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Jahresbericht 2011_12 - Gymnasium Liestal

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JAHRESBERICHT<br />

<strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong><br />

1


2<br />

I n h a l t<br />

I n h a l t Editorial<br />

Editorial<br />

Impressum<br />

Schuljahreschronologie<br />

«Verantwortung»<br />

Cartoon von Daniel Gfeller<br />

Die Philosophin Barbara Schmitz zum<br />

Schwerpunktthema Verantwortung<br />

Verantwortung aus der Sicht …<br />

… von Schülerinnen und Schülern<br />

in Kurzstatements<br />

… der Schulleitung<br />

… des Schulratspräsidenten<br />

… von Tanja Mühleisen<br />

… der Mensaverantwortlichen<br />

… des Mensabetreibers<br />

… der Konventspräsidentin<br />

… zweier Fachvorsteher<br />

… zweier Klassenlehrpersonen<br />

… des Präsidenten des LCH<br />

… des Pensenlegers<br />

… des Sportklassenverantwortlichen<br />

… eines Landrats<br />

… der Bibliothekarinnen<br />

… des Vertreters des GBL<br />

… der Präsidentin des EVGL<br />

Eine Sonderwoche<br />

Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />

Übersicht Klassentag<br />

F1d im Walter Zoo<br />

2<br />

2<br />

4 bis 38<br />

3 bis 19<br />

3<br />

4<br />

7 bis 18<br />

6<br />

7<br />

8<br />

10<br />

11<br />

11<br />

<strong>12</strong><br />

13<br />

15<br />

16<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

19<br />

20<br />

22 bis 28<br />

22<br />

23<br />

2AZ jenseits des Röstigrabens<br />

Übersicht Projektwochen Mai 20<strong>12</strong><br />

FMS-Lager Mai 20<strong>12</strong><br />

3-tägige Bildungsreisen Mai 20<strong>12</strong><br />

Studienreisen Mai 20<strong>12</strong><br />

3SW in Griechenland<br />

Pensionierungen<br />

Kultur: Theater, Kino und Musik<br />

Musik<br />

Theater: «Mahagonny»<br />

Kinokulturtag 20<strong>12</strong><br />

Wahlkurs Puppentheater «Tschipo»<br />

Erfolgsmeldungen<br />

Maturitätsabschlüsse<br />

FMS-Abschlüsse<br />

Fachmaturitätsabschlüsse<br />

Sporterfolge<br />

Maturarbeiten<br />

Maturarbeiten (MA)<br />

3 exemplarische Maturarbeiten:<br />

Alexandra Tozzo, 3LZ<br />

Laura Salathe, 3LZ<br />

Laura Siebold, 3LZ<br />

Die neuen Turnhallen<br />

Street Art – Schablonendrucke<br />

(auch Seiten «Maturarbeiten»)<br />

Kommentar zum Cover des<br />

diesjährigen <strong>Jahresbericht</strong>s<br />

24<br />

25<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

32<br />

33<br />

33<br />

34<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39 bis 46<br />

39<br />

41<br />

44<br />

45<br />

19, 46<br />

Cover<br />

47<br />

Ein Schüler und drei Schülerinnen (alle Berufsfeld<br />

Kunst oder Profil Z) haben dieses<br />

Jahr die Schulaktivitäten mit der Kamera<br />

dokumentiert. Wir bedanken uns an dieser<br />

Stelle sehr herzlich für diesen unverzichtbaren<br />

Beitrag zu einem lebendigen und<br />

bildstarken <strong>Jahresbericht</strong> bei Francesca de<br />

Nardo, Thorsten Beythien, Stephanie Marti<br />

und Michelle Ente.<br />

Impressum JB <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong><br />

Redaktion Barbara Hediger Müller<br />

Mario Sabatino<br />

Gestaltung Barbara Hediger Müller<br />

Fotos Thorsten Beythien, F2b<br />

Michelle Ente, 3IZ<br />

Francesca de Nardo, F2d<br />

Stephanie Marti, F2b<br />

Daniel Gfeller<br />

Barbara Hediger Müller<br />

Fotos Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs z.V.g.<br />

Druck Lüdin AG, <strong>Liestal</strong><br />

Auflage 3000 Exemplare<br />

Erscheinungsdatum Oktober 20<strong>12</strong><br />

Adresse Gym<strong>Liestal</strong> «<strong>Jahresbericht</strong>»<br />

Friedensstrasse 20<br />

4410 <strong>Liestal</strong><br />

E-Mail sekretariat.gymli@sbl.ch<br />

barbara.hediger@sbl.ch<br />

mario.sabatino@sbl.ch<br />

Homepage www.gymliestal.ch<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Welche Assoziationen oder Emotionen verbinden<br />

Sie mit dem Begriff «Verantwortung»?<br />

Geht es Ihnen vielleicht wie jener Schülerin,<br />

die in einem Statement ganz lapidar und<br />

überdeutlich geschrieben hat: «Ich hasse<br />

Verantwortung. Ich mag dieses Wort nicht.»?<br />

Dieses Wort, so würde ich einmal behaupten,<br />

lässt keinen von uns kalt. Wir haben alle<br />

unsere Erfahrungen mit der lieben Verantwortung<br />

gemacht. Je nach Erfahrungen, persönlicher<br />

Geschichte und Prägung mag das Positive<br />

oder das Negative überwiegen.<br />

In seiner sprachlichen Verwendung sieht<br />

es schon eher so aus, als wäre die Verantwortung<br />

etwas Lästiges, Unangenehmes,<br />

Schweres. Wir sprechen davon, dass wir sie<br />

tragen, übernehmen, abgeben oder gar abschieben.<br />

Ein berühmter Staatsmann muss<br />

Ähnliches beobachtet haben, als er gesagt<br />

hat: «Die Scheu vor der Verantwortung ist<br />

die Krankheit unserer Zeit.» Niemand will<br />

Verantwortung übernehmen, man ist froh,<br />

wenn man sie meiden kann. Aus welchem<br />

Jahrhundert stammt dieses Zitat wohl? Es<br />

würde niemanden erstaunen, wenn es hiesse,<br />

einer unserer Zeitgenossen habe sich so<br />

vernehmen lassen. Aber da es im vorletzten<br />

Jahrhundert von Otto von Bismarck geäussert<br />

wurde, merken wir, dass diese schweren,<br />

mühsamen Aspekte rund um das Thema<br />

Verantwortung zeitlos sind.<br />

Je nach Lebensalter, in dem wir uns befinden,<br />

je nach gesellschaftlicher oder beruflicher Position<br />

nimmt die Verantwortung einen anderen<br />

Geschmack an. Ja, sie kann mitunter sogar<br />

lustvoll sein. Junge Menschen tragen in<br />

der Regel weniger Verantwortung als ältere;


das wird in den vielen Schüler/-innenstatements,<br />

die wir für diesen <strong>Jahresbericht</strong><br />

gesammelt haben, deutlich. Zum<br />

Erwachsenwerden gehört das stückweise<br />

Übernehmen von Verantwortung,<br />

was eingeübt werden muss, und die<br />

Schule ist ein ideales Übungsfeld dafür.<br />

Wer im Schulbetrieb wofür verantwortlich<br />

ist, davon handeln einige Beiträge<br />

in diesem Heft. Welche Verantwortung<br />

die Klassenlehrpersonen oder die Fachvorsteher/-innen<br />

haben, wie es um die<br />

Rolle des Schulrats oder des Konventsvorstands<br />

steht, welche Verantwortlichkeiten<br />

es von gewerkschaftlicher oder<br />

schulpolitischer Seite gibt, all das haben<br />

wir in dieser Nummer zusammengetragen.<br />

Es kommen ganz handfeste, praktische<br />

Aspekte zur Sprache, so zum<br />

Beispiel die Freuden und Leiden eines<br />

Pensenlegers, sowie philosophische<br />

Reflexionen von zwei Lehrerinnen, die<br />

im täglichen Kontakt mit Jugendlichen<br />

sind. Die Sicht der Schüler/-innen zu<br />

diesem Schwerpunktthema haben wir<br />

unter anderem in den bereits erwähnten<br />

Statements eingeholt: Es hat einige Perlen<br />

darunter, die zum Teil in ihrer aphoristischen<br />

Konzision und sprachlichen<br />

Prägnanz einfach verblüffen.<br />

Wir von der Redaktion wünschen Ihnen<br />

eine anregende Lektüre und hoffen,<br />

dass wir unsere Verantwortung zu Ihrer<br />

Zufriedenheit wahrgenommen haben,<br />

und – ich muss es sagen – es hat durchaus<br />

auch Spass gemacht, sich mit diesem<br />

Thema auseinanderzusetzen.<br />

Mario Sabatino<br />

Verantwortung<br />

«Der Ablasshandel» von Daniel Gfeller 3


4<br />

Chronologie<br />

15. August <strong>2011</strong><br />

Schuljahresbeginn: Für insgesamt <strong>12</strong>17 Schüler/-innen<br />

beginnt heute das neue Schuljahr.<br />

Rund zwei Drittel davon sind Damen. Die insgesamt<br />

341 Erstklässler/-innen werden in <strong>12</strong> Gym-<br />

und 4 FMS-Klassen unterrichtet.<br />

Verantwo<br />

Mitwirken am Bau der Welt: Verantwortung aus Freiheit<br />

von Barbara Schmitz, Philosophin, Gymnasiallehrerin und Privatdozentin an der Uni Basel<br />

«Mensch sein heisst verantwortlich sein»<br />

heisst es an einer Stelle bei dem französischen<br />

Dichter Antoine de Saint-Exupéry.<br />

Indem wir als Menschen leben, sind wir<br />

immer schon in Verantwortlichkeiten eingebunden.<br />

Verantwortung – das ist eine genuin<br />

menschliche Kategorie, eine Dimension des<br />

menschlichen Lebens, die notwendig zum<br />

Menschen dazugehört. Sie ist nicht wegzudenken<br />

im alltäglichen Leben, nicht in der<br />

Schule, nicht in der Familie, nicht in Freundschaften,<br />

nicht in Fussballmannschaften,<br />

nicht im Bus oder im Tram, nicht in der Natur,<br />

nicht mit den Arbeitskollegen, nicht mit<br />

dem Haustier, nicht in Liebesbeziehungen.<br />

Allein indem wir als Menschen leben, zusammen<br />

mit anderen, haben wir bereits Verantwortung<br />

– ob wir wollen oder nicht. Man<br />

mag hier einwenden wollen, dass ich doch<br />

die Verantwortung für mein Handeln ablehnen<br />

kann. Kann ich mich nicht von aller Verantwortung<br />

freisprechen? Wer so fragt, verkennt,<br />

wie eng Verantwortung mit Freiheit<br />

zusammenhängt. Er verkennt, dass er schon<br />

bei der Frage voraussetzt, dass er sich frei<br />

entscheiden kann – und dass mit der Möglichkeit<br />

der freien Entscheidung auch die<br />

Verantwortung für das eigene Handeln zusammenhängt.<br />

Wer sich nicht frei entscheiden<br />

kann, kann keine Verantwortung haben.<br />

Ohne unsere Freiheit, zu handeln, wie wir<br />

wollen, gäbe es keine Verantwortung. Und<br />

Freiheit gibt es nicht, ohne auch verantwortlich<br />

zu sein. Verantwortung ist die Kehrseite<br />

der Freiheit, und wer die Verantwortung für<br />

sein eigenes Tun ablehnt, lehnt letztlich auch<br />

ab, dass er frei handelt, ein autonomes Wesen<br />

ist, das sich unter all den Möglichkeiten,<br />

die uns die Welt und das Leben bieten, ent-<br />

scheiden kann. Freiheit und Verantwortung<br />

kommen im menschlichen Handeln notwendig<br />

zusammen und das ist es, was Handlungen<br />

mitunter so schwierig, so gewichtig<br />

machen kann und gleichzeitig auch so spannend<br />

und wertvoll.<br />

Vielleicht mag uns ein solches Verhältnis<br />

zwischen Freiheit und Verantwortung überraschen,<br />

scheint uns doch die Freiheit der<br />

Verantwortung allzu oft entgegengesetzt.<br />

Wer verantwortlich ist, scheint gerade nicht<br />

frei zu sein. Freiheit scheint gerade in dem<br />

zu liegen, zu dem wir nicht verpflichtet sind,<br />

und die Verantwortung scheint genau eine<br />

Pflicht zu sein. Wir denken bei Freiheit zu oft<br />

an Einschränkung, an Bürde, an die «Last der<br />

Verantwortung». Wir übersehen zu schnell,<br />

dass Verantwortung auch stark macht, dass<br />

sie Menschen das Bewusstsein der eigenen<br />

Handlungsspielräume vermitteln kann, dass<br />

Verantwortung bedeutet: Ich kann handeln,<br />

wie ich mich entscheide, und mein Handeln<br />

hat Gewicht. Ich kann etwas ausrichten in<br />

der Welt. Ich habe die Kraft und Macht, Verantwortung<br />

für mein Handeln zu übernehmen.<br />

Ich kann etwas bewirken: in so vielen<br />

verschiedenen Situationen, sei es im alltäglichen<br />

Leben, in der Familie, in der Schule.<br />

Wer Verantwortung übernimmt, antwortet<br />

der Welt durch sein Handeln. Darum kann<br />

es auch so schwerwiegend sein, Menschen<br />

Verantwortung zu entziehen. Es wird damit<br />

eine Handlungsmöglichkeit entzogen; es<br />

wird einer Unsicherheit über die Kräfte des<br />

anderen Ausdruck gegeben. Wichtiger als<br />

das Abnehmen der Verantwortung ist es<br />

darum häufig, dem anderen zu helfen, eine<br />

Verantwortung zu tragen, ihm Stärke zu geben,<br />

mit seiner Verantwortung umzugehen.<br />

Gerade in der Schule kann das von zentraler<br />

Bedeutung sein, denn die Schule ist einer<br />

der Orte, wo Freiheit und Verantwortung gelernt<br />

und eingeübt sein wollen.<br />

Strukturell betrachtet ist Verantwortung eine<br />

dreifache Relation: Ich bin verantwortlich für<br />

etwas gegenüber jemanden. Wem gegenüber<br />

ich verantwortlich bin, wechselt je nach<br />

Situation und Kontext. Ich mag als Schülerin<br />

einem Lehrer oder den Eltern oder der<br />

Freundin gegenüber verantwortlich sein; als<br />

Lehrer dem Schulleiter, den Schülern/-innen,<br />

den Eltern, dem Staat gegenüber Verantwortung<br />

haben. Und all diese Verantwortungen<br />

mögen in einer einzelnen Schulstunde zusammenkommen<br />

und dann nicht immer<br />

konfliktfrei miteinander zu vereinbaren sein.<br />

Verantwortung tragen wir aber nicht nur<br />

gegenüber anderen, sondern auch und vor<br />

allem gegenüber uns selbst. «Die Verantwortung<br />

für sich selbst ist die Wurzel jeder<br />

Verantwortung», heisst es in einem chinesischen<br />

Sprichwort. Wer für sich und seine<br />

Handlungen einstehen kann, wer sich verantwortlich<br />

für sich selbst fühlt, für sein eigenes<br />

Leben, der ist auch in der Lage, Verantwortung<br />

für andere zu übernehmen. Gerade<br />

mit der Verantwortung für uns selbst tun wir<br />

uns oft nicht leicht. Welche/-r Schüler/-in<br />

möchte nicht gern die Verantwortung für die<br />

unbefriedigende Note oder für das Zuspätkommen<br />

abschieben? Jeder kennt die lange<br />

Liste, die sich hier anbietet, um eine Verantwortung<br />

abzugeben oder zu mindern: der<br />

verpasste Bus, der nicht pünktliche Wecker,<br />

der Stau, die gesamte Situation eben, oder<br />

es sind die Umstände in einem selbst («ich<br />

bin nun einmal so») oder vielleicht sogar<br />

die Gene. Und welche/-r Lehrer/-in möchte


tung<br />

und Vertrauen<br />

nicht ebenso gern die Verantwortung für eine<br />

missratene Stunde ablehnen und könnte eine<br />

solche Liste über seine eigenen Entschuldigungen<br />

erstellen? Das Problem, das hier jedoch<br />

lauert, wird wiederum bei Saint-Exupéry<br />

klar formuliert: «Wenn du dich weigerst, die<br />

Verantwortung für deine Niederlagen zu übernehmen,<br />

wirst du auch nicht für deine Siege<br />

verantwortlich sein». Und für die Erfolge –<br />

die gute Note, die gelungene Schulstunde<br />

– möchten wir doch alle gern verantwortlich<br />

sein und Anerkennung bekommen.<br />

Welche Arten von Verantwortung gibt es<br />

aber ausser der für mich selbst noch? Ganz<br />

allgemein können verschiedene Arten der<br />

Verantwortung nach den einzelnen Rollen, die<br />

man als Mensch hat, nach den verschiedenen<br />

Sphären, denen man als Mensch angehört,<br />

unterschieden werden. So haben wir alle eine<br />

juristische Verantwortung, die im Strafrecht<br />

festgelegt ist, und die wir qua Bürger und Bewohner<br />

eines Landes haben. Wir haben alle<br />

auch Verantwortungen, die sich aus unserem<br />

beruflichen Kontext ergeben, die uns zu einem<br />

Berufskodex verpflichten können. In der Familie<br />

haben wir Verantwortungen als Familienmitglied.<br />

Als Freund habe ich Verantwortung<br />

gegenüber dem Freund in Bezug auf Hilfe<br />

und Austausch. Als Schülerin und als Lehrerin<br />

haben wir gemeinsam Verantwortungen gegenüber<br />

dem Unterricht. Ganz allgemein hilft<br />

diese Gebundenheit der Verantwortung an<br />

einzelne Rollen, Verantwortung zu tragen und<br />

auch deren Grenzen zu erkennen. Nicht für alles<br />

bin ich verantwortlich, nicht alles steht in<br />

meiner Macht. Nicht bei allem muss ich mich<br />

zuständig fühlen, sondern ich kann mich darauf<br />

verlassen, dass andere in ihrer Rolle die<br />

jeweilige Verantwortung wahrnehmen.<br />

Auf diese Weise bauen sich komplexe Netzwerke<br />

von Verantwortungen auf, die als kooperative<br />

Verantwortung ein grösseres Ganzes<br />

ermöglichen, das sich allein nicht bewerkstelligen<br />

lässt. Eine solche kooperative Verantwortung,<br />

welche einem gemeinsamen Ziel,<br />

dem Bewältigen einer gemeinsamen Aufgabe,<br />

dient, findet sich in der Schule. Hier kommen<br />

alle die Verantwortungen zusammen, die<br />

jeder hat, der dort ein und aus geht, arbeitet<br />

und lernt, Freunde trifft oder unterrichtet, und<br />

aus allen gemeinsam ergibt sich die Möglichkeit,<br />

Schule zu machen. Angefangen vom<br />

Rektor über jeden einzelnen Lehrer hin zu den<br />

Schülern, den Sekretärinnen, dem Hauswart,<br />

den Reinigungsfrauen – alle tragen ihren Teil<br />

der Verantwortung und es entsteht so ein<br />

buntes Muster der Verantwortungen, in dem<br />

jeder dazu beiträgt, dass Tag für Tag Unterricht<br />

stattfinden kann, dass Menschen lehren<br />

und lernen und sich im Schulhaus wohlfühlen.<br />

Diese verschiedenen Verantwortungen<br />

in einer Schule sind zum Teil an die freiwillige<br />

Übernahme eines Amtes gebunden: Wenn ich<br />

in einer Schule als technischer Leiter arbeite,<br />

liegt die Wartung der Kopiergeräte in meiner<br />

Verantwortung. Wenn ich mich entscheide,<br />

ein <strong>Gymnasium</strong> zu besuchen, wird es zu meiner<br />

Verantwortung, am Unterricht teilzunehmen.<br />

Nicht alle unsere Verantwortungen sind<br />

aber dieser Art der freiwilligen Übernahme.<br />

Wichtige Arten der Verantwortung haben wir<br />

allein dadurch, dass wir zusammen handeln,<br />

dass wir gemeinsam mit anderen leben und<br />

arbeiten: Arten des Sich-zueinander-Verhaltens,<br />

des Respekts, der Umsicht, der Hilfe.<br />

Diese wählen wir nicht, sondern sie sind die<br />

Grundlage unseres Zusammenlebens, die es<br />

letztlich ermöglichen, dass wir überhaupt han-<br />

deln können. Diese moralischen Verantwortungen<br />

bilden das Fundament<br />

der speziellen Verantwortungen.<br />

Mit diesen hängt noch eine weitere<br />

Art der Verantwortung zusammen,<br />

die für die Schule besonders wichtig<br />

ist. An sie können wir erinnert werden,<br />

wenn wir von Saint-Exupéry die<br />

Geschichte «Der kleine Prinz» lesen.<br />

Dort kommt in einer Episode ein<br />

Fuchs zum kleinen Prinz und erklärt<br />

diesem, was es heisst, jemanden<br />

zu zähmen. Es bedeute, so sagt der<br />

Fuchs, «sich etwas vertraut machen».<br />

Und dann fährt er fort: «Für das, was<br />

du dir vertraut gemacht hast, bist<br />

du verantwortlich». Verantwortung<br />

erwächst auch aus Vertrauen. Sie<br />

erwächst aus einer Beziehung zum<br />

anderen, dort, wo Menschen vertrauensvoll<br />

miteinander umgehen, dort,<br />

wo sie einander gegenüber nicht<br />

gleichgültig sind. Der Gegensatz zur<br />

Verantwortung ist darum auch nicht<br />

nur die Verantwortungslosigkeit, sondern<br />

vielmehr die Gleichgültigkeit. «Was<br />

ich am meisten verabscheue, ist die traurige<br />

Rolle des Zuschauers, der unbeteiligt<br />

tut oder ist. Man soll Zeuge sein, mittun<br />

und Verantwortung tragen», heisst es wiederum<br />

bei Saint-Exupéry. Unbeteiligt ist<br />

man meistens weniger, als man denkt. Und<br />

mittun kann man viel öfter, als es zunächst<br />

scheint. Mittun, indem man Verantwortung<br />

teilt und anderen hilft, ihre zu tragen. Und<br />

letztlich kann man Verantwortung nicht nur<br />

teilen, indem man sich an einer Handlung<br />

beteiligt und einem anderen bei den Hausaufgaben,<br />

bei der Vorbereitung der Schul-<br />

stunde hilft, sondern auch, indem man die<br />

Verantwortung mitfühlt bei den anderen:<br />

bei den Erfolgen und bei den Niederlagen.<br />

Ein letztes Zitat von Saint-Exupéry bringt<br />

dies auf den Punkt: «Mensch sein heisst<br />

Verantwortung fühlen: sich schämen beim<br />

Anblick einer Not, auch wenn man keine<br />

Mitschuld hat, stolz sein über den Erfolg<br />

der Kameraden, seinen Stein beitragen<br />

im Bewusstsein, mitzuwirken am Bau der<br />

Welt». Dieses Mitwirken an der Welt durch<br />

die eigene Verantwortung – das ist es, was<br />

uns als Menschen in unserem Handeln so<br />

wichtig macht.<br />

5


6<br />

Im Vergleich zum Vorjahr hat die Anzahl Lehrpersonen<br />

um 10 auf 180 leicht abgenommen.<br />

Wie immer wurde am Nachmittag das Schuljahr<br />

begrüsst mit einem Apéro, bereichert durch<br />

musikalische Beiträge der Klasse 3BM.<br />

Mit dem neuen Schuljahr haben wir auch in den<br />

Bauvorhaben eine weitere, wichtige Etappe<br />

erreicht: Die Sanierung unseres Schulhauses<br />

wurde abgeschlossen, das «Containerdorf» entfernt<br />

und die renovierten Zimmer im Haupttrakt<br />

wurden wieder bezogen.<br />

24. August <strong>2011</strong><br />

Wahlkampfstimmung: In der Aula findet als Vorbereitung<br />

auf die bevorstehenden National- und<br />

Ständeratswahlen eine Veranstaltung statt, die in<br />

Zusammenarbeit mit dem Jugendrat BL durchgeführt<br />

wird. Verschiedene Klassen repetieren<br />

in vorbereitenden Workshops staatskundliche<br />

Grundlagen, um in der anschliessenden Podiumsdiskussion<br />

die anwesenden Kandidaten/-innen<br />

mit kritischen Fragen zu konfrontieren. Die<br />

provokativen Anfangsstatements von Moderator<br />

Markus Fäs sorgen für angeregte Diskussionen.<br />

Verantw<br />

Die Verantwortungskaskade<br />

Verantwortung aus Sicht der Schulleitung<br />

von Annemarie Schaub, Konrektorin, und Thomas Rätz, Rektor<br />

Verantwortung in Verbindung mit Schulleitung<br />

findet man im Bildungsgesetz unseres<br />

Kantons nicht. Wo übernimmt die<br />

Schulleitung denn nun Verantwortung? In<br />

ihrem Aufgabenbereich ist an erster Stelle<br />

vermerkt, dass sie die Schule in pädagogischer,<br />

personeller, organisatorischer und<br />

administrativer Hinsicht zu führen habe.<br />

Führung impliziert in diesem Zusammenhang<br />

Verantwortung zu übernehmen. Die<br />

Schulleitung übernimmt demnach in erster<br />

Linie die Verantwortung für die Qualitäts-,<br />

Unterrichts-, Organisations- und die Personalentwicklung<br />

– kurz: die Verantwortung<br />

für die Schulentwicklung.<br />

Das hört sich kurz und bündig an – und simpel.<br />

Was aber verbirgt sich hinter diesen<br />

Begriffen? Trägt die Schulleitung die alleinige<br />

Verantwortung? Ist sie also letztlich<br />

verantwortlich für den Lernerfolg der Schülerinnen<br />

und Schüler? Nehmen wir zum<br />

Beispiel die Personalentwicklung. Diesem<br />

Feld werden durch die Bildungsforschung<br />

unbestritten die grössten Schwierigkeiten<br />

und Stolpersteine zugeschrieben. Wie gewinnt<br />

man eine neue, gute Lehrerin für<br />

seine Schule? Genügen Interviews, Probelektionen,<br />

Meinungen der Fachexperten,<br />

der Schulleitung und des Schulrates als<br />

Auswahlkriterien? Und in welcher Form<br />

sollten die Meinungen der Schülerinnen<br />

und Schüler eine Rolle spielen?<br />

Wir als Schulleitung suchen eine Lehrperson<br />

aus, die uns bei möglichst allen Auswahlkriterien<br />

überzeugt. Eine Lehrperson<br />

also, der wir zutrauen, ihre Schülerinnen<br />

und Schüler zu begeistern, die ihren Fachbereich<br />

beherrscht, die mit Leib und Seele<br />

Lehrerin oder Lehrer ist und deren Un-<br />

Thomas Rätz, Bernadette Schnyder, Florence Buchmann, Manuel Erdin, Annemarie Schaub<br />

terricht von den Schülerinnen und Schülern<br />

gerne besucht wird. Wir versuchen, optimale<br />

Vor- aussetzungen für ein erfolgreiches<br />

Lernen zu schaffen und nehmen unsere Verantwortung<br />

auf diese Weise wahr.<br />

Nach erfolgter Einstellung müssen wir aber<br />

auch Verantwortung abgeben. Die liegt nun<br />

zu einem beträchtlichen Teil bei den Lehrpersonen,<br />

die ihrerseits optimale Bedingungen<br />

für ein erfolgreiches Lernen zu schaffen versuchen.<br />

Sie gestalten ihren Unterricht unter<br />

Berücksichtigung der methodischen und didaktischen<br />

Überlegungen, bilden sich fort,<br />

orientieren sich an neuen pädagogischen Erkenntnissen<br />

und unterrichten mit Begeisterung.<br />

Sind sie nun allein verantwortlich dafür,<br />

dass die Schülerinnen und Schüler die Lernziele<br />

erreichen? Nein. Die Lernenden müssen<br />

ihre Eigenverantwortung wahrnehmen. Sie<br />

sind selber dafür verantwortlich, dass sie die<br />

nötige Zeit investieren, richtige Lernstrate-<br />

gien wählen, sich Hilfe holen und versuchen,<br />

Querbezüge zu schaffen. Sie sind hauptverantwortlich<br />

für ihren Lernfortschritt.<br />

Diese Verantwortungskaskade wird immer<br />

wieder von neuem durchlaufen. Lehrpersonen<br />

überprüfen die Übernahme der Eigenverantwortung<br />

durch die Schülerinnen<br />

und Schüler, und die Schulleitung ihrerseits<br />

stellt sicher, dass die Bedingungen für ein<br />

erfolgreiches Lernen weiterhin aufrechterhalten<br />

werden. Die Schulleitung unterstützt die<br />

Lehrpersonen, strebt eine nachhaltige Qualitätsentwicklung<br />

an, sorgt für effiziente Abläufe<br />

und für ein lernförderliches Klima. Die<br />

Verantwortung besteht in der Sicherstellung<br />

und permanenten Weiterentwicklung optimaler<br />

Rahmenbedingungen. Verantwortung<br />

kann demnach nicht abgeschoben, sondern<br />

muss geteilt oder zwischenzeitlich abgegeben<br />

und immer wieder übernommen werden.<br />

Zurück zur Frage, was denn die Personalent-


ortung<br />

von Dr. med. Hans Vogt, Schulratspräsident<br />

wicklung so heikel und die Übernahme<br />

der Verantwortung so schwierig<br />

macht. Verantwortung abgeben heisst,<br />

einerseits Vertrauen und andererseits<br />

ähnliche Zielvorstellungen zu haben.<br />

Die Schulleitung muss Vertrauen in die<br />

Lehrpersonen haben. Sie muss darauf<br />

vertrauen, dass sich diese nach bestem<br />

Wissen und Gewissen einsetzen,<br />

sich weiterbilden und sich weiter entwickeln<br />

wollen und die gleichen oder<br />

zumindest ähnliche Ziele verfolgen wie<br />

die Schulleitung. Die Lehrpersonen<br />

ihrerseits müssen Vertrauen in die<br />

Lernbereitschaft der Schülerinnen und<br />

Schüler haben. Zielkonflikte sind nur<br />

ein Grund für Schwierigkeiten; wo Leute<br />

zusammenarbeiten, treten Schwierigkeiten<br />

auf. Unterschiedliche Charaktere,<br />

unterschiedliche Anschauungen<br />

und Haltungen, wie sie in Schulen gehäuft<br />

vorkommen, sind oft Auslöser<br />

für Konflikte und erschweren sowohl<br />

den Aufbau von Vertrauen als auch<br />

die Übernahme von Verantwortung.<br />

Wird infolgedessen die Verantwortung<br />

abgeschoben, sind die Rahmenbedingungen<br />

für ein erfolgreiches Lernen<br />

nicht mehr gegeben, denn mit dem<br />

Abschieben von Verantwortung geht<br />

oft eine gegenseitige Schuldzuweisung<br />

einher.<br />

Die Schulleitung muss deshalb für ein<br />

gutes Funktionieren der Verantwortungskaskade<br />

sorgen und trägt die<br />

Verantwortung dafür, dass die optimalen<br />

Bedingungen für ein erfolgreiches<br />

Lernen permanent überprüft und angepasst<br />

werden.<br />

Wenn Verantwortung eine Farbe<br />

hätte, wäre es Blau. Blau wie<br />

der Himmel, vor dem man nicht<br />

fliehen kann.<br />

Naomi 1GL<br />

Ich hasse Verantwortung. Ich<br />

mag dieses Wort nicht.<br />

Irena F1c (20<strong>12</strong>/2013)<br />

Verantwortung ist wie ein zu<br />

eng geschneidertes Kleid, das<br />

man nicht ausziehen kann,<br />

sondern an dessen Enge man<br />

sich gewöhnen muss.<br />

Linda 1GL<br />

Verantwortung ist, …<br />

… den Stimmzettel rechtzeitig<br />

abzugeben.<br />

Jael 2AZ<br />

Wir sind nicht nur verantwortlich<br />

für das, was wir tun, sondern<br />

auch für das, was wir<br />

nicht tun. (Molière)<br />

Laura Sch. und Saskia 3LZ<br />

Ich denke, also bin ich<br />

verantwortlich.<br />

Hélène 2GL<br />

Wie nehme ich als Schulrat die Verantwortung für<br />

das Gelingen von Bildung wahr?<br />

Verantwortung ist ein sehr dehnbarer<br />

Begriff, wir alle haben eine<br />

Idee, eine Vorstellung davon, sicher<br />

aber keine einheitliche Meinung<br />

dazu.<br />

Verantwortung lernte ich kennen<br />

und auszuüben als Bub in der Familie<br />

für kleine Aufgaben und Besorgungen.<br />

Später übernahm ich<br />

Verantwortung bei den Pfadfindern,<br />

dann im Militär für Truppenkörper,<br />

anschliessend beruflich für<br />

meine Patienten und heute auch<br />

für ein Team von zehn Angestellten. Aber Verantwortung<br />

für das Gelingen von Bildung?<br />

Die Bildung in der Schweiz ist eine unserer<br />

grossen Stärken und dazu gilt es Sorge zu<br />

tragen. Aber was ist denn Bildung, was heisst<br />

Ausbildung, was kann ich, was kann der<br />

Schulrat (SR) dazu beitragen? Sollen wir möglichst<br />

hohe Ziele setzen, ein gutes Rating erreichen,<br />

die Angebote erweitern? Das kann<br />

ich als SR sicher nicht, der SR und ich nehmen<br />

eine Art Steuer- und Leitfunktion wahr.<br />

Der SR genehmigt das Schulprogramm, Bildungsschwergewichte<br />

und Lehrpläne werden<br />

durch andere Gremien festgelegt. Wir<br />

wählen aber die Schulleitung und den Lehrkörper<br />

nach erprobten und bewährten Selektionsverfahren.<br />

Damit sorgen wir indirekt dafür,<br />

dass für die Bildung optimale Rahmenbedingungen<br />

entstehen.<br />

Was bereitet mir Freude:<br />

• an FMS- und Maturitätsprüfungen tolle Leistungen<br />

mitzuerleben<br />

• hervorragende Präsentationen von selbstständigen<br />

Arbeiten mitzuverfolgen<br />

Samuel Blapp, Elsbeth Schmied, Beatrice Flückiger, Regula<br />

Müller-Schwarz, Dr. Hans Vogt, Dr. Irene Läuchli, Dr. Martin Schwab<br />

• Theater-, Konzert- und andere Schulanlässe zu<br />

geniessen<br />

Wo ergeben sich Probleme und Schwierigkeiten:<br />

• Disziplinarprobleme und das Behandeln von Rekursen<br />

(hat viel mit Verantwortung zu tun)<br />

• die Hektik unserer Zeit mit ständigen Veränderungen,<br />

alles können wir nicht sofort haben (International<br />

baccalaureate, Jokertage, Fortbildung und<br />

Schulentwicklung, finanzielle Mittel)<br />

• Wir wollen die besten Lehrpersonen an unserer<br />

Schule haben, heute kein leichtes Unterfangen.<br />

Meine Ziele:<br />

Der SR bemüht sich verantwortungsvoll, das Optimum<br />

aus Begehren und Realisierbarkeit zu unterstützen,<br />

das «Machbare machbar zu machen».<br />

Für die Bildung ist nicht nur der Schulrat, sondern<br />

vor allem die Schulleitung und der Lehrkörper verantwortlich.<br />

Auch unsere Schülerinnen und Schüler<br />

tragen da Mitverantwortung, und unser <strong>Gymnasium</strong><br />

soll dazu beitragen, die Eigenverantwortung zu<br />

fördern und zu stärken. Nur wer eine solide Eigenverantwortung<br />

besitzt, kann auch Verantwortung<br />

für andere Aufgaben übernehmen.<br />

7


Verantw<br />

8 von Tanja Mühleisen, Lehrerin für Deutsch und Philosophie<br />

9. bis <strong>12</strong>. September <strong>2011</strong><br />

Brecht in <strong>Liestal</strong>: Der Theaterkurs unserer Schule<br />

inszeniert Brechts «Mahagonny». Als multimediales<br />

Musiktheater mit Videoprojektionen zieht<br />

es das Publikum in seinen Bann. Spielort ist das<br />

Treppenhaus des <strong>Gymnasium</strong>s.<br />

> Bericht und Bilder S. 32<br />

9. September <strong>2011</strong><br />

Alle in Bewegung: Die Erstklässler/-innen sind<br />

unterwegs und lernen einander am Klassentag<br />

näher kennen. Alle anderen Schüler/-innen bewegen<br />

sich auf unterschiedliche Weise und mit<br />

eigener Muskelkraft auf verschiedenen Routen in<br />

Richtung Sportareal St. Jakob, wo am Nachmittag<br />

diverse Spielturniere stattfinden.<br />

18. September <strong>2011</strong><br />

Chormusik: Der Chor des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong><br />

singt im Gottesdienst der katholischen Kirche unter<br />

anderem Ausschnitte aus einer Haydn-Messe.<br />

Oliver ist nicht dafür verantwortlich, dass er seinen Lehrer beschimpft.<br />

Ist Oliver dafür verantwortlich, dass er seinen Lehrer<br />

beschimpft? Ist Sonja dafür verantwortlich, wenn sie<br />

während der Stunde Papierschnipsel rumspickt? Und<br />

Patrick dafür, dass er immer nur Sechsen schreibt?<br />

Niemand ist für solche Handlungen verantwortlich,<br />

wenn er keine Willensfreiheit besitzt. Über die Frage,<br />

ob wir einen freien Willen haben oder nicht, streiten<br />

sich Philosophen und Neurowissenschaftler schon<br />

lange.<br />

Dass ich Willensfreiheit besitze, bedeutet, dass ich<br />

das Vermögen besitze, eine im Voraus unentschiedene<br />

Wahl zwischen verschiedenen Hand- lungsmöglichkeiten<br />

zu treffen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />

kann ich mich also – wenn ich Willensfreiheit<br />

habe – ebenso gut für A wie für B entscheiden. Oliver<br />

kann sich – wenn er Willensfreiheit besitzt – entweder<br />

dafür entscheiden, seinen Lehrer zu beschimpfen,<br />

oder dafür, dies zu unterlassen. Es gibt nichts,<br />

was ihn zur Wahl entweder von A oder von B zwingt.<br />

Er ist also selbst für seine Wahl verantwortlich.<br />

Viele Menschen gehen davon aus, dass sie einen<br />

freien Willen haben. Die Gegenposition zu dieser<br />

Ansicht wird als Determinismus bezeichnet. Der Determinismus<br />

besagt, dass wir niemals Willensfreiheit<br />

besitzen. Diese Position möchte ich im Folgenden<br />

darstellen.<br />

Gemäss dem Determinismus funktioniert die Welt in<br />

allen Bereichen nach dem Prinzip von Ursache und<br />

Wirkung. Liegen bestimmte Ursachen vor, so muss<br />

eine bestimmte Wirkung eintreten. Die Welt besteht<br />

aus einem umfassenden Zusammenhang von Ursachen<br />

und Wirkungen. Jedes Ereignis ist das zwangsläufige<br />

Resultat vorausgegangener Ursachen. Ein<br />

Ereignis, das nicht absolut durch vorausgegangene<br />

Ursachen bestimmt wäre, wäre ein vollkommen unerklärbares<br />

Ereignis, das einfach zufällig eintreten<br />

würde. Gemäss der Theorie des Determinismus gibt<br />

es jedoch keine solchen Zufälle.<br />

Der Determinismus besagt, dass der Zustand der


ortung<br />

Welt jetzt so ist, wie er ist, weil bestimmte<br />

Ursachen notwendigerweise zu diesem Zustand<br />

führen mussten. Der Zustand der Welt<br />

könnte also nicht anders sein, als es jetzt<br />

der Fall ist. Der Determinismus behauptet<br />

Folgendes: Wenn uns ein bestimmter Ausschnitt<br />

der Wirklichkeit bekannt ist und wir<br />

die Gesetzmässigkeiten von Ursache und<br />

Wirkung kennen, ist es möglich, vorauszusagen,<br />

wie dieser Ausschnitt der Wirklichkeit<br />

zu irgendeinem zukünftigen Zeitpunkt<br />

sein wird. Die Zukunft ist also bereits jetzt<br />

eindeutig festgelegt, wir können sie nur<br />

deshalb nicht erkennen, weil wir zu wenig<br />

über den jetzigen Zustand der Welt wissen.<br />

Die Welt ist so komplex, es gibt so viele Ursachen<br />

und Wirkungen, dass es uns nicht<br />

möglich ist, die Zukunft zu erfassen.<br />

In Bezug auf die Willensfreiheit besagt der<br />

Determinismus, dass auch die eigenen<br />

Entscheidungen immer absolut durch vor-<br />

ausgegangene Ursachen bestimmt sind.<br />

Ich besitze also keine Willensfreiheit, weil<br />

ich immer durch meine Erziehung, meine<br />

Freunde, die Schule, die Medien, meine<br />

Gene und viele weitere Einflüsse dazu gezwungen<br />

werde, das zu tun, was ich tue.<br />

Niemand hat jemals die Möglichkeit, anders<br />

zu handeln, als es der Fall ist. Deshalb ist der<br />

Mensch auch nicht verantwortlich für seine<br />

Handlungen. Eine moralische Beurteilung in<br />

Form einer Beschuldigung oder eines Lobes<br />

ist also fehl am Platz. Oliver muss seinen<br />

Lehrer beschimpfen, er hat keine andere<br />

Möglichkeit. Ihn dafür verantwortlich zu machen<br />

und ihn moralisch zu verurteilen, ist unangebracht.<br />

Die Vorstellung, dass wir keine<br />

Willensfreiheit haben, kann einerseits beleidigend<br />

sein, weil sie bedeutet, dass wir im-<br />

mer nur ein Spielball von Einflüssen sind; andererseits<br />

kann sie jedoch auch entlastend<br />

wirken, weil sie uns von Schuld freispricht.<br />

Von den Deterministen werden üblicherweise<br />

zwei Einwände gegen die Vorstellung<br />

vorgebracht, dass der Mensch Willensfreiheit<br />

besitzt. Als Erstes wenden sie<br />

ein, dass die Vorstellung, der Mensch habe<br />

Willensfreiheit, auf der Annahme beruhe,<br />

dass der Mensch nicht Teil der materiellen<br />

Welt sei. Gemäss dieser Sichtweise gilt in<br />

der materiellen Welt der Determinismus in<br />

Form von naturwissenschaftlichen Gesetzen;<br />

alles funktioniert nach dem Prinzip von<br />

Ursache und Wirkung. Besässe der Mensch<br />

Willensfreiheit, so wäre er das einzige vom<br />

Determinismus ausgenommene Wesen.<br />

Will man behaupten, dass der Mensch das<br />

einzige Wesen ist, das nicht determiniert<br />

ist, so muss man davon ausgehen, dass es<br />

einen grundsätzlichen Graben gibt zwischen<br />

der physischen Welt und der Seele (oder<br />

der Psyche) des Menschen. Man muss<br />

annehmen, dass seine Seele ausserhalb<br />

der physischen Welt ein Eigenleben führt.<br />

Angesichts dieser Sichtweise stellen sich<br />

jedoch folgende Fragen: Warum soll dem<br />

Menschen diese Sonderstellung in der Natur<br />

zukommen? Es gibt keinen naturwissenschaftlichen<br />

Beweis dafür, dass der Mensch<br />

eine vom Physischen unabhängige Seele besitzt,<br />

warum also soll man von einer solchen<br />

Seele ausgehen? Wie soll eine immaterielle<br />

Seele auf materielle Körper einwirken können?<br />

Weil es auf diese Fragen keine befriedigenden<br />

Antworten gibt, gehen Deterministen<br />

davon aus, dass der Mensch keine<br />

Willensfreiheit besitzt.<br />

Der zweite Einwand des Determinismus<br />

gegen die Vorstellung, dass der Mensch<br />

Willensfreiheit hat, lautet folgendermassen:<br />

Wenn ich Willensfreiheit besässe, so gäbe<br />

es keine bestimmten Ursachen, die mich<br />

zur Wahl von A oder von B zwingen würden.<br />

Ich könnte mich – unabhängig von allen<br />

Ursachen – ebenso gut für A wie für B entscheiden.<br />

Dass ich unabhängig von jeglichen<br />

Ursachen entscheide, bedeutet jedoch, dass<br />

ich absolut zufällig entscheide. Wenn es keinerlei<br />

Ursachen gibt, die für meine Entscheidung<br />

ausschlaggebend sind, wenn absolut<br />

offen ist, ob ich A oder B wähle, so ist meine<br />

Wahl eine rein zufällige. Dass ich zufällig<br />

entscheide, bedeutet aber wiederum, dass<br />

ich nicht aus freiem Willen entscheide. Beanspruche<br />

ich, Willensfreiheit zu besitzen,<br />

so beanspruche ich damit mehr, als dass ich<br />

mich in gewissen Situationen einfach zufällig<br />

entscheide.<br />

Meiner Meinung nach ist die Argumenta-<br />

tionsweise des Determinismus überzeugend<br />

und die Vorstellung, dass der Mensch<br />

Willensfreiheit besitzt, nicht haltbar. Oliver<br />

hat keine Willensfreiheit und ist damit nicht<br />

verantwortlich dafür, dass er seinen Lehrer<br />

beschimpft. Er ist nicht selbst schuld daran,<br />

er wird vielmehr durch seine Erziehung, seine<br />

Freunde, seine Gene und viele weitere<br />

Einflüsse zu dieser Handlung gezwungen.<br />

Dies ändert jedoch nichts daran, dass Oliver<br />

mit Konsequenzen zu rechnen hat. Ihm drohen<br />

Ablehnung, Zurechtweisung, Arrest<br />

oder Ähnliches. Auch gemäss dem Determinismus<br />

können Strafen sinnvoll sein.<br />

Nicht, um jemanden seine Schuld büssen<br />

zu lassen – eine solche Schuld gibt es ja gar<br />

nicht –, sondern vielmehr, um die Menschen<br />

in einer bestimmten Art zu beeinflussen.<br />

Oliver kann zwar nichts dafür, dass er seinen<br />

Lehrer beschimpft, es ist aber trotzdem gerechtfertigt,<br />

seine Handlung zu verurteilen,<br />

um ihn selbst oder andere in Zukunft davon<br />

abzuhalten, sich gleich zu verhalten.<br />

Genauso wie beim Strafen verhält es sich<br />

mit dem Lob: Auch die Person, die wir loben,<br />

ist nicht verantwortlich für das, was sie<br />

getan hat. Auch sie ist vielmehr durch verschiedenste<br />

Einflüsse zu ihrer Handlung gezwungen<br />

worden. Durch ein Lob würdigen<br />

wir also nicht das persönliche moralische<br />

Verdienst einer Person – ein solches Verdienst<br />

gibt es nicht. Ein Lob dient vielmehr<br />

dazu, jemandem eine Freude zu machen, einen<br />

Menschen zu stärken, ihn dazu aufzufordern,<br />

so weiterzumachen, oder andere dazu<br />

zu bringen, sich gleich zu verhalten.<br />

Erziehung ist auch gemäss dem Determinismus<br />

möglich und nötig. Im Determinismus<br />

verliert sie jedoch ihren moralisierenden<br />

Charakter. Wenn niemand für seine Handlungen<br />

verantwortlich ist, ist es unangebracht,<br />

jemanden moralisch zu beurteilen.<br />

Dies ändert aber nichts daran, dass wir<br />

versuchen, andere in einer bestimmten Art<br />

zu beeinflussen. Wir versuchen sie dazu zu<br />

bringen, sich so zu verhalten, wie wir es als<br />

richtig betrachten, sei dies nun durch Strafen,<br />

durch Loben oder durch andere Mittel.<br />

9


10<br />

20. September <strong>2011</strong><br />

Sportler/-innen aus beiden Halbkantonen: In<br />

Basel findet wie jedes Jahr die Gymnasiade statt,<br />

wo sich unsere Schüler/-innen mit denjenigen<br />

aus den Stadtbasler Gymnasien messen. Sowohl<br />

die Damen als auch die Herren belegen den<br />

ersten Rang und entscheiden so die Gesamtwertung<br />

zugunsten des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>.<br />

20. September <strong>2011</strong><br />

Damen- und Herrenfussball: In Baden finden die<br />

Schweizer Fussballmeisterschaften der Mittelschulen<br />

statt, an der auch Damen teilnehmen.<br />

Die «Frauschaft» unserer Schule scheidet nach<br />

den Gruppenspielen aus, die Herren belegen<br />

Platz vier.<br />

21. September <strong>2011</strong><br />

Eigenkompositionen: Die Schüler/-innen der 3BM<br />

führen in der reformierten Kirche Lausen eigene<br />

Kompositionen aus ihrer Projektarbeit (PRA) auf.<br />

30. September <strong>2011</strong><br />

Reisezeit: Alle vier 3. FMS- und eine Gymklasse<br />

gehen auf Reisen. > Gymliestal unterwegs S.27<br />

26. Oktober <strong>2011</strong><br />

Holocaust-Überlebender: Bereits zum vierten Mal<br />

kommt Robert Behr (geboren 1922) zu uns nach<br />

<strong>Liestal</strong>. Mit einer unglaublichen Vitalität erzählt er<br />

den rund 300 Schülern/-innen in der Aula seine<br />

Geschichte, wie er die Nazizeit und den 2. Weltkrieg<br />

überlebt hat. Gleich am Anfang des Vortrags<br />

ernennt er alle Zuhörer/-innen zu «Botschaftern»:<br />

Wir sollen seine Geschichte weitererzählen und<br />

so vor dem Vergessen bewahren.<br />

Bild: Robert Behr mit Schülerinnen<br />

Verantw<br />

von Dr. Bernadette Schnyder, Konrektorin<br />

«Plenus venter non studet libenter» – unsere Mensa<br />

«Ein voller Bauch studiert nicht gern», – pflegten<br />

die alten Römer zu sagen, und sie hatten Recht.<br />

Das Phänomen ist bekannt: Nach einem allzu üppigen<br />

Mittagessen verfallen wir in den Dämmerzustand<br />

eines «Suppenkomas» und bekommen<br />

nicht mehr ganz alles mit, was um uns geschieht,<br />

so zum Beispiel auch den Unterricht um 13 Uhr.<br />

Nur, «Ein leerer Bauch schadet auch», könnte man<br />

entgegnen, und auch das mit Recht. Denn wie<br />

wir alle wissen, bestehen wir aus Materie, und<br />

selbst so komplexe Vorgänge wie Denken und<br />

Lernen haben mit Materie zu tun. Kaum vorstellbar,<br />

dass tatsächlich auch Eiweisse in unserem<br />

Körper entscheidend mitwirken, wenn wir eine<br />

Gleichung mit mehreren Unbekannten erfolgreich<br />

lösen oder französische Vokabeln in unserem<br />

Gedächtnis speichern können, aber es ist so.<br />

Es ist uns deshalb ein Anliegen, dass sich unsere<br />

Schülerinnen und Schüler in unserer Mensa so ernähren<br />

können, wie es ihrer Gesundheit und ihrem<br />

Lernen zuträglich ist. Die Schulleitung (Konrektorin<br />

Bernadette Schnyder), das Gesundheitsforum<br />

und der Trägerverein unserer Mensa haben sich<br />

deshalb im Winter 2009 dazu entschieden, die<br />

Leitung unserer Mensa neu auszuschreiben und<br />

nach demjenigen Betreiber zu suchen, der unseren<br />

Vorstellungen am besten entspricht. Nach<br />

einem sorgfältigen Auswahlverfahren haben wir<br />

uns für die ZFV-Unternehmungen entschieden,<br />

und seit August 2010 leitet nun Rolf Bammerlin<br />

mit seiner Crew unsere Mensa. Täglich wird<br />

in unserem Haus frisch gekocht für die rund 250<br />

Schüler/-innen, die vom Angebot unseres Mittagsmenüs<br />

(für Fr. 10.– inklusive eines Bechers<br />

Eistee) Gebrauch machen. Der Menüplan ist abrufbar<br />

unter www.gymliestal.ch. Damit die Wünsche<br />

der Lehrpersonen und der Schüler/-innen<br />

aufgenommen und in geeigneter Form umgesetzt<br />

werden können, tagt jährlich die Mensakommission,<br />

an der auch Schüler/-innen der SO teilnehmen.<br />

«De gustibus non est disputandum» –<br />

«Über Geschmack kann man nicht streiten»<br />

Natürlich ist es nicht ganz einfach, den sehr unterschiedlichen<br />

Bedürfnissen unserer Mensa-<br />

kundinnen und -kunden zu entsprechen. Junge<br />

Männer, insbesondere Sportklassenschüler, wünschen<br />

sich eine andere Verpflegung als beispielsweise<br />

junge, linienbewusste Damen. Wir haben<br />

uns deshalb entschieden, Unterschiedliches anzubieten.<br />

Lehrpersonen und Schüler/-innen haben<br />

die Möglichkeit, aus drei Menüs und einem<br />

Salatbuffet das für sie Passende zu wählen. Die<br />

Menüs sind jeweils mit Farben gekennzeichnet:<br />

Grün «Für die Gesundheit», Gelb «Für den<br />

Geist», Rot «Für die Lust». Und selbstverständlich<br />

können unsere Mensagäste auch noch individuell<br />

dosieren: Ein Berg Pasta für hungrige Bäuche,<br />

mehr Gemüse für Gesundheitsbewusste.<br />

«Variatio delectat» –<br />

«Abwechslung macht Freude»<br />

Rolf Bammerlin und seine Crew legen Wert darauf,<br />

das Angebot mit Fantasie und Ideenreichtum abwechslungsreich<br />

zu gestalten. Während der Spe-<br />

zialwoche «Kochen mit Kräutern» im Frühling 20<strong>12</strong><br />

konnten wir beispielsweise eine Woche lang Speisen<br />

geniessen, die mit Spitzwegerich, Löwenzahn,<br />

Sauerampfer und was Frühlingswiesen sonst noch<br />

zu bieten haben, angerichtet waren.<br />

Wir wünschen also «Guten Appetit!»<br />

Und nicht vergessen: Tablett samt Mensabecher<br />

in die Tablettwagen zurückzustellen!<br />

Verantwortung schlüpft<br />

nicht aus dem Ei der<br />

Volljährigkeit, sondern<br />

entspringt der Quelle<br />

der Weisheit.<br />

Flavia 2LW<br />

Verantwortung: Wenn es<br />

gut läuft, will sie jeder,<br />

wenn es schlecht läuft,<br />

will sie keiner.<br />

Lea 2GL


ortung<br />

Ein Tag in der Mensa … Exponiert und mitten drin!<br />

von Rahel Graf Bianchi, Lehrerin für Geschichte und Italienisch, Konventspräsidentin<br />

… mit Rolf Bammerlin, Betriebsleiter ZFV<br />

7.30 Uhr. In der Garderobe tausche ich die<br />

privaten Kleider gegen meine Kochbluse.<br />

Strassenkleidung ist in der Küche aus hygienischen<br />

Gründen nicht erlaubt. Gemeinsam<br />

mit meinen vier Mitarbeitenden beginne<br />

ich mit der Zubereitung des Mittagessens.<br />

Gemäss der Verpflegungsphilosophie der<br />

ZFV-Unternehmungen koche ich frisch vor<br />

Ort, kaufe bei regionalen Lieferanten ein<br />

und gebe ökologisch sinnvoll produzierten<br />

und fair gehandelten Lebensmitteln den<br />

Vorzug. Neben dem Kochen kontrolliere ich<br />

laufend die angelieferte Ware auf Qualität<br />

und Frische. Bis auf eine faule Zitrone ist<br />

alles tipptopp. Der Gemüsehändler nimmt<br />

sie gleich wieder mit und bringt mir am<br />

nächsten Tag eine frische.<br />

11.00 Uhr. In der Küche ist alles bereit für<br />

den Mittagsservice. Ich ziehe mich ins Büro<br />

zurück, mache den Tagesabschluss vom<br />

Vortag und die ersten Bestellungen für den<br />

nächsten Tag.<br />

<strong>12</strong>.00 Uhr. Der grosse Ansturm kommt nach<br />

dem Glockenzeichen kurz nach <strong>12</strong>.10 Uhr. Ich<br />

helfe am Buffet mit. Der Kontakt zu den Schülern<br />

ist mir wichtig. Ab und zu bekomme ich ein<br />

persönliches Feedback, wenn etwas besonders<br />

gut schmeckt, oder auch eine Anregung.<br />

13.00 Uhr. Ich gönne mir eine Verschnaufpause<br />

und esse eine Kleinigkeit.<br />

13.30 Uhr. Während mein Team in der Mensa<br />

und hinter den Kulissen putzt, Geschirr reinigt<br />

und alles sauber aufräumt, kümmere ich mich<br />

um die administrative Arbeit im Büro. Ich schreibe<br />

Cateringofferten, mache die Menüplanung,<br />

kontrolliere den Kassenstock und löse die noch<br />

fehlenden Bestellungen aus.<br />

16.00. Uhr Ich mache den letzten Rundgang<br />

durch die Mensa. Dabei überkommt mich ein<br />

bisschen Stolz, dass ich für diese Mensa die<br />

Verantwortung tragen darf.<br />

Verantwortung hat manchmal etwas<br />

mit dem Sitzplatz zu tun. In den Konventssitzungen<br />

ist es ähnlich wie im<br />

Schulzimmer, die vorderen Reihen<br />

werden immer zuletzt gefüllt. Verantwortlich<br />

ist die Person, welche eine<br />

andere Sitzrichtung hat als alle anderen,<br />

und frontal zur grossen Gruppe<br />

sitzt. Im Fall des Konventspräsidiums<br />

heisst dies konkret, dass man für<br />

das Gelingen der Sitzungen verantwortlich<br />

ist. Eine Herausforderung,<br />

welche immer ein gewisses Quäntchen<br />

Unberechenbarkeit beinhaltet,<br />

denn ein Lehrerkollegium ist eine<br />

heterogene Gruppe und die Dynamik<br />

in den Diskussionen ist schwer vorhersehbar,<br />

die Sitzungsleitung ist daher<br />

garantiert nie langweilig und fordert volle<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Der Platz der Konventspräsidentin ist einerseits<br />

während der Konvente exponiert,<br />

gleichzeitig bin ich im Schulalltag mitten<br />

im Geschehen drin und manchmal habe<br />

ich eine Gratwanderung vor mir, denn den<br />

Konventsvorstand verstehe ich auch als<br />

Bindeglied zwischen Kollegium und Schulleitung.<br />

Auch das hat etwas mit Sitzordnung<br />

zu tun. Zuweilen sitze ich nämlich<br />

zwischen Stuhl und Bank, erfahre ganz<br />

Unterschiedliches, Gegensätzliches. Meine<br />

Verantwortung besteht daher auch darin,<br />

offene Ohren zu haben und mitunter<br />

heikle Themen anzusprechen, Austausch<br />

zu ermöglichen.<br />

Mein Kerngeschäft ist trotz allem natürlich<br />

das Unterrichten. Guter Unterricht<br />

und somit gute Bildung sind allerdings<br />

nur möglich, wenn die äusseren Umstän-<br />

de passen. Im Moment befindet sich die<br />

«gute Schule Baselland» in unruhigen Gewässern.<br />

Als Konventspräsidentin fühle<br />

ich mich verantwortlich dafür, dass die anstehenden<br />

Veränderungen im Kollegium<br />

konstruktiv diskutiert werden können und<br />

dass der Austausch zwischen Schulleitung<br />

und Konvent gut funktioniert und vor<br />

allem auch, dass man sich richtig versteht.<br />

Nur wer Verantwortung übernimmt, kann<br />

auch mitgestalten. Zurzeit ist es wichtiger<br />

denn je, dass wir uns einbringen<br />

und unsere Standpunkte klar formulieren,<br />

Verantwortung für unsere Schule und damit<br />

für unsere Schülerinnen und Schüler<br />

übernehmen. Gleichzeitig müssen wir<br />

Lehrpersonen aber auch verantwortungsvoll<br />

mit unseren persönlichen Ressourcen<br />

umgehen und deutlich machen, was wir<br />

zu leisten vermögen, ohne dass dabei die<br />

Qualität des Unterrichts leidet.<br />

11


<strong>12</strong><br />

28./29. Oktober <strong>2011</strong><br />

Die Eltern kommen: Nach dem letztjährigen<br />

umbaubedingten Unterbruch finden wiederum<br />

Elternbesuchstage statt. An zwei Tagen haben<br />

Eltern die Gelegenheit, den Schulalltag ihrer<br />

Söhne und Töchter mitzuerleben; ein Angebot,<br />

das vor allem von Eltern der Erst- und Zweitklässler<br />

rege genutzt wird.<br />

29. Oktober <strong>2011</strong><br />

Uraufführungen: Schüler/-innen spielen unter<br />

anderem Kompositionen von Kompositionsstudenten<br />

der Musikhochschule Basel.<br />

3. November <strong>2011</strong><br />

FMS-Berufsfeldwahl: Schüler/-innen der 1.<br />

FMS-Klassen nehmen in Begleitung ihrer Eltern<br />

interessiert an der Informationsveranstaltung zur<br />

Berufsfeldwahl statt. Es referieren ehemalige<br />

Schüler/-innen aller vier Berufsfelder (Gesundheit,<br />

Verantw<br />

Verantwortung als Fachvorsteher<br />

Dani Zwygart, Fachvorsteher Biologie, und Hugo Caviola, Co-Fachvorsteher Deutsch, im Gespräch<br />

Woran denkt ihr spontan, wenn ihr das<br />

Wort «Verantwortung» im schulischen<br />

Umfeld hört?<br />

Zwygart: Da tauchen Mindmap-artig ganz<br />

verschiedene Aspekte auf: Verantwortung,<br />

dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort<br />

bin, dass ich meine Aufgaben gemacht und<br />

eine spannende Unterrichtsstunde vorbereitet<br />

und gehalten habe. Aber natürlich auch<br />

Momente mit hohem Verantwortungsgefühl,<br />

zum Beispiel während einer Studienreise<br />

oder im Umgang mit schwierigen Situationen<br />

von einzelnen Schülerinnen und<br />

Schülern. Als Fachvorsteher habe ich zudem<br />

die Verantwortung, dass der alltägliche Betrieb<br />

läuft und die Finanzen nicht aus dem<br />

Ruder laufen. Ab und zu muss/darf ich auch<br />

Mitverantwortung tragen, wenn es darum<br />

geht, die Schulleitung bei der Anstellung einer<br />

neuen Lehrperson fachlich zu beraten.<br />

Caviola: Spontan verbinde ich mit Verantwortung<br />

etwas, das Gewicht hat im Doppelsinn<br />

von Last und Bedeutung. Es ist wohl kein<br />

Zufall, dass wir von Verantwortung «tragen»,<br />

«aufbürden», «übernehmen», «zuschieben»<br />

oder «abwälzen» sprechen. Als<br />

Lehrer und Fachvorsteher erlebe ich Verantwortung<br />

ähnlich wie Dani. Sie bedeutet für<br />

mich, für etwas einzustehen: Ich richte meinen<br />

Unterricht nach dem Lehr- und Stundenplan,<br />

bemühe mich, Schülerinnen und Schüler<br />

gleich und gerecht zu behandeln, Neugier<br />

zu wecken, lehrreiche Stunden zu gestalten,<br />

Leistungsansprüche hochzuhalten et cetera.<br />

Verantwortung zu tragen, bedeutet für mich<br />

auch, einen Dienst am anderen und an der<br />

Gemeinschaft zu leisten, in vielem ist dies<br />

eine befriedigende Last.<br />

Ist Verantwortung für euch eher ein notwendiges<br />

Übel oder eine motivierende<br />

Herausforderung?<br />

Caviola: Von Fall zu Fall. Als Fachvorsteher<br />

muss ich manchmal Geschäfte behandeln,<br />

die ich mir nicht ausgesucht habe. Umgekehrt<br />

ist das Ausbilden von Verantwortungsgefühl<br />

auch ein Bildungsziel unserer Schule<br />

und damit etwas, das anregt und motiviert.<br />

Im Deutschunterricht bereitet es mir Freude,<br />

selbstständiges Denken und Urteilen<br />

zu fördern, eine Voraussetzung für verantwortungsvolles<br />

Denken und Handeln. Mein<br />

Fachvorsteheramt teile ich mit Mario Sabatino,<br />

was ich als sehr bereichernd empfinde.<br />

Wir beraten uns in schwierigen Fragen<br />

und ergänzen uns im Behandeln der zahlenreichen<br />

Geschäfte, die eine Fachschaft von<br />

über 20 Individuen mit sich bringt. Als motivierend<br />

erfahre ich Verantwortung vor allem<br />

dann, wenn es uns gelingt, die Interessen<br />

der Fachschaft erfolgreich zu vertreten oder<br />

Neues anzustossen.<br />

Zwygart: Die Übernahme von Verantwortung<br />

ermöglicht mir, Prozesse in hohem Masse<br />

selbstbestimmt zu gestalten. Deshalb trage<br />

ich diese Verantwortung nicht ungern. Je<br />

nach Situation bin ich aber froh, wenn ich<br />

mich mit Kolleginnen und Kollegen der Fachschaft<br />

absprechen oder Arbeiten delegieren<br />

kann. Dies ist insofern von Bedeutung, als<br />

wir in unserer Fachschaft auch einen Assis-<br />

tenten haben, der betreut werden muss.<br />

In welchen konkreten Situationen musstet<br />

ihr als Fachvorsteher in besonderer Weise<br />

Verantwortung wahrnehmen?<br />

Zwygart: In der Vergangenheit erlebten wir<br />

mehrere Umbau- und Zügelphasen. Da lastete<br />

viel Verantwortung auf mir. Auch bei<br />

Personalentscheiden kann die Verantwortung<br />

gross sein.<br />

Caviola: Wir formulieren Themen für Probelektionen<br />

und beraten die Schulleitung in den<br />

fachlichen Belangen einer Anstellung. Auch<br />

vertreten wir unsere Fachschaft innerhalb<br />

unserer Schule oder nach aussen im Kanton,<br />

etwa in der gegenwärtigen Harmonisierung<br />

der Maturprüfungen. Da hat unsere Stimme<br />

schon Gewicht.<br />

Welche Verantwortung würdet ihr als Fachvorsteher<br />

gern abgeben?<br />

Caviola: Eine ehrenamtliche Aufgabe übernimmt<br />

man als Paket. Mario und ich teilen<br />

uns die Aufgaben nach Neigungen und Stärken<br />

auf. Geht es etwa darum, jemanden für<br />

eine Aufgabe zu gewinnen oder bestimmte<br />

Verbindlichkeiten anzusprechen, ergänzen<br />

wir uns gut. In manchen Belangen können<br />

wir auch auf die Unterstützung durch unsere<br />

Bibliothekarinnen und Sekretärinnen zählen.<br />

Zwygart: Die Aufgaben und Verantwortungen<br />

sind sehr vielfältig und nicht alles liegt mir<br />

gleich gut (z.B. Buchhaltung). Bei der Betreuung<br />

des Assistenten hilft Peter Beerli<br />

mit, was entlastend ist. Schwierig wird es,<br />

wenn man die Fachschaftsmitglieder für<br />

etwas motivieren sollte, das nicht genehm<br />

ist oder weitere Mehrarbeit bedeutet. Indem<br />

ich es selber mache, umgehe ich die<br />

unangenehme Situation, aber belaste mich<br />

zusätzlich.<br />

Glaubt ihr, dass es bei Geisteswissenschaften<br />

und Naturwissenschaften einen<br />

unterschiedlichen Umgang mit Verantwortung<br />

gibt?<br />

Zwygart: Wüsste nicht wieso!


ortung<br />

Klassenlehrperson oder Absenzenpolizist/-in?<br />

Caviola: Ich glaube auch nicht, dass Verantwortung<br />

etwas mit der Fachrichtung zu tun hat. Ethische<br />

Orientierung erwächst ausserhalb der Fächer. Sie<br />

kann vielleicht von fachlichen Fragen ausgehen,<br />

nimmt aber nicht die Fachperson, sondern den<br />

ganzen Menschen in Anspruch.<br />

Erfährt die Arbeit des Fachvorstandes genügend<br />

Wertschätzung?<br />

Caviola: Ja, im Allgemeinen ist die Wertschätzung<br />

sicher da. Manchmal mag es eine Herausforderung<br />

sein, gleichzeitig als Kollege und als Vorsteher<br />

zu wirken (lacht). Für kritische Fälle wäre es<br />

vielleicht gut, der Kanton würde uns in schnittige<br />

Uniformen einkleiden. Ich denke an ein elegantes<br />

Königsblau mit Mütze und weissem Bauchriemen,<br />

so wie wir es bei den italienischen Zöllnern sehen.<br />

Zwygart: (lacht ebenfalls) ... Genau, an so etwas<br />

hab ich auch gedacht! Spass beiseite: Ich spüre<br />

die Wertschätzung seitens des Fachkollegiums<br />

manchmal und seitens der Schulleitung oft. Aber<br />

in Anbetracht der grossen Arbeit und der mitunter<br />

gewichtigen Verantwortung finde ich es unverständlich,<br />

dass diese Arbeit nicht entlöhnt wird.<br />

von Hansueli Müller, Lehrer für Deutsch und Englisch<br />

Jeweils an einem Frühlingstag versammeln<br />

sich auf Einladung (bzw. Aufgebot)<br />

der Schulleitung die Klassenlehrpersonen<br />

der ersten Klassen des<br />

kommenden Schuljahrs im Tagungszentrum<br />

Leuenberg. Die Schulleitung<br />

führt die Veranstaltung, die sowohl für<br />

Frischlinge als auch alte Hasen im Klassenlehreramt<br />

obligatorisch ist, durch,<br />

damit eine gewisse Gleichbehandlung<br />

der einzelnen Klassen gewährleistet<br />

ist. Ich schreibe bewusst «eine gewisse<br />

Gleichbehandlung», denn bei<br />

den Diskussionen auf dem Leuenberg<br />

zeigt sich immer wieder, wie unterschiedlich<br />

die einzelnen Lehrpersonen<br />

an diese Aufgabe herangehen, wie<br />

unterschiedlich sie ihre Verantwortung<br />

als Klassenlehrpersonen sehen. Dies<br />

wird am deutlichsten beim leidigen<br />

Hauptthema «Absenzenwesen». Und<br />

wen erstaunt es, dass dies das meistdiskutierte<br />

Thema auf dem Leuenberg<br />

ist?<br />

Wir haben alle hehre pädagogische<br />

Vorstellungen davon, wie wir unsere<br />

Klasse führen wollen, wie wir sie auf<br />

dem Weg zur Hochschul- oder Fachhochschulreife<br />

begleiten und unterstützen<br />

wollen.<br />

Ich war in den letzten Jahren zweimal<br />

an einer solchen Weiterbildungsveranstaltung,<br />

und jedes Mal fand ich die<br />

Diskussion über das Absenzenwesen<br />

einerseits spannend, anderseits ziemlich<br />

ernüchternd. Natürlich will uns<br />

die Schulleitung beliebt machen, dass<br />

wir das Reglement «Absenzenwesen»<br />

umsetzen sollen, aber es zeigt<br />

sich bei den Gesprächen auf<br />

dem Leuenberg, dass jedes<br />

Reglement einen Interpreta-<br />

tionsspielraum hat. Da gibt es<br />

diejenigen, die sich möglichst<br />

genau an den Buchstaben des<br />

Gesetzes halten wollen; andere<br />

wiederum stellen sich eine<br />

situationsbezogene Flexibilität<br />

vor; und wiederum andere zeigen ziemlich<br />

offen, dass sie das Reglement höchstens<br />

der Spur nach anwenden wollen.<br />

Der Verdacht ist berechtigt, dass die Interpretation<br />

des Absenzenreglements deshalb<br />

so unterschiedlich ist, weil vor allem etwa<br />

ab Mitte 2. Klasse das Konfliktpotenzial mit<br />

Schülern/-innen (weil diese 18 und damit<br />

volljährig werden) in solchen Fragen explosiv<br />

ansteigt. Je nach Klasse wird das Klassenlehreramt<br />

zu einer sehr mühsamen Belastung<br />

und alle hehren Idealvorstellungen lösen<br />

sich in Luft auf, obwohl auch in sogenannt<br />

«schlimmen» Klassen nur ein kleiner Teil<br />

wirklich Schwierigkeiten im Zusammenhang<br />

mit Absenzen macht. Aber die Verantwortung<br />

als Klassenlehrperson unter solchen<br />

Umständen wahrzunehmen, wird zu einer<br />

manchmal schier unlösbaren Aufgabe. Denn<br />

diese Verantwortung steht in einem äusserst<br />

komplexen Spannungsfeld zwischen Loyalität<br />

gegenüber der Schule und ihrem Reglement,<br />

gegenüber den Eltern, gegenüber den<br />

Schülern/-innen, die regelmässig zur Schule<br />

kommen und sich an die Regeln halten,<br />

gegenüber den Kollegen/-innen im Klassenteam<br />

– und letztlich auch gegenüber den<br />

Schülern/-innen, die den Unterricht nur noch<br />

als freiwillig ansehen und deshalb oft aus lediglich<br />

vorgegaukelten Gründen fehlen. Der<br />

Esther Kaufmann (> S.14) und Hansueli Müller 13<br />

Klassenlehrperson bleibt nichts anderes übrig,<br />

als sich unbeliebt zu machen. Da das Absenzenwesen<br />

bei einer solchen Entwicklung<br />

eine Wichtigkeit annimmt, die alles andere<br />

überdeckt, ist es verständlich, dass Klassen<br />

ihre Klassenlehrperson im dümmsten Fall<br />

nur als Absenzenpolizisten (oder -polizistin)<br />

wahrnehmen. Und wenn die Atmosphäre<br />

einmal vergiftet ist, hilft auch die schönste<br />

Studienreise nicht mehr viel.<br />

Ich begreife, dass unter diesen Umständen<br />

einige meiner Kolleginnen und Kollegen das<br />

Klassenlehreramt und die damit verbundene<br />

Verantwortung als Belastung empfinden.<br />

Anderseits habe ich selber die Erfahrung gemacht,<br />

dass man mit dem Absenzenwesen<br />

ganz gut fahren kann, wenn man es zwar<br />

konsequent, aber nicht pingelig anwendet.<br />

In der Verantwortung der Klassenlehrperson<br />

steht ja auch, dass sie sich offen gegenüber<br />

den Schülern/-innen zeigt. Offenheit heisst<br />

nicht grenzenloses Verständnis für alles<br />

und sogar Billigung jeglichen Verhaltens,<br />

sondern Interesse für das, was hinter auffälligem<br />

Verhalten steckt (und Schwänzen<br />

ist auffälliges Verhalten). Und deshalb muss<br />

man als Klassenlehrperson in solchen Fällen<br />

immer das Gespräch suchen. Oft führt das<br />

zu besseren Resultaten als das Durchsetzen<br />

des Gesetzesbuchstabens.


14<br />

Kunst, Pädagogik, Soziales), die jetzt an höheren<br />

Fachschulen oder Fachhochschulen studieren.<br />

Die Lehrpersonen haben ihrerseits bereits im<br />

Berufsfeldunterricht informiert. Der Abend wird<br />

geschätzt und findet in den nächsten Jahren<br />

bestimmt wieder statt.<br />

9. November <strong>2011</strong><br />

Information für angehende Gymnasiasten/-innen:<br />

An drei Abenden können sich PG-Schüler/-innen<br />

der 2. Klasse und ihre Eltern über die verschiedenen<br />

Profile resp. Schwerpunktfächer, die am<br />

<strong>Gymnasium</strong> angeboten werden, informieren.<br />

15. – 19. November <strong>2011</strong><br />

Maturprüfungszeit: Für 223 Schüler/-innen beginnen<br />

nun besondere Tage, während denen sie<br />

zuerst schriftlich und vom 9. bis 14. Dezember<br />

mündlich geprüft werden. Im Schulhaus herrscht<br />

eine besondere Atmosphäre, die auch Nichtinvolvierte<br />

mitbekommen; nicht zuletzt trägt auch der<br />

Besuch der externen Experten/-innen dazu bei.<br />

29. – 30. November <strong>2011</strong><br />

Puppentheater am <strong>Gymnasium</strong>: Unter der<br />

Leitung von Lukas Bothe und Michael Bürgin<br />

präsentiert der Wahlkurs «Puppentheater» die<br />

Ergebnisse seiner Arbeit in einer Inszenierung<br />

von Franz Hohlers «Tschipo». > Bericht auf S. 33<br />

1. Dezember <strong>2011</strong><br />

«Soirée nostalgique»: In der Stadtkirche in <strong>Liestal</strong><br />

spielt unser Sinfonieorchester in verschiedenen<br />

Formationen auf und bietet einen Rückblick in<br />

vergangene Musikprojekte. Bei diesem Anlass<br />

handelt es sich auch um das Abschiedskonzert<br />

von Anne Sprunger, die unsere Schule verlässt<br />

und das Orchester zusammen mit Martin Roos<br />

geleitet hat. > Abschied von Anne Sprunger S. 29<br />

Verantw<br />

Verantwortung als Klassenlehrerin – für sich selbst und für das Miteinander!<br />

von Esther Kaufmann, Lehrerin für Deutsch und Englisch<br />

In meinem Alltag als Lehrerin muss ich auf<br />

verschiedenen Ebenen Verantwortung übernehmen,<br />

für meinen Unterricht, für meine<br />

Schüler/-innen und für mich selbst. Nüchtern<br />

betrachtet, bin ich in erster Linie dafür verantwortlich,<br />

dass ich mich an den Lehrplan<br />

halte und die Schüler/-innen gut auf die Matur<br />

vorbereitet werden. Wenn ich an meine<br />

eigene Schulzeit zurückdenke, wird mir immer<br />

wieder bewusst, dass guter Unterricht<br />

aus der Sicht der Schüler/-innen nicht zwingend<br />

dasselbe sein muss wie für die Lehrperson.<br />

Für ein positives Lernumfeld, das<br />

den Schülern/-innen auch Möglichkeiten bietet,<br />

vom Kurs abzukommen und mit Eigeninteresse,<br />

Fragen und Ideen den Unterricht<br />

zu beeinflussen, fühle ich mich im Unterricht<br />

verantwortlich. Trotz administrativem Aufwand,<br />

insbesondere als Klassenlehrerin einer<br />

Sportklasse, sehe ich das Klassenlehramt als<br />

grosse Bereicherung für meinen Alltag als<br />

Lehrerin. Es ist für mich eine Möglichkeit,<br />

die Schüler/-innen auch als Menschen besser<br />

kennenzulernen, eben weil ich für sie verantwortlich<br />

bin. Ich kann so einen Fingerabdruck<br />

in ihrer Schulkarriere hinterlassen, wie sie einen<br />

in meinem Leben hinterlassen.<br />

«Wenn Sie den Menschen Verantwortung<br />

geben, dann wachsen sie über sich hinaus.»<br />

Cyril Northcote Parkinson (1909-1993),<br />

britischer Historiker und Publizist<br />

Der Balanceakt zwischen Verantwortung<br />

übernehmen und abgeben ist im Umgang mit<br />

den Schülern/-innen nicht immer einfach und<br />

braucht immer wieder Vertrauen, sowohl in<br />

das eigene Können als auch in das der anderen.<br />

Es ist mir wichtig, dass sich die Schüler/-innen<br />

ernst genommen und respektiert<br />

fühlen. Auf dem Weg ins Erwachsenenleben<br />

sollen sie angeleitet werden, immer<br />

mehr Verantwortung für sich und ihr Handeln<br />

zu übernehmen. Dies bedeutet auch,<br />

dass sie das Lernen als aktiven Prozess<br />

begreifen (lernen ist ein Verb, also ein Tunwort)<br />

und sie für ihren Lernerfolg selber<br />

Verantwortung übernehmen müssen. Als<br />

Fach- oder auch Klassenlehrperson mache<br />

ich jedoch immer wieder die Erfahrung,<br />

dass vielen Schülern/-innen das Bewusstsein<br />

für diese Verantwortung noch fehlt.<br />

Sie sind sich gewohnt, dass ihnen viele<br />

Entscheide abgenommen und die Konsequenzen<br />

gegebenenfalls gleich mit ausgebügelt<br />

werden. Eigenverantwortung will<br />

gelernt sein und die Anleitung dazu ist wohl<br />

der erste Schritt hin zum individualisierten<br />

und offenen Unterricht.<br />

«Verantwortlich ist man nicht nur für das,<br />

was man tut, sondern auch für das, was<br />

man nicht tut.»<br />

Laotse (3. od. 4. Jh. v. C.), Philosoph<br />

Verantwortung übernehmen heisst für mich<br />

im Rahmen der Schule und als Teil eines<br />

Kollegiums auch, dass ich mich selber einbringe.<br />

Verantwortung abgeben heisst, andere<br />

entscheiden zu lassen und nicht selber<br />

in die Bresche zu springen. Natürlich ist es<br />

mir besonders als Klassenlehrerin wichtig,<br />

dass ich mich an Vorgaben und Rahmenbedingungen<br />

orientieren kann. Unangenehme<br />

Entscheide zu fällen und Schüler/-innen bei<br />

Absenzen oder Verspätungen zu mahnen,<br />

gehört ebenfalls zu meinen Aufgaben, wie<br />

gegebenenfalls Arrest zu verwalten. Gerade<br />

in diesen Fällen scheint es mir wichtig,<br />

dass wir alle als Teil des Kollegiums am sel-<br />

ben Strick ziehen und Verantwortung übernehmen,<br />

damit Regeln eingehalten werden<br />

und Sanktionen für die Schüler/-innen transparent,<br />

nachvollziehbar und möglichst fair<br />

bleiben. Dass dies in einem grossen Kollegium<br />

wie dem unsrigen nicht immer einfach<br />

ist, fällt mir immer wieder auf. Es ist einfach,<br />

sich mit einer gewissen Nonchalance vor<br />

der Anwendung von Reglementen zu drücken.<br />

Ebenso einfach ist es, in der Masse<br />

unter- oder verloren zu gehen und im stressigen<br />

Alltag unter die Räder zu kommen,<br />

ohne dass es jemandem auffällt.<br />

Ausserhalb der Regeln und Vorgaben der<br />

Schule in Sachen Absenzen und Rahmenbedingungen<br />

bin ich froh, dass ich in meinem<br />

Unterricht die Freiheit habe, mich als Lehrperson<br />

weiterzuentwickeln, Neues auszuprobieren<br />

und so meinen Stil zu finden und<br />

ihm treu zu bleiben. Diese Freiheit und die<br />

Tatsache, dass wir alle im Kerngeschäft<br />

Unterricht individuell agieren, lässt einen<br />

manchmal vergessen, dass wir als Kollegium<br />

dennoch ein grosses Ganzes sind, das<br />

aufeinander achtgeben sollte. Damit wir als<br />

Schule erfolgreich sein können, dürfen wir<br />

daher auch einander nicht vergessen. Die<br />

Arbeitsbelastung, die jede und jeder mal<br />

mehr und mal weniger stark wahrnimmt,<br />

sowie Ämter und Verpflichtungen ausserhalb<br />

des eigenen Klassenzimmers lassen<br />

sich leichter tragen, wenn wir im Sinne einer<br />

ausgeglichenen und fairen Verteilung alle unseren<br />

Teil beitragen.<br />

Schule gelingt für mich somit am besten,<br />

wenn alle, Lehrpersonen und Schüler/-innen,<br />

Verantwortung übernehmen – für sich<br />

selbst und für das Miteinander.


ortung<br />

«Die Bildungspolitik ist Teil jener Kraft,<br />

die stets das Gute will und oft Probleme schafft.»<br />

von Beat Zemp, Mathematiklehrer und Präsident des LCH<br />

Dieses Zitat stammt von Hans<br />

Schwier, ehemaliger Kultusminister<br />

von Nordrhein-Westfalen, und gilt<br />

zweifelsohne auch für die Schweizer<br />

Bildungspolitik. Nach 22 Jahren Erfahrung<br />

an der Spitze der grössten Lehrerorganisation<br />

der Schweiz darf ich<br />

mit Fug und Recht behaupten, dass<br />

die allermeisten Bildungspolitiker/-innen<br />

eine Verbesserung unseres Bildungssystems<br />

beabsichtigen. Leider<br />

ist es aber auch eine Tatsache, dass<br />

einige mit ihren Schulreformen Unfug<br />

treiben und mit ihren Behauptungen<br />

unrecht haben, wie sich im Rückblick<br />

leicht feststellen lässt. Das vermag<br />

nicht wirklich zu erstaunen und gehört<br />

zu unserem politischen System, beileibe<br />

nicht nur in der Bildung: Errare<br />

humanum est.<br />

Was bedeutet es, in diesem Zusammenhang<br />

Verantwortung zu übernehmen<br />

und zum Gelingen einer guten<br />

Schule beizutragen? Als Präsident<br />

des LCH (Lehrer Schweiz) und aktiver<br />

Gymnasiallehrer vertrete ich die Stimme<br />

der Schulpraxis in der Bildungspolitik<br />

auf regionaler (Erziehungsdirektorenkonferenz<br />

der Deutschschweiz,<br />

D-EDK), nationaler (EDK und Bund)<br />

und internationaler Ebene (EU, Europarat<br />

und UNO). Dies ist nicht immer<br />

einfach, da pädagogische, standespolitische<br />

und gewerkschaftliche<br />

Interessen meistens miteinander<br />

verknüpft sind. Wenn wir zum Beispiel<br />

auch in Zukunft genügend gute<br />

Lehrpersonen haben wollen, muss<br />

der Beruf für junge Menschen attraktiv<br />

bleiben. Deshalb setze ich mich für die<br />

Erhaltung von pädagogischen Freiräumen<br />

ein, aber auch für gute Löhne und<br />

genügend zeitliche Ressourcen für die<br />

Lehrpersonen.<br />

Verantwortung übernehmen bedeutet<br />

für mich daher vor allem, klar zu<br />

kommunizieren, welche Gelingensbedingungen<br />

Schulen und Lehrpersonen<br />

heute benötigen, damit sie ihren verantwortungsvollen<br />

Bildungsauftrag<br />

für die Gesellschaft erfüllen können.<br />

Unsere Positionen untermauern wir im<br />

LCH mit wissenschaftlichen Studien<br />

und repräsentativen Erhebungen. Nur<br />

so können wir in der heutigen evidenzbasierten<br />

Bildungspolitik überzeugen.<br />

Die vollständige Übersetzung des lateinischen<br />

Spruchs von Seneca lautet<br />

nämlich: Irren ist menschlich, aber auf<br />

Irrtümern zu bestehen ist teuflisch!<br />

Verantwortung betrifft uns alle. Léa<br />

Verantwortung ist die Fähigkeit, mit<br />

seinen Freiheiten angemessen umzugehen.<br />

Jan 1GL<br />

Verantwortung: Wie kam das Wort<br />

zustande? Ver-antwort-ung. Gibt man<br />

eine Antwort auf Vertrauen? Ich weiss<br />

es nicht.<br />

Nadine 2AZ<br />

Verantwortung ist wie ein Baum, der<br />

gepflegt werden muss, damit er wächst<br />

und gedeiht, sodass andere sich an<br />

seinen Ästen festhalten und sich von<br />

seinen Früchten ernähren können.<br />

Pascal 1IS<br />

Zu viel Verantwortung auf denselben<br />

Schultern ist verantwortungslos.<br />

Jakob 2AZ<br />

Für mich als Sportschüler bedeutet<br />

Verantwortung, dass ich gegen aussen<br />

die Leistungssportförderung gut repräsentiere.<br />

Als Sportler habe ich zudem<br />

die Verantwortung, für sauberen Sport<br />

zu kämpfen – cool and clean!<br />

Dimitri 2KSW<br />

Wer kann verantworten, seinen<br />

Schülern wegen drei Verspätungen<br />

zwei Stunden Arrest zu erteilen?!<br />

Florian 2AZ<br />

Verantwortung ist in den meisten<br />

Fällen übertragbar.<br />

Clemens 2AZ<br />

Verantwortung kann gleichzeitig Freiheit<br />

und Gefangenschaft bedeuten.<br />

Tabea 2GL<br />

In der Schule trägt man nicht so viel<br />

Verantwortung wie in einer Berufslehre.<br />

Rinske und Lena 1S (20<strong>12</strong>/2013)<br />

Verantwortung ist nur das, was die<br />

eigene Moral zulässt.<br />

Claudio 2GL<br />

Verantwortung ist, mit dem Kopf zu<br />

denken, nicht mit den Füssen.<br />

Tamara 1IS (20<strong>12</strong>/2013)<br />

Einfacher ist es, sie auf andere abzuschieben<br />

…<br />

Martina 2AZ<br />

Unsere Gesellschaft basiert auf Vertrauen<br />

und wenn man dies mit Verantwortung<br />

assoziiert, so wird einem klar,<br />

wie immens wichtig Verantwortung ist.<br />

Julien 2LW<br />

Leider ist man als Verantwortlicher<br />

auch dann verantwortlich, wenn etwas<br />

nicht gut läuft.<br />

Vera 2AZ<br />

2LW<br />

15


16<br />

17. Dezember <strong>2011</strong><br />

Maturfeierlichkeiten: Der Maturball steht unter<br />

dem Motto «Suit up» und eröffnet den Reigen<br />

der Festivitäten rund um die Maturabschlüsse.<br />

Mit DJ-Sound, Tanzmusik, Pop und Rock wird in<br />

gewohnt festlicher Kleidung getanzt und gefeiert.<br />

Für die Organisation des Balls ist dieses Mal die<br />

Klasse 3LW verantwortlich.<br />

20. Dezember <strong>2011</strong><br />

Maturfeier in Lausen: Bereits zum zweiten Mal<br />

findet die Maturfeier in der Mehrzweckhalle Stutz<br />

in Lausen statt. Die Maturrede hält der baselstädtische<br />

Altregierungsrat Jörg Schild, ehemaliger<br />

Schüler des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>. Zahlreiche<br />

musikalische Beiträge des Maturchors unter der<br />

Leitung von Michael Zumbrunn und von verschiedenen<br />

Schülerformationen verleihen der Feier<br />

einen festlich-freudigen Charakter.<br />

> Seiten 34 und 35<br />

22. Dezember <strong>2011</strong><br />

Verschnaufpause vor dem Jahresende: Kurz vor<br />

den Weihnachtsferien lädt Rektor Thomas Rätz<br />

alle Lehrpersonen und Angestellten der Schule<br />

zum traditionellen Weihnachtsapéro ein, der während<br />

der verlängerten 10-Uhr-Pause stattfindet,<br />

was auch die Schüler/-innen zu schätzen wissen …<br />

Verantw<br />

Freuden und Leiden eines Pensenlegers:<br />

eine Annäherung in Fragmenten<br />

von Mathias Schenker, Mathematiklehrer und Pensenleger von Martin Münch, Sportlehrer und Sportklassenvarantwortlicher<br />

Als ich daran war, bei meinem<br />

allerersten Stundenplan Symbole<br />

wie bei einem riesigen Sudoku<br />

zu verschieben, wurde mir<br />

plötzlich bewusst, dass hinter<br />

diesen Zeichen Menschen stehen,<br />

deren Alltag ganz konkret<br />

von meiner bislang nur abstrakten<br />

Arbeit beeinflusst werden<br />

wird. Es war ein physischer<br />

Schock, der sofort Stress auslöste.<br />

Kann es sein, dass es unmöglich<br />

ist, alle Sportstunden in den<br />

Turnhallen unterzubringen? Ich<br />

verschaffe mir Übersicht auf<br />

einem Blatt Papier und merke,<br />

dass es vor einem Jahr nur geklappt<br />

hat, weil ich aus Versehen<br />

zwei Klassen gleichzeitig in<br />

eine Turnhalle legte. Ein Mathematiker<br />

kann aufhören, wenn er<br />

gezeigt hat, dass ein Problem<br />

unlösbar ist, ich aber muss jetzt<br />

tragbare Alternativen finden.<br />

«Ist dir eigentlich bewusst, dass<br />

die Schüler nur noch höchstens<br />

drei Jahre da sind, wir Kollegen<br />

aber bis zur Pensionierung? Zu<br />

wessen Gunsten sollst du dich<br />

wohl entscheiden?!» – Diese<br />

Bemerkung war hoffentlich nur<br />

halbernst gemeint …<br />

Risiko Sport: Eine dritte Klasse<br />

hat am Samstag nur Sport. Da<br />

viele schon selber Absenzen unterschreiben<br />

dürfen, wäre das<br />

der Gesundheit der Schüler/-innen<br />

nicht zuträglich. Ich finde<br />

eine Lehrperson, die am Samstag unterrichtet,<br />

und ergänze die Sportlektionen<br />

mit anderem Unterricht.<br />

Es klopft an meiner Tür, die Schülerin war<br />

vor ein paar Tagen schon einmal da. Sie<br />

findet es ungerecht, dass ihre Klasse erneut<br />

am Samstag Unterricht haben soll<br />

– und andere Klassen haben wieder frei.<br />

Nach fruchtloser Diskussion will sie sich<br />

bei der Schulleitung beschweren. Zwei<br />

Tage später steht sie wieder da, mit einem<br />

konkreten Verbesserungsvorschlag. Er<br />

funktioniert, wir sind beide zufrieden.<br />

Das Rätseln, die Kommunikation mit sehr<br />

vielen Leuten, die Herausforderung neuer<br />

Unterrichtsprojekte und Umbauphasen<br />

– durch diese Vielfalt wird das Stundenplanen<br />

extrem spannend. Das entgegengebrachte<br />

Vertrauen und die spürbar<br />

grosse Anerkennung machen meine Arbeit<br />

schliesslich sehr befriedigend und<br />

erleichtern es mir, diese Verantwortung<br />

zu tragen.<br />

Sportklassen<br />

Einen Sportklassenkoordinator<br />

gibt es<br />

an praktisch allen<br />

Swiss-Olympic-Label-Schulen,<br />

also<br />

auch bei uns. Aber<br />

was macht denn<br />

dieser Koordinator?<br />

Er bewilligt Urlaubsgesuche,<br />

nimmt<br />

Teil an Zielvereinbarungsgesprächen,<br />

diskutiert mit anderen<br />

Label-Schulen<br />

an von Swiss Olympic<br />

organisierten<br />

Meetings, hat Einsitz in der Kommission Leistungssportförderung<br />

(LSF) Baselland, repräsentiert die Schule an diversen<br />

Anlässen der LSF nach aussen und so weiter.<br />

Aber ohne Sportler/-innen, die neben ihrem Sport auch die<br />

Matur bei uns am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> machen möchten,<br />

gäbe es keinen Sportklassenkoordinator. Deshalb stehen<br />

diese Jugendlichen im Zentrum meines Tuns und ich bemühe<br />

mich, die verschiedenen Interessen aller Beteiligten<br />

unter einen Hut zu bekommen.<br />

Ein weiterer Aspekt meiner Tätigkeit ist das Aufzeigen der<br />

Notwendigkeit von Sportklassen. In diversen Gesprächen<br />

diskutiere ich über Aufwand und Ertrag von Sportklassen,<br />

Sinn und Unsinn eines Labels von Swiss Olympic, die sportlichen<br />

Leistungen unserer Schüler/-innen, und versuche<br />

aufzuzeigen, dass nur eine Förderung des Leistungssports<br />

auch die von allen gewünschte Spitze hervorbringt.<br />

Die Arbeit mit sportbegeisterten Jugendlichen und deren<br />

Umfeld macht sehr viel Spass, auch wenn es nicht immer<br />

leicht ist und oft auch sehr viel Zeit und Energie in Anspruch<br />

nimmt. Die sportlichen Erfolge der Jugendlichen, so zum<br />

Beispiel der 2. Rang von Tobias Fankhauser (Maturjahrgang<br />

2010) an den Paralympics 20<strong>12</strong> in London, zeigen einem<br />

immer wieder, dass sich der Einsatz lohnt.


ortung<br />

Verantwortung als Lehrer und Landrat<br />

für eine «gute Schule»<br />

von Martin Rüegg, Geografie- und Sportlehrer und Landrat<br />

Schule und Politik sind zwei verschiedene<br />

Welten. Seit meiner Wahl in<br />

den Landrat vor knapp zehn Jahren<br />

versuche ich, beide miteinander zu<br />

kombinieren. Ich schätze es, mich in<br />

beiden Welten zu bewegen. Denn ich<br />

bin überzeugt, dass ich in beiden von<br />

der jeweils anderen profitieren kann.<br />

Als Lehrer versuche ich, nach den Regeln<br />

der Kunst «guten Unterricht» zu<br />

bieten. Das bin ich den Schülerinnen<br />

und Schülern, ihren Eltern, aber auch<br />

der Wirtschaft und der Gesellschaft<br />

als Ganzes schuldig. Als Politiker fühle<br />

ich mich primär meinen Wählerinnen<br />

und Wählern, die meine Ideale und<br />

Vorstellungen einer gerechteren Gesellschaft<br />

teilen, verpflichtet. Für mich<br />

als Sozialdemokraten spielt Bildung<br />

dabei eine zentrale Rolle. Es ist mir ein<br />

Anliegen, bei der Ausgestaltung möglichst<br />

optimaler Rahmenbedingungen<br />

für die «gute Schule» mitzuarbeiten.<br />

So habe ich mich beispielsweise gegen<br />

Sparmassnahmen im Bildungsbereich<br />

oder beim ÖV und für die<br />

bauliche Erweiterung unserer Schule<br />

eingesetzt, damit die Fünftagewoche<br />

auch am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

möglich wird. Sorgen bereitet mir<br />

die zunehmende Verschlechterung<br />

der Arbeitsbedingungen. Ich habe<br />

mich dennoch bewusst entschieden,<br />

nicht in der Bildungs-, Kultur- und<br />

Sportkommission oder in der<br />

Personalkommission, sondern in der<br />

Bau- und Planungskommission des<br />

Landrates mitzuwirken. Nur in eigener<br />

Sache zu politisieren, wäre in meinen<br />

Augen nicht glaubwürdig. Zwischen Schule<br />

und Politik bestehen auch Schnittstellen.<br />

Im Geografieunterricht beispielsweise ist<br />

es für mich nicht vorstellbar, bei den Themen<br />

Klimawandel oder Migration die Betroffenheit<br />

der Schülerinnen und Schüler<br />

auszublenden. Neben der Vermittlung von<br />

Fakten sehe ich meine Rolle also auch darin,<br />

spannende Diskussionen zu moderieren.<br />

Dank meiner politischen Aktivität bin<br />

ich oft in der Lage, aktuelle Fallbeispiele<br />

in den Unterricht zu integrieren. Als Lehrer<br />

und als Politiker bin ich es gewohnt,<br />

Verantwortung zu übernehmen. Ich hoffe,<br />

auch auf diese Weise meinen Schülerinnen<br />

Schülern etwas auf den Lebensweg<br />

mitgeben zu können. Unsere Gesellschaft<br />

lebt von Menschen, die Verantwortung<br />

übernehmen. Sich für die Gemeinschaft<br />

einzusetzen, ist eine zukunftsträchtige und<br />

dankbare Aufgabe. Ob in der Schule oder<br />

in der Politik, ist zweitrangig.<br />

17


18 Am Abend des<br />

22. Dezember<br />

findet unter<br />

dem Motto<br />

«Let’s swing<br />

Hallelujah» das<br />

Winterkonzert des<br />

<strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

Jazz Orchestra<br />

(GLJO) statt.<br />

Dabei werden<br />

verschiedene<br />

Schülerinnen und<br />

Schüler, die während<br />

Jahren in der Bigband<br />

mitgewirkt haben,<br />

verabschiedet.<br />

9./10. Januar 20<strong>12</strong><br />

«Konferenz-Feeling» an der MUN: Zum fünften Mal<br />

machen Schüler/-innen des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong><br />

an der Model United Nations Regio Basel mit. Im<br />

Kollegiengebäude der Uni Basel spielen sie UNO-Delegierte<br />

und debattieren in der UNESCO, in der IAEA<br />

und in anderen UNO-Organisationen über Themen<br />

wie Rassismus und nukleare Sicherheit. Weil man im<br />

Anzug kommen muss, entsteht ein richtiges «Konferenz-Feeling».<br />

<strong>12</strong>. Januar 20<strong>12</strong><br />

Die Uni Basel öffnet die Türen: Der Infotag der<br />

Universität Basel ist eine Art Werbeevent, um Studenten/-innen<br />

für die hiesige Hochschule zu gewinnen.<br />

Die Einladung richtet sich an unsere 3. Klassen,<br />

die sich so über das Angebot der verschiedenen<br />

Studienrichtungen ein Bild machen können.<br />

14./15. Januar 20<strong>12</strong><br />

Skiweekend für Angestellte: 20 Personen unserer<br />

Schule, für einmal ohne Schüler/-innen, verbringen<br />

bei schönstem Skiwetter ein Weekend in der Lenk.<br />

16. – 20. Januar 20<strong>12</strong><br />

Schwarzsee: Das bereits traditionelle Musiklager ist<br />

nicht mehr aus unserem Jahresablauf wegzudenken.<br />

Sowohl Orchester wie auch Bigband und Chor<br />

bereiten sich in Schwarzsee auf die verschiedenen<br />

Konzertprojekte vor, die während des kommenden<br />

Jahres zur Aufführung kommen werden.<br />

Verantw<br />

Die Bibliothek: Zentrum der Schule<br />

und Anlaufstelle für Verschiedenes<br />

Christina Steiner, Brigitte Müller,<br />

Katharina Marti<br />

Die Tätigkeit als Bibliothekarin hat sich<br />

in den letzen Jahren stark gewandelt. Zu<br />

den Büchern sind elektronische Medien<br />

wie CDs, CD-ROMs und DVD-Filme<br />

dazugekommen. Die Arbeit mit dem<br />

Internet ist in der Bibliothek nicht mehr<br />

wegzudenken. Damit ist in den letzten<br />

Jahren unsere Arbeit um einen wichtigen<br />

Verantwortungsbereich reicher<br />

geworden: die Schulung der Schülerinnen<br />

und Schüler in Informationskompetenz.<br />

Wir zeigen den Schülerinnen<br />

und Schülern Alternativen zu Wikipedia<br />

und Google und lehren sie, ihre Rechercheergebnisse<br />

kritisch zu betrachten.<br />

Inzwischen sind unsere Schulungen<br />

fester Bestandteil im Unterrichtsplan.<br />

Ganz wichtig ist dabei die Zusammenarbeit<br />

mit den Lehrpersonen.<br />

Die Bibliothek befindet<br />

sich im Zentrum<br />

der Schule und ist<br />

dadurch Anlaufstelle<br />

für verschiedenste,<br />

oft auch<br />

bibliotheksfremde<br />

Belange. So gehen<br />

unsere Auskünfte<br />

weit über die Medienausleihe<br />

und<br />

die Unterstützung<br />

bei der Recherche<br />

hinaus.<br />

Es ist uns ein<br />

grosses Anliegen,<br />

dass sich die Benutzerinnen<br />

und Benutzer in der Bibliothek<br />

wohl fühlen. Sowohl Lehrpersonen als<br />

auch Schülerinnen und Schüler gehen<br />

bei uns ein und aus. Das führt dazu,<br />

dass wir in der Schule sehr gut vernetzt<br />

sind und viele Kontakte quer durch alle<br />

Fachschaften haben.<br />

Wir pflegen den fachlichen Austausch<br />

mit anderen Schweizer Mittelschul-<br />

bibliotheken und bilden uns regelmässig<br />

weiter, um mit dem neusten Stand<br />

der Entwicklungen Schritt zu halten.<br />

Auf diese Weise tragen wir als Bibliothekarinnenteam<br />

Mitverantwortung für<br />

einen gelingenden Schulbetrieb in einer<br />

angenehmen (Lern-)Atmosphäre.<br />

Für die Bibliothekarinnen,<br />

Katharina Marti<br />

Verantwortung ist Fluch<br />

und Segen zugleich.<br />

Caroline und Corinne F2b<br />

Übernimm nur für das Verantwortung,<br />

was du auch verantworten kannst.<br />

Dominic 2AZ<br />

Für mich als Sportschüler bedeutet<br />

Verantwortung das Bewusstsein für<br />

die Aufteilung und Verwaltung der<br />

eigenen verfügbaren Zeit. Die selbstständige<br />

Regelung und Aufteilung der<br />

Arbeits- und Freizeit auf verschiedene<br />

Sparten wie Schule, Sport, Freunde<br />

und Familie ist eine sehr wichtige Verantwortung<br />

eines Sportlers an einem<br />

<strong>Gymnasium</strong>.<br />

Gregori 2KSW<br />

Wenn du Verantwortung übernimmst,<br />

hast du oft entweder alle auf deiner<br />

Seite oder alle gegen dich.<br />

Katja 2GL<br />

Verantwortung ist nicht angeboren,<br />

man muss sie erlernen. Manche sind<br />

schon mit 15 Jahren sehr verantwortungsbewusst,<br />

andere haben noch mit<br />

40 Schwierigkeiten, Verantwortung<br />

für sich, ihr Verhalten oder für andere<br />

Menschen zu übernehmen.<br />

Selina F2b<br />

Lehrer haben das Verantwortungs-Los<br />

gezogen.<br />

Nicola F2a


ortung<br />

Welchen Sinn macht es, sich als<br />

GBL-Vertreter zu engagieren?<br />

von Didier Moine, Französisch- und Geschichtslehrer, GBL-Vertreter<br />

Nebst meiner Tätigkeit als Lehrer<br />

am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> bin<br />

ich Präsident des Verbandes Baselbieter<br />

Gymnasiallehrerinnen<br />

und Gymnasiallehrer (GBL). Es ist<br />

die Organisation, welche sich gewerkschaftlich<br />

und pädagogisch<br />

für die gymnasiale Lehrerschaft<br />

in unserem Kanton engagiert. Der<br />

GBL setzt sich für gute Lehr- und<br />

Lernbedingungen ein. Er engagiert<br />

sich für ein starkes <strong>Gymnasium</strong><br />

und eine starke FMS innerhalb der<br />

Schweizerischen Bildungslandschaft.<br />

Wir zählen rund 350 Mitglieder<br />

und sind eine Verbandssektion<br />

des Lehrervereins Baselland<br />

(LVB), der seinerseits dem Lehrerverein<br />

Schweiz (LCH) angehört.<br />

Als GBL-Präsident bin ich auch<br />

Mitglied des Kantonalvorstandes<br />

des LVB, der sich einmal im Monat<br />

trifft. Ich habe die Möglichkeit,<br />

immer informiert zu sein über das,<br />

was gewerkschaftlich und pädagogisch<br />

auf der gymnasialen Stufe<br />

in unserem Kanton passiert. Ich<br />

pflege den regelmässigen Kontakt<br />

über die Kantonsgrenze hinaus. So<br />

weiss ich, was in der Schullandschaft<br />

der anderen 25 Kantone<br />

alles läuft.<br />

Wie nehme ich meine Verantwortung<br />

als GBL-Vertreter für das<br />

<strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> wahr? Meine<br />

Aufgabe ist es, unser Kollegium<br />

in <strong>Liestal</strong> zu informieren und zu<br />

mobilisieren. Ich vertrete es mit<br />

Fairness, aber auch mit einer gewissen<br />

Hartnäckigkeit gegenüber<br />

unserer Schulleitung und den politischen<br />

Behörden (Schulrat, Regierungsrat,<br />

Parlament). Ich habe<br />

ein offenes Ohr für meine Kolleginnen<br />

und Kollegen, welche sich<br />

in diesen schweren Zeiten des<br />

Sparens schon gewisse Fragen<br />

stellen. Es beschäftigt sie, welche<br />

Wertschätzung ihnen eigentlich<br />

noch entgegengebracht wird. Es<br />

bedrückt sie, dass man von ihnen<br />

immer mehr verlangt, gleichzeitig<br />

aber die Ressourcen reduziert.<br />

Gelegentlich frage ich mich schon,<br />

ob diese zeitraubende Tätigkeit<br />

Sinn macht. Ich frage mich, ob<br />

sich dieser grosse Aufwand lohnt<br />

und ob ich überhaupt etwas erreichen<br />

kann. Trotz allem denke ich,<br />

es lohnt sich.<br />

Mein Ziel ist es, dass unser Verband<br />

GBL als kritisches, aber<br />

auch verantwortungsvolles Gremium<br />

wahrgenommen wird.<br />

Ich kämpfe dafür, dass der GBL<br />

der Ort sein kann, wo sich die<br />

idealistische, als Einzelgänger/-in<br />

kämpfende Lehrperson<br />

mit anderen solidarisiert. Die<br />

Einzelmasken werden so zu<br />

einer Gemeinschaft, die auch<br />

sinnstiftend und motivierend<br />

sein kann. In wichtigen Fragen<br />

erreichen wir mehr, wenn alle am<br />

gleichen Strick ziehen.<br />

Turnhallen im Bau, Foto Reto Derungs<br />

Ehemaligenverein Gym<strong>Liestal</strong><br />

von Bettina Jost-Rossi, Präsidentin des EVGL<br />

Beim Nachdenken über<br />

«Verantwortung» wird<br />

schnell klar, wie komplex,<br />

vernetzt und verstrickt<br />

diese «Pflicht» ist. Sie<br />

gründet unter anderem<br />

auf langer Erfahrung aus<br />

dem Zusammenleben von<br />

Menschen in gesellschaftlichen<br />

Normen. Aus eigener<br />

Erfahrung glaube ich,<br />

dass Verantwortung gelehrt,<br />

gelernt und gespürt<br />

werden kann und muss.<br />

Zu meiner (Gym-)Schulzeit in den frühen 80er-Jahren erschien diese<br />

wertvolle Grundhaltung nicht in den Lehrplänen. Der Schulunterricht<br />

war mehr «Lehrer sagt, Schüler macht»-bezogen. Es gab wenig Gruppen-<br />

oder Projektarbeiten und die Eigeninitiative beziehungsweise die<br />

Übernahme von Verantwortung wurde nicht speziell gefördert. Dass<br />

das heute anders ist, hängt mit der inzwischen erfolgten Bildungsforschung<br />

und den daraus folgenden pädagogischen Einsichten zusammen.<br />

Natürlich waren auch wir verantwortlich dafür, Hausaufgaben zu<br />

lösen und auf Prüfungen vorbereitet zu sein. Verantwortung wirklich<br />

wahrgenommen habe ich aber erst auf den Weltreisen nach meiner<br />

Schul- und Ausbildungszeit. «Draussen in der weiten Welt» ist Verantwortung<br />

elementar, überlebenswichtig. Ich habe mein Defizit also<br />

ausserhalb der Schule wettgemacht. Heute, als Mutter und Präsidentin<br />

des Ehemaligenvereins, freut es mich, Förderung und Vorleben<br />

von Verantwortung in der Schule mitzuerleben.<br />

Der Ehemaligenverein (EVGL) nimmt seine Verantwortung ernst. Wir<br />

sind verantwortlich gegenüber den zahlenden Vereinsmitgliedern,<br />

mit dem Geld sinnvolle und den Statuten entsprechende Projekte<br />

zu unterstützen. Das Mitwirken am Schulgeschehen gehört auch zur<br />

Verantwortung, mitzuhelfen, wo es eben finanziell nicht immer ganz<br />

reicht, und den Projektteams die Gewissheit zu vermitteln, dass wir<br />

an sie glauben, ihre Arbeit wertschätzen und unterstützen.<br />

Es ist schön, Kulturprojekte zu unterstützen, zu sehen, was junge<br />

Menschen unter Leitung von Lehrpersonen erarbeiten und wie sie<br />

dabei in hohem Masse Verantwortung übernehmen.<br />

19


20<br />

Die bald traditionelle Vertiefungswoche<br />

für Schüler/-innen<br />

des Profils Biologie und Chemie<br />

findet jeweils vor den Sommerferien<br />

für die 3. Klassen statt.<br />

Ziel der Spezialwoche ist, den<br />

Schülern/-innen einen direkten<br />

Kontakt mit Forschungsinstituten<br />

und möglichen Arbeitsplätzen<br />

zu verschaffen. Im Zuge<br />

von Sparmassnahmen wird<br />

es allerdings immer schwieriger,<br />

geeignete Angebote zu<br />

generieren, da die gesuchten<br />

Privatfirmen oder Forschungsinstitute<br />

je länger, desto zurückhaltender<br />

sind, ihre Tore für<br />

Schulklassen zu öffnen. Zudem<br />

haben wir an einem Nachmittag<br />

den Kontakt zu ehemaligen<br />

Schülern/-innen unseres <strong>Gymnasium</strong>s<br />

ermöglicht, was im<br />

anschliessenden Feedback als<br />

sehr wertvoll beurteilt wurde.<br />

Die folgenden, von Schülergruppen<br />

verfassten Texte beziehen<br />

sich auf die drei durchgeführten<br />

Exkursionen. Die Redaktion des<br />

<strong>Jahresbericht</strong>es bat darum, die<br />

Exkursionen auch unter dem<br />

Aspekt der «Verantwortung» zu<br />

beschreiben.<br />

Die begleitenden Lehrpersonen:<br />

Ute Manning, Johannes Hoffner,<br />

Stefan Z’Graggen, Daniel Zwygart<br />

Schnee Wald Lan M<br />

Vertiefungswoche der Profile Biologie und Chemie (3. Klassen) im Juni 20<strong>12</strong><br />

Wald-, Schnee- und Landschaftsinstitut (WSL) in Birmensdorf ZH<br />

Wer warnt uns vor Lawinen? Wer bekämpft den Borkenkäfer?<br />

Wer schützt unseren Wald?<br />

All diese Aufgaben sind mit einer grossen Verantwortung<br />

verbunden. Diese Verantwortung übernehmen<br />

die Mitarbeiter/-innen des WSL. Am Institut sind über<br />

500 Fachpersonen an fünf verschiedenen Standorten<br />

in der ganzen Schweiz tätig.<br />

Das WSL beschäftigt sich seit seiner Gründung im<br />

Jahr 1885 im Auftrag des Bundes mit der nachhaltigen<br />

Nutzung der natürlichen Ressourcen Holz, Wasser,<br />

Schnee und Boden. Dabei betätigt man sich sowohl in<br />

der Spitzenforschung als auch im Dienstleistungssektor<br />

für Mensch und Umwelt. Obwohl es häufig nicht<br />

direkt wahrgenommen wird, ist jedermann ständig<br />

von den Aktivitäten des WSL abhängig. Ein Beispiel<br />

hierfür ist der Wintersport. Die Forscher des Instituts<br />

untersuchen die Entstehung und Dynamik von<br />

Lawinen, wodurch die Sicherheit der Wintersportler<br />

gewährleistet und gleichzeitig die Natur geschützt<br />

wird. Auch bei der Jahrringforschung sind die Auswirkungen<br />

auf die Gesellschaft erkennbar. Mithilfe dieser<br />

Technik kann man das Alter von Bäumen und Holz auf<br />

ein Jahr genau bestimmen; so lässt sich zum Beispiel<br />

das Baujahr von Holzhäusern ermitteln oder man kann<br />

nachweisen, dass in römischen Zeiten die Vergletscherung<br />

der Alpen deutlich geringer war als heute.<br />

Weitere wichtige Themenbereiche der WSL sind die<br />

Waldbrandprävention und die Landschaftsarchitektur.<br />

Wir können also abschliessend festhalten, dass das<br />

WSL in der heutigen Gesellschaft eine prägende Rolle<br />

in der Landschaftsforschung einnimmt und zudem für<br />

die Erhaltung der Natur mitverantwortlich ist.<br />

Zoo Zürich – Verantwortung im Artenschutz<br />

Bei einem Ausflug in den Zoo Zürich versuchten wir<br />

herauszufinden, in welcher Hinsicht sich dieser für<br />

Artenschutz einsetzt. Dabei fanden wir heraus, dass<br />

sich der Zoo in europäischen Projekten engagiert,<br />

welche das Ziel haben, erstens die genetische Variabilität<br />

der Zootiere in ganz Europa so hoch wie möglich<br />

zu halten, zweitens mögliche Wiederansiedlungen in<br />

freier Wildbahn zu ermöglichen und drittens bedrohte<br />

Ökosysteme und Arten zu schützen.<br />

Um die genetische Variabilität hoch halten<br />

zu können, werden immer wieder<br />

Individuen zwischen europäischen und<br />

internationalen Zoos ausgetauscht.<br />

Die Wiederansiedlungsprojekte halten<br />

wir für fragwürdig, denn es ist sehr<br />

problematisch, Tiere, die im Zoo sozialisiert<br />

wurden, in die freie Wildbahn zu<br />

entlassen. Der Zoo hat diesbezüglich<br />

auch nur wenig positive Resultate zu<br />

melden. Gewisse Wiederansiedlungen<br />

sind zwar geglückt, waren jedoch zeitaufwendig<br />

und forderten hohe Tierverluste.<br />

Die Unterstützung des Naturschutzparks<br />

auf der Halbinsel Masoala in Madagaskar<br />

ist ein grosses Projekt, um<br />

die bedrohten Ökosysteme und Arten<br />

zu schützen. Jährlich fliessen gegen<br />

100000 CHF in dieses Projekt. Unter<br />

anderem werden Ranger in nachhaltiger<br />

Landwirtschaft ausgebildet und<br />

der lokalen Bevölkerung in ihrem alltäglichen<br />

Leben geholfen. Beispielsweise<br />

werden Trinkwasserbrunnen und Getreidespeicher<br />

gebaut. Damit soll indirekt<br />

zum Schutz der Arten beigetragen<br />

werden, da die Bevölkerung auf die<br />

grosse Bedeutung dieser enormen Naturvielfalt<br />

aufmerksam gemacht wird.<br />

Die Masoala-Halle im Zoo Zürich dient<br />

Forschungszwecken, dem Artenerhalt<br />

und dem Ziel, auf die bedrohten Ökosysteme<br />

und Arten in Masoala aufmerksam<br />

zu machen.<br />

Mit den in Zürich gehaltenen Arten will<br />

der Zoo auf die in freier Wildbahn lebenden<br />

Tiere hinweisen und die Besu-


Schoggi 21<br />

dschaft asoala<br />

cher/-innen für die natürliche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten<br />

rund um den Globus sensibilisieren. Dazu hat<br />

es mehrere Informationstafeln im Zoo, unserer Meinung<br />

nach könnte aber noch viel mehr darauf aufmerksam<br />

gemacht werden.<br />

Schokolade – Maison Cailler in Broc, FR<br />

Eine Reise ging ins Greyerzerland in die Fabrik von Cailler.<br />

In der Multimediaaustellung haben wir vielüber die<br />

Herkunft der Kakaobohnen, die Geschichte von Cailler<br />

und die Produktion von Schokolade erfahren und nach<br />

einer köstlichen Degustation selbst eine Schokolade<br />

kreiert.<br />

Im starken Gegensatz zum Genuss stehen die menschenunwürdigen<br />

Produktionsbedingungen für die<br />

Kakaobauern beziehungsweise deren Arbeiter. Cailler<br />

gehört heute zu Nestlé und setzt in diesem Punkt noch<br />

kaum auf Nachhaltigkeit und Fairtrade. Die Herkunft<br />

des Kakaos ist unklar, Nestlé gibt hier kaum Informationen.<br />

Hier liegt es an uns Konsumenten, zwischen<br />

Genuss und Ethik abzuwägen und zum Beispiel Fairtrade-Schokolade<br />

von Max Havelaar zu unterstützen.<br />

Nestlé setzt etwa mit dem Fairtrade Kit-Kat Riegel zwar<br />

langsam auf Nachhaltigkeit, allerdings liegen die Gründe<br />

dafür wohl weniger in der Vernunft, sondern vielmehr<br />

in einer neuen Marketing- und Produktionsstrategie.<br />

Indem Nestlé auf hochqualitative Pflanzen setzt,<br />

werden in Zukunft die Ernteerträge gesteigert und<br />

dafür die Kakaopreise gesenkt. Zudem verkauft sich<br />

Fairtrade sehr gut, wie uns die jüngste Vergangenheit<br />

gezeigt hat. Eine Umstellung auf Fairtrade kostet auch<br />

nicht viel, weil die Kakaobohne nur einen geringen Teil<br />

der Produktionskosten ausmacht. Schade, dass solche<br />

Aspekte in der Ausstellung in keiner Weise thematisiert<br />

wurden.<br />

Fotos: Patrick Plattner und Ida Bähler


22<br />

17. Januar 20<strong>12</strong><br />

Schweizer Filmszene: In Zusammenarbeit mit<br />

dem kultkino Basel findet bereits zum dritten Mal<br />

der von einem Lehrer- und Schüler/-innen-Team<br />

organisierte Kinokulturtag statt. > Artikel S. 33<br />

14. März 20<strong>12</strong><br />

Wirtschaftskrise: In der Aula findet unter der<br />

Moderation von Dani Schönmann ein Podium zur<br />

allgegenwärtigen Wirtschaftskrise statt. Unsere<br />

Gäste sind der Bankenspezialist Gian Trepp und<br />

der NZZ-Kolumnist Beat Kappeler. In der Diskussion<br />

mit den Schülern/-innen wird klar, dass ein<br />

kapitalismuskritischer und ein neoliberaler Standpunkt<br />

nicht einfach auf einen Nenner zu bringen<br />

sind. Verschiedene Erklärungsansätze zur Krise<br />

und Lösungsvorschläge kommen zur Sprache.<br />

16. März 20<strong>12</strong><br />

Mathematikwettbewerb: 23 Klassen, <strong>Gymnasium</strong><br />

und FMS, nehmen am Wettbewerb «Mathématiques<br />

sans Frontières» teil. Das beste Ergebnis<br />

unserer Schule erzielt die FMS-Klasse F1c, und<br />

zwar belegt sie den zweiten Rang in diesem<br />

kantonalen Vergleich.<br />

21. März 20<strong>12</strong><br />

ETH zu Besuch in <strong>Liestal</strong>: Alle Schüler/-innen mit<br />

den Profilen A und B oder mit naturwissenschaftlichen<br />

Wahlkursen resp. Ergänzungsfächern<br />

nehmen am ETH-Tag teil. In Vorträgen und an<br />

Informationsständen bekommen interessierte<br />

Schüler/-innen einen Einblick in diverse naturwissenschaftliche<br />

Studienrichtungen. In Gesprächen<br />

mit den anwesenden ETH-Studenten/-innen<br />

bekommen sie zudem Infos aus erster Hand.<br />

30. März 20<strong>12</strong><br />

Schulentwicklungstag: In diversen Workshops<br />

werden von Lehrpersonen erprobte Unterrichtsprojekte<br />

vorgestellt, in denen das selbstständige<br />

Lernen im Vordergrund steht. Am Abend steigt<br />

in der «Alten Dorfturnhalle» in Pratteln ein Lehrer/-innenfest<br />

mit einem exzellenten italienischen<br />

Buffet, feierlichen Reden und Musik.<br />

2. April 20<strong>12</strong><br />

Unsere Turmfalken: Wie jedes Jahr brütet in<br />

unserem Kasten am Gymfelsen ein Turmfalkenpaar.<br />

Da das Weibchen einen Ring trägt, könnte<br />

es ein Jungvogel vom letzten Jahr sein. Dieses<br />

Jahr sind sie sehr früh dran, denn am 2. April liegt<br />

bereits das erste Ei im Nest.<br />

Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />

Klassentag 1. Klassen – 9. September <strong>2011</strong><br />

1AW<br />

Leiter: Roland Lötscher<br />

Thema: Wanderung am Brienzersee (Interlaken<br />

– Giessbachfälle), Rückfahrt nach Interlaken per<br />

Schiff<br />

Ort: Interlaken, Giessbach<br />

1Ba<br />

Leiterin: Martina Obrist<br />

Thema: Aventure Jura Parc,<br />

Maislabyrinth in Delémont<br />

Ort: Rebeuvelier, Delémont<br />

1Bb<br />

Leiter: Dennis Krüger<br />

Thema: Bergfahrt nach Wasserfallen, Seilpark,<br />

Wanderung<br />

Ort: Wasserfallen, Lauwil<br />

1GL<br />

Leiter: Bernd Finkbeiner, Eva Güntert<br />

Thema: Seilpark Balmberg, Parcours, Wanderung<br />

Ort: <strong>Liestal</strong>, Solothurn, Oberbalmberg, <strong>Liestal</strong><br />

1IM<br />

Leiterin: Maja Ruef<br />

Thema: Velotour, Schwimmen im<br />

Rheinschwimmbad, Minigolf<br />

Ort: <strong>Liestal</strong>, Pratteln, Kaiseraugst<br />

1IS<br />

Leiterin: Suzanne Forel<br />

Thema: Baden im Strandbad Rheinfelden,<br />

Wanderung nach Arisdorf<br />

Ort: Rheinfelden, Arisdorf, <strong>Liestal</strong><br />

1KSW<br />

Leiter: Ivo Chiavi<br />

Thema: Vorstellung der eigenen Sportart<br />

(von Ort zu Ort per Velo)<br />

Ort: Gitterli, Bächliacker, <strong>Gymnasium</strong>, usw.<br />

1LZ<br />

Leiterin: Rahel Graf<br />

Thema: «Foxtrail» in Basel<br />

Ort: Basel<br />

1S und 1Sb<br />

Leiterinnen: Sara Rodriguez<br />

Constanze Richerdt<br />

Thema: Kletterpark Lörrach<br />

Ort: Lörrach<br />

1Wa<br />

Leiter: Tobias Schindelholz<br />

Thema: Wanderung und Solarbob<br />

Ort: Wasserfallen, Chellen-Chöpfli,<br />

Langenbruck, <strong>Liestal</strong><br />

1Wb<br />

Leiter: Maro Nuber<br />

Thema: Wanderung<br />

Ort: <strong>Liestal</strong>, Schönmatt, Baumgarten,<br />

Schartenfluh, Mussi, <strong>Liestal</strong><br />

F1a<br />

Leiter: Peter Abegglen<br />

Thema: Wanderung Eichhöhe, Wasserfallen, Seilpark,<br />

Trottinettabfahrt<br />

> Bilder auf dieser Seite<br />

Ort: Bretzwil, Wasserfallen, Reigoldswil<br />

F1b<br />

Leiter: Sämi Imhof<br />

Thema: Wanderung, Waldseilpark, Trottinettfahrt Wasserfallen<br />

Ort: Waldenburg, Hintere Egg, Wasserfallen, Reigoldswil<br />

F1c<br />

Leiterin: Laura Simma<br />

Thema: Wanderung am Rhein, Strandbad Rheinfelden<br />

Ort: Rheinfelden, Birsfelden, Rheinfelden<br />

F1d<br />

Leiterin: Isabelle Bertiller<br />

Thema: Wanderung von Rebeuvelier nach Choindez, Seilpark<br />

Ort: Rebeuvelier


Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />

Begrünung der Tierunterstände im Walter Zoo Gossau<br />

Lagerwoche der Klasse F1d mit Isabelle Bertiller und Nicole Affolter<br />

Das Thema unserer Lagerwoche müsste<br />

man nachträglich eigentlich ändern bzw.<br />

grosszügig erweitern, denn die eigentliche<br />

Begrünung und deren Vorbereitungsarbeiten<br />

dauerten keineswegs eine Woche,<br />

wie der Zoodirektor geglaubt hatte.<br />

Nach einem Halbtag hatten die 21 Schülerinnen<br />

der F1d bereits insgesamt 7 Tonnen<br />

Substrat auf die beiden 2,5 Meter hohen<br />

Flachdächer gehievt – kesselweise und<br />

ohne Kran, alles mit reiner Muskelkraft.<br />

Der zweite Halbtag war dann im Vergleich<br />

zum schweisstreibenden ersten richtig gemütlich;<br />

die 600 zarten Pflänzchen setzten<br />

wir plaudernd und in der Sonne sitzend auf<br />

die von uns dafür vorbereiteten Dächer. Am<br />

Dienstagmittag waren wir mit unserer Wochenarbeit<br />

also bereits fertig und das Zoo-<br />

personal war erst einmal etwas überfordert<br />

mit der Arbeitswut der jungen Frauen.<br />

Da die Revierleiter aber eigentlich schon<br />

lange viele gute Ideen hatten, jedoch keine<br />

Zeit, diese umzusetzen, war immer genügend<br />

Arbeit für uns da. Folgende Arbeiten<br />

erledigten wir schliesslich bis am Freitagmittag:<br />

• Mithilfe bei der Gestaltung der neuen<br />

Rückwand für das Tropenhaus (Sagex<br />

schleifen), Waschbärengehege von ungeeigneten<br />

Pflanzen befreien und mit anderen<br />

Pflanzen bestücken<br />

• Gestrüpp und Rosen am Käfiggitter der<br />

Aras wegschneiden (die intelligenten Papageien<br />

könnten daraus Werkzeug basteln,<br />

sich befreien und ausbüxen)<br />

• Dachbegrünung des Känguru- und des<br />

Vicuñastalles, rund um den Stall Weidenstöcke<br />

setzen und Sumpfgras ausgraben<br />

(für Waschbärengehege)<br />

• Böschungssicherung durch Einsetzen<br />

von Eisenbahnschwellen im Kamelgehege<br />

• Bau eines riesengrossen Wildbienenhotels<br />

aus tausenden von Ästen, Bambusstückchen<br />

und Zweigbündeln<br />

• Schimpansengehege säubern, Boden<br />

umgraben, Fenster putzen<br />

Das Zoopersonal war begeistert von den<br />

kleinen und grossen Veränderungen und<br />

Verschönerungen im Zoo, lobte die Klasse<br />

und bedankte sich mehrmals täglich für<br />

unseren grossen Einsatz. Mit der Zeit meldete<br />

sich der Muskelkater und an Händen<br />

wie auch Füssen entstanden Blasen, trotzdem<br />

wurde aber fleissig weitergearbeitet.<br />

Während der Arbeit und auch zwischendurch<br />

gabs immer viel zu sehen. Das eine<br />

Flachdach zum Beispiel erreichten wir nur<br />

über einen Zugang oberhalb des Schimpansengeheges.<br />

Ob die Affen für uns die<br />

grosse Attraktion waren oder eher wir für<br />

sie, bleibt offen, wir beobachteten uns<br />

jedenfalls gegenseitig beim Klettern und<br />

Lausen bzw. beim Kessel schleppen. Kängurus,<br />

Kamele, Vicuñas, Strausse, Zebras,<br />

Schimpansen, Sibirische Tiger, Panther,<br />

Waschbären, Aras, Yaks, Schildkröten, Leguane,<br />

Schlangen, Springtamarine, Ziegen,<br />

Perlhühner, Pfaue und viele mehr waren<br />

unsere täglichen Begleiter und Unterhalter.<br />

Die Woche im Walter-Zoo war für alle Beteiligten<br />

ein Erfolg. Wir verrichteten zwar<br />

eine sehr anstrengende, aber auch äusserst<br />

nützliche und befriedigende Arbeit.<br />

Die Revierleiter waren hoch erfreut über<br />

die motivierte Klasse, welche ihnen viel<br />

Arbeit abnahm und schon lange gehegte<br />

Ideen und Pläne in die Tat umsetzen liess.<br />

Isabelle Bertiller<br />

23


24<br />

Am 7. Mai beobachten wir mit der Live-Kamera,<br />

die Mathias Schenker eingerichtet hat, wie alle<br />

sechs hungrigen Schnäbel mit Mäusen, Eidechsen,<br />

aber auch Würmern gefüttert werden.<br />

Ende Mai fliegen alle sechs Jungvögel aus – der<br />

kleinste allerdings mit einiger Verspätung – und<br />

sind noch einige Tage rund ums Schulhaus bei<br />

ihren Flugversuchen zu sehen. Es ist sehr erfreulich,<br />

dass sich unsere Turmfalken von der Bauerei<br />

an den Turnhallen nicht haben einschüchtern<br />

lassen und so erfolgreich gebrütet haben.<br />

15. April 20<strong>12</strong><br />

Biologie-Goldmedaille: In Bern werden die<br />

Gewinner der Schweizer Biologieolympiade<br />

20<strong>12</strong> prämiert. Mitgemacht haben bei diesem<br />

nationalen Wettbewerb 1352 Schüler/-innen.<br />

Dabei hat Samuel Tschopp aus der Klasse 3B des<br />

<strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> eine sensationelle Goldmedaille<br />

erreicht und darf die Schweiz zusammen<br />

mit drei anderen Schülern/-innen an der «23rd International<br />

Biology Olympiad» vom 8.-15.7.20<strong>12</strong><br />

in Singapur vertreten.<br />

24. April 20<strong>12</strong><br />

Plattenproduzent aus Leidenschaft: Mit Siegfried<br />

(Siggi) Loch aus Deutschland kommt ein<br />

ausgewiesener Kenner des Musikbusiness nach<br />

<strong>Liestal</strong>. Er zählt seit 1959 zu den wichtigen Musikproduzenten<br />

Europas in den Bereichen Pop,<br />

Schlager, Rock und Jazz. Er liest aus seiner Autobiografie<br />

vor und geht dann in einer Diskussion<br />

auf Fragen von Schüler/-innen ein.<br />

27. April 20<strong>12</strong><br />

«Serenata classica»: In einem Frühlingskonzert<br />

führt das Orchester des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong><br />

unter der Leitung von Dani Haus und Martin Roos<br />

u.a. Werke von Mozart, Danzi und Vivaldi auf.<br />

Als Start in eine bewegungs- und erlebnisreiche Woche<br />

nahm die Klasse 2AZ die Reise von <strong>Liestal</strong> nach<br />

Saint-Ursanne am 7. Mai 20<strong>12</strong> unter die Veloräder. Bei<br />

schönem Wetter und unter fachkundiger Begleitung<br />

von Pascal Hauser und Martin Maire erreichten die 23<br />

Schüler/-innen im Laufe des Nachmittags das am Doubs<br />

gelegene Lagerhaus «Le Chandelier» in Saint-Ursanne.<br />

Das Volleyballfeld wurde nach der Ankunft sofort eingeweiht,<br />

der Fussballplatz kurz darauf entdeckt und die<br />

nähere Umgebung ausgekundschaftet.<br />

Da wir als Selbstkocher unterwegs waren, durfte die<br />

gut eingerichtete Küche auch sogleich ausprobiert und<br />

ein feines Nachtessen zubereitet werden.<br />

Am Dienstag stand ein Besuch im Felslabor Mont Terri<br />

an: In diesem internationalen Forschungsprojekt befasst<br />

man sich seit 15 Jahren und für ca. weitere 20 Jahre<br />

mit der Lagerung radioaktiver Abfälle. Das kontroverse<br />

Thema hat für manche angeregte Diskussion gesorgt.<br />

Einen inhaltlichen Kontrast bildete am Nachmittag die<br />

von Schülern/-innen vorbereitete Führung durch das<br />

mittelalterliche, malerische Saint-Ursanne.<br />

Seit Beginn der Reise freuten sich alle auf die anstehende<br />

Kanufahrt auf dem Doubs, die uns am Mittwoch<br />

erwartete. Trotz strömendem Regen wagten wir uns<br />

aufs Wasser. In den folgenden zwei Stunden erlebten<br />

wir den Doubs von seiner schönsten Seite. Eine heisse<br />

Dusche sollte im Anschluss daran unsere nassen und<br />

kalten Körper wärmen und vor Erkältungen bewahren.<br />

Ein Besuch am <strong>Gymnasium</strong> Porrentruy ermöglichte uns<br />

einen Einblick in dessen Schulalltag. In kleinen Gruppen<br />

wurden verschiedene Lektionen besucht, selbstverständlich<br />

alles auf Französisch – Immersion pur. Die<br />

anschliessende Führung durch das Städtchen rundete<br />

das Programm am Donnerstag ab. Zum letzten Mal<br />

wurden am Abend die sportlichen Möglichkeiten ums<br />

Lagerhaus genutzt. Ein Feuer am Doubs, selbst gespielte<br />

Lagermusik und Schokobananen prägten den geselligen<br />

Ausklang dieser erlebnis- und lehrreichen Woche.<br />

Regula Gysin, Mario Sabatino<br />

Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />

Jenseits des Röstigrabens – die Klasse 2AZ unterwegs im Jura


Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />

Projektwochen 7.–11. Mai 20<strong>12</strong><br />

2A<br />

Begleiterinnen: Christine Wirz, Diana Warner<br />

Ort: Centro Sportivo Tenero<br />

Thema: Bewegung und sportliche Kooperation<br />

im Team<br />

2AZ<br />

Begleitpersonen: Mario Sabatino, Regula Gysin<br />

Ort: Saint-Ursanne<br />

Thema: Arbeitswoche<br />

> Bericht und Bilder auf Seite 24 und unten<br />

2Ba<br />

Begleiter: Dominique Vuattoux, Roland Störi<br />

Ort: Kaiserstuhl im Breisgau<br />

Thema: Natur und Wirtschaftsraum Kaiserstuhl im<br />

Breisgau<br />

2Bb<br />

Begleitperson: Angela Chiappini<br />

Ort: La Ferrière<br />

Thema: Wirtschaftswoche<br />

2GL+L-Teil (aus 2LW)<br />

Begleitpersonen: Dorothy Fagan, Sundar Henny,<br />

Bernadette Schnyder<br />

Ort: Rom<br />

Thema: Einblicke in das Leben der Ewigen Stadt<br />

von der Antike bis in die Moderne<br />

I-Teil (aus 2IS, 2ISW)<br />

Begleiter: Maro Nuber, Hugo Caviola<br />

Ort: Perugia<br />

Thema: Immersionswoche in Italien für alle<br />

2. Klassen mit Schwerpunktfach Italienisch<br />

> Bilder in der 3. Spalte auf dieser Seite<br />

2IS+2ISW+2S<br />

Begleitpersonen: Antonio Gómez, Jaime Pérez,<br />

Sabine Baer<br />

Ort: Südspanien (Cádiz)<br />

Thema: Vergleich der Kultur von Südspanien und<br />

Basel-Landschaft<br />

2LW (nur W)<br />

Begleitpersonen: Clare Jurdieu, Thomas Bircher<br />

Ort: Centro Sportivo Tenero<br />

Thema: Sports and the Human Body<br />

2MW<br />

Begleitpersonen: Urs Blindenbacher, Markus Fäs<br />

Ort: Ostello Madonna de la Fontana TI<br />

Thema: Musik-Film-Business<br />

2W<br />

Begleitpersonen: Dani Schönmann, Werner Kobe<br />

Ort: Zürcher Oberland<br />

Thema: Industrielehrpfad, Wirtschaft und Besuch<br />

ausgewählter Betriebe<br />

3KSW<br />

Begleitpersonen: Isabelle Zuber, Dennis Krüger<br />

Ort: Lugano<br />

Thema: Lugano und Umgebung<br />

Klassenlager 7.–11. Mai<br />

20<strong>12</strong> der 1. FMS-Klassen<br />

F1a<br />

Begleiter: Peter Abegglen, Peter Beerli<br />

Ort: Pfadiheim Bläsimüli,<br />

Bläsimühle 7, 8322 Madetswil ZH<br />

Thema: Kennenlernen der Region<br />

Zürcher Oberland<br />

F1b<br />

Begleitpersonen: Rebecca Harouga,<br />

Beat Zimmermann<br />

Ort: Colonie Sur-le-Vau, 2105 Travers NE<br />

Thema: Kennenlernen der Region Neuchâtel/<br />

Val de Travers in einer möglichst umfassenden<br />

Art und Weise<br />

F1c<br />

Begleiterinnen: Laura Simma, Christelle Beckrich<br />

Ort: Jugendherberge Le Bémont,<br />

2360 Le Bémont JU<br />

Thema: Natur und Kultur im Jura<br />

F1d<br />

Begleiterinnen: Isabelle Bertiller, Nicole Affolter<br />

Ort: Pfadiheim Hinterberg, 9204 Andwil SG<br />

Thema: Praktische Arbeit im Walter Zoo, Gossau<br />

> Bericht und BIlder auf Seite 23 und unten<br />

25


26<br />

3. Mai 20<strong>12</strong><br />

Jazzfestival: Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> Jazz<br />

Orchestra unter der Leitung von Michael Bürgin<br />

und Regula Gysin gehört schon fast zu den<br />

Stammformationen beim jährlichen Jazzfestival<br />

Basel. Arrangements und Ausführung verblüffen<br />

das Publikum immer wieder, dieses Mal auf dem<br />

Kasernenareal.<br />

5./6. Mai 20<strong>12</strong><br />

Sprachenwettbewerb Linguissimo: 26 Jugendliche<br />

zwischen 16 und 20 Jahren aus den vier<br />

Sprachregionen der Schweiz treffen sich in Chur<br />

zur Endrunde dieses Sprachenwettbewerbs.<br />

Hier verfassen sie Texte für Radiosendungen<br />

in zwei Sprachen. Aus der Deutschschweiz<br />

nehmen neun Jugendliche teil, und gleich drei<br />

Baselbieter aus dem <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> belegen<br />

mit ihren jeweiligen Partnern die ersten drei Plätze:<br />

Es sind dies Michelle Gschwind, Jael Sigrist<br />

und Fabian von Dungen. Wir gratulieren!<br />

7. – 11. Mai 20<strong>12</strong><br />

Reisezeit: Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> ist unterwegs;<br />

die vielen Reisen führen in alle Himmelsrichtungen.<br />

> Listen mit den Reisezielen auf S. 24 bis 27<br />

16. – 19. Mai 20<strong>12</strong><br />

Grosses Chor-Happening: Das Europäische<br />

Jugendchorfestival ist ein Höhepunkt für alle<br />

Freunde der Chormusik. Mit Zuschauerzahlen<br />

von mehr als 22000 Personen ist dieser Anlass<br />

aus dem Kulturleben von Basel und der Region<br />

nicht mehr wegzudenken. Auch unsere Schule<br />

ist Teil des Spektakels und tritt mit dem Chor<br />

und dem Kammerchor, allein und zusammen mit<br />

anderen Gymchören aus BS und BL auf.<br />

> Musikalische Ereignisse auf den Seiten 30, 31<br />

24./25. Mai 20<strong>12</strong><br />

Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />

3-tägige Bildungsreisen 1. Gym- und 2. FMS-Klassen<br />

7.–11. Mai 20<strong>12</strong><br />

1AW<br />

Begleiter: Roland Lötscher,<br />

Christian Freiburghaus<br />

Ort: München<br />

Thema: Die Stadt München<br />

> Bilder rechts auf dieser Seite<br />

1Ba<br />

Begleiterinnen: Martina Obrist,<br />

Tanja Mühleisen<br />

Ort: Strassburg<br />

Thema: Sehenswürdigkeiten und Kultur<br />

1Bb<br />

Begleiter: Dennis Krüger, Georg Gamse<br />

Ort: Freiburg im Breisgau<br />

Thema: Energiestadt, Universität, Tourismus,<br />

Schwarzwald<br />

1GL<br />

Begleitpersonen: Bernd Finkbeiner, Eva Güntert<br />

Ort: München<br />

Thema: Sehenswürdigkeiten der Stadt,<br />

KZ Dachau, Deutsches Museum<br />

1IM<br />

Begleiterinnen: Maja Ruef, Lucia Germann<br />

Ort: München<br />

Thema: Die Stadt entdecken<br />

1IS<br />

Begleiterinnen: Suzanne Forel, Karin Joachim,<br />

Corinne Gürcan<br />

Ort: Genf<br />

Thema: Grenze/Ausland<br />

1KSW<br />

Begleiter: Ivo Chiavi, Philippe Hasler<br />

Ort: Freiburg im Breisgau<br />

Thema: Stadterkundung<br />

1LZ<br />

Begleiterinnen: Rahel Graf, Fränzi Meier<br />

Ort: Como und Mailand<br />

Thema: Kunst, Architektur und Geschichte<br />

1S<br />

Begleitpersonen: Sara Rodriguez, Simon Furnivall<br />

Ort: Heidelberg<br />

Thema: Heidelberg und Umgebung kulturell<br />

erkunden<br />

1Sb<br />

Begleitpersonen: Constanze Richerdt,<br />

Alain Zumbiehl<br />

Ort: Lyon<br />

Thema: Lyon – wo der Film erfunden wurde<br />

1Wa<br />

Begleiter: Tobias Schindelholz, Didier Moine<br />

Ort: Como<br />

Thema: Sehenswürdigkeiten und Kultur<br />

1Wb<br />

Begleitpersonen: Andreas Kilberth,<br />

Michael Schär<br />

Ort: Bregenz (A)<br />

Thema: Der Bodensee – drei Länder, eine Region<br />

2KSW<br />

Begleitpersonen: Esther Kaufmann,<br />

Roman Huber<br />

Ort: Colmar<br />

Thema: Sehenswürdigkeiten, Kultur, Kanalfahrt<br />

3KSW<br />

Begleitpersonen: Isabelle Zuber, Dennis Krüger<br />

Ort: Lugano<br />

Thema: Lugano und Umgebung


Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />

Studienreisen<br />

Studienreisen 3.FMS, 3Wa<br />

7.–11. Mai 20<strong>12</strong> 26.–30. September <strong>2011</strong> 27<br />

3AB<br />

Begleitpersonen: Beat Wieland, Rebecca Loeb<br />

Ort: Amsterdam<br />

Thema: Architektur, Kultur, Sehenswürdigkeiten<br />

3B<br />

Begleiter: Daniel Zwygart, Martin Rüegg<br />

Ort: Edinburgh<br />

Thema: Die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten<br />

3BM<br />

Begleitpersonen: Jessica Dyer, Michael Bürgin<br />

Ort: Dublin<br />

Thema: Kultur, Geschichte und Gegenwart<br />

Irlands<br />

3GL<br />

Begleiter: Martin Müller, Jann Frey<br />

Ort: Edinburgh<br />

Thema: Selbstständige Organisation und Entwicklung<br />

des Programms einer Reise durch die<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

3I<br />

Begleiter: Claudio Tambini, Matthieu Penserini<br />

Ort: Edinburgh<br />

Thema: Politik, Kunst, Geschichte, Exkursionen<br />

3LW<br />

Begleitpersonen: Ruth Schneider, Lukas Bothe<br />

Ort: Fort Williams, Edinburgh<br />

Thema: Natur und Kultur Schottlands<br />

3LZ<br />

Begleitpersonen: Ursula Buchholz,<br />

Johannes Hoffner<br />

Ort: London<br />

Thema: Sehenswürdigkeiten, Geschichte und<br />

Kultur<br />

3S<br />

Begleiterinnen: Marita Del Cioppo,<br />

Yvonne Kaspar<br />

Ort: Amsterdam und Rotterdam<br />

Thema: Kultur und Sehenswürdigkeiten<br />

3SW<br />

Begleiterinnen: Sibylle Benz, Helen Stone<br />

Ort: Griechenland<br />

Thema: Das heutige Griechenland in der europäischen<br />

Union. Geschichte und Gegenwart des<br />

Landes zwischen Orient und Okzident. Venedig<br />

als Teil des byzantinischen Reiches. (Es blieb bei<br />

der Planung von Venedig …)<br />

> Bericht und Bilder auf Seite 28 und unten<br />

3Wb<br />

Begleitpersonen: Jolanda Gerber,<br />

Florentin Meyer<br />

Ort: Prag<br />

Thema: Entdeckung von Prag mit seiner<br />

Architektur, Kultur und Geschichte<br />

F3a<br />

Begleitpersonen: Martin Münch, Daniela Beck<br />

Ort: Berlin<br />

Thema: Kultur und Geschichte<br />

F3b<br />

Begleitpersonen: Hansueli Müller, Simone Wyss<br />

Ort: Prag<br />

Thema: Kennenlernen einer unbekannten Stadt<br />

> Bilder auf dieser Seite<br />

F3c<br />

Begleitpersonen: Lucia Germann,<br />

Peter Abegglen<br />

Ort: Amsterdam<br />

Thema: Die Stadt und ihre wichtigsten<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

F3d<br />

Begleitpersonen: Philipp Hasler,<br />

Christelle Beckrich<br />

Ort: Nizza<br />

Thema: Französische Küche und<br />

Parfümherstellung<br />

3Wa<br />

Begleitpersonen: Reto Güdel, Helen Stone<br />

Ort: Barcelona<br />

Thema: La vibrante ciudad de Barcelona –<br />

Cultura Catalunya


28<br />

Eine gerettete Bildungsreise<br />

Die Klasse 3SW unterwegs nach Griechenland<br />

Im Vorfeld war Griechenland in aller<br />

Munde. Wäre es gefährlich für eine<br />

Bildungsreise? Schon in der 1. Klasse<br />

hatte die Klassenlehrerin Sibylle Benz<br />

deden Schüleinnen und Schülern gesagt,<br />

dass sie Griechenland in- und<br />

auswendig kenne ... Die 3SW wollte<br />

nach Griechenland. Pläne wurden geschmiedet:<br />

Reise mit dem Zug nach<br />

Italien, Fähre nach Patras, Übernachtungen<br />

in Nafplio (Peloponnes), viel<br />

Zeit für die Antike und ein Tagesausflug<br />

mit Shopping ins – gemäss<br />

Nachrichten – revoltierende Athen.<br />

Gemütliche Rückreise übers Meer<br />

nach Venedig mit romantischen Gondelfahrten<br />

zum Abschluss.<br />

Wir kamen bis Ancona. Wo war die<br />

Fähre?<br />

Der Regen und die Nacht fielen über<br />

die Stadt, Sibylle Benz überfiel die<br />

Hafenbehörden. Das griechische<br />

Fährunternehmen hatte unser Schiff<br />

annulliert, hatte uns vergessen, das<br />

Reisebüro hatte auch nicht mehr<br />

an die Klasse aus <strong>Liestal</strong> gedacht ...<br />

Die Wirtschaftskrise wurde real. Ein<br />

langer Abend, eingeschleust in den<br />

Hochsicherheitshafen, gefangen hinter<br />

den Gittern, die Flüchtlinge daran<br />

hindern sollten, Italien zu betreten.<br />

Aber für Schweizer/-innen mit einer<br />

griechischsprachigen Klassenlehrerin<br />

war schliesslich eine Lösung in<br />

Sicht: Ein Schiff nahm uns auf, Erstklasskabinen<br />

für alle, Sonnenbad auf<br />

Deck, Konferenzraum für Vorträge,<br />

Abreise am nächsten Tag. Einen<br />

Tag später als geplant kamen wir<br />

glücklich im sonnigen Griechenland<br />

an. Flexibilität wurde zum Motto der<br />

Reise, ob Hotelbesitzerin, Busfahrer,<br />

Schüler/-innen, Lehrer/-innen oder<br />

Schulleitung: Alle boten uns etwas,<br />

das nicht den Plänen entsprach. Wir<br />

konnten stundenlang im kleinen,<br />

alten Bus herumfahren, konnten das<br />

wunderhübsch eingerichtete Hotel<br />

in Nafplio länger bewohnen, fuhren,<br />

statt auf dem Peloponnes zu bleiben,<br />

nach Volos, wo wir uns sonnten und<br />

uns im Meer erfrischten, bis wir<br />

schliesslich in Thessaloniki im Norden<br />

Griechenlands ein Flugzeug nach<br />

Basel besteigen durften. Zwischendurch<br />

besuchten wir das antike Theater<br />

Epidauros (Gesang von Dilek und<br />

Cédric), die Ruinen der Stadt Mykene<br />

aus vorklassischer Zeit, den Kanal<br />

von Korinth und die Akropolis im gemütlich<br />

ruhigen Athen. Reichhaltige<br />

griechische Spezialitäten und ein<br />

Besuch in einer museumsreifen Bar,<br />

in der Florian mit Begleitung Gitarre<br />

spielte, rundeten die Erfahrungen ab.<br />

Doch die italienische Hafenpolizei<br />

zu Reisebeginn war der 3SW nicht<br />

Abenteuer genug: Nachdem die halbe<br />

Klasse in einer filmreifen Verfolgungsjagd<br />

dem Dieb ein gestohlenes<br />

Portemonnaie nicht hatte entreissen<br />

können, endete der Ausflug nach<br />

Athen auf dem Polizeiposten, wo die<br />

Klassenlehrerin mit den Behörden<br />

nochmals griechisch sprechen musste.<br />

Helen Stone<br />

Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs


Hanspeter Fritschi und Anne Sprunger gehen in Pension.<br />

Nah und fern, eng und weit – zur Pensionierung von<br />

Hanspeter Fritschi<br />

Fröstelnd und mit einem reichlich flauen Gefühl<br />

im Magen wartet Hanspeter Fritschi 1996<br />

an einem unfreundlichen Spätwintertag auf den<br />

Bus, der ihn zusammen mit gut 100 Lehrerinnen<br />

und Lehrern des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> nach Colmar<br />

bringen wird. Hanspeter weiss, dass sich<br />

das besagte <strong>Gymnasium</strong> dort ein Leitbild erarbeiten<br />

soll. Sonst weiss er von seinem künftigen<br />

Arbeitsort fast nichts und von seinen zukünftigen<br />

Kollegen kennt er keinen einzigen.<br />

Wie gesagt: Das Gefühl im Magen ist flau, aber<br />

längst nicht so flau wie damals, 1961, als er<br />

als 13-Jähriger zum ersten Mal auf dem Weg<br />

in das Innerschweizer Internat war, das in den<br />

folgenden 7 Jahren sein Zuhause sein sollte.<br />

Eigentlich hätte das Bürschchen aus dem Laufental<br />

seinen schulischen Werdegang ja lieber in<br />

Basel fortgesetzt. Da man aber im Hause Fritschi<br />

den Bub den Verlockungen der Stadt (zum Beispiel<br />

den faszinierenden, neuartigen Rolltreppen<br />

in der «Rheinbrücke», heute Manor) nicht aussetzen<br />

wollte, musste er ins Internat: Dort gabs<br />

kein Radio, kein Fernsehen, keine unkontrollierte<br />

Freizeit, dafür immerhin Sport, Theaterspiel und<br />

Musizieren. Ein ungeahntes Freiheitsgefühl stellte<br />

sich ein, wenn man (unerlaubterweise) auf der<br />

Flaniermeile von Stans (bestehend aus 1 Bäckerei<br />

und 1 Beiz) war, gefolgt vom Nervenkitzel,<br />

wie man wohl unbemerkt wieder ins Internat<br />

hineinkomme.<br />

Wie gesagt: Das Gefühl im Magen ist flau, vielleicht<br />

aber nicht ganz so flau wie im Februar<br />

1984, als Hanspeter mit noch wackeligem Portugiesisch<br />

zum ersten Mal in São Paulo vor einer<br />

Klasse stand. Seine Stelle in der Schweiz hatte<br />

er gekündigt, seine Frau und sein wenige Tage<br />

alter Sohn reisten erst später nach. Brasilien<br />

wurde für die junge Familie eine wunderschöne<br />

Zeit. Die latente Angst vor der Kriminalität, das<br />

Leben hinter Mauern und mit Wächtern waren<br />

aber mehr als ein Wermutstropfen, sodass die<br />

Familie 1989 in die Schweiz zurückkehrte.<br />

Nach einem Zwischenspiel am Lehrerseminar<br />

<strong>Liestal</strong> setzt Hanspeter nun, 1996, seinen<br />

Fuss in die Tür des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>. Der<br />

ruhige, nie laut sprechende Kollege wird vom<br />

Kollegium gut aufgenommen werden. Er wird<br />

denken, er sei streng und ein bisschen autoritär;<br />

von seinen Schülern hingegen wird er<br />

als zwar verbindlich, aber verständnisvoll und<br />

liebenswürdig geschätzt werden. Ein kleines,<br />

aber permanentes Ärgernis wird das Littering<br />

seiner Klientel in seinem Schulzimmer sein –<br />

und die diesbezügliche Unempfindlichkeit der<br />

Kollegen, die «sein» Zimmer mitbenützen.<br />

Aber noch ist es nicht so weit. Der Bus kommt.<br />

Markus Fäs<br />

Liebe Anne<br />

Man spricht zuweilen von wohlverdientem Ruhestand.<br />

Dies klingt bei dir mit Verlaub wie ein Anachronismus.<br />

Nicht wegen des Wortes wohlverdient,<br />

man verstehe mich hier richtig, wohlverdient<br />

hast du den Ruhestand auf alle Fälle.<br />

Du hast unser <strong>Gymnasium</strong> mit unermüdlicher Energie<br />

zu einem musischen <strong>Gymnasium</strong> gemacht, hast<br />

Visionen gehegt, gepflegt und immer wieder auf die<br />

Bühne gebracht.<br />

Du hast Schülerinnen und Schülern Auftritte ermöglicht,<br />

von denen sie selbst heute noch als gestandene<br />

Lehrer/-innen zehren; und dies ist ja bekanntlich<br />

nicht die einfachste Klientel.<br />

Du sprudelst nur so vor Musizierlust und hast ein<br />

untrügerisches Auge für Talente. Deine gedankliche<br />

Geschwindigkeit gleicht einem TGV auf den<br />

Geleisen der Waldenburgerbahn. Und dein pädagogisches<br />

Herz schlägt so heftig wie der Pauken-<br />

schlag in Haydns gleichnamiger<br />

Sinfonie.<br />

Du bist unersetzlich und unvergleichlich.<br />

Das Musiklager in Schwarzsee<br />

wäre ohne dich nie zustande<br />

gekommen. Vor 15<br />

Jahren hast du es ins Leben<br />

gerufen.<br />

Du hast Opern aufgeführt, Uraufführungen<br />

verschiedener<br />

bedeutender Komponisten<br />

und Komponistinnen im <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Liestal</strong> zu Gehör gebracht<br />

und Thementage (zum<br />

Beispiel Renaissance) mit der<br />

ganzen Schule durchgeführt.<br />

Dies alles macht dich sehr<br />

wertvoll und dies alles wird<br />

uns am <strong>Gymnasium</strong> fehlen.<br />

Jetzt wird es ruhiger am <strong>Gymnasium</strong>.<br />

Aber sicher nicht ruhiger<br />

in Delft! Wir freuen uns<br />

schon auf die Konzerthinweise.<br />

Was wirst du wohl dort zustande<br />

visionieren: Die erste<br />

bechorte Rakete zum Mars?<br />

Liebe Anne, herzlichen Dank!<br />

Für die Schüler/-innen und<br />

Lehrer/-innen des <strong>Gymnasium</strong>s<br />

und die vielen hocherfreuten<br />

Zuhörer/-innen,<br />

Michael Bürgin,<br />

Fachschaft Musik<br />

29


30<br />

Susanne Kaufmann:<br />

Abschied und Weiterarbeit<br />

Auf Ende des Schuljahres <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong> hat<br />

Susanne Kaufmann-Strübin ihre Arbeit<br />

als Biologielehrerin unseres <strong>Gymnasium</strong>s<br />

auf eigenen Wunsch beendet. Seit<br />

einigen Jahren schon unterrichtete sie<br />

nur noch in einem kleinen Pensum, denn<br />

sie engagierte sich mit einem zweiten<br />

beruflichen Standbein für das Projekt<br />

«Ökologischer Ausgleich» des Kantons<br />

Baselland. Dieses äusserst erfolgreiche<br />

Projekt wird sie weiterführen. Daneben<br />

wird sie die freigewordenen Energien in<br />

Grosskinder und den hofeigenen Wein-,<br />

Obst- und Landschaftsbau stecken.<br />

Susanne, du warst aufgrund des kleinen<br />

Pensums in den letzten Jahren in<br />

unserer Fachschaft nicht mehr so präsent.<br />

Die älteren Semester (zu denen<br />

ich massgeblich gehöre), erinnern sich<br />

aber bestens an die vielen, vielen gemeinsamen<br />

Projekte. Da die Schwerpunkte<br />

resp. Hobbys von uns älteren<br />

Biologielehrpersonen bei der Feld- und<br />

Waldbiologie lagen, organisierten wir in<br />

der Freizeit und in den Ferien manche<br />

Weiterbildung innerhalb der Schweiz<br />

und im Ausland. Du hast diese Projekte<br />

oft mitorganisiert. Danke vielmals!<br />

Ob Pflanzen, Vögel, Heuschrecken, Pilze<br />

oder Weinbau, wir waren mit Leib und<br />

Seele dabei. Dies ging so weit, dass sogar<br />

unsere Familien einbezogen wurden.<br />

Diese intensiven Erlebnisse bereicherten<br />

unsern Schulalltag und gaben uns<br />

auch einen Zusammenhalt, der bei schulischen<br />

Diskussionen sehr hilfreich war.<br />

Susanne, du warst eine Lehrerin mit<br />

Herz und Seele. Der Unterricht fand bei<br />

dir nicht im Glashaus statt, die Inhalte<br />

wurden durch deine vielen Bezüge zum<br />

täglichen Leben sehr konkret. Du hieltst<br />

auch nie viel von grossen Theorien (zum<br />

Beispiel zur Umweltbedrohung): Den<br />

gewissenhaften Umgang mit unserer<br />

Umwelt hast du den Schülerinnen und<br />

Schülern, aber auch uns Lehrpersonen<br />

tagtäglich und nachhaltig vorgelebt. Danke<br />

auch dafür!<br />

Susanne, wir wünschen dir weiterhin<br />

Erfolg in deinem Projekt «Ökologischer<br />

Ausgleich». Dir und deiner immer grösser<br />

werdenden Familie wünschen wir<br />

weiterhin gute Gesundheit und uns verbleibenden<br />

Lehrpersonen, dass wir den<br />

Kontakt zu dir nicht ganz verlieren.<br />

Für die Fachschaft Biologie<br />

Dani Zwygart<br />

m ums ui<br />

Musik im Schuljahr <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong> –<br />

Die Schülerinnen und Schüler waren<br />

im vergangenen Schuljahr<br />

<strong>2011</strong>/20<strong>12</strong> an vielen musikalischen<br />

Sternstunden beteiligt. Einige fanden<br />

viel beachtet vor einem zahlreichen<br />

Publikum statt, manche<br />

ereigneten sich en passant. Andere<br />

wiederum geschahen abseits der<br />

grossen Scheinwerfer im kleinen<br />

Rahmen, etwa wenn in der Klavierstunde<br />

ein zartes Piano auf Anhieb<br />

gelang, wenn in einem FMS-Projekt<br />

aus einem spontanen Musiziereinstieg<br />

ein Klassenkonzert entstand<br />

oder wenn der selbst gesungene<br />

Klang einer Singklasse alle Betei-<br />

ligten verblüffte.<br />

Bei all diesen Sternstunden stand<br />

und steht immer neben einer grossen<br />

Vorbereitung das Wagnis dahinter,<br />

dass das Vorhaben auch scheitern<br />

könnte. Vielleicht ist es aber<br />

gerade der riskante Gang aufs Glatteis,<br />

der – erfolgreich gemeistert –<br />

für den besonderen Moment und<br />

die besondere Wirkung bei Ausführenden<br />

und Publikum verantwortlich<br />

ist.<br />

Ein solcher besonderer Moment sei<br />

hier stellvertretend für viele andere<br />

erwähnt. Er ereignete sich am 5. Mai<br />

20<strong>12</strong>: Im Rahmen des Europäischen<br />

Jugendchorfestivals Basel bekam<br />

der Kammerchor <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

die Chance, als Ansingchor in<br />

zwei «Offenen Singen» mit dem<br />

renommierten Schweizer Chorleiter<br />

Michael Gohl zusammenzuarbeiten.<br />

Die Nervosität stieg, als der


sk imku s i k<br />

immer ein Gang aufs Glatteis<br />

Maestro an jenem Samstagmorgen<br />

in der Aula des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong><br />

mit wohlwollend kritischem Blick<br />

unserer ersten Kostprobe zuhörte.<br />

Die Verwunderung war gross, als<br />

danach zuerst einmal mit viel Sorgfalt<br />

der Gang auf die Bühne geprobt<br />

wurde. Wir lernten, das Private und<br />

Alltägliche zurückzulassen und uns<br />

vollkommen auf die gestellte Aufgabe<br />

zu konzentrieren. Wir arbeiteten<br />

viel mit Bewegungen und kleinen<br />

Choreografien. Alle Lieder mussten<br />

auswendig vorgetragen werden. Es<br />

war sehr spannend, zu beobachten,<br />

wie sich in kurzer Zeit der Klang<br />

des Chors veränderte, und dies notabene<br />

mit einem Repertoire, das<br />

aus einfachen Liedern und Kanons<br />

bestand, und mit Sängerinnen und<br />

Sängern, die vor wenigen Monaten<br />

zum ersten Mal in ihrem Leben in<br />

einer solchen Chorformation mitgesungen<br />

hatten.<br />

Gestärkt durch diese Erfahrungen<br />

stürzten sich während der Auffahrtswoche<br />

zwischen dem 17. und<br />

19. Mai 20<strong>12</strong> rund 30 begeisterte<br />

Sängerinnen und Sänger in das<br />

Abenteuer. Beim Strassensingen<br />

teilten wir die Bühnen mit erstklassigen<br />

Chorformationen aus ganz<br />

Europa, und bei den beiden «Offenen<br />

Singen» durften wir in der<br />

bis auf den letzten Platz besetzten<br />

Martinskirche in Basel das Gelernte<br />

wagen – der Gang aufs Glatteis hat<br />

sich gelohnt!<br />

Michael Zumbrunn<br />

Foto EJCF 31


32<br />

Von Mahagonny zu Axolotl<br />

Der Kapitalismus als Hurrikan. So wie wir heute Zeitungsberichte<br />

über Stürme in der Karibik und in Asien lesen, so las<br />

auch Bert Brecht im Jahre 1926 Berichte über einen Hurrikan,<br />

der die Stadt Miami verwüstete. Der Dramatiker liess sich von<br />

allen möglichen Eindrücken der 1920er-Jahre inspirieren, und<br />

sein grosses Interesse am Hochkapitalismus der 20er-Jahre<br />

verband er mit dem Motiv der Naturkatastrophen und deren<br />

Bedrohung für die Menschheit. Gier, Misswirtschaft, Missgunst,<br />

Hedonismus, Sex und Alkohol, grenzenloser Egoismus,<br />

gepaart mit dem ewigen amerikanischen Märchen vom<br />

Unternehmertum und vom grenzenlosen Aufstieg zu Ruhm<br />

und Reichtum, prägten diese moderne Oper und die <strong>Liestal</strong>er<br />

Inszenierung.<br />

Der Theaterkurs und die damalige 3MW haben sich seit Februar<br />

<strong>2011</strong> intensiv mit Texten zu folgenden Themen auseinandergesetzt:<br />

Die Suche nach der idealen Stadt und Lebensform,<br />

Käuflichkeit in jeder Hinsicht, die Macht des Geldes und<br />

die Ohnmacht der Besitzlosen. Die Beteiligten wollten Brecht<br />

als Ausgangspunkt für ein Projekt nehmen, das auch aktuelle<br />

und eigene Texte beinhaltete. So entstand ein Theaterstück<br />

als Montage mit Texten von Schülern/-innen, aus Helene Hegemanns<br />

«Axolotl Roadkill» und auch aus Laura De Wecks<br />

«Lieblingsmenschen».<br />

Michael Bürgin sorgte mit einem vierköpfigen Chor und einem<br />

kleinen Ensemble (Streichquartett plus Perkussion) für die originelle,<br />

eigenständige Umsetzung der Weill’schen Musik. Dieser<br />

musikalische Bogen des Ensembles aus der 4MW war ein<br />

wichtiger und prägender Part der ganzen Inszenierung.<br />

Lukas Bothe kreierte für dieses grosse Projekt eine Videoinstallation,<br />

wie ma sie bis anhin am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> noch<br />

nie zu sehen bekommen hatte. Seine Bildschirmgrafiken und<br />

scherenschnittartigen Collagen verliehen dem Musiktheaterprojekt<br />

etwas Filmartiges, das emotional sehr stark wirkte.<br />

In vier Inszenierungen (9. – <strong>12</strong>. September <strong>2011</strong>) liessen sich<br />

im Treppenhaus des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> über 720 Zuschauer<br />

vom Bilderreigen, von der Musik und vom Schauspiel begeistern.<br />

Die Reaktionen auf dieses Musiktheater waren euphorisch.<br />

Die Aktualisierung Brechts scheint gelungen zu sein.<br />

Urs Blindenbacher<br />

Mahagonny<br />

Brecht Axol


otl<br />

Kino<br />

Kultur<br />

Tag 20<strong>12</strong><br />

Am 17. Januar 20<strong>12</strong> ging<br />

zum dritten Mal der Kinokulturtag<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s<br />

<strong>Liestal</strong> über die<br />

Bühne. Auch in diesem<br />

Jahr konnten sich wieder<br />

alle 2. Klassen einen<br />

Tag lang mit den Genres<br />

Dokumentarfilm, Animationsfilm,<br />

Kurzfilm und<br />

Spielfilm auseinandersetzen.<br />

Die Zusammenarbeit<br />

mit Suzanne Schweizer<br />

vom kultkino Basel lief<br />

wiederum hervorragend<br />

und führte dazu, dass sich<br />

die Schüler/-innen nicht<br />

nur mit aktuellem Filmschaffen<br />

aus der Schweiz,<br />

sondern auch mit Regisseuren,<br />

Filmleuten<br />

aus der Produktion, mit<br />

Diplomanden der Filmhochschule<br />

Luzern, mit<br />

Kritikern und Schauspielern<br />

auseinandersetzen<br />

konnten. Vor allem der erfolgreiche<br />

Spielfilm «Der<br />

Verdingbub», aber auch<br />

«OffBeat» kamen bei den<br />

300 Schülern/-innen und<br />

etwa 25 Lehrern/-innen<br />

sehr gut an. Auch die von<br />

Lukas Bothe zusammengestelltenAnimationsfilme<br />

haben eine grosse<br />

Fangemeinde bei den<br />

Schülern/-innen gefunden.<br />

Urs Blindenbacher<br />

«Tschipo»<br />

Während der Maturprüfungen<br />

im November <strong>2011</strong> fanden als<br />

würdiger Abschluss des Wahlkurses<br />

«Puppenspiel & Musik»<br />

zwei Aufführungen des vom<br />

Kurs selbst redigierten Stückes<br />

«Tschipo» von Franz Hohler<br />

statt.<br />

Die Wahlkursteilnehmerinnen<br />

haben in Gruppen von der Musik<br />

über die Bühne bis zu den<br />

sehr fantasievollen Stabpuppen<br />

alles selber geplant, gebaut,<br />

einstudiert und auf die Bühne<br />

gebracht.<br />

Das erste Semester des Kurses<br />

wurde ganz dem Puppenspiel<br />

gewidmet, zum Teil unter kundiger<br />

Anleitung des ehemaligen<br />

Leiters des Marionettentheaters<br />

Basel Wolfgang Burn (Bild oben<br />

links). Die Theorie des Puppentheaters<br />

und der Bau eigener Figuren<br />

gehörten auch dazu.<br />

Die erste Aufführung besuchten<br />

mehrere Primarschulklassen der<br />

umliegenden Gemeinden, die<br />

zweite gehörte den Angehörigen<br />

und Freunden.<br />

Es war für uns alle sehr schön,<br />

zu beobachten, wie sich das altersdurchmischte<br />

Publikum mit<br />

viel Gelächter, grosser Aufmerksamkeit<br />

und tosendem Applaus<br />

bei den jungen Spielerinnen für<br />

ihr tolles Engagement und ihr<br />

gutes Spiel bedankte.<br />

Lukas Bothe, Michael Bürgin<br />

33


34<br />

<strong>2011</strong><br />

Matur<br />

4A<br />

Aliu Butrint<br />

Amrein Martin<br />

Bähler Alcide<br />

Bender Caroline<br />

Bieder Florentin<br />

Breitenstein Manuel<br />

Ehrat Samuel<br />

Fankhauser Miriam<br />

Nyffenegger Samuel<br />

Ritz Christian<br />

Schöpfer Sarah<br />

Steiner Sebastian<br />

Suter Julian<br />

Wagner Dominik<br />

Weber Dominic<br />

Wieser Eva<br />

4Ba<br />

Bosshard Patrick<br />

Cordasco Vanessa<br />

Fuchs Mirjam<br />

Gianella Valentino<br />

Giger Raoul-Dominique<br />

Grieder Silvia<br />

Gruber Lukas<br />

Huber Christian<br />

Kurz Anja<br />

Merlo Isabel<br />

Misteli Benjamin Luca<br />

Pereira Celine<br />

Perrinjaquet Yasmine<br />

Steiner Markus<br />

von Arb Michael<br />

Widmer David<br />

Wyss Alexander<br />

Wyss Ole<br />

4Bb<br />

Abazi Besfort<br />

Heggli Irina<br />

Hillenbrand Almuth<br />

Kunz Myriam<br />

Meyer Larissa<br />

Pauli Matthias<br />

Savic Predrag<br />

Schwaller Tobias<br />

Somlo Séverine<br />

Spielhofer Gian<br />

Stampfli Nadine<br />

Stohler Simon<br />

Tomka Tomas<br />

Wicki Basil<br />

4GL<br />

Abt Timon<br />

Allemann Meret<br />

Berger Benjamin<br />

Bouaouina Sofian<br />

Freiburghaus Sophie<br />

Galli Jasmin<br />

Grüter Laura<br />

Ilchmann Larissa<br />

Jutzi Rebecca Daniela<br />

Kaufmann Denise<br />

König Gabriel<br />

Lachappelle Sina<br />

Müller Angela<br />

Nyfeler Nicole<br />

Roth David<br />

Schlatter Ladina<br />

Schmid Srijana<br />

Siminichina Irina<br />

Thommen Emanuel<br />

von Allmen Luca<br />

4IS<br />

Beutling Nina<br />

Evéquoz Valérie<br />

Gallana Syrina<br />

Giallombardo Gabriela<br />

Käser Philine<br />

Keusen Patricia<br />

Kohler Rahel<br />

Kürsteiner Rahel<br />

Muheim Andreas<br />

Navarro Dalla Favera Rafael<br />

Schönenberger Céline<br />

Sohn Steven<br />

von Siebenthal Julia<br />

Wellauer Maren<br />

Winkler Melanie<br />

4IZ<br />

Balzer Sarah<br />

Birrer Anja<br />

Buser Tabitha<br />

Eberhard Melanie<br />

Erny Jana<br />

Fässler Corina<br />

Häfelfinger Andrea<br />

Jungo Larissa<br />

Juvet Marie-Laure<br />

Kipfer Enja<br />

Marxer Livia<br />

Nägelin Carmen<br />

Rudin Lisa<br />

Schönenberger Manuela<br />

Simon Andrea<br />

Singh Serena<br />

Steffen Tabea<br />

Striebel Max<br />

Walter Ramona<br />

4LW<br />

Baumgartner Philipp<br />

Baur Séverine Olivia<br />

Boog Severin<br />

Crignola Lucio<br />

Gerber Melissa<br />

Groelly Lisa<br />

Heller Kevin<br />

Hemmig Annika<br />

Hunziker Julia Maria<br />

Jakob Tamara<br />

Lavina Luca<br />

Meister Rebecca<br />

Ramstein Timon<br />

Schulz Miriam<br />

Seiler Marco<br />

Senn Michael<br />

Sidler Luzius<br />

Singeisen Corinne<br />

Stäger Céline<br />

Thommen Vera<br />

Vollenweider Alena<br />

Vonmont Seraina<br />

Zanella Patricia<br />

4MW<br />

Binggeli Sophia Anna<br />

Feehan Alice<br />

Fitzé Chantale<br />

Gugelmann Tessa<br />

Hermann Rebekka<br />

Hirsbrunner Jasmin<br />

Hofer Pascal<br />

Isch Salome<br />

Kalan Sirin<br />

Marti Samira<br />

Messner Thomas<br />

Michel Flurin<br />

Plattner Mirjam<br />

Preisig Simon<br />

Rickli Michael<br />

Ritschl Amélie<br />

Schär Nikolaos<br />

Schweizer Seraina<br />

Spinnler Dominique<br />

Surer Tanja<br />

Thommen Nicole<br />

Travella Gilda<br />

4S<br />

Allemann Alexandra<br />

Frey Jordan<br />

Gass Julia<br />

Gysin Marina<br />

Lehner Anina<br />

Liechti Caroline<br />

Lüdin Rebekka<br />

Mächler Eveline<br />

Meier Julia<br />

Munz Chantal<br />

Ott Anna<br />

Plattner Florian<br />

Powell Rhiannon<br />

Speich Isabelle<br />

Straumann Lea<br />

Völlmin Daniel<br />

Völlmin Marissa<br />

4Sb<br />

Beyeler Rebecca<br />

Branca Sara<br />

Büchi Anja<br />

Grossrieder Daphne<br />

Gugelmann Mélanie<br />

Hoeks Rebekah<br />

Hofer Jelscha<br />

Laube Cyrill<br />

Lienhard Yasodhara<br />

Schneeberger Dominik<br />

Stauber Selina<br />

Tharayil Sarina<br />

4Wa<br />

Aeschbach Roy<br />

Baumgartner Nicole<br />

Britt Oliver<br />

Filipovic Filip<br />

Fluri Joshua<br />

Gajic Stefan<br />

Heinimann Patrizia<br />

Inkaya Mazlum Dogan<br />

Jäger Alina<br />

Papini Sebastiano<br />

Rolli Tanja<br />

Schär Noëmie<br />

Schärer Julian<br />

Tomas Denis<br />

Wehrli Stefan<br />

4Wb<br />

Bächli Marco<br />

Bourbia Nourelhouda<br />

Buchwalder Stefan<br />

Cairoli Céline<br />

Chamas Firass<br />

Dürst Matthias<br />

Grieder Maya<br />

Gück Moritz<br />

Inkaya Dilan<br />

Kaiser Stefan<br />

Meerstetter Sarina<br />

Molleyres Olivia<br />

Odermatt Till<br />

Perner Etienne<br />

Rüttimann Pascale<br />

Schmassmann Philip<br />

Steinmann Matthias<br />

Stich Silvan<br />

Wiederkehr Manuel<br />

5KSW<br />

Brogli Sandro<br />

Eglin Micha<br />

Grieder Sereina<br />

Matter Ladina<br />

Mattle Sabrina<br />

Meier Lukas<br />

Mösch Rahel<br />

Roth Dominik<br />

Shillova Arta<br />

Uebersax Jonas


Anzahl Kandidatinnen und Kandidaten 223<br />

Prüfung bestanden 220<br />

Prüfung nicht bestanden 3<br />

Anzahl Kandidatinnen und Kandidaten<br />

nach Schwerpunkten und Geschlecht<br />

Profil Frauen Männer Total<br />

A (Anwendungen Mathematik/Physik) 4 <strong>12</strong> 16<br />

B (Biologie und Chemie) 13 19 32<br />

G (Griechisch) 5 1 6<br />

I (Italienisch) 14 0 14<br />

L (Latein) 16 8 24<br />

M (Musik) 13 4 17<br />

S (Spanisch) 32 8 40<br />

W (Wirtschaft und Recht) 21 36 57<br />

Z (Bildnerisches Gestalten) 13 1 14<br />

Total 131 89 220<br />

In Prozenten 59,5% 40,5% 100%<br />

Ränge, erreichte Punkte<br />

und Notendurchschnitte<br />

Steven Sohn, 4IS 76 Punkte Ø 5,85<br />

Gabriela Giallombardo, 4IS 74,5 Punkte Ø 5,73<br />

Julia Maria Hunziker, 4LW 74 Punkte Ø 5,69<br />

Philip Schmassmann, 4Wb 73,5 Punkte Ø 5,65<br />

Tabitha Buser, 4IZ 73 Punkte Ø 5,62<br />

Michael von Arb, 4Ba 71,5 Punkte Ø 5,50<br />

Noëmie Schär, 4Wa 71,5 Punkte Ø 5,50<br />

Eva Wieser, 4A 71 Punkte Ø 5,46<br />

Sofian Bouaouina, 4GL 71 Punkte Ø 5,46<br />

Larissa Ilchmann, 4GL 71 Punkte Ø 5,46<br />

Patricia Keusen, 4IS 71 Punkte Ø 5,46<br />

Corinne Singeisen, 4LW 71 Punkte Ø 5,46<br />

Céline Schönenberger, 4IS 70,5 Punkte Ø 5,42<br />

Lea Straumann, 4S 70 Punkte Ø 5,38<br />

Preisträgerinnen und Preisträger<br />

Novartis-Preis Sofian Bouaouina, 4GL<br />

Philip Schmassmann, 4Wb<br />

Naturwissenschaftspreis Ole Wyss, 4Ba<br />

Preis der modernen Sprachen Steven Sohn, 4IS<br />

Lateinpreis Laura Grüter, 4GL<br />

Sozialpreis Samira Marti, 4MW<br />

Musikpreis Patricia Zanella, 4LW<br />

Kulturpreis Amélie Ritschl, 4MW<br />

35


36<br />

20<strong>12</strong><br />

FMS-Abschluss<br />

Klasse F3a<br />

Aquino Furcal Enercis<br />

Bassano Jessica<br />

Beurret Constance<br />

Beurret Marie<br />

Canonica Raffaela<br />

Guldimann Manuel<br />

Keskin Melek<br />

Knus Arianne<br />

Lenherr Marco<br />

Loureiro Adelaide<br />

Pereira Ivan<br />

Rudin Sarah<br />

Schaub Daniela<br />

Schaub Lara<br />

Sivarajah Vanithasri<br />

Turek Daniela<br />

Veltman Joshua<br />

Wenger Valerio<br />

Werthmüller Rebecca<br />

Klasse F3c<br />

Bachmann Martina<br />

Balci Irem<br />

Ernst Sabrina<br />

Etter Chantal<br />

Fasolin Elena<br />

Gentsch Svenja<br />

Gisin Julia<br />

Ilijevska Ivana<br />

Kërtoku Mirjeta<br />

Leuenberger Anja<br />

Manser Eva Julia<br />

Muvunyi Gloria<br />

Ratnitsky Avital<br />

Rink Miriam<br />

Roggli Angela<br />

Sadikaj Valentina<br />

Schaffner Iris<br />

Spinnler Nicole<br />

Tirri Simona<br />

Tschümperlin Delia<br />

Wenger Isabelle<br />

Klasse F3b<br />

Beurret Odile<br />

Beyeler Steven<br />

Brunner Jasmin<br />

Bürgi David<br />

Erhart Patrizia<br />

Flubacher Claudio<br />

Gamper Anja<br />

Gisin Melanie<br />

Kohler Anja<br />

Mustafa Linda<br />

Rattaggi Oriana<br />

Sperisen Angelika<br />

Thommen Beatrice<br />

Wenger Patricia<br />

Klasse F3d<br />

Aebi Alexandra<br />

Blapp Tanja<br />

Buser Stephanie<br />

Camporesi Andreina<br />

Fistik Ezgi<br />

Gerber Kim<br />

Grollimund Sarah<br />

Hanafi Sumeya<br />

Jocher Silja<br />

Maissen Deborah<br />

Meier Céline<br />

Müller Selina<br />

Prock Anna Maria<br />

Rodriguez Lucia<br />

Rudin Tabea<br />

Schär Silvia<br />

Schwaller Livia<br />

Sutter Nathalie<br />

Tschopp Fabia<br />

von Allmen Selina<br />

Punktzahlen<br />

Alexandra Aebi, F3d 60,0 Punkte<br />

Julia Gisin, F3c 59,5 Punkte<br />

Daniela Schaub, F3a 57,5 Punkte<br />

20<strong>12</strong><br />

Fachmaturitätsabschluss<br />

Gesundheit<br />

Bader Stefanie<br />

Bolcato Laura<br />

Erni Daniela<br />

Hasler Jasmin<br />

Kamber Sven<br />

Lüdin Sara<br />

Röthlisberger Elia<br />

Sonderegger Jonas<br />

Speiser Tobias<br />

Stalder Manuela<br />

Kunst<br />

Aebi Claudia<br />

Baumgartner Aline<br />

Cartillone Veronica<br />

Cladé Lukas<br />

Faseth Marco<br />

Knecht Claudia<br />

Köberl Susanna<br />

Maurer Rebecca<br />

Schmidhalter Christian<br />

Weibel Mathias<br />

Wüest Julia<br />

Pädagogik<br />

Capar Hazal<br />

Degen Ruth<br />

Dyck Viviane<br />

Felix Tania<br />

Gass Sabrina<br />

Grütter Valérie<br />

Heath Megan<br />

Herrmann Rebekka<br />

Hofer Stefanie<br />

Kapp Tamara<br />

Muheim Dominik<br />

Schläpfer Katrin<br />

Schnyder Fabian<br />

Schürch Julia<br />

Weiss Dimitri<br />

Wipf Richard<br />

Soziales<br />

Bürki Linda<br />

Häfelfinger Fabienne<br />

Hanauer Salomé<br />

Hartmann Damaris<br />

Meier Janice<br />

Ruch Laura<br />

Wögerbauer Tatjana<br />

Yildiz Yeter


Fachmaturität Gesundheit<br />

Fachmaturitätsarbeiten<br />

Fachmaturitätsschule – Fachmaturitätsarbeiten der 4 Berufsfelder im Schuljahr <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong><br />

Bader Stefanie (Chiavi Ivo) Ersatzteil Hüftprothese<br />

Bolcato Laura (Beerli Peter) Coxarthrose – eine degenerative Erkrankung des Hüftgelenks<br />

Erni Daniela (Schneider Ruth) Körperpflege in der Geriatrie<br />

Hasler Jasmin (Buchholz Ursula) MS – die Schockdiagnose<br />

Kamber Sven (Kaufman Susanne) Patienteninformation in der diagnostischen Radiologie<br />

Lüdin Sara (Z’Graggen Stefan) Chronische Wunden<br />

Röthlisberger Elia (Ugolini Raphael) Solartechnik<br />

Sonderegger Jonas (Bertiller Isabelle) Zahnsanierung beim Tier<br />

Speiser Tobias (Beerli Peter) Konzept zur Gartenumgestaltung<br />

Stalder Manuela (Z’Graggen Stefan) Der Schlaf<br />

Fachmaturität Kunst<br />

Aebi Claudia (Bürgin Michael) Musikerlebnis Bandworkshop<br />

Baumgartner Aline (Meyer Florentin) Illustrieren von «Rotkäppchen»<br />

Cartillone Veronica (Meyer Florentin) Fotografie/Alltag<br />

Cladé Lukas (Bothe Lukas) Erstellung eines Leuchtkörpers<br />

Faseth Marco (Bürgin Michael) Songs zum Thema Tod<br />

Knecht Claudia (Wyss Simone) Eine Kleidungsserie entwerfen<br />

Köberl Susanna (Beck Daniela) Vom Glascontainer zum Möbelstück<br />

oder Mutation einer Glasflasche<br />

Maurer Rebecca (Beck Daniela) Mein eigenes Schmuckstück<br />

Schmidhalter Christian (Spinnler B.) Illustration eines Märchens<br />

Weibel Mathias (Bothe Lukas) DVD-Produktion eines Worship-Konzerts<br />

Wüest Julia (Wyss Simone) Lichtobjekte<br />

Fachmaturität Soziales<br />

Bürki Linda (Fankhauser René) Lösungsorientierter Ansatz (LOA)<br />

Häfelfinger Fabienne (Fankhauser R.) Motorische Förderung bei einer Mehrfachbehinderung<br />

Hanauer Salomé (Vuattoux Dominique) Arbeiten mit behinderten Menschen<br />

Hartmann Damaris (Fankhauser René) Das Downsyndrom<br />

Meier Janice (Fankhauser René) Besser verstanden werden durch<br />

unterstützte Kommunikation<br />

Ruch Laura (Fankhauser René) Konzentrationsförderung bei einem geistig behinderten Kind<br />

Wögerbauer Tatjana (Gysin Regula) Gebärdensprache als unterstützende Kommunikation<br />

Yildiz Yeter (Fankhauser René) Förderung eines Kindes mit einer<br />

Wahrnehmungsschwierigkeit<br />

Fachmaturität Pädagogik<br />

Avila Janina (Sprunger Anne) Kinderzeichnung, wie kann ich die Bildsprache der Kinder<br />

verstehen?<br />

Beurret Emilie (Bothe Lukas) Gestalten einer Unterrichtseinheit zum Thema Wasser<br />

Capar Hazel (Haag Rolf) Jugendkriminalität<br />

Channa Sanjiv (Bothe Lukas) Planung und Bau eines neuartigen Perkussionsinstruments<br />

Degen Ruth (Gysin Regula) Wie gestalte ich eine Unterrichtseinheit<br />

für Primarschüler/-innen<br />

zum Thema gesunde Ernährung?<br />

Dyck Viviane (Haag Rolf) Musik als Lernmethode in der 1. Klasse<br />

Felix Tania (Schneider Ruth) Einstudieren einer Tanzchoreografie für Kinder<br />

in der Primarschule<br />

Fischer Manuela (Bürgin Michael) Ein bilinguales Bilderbuch vertonen<br />

Gass Sabrina (Chiavi Ivo) Was versteht man unter einer «Werkstatt»?<br />

Griouit Hind (Gamse Georg) Beurteilung des methodischen Aufbaus eines Surfcamps<br />

Grütter Valerie (Wyss Simone) Erstellen eines Lese-Lern-Buchs für Kinder<br />

Heath Megan (Gysin Regula) Vertonung eines bestehenden Bilderbuches<br />

Herrmann Rebekka (Haag Rolf ) Das Gestalten eines Bilderbuches<br />

Heyer Rahel (Haag Rolf) Faszination Schmetterling – eine Lernwerkstatt<br />

für den Primarschulunterricht<br />

Hofer Stefanie (Kaspar Yvonne) Auswirkung der Erziehung auf das Kind<br />

Holzer Sabin (Zwygart Daniel) Cannabisrauchen bei Jugendlichen<br />

Jecker Alexandra (Bürgin Michael) Komponieren eines Songs<br />

Kapp Tamara (Bürgin Michael) Szenen aus dem Kinderbuch «Regenbogenfisch, komm<br />

hilf mir» als Hörspiel<br />

Marti Patricia (Fankhauser René) Menschenrechtsbildung<br />

Muheim Dominik (Bürgin Michael) Kulturen treffen zusammen<br />

Rudin Désirée (Fäs Markus) Gogo’s Abenteuer – Bewegungsspiel für Kindergärtler<br />

Schläpfer Katrin (Bothe Lukas) Planung und Durchführung einer Vernissage mit Konzert<br />

Schürch Julia (Bürgin Michael) Religionen im Unterricht<br />

Thatparananthan Sinthujan (Hasler P.) Basketballtraining der U<strong>12</strong><br />

Weiss Dimitri (Bürgin Michael) A cappella, wie komponiere ich ein A-cappella-Lied, das für<br />

Kinder im Primarschulalter geeignet ist?<br />

Willi Fabienne (Chiavi Ivo) Kinder und Ernährung<br />

Wipf Richard (Bürgin Michael) El coqui – wie komponiere ich einen puerto-ricanischen<br />

Song, den ich mit Primarschülern im Unterricht<br />

thematisieren kann?<br />

Wirz Chantal (Sprunger Anne) Gestalten einer Kindergeschichte<br />

37


38<br />

24./25. Mai 20<strong>12</strong><br />

«Heaven somewhere»: Unter diesem Motto finden<br />

in der Stadtkirche <strong>Liestal</strong> zwei Chorkonzerte<br />

statt. Die Leitung haben Michael Zumbrunn und<br />

Lucia Germann von Schweinitz. > Bild Seite 26<br />

5. – 7. Juni 20<strong>12</strong><br />

MA-Präsentationen: An drei Nachmittagen werden<br />

die Maturarbeiten präsentiert. > Listen und<br />

exemplarische Arbeiten S. 39 bis 46<br />

21. – 25. Juni 20<strong>12</strong><br />

FMS-Prüfungszeit: Nach den schriftlichen<br />

Prüfungen finden in diesen Tagen für die<br />

3. FMS-Klassen die mündlichen Abschlussprüfungen<br />

statt.<br />

28. Juni 20<strong>12</strong><br />

Fachmittelschulausweise: In der Aula findet die<br />

Abschlussfeier der 3. FMS-Klassen statt. Die Abschlussklassen<br />

stellen sich jeweils mit originellen<br />

Eigenproduktionen vor. Zahlreiche musikalische<br />

Beiträge verleihen dem Anlass einen feierlichen<br />

Charakter. > Liste auf S. 37<br />

GLJO-Auftritt zum Letzten: Im Mensahof des<br />

<strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> findet – passend zu den warmen<br />

Temperaturen – zum Semesterabschluss<br />

das traditionelle Sommerkonzert statt.<br />

29. Juni 20<strong>12</strong><br />

MA-Workshops: Die 2. Klassen bekommen<br />

Gelegenheit, von den Maturarbeitserfahrungen<br />

der Drittklässler/-innen zu profitieren, indem sie<br />

Workshops besuchen und mit ihnen Fragen rund<br />

um den Entstehungsprozess der Maturarbeiten<br />

diskutieren können.<br />

badminton motorsport<br />

leichtathletik tennis<br />

Sporterfolge im Schuljahr <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong><br />

zusammengestellt von der Leistungssportförderung Baselland<br />

Cristian Brigante, Schwimmen<br />

• Schnellste Staffel Saison <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong>, U16 Nordwestschweiz<br />

• Schweizerjuniorenmeisterschaft in Basel, 8.-beste Staffel, U16<br />

• 3. Rang im Jugendcup in Nottwil<br />

Dennis Dambach, Tennis<br />

• 1. Rang Basler Meisterschaften Junioren<br />

Verena Gisin, Leichtathletik<br />

• 4. Rang an Schweizermeisterschaft U16 und U18, Kugel<br />

• 3. Rang an Schweizermeisterschaft U16 und U18, Diskus<br />

Michael Käser, Badminton<br />

• Schweizermeister Junioren Einzel und Doppel<br />

• 2. Rang an Schweizermeisterschaft Junioren Mixed<br />

Nadia Viviane Pfister, Squash<br />

• 1. Rang am nationalen Juniorenturnier in Winterthur<br />

• 1. Rang am nationalen Juniorenturnier in St. Gallen<br />

• 1. Rang am nationalen Juniorenturnier in Burg<br />

• 5. Rang an den Junioren Austrian Open in Wien<br />

• 2. Rang an der Team-Schweizermeisterschaft in Schlieren<br />

Lionel Weber, Tischtennis<br />

• 1. Rang an der Europameisterschaft in Brügg<br />

• 1. Rang an der Jugendschweizermeisterschaft in Neuchâtel, Doppel<br />

• 2. Rang an der Jugendschweizermeisterschaft in Neuchâtel, Einzel<br />

• 1. Rang am Cup in Veyrier<br />

• 2. Rang am internationalen Wettkampf in Ostende<br />

• 3. Rang am nationalen Wettkampf in Brügg<br />

• Teilnahme an der Eliteweltmeisterschaft in Dortmund<br />

• Eliteschweizermeister im Doppel<br />

Lisa Gysin, Volleyball<br />

• Internationaler Turniersieg in Holland<br />

• Schweizermeisterin U23 Inter<br />

• Mitglied im Kader der Nati A<br />

Joel König, Badminton<br />

• Zweifacher Schweizermeister, U19 Mixed im Doppel<br />

• 1. Rang internationales Turnier in Deutschland im Doppel, U17<br />

• 2. Rang internationales Turnier in Deutschland Einzel, U17<br />

• 2. Rang internationales Turnier in Spanien im Doppel<br />

• Teilnahme an der U17-Europameisterschaft in Portugal<br />

squash<br />

Cristian Martucci, Badminton<br />

• 2. Rang nationales Juniorenturnier in Zürich im Einzel und Doppel<br />

• 3. Rang internationales Juniorenturnier in Luxemburg im Einzel<br />

• 3. Rang am Watch-Cup in Biel<br />

Alexandre Oberson, Fechten<br />

• 3. Rang an der Schweizermeisterschaft in Bern<br />

• 1. Rang an der Schweizermeisterschaft in Bern (im Team)<br />

• 2. Rang am Swiss Fencing Challenge<br />

Gregori Ott, Leichtathletik<br />

• U20-Schweizerrekord Kugel 6 kg, in der Halle: 17,31 Meter<br />

• U20-Schweizerrekord Kugel 6 kg, Outdoor: 17,51 Meter<br />

• U20-Schweizerrekord Diskus: 53,16 Meter<br />

• U20-Schweizermeister, Kugel in der Halle<br />

• Teilnahme am Big Shot Event des Leichtathletikmeetings in Zürich<br />

(Golden League Meeting)<br />

Gina Gaugler, Leichtathletik<br />

• 1. Rang Stadtlauf <strong>Liestal</strong><br />

• 1. Rang Augusta-Raurica-Lauf<br />

• 2. Rang Langenthaler Stadtlauf<br />

• 3. Rang an der Schweizermeisterschaft U20 in Hochdorf<br />

Christian Kirchmayr, Badminton<br />

• 2 mal Bronze an der Jugendschweizermeisterschaft in Lausanne<br />

• 5. Rang Spanish J. Open<br />

• 9. Rang an der Elite-Schweizermeisterschaft<br />

• U19-Natikader, NLA-Spieler<br />

Jeffrey Schmidt, Motorsport<br />

• 1. Rang an Lausitzring ADAC Formel Masters<br />

• mehr als vier Podiumsplatzierungen im Jahr 20<strong>12</strong><br />

Tobias Schmidt, Tennis<br />

• 1. Rang BL Junior Outdoors U18<br />

• 4. Gesamtrang CH Suzuki Grand Prix <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong><br />

Rijana Zumbrunnen, Tischtennis<br />

• 7. Rang an einem Elite-Ranglistenturnier in der Schweiz<br />

• Play-off-Halbfinal in der NLA<br />

• 3. Rang am nationalen Turnier in Möhlin<br />

• 3. Rang Damen A/B NWTT-Meisterschaft<br />

• 2. Rang Damen Doppel NWTT-Meisterschaft


maturarbeiten<br />

Die Maturarbeiten<br />

3AB<br />

Bähler Ida (Schocher P.) Nachweis von Repellentien<br />

Berger Cédric (Furnivall S.) Einfluss der Jungschar auf die Entwicklung des Menschen<br />

in der Schweiz<br />

Brunner Tobias (Schönmann D.) Der Orden der Tempelritter<br />

Heller Silvan (Wieland B.) Die Schule fürs Leben<br />

Hofer Silas (Prétôt G.) Anwendung von Software-Engineering-Methoden zur<br />

Erstellung einer Multiplayer-Strategiespiel-Modifikation<br />

Mann Dominik Luca (Kaufmann E.) Mein eigenes Musikvideo<br />

Meier Christian (von Weymarn C.) Ein Boot aus PET-Flaschen<br />

Plattner Patrick (Finkbeiner B.) Poetry Slam<br />

Sahovic Edis (Schönmann D.) Islam<br />

Schelker Benjamin (Zumbrunn M.) Musikalische Umsetzung eines Bilderbuches – eine<br />

Komposition<br />

Schürch Christoph (Z‘Graggen St.) Untersuchung zum Einfluss des Paarungsverhaltens von<br />

Guppys auf die Populationsentwicklung artfremder Fische<br />

Straumann Sven (von Weymarn C.) Biomechanik – der Weg zu einem effizienteren Training<br />

im Schwimmsport?<br />

Thommen Tobias Florian (Prétôt G.) Die Funktion eines Taschenrechners<br />

Tschopp Pascal (Prétôt G.) Gewinnstrategie für Black Jack (lukrative Anwendung<br />

der Wahrscheinlichkeitsrechnung)<br />

Weibel Lars (Steinmetz P.) Luzides Träumen – Selbstversuch<br />

3B<br />

Bobst Benjamin (Maire M.) Auf was Elstern fliegen<br />

Dill Jael (Riehle F.) Retinitis pigmentosa – wenn das Licht langsam erlischt<br />

Engeler Jasmin (Hoffner J.) Violett – die Farbe des Ioddampfes<br />

Handschin Michael Hannes (Roth R.) Loyalitätsmanagement in der Uhrenbranche<br />

Hulliger Mischa (Zwygart D.) Venusfliegenfalle – Versuche zum Verdauungsvorgang<br />

Keller Nicole (Hoffner J.) Färben mit Indigo und Färberwaid<br />

Manzetti Rebecca (Zwygart D.) Therapiehunde<br />

Montalbo Rachel Joy (Germann L.) Violino Piccolo/Barock<br />

Morina Dardan (Bühler L.) Die sozioökonimische Situation der Staaten Ex-Jugoslawiens<br />

Müller Marius (Zwygart D.) Orientierung der Brieftauben ... ihrem Geheimnis auf der Spur<br />

Müri Mike (Gamse G.) EasyBasket<br />

Pellaton Raoul (Bothe L.) Das grosse kleine Krabbeln<br />

Rudin Rafael (Gysin R.) Angry Birds für Big Band<br />

Schmidt Vera (Warner D.) Insanity Body Workout<br />

Schneider Roman (Gamse G.) Unihockey, Nachwuchsförderung<br />

Steiner Samuel (Haller D.) Probleme der Waldrodung in Togo<br />

Streuli Mira (Chiavi I.) Feng-Shui im Alltag<br />

Therampilly Sam (Hoffner J.) Algen – Treibstofflieferant der Zukunft?<br />

Tschopp Samuel (Bühler L.) Genealogie: mein Stammbaum<br />

39


40 maturarbeiten<br />

Die Maturarbeiten<br />

3BM<br />

Blatter Viviane (Baer S.) Frühlingserwachen <strong>2011</strong> – Gefühle von Jugendlichen,<br />

in Kurzgeschichten gefasst<br />

Dörig Selina (Tambini C.) Erstellen einer Choreografie aus den verschiedenen Tänzen<br />

Modern Dance, Hip-Hop und Ballett<br />

Erbacher Bastian (Roos M.) Horntrio – Arnold Winkelried<br />

Füglistaller Flurina (Baer S.) Moderne Erzähltechniken<br />

Gschwind Michelle (Lovis M.) Die Stimme<br />

Hartmann Noemi (Meyer F.) Wertlos wird wertvoll – Basteln mit Abfallmaterialien<br />

Hostettler Silvan (Bürgin M.) Musikvideo zu einem A-cappella-Stück<br />

Jossen Seline (Sabatino M.) Muslimische Kinder und christliche Kultur<br />

Junker Nadine (Robison N.) Erziehungsmassnahmen früher und heute<br />

Kamber Marise (Maire M.) Pferdetraining nach Monty Roberts<br />

Krieger Milena (Bürgin M.) Musik zu einer Rhönradkür<br />

Lang Cornelia (Baer S.) Ein Kinderbuch entsteht<br />

Leupin Julia (Lindenmann M.) Sportmotorische Tests mit Kindern<br />

Meier Christoph (Hasler P.) Aufnahme einer OL-Karte<br />

Noack Jonathan (Abegglen P.) Der papierlose Schüler, Illusion oder Realität<br />

von Dungen Fabian (Müller B.) Musikalische Umsetzung ausgewählter Texte<br />

Wirz Melanie (Lindenmann M.) Erfolg im Kopf?!<br />

Zweifel Laura (Bürgin M.) Umsetzung einer Kurzgeschichte in ein Musical<br />

für 2 Personen<br />

3GL<br />

Bichsel Mara (Furter S.) Vierhändiger Klavierauszug<br />

Bucher Anna-Katharina (Affolter N.) Comparison of German political caricatures in<br />

the late 19th and early 20th centuries<br />

Chevalley Cyrill (Müller M.) Augusta Raurica: ein Exkursionsprogramm für Sek. II<br />

Cortada Maurizio (Richerdt C.) Rebellion in Chiapas – The EZLN movement<br />

Dattilo Angelo (Frey J.) Tiefkühlpizzen – Delikatesse oder Fake?<br />

Dunkel Anja (Kessler U.) Vergleich zwischen schätzbaren und messbaren Disziplinen<br />

Faessli Florentina (Koller B.) Chinesisch lernen = Mission impossible? Selbstversuch:<br />

Vorbereitung auf die HSK-Prüfung Niveau B1<br />

Fortuna Wladislaw (Germann L.) Arrangements für Akkordeon<br />

Freivogel Martin (Frey J.) Entwicklung des Naturschutzgebietes Gipsgrube in Zeglingen<br />

Greppi Anna (Steinmetz P.) Gerechtigkeit<br />

Hemmig Andrea (Jurdieu C.) Evolutionary game theory<br />

Herren Michèle (Richerdt C.) Earthquake security Switzerland – Japan<br />

Käser Kathrin (Zwygart D.) Tinnitus<br />

Kaufmann Tanja (Kessler U.) Vergleich zwischen schätzbaren und messbaren Disziplinen<br />

König Michelle (Frey J.) Der Säure-Basen-Haushalt im menschlichen Organismus<br />

Krickel Natascha (Tambini C.) Beziehungen tanzen lassen<br />

Krickel Tatjana (Tambini C.) Beziehungen tanzen lassen<br />

Moser Manuel (Gómez A.) La hoja de coca<br />

Muntwiler Jessica (Jurdieu C.) Influence of Prenatal Diagnosis on Pregnancy Termination<br />

Rickenbacher Robin (Steinmetz P.) Das Schreiben eines eigenen Kriminalromans<br />

Schöpfer Ramon (Joachim K.) Versteckte Kamera<br />

Sturzenegger Anne-Catherine (Gerber J.) Abnehmen durch Sport und gesunde Ernährung


Maturarbeit von Alexandra Tozzo, 3LZ<br />

Betreuerin Daniela Beck<br />

Schon immer faszinierten mich die Vielfalt und<br />

die Einzigartigkeit der Menschen. Deshalb war für<br />

mich klar, dass ich in meiner Maturarbeit den Menschen<br />

in seiner Individualität behandeln wollte. Mir<br />

war auch völlig klar, dass ich meine Maturarbeit<br />

mit meiner Leidenschaft, der Malerei, verbinden<br />

wollte. Da mich auch der Barock schon seit einigen<br />

Jahren faszinierte, kombinierte ich also den<br />

Menschen, die Malerei und den Barock. So kam<br />

ich zu meiner Leitfrage: Wie kann ich moderne<br />

Menschen nach barocken Vorbildern, die ich analysiert<br />

habe, malerisch porträtieren?<br />

Topmotiviert, aber auch ein bisschen verloren<br />

stürzte ich mich in Bücher, Texte und Quellen und<br />

versuchte einen «roten Faden» zu finden. Stück<br />

für Stück verfasste ich die schriftliche Arbeit, was<br />

grösstenteils in den Herbst- und Winterferien geschah.<br />

Dank meines erstaunlicherweise guten<br />

Zeitmanagements blieben auch die erwarteten<br />

Nervenzusammenbrüche aus. Der wohl schwierigste<br />

Teil der Arbeit war das Layouten, was oft<br />

unterschätzt wird, denn es nahm ungeheuerlich<br />

viel Zeit in Anspruch. Wichtig war für mich auch,<br />

dass ich bei Problemen oder Fragen jederzeit meine<br />

Betreuerin kontaktieren konnte. Nach der mühseligen<br />

schriftlichen Arbeit konnte ich mich endlich<br />

mit meinem Produkt, den Porträts, auseinandersetzen.<br />

Als Modell wählte ich, so wie es im Barock<br />

üblich war, Vertreter/-innen aus meiner Familie.<br />

Schon bald musste ich merken, dass Ausdauer<br />

und die eigene Motivationsfähigkeit äusserst<br />

nützliche Eigenschaften gewesen wären, um eine<br />

Maturarbeit zu schreiben. Nach vielen Höhen und<br />

ein paar Tiefen konnte ich dann schliesslich in den<br />

Frühlingsferien meine Maturarbeit fertigstellen:<br />

Das Produkt bestand aus einer schriftlichen Dokumentation<br />

und sechs Porträts, die im Sommer<br />

in einer kleinen Ausstellung in <strong>Liestal</strong> präsentiert<br />

wurden.<br />

Menschen<br />

Malerei<br />

PorträtsBarock<br />

41


42 maturarbeiten<br />

Die Maturarbeiten<br />

3I<br />

Buser Ramona (Haller D.) Die Roma in Târgu Mures<br />

Caravaku Ardona (Baer S.) Liebe in der Literatur<br />

Dieffenbach Sarah (Bürgin M.) Improvisation<br />

Falbo Simona (Muhmenthaler Martina) Hepatitis C<br />

Frei Rebecca (Robison N.) Erlebnispädagogik – die andere Art zu lernen<br />

Häfelfinger Lena (Schneider R.) Kinderzirkuswoche<br />

Häusler Nadine (Tarcsai H.) Der Alltag mit Downsyndrom<br />

Liuzzo Martina (Muhmenthaler Martina) Schlafapnoe<br />

Lupo Claudia (Hülder H.) Therapeutisches Reiten<br />

Miescher Mélanie (Muhmenthaler M.) Multiple Sklerose (MS)<br />

Moosmann Sarah (Blindenbacher U.) Charity-Bewegung und Social Sponsoring<br />

Nussbaumer Deborah (Weidmann C.) Gesundheit und Sport<br />

Plozza Sara (Bürgin M.) Jüdische Musik<br />

Rentzel Laila (Weidmann C.) Der Volkssport Baden und Schwimmen im Rhein<br />

Siegrist Yael (Tarcsai H.) Ein neues Konzept für den Fremdsprachenunterricht<br />

Tizeroual Nisrine (Moine D.) Le phénomène ‹bezness› entre hommes nord-africains<br />

et femmes occidentales<br />

Wackernagel Rosina (Zwygart D.) Littering<br />

Wassmer Silja (Tambini C.) Ballett gestern und heute<br />

Wirth Martina Seraina (Gysin R.) Musiktherapie<br />

Zehtabchi Roxana (Forel S.) Ausfransen der Stadt<br />

3KSW<br />

Brodmann Serafin (Frey J.) Untersuchung einer durch Radongas belasteten Region<br />

hinsichtlich ökonomischer und gesundheitlicher<br />

Auswirkungen<br />

Gaugler Gina (Lindenmann M.) Supplemente im Leistungssport<br />

Kirchmayr Christian (Beerli P.) Schlafprofile und mentale Faktoren von Hobby- und<br />

Leistungssportlern<br />

König Rahel Susanne (Riehle F.) Körperliche konditionelle und koordinative Fähigkeiten<br />

im Badminton<br />

Scherer Simone (Zuber I.) Trisomie 21<br />

Schmidt Jeffrey (Münch M.) Die Fitness eines Rennfahrers im Formelsport<br />

Schmidt Tobias (Gerber J.) Vergleich der Nachwuchsförderung in den Sportarten<br />

Tennis und Fussball in der Schweiz<br />

Zumbrunnen Rijana (Huber R.) Tischtennis – ein Vergleich zwischen China und der Schweiz<br />

3LW<br />

Ali Murriam (Furnivall S.) Gandhi, Jinnah and the vision for Indian independence<br />

from Britain in the 1930s and 1940s<br />

Ammann Jasmin (Simma L.) Totengräber – mein eigener Thriller<br />

Beilstein Sabina (Kaufmannn E.) Analphabetismus in der Schweiz<br />

Borer Tajana (Fäs M.) Blind Date<br />

Bressan Manuel (Schneider R.) Geschichte und heutige Situation der osteuropäischen Roma<br />

Chamberlain Stephanie (Furnivall S.) Neville Chamberlain and the road to World War II<br />

Franz Carina (Kaufmann E.) Legasthenie<br />

Gerosa Rebecca Anna (Schindelholz T.) Mikrokredite<br />

Glauser Stephanie (Hoffner J.) Parfüm<br />

Imhof Jean-Luc (Dammer U.) Moderne Gebäudetechnik am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

Maître Joël (Furnivall S.) Franco and the Catholic church in post civil war Spain<br />

Meier Deborah (Fankhauser R.) Schizophrenie<br />

Merlo Tatyana (Furnivall S.) Manipulation of the masses in Nazi Germany<br />

Müller Carla (Dobler R.) Ein neues Hilfswerk entsteht<br />

Schenker David (Simma L.) Snakker du norsk?<br />

Schumacher Dominique (Schindelholz T.) Grounding der Swissair<br />

Sutter Malaika (Schneider R.) An English crash course for adult learners<br />

Trachsel Belinda (Kaufmann E.) Alzheimer‘s disease<br />

Tschumi Elisabeth (Leppich L.) Der erzieherische Aspekt der Bilderbücher<br />

Wiederkehr Ramon (Simma L.) Gewaltbereitschaft im Fussball<br />

Wisler Anja (Simma L.) Gebärdensprache<br />

Zürcher Philipp (Schindelholz T.) Windenergie, die umweltfreundliche Zukunft?


3LZ<br />

Abt Aaron (Dammer U.) Multitouch auf Android-Geräten<br />

Beeler Hanna (Güdel R.) Wasser – ein Recht für alle<br />

Ente Michelle (Bothe L.) Stop-Motion-Filmumsetzung eines Märchens<br />

Grieder Saskia (Beck D.) Südafrika, ein Land der Gegensätze<br />

Grunder Carima (Forel S.) Selbsterfahrung mit Fair Trade im Alltag<br />

Gsell Sascha (Abegglen P.) Lichtkonzept für <strong>Liestal</strong><br />

Kaiser Monika (Muhmenthaler M.) Von Zecken übertragbare Krankheiten<br />

Rickenbacher Nina (Beck D.) Raum- und Farbkonzept<br />

Saladin Ronya (Buchholz U.) Fabeln<br />

Salathe Laura (Sabatino M.) Jugendpolitik in der Schweiz (> Seite 44)<br />

Schaub Céline (Spinnler B.) Nähen und Inszenieren eines Cosplay-Kostüms<br />

Schaub Laura (Muhmenthaler Martina) Histologisches Dauerpräparat<br />

Schmucki Lennart (Sabatino M.) Die Immigrationsländer Schweden/Schweiz im Vergleich<br />

Schneider Fabienne (Mina A.) Entwerfen eines Kinderbuches auf Französisch<br />

Siebold Laura (Wyss S.) Lichtobjekt (> Seite 45)<br />

Tozzo Alexandra (Beck D.) Porträtserie im Barockstil (> Seite 41)<br />

Vuattoux Thierry (Freiburghaus C.) Potenzial der Tiefengeometrie für die Stromproduktion<br />

der Schweiz<br />

Wenger Florian (Meyer F.) Schrift und Lesbarkeit<br />

Wicker Leo (Wyss S.) Graffiti<br />

Widmer Timon (Freiburghaus C.) Dance-Produktion im Home-Tonstudio<br />

3S<br />

Autenried Alisa (Hülder H.) Kinesiologie<br />

Eichenberger Claudia (Caviola H.) Verfassen eines Zeitromans<br />

Fachin Oriana (Obrist M.) Spiegelneurone<br />

Furer Simon (Sabatino M.) Klosterleben<br />

Gubler Nora (Obrist M.) Ticstörungen bei Schulkindern<br />

Hanauer Raffaela (Hasler Ph.) Vorurteile zwischen Sesshaften und Fahrenden im Baselbiet<br />

Jascha Angelika (Robison N.) Einfluss von Haustieren auf die Entwicklung von Kindern<br />

Le Rose Deborah (Obrist M. ) Zytomegalie-Infektion in der Schwangerschaft<br />

Madörin Anja (Riehle F.) Tabata-Intervalltraining<br />

Pergher Luana-Sabrina (Del Cioppo M.) Pédagogie de la danse: ateliers de mouvement et de langue<br />

Pfirter Julia (Warner D.) Rückenverletzungen bei Ski- und Snowboardunfällen<br />

Reinhardt Simone (Robison N.) Blindenhunde<br />

Rentsch Vera (Schmidlin A.) Vom Darunter zum Darüber – die Geschichte der<br />

Frauenunterwäsche<br />

Riggenbach Rahel (Warner D.) Magersucht<br />

Rohner Tim (Fäs M.) Verfassen eines Drehbuchs<br />

Rudin Daniela (Obrist M.) Der geschützte Blick<br />

Vorherr Viola (Warner D.) Doping<br />

Wüthrich Patricia (Caviola H.) Reiseaufzeichnungen nach dem Vorbild von Elias Canettis<br />

«Die Stimmen von Marrakesch»<br />

Wyss Lara (Gürcan C.) Amnesty International – eine 50-jährige Erfolgsgeschichte?<br />

3SW<br />

Albisser Rahel (Schocher P.) Medizinische und pflegerische Versorgung von ALS-Patienten<br />

Apostolo Martina (Chiappini A.) Hip-Hop – Der Tanz<br />

Autenried Jeremias (Riehle F.) Das Training eines Halbmarathonläufers<br />

Blaser Michaela (Spinnler B.) Illustration der Gedichte von Jim Morrison<br />

Gasser Fanny (Muhmenthaler M.) Geburtsfisteln<br />

Gasser Nuria (Bürgin M.) Umsetzung einer Kurzgeschichte in ein Musical<br />

für 2 Personen<br />

Gregor Laura (Hülder H.) Autismus im Kindesalter<br />

Gürtler Meret Andreina (Gamse G.) Orientierungslauf und Naturschutz<br />

Häusler Cédric (Roth R.) Faktor 5 und Brennstoffzellen<br />

Krenmayr Tonja (Diaz A.) Emigración peruana en la región de Basilea<br />

Neeser Geraldine (Höflich C.) Ent-wicklung durch Tanz<br />

Özkul Dilek (Benz S.) Die Bedeutung der Herkunftskultur für die schweizerisch-<br />

kurdischen Jugendlichen<br />

Recher Florian (Frey J.) Das Gelieren in der Molekularküche<br />

Rigo Elvira (Chiappini A.) Austauschjahr<br />

Schafroth Gregor (Chiappini A.) Educational systems of Japan and Switzerland<br />

Schmidli Tomas (Roth R.) Zukunftsforschung<br />

Stadelmann Elisa (Forel S.) Projet de microcrédits à Jocotenango<br />

43


44<br />

Jungparteien in der Schweiz<br />

Maturarbeit von Laura Salathe, 3LZ<br />

Betreuer Mario Sabatino<br />

Wussten Sie, dass die Junge SVP in einem<br />

Parteiprogramm 1985 eine humane Asylpolitik<br />

forderte und sich für ein Arbeitsrecht für<br />

Ausländer einsetzte? Wussten Sie, dass die<br />

Junge CVP, die heute noch um die 2000 Mitglieder<br />

zählt, in den Dreissigerjahren mehr<br />

als zehnmal so stark war und bis zu 5000<br />

Sympathisanten an ihren Versammlungen<br />

teilnahmen?<br />

Als ich mich für ein Maturarbeitsthema entscheiden<br />

musste, war mir schnell klar, dass<br />

ich über Jungparteien schreiben wollte. Als<br />

Organisationen von Jugendlichen, welche<br />

sich politisch engagieren und etwas zu verändern<br />

versuchen, fand ich Jungparteien<br />

faszinierend. Sie verfügen über geringere<br />

finanzielle Mittel, sind nicht so sehr abhängig<br />

von Wahlergebnissen und treten oft mutiger,<br />

provokativer und kreativer auf als ihre<br />

Mutterparteien. Sie zeigen, was Jugendliche<br />

in der Schweiz bewegt.<br />

Mit meiner Maturarbeit habe ich versucht,<br />

die historische Entwicklung der vier grössten<br />

Schweizer Jungparteien nachzuzeichnen.<br />

Zu diesen gehören die Junge SVP, die<br />

Jungfreisinnigen, die Junge CVP sowie die<br />

Jungsozialisten (JUSO). Ich habe recherchiert,<br />

wie und warum die Jungparteien der<br />

Schweiz entstanden sind, wie sie sich in den<br />

vergangenen Jahren engagierten, was ihnen<br />

gelang respektive misslang.<br />

Da über ihre Geschichte nur sehr wenig Material<br />

vorhanden war, bestand meine Arbeit<br />

zu einem grossen Teil aus dem Suchen und<br />

Sammeln von alten Dokumenten wie Versammlungsprotokollen,<br />

Zeitungsartikeln,<br />

Flugblättern und sonstigen Publikationen der<br />

Jungparteien.<br />

Um diese zu einem ganzen Bild zusammenfügen<br />

zu können, beschloss ich, mit Persönlichkeiten<br />

aus den Parteien selbst Kontakt<br />

aufzunehmen. Ich bekam die tolle Möglichkeit,<br />

mit den aktuellen sowie drei ehemaligen<br />

Präsidenten verschiedener Jungparteien<br />

Interviews zu führen. Darunter waren<br />

Erich Hess (JSVP), David Roth (JUSO) und<br />

ein Gründungsmitglied der JSVP, Hansjürg<br />

Sieber. Es war sehr spannend, zu sehen,<br />

wie unterschiedlich die Interviews verliefen<br />

und was für verschiedene Persönlichkeiten<br />

sich hinter den Namen versteckten. Das<br />

Interview mit dem ehemaligen JSVP- Präsident<br />

Hansjürg Sieber fand ich speziell interessant.<br />

Er führte die Jungpartei in der Zeit<br />

der Jugendunruhen in den 80er Jahren und<br />

erzählte mir, dass die JSVP damals viele Forderungen<br />

der linken Jugendbewegung verstehen<br />

konnte und zum Ärger der SVP teilweise<br />

sogar selbst mittrug. Viele der damals<br />

aktiven Jung-SVPler zog es später in andere<br />

Parteien und Herr Sieber selbst ist heute<br />

Mitglied der Grünen Partei. Diese Kontakte<br />

waren sehr hilfreich; sie haben meiner Maturarbeit<br />

ein Gesicht gegeben. Zudem war<br />

es mir so möglich, die quellenbedingten Lücken<br />

mit den Erzählungen der Präsidenten<br />

zu füllen.<br />

Schliesslich habe ich mit meiner Maturarbeit<br />

zum einen gelernt, wie ich selbstständig<br />

an Informationen komme, die weder im<br />

Internet noch in der Fachliteratur zu finden<br />

sind, zum andern konnte ich einen ziemlich<br />

umfassenden Überblick über die Schweizer<br />

Jugendpolitik des letzten Jahrhunderts gewinnen.<br />

1. Illustration der Jungfreisinnigen Schweiz; 2. Petitionsabgabe der JUSO; 3. Alte Stadtgärtnerei Basel, 1980<br />

4. Demonstration für das Frauenstimmrecht; 5. Bundeshaus Bern


Auf der Suche nach einem Thema für<br />

meine Maturarbeit war für mich schon<br />

bald klar, dass ich kreativ tätig sein<br />

wollte. Lichtobjekte wie Lampen faszinieren<br />

mich schon seit Langem, sie<br />

können einem Raum optisch wie auch<br />

atmosphärisch einen neuen Charakter<br />

verleihen. Ich besuchte öffentliche Räume<br />

und stiess dabei auf das Café-Bistro<br />

Cheesmeyer in Sissach. Die Betreiberin,<br />

Susanne Schaffner, war sofort begeistert<br />

von meiner Idee, ein Lichtobjekt für das<br />

Café-Bistro zu designen und zu bauen. In<br />

der ersten Phase skizzierte ich viel und<br />

bezog dabei verschiedenste Materialien<br />

und Formen ein. Im Laufe der Zeit entschied<br />

ich mich, den Kreis als Grundform<br />

zu wählen, um das Zentrum des Raumes<br />

klar zu akzentuieren. Dieser Grundkreis<br />

sollte aus Stahl sein. Als ich auf<br />

den Kunststoff Polymethylmetacrylat,<br />

genannt Plexiglas, stiess, war ich sehr<br />

begeistert von seiner Formbarkeit, Lichtleitfähigkeit<br />

und Transparenz. Die Materialien<br />

Stahl und Plexiglas integrierte ich in<br />

meine weiteren Skizzen und entwickelte<br />

unter Einbezug des Leuchtmittels LED<br />

(lichtemittierende Diode) das endgültige<br />

Aussehen meines Lichtobjekts. Bevor<br />

ich mich an das grosse, reale Lichtobjekt<br />

wagte, fertigte ich ein 1:4-Modell an. Der<br />

Bau des Modells hat mir sehr geholfen.<br />

Ich lernte, mit den Werkzeugen und<br />

Lichtobjekt<br />

Maturarbeit von Laura Siebold, 3LZ<br />

Betreuerin Simone Wyss<br />

Materialien umzugehen, und hatte verschiedene<br />

Schwierigkeiten, für die ich<br />

Lösungen fand. Trotzdem war der Bau<br />

des grossen Objekts (Durchmesser 192<br />

cm) eine Herausforderung für mich.<br />

Mein Lichtobjekt besteht aus einem<br />

stabilen Stahlring, darin stehen 70<br />

Plexiglas-End-Lighten-Platten, welche<br />

ich in verschiedenen Winkeln auf verschiedenen<br />

Höhen abgebogen habe.<br />

In den Stahlring habe ich ein LED-Band<br />

eingebaut. Das Licht wird direkt auf die<br />

Plexiglasplatten übertragen, welche es<br />

weiterleiten. Die Plexiglasplatten bilden<br />

eine Wellenbewegung oder einen Flügelschlag.<br />

Dies bringt Bewegung in das<br />

sonst sehr regelmässig und systematisch<br />

aufgebaute Objekt.<br />

Bei meiner Maturarbeit habe ich gelernt<br />

Entscheidungen zu treffen, meine Prioritäten<br />

zu setzen, zu organisieren, mit<br />

anderen Menschen zum Teil komplexe<br />

Fragen zu klären, zu verhandeln und dabei<br />

mein Ziel, das Lichtobjekt, immer im<br />

Auge zu behalten.<br />

Ich habe viele neue Erfahrungen gemacht:<br />

Ich habe gelernt, technische<br />

Überlegungen in meine Skizzen einzubeziehen<br />

und diese praktisch umzusetzen,<br />

auch, mit Plexiglas und Stahl zu arbeiten.<br />

Nun bin ich glücklich, dass das Objekt<br />

im Café-Bistro Cheesmeyer zur angenehmen<br />

Atmosphäre beitragen darf.<br />

45


46<br />

Die Maturarbeiten<br />

3Wa<br />

Berisha Brahim (Benz S.) Berichterstattung über Libyen in schweizerischen Zeitungen<br />

De Pasquale Danilo (Münch M.) Eishockey in der Nordwestschweiz<br />

Gilliéron Patricia (Dobler R.) Mädchenabtreibung in Indien<br />

Kraus Danika (Güdel R.) Die Eurokrise – keine Überraschung<br />

Matter Adrian (Krüger D.) Skibau<br />

McLaren Hannah (Jurdieu C.) Pregnancy<br />

Meyer Timmy (Beerli P.) Nervosität<br />

Omura Valon (Graf R.) Kosovo – die Vergangenheit und die aktuelle Situation<br />

Pacher Jérôme (Bircher T.) Bau eines Skateboards<br />

Rickenbacher Lukas (Richerdt C.) Tornadoes in the USA<br />

Riederer Patrick (Huber R.) Erneuerbare Energien im Strommarkt der Schweiz<br />

Sahin Reyhan (Hasler Ph.) In der Schweiz geborene Migrationskinder<br />

Savic Nenad (Graf R.) Wahrnehmung des Bosnienkrieges in Serbien<br />

Schafroth Julian (Beerli P.) Antibiotikaresistenz<br />

Sprunger Janine (Warner D.) Hatha Yoga<br />

Stotz Raphael (Zumbrunn M.) Sampling<br />

Sutter Martin (Steinmetz P.) Jugendstadtführer<br />

Thoma Stefan (Steinmetz P.) Jugendstadtführer<br />

van Gogh Benjamin (Bircher T.) Rückenschmerzen bei jugendlichen Sportlern<br />

3Wb<br />

Borer Luc (Rüegg M.) Trainingseinheit Unihockey<br />

Brogli Manuel (Güdel R.) Mikrokredite<br />

Derungs<br />

Büchel Dominik (Schönmann D.) Körpersprache des Menschen<br />

Cay Yeliz (Köhn J.) Christen in der Türkei und Muslime in der Schweiz: zum<br />

Reto<br />

Zusammenleben und zur Integration von religiösen<br />

Minderheiten<br />

Fotos<br />

Frei Andrea (Robison N.) Der Alkoholkonsum bei Jugendlichen<br />

Frei Jasper (Kessler U.) Architektonische Diskriminierung von Rollstuhlfahrern im<br />

Bau;<br />

Alltag<br />

im<br />

Freiermuth Luca (Rüegg M.) Sprungkraft<br />

Furrer Isabella (Haller D.) Das Erdhaus<br />

Hauk Marco (Güdel R.) Start-up-Unternehmen<br />

Henny Lukas (Schönmann D.) Schreiben eines philosophischen Textes<br />

Turnhallen<br />

Huber Simon (Rüegg M.) Geothermie – Fluch oder Segen?<br />

Kühni Jonas (Güdel R.) Printwerbung<br />

Kunkler Vivian (Chiavi I.) Diagnose Krebs – ein Wendepunkt im Leben<br />

neuen<br />

Preisig Jonas (Bothe L.) Ein Dokumentarfilm über Jugendarbeit<br />

Straumann Ruben (Schönmann D.) Spielsucht im Internet<br />

zwei<br />

Trinh Jessica (Rüegg M.) Traditionelle Chinesische Medizin Die


stencils<br />

pochoirs<br />

«Schablonenbilder»<br />

Zum Cover<br />

Stencil (englisch), pochoir (französisch) =<br />

Schablone, ist der Fachbegriff für ein mit-<br />

hilfe einer Schablone angefertigtes Graffito<br />

(im Gegensatz zum sogenannten Freestyle-<br />

Graffito)<br />

Street Art<br />

Die wörtliche Übersetzung von Street<br />

Art bedeutet nichts anderes als Strassenkunst<br />

und bezeichnete früher jegliche<br />

künstlerische Aktivität im öffentlichen<br />

Raum. In diesem Sinne beinhaltete die<br />

Strassenkunst viele verschiedene Bereiche<br />

an künstlerischen Ausdrucksformen.<br />

Die Strassenmusik, das Pantomimenspiel,<br />

die Jonglage oder die<br />

Strassenmalerei sind nur einige Beispiele<br />

aus dieser grossen Vielfalt.<br />

Ab dem Jahr 2000 hat sich die Bezeichnung<br />

Street Art oder auch Urban Art neu<br />

definiert. Der heutige englische Begriff<br />

kommt aus den USA und ist ein Sammelbegriff<br />

für gestaltete, visuelle Ausdrucksformen<br />

im öffentlichen urbanen<br />

Stadtraum: Dazu gehören die verschiedenen<br />

Formen von Graffiti (Tag, Piece),<br />

die vielerorts verwendeten Aufkleber<br />

(Sticker) und die gesprühten Schablonenbilder<br />

(Pochoir/Stencil), die sich in die<br />

Stadtarchitektur integrieren. Diese kurze<br />

Aufzählung zeigt eindrücklich, dass die<br />

Street-Art-Bewegung sehr unterschiedliche<br />

Interessengebiete beinhaltet und<br />

ein breites Feld an künstlerischen Ausdrucksformen<br />

zulässt. Die vorhandene<br />

Spontaneität und der stets enge Bezug<br />

zum Alltag der Strasse machen aus der<br />

Street Art eine individuelle und durchaus<br />

anspruchsvolle Kunstform.<br />

Das Schablonengraffito<br />

Das Schablonengraffito ist eine sehr alte, jedoch<br />

immer wieder gern verwendete Reproduktionstechnik.<br />

Neben der künstlerischen<br />

Anwendung wurde die Schablonentechnik<br />

aber auch zur Abbildung und Verbreitung politischer<br />

Symbole und Parolen verwendet. Das<br />

Porträt des argentinischen Freiheitskämpfers<br />

Che Guevara ist sicherlich eines der bekanntesten<br />

politisch geprägten Schablonensprays,<br />

welches auch noch heute in den Strassen zu<br />

finden ist.<br />

Schablonenspray im Unterricht<br />

Teil 1<br />

Die Schüler/-innen gestalteten mit der Schablonentechnik<br />

ein einfarbiges Selbstporträt.<br />

Zu Beginn fotografierten sich die Schüler/-innen<br />

gegenseitig. Die entstandenen Porträts<br />

bildeten die Basis für die gestalterische Auseinandersetzung.<br />

Aus den fotografischen<br />

Vorlagen wurde anschliessend die Schablone<br />

geschnitten. Die Schwierigkeit lag dabei in<br />

der Tonwerttrennung auf Schwarz und Weiss.<br />

Abschliessend wurde die Schablone auf ein<br />

Papier montiert und gesprayt.<br />

Teil 2<br />

In einem zweiten Teil konnte die Schablone<br />

in verschiedene Untergründe (zum Beispiel<br />

Werbungen, Bilder aus Zeitungen, Fotografien)<br />

integriert und gesprayt werden. Solche<br />

Arbeiten sind auf der Vorderseite des <strong>Jahresbericht</strong>s<br />

und auf dieser Seite abgebildet.<br />

Bettina Spinnler<br />

Alle abgebildeten Arbeiten stammen aus dem<br />

BG-Unterricht von Bettina Spinnler, Simone Wyss<br />

und Daniela Beck.<br />

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