Nicolas Sarkozy in der Rolle des „Weltregenten<br />

auf Zeit“ ist bereitet. 2011<br />

bietet ihm Gelegenheit zuhauf, sich zu<br />

profilieren, denn Frankreich hat den<br />

Vorsitz in der Gruppe der sieben führenden<br />

Industrieländer und Russlands<br />

(G8) übernommen.<br />

Aber auch eine Bauchlandung ist<br />

auf dem glattem Parkett möglich.<br />

Schon seit dem Finanzgipfel<br />

in Seoul Mitte November sitzt Sarkozy<br />

dem vielleicht mächtigsten „Club“<br />

der Welt dieser Tage vor, der Gruppe der<br />

20 führenden Industrie- und Schwellenländer.<br />

Der kleine Franzose hat sich<br />

eine große Agenda gesetzt – nichts für<br />

Hasenfüße. Er will die Erneuerung des<br />

immer labileren Weltwährungssystems<br />

einleiten.<br />

Und er nimmt noch ein zweites Mega-Projekt<br />

mit Konfliktstoff ins Visier:<br />

die Rohstoffmärkte. Er will den exorbitanten<br />

Preissteigerungen bei Rohstoffen<br />

Einhalt gebieten, den erbitterten<br />

Kampf der Wirtschaftsmächte um Rohstoffe<br />

als Sicherung von Wachstum und<br />

Wohlstand in geregelte Bahnen lenken.<br />

Auch seiner deutschen Partnerin, Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel, will Sarkozy<br />

ein wenig Glanz der französischen<br />

G20/G8-Präsidentschaft gönnen. Nach<br />

dem deutsch-französischen Treffen in<br />

Freiburg sprach er davon, mit Deutschland<br />

„gemeinsam Hand in Hand an den<br />

ehrgeizigen Zielen zu arbeiten, vor<br />

allem an einem neuen internationalen<br />

Währungssystem“.<br />

Gerade zum Jahreswechsel sind Glücksbringer wie unser Schornsteinfeger über den Dächern von Wernigerode gern gesehen. Der Bundestag<br />

will Glück und Wohlstand der Deutschen künftig besser messen als nur mithilfe des Bruttoinlandsprodukts. Foto dpa<br />

das Glücksempfinden der Bevölkerung<br />

schon seit den Sechzigerjahren nicht<br />

mehr gestiegen – trotz eines stetigen<br />

Wirtschaftswachstums.<br />

Diese Kritik am Wirtschaftswachstum<br />

ist freilich nicht neu. Öffentlichkeitswirksam<br />

wurde sie erstmals vom<br />

Club of Rome vorgetragen. In der 1972<br />

veröffentlichten Studie „Die Grenzen<br />

des Wachstums“ prophezeite dieser,<br />

dass die Rohstoffe bis zum Jahr 2100 erschöpft<br />

sein würden, sofern die Menschheit<br />

ihren Lebensstil nicht ändere. Seither<br />

flammt die Wachstumskritik immer<br />

wieder neu auf. In Deutschland scharen<br />

sich die Wachstumsskeptiker derzeit<br />

hinter der Vision einer „Postwachstumsökonomie“.<br />

Darunter versteht man eine Wirtschaft,<br />

die ohne Wachstum und mit<br />

einem reduzierten Konsumniveau, aber<br />

dennoch stabilen Versorgungsstrukturen<br />

auskommt. Einen solchen Ansatz<br />

propagiert etwa der Oldenburger Ökonom<br />

Niko Paech. Die entsprechende<br />

Lektüre dazu lieferten im Herbst vergangenen<br />

Jahres die Wissenschaftlerinnen<br />

Irmi Seidl und Angelika Zahrnt<br />

mit ihrem Buch „Postwachstumsgesellschaft.<br />

Konzepte für die Zukunft“.<br />

Merkel solle gerade beim Währungsthema<br />

eine wichtige Rolle spielen.<br />

Im November, beim G-20-Gipfel in<br />

Cannes, will Sarkozy erste Vorschläge<br />

vorlegen. Fragile Wechselkurse, marktverzerrende<br />

Staatseinflüsse auf Währungen,<br />

gezielte und dauerhafte Unterbewertungen<br />

zur Stärkung der jeweiligen<br />

Handelsposition – all das beschäftigt<br />

die großen Wirtschaftsmächte<br />

schon lange. Seit Jahren wird in den Abschlusskommuniqués<br />

von Gipfeln und<br />

Finanzministertreffen vor abrupten,<br />

ungeordneten Wechselkurs-Sprüngen<br />

als einer Gefahr für die Weltwirtschaft<br />

gewarnt und die Bereitschaft zu gemeinsamen<br />

Antworten betont.<br />

Als Folge der größten Finanzkrise<br />

seit Jahrzehnten haben die Instabilitäten<br />

an den Devisenmärkten stark zugenommen.<br />

Es scheint, als sei jede Stabilität<br />

aus dem Währungssystem verschwunden.<br />

Es fehlt der starke Bezugspunkt,<br />

der der US-Dollar offenbar nicht<br />

mehr sein kann. „Unser Ziel ist die<br />

Schaffung eines stabileren und widerstandsfähigeren<br />

internationalen Währungssystems“,<br />

heißt es in der Erklärung<br />

des G-20-Gipfels von Toronto Mitte<br />

2010. Wie Sarkozy sich die Lösung<br />

dieses Mega-Problems vorstellt, ist noch<br />

unklar, es bleibt Raum für Überraschungen.<br />

„Keine Ahnung“, antwortete<br />

ein hoher deutscher Regierungsvertreter<br />

auf eine entsprechende Frage, als<br />

Sarkozy erstmals von seinem Vorhaben<br />

sprach. „Da ist man schnell in der Gefahr,<br />

Erwartungen zu wecken, die man<br />

dann nicht erfüllen kann.“<br />

Selbst im konservativen Lager sind<br />

inzwischen einige Wachstumskritiker<br />

zu finden. Einer davon ist Meinhard<br />

Miegel, der frühere Direktor des Bonner<br />

Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft,<br />

der im vergangenen Jahr das<br />

Buch „Exit – Wohlstand ohne Wachstum“<br />

auf den Markt gebracht hat. Auch<br />

Miegel geht darin der Frage nach, wie<br />

Wohlstand in einer Gesellschaft ohne<br />

Wirtschaftswachstum hergestellt und<br />

gesichert werden kann.<br />

Soziale Kriterien<br />

An Vorschlägen und Versuchen, den<br />

Wohlstand anders zu definieren und zu<br />

messen, mangelte es freilich auch in<br />

der Vergangenheit nicht. So veröffentlichen<br />

die Vereinten Nationen alljährlich<br />

den Human Development Index (HDI),<br />

in den neben dem Wirtschaftswachstum<br />

auch der Bildungsstand und die<br />

Lebenserwartung der Bevölkerung einfließen.<br />

Zudem wurde vor einigen Jahren<br />

in Großbritannien der Happy Planet<br />

Index (HPI) entwickelt. Dieser orientiert<br />

sich an Kriterien wie Lebenszufriedenheit,<br />

Lebenserwartung und ökologischer<br />

Effizienz.<br />

Inzwischen sind wenigstens Konturen<br />

sichtbar. „Wir müssen anfangen,<br />

über die Bedeutung eines Währungssystems<br />

nachzudenken, das auf einer<br />

Vorherrschaft des Dollars basiert“, kündigte<br />

Sarkozy vor Kurzem an. Es ist die<br />

seit Jahrzehnten bestehende Abhängigkeit<br />

weiter Teile der Welt von der US-<br />

Geldpolitik, an der er und nicht nur er<br />

sich reibt. Auch deutsche Politiker, wie<br />

der frühere Bundesfinanzminister Peer<br />

Steinbrück, sehen nach der von den<br />

USA ausgegangenen Finanzkrise eine<br />

multipolare Welt hinaufziehen mit<br />

einem Bedeutungsverlust für den Dollar.<br />

Widerstände zu erwarten<br />

Sarkozy hat zudem signalisiert, dass er<br />

eine größere Rolle des Sonderziehungsrechts<br />

(SZR) des Internationalen Währungsfonds<br />

(IWF), das auf einem ganzen<br />

Bündel von Devisen basiert, für überlegenswert<br />

hält. Er möchte diese Kunstwährung<br />

offenbar zu einer echten Reservewährung<br />

aus- oder etwas ähnliches<br />

aufbauen. Die aufstrebenden<br />

Wirtschaftsmächte wie Indien, China<br />

oder Brasilien müssten hier stärker miteinbezogen<br />

werden. Daneben gibt es<br />

den Vorschlag von Weltbank-Präsident<br />

Robert Zoellick, die Lücke des Stabilitätsankers<br />

mit Gold zu füllen – allerdings<br />

nicht im Sinne einer direkten, festen<br />

Bindung der Währungen an Gold.<br />

An Widerstand gegen die Pläne Sarkozys<br />

dürfte es jedenfalls nicht mangeln –<br />

nicht nur seitens der USA. rtr<br />

Und auch in Deutschland gibt es<br />

seit 2008 eine Alternative zur BIP-Messung.<br />

Die Rede ist vom Nationalen<br />

Wohlfahrtsindex (NWI), der im Auftrag<br />

des Umweltbundesamtes von den Ökonomen<br />

Roland Zieschank und Hans<br />

Diefenbacher entwickelt wurde. Der<br />

NWI setzt sich aus nicht weniger als 21<br />

Variablen zusammen. Positiv bezieht er<br />

bislang nicht erfasste Tätigkeiten wie<br />

Heimarbeit oder ehrenamtliche Tätigkeit<br />

mit ein. Negativ schlagen hingegen<br />

Kosten von Verkehrsunfällen, Kriminalität<br />

oder alkoholassoziierter Krankheit<br />

zu Buche. Gleiches gilt für Schäden<br />

durch Lärm, Luft- und Wasserverschmutzung<br />

oder Kohlendioxid-Emissionen.<br />

Gleichwohl aber haben sich all diese<br />

Indikatoren in der Praxis noch nicht<br />

durchgesetzt. Ob ein möglicher neuer<br />

Indikator der Enquete-Kommission des<br />

deutschen Bundestags da bessere Erfolge<br />

vorweisen kann, bleibt abzuwarten.<br />

In der Praxis jedenfalls greift man<br />

nach wie vor auf das alte Konzept des<br />

Bruttoinlandsprodukts zurück. Das BIP<br />

hat nämlich einen großen Vorteil: Es ist<br />

leicht zu ermitteln und leicht zu kommunizieren.<br />

Aktien<br />

Entwicklung des Aktienindex Dax<br />

in den vergangenen drei Monaten<br />

7200<br />

7000<br />

6800<br />

6600<br />

6400<br />

6200<br />

FINANZMÄRKTE<br />

Weltbörsen*<br />

DAX 6975,35 (+ 0,07%)<br />

Dow Jones 11691,18 (+ 1,00%)<br />

S & P 500 1270,20 (+ 0,93%)<br />

REX 124,92 (+ 0,29%)<br />

Zinsen<br />

Nasdaq 2681,25 (+ 0,69%)<br />

Euro Stoxx 50 2844,17 (+ 0,62%)<br />

Tec-Dax 862,26 (+ 2,39%)<br />

Bund-Future 126,03 (+ 0,88%)<br />

Anlagedauer Stand: 04.01.11 Rendite bei Anlagen<br />

in % p.a.<br />

Tagesgeld 0,35 – 0,40<br />

1 Monat Termingeld 0,15 – 1,25<br />

1 Jahr Finanzierungsschätze 0,47<br />

6 Jahre Bundeschatzsbrief Typ A 2,04<br />

7 Jahre Bundeschatzsbrief Typ B 2,35<br />

5 Jahre Sparbrief 1,60 – 3,50<br />

10 Jahre Pfandbrief 3,33<br />

5 Jahre Bundesobligat. 1,800482<br />

Börsennot. öffentl. Anleihen 2,54<br />

Hypothekenzinsen Effektivzins<br />

5 Jahre 2,90 – 4,58<br />

10 Jahre 3,43 – 4,90<br />

Devisen / Gold* 04.01.11 Vorwoche<br />

Dollar 1,3379 1,3268<br />

Gbp 0,8568 0,8556<br />

Sfr 1,2647 1,2545<br />

Yen 110,0000 108,7100<br />

Rubel (Spotkurs, 18 h) 40,7088 39,8940<br />

Gold (je kg) 33749,59 34331,64<br />

* Referenzkurse Frankfurt in Euro<br />

Leitzinsen<br />

04.01.11 gültig seit<br />

EZB 1,00 13.05.2009<br />

FED 0,25 16.12.2009<br />

GB 0,50 06.03.2009<br />

Japan 0,10 05.10.2010<br />

Russland 7,75 01.06.2010<br />

Konjunktur<br />

November Dezember Januar<br />

* Stand: 04.01.11, Schlusskurse, Veränderung zur Vorwoche<br />

Kennziffern ausgewählter Länder<br />

Länder BIP- Arbeitslosen- Inflations-<br />

Angaben Wachstum quote rate<br />

in Prozent zum Vj.-Quartal<br />

Deutschland 0,7 7,2 1,7<br />

III/2010 12/10 12/10<br />

EU 1,9 10,1 2,2<br />

III/2010 09/10 12/10<br />

USA 2,6 9,8 0,2<br />

IV/2010 11/10 11/10<br />

Japan 0,1 5,1 0,2<br />

IV/2010 11/10 11/10<br />

Russland 3,1 5,1 5,5<br />

IV/2010 10/10 07/10<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle<br />

5<br />

Kurs<br />

38-Tage-Durchschnitt<br />

Im Fokus: Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat seit 1. Januar den Vorsitz von<br />

G20 und G8 inne. Er will unter anderem das Weltwährungssystem erneuern. Foto dpa


6 07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

WIRTSCHAFT UND POLITIK<br />

Preise in Europa steigen<br />

Zentralbank<br />

in Zugzwang?<br />

Kräftig steigende Verbraucherpreise<br />

in den Euro-Ländern könnten die Europäische<br />

Zentralbank (EZB) in Zugzwang<br />

bringen. Die Kosten für die Lebenshaltung<br />

zogen im Dezember um<br />

überraschend starke 2,2 Prozent an, so<br />

die Statistikbehörde Eurostat.<br />

Höhere Energie- und Lebensmittelpreise<br />

hievten die Inflationsrate<br />

erstmals seit mehr als zwei<br />

Jahren wieder über die Marke von zwei<br />

Prozent, bis zu der die Frankfurter Währungshüter<br />

mittelfristig stabile Preise<br />

gewahrt sehen. Experten rechnen deshalb<br />

damit, dass die EZB ihren Leitzins<br />

noch in diesem Jahr anheben wird.<br />

„Wir erwarten für 2011 eine Inflationsrate<br />

von insgesamt zwei Prozent“, so<br />

der Chef-Volkswirt einer deutschen<br />

Bank. „Die Leitzinsen auf historischen<br />

Tiefständen zu halten, ist deshalb nicht<br />

länger angemessen.“ Die EZB werde ab<br />

der zweiten Jahreshälfte ihren Leitzins<br />

anheben, den sie seit Mai 2009 auf dem<br />

Rekordtief von ein Prozent hält. „Das<br />

wird der Beginn einer vorsichtigen Normalisierung<br />

sein“, so der Experte. Andere<br />

Analysten gehen dagegen davon aus,<br />

dass die Währungshüter eine Politik der<br />

ruhigen Hand betreiben und die Zinsen<br />

nicht vor dem kommenden Jahr anheben<br />

werden. Ihr Argument: Ohne die<br />

stets stark schwankenden Energie- und<br />

Lebensmittelpreise ist der Inflationsdruck<br />

immer noch recht gering. Auch<br />

die Finanzmärkte hätten keine überbordende<br />

Inflation eingepreist.<br />

Der Leitzins gibt vor, zu welchem<br />

Preis sich Geschäftsbanken bei der EZB<br />

mit Geld eindecken können. Steigt er,<br />

werden auch Kredite an Unternehmen<br />

und Verbraucher teurer. Das wiederum<br />

dämpft die Nachfrage nach Investitionen<br />

und Konsum, was den Spielraum<br />

von Unternehmen für Preiserhöhungen<br />

einschränkt. Auf diese Weise kann die<br />

EZB die Inflation in Schach halten. Höhere<br />

Zinsen machen auch den wegen<br />

der Schuldenkrise schwächelnden Euro<br />

für Investoren attraktiver, was den<br />

Wechselkurs stützen dürfte und so den<br />

Import von vorwiegend in US-Dollar abgerechneten<br />

Importen wie Öl und anderen<br />

Rohstoffen verbilligen könnte.<br />

Steigende Zinsen können aber<br />

auch die Konjunktur abwürgen, vor<br />

allem in den unter Schuldenkrise und<br />

Sparprogrammen ächzenden Sorgenländern<br />

wie Griechenland und Spanien.<br />

Im Zweifel hat für die EZB allerdings<br />

der Kampf gegen die Inflation Vorrang,<br />

der ihr wichtigster Auftrag ist. Wie ernst<br />

es die Notenbanker damit im Zweifel<br />

meinen, zeigt ein Blick zurück: Im Sommer<br />

2008, als vor allem Energie und<br />

Nahrungsmittel teurer wurden, setzte<br />

die EZB eine Zinserhöhung durch – und<br />

das kurz vor der Pleite der US-Investmentbank<br />

Lehman Brothers, die die<br />

Wirtschaftskrise ins Rollen brachte. rtr<br />

Der Aufschwung in Deutschland verliert<br />

nach Ansicht des Deutschen Instituts<br />

für Wirtschaftsforschung (DIW)<br />

im kommenden Jahr deutlich an Kraft.<br />

Für 2012 sagen die Berliner Forscher<br />

ein Anziehen der Konjunktur von 1,3<br />

Prozent nach 2,2 Prozent in diesem<br />

Jahr voraus.<br />

Nach der Rezession hätten 2010<br />

Aufholeffekte und weltweite<br />

Konjunkturpakete für Schub gesorgt,<br />

die künftig wegfielen, sagte DIW-<br />

Experte Ferdinand Fichtner. Für deutsche<br />

Verhältnisse sei dies immer noch<br />

ein „ordentliches und vor allem stabiles<br />

Wachstum“, das dank der anziehenden<br />

Binnennachfrage breiter werde. Das gewerkschaftsnahe<br />

Institut für Makroökonomie<br />

und Konjunkturforschung<br />

(IMK) hält dagegen die Entwicklung immer<br />

noch nicht für selbsttragend: „Die<br />

Konjunktur in Deutschland und Europa<br />

ist besonders anfällig für Erschütterungen<br />

aus der Eurokrise.“<br />

Unstrittig unter den Fachleuten ist,<br />

dass 2010 wegen der Aufholjagd nach<br />

der Rezession mit einem Wachstum von<br />

3,7 Prozent ein Ausnahmejahr war. Insgesamt<br />

sei die heimische Wirtschaft ohne<br />

Massenentlassungen durch die Krise<br />

gekommen, sagte Fichtner. Die Lage<br />

am Arbeitsmarkt sei aber nicht so rosig,<br />

wie es auf den ersten Blick scheine. „Statistische<br />

Tricks überzeichnen bis zu<br />

einem gewissen Grade die positive Entwicklung“,<br />

so Fichtner.<br />

So seien 2008 und 2009 bestimmte<br />

Personengruppen aus der Statistik herausgefallen.<br />

Ohne diesen Effekt würde<br />

die Arbeitslosenzahl noch um 150 000<br />

HINTERGRUND<br />

Fremdkapital droht, Schwellenländer zu überfluten<br />

Fließt übermäßig Fremdkapital auf den Schwellenmarkt, wertet die einheimische Währung<br />

auf und die Exportwirtschaft leidet. Zur Abwehr hat Chile als größter Kupferproduzent<br />

der Erde eine breite Devisenmarkt-Intervention beschlossen. Foto dpa<br />

Forscher sind sich einig: 2010 war ein Ausnahmejahr<br />

Aufschwung schwächt sich ab<br />

Statistische Tricks und Sondereffekte beschönigten<br />

die Lage am Arbeitsmarkt, urteilen<br />

Wirtschaftsinstitute. Kein Grund also,<br />

die Ämter schon zu schließen. Foto dpa<br />

über dem Niveau aus Zeiten vor der Krise<br />

liegen, sagte Fichtner. Anders als die<br />

meisten Organisationen geht das DIW<br />

davon aus, dass die Arbeitslosigkeit<br />

auch 2011 im Schnitt knapp über der<br />

Drei-Millionen-Marke bleibt. Einen Ansturm<br />

osteuropäischer Fachkräfte auf<br />

den deutschen Arbeitsmarkt ab Mai<br />

2011 erwartet das DIW nicht. Die volle<br />

Freizügigkeit von Arbeitnehmern aus<br />

EU-Ländern werde höchstens bei Geringqualifizierten<br />

für Lohndruck sorgen.<br />

Die Politik könnte darauf mit Mindestlöhnen<br />

in einigen Bereichen antworten,<br />

urteilen die Berliner Forscher.<br />

Wegen der guten Konjunktur hält<br />

Deutschland nach DIW-Ansicht künftig<br />

das Maastricht-Kriterium wieder ein:<br />

Die Neuverschuldung werde 2011 mit<br />

2,4 und 2012 mit 2,1 Prozent jeweils unter<br />

der Drei-Prozent-Grenze liegen. Die<br />

Bundesregierung müsse den Aufschwung<br />

besser nutzen, um ihre Staats-<br />

Und noch immer lockt das Schwellenland:<br />

Ausgestattet mit billigen Finanzmitteln<br />

ihrer Notenbanken nutzen vor<br />

allem westliche Investoren Staaten<br />

wie Brasilien oder Südafrika als Geldvermehrungsmaschinen.<br />

Wer US-Dollar in zehnjährige<br />

brasilianische Staatsanleihen<br />

investiert, erhält derzeit gut<br />

zehn Prozent Zinsen – ein schöner Aufschlag,<br />

wenn man zuhause zeitgleich<br />

nur wenige Prozent für einen Kredit bezahlen<br />

muss. Der Mittelzufluss aber<br />

droht in den Schwellenländern selbst<br />

den Samen für die nächsten Krisen zu<br />

legen. Das von Banken betriebene Institute<br />

for International Finance geht davon<br />

aus, dass allein in diesem Jahr 186<br />

Milliarden US-Dollar auf die Aktienmärkte<br />

von Staaten wie Brasilien oder<br />

Südafrika fluten.<br />

Das ist ziemlich genau dreimal so<br />

viel wie im Durchschnitt in den Jahren<br />

2005 bis 2009. Wie viel Investorengeld<br />

können die Staaten aber noch aufnehmen,<br />

bevor es zu gefährlichen Blasen<br />

kommt? Die Euphorie der Anleger birgt<br />

tatsächlich eine große Gefahr, so ein<br />

Fondsmanager. Schon im vergangenen<br />

Jahr gehörten die Schwellenländer zu<br />

den Lieblingszielen der Anleger.<br />

Sie bieten mit ihrer Wirtschaftskraft<br />

eine scheinbar attraktive Alterna-<br />

finanzen in den Griff zu bekommen,<br />

mahnte DIW-Präsident Klaus Zimmermann:<br />

„Einen Spielraum für Steuerentlastungen<br />

gibt es nicht. Stattdessen<br />

müssen alle Ausgaben auf den Prüfstand.“<br />

Zimmermann nannte hier etwa<br />

die Subventionen für Steinkohle und<br />

Landwirtschaft und die Zuschläge für<br />

Sonntags- und Nachtarbeit.<br />

Außerdem müsse die Regierung<br />

über Möglichkeiten zu Mehreinnahmen<br />

nachdenken: Die Umsatzsteuer müsse<br />

grundlegend reformiert und der ermäßigte<br />

Steuersatz überprüft werden. Zudem<br />

plädierte der DIW-Chef erneut für<br />

eine höhere Mehrwertsteuer. Kritisch<br />

sieht das DIW die Maßnahmen zur Lösung<br />

der Eurokrise. Durch die Hilfen<br />

werde der Druck auf die Krisenländer<br />

gelockert, ihre strukturellen Probleme<br />

anzugehen. Wichtig wäre deshalb, sie<br />

mit harten Auflagen zu verbinden, sagte<br />

Zimmermann. „Dazu gehört eine strenge<br />

Kontrolle der Fiskalpolitik der europäischen<br />

Staaten durch eine unabhängige<br />

europäische Institution und eine<br />

Umschuldung der bedrängten Staaten,<br />

die nicht nur den Steuerzahler, sondern<br />

vor allem die beteiligten privaten Kreditgeber<br />

ins Boot nimmt.“<br />

Das Institut für Makroökonomie<br />

und Konjunkturforschung fordert zur<br />

Lösung der Krise dagegen unter anderem<br />

eine Erweiterung des Euro-Rettungsschirms<br />

und einen stärkeren Ankauf<br />

von Euro-Staatsanleihen durch die<br />

Europäische Zentralbank. Zugleich<br />

müssten Länder mit Leistungsbilanzüberschüssen<br />

wie Deutschland mit Investitionsprogrammen<br />

ihre Binnennachfrage<br />

zu stärken. rtr<br />

Federal Reserve sieht nur zögerliche Erholung der Konjunktur<br />

USA pumpt weiter Geld in die Wirtschaft<br />

Trotz der jüngsten Anzeichen für eine<br />

Erholung der US-Wirtschaft bleibt<br />

diese nach Einschätzung der US-Notenbank<br />

auf die Unterstützung durch<br />

die Geldpolitik angewiesen.<br />

Wie aus dem am Dienstag veröffentlichten<br />

Protokoll der Sitzung<br />

des entscheidenden Gremiums<br />

von Mitte Dezember hervorgeht,<br />

macht sich die Federal Reserve nach<br />

wie vor Sorgen, dass der schwache Arbeitsmarkt<br />

und der Immobiliensektor<br />

das Wachstum weiter belasten werden.<br />

Am wahrscheinlichsten sei eine schrittweise<br />

Erholung des Wirtschaftswachstums<br />

mit einer zögerlichen Erholung<br />

des Arbeitsmarktes. Die jüngsten Anzeichen<br />

für eine Festigung der Erholung<br />

reichten deshalb nicht aus, um<br />

das Fed-Programm zum Ankauf von<br />

Staatsanleihen im Volumen von 600<br />

Milliarden Dollar zu reduzieren, hieß es<br />

in dem Sitzungsprotokoll.<br />

Die Notenbanker hatten im November<br />

eine zweite Runde ihrer in der weltweiten<br />

Wirtschafts- und Finanzmarktkrise<br />

begonnenen Geldmengenausweitung<br />

um 600 Milliarden US-Dollar beschlossen.<br />

Seitdem pumpt die Fed Monat<br />

für Monat über den Ankauf von<br />

Staatsanleihen und anderen Wertpapieren<br />

rund 75 Milliarden US-Dollar in<br />

die Wirtschaft.<br />

Äußerungen von Notenbankchef<br />

Ben Bernanke hatten zuletzt Spekulationen<br />

aufkommen lassen, er werde –<br />

falls sich die Konjunktur bis zum Sommer<br />

nicht stabilisiert – eventuell sogar<br />

nachlegen und die Gelddruckmaschinen<br />

noch schneller rotieren lassen.<br />

Bernanke könnte am heutigen Freitag<br />

Hinweise auf seine weiteren Pläne liefern.<br />

Er nimmt an einer Anhörung des<br />

Haushaltsausschusses des US-Senats<br />

teil und soll dabei einen Ausblick auf<br />

die Wirtschaftsentwicklung in diesem<br />

Jahr geben. rtr<br />

Die US-Notenbank schießt jeden Monat<br />

rund 75 Milliarden US-Dollar in den Wirtschaftskreislauf.<br />

Foto dpa<br />

tive zum kriselnden Euroraum oder zu<br />

den hoch verschuldeten USA. Hohe<br />

Renditen tun ein Übriges – während<br />

Staatspapiere wie die Deutschlands bei<br />

einer Laufzeit von zehn Jahren weniger<br />

als drei Prozent abwerfen. Auch die Aktienmärkte<br />

von Brasilien & Co. dürften<br />

in diesem Jahr wieder weit höhere Kurssteigerungen<br />

erzielen als die Handelsplätze<br />

der Industriestaaten.<br />

Und Mittel gibt es aufgrund der ultralockeren<br />

Geldpolitik der US-Notenbank<br />

genug: Sie lässt ihre Pumpe weiter<br />

laufen und speist in die Wirtschaft über<br />

den Ankauf von Staatsanleihen weiter<br />

Dollar ein. Die Summen kommen aber<br />

nur zum Teil bei US-Firmen oder -Haushalten<br />

an – ein großer Teil fließt direkt<br />

in die Schwellenmärkte. Doch das zieht<br />

viele Probleme nach sich: Das reichliche<br />

Geld schürt in den Schwellenländern<br />

die Inflation. Die Währung gewinnt<br />

an Wert, das dämpft die Exportchancen<br />

an den Weltmärkten. Es drohen<br />

Anlageblasen etwa am Aktien- oder<br />

Immobilienmarkt.<br />

Länder wie Brasilien oder Südkorea<br />

schreiten bereits ein und erheben<br />

etwa Steuern auf Kapitalzuflüsse; andere<br />

wie Chile intervenieren direkt am Devisenmarkt,<br />

um den Kurs der Landeswährungen<br />

im Zaum zu halten. So will<br />

die chilenische Zentralbank bis Dezember<br />

durch tägliche Aktionen insgesamt<br />

KURZMELDUNGEN<br />

China wirbt um deutsches Interesse<br />

China wirbt um engere Wirtschaftsbeziehungen<br />

mit Deutschland.<br />

Wirtschaftlich seien Deutschland<br />

und China in hohem Maße<br />

komplementär, schrieb Vize-Ministerpräsident<br />

Li Keqiang kurz vor<br />

seinem Deutschlandbesuch in<br />

einem Gastbeitrag für die „Süddeutsche<br />

Zeitung“. Dennoch machten<br />

Deutschlands Investitionen in<br />

China nur zwei Prozent der insgesamt<br />

im Ausland getätigten Investitionen<br />

aus. Umgekehrt hätten<br />

chinesische Unternehmen in<br />

Deutschland auch nur etwas mehr<br />

als eine Milliarde US-Dollar investiert.<br />

„Daher ist das Potenzial weiter<br />

auszuschöpfen.“ Insbesondere<br />

in den Bereichen moderne Landwirtschaft,<br />

Hochtechnologien, Energieeinsparung<br />

und Umweltschutz,<br />

so schrieb Li, sollte es mehr<br />

Investitionen geben.<br />

Pleitewelle unter US-Verbrauchern<br />

Die Wirtschaftskrise in den USA<br />

hat eine Pleitewelle bei den Verbrauchern<br />

verursacht. Die Zahl der<br />

Privatinsolvenzen stieg im vergangenen<br />

Jahr um neun Prozent im<br />

Vergleich zu 2009. Damit beantragten<br />

1,53 Millionen Amerikaner<br />

Gläubigerschutz. Die Lage könnte<br />

sich zunächst noch verschlimmern,<br />

prognostiziert der geschäftsführende<br />

Direktor der Wirtschaftsauskunftei<br />

American Bankruptcy<br />

Institute (ABI), Samuel Gerdano.<br />

Gründe seien die allgemein hohe<br />

Verschuldung, die stockenden Einkommen<br />

und die anhaltend hohe<br />

Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote<br />

ist in den USA mit zehn Prozent<br />

immer noch sehr hoch.<br />

Deutscher Automarkt schaltet hoch<br />

Der deutsche Automarkt ist im Dezember<br />

erstmals wieder gewachsen.<br />

Verglichen mit dem Vorjahresmonat<br />

sei die Zahl der Neuzulassungen<br />

um sieben Prozent auf<br />

rund 230 000 Wagen gestiegen, so<br />

der Verband der Internationalen<br />

Kraftfahrzeughersteller (VDIK). In<br />

den elf Monaten zuvor war stets ein<br />

Rückgang verzeichnet worden, so<br />

dass 2010 insgesamt knapp ein<br />

Viertel weniger Neuwagen angemeldet<br />

wurden als ein Jahr zuvor.<br />

2009 hatte die Bundesregierung<br />

den Autoabsatz mit der Abwrackprämie<br />

angekurbelt. Rund 36 Prozent<br />

der neu zugelassenen Autos<br />

stammten 2010 von ausländischen<br />

Herstellern. Im Nutzfahrzeuggeschäft<br />

hat sich der seit Frühjahr bestehende<br />

Aufwärtstrend im<br />

Schlussmonat fortgesetzt. Der Zuwachs<br />

betrug gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

16 Prozent. Für das<br />

laufende Jahr sagt der VDIK wie<br />

der deutsche Herstellerverband<br />

VDA ein Pkw-Absatzplus von 2,92<br />

Millionen auf gut 3,1 Millionen<br />

Fahrzeuge voraus. rtr<br />

zwölf Milliarden Dollar aufkaufen und<br />

so den Peso schwächen. Der Peso hat<br />

seit Ende Juni mehr als 17 Prozent im<br />

Vergleich zum Dollar an Wert gewonnen,<br />

was chilenischen Exportunternehmen<br />

zunehmend Sorgen bereitet.<br />

Aber das habe nur beschränkten<br />

Erfolg, urteilt DekaBank-Experte Janis<br />

Hübner. Solange die Investoren Chancen<br />

witterten, ließen sie sich nicht so<br />

leicht abhalten. Staaten, die in den internationalen<br />

Kapitalmarkt eingebunden<br />

sind, könnten sich nicht gänzlich<br />

vor Aufwertungen schützen. Doch die<br />

Investoren seien vorsichtiger geworden:<br />

„Vielen sitzt der Schock der Finanzkrise<br />

noch in den Knochen“, sagt Hübner.<br />

Sie schauten sich ihre Anlageziele<br />

genauer an und reagierten, bevor es zu<br />

gefährlichen Überbewertungen komme.<br />

Ein Überschwang, wie etwa zu Zeit<br />

des IT-Booms um die Jahrtausendwende,<br />

sei derzeit nicht zu erwarten.<br />

Doch nicht alle Experten teilen<br />

Hübners Optimismus: „Die Leute schauen<br />

auf die Schwellenländer wie auf einen<br />

Kuchen und sagen ‚Ich will auch<br />

ein Stück‘, ohne auf die Inhaltsstoffe zu<br />

achten“, resümiert ein Investmentbanker.<br />

Das Geld fließe dorthin, wo es eigentlich<br />

nichts verloren habe. „Wenn<br />

Blasen platzen, löst das eine Kettenreaktion<br />

aus, die schreckliche Folgen für<br />

die Realwirtschaft haben kann.“ rtr


07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

FINANZGRUPPE<br />

Verabschiedung von Jörg-Dietrich Kamischke und Amtseinführung von Reinhard Boll<br />

Führungswechsel in Schleswig-Holstein<br />

Mit einer Festveranstaltung hat der<br />

Sparkassen- und Giroverband für<br />

Schleswig-Holstein seinen Präsidenten<br />

Jörg-Dietrich Kamischke in<br />

den Ruhestand verabschiedet und<br />

gleichzeitig den Nachfolger Reinhard<br />

Boll in sein Amt eingeführt.<br />

Rund 400 Ehrengäste aus Politik,<br />

Wirtschaft, Verbänden und der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe aus<br />

ganz Deutschland, angeführt vom Ministerpräsidenten<br />

von Schleswig-Holstein,<br />

Peter-Harry Carstensen, und dem<br />

Präsidenten des Deutschen Sparkassen-<br />

und Giroverbandes (DSGV), Heinrich<br />

Haasis, nahmen an der Veranstaltung<br />

teil. Kamischke hatte fünf Jahre<br />

an der Spitze des Verbandes gestanden.<br />

DSGV-Präsident Haasis dankte Kamischke<br />

für seinen unermüdlichen Einsatz<br />

und würdigte dessen Verdienste<br />

um die Sparkassen und ihre Träger in<br />

Schleswig-Holstein. Als Beispiele für<br />

Kamischkes Einsatz zur Verstärkung<br />

der Zusammenarbeit über die Verbandsgrenzen<br />

hinweg nannte Haasis<br />

die Gründung der NRS Norddeutsche<br />

Retail Service AG und den Zusammenschluss<br />

der Landesbausparkassen<br />

Schleswig-Holstein und der Hansestadt<br />

Hamburg zur LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg.<br />

Haasis dankte<br />

Kamischke außerdem für sein engagiertes<br />

Eintreten bei der Sicherung der<br />

Kreditversorgung des Mittelstandes in<br />

der Zeit der internationalen Finanzmarktkrise.<br />

Auch in Schleswig-Holstein<br />

habe sich dabei die regionale Verankerung<br />

der Sparkassen und ihre Konzentration<br />

„auf das Geschäft, das sie verstehen,<br />

mit Kunden, die sie kennen“ – wie<br />

Haasis formulierte – bewährt.<br />

Ministerpräsident Carstensen stellte<br />

die Verlässlichkeit der Sparkassen<br />

heraus und dankte Kamischke für die<br />

gute Zusammenarbeit. Die Tatsache,<br />

dass Mittelstand und Handwerk in<br />

Schleswig-Holstein zu keiner Zeit der<br />

Finanzmarktkrise von einer „Kreditklemme“<br />

betroffen waren, sei auch ein<br />

Verdienst des scheidenden Sparkassenpräsidenten.<br />

Kamischke hatte stets hervorgehoben,<br />

dass die Sparkassen ihren<br />

Berühmte und<br />

versteckte Schätze<br />

Gerhard Grandke, Präsident des Sparkassen-<br />

und Giroverbandes Hessen-<br />

Thüringen und Vorsitzender der Sparkassen-KulturstiftungHessen-Thüringen,<br />

hat gemeinsam mit den Sparkassen<br />

in Erfurt in der Kleinen Synagoge<br />

einen neuen Kulturführer über Entdeckungen<br />

und Sehenswürdigkeiten aus<br />

Mittelthüringen vorgestellt. Über 20<br />

ortskundige Autoren haben eine Auswahl<br />

von 240 berühmten, weniger bekannten<br />

und zum Teil versteckten Sehenswürdigkeiten<br />

der mittelthüringischen<br />

Landkreise Gotha, Ilm-Kreis,<br />

Sömmerda und Weimarer Land sowie<br />

der kreisfreien Städte Erfurt und Weimar.<br />

In ihrem Grußwort betonen die<br />

Landräte sowie die Oberbürgermeister<br />

der kreisfreien Städte kulturelle Vielfalt<br />

und den Reichtum der Region. Die Publikation<br />

wurde gemeinsam mit den<br />

Landkreisen auf den Weg gebracht. Die<br />

Sparkasse Arnstadt-Ilmenau, die Kreissparkasse<br />

Gotha und die Sparkasse Mittelthüringen<br />

haben sich finanziell und<br />

organisatorisch beteiligt. Die Vorstandsvorsitzenden<br />

der drei Häuser waren<br />

ebenso anwesend wie die Repräsentanten<br />

der kommunalen Gebietskörperschaften.<br />

Grandke unterstrich, dass es<br />

zum Programm der Sparkassen-Kulturstiftung<br />

Hessen-Thüringen gehöre, die<br />

Bedeutung von Regionen mit ihren spezifischen<br />

naturräumlichen und historischen<br />

Prägungen, mit ihren Traditionen<br />

und Eigenarten in das Bewusstsein<br />

zu rücken. Er dankte den Autoren<br />

für ihre engagierte Mitarbeit und den<br />

Landkreisen und Sparkassen für ihre<br />

Unterstützung und die Kooperation.<br />

Grandke hob hervor, dass es sich bei der<br />

Reihe „Kulturelle Entdeckungen Thüringen“<br />

um ein gemeinschaftlich geschultertes<br />

Projekt der Sparkassen-Kulturstiftung<br />

Hessen-Thüringen und der<br />

Sparkassen in Thüringen handele. Die<br />

Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

zeigten damit erneut, dass sie<br />

eigenständig kulturelle Initiativen entwickeln,<br />

um ihre Fördertätigkeit im Kulturbereich<br />

zu ergänzen. DSZ<br />

Blumen und Glückwünsche für den „Neuen“: DSGV-Präsident Heinrich Haasis (rechts) gratuliert dem neuen SGVSH-Präsidenten Reinhard<br />

Boll. Dahinter: Bolls Amtsvorgänger Jörg-Dietrich Kamischke und Antje Kamischke-Struve. Foto SGVSH/ Schneider<br />

öffentlichen Auftrag zur Kreditversorgung<br />

erfüllen. Tatsächlich haben die<br />

Sparkassen in den vergangenen fünf<br />

Jahren ihr Kreditgeschäft mit den Betrieben<br />

aus Mittelstand und Handwerk<br />

stetig ausgeweitet. Carstensen dankte<br />

Kamischke auch für das gesellschaftliche<br />

Engagement der Sparkassen und<br />

ihres Verbandes. Unbeirrt von den Belastungen<br />

durch die Krise hätten die<br />

Institute ihre umfangreichen Leistungen<br />

fortgesetzt und damit entscheidend<br />

dazu beigetragen, Projekte und Veranstaltungen,<br />

die das Ansehen des Landes<br />

prägen, zu sichern.<br />

Im Namen der Sparkassenvorstände<br />

würdigte der Landesobmann Rein-<br />

hard Henseler, Vorstandsvorsitzender<br />

der Nord-Ostsee Sparkasse, das Engagement<br />

Kamischkes vorbildlich. Die Amtszeit<br />

des scheidenden Präsidenten bezeichnete<br />

Henseler als Jahre, „wie sie in<br />

der Zahl und Komplexität der Herausforderungen<br />

schwieriger kaum sein<br />

konnten“. Es sei Kamischkes Verdienst,<br />

den Verband sicher auf Kurs gehalten<br />

und wichtige Weichen für die Zukunft<br />

gestellt zu haben. „Dabei haben Sie sich<br />

in einer Weise engagiert, die unser aller<br />

Hochachtung verdient hat.“<br />

Für die kommunalen Träger der<br />

Sparkassen ließ der Landrat des Kreises<br />

Ostholstein und Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen<br />

Landkreistages,<br />

Vorweihnachtliche Bescherung: Der Landkreis hat Schwein<br />

Ein ganz besonderes Geschenk kam trotz Schneechaos pünktlich vor dem Fest beim Deutschen<br />

Landkreistag (DLT) in Berlin am Potsdamer Platz an. Zunächst unter der Verpackung<br />

eher zu erahnen als wirklich zu erkennen, wird der Gegenstand in den zweiten<br />

Stock des Verbandsgebäudes heraufgezogen. Dann darf ausgepackt werden (obwohl<br />

noch nicht Heiliger Abend ist). Zum Vorschein kommt das Schwein der Kampagne „Spar-<br />

Reinhard Sager, den Einsatz Kamischkes<br />

Revue passieren, der insgesamt 24<br />

Jahre für die Sparkassen Verantwortung<br />

getragen hat: 16 Jahre lang als<br />

Landrat und Vorsitzender des Verwaltungsrates<br />

der damaligen Kreissparkasse<br />

Schleswig-Flensburg, dann nach<br />

Fusion mit der Kreissparkasse Nordfriesland<br />

als Verwaltungsratsvorsitzender<br />

der neu entstandenen Nospa und<br />

schließlich ab 2006 als SGVSH-Präsident.<br />

Insbesondere Kamischkes Engagement<br />

für die Erhaltung der öffentlichrechtlichen<br />

Sparkassenstruktur und<br />

das beharrliche Eintreten für eine europarechtskonforme<br />

Änderung des Spar-<br />

kassengesetzes seien bleibende Verdienste,<br />

erklärte Sager.<br />

Sichtlich bewegt nahm Kamischke<br />

den Dank der Festredner entgegen. Es<br />

tue gut, zu wissen, dass, ungeachtet der<br />

großen Herausforderungen durch die<br />

Finanzmarktkrise, in den grundlegenden<br />

Zielen der gemeinsamen Arbeit<br />

für das Sparkassenwesen Übereinstimmung<br />

herrsche. Das von Sager formulierte<br />

Bekenntnis der Kommunen zu ihrer<br />

Aufgabe als Träger habe ein besonderes<br />

Gewicht gerade in einer Zeit, in<br />

der es nicht dazu kommen dürfe, kommunale<br />

Haushalte etwa durch die Veräußerung<br />

von Sparkassenanteilen sanieren<br />

zu wollen, erklärte Kamischke.<br />

Als eine der besonderen Herausforderungen<br />

seiner Amtszeit erwähnte Kamischke<br />

das Krisenmanagement um<br />

die HSH Nordbank nach dem Ausbruch<br />

der Finanzmarktkrise. Wenn auch nur<br />

in geringem Umfang Mit-Anteilseigner<br />

der Bank, hätten auch die schleswigholsteinischen<br />

Sparkassen nicht unerhebliche<br />

Lasten stemmen müssen. Für<br />

das von den Ländern Schleswig-Holstein<br />

und Hamburg zur Sanierung der<br />

HSH Nordbank verabschiedete Maßnahmenbündel<br />

seien die Sparkassen<br />

den Regierungen und Parlamenten<br />

sehr dankbar. In Anbetracht des erfolgreichen<br />

Restrukturierungskurses der<br />

Bank setze er darauf, dass die EU-Kommission<br />

bei der 2011 anstehenden Entscheidung<br />

über die öffentlichen Hilfen<br />

Augenmaß beweist. Die Sparkassen<br />

hofften, dass die EU die Leistung der<br />

Bank honoriere und die Auswirkungen<br />

ihrer Entscheidung für die Wirtschaft<br />

von Schleswig-Holstein, Hamburg und<br />

ganz Norddeutschland „sehr sorgfältig<br />

abwägt“. Kamischke äußerte sich überzeugt,<br />

dass die Institute auch die kommenden<br />

Anforderungen wie Basel III,<br />

Bankenabgabe oder auch das Thema<br />

Verbraucherschutz meistern werden.<br />

Seinem Nachfolger, Reinhard Boll,<br />

wünschte er Glück und Erfolg an der<br />

Spitze des Verbandes. In seiner kurzen<br />

Erwiderung bekannte sich Boll zur Eigenständigkeit<br />

des Verbandes. Boll, der<br />

zehn Jahre lang die Sparkasse Elmshorn<br />

geführt hatte, trat sein neues Amt<br />

am 3. Januar an. DSZ<br />

kassen. Gut für Deutschland.“ – gleichsam das Wappentier der Sparkassen – in seiner<br />

ganzen Pracht. DLT-Hauptgeschäftsführer Prof. Hans-Günter Henneke sucht persönlich<br />

nach einem angemessen Ort für das ungewöhnliche Möbelstück, packt mit an und findet<br />

schließlich einen Ehrenplatz unter dem Bildnis von Ulrich von Hassell, dem ersten Verbandsgeschäftsführer<br />

des Landkreistages und späteren Botschafter. Fotos DLT<br />

7


8 07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

FINANZGRUPPE<br />

Nachhaltigkeit wird zum Kernthema der Informationsoffensive „Sparkassen. Gut für Deutschland.“<br />

Sparkassen – Motor für eine nachhaltige Entwicklung<br />

Mit Beginn dieses Jahres rückt die Informationsoffensive<br />

„Sparkassen. Gut<br />

für Deutschland.“ das nachhaltige Engagement<br />

der Sparkassen für Umwelt,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft in den<br />

Mittelpunkt der Kommunikation. Den<br />

Kunden und Bürgern soll verdeutlicht<br />

werden: Sparkassen übernehmen Verantwortung,<br />

ihre Produkte und Angebote<br />

sind gut für die Menschen, die<br />

Wirtschaft und die Umwelt vor Ort.<br />

Mitte Januar startet die bundesweite<br />

Anzeigenkommunikation<br />

mit einem neuen Erscheinungsbild.<br />

Sie vermittelt das Werteprofil und<br />

Engagement der Sparkassen für eine<br />

nachhaltige Entwicklung und verknüpft<br />

es mit der Lebenswelt der Kunden.<br />

In Deutschland ist ein tief greifender<br />

Wertewandel zu beobachten. Themen<br />

wie Verantwortung, Umweltschutz<br />

und Regionalität haben durch die Erfahrung<br />

der Finanzkrise bei vielen Bürgern<br />

an Bedeutung gewonnen. Auch die<br />

Maßstäbe für vorbildliches Verhalten<br />

von Unternehmen verschieben sich:<br />

Kurzfristig orientiertes, auf Eigennutz<br />

bedachtes wirtschaftliches Handeln findet<br />

bei den Bürgern, in der Öffentlichkeit<br />

und in der Politik eine immer gerin-<br />

gere Akzeptanz. Gefragt ist Verantwortlichkeit<br />

– nicht nur in betriebswirtschaftlichen<br />

Fragen, sondern auch in<br />

ökonomischer, ökologischer und sozialer<br />

Hinsicht.<br />

Verbrauchern sind „nachhaltige“<br />

Produktmerkmale bei der Auswahl von<br />

Konsumgütern daher zunehmend wichtig.<br />

Viele Menschen beziehen in ihre<br />

Kaufentscheidung das Geschäftsmodell,<br />

die Produktionsbedingungen und<br />

die Werteorientierung der Anbieter mit<br />

ein. Von Unternehmen und Finanzinstituten<br />

fordern sie, dass sie die Lebenschancen<br />

zukünftiger Generationen bei<br />

ihrem Handeln berücksichtigen.<br />

Gerade von ihren Sparkassen erwarten<br />

die Menschen – neben modernen<br />

kreditwirtschaftlichen Dienstleistungen<br />

für Privatkunden und Unternehmen<br />

– verstärkt auch Beiträge zu<br />

nachhaltigen Lösungen. Der Begriff der<br />

„Nachhaltigkeit“ ist für die Sparkassen<br />

dabei kein neuer Gedanke, sondern eine<br />

seit über 200 Jahren gelebte Tradition.<br />

Seit ihrer Gründung übernehmen<br />

die Sparkassen in vielfältiger Weise in<br />

ihrem Kerngeschäft und darüber hinaus<br />

Verantwortung für die Menschen<br />

und die Wirtschaft in ihrer jeweiligen<br />

Geschäftsregion und darüber hinaus.<br />

Die Verbindung von gesellschaftlicher<br />

Verantwortung mit betriebswirtschaftlichem<br />

Denken ist Teil ihres öffentlichen<br />

Auftrags und soziale und ökonomische<br />

Dimensionen sind im Geschäftsmodell<br />

der Sparkassen verankert.<br />

Zukunftsfähigkeit<br />

stärken<br />

Dennoch genügt es häufig nicht mehr,<br />

nur gut zu beraten, werthaltige Produkte<br />

anzubieten und sich gesellschaftlich<br />

zu engagieren. Die Unternehmen<br />

sind vielmehr gefordert, ihr Leistungsspektrum<br />

zum Beispiel im Umweltbereich<br />

zu erweitern und sich sichtbar als<br />

Motor für eine nachhaltige Entwicklung<br />

in der Region zu positionieren. Für die<br />

Sparkassen geht es darum, notwendige<br />

Veränderungen vor Ort aktiv mitzugestalten,<br />

um die Zukunftsfähigkeit zu<br />

stärken. Heute bedeutet dies, Wachstum<br />

zu fördern, das ökonomisch, ökologisch<br />

und auch sozial erkennbar tragfähig<br />

ist.<br />

Überall in Deutschland setzen sich<br />

Sparkassen schon heute mit Finanzierungsangeboten,<br />

Produkten und Projekten<br />

für eine nachhaltige Entwick-<br />

Praxisbeispiele für eine erfolgreiche Umsetzung<br />

Chance für Wachstum und Image<br />

Sparkassen fördern eine wirtschaftlich,<br />

sozial und ökologisch zukunftsfähige<br />

Entwicklung in der Region.<br />

Kooperationen – wie etwa mit<br />

Stadtwerken – spielen dabei eine<br />

wichtige Rolle. Das zeigt das Beispiel<br />

der Sparkasse Detmold in Westfalen:<br />

Eineinhalb Millionen Euro hat die<br />

Sparkasse in nur zwei Tagen mit einem<br />

Energie-Sparbrief erlöst, den sie im<br />

Frühjahr 2010 gemeinsam mit den Detmolder<br />

Stadtwerken angeboten hat.<br />

Aufgrund des allgemeinen Interesses<br />

an regenerativen Energien habe man<br />

zwar mit einer gewissen Nachfrage gerechnet,<br />

„einen so reißenden Absatz<br />

haben wir allerdings nicht erwartet“,<br />

sagt Arnd Paas, Vorstandsmitglied der<br />

Sparkasse Detmold.<br />

Den großen Erfolg erklärt Pass unter<br />

anderem mit den guten Konditionen<br />

für die Kunden: Die von den Zeichnern<br />

eingereichte Summe verzinst die Sparkasse<br />

Detmold mit steigend bis 3,5 Prozent<br />

pro Jahr bei einer Laufzeit von insgesamt<br />

vier Jahren. Die Stromkunden<br />

der Stadtwerke erhalten einen zusätzlichen<br />

Bonuszins von 1,5 Prozent.<br />

Mit einem Teil des Ertrages wurde<br />

die erste öffentliche Photovoltaik-Anlage<br />

Detmolds auf dem Dach einer Grundschule<br />

finanziert. Weitere Anlagen sind<br />

auf anderen Detmolder Schulen vorgesehen.<br />

Insgesamt können für die 1,5<br />

Millionen Euro Photovoltaikflächen geschaffen<br />

werden, die 500 000 Kilowattstunden<br />

Strom pro Jahr erzeugen – der<br />

Bedarf von 150 Haushalten.<br />

Die Kooperation brachte zudem<br />

doppelten Nutzen für beide Partner:<br />

„Viele von unseren Kunden sind angesichts<br />

des Bonus-Zinsangebots der<br />

Stadtwerke auch dort Kunde geworden“,<br />

so Paas. Zugleich seien viele Bestandskunden<br />

der Stadtwerke durch den gemeinsamen<br />

Energiebrief zur Sparkasse<br />

gekommen. Sehr erfreulich sei auch der<br />

Imagegewinn. Dazu habe auch beigetragen,<br />

dass die Sparkasse Detmold ihre eigenen<br />

Dächer für Photovoltaikanlagen<br />

zur Verfügung gestellt hat, sowie zahlreiche<br />

Vortragsveranstaltungen.<br />

Bereits im Jahr 2005 hat die Sparkasse<br />

Niederbayern-Mitte damit begonnen,<br />

sich erfolgreich als Energiesparkasse<br />

zu positionieren. Der Auslöser sei<br />

die Erkenntnis gewesen, dass das Institut<br />

im Bereich der Photovoltaikfinanzierung<br />

bis dahin nur einen geringen<br />

Marktanteil hatte, erklärt Robert Elsberger,<br />

Leiter Öffentlichkeitsarbeit der<br />

Sparkasse. „Die Kunden in unserem Geschäftsgebiet<br />

schienen zu glauben, dass<br />

wir uns mit dem Thema erneuerbare<br />

Energien nicht auskennen“, sagt Elsberger,<br />

„daher haben wir uns überlegt, wie<br />

wir sie von unserer Kompetenz überzeugen<br />

können.“<br />

Die Lösung sei das „Modell der Energiesparkasse“<br />

gewesen. Unter diesem<br />

Motto habe die Sparkasse das Thema<br />

Umweltschutz und erneuerbare Energien<br />

in ihre Geschäftsstrategie integriert<br />

und ein nachhaltiges Produkt-<br />

Auch das neue Anzeigendesign reflektiert die Weiterentwicklung des Werteprofils der<br />

Sparkassen in Richtung Nachhaltigkeit. Foto DSGV<br />

und Dienstleistungsangebot gebündelt:<br />

Heute ist die Sparkasse Niederbayern-<br />

Mitte Marktführer im Bereich der Finanzierung<br />

regenerativer Energien und<br />

von Energieeffizienzmaßnahmen.<br />

„Glaubwürdigkeit haben wir dadurch<br />

erreicht, dass wir auch Energieberatungen<br />

anbieten und dafür zehn<br />

unserer Finanz- und Vermögensberater<br />

zu Energieberatern weitergebildet haben“,<br />

sagt Elsberger. Ihre breiten Fachkenntnisse<br />

der finanziellen und auch<br />

die technischen Aspekte hätten sie<br />

schon bald zu gesuchten Ansprechpartnern<br />

gemacht.<br />

Ein weiterer wichtiger Schritt auf<br />

dem Weg, wesentliche Marktanteile zu<br />

erobern, sei eine Kooperation mit den<br />

Kaminkehrern der Region: „Die stellen<br />

eine entscheidende Schnittstelle zwischen<br />

der Bevölkerung und den Finanzinstituten<br />

dar, wenn es um die energetische<br />

Gebäudesanierung geht“, betont<br />

er. Wenn neue Investitionen anstün-<br />

den, würden sie den Leuten empfehlen,<br />

sich an die Sparkasse zu wenden, da sie<br />

dort sachkundig und kompetent beraten<br />

würden. Auch habe die Sparkasse<br />

Niederbayern-Mitte Gutscheine an die<br />

Kaminkehrer verteilt, damit sie sie an<br />

potenzielle Kunden ausgeben. Die Gutscheine<br />

werden verrechnet, wenn die<br />

Kunden zu einer Energieberatung kommen<br />

oder einen EnergieCheck an ihren<br />

Häusern oder in ihren Produktionshallen<br />

durchführen ließen.<br />

Der Entscheidung zur Energiesparkasse<br />

habe sich nach einigen Anlaufschwierigkeiten<br />

gelohnt, betont Elsberger.<br />

Allein in den beiden vergangenen<br />

Jahren habe die Sparkasse Niederbayern-Mitte<br />

ein Kreditwachstum von jeweils<br />

zehn Prozent verzeichnet – sowohl<br />

im Privatkunden- als auch im Firmenkundenbereich.<br />

„Und das können<br />

wir nachweislich auf unsere Positionierung<br />

und unsere Kompetenz als Energiesparkasse<br />

zurückführen.“ DSZ<br />

lung vor Ort ein. Im Bereich Umwelt ermöglichen<br />

und finanzieren sie Klimaschutzinvestitionen<br />

in der Wirtschaft,<br />

in Privathaushalten und in Kommunen.<br />

In der Gesellschaft fördern sie durch<br />

die Stärkung der individuellen Eigenvorsorge<br />

und die Verbesserung der ökonomischen<br />

Bildung Familien und Privathaushalte<br />

sowie gesellschaftliche<br />

Integration. In der Wirtschaft sichern<br />

sie die kreditwirtschaftliche Versorgung<br />

von Unternehmen und Selbstständigen<br />

und unterstützen eine effiziente<br />

und CO 2 -arme Nutzung fossiler und erneuerbarer<br />

Energien.<br />

Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern<br />

haben die Sparkassen zudem ein<br />

Angebot, das die Menschen auch in ihrem<br />

persönlichen Lebensumfeld anspricht.<br />

Beispielsweise wenn eine Beraterin<br />

oder ein Berater deutlich macht,<br />

dass eine Sparanlage in regionale Klimaschutzmaßnahmen<br />

fließt und der<br />

Kunde sich durch seine Anlageentscheidung<br />

für eine nachhaltige Entwicklung<br />

seiner Region engagieren<br />

kann.<br />

Für die Sparkassen ist es mit Blick<br />

auf den Wettbewerb ein großer Vorteil,<br />

ihr klares Werteprofil mit konkreten<br />

Leistungsversprechen verbinden zu<br />

Gutes Klima<br />

fängt zu Hause an<br />

Zum Themenschwerpunkt „Gutes Klima“<br />

stellt die Informationsoffensive<br />

„Sparkassen. Gut für Deutschland.“<br />

den Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

umfangreiche Kommunikationsmaterialien<br />

zur Verfügung, so das<br />

zuständige Projektbüro. Diese wurden<br />

in Zusammenarbeit mit profilierten<br />

Partnern entwickelt.<br />

Mit einem ökologischen Produktangebot<br />

bieten die Sparkassen<br />

ihren Kunden die Möglichkeit,<br />

ihr Geld gezielt in Umweltprojekte zu<br />

investieren und so einen persönlichen<br />

Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Ergänzend<br />

dazu stellen die Sparkassen<br />

ihren Kunden auch ein umfassendes<br />

Informations- und Beratungsangebot<br />

zur Verfügung, das konkrete Hilfen für<br />

die Senkung der Energiekosten im privaten<br />

Bereich bietet.<br />

Eine aktuelle Studie des Bundesumweltministeriums<br />

zeigt, dass Verbraucher<br />

im Bereich Klimaschutz zunehmend<br />

auch Online-Angebote nutzen.<br />

Über den Internet-Rahmenauftritt<br />

„Internetfiliale 5.0“ stellt der Deutsche<br />

Sparkassen- und Giroverband gemeinsam<br />

mit der Sparkassen-Finanzportal<br />

GmbH ab Ende Januar den Instituten<br />

das vom Sparkassenverband Bayern<br />

entwickelte Internetmodul „Energiesparkasse“<br />

zur Verfügung.<br />

Dieser Online-Service bietet Informationen<br />

über die Beratungsangebote<br />

der Sparkassen zum Thema Energie,<br />

Umwelt und Klima in gebündelter und<br />

übersichtlicher Form und kann als bundesweit<br />

verfügbares Modul durch regionale<br />

Beiträge und spezielle Angebote<br />

der Institute individualisiert beziehungsweise<br />

ergänzt werden.<br />

Ein neues attraktives Beratungsinstrument<br />

ist das Energiesparkonto. In<br />

Zusammenarbeit mit der vom Bundesumweltministerium<br />

geförderten Initiative<br />

„Klima sucht Schutz“ wurde diese<br />

Online-Anwendung für die Sparkassen<br />

entwickelt und in die Energiesparkasse<br />

integriert. Auf der Grundlage online<br />

eingegebener Daten zum alltäglichen<br />

Energieverbrauch erhalten die Nutzer<br />

des Kontos Beratung und konkrete Informationen<br />

über ihre individuellen<br />

Sparpotenziale in den Bereichen Heizenergie-,<br />

Strom- und Wasserverbrauch.<br />

Vom nächsten Jahr an können alle<br />

Sparkassen ihren Kunden das Online-<br />

Energiesparkonto von „Klima sucht<br />

Schutz“ in einer individualisierten Sparkassenversion<br />

über die eigene Website<br />

anbieten. Zusätzlich wird es auch auf<br />

der Plattform sparkasse.de verfügbar<br />

sein.<br />

In Kooperation mit der BUND-Jugend,<br />

dem Jugendverband des Bund<br />

für Umwelt und Naturschutz Deutschland<br />

e. V. (BUND), steht den Instituten<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe der „Ökologische<br />

Fußabdruck“ als Bildungsangebot<br />

für junge Zielgruppen branchenexklusiv<br />

zur Verfügung. Der ökologische<br />

Fußabdruck ist die umfassends-<br />

können. Ihr breites Produktangebot, ihre<br />

anerkannte Beratungskompetenz<br />

und ihr gesellschaftliches Engagement<br />

verschaffen ihnen bei diesen Themen<br />

ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit und<br />

eine sehr gute Ausgangslage für die<br />

Kommunikation.<br />

Motor für<br />

nachhaltige Entwicklung<br />

Im Rahmen der Informationsoffensive<br />

„Sparkassen. Gut für Deutschland.“<br />

wurde ein inhaltlicher und kommunikativer<br />

Fahrplan für die kommenden<br />

drei Jahre verabschiedet. Neben dem<br />

ersten ökologischen Themenschwerpunkt<br />

„Gutes Klima“ stehen im Bereich<br />

Gesellschaft mit dem Thema „Teilhabe<br />

und Verantwortung“ die Stärkung sozialer<br />

Strukturen und die Förderung der<br />

Familien im Mittelpunkt, während sich<br />

der Themenbereich „Nachhaltiges<br />

Wachstum“ an die Wirtschaft richtet<br />

und auf die Förderung von Wachstumschancen<br />

im Bereich „Clean Tec“ und<br />

Umwelt zielt. Damit positionieren sich<br />

die Sparkassen für alle Bürger sichtbar<br />

als Motor für eine nachhaltige Entwicklung<br />

in der Region. DSZ<br />

te und – aufgrund seiner Anschaulichkeit<br />

– die am weitesten verbreitete Messgröße<br />

für Nachhaltigkeit.<br />

Durch die Förderung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

steht seit diesem<br />

Jahr der ökologische Fußabdruckrechner<br />

der BUND-Jugend wieder mit aktuellem<br />

Datenmaterial für Deutschland<br />

zur Verfügung. Das onlinebasierte Angebot<br />

ermittelt die Land- und Wasserfläche,<br />

die ein Mensch für seinen persönlichen<br />

Konsum im Alltag (Lebensmittel,<br />

Kleidung, Mobilität etc.) verbraucht,<br />

und misst den Flächenbedarf,<br />

der zur Erneuerung dieserverbrauchten<br />

Ressourcen notwendig ist. Sparkassen<br />

können den Fußabdruckrechner mit ihren<br />

Institutsseiten verlinken und zur<br />

Ansprache von interessierten Kunden<br />

sowie von Schulen und lokalen Institutionen<br />

der Umweltbildung nutzen.<br />

Aktion<br />

„Energie clever nutzen“<br />

Um das wirtschaftlich und ökologisch<br />

nachhaltige Werteprofil der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

öffentlich wirksam<br />

zu unterstreichen, wird das gesamte<br />

Jahr 2011 mit einer nationalen Energie-<br />

Aktion inklusive Online-Gewinnspiel<br />

(www.sparkasse.de/co2) begleitet.<br />

Sie vermittelt den Teilnehmern den<br />

Nutzen einer energetischen Modernisierung,<br />

die einerseits Energiekosten<br />

spart und andererseits die Umwelt<br />

schützt. Unter den Teilnehmern werden<br />

drei LBS-Bausparverträge in Höhe von<br />

50 000 Euro (mit bereits einbezahlten<br />

20 000 Euro) prämiert. Doch unterstützt<br />

allein die Teilnahme bereits nachhaltige<br />

Projekte: Insgesamt spenden die<br />

Sparkassen 80 000 Euro für die Förderung<br />

nachhaltiger Projekte an die Regionen.<br />

Die Sparkassen-Baufinanzierung<br />

mit Fokus auf das Thema Energiesparen<br />

wird im ersten Tertial dieses Jahres<br />

national in der Sparkassen-Gemeinschaftswerbung<br />

beworben. Mit der Aktion<br />

„Energie clever nutzen.“ werden<br />

konkrete Vertriebsanlässe für das Immobiliengeschäft<br />

generiert. Im Mittelpunkt<br />

steht dabei das Finanzierungsangebot<br />

der Sparkassen im Bereich der<br />

energetischen Sanierung. So können<br />

die Institute in Kooperation – etwa mit<br />

örtlichen Handwerksinnungen – eine<br />

Dialogplattform für Kunden und regionale<br />

Betriebe schaffen.<br />

Bei Fragen zu den Kommunikationsinstrumenten<br />

können sich Interessierte<br />

an das DSGV-Projektbüro „Sparkassen.<br />

Gut für Deutschland.“ wenden – telefonisch<br />

unter (0 30) 2 02 25-13 05 oder<br />

per Mail unter gut-fuer-deutschland@<br />

dsgv.de.<br />

Ansprechpartnerin für Fragen zur Aktion<br />

„Energie clever nutzen“ ist Katja Weber,<br />

Tel. (030) 2 02 25-51 62 oder per<br />

Mail an katja.weber@dsgv.de.


07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

FINANZGRUPPE<br />

Nord/LB und SGK laden zu Fachtagung nach Hannover<br />

Problemkredite effizienter bearbeiten<br />

Die Nord/LB hat sich schon frühzeitig<br />

intensiv mit der Bearbeitung von Problemkrediten<br />

beschäftigt und sieht in<br />

der Optimierung eine große Bedeutung<br />

auch für die Sparkassen in<br />

Deutschland. Dies war Thema einer<br />

Fachtagung in Hannover.<br />

Mit der Nord/LB-Tochter SGK ServicegesellschaftKreditmanagement<br />

mbH wurde ein Partner<br />

im Markt platziert, der den Sparkassen<br />

flexible und bedarfsorientierte Lösungen<br />

bieten soll. Sparkassenvertreter<br />

aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

folgten einer Einladung von SGK und<br />

Nord/LB zur Fachtagung nach Hannover,<br />

um sich über die Möglichkeiten der<br />

Bearbeitung von Problemkrediten für<br />

ihr Institut zu informieren.<br />

Die Anzahl problembehafteter Kredite<br />

und damit auch die Anzahl Insolvenzen<br />

hat in den vergangenen Jahren<br />

kontinuierlich zugenommen. In seiner<br />

Begrüßungsrede wies Dr. Johannes-<br />

Jörg Riegler, Vorstandsmitglied der<br />

Nord/LB, auf die Bedeutung dieses Themas<br />

für die Zukunft hin. Ohne optimierte<br />

Bearbeitungsprozesse und durch zu<br />

lange Bearbeitungszeiten drohten den<br />

Instituten nachteilige Auswirkungen,<br />

nicht nur durch Basel III. Grund genug<br />

für die Tagungsteilnehmer, sich von<br />

Das „Forum Personalentwicklung“ der<br />

Rheinischen Sparkassenakademie<br />

(RSA) in Euskirchen stand unter dem<br />

Motto „Wissen-Können-Tun“. In zahlreichen<br />

Workshops und Vorträgen berichteten<br />

prominente Gäste aus der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe gemeinsam<br />

mit Vertretern der RSA über aktuelle<br />

Projekte und über die praktische<br />

Umsetzung neuer Entwicklungen im<br />

Personalbereich.<br />

JOCHEN KOROSCHETZ<br />

RSA<br />

Den Auftakt bereitete Heinz Mölder,<br />

Vorstand der Sparkasse Neuss,<br />

mit seinem Vortrag „Erfolg und<br />

Mitarbeiterbindung“. Zur Vertiefung<br />

folgten Workshops, die sich mit Mitarbeiterbindung<br />

aus Sicht eines Personalers<br />

(Michael Voigt, Sparkasse Gifhorn-<br />

Wolfsburg) beziehungsweise mit der<br />

Bindung des Führungskräftenachwuchses<br />

beschäftigten. Ralf Wienold,<br />

Personalleiter der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert,<br />

stellte hierzu das gemeinsam<br />

mit Dorett van Balsfort (RSA)<br />

in seiner Sparkasse umgesetzte Konzept<br />

vor.<br />

Traditionell stehen auf dem Forum<br />

Personalentwicklung der RSA die Themen<br />

„Führung“ und „Vertrieb“ im Mittelpunkt.<br />

Die Workshopblöcke beschäftigten<br />

sich allerdings auf sehr unter-<br />

hochkarätigen Referenten konzeptionelle<br />

Ansätze und praktische Möglichkeiten<br />

vorstellen zu lassen und diese zu<br />

diskutieren.<br />

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband<br />

(DSGV) bietet den Sparkassen<br />

mit seinem Entscheider-Leitfaden<br />

„Outsourcing-Standards: Outsourcing<br />

modular optimieren“ ein Konzept an,<br />

das die Sparkassen dabei unterstützen<br />

soll, mehr Effizienz und Qualitätsverbesserung<br />

in der Problemkreditbearbeitung<br />

durch Outsourcing zu erreichen.<br />

Jürgen Steven, Leiter des Projektes<br />

Outsourcing-Standards beim DS-<br />

GV, stellte die wesentlichen Ergebnisse<br />

des Projekts und die für die Problemkreditbearbeitung<br />

relevanten Auslagerungsmodule<br />

vor. Damit werde den<br />

Sparkassen auch ein modularer Einstieg<br />

in den Serviceverbund ermöglicht,<br />

beispielsweise über die Auslagerung<br />

von Auslastungsspitzen oder über kapselbare<br />

fachliche Leistungen.<br />

Für die Sparkasse Amberg-Sulzbach<br />

ist die Auslagerung ihrer Abwicklungsabteilung<br />

bereits Realität. Seit<br />

Februar 2009 werden die Problemkredite<br />

von der SGK in Frankfurt betreut.<br />

Alexander Düssil, Vorstandsmitglied<br />

der Sparkasse Amberg-Sulzbach, stellte<br />

die Ziele und Gründe seines Hauses dar.<br />

Er schilderte den Prozess von der Aus-<br />

Informations- und Kaffeedurst gestillt<br />

Informationen rund um das Thema Wohn-Riester hat die LBS West beim NRW-Journalistentag<br />

in Recklinghausen den rund 500 anwesenden Medienprofis in einer eigens errichteten<br />

Riester-Lounge präsentiert. Die zwischen den Diskussionsforen gelegene Lounge<br />

mit dem Café-Mobil war der Treff- und Anlaufpunkt auf der Veranstaltung. Die Teilnehmer<br />

des Journalistentages hätten die italienischen Café-Spezialitäten und die in der Lounge<br />

gebotenen Informationen gleichermaßen genossen, so die LBS West. Mitarbeiter von<br />

Pressestelle und Außendienst der Landesbausparkasse hatten den ganzen Tag gut zu<br />

tun, um den Kaffee- und Informationsdurst der Meinungsbildner zu stillen. Im Bild: DJV-<br />

Landesvorsitzender Helmut Dahlmann (3.v.l.) mit Referenten und dem LBS-Presseteam<br />

(ganz links: Pressesprecher Bernd Pütz) in der LBS-Lounge. Foto LBS<br />

schiedliche Weise damit: Während Frank<br />

Dehnke, Vorstand der Stadtsparkasse<br />

Remscheid, und Sonja Steffens, (RSA),<br />

„Führungserfolg mit der Coaching-Matrix“<br />

anschaulich und mit hohem Verbindlichkeitsgrad<br />

darstellten, entführten<br />

Dieter Doetsch (Sparkasse KölnBonn)<br />

und Gerrit Friesecke (RSA) die Teilnehmer<br />

in die Welt des Theaters. Sie zeigten<br />

interaktiv, wie theaterpädagogische Arbeit<br />

in die Ausbildung, den Vertrieb und<br />

die Führungskräfteentwicklung der<br />

Sparkassen integriert werden kann. Hier<br />

ging es um Ausprobieren, Mitmachen<br />

und Selbsterfahren.<br />

Testkäufer sind für Sparkassenmitarbeiter<br />

im Vertrieb keine unbekannten<br />

Wesen. In dem Konzept, das Sabine<br />

Berndtgen (RSA) vorstellte, liegen der<br />

Schwerpunkt und damit der Mehrwert<br />

für die getesteten Sparkassenmitarbeiter<br />

im professionellen, unmittelbar folgenden<br />

qualifizierten Feedback. Dorett<br />

van Balsfort und Bernd Zacharias, zertifizierte<br />

Trainer der RSA für das Persolog-<br />

Persönlichkeitstraining, setzten die beiden<br />

Schwerpunktthemen Führung und<br />

Vertrieb in Anwendungsübungen dieses<br />

Modells mit den Workshopteilnehmern<br />

um.<br />

Abgerundet wurde der erste Veranstaltungstag<br />

mit der Vorstellung onlinebasierterTrainingsbedarfsanalysen(Anna<br />

Sekler, Sparkassenakademie Baden-<br />

Württemberg) sowie der „Einladung ins<br />

Bei der Fachtagung in Hannover (von links): Frans Blok, Geschäftsführer der SGK, Jürgen<br />

Steven, DSGV, Alexander Düssil, Vorstandsmitglied der Sparkasse Amberg-Sulzbach und<br />

Werner Rabsch, Leiter Sparkassen-Konsortialgeschäft bei der Nord/LB. Foto: Nord/LB<br />

wahl des geeigneten Dienstleisters über<br />

die Überleitung und Weiterbearbeitung<br />

der Engagements bis hin zu einem regelmäßigen<br />

und transparenten Berichtswesen.<br />

Entscheidend für ihn ist,<br />

dass die Sparkasse Amberg-Sulzbach<br />

Beim Forum Personalentwicklung der RSA wurden Trends und Projekte auch in ungewöhnlicher Form präsentiert<br />

Personaler in die Welt des Theaters entführt<br />

RSA-Café“, in dem die Gäste in ungezwungener<br />

Atmosphäre über aktuelle<br />

und geplante Leistungsangebote der<br />

RSA ins Gespräch kamen.<br />

Den rund fünfzig Tagungsteilnehmern<br />

wurden am zweiten Tag exklusiv<br />

die Ergebnisse des DSGV-Projekts<br />

„Personalstrategie“ präsentiert. Nachdem<br />

Ralf Fleischer, Verbandsgeschäftsführer<br />

des RSGV, mit aktuellen Zahlen<br />

und Einschätzungen aus dem Rheinland<br />

in das Thema einführte, erläuterten Michael<br />

Weick, Projektleiter und zugleich<br />

Leiter des Lehrinstituts der Deutschen<br />

Sparkassenakademie, sowie Markus<br />

Breuer, Leiter des Zentralbereichs Personal<br />

der Sparkasse Aachen, die wesentlichen<br />

Eckpfeiler der neuen DSGV-<br />

Personalstrategie. In Kleingruppen hatte<br />

das fachkundige Publikum anschließend<br />

die Gelegenheit, erste Überlegungen<br />

hieraus direkt in die Praxis zu<br />

transferieren.<br />

Neue Handlungsfähigkeit in der<br />

Personalabteilung stand im Mittelpunkt<br />

des sich anschließenden Workshops,<br />

den Heiko Schütte (Personalleiter der<br />

Sparkasse Hagen) gestaltete. Parallel demonstrierte<br />

Jochen Koroschetz (RSA),<br />

wie mit einem Tool der RSA demografische<br />

Effekte in der Mitarbeiterschaft<br />

für die nächsten 15 Jahre anschaulich simuliert<br />

und gesteuert werden können.<br />

Wie in den Vorjahren lud Martin<br />

Schmidt, Direktor der RSA, nachmittags<br />

jederzeit über die Verwertungsstrategien<br />

mitbestimmt. Negative Kundenreaktionen<br />

habe es praktisch nicht gegeben.<br />

Die bisherigen positiven Ergebnisse<br />

bestätigten zudem den Erfolg der<br />

Kooperation mit der SGK. DSZ<br />

Seminar rund um das Thema Existenzgründungen<br />

Usbekinnen zu Gast in<br />

Schloss Waldthausen<br />

16 Mitglieder des Frauenkomitees der<br />

Republik Usbekistan haben die Sparkassenakademie<br />

Schloss Waldthausen<br />

in Rheinland-Pfalz besucht, um an<br />

einem einwöchigen Seminar rund um<br />

das Thema Existenzgründung von<br />

Kleinunternehmen teilzunehmen.<br />

Experten der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

gaben Einblicke in die<br />

Analyse von Geschäftsplänen,<br />

die Kommunikation mit Kunden und<br />

Tipps für ein erfolgreiches Marketing<br />

sowie die Analyse von Absatzchancen.<br />

Die Teilnehmerinnen wollen die erworbenen<br />

Kenntnisse in den sechs bankenunabhängigen<br />

Beratungszentren in<br />

Usbekistan umsetzen. Das Vorhaben ist<br />

Gegenstand eines vom Bundesministerium<br />

für wirtschaftliche Entwicklung<br />

und Zusammenarbeit (BMZ) finanzierten<br />

Partnerschaftsprojektes, das von<br />

der Sparkassenstiftung für internationale<br />

Kooperation durchgeführt wird.<br />

Neben derSparkassenakademie Schloss<br />

Waldthausen sind die Saalesparkasse<br />

Halle und die Kreissparkasse Anhalt-<br />

Bitterfeld in das Projekt eingebunden.<br />

Um den Teilnehmerinnen einen Eindruck<br />

von der konkreten Unterstützung<br />

von Existenzgründungen in Deutschland<br />

zu geben, wurden neben der Sparkasse<br />

Worms-Alzey-Ried auch zwei junge<br />

Unternehmen besucht. Hier wurden<br />

den künftigen Beraterinnen der Consulting-Zentren<br />

das Zusammenwirken zwischen<br />

Existenzgründer- und Finanzierungsberatung<br />

und der professionellen<br />

Analyse des Marktpotenzials und der<br />

Eröffnung neuer Absatzmärkte erläutert.<br />

Dank des Zusammenspiels zwischen<br />

Sparkassenakademie, Sparkassenstiftung,<br />

Sparkassen und dem Rahmenprogramm<br />

konnten die Teilnehmerinnen<br />

eine Fülle von praxisrelevanten<br />

Werkzeugen mit nach Usbekistan<br />

nehmen. Sie bezeichneten das<br />

Seminar als wichtigen Baustein, um das<br />

Projektziel, die Förderung von Kleinst-,<br />

Klein- und Mittelstandsunternehmen<br />

und ihre aktive Einbindung in die wirtschaftliche<br />

Entwicklung Usbekistans,<br />

voranzutreiben. DSZ<br />

zur Podiumsdiskussion. Unter der Leitfrage<br />

„Wie strategisch ist die Personalarbeit?“<br />

diskutierte er mit dem Vorstandsvorsitzenden<br />

der Sparkasse Mülheim an<br />

der Ruhr, Martin Weck, sowie mit Vertretern<br />

der Personalbereiche (Hans-Michael<br />

Götte, Essen, und Heiko Schütte, Hagen)<br />

über die Handlungsfähigkeit und<br />

Verantwortung der Personalverantwortlichen<br />

sowie über die Zusammenarbeit<br />

der Personalbereiche mit anderen zentralen<br />

Dienstleisterbereichen in den<br />

Sparkassen, zum Beispiel der Organisationsabteilung.<br />

Passend zum Thema der Tagung<br />

referierte Schmidt über Wissensmanagement<br />

und Lernen im Wandel<br />

und bereitete damit die Grundlage für einen<br />

Praxisbericht aus der Sparkasse<br />

Neuss, in dem Ralf Schneider und Markus<br />

Reynartz ihre IT-gestützte Lösung<br />

zum Wissensmanagement vorstellten.<br />

Ebenfalls auf IT-Unterstützung baut<br />

Andreas Meck (Perbility) bei der<br />

Durchführung und Analyse von<br />

Mitarbeiterbefragungen. Beide<br />

Abschlussworkshops stießen wegen<br />

ihrer Zukunftsrelevanz auf hohes Interesse.<br />

Nachdem neues „Wissen“ umfangreich<br />

vermittelt und das „Können“ in<br />

den Workshops anschaulich unter Beweis<br />

gestellt wurde, verabschiedete<br />

Schmidt die Gäste zurück zum „Tun“ in<br />

die Praxis.<br />

KURZMELDUNGEN<br />

Helaba spendet 100 000 Euro<br />

Anstelle von weihnachtlichen Geschenken<br />

an Geschäftspartner haben<br />

sich der Vorstand und die Mitarbeiter<br />

des Helaba-Konzerns entschieden,<br />

wohltätige Organisationen<br />

in der Heimatregion der Bank<br />

mit einer Spende in Höhe von insgesamt<br />

100 000 Euro zu unterstützen.<br />

Je 50 000 Euro gehen an Organisationen<br />

in Hessen und an Einrichtungen<br />

in Thüringen. Empfänger<br />

der Helaba-Spende für Hessen<br />

sind der Ambulante Kinderhospizdienst<br />

Frankfurt/ Rhein-Main sowie<br />

der Verein Hilfe für krebskranke<br />

Kinder Frankfurt e.V. „Wir freuen<br />

uns sehr, dem Ambulanten Kinderhospizdienst<br />

Frankfurt/ Rhein-<br />

Main sowie dem Verein Hilfe für<br />

krebskranke Kinder Frankfurt heute<br />

je einen Scheck in Höhe von<br />

25 000 Euro überreichen zu können<br />

– und damit spreche ich für alle<br />

Mitarbeiter des Helaba-<br />

Konzerns“, sagte Hans-Dieter Brenner,<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

Helaba.<br />

Überschussbeteiligung bei der<br />

Öffentlichen Braunschweig …<br />

Gegen den voraussichtlichen<br />

Markttrend hält die Öffentliche Lebensversicherung<br />

Braunschweig<br />

die Überschussbeteiligung auf unverändertem<br />

Niveau. Die sich aus<br />

Garantiezins und Überschussbeteiligung<br />

ergebende Gesamtverzinsung<br />

betrage auch für 2011 unverändert<br />

vier Prozent, teilt das Unternehmen<br />

mit. Die laufende Verzinsung<br />

von vier Prozent erhöht sich<br />

für Verträge gegen laufende Beitragszahlung<br />

aus dem Schlussüberschuss<br />

einschließlich Beteiligung<br />

an den Bewertungsreserven<br />

zu einer Gesamtverzinsung von<br />

mehr als 5,5 Prozent, so der Versicherer<br />

weiter. Dieser Wert werde<br />

auch von neutraler Seite in der<br />

jährlichen Assekurata Marktstudie<br />

zur Überschussbeteiligung bestätigt.<br />

… und bei der VKB<br />

Der Lebensversicherer der Versicherungskammer<br />

Bayern (VKB),<br />

die Bayern-Versicherung Lebensversicherung<br />

AG, bietet ihren Kunden<br />

auch für das Jahr 2011 mit 3,8<br />

Prozent (Vorjahr: 4,15 Prozent) eine<br />

hohe laufende Verzinsung. Die<br />

Gesamtverzinsung einschließlich<br />

der Schlussüberschüsse und der<br />

Beteiligung an den Bewertungsreserven<br />

für Verträge mit laufender<br />

Beitragszahlung liege bei mindestens<br />

4,5 Prozent, teilt die VKB mit.<br />

Friedrich Schubring-Giese, Vorstandsvorsitzender<br />

der Versicherungskammer<br />

Bayern, betont: „Mit<br />

der Festlegung der Überschussbeteiligung<br />

bieten wir auch 2011 eine<br />

Verzinsung, die deutlich über dem<br />

Kapitalmarkt liegt. Es ist unser Ziel<br />

und unsere Verpflichtung gegenüber<br />

unseren Kunden, dass wir<br />

langfristig stabil kalkulieren und<br />

nicht kurzfristige Versprechen geben,<br />

welche die aktuelle Zinsphase<br />

nicht widerspiegeln.“<br />

Jeder zweite Jugendliche spart<br />

für seine Traumimmobilie<br />

Junge Menschen träumen nicht nur<br />

von den eigenen vier Wänden, laut<br />

LBS West tun sie auch etwas dafür:<br />

Mehr als die Hälfte der 14- bis 24-<br />

Jährigen in NRW spart bereits heute<br />

für die Finanzierung ihres späteren<br />

Eigenheims. „Das größte Vertrauen<br />

auf dem Weg in die erste eigene<br />

Wohnung setzen junge Sparer<br />

dabei in den Bausparvertrag“, sagt<br />

Thorsten Berg, Pressereferent bei<br />

der LBS West. Jeder zweite Jugendliche<br />

und junge Erwachsene<br />

entscheidet sich laut einer aktuellen<br />

Umfrage der LBS West beim<br />

Eigenkapitalaufbau für diese Anlageform.<br />

Die LBS West hatte für die<br />

Studie 1155 junge Menschen zwischen<br />

14 und 24 Jahren in NRW<br />

nach ihren Zukunftsvorstellungen<br />

zum Thema Wohnen befragen lassen.<br />

Das Ergebnis: 76 Prozent der<br />

jungen Menschen in NRW wünschen<br />

sich mit Mitte 30 Wohneigentum.<br />

Ähnlich hohe Werte lassen<br />

sich laut LBS auch in Umfragen in<br />

der Gesamtbevölkerung nachweisen.<br />

„Der ausgeprägte Wunsch nach<br />

einem eigenen Zuhause lässt sich<br />

damit durchgängig auch in dieser<br />

Altersgruppe belegen“, sagt Berg.<br />

Zur Miete möchte demnach später<br />

nur jeder Fünfte der 14- bis 24-Jährigen<br />

wohnen. DSZ<br />

9


10 07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

SPARKASSEN<br />

Verbiegen ist nicht vorgesehen<br />

Keine kalte Karrierefrau<br />

Wohl das jüngste weibliche Vorstandsmitglied:<br />

Bianca Ehlers. Foto Sayer<br />

Geliebäugelt hat sie mit dem Aufstieg<br />

schon länger. Aber nur mittelfristig.<br />

„Dass es so schnell geht, damit hätte ich<br />

nicht gerechnet“, sagt Bianca Ehlers,<br />

die zum Jahresanfang in den Vorstand<br />

der Kreissparkasse Kusel (Westpfalz)<br />

aufgerückt ist. Mit ihren gerade einmal<br />

33 Jahren ist sie mutmaßlich das jüngste<br />

weibliche Vorstandsmitglied einer<br />

Sparkasse bundesweit.<br />

Ob sie sich nun nicht nur Vorstand,<br />

sondern auch Rekordhalterin<br />

nennen darf, darüber hat sich die gebürtige<br />

Hannoveranerin bislang noch<br />

keine Gedanken gemacht. „Vielleicht<br />

müssen wir das mal prüfen“, sagt sie lachend.<br />

Ehlers, geboren am 14. März 1977,<br />

hatte ursprünglich gar nicht vor, ins<br />

Bankengewerbe zu gehen. Nach ihrem<br />

Abitur in Laatzen bei Hannover bewarb<br />

sie sich unter anderem bei Siemens und<br />

bei der Stadt Hannover für eine duale<br />

Ausbildung. „Ich wollte auf jeden Fall<br />

Theorie und Praxis verknüpfen.“ Doch<br />

nach ihrem Bewerbungsgespräch bei<br />

der Sparkasse Hannover war für sie<br />

klar: „Da will ich hin, mir hat es dort<br />

gleich gefallen.“<br />

Sie durchlief ihre Ausbildung und<br />

studierte zugleich Betriebswirtschaftslehre.<br />

Ihre Diplomarbeit befasste sich<br />

mit Private Banking, mit der Etablierung<br />

eines neuen Vertriebswegs am<br />

Beispiel ihres Arbeitgebers, der erst<br />

kurz zuvor durch eine Fusion entstanden<br />

war und bei dem sich deshalb noch<br />

vieles im Fluss befand.<br />

Sie blieb der Sparkasse Hannover<br />

bis zum Jahr 2003 erhalten. Dann zog<br />

es die leidenschaftliche Handballerin,<br />

die es als Kreisläuferin mit ihrem Heimatverein<br />

in Hannover bis in die zweite<br />

Bundesliga geschafft hatte, in den<br />

Südwesten, in die Pfalz. Bei einem Seminar<br />

in Bonn lernte sie einen westpfälzischen<br />

Sparkassen-Mann kennen und<br />

lieben. Sie tat sich im Internet nach einer<br />

Stelle in seiner Nähe um, schickte<br />

eine Initiativbewerbung nach Kusel –<br />

und bekam sofort den Zuschlag. „Weitere<br />

Bewerbungen habe ich gar nicht<br />

mehr schreiben brauchen. Die nächste<br />

wäre nach Kaiserslautern gegangen“,<br />

erzählt sie.<br />

Das vergleichsweise kleine Institut<br />

bedeutete für sie aber auch eine große<br />

Chance – nämlich die, sich schnell zu<br />

profilieren. Sie baute unter anderem<br />

das Vertriebsmanagement auf, übernahm<br />

die Personalentwicklung – stets<br />

gefördert vom Vorstand. „Man hat mir<br />

immer ein klein wenig mehr zugetraut<br />

als ich mir selbst. Das war eine sehr gute<br />

Mischung aus Fordern und Fördern.“<br />

Daran und damit wuchs sie. Sie schuf<br />

nach und nach die Voraussetzungen,<br />

um als Vertreter des Vorstands fungieren<br />

zu dürfen, und dachte nur ganz vage<br />

daran, dass sie vielleicht mal selbst<br />

in das Führungsgremium aufrücken<br />

könnte – bis vor zwei Jahren der Verwaltungsratsvorsitzende<br />

und Landrat<br />

Winfried Hirschberger sie beiseitenahm<br />

und fragte, ob sie sich vorstellen<br />

könne, selbst mal Vorstand zu werden.<br />

„Darüber habe ich lange nachgedacht<br />

und mir dann gedacht: warum nicht?“<br />

Vor einem halben Jahr schließlich<br />

war es so weit: Vorstand und Verwaltungsrat<br />

trugen ihr den Aufstieg an, für<br />

den die Kreissparkasse Kusel ihr Führungsgremium<br />

eigens auf drei Mitglieder<br />

erweitert und die Kompetenzen<br />

neu verteilt hat. Und Ehlers sagte ja.<br />

Unmittelbar vor Weihnachten stimmte<br />

auch der Kreistag zu, seit vergangenem<br />

Montag ist die 33-Jährige in Amt und<br />

Würden; wenn auch noch nicht in<br />

einem neuen Büro: „Wir müssen da ein<br />

bisschen umorganisieren, damit ich einen<br />

Platz finde“, sagt sie lachend.<br />

Ehrgeizige<br />

Mannschaftsspielerin<br />

Ohnehin lacht die junge Vorstandsfrau<br />

oft und gerne. Keine Spur von kalter, berechnender<br />

Karrierefrau – ein Begriff,<br />

den sie für sich ablehnt. „Das klingt, als<br />

würde man über Leichen gehen; und<br />

das tue ich nicht.“ Sie geht zwar zielgerichtet<br />

und mit Ehrgeiz vor, aber stets<br />

auch mit der Freundlichkeit und der Behutsamkeit<br />

eines Mannschaftsspielers.<br />

„Ich nehme gerne Anregungen von Kollegen<br />

entgegen. Ich gehe nämlich nicht<br />

davon aus, dass ich die Weisheit mit<br />

Löffeln gefressen habe.“ Sie will zuerst<br />

alle Meinungen hören, bevor sie entscheidet.<br />

Dass ihre Jugend sie in ihrer neuen<br />

Funktion behindern könnte, glaubt sie<br />

nicht – auch wenn sie nun auf Augenhöhe<br />

mit zwei deutlich älteren Vorstandskollegen<br />

argumentieren muss, die bislang<br />

ihre Vorgesetzten waren. „Ich war<br />

immer recht jung für die Aufgaben und<br />

Kompetenzen, die man mir übertragen<br />

hat“, sagt sie. Und auch Vorstandsvorsitzender<br />

Helmut Käfer attestiert ihr anerkennend,<br />

„sehr reif für ihre jungen<br />

Jahre zu sein“. Ihm und seinem Kollegen<br />

Wolfgang Scherz hat sie im Vorfeld<br />

auch eines versichert oder klargemacht:<br />

„Selbst als Vorstandsmitglied werde ich<br />

Bianca Ehlers bleiben.“ Verbiegen ist<br />

nicht vorgesehen. wop<br />

Sparkasse Vogtland sieht optimistisch in die Zukunft<br />

Gutes Geschäftsjahr<br />

Zum Ende des Geschäftsjahres 2010<br />

kann die Sparkasse Vogtland nach ersten<br />

vorliegenden Ergebnissen auf positive<br />

betriebswirtschaftliche Kennzahlen<br />

verweisen, so das Institut.<br />

Arthur Scholz, Vorstandsvorsitzender<br />

der Sparkasse Vogtland,<br />

zeigt sich mit der Stellung des<br />

größten regionalen Finanzinstitutes zufrieden.<br />

„Wir freuen uns, dass uns unsere<br />

Kunden auch 2010 ihr Vertrauen<br />

schenkten und von unserer Beratungsund<br />

Servicequalität überzeugt waren.“<br />

Das Unternehmen prognostiziert eine<br />

Bilanzsumme analog 2009 in Höhe von<br />

rund drei Milliarden Euro.<br />

Im Jahr 2010 wurden rund 2,6 Milliarden<br />

Kundeneinlagen verwaltet (Vorjahr<br />

2,2 Milliarden Euro). Trotz gut laufender<br />

Aktienmärkte setzen die vogtländischen<br />

Sparer weiter vermehrt auf<br />

sichere Geldanlagen, so die Sparkasse.<br />

Im Wertpapierbereich wurde ein Wachstum<br />

bei Misch- und Immobilienfonds<br />

festgestellt. Die Bestände in den Sparkassendepots<br />

wuchsen im Jahr 2010<br />

aufgrund von Umschichtungen in festverzinsliche<br />

Wertpapiere um rund 5,8<br />

Millionen Euro an.<br />

In den Bereichen Bausparen und<br />

Versicherungen prognostiziert die<br />

Sparkasse Vogtland zum Jahresende<br />

ebenfalls gute Zahlen. Im Bausparbereich<br />

werden rund 5450 Bausparverträge<br />

mit einer Bausparsumme von 106,5<br />

Millionen Euro abgeschlossen werden.<br />

In Zusammenarbeit mit der Sparkassen-Versicherung<br />

Sachsen werden es<br />

zirka 2200 Lebensversicherungen mit<br />

einer absoluten Beitragssumme von<br />

38,8 Millionen Euro sein.<br />

Die Sparkasse Vogtland stand auch<br />

im vergangenen Jahr der Bevölkerung<br />

und der Wirtschaft mit Krediten zur<br />

Verfügung. „Trotz Beeinflussung des<br />

Kreditgeschäftes durch regionale (demografische<br />

Entwicklung) und wirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen (Arbeitslosigkeit,<br />

Insolvenzen) werden wir<br />

unser Zielversprechen (160 Millionen<br />

Euro) übererfüllen und rund 180 Millionen<br />

Euro neue Kredite an Unternehmen,<br />

Privatpersonen und Kommunen<br />

ausreichen“, so Scholz. Der Bestand an<br />

Krediten erhöhte sich 2010 im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 8,5 Prozent.<br />

Für das Jahr 2011 sieht sich die<br />

Sparkasse Vogtland wirtschaftlich gut<br />

aufgestellt. DSZ<br />

Stadtsparkasse: Das Jahr 2010 war deutlich besser als erwartet<br />

Wuppertal nimmt Fahrt auf<br />

„2010 – Das Jahr der positiven Überraschungen.“<br />

Dieses Prädikat verleiht<br />

Peter H. Vaupel, Vorstandsvorsitzender<br />

der Stadtsparkasse Wuppertal,<br />

dem vergangenen Jahr auf der „Jubiläums“-Pressekonferenz<br />

des Kreditinstituts.<br />

Zum 50. Mal hat die Sparkasse<br />

am ersten Arbeitstag eines neuen<br />

Jahres ihre Bilanz vorgestellt.<br />

Hatte der Sparkassenchef vor einem<br />

Jahr noch vorsichtig optimistisch<br />

in die Zukunft geblickt,<br />

sprach er jetzt von einem „zweiten Wirtschaftswunder“,<br />

das im vergangenen<br />

Jahr stattfand. Für das erste Halbjahr<br />

2011 spricht Vaupel von „glänzenden<br />

Aussichten“. Auch für das zweite Halbjahr<br />

sieht er gute Chancen. Allerdings<br />

müsse man die Entwicklung des Euro<br />

abwarten.<br />

Das vor einem Jahr angekündigte<br />

„Ärmelhochkrempeln“ führte in Wuppertal<br />

dazu, dass die Zahl der Insolvenzen<br />

um 22 Prozent sank. Auch der<br />

Wuppertaler Arbeitsmarkt entspannte<br />

sich langsam: Mit 10,7 Prozent liegt die<br />

regionale Arbeitslosenquote allerdings<br />

immer noch über dem NRW-Schnitt von<br />

8,6 Prozent. Die positive regionale Entwicklung<br />

führte bei der Stadtsparkasse<br />

zu einem Wachstum der Bilanzsumme<br />

auf fast 6,4 Milliarden Euro. Ferner<br />

konnte das Institut trotz rückläufiger<br />

Einwohnerzahl die Zahl der Kunden<br />

um 1500 steigern.<br />

Gerne möchte das Kreditinstitut<br />

„die Investitionen im Tal nach vorne<br />

bringen“, so Vorstandsmitglied Norbert<br />

Brenken. Es gebe überhaupt keine Anzeichen<br />

für eine Kreditklemme. Dass<br />

dennoch der Bestand des Kreditge-<br />

„2010 ist für die Kreissparkasse Tübingen<br />

ein erfolgreiches Geschäftsjahr.<br />

Wir setzen auf unsere Kunden als<br />

wichtigstes Gut und werden dafür<br />

auch belohnt. Letztlich zahlen sich Nähe,<br />

Fairness, Zuverlässigkeit und eine<br />

enge Partnerschaft aus“, so erklärte<br />

Raimund Kirschniak, der scheidende<br />

Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse<br />

Tübingen Ende 2010, die prognostizierten<br />

Ergebnisse des Geschäftsjahres<br />

2010.<br />

Im Einlagengeschäft wird ein Anstieg<br />

der Kundeneinlagen auf 3,1<br />

Milliarden Euro erwartet. Die Zusagen<br />

an Krediten und Darlehen werden<br />

500 Millionen Euro überschreiten und<br />

seien damit das beste Ergebnis der vergangenen<br />

zehn Jahre.<br />

Die Bilanzsumme wird zum Bilanzstichtag<br />

etwa 4,725 Milliarden Euro betragen.<br />

Gegenüber dem Vorjahr wäre<br />

dies eine Erhöhung um 137 Millionen<br />

Euro oder 3,0 Prozent.<br />

Wichtigste Ertragsquelle blieb mit<br />

115,5 Millionen Euro der Zins- und Provisionsüberschuss.<br />

Er stieg nach den<br />

Prognosezahlen damit gegenüber dem<br />

Vorjahr um 18,3 Millionen Euro. Der<br />

Verwaltungsaufwand steigt voraussichtlich<br />

um 5,6 Millionen Euro auf 63,8<br />

Millionen Euro. Als Jahresüberschuss<br />

schäfts lediglich um 100 Millionen gesteigert<br />

werden konnte, führt Brenken<br />

auf eine „ausgesprochen erfreuliche Liquiditätskraft“<br />

der Wuppertaler Firmen<br />

zurück. Ferner hatten einige nahmhafte<br />

Unternehmen Sondertilgungen vorgenommen.<br />

Das Neugeschäft bei den Krediten<br />

an die Unternehmen sank daher<br />

um zehn Prozent, dagegen verzeichnete<br />

das Neugeschäft bei den Immobilienkrediten<br />

einen Anstieg. Für die Zukunft<br />

geht Brenken insgesamt von einem weiteren<br />

Anstieg aus. Als „erfreuliche Entwicklung“<br />

bezeichnete Vaupel den Anstieg<br />

des Betriebsergebnisses nach Bewertung<br />

des Kreditgeschäfts um 8,2<br />

Millionen auf 37,1 Millionen Euro.<br />

Bei der Geldvermögensbildung insgesamt<br />

verzeichnete das Institut einen<br />

Anstieg um 252 Millionen Euro. „Dies<br />

ist ein sehr erfreuliches Ergebnis“, erklärte<br />

der Sparkassenchef. Von den 252<br />

Millionen entfallen 176 Millionen Euro<br />

auf die Gesamteinlagen. Der Bestand<br />

Kreissparkasse Tübingen verzeichnet lebhaftes Kreditgeschäft<br />

Erfolgreich gewirtschaftet<br />

„Unser vorläufiges Ergebnis für 2010<br />

zeigt, dass die Kreissparkasse Heidenheim<br />

ihrem Anspruch, der Finanzdienstleister<br />

Nummer eins in der Region<br />

zu sein, wieder einmal mehr als<br />

gerecht wird“, so wertet Thomas Bögerl,<br />

Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse<br />

Heidenheim, das abgelaufene<br />

Jahr. Ein Betriebsergebnis von 17<br />

Millionen Euro schließe nahtlos an die<br />

Rekordzahlen des Jahres 2009 an.<br />

Das Jahr 2010 sollte das „Jahr der<br />

Einlagen“ werden und mit einem<br />

Zuwachs von 2,5 Prozent habe<br />

die Kreissparkasse dieses Ziel in einem<br />

schwierigen Markt mehr als erreicht.<br />

Auch im Kreditgeschäft habe sich die<br />

Kreissparkasse als verlässlicher Partner<br />

in Zeiten der Krise erwiesen. Das<br />

Kreditwachstum beläuft sich auf rund<br />

3,5 Prozent.<br />

Die Bilanzsumme beträgt zum 30.<br />

Dezember 2010 gut 1,8 Milliarden Euro,<br />

Wesentliche Unternehmensdaten<br />

werden 2,9 Millionen Euro ausgewiesen.<br />

Die Kredite an Unternehmen und<br />

Selbstständige nahmen um 7,5 Millionen<br />

Euro auf 1,201 Milliarden Euro zu.<br />

2010 werden in diesem Geschäftsfeld<br />

voraussichtlich rund 270 Millionen Euro<br />

neu zugesagt. Das Kundenkreditvolumen<br />

wird um etwa 6,3 Prozent auf<br />

2,850 Milliarden Euro steigen.<br />

Im Verbundgeschäft<br />

aktiv unterwegs<br />

Die Kundeneinlagen können um rund<br />

75 Millionen auf 3,1 Milliarden Euro<br />

ausgebaut werden. Die Renaissance der<br />

Spareinlagen hielt an, so das Kreditinstitut.<br />

Allein in das Weltspartagsangebot,<br />

ein Sparkassenbuch mit 30 Monaten<br />

Laufzeit und dem Recht zur Sonderkündigung<br />

vom 16. bis 18. Laufzeitmonat,<br />

flossen 125 Millionen Euro.<br />

Auch das WM-Sparbuch mit einer Ausstiegsmöglichkeit<br />

zur Fußball-Europameisterschaft<br />

2012 habe mit 52 Millionen<br />

Euro zur guten Entwicklung beigetragen.<br />

Anfang 2010 übernahm die Kreissparkasse<br />

für die LBS die Agenturfunktion.<br />

Bereits im September war das Abschlussvolumen<br />

von 2009 übertroffen.<br />

was einen Zuwachs von rund 3,6 Prozent<br />

oder 65 Millionen Euro bedeutet.<br />

Auch 2010 habe das Privatkundengeschäft<br />

wieder den entscheidenden<br />

Ergebnisbeitrag zum Gesamterfolg der<br />

Kreissparkasse Heidenheim geliefert.<br />

Das betreute Kundenvermögen erhöhte<br />

sich dabei um 85 Millionen Euro oder<br />

knapp fünf Prozent auf über 1,8 Milliarden<br />

Euro. Damit konnten die Kundeneinlagen<br />

deutlich um 2,5 Prozent auf<br />

1270 Millionen Euro gesteigert werden.<br />

Viele Kunden investierten Geld in<br />

ihre Immobilie, um deren Wert zu erhalten.<br />

Dabei sei das Bausparen häufig<br />

das Mittel der Wahl. Mit einer Bausparsumme<br />

von 77 Millionen Euro kann die<br />

Kreissparkasse Heidenheim auf ein<br />

sehr gutes Bausparjahr 2010 zurückblicken,<br />

so das Institut. Gegenüber dem<br />

Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung<br />

von rund 18 Prozent.<br />

Die Ertragssituation und die hohe<br />

Substanz ermöglichten der Kreisspar-<br />

beläuft sich jetzt auf gut 4,3 Milliarden<br />

Euro.<br />

An die Stadt wird die Sparkasse,<br />

„wenn die Gremien dies für richtig halten,<br />

2,9 Millionen Euro überweisen“, erklärte<br />

der Sparkassenchef, was in etwa<br />

dem Vorjahr entspricht. In Zukunft<br />

könnte es bei gleichbleibendem Ergebnis<br />

geringer ausfallen, da die Finanzkrise<br />

zu einer „wahren Regulierungswut“<br />

geführt habe, die die Sparkasse künftig<br />

viel Geld kosten werde. Für die Bankenabgabe<br />

kalkuliert das Institut mit<br />

600 000 Euro pro Jahr. Für die in der<br />

Diskussion befindliche Einlagensicherung<br />

werden es jährlich 5,3 Millionen<br />

Euro sein und für die Erfüllung der<br />

Basel-III-Anforderungen geht die Sparkasse<br />

von jährlich zwölf Millionen aus.<br />

Weiter oben auf der Tagesordnung<br />

sieht Vaupel für dieses Jahr die Konsolidierung<br />

der Landesbanken. Er hofft,<br />

hier „ein paar Schritte weiterzukommen“.<br />

hem<br />

2009 in Mio. Euro 2010 in Mio. Euro<br />

Betriebsergebnis vor Bewertung 56,3 55,6<br />

Betriebsergebnis nach Bewertung 37,1 39,5<br />

Zinsspanne 126,5 124,4<br />

Provisionsüberschuss 32,6 33,4<br />

Personalaufwand 69,1 70,6<br />

Sach- u. sonstiger ordentlicher Aufwand 38,7 37,9<br />

Bewertungsergebnis Kreditgeschäft - 27,5 - 18,5<br />

Bewertungsergebnis Wertpapiergeschäft 12,8 2,4<br />

Jahresüberschuss 12,1 10,5<br />

Sicherheitsrücklage 316,6 323,0<br />

Das bisher abgeschlossene Vertragsvolumen<br />

beläuft sich auf 120 Millionen<br />

Euro. Im Lebensversicherungsgeschäft<br />

beträgt die vermittelte Beitragssumme<br />

19,9 Millionen Euro. Im Bereich Kfz-Versicherungen<br />

belegt die Kreissparkasse<br />

Tübingen mit einem Jahresbeitrag von<br />

127 000 Euro Rang neun unter den 54<br />

baden-württembergischen Sparkassen,<br />

erklärt die Kreissparkasse.<br />

Die Verbundenheit und das gesellschaftliche<br />

Engagement für die Region<br />

drückt sich nach Kirschniaks Worten in<br />

einem Fördervolumen von 767 000 Euro<br />

aus. Vereine, soziale Einrichtungen,<br />

Städte und Gemeinden, aber auch Sport<br />

und Kultur profitierten von dieser Förderung.<br />

Außerdem wird die Kreissparkasse<br />

das Stiftungskapital ihrer 1998<br />

gegründeten Jugend- und Senioren-<br />

Stiftung um weitere 0,5 Millionen Euro<br />

auf 2,5 Millionen Euro aufstocken.<br />

Die mobile Beratung ihrer 100-prozentigen<br />

Tochtergesellschaft Sparkassen-Finanzpartner<br />

GmbH ergänzt den<br />

stationären und medialen Vertriebskanal.<br />

Die Entwicklung der Tochtergesellschaft<br />

verlaufe zur vollen Zufriedenheit.<br />

Gegenüber 2009 kann das Vermittlungsvolumen<br />

mehr als verdoppelt<br />

werden. Auch für 2010 wird ein ausgeglichenes<br />

bis leicht positives Betriebsergebnis<br />

erwartet. DSZ<br />

Kreissparkasse Heidenheim wächst weiter<br />

Ziele im Einlagen- und Kreditgeschäft voll erfüllt<br />

kasse eine optimale Kreditversorgung<br />

im gewerblichen und privaten Bereich.<br />

Die Kreissparkasse Heidenheim konnte<br />

hier in der Summe um 32 Millionen Euro<br />

wachsen. Dieses Wachstum komme<br />

zu rund 65 Prozent aus dem Firmenkundenbereich<br />

und zu rund 35 Prozent<br />

aus dem Privatkundensektor – das sei<br />

insbesondere im Firmenkundengeschäft<br />

ein hervorragendes Ergebnis<br />

und stelle eine deutliche Steigerung im<br />

Vergleich zum Vorjahr dar. Jetzt gilt es<br />

aus Sicht des Vorstandes, den Aufschwung<br />

zu finanzieren.<br />

Mit dem Betriebsergebnis ist die<br />

Kreissparkasse Heidenheim zufrieden.<br />

„Wirkönnen in etwa an das Rekordergebnis<br />

des Jahres 2009 anknüpfen“, so der<br />

Gesamtvorstand. Dies wird insbesondere<br />

vor dem Hintergrund der rückläufigen<br />

Margen als Erfolg gewertet.<br />

Mit der Note „gut“ schaut die Kreissparkasse<br />

Heidenheim in das Jahr<br />

2011. DSZ


07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

SPARKASSEN<br />

Bei der Kreissparkasse Wesermünde-Hadeln gestalten Teenies mit<br />

Mit der Jugend für die Jugend<br />

Die Kreissparkasse Wesermünde-Hadeln<br />

beschreitet nach eigenen Angaben<br />

neue Wege. Im Rahmen ihrer Qualitätsoffensive<br />

erhält das Jugendmarktkonzept<br />

ein neues Gesicht. Neben<br />

dem Knax-Klub für Schüler bietet<br />

die Kreissparkasse auch den Jugendlichen<br />

der Region künftig ein Clubangebot<br />

– den „myKSK-Club“. Doch damit<br />

nicht genug: Im Rahmen des „JugendForums“<br />

erhalten Jugendliche<br />

erstmals die Möglichkeit, bei der Gestaltung<br />

des Clubs mitzuwirken.<br />

Wie gut dies bei Jugendlichen<br />

ankommt und wie fruchtbar<br />

die erste Zusammenkunft bereits<br />

war, verdeutlicht Burkhard Guthahn,<br />

Vorstandsmitglied der Kreissparkasse<br />

Wesermünde-Hadeln: „Der Jugendmarkt<br />

ist eine notwendige und<br />

sinnvolle Investition in die Zukunft unseres<br />

Hauses. Verbindungen, die in der<br />

Kindheit und Jugend entstehen, bleiben<br />

häufig ein Leben lang bestehen.<br />

Doch lediglich ein Programm von Erwachsenen<br />

für die Jugend zu gestalten,<br />

ist uns zu wenig. Wir wollen gemeinsam<br />

mit der Jugend für die Jugend ein<br />

Angebot entwickeln. Mit der Einrichtung<br />

des JugendForums lernen wir die<br />

Interessen, die Sprache und die Bedürfnisse<br />

der Jugendlichen besser kennen.<br />

Was bewegt unsere jungen Kunden, womit<br />

verbringen sie ihre Freizeit? Nach<br />

dem Motto ‚Betroffene zu Beteiligten<br />

machen‘ arbeiten wir künftig mit Jugendlichen<br />

regelmäßig in einem Netzwerk<br />

im JugendForum zusammen, profitieren<br />

von ihren Anregungen und<br />

können dadurch wiederum unsere vie-<br />

len jugendlichen Kunden von einem<br />

bedarfsgerechten Angebot profitieren<br />

lassen. Wir starten mit fünf Jugendlichen<br />

aus dem gesamten Geschäftsgebiet<br />

der Kreissparkasse und werden ihnen<br />

fünf weitere Jugendliche zur Seite<br />

stellen, so dass künftig regelmäßig<br />

zehn Jugendliche unseren myKSK-Club<br />

mit gestalten. Im Rahmen eines ersten<br />

gemeinsamen Treffens haben wir ihnen<br />

unser Haus vorgestellt und bereits<br />

erste gemeinsame Ideen zu Club-Veranstaltungen,<br />

zum Weltspartag und zum<br />

Clubinternetauftritt entwickelt. Wir waren<br />

beeindruckt vom Selbstbewusstsein<br />

und der Kreativität der Jugendlichen<br />

und freuen uns auf viele weitere<br />

tolle Ideen und Anregungen des JugendForums.“<br />

Die regelmäßige, aktive Mitwirkung<br />

und Mitgestaltung von Jugendlichen<br />

in der Kreissparkasse Wesermünde-Hadeln<br />

ist ein Novum, so das<br />

Kreditinstitut. Die Kreissparkasse beschreite<br />

damit im Jugendmarkt ganz<br />

neue Wege und setze ein deutliches Signal<br />

in Richtung Kundenorientierung.<br />

Zwei Jahre können Jugendliche<br />

zwischen zwölf und 16 Jahren künftig<br />

als „Supporter“ im JugendForum mitarbeiten<br />

und ihre Ideen einbringen. Das<br />

Forum trifft sich zwei bis drei Mal im<br />

Jahr. Die Jugendlichen erhalten einen<br />

Einblick in das Unternehmen Kreissparkasse<br />

und werden darüber hinaus<br />

durch verschiedene Seminarangebote<br />

und ihre Mitarbeit in ihrer Persönlichkeitsentwicklung<br />

gefördert. Sie erhalten<br />

einen vorrangigen Zugriff auf neue<br />

Produktangebote und fahren einmal im<br />

Jahr exklusiv zur Jugendmesse „You“<br />

nach Berlin. Im kommenden Sommer<br />

werden fünf weitere „Supporter“ gesucht.<br />

Interessierte können sich dann<br />

über ein Formular unter www.myksk.de<br />

bewerben.<br />

Derzeit vertreten folgende fünf Jugendliche<br />

die Interessen ihrer Altersgenossen<br />

in der Kreissparkasse. Sie äußern<br />

sich folgendermaßen zu ihrem Engagement:<br />

Marco Ruehs, 13 Jahre aus<br />

Wulsdorf: „Ich finde es gut, dass ich mitbestimmen<br />

kann, was für die Jugendlichen<br />

in der Kreissparkasse getan wird,<br />

so dass es auch Sachen gibt, die uns gefallen.“<br />

Nils Frank, 11 Jahre aus Langen:<br />

„Ich kann im Landkreis stark mitwirken<br />

und Entscheidungen treffen. Ich kann<br />

meine Interessen und die meiner<br />

Freunde vertreten. Ich kann Vorschläge<br />

zu Veranstaltungen einbringen.“<br />

Antonia Baum, 13 Jahre aus Loxstedt:<br />

„Ich habe immer Interesse daran,<br />

was Neues auszuprobieren, und es<br />

macht mir Spaß, wenn ich mich aktiv<br />

engagieren/einbringen kann.“<br />

Louisa Michaels, 14 Jahre aus Otterndorf:<br />

„Ich finde es gut, dass die<br />

Kreissparkasse auf Jugendliche zugeht,<br />

und ich freue mich, dabei helfen zu können,<br />

viele Jugendliche auf die Arbeit/<br />

Aktionen aufmerksam zu machen.“<br />

Janne Hammes, 13 Jahre aus Hemmoor:<br />

„Ich arbeite gerne bei myKSK mit,<br />

da ich der Kreissparkasse helfen<br />

möchte, den Geschmack der Jugendlichen<br />

noch besser zu treffen, so dass<br />

die Kreissparkasse zum Beispiel mehr<br />

Anmeldungen für ihre Ausflüge erhält<br />

oder bessere Veranstaltungen für die 14<br />

bis 16-Jährigen machen kann.“ DSZ<br />

Präsentierten dem Vorstand Burkhard Guthahn (links hinten) die Ergebnisse ihres ersten Treffens (von links): Marco Ruehs, Wulsdorf;<br />

Janne Hammes, Hemmoor; Nils Frank, Langen; Louisa Michaels, Otterndorf; und Antonia Baum aus Loxstedt. Foto Sparkasse<br />

JohannesWarth, der49-jährige Schwabe<br />

aus Oberschwaben, wie er sich vorstellte,<br />

begeisterte das Publikum des<br />

Sparkassen-Forums der Sparkasse<br />

Dinslaken-Voerde-Hünxe durch Spritzigkeit,<br />

Artistik und Humor, so das<br />

Institut. Er nahm es mit auf eine Reise,<br />

die unter dem Thema „Sieben<br />

Schritte zum Erfolg oder wie überlebe<br />

ich das 21. Jahrhundert“ stand.<br />

Warth ermutigte alle Anwesenden,<br />

seien sie nun in ihrer Rolle<br />

Mitarbeiter, Führungskräfte<br />

oder Nicht-Erwerbstätige, zu eigenständigem<br />

und unternehmerischen Denken<br />

und Handeln. Denn, so Warths These,<br />

die Mentalität des Absitzens funktioniere<br />

im 21. Jahrhundert nicht mehr.<br />

Erfolg sei das Resultat von Saat und<br />

Ernte. Und dies habe eben zunächst etwas<br />

mit säen, mit investieren, mit einbringen<br />

zu tun. Die Antwort auf die<br />

Überlebensfrage im 21. Jahrhundert<br />

beginnt daher erstens mit der Grundvoraussetzung<br />

der Authentizität, dem<br />

Echtsein.<br />

„Denn der Erfolg beginnt mit der<br />

Einstellung.“ Wer mit sich und der Welt<br />

hadere, gehöre schon zu den Verlierern.<br />

Auch die Kritik und deren bewusstes<br />

Zulassen gehöre dazu. Dies sei ein langfristiges<br />

Erfolgsmerkmal. Anderen et-<br />

was vormachen, das falle früher oder<br />

später auf. Der Mensch erkenne Original<br />

und Plagiat sehr gut.<br />

Zweitens: Den Stellenwert der Kommunikation<br />

verdeutlichte Warth mit<br />

dem Bühnenbild des Schwertkampfes.<br />

Gerade bei Führungskräften funktioniere<br />

sie nur, wenn Senden und Empfangen<br />

eingeschaltet, wenn die Beteiligten<br />

„online“ seien, ansonsten ginge es<br />

aneinander vorbei. Kommunikation habe<br />

etwas mit „Kommen“ zu tun, wie<br />

beim Schwertkampf, nicht mit Warten.<br />

Hier müsse man vorschreiten. Vor allem<br />

aber müsse man vor jeder Handlung /<br />

Aussage vordenken, was etwas mit vorher<br />

denken (vordenken) zu tun habe.<br />

Leider herrsche im Alltag allzu häufig<br />

das Nach-Denken vor. Insofern seien<br />

die Regeln des Schwertkampfes und die<br />

der menschlichen Kommunikation absolut<br />

deckungsgleich. Hieb- und stichfest<br />

müssten die Argumente sein. Es<br />

gelte, „Stellung“ zu nehmen, „Position“<br />

zu beziehen und nicht in eine Wartehaltung<br />

zu verfallen.<br />

Drittens: In einer stetig komplexer<br />

werdenden Welt rät Warth zu mehr Simplizität.<br />

„Vielfältig denken und einfältig<br />

handeln“ führe da häufig leichter zum<br />

Ziel. Analogien suchte er mit Pfeil und<br />

Bogen, um eine brennende Kerze (als<br />

Ziel) zu löschen. Beim Bogengebrauch<br />

müsse man nicht nur die Richtung kennen,<br />

sondern das Ziel konkret vor Augen<br />

haben. Nur dann könne man auch<br />

loslassen.<br />

Die „Tools“ (Bogen) hätten wir alle<br />

in der Hand. Produktion, Instrumente,<br />

Gerätschaften, Wissen etc.; jedoch auf<br />

die richtige Anwendung käme es an.<br />

Die „Tools“ müssten beherrscht werden.<br />

Und klappt es nicht im ersten Versuch<br />

(Pfeilschuss), so klappe es beim zweiten<br />

oder dritten.<br />

Den vierten und fünften Schritt<br />

zum Erfolg inszenierte der Referent am<br />

eigenen Leib: „Frohlockende Menschen<br />

bewegen leichter. Wer gut drauf ist,<br />

kann gut lachen und andere mitreißen.“<br />

Einer für alle, alle für einen, lautete<br />

die Devise. Mit dem Publikum eingeprobt<br />

wurde der Song „Ich bleib gut<br />

drauf“. Der Referent mutierte zum<br />

Showmaster und wahrem Motivator,<br />

die Halle geriet in Schwingung – ein wenig<br />

jedenfalls – und das Publikum hatte<br />

seinen Spaß. Heiterkeit und positive<br />

Stimmung machten sich breit. Und das<br />

war ja auch das Ziel der Übung.<br />

Warth war es wichtig, Mut zu machen.<br />

Mut, sein Können aktiv einzusetzen,<br />

Mut Neues zu tun. In Bezug auf Vertrieb<br />

gelte die Devise: „Der Markt – den<br />

holen wir uns!“ Jedoch: „Manche warten,<br />

bis er zurückkommt.“<br />

Mit Erfolg wurde an der Fassade der Hauptstelle der Sparkasse Vorderpfalz in Ludwigshafen<br />

energiesparend gebaut. Foto Sparkasse<br />

Sparkasse Vorderpfalz gewinnt Re-Skinning Award<br />

Prämierte Sanierung<br />

des Sparkassenturms<br />

Die Sparkasse Vorderpfalz ist Sieger<br />

in der Kategorie „Large Commercial“<br />

des „Re-Skinning Award 2010“, der auf<br />

dem 5. World Urban Forum in Rio de<br />

Janeiro verliehen wurde.<br />

Ausgelobt wurde der Preis von Zerofootprint,<br />

einer kanadischen<br />

Organisation, die sich für Strategien<br />

gegen den Klimawandel stark<br />

macht und dabei Wohn- und Gewerbebauten<br />

als die stärksten CO 2 -Emittierer<br />

ausgemacht hat. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Programm der Vereinten Nationen<br />

für menschliche Siedlungen<br />

suchte Zerofootprint nach Modernisierungsprojekten,<br />

die modernes Design<br />

und die Aufwertung des Wohn- und Geschäftsumfeldes<br />

mit Energieeffizienz<br />

und Wirtschaftlichkeit verbinden.<br />

„Diese internationale Anerkennung<br />

bestätigt uns in dem Bemühen, ei-<br />

Der vorletzte Schritt: „Glücklich<br />

wird, wer glücklich macht. Seien Sie tragend.“<br />

Tragend im Sinne von beitragend<br />

an einem Erfolgssystem. Warth<br />

forderte dazu auf, Verantwortung zu<br />

übernehmen.<br />

Die Realität sei immer wieder davon<br />

gekennzeichnet, dass niemand<br />

vorn dabei sein will. Das zusammen<br />

Tragen und zusammen Gehören falle<br />

dabei fiel leichter, wenn man es als<br />

Teamaufgabe begreife.<br />

Dies inszenierte er in einem plastischen<br />

Bühnenbild, in dem er zehn Mitarbeiter<br />

der Sparkasse zum Tauziehen<br />

auf die Bühne bat. In unterschiedliche<br />

Richtungen zu ziehen, konnte im ersten<br />

Lösungsansatz nicht zum Ziel führen –<br />

es sei denn, die zwei Mitarbeitergruppen<br />

strafften das Seil, mit dem Ziel, dass<br />

Warth, jetzt in der Abteilung Artistik<br />

agierend, auf diesem balancieren konnte.<br />

„Tragend“ sollen wir sein, ein eingängiges<br />

Bühnenbild symbolisierte es treffend.<br />

Nachhaltiger Applaus war die<br />

Konsequenz dieses zielgerichteten Vorgehens,<br />

so die Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe.<br />

Als siebenten und letzten Schritt<br />

empfahl Warth: „Seien Sie vertrauend.<br />

Ich bin, also kann ich.“ Ohne Vertrauen<br />

laufe im Leben gar nichts. Dabei gilt:<br />

„Wer investiert, bekommt zurück.“ Statt-<br />

11<br />

ne nachhaltige und energiesparende<br />

Sanierung getätigt zu haben“, freut sich<br />

Thomas Traue, Vorstandsmitglied der<br />

Sparkasse Vorderpfalz, über die Auszeichnung.<br />

Als Preisträger befindet sich<br />

die Sparkasse in prominenter Gesellschaft:<br />

Die in anderen Kategorien prämierten<br />

Gebäude stehen in Berlin, Toronto,<br />

Sydney und San Francisco.<br />

Bereits im Jahr zuvor erhielt der<br />

Sparkassenturm eine Auszeichnung:<br />

Die Deutsche Energie-Agentur (dena)<br />

zeichnete die Sparkasse mit dem<br />

„GreenBuilding“-Zertifikat aus. Als<br />

„GreenBuilding“ ausgezeichnet werden<br />

Nichtwohngebäude, bei denen durch<br />

eine Sanierung der Primärenergiebedarf<br />

um mindestens 25 Prozent gesenkt<br />

werden konnte. Die Sparkasse Vorderpfalz<br />

hat diesen Wert nach eigenen Angaben<br />

mit einer Energieeinsparung von<br />

67,5 Prozent deutlich übertroffen. DSZ<br />

Johannes Warth stellt Schritte zum Erfolg in der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe vor<br />

Überleben im 21. Jahrhundert erfordert mehr Originale<br />

dessen toppten wir uns viel zu häufig<br />

mit „Jammern“ und „negativen Stories“.<br />

Warth bekräftigte, dass Vertrauen<br />

etwas mit (englisch) „Trust“, nicht mit<br />

„Frust“ zu tun habe.<br />

Die positive Wirkung von Vertrauen<br />

im Finanzbereich wurde nach dem<br />

biblischen Spruch „Wer gibt, dem wird<br />

gegeben“ zelebriert. Mithilfe des kirchlichen<br />

Klingelbeutels konnte das Publikum<br />

testen, wie aus dem „Einsatz“ eines<br />

Fünf-Euro-Scheins plötzlich ein Zehn-<br />

Euro-Schein (Vertrauensrendite 100<br />

Prozent) wurde. Anschließend ging der<br />

Referent der Frage nach: Vielleicht<br />

könnte man es ja auch mal mit einem<br />

20-Euro-Schein versuchen? Aber: Die<br />

Türme wachsen nicht in den Himmel,<br />

weder bei der Kirche noch im Finanzbereich.<br />

Auch mit Klingelbeutel kann aus<br />

einem 20-Euro-Schein (mit 100 Prozent<br />

Rendite) eben kein 40-Euro-Schein werden<br />

– es gibt ihn eben nicht.<br />

Zusammenfassend appellierte<br />

Warth: „Die richtige Einstellung ist entscheidend,<br />

und wir sollen lernen, besser<br />

mit Kritik umzugehen. (Unternehmens-)Ziele<br />

müssen visualisiert und für<br />

alle verständlich gemacht werden. Und<br />

sollte einmal ein Ziel nicht erreicht werden,<br />

bitte nicht sofort aufgeben. Erfolg<br />

erfordert manchmal auch ein bisschen<br />

Mut, verrückt zu sein.“ DSZ


12 07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

SPARKASSEN<br />

KURZMELDUNG<br />

Geldregen für das SOS-Kinderdorf<br />

Schwarzwald in Sulzburg<br />

Die Freude stand Heimleiterin Karin<br />

Schäfer ins Gesicht geschrieben,<br />

als Ulrich Kistner, Vorstandsvorsitzender<br />

der Sparkasse Rastatt-<br />

Gernsbach, und Armin Birmele<br />

von der dort ansässigen Staufener<br />

Sparkasse mit einem Scheck in Höhe<br />

von 5000 Euro im SOS-Kinderdorf<br />

in Sulzburg eintrafen. Beladen<br />

mit Fußbällen stieß der Teamchef<br />

der Bürgermeister-Nationalmannschaft,<br />

Joachim Schuster aus Neuenburg,<br />

zu dem Treffen.<br />

Ausgelöst worden war die Gemeinschaftsspende<br />

durch ein Länderspiel<br />

der Bürgermeister-Nationalelf<br />

gegen Italien in Rastatt. Damals<br />

hatten die amtierenden Europameister<br />

gegen ihre italienischen<br />

Amtskollegen mit 6:2 gewonnen.<br />

Die kickenden Bürgermeister wollen<br />

mit den sportlichen Begegnungen<br />

Land und Leute, Berufskollegen<br />

und Kommunalpolitiker<br />

anderer Länder kennenlernen. Neben<br />

der politischen Botschaft und<br />

dem sportlichen Erfolg geht es den<br />

Kickern um die humanitäre Botschaft.<br />

Die Mannschaft unterstützt unter<br />

anderem mit ihrem Wirken die<br />

SOS-Kinderdörfer, und dieses Engagement<br />

fand in den Sparkassen<br />

spendenwillige Partner. „Kinder<br />

sind unsere Zukunft. Sie und ihre<br />

Entwicklung zu fördern, ist uns ein<br />

wichtiges Anliegen. Deshalb engagieren<br />

wir uns hier sehr stark“, erläuterte<br />

Kistner die Beweggründe<br />

für die Spende der beiden Sparkassen.<br />

DSZ<br />

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Artefakt „versilbert“ die Militärgeschichte<br />

Vor etwa 100 Gästen hat Martin Grapentin, Vorstandsvorsitzender<br />

der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) (Mitte), einen silbernen<br />

Tafelaufsatz aus dem Jahre 1913 als Leihgabe an das Stadtmuseum<br />

Oldenburg übergeben. Den Tafelaufsatz hatte die LzO zusammen<br />

mit der Niedersächsischen Sparkassenstiftung erworben. „Der<br />

Tafelaufsatz ist ein seltener Glücksfall für das Stadtmuseum Oldenburg<br />

und von besonderer historischer Bedeutung für die Stadt“, so<br />

Grapentin in seinem Grußwort. Professor Dr. Gerd Schwandner,<br />

Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg (rechts), betonte den<br />

glücklichen Umstand, dass sich gleich mehrere Menschen gesagt<br />

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haben, ein solches Kunstwerk müsse doch da bleiben, wo es hingehört.<br />

„Ich freue mich sehr, dass wir von nun an mit einem außerordentlichen<br />

Artefakt auf die Oldenburger Militärgeschichte aufmerksam<br />

machen können“, so Schwandner weiter. Dr. Friedrich Scheele,<br />

Direktor der Museen, Sammlungen und Kunsthäuser in Oldenburg,<br />

zeigte die geschichtliche Herkunft und Bedeutung des Tafelaufsatzes<br />

auf. Im Sommer des Jahres 1913 feierte das oldenburgische<br />

Infanterieregiment Nummer 91 sein 100-jähriges Bestehen. Zahlreiche<br />

Geschenke gingen ein, darunter dieser silberne Tafelaufsatz<br />

in reinen Jugendstilformen. Foto Sparkasse<br />

Sparkasse Dillenburg lud zum bunten Abend<br />

Vielfältiges Programm<br />

So voll wie vor Kurzem ist die Stadthalle<br />

in Dillenburg lange nicht mehr gewesen.<br />

Rund 650 PS-Los-Sparer waren zum<br />

Show-Abend der Sparkasse Dillenburg<br />

gekommen und erlebten rasante, witzige<br />

und musikalische Unterhaltung, so<br />

das Kreditinstitut. Zweieinhalb Stunden<br />

lang servierte das von der Sparkasse<br />

engagierte Ensemble ein kurzweiliges<br />

Programm in Dillenburgs „guter<br />

Stube“.<br />

Conferencier Bert Rex spielte beispielsweise<br />

charmant mit dem Publikum.<br />

Er verblüffte mit kleinen Tricks<br />

und verzauberte die Zuschauer mit viel<br />

Komik und seiner amüsanten Art, sich<br />

selbst und seine Kunst auf die Schippe<br />

zu nehmen.<br />

Rasant war die Show von Dustin<br />

Waree. Der Artist radelte auf seinem<br />

Einrad über die Bühne, eine Treppe hinauf<br />

und wieder hinunter. Das Ganze sogar<br />

mit verbundenen Augen. Mit seinem<br />

Bruder Gerd sorgte er etwas später<br />

für einen Knalleffekt. In der Artistiknummer<br />

„Dolls Company“ fegten die<br />

beiden – 2008 waren sie die „Künstler<br />

des Jahres“ – in ihren überdimensionalen<br />

Puppenkostümen über das Parkett,<br />

tanzten als Marionetten, rockten<br />

und schwoften in einem atemberaubenden<br />

Tempo.<br />

Die Geschäftsstelle Fürstenried-Ost der<br />

Stadtsparkasse München feiert zusammen<br />

mit ihren Kunden das 50-jährige<br />

Bestehen. Anlässlich des runden Geburtstags<br />

der Filiale überreichten Marlies<br />

Mirbeth, Vorstandsmitglied der<br />

Stadtsparkasse München, und Geschäftsstellenleiter<br />

Michael Kahl 1000<br />

Euro an Susanne Schachtner, Leiterin<br />

der Städtischen Kindertagesstätte mit<br />

Integrationsplätzen in der Schaffhauser<br />

Straße. Mit dem Geld will die Kindertagesstätte<br />

eine eigene Bücherei einrichten<br />

und zusätzlich Spiele für die<br />

Kinder besorgen. „Auch in Fürstenried-<br />

Ost ist die Stadtsparkasse München für<br />

Münchens Bürgerinnen und Bürger ein<br />

verlässlicher, erfolgreicher und sicherer<br />

Partner. Wir freuen uns vor allem darüber,<br />

dass wir seit der Entstehung des<br />

Viertels hier vor Ort sind und unsere<br />

Kunden auch in Zukunft in allen Finanzfragen<br />

unterstützen“, erklärt Mirbeth.<br />

Insgesamt betreibt die Stadtsparkasse<br />

München 91 Geschäftsstellen, 50<br />

SB-Servicestellen sowie 47 Betreuungsund<br />

KompetenzCenter. DSZ<br />

KURZMELDUNGEN<br />

Klimaexperte Gast bei<br />

der Sparkasse Dieburg<br />

Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe<br />

„Treffpunkt Sparkasse“ hatte<br />

die Sparkasse Dieburg den Klimaexperten<br />

Professor Dr. Mojib Latif<br />

aus Hamburg zu Gast. Vor rund<br />

600 Besuchern beleuchtete er die<br />

weltweite Klimaentwicklung. Sein<br />

Fazit: „Globale Erwärmung, schmelzende<br />

Gletscher, ansteigender Meeresspiegel.<br />

Es besteht kein Zweifel:<br />

Der Klimawandel ist in vollem Gange<br />

und der Mensch hat in zunehmendem<br />

Maße Anteil daran.“ Er<br />

gab aber auch Tipps und Hinweise,<br />

wie jeder Einzelne seinen Beitrag<br />

zum Klimaschutz leisten kann, so<br />

das Institut.<br />

Weihnachtsspende kommt der<br />

Region Germersheim zugute<br />

Alle 35 Gemeinden und Städte im<br />

Landkreis Germersheim bekamen<br />

von der Sparkasse Germersheim-<br />

Kandel eine Weihnachtsspende<br />

von jeweils 1000 Euro für die Ausgestaltung<br />

ihrer Spielplätze. Den<br />

Gesamtbetrag in Höhe von 35 000<br />

Euro übergab der Vorstandsvorsitzende<br />

Siegmar Müller im Rahmen<br />

einer Feierstunde den Bürgermeistern<br />

in der Hauptstelle in Kandel.<br />

„Wir freuen uns, dass wir einen Teil<br />

unserer geschäftlichen Erfolge an<br />

die Bürger in der Region zurückgeben<br />

können“, erklärte Sparkassenchef<br />

Müller. Die diesjährigen<br />

Weihnachtsspenden sollen dazu<br />

beitragen, das Spiel- und Bewegungsangebot<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

in den Gemeinden attraktiver<br />

zu gestalten. DSZ<br />

Rasantes Puppentheater bot die Dolls<br />

Company. Foto Sparkasse<br />

Ferner holte ein Imitator Stars wie<br />

Udo Lindenberg, Angela Merkel, Heinz<br />

Erhard, Franz Beckenbauer und Inge<br />

Meysel auf die Bühne. DSZ<br />

Geschäftsstelle der Stadtsparkasse München wird 50<br />

Spende zum Geburtstag<br />

Marlies Mirbeth, Vorstandsmitglied der<br />

Stadtsparkasse München, und Geschäftsstellenleiter<br />

Michael Kahl schneiden zur<br />

Feier des 50-jährigen Bestehens der Filiale<br />

den Geburtstagskuchen an. Foto Sparkasse


07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

DOSSIER: AUSBLICK AUF 2011<br />

Deutsche Wirtschaft wird im kommenden Jahr trotz Widrigkeiten weiter wachsen<br />

„Schöne Aussichten“ ist nicht nur der Titel des von der Sparkasse Zollernalb herausgegebenen Kalenders, sondern<br />

auch die Auffassung von Volkswirten aus der Sparkassen-Finanzgruppe, die wir nach ihrem Wirtschaftsausblick<br />

für 2011 befragt haben. Auch wenn der Aufschwung an Dynamik verlieren wird, sind doch alle positiv ge-<br />

Der Euro<br />

Politik wichtiger als Ökonomie<br />

Dr. Ulrich Kater,<br />

Chefvolkswirt Deka-<br />

Bank. Foto DekaBank<br />

Die Probleme sind<br />

dieselben und<br />

doch nicht dieselben:<br />

Nicht nur in<br />

der Europäischen<br />

Währungsunion<br />

stecken einige Mitgliedsstaaten<br />

tief<br />

in der Verschuldungsproblematik.<br />

Das gleiche<br />

trifft etwa auch<br />

auf einige Bundes-<br />

staaten in den Vereinigten Staaten zu.<br />

Einmal abgesehen von der unterschiedlichen<br />

Wettbewerbsfähigkeit, die Kalifornien<br />

und New York gegenüber Portugal<br />

oder Griechenland aufweisen, besteht<br />

der wichtigste Unterschied darin,<br />

dass niemand von einem Auseinanderbrechen<br />

des US-Dollars spricht, wogegen<br />

die Auflösung der europäischen<br />

Währungsunion in den vergangenen<br />

Wochen durchaus diskutiert wurde.<br />

Der Grund liegt in der Natur von<br />

Währungsunionen begründet. Währungsunionen<br />

sind selten das Ergebnis<br />

ökonomischen Kalküls. Mir ist kein Fall<br />

einer Währungsunion bekannt, bei dem<br />

sich Volkswirtschaften zu einer Währung<br />

zusammengeschlossen haben,<br />

weil sie entdeckt haben, dass sie einen<br />

„optimalen Währungsraum“ darstellen.<br />

Währungsunionen sind vielmehr Ergebnis<br />

politischer Überlegungen und<br />

politischer Ziele: Wer eine Währungsunion<br />

gründet, kettet sich ökonomisch<br />

so fest aneinander, dass die Wirtschaftspolitiken<br />

ein Mindestmaß an Koordination<br />

aufweisen müssen. Dieses Mindestmaß<br />

ist in der Europäischen Währungsunion<br />

in den Augen der Kapitalmärkte<br />

noch nicht erreicht worden. Insbesondere<br />

der Aufbau von Staatsschulden in<br />

den Teilregionen ist trotz aller Stabilitätspakte<br />

der Vergangenheit nicht unter<br />

eine gemeinsame Kontrolle geraten.<br />

Allheilmittel<br />

Eurobonds?<br />

In den Augen der Kapitalmärkte wäre<br />

der viel diskutierte Eurobond zwar eine<br />

Lösung, aber das Grundproblem wäre<br />

damit nicht aus der Welt. Nach wie vor<br />

gäbe es keine weitere Koordinierung<br />

der europäischen Staatsfinanzen. Im<br />

Gegenteil: Eine bedingungslose gemeinschaftliche<br />

Finanzierung würde geradezu<br />

unwiderstehliche Anreize setzen,<br />

die Verschuldung des eigenen Landes<br />

weiter auszubauen, in dem Wissen, dass<br />

im Zweifelsfall andere Länder hierfür<br />

haften.<br />

Etwas anderes wäre es, wenn Eurobonds<br />

zur Finanzierung des europäischen<br />

Auffangmechanismus für „gefallene<br />

Staaten“ eingesetzt würden.<br />

Analog zur Vorgehensweise des Internationalen<br />

Währungsfonds, der Zahlungsbilanzungleichgewichteübergangsweise<br />

finanziert, könnte eine<br />

solche europäische Stabilitätsfazilität<br />

Haushaltsungleichgewichte vorübergehend<br />

finanzieren. Gleichzeitig müsste<br />

das Nehmerland allerdings – wie beim<br />

IWF – einem Sanierungsplan zustimmen<br />

–, somit wäre die Politikkoordinierung<br />

durch die Hintertür eingeführt.<br />

Wie man es aber dreht und wendet: Ohne<br />

eine einvernehmliche Lastenverteilung<br />

zwischen den starken und den<br />

schwachen Regionen werden die Kapitalmärkte<br />

das politische Konstrukt „Euro“<br />

immer anzweifeln.<br />

Strukturwandel wird Effizienz Europas steigern<br />

Finanzpolitik europaweit gefordert<br />

Dr. Gertrud Traud,<br />

Chefvolkswirtin LandesbankHessen-Thüringen.<br />

Foto Helaba<br />

Die deutsche<br />

Wirtschaft hat<br />

die schwere Wirtschafts-<br />

und Finanzkrise<br />

mit<br />

einem Zuwachs<br />

des Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP)<br />

von rund 3,5 Prozent<br />

im Jahr 2010<br />

gut überwunden.<br />

Auch 2011 kann<br />

mit einem Wachstum<br />

von zwei Prozent<br />

gerechnet<br />

werden. Die hohe Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Industrie und die lebhafte<br />

Nachfrage aus den Schwellenländern<br />

haben die Exporte beflügelt. Mittlerweile<br />

ist auch die Binnennachfrage<br />

angesprungen.<br />

Eine erfreuliche Nebenwirkung ist<br />

die Verbesserung des Zustandes der öffentlichen<br />

Finanzen. Der Stabilitätspakt<br />

kann 2011 zumindest teilweise wieder<br />

eingehalten werden: Nach einem Defizit<br />

von 3,7 Prozent im Jahr 2010 sollte<br />

der Finanzierungssaldo in diesem Jahr<br />

bei drei Prozent liegen. Deutschland<br />

steht damit im internationalen Vergleich<br />

relativ gut da. So liegt die Neuverschuldung<br />

in den USA bei rund neun<br />

Prozent des Bruttoinlandsprodukts, die<br />

gesamte Eurozone dürfte 2010 bei mehr<br />

als sechs Prozent gelandet sein. Trotzdem<br />

steigt auch hierzulande der Schuldenstand<br />

weiter. Nach 75,5 Prozent werden<br />

es 2011 etwa 77 Prozent des BIP<br />

sein. Die in den Verträgen von Maastricht<br />

vorgegebene Schuldenstandsgrenze<br />

von 60 Prozent wird somit auch<br />

im wachstumsstarken Deutschland<br />

überschritten. So reicht es nicht, dass<br />

im kommenden Jahr die laufende Verschuldung<br />

verringert wird. Vielmehr<br />

müssten im Boom Überschüsse erwirtschaftet<br />

werden.<br />

Enorme<br />

Staatsverschuldung<br />

Außerhalb Deutschlands ist die Verschuldung<br />

aber noch ein viel größeres<br />

Problem: Die Finanzkrise hat nicht nur<br />

die Staatsverschuldung in die Höhe ge-<br />

trieben, sondern auch die Strukturprobleme<br />

in den einzelnen Ländern offengelegt:<br />

In der Eurozone haben es die<br />

Peripherieländer in der Vergangenheit<br />

versäumt, ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

durch Reformen und eine gemäßigte<br />

Lohnpolitik zu erhöhen. Seit dem ersten<br />

Höhepunkt der Verschuldungskrise<br />

im Mai 2010 steht die Refinanzierungsfähigkeit<br />

dieser Länder an den Kapitalmärkten<br />

zur Disposition, sodass nun<br />

schmerzliche Einschnitte vorgenommen<br />

werden müssen.<br />

Mit Blick auf das Jahr 2011 bleiben<br />

entsprechend die Wachstums- und<br />

auch Inflationsperspektiven in den<br />

anderen Eurozonenländern damit gedämpft.<br />

Diese an sich klassische Angebotspolitik<br />

erhöht aber langfristig das<br />

Wachstumspotenzial. Der durch die Finanzkrise<br />

ausgelöste Strukturwandel<br />

wird mittelfristig die Effizienz Europas<br />

steigern. So wie sich Deutschland in<br />

den vergangenen Jahren durch konsequente<br />

Reformen am Arbeitsmarkt als<br />

eine der wettbewerbsfähigsten Nationen<br />

Europas – und der Welt – etabliert<br />

hat.<br />

stimmt. Zwar gebe es Unsicherheiten angesichts der Aufarbeitung der Fiskalkrise in den verschiedenen Ländern,<br />

aber dank der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt in Deutschland gehen die Experten von steigenden<br />

Investitionen und steigendem privaten Konsum aus, was die Wirtschaft weiter ankurbelt. Foto Sparkasse<br />

Verlagerung der Wachstumskräfte<br />

Neue Dynamik<br />

Patrick Steinpaß, Leiter<br />

Volkswirtschaft/<br />

Finanzmärkte des<br />

DSGV. Foto DSGV<br />

Die deutsche<br />

Volkswirtschaft<br />

strotzt derzeit offenbar<br />

nur so vor<br />

Kraft. Die Rezession<br />

vor zwei Jahren<br />

ist schneller<br />

als erwartet überwunden<br />

worden.<br />

Wohl eher früher<br />

als später im Verlauf<br />

des Jahres<br />

2011 wird beim<br />

Bruttoinlandspro-<br />

dukt das Vorkrisenniveau wieder erreicht.<br />

Der künftige Wachstumspfad ist<br />

durch die Schäden der Rezession nicht<br />

etwa nach unten abgeknickt. Das Gegenteil<br />

scheint der Fall zu sein: Auch für<br />

2011 ist die Drei vor dem Komma inzwischen<br />

sogar im Gespräch. Das wären<br />

dann zwei Jahre eines seit Jahrzehnten<br />

in Deutschland nicht mehr gekannten<br />

Wachstumstempos in Folge.<br />

Nicht vergessen werden dürfen<br />

aber die großen langfristigen Herausforderungen<br />

für unsere Volkswirtschaft:<br />

der demografische Wandel und auch<br />

der weiterhin bestehende Reformbedarf<br />

in den Sozialversicherungssystemen,<br />

namentlich im Gesundheitswesen.<br />

Diese Herausforderungen anzugehen,<br />

vor allem auch dafür sollte die<br />

momentane Stärke genutzt werden.<br />

Getragen wird die einstweilen so<br />

kraftvolle Entwicklung von der hervorragenden<br />

Situation am Arbeitsmarkt,<br />

von der guten Ertragslage der Unternehmen<br />

und einer wieder anziehenden<br />

Investitionstätigkeit im Lande. Die ers-<br />

13<br />

ten beiden Faktoren haben schon durch<br />

die Krise hinweg durch ihre Robustheit<br />

verblüfft; jetzt stärken sie den Aufschwung.<br />

Und der letztgenannte Faktor,<br />

die Investitionen, weisen zudem den<br />

Charme auf, dass sie Teil der Binnennachfrage<br />

sind.<br />

Diese neue Dynamik im Lande<br />

wirkt den in der Tat nicht unproblematischen<br />

außenwirtschaftlichen Ungleichgewichten<br />

entgegen. Natürlich<br />

hat Deutschland stark vom Export profitiert<br />

und wird als offene, auf die Welt<br />

orientierte Volkswirtschaft seine Ausrichtung<br />

beibehalten. Nur sollte und<br />

darf dies auf Dauer nicht mit so hohen<br />

Überschüssen geschehen. Es ist aber<br />

ausdrücklich keine Aufgabe für die Politik,<br />

hier künstliche Grenzen zu ziehen.<br />

Vielmehr wird sich der Abbau der Außenhandelssalden<br />

durch die Verlagerung<br />

der Wachstumskräfte ganz von allein<br />

vollziehen.<br />

2009 und 2010 hat Deutschland<br />

noch einmal von der Weltwirtschaft<br />

über den Export seine Initialzündung<br />

für die Erholung beziehen können und<br />

müssen. Aber 2011 erfolgt der Wechsel<br />

der Pferde. Meine Hoffnungen ruhen<br />

vor allem auf den Investitionen.<br />

Ohnehin ist das Ausland jetzt der<br />

große Risikofaktor für die im Lande<br />

selbst so gut strukturierte Wirtschaftslage.<br />

Seien es die hartnäckige Schwäche<br />

der USA oder die Spannungen im<br />

Euroraum. Deutschland kann sich gegenüber<br />

diesen Problemen nicht völlig<br />

abschotten. Aber es kann dort, wo es<br />

Mitwirkungsmöglichkeiten hat, seine<br />

Interessen wahren und versuchen,<br />

nachhaltige Strukturen zu gestalten.<br />

Pferdewechsel: So wie früher bei den Kutschen ein Austausch stattfand, kommt jetzt der<br />

neue Schub nicht mehr von der Außennachfrage, sondern aus dem Inland. Foto dpa


14 07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

DOSSIER: AUSBLICK AUF 2011<br />

Schwellenländer<br />

Positives<br />

Potenzial<br />

FolkerHellmeyer,Chefanalyst<br />

Bremer Landesbank.<br />

Foto Bremer<br />

Landesbank<br />

Das Jahr 2011 bietet<br />

positives Überraschungspotenzial<br />

trotz anhaltenderFinanzkrise.<br />

Die Schwellenländer,<br />

die einen<br />

Anteil von<br />

zirka 50 Prozent<br />

an der Weltwirtschaft<br />

halten, werden<br />

maßgeblicher<br />

Wachstumsmotor<br />

mit mindestens<br />

6,5 Prozent Wachstum bleiben. Starke<br />

Industrienationen mit überschaubaren<br />

Verschuldungsdaten wie Australien,<br />

Kanada oder Deutschland nebst anderen<br />

Ländern stellen einen Anteil von 20<br />

Prozent der Weltwirtschaft, die im Fahrwasser<br />

der Schwellenländer mit einem<br />

Wachstumsclip von deutlich mehr als<br />

zwei Prozent reüssieren werden.<br />

Auch die Reformländer Griechenland,<br />

Spanien, Portugal, Irland und<br />

Großbritannien mit einem Anteil von<br />

zirka sieben Prozent an der Weltwirtschaft<br />

liefern summarisch Wachstum,<br />

das jedoch durch die Reformen zunächst<br />

unterproportional ausfällt. Die<br />

Weltkonjunktur wird auch in den USA<br />

und in Japan, den Reformverweigerern,<br />

Traktion entwickeln und Wachstum<br />

um oder oberhalb von zwei Prozent<br />

forcieren. Die Qualitäten des japanischen<br />

und des US-Wachstums bleiben<br />

jedoch maßgeblich von „Kosmetik“<br />

bestimmt.<br />

Die Reformländer der Eurozone<br />

werden ab der zweiten Jahreshälfte<br />

2011 unerwartete ökonomische und<br />

auch fiskalische Fortschritte liefern, die<br />

positiv auf Europa wirken werden. Reformen<br />

dieser Qualität haben in der Geschichte<br />

der Industrienationen noch<br />

nie versagt. Osteuropa wird das zweite<br />

positive makroökonomische Überraschungspaket<br />

liefern.<br />

Das Wachstum per 2011 wird vom<br />

nicht abgeschlossenen Lagerzyklus<br />

und vom jugendhaften Investitionsgüterzyklus<br />

in mindestens 80 Prozent der<br />

Weltwirtschaft getragen sein. Als Folge<br />

dieser beiden Entwicklungen ergibt<br />

sich in gut 70 Prozent der Weltwirtschaft<br />

eine deutliche Belebung der Beschäftigung.<br />

Als Konsequenz startet in<br />

gut 70 Prozent der Weltwirtschaft ein<br />

Konsumzyklus, der nicht von erhöhter<br />

Kreditinanspruchnahme, sondern<br />

maßgeblich von Arbeitseinkommen getragen<br />

ist.<br />

Dieser Dreiklang in dargestellter<br />

Breite offeriert den qualitativ besten<br />

homogenen Aufschwung in der Weltkonjunktur<br />

seit dem Korea Krieg Anfang<br />

der 50er-Jahre. Per 2011 erwarten<br />

wir als Minimum ein Wachstum der<br />

Weltwirtschaft von 4,0 bis 4,2 Prozent<br />

und ein voraussichtliches Potenzial<br />

erneut von zirka fünf Prozent. Für<br />

Deutschland liegt unser „Worst Case“-<br />

Szenario bei 2,0 bis 2,2 Prozent. Da<br />

Deutschland insbesondere am Investitionsgüterzyklus<br />

hängt, ist ein Wachstum<br />

im Dunstkreis um drei Prozent<br />

nicht nur realistisch, sondern es ist<br />

wahrscheinlich.<br />

Auch im vergangenen<br />

Jahr sind<br />

mit dem im SeptembervorgestelltenEnergiekonzept,<br />

der Laufzeitverlängerung<br />

für<br />

Kernkraftwerke<br />

und weiteren Kürzungen<br />

bei der Erneuerbare-Energien-Gesetz(EEG)-<br />

Vergütung von<br />

Photovoltaik(PV)-<br />

Anlagen wesentlicheenergiepoli-<br />

tische Beschlüsse von der Bundesregierung<br />

gefasst worden.<br />

Das Energiekonzept der Bundesregierung<br />

formuliert Leitlinien für eine<br />

umweltschonende, zuverlässige und<br />

bezahlbare Energieversorgung und beschreibt<br />

den Weg in das Zeitalter der<br />

erneuerbaren Energien bis zum Jahr<br />

Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen wächst zwar nicht in den Himmel hinein, aber<br />

das grüne Gewissen setzt Innovationskräfte frei und steigert so das BIP. Foto dpa<br />

Nachhaltige Ansätze in Europa versus kurzsichtiges Handeln in den USA<br />

Wiegenjahr für einen starken Euro<br />

Prof. Dr. Frank Bulthaupt,<br />

Lehrstuhl für<br />

Kapitalmärkte/Volkswirtschaft<br />

an der<br />

Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Foto Hochschule<br />

Mit einem fulminantenWirtschaftswachstum<br />

hat die deutsche<br />

Volkswirtschaft<br />

die schwerste<br />

Wirtschaftskrise<br />

der Nachkriegszeit<br />

besser als erwartet<br />

bewältigt.<br />

Die Breite des Aufschwungs<br />

ist an<br />

den Zuwachsraten<br />

in allen größeren<br />

Wirtschaftsbereichen<br />

erkennbar.<br />

Innerhalb des Eu-<br />

roraums ist Deutschland zum Wachstums-<br />

und Stabilitätsanker aufgestiegen.<br />

Faire Kreditkonditionen und robuste<br />

Kreditvergabemöglichkeiten aus<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe haben<br />

gewiss dazu beigetragen, dass Unternehmer<br />

ihre weltweiten Absatzchancen<br />

nutzen und attraktive Investitionsmöglichkeiten<br />

finanzieren konnten. Diese<br />

Entwicklung hat zudem die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der heimischen Arbeitsplätze<br />

gestärkt.<br />

Vorangegangene Prophezeiungen<br />

einer ausufernden Inflation oder einer<br />

jahrelangen wirtschaftlichen Stagnation<br />

stehen offensichtlich nicht im Einklang<br />

mit der tatsächlichen wirtschaftlichen<br />

Entwicklung. Die Kernrate der<br />

Inflation, derzeit bei einem dreiviertel<br />

Prozentpunkt, wird auch im Jahr 2011<br />

merklich unter zwei Prozent liegen. Zudem<br />

wird die realwirtschaftliche Aufwärtsbewegung<br />

in reduziertem Tempo<br />

beibehalten, getragen von einer Ausweitung<br />

der Investitionen. Auch vom<br />

Außenhandel geht ein positiver Wachstumsbeitrag<br />

aus. Dieser resultiert zum<br />

einen aus der verzögerten Reaktion des<br />

Handels auf die Euroabwertung von<br />

rund sechs Prozent im vergangenen<br />

Jahr, zum anderen aus der moderaten<br />

Planungssicherheit bleibt Wunschmusik<br />

Energiepolitik bleibt auf der Tagesordnung<br />

Dr. Peter Merk, Chefvolkswirt<br />

und Leiter<br />

des Bereichs Research<br />

der LandesbankBaden-Württemberg.<br />

Foto LBBW<br />

Die Konsumenten werden im kommenden Jahr dank der guten Arbeitsmarktsituation ihre Nachfrage steigern und so zumindest teilweise<br />

den nachlassenden Export ersetzen. Foto dpa<br />

Aufwärtsdynamik des Welthandels. Als<br />

dritter Pfeiler ist der private Konsum zu<br />

nennen, der von einer gestiegenen Arbeitsplatzsicherheit<br />

und einer erhöhten<br />

Einstellungsbereitschaft der Unternehmer<br />

gestützt wird.<br />

Gegenwärtig steht die schwerfällige<br />

Aufarbeitung der Fiskalkrise im Fokus<br />

der Devisenmarktakteure. Europäische<br />

Interessengegensätze und Vielstimmigkeiten<br />

lösen Unsicherheiten<br />

und Wechselkursvolatilitäten aus. Dabei<br />

wirkt die medial eingesetzte Krisen-<br />

2050. Dann sollen mehr als 60 Prozent<br />

des Primärenergieverbrauches und<br />

mehr als 80 Prozent des Stromverbrauchs<br />

auf erneuerbare Energien umgestellt<br />

sein. Trotz der Kosten für den<br />

Ausbau erneuerbarer Energien und den<br />

Aufbau intelligenter Stromnetze sollen<br />

die privaten Strompreise auf dem Niveau<br />

von 2008 gehalten werden.<br />

Die kostenseitige Bewährungsprobe<br />

für das Energiekonzept dürfte jedoch<br />

noch bevorstehen. Einen Vorgeschmack<br />

bietet die Anhebung der EEG-Umlage<br />

zum 1. Januar 2011 von 2,047 Cent je<br />

Kilowattstunde auf 3,530 Cent je Kilowattstunde.<br />

Die erreichte Dimension<br />

wird plastischer, wenn man diese Umlage<br />

mit dem Großhandelsstrompreis<br />

vergleicht, der rund fünf Cent der Endkundenabrechnung<br />

ausmacht. Mit anderen<br />

Worten: Die Umlage erreicht rund<br />

70 Prozent (57 Prozent) des Großhandelspreises<br />

für Grundlast(Spitzenlast-)-<br />

Strom.<br />

Die deutsche Wirtschaft<br />

hat den<br />

rezessionsbedingten<br />

Einbruch der<br />

Wirtschaftsleistung<br />

zwar noch<br />

nicht völlig verdaut.<br />

Sie befindet<br />

sich jedoch auf<br />

einem sehr dynamischenErholungspfad,<br />

sodass<br />

im kommenden<br />

Jahr mit einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts<br />

von gut zwei Prozent zu<br />

rechnen ist.<br />

Allerdings werden die Triebkräfte<br />

für die Fortsetzung des Aufschwungs<br />

wechseln. Waren es 2010 vor allem die<br />

Exporte, die die deutsche Wirtschaft<br />

„boomen“ ließen, wird sich ihre Zuwachsrate<br />

2011 abschwächen. Dafür<br />

deutet sich endlich eine Belebung des<br />

privaten Verbrauchs an, der im kommenden<br />

Jahr zumindest einen Teil der<br />

Lücke schließen sollte, den die nachlas-<br />

rhetorik überzogen, wenn man berücksichtigt,<br />

dass die „Problemländer“ – mit<br />

Ausnahme Griechenlands – ihre Finanzierungsprobleme<br />

aus eigener Kraft lösen<br />

könnten, indem sie beispielsweise<br />

ihre Steuer- und Sozialversicherungssätze<br />

auf das deutsche Niveau anheben<br />

würden. Blickt man weiter auf die intrinsischen<br />

Kräfte des Euroraums, so<br />

sind die Konsolidierungsanstrengungen<br />

der einzelnen Mitgliedsstaaten unübersehbar.<br />

Auch die EZB ist klar dem<br />

Ziel der Preisstabilität verpflichtet. Im<br />

Wie schwierig bereits die kurzfristige<br />

Kursbestimmung ist, zeigt etwa die<br />

Entwicklung der Neuinstallationen bei<br />

der Photovoltaik. Stiegen die Neuinstallationen<br />

bereits im Jahr 2009 um einen<br />

Rekordwert von 3,8 Gigawatt (GW) auf<br />

einen Gesamtbestand von 9,9 GW, so<br />

schossen sie im Jahr 2010 nach den Berechnungen<br />

der Netzbetreiber um weitere<br />

9,5 GW nach oben. Die gleiche Installationsrate<br />

wird auch im Jahr 2011<br />

erwartet.<br />

Trotz der deutlichen Kürzung des<br />

Vergütungssatzes um 35 Prozent binnen<br />

zwei Jahren sind dank der mit asiatischen<br />

Modulen bestückten PV-Hausdachanlagen<br />

weiterhin attraktive Renditen<br />

erzielbar. Angesichts des unbegrenzten<br />

und ungeplanten Wachstums<br />

und damit der Kosten für die 20 Jahre<br />

garantierte EEG-Vergütung werden weitere<br />

Einschnitte beim EEG beziehungsweise<br />

eine Installationsobergrenze<br />

wohl wahrscheinlich.<br />

sende Exportdynamik hinterlässt. Die<br />

Konsumenten werden trotz aller anstehenden<br />

Steuer- und Abgabenerhöhungen<br />

sowie höherer Beiträge zur<br />

Sozialversicherung durchschnittlich<br />

mehr in der Tasche haben, teilweise<br />

dank vorgezogener sowie zu erwartender<br />

Lohnerhöhungen.<br />

Zugleich steigt in Deutschland die<br />

Nachfrage nach Arbeitskräften, sodass<br />

die Zahl versicherungspflichtiger Beschäftigter<br />

zunimmt. Plötzlich wird sogar<br />

wieder von einem drohenden Mangel<br />

an qualifizierten Mitarbeitern und<br />

Vollbeschäftigung gesprochen. Die vorlaufenden<br />

Indikatoren aus der deutschen<br />

Industrie geben ebenfalls Anlass<br />

zu Optimismus.<br />

Trotz der bekannten Probleme in<br />

der Eurozone, die zur Begleitmusik<br />

auch im kommenden Jahr gehören werden,<br />

und einer zur Schwäche neigenden<br />

US-Wirtschaft ist die Stimmung in der<br />

Industrie weiterhin sehr gut. Die Auftragsbücher<br />

sind gut gefüllt. Dabei ist<br />

zu beobachten, dass die Schärfung<br />

Kontrast dazu ist die US-Politik durch<br />

eine schuldenfinanzierte Stützung der<br />

Güternachfrage und durch eine überaus<br />

lockere Geldpolitik gekennzeichnet.<br />

Diese eher kurzsichtige Politik hat<br />

das US-Haushaltsdefizit auf elf Prozent<br />

des Bruttoinlandsprodukts klettern lassen.<br />

Nachhaltige Ansätze in Europa versus<br />

kurzsichtiges Handeln in den USA<br />

werden im Verlaufe des Jahres 2011 zu<br />

den dominierenden Themen auf den<br />

Devisenmärkten. Ein starker Euro dürfte<br />

die Folge sein.<br />

Die Laufzeitverlängerung bei den<br />

insgesamt 17 Kernkraftwerken um<br />

durchschnittlich zwölf Jahre verknüpft<br />

die Bundesregierung mit einer über 60prozentigen<br />

Abschöpfung des Zusatzgewinns<br />

mittels der Kernbrennstoffsteuer<br />

und zusätzlichen Festbeträgen.<br />

Diese Mittel werden für den Ausbau erneuerbarer<br />

Energien beziehungsweise<br />

die allgemeine Haushaltssanierung<br />

verwendet. Die mit dem sogenannten<br />

Kernenergiekompromiss angestrebte<br />

Planungssicherheit bleibt allerdings<br />

zumindest bis zum Ausgang der angekündigten<br />

Verfassungsklage Wunschmusik.<br />

Zudem erwägen auch Versorger<br />

mögliche Klagen gegen die Kernbrennstoffsteuer.<br />

Für den Fall, dass es nach<br />

den nächsten Bundestagswahlen einen<br />

Regierungswechsel gibt, hat die Opposition<br />

zudem ein erneutes (Zurück-)Drehen<br />

des Rades angekündigt. Das Thema<br />

Energie wird daher auf der politischen<br />

Tagesordnung bleiben.<br />

Aufkommendes grünes Gewissen steigert Nachfrage nach umweltverträglicher Produktion<br />

Wachstumsstory setzt sich fort<br />

Dirk Gojny, Leiter<br />

Research HSH Nordbank.<br />

Foto HSH<br />

eines „grünen Gewissens“, also die Erstellung<br />

von Produkten und Dienstleistungen<br />

unter ökologischen Gesichtspunkten,<br />

mehr und mehr an Bedeutung<br />

gewinnt. Es wird damit zu einem Wettbewerbsfaktor<br />

für die deutsche Industrie,<br />

da Kunden verstärkt auf umweltverträgliche,<br />

ressourcenschonende und<br />

nachhaltige Produktionsprozesse Wert<br />

legen und entsprechende Nachweise<br />

verlangen.<br />

Diese langsame Verhaltensänderung<br />

wäre ohne die Triebfeder durch<br />

staatliche Eingriffe nicht möglich geworden,denneinUnternehmenbeziehungsweise<br />

der Einzelne hat keinen direkten<br />

ableitbaren und messbaren Nutzen von<br />

umweltverträglichem Verhalten. Dementsprechend<br />

wird es nicht ohne weitere<br />

regulatorische Eingriffe gehen. Das<br />

mag zunächst zu höheren Kosten führen,<br />

setzt aber Innovationskräfte frei,<br />

ohne die beispielsweise das Segment<br />

der erneuerbaren Energien in Deutschland<br />

nicht zu einem der Technologieführer<br />

weltweit geworden wäre.


07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

DOSSIER: AUSBLICK AUF 2011<br />

Deutschland vorn dabei<br />

Anspruchsvolle Wegstrecke<br />

Uwe Dürkop, ChefvolkswirtLandesbank<br />

Berlin. Foto LBB<br />

Die deutsche Wirtschaft<br />

konnte bis<br />

zur Jahreswende<br />

2010/2011 mutmaßlich<br />

vier Fünftel<br />

des Aktivitätseinbruchs,<br />

den sie<br />

im Zuge der Finanzkrise<br />

erlitten<br />

hatte, wieder aufholen.<br />

Gemäß den<br />

Berechnungen der<br />

EU-Kommission<br />

liegt die Wirtschaftsleistung nur noch<br />

1,7 Prozent unter dem Niveau, das bei<br />

Normalauslastung der Kapazitäten zu<br />

erwarten gewesen wäre.<br />

Im europäischen Gesamtplacement<br />

heißt dies: Der Rückstand vom<br />

Jahr zuvor ist aufgeholt und ein Platz in<br />

der Spitzengruppe eingenommen. Gefährt<br />

und Lenker befinden sich dabei in<br />

ausgezeichneter Verfassung. Die Angebotspalette<br />

ist bestens auf die aktuellen<br />

Verhältnisse abgestimmt, die Kostensituation<br />

hat man im Griff. Die Unternehmen<br />

strotzen zugleich vor Zuversicht.<br />

Das Ifo-Geschäftsklima erklimmt immer<br />

neue Rekordhöhen.<br />

Trotzdem wird das hohe Tempo im<br />

Jahr 2011 wohl nicht zu halten sein.<br />

Drei Gründe sprechen gegen eine nahtlose<br />

Fortsetzung der jüngsten Erfolgsstory.<br />

Nach dem stärkstenKonjunktureinbruch<br />

der<br />

Nachkriegsgeschichte<br />

im Jahr<br />

2009 mit einem<br />

Rückgang der<br />

Wirtschaftsleistung<br />

um 4,7 Prozent<br />

gelang in<br />

Deutschland eine<br />

V-förmige Erholung,<br />

mit der – zumindest<br />

in diesem<br />

Ausmaß – kaum jemand gerechnet hatte.<br />

Im abgelaufenen Jahr 2010 wuchs<br />

das deutsche Bruttoinlandsprodukt um<br />

voraussichtlich 3,7 Prozent und damit<br />

gut doppelt so stark wie in der Eurozone<br />

insgesamt. Mit Blick auf das Jahr 2011<br />

zeichnet sich ab, dass Deutschland bei<br />

der konjunkturellen Entwicklung innerhalb<br />

der Eurozone mit einem Wirtschaftswachstum<br />

von 2,6 Prozent erneut<br />

mit an der Spitze stehen wird.<br />

Wenngleich die Dynamik auch hierzulande<br />

nachlassen dürfte, bleibt eine<br />

hohe Divergenz der gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung bestehen, insbesondere,<br />

weil in mehreren Euromitgliedsländern<br />

für die öffentlichen Finanzen<br />

deutlich größere Konsolidierungserfordernisse<br />

bestehen und diese Staaten<br />

sich häufig auch weiteren strukturellen<br />

Anpassungen gegenübersehen.<br />

Kaum eine Statistik belegt derzeit<br />

eindrucksvoller die glänzende und<br />

zugleich robuste Verfassung der deut-<br />

Erstens wird der Streckenverlauf<br />

nach einer langen Geraden anspruchsvoller.<br />

Rückpralleffekte waren zunächst<br />

der entscheidende Impulsgeber für die<br />

Konjunktur. Sie werden umso schwächer,<br />

je mehr man sich der Normalsituation<br />

annähert. Am Verlauf der Auftragseingänge<br />

und in den Exportzahlen<br />

ist dies bereits ablesbar. Hier ist der steile<br />

Anstieg seit dem Spätsommer einer<br />

volatilen und im Trend erheblich flacheren<br />

Entwicklung gewichen.<br />

Zweitens nimmt der Seitenwind zu:<br />

Die Finanzkrise schwelt weiter. Ihr<br />

Brennpunkt hat sich nur auf die Staatsfinanzen<br />

verlagert. Bisher war dies für<br />

Der deutsche Arbeitsmarkt – eine Erfolgsgeschichte<br />

Ohne Aderlass in den Aufschwung – dank Kurzarbeit<br />

schen Konjunktur als der monatliche<br />

Bericht der Bundesagentur für Arbeit.<br />

Schon seit Mitte 2009 ist die Arbeitslosigkeit<br />

saisonbereinigt Monat für Monat<br />

gesunken. Selbst in den Monaten<br />

davor, als die Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

am heftigsten tobte, stieg die Unterbeschäftigung<br />

nur sehr kurzfristig<br />

und in geringem Ausmaß an. Dies war<br />

freilich der massiven Inanspruchnahme<br />

von Kurzarbeit zu verdanken, die<br />

ganz nebenbei auch verhindert hat,<br />

die Unternehmen hilfreich. Schließlich<br />

blieben die Zinsen niedrig und von der<br />

Flucht aus riskanteren Staatsanleihen<br />

profitierten auch Aktien. Doch zum Jahresschluss<br />

begann sich die Großwetterlage<br />

an den Kapitalmärkten zu wandeln.<br />

Jetzt sehen sich auch etablierte<br />

Anleiheemittenten wie die USA oder<br />

Deutschland mit steigenden Zinsen<br />

konfrontiert und der Druck auf die Notenbanken,<br />

einen Ausstieg aus ihrer generösen<br />

Liquiditätsversorgung zu finden,<br />

nimmt zu.<br />

Drittens steht ein Boxenstopp bevor.<br />

Der Ausstieg aus den staatlichen<br />

Stützungsmaßnahmen ist die eigentliche<br />

Bewährungsprobe für den Aufschwung.<br />

Vor allem in Europa verschieben<br />

sich diesbezüglich die Akzente.<br />

Denn 2011 müssen nicht nur die Sparmaßnahmen<br />

an der Peripherie fortgeführt<br />

werden. Auch die großen Mitgliedsländer<br />

schalten jetzt in den Konsolidierungsgang<br />

um.<br />

Trotz dieser Widrigkeiten wird das<br />

deutsche Wachstum auch im Jahr 2011<br />

imponieren. Auf rund 1,5 Prozent beliefe<br />

es sich selbst bei stagnierender<br />

Leistung im Jahresverlauf. Doch abrupt<br />

abbrechen wird dieser Aufschwung<br />

nicht, sodass auch bei merklicher Tempodrosselung<br />

ein Wert in doppelter Höhe<br />

realistisch ist. Für das europäische<br />

Siegertreppchen reicht das.<br />

Extreme Szenarien verstellen Blick auf das Wahrscheinliche<br />

Unsicherheit, aber kein Untergang<br />

Dr. Jürgen Pfister,<br />

Chefvolkswirt BayernLB.<br />

Foto BayernLB<br />

Hohe Unsicherheit<br />

ist Ende 2010<br />

weiterhin das<br />

hervorstechende<br />

Kennzeichen der<br />

Finanzmärkte.<br />

Zwar haben sich<br />

die Weltwirtschaft<br />

und die deutsche<br />

Wirtschaft von der<br />

tiefen Rezession<br />

deutlich stärker<br />

erholt als erwar-<br />

tet, und die Aussichten auf eine Fortsetzung<br />

des Aufschwungs 2011 sind günstig.<br />

Der Exit der Regierungen und Notenbanken<br />

aus der extrem expansiven<br />

Finanzpolitik beziehungsweise Geldpolitik<br />

steht aber noch bevor, die Finanzkrise<br />

ist keineswegs überwunden und<br />

die Staatsschuldenkrise in einigen Ländern<br />

des Euroraumes hat sich gegen<br />

Jahresende abermals verschärft. Wenn<br />

die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen<br />

Ende 2010 dennoch mit drei Pro-<br />

Thorsten Windels,<br />

Leiter Research/<br />

Volkswirtschaft der<br />

Nord/LB. Foto Nord/LB<br />

Die Wirtschaft wird einen Gang zurückschalten<br />

im Jahr 2011. Foto dpa<br />

zent auf etwa gleichem Niveau notierten<br />

wie Ende 2009, verdeckt diese gängige<br />

Zeitpunktbetrachtung erhebliche<br />

Veränderungen im Jahresverlauf.<br />

Nicht nur bei privaten Kunden, sondern<br />

auch bei professionellen Anlegern<br />

grassieren Untergangsszenarien: (Hyper)Inflation,<br />

Staatsbankrott, Zerfall des<br />

Euro und „Währungskrieg“. Diese extremen<br />

Szenarien oder „tail risks“, denen<br />

wir vernünftigerweise in normalen Zeiten<br />

kaum Beachtung schenken, werden<br />

nun ernsthaft diskutiert und verstellen<br />

den Blick auf das Wahrscheinliche.<br />

Die wichtigsten Einflussfaktoren<br />

der Rentenmärkte zeichnen dagegen<br />

ein weit weniger dramatisches Bild. Zunächst<br />

deutet alles darauf hin, dass in<br />

Deutschland beziehungsweise im Euroraum<br />

ein hohes Maß an Geldwertstabilität<br />

2011 und wohl auch 2012 erhalten<br />

bleibt. Das bedeutet für die Notenbanken,<br />

dass die Leitzinsen noch längere<br />

Zeit sehr niedrig bleiben können<br />

(Fed) beziehungsweise allenfalls moderat<br />

angehoben werden müssen (EZB).<br />

Das trägt zur Stabilisierung der Banken<br />

bei und hilft sowohl den konjunkturell<br />

hinterherhinkenden Ländern als auch<br />

den unter hohen Schulden leidenden<br />

Staaten.<br />

Der Aufschwung setzt sich zwar<br />

fort; in den Industrieländern sind die<br />

Produktionskapazitäten aber allerorten<br />

immer noch niedriger ausgelastet als<br />

im langjährigen Durchschnitt. Im Euroraum<br />

bleibt der größte Unsicherheitsfaktor<br />

2011 die Staatsschuldenkrise.<br />

Die Entschlossenheit der Politik, das<br />

wichtigste europäische Projekt, die<br />

Währungsunion, nicht scheitern zu lassen<br />

(„koste es, was es wolle“, José Manuel<br />

Barroso), spricht aber gegen Untergangsszenarien.<br />

In fast allen Ländern<br />

sind die Probleme im Übrigen beherrschbar.<br />

Kalter Wind wird jedoch<br />

von jenseits des Atlantiks herüberwehen,<br />

wo eine Finanzpolitik fast in „griechischem<br />

Stil“ verfolgt wird. Deshalb<br />

stehen die Zeichen 2011 auf steigende<br />

Renditen. Für Bundesanleihen erwarten<br />

wir Ende 2011 etwa 3,5 Prozent.<br />

dass spätestens ab dem Frühjahr 2010,<br />

als die Nachfrage wieder anzuspringen<br />

begann, die Mitarbeiter fehlten, die man<br />

zuvor auf die Straße gesetzt hatte. Die<br />

Unternehmen konnten also ohne Aderlass<br />

in den Aufschwung gehen und<br />

beim entscheidenden Produktionsfaktor<br />

der qualifizierten Arbeitskräfte aus<br />

dem Vollen schöpfen. Das sind allerbeste<br />

Vorzeichen für eine starke Wettbewerbsposition,<br />

sprudelnde Erträge und<br />

letztlich auch die rasante konjunktu-<br />

Die Turbulenzen innerhalb des Eurowährungsraums und der kalte Wind, der vom Atlantik<br />

herüberweht, führen zu zunehmendem Seitenwind, der die konjunkturelle Entwicklung<br />

beeinflusst. Foto dpa<br />

relle Erholung, die ihrerseits wiederum<br />

dem Arbeitsmarkt zugute kam. Die Zahl<br />

der Kurzarbeiter hat sich inzwischen<br />

deutlich verringert, der kräftige Impuls<br />

aus dem dynamischen Wirtschaftswachstum<br />

der vergangenen Quartale<br />

konnte dies aber mehr als abfedern, sodass<br />

die Beschäftigungsbilanz ausgesprochen<br />

erfreulich bleibt.<br />

Bereits im Oktober war die – von<br />

der breiten Öffentlichkeit und den Medien<br />

stark beachtete – nicht saisonbe-<br />

Die Rechnung geht auf: Da die Unternehmen ihre Arbeitskräfte nicht entlassen haben, sondern Kurzarbeit in Anspruch nahmen, stehen<br />

sie ihnen nun zur Verfügung und müssen nicht erst eingearbeitet werden. Foto dpa<br />

15<br />

reinigte Arbeitslosenzahl erstmals seit<br />

etwa 18 Jahren wieder unter die symbolträchtige<br />

Drei-Millionen-Marke gerutscht.<br />

Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote,<br />

die von Mitte bis Ende der<br />

90er-Jahre und dann auch wieder von<br />

Ende 2002 bis Ende 2006 im zweistelligen<br />

Bereich notierte, ist inzwischen auf<br />

7,5 Prozent gesunken. Diese positive Arbeitsmarktentwicklung<br />

setzt sich auch<br />

im Jahr 2011 mit moderatem Tempo<br />

fort. Die Quote dürfte im Jahresmittel<br />

auf 7,1 Prozent, die absolute Zahl auch<br />

saisonbereinigt nachhaltig unter die<br />

Drei-Millionen-Grenze sinken. Während<br />

dies vor allem konjunkturelle Gründe<br />

hat, sollte sich langfristig durch den demografischen<br />

Wandel die nach wie vor<br />

bestehende Unterauslastung des Faktors<br />

Arbeit weiter verringern.<br />

Deutschland hat damit die große<br />

Chance, dass die Last der gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung nicht nur auf<br />

den Schultern des Exports liegt, sondern<br />

auch durch eine wieder erstarkende<br />

Binnenkonjunktur mitgetragen werden<br />

kann. Mit dieser Erfolgsgeschichte<br />

stehen wir im internationalen Vergleich<br />

jedenfalls recht einsam als Primus da<br />

und gerade die Performance des heimischen<br />

Arbeitsmarktes kann sich wirklich<br />

sehen lassen. Während hierzulande<br />

die Arbeitslosenquote unter dem<br />

Vorkrisenniveau notiert, kämpfen etwa<br />

die USA noch immer mit einer Arbeitslosenquote<br />

von annähernd zehn Prozent.<br />

Dies entspricht mehr als einer Verdopplung<br />

des Vorkrisenniveaus.


16 07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

VERMISCHTES<br />

Vertreter der Kreissparkasse Böblingen gratulieren Sven Engel (Zweiter von rechts) zu<br />

seinem erfolgreichen Abschluss. Foto Sparkasse<br />

Kreissparkasse Böblingen<br />

Engel ist bundesweit<br />

bester Auszubildender<br />

Dass die Kreissparkasse Böblingen<br />

vor rund zwei Monaten zu Recht von<br />

der Bundesagentur für Arbeit für ihre<br />

Ausbildungsqualität ausgezeichnet<br />

worden ist, hat sich auch auf der IHK-<br />

Bestenehrung in Berlin bestätigt.<br />

Dort wurde der Renninger Sven<br />

Engel, der im Sommer 2010 bei<br />

der Kreissparkasse seine Ausbildung<br />

als Fachinformatiker in der<br />

Fachrichtung Systemintegration abgeschlossen<br />

hat, als bundesweit bester<br />

Auszubildender 2010 in seinem Gebiet<br />

geehrt.<br />

Mit dem Prädikat „sehr gut“ hatte<br />

Engel seine Prüfung bei der Industrieund<br />

Handelskammer (IHK) Region<br />

Stuttgart bestanden. Dabei erreichte er<br />

98 von 100 möglichen Punkten. Für die-<br />

Wo gibt es das heute noch? Ein Arbeitgeber<br />

lädt seine ehemaligen Mitarbeiter<br />

zu einer Weihnachtsfeier ein. In<br />

der Sparkasse Niederlausitz ist das<br />

seit Jahren gute Tradition. Mehr als 100<br />

„Ehemalige“, die jetzt die Altersteilzeit<br />

oder den Ruhestand genießen,<br />

freuen sich jedes Jahr auf dieses vorweihnachtliche<br />

Treffen. Bei Kaffee<br />

und Kuchen werden Erinnerungen an<br />

die gemeinsam verbrachten Arbeitsjahre<br />

aufgefrischt und Neuigkeiten<br />

über die Kinder und Enkel ausgetauscht.<br />

✽<br />

Stolz haben 16 Mitarbeiter der Sparkasse<br />

Mittelmosel – Eifel Mosel Hunsrück<br />

auf ihr bisheriges Berufsleben geblickt.<br />

Sie haben nach Einschätzung ihres Vorstands<br />

etwas erreicht, was heute nicht<br />

mehr ganz üblich ist. Seit 40 beziehungsweise<br />

25 Jahren arbeiten sie beim<br />

gleichen Arbeitgeber, der Sparkasse<br />

Mittelmosel – Eifel Mosel Hunsrück.<br />

Gunther Wölfges, Vorstandsvorsitzender<br />

der Sparkasse, ehrte die Jubilare in<br />

einer Feierstunde (Bild unten) und betonte<br />

den Wert ihrer langjährigen Erfahrung.<br />

40 Jahre dabei sind Doris<br />

Thome, Anette Pütz, Werner Marx-<br />

se Leistung wurde er bereits am 11. November<br />

bei der Landesbestenehrung<br />

der IHK als bester baden-württembergischer<br />

Auszubildender seiner Fachrichtung<br />

geehrt.<br />

Am 13. Dezember übergaben Bundesarbeitsministerin<br />

Dr. Ursula von der<br />

Leyen und Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann,<br />

Präsident des Deutschen Industrie-<br />

und Handelskammertages, an Engel<br />

die deutschlandweite IHK-Auszeichnung<br />

auf der „5. Nationalen Bestenehrung“<br />

in Berlin. Mit dem Preis will die<br />

IHK-Organisation den hohen Stellenwert<br />

der dualen Ausbildung unterstreichen<br />

und die besonderen Leistungen<br />

der Absolventen und Betriebe ehren –<br />

gerade vor dem Hintergrund der demografischen<br />

Entwicklung und des drohenden<br />

Fachkräftemangels. DSZ<br />

Zepp, Ulrike Langhoff, Oswald Hower,<br />

Heribert Fuchs und Karl-Josef<br />

Derdinger. Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum<br />

feiern Heide Eisner, Ingrid Wiener,<br />

Helga Scherer, Elisabeth Pazen,<br />

Petra Müller, Volker Holzen, Heike<br />

Hausener-Weber, Jochen Göbel und<br />

Lieselotte Thönnes.<br />

✽<br />

Die Sparkasse Vorpommern hatte einer<br />

im Jahr 1991 ins Leben gerufenen Tradition<br />

folgend Pensionäre in das Konferenzcenter<br />

der Greifswalder Hauptstelle<br />

eingeladen, um mit ihnen einen geselligen<br />

Vorweihnachtsnachmittag zu<br />

begehen. Mehr als 160 Pensionäre aus<br />

dem gesamten Geschäftsgebiet waren<br />

der Einladung des Vorstandes gefolgt.<br />

„Nicht nur in der Vorweihnachtszeit ist<br />

es uns sehr wichtig, Kontakt zu den sich<br />

im Ruhestand befindenden Mitarbeitern<br />

zu halten. Überdies sind sie auch<br />

nach dem Ausscheiden aus dem ‚aktiven<br />

Dienst‘ sehr an der Entwicklung<br />

ihrer Sparkasse interessiert, haben<br />

doch viele von ihnen über Jahrzehnte<br />

die Entwicklung der heutigen Sparkasse<br />

mitgeprägt. Für uns sind diese Begegnungen<br />

ein Stückchen Unternehmenskultur“,<br />

so Jürgen Hahn, Vor-<br />

Langjährige Erfahrung hat ihren besonderen Wert: Der Vorstandsvorsitzende Gunther<br />

Wölfges ehrte die Dienstjubilare der Sparkasse Mittelmosel. Foto Sparkasse<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement bei der Kreissparkasse Ostalb<br />

Prominenter Gast gab<br />

wertvolle Tipps zur Fitness<br />

Unter dem Motto „Ihre Gesundheit<br />

ist uns wichtig“ hat die Kreissparkasse<br />

Ostalb für alle Beschäftigten Gesundheitstage<br />

in den beiden Hauptstellen<br />

in Aalen und in Schwäbisch<br />

Gmünd durchgeführt. Im Mittelpunkt<br />

stand bei beiden Veranstaltungen die<br />

Information über Gesundheitsthemen.<br />

Mit der Durchführung wurden<br />

die AOK Ostwürttemberg und<br />

die Barmer GEK betraut, die<br />

durch weitere Kooperationspartner<br />

unterstützt wurden. Sparkassenchef<br />

Carl Trinkl zu den Beweggründen für<br />

diese Initiative: „Gesunde Mitarbeiter<br />

sind motiviert, leistungsfähig, kreativ<br />

und sorgen für ein positives Betriebsklima.<br />

Langfristiges Ziel des betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagements<br />

der Kreissparkasse Ostalb ist es, gesundheitsbewusstes<br />

Verhalten in der<br />

Unternehmenskultur zu verankern.<br />

Dazu wurden im ersten Schritt alle<br />

Beschäftigten für diese Idee begeistert.“<br />

Olympiasiegerin<br />

gab wertvolle Tipps<br />

In Schwäbisch Gmünd erwartete die<br />

Teilnehmer ein besonderes Highlight.<br />

Sie erhielten von der Olympiasiegerin<br />

und Weltmeisterin im Weitsprung, Heike<br />

Drechsler, nicht nur Tipps für die tägliche<br />

Fitness, sondern wurden an Ort<br />

und Stelle zu einem gemeinsamen Treppen-Walking<br />

motiviert.<br />

Wie eine gesunde Ernährung aussehen<br />

kann, wurde den Teilnehmern<br />

von den AOK-Ernährungsexperten sowie<br />

von Sven Bach und Melanie Wil-<br />

WER – WO – WAS<br />

standsvorsitzender der Sparkasse Vorpommern.<br />

Bei Kaffee, Kuchen und<br />

einem pommerschen Abendessen, begleitet<br />

von der Musikschule Greifswald,<br />

hatten die „Mitarbeiter außer Dienst“<br />

viel Freude – zumal sich einige „Ehemalige“<br />

seit langer Zeit nicht mehr gesehen<br />

hatten.<br />

✽<br />

Die Mitarbeiter der Sparkasse Paderborn<br />

unterstützen seit Jahren mit ihrer<br />

Spendenaktion „Nach-dem-Komma“ gemeinnützige<br />

und soziale Projekte in der<br />

Region. Auf freiwilliger Basis erklären<br />

sich die Mitarbeiter bereit, monatlich<br />

einen Cent-Betrag ihres Gehaltes<br />

(„Nach-dem-Komma“) in einen gemeinsamen<br />

Topf zu spenden. Nach der Unterstützung<br />

der Schulmaterialkammer<br />

der Diakonie Paderborn-Höxter aus<br />

dem Jahr 2009 geht die Spende an die<br />

Aktion Lichtblicke. „Weil Menschen<br />

Hoffnung brauchen“ ist hierbei der Slogan<br />

der von den 45 NRW-Lokalradios,<br />

den Caritasverbänden und der Diakonie<br />

Rheinland-Westfalen-Lippe getragenen<br />

Aktion. Vom Deutschen Zentralinstitut<br />

für soziale Fragen wurde die Aktion<br />

Lichtblicke mit dem Spendensiegel<br />

ausgezeichnet. Silke Mürköster, Personalratsvorsitzende<br />

der Sparkasse Paderborn,<br />

freut sich über die große Spen-<br />

Weitsprung-Olympiasiegerin und Weltmeisterin Heike Drechsler klärt im Auftrag der Barmer<br />

GEK über die Bedeutung körperlicher Fitness auf. Foto dpa<br />

helm, bekannt aus dem ARD-Buffet,<br />

kompetent und auf amüsante Weise nahegebracht.<br />

Mitarbeiter konnten<br />

Werte messen lassen<br />

Abgerundet wurden die Programme<br />

durch die Möglichkeit zur Venen- und<br />

Fußdruckmessung, zu Blutzucker- und<br />

Blutdruckmessungen, Sehtests sowie<br />

der Ermittlung des Herzzustandes mittels<br />

Cardio Scan und Informationen zu<br />

denbereitschaft der Mitarbeiter. „Die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Sparkasse Paderborn haben im Jahr<br />

2010 insgesamt 1111,11 Euro von ihren<br />

Gehältern gespendet. Diese Bereitschaft<br />

ist auch eine Bestätigung für uns, dass<br />

das Geschäftsmodell der Sparkasse<br />

durch jeden einzelnen Mitarbeiter gelebt<br />

wird.“<br />

✽<br />

Langjährige und verdiente Mitarbeiter<br />

hat die Sparkasse Zollernalb in einer<br />

Feierstunde geehrt (Bild oben). Zehn Beschäftigte<br />

können auf eine 25-jährige<br />

Betriebszugehörigkeit zurückblicken.<br />

Neun Mitarbeiter engagieren sich seit<br />

40 Jahren für den Erfolg der Sparkasse<br />

Zollernalb. Nach einer erfolgreichen Berufslaufbahn<br />

wurden elf Beschäftigte in<br />

den Ruhestand verabschiedet. „Ich danke<br />

allen Jubilaren und Neupensionären<br />

für ihr Engagement, ihren Einsatz und<br />

ihre Loyalität. Sie haben sehr viel zur<br />

guten Entwicklung unserer Sparkasse<br />

beigetragen“, betonte Vorstandsvorsitzender<br />

Markus Schmid bei der traditionellen<br />

Jubilarfeier im Hotel Post in<br />

Jungingen. „Ich habe großen Respekt<br />

vor Ihrer Lebensleistung, die Sie für unser<br />

Unternehmen erbracht haben“, so<br />

Schmid weiter. Die Glückwünsche des<br />

Personalrats überbrachte der Personal-<br />

Kurzentspannungstechniken und richtigen<br />

Sitzpositionen am Arbeitsplatz.<br />

Um die Erkenntnisse der Auftaktveranstaltungen<br />

in den beruflichen Alltag zu<br />

transferieren, wurde zudem ein ausgeklügeltes,<br />

nachhaltiges Angebot mit<br />

den Bausteinen Bewegung, Entspannung,<br />

Ernährung und Vorbeugung entwickelt.<br />

„Auch dieses wird bereits sehr gut<br />

angenommen und führt zu einem Gewinn<br />

für alle Beteiligten“, freut sich VorstandsvorsitzenderTrinkl<br />

von der Kreissparkasse<br />

Ostalb. DSZ<br />

Gruppenbild mit Jubilaren: In der Sparkasse Zollernalb standen langjährige und verdiente Mitarbeiter für einige Stunden im Blickpunkt.<br />

Foto Sparkasse<br />

ratsvorsitzende Willy Herter: „Ihr Können,<br />

Ihr Wissen und Ihr Engagement<br />

sind unendlich wertvoll für die Sparkasse<br />

Zollernalb.“ Die gesunde Mischung<br />

aus langjährigen Mitarbeitern und jüngeren<br />

Kollegen mache den Erfolg eines<br />

Unternehmens heute und auch in der<br />

Zukunft aus.<br />

✽<br />

Wie einige andere Geldinstitute hat<br />

sich auch die Sparkasse Landshut<br />

mit einer Wunschbaumaktion für einen<br />

guten Zweck eingesetzt. So hatte<br />

ein Meer aus Wunschbaumpäckchen<br />

unter dem aufgestellten Weihnachtsbaum<br />

in der Kundenhalle der Sparkasse<br />

Landshut auf Kinder aus einem<br />

Kinderheim gewartet. Gewünscht hatten<br />

sie sich Dinge vom Kuscheltier über<br />

Radiowecker bis hin zu Playmobil.<br />

Mitarbeiter und Bürger hatten zuvor<br />

die Wunschzettel der Kinder vom<br />

Baum gepflückt und die Päckchen in<br />

der Sparkasse abgegeben. Bereits zum<br />

vierten Mal hat die Sparkasse diese<br />

Aktion gemeinsam mit dem Verein<br />

„Round Table 153 Landshut“ organisiert.<br />

Alle Päckchen sowie ein von der<br />

Sparkasse gestifteter Sportartikel konnten<br />

so kurz vor Weihnachten an den<br />

Kinderheimleiter Robert Fischer übergeben<br />

werden. DSZ


07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

PERSONALIEN<br />

PERSONALIEN<br />

40-jähriges Dienstjubiläum<br />

15.1. Doris Spiller<br />

Sparkasse Mülheim an der Ruhr<br />

16.1. Hannelore Hendrian<br />

Nassaustr. 77, 35683 Dillenburg,<br />

Sparkasse Dillenburg<br />

25-jähriges Dienstjubiläum<br />

1.1. Holger Geiger<br />

Sparkasse Germersheim-Kandel<br />

11.1. Waltraud Gendorf<br />

Sparkasse Vest Recklinghausen<br />

13.1. Gerald Budde<br />

Spark. Rotenburg-Bremervörde<br />

Monika Leipold<br />

Sparkasse i. Ldkr. Neustadt a. d.<br />

Aisch-Bad Windsheim<br />

14.1. Bernhard Gahm<br />

Sparkasse Hohenlohekreis<br />

15.1. Monika Degen<br />

Kreissparkasse Melle<br />

Klaus Köhler<br />

Sparkasse Rhein Neckar Nord<br />

Christine Schleehahn<br />

Sparkasse Burgenlandkreis<br />

Petra Schulz<br />

Sparkasse Krefeld<br />

16.1. Daniela Bildstein<br />

Kreissparkasse Stendal<br />

Doris Biller<br />

Vereinigte Sparkassen Eschenbach<br />

i. d. OPf. Neustadt a. d. Waldnaab<br />

Vohenstrauss<br />

Andrea Gynowski<br />

Stadtsparkasse Oberhausen<br />

Claudia Kostolnik<br />

Kreisspark. Esslingen-Nürtingen<br />

Helene Messingschlager<br />

Kreisspark. Höchstadt a. d. Aisch<br />

Linda Raasch<br />

Sparkasse Landshut<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Deutscher Sparkassen- und Giroverband<br />

e. V., Charlottenstr. 47, 10117 Berlin.<br />

Chefredaktion:<br />

Dr. Hans Ulrich Eßlinger, Peter Müller (stv.).<br />

Redaktion:<br />

Iris Hemker, Tel. +49 (0) 30/2 02 25 - 51 44<br />

Silvia Besner (-51 45), Thomas Rosenhain<br />

(-51 46), Charlottenstr. 47, 10117 Berlin,<br />

Sekretariat -51 49 und -51 50, Fax -51 51<br />

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Verlag:<br />

Deutscher Sparkassen Verlag GmbH,<br />

Am Wallgraben 115, 70565 Stuttgart,<br />

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1.1.2010. Anzeigen- und Druckvorlagenschluss:<br />

jeweils Montag vor Erscheinen.<br />

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für Institute und Mitarbeiter/innen innerhalb<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

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Die Zeitung erscheint freitags, zusätzlich ca.<br />

zwölf Themen- und drei Verlagsbeilagen im<br />

Jahr sowie dreimal wöchentlich der per E-<br />

Mail versandte SparkassenNewsletter. Jahresbezugspreis<br />

135,00 Euro einschließlich<br />

Susanne Stemmer<br />

Kasseler Sparkasse<br />

Geburtstag<br />

10.1. Birgit Bergmann, 65 Jahre<br />

(fr.: Stadtsparkasse Wuppertal)<br />

Helga Ebert, 70 Jahre<br />

Edith-Stein-Str. 25, 36100 Petersberg<br />

(früher: Sparkasse Fulda)<br />

Dieter Günther, 60 Jahre<br />

Mozartstr. 24, 64839 Münster,<br />

Sparkasse Dieburg<br />

Hildegard Marzahn, 85 Jahre<br />

Stendaler Str. 3, 39590 Tangermünde<br />

(fr.: Kreisspark. Stendal)<br />

Regina Radtke, 60 Jahre<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

in Potsdam<br />

Norbert Schmidtke, 60 Jahre<br />

Kreisspark. Esslingen-Nürtingen<br />

Christine Schween, 60 Jahre<br />

Sparkasse Harburg-Buxtehude<br />

Helga Steinebach, 60 Jahre<br />

Kreissparkasse Heinsberg<br />

11.1. Bärbel Barth, 65 Jahre<br />

Am Wiesenborn 2 a, 21698 Harsefeld<br />

(fr.: SPK Harburg-Buxtehude)<br />

Karin Bode, 60 Jahre<br />

An der Osterwiese 12, 37431 Bad<br />

Lauterberg im Harz (früher: Sparkasse<br />

Osterode am Harz)<br />

Marion Funke, 60 Jahre<br />

Lindenallee 11, 41812 Erkelenz,<br />

Stadtspark. Mönchengladbach<br />

Franz Knispel, 75 Jahre<br />

Auf dem Brauck 76, 44357 Dortmund<br />

(fr.: Sparkasse Dortmund)<br />

Helmut Sagmeister, 85 Jahre<br />

Raabestr. 14, 45525 Hattingen (fr.:<br />

Spark. Hilden-Ratingen-Velbert)<br />

Christel Sontowski, 60 Jahre<br />

Sparkasse Harburg-Buxtehude<br />

Vera Weiner, 60 Jahre<br />

Kreissparkasse Waiblingen<br />

Versandkosten und MwSt. bei Jahresvorausrechnung.<br />

Einzelpreis 3,50 Euro. Bei<br />

Versand ins europäische Ausland werden<br />

zusätzlich 10,00 Euro Versandkostenpauschale<br />

berechnet.<br />

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Druck:<br />

Bechtle Verlag&Druck Esslingen,<br />

Zeppelinstr. 116,<br />

73730 Esslingen,<br />

Tel: +49 711 9310-0.<br />

ISSN 1612-3743.<br />

12.1. Helma Daniel, 85 Jahre<br />

Zollhof 14, 66892 Bruchmühlbach-<br />

Miesau (fr.: Spark. Südwestpfalz)<br />

Ursula Fischer, 60 Jahre<br />

Alter Postweg 21, 45711 Datteln,<br />

Sparkasse Vest Recklinghausen<br />

Ursula Gembora, 75 Jahre<br />

Blanke Ring 157, 48529 Nordhorn<br />

(fr.: Kreissparkasse Nordhorn)<br />

Brigitte Gerste, 80 Jahre<br />

(fr.: Kreissparkasse Düsseldorf)<br />

Manfred Hesse, 60 Jahre<br />

SPK Gummersbach-Bergneustadt<br />

Heinz Meid, 70 Jahre<br />

(fr.: Kreissparkasse Heinsberg)<br />

Gertrud Pöstges, 85 Jahre<br />

Schroffstr. 46, 41199 Mönchengladbach<br />

(früher: Stadtsparkasse<br />

Mönchengladbach)<br />

Christine Schäfer, 60 Jahre<br />

Johannes-Häbler-Str. 49, 53501<br />

Grafschaft, Kreisspark. Ahrweiler<br />

Anton Streicher, 60 Jahre<br />

KSK Garmisch-Partenkirchen<br />

Christel Trapp, 60 Jahre<br />

Grüner Weg 24, 47228 Duisburg<br />

(fr.: Stadtsparkasse Oberhausen)<br />

Bernd Winkeler, 70 Jahre<br />

Riedweg 3, 33790 Halle (Westf.)<br />

(fr.: Kreissparkasse Halle [Westf.])<br />

13.1. Dieter Blinn, 60 Jahre<br />

Sparkasse Südwestpfalz<br />

Friedhelm Jung, 60 Jahre<br />

Am Hirschenberg 5, 55767 Brücken,<br />

Kreissparkasse Birkenfeld<br />

Ursula Keller, 65 Jahre<br />

Frankfurter Str. 33, 64331 Weiterstadt,<br />

Sparkasse Darmstadt<br />

Gudrun Prock, 60 Jahre<br />

Dammstr. 12, 76437 Rastatt, Sparkasse<br />

Rastatt-Gernsbach<br />

Helmut Schmidt, 70 Jahre<br />

Wickeder Str. 320 a, 44319 Dortmund<br />

(früher: Sparkasse Lünen)<br />

Bärbel Schwilden, 75 Jahre<br />

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Am Scherenbach 16, 46514 Schermbeck<br />

(fr.: Verbands-Spark. Wesel)<br />

Günther Steible, 65 Jahre<br />

Kreissparkasse Rottweil<br />

Rolf Wilkening, 60 Jahre<br />

Stadtsparkasse Bad Oeynhausen<br />

14.1. Hans-Dieter Buchenau, 75 Jahre<br />

(fr.: Stadtsparkasse Wuppertal)<br />

Doris Ehmke, 60 Jahre<br />

Kreissparkasse Reutlingen<br />

Tjark Freese, 70 Jahre<br />

Im Ischen 1, 26553 Dornum (früher:<br />

Sparkasse Aurich-Norden)<br />

Roswitha Kergl, 65 Jahre<br />

Sparkasse Amberg-Sulzbach<br />

Klaus Klinck, 70 Jahre<br />

Finkenstieg 5, 21407 Deutsch<br />

Evern (fr.: Sparkasse Lüneburg)<br />

Erika Kluge, 75 Jahre<br />

(früher: Sparkasse Duisburg)<br />

Hartmut Nowak, 65 Jahre<br />

Im Unterdorf 10, 38527 Meine (fr.:<br />

Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg)<br />

Matthäus Reiser, 50 Jahre<br />

Vorstandsvorsitzender, Kreissparkasse<br />

Rottweil<br />

Gerhard Stallmann, 85 Jahre<br />

Am Knie 21, 32278 Kirchlengern<br />

(früher: Sparkasse Herford)<br />

Ludwig Willmann, 60 Jahre<br />

Sparkasse Osnabrück<br />

Lothar Ziener, 60 Jahre<br />

Sparkasse i. Ldkr. Neustadt a. d.<br />

Aisch–Bad Windsheim<br />

15.1. Josef Werner Bauer, 85 Jahre<br />

Lusenstr. 12, 92318 Neumarkt (fr.:<br />

SPK Neumarkt i. d. OPf.-Parsberg)<br />

Eckehard Böhm, 65 Jahre<br />

Friesenstr. 3, 06618 Naumburg<br />

(fr.: Sparkasse Burgenlandkreis)<br />

Irma Brandstrup, 80 Jahre<br />

Mutter-Euken-Weg 7, 26389 Wilhelmshaven<br />

(fr.: Spark. Emsland)<br />

Ludwig Drees, 75 Jahre<br />

Direktor i. R., Pentruper Mersch<br />

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Steinfurt)<br />

Christa Reiling, 80 Jahre<br />

Oesdorfer Str. 56, 31812 Bad Pyrmont<br />

(fr.: SSK Bad Pyrmont)<br />

Erich Rossmann, 60 Jahre<br />

Sparkasse Rhein Neckar Nord<br />

Brigitte Schüller, 65 Jahre<br />

Am Kirchenbrunnen 9, 98617 Meiningen<br />

(früher: Rhön-Rennsteig-<br />

Sparkasse)<br />

Renate Unger, 70 Jahre<br />

(früher: Sparkasse Duisburg)<br />

Ruth Zeigermann, 60 Jahre<br />

Am Stadtberg 15, 06667 Weißenfels,<br />

Spark. Burgenlandkreis<br />

16.1. Heinrich Dröll, 75 Jahre<br />

Höchster Str. 30, 64823 Groß-Umstadt<br />

(früher: Sparkasse Dieburg)<br />

Margarete Grune, 80 Jahre<br />

(früher: Sparkasse Elbe-Elster)<br />

Werner Heene, 90 Jahre<br />

Gisinger Str. 16, 66763 Dillingen<br />

(fr.: Kreissparkasse Saarlouis)<br />

Wilhelm Heil, 85 Jahre<br />

Mackenrodtstr. 5, 36039 Fulda<br />

(früher: Sparkasse Fulda)<br />

Günter Huning, 60 Jahre<br />

Kreissparkasse Melle<br />

Hugo Junghans, 85 Jahre<br />

Vorstandsmitglied i. R., (früher:<br />

Kreissparkasse Heinsberg)<br />

Herrmann Paulus, 75 Jahre<br />

Direktor i. R., Am Hochgerichtswald<br />

85, 66793 Saarwellingen (fr.:<br />

Kreissparkasse Saarlouis)<br />

Hermann-Josef Platten, 60 Jahre<br />

Sparkasse Mittelmosel – Eifel Mosel<br />

Hunsrück<br />

Johanna Rötgers, 60 Jahre<br />

Erlenstr. 4, 49716 Meppen (früher:<br />

Sparkasse Emsland)<br />

Reinhold Schiffmann, 60 Jahre<br />

Am Mühlenwäldchen 22, 66386 St.<br />

Ingbert-Rohrbach<br />

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