Jahresbericht 2011_12 - Gymnasium Liestal
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JAHRESBERICHT<br />
<strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong><br />
1
2<br />
I n h a l t<br />
I n h a l t Editorial<br />
Editorial<br />
Impressum<br />
Schuljahreschronologie<br />
«Verantwortung»<br />
Cartoon von Daniel Gfeller<br />
Die Philosophin Barbara Schmitz zum<br />
Schwerpunktthema Verantwortung<br />
Verantwortung aus der Sicht …<br />
… von Schülerinnen und Schülern<br />
in Kurzstatements<br />
… der Schulleitung<br />
… des Schulratspräsidenten<br />
… von Tanja Mühleisen<br />
… der Mensaverantwortlichen<br />
… des Mensabetreibers<br />
… der Konventspräsidentin<br />
… zweier Fachvorsteher<br />
… zweier Klassenlehrpersonen<br />
… des Präsidenten des LCH<br />
… des Pensenlegers<br />
… des Sportklassenverantwortlichen<br />
… eines Landrats<br />
… der Bibliothekarinnen<br />
… des Vertreters des GBL<br />
… der Präsidentin des EVGL<br />
Eine Sonderwoche<br />
Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />
Übersicht Klassentag<br />
F1d im Walter Zoo<br />
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2<br />
4 bis 38<br />
3 bis 19<br />
3<br />
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6<br />
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2AZ jenseits des Röstigrabens<br />
Übersicht Projektwochen Mai 20<strong>12</strong><br />
FMS-Lager Mai 20<strong>12</strong><br />
3-tägige Bildungsreisen Mai 20<strong>12</strong><br />
Studienreisen Mai 20<strong>12</strong><br />
3SW in Griechenland<br />
Pensionierungen<br />
Kultur: Theater, Kino und Musik<br />
Musik<br />
Theater: «Mahagonny»<br />
Kinokulturtag 20<strong>12</strong><br />
Wahlkurs Puppentheater «Tschipo»<br />
Erfolgsmeldungen<br />
Maturitätsabschlüsse<br />
FMS-Abschlüsse<br />
Fachmaturitätsabschlüsse<br />
Sporterfolge<br />
Maturarbeiten<br />
Maturarbeiten (MA)<br />
3 exemplarische Maturarbeiten:<br />
Alexandra Tozzo, 3LZ<br />
Laura Salathe, 3LZ<br />
Laura Siebold, 3LZ<br />
Die neuen Turnhallen<br />
Street Art – Schablonendrucke<br />
(auch Seiten «Maturarbeiten»)<br />
Kommentar zum Cover des<br />
diesjährigen <strong>Jahresbericht</strong>s<br />
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39<br />
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19, 46<br />
Cover<br />
47<br />
Ein Schüler und drei Schülerinnen (alle Berufsfeld<br />
Kunst oder Profil Z) haben dieses<br />
Jahr die Schulaktivitäten mit der Kamera<br />
dokumentiert. Wir bedanken uns an dieser<br />
Stelle sehr herzlich für diesen unverzichtbaren<br />
Beitrag zu einem lebendigen und<br />
bildstarken <strong>Jahresbericht</strong> bei Francesca de<br />
Nardo, Thorsten Beythien, Stephanie Marti<br />
und Michelle Ente.<br />
Impressum JB <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong><br />
Redaktion Barbara Hediger Müller<br />
Mario Sabatino<br />
Gestaltung Barbara Hediger Müller<br />
Fotos Thorsten Beythien, F2b<br />
Michelle Ente, 3IZ<br />
Francesca de Nardo, F2d<br />
Stephanie Marti, F2b<br />
Daniel Gfeller<br />
Barbara Hediger Müller<br />
Fotos Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs z.V.g.<br />
Druck Lüdin AG, <strong>Liestal</strong><br />
Auflage 3000 Exemplare<br />
Erscheinungsdatum Oktober 20<strong>12</strong><br />
Adresse Gym<strong>Liestal</strong> «<strong>Jahresbericht</strong>»<br />
Friedensstrasse 20<br />
4410 <strong>Liestal</strong><br />
E-Mail sekretariat.gymli@sbl.ch<br />
barbara.hediger@sbl.ch<br />
mario.sabatino@sbl.ch<br />
Homepage www.gymliestal.ch<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Welche Assoziationen oder Emotionen verbinden<br />
Sie mit dem Begriff «Verantwortung»?<br />
Geht es Ihnen vielleicht wie jener Schülerin,<br />
die in einem Statement ganz lapidar und<br />
überdeutlich geschrieben hat: «Ich hasse<br />
Verantwortung. Ich mag dieses Wort nicht.»?<br />
Dieses Wort, so würde ich einmal behaupten,<br />
lässt keinen von uns kalt. Wir haben alle<br />
unsere Erfahrungen mit der lieben Verantwortung<br />
gemacht. Je nach Erfahrungen, persönlicher<br />
Geschichte und Prägung mag das Positive<br />
oder das Negative überwiegen.<br />
In seiner sprachlichen Verwendung sieht<br />
es schon eher so aus, als wäre die Verantwortung<br />
etwas Lästiges, Unangenehmes,<br />
Schweres. Wir sprechen davon, dass wir sie<br />
tragen, übernehmen, abgeben oder gar abschieben.<br />
Ein berühmter Staatsmann muss<br />
Ähnliches beobachtet haben, als er gesagt<br />
hat: «Die Scheu vor der Verantwortung ist<br />
die Krankheit unserer Zeit.» Niemand will<br />
Verantwortung übernehmen, man ist froh,<br />
wenn man sie meiden kann. Aus welchem<br />
Jahrhundert stammt dieses Zitat wohl? Es<br />
würde niemanden erstaunen, wenn es hiesse,<br />
einer unserer Zeitgenossen habe sich so<br />
vernehmen lassen. Aber da es im vorletzten<br />
Jahrhundert von Otto von Bismarck geäussert<br />
wurde, merken wir, dass diese schweren,<br />
mühsamen Aspekte rund um das Thema<br />
Verantwortung zeitlos sind.<br />
Je nach Lebensalter, in dem wir uns befinden,<br />
je nach gesellschaftlicher oder beruflicher Position<br />
nimmt die Verantwortung einen anderen<br />
Geschmack an. Ja, sie kann mitunter sogar<br />
lustvoll sein. Junge Menschen tragen in<br />
der Regel weniger Verantwortung als ältere;
das wird in den vielen Schüler/-innenstatements,<br />
die wir für diesen <strong>Jahresbericht</strong><br />
gesammelt haben, deutlich. Zum<br />
Erwachsenwerden gehört das stückweise<br />
Übernehmen von Verantwortung,<br />
was eingeübt werden muss, und die<br />
Schule ist ein ideales Übungsfeld dafür.<br />
Wer im Schulbetrieb wofür verantwortlich<br />
ist, davon handeln einige Beiträge<br />
in diesem Heft. Welche Verantwortung<br />
die Klassenlehrpersonen oder die Fachvorsteher/-innen<br />
haben, wie es um die<br />
Rolle des Schulrats oder des Konventsvorstands<br />
steht, welche Verantwortlichkeiten<br />
es von gewerkschaftlicher oder<br />
schulpolitischer Seite gibt, all das haben<br />
wir in dieser Nummer zusammengetragen.<br />
Es kommen ganz handfeste, praktische<br />
Aspekte zur Sprache, so zum<br />
Beispiel die Freuden und Leiden eines<br />
Pensenlegers, sowie philosophische<br />
Reflexionen von zwei Lehrerinnen, die<br />
im täglichen Kontakt mit Jugendlichen<br />
sind. Die Sicht der Schüler/-innen zu<br />
diesem Schwerpunktthema haben wir<br />
unter anderem in den bereits erwähnten<br />
Statements eingeholt: Es hat einige Perlen<br />
darunter, die zum Teil in ihrer aphoristischen<br />
Konzision und sprachlichen<br />
Prägnanz einfach verblüffen.<br />
Wir von der Redaktion wünschen Ihnen<br />
eine anregende Lektüre und hoffen,<br />
dass wir unsere Verantwortung zu Ihrer<br />
Zufriedenheit wahrgenommen haben,<br />
und – ich muss es sagen – es hat durchaus<br />
auch Spass gemacht, sich mit diesem<br />
Thema auseinanderzusetzen.<br />
Mario Sabatino<br />
Verantwortung<br />
«Der Ablasshandel» von Daniel Gfeller 3
4<br />
Chronologie<br />
15. August <strong>2011</strong><br />
Schuljahresbeginn: Für insgesamt <strong>12</strong>17 Schüler/-innen<br />
beginnt heute das neue Schuljahr.<br />
Rund zwei Drittel davon sind Damen. Die insgesamt<br />
341 Erstklässler/-innen werden in <strong>12</strong> Gym-<br />
und 4 FMS-Klassen unterrichtet.<br />
Verantwo<br />
Mitwirken am Bau der Welt: Verantwortung aus Freiheit<br />
von Barbara Schmitz, Philosophin, Gymnasiallehrerin und Privatdozentin an der Uni Basel<br />
«Mensch sein heisst verantwortlich sein»<br />
heisst es an einer Stelle bei dem französischen<br />
Dichter Antoine de Saint-Exupéry.<br />
Indem wir als Menschen leben, sind wir<br />
immer schon in Verantwortlichkeiten eingebunden.<br />
Verantwortung – das ist eine genuin<br />
menschliche Kategorie, eine Dimension des<br />
menschlichen Lebens, die notwendig zum<br />
Menschen dazugehört. Sie ist nicht wegzudenken<br />
im alltäglichen Leben, nicht in der<br />
Schule, nicht in der Familie, nicht in Freundschaften,<br />
nicht in Fussballmannschaften,<br />
nicht im Bus oder im Tram, nicht in der Natur,<br />
nicht mit den Arbeitskollegen, nicht mit<br />
dem Haustier, nicht in Liebesbeziehungen.<br />
Allein indem wir als Menschen leben, zusammen<br />
mit anderen, haben wir bereits Verantwortung<br />
– ob wir wollen oder nicht. Man<br />
mag hier einwenden wollen, dass ich doch<br />
die Verantwortung für mein Handeln ablehnen<br />
kann. Kann ich mich nicht von aller Verantwortung<br />
freisprechen? Wer so fragt, verkennt,<br />
wie eng Verantwortung mit Freiheit<br />
zusammenhängt. Er verkennt, dass er schon<br />
bei der Frage voraussetzt, dass er sich frei<br />
entscheiden kann – und dass mit der Möglichkeit<br />
der freien Entscheidung auch die<br />
Verantwortung für das eigene Handeln zusammenhängt.<br />
Wer sich nicht frei entscheiden<br />
kann, kann keine Verantwortung haben.<br />
Ohne unsere Freiheit, zu handeln, wie wir<br />
wollen, gäbe es keine Verantwortung. Und<br />
Freiheit gibt es nicht, ohne auch verantwortlich<br />
zu sein. Verantwortung ist die Kehrseite<br />
der Freiheit, und wer die Verantwortung für<br />
sein eigenes Tun ablehnt, lehnt letztlich auch<br />
ab, dass er frei handelt, ein autonomes Wesen<br />
ist, das sich unter all den Möglichkeiten,<br />
die uns die Welt und das Leben bieten, ent-<br />
scheiden kann. Freiheit und Verantwortung<br />
kommen im menschlichen Handeln notwendig<br />
zusammen und das ist es, was Handlungen<br />
mitunter so schwierig, so gewichtig<br />
machen kann und gleichzeitig auch so spannend<br />
und wertvoll.<br />
Vielleicht mag uns ein solches Verhältnis<br />
zwischen Freiheit und Verantwortung überraschen,<br />
scheint uns doch die Freiheit der<br />
Verantwortung allzu oft entgegengesetzt.<br />
Wer verantwortlich ist, scheint gerade nicht<br />
frei zu sein. Freiheit scheint gerade in dem<br />
zu liegen, zu dem wir nicht verpflichtet sind,<br />
und die Verantwortung scheint genau eine<br />
Pflicht zu sein. Wir denken bei Freiheit zu oft<br />
an Einschränkung, an Bürde, an die «Last der<br />
Verantwortung». Wir übersehen zu schnell,<br />
dass Verantwortung auch stark macht, dass<br />
sie Menschen das Bewusstsein der eigenen<br />
Handlungsspielräume vermitteln kann, dass<br />
Verantwortung bedeutet: Ich kann handeln,<br />
wie ich mich entscheide, und mein Handeln<br />
hat Gewicht. Ich kann etwas ausrichten in<br />
der Welt. Ich habe die Kraft und Macht, Verantwortung<br />
für mein Handeln zu übernehmen.<br />
Ich kann etwas bewirken: in so vielen<br />
verschiedenen Situationen, sei es im alltäglichen<br />
Leben, in der Familie, in der Schule.<br />
Wer Verantwortung übernimmt, antwortet<br />
der Welt durch sein Handeln. Darum kann<br />
es auch so schwerwiegend sein, Menschen<br />
Verantwortung zu entziehen. Es wird damit<br />
eine Handlungsmöglichkeit entzogen; es<br />
wird einer Unsicherheit über die Kräfte des<br />
anderen Ausdruck gegeben. Wichtiger als<br />
das Abnehmen der Verantwortung ist es<br />
darum häufig, dem anderen zu helfen, eine<br />
Verantwortung zu tragen, ihm Stärke zu geben,<br />
mit seiner Verantwortung umzugehen.<br />
Gerade in der Schule kann das von zentraler<br />
Bedeutung sein, denn die Schule ist einer<br />
der Orte, wo Freiheit und Verantwortung gelernt<br />
und eingeübt sein wollen.<br />
Strukturell betrachtet ist Verantwortung eine<br />
dreifache Relation: Ich bin verantwortlich für<br />
etwas gegenüber jemanden. Wem gegenüber<br />
ich verantwortlich bin, wechselt je nach<br />
Situation und Kontext. Ich mag als Schülerin<br />
einem Lehrer oder den Eltern oder der<br />
Freundin gegenüber verantwortlich sein; als<br />
Lehrer dem Schulleiter, den Schülern/-innen,<br />
den Eltern, dem Staat gegenüber Verantwortung<br />
haben. Und all diese Verantwortungen<br />
mögen in einer einzelnen Schulstunde zusammenkommen<br />
und dann nicht immer<br />
konfliktfrei miteinander zu vereinbaren sein.<br />
Verantwortung tragen wir aber nicht nur<br />
gegenüber anderen, sondern auch und vor<br />
allem gegenüber uns selbst. «Die Verantwortung<br />
für sich selbst ist die Wurzel jeder<br />
Verantwortung», heisst es in einem chinesischen<br />
Sprichwort. Wer für sich und seine<br />
Handlungen einstehen kann, wer sich verantwortlich<br />
für sich selbst fühlt, für sein eigenes<br />
Leben, der ist auch in der Lage, Verantwortung<br />
für andere zu übernehmen. Gerade<br />
mit der Verantwortung für uns selbst tun wir<br />
uns oft nicht leicht. Welche/-r Schüler/-in<br />
möchte nicht gern die Verantwortung für die<br />
unbefriedigende Note oder für das Zuspätkommen<br />
abschieben? Jeder kennt die lange<br />
Liste, die sich hier anbietet, um eine Verantwortung<br />
abzugeben oder zu mindern: der<br />
verpasste Bus, der nicht pünktliche Wecker,<br />
der Stau, die gesamte Situation eben, oder<br />
es sind die Umstände in einem selbst («ich<br />
bin nun einmal so») oder vielleicht sogar<br />
die Gene. Und welche/-r Lehrer/-in möchte
tung<br />
und Vertrauen<br />
nicht ebenso gern die Verantwortung für eine<br />
missratene Stunde ablehnen und könnte eine<br />
solche Liste über seine eigenen Entschuldigungen<br />
erstellen? Das Problem, das hier jedoch<br />
lauert, wird wiederum bei Saint-Exupéry<br />
klar formuliert: «Wenn du dich weigerst, die<br />
Verantwortung für deine Niederlagen zu übernehmen,<br />
wirst du auch nicht für deine Siege<br />
verantwortlich sein». Und für die Erfolge –<br />
die gute Note, die gelungene Schulstunde<br />
– möchten wir doch alle gern verantwortlich<br />
sein und Anerkennung bekommen.<br />
Welche Arten von Verantwortung gibt es<br />
aber ausser der für mich selbst noch? Ganz<br />
allgemein können verschiedene Arten der<br />
Verantwortung nach den einzelnen Rollen, die<br />
man als Mensch hat, nach den verschiedenen<br />
Sphären, denen man als Mensch angehört,<br />
unterschieden werden. So haben wir alle eine<br />
juristische Verantwortung, die im Strafrecht<br />
festgelegt ist, und die wir qua Bürger und Bewohner<br />
eines Landes haben. Wir haben alle<br />
auch Verantwortungen, die sich aus unserem<br />
beruflichen Kontext ergeben, die uns zu einem<br />
Berufskodex verpflichten können. In der Familie<br />
haben wir Verantwortungen als Familienmitglied.<br />
Als Freund habe ich Verantwortung<br />
gegenüber dem Freund in Bezug auf Hilfe<br />
und Austausch. Als Schülerin und als Lehrerin<br />
haben wir gemeinsam Verantwortungen gegenüber<br />
dem Unterricht. Ganz allgemein hilft<br />
diese Gebundenheit der Verantwortung an<br />
einzelne Rollen, Verantwortung zu tragen und<br />
auch deren Grenzen zu erkennen. Nicht für alles<br />
bin ich verantwortlich, nicht alles steht in<br />
meiner Macht. Nicht bei allem muss ich mich<br />
zuständig fühlen, sondern ich kann mich darauf<br />
verlassen, dass andere in ihrer Rolle die<br />
jeweilige Verantwortung wahrnehmen.<br />
Auf diese Weise bauen sich komplexe Netzwerke<br />
von Verantwortungen auf, die als kooperative<br />
Verantwortung ein grösseres Ganzes<br />
ermöglichen, das sich allein nicht bewerkstelligen<br />
lässt. Eine solche kooperative Verantwortung,<br />
welche einem gemeinsamen Ziel,<br />
dem Bewältigen einer gemeinsamen Aufgabe,<br />
dient, findet sich in der Schule. Hier kommen<br />
alle die Verantwortungen zusammen, die<br />
jeder hat, der dort ein und aus geht, arbeitet<br />
und lernt, Freunde trifft oder unterrichtet, und<br />
aus allen gemeinsam ergibt sich die Möglichkeit,<br />
Schule zu machen. Angefangen vom<br />
Rektor über jeden einzelnen Lehrer hin zu den<br />
Schülern, den Sekretärinnen, dem Hauswart,<br />
den Reinigungsfrauen – alle tragen ihren Teil<br />
der Verantwortung und es entsteht so ein<br />
buntes Muster der Verantwortungen, in dem<br />
jeder dazu beiträgt, dass Tag für Tag Unterricht<br />
stattfinden kann, dass Menschen lehren<br />
und lernen und sich im Schulhaus wohlfühlen.<br />
Diese verschiedenen Verantwortungen<br />
in einer Schule sind zum Teil an die freiwillige<br />
Übernahme eines Amtes gebunden: Wenn ich<br />
in einer Schule als technischer Leiter arbeite,<br />
liegt die Wartung der Kopiergeräte in meiner<br />
Verantwortung. Wenn ich mich entscheide,<br />
ein <strong>Gymnasium</strong> zu besuchen, wird es zu meiner<br />
Verantwortung, am Unterricht teilzunehmen.<br />
Nicht alle unsere Verantwortungen sind<br />
aber dieser Art der freiwilligen Übernahme.<br />
Wichtige Arten der Verantwortung haben wir<br />
allein dadurch, dass wir zusammen handeln,<br />
dass wir gemeinsam mit anderen leben und<br />
arbeiten: Arten des Sich-zueinander-Verhaltens,<br />
des Respekts, der Umsicht, der Hilfe.<br />
Diese wählen wir nicht, sondern sie sind die<br />
Grundlage unseres Zusammenlebens, die es<br />
letztlich ermöglichen, dass wir überhaupt han-<br />
deln können. Diese moralischen Verantwortungen<br />
bilden das Fundament<br />
der speziellen Verantwortungen.<br />
Mit diesen hängt noch eine weitere<br />
Art der Verantwortung zusammen,<br />
die für die Schule besonders wichtig<br />
ist. An sie können wir erinnert werden,<br />
wenn wir von Saint-Exupéry die<br />
Geschichte «Der kleine Prinz» lesen.<br />
Dort kommt in einer Episode ein<br />
Fuchs zum kleinen Prinz und erklärt<br />
diesem, was es heisst, jemanden<br />
zu zähmen. Es bedeute, so sagt der<br />
Fuchs, «sich etwas vertraut machen».<br />
Und dann fährt er fort: «Für das, was<br />
du dir vertraut gemacht hast, bist<br />
du verantwortlich». Verantwortung<br />
erwächst auch aus Vertrauen. Sie<br />
erwächst aus einer Beziehung zum<br />
anderen, dort, wo Menschen vertrauensvoll<br />
miteinander umgehen, dort,<br />
wo sie einander gegenüber nicht<br />
gleichgültig sind. Der Gegensatz zur<br />
Verantwortung ist darum auch nicht<br />
nur die Verantwortungslosigkeit, sondern<br />
vielmehr die Gleichgültigkeit. «Was<br />
ich am meisten verabscheue, ist die traurige<br />
Rolle des Zuschauers, der unbeteiligt<br />
tut oder ist. Man soll Zeuge sein, mittun<br />
und Verantwortung tragen», heisst es wiederum<br />
bei Saint-Exupéry. Unbeteiligt ist<br />
man meistens weniger, als man denkt. Und<br />
mittun kann man viel öfter, als es zunächst<br />
scheint. Mittun, indem man Verantwortung<br />
teilt und anderen hilft, ihre zu tragen. Und<br />
letztlich kann man Verantwortung nicht nur<br />
teilen, indem man sich an einer Handlung<br />
beteiligt und einem anderen bei den Hausaufgaben,<br />
bei der Vorbereitung der Schul-<br />
stunde hilft, sondern auch, indem man die<br />
Verantwortung mitfühlt bei den anderen:<br />
bei den Erfolgen und bei den Niederlagen.<br />
Ein letztes Zitat von Saint-Exupéry bringt<br />
dies auf den Punkt: «Mensch sein heisst<br />
Verantwortung fühlen: sich schämen beim<br />
Anblick einer Not, auch wenn man keine<br />
Mitschuld hat, stolz sein über den Erfolg<br />
der Kameraden, seinen Stein beitragen<br />
im Bewusstsein, mitzuwirken am Bau der<br />
Welt». Dieses Mitwirken an der Welt durch<br />
die eigene Verantwortung – das ist es, was<br />
uns als Menschen in unserem Handeln so<br />
wichtig macht.<br />
5
6<br />
Im Vergleich zum Vorjahr hat die Anzahl Lehrpersonen<br />
um 10 auf 180 leicht abgenommen.<br />
Wie immer wurde am Nachmittag das Schuljahr<br />
begrüsst mit einem Apéro, bereichert durch<br />
musikalische Beiträge der Klasse 3BM.<br />
Mit dem neuen Schuljahr haben wir auch in den<br />
Bauvorhaben eine weitere, wichtige Etappe<br />
erreicht: Die Sanierung unseres Schulhauses<br />
wurde abgeschlossen, das «Containerdorf» entfernt<br />
und die renovierten Zimmer im Haupttrakt<br />
wurden wieder bezogen.<br />
24. August <strong>2011</strong><br />
Wahlkampfstimmung: In der Aula findet als Vorbereitung<br />
auf die bevorstehenden National- und<br />
Ständeratswahlen eine Veranstaltung statt, die in<br />
Zusammenarbeit mit dem Jugendrat BL durchgeführt<br />
wird. Verschiedene Klassen repetieren<br />
in vorbereitenden Workshops staatskundliche<br />
Grundlagen, um in der anschliessenden Podiumsdiskussion<br />
die anwesenden Kandidaten/-innen<br />
mit kritischen Fragen zu konfrontieren. Die<br />
provokativen Anfangsstatements von Moderator<br />
Markus Fäs sorgen für angeregte Diskussionen.<br />
Verantw<br />
Die Verantwortungskaskade<br />
Verantwortung aus Sicht der Schulleitung<br />
von Annemarie Schaub, Konrektorin, und Thomas Rätz, Rektor<br />
Verantwortung in Verbindung mit Schulleitung<br />
findet man im Bildungsgesetz unseres<br />
Kantons nicht. Wo übernimmt die<br />
Schulleitung denn nun Verantwortung? In<br />
ihrem Aufgabenbereich ist an erster Stelle<br />
vermerkt, dass sie die Schule in pädagogischer,<br />
personeller, organisatorischer und<br />
administrativer Hinsicht zu führen habe.<br />
Führung impliziert in diesem Zusammenhang<br />
Verantwortung zu übernehmen. Die<br />
Schulleitung übernimmt demnach in erster<br />
Linie die Verantwortung für die Qualitäts-,<br />
Unterrichts-, Organisations- und die Personalentwicklung<br />
– kurz: die Verantwortung<br />
für die Schulentwicklung.<br />
Das hört sich kurz und bündig an – und simpel.<br />
Was aber verbirgt sich hinter diesen<br />
Begriffen? Trägt die Schulleitung die alleinige<br />
Verantwortung? Ist sie also letztlich<br />
verantwortlich für den Lernerfolg der Schülerinnen<br />
und Schüler? Nehmen wir zum<br />
Beispiel die Personalentwicklung. Diesem<br />
Feld werden durch die Bildungsforschung<br />
unbestritten die grössten Schwierigkeiten<br />
und Stolpersteine zugeschrieben. Wie gewinnt<br />
man eine neue, gute Lehrerin für<br />
seine Schule? Genügen Interviews, Probelektionen,<br />
Meinungen der Fachexperten,<br />
der Schulleitung und des Schulrates als<br />
Auswahlkriterien? Und in welcher Form<br />
sollten die Meinungen der Schülerinnen<br />
und Schüler eine Rolle spielen?<br />
Wir als Schulleitung suchen eine Lehrperson<br />
aus, die uns bei möglichst allen Auswahlkriterien<br />
überzeugt. Eine Lehrperson<br />
also, der wir zutrauen, ihre Schülerinnen<br />
und Schüler zu begeistern, die ihren Fachbereich<br />
beherrscht, die mit Leib und Seele<br />
Lehrerin oder Lehrer ist und deren Un-<br />
Thomas Rätz, Bernadette Schnyder, Florence Buchmann, Manuel Erdin, Annemarie Schaub<br />
terricht von den Schülerinnen und Schülern<br />
gerne besucht wird. Wir versuchen, optimale<br />
Vor- aussetzungen für ein erfolgreiches<br />
Lernen zu schaffen und nehmen unsere Verantwortung<br />
auf diese Weise wahr.<br />
Nach erfolgter Einstellung müssen wir aber<br />
auch Verantwortung abgeben. Die liegt nun<br />
zu einem beträchtlichen Teil bei den Lehrpersonen,<br />
die ihrerseits optimale Bedingungen<br />
für ein erfolgreiches Lernen zu schaffen versuchen.<br />
Sie gestalten ihren Unterricht unter<br />
Berücksichtigung der methodischen und didaktischen<br />
Überlegungen, bilden sich fort,<br />
orientieren sich an neuen pädagogischen Erkenntnissen<br />
und unterrichten mit Begeisterung.<br />
Sind sie nun allein verantwortlich dafür,<br />
dass die Schülerinnen und Schüler die Lernziele<br />
erreichen? Nein. Die Lernenden müssen<br />
ihre Eigenverantwortung wahrnehmen. Sie<br />
sind selber dafür verantwortlich, dass sie die<br />
nötige Zeit investieren, richtige Lernstrate-<br />
gien wählen, sich Hilfe holen und versuchen,<br />
Querbezüge zu schaffen. Sie sind hauptverantwortlich<br />
für ihren Lernfortschritt.<br />
Diese Verantwortungskaskade wird immer<br />
wieder von neuem durchlaufen. Lehrpersonen<br />
überprüfen die Übernahme der Eigenverantwortung<br />
durch die Schülerinnen<br />
und Schüler, und die Schulleitung ihrerseits<br />
stellt sicher, dass die Bedingungen für ein<br />
erfolgreiches Lernen weiterhin aufrechterhalten<br />
werden. Die Schulleitung unterstützt die<br />
Lehrpersonen, strebt eine nachhaltige Qualitätsentwicklung<br />
an, sorgt für effiziente Abläufe<br />
und für ein lernförderliches Klima. Die<br />
Verantwortung besteht in der Sicherstellung<br />
und permanenten Weiterentwicklung optimaler<br />
Rahmenbedingungen. Verantwortung<br />
kann demnach nicht abgeschoben, sondern<br />
muss geteilt oder zwischenzeitlich abgegeben<br />
und immer wieder übernommen werden.<br />
Zurück zur Frage, was denn die Personalent-
ortung<br />
von Dr. med. Hans Vogt, Schulratspräsident<br />
wicklung so heikel und die Übernahme<br />
der Verantwortung so schwierig<br />
macht. Verantwortung abgeben heisst,<br />
einerseits Vertrauen und andererseits<br />
ähnliche Zielvorstellungen zu haben.<br />
Die Schulleitung muss Vertrauen in die<br />
Lehrpersonen haben. Sie muss darauf<br />
vertrauen, dass sich diese nach bestem<br />
Wissen und Gewissen einsetzen,<br />
sich weiterbilden und sich weiter entwickeln<br />
wollen und die gleichen oder<br />
zumindest ähnliche Ziele verfolgen wie<br />
die Schulleitung. Die Lehrpersonen<br />
ihrerseits müssen Vertrauen in die<br />
Lernbereitschaft der Schülerinnen und<br />
Schüler haben. Zielkonflikte sind nur<br />
ein Grund für Schwierigkeiten; wo Leute<br />
zusammenarbeiten, treten Schwierigkeiten<br />
auf. Unterschiedliche Charaktere,<br />
unterschiedliche Anschauungen<br />
und Haltungen, wie sie in Schulen gehäuft<br />
vorkommen, sind oft Auslöser<br />
für Konflikte und erschweren sowohl<br />
den Aufbau von Vertrauen als auch<br />
die Übernahme von Verantwortung.<br />
Wird infolgedessen die Verantwortung<br />
abgeschoben, sind die Rahmenbedingungen<br />
für ein erfolgreiches Lernen<br />
nicht mehr gegeben, denn mit dem<br />
Abschieben von Verantwortung geht<br />
oft eine gegenseitige Schuldzuweisung<br />
einher.<br />
Die Schulleitung muss deshalb für ein<br />
gutes Funktionieren der Verantwortungskaskade<br />
sorgen und trägt die<br />
Verantwortung dafür, dass die optimalen<br />
Bedingungen für ein erfolgreiches<br />
Lernen permanent überprüft und angepasst<br />
werden.<br />
Wenn Verantwortung eine Farbe<br />
hätte, wäre es Blau. Blau wie<br />
der Himmel, vor dem man nicht<br />
fliehen kann.<br />
Naomi 1GL<br />
Ich hasse Verantwortung. Ich<br />
mag dieses Wort nicht.<br />
Irena F1c (20<strong>12</strong>/2013)<br />
Verantwortung ist wie ein zu<br />
eng geschneidertes Kleid, das<br />
man nicht ausziehen kann,<br />
sondern an dessen Enge man<br />
sich gewöhnen muss.<br />
Linda 1GL<br />
Verantwortung ist, …<br />
… den Stimmzettel rechtzeitig<br />
abzugeben.<br />
Jael 2AZ<br />
Wir sind nicht nur verantwortlich<br />
für das, was wir tun, sondern<br />
auch für das, was wir<br />
nicht tun. (Molière)<br />
Laura Sch. und Saskia 3LZ<br />
Ich denke, also bin ich<br />
verantwortlich.<br />
Hélène 2GL<br />
Wie nehme ich als Schulrat die Verantwortung für<br />
das Gelingen von Bildung wahr?<br />
Verantwortung ist ein sehr dehnbarer<br />
Begriff, wir alle haben eine<br />
Idee, eine Vorstellung davon, sicher<br />
aber keine einheitliche Meinung<br />
dazu.<br />
Verantwortung lernte ich kennen<br />
und auszuüben als Bub in der Familie<br />
für kleine Aufgaben und Besorgungen.<br />
Später übernahm ich<br />
Verantwortung bei den Pfadfindern,<br />
dann im Militär für Truppenkörper,<br />
anschliessend beruflich für<br />
meine Patienten und heute auch<br />
für ein Team von zehn Angestellten. Aber Verantwortung<br />
für das Gelingen von Bildung?<br />
Die Bildung in der Schweiz ist eine unserer<br />
grossen Stärken und dazu gilt es Sorge zu<br />
tragen. Aber was ist denn Bildung, was heisst<br />
Ausbildung, was kann ich, was kann der<br />
Schulrat (SR) dazu beitragen? Sollen wir möglichst<br />
hohe Ziele setzen, ein gutes Rating erreichen,<br />
die Angebote erweitern? Das kann<br />
ich als SR sicher nicht, der SR und ich nehmen<br />
eine Art Steuer- und Leitfunktion wahr.<br />
Der SR genehmigt das Schulprogramm, Bildungsschwergewichte<br />
und Lehrpläne werden<br />
durch andere Gremien festgelegt. Wir<br />
wählen aber die Schulleitung und den Lehrkörper<br />
nach erprobten und bewährten Selektionsverfahren.<br />
Damit sorgen wir indirekt dafür,<br />
dass für die Bildung optimale Rahmenbedingungen<br />
entstehen.<br />
Was bereitet mir Freude:<br />
• an FMS- und Maturitätsprüfungen tolle Leistungen<br />
mitzuerleben<br />
• hervorragende Präsentationen von selbstständigen<br />
Arbeiten mitzuverfolgen<br />
Samuel Blapp, Elsbeth Schmied, Beatrice Flückiger, Regula<br />
Müller-Schwarz, Dr. Hans Vogt, Dr. Irene Läuchli, Dr. Martin Schwab<br />
• Theater-, Konzert- und andere Schulanlässe zu<br />
geniessen<br />
Wo ergeben sich Probleme und Schwierigkeiten:<br />
• Disziplinarprobleme und das Behandeln von Rekursen<br />
(hat viel mit Verantwortung zu tun)<br />
• die Hektik unserer Zeit mit ständigen Veränderungen,<br />
alles können wir nicht sofort haben (International<br />
baccalaureate, Jokertage, Fortbildung und<br />
Schulentwicklung, finanzielle Mittel)<br />
• Wir wollen die besten Lehrpersonen an unserer<br />
Schule haben, heute kein leichtes Unterfangen.<br />
Meine Ziele:<br />
Der SR bemüht sich verantwortungsvoll, das Optimum<br />
aus Begehren und Realisierbarkeit zu unterstützen,<br />
das «Machbare machbar zu machen».<br />
Für die Bildung ist nicht nur der Schulrat, sondern<br />
vor allem die Schulleitung und der Lehrkörper verantwortlich.<br />
Auch unsere Schülerinnen und Schüler<br />
tragen da Mitverantwortung, und unser <strong>Gymnasium</strong><br />
soll dazu beitragen, die Eigenverantwortung zu<br />
fördern und zu stärken. Nur wer eine solide Eigenverantwortung<br />
besitzt, kann auch Verantwortung<br />
für andere Aufgaben übernehmen.<br />
7
Verantw<br />
8 von Tanja Mühleisen, Lehrerin für Deutsch und Philosophie<br />
9. bis <strong>12</strong>. September <strong>2011</strong><br />
Brecht in <strong>Liestal</strong>: Der Theaterkurs unserer Schule<br />
inszeniert Brechts «Mahagonny». Als multimediales<br />
Musiktheater mit Videoprojektionen zieht<br />
es das Publikum in seinen Bann. Spielort ist das<br />
Treppenhaus des <strong>Gymnasium</strong>s.<br />
> Bericht und Bilder S. 32<br />
9. September <strong>2011</strong><br />
Alle in Bewegung: Die Erstklässler/-innen sind<br />
unterwegs und lernen einander am Klassentag<br />
näher kennen. Alle anderen Schüler/-innen bewegen<br />
sich auf unterschiedliche Weise und mit<br />
eigener Muskelkraft auf verschiedenen Routen in<br />
Richtung Sportareal St. Jakob, wo am Nachmittag<br />
diverse Spielturniere stattfinden.<br />
18. September <strong>2011</strong><br />
Chormusik: Der Chor des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong><br />
singt im Gottesdienst der katholischen Kirche unter<br />
anderem Ausschnitte aus einer Haydn-Messe.<br />
Oliver ist nicht dafür verantwortlich, dass er seinen Lehrer beschimpft.<br />
Ist Oliver dafür verantwortlich, dass er seinen Lehrer<br />
beschimpft? Ist Sonja dafür verantwortlich, wenn sie<br />
während der Stunde Papierschnipsel rumspickt? Und<br />
Patrick dafür, dass er immer nur Sechsen schreibt?<br />
Niemand ist für solche Handlungen verantwortlich,<br />
wenn er keine Willensfreiheit besitzt. Über die Frage,<br />
ob wir einen freien Willen haben oder nicht, streiten<br />
sich Philosophen und Neurowissenschaftler schon<br />
lange.<br />
Dass ich Willensfreiheit besitze, bedeutet, dass ich<br />
das Vermögen besitze, eine im Voraus unentschiedene<br />
Wahl zwischen verschiedenen Hand- lungsmöglichkeiten<br />
zu treffen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />
kann ich mich also – wenn ich Willensfreiheit<br />
habe – ebenso gut für A wie für B entscheiden. Oliver<br />
kann sich – wenn er Willensfreiheit besitzt – entweder<br />
dafür entscheiden, seinen Lehrer zu beschimpfen,<br />
oder dafür, dies zu unterlassen. Es gibt nichts,<br />
was ihn zur Wahl entweder von A oder von B zwingt.<br />
Er ist also selbst für seine Wahl verantwortlich.<br />
Viele Menschen gehen davon aus, dass sie einen<br />
freien Willen haben. Die Gegenposition zu dieser<br />
Ansicht wird als Determinismus bezeichnet. Der Determinismus<br />
besagt, dass wir niemals Willensfreiheit<br />
besitzen. Diese Position möchte ich im Folgenden<br />
darstellen.<br />
Gemäss dem Determinismus funktioniert die Welt in<br />
allen Bereichen nach dem Prinzip von Ursache und<br />
Wirkung. Liegen bestimmte Ursachen vor, so muss<br />
eine bestimmte Wirkung eintreten. Die Welt besteht<br />
aus einem umfassenden Zusammenhang von Ursachen<br />
und Wirkungen. Jedes Ereignis ist das zwangsläufige<br />
Resultat vorausgegangener Ursachen. Ein<br />
Ereignis, das nicht absolut durch vorausgegangene<br />
Ursachen bestimmt wäre, wäre ein vollkommen unerklärbares<br />
Ereignis, das einfach zufällig eintreten<br />
würde. Gemäss der Theorie des Determinismus gibt<br />
es jedoch keine solchen Zufälle.<br />
Der Determinismus besagt, dass der Zustand der
ortung<br />
Welt jetzt so ist, wie er ist, weil bestimmte<br />
Ursachen notwendigerweise zu diesem Zustand<br />
führen mussten. Der Zustand der Welt<br />
könnte also nicht anders sein, als es jetzt<br />
der Fall ist. Der Determinismus behauptet<br />
Folgendes: Wenn uns ein bestimmter Ausschnitt<br />
der Wirklichkeit bekannt ist und wir<br />
die Gesetzmässigkeiten von Ursache und<br />
Wirkung kennen, ist es möglich, vorauszusagen,<br />
wie dieser Ausschnitt der Wirklichkeit<br />
zu irgendeinem zukünftigen Zeitpunkt<br />
sein wird. Die Zukunft ist also bereits jetzt<br />
eindeutig festgelegt, wir können sie nur<br />
deshalb nicht erkennen, weil wir zu wenig<br />
über den jetzigen Zustand der Welt wissen.<br />
Die Welt ist so komplex, es gibt so viele Ursachen<br />
und Wirkungen, dass es uns nicht<br />
möglich ist, die Zukunft zu erfassen.<br />
In Bezug auf die Willensfreiheit besagt der<br />
Determinismus, dass auch die eigenen<br />
Entscheidungen immer absolut durch vor-<br />
ausgegangene Ursachen bestimmt sind.<br />
Ich besitze also keine Willensfreiheit, weil<br />
ich immer durch meine Erziehung, meine<br />
Freunde, die Schule, die Medien, meine<br />
Gene und viele weitere Einflüsse dazu gezwungen<br />
werde, das zu tun, was ich tue.<br />
Niemand hat jemals die Möglichkeit, anders<br />
zu handeln, als es der Fall ist. Deshalb ist der<br />
Mensch auch nicht verantwortlich für seine<br />
Handlungen. Eine moralische Beurteilung in<br />
Form einer Beschuldigung oder eines Lobes<br />
ist also fehl am Platz. Oliver muss seinen<br />
Lehrer beschimpfen, er hat keine andere<br />
Möglichkeit. Ihn dafür verantwortlich zu machen<br />
und ihn moralisch zu verurteilen, ist unangebracht.<br />
Die Vorstellung, dass wir keine<br />
Willensfreiheit haben, kann einerseits beleidigend<br />
sein, weil sie bedeutet, dass wir im-<br />
mer nur ein Spielball von Einflüssen sind; andererseits<br />
kann sie jedoch auch entlastend<br />
wirken, weil sie uns von Schuld freispricht.<br />
Von den Deterministen werden üblicherweise<br />
zwei Einwände gegen die Vorstellung<br />
vorgebracht, dass der Mensch Willensfreiheit<br />
besitzt. Als Erstes wenden sie<br />
ein, dass die Vorstellung, der Mensch habe<br />
Willensfreiheit, auf der Annahme beruhe,<br />
dass der Mensch nicht Teil der materiellen<br />
Welt sei. Gemäss dieser Sichtweise gilt in<br />
der materiellen Welt der Determinismus in<br />
Form von naturwissenschaftlichen Gesetzen;<br />
alles funktioniert nach dem Prinzip von<br />
Ursache und Wirkung. Besässe der Mensch<br />
Willensfreiheit, so wäre er das einzige vom<br />
Determinismus ausgenommene Wesen.<br />
Will man behaupten, dass der Mensch das<br />
einzige Wesen ist, das nicht determiniert<br />
ist, so muss man davon ausgehen, dass es<br />
einen grundsätzlichen Graben gibt zwischen<br />
der physischen Welt und der Seele (oder<br />
der Psyche) des Menschen. Man muss<br />
annehmen, dass seine Seele ausserhalb<br />
der physischen Welt ein Eigenleben führt.<br />
Angesichts dieser Sichtweise stellen sich<br />
jedoch folgende Fragen: Warum soll dem<br />
Menschen diese Sonderstellung in der Natur<br />
zukommen? Es gibt keinen naturwissenschaftlichen<br />
Beweis dafür, dass der Mensch<br />
eine vom Physischen unabhängige Seele besitzt,<br />
warum also soll man von einer solchen<br />
Seele ausgehen? Wie soll eine immaterielle<br />
Seele auf materielle Körper einwirken können?<br />
Weil es auf diese Fragen keine befriedigenden<br />
Antworten gibt, gehen Deterministen<br />
davon aus, dass der Mensch keine<br />
Willensfreiheit besitzt.<br />
Der zweite Einwand des Determinismus<br />
gegen die Vorstellung, dass der Mensch<br />
Willensfreiheit hat, lautet folgendermassen:<br />
Wenn ich Willensfreiheit besässe, so gäbe<br />
es keine bestimmten Ursachen, die mich<br />
zur Wahl von A oder von B zwingen würden.<br />
Ich könnte mich – unabhängig von allen<br />
Ursachen – ebenso gut für A wie für B entscheiden.<br />
Dass ich unabhängig von jeglichen<br />
Ursachen entscheide, bedeutet jedoch, dass<br />
ich absolut zufällig entscheide. Wenn es keinerlei<br />
Ursachen gibt, die für meine Entscheidung<br />
ausschlaggebend sind, wenn absolut<br />
offen ist, ob ich A oder B wähle, so ist meine<br />
Wahl eine rein zufällige. Dass ich zufällig<br />
entscheide, bedeutet aber wiederum, dass<br />
ich nicht aus freiem Willen entscheide. Beanspruche<br />
ich, Willensfreiheit zu besitzen,<br />
so beanspruche ich damit mehr, als dass ich<br />
mich in gewissen Situationen einfach zufällig<br />
entscheide.<br />
Meiner Meinung nach ist die Argumenta-<br />
tionsweise des Determinismus überzeugend<br />
und die Vorstellung, dass der Mensch<br />
Willensfreiheit besitzt, nicht haltbar. Oliver<br />
hat keine Willensfreiheit und ist damit nicht<br />
verantwortlich dafür, dass er seinen Lehrer<br />
beschimpft. Er ist nicht selbst schuld daran,<br />
er wird vielmehr durch seine Erziehung, seine<br />
Freunde, seine Gene und viele weitere<br />
Einflüsse zu dieser Handlung gezwungen.<br />
Dies ändert jedoch nichts daran, dass Oliver<br />
mit Konsequenzen zu rechnen hat. Ihm drohen<br />
Ablehnung, Zurechtweisung, Arrest<br />
oder Ähnliches. Auch gemäss dem Determinismus<br />
können Strafen sinnvoll sein.<br />
Nicht, um jemanden seine Schuld büssen<br />
zu lassen – eine solche Schuld gibt es ja gar<br />
nicht –, sondern vielmehr, um die Menschen<br />
in einer bestimmten Art zu beeinflussen.<br />
Oliver kann zwar nichts dafür, dass er seinen<br />
Lehrer beschimpft, es ist aber trotzdem gerechtfertigt,<br />
seine Handlung zu verurteilen,<br />
um ihn selbst oder andere in Zukunft davon<br />
abzuhalten, sich gleich zu verhalten.<br />
Genauso wie beim Strafen verhält es sich<br />
mit dem Lob: Auch die Person, die wir loben,<br />
ist nicht verantwortlich für das, was sie<br />
getan hat. Auch sie ist vielmehr durch verschiedenste<br />
Einflüsse zu ihrer Handlung gezwungen<br />
worden. Durch ein Lob würdigen<br />
wir also nicht das persönliche moralische<br />
Verdienst einer Person – ein solches Verdienst<br />
gibt es nicht. Ein Lob dient vielmehr<br />
dazu, jemandem eine Freude zu machen, einen<br />
Menschen zu stärken, ihn dazu aufzufordern,<br />
so weiterzumachen, oder andere dazu<br />
zu bringen, sich gleich zu verhalten.<br />
Erziehung ist auch gemäss dem Determinismus<br />
möglich und nötig. Im Determinismus<br />
verliert sie jedoch ihren moralisierenden<br />
Charakter. Wenn niemand für seine Handlungen<br />
verantwortlich ist, ist es unangebracht,<br />
jemanden moralisch zu beurteilen.<br />
Dies ändert aber nichts daran, dass wir<br />
versuchen, andere in einer bestimmten Art<br />
zu beeinflussen. Wir versuchen sie dazu zu<br />
bringen, sich so zu verhalten, wie wir es als<br />
richtig betrachten, sei dies nun durch Strafen,<br />
durch Loben oder durch andere Mittel.<br />
9
10<br />
20. September <strong>2011</strong><br />
Sportler/-innen aus beiden Halbkantonen: In<br />
Basel findet wie jedes Jahr die Gymnasiade statt,<br />
wo sich unsere Schüler/-innen mit denjenigen<br />
aus den Stadtbasler Gymnasien messen. Sowohl<br />
die Damen als auch die Herren belegen den<br />
ersten Rang und entscheiden so die Gesamtwertung<br />
zugunsten des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>.<br />
20. September <strong>2011</strong><br />
Damen- und Herrenfussball: In Baden finden die<br />
Schweizer Fussballmeisterschaften der Mittelschulen<br />
statt, an der auch Damen teilnehmen.<br />
Die «Frauschaft» unserer Schule scheidet nach<br />
den Gruppenspielen aus, die Herren belegen<br />
Platz vier.<br />
21. September <strong>2011</strong><br />
Eigenkompositionen: Die Schüler/-innen der 3BM<br />
führen in der reformierten Kirche Lausen eigene<br />
Kompositionen aus ihrer Projektarbeit (PRA) auf.<br />
30. September <strong>2011</strong><br />
Reisezeit: Alle vier 3. FMS- und eine Gymklasse<br />
gehen auf Reisen. > Gymliestal unterwegs S.27<br />
26. Oktober <strong>2011</strong><br />
Holocaust-Überlebender: Bereits zum vierten Mal<br />
kommt Robert Behr (geboren 1922) zu uns nach<br />
<strong>Liestal</strong>. Mit einer unglaublichen Vitalität erzählt er<br />
den rund 300 Schülern/-innen in der Aula seine<br />
Geschichte, wie er die Nazizeit und den 2. Weltkrieg<br />
überlebt hat. Gleich am Anfang des Vortrags<br />
ernennt er alle Zuhörer/-innen zu «Botschaftern»:<br />
Wir sollen seine Geschichte weitererzählen und<br />
so vor dem Vergessen bewahren.<br />
Bild: Robert Behr mit Schülerinnen<br />
Verantw<br />
von Dr. Bernadette Schnyder, Konrektorin<br />
«Plenus venter non studet libenter» – unsere Mensa<br />
«Ein voller Bauch studiert nicht gern», – pflegten<br />
die alten Römer zu sagen, und sie hatten Recht.<br />
Das Phänomen ist bekannt: Nach einem allzu üppigen<br />
Mittagessen verfallen wir in den Dämmerzustand<br />
eines «Suppenkomas» und bekommen<br />
nicht mehr ganz alles mit, was um uns geschieht,<br />
so zum Beispiel auch den Unterricht um 13 Uhr.<br />
Nur, «Ein leerer Bauch schadet auch», könnte man<br />
entgegnen, und auch das mit Recht. Denn wie<br />
wir alle wissen, bestehen wir aus Materie, und<br />
selbst so komplexe Vorgänge wie Denken und<br />
Lernen haben mit Materie zu tun. Kaum vorstellbar,<br />
dass tatsächlich auch Eiweisse in unserem<br />
Körper entscheidend mitwirken, wenn wir eine<br />
Gleichung mit mehreren Unbekannten erfolgreich<br />
lösen oder französische Vokabeln in unserem<br />
Gedächtnis speichern können, aber es ist so.<br />
Es ist uns deshalb ein Anliegen, dass sich unsere<br />
Schülerinnen und Schüler in unserer Mensa so ernähren<br />
können, wie es ihrer Gesundheit und ihrem<br />
Lernen zuträglich ist. Die Schulleitung (Konrektorin<br />
Bernadette Schnyder), das Gesundheitsforum<br />
und der Trägerverein unserer Mensa haben sich<br />
deshalb im Winter 2009 dazu entschieden, die<br />
Leitung unserer Mensa neu auszuschreiben und<br />
nach demjenigen Betreiber zu suchen, der unseren<br />
Vorstellungen am besten entspricht. Nach<br />
einem sorgfältigen Auswahlverfahren haben wir<br />
uns für die ZFV-Unternehmungen entschieden,<br />
und seit August 2010 leitet nun Rolf Bammerlin<br />
mit seiner Crew unsere Mensa. Täglich wird<br />
in unserem Haus frisch gekocht für die rund 250<br />
Schüler/-innen, die vom Angebot unseres Mittagsmenüs<br />
(für Fr. 10.– inklusive eines Bechers<br />
Eistee) Gebrauch machen. Der Menüplan ist abrufbar<br />
unter www.gymliestal.ch. Damit die Wünsche<br />
der Lehrpersonen und der Schüler/-innen<br />
aufgenommen und in geeigneter Form umgesetzt<br />
werden können, tagt jährlich die Mensakommission,<br />
an der auch Schüler/-innen der SO teilnehmen.<br />
«De gustibus non est disputandum» –<br />
«Über Geschmack kann man nicht streiten»<br />
Natürlich ist es nicht ganz einfach, den sehr unterschiedlichen<br />
Bedürfnissen unserer Mensa-<br />
kundinnen und -kunden zu entsprechen. Junge<br />
Männer, insbesondere Sportklassenschüler, wünschen<br />
sich eine andere Verpflegung als beispielsweise<br />
junge, linienbewusste Damen. Wir haben<br />
uns deshalb entschieden, Unterschiedliches anzubieten.<br />
Lehrpersonen und Schüler/-innen haben<br />
die Möglichkeit, aus drei Menüs und einem<br />
Salatbuffet das für sie Passende zu wählen. Die<br />
Menüs sind jeweils mit Farben gekennzeichnet:<br />
Grün «Für die Gesundheit», Gelb «Für den<br />
Geist», Rot «Für die Lust». Und selbstverständlich<br />
können unsere Mensagäste auch noch individuell<br />
dosieren: Ein Berg Pasta für hungrige Bäuche,<br />
mehr Gemüse für Gesundheitsbewusste.<br />
«Variatio delectat» –<br />
«Abwechslung macht Freude»<br />
Rolf Bammerlin und seine Crew legen Wert darauf,<br />
das Angebot mit Fantasie und Ideenreichtum abwechslungsreich<br />
zu gestalten. Während der Spe-<br />
zialwoche «Kochen mit Kräutern» im Frühling 20<strong>12</strong><br />
konnten wir beispielsweise eine Woche lang Speisen<br />
geniessen, die mit Spitzwegerich, Löwenzahn,<br />
Sauerampfer und was Frühlingswiesen sonst noch<br />
zu bieten haben, angerichtet waren.<br />
Wir wünschen also «Guten Appetit!»<br />
Und nicht vergessen: Tablett samt Mensabecher<br />
in die Tablettwagen zurückzustellen!<br />
Verantwortung schlüpft<br />
nicht aus dem Ei der<br />
Volljährigkeit, sondern<br />
entspringt der Quelle<br />
der Weisheit.<br />
Flavia 2LW<br />
Verantwortung: Wenn es<br />
gut läuft, will sie jeder,<br />
wenn es schlecht läuft,<br />
will sie keiner.<br />
Lea 2GL
ortung<br />
Ein Tag in der Mensa … Exponiert und mitten drin!<br />
von Rahel Graf Bianchi, Lehrerin für Geschichte und Italienisch, Konventspräsidentin<br />
… mit Rolf Bammerlin, Betriebsleiter ZFV<br />
7.30 Uhr. In der Garderobe tausche ich die<br />
privaten Kleider gegen meine Kochbluse.<br />
Strassenkleidung ist in der Küche aus hygienischen<br />
Gründen nicht erlaubt. Gemeinsam<br />
mit meinen vier Mitarbeitenden beginne<br />
ich mit der Zubereitung des Mittagessens.<br />
Gemäss der Verpflegungsphilosophie der<br />
ZFV-Unternehmungen koche ich frisch vor<br />
Ort, kaufe bei regionalen Lieferanten ein<br />
und gebe ökologisch sinnvoll produzierten<br />
und fair gehandelten Lebensmitteln den<br />
Vorzug. Neben dem Kochen kontrolliere ich<br />
laufend die angelieferte Ware auf Qualität<br />
und Frische. Bis auf eine faule Zitrone ist<br />
alles tipptopp. Der Gemüsehändler nimmt<br />
sie gleich wieder mit und bringt mir am<br />
nächsten Tag eine frische.<br />
11.00 Uhr. In der Küche ist alles bereit für<br />
den Mittagsservice. Ich ziehe mich ins Büro<br />
zurück, mache den Tagesabschluss vom<br />
Vortag und die ersten Bestellungen für den<br />
nächsten Tag.<br />
<strong>12</strong>.00 Uhr. Der grosse Ansturm kommt nach<br />
dem Glockenzeichen kurz nach <strong>12</strong>.10 Uhr. Ich<br />
helfe am Buffet mit. Der Kontakt zu den Schülern<br />
ist mir wichtig. Ab und zu bekomme ich ein<br />
persönliches Feedback, wenn etwas besonders<br />
gut schmeckt, oder auch eine Anregung.<br />
13.00 Uhr. Ich gönne mir eine Verschnaufpause<br />
und esse eine Kleinigkeit.<br />
13.30 Uhr. Während mein Team in der Mensa<br />
und hinter den Kulissen putzt, Geschirr reinigt<br />
und alles sauber aufräumt, kümmere ich mich<br />
um die administrative Arbeit im Büro. Ich schreibe<br />
Cateringofferten, mache die Menüplanung,<br />
kontrolliere den Kassenstock und löse die noch<br />
fehlenden Bestellungen aus.<br />
16.00. Uhr Ich mache den letzten Rundgang<br />
durch die Mensa. Dabei überkommt mich ein<br />
bisschen Stolz, dass ich für diese Mensa die<br />
Verantwortung tragen darf.<br />
Verantwortung hat manchmal etwas<br />
mit dem Sitzplatz zu tun. In den Konventssitzungen<br />
ist es ähnlich wie im<br />
Schulzimmer, die vorderen Reihen<br />
werden immer zuletzt gefüllt. Verantwortlich<br />
ist die Person, welche eine<br />
andere Sitzrichtung hat als alle anderen,<br />
und frontal zur grossen Gruppe<br />
sitzt. Im Fall des Konventspräsidiums<br />
heisst dies konkret, dass man für<br />
das Gelingen der Sitzungen verantwortlich<br />
ist. Eine Herausforderung,<br />
welche immer ein gewisses Quäntchen<br />
Unberechenbarkeit beinhaltet,<br />
denn ein Lehrerkollegium ist eine<br />
heterogene Gruppe und die Dynamik<br />
in den Diskussionen ist schwer vorhersehbar,<br />
die Sitzungsleitung ist daher<br />
garantiert nie langweilig und fordert volle<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Der Platz der Konventspräsidentin ist einerseits<br />
während der Konvente exponiert,<br />
gleichzeitig bin ich im Schulalltag mitten<br />
im Geschehen drin und manchmal habe<br />
ich eine Gratwanderung vor mir, denn den<br />
Konventsvorstand verstehe ich auch als<br />
Bindeglied zwischen Kollegium und Schulleitung.<br />
Auch das hat etwas mit Sitzordnung<br />
zu tun. Zuweilen sitze ich nämlich<br />
zwischen Stuhl und Bank, erfahre ganz<br />
Unterschiedliches, Gegensätzliches. Meine<br />
Verantwortung besteht daher auch darin,<br />
offene Ohren zu haben und mitunter<br />
heikle Themen anzusprechen, Austausch<br />
zu ermöglichen.<br />
Mein Kerngeschäft ist trotz allem natürlich<br />
das Unterrichten. Guter Unterricht<br />
und somit gute Bildung sind allerdings<br />
nur möglich, wenn die äusseren Umstän-<br />
de passen. Im Moment befindet sich die<br />
«gute Schule Baselland» in unruhigen Gewässern.<br />
Als Konventspräsidentin fühle<br />
ich mich verantwortlich dafür, dass die anstehenden<br />
Veränderungen im Kollegium<br />
konstruktiv diskutiert werden können und<br />
dass der Austausch zwischen Schulleitung<br />
und Konvent gut funktioniert und vor<br />
allem auch, dass man sich richtig versteht.<br />
Nur wer Verantwortung übernimmt, kann<br />
auch mitgestalten. Zurzeit ist es wichtiger<br />
denn je, dass wir uns einbringen<br />
und unsere Standpunkte klar formulieren,<br />
Verantwortung für unsere Schule und damit<br />
für unsere Schülerinnen und Schüler<br />
übernehmen. Gleichzeitig müssen wir<br />
Lehrpersonen aber auch verantwortungsvoll<br />
mit unseren persönlichen Ressourcen<br />
umgehen und deutlich machen, was wir<br />
zu leisten vermögen, ohne dass dabei die<br />
Qualität des Unterrichts leidet.<br />
11
<strong>12</strong><br />
28./29. Oktober <strong>2011</strong><br />
Die Eltern kommen: Nach dem letztjährigen<br />
umbaubedingten Unterbruch finden wiederum<br />
Elternbesuchstage statt. An zwei Tagen haben<br />
Eltern die Gelegenheit, den Schulalltag ihrer<br />
Söhne und Töchter mitzuerleben; ein Angebot,<br />
das vor allem von Eltern der Erst- und Zweitklässler<br />
rege genutzt wird.<br />
29. Oktober <strong>2011</strong><br />
Uraufführungen: Schüler/-innen spielen unter<br />
anderem Kompositionen von Kompositionsstudenten<br />
der Musikhochschule Basel.<br />
3. November <strong>2011</strong><br />
FMS-Berufsfeldwahl: Schüler/-innen der 1.<br />
FMS-Klassen nehmen in Begleitung ihrer Eltern<br />
interessiert an der Informationsveranstaltung zur<br />
Berufsfeldwahl statt. Es referieren ehemalige<br />
Schüler/-innen aller vier Berufsfelder (Gesundheit,<br />
Verantw<br />
Verantwortung als Fachvorsteher<br />
Dani Zwygart, Fachvorsteher Biologie, und Hugo Caviola, Co-Fachvorsteher Deutsch, im Gespräch<br />
Woran denkt ihr spontan, wenn ihr das<br />
Wort «Verantwortung» im schulischen<br />
Umfeld hört?<br />
Zwygart: Da tauchen Mindmap-artig ganz<br />
verschiedene Aspekte auf: Verantwortung,<br />
dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort<br />
bin, dass ich meine Aufgaben gemacht und<br />
eine spannende Unterrichtsstunde vorbereitet<br />
und gehalten habe. Aber natürlich auch<br />
Momente mit hohem Verantwortungsgefühl,<br />
zum Beispiel während einer Studienreise<br />
oder im Umgang mit schwierigen Situationen<br />
von einzelnen Schülerinnen und<br />
Schülern. Als Fachvorsteher habe ich zudem<br />
die Verantwortung, dass der alltägliche Betrieb<br />
läuft und die Finanzen nicht aus dem<br />
Ruder laufen. Ab und zu muss/darf ich auch<br />
Mitverantwortung tragen, wenn es darum<br />
geht, die Schulleitung bei der Anstellung einer<br />
neuen Lehrperson fachlich zu beraten.<br />
Caviola: Spontan verbinde ich mit Verantwortung<br />
etwas, das Gewicht hat im Doppelsinn<br />
von Last und Bedeutung. Es ist wohl kein<br />
Zufall, dass wir von Verantwortung «tragen»,<br />
«aufbürden», «übernehmen», «zuschieben»<br />
oder «abwälzen» sprechen. Als<br />
Lehrer und Fachvorsteher erlebe ich Verantwortung<br />
ähnlich wie Dani. Sie bedeutet für<br />
mich, für etwas einzustehen: Ich richte meinen<br />
Unterricht nach dem Lehr- und Stundenplan,<br />
bemühe mich, Schülerinnen und Schüler<br />
gleich und gerecht zu behandeln, Neugier<br />
zu wecken, lehrreiche Stunden zu gestalten,<br />
Leistungsansprüche hochzuhalten et cetera.<br />
Verantwortung zu tragen, bedeutet für mich<br />
auch, einen Dienst am anderen und an der<br />
Gemeinschaft zu leisten, in vielem ist dies<br />
eine befriedigende Last.<br />
Ist Verantwortung für euch eher ein notwendiges<br />
Übel oder eine motivierende<br />
Herausforderung?<br />
Caviola: Von Fall zu Fall. Als Fachvorsteher<br />
muss ich manchmal Geschäfte behandeln,<br />
die ich mir nicht ausgesucht habe. Umgekehrt<br />
ist das Ausbilden von Verantwortungsgefühl<br />
auch ein Bildungsziel unserer Schule<br />
und damit etwas, das anregt und motiviert.<br />
Im Deutschunterricht bereitet es mir Freude,<br />
selbstständiges Denken und Urteilen<br />
zu fördern, eine Voraussetzung für verantwortungsvolles<br />
Denken und Handeln. Mein<br />
Fachvorsteheramt teile ich mit Mario Sabatino,<br />
was ich als sehr bereichernd empfinde.<br />
Wir beraten uns in schwierigen Fragen<br />
und ergänzen uns im Behandeln der zahlenreichen<br />
Geschäfte, die eine Fachschaft von<br />
über 20 Individuen mit sich bringt. Als motivierend<br />
erfahre ich Verantwortung vor allem<br />
dann, wenn es uns gelingt, die Interessen<br />
der Fachschaft erfolgreich zu vertreten oder<br />
Neues anzustossen.<br />
Zwygart: Die Übernahme von Verantwortung<br />
ermöglicht mir, Prozesse in hohem Masse<br />
selbstbestimmt zu gestalten. Deshalb trage<br />
ich diese Verantwortung nicht ungern. Je<br />
nach Situation bin ich aber froh, wenn ich<br />
mich mit Kolleginnen und Kollegen der Fachschaft<br />
absprechen oder Arbeiten delegieren<br />
kann. Dies ist insofern von Bedeutung, als<br />
wir in unserer Fachschaft auch einen Assis-<br />
tenten haben, der betreut werden muss.<br />
In welchen konkreten Situationen musstet<br />
ihr als Fachvorsteher in besonderer Weise<br />
Verantwortung wahrnehmen?<br />
Zwygart: In der Vergangenheit erlebten wir<br />
mehrere Umbau- und Zügelphasen. Da lastete<br />
viel Verantwortung auf mir. Auch bei<br />
Personalentscheiden kann die Verantwortung<br />
gross sein.<br />
Caviola: Wir formulieren Themen für Probelektionen<br />
und beraten die Schulleitung in den<br />
fachlichen Belangen einer Anstellung. Auch<br />
vertreten wir unsere Fachschaft innerhalb<br />
unserer Schule oder nach aussen im Kanton,<br />
etwa in der gegenwärtigen Harmonisierung<br />
der Maturprüfungen. Da hat unsere Stimme<br />
schon Gewicht.<br />
Welche Verantwortung würdet ihr als Fachvorsteher<br />
gern abgeben?<br />
Caviola: Eine ehrenamtliche Aufgabe übernimmt<br />
man als Paket. Mario und ich teilen<br />
uns die Aufgaben nach Neigungen und Stärken<br />
auf. Geht es etwa darum, jemanden für<br />
eine Aufgabe zu gewinnen oder bestimmte<br />
Verbindlichkeiten anzusprechen, ergänzen<br />
wir uns gut. In manchen Belangen können<br />
wir auch auf die Unterstützung durch unsere<br />
Bibliothekarinnen und Sekretärinnen zählen.<br />
Zwygart: Die Aufgaben und Verantwortungen<br />
sind sehr vielfältig und nicht alles liegt mir<br />
gleich gut (z.B. Buchhaltung). Bei der Betreuung<br />
des Assistenten hilft Peter Beerli<br />
mit, was entlastend ist. Schwierig wird es,<br />
wenn man die Fachschaftsmitglieder für<br />
etwas motivieren sollte, das nicht genehm<br />
ist oder weitere Mehrarbeit bedeutet. Indem<br />
ich es selber mache, umgehe ich die<br />
unangenehme Situation, aber belaste mich<br />
zusätzlich.<br />
Glaubt ihr, dass es bei Geisteswissenschaften<br />
und Naturwissenschaften einen<br />
unterschiedlichen Umgang mit Verantwortung<br />
gibt?<br />
Zwygart: Wüsste nicht wieso!
ortung<br />
Klassenlehrperson oder Absenzenpolizist/-in?<br />
Caviola: Ich glaube auch nicht, dass Verantwortung<br />
etwas mit der Fachrichtung zu tun hat. Ethische<br />
Orientierung erwächst ausserhalb der Fächer. Sie<br />
kann vielleicht von fachlichen Fragen ausgehen,<br />
nimmt aber nicht die Fachperson, sondern den<br />
ganzen Menschen in Anspruch.<br />
Erfährt die Arbeit des Fachvorstandes genügend<br />
Wertschätzung?<br />
Caviola: Ja, im Allgemeinen ist die Wertschätzung<br />
sicher da. Manchmal mag es eine Herausforderung<br />
sein, gleichzeitig als Kollege und als Vorsteher<br />
zu wirken (lacht). Für kritische Fälle wäre es<br />
vielleicht gut, der Kanton würde uns in schnittige<br />
Uniformen einkleiden. Ich denke an ein elegantes<br />
Königsblau mit Mütze und weissem Bauchriemen,<br />
so wie wir es bei den italienischen Zöllnern sehen.<br />
Zwygart: (lacht ebenfalls) ... Genau, an so etwas<br />
hab ich auch gedacht! Spass beiseite: Ich spüre<br />
die Wertschätzung seitens des Fachkollegiums<br />
manchmal und seitens der Schulleitung oft. Aber<br />
in Anbetracht der grossen Arbeit und der mitunter<br />
gewichtigen Verantwortung finde ich es unverständlich,<br />
dass diese Arbeit nicht entlöhnt wird.<br />
von Hansueli Müller, Lehrer für Deutsch und Englisch<br />
Jeweils an einem Frühlingstag versammeln<br />
sich auf Einladung (bzw. Aufgebot)<br />
der Schulleitung die Klassenlehrpersonen<br />
der ersten Klassen des<br />
kommenden Schuljahrs im Tagungszentrum<br />
Leuenberg. Die Schulleitung<br />
führt die Veranstaltung, die sowohl für<br />
Frischlinge als auch alte Hasen im Klassenlehreramt<br />
obligatorisch ist, durch,<br />
damit eine gewisse Gleichbehandlung<br />
der einzelnen Klassen gewährleistet<br />
ist. Ich schreibe bewusst «eine gewisse<br />
Gleichbehandlung», denn bei<br />
den Diskussionen auf dem Leuenberg<br />
zeigt sich immer wieder, wie unterschiedlich<br />
die einzelnen Lehrpersonen<br />
an diese Aufgabe herangehen, wie<br />
unterschiedlich sie ihre Verantwortung<br />
als Klassenlehrpersonen sehen. Dies<br />
wird am deutlichsten beim leidigen<br />
Hauptthema «Absenzenwesen». Und<br />
wen erstaunt es, dass dies das meistdiskutierte<br />
Thema auf dem Leuenberg<br />
ist?<br />
Wir haben alle hehre pädagogische<br />
Vorstellungen davon, wie wir unsere<br />
Klasse führen wollen, wie wir sie auf<br />
dem Weg zur Hochschul- oder Fachhochschulreife<br />
begleiten und unterstützen<br />
wollen.<br />
Ich war in den letzten Jahren zweimal<br />
an einer solchen Weiterbildungsveranstaltung,<br />
und jedes Mal fand ich die<br />
Diskussion über das Absenzenwesen<br />
einerseits spannend, anderseits ziemlich<br />
ernüchternd. Natürlich will uns<br />
die Schulleitung beliebt machen, dass<br />
wir das Reglement «Absenzenwesen»<br />
umsetzen sollen, aber es zeigt<br />
sich bei den Gesprächen auf<br />
dem Leuenberg, dass jedes<br />
Reglement einen Interpreta-<br />
tionsspielraum hat. Da gibt es<br />
diejenigen, die sich möglichst<br />
genau an den Buchstaben des<br />
Gesetzes halten wollen; andere<br />
wiederum stellen sich eine<br />
situationsbezogene Flexibilität<br />
vor; und wiederum andere zeigen ziemlich<br />
offen, dass sie das Reglement höchstens<br />
der Spur nach anwenden wollen.<br />
Der Verdacht ist berechtigt, dass die Interpretation<br />
des Absenzenreglements deshalb<br />
so unterschiedlich ist, weil vor allem etwa<br />
ab Mitte 2. Klasse das Konfliktpotenzial mit<br />
Schülern/-innen (weil diese 18 und damit<br />
volljährig werden) in solchen Fragen explosiv<br />
ansteigt. Je nach Klasse wird das Klassenlehreramt<br />
zu einer sehr mühsamen Belastung<br />
und alle hehren Idealvorstellungen lösen<br />
sich in Luft auf, obwohl auch in sogenannt<br />
«schlimmen» Klassen nur ein kleiner Teil<br />
wirklich Schwierigkeiten im Zusammenhang<br />
mit Absenzen macht. Aber die Verantwortung<br />
als Klassenlehrperson unter solchen<br />
Umständen wahrzunehmen, wird zu einer<br />
manchmal schier unlösbaren Aufgabe. Denn<br />
diese Verantwortung steht in einem äusserst<br />
komplexen Spannungsfeld zwischen Loyalität<br />
gegenüber der Schule und ihrem Reglement,<br />
gegenüber den Eltern, gegenüber den<br />
Schülern/-innen, die regelmässig zur Schule<br />
kommen und sich an die Regeln halten,<br />
gegenüber den Kollegen/-innen im Klassenteam<br />
– und letztlich auch gegenüber den<br />
Schülern/-innen, die den Unterricht nur noch<br />
als freiwillig ansehen und deshalb oft aus lediglich<br />
vorgegaukelten Gründen fehlen. Der<br />
Esther Kaufmann (> S.14) und Hansueli Müller 13<br />
Klassenlehrperson bleibt nichts anderes übrig,<br />
als sich unbeliebt zu machen. Da das Absenzenwesen<br />
bei einer solchen Entwicklung<br />
eine Wichtigkeit annimmt, die alles andere<br />
überdeckt, ist es verständlich, dass Klassen<br />
ihre Klassenlehrperson im dümmsten Fall<br />
nur als Absenzenpolizisten (oder -polizistin)<br />
wahrnehmen. Und wenn die Atmosphäre<br />
einmal vergiftet ist, hilft auch die schönste<br />
Studienreise nicht mehr viel.<br />
Ich begreife, dass unter diesen Umständen<br />
einige meiner Kolleginnen und Kollegen das<br />
Klassenlehreramt und die damit verbundene<br />
Verantwortung als Belastung empfinden.<br />
Anderseits habe ich selber die Erfahrung gemacht,<br />
dass man mit dem Absenzenwesen<br />
ganz gut fahren kann, wenn man es zwar<br />
konsequent, aber nicht pingelig anwendet.<br />
In der Verantwortung der Klassenlehrperson<br />
steht ja auch, dass sie sich offen gegenüber<br />
den Schülern/-innen zeigt. Offenheit heisst<br />
nicht grenzenloses Verständnis für alles<br />
und sogar Billigung jeglichen Verhaltens,<br />
sondern Interesse für das, was hinter auffälligem<br />
Verhalten steckt (und Schwänzen<br />
ist auffälliges Verhalten). Und deshalb muss<br />
man als Klassenlehrperson in solchen Fällen<br />
immer das Gespräch suchen. Oft führt das<br />
zu besseren Resultaten als das Durchsetzen<br />
des Gesetzesbuchstabens.
14<br />
Kunst, Pädagogik, Soziales), die jetzt an höheren<br />
Fachschulen oder Fachhochschulen studieren.<br />
Die Lehrpersonen haben ihrerseits bereits im<br />
Berufsfeldunterricht informiert. Der Abend wird<br />
geschätzt und findet in den nächsten Jahren<br />
bestimmt wieder statt.<br />
9. November <strong>2011</strong><br />
Information für angehende Gymnasiasten/-innen:<br />
An drei Abenden können sich PG-Schüler/-innen<br />
der 2. Klasse und ihre Eltern über die verschiedenen<br />
Profile resp. Schwerpunktfächer, die am<br />
<strong>Gymnasium</strong> angeboten werden, informieren.<br />
15. – 19. November <strong>2011</strong><br />
Maturprüfungszeit: Für 223 Schüler/-innen beginnen<br />
nun besondere Tage, während denen sie<br />
zuerst schriftlich und vom 9. bis 14. Dezember<br />
mündlich geprüft werden. Im Schulhaus herrscht<br />
eine besondere Atmosphäre, die auch Nichtinvolvierte<br />
mitbekommen; nicht zuletzt trägt auch der<br />
Besuch der externen Experten/-innen dazu bei.<br />
29. – 30. November <strong>2011</strong><br />
Puppentheater am <strong>Gymnasium</strong>: Unter der<br />
Leitung von Lukas Bothe und Michael Bürgin<br />
präsentiert der Wahlkurs «Puppentheater» die<br />
Ergebnisse seiner Arbeit in einer Inszenierung<br />
von Franz Hohlers «Tschipo». > Bericht auf S. 33<br />
1. Dezember <strong>2011</strong><br />
«Soirée nostalgique»: In der Stadtkirche in <strong>Liestal</strong><br />
spielt unser Sinfonieorchester in verschiedenen<br />
Formationen auf und bietet einen Rückblick in<br />
vergangene Musikprojekte. Bei diesem Anlass<br />
handelt es sich auch um das Abschiedskonzert<br />
von Anne Sprunger, die unsere Schule verlässt<br />
und das Orchester zusammen mit Martin Roos<br />
geleitet hat. > Abschied von Anne Sprunger S. 29<br />
Verantw<br />
Verantwortung als Klassenlehrerin – für sich selbst und für das Miteinander!<br />
von Esther Kaufmann, Lehrerin für Deutsch und Englisch<br />
In meinem Alltag als Lehrerin muss ich auf<br />
verschiedenen Ebenen Verantwortung übernehmen,<br />
für meinen Unterricht, für meine<br />
Schüler/-innen und für mich selbst. Nüchtern<br />
betrachtet, bin ich in erster Linie dafür verantwortlich,<br />
dass ich mich an den Lehrplan<br />
halte und die Schüler/-innen gut auf die Matur<br />
vorbereitet werden. Wenn ich an meine<br />
eigene Schulzeit zurückdenke, wird mir immer<br />
wieder bewusst, dass guter Unterricht<br />
aus der Sicht der Schüler/-innen nicht zwingend<br />
dasselbe sein muss wie für die Lehrperson.<br />
Für ein positives Lernumfeld, das<br />
den Schülern/-innen auch Möglichkeiten bietet,<br />
vom Kurs abzukommen und mit Eigeninteresse,<br />
Fragen und Ideen den Unterricht<br />
zu beeinflussen, fühle ich mich im Unterricht<br />
verantwortlich. Trotz administrativem Aufwand,<br />
insbesondere als Klassenlehrerin einer<br />
Sportklasse, sehe ich das Klassenlehramt als<br />
grosse Bereicherung für meinen Alltag als<br />
Lehrerin. Es ist für mich eine Möglichkeit,<br />
die Schüler/-innen auch als Menschen besser<br />
kennenzulernen, eben weil ich für sie verantwortlich<br />
bin. Ich kann so einen Fingerabdruck<br />
in ihrer Schulkarriere hinterlassen, wie sie einen<br />
in meinem Leben hinterlassen.<br />
«Wenn Sie den Menschen Verantwortung<br />
geben, dann wachsen sie über sich hinaus.»<br />
Cyril Northcote Parkinson (1909-1993),<br />
britischer Historiker und Publizist<br />
Der Balanceakt zwischen Verantwortung<br />
übernehmen und abgeben ist im Umgang mit<br />
den Schülern/-innen nicht immer einfach und<br />
braucht immer wieder Vertrauen, sowohl in<br />
das eigene Können als auch in das der anderen.<br />
Es ist mir wichtig, dass sich die Schüler/-innen<br />
ernst genommen und respektiert<br />
fühlen. Auf dem Weg ins Erwachsenenleben<br />
sollen sie angeleitet werden, immer<br />
mehr Verantwortung für sich und ihr Handeln<br />
zu übernehmen. Dies bedeutet auch,<br />
dass sie das Lernen als aktiven Prozess<br />
begreifen (lernen ist ein Verb, also ein Tunwort)<br />
und sie für ihren Lernerfolg selber<br />
Verantwortung übernehmen müssen. Als<br />
Fach- oder auch Klassenlehrperson mache<br />
ich jedoch immer wieder die Erfahrung,<br />
dass vielen Schülern/-innen das Bewusstsein<br />
für diese Verantwortung noch fehlt.<br />
Sie sind sich gewohnt, dass ihnen viele<br />
Entscheide abgenommen und die Konsequenzen<br />
gegebenenfalls gleich mit ausgebügelt<br />
werden. Eigenverantwortung will<br />
gelernt sein und die Anleitung dazu ist wohl<br />
der erste Schritt hin zum individualisierten<br />
und offenen Unterricht.<br />
«Verantwortlich ist man nicht nur für das,<br />
was man tut, sondern auch für das, was<br />
man nicht tut.»<br />
Laotse (3. od. 4. Jh. v. C.), Philosoph<br />
Verantwortung übernehmen heisst für mich<br />
im Rahmen der Schule und als Teil eines<br />
Kollegiums auch, dass ich mich selber einbringe.<br />
Verantwortung abgeben heisst, andere<br />
entscheiden zu lassen und nicht selber<br />
in die Bresche zu springen. Natürlich ist es<br />
mir besonders als Klassenlehrerin wichtig,<br />
dass ich mich an Vorgaben und Rahmenbedingungen<br />
orientieren kann. Unangenehme<br />
Entscheide zu fällen und Schüler/-innen bei<br />
Absenzen oder Verspätungen zu mahnen,<br />
gehört ebenfalls zu meinen Aufgaben, wie<br />
gegebenenfalls Arrest zu verwalten. Gerade<br />
in diesen Fällen scheint es mir wichtig,<br />
dass wir alle als Teil des Kollegiums am sel-<br />
ben Strick ziehen und Verantwortung übernehmen,<br />
damit Regeln eingehalten werden<br />
und Sanktionen für die Schüler/-innen transparent,<br />
nachvollziehbar und möglichst fair<br />
bleiben. Dass dies in einem grossen Kollegium<br />
wie dem unsrigen nicht immer einfach<br />
ist, fällt mir immer wieder auf. Es ist einfach,<br />
sich mit einer gewissen Nonchalance vor<br />
der Anwendung von Reglementen zu drücken.<br />
Ebenso einfach ist es, in der Masse<br />
unter- oder verloren zu gehen und im stressigen<br />
Alltag unter die Räder zu kommen,<br />
ohne dass es jemandem auffällt.<br />
Ausserhalb der Regeln und Vorgaben der<br />
Schule in Sachen Absenzen und Rahmenbedingungen<br />
bin ich froh, dass ich in meinem<br />
Unterricht die Freiheit habe, mich als Lehrperson<br />
weiterzuentwickeln, Neues auszuprobieren<br />
und so meinen Stil zu finden und<br />
ihm treu zu bleiben. Diese Freiheit und die<br />
Tatsache, dass wir alle im Kerngeschäft<br />
Unterricht individuell agieren, lässt einen<br />
manchmal vergessen, dass wir als Kollegium<br />
dennoch ein grosses Ganzes sind, das<br />
aufeinander achtgeben sollte. Damit wir als<br />
Schule erfolgreich sein können, dürfen wir<br />
daher auch einander nicht vergessen. Die<br />
Arbeitsbelastung, die jede und jeder mal<br />
mehr und mal weniger stark wahrnimmt,<br />
sowie Ämter und Verpflichtungen ausserhalb<br />
des eigenen Klassenzimmers lassen<br />
sich leichter tragen, wenn wir im Sinne einer<br />
ausgeglichenen und fairen Verteilung alle unseren<br />
Teil beitragen.<br />
Schule gelingt für mich somit am besten,<br />
wenn alle, Lehrpersonen und Schüler/-innen,<br />
Verantwortung übernehmen – für sich<br />
selbst und für das Miteinander.
ortung<br />
«Die Bildungspolitik ist Teil jener Kraft,<br />
die stets das Gute will und oft Probleme schafft.»<br />
von Beat Zemp, Mathematiklehrer und Präsident des LCH<br />
Dieses Zitat stammt von Hans<br />
Schwier, ehemaliger Kultusminister<br />
von Nordrhein-Westfalen, und gilt<br />
zweifelsohne auch für die Schweizer<br />
Bildungspolitik. Nach 22 Jahren Erfahrung<br />
an der Spitze der grössten Lehrerorganisation<br />
der Schweiz darf ich<br />
mit Fug und Recht behaupten, dass<br />
die allermeisten Bildungspolitiker/-innen<br />
eine Verbesserung unseres Bildungssystems<br />
beabsichtigen. Leider<br />
ist es aber auch eine Tatsache, dass<br />
einige mit ihren Schulreformen Unfug<br />
treiben und mit ihren Behauptungen<br />
unrecht haben, wie sich im Rückblick<br />
leicht feststellen lässt. Das vermag<br />
nicht wirklich zu erstaunen und gehört<br />
zu unserem politischen System, beileibe<br />
nicht nur in der Bildung: Errare<br />
humanum est.<br />
Was bedeutet es, in diesem Zusammenhang<br />
Verantwortung zu übernehmen<br />
und zum Gelingen einer guten<br />
Schule beizutragen? Als Präsident<br />
des LCH (Lehrer Schweiz) und aktiver<br />
Gymnasiallehrer vertrete ich die Stimme<br />
der Schulpraxis in der Bildungspolitik<br />
auf regionaler (Erziehungsdirektorenkonferenz<br />
der Deutschschweiz,<br />
D-EDK), nationaler (EDK und Bund)<br />
und internationaler Ebene (EU, Europarat<br />
und UNO). Dies ist nicht immer<br />
einfach, da pädagogische, standespolitische<br />
und gewerkschaftliche<br />
Interessen meistens miteinander<br />
verknüpft sind. Wenn wir zum Beispiel<br />
auch in Zukunft genügend gute<br />
Lehrpersonen haben wollen, muss<br />
der Beruf für junge Menschen attraktiv<br />
bleiben. Deshalb setze ich mich für die<br />
Erhaltung von pädagogischen Freiräumen<br />
ein, aber auch für gute Löhne und<br />
genügend zeitliche Ressourcen für die<br />
Lehrpersonen.<br />
Verantwortung übernehmen bedeutet<br />
für mich daher vor allem, klar zu<br />
kommunizieren, welche Gelingensbedingungen<br />
Schulen und Lehrpersonen<br />
heute benötigen, damit sie ihren verantwortungsvollen<br />
Bildungsauftrag<br />
für die Gesellschaft erfüllen können.<br />
Unsere Positionen untermauern wir im<br />
LCH mit wissenschaftlichen Studien<br />
und repräsentativen Erhebungen. Nur<br />
so können wir in der heutigen evidenzbasierten<br />
Bildungspolitik überzeugen.<br />
Die vollständige Übersetzung des lateinischen<br />
Spruchs von Seneca lautet<br />
nämlich: Irren ist menschlich, aber auf<br />
Irrtümern zu bestehen ist teuflisch!<br />
Verantwortung betrifft uns alle. Léa<br />
Verantwortung ist die Fähigkeit, mit<br />
seinen Freiheiten angemessen umzugehen.<br />
Jan 1GL<br />
Verantwortung: Wie kam das Wort<br />
zustande? Ver-antwort-ung. Gibt man<br />
eine Antwort auf Vertrauen? Ich weiss<br />
es nicht.<br />
Nadine 2AZ<br />
Verantwortung ist wie ein Baum, der<br />
gepflegt werden muss, damit er wächst<br />
und gedeiht, sodass andere sich an<br />
seinen Ästen festhalten und sich von<br />
seinen Früchten ernähren können.<br />
Pascal 1IS<br />
Zu viel Verantwortung auf denselben<br />
Schultern ist verantwortungslos.<br />
Jakob 2AZ<br />
Für mich als Sportschüler bedeutet<br />
Verantwortung, dass ich gegen aussen<br />
die Leistungssportförderung gut repräsentiere.<br />
Als Sportler habe ich zudem<br />
die Verantwortung, für sauberen Sport<br />
zu kämpfen – cool and clean!<br />
Dimitri 2KSW<br />
Wer kann verantworten, seinen<br />
Schülern wegen drei Verspätungen<br />
zwei Stunden Arrest zu erteilen?!<br />
Florian 2AZ<br />
Verantwortung ist in den meisten<br />
Fällen übertragbar.<br />
Clemens 2AZ<br />
Verantwortung kann gleichzeitig Freiheit<br />
und Gefangenschaft bedeuten.<br />
Tabea 2GL<br />
In der Schule trägt man nicht so viel<br />
Verantwortung wie in einer Berufslehre.<br />
Rinske und Lena 1S (20<strong>12</strong>/2013)<br />
Verantwortung ist nur das, was die<br />
eigene Moral zulässt.<br />
Claudio 2GL<br />
Verantwortung ist, mit dem Kopf zu<br />
denken, nicht mit den Füssen.<br />
Tamara 1IS (20<strong>12</strong>/2013)<br />
Einfacher ist es, sie auf andere abzuschieben<br />
…<br />
Martina 2AZ<br />
Unsere Gesellschaft basiert auf Vertrauen<br />
und wenn man dies mit Verantwortung<br />
assoziiert, so wird einem klar,<br />
wie immens wichtig Verantwortung ist.<br />
Julien 2LW<br />
Leider ist man als Verantwortlicher<br />
auch dann verantwortlich, wenn etwas<br />
nicht gut läuft.<br />
Vera 2AZ<br />
2LW<br />
15
16<br />
17. Dezember <strong>2011</strong><br />
Maturfeierlichkeiten: Der Maturball steht unter<br />
dem Motto «Suit up» und eröffnet den Reigen<br />
der Festivitäten rund um die Maturabschlüsse.<br />
Mit DJ-Sound, Tanzmusik, Pop und Rock wird in<br />
gewohnt festlicher Kleidung getanzt und gefeiert.<br />
Für die Organisation des Balls ist dieses Mal die<br />
Klasse 3LW verantwortlich.<br />
20. Dezember <strong>2011</strong><br />
Maturfeier in Lausen: Bereits zum zweiten Mal<br />
findet die Maturfeier in der Mehrzweckhalle Stutz<br />
in Lausen statt. Die Maturrede hält der baselstädtische<br />
Altregierungsrat Jörg Schild, ehemaliger<br />
Schüler des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>. Zahlreiche<br />
musikalische Beiträge des Maturchors unter der<br />
Leitung von Michael Zumbrunn und von verschiedenen<br />
Schülerformationen verleihen der Feier<br />
einen festlich-freudigen Charakter.<br />
> Seiten 34 und 35<br />
22. Dezember <strong>2011</strong><br />
Verschnaufpause vor dem Jahresende: Kurz vor<br />
den Weihnachtsferien lädt Rektor Thomas Rätz<br />
alle Lehrpersonen und Angestellten der Schule<br />
zum traditionellen Weihnachtsapéro ein, der während<br />
der verlängerten 10-Uhr-Pause stattfindet,<br />
was auch die Schüler/-innen zu schätzen wissen …<br />
Verantw<br />
Freuden und Leiden eines Pensenlegers:<br />
eine Annäherung in Fragmenten<br />
von Mathias Schenker, Mathematiklehrer und Pensenleger von Martin Münch, Sportlehrer und Sportklassenvarantwortlicher<br />
Als ich daran war, bei meinem<br />
allerersten Stundenplan Symbole<br />
wie bei einem riesigen Sudoku<br />
zu verschieben, wurde mir<br />
plötzlich bewusst, dass hinter<br />
diesen Zeichen Menschen stehen,<br />
deren Alltag ganz konkret<br />
von meiner bislang nur abstrakten<br />
Arbeit beeinflusst werden<br />
wird. Es war ein physischer<br />
Schock, der sofort Stress auslöste.<br />
Kann es sein, dass es unmöglich<br />
ist, alle Sportstunden in den<br />
Turnhallen unterzubringen? Ich<br />
verschaffe mir Übersicht auf<br />
einem Blatt Papier und merke,<br />
dass es vor einem Jahr nur geklappt<br />
hat, weil ich aus Versehen<br />
zwei Klassen gleichzeitig in<br />
eine Turnhalle legte. Ein Mathematiker<br />
kann aufhören, wenn er<br />
gezeigt hat, dass ein Problem<br />
unlösbar ist, ich aber muss jetzt<br />
tragbare Alternativen finden.<br />
«Ist dir eigentlich bewusst, dass<br />
die Schüler nur noch höchstens<br />
drei Jahre da sind, wir Kollegen<br />
aber bis zur Pensionierung? Zu<br />
wessen Gunsten sollst du dich<br />
wohl entscheiden?!» – Diese<br />
Bemerkung war hoffentlich nur<br />
halbernst gemeint …<br />
Risiko Sport: Eine dritte Klasse<br />
hat am Samstag nur Sport. Da<br />
viele schon selber Absenzen unterschreiben<br />
dürfen, wäre das<br />
der Gesundheit der Schüler/-innen<br />
nicht zuträglich. Ich finde<br />
eine Lehrperson, die am Samstag unterrichtet,<br />
und ergänze die Sportlektionen<br />
mit anderem Unterricht.<br />
Es klopft an meiner Tür, die Schülerin war<br />
vor ein paar Tagen schon einmal da. Sie<br />
findet es ungerecht, dass ihre Klasse erneut<br />
am Samstag Unterricht haben soll<br />
– und andere Klassen haben wieder frei.<br />
Nach fruchtloser Diskussion will sie sich<br />
bei der Schulleitung beschweren. Zwei<br />
Tage später steht sie wieder da, mit einem<br />
konkreten Verbesserungsvorschlag. Er<br />
funktioniert, wir sind beide zufrieden.<br />
Das Rätseln, die Kommunikation mit sehr<br />
vielen Leuten, die Herausforderung neuer<br />
Unterrichtsprojekte und Umbauphasen<br />
– durch diese Vielfalt wird das Stundenplanen<br />
extrem spannend. Das entgegengebrachte<br />
Vertrauen und die spürbar<br />
grosse Anerkennung machen meine Arbeit<br />
schliesslich sehr befriedigend und<br />
erleichtern es mir, diese Verantwortung<br />
zu tragen.<br />
Sportklassen<br />
Einen Sportklassenkoordinator<br />
gibt es<br />
an praktisch allen<br />
Swiss-Olympic-Label-Schulen,<br />
also<br />
auch bei uns. Aber<br />
was macht denn<br />
dieser Koordinator?<br />
Er bewilligt Urlaubsgesuche,<br />
nimmt<br />
Teil an Zielvereinbarungsgesprächen,<br />
diskutiert mit anderen<br />
Label-Schulen<br />
an von Swiss Olympic<br />
organisierten<br />
Meetings, hat Einsitz in der Kommission Leistungssportförderung<br />
(LSF) Baselland, repräsentiert die Schule an diversen<br />
Anlässen der LSF nach aussen und so weiter.<br />
Aber ohne Sportler/-innen, die neben ihrem Sport auch die<br />
Matur bei uns am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> machen möchten,<br />
gäbe es keinen Sportklassenkoordinator. Deshalb stehen<br />
diese Jugendlichen im Zentrum meines Tuns und ich bemühe<br />
mich, die verschiedenen Interessen aller Beteiligten<br />
unter einen Hut zu bekommen.<br />
Ein weiterer Aspekt meiner Tätigkeit ist das Aufzeigen der<br />
Notwendigkeit von Sportklassen. In diversen Gesprächen<br />
diskutiere ich über Aufwand und Ertrag von Sportklassen,<br />
Sinn und Unsinn eines Labels von Swiss Olympic, die sportlichen<br />
Leistungen unserer Schüler/-innen, und versuche<br />
aufzuzeigen, dass nur eine Förderung des Leistungssports<br />
auch die von allen gewünschte Spitze hervorbringt.<br />
Die Arbeit mit sportbegeisterten Jugendlichen und deren<br />
Umfeld macht sehr viel Spass, auch wenn es nicht immer<br />
leicht ist und oft auch sehr viel Zeit und Energie in Anspruch<br />
nimmt. Die sportlichen Erfolge der Jugendlichen, so zum<br />
Beispiel der 2. Rang von Tobias Fankhauser (Maturjahrgang<br />
2010) an den Paralympics 20<strong>12</strong> in London, zeigen einem<br />
immer wieder, dass sich der Einsatz lohnt.
ortung<br />
Verantwortung als Lehrer und Landrat<br />
für eine «gute Schule»<br />
von Martin Rüegg, Geografie- und Sportlehrer und Landrat<br />
Schule und Politik sind zwei verschiedene<br />
Welten. Seit meiner Wahl in<br />
den Landrat vor knapp zehn Jahren<br />
versuche ich, beide miteinander zu<br />
kombinieren. Ich schätze es, mich in<br />
beiden Welten zu bewegen. Denn ich<br />
bin überzeugt, dass ich in beiden von<br />
der jeweils anderen profitieren kann.<br />
Als Lehrer versuche ich, nach den Regeln<br />
der Kunst «guten Unterricht» zu<br />
bieten. Das bin ich den Schülerinnen<br />
und Schülern, ihren Eltern, aber auch<br />
der Wirtschaft und der Gesellschaft<br />
als Ganzes schuldig. Als Politiker fühle<br />
ich mich primär meinen Wählerinnen<br />
und Wählern, die meine Ideale und<br />
Vorstellungen einer gerechteren Gesellschaft<br />
teilen, verpflichtet. Für mich<br />
als Sozialdemokraten spielt Bildung<br />
dabei eine zentrale Rolle. Es ist mir ein<br />
Anliegen, bei der Ausgestaltung möglichst<br />
optimaler Rahmenbedingungen<br />
für die «gute Schule» mitzuarbeiten.<br />
So habe ich mich beispielsweise gegen<br />
Sparmassnahmen im Bildungsbereich<br />
oder beim ÖV und für die<br />
bauliche Erweiterung unserer Schule<br />
eingesetzt, damit die Fünftagewoche<br />
auch am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />
möglich wird. Sorgen bereitet mir<br />
die zunehmende Verschlechterung<br />
der Arbeitsbedingungen. Ich habe<br />
mich dennoch bewusst entschieden,<br />
nicht in der Bildungs-, Kultur- und<br />
Sportkommission oder in der<br />
Personalkommission, sondern in der<br />
Bau- und Planungskommission des<br />
Landrates mitzuwirken. Nur in eigener<br />
Sache zu politisieren, wäre in meinen<br />
Augen nicht glaubwürdig. Zwischen Schule<br />
und Politik bestehen auch Schnittstellen.<br />
Im Geografieunterricht beispielsweise ist<br />
es für mich nicht vorstellbar, bei den Themen<br />
Klimawandel oder Migration die Betroffenheit<br />
der Schülerinnen und Schüler<br />
auszublenden. Neben der Vermittlung von<br />
Fakten sehe ich meine Rolle also auch darin,<br />
spannende Diskussionen zu moderieren.<br />
Dank meiner politischen Aktivität bin<br />
ich oft in der Lage, aktuelle Fallbeispiele<br />
in den Unterricht zu integrieren. Als Lehrer<br />
und als Politiker bin ich es gewohnt,<br />
Verantwortung zu übernehmen. Ich hoffe,<br />
auch auf diese Weise meinen Schülerinnen<br />
Schülern etwas auf den Lebensweg<br />
mitgeben zu können. Unsere Gesellschaft<br />
lebt von Menschen, die Verantwortung<br />
übernehmen. Sich für die Gemeinschaft<br />
einzusetzen, ist eine zukunftsträchtige und<br />
dankbare Aufgabe. Ob in der Schule oder<br />
in der Politik, ist zweitrangig.<br />
17
18 Am Abend des<br />
22. Dezember<br />
findet unter<br />
dem Motto<br />
«Let’s swing<br />
Hallelujah» das<br />
Winterkonzert des<br />
<strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />
Jazz Orchestra<br />
(GLJO) statt.<br />
Dabei werden<br />
verschiedene<br />
Schülerinnen und<br />
Schüler, die während<br />
Jahren in der Bigband<br />
mitgewirkt haben,<br />
verabschiedet.<br />
9./10. Januar 20<strong>12</strong><br />
«Konferenz-Feeling» an der MUN: Zum fünften Mal<br />
machen Schüler/-innen des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong><br />
an der Model United Nations Regio Basel mit. Im<br />
Kollegiengebäude der Uni Basel spielen sie UNO-Delegierte<br />
und debattieren in der UNESCO, in der IAEA<br />
und in anderen UNO-Organisationen über Themen<br />
wie Rassismus und nukleare Sicherheit. Weil man im<br />
Anzug kommen muss, entsteht ein richtiges «Konferenz-Feeling».<br />
<strong>12</strong>. Januar 20<strong>12</strong><br />
Die Uni Basel öffnet die Türen: Der Infotag der<br />
Universität Basel ist eine Art Werbeevent, um Studenten/-innen<br />
für die hiesige Hochschule zu gewinnen.<br />
Die Einladung richtet sich an unsere 3. Klassen,<br />
die sich so über das Angebot der verschiedenen<br />
Studienrichtungen ein Bild machen können.<br />
14./15. Januar 20<strong>12</strong><br />
Skiweekend für Angestellte: 20 Personen unserer<br />
Schule, für einmal ohne Schüler/-innen, verbringen<br />
bei schönstem Skiwetter ein Weekend in der Lenk.<br />
16. – 20. Januar 20<strong>12</strong><br />
Schwarzsee: Das bereits traditionelle Musiklager ist<br />
nicht mehr aus unserem Jahresablauf wegzudenken.<br />
Sowohl Orchester wie auch Bigband und Chor<br />
bereiten sich in Schwarzsee auf die verschiedenen<br />
Konzertprojekte vor, die während des kommenden<br />
Jahres zur Aufführung kommen werden.<br />
Verantw<br />
Die Bibliothek: Zentrum der Schule<br />
und Anlaufstelle für Verschiedenes<br />
Christina Steiner, Brigitte Müller,<br />
Katharina Marti<br />
Die Tätigkeit als Bibliothekarin hat sich<br />
in den letzen Jahren stark gewandelt. Zu<br />
den Büchern sind elektronische Medien<br />
wie CDs, CD-ROMs und DVD-Filme<br />
dazugekommen. Die Arbeit mit dem<br />
Internet ist in der Bibliothek nicht mehr<br />
wegzudenken. Damit ist in den letzten<br />
Jahren unsere Arbeit um einen wichtigen<br />
Verantwortungsbereich reicher<br />
geworden: die Schulung der Schülerinnen<br />
und Schüler in Informationskompetenz.<br />
Wir zeigen den Schülerinnen<br />
und Schülern Alternativen zu Wikipedia<br />
und Google und lehren sie, ihre Rechercheergebnisse<br />
kritisch zu betrachten.<br />
Inzwischen sind unsere Schulungen<br />
fester Bestandteil im Unterrichtsplan.<br />
Ganz wichtig ist dabei die Zusammenarbeit<br />
mit den Lehrpersonen.<br />
Die Bibliothek befindet<br />
sich im Zentrum<br />
der Schule und ist<br />
dadurch Anlaufstelle<br />
für verschiedenste,<br />
oft auch<br />
bibliotheksfremde<br />
Belange. So gehen<br />
unsere Auskünfte<br />
weit über die Medienausleihe<br />
und<br />
die Unterstützung<br />
bei der Recherche<br />
hinaus.<br />
Es ist uns ein<br />
grosses Anliegen,<br />
dass sich die Benutzerinnen<br />
und Benutzer in der Bibliothek<br />
wohl fühlen. Sowohl Lehrpersonen als<br />
auch Schülerinnen und Schüler gehen<br />
bei uns ein und aus. Das führt dazu,<br />
dass wir in der Schule sehr gut vernetzt<br />
sind und viele Kontakte quer durch alle<br />
Fachschaften haben.<br />
Wir pflegen den fachlichen Austausch<br />
mit anderen Schweizer Mittelschul-<br />
bibliotheken und bilden uns regelmässig<br />
weiter, um mit dem neusten Stand<br />
der Entwicklungen Schritt zu halten.<br />
Auf diese Weise tragen wir als Bibliothekarinnenteam<br />
Mitverantwortung für<br />
einen gelingenden Schulbetrieb in einer<br />
angenehmen (Lern-)Atmosphäre.<br />
Für die Bibliothekarinnen,<br />
Katharina Marti<br />
Verantwortung ist Fluch<br />
und Segen zugleich.<br />
Caroline und Corinne F2b<br />
Übernimm nur für das Verantwortung,<br />
was du auch verantworten kannst.<br />
Dominic 2AZ<br />
Für mich als Sportschüler bedeutet<br />
Verantwortung das Bewusstsein für<br />
die Aufteilung und Verwaltung der<br />
eigenen verfügbaren Zeit. Die selbstständige<br />
Regelung und Aufteilung der<br />
Arbeits- und Freizeit auf verschiedene<br />
Sparten wie Schule, Sport, Freunde<br />
und Familie ist eine sehr wichtige Verantwortung<br />
eines Sportlers an einem<br />
<strong>Gymnasium</strong>.<br />
Gregori 2KSW<br />
Wenn du Verantwortung übernimmst,<br />
hast du oft entweder alle auf deiner<br />
Seite oder alle gegen dich.<br />
Katja 2GL<br />
Verantwortung ist nicht angeboren,<br />
man muss sie erlernen. Manche sind<br />
schon mit 15 Jahren sehr verantwortungsbewusst,<br />
andere haben noch mit<br />
40 Schwierigkeiten, Verantwortung<br />
für sich, ihr Verhalten oder für andere<br />
Menschen zu übernehmen.<br />
Selina F2b<br />
Lehrer haben das Verantwortungs-Los<br />
gezogen.<br />
Nicola F2a
ortung<br />
Welchen Sinn macht es, sich als<br />
GBL-Vertreter zu engagieren?<br />
von Didier Moine, Französisch- und Geschichtslehrer, GBL-Vertreter<br />
Nebst meiner Tätigkeit als Lehrer<br />
am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> bin<br />
ich Präsident des Verbandes Baselbieter<br />
Gymnasiallehrerinnen<br />
und Gymnasiallehrer (GBL). Es ist<br />
die Organisation, welche sich gewerkschaftlich<br />
und pädagogisch<br />
für die gymnasiale Lehrerschaft<br />
in unserem Kanton engagiert. Der<br />
GBL setzt sich für gute Lehr- und<br />
Lernbedingungen ein. Er engagiert<br />
sich für ein starkes <strong>Gymnasium</strong><br />
und eine starke FMS innerhalb der<br />
Schweizerischen Bildungslandschaft.<br />
Wir zählen rund 350 Mitglieder<br />
und sind eine Verbandssektion<br />
des Lehrervereins Baselland<br />
(LVB), der seinerseits dem Lehrerverein<br />
Schweiz (LCH) angehört.<br />
Als GBL-Präsident bin ich auch<br />
Mitglied des Kantonalvorstandes<br />
des LVB, der sich einmal im Monat<br />
trifft. Ich habe die Möglichkeit,<br />
immer informiert zu sein über das,<br />
was gewerkschaftlich und pädagogisch<br />
auf der gymnasialen Stufe<br />
in unserem Kanton passiert. Ich<br />
pflege den regelmässigen Kontakt<br />
über die Kantonsgrenze hinaus. So<br />
weiss ich, was in der Schullandschaft<br />
der anderen 25 Kantone<br />
alles läuft.<br />
Wie nehme ich meine Verantwortung<br />
als GBL-Vertreter für das<br />
<strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> wahr? Meine<br />
Aufgabe ist es, unser Kollegium<br />
in <strong>Liestal</strong> zu informieren und zu<br />
mobilisieren. Ich vertrete es mit<br />
Fairness, aber auch mit einer gewissen<br />
Hartnäckigkeit gegenüber<br />
unserer Schulleitung und den politischen<br />
Behörden (Schulrat, Regierungsrat,<br />
Parlament). Ich habe<br />
ein offenes Ohr für meine Kolleginnen<br />
und Kollegen, welche sich<br />
in diesen schweren Zeiten des<br />
Sparens schon gewisse Fragen<br />
stellen. Es beschäftigt sie, welche<br />
Wertschätzung ihnen eigentlich<br />
noch entgegengebracht wird. Es<br />
bedrückt sie, dass man von ihnen<br />
immer mehr verlangt, gleichzeitig<br />
aber die Ressourcen reduziert.<br />
Gelegentlich frage ich mich schon,<br />
ob diese zeitraubende Tätigkeit<br />
Sinn macht. Ich frage mich, ob<br />
sich dieser grosse Aufwand lohnt<br />
und ob ich überhaupt etwas erreichen<br />
kann. Trotz allem denke ich,<br />
es lohnt sich.<br />
Mein Ziel ist es, dass unser Verband<br />
GBL als kritisches, aber<br />
auch verantwortungsvolles Gremium<br />
wahrgenommen wird.<br />
Ich kämpfe dafür, dass der GBL<br />
der Ort sein kann, wo sich die<br />
idealistische, als Einzelgänger/-in<br />
kämpfende Lehrperson<br />
mit anderen solidarisiert. Die<br />
Einzelmasken werden so zu<br />
einer Gemeinschaft, die auch<br />
sinnstiftend und motivierend<br />
sein kann. In wichtigen Fragen<br />
erreichen wir mehr, wenn alle am<br />
gleichen Strick ziehen.<br />
Turnhallen im Bau, Foto Reto Derungs<br />
Ehemaligenverein Gym<strong>Liestal</strong><br />
von Bettina Jost-Rossi, Präsidentin des EVGL<br />
Beim Nachdenken über<br />
«Verantwortung» wird<br />
schnell klar, wie komplex,<br />
vernetzt und verstrickt<br />
diese «Pflicht» ist. Sie<br />
gründet unter anderem<br />
auf langer Erfahrung aus<br />
dem Zusammenleben von<br />
Menschen in gesellschaftlichen<br />
Normen. Aus eigener<br />
Erfahrung glaube ich,<br />
dass Verantwortung gelehrt,<br />
gelernt und gespürt<br />
werden kann und muss.<br />
Zu meiner (Gym-)Schulzeit in den frühen 80er-Jahren erschien diese<br />
wertvolle Grundhaltung nicht in den Lehrplänen. Der Schulunterricht<br />
war mehr «Lehrer sagt, Schüler macht»-bezogen. Es gab wenig Gruppen-<br />
oder Projektarbeiten und die Eigeninitiative beziehungsweise die<br />
Übernahme von Verantwortung wurde nicht speziell gefördert. Dass<br />
das heute anders ist, hängt mit der inzwischen erfolgten Bildungsforschung<br />
und den daraus folgenden pädagogischen Einsichten zusammen.<br />
Natürlich waren auch wir verantwortlich dafür, Hausaufgaben zu<br />
lösen und auf Prüfungen vorbereitet zu sein. Verantwortung wirklich<br />
wahrgenommen habe ich aber erst auf den Weltreisen nach meiner<br />
Schul- und Ausbildungszeit. «Draussen in der weiten Welt» ist Verantwortung<br />
elementar, überlebenswichtig. Ich habe mein Defizit also<br />
ausserhalb der Schule wettgemacht. Heute, als Mutter und Präsidentin<br />
des Ehemaligenvereins, freut es mich, Förderung und Vorleben<br />
von Verantwortung in der Schule mitzuerleben.<br />
Der Ehemaligenverein (EVGL) nimmt seine Verantwortung ernst. Wir<br />
sind verantwortlich gegenüber den zahlenden Vereinsmitgliedern,<br />
mit dem Geld sinnvolle und den Statuten entsprechende Projekte<br />
zu unterstützen. Das Mitwirken am Schulgeschehen gehört auch zur<br />
Verantwortung, mitzuhelfen, wo es eben finanziell nicht immer ganz<br />
reicht, und den Projektteams die Gewissheit zu vermitteln, dass wir<br />
an sie glauben, ihre Arbeit wertschätzen und unterstützen.<br />
Es ist schön, Kulturprojekte zu unterstützen, zu sehen, was junge<br />
Menschen unter Leitung von Lehrpersonen erarbeiten und wie sie<br />
dabei in hohem Masse Verantwortung übernehmen.<br />
19
20<br />
Die bald traditionelle Vertiefungswoche<br />
für Schüler/-innen<br />
des Profils Biologie und Chemie<br />
findet jeweils vor den Sommerferien<br />
für die 3. Klassen statt.<br />
Ziel der Spezialwoche ist, den<br />
Schülern/-innen einen direkten<br />
Kontakt mit Forschungsinstituten<br />
und möglichen Arbeitsplätzen<br />
zu verschaffen. Im Zuge<br />
von Sparmassnahmen wird<br />
es allerdings immer schwieriger,<br />
geeignete Angebote zu<br />
generieren, da die gesuchten<br />
Privatfirmen oder Forschungsinstitute<br />
je länger, desto zurückhaltender<br />
sind, ihre Tore für<br />
Schulklassen zu öffnen. Zudem<br />
haben wir an einem Nachmittag<br />
den Kontakt zu ehemaligen<br />
Schülern/-innen unseres <strong>Gymnasium</strong>s<br />
ermöglicht, was im<br />
anschliessenden Feedback als<br />
sehr wertvoll beurteilt wurde.<br />
Die folgenden, von Schülergruppen<br />
verfassten Texte beziehen<br />
sich auf die drei durchgeführten<br />
Exkursionen. Die Redaktion des<br />
<strong>Jahresbericht</strong>es bat darum, die<br />
Exkursionen auch unter dem<br />
Aspekt der «Verantwortung» zu<br />
beschreiben.<br />
Die begleitenden Lehrpersonen:<br />
Ute Manning, Johannes Hoffner,<br />
Stefan Z’Graggen, Daniel Zwygart<br />
Schnee Wald Lan M<br />
Vertiefungswoche der Profile Biologie und Chemie (3. Klassen) im Juni 20<strong>12</strong><br />
Wald-, Schnee- und Landschaftsinstitut (WSL) in Birmensdorf ZH<br />
Wer warnt uns vor Lawinen? Wer bekämpft den Borkenkäfer?<br />
Wer schützt unseren Wald?<br />
All diese Aufgaben sind mit einer grossen Verantwortung<br />
verbunden. Diese Verantwortung übernehmen<br />
die Mitarbeiter/-innen des WSL. Am Institut sind über<br />
500 Fachpersonen an fünf verschiedenen Standorten<br />
in der ganzen Schweiz tätig.<br />
Das WSL beschäftigt sich seit seiner Gründung im<br />
Jahr 1885 im Auftrag des Bundes mit der nachhaltigen<br />
Nutzung der natürlichen Ressourcen Holz, Wasser,<br />
Schnee und Boden. Dabei betätigt man sich sowohl in<br />
der Spitzenforschung als auch im Dienstleistungssektor<br />
für Mensch und Umwelt. Obwohl es häufig nicht<br />
direkt wahrgenommen wird, ist jedermann ständig<br />
von den Aktivitäten des WSL abhängig. Ein Beispiel<br />
hierfür ist der Wintersport. Die Forscher des Instituts<br />
untersuchen die Entstehung und Dynamik von<br />
Lawinen, wodurch die Sicherheit der Wintersportler<br />
gewährleistet und gleichzeitig die Natur geschützt<br />
wird. Auch bei der Jahrringforschung sind die Auswirkungen<br />
auf die Gesellschaft erkennbar. Mithilfe dieser<br />
Technik kann man das Alter von Bäumen und Holz auf<br />
ein Jahr genau bestimmen; so lässt sich zum Beispiel<br />
das Baujahr von Holzhäusern ermitteln oder man kann<br />
nachweisen, dass in römischen Zeiten die Vergletscherung<br />
der Alpen deutlich geringer war als heute.<br />
Weitere wichtige Themenbereiche der WSL sind die<br />
Waldbrandprävention und die Landschaftsarchitektur.<br />
Wir können also abschliessend festhalten, dass das<br />
WSL in der heutigen Gesellschaft eine prägende Rolle<br />
in der Landschaftsforschung einnimmt und zudem für<br />
die Erhaltung der Natur mitverantwortlich ist.<br />
Zoo Zürich – Verantwortung im Artenschutz<br />
Bei einem Ausflug in den Zoo Zürich versuchten wir<br />
herauszufinden, in welcher Hinsicht sich dieser für<br />
Artenschutz einsetzt. Dabei fanden wir heraus, dass<br />
sich der Zoo in europäischen Projekten engagiert,<br />
welche das Ziel haben, erstens die genetische Variabilität<br />
der Zootiere in ganz Europa so hoch wie möglich<br />
zu halten, zweitens mögliche Wiederansiedlungen in<br />
freier Wildbahn zu ermöglichen und drittens bedrohte<br />
Ökosysteme und Arten zu schützen.<br />
Um die genetische Variabilität hoch halten<br />
zu können, werden immer wieder<br />
Individuen zwischen europäischen und<br />
internationalen Zoos ausgetauscht.<br />
Die Wiederansiedlungsprojekte halten<br />
wir für fragwürdig, denn es ist sehr<br />
problematisch, Tiere, die im Zoo sozialisiert<br />
wurden, in die freie Wildbahn zu<br />
entlassen. Der Zoo hat diesbezüglich<br />
auch nur wenig positive Resultate zu<br />
melden. Gewisse Wiederansiedlungen<br />
sind zwar geglückt, waren jedoch zeitaufwendig<br />
und forderten hohe Tierverluste.<br />
Die Unterstützung des Naturschutzparks<br />
auf der Halbinsel Masoala in Madagaskar<br />
ist ein grosses Projekt, um<br />
die bedrohten Ökosysteme und Arten<br />
zu schützen. Jährlich fliessen gegen<br />
100000 CHF in dieses Projekt. Unter<br />
anderem werden Ranger in nachhaltiger<br />
Landwirtschaft ausgebildet und<br />
der lokalen Bevölkerung in ihrem alltäglichen<br />
Leben geholfen. Beispielsweise<br />
werden Trinkwasserbrunnen und Getreidespeicher<br />
gebaut. Damit soll indirekt<br />
zum Schutz der Arten beigetragen<br />
werden, da die Bevölkerung auf die<br />
grosse Bedeutung dieser enormen Naturvielfalt<br />
aufmerksam gemacht wird.<br />
Die Masoala-Halle im Zoo Zürich dient<br />
Forschungszwecken, dem Artenerhalt<br />
und dem Ziel, auf die bedrohten Ökosysteme<br />
und Arten in Masoala aufmerksam<br />
zu machen.<br />
Mit den in Zürich gehaltenen Arten will<br />
der Zoo auf die in freier Wildbahn lebenden<br />
Tiere hinweisen und die Besu-
Schoggi 21<br />
dschaft asoala<br />
cher/-innen für die natürliche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten<br />
rund um den Globus sensibilisieren. Dazu hat<br />
es mehrere Informationstafeln im Zoo, unserer Meinung<br />
nach könnte aber noch viel mehr darauf aufmerksam<br />
gemacht werden.<br />
Schokolade – Maison Cailler in Broc, FR<br />
Eine Reise ging ins Greyerzerland in die Fabrik von Cailler.<br />
In der Multimediaaustellung haben wir vielüber die<br />
Herkunft der Kakaobohnen, die Geschichte von Cailler<br />
und die Produktion von Schokolade erfahren und nach<br />
einer köstlichen Degustation selbst eine Schokolade<br />
kreiert.<br />
Im starken Gegensatz zum Genuss stehen die menschenunwürdigen<br />
Produktionsbedingungen für die<br />
Kakaobauern beziehungsweise deren Arbeiter. Cailler<br />
gehört heute zu Nestlé und setzt in diesem Punkt noch<br />
kaum auf Nachhaltigkeit und Fairtrade. Die Herkunft<br />
des Kakaos ist unklar, Nestlé gibt hier kaum Informationen.<br />
Hier liegt es an uns Konsumenten, zwischen<br />
Genuss und Ethik abzuwägen und zum Beispiel Fairtrade-Schokolade<br />
von Max Havelaar zu unterstützen.<br />
Nestlé setzt etwa mit dem Fairtrade Kit-Kat Riegel zwar<br />
langsam auf Nachhaltigkeit, allerdings liegen die Gründe<br />
dafür wohl weniger in der Vernunft, sondern vielmehr<br />
in einer neuen Marketing- und Produktionsstrategie.<br />
Indem Nestlé auf hochqualitative Pflanzen setzt,<br />
werden in Zukunft die Ernteerträge gesteigert und<br />
dafür die Kakaopreise gesenkt. Zudem verkauft sich<br />
Fairtrade sehr gut, wie uns die jüngste Vergangenheit<br />
gezeigt hat. Eine Umstellung auf Fairtrade kostet auch<br />
nicht viel, weil die Kakaobohne nur einen geringen Teil<br />
der Produktionskosten ausmacht. Schade, dass solche<br />
Aspekte in der Ausstellung in keiner Weise thematisiert<br />
wurden.<br />
Fotos: Patrick Plattner und Ida Bähler
22<br />
17. Januar 20<strong>12</strong><br />
Schweizer Filmszene: In Zusammenarbeit mit<br />
dem kultkino Basel findet bereits zum dritten Mal<br />
der von einem Lehrer- und Schüler/-innen-Team<br />
organisierte Kinokulturtag statt. > Artikel S. 33<br />
14. März 20<strong>12</strong><br />
Wirtschaftskrise: In der Aula findet unter der<br />
Moderation von Dani Schönmann ein Podium zur<br />
allgegenwärtigen Wirtschaftskrise statt. Unsere<br />
Gäste sind der Bankenspezialist Gian Trepp und<br />
der NZZ-Kolumnist Beat Kappeler. In der Diskussion<br />
mit den Schülern/-innen wird klar, dass ein<br />
kapitalismuskritischer und ein neoliberaler Standpunkt<br />
nicht einfach auf einen Nenner zu bringen<br />
sind. Verschiedene Erklärungsansätze zur Krise<br />
und Lösungsvorschläge kommen zur Sprache.<br />
16. März 20<strong>12</strong><br />
Mathematikwettbewerb: 23 Klassen, <strong>Gymnasium</strong><br />
und FMS, nehmen am Wettbewerb «Mathématiques<br />
sans Frontières» teil. Das beste Ergebnis<br />
unserer Schule erzielt die FMS-Klasse F1c, und<br />
zwar belegt sie den zweiten Rang in diesem<br />
kantonalen Vergleich.<br />
21. März 20<strong>12</strong><br />
ETH zu Besuch in <strong>Liestal</strong>: Alle Schüler/-innen mit<br />
den Profilen A und B oder mit naturwissenschaftlichen<br />
Wahlkursen resp. Ergänzungsfächern<br />
nehmen am ETH-Tag teil. In Vorträgen und an<br />
Informationsständen bekommen interessierte<br />
Schüler/-innen einen Einblick in diverse naturwissenschaftliche<br />
Studienrichtungen. In Gesprächen<br />
mit den anwesenden ETH-Studenten/-innen<br />
bekommen sie zudem Infos aus erster Hand.<br />
30. März 20<strong>12</strong><br />
Schulentwicklungstag: In diversen Workshops<br />
werden von Lehrpersonen erprobte Unterrichtsprojekte<br />
vorgestellt, in denen das selbstständige<br />
Lernen im Vordergrund steht. Am Abend steigt<br />
in der «Alten Dorfturnhalle» in Pratteln ein Lehrer/-innenfest<br />
mit einem exzellenten italienischen<br />
Buffet, feierlichen Reden und Musik.<br />
2. April 20<strong>12</strong><br />
Unsere Turmfalken: Wie jedes Jahr brütet in<br />
unserem Kasten am Gymfelsen ein Turmfalkenpaar.<br />
Da das Weibchen einen Ring trägt, könnte<br />
es ein Jungvogel vom letzten Jahr sein. Dieses<br />
Jahr sind sie sehr früh dran, denn am 2. April liegt<br />
bereits das erste Ei im Nest.<br />
Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />
Klassentag 1. Klassen – 9. September <strong>2011</strong><br />
1AW<br />
Leiter: Roland Lötscher<br />
Thema: Wanderung am Brienzersee (Interlaken<br />
– Giessbachfälle), Rückfahrt nach Interlaken per<br />
Schiff<br />
Ort: Interlaken, Giessbach<br />
1Ba<br />
Leiterin: Martina Obrist<br />
Thema: Aventure Jura Parc,<br />
Maislabyrinth in Delémont<br />
Ort: Rebeuvelier, Delémont<br />
1Bb<br />
Leiter: Dennis Krüger<br />
Thema: Bergfahrt nach Wasserfallen, Seilpark,<br />
Wanderung<br />
Ort: Wasserfallen, Lauwil<br />
1GL<br />
Leiter: Bernd Finkbeiner, Eva Güntert<br />
Thema: Seilpark Balmberg, Parcours, Wanderung<br />
Ort: <strong>Liestal</strong>, Solothurn, Oberbalmberg, <strong>Liestal</strong><br />
1IM<br />
Leiterin: Maja Ruef<br />
Thema: Velotour, Schwimmen im<br />
Rheinschwimmbad, Minigolf<br />
Ort: <strong>Liestal</strong>, Pratteln, Kaiseraugst<br />
1IS<br />
Leiterin: Suzanne Forel<br />
Thema: Baden im Strandbad Rheinfelden,<br />
Wanderung nach Arisdorf<br />
Ort: Rheinfelden, Arisdorf, <strong>Liestal</strong><br />
1KSW<br />
Leiter: Ivo Chiavi<br />
Thema: Vorstellung der eigenen Sportart<br />
(von Ort zu Ort per Velo)<br />
Ort: Gitterli, Bächliacker, <strong>Gymnasium</strong>, usw.<br />
1LZ<br />
Leiterin: Rahel Graf<br />
Thema: «Foxtrail» in Basel<br />
Ort: Basel<br />
1S und 1Sb<br />
Leiterinnen: Sara Rodriguez<br />
Constanze Richerdt<br />
Thema: Kletterpark Lörrach<br />
Ort: Lörrach<br />
1Wa<br />
Leiter: Tobias Schindelholz<br />
Thema: Wanderung und Solarbob<br />
Ort: Wasserfallen, Chellen-Chöpfli,<br />
Langenbruck, <strong>Liestal</strong><br />
1Wb<br />
Leiter: Maro Nuber<br />
Thema: Wanderung<br />
Ort: <strong>Liestal</strong>, Schönmatt, Baumgarten,<br />
Schartenfluh, Mussi, <strong>Liestal</strong><br />
F1a<br />
Leiter: Peter Abegglen<br />
Thema: Wanderung Eichhöhe, Wasserfallen, Seilpark,<br />
Trottinettabfahrt<br />
> Bilder auf dieser Seite<br />
Ort: Bretzwil, Wasserfallen, Reigoldswil<br />
F1b<br />
Leiter: Sämi Imhof<br />
Thema: Wanderung, Waldseilpark, Trottinettfahrt Wasserfallen<br />
Ort: Waldenburg, Hintere Egg, Wasserfallen, Reigoldswil<br />
F1c<br />
Leiterin: Laura Simma<br />
Thema: Wanderung am Rhein, Strandbad Rheinfelden<br />
Ort: Rheinfelden, Birsfelden, Rheinfelden<br />
F1d<br />
Leiterin: Isabelle Bertiller<br />
Thema: Wanderung von Rebeuvelier nach Choindez, Seilpark<br />
Ort: Rebeuvelier
Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />
Begrünung der Tierunterstände im Walter Zoo Gossau<br />
Lagerwoche der Klasse F1d mit Isabelle Bertiller und Nicole Affolter<br />
Das Thema unserer Lagerwoche müsste<br />
man nachträglich eigentlich ändern bzw.<br />
grosszügig erweitern, denn die eigentliche<br />
Begrünung und deren Vorbereitungsarbeiten<br />
dauerten keineswegs eine Woche,<br />
wie der Zoodirektor geglaubt hatte.<br />
Nach einem Halbtag hatten die 21 Schülerinnen<br />
der F1d bereits insgesamt 7 Tonnen<br />
Substrat auf die beiden 2,5 Meter hohen<br />
Flachdächer gehievt – kesselweise und<br />
ohne Kran, alles mit reiner Muskelkraft.<br />
Der zweite Halbtag war dann im Vergleich<br />
zum schweisstreibenden ersten richtig gemütlich;<br />
die 600 zarten Pflänzchen setzten<br />
wir plaudernd und in der Sonne sitzend auf<br />
die von uns dafür vorbereiteten Dächer. Am<br />
Dienstagmittag waren wir mit unserer Wochenarbeit<br />
also bereits fertig und das Zoo-<br />
personal war erst einmal etwas überfordert<br />
mit der Arbeitswut der jungen Frauen.<br />
Da die Revierleiter aber eigentlich schon<br />
lange viele gute Ideen hatten, jedoch keine<br />
Zeit, diese umzusetzen, war immer genügend<br />
Arbeit für uns da. Folgende Arbeiten<br />
erledigten wir schliesslich bis am Freitagmittag:<br />
• Mithilfe bei der Gestaltung der neuen<br />
Rückwand für das Tropenhaus (Sagex<br />
schleifen), Waschbärengehege von ungeeigneten<br />
Pflanzen befreien und mit anderen<br />
Pflanzen bestücken<br />
• Gestrüpp und Rosen am Käfiggitter der<br />
Aras wegschneiden (die intelligenten Papageien<br />
könnten daraus Werkzeug basteln,<br />
sich befreien und ausbüxen)<br />
• Dachbegrünung des Känguru- und des<br />
Vicuñastalles, rund um den Stall Weidenstöcke<br />
setzen und Sumpfgras ausgraben<br />
(für Waschbärengehege)<br />
• Böschungssicherung durch Einsetzen<br />
von Eisenbahnschwellen im Kamelgehege<br />
• Bau eines riesengrossen Wildbienenhotels<br />
aus tausenden von Ästen, Bambusstückchen<br />
und Zweigbündeln<br />
• Schimpansengehege säubern, Boden<br />
umgraben, Fenster putzen<br />
Das Zoopersonal war begeistert von den<br />
kleinen und grossen Veränderungen und<br />
Verschönerungen im Zoo, lobte die Klasse<br />
und bedankte sich mehrmals täglich für<br />
unseren grossen Einsatz. Mit der Zeit meldete<br />
sich der Muskelkater und an Händen<br />
wie auch Füssen entstanden Blasen, trotzdem<br />
wurde aber fleissig weitergearbeitet.<br />
Während der Arbeit und auch zwischendurch<br />
gabs immer viel zu sehen. Das eine<br />
Flachdach zum Beispiel erreichten wir nur<br />
über einen Zugang oberhalb des Schimpansengeheges.<br />
Ob die Affen für uns die<br />
grosse Attraktion waren oder eher wir für<br />
sie, bleibt offen, wir beobachteten uns<br />
jedenfalls gegenseitig beim Klettern und<br />
Lausen bzw. beim Kessel schleppen. Kängurus,<br />
Kamele, Vicuñas, Strausse, Zebras,<br />
Schimpansen, Sibirische Tiger, Panther,<br />
Waschbären, Aras, Yaks, Schildkröten, Leguane,<br />
Schlangen, Springtamarine, Ziegen,<br />
Perlhühner, Pfaue und viele mehr waren<br />
unsere täglichen Begleiter und Unterhalter.<br />
Die Woche im Walter-Zoo war für alle Beteiligten<br />
ein Erfolg. Wir verrichteten zwar<br />
eine sehr anstrengende, aber auch äusserst<br />
nützliche und befriedigende Arbeit.<br />
Die Revierleiter waren hoch erfreut über<br />
die motivierte Klasse, welche ihnen viel<br />
Arbeit abnahm und schon lange gehegte<br />
Ideen und Pläne in die Tat umsetzen liess.<br />
Isabelle Bertiller<br />
23
24<br />
Am 7. Mai beobachten wir mit der Live-Kamera,<br />
die Mathias Schenker eingerichtet hat, wie alle<br />
sechs hungrigen Schnäbel mit Mäusen, Eidechsen,<br />
aber auch Würmern gefüttert werden.<br />
Ende Mai fliegen alle sechs Jungvögel aus – der<br />
kleinste allerdings mit einiger Verspätung – und<br />
sind noch einige Tage rund ums Schulhaus bei<br />
ihren Flugversuchen zu sehen. Es ist sehr erfreulich,<br />
dass sich unsere Turmfalken von der Bauerei<br />
an den Turnhallen nicht haben einschüchtern<br />
lassen und so erfolgreich gebrütet haben.<br />
15. April 20<strong>12</strong><br />
Biologie-Goldmedaille: In Bern werden die<br />
Gewinner der Schweizer Biologieolympiade<br />
20<strong>12</strong> prämiert. Mitgemacht haben bei diesem<br />
nationalen Wettbewerb 1352 Schüler/-innen.<br />
Dabei hat Samuel Tschopp aus der Klasse 3B des<br />
<strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> eine sensationelle Goldmedaille<br />
erreicht und darf die Schweiz zusammen<br />
mit drei anderen Schülern/-innen an der «23rd International<br />
Biology Olympiad» vom 8.-15.7.20<strong>12</strong><br />
in Singapur vertreten.<br />
24. April 20<strong>12</strong><br />
Plattenproduzent aus Leidenschaft: Mit Siegfried<br />
(Siggi) Loch aus Deutschland kommt ein<br />
ausgewiesener Kenner des Musikbusiness nach<br />
<strong>Liestal</strong>. Er zählt seit 1959 zu den wichtigen Musikproduzenten<br />
Europas in den Bereichen Pop,<br />
Schlager, Rock und Jazz. Er liest aus seiner Autobiografie<br />
vor und geht dann in einer Diskussion<br />
auf Fragen von Schüler/-innen ein.<br />
27. April 20<strong>12</strong><br />
«Serenata classica»: In einem Frühlingskonzert<br />
führt das Orchester des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong><br />
unter der Leitung von Dani Haus und Martin Roos<br />
u.a. Werke von Mozart, Danzi und Vivaldi auf.<br />
Als Start in eine bewegungs- und erlebnisreiche Woche<br />
nahm die Klasse 2AZ die Reise von <strong>Liestal</strong> nach<br />
Saint-Ursanne am 7. Mai 20<strong>12</strong> unter die Veloräder. Bei<br />
schönem Wetter und unter fachkundiger Begleitung<br />
von Pascal Hauser und Martin Maire erreichten die 23<br />
Schüler/-innen im Laufe des Nachmittags das am Doubs<br />
gelegene Lagerhaus «Le Chandelier» in Saint-Ursanne.<br />
Das Volleyballfeld wurde nach der Ankunft sofort eingeweiht,<br />
der Fussballplatz kurz darauf entdeckt und die<br />
nähere Umgebung ausgekundschaftet.<br />
Da wir als Selbstkocher unterwegs waren, durfte die<br />
gut eingerichtete Küche auch sogleich ausprobiert und<br />
ein feines Nachtessen zubereitet werden.<br />
Am Dienstag stand ein Besuch im Felslabor Mont Terri<br />
an: In diesem internationalen Forschungsprojekt befasst<br />
man sich seit 15 Jahren und für ca. weitere 20 Jahre<br />
mit der Lagerung radioaktiver Abfälle. Das kontroverse<br />
Thema hat für manche angeregte Diskussion gesorgt.<br />
Einen inhaltlichen Kontrast bildete am Nachmittag die<br />
von Schülern/-innen vorbereitete Führung durch das<br />
mittelalterliche, malerische Saint-Ursanne.<br />
Seit Beginn der Reise freuten sich alle auf die anstehende<br />
Kanufahrt auf dem Doubs, die uns am Mittwoch<br />
erwartete. Trotz strömendem Regen wagten wir uns<br />
aufs Wasser. In den folgenden zwei Stunden erlebten<br />
wir den Doubs von seiner schönsten Seite. Eine heisse<br />
Dusche sollte im Anschluss daran unsere nassen und<br />
kalten Körper wärmen und vor Erkältungen bewahren.<br />
Ein Besuch am <strong>Gymnasium</strong> Porrentruy ermöglichte uns<br />
einen Einblick in dessen Schulalltag. In kleinen Gruppen<br />
wurden verschiedene Lektionen besucht, selbstverständlich<br />
alles auf Französisch – Immersion pur. Die<br />
anschliessende Führung durch das Städtchen rundete<br />
das Programm am Donnerstag ab. Zum letzten Mal<br />
wurden am Abend die sportlichen Möglichkeiten ums<br />
Lagerhaus genutzt. Ein Feuer am Doubs, selbst gespielte<br />
Lagermusik und Schokobananen prägten den geselligen<br />
Ausklang dieser erlebnis- und lehrreichen Woche.<br />
Regula Gysin, Mario Sabatino<br />
Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />
Jenseits des Röstigrabens – die Klasse 2AZ unterwegs im Jura
Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />
Projektwochen 7.–11. Mai 20<strong>12</strong><br />
2A<br />
Begleiterinnen: Christine Wirz, Diana Warner<br />
Ort: Centro Sportivo Tenero<br />
Thema: Bewegung und sportliche Kooperation<br />
im Team<br />
2AZ<br />
Begleitpersonen: Mario Sabatino, Regula Gysin<br />
Ort: Saint-Ursanne<br />
Thema: Arbeitswoche<br />
> Bericht und Bilder auf Seite 24 und unten<br />
2Ba<br />
Begleiter: Dominique Vuattoux, Roland Störi<br />
Ort: Kaiserstuhl im Breisgau<br />
Thema: Natur und Wirtschaftsraum Kaiserstuhl im<br />
Breisgau<br />
2Bb<br />
Begleitperson: Angela Chiappini<br />
Ort: La Ferrière<br />
Thema: Wirtschaftswoche<br />
2GL+L-Teil (aus 2LW)<br />
Begleitpersonen: Dorothy Fagan, Sundar Henny,<br />
Bernadette Schnyder<br />
Ort: Rom<br />
Thema: Einblicke in das Leben der Ewigen Stadt<br />
von der Antike bis in die Moderne<br />
I-Teil (aus 2IS, 2ISW)<br />
Begleiter: Maro Nuber, Hugo Caviola<br />
Ort: Perugia<br />
Thema: Immersionswoche in Italien für alle<br />
2. Klassen mit Schwerpunktfach Italienisch<br />
> Bilder in der 3. Spalte auf dieser Seite<br />
2IS+2ISW+2S<br />
Begleitpersonen: Antonio Gómez, Jaime Pérez,<br />
Sabine Baer<br />
Ort: Südspanien (Cádiz)<br />
Thema: Vergleich der Kultur von Südspanien und<br />
Basel-Landschaft<br />
2LW (nur W)<br />
Begleitpersonen: Clare Jurdieu, Thomas Bircher<br />
Ort: Centro Sportivo Tenero<br />
Thema: Sports and the Human Body<br />
2MW<br />
Begleitpersonen: Urs Blindenbacher, Markus Fäs<br />
Ort: Ostello Madonna de la Fontana TI<br />
Thema: Musik-Film-Business<br />
2W<br />
Begleitpersonen: Dani Schönmann, Werner Kobe<br />
Ort: Zürcher Oberland<br />
Thema: Industrielehrpfad, Wirtschaft und Besuch<br />
ausgewählter Betriebe<br />
3KSW<br />
Begleitpersonen: Isabelle Zuber, Dennis Krüger<br />
Ort: Lugano<br />
Thema: Lugano und Umgebung<br />
Klassenlager 7.–11. Mai<br />
20<strong>12</strong> der 1. FMS-Klassen<br />
F1a<br />
Begleiter: Peter Abegglen, Peter Beerli<br />
Ort: Pfadiheim Bläsimüli,<br />
Bläsimühle 7, 8322 Madetswil ZH<br />
Thema: Kennenlernen der Region<br />
Zürcher Oberland<br />
F1b<br />
Begleitpersonen: Rebecca Harouga,<br />
Beat Zimmermann<br />
Ort: Colonie Sur-le-Vau, 2105 Travers NE<br />
Thema: Kennenlernen der Region Neuchâtel/<br />
Val de Travers in einer möglichst umfassenden<br />
Art und Weise<br />
F1c<br />
Begleiterinnen: Laura Simma, Christelle Beckrich<br />
Ort: Jugendherberge Le Bémont,<br />
2360 Le Bémont JU<br />
Thema: Natur und Kultur im Jura<br />
F1d<br />
Begleiterinnen: Isabelle Bertiller, Nicole Affolter<br />
Ort: Pfadiheim Hinterberg, 9204 Andwil SG<br />
Thema: Praktische Arbeit im Walter Zoo, Gossau<br />
> Bericht und BIlder auf Seite 23 und unten<br />
25
26<br />
3. Mai 20<strong>12</strong><br />
Jazzfestival: Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> Jazz<br />
Orchestra unter der Leitung von Michael Bürgin<br />
und Regula Gysin gehört schon fast zu den<br />
Stammformationen beim jährlichen Jazzfestival<br />
Basel. Arrangements und Ausführung verblüffen<br />
das Publikum immer wieder, dieses Mal auf dem<br />
Kasernenareal.<br />
5./6. Mai 20<strong>12</strong><br />
Sprachenwettbewerb Linguissimo: 26 Jugendliche<br />
zwischen 16 und 20 Jahren aus den vier<br />
Sprachregionen der Schweiz treffen sich in Chur<br />
zur Endrunde dieses Sprachenwettbewerbs.<br />
Hier verfassen sie Texte für Radiosendungen<br />
in zwei Sprachen. Aus der Deutschschweiz<br />
nehmen neun Jugendliche teil, und gleich drei<br />
Baselbieter aus dem <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> belegen<br />
mit ihren jeweiligen Partnern die ersten drei Plätze:<br />
Es sind dies Michelle Gschwind, Jael Sigrist<br />
und Fabian von Dungen. Wir gratulieren!<br />
7. – 11. Mai 20<strong>12</strong><br />
Reisezeit: Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> ist unterwegs;<br />
die vielen Reisen führen in alle Himmelsrichtungen.<br />
> Listen mit den Reisezielen auf S. 24 bis 27<br />
16. – 19. Mai 20<strong>12</strong><br />
Grosses Chor-Happening: Das Europäische<br />
Jugendchorfestival ist ein Höhepunkt für alle<br />
Freunde der Chormusik. Mit Zuschauerzahlen<br />
von mehr als 22000 Personen ist dieser Anlass<br />
aus dem Kulturleben von Basel und der Region<br />
nicht mehr wegzudenken. Auch unsere Schule<br />
ist Teil des Spektakels und tritt mit dem Chor<br />
und dem Kammerchor, allein und zusammen mit<br />
anderen Gymchören aus BS und BL auf.<br />
> Musikalische Ereignisse auf den Seiten 30, 31<br />
24./25. Mai 20<strong>12</strong><br />
Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />
3-tägige Bildungsreisen 1. Gym- und 2. FMS-Klassen<br />
7.–11. Mai 20<strong>12</strong><br />
1AW<br />
Begleiter: Roland Lötscher,<br />
Christian Freiburghaus<br />
Ort: München<br />
Thema: Die Stadt München<br />
> Bilder rechts auf dieser Seite<br />
1Ba<br />
Begleiterinnen: Martina Obrist,<br />
Tanja Mühleisen<br />
Ort: Strassburg<br />
Thema: Sehenswürdigkeiten und Kultur<br />
1Bb<br />
Begleiter: Dennis Krüger, Georg Gamse<br />
Ort: Freiburg im Breisgau<br />
Thema: Energiestadt, Universität, Tourismus,<br />
Schwarzwald<br />
1GL<br />
Begleitpersonen: Bernd Finkbeiner, Eva Güntert<br />
Ort: München<br />
Thema: Sehenswürdigkeiten der Stadt,<br />
KZ Dachau, Deutsches Museum<br />
1IM<br />
Begleiterinnen: Maja Ruef, Lucia Germann<br />
Ort: München<br />
Thema: Die Stadt entdecken<br />
1IS<br />
Begleiterinnen: Suzanne Forel, Karin Joachim,<br />
Corinne Gürcan<br />
Ort: Genf<br />
Thema: Grenze/Ausland<br />
1KSW<br />
Begleiter: Ivo Chiavi, Philippe Hasler<br />
Ort: Freiburg im Breisgau<br />
Thema: Stadterkundung<br />
1LZ<br />
Begleiterinnen: Rahel Graf, Fränzi Meier<br />
Ort: Como und Mailand<br />
Thema: Kunst, Architektur und Geschichte<br />
1S<br />
Begleitpersonen: Sara Rodriguez, Simon Furnivall<br />
Ort: Heidelberg<br />
Thema: Heidelberg und Umgebung kulturell<br />
erkunden<br />
1Sb<br />
Begleitpersonen: Constanze Richerdt,<br />
Alain Zumbiehl<br />
Ort: Lyon<br />
Thema: Lyon – wo der Film erfunden wurde<br />
1Wa<br />
Begleiter: Tobias Schindelholz, Didier Moine<br />
Ort: Como<br />
Thema: Sehenswürdigkeiten und Kultur<br />
1Wb<br />
Begleitpersonen: Andreas Kilberth,<br />
Michael Schär<br />
Ort: Bregenz (A)<br />
Thema: Der Bodensee – drei Länder, eine Region<br />
2KSW<br />
Begleitpersonen: Esther Kaufmann,<br />
Roman Huber<br />
Ort: Colmar<br />
Thema: Sehenswürdigkeiten, Kultur, Kanalfahrt<br />
3KSW<br />
Begleitpersonen: Isabelle Zuber, Dennis Krüger<br />
Ort: Lugano<br />
Thema: Lugano und Umgebung
Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />
Studienreisen<br />
Studienreisen 3.FMS, 3Wa<br />
7.–11. Mai 20<strong>12</strong> 26.–30. September <strong>2011</strong> 27<br />
3AB<br />
Begleitpersonen: Beat Wieland, Rebecca Loeb<br />
Ort: Amsterdam<br />
Thema: Architektur, Kultur, Sehenswürdigkeiten<br />
3B<br />
Begleiter: Daniel Zwygart, Martin Rüegg<br />
Ort: Edinburgh<br />
Thema: Die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten<br />
3BM<br />
Begleitpersonen: Jessica Dyer, Michael Bürgin<br />
Ort: Dublin<br />
Thema: Kultur, Geschichte und Gegenwart<br />
Irlands<br />
3GL<br />
Begleiter: Martin Müller, Jann Frey<br />
Ort: Edinburgh<br />
Thema: Selbstständige Organisation und Entwicklung<br />
des Programms einer Reise durch die<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
3I<br />
Begleiter: Claudio Tambini, Matthieu Penserini<br />
Ort: Edinburgh<br />
Thema: Politik, Kunst, Geschichte, Exkursionen<br />
3LW<br />
Begleitpersonen: Ruth Schneider, Lukas Bothe<br />
Ort: Fort Williams, Edinburgh<br />
Thema: Natur und Kultur Schottlands<br />
3LZ<br />
Begleitpersonen: Ursula Buchholz,<br />
Johannes Hoffner<br />
Ort: London<br />
Thema: Sehenswürdigkeiten, Geschichte und<br />
Kultur<br />
3S<br />
Begleiterinnen: Marita Del Cioppo,<br />
Yvonne Kaspar<br />
Ort: Amsterdam und Rotterdam<br />
Thema: Kultur und Sehenswürdigkeiten<br />
3SW<br />
Begleiterinnen: Sibylle Benz, Helen Stone<br />
Ort: Griechenland<br />
Thema: Das heutige Griechenland in der europäischen<br />
Union. Geschichte und Gegenwart des<br />
Landes zwischen Orient und Okzident. Venedig<br />
als Teil des byzantinischen Reiches. (Es blieb bei<br />
der Planung von Venedig …)<br />
> Bericht und Bilder auf Seite 28 und unten<br />
3Wb<br />
Begleitpersonen: Jolanda Gerber,<br />
Florentin Meyer<br />
Ort: Prag<br />
Thema: Entdeckung von Prag mit seiner<br />
Architektur, Kultur und Geschichte<br />
F3a<br />
Begleitpersonen: Martin Münch, Daniela Beck<br />
Ort: Berlin<br />
Thema: Kultur und Geschichte<br />
F3b<br />
Begleitpersonen: Hansueli Müller, Simone Wyss<br />
Ort: Prag<br />
Thema: Kennenlernen einer unbekannten Stadt<br />
> Bilder auf dieser Seite<br />
F3c<br />
Begleitpersonen: Lucia Germann,<br />
Peter Abegglen<br />
Ort: Amsterdam<br />
Thema: Die Stadt und ihre wichtigsten<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
F3d<br />
Begleitpersonen: Philipp Hasler,<br />
Christelle Beckrich<br />
Ort: Nizza<br />
Thema: Französische Küche und<br />
Parfümherstellung<br />
3Wa<br />
Begleitpersonen: Reto Güdel, Helen Stone<br />
Ort: Barcelona<br />
Thema: La vibrante ciudad de Barcelona –<br />
Cultura Catalunya
28<br />
Eine gerettete Bildungsreise<br />
Die Klasse 3SW unterwegs nach Griechenland<br />
Im Vorfeld war Griechenland in aller<br />
Munde. Wäre es gefährlich für eine<br />
Bildungsreise? Schon in der 1. Klasse<br />
hatte die Klassenlehrerin Sibylle Benz<br />
deden Schüleinnen und Schülern gesagt,<br />
dass sie Griechenland in- und<br />
auswendig kenne ... Die 3SW wollte<br />
nach Griechenland. Pläne wurden geschmiedet:<br />
Reise mit dem Zug nach<br />
Italien, Fähre nach Patras, Übernachtungen<br />
in Nafplio (Peloponnes), viel<br />
Zeit für die Antike und ein Tagesausflug<br />
mit Shopping ins – gemäss<br />
Nachrichten – revoltierende Athen.<br />
Gemütliche Rückreise übers Meer<br />
nach Venedig mit romantischen Gondelfahrten<br />
zum Abschluss.<br />
Wir kamen bis Ancona. Wo war die<br />
Fähre?<br />
Der Regen und die Nacht fielen über<br />
die Stadt, Sibylle Benz überfiel die<br />
Hafenbehörden. Das griechische<br />
Fährunternehmen hatte unser Schiff<br />
annulliert, hatte uns vergessen, das<br />
Reisebüro hatte auch nicht mehr<br />
an die Klasse aus <strong>Liestal</strong> gedacht ...<br />
Die Wirtschaftskrise wurde real. Ein<br />
langer Abend, eingeschleust in den<br />
Hochsicherheitshafen, gefangen hinter<br />
den Gittern, die Flüchtlinge daran<br />
hindern sollten, Italien zu betreten.<br />
Aber für Schweizer/-innen mit einer<br />
griechischsprachigen Klassenlehrerin<br />
war schliesslich eine Lösung in<br />
Sicht: Ein Schiff nahm uns auf, Erstklasskabinen<br />
für alle, Sonnenbad auf<br />
Deck, Konferenzraum für Vorträge,<br />
Abreise am nächsten Tag. Einen<br />
Tag später als geplant kamen wir<br />
glücklich im sonnigen Griechenland<br />
an. Flexibilität wurde zum Motto der<br />
Reise, ob Hotelbesitzerin, Busfahrer,<br />
Schüler/-innen, Lehrer/-innen oder<br />
Schulleitung: Alle boten uns etwas,<br />
das nicht den Plänen entsprach. Wir<br />
konnten stundenlang im kleinen,<br />
alten Bus herumfahren, konnten das<br />
wunderhübsch eingerichtete Hotel<br />
in Nafplio länger bewohnen, fuhren,<br />
statt auf dem Peloponnes zu bleiben,<br />
nach Volos, wo wir uns sonnten und<br />
uns im Meer erfrischten, bis wir<br />
schliesslich in Thessaloniki im Norden<br />
Griechenlands ein Flugzeug nach<br />
Basel besteigen durften. Zwischendurch<br />
besuchten wir das antike Theater<br />
Epidauros (Gesang von Dilek und<br />
Cédric), die Ruinen der Stadt Mykene<br />
aus vorklassischer Zeit, den Kanal<br />
von Korinth und die Akropolis im gemütlich<br />
ruhigen Athen. Reichhaltige<br />
griechische Spezialitäten und ein<br />
Besuch in einer museumsreifen Bar,<br />
in der Florian mit Begleitung Gitarre<br />
spielte, rundeten die Erfahrungen ab.<br />
Doch die italienische Hafenpolizei<br />
zu Reisebeginn war der 3SW nicht<br />
Abenteuer genug: Nachdem die halbe<br />
Klasse in einer filmreifen Verfolgungsjagd<br />
dem Dieb ein gestohlenes<br />
Portemonnaie nicht hatte entreissen<br />
können, endete der Ausflug nach<br />
Athen auf dem Polizeiposten, wo die<br />
Klassenlehrerin mit den Behörden<br />
nochmals griechisch sprechen musste.<br />
Helen Stone<br />
Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs
Hanspeter Fritschi und Anne Sprunger gehen in Pension.<br />
Nah und fern, eng und weit – zur Pensionierung von<br />
Hanspeter Fritschi<br />
Fröstelnd und mit einem reichlich flauen Gefühl<br />
im Magen wartet Hanspeter Fritschi 1996<br />
an einem unfreundlichen Spätwintertag auf den<br />
Bus, der ihn zusammen mit gut 100 Lehrerinnen<br />
und Lehrern des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> nach Colmar<br />
bringen wird. Hanspeter weiss, dass sich<br />
das besagte <strong>Gymnasium</strong> dort ein Leitbild erarbeiten<br />
soll. Sonst weiss er von seinem künftigen<br />
Arbeitsort fast nichts und von seinen zukünftigen<br />
Kollegen kennt er keinen einzigen.<br />
Wie gesagt: Das Gefühl im Magen ist flau, aber<br />
längst nicht so flau wie damals, 1961, als er<br />
als 13-Jähriger zum ersten Mal auf dem Weg<br />
in das Innerschweizer Internat war, das in den<br />
folgenden 7 Jahren sein Zuhause sein sollte.<br />
Eigentlich hätte das Bürschchen aus dem Laufental<br />
seinen schulischen Werdegang ja lieber in<br />
Basel fortgesetzt. Da man aber im Hause Fritschi<br />
den Bub den Verlockungen der Stadt (zum Beispiel<br />
den faszinierenden, neuartigen Rolltreppen<br />
in der «Rheinbrücke», heute Manor) nicht aussetzen<br />
wollte, musste er ins Internat: Dort gabs<br />
kein Radio, kein Fernsehen, keine unkontrollierte<br />
Freizeit, dafür immerhin Sport, Theaterspiel und<br />
Musizieren. Ein ungeahntes Freiheitsgefühl stellte<br />
sich ein, wenn man (unerlaubterweise) auf der<br />
Flaniermeile von Stans (bestehend aus 1 Bäckerei<br />
und 1 Beiz) war, gefolgt vom Nervenkitzel,<br />
wie man wohl unbemerkt wieder ins Internat<br />
hineinkomme.<br />
Wie gesagt: Das Gefühl im Magen ist flau, vielleicht<br />
aber nicht ganz so flau wie im Februar<br />
1984, als Hanspeter mit noch wackeligem Portugiesisch<br />
zum ersten Mal in São Paulo vor einer<br />
Klasse stand. Seine Stelle in der Schweiz hatte<br />
er gekündigt, seine Frau und sein wenige Tage<br />
alter Sohn reisten erst später nach. Brasilien<br />
wurde für die junge Familie eine wunderschöne<br />
Zeit. Die latente Angst vor der Kriminalität, das<br />
Leben hinter Mauern und mit Wächtern waren<br />
aber mehr als ein Wermutstropfen, sodass die<br />
Familie 1989 in die Schweiz zurückkehrte.<br />
Nach einem Zwischenspiel am Lehrerseminar<br />
<strong>Liestal</strong> setzt Hanspeter nun, 1996, seinen<br />
Fuss in die Tür des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>. Der<br />
ruhige, nie laut sprechende Kollege wird vom<br />
Kollegium gut aufgenommen werden. Er wird<br />
denken, er sei streng und ein bisschen autoritär;<br />
von seinen Schülern hingegen wird er<br />
als zwar verbindlich, aber verständnisvoll und<br />
liebenswürdig geschätzt werden. Ein kleines,<br />
aber permanentes Ärgernis wird das Littering<br />
seiner Klientel in seinem Schulzimmer sein –<br />
und die diesbezügliche Unempfindlichkeit der<br />
Kollegen, die «sein» Zimmer mitbenützen.<br />
Aber noch ist es nicht so weit. Der Bus kommt.<br />
Markus Fäs<br />
Liebe Anne<br />
Man spricht zuweilen von wohlverdientem Ruhestand.<br />
Dies klingt bei dir mit Verlaub wie ein Anachronismus.<br />
Nicht wegen des Wortes wohlverdient,<br />
man verstehe mich hier richtig, wohlverdient<br />
hast du den Ruhestand auf alle Fälle.<br />
Du hast unser <strong>Gymnasium</strong> mit unermüdlicher Energie<br />
zu einem musischen <strong>Gymnasium</strong> gemacht, hast<br />
Visionen gehegt, gepflegt und immer wieder auf die<br />
Bühne gebracht.<br />
Du hast Schülerinnen und Schülern Auftritte ermöglicht,<br />
von denen sie selbst heute noch als gestandene<br />
Lehrer/-innen zehren; und dies ist ja bekanntlich<br />
nicht die einfachste Klientel.<br />
Du sprudelst nur so vor Musizierlust und hast ein<br />
untrügerisches Auge für Talente. Deine gedankliche<br />
Geschwindigkeit gleicht einem TGV auf den<br />
Geleisen der Waldenburgerbahn. Und dein pädagogisches<br />
Herz schlägt so heftig wie der Pauken-<br />
schlag in Haydns gleichnamiger<br />
Sinfonie.<br />
Du bist unersetzlich und unvergleichlich.<br />
Das Musiklager in Schwarzsee<br />
wäre ohne dich nie zustande<br />
gekommen. Vor 15<br />
Jahren hast du es ins Leben<br />
gerufen.<br />
Du hast Opern aufgeführt, Uraufführungen<br />
verschiedener<br />
bedeutender Komponisten<br />
und Komponistinnen im <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Liestal</strong> zu Gehör gebracht<br />
und Thementage (zum<br />
Beispiel Renaissance) mit der<br />
ganzen Schule durchgeführt.<br />
Dies alles macht dich sehr<br />
wertvoll und dies alles wird<br />
uns am <strong>Gymnasium</strong> fehlen.<br />
Jetzt wird es ruhiger am <strong>Gymnasium</strong>.<br />
Aber sicher nicht ruhiger<br />
in Delft! Wir freuen uns<br />
schon auf die Konzerthinweise.<br />
Was wirst du wohl dort zustande<br />
visionieren: Die erste<br />
bechorte Rakete zum Mars?<br />
Liebe Anne, herzlichen Dank!<br />
Für die Schüler/-innen und<br />
Lehrer/-innen des <strong>Gymnasium</strong>s<br />
und die vielen hocherfreuten<br />
Zuhörer/-innen,<br />
Michael Bürgin,<br />
Fachschaft Musik<br />
29
30<br />
Susanne Kaufmann:<br />
Abschied und Weiterarbeit<br />
Auf Ende des Schuljahres <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong> hat<br />
Susanne Kaufmann-Strübin ihre Arbeit<br />
als Biologielehrerin unseres <strong>Gymnasium</strong>s<br />
auf eigenen Wunsch beendet. Seit<br />
einigen Jahren schon unterrichtete sie<br />
nur noch in einem kleinen Pensum, denn<br />
sie engagierte sich mit einem zweiten<br />
beruflichen Standbein für das Projekt<br />
«Ökologischer Ausgleich» des Kantons<br />
Baselland. Dieses äusserst erfolgreiche<br />
Projekt wird sie weiterführen. Daneben<br />
wird sie die freigewordenen Energien in<br />
Grosskinder und den hofeigenen Wein-,<br />
Obst- und Landschaftsbau stecken.<br />
Susanne, du warst aufgrund des kleinen<br />
Pensums in den letzten Jahren in<br />
unserer Fachschaft nicht mehr so präsent.<br />
Die älteren Semester (zu denen<br />
ich massgeblich gehöre), erinnern sich<br />
aber bestens an die vielen, vielen gemeinsamen<br />
Projekte. Da die Schwerpunkte<br />
resp. Hobbys von uns älteren<br />
Biologielehrpersonen bei der Feld- und<br />
Waldbiologie lagen, organisierten wir in<br />
der Freizeit und in den Ferien manche<br />
Weiterbildung innerhalb der Schweiz<br />
und im Ausland. Du hast diese Projekte<br />
oft mitorganisiert. Danke vielmals!<br />
Ob Pflanzen, Vögel, Heuschrecken, Pilze<br />
oder Weinbau, wir waren mit Leib und<br />
Seele dabei. Dies ging so weit, dass sogar<br />
unsere Familien einbezogen wurden.<br />
Diese intensiven Erlebnisse bereicherten<br />
unsern Schulalltag und gaben uns<br />
auch einen Zusammenhalt, der bei schulischen<br />
Diskussionen sehr hilfreich war.<br />
Susanne, du warst eine Lehrerin mit<br />
Herz und Seele. Der Unterricht fand bei<br />
dir nicht im Glashaus statt, die Inhalte<br />
wurden durch deine vielen Bezüge zum<br />
täglichen Leben sehr konkret. Du hieltst<br />
auch nie viel von grossen Theorien (zum<br />
Beispiel zur Umweltbedrohung): Den<br />
gewissenhaften Umgang mit unserer<br />
Umwelt hast du den Schülerinnen und<br />
Schülern, aber auch uns Lehrpersonen<br />
tagtäglich und nachhaltig vorgelebt. Danke<br />
auch dafür!<br />
Susanne, wir wünschen dir weiterhin<br />
Erfolg in deinem Projekt «Ökologischer<br />
Ausgleich». Dir und deiner immer grösser<br />
werdenden Familie wünschen wir<br />
weiterhin gute Gesundheit und uns verbleibenden<br />
Lehrpersonen, dass wir den<br />
Kontakt zu dir nicht ganz verlieren.<br />
Für die Fachschaft Biologie<br />
Dani Zwygart<br />
m ums ui<br />
Musik im Schuljahr <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong> –<br />
Die Schülerinnen und Schüler waren<br />
im vergangenen Schuljahr<br />
<strong>2011</strong>/20<strong>12</strong> an vielen musikalischen<br />
Sternstunden beteiligt. Einige fanden<br />
viel beachtet vor einem zahlreichen<br />
Publikum statt, manche<br />
ereigneten sich en passant. Andere<br />
wiederum geschahen abseits der<br />
grossen Scheinwerfer im kleinen<br />
Rahmen, etwa wenn in der Klavierstunde<br />
ein zartes Piano auf Anhieb<br />
gelang, wenn in einem FMS-Projekt<br />
aus einem spontanen Musiziereinstieg<br />
ein Klassenkonzert entstand<br />
oder wenn der selbst gesungene<br />
Klang einer Singklasse alle Betei-<br />
ligten verblüffte.<br />
Bei all diesen Sternstunden stand<br />
und steht immer neben einer grossen<br />
Vorbereitung das Wagnis dahinter,<br />
dass das Vorhaben auch scheitern<br />
könnte. Vielleicht ist es aber<br />
gerade der riskante Gang aufs Glatteis,<br />
der – erfolgreich gemeistert –<br />
für den besonderen Moment und<br />
die besondere Wirkung bei Ausführenden<br />
und Publikum verantwortlich<br />
ist.<br />
Ein solcher besonderer Moment sei<br />
hier stellvertretend für viele andere<br />
erwähnt. Er ereignete sich am 5. Mai<br />
20<strong>12</strong>: Im Rahmen des Europäischen<br />
Jugendchorfestivals Basel bekam<br />
der Kammerchor <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />
die Chance, als Ansingchor in<br />
zwei «Offenen Singen» mit dem<br />
renommierten Schweizer Chorleiter<br />
Michael Gohl zusammenzuarbeiten.<br />
Die Nervosität stieg, als der
sk imku s i k<br />
immer ein Gang aufs Glatteis<br />
Maestro an jenem Samstagmorgen<br />
in der Aula des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong><br />
mit wohlwollend kritischem Blick<br />
unserer ersten Kostprobe zuhörte.<br />
Die Verwunderung war gross, als<br />
danach zuerst einmal mit viel Sorgfalt<br />
der Gang auf die Bühne geprobt<br />
wurde. Wir lernten, das Private und<br />
Alltägliche zurückzulassen und uns<br />
vollkommen auf die gestellte Aufgabe<br />
zu konzentrieren. Wir arbeiteten<br />
viel mit Bewegungen und kleinen<br />
Choreografien. Alle Lieder mussten<br />
auswendig vorgetragen werden. Es<br />
war sehr spannend, zu beobachten,<br />
wie sich in kurzer Zeit der Klang<br />
des Chors veränderte, und dies notabene<br />
mit einem Repertoire, das<br />
aus einfachen Liedern und Kanons<br />
bestand, und mit Sängerinnen und<br />
Sängern, die vor wenigen Monaten<br />
zum ersten Mal in ihrem Leben in<br />
einer solchen Chorformation mitgesungen<br />
hatten.<br />
Gestärkt durch diese Erfahrungen<br />
stürzten sich während der Auffahrtswoche<br />
zwischen dem 17. und<br />
19. Mai 20<strong>12</strong> rund 30 begeisterte<br />
Sängerinnen und Sänger in das<br />
Abenteuer. Beim Strassensingen<br />
teilten wir die Bühnen mit erstklassigen<br />
Chorformationen aus ganz<br />
Europa, und bei den beiden «Offenen<br />
Singen» durften wir in der<br />
bis auf den letzten Platz besetzten<br />
Martinskirche in Basel das Gelernte<br />
wagen – der Gang aufs Glatteis hat<br />
sich gelohnt!<br />
Michael Zumbrunn<br />
Foto EJCF 31
32<br />
Von Mahagonny zu Axolotl<br />
Der Kapitalismus als Hurrikan. So wie wir heute Zeitungsberichte<br />
über Stürme in der Karibik und in Asien lesen, so las<br />
auch Bert Brecht im Jahre 1926 Berichte über einen Hurrikan,<br />
der die Stadt Miami verwüstete. Der Dramatiker liess sich von<br />
allen möglichen Eindrücken der 1920er-Jahre inspirieren, und<br />
sein grosses Interesse am Hochkapitalismus der 20er-Jahre<br />
verband er mit dem Motiv der Naturkatastrophen und deren<br />
Bedrohung für die Menschheit. Gier, Misswirtschaft, Missgunst,<br />
Hedonismus, Sex und Alkohol, grenzenloser Egoismus,<br />
gepaart mit dem ewigen amerikanischen Märchen vom<br />
Unternehmertum und vom grenzenlosen Aufstieg zu Ruhm<br />
und Reichtum, prägten diese moderne Oper und die <strong>Liestal</strong>er<br />
Inszenierung.<br />
Der Theaterkurs und die damalige 3MW haben sich seit Februar<br />
<strong>2011</strong> intensiv mit Texten zu folgenden Themen auseinandergesetzt:<br />
Die Suche nach der idealen Stadt und Lebensform,<br />
Käuflichkeit in jeder Hinsicht, die Macht des Geldes und<br />
die Ohnmacht der Besitzlosen. Die Beteiligten wollten Brecht<br />
als Ausgangspunkt für ein Projekt nehmen, das auch aktuelle<br />
und eigene Texte beinhaltete. So entstand ein Theaterstück<br />
als Montage mit Texten von Schülern/-innen, aus Helene Hegemanns<br />
«Axolotl Roadkill» und auch aus Laura De Wecks<br />
«Lieblingsmenschen».<br />
Michael Bürgin sorgte mit einem vierköpfigen Chor und einem<br />
kleinen Ensemble (Streichquartett plus Perkussion) für die originelle,<br />
eigenständige Umsetzung der Weill’schen Musik. Dieser<br />
musikalische Bogen des Ensembles aus der 4MW war ein<br />
wichtiger und prägender Part der ganzen Inszenierung.<br />
Lukas Bothe kreierte für dieses grosse Projekt eine Videoinstallation,<br />
wie ma sie bis anhin am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> noch<br />
nie zu sehen bekommen hatte. Seine Bildschirmgrafiken und<br />
scherenschnittartigen Collagen verliehen dem Musiktheaterprojekt<br />
etwas Filmartiges, das emotional sehr stark wirkte.<br />
In vier Inszenierungen (9. – <strong>12</strong>. September <strong>2011</strong>) liessen sich<br />
im Treppenhaus des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> über 720 Zuschauer<br />
vom Bilderreigen, von der Musik und vom Schauspiel begeistern.<br />
Die Reaktionen auf dieses Musiktheater waren euphorisch.<br />
Die Aktualisierung Brechts scheint gelungen zu sein.<br />
Urs Blindenbacher<br />
Mahagonny<br />
Brecht Axol
otl<br />
Kino<br />
Kultur<br />
Tag 20<strong>12</strong><br />
Am 17. Januar 20<strong>12</strong> ging<br />
zum dritten Mal der Kinokulturtag<br />
des <strong>Gymnasium</strong>s<br />
<strong>Liestal</strong> über die<br />
Bühne. Auch in diesem<br />
Jahr konnten sich wieder<br />
alle 2. Klassen einen<br />
Tag lang mit den Genres<br />
Dokumentarfilm, Animationsfilm,<br />
Kurzfilm und<br />
Spielfilm auseinandersetzen.<br />
Die Zusammenarbeit<br />
mit Suzanne Schweizer<br />
vom kultkino Basel lief<br />
wiederum hervorragend<br />
und führte dazu, dass sich<br />
die Schüler/-innen nicht<br />
nur mit aktuellem Filmschaffen<br />
aus der Schweiz,<br />
sondern auch mit Regisseuren,<br />
Filmleuten<br />
aus der Produktion, mit<br />
Diplomanden der Filmhochschule<br />
Luzern, mit<br />
Kritikern und Schauspielern<br />
auseinandersetzen<br />
konnten. Vor allem der erfolgreiche<br />
Spielfilm «Der<br />
Verdingbub», aber auch<br />
«OffBeat» kamen bei den<br />
300 Schülern/-innen und<br />
etwa 25 Lehrern/-innen<br />
sehr gut an. Auch die von<br />
Lukas Bothe zusammengestelltenAnimationsfilme<br />
haben eine grosse<br />
Fangemeinde bei den<br />
Schülern/-innen gefunden.<br />
Urs Blindenbacher<br />
«Tschipo»<br />
Während der Maturprüfungen<br />
im November <strong>2011</strong> fanden als<br />
würdiger Abschluss des Wahlkurses<br />
«Puppenspiel & Musik»<br />
zwei Aufführungen des vom<br />
Kurs selbst redigierten Stückes<br />
«Tschipo» von Franz Hohler<br />
statt.<br />
Die Wahlkursteilnehmerinnen<br />
haben in Gruppen von der Musik<br />
über die Bühne bis zu den<br />
sehr fantasievollen Stabpuppen<br />
alles selber geplant, gebaut,<br />
einstudiert und auf die Bühne<br />
gebracht.<br />
Das erste Semester des Kurses<br />
wurde ganz dem Puppenspiel<br />
gewidmet, zum Teil unter kundiger<br />
Anleitung des ehemaligen<br />
Leiters des Marionettentheaters<br />
Basel Wolfgang Burn (Bild oben<br />
links). Die Theorie des Puppentheaters<br />
und der Bau eigener Figuren<br />
gehörten auch dazu.<br />
Die erste Aufführung besuchten<br />
mehrere Primarschulklassen der<br />
umliegenden Gemeinden, die<br />
zweite gehörte den Angehörigen<br />
und Freunden.<br />
Es war für uns alle sehr schön,<br />
zu beobachten, wie sich das altersdurchmischte<br />
Publikum mit<br />
viel Gelächter, grosser Aufmerksamkeit<br />
und tosendem Applaus<br />
bei den jungen Spielerinnen für<br />
ihr tolles Engagement und ihr<br />
gutes Spiel bedankte.<br />
Lukas Bothe, Michael Bürgin<br />
33
34<br />
<strong>2011</strong><br />
Matur<br />
4A<br />
Aliu Butrint<br />
Amrein Martin<br />
Bähler Alcide<br />
Bender Caroline<br />
Bieder Florentin<br />
Breitenstein Manuel<br />
Ehrat Samuel<br />
Fankhauser Miriam<br />
Nyffenegger Samuel<br />
Ritz Christian<br />
Schöpfer Sarah<br />
Steiner Sebastian<br />
Suter Julian<br />
Wagner Dominik<br />
Weber Dominic<br />
Wieser Eva<br />
4Ba<br />
Bosshard Patrick<br />
Cordasco Vanessa<br />
Fuchs Mirjam<br />
Gianella Valentino<br />
Giger Raoul-Dominique<br />
Grieder Silvia<br />
Gruber Lukas<br />
Huber Christian<br />
Kurz Anja<br />
Merlo Isabel<br />
Misteli Benjamin Luca<br />
Pereira Celine<br />
Perrinjaquet Yasmine<br />
Steiner Markus<br />
von Arb Michael<br />
Widmer David<br />
Wyss Alexander<br />
Wyss Ole<br />
4Bb<br />
Abazi Besfort<br />
Heggli Irina<br />
Hillenbrand Almuth<br />
Kunz Myriam<br />
Meyer Larissa<br />
Pauli Matthias<br />
Savic Predrag<br />
Schwaller Tobias<br />
Somlo Séverine<br />
Spielhofer Gian<br />
Stampfli Nadine<br />
Stohler Simon<br />
Tomka Tomas<br />
Wicki Basil<br />
4GL<br />
Abt Timon<br />
Allemann Meret<br />
Berger Benjamin<br />
Bouaouina Sofian<br />
Freiburghaus Sophie<br />
Galli Jasmin<br />
Grüter Laura<br />
Ilchmann Larissa<br />
Jutzi Rebecca Daniela<br />
Kaufmann Denise<br />
König Gabriel<br />
Lachappelle Sina<br />
Müller Angela<br />
Nyfeler Nicole<br />
Roth David<br />
Schlatter Ladina<br />
Schmid Srijana<br />
Siminichina Irina<br />
Thommen Emanuel<br />
von Allmen Luca<br />
4IS<br />
Beutling Nina<br />
Evéquoz Valérie<br />
Gallana Syrina<br />
Giallombardo Gabriela<br />
Käser Philine<br />
Keusen Patricia<br />
Kohler Rahel<br />
Kürsteiner Rahel<br />
Muheim Andreas<br />
Navarro Dalla Favera Rafael<br />
Schönenberger Céline<br />
Sohn Steven<br />
von Siebenthal Julia<br />
Wellauer Maren<br />
Winkler Melanie<br />
4IZ<br />
Balzer Sarah<br />
Birrer Anja<br />
Buser Tabitha<br />
Eberhard Melanie<br />
Erny Jana<br />
Fässler Corina<br />
Häfelfinger Andrea<br />
Jungo Larissa<br />
Juvet Marie-Laure<br />
Kipfer Enja<br />
Marxer Livia<br />
Nägelin Carmen<br />
Rudin Lisa<br />
Schönenberger Manuela<br />
Simon Andrea<br />
Singh Serena<br />
Steffen Tabea<br />
Striebel Max<br />
Walter Ramona<br />
4LW<br />
Baumgartner Philipp<br />
Baur Séverine Olivia<br />
Boog Severin<br />
Crignola Lucio<br />
Gerber Melissa<br />
Groelly Lisa<br />
Heller Kevin<br />
Hemmig Annika<br />
Hunziker Julia Maria<br />
Jakob Tamara<br />
Lavina Luca<br />
Meister Rebecca<br />
Ramstein Timon<br />
Schulz Miriam<br />
Seiler Marco<br />
Senn Michael<br />
Sidler Luzius<br />
Singeisen Corinne<br />
Stäger Céline<br />
Thommen Vera<br />
Vollenweider Alena<br />
Vonmont Seraina<br />
Zanella Patricia<br />
4MW<br />
Binggeli Sophia Anna<br />
Feehan Alice<br />
Fitzé Chantale<br />
Gugelmann Tessa<br />
Hermann Rebekka<br />
Hirsbrunner Jasmin<br />
Hofer Pascal<br />
Isch Salome<br />
Kalan Sirin<br />
Marti Samira<br />
Messner Thomas<br />
Michel Flurin<br />
Plattner Mirjam<br />
Preisig Simon<br />
Rickli Michael<br />
Ritschl Amélie<br />
Schär Nikolaos<br />
Schweizer Seraina<br />
Spinnler Dominique<br />
Surer Tanja<br />
Thommen Nicole<br />
Travella Gilda<br />
4S<br />
Allemann Alexandra<br />
Frey Jordan<br />
Gass Julia<br />
Gysin Marina<br />
Lehner Anina<br />
Liechti Caroline<br />
Lüdin Rebekka<br />
Mächler Eveline<br />
Meier Julia<br />
Munz Chantal<br />
Ott Anna<br />
Plattner Florian<br />
Powell Rhiannon<br />
Speich Isabelle<br />
Straumann Lea<br />
Völlmin Daniel<br />
Völlmin Marissa<br />
4Sb<br />
Beyeler Rebecca<br />
Branca Sara<br />
Büchi Anja<br />
Grossrieder Daphne<br />
Gugelmann Mélanie<br />
Hoeks Rebekah<br />
Hofer Jelscha<br />
Laube Cyrill<br />
Lienhard Yasodhara<br />
Schneeberger Dominik<br />
Stauber Selina<br />
Tharayil Sarina<br />
4Wa<br />
Aeschbach Roy<br />
Baumgartner Nicole<br />
Britt Oliver<br />
Filipovic Filip<br />
Fluri Joshua<br />
Gajic Stefan<br />
Heinimann Patrizia<br />
Inkaya Mazlum Dogan<br />
Jäger Alina<br />
Papini Sebastiano<br />
Rolli Tanja<br />
Schär Noëmie<br />
Schärer Julian<br />
Tomas Denis<br />
Wehrli Stefan<br />
4Wb<br />
Bächli Marco<br />
Bourbia Nourelhouda<br />
Buchwalder Stefan<br />
Cairoli Céline<br />
Chamas Firass<br />
Dürst Matthias<br />
Grieder Maya<br />
Gück Moritz<br />
Inkaya Dilan<br />
Kaiser Stefan<br />
Meerstetter Sarina<br />
Molleyres Olivia<br />
Odermatt Till<br />
Perner Etienne<br />
Rüttimann Pascale<br />
Schmassmann Philip<br />
Steinmann Matthias<br />
Stich Silvan<br />
Wiederkehr Manuel<br />
5KSW<br />
Brogli Sandro<br />
Eglin Micha<br />
Grieder Sereina<br />
Matter Ladina<br />
Mattle Sabrina<br />
Meier Lukas<br />
Mösch Rahel<br />
Roth Dominik<br />
Shillova Arta<br />
Uebersax Jonas
Anzahl Kandidatinnen und Kandidaten 223<br />
Prüfung bestanden 220<br />
Prüfung nicht bestanden 3<br />
Anzahl Kandidatinnen und Kandidaten<br />
nach Schwerpunkten und Geschlecht<br />
Profil Frauen Männer Total<br />
A (Anwendungen Mathematik/Physik) 4 <strong>12</strong> 16<br />
B (Biologie und Chemie) 13 19 32<br />
G (Griechisch) 5 1 6<br />
I (Italienisch) 14 0 14<br />
L (Latein) 16 8 24<br />
M (Musik) 13 4 17<br />
S (Spanisch) 32 8 40<br />
W (Wirtschaft und Recht) 21 36 57<br />
Z (Bildnerisches Gestalten) 13 1 14<br />
Total 131 89 220<br />
In Prozenten 59,5% 40,5% 100%<br />
Ränge, erreichte Punkte<br />
und Notendurchschnitte<br />
Steven Sohn, 4IS 76 Punkte Ø 5,85<br />
Gabriela Giallombardo, 4IS 74,5 Punkte Ø 5,73<br />
Julia Maria Hunziker, 4LW 74 Punkte Ø 5,69<br />
Philip Schmassmann, 4Wb 73,5 Punkte Ø 5,65<br />
Tabitha Buser, 4IZ 73 Punkte Ø 5,62<br />
Michael von Arb, 4Ba 71,5 Punkte Ø 5,50<br />
Noëmie Schär, 4Wa 71,5 Punkte Ø 5,50<br />
Eva Wieser, 4A 71 Punkte Ø 5,46<br />
Sofian Bouaouina, 4GL 71 Punkte Ø 5,46<br />
Larissa Ilchmann, 4GL 71 Punkte Ø 5,46<br />
Patricia Keusen, 4IS 71 Punkte Ø 5,46<br />
Corinne Singeisen, 4LW 71 Punkte Ø 5,46<br />
Céline Schönenberger, 4IS 70,5 Punkte Ø 5,42<br />
Lea Straumann, 4S 70 Punkte Ø 5,38<br />
Preisträgerinnen und Preisträger<br />
Novartis-Preis Sofian Bouaouina, 4GL<br />
Philip Schmassmann, 4Wb<br />
Naturwissenschaftspreis Ole Wyss, 4Ba<br />
Preis der modernen Sprachen Steven Sohn, 4IS<br />
Lateinpreis Laura Grüter, 4GL<br />
Sozialpreis Samira Marti, 4MW<br />
Musikpreis Patricia Zanella, 4LW<br />
Kulturpreis Amélie Ritschl, 4MW<br />
35
36<br />
20<strong>12</strong><br />
FMS-Abschluss<br />
Klasse F3a<br />
Aquino Furcal Enercis<br />
Bassano Jessica<br />
Beurret Constance<br />
Beurret Marie<br />
Canonica Raffaela<br />
Guldimann Manuel<br />
Keskin Melek<br />
Knus Arianne<br />
Lenherr Marco<br />
Loureiro Adelaide<br />
Pereira Ivan<br />
Rudin Sarah<br />
Schaub Daniela<br />
Schaub Lara<br />
Sivarajah Vanithasri<br />
Turek Daniela<br />
Veltman Joshua<br />
Wenger Valerio<br />
Werthmüller Rebecca<br />
Klasse F3c<br />
Bachmann Martina<br />
Balci Irem<br />
Ernst Sabrina<br />
Etter Chantal<br />
Fasolin Elena<br />
Gentsch Svenja<br />
Gisin Julia<br />
Ilijevska Ivana<br />
Kërtoku Mirjeta<br />
Leuenberger Anja<br />
Manser Eva Julia<br />
Muvunyi Gloria<br />
Ratnitsky Avital<br />
Rink Miriam<br />
Roggli Angela<br />
Sadikaj Valentina<br />
Schaffner Iris<br />
Spinnler Nicole<br />
Tirri Simona<br />
Tschümperlin Delia<br />
Wenger Isabelle<br />
Klasse F3b<br />
Beurret Odile<br />
Beyeler Steven<br />
Brunner Jasmin<br />
Bürgi David<br />
Erhart Patrizia<br />
Flubacher Claudio<br />
Gamper Anja<br />
Gisin Melanie<br />
Kohler Anja<br />
Mustafa Linda<br />
Rattaggi Oriana<br />
Sperisen Angelika<br />
Thommen Beatrice<br />
Wenger Patricia<br />
Klasse F3d<br />
Aebi Alexandra<br />
Blapp Tanja<br />
Buser Stephanie<br />
Camporesi Andreina<br />
Fistik Ezgi<br />
Gerber Kim<br />
Grollimund Sarah<br />
Hanafi Sumeya<br />
Jocher Silja<br />
Maissen Deborah<br />
Meier Céline<br />
Müller Selina<br />
Prock Anna Maria<br />
Rodriguez Lucia<br />
Rudin Tabea<br />
Schär Silvia<br />
Schwaller Livia<br />
Sutter Nathalie<br />
Tschopp Fabia<br />
von Allmen Selina<br />
Punktzahlen<br />
Alexandra Aebi, F3d 60,0 Punkte<br />
Julia Gisin, F3c 59,5 Punkte<br />
Daniela Schaub, F3a 57,5 Punkte<br />
20<strong>12</strong><br />
Fachmaturitätsabschluss<br />
Gesundheit<br />
Bader Stefanie<br />
Bolcato Laura<br />
Erni Daniela<br />
Hasler Jasmin<br />
Kamber Sven<br />
Lüdin Sara<br />
Röthlisberger Elia<br />
Sonderegger Jonas<br />
Speiser Tobias<br />
Stalder Manuela<br />
Kunst<br />
Aebi Claudia<br />
Baumgartner Aline<br />
Cartillone Veronica<br />
Cladé Lukas<br />
Faseth Marco<br />
Knecht Claudia<br />
Köberl Susanna<br />
Maurer Rebecca<br />
Schmidhalter Christian<br />
Weibel Mathias<br />
Wüest Julia<br />
Pädagogik<br />
Capar Hazal<br />
Degen Ruth<br />
Dyck Viviane<br />
Felix Tania<br />
Gass Sabrina<br />
Grütter Valérie<br />
Heath Megan<br />
Herrmann Rebekka<br />
Hofer Stefanie<br />
Kapp Tamara<br />
Muheim Dominik<br />
Schläpfer Katrin<br />
Schnyder Fabian<br />
Schürch Julia<br />
Weiss Dimitri<br />
Wipf Richard<br />
Soziales<br />
Bürki Linda<br />
Häfelfinger Fabienne<br />
Hanauer Salomé<br />
Hartmann Damaris<br />
Meier Janice<br />
Ruch Laura<br />
Wögerbauer Tatjana<br />
Yildiz Yeter
Fachmaturität Gesundheit<br />
Fachmaturitätsarbeiten<br />
Fachmaturitätsschule – Fachmaturitätsarbeiten der 4 Berufsfelder im Schuljahr <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong><br />
Bader Stefanie (Chiavi Ivo) Ersatzteil Hüftprothese<br />
Bolcato Laura (Beerli Peter) Coxarthrose – eine degenerative Erkrankung des Hüftgelenks<br />
Erni Daniela (Schneider Ruth) Körperpflege in der Geriatrie<br />
Hasler Jasmin (Buchholz Ursula) MS – die Schockdiagnose<br />
Kamber Sven (Kaufman Susanne) Patienteninformation in der diagnostischen Radiologie<br />
Lüdin Sara (Z’Graggen Stefan) Chronische Wunden<br />
Röthlisberger Elia (Ugolini Raphael) Solartechnik<br />
Sonderegger Jonas (Bertiller Isabelle) Zahnsanierung beim Tier<br />
Speiser Tobias (Beerli Peter) Konzept zur Gartenumgestaltung<br />
Stalder Manuela (Z’Graggen Stefan) Der Schlaf<br />
Fachmaturität Kunst<br />
Aebi Claudia (Bürgin Michael) Musikerlebnis Bandworkshop<br />
Baumgartner Aline (Meyer Florentin) Illustrieren von «Rotkäppchen»<br />
Cartillone Veronica (Meyer Florentin) Fotografie/Alltag<br />
Cladé Lukas (Bothe Lukas) Erstellung eines Leuchtkörpers<br />
Faseth Marco (Bürgin Michael) Songs zum Thema Tod<br />
Knecht Claudia (Wyss Simone) Eine Kleidungsserie entwerfen<br />
Köberl Susanna (Beck Daniela) Vom Glascontainer zum Möbelstück<br />
oder Mutation einer Glasflasche<br />
Maurer Rebecca (Beck Daniela) Mein eigenes Schmuckstück<br />
Schmidhalter Christian (Spinnler B.) Illustration eines Märchens<br />
Weibel Mathias (Bothe Lukas) DVD-Produktion eines Worship-Konzerts<br />
Wüest Julia (Wyss Simone) Lichtobjekte<br />
Fachmaturität Soziales<br />
Bürki Linda (Fankhauser René) Lösungsorientierter Ansatz (LOA)<br />
Häfelfinger Fabienne (Fankhauser R.) Motorische Förderung bei einer Mehrfachbehinderung<br />
Hanauer Salomé (Vuattoux Dominique) Arbeiten mit behinderten Menschen<br />
Hartmann Damaris (Fankhauser René) Das Downsyndrom<br />
Meier Janice (Fankhauser René) Besser verstanden werden durch<br />
unterstützte Kommunikation<br />
Ruch Laura (Fankhauser René) Konzentrationsförderung bei einem geistig behinderten Kind<br />
Wögerbauer Tatjana (Gysin Regula) Gebärdensprache als unterstützende Kommunikation<br />
Yildiz Yeter (Fankhauser René) Förderung eines Kindes mit einer<br />
Wahrnehmungsschwierigkeit<br />
Fachmaturität Pädagogik<br />
Avila Janina (Sprunger Anne) Kinderzeichnung, wie kann ich die Bildsprache der Kinder<br />
verstehen?<br />
Beurret Emilie (Bothe Lukas) Gestalten einer Unterrichtseinheit zum Thema Wasser<br />
Capar Hazel (Haag Rolf) Jugendkriminalität<br />
Channa Sanjiv (Bothe Lukas) Planung und Bau eines neuartigen Perkussionsinstruments<br />
Degen Ruth (Gysin Regula) Wie gestalte ich eine Unterrichtseinheit<br />
für Primarschüler/-innen<br />
zum Thema gesunde Ernährung?<br />
Dyck Viviane (Haag Rolf) Musik als Lernmethode in der 1. Klasse<br />
Felix Tania (Schneider Ruth) Einstudieren einer Tanzchoreografie für Kinder<br />
in der Primarschule<br />
Fischer Manuela (Bürgin Michael) Ein bilinguales Bilderbuch vertonen<br />
Gass Sabrina (Chiavi Ivo) Was versteht man unter einer «Werkstatt»?<br />
Griouit Hind (Gamse Georg) Beurteilung des methodischen Aufbaus eines Surfcamps<br />
Grütter Valerie (Wyss Simone) Erstellen eines Lese-Lern-Buchs für Kinder<br />
Heath Megan (Gysin Regula) Vertonung eines bestehenden Bilderbuches<br />
Herrmann Rebekka (Haag Rolf ) Das Gestalten eines Bilderbuches<br />
Heyer Rahel (Haag Rolf) Faszination Schmetterling – eine Lernwerkstatt<br />
für den Primarschulunterricht<br />
Hofer Stefanie (Kaspar Yvonne) Auswirkung der Erziehung auf das Kind<br />
Holzer Sabin (Zwygart Daniel) Cannabisrauchen bei Jugendlichen<br />
Jecker Alexandra (Bürgin Michael) Komponieren eines Songs<br />
Kapp Tamara (Bürgin Michael) Szenen aus dem Kinderbuch «Regenbogenfisch, komm<br />
hilf mir» als Hörspiel<br />
Marti Patricia (Fankhauser René) Menschenrechtsbildung<br />
Muheim Dominik (Bürgin Michael) Kulturen treffen zusammen<br />
Rudin Désirée (Fäs Markus) Gogo’s Abenteuer – Bewegungsspiel für Kindergärtler<br />
Schläpfer Katrin (Bothe Lukas) Planung und Durchführung einer Vernissage mit Konzert<br />
Schürch Julia (Bürgin Michael) Religionen im Unterricht<br />
Thatparananthan Sinthujan (Hasler P.) Basketballtraining der U<strong>12</strong><br />
Weiss Dimitri (Bürgin Michael) A cappella, wie komponiere ich ein A-cappella-Lied, das für<br />
Kinder im Primarschulalter geeignet ist?<br />
Willi Fabienne (Chiavi Ivo) Kinder und Ernährung<br />
Wipf Richard (Bürgin Michael) El coqui – wie komponiere ich einen puerto-ricanischen<br />
Song, den ich mit Primarschülern im Unterricht<br />
thematisieren kann?<br />
Wirz Chantal (Sprunger Anne) Gestalten einer Kindergeschichte<br />
37
38<br />
24./25. Mai 20<strong>12</strong><br />
«Heaven somewhere»: Unter diesem Motto finden<br />
in der Stadtkirche <strong>Liestal</strong> zwei Chorkonzerte<br />
statt. Die Leitung haben Michael Zumbrunn und<br />
Lucia Germann von Schweinitz. > Bild Seite 26<br />
5. – 7. Juni 20<strong>12</strong><br />
MA-Präsentationen: An drei Nachmittagen werden<br />
die Maturarbeiten präsentiert. > Listen und<br />
exemplarische Arbeiten S. 39 bis 46<br />
21. – 25. Juni 20<strong>12</strong><br />
FMS-Prüfungszeit: Nach den schriftlichen<br />
Prüfungen finden in diesen Tagen für die<br />
3. FMS-Klassen die mündlichen Abschlussprüfungen<br />
statt.<br />
28. Juni 20<strong>12</strong><br />
Fachmittelschulausweise: In der Aula findet die<br />
Abschlussfeier der 3. FMS-Klassen statt. Die Abschlussklassen<br />
stellen sich jeweils mit originellen<br />
Eigenproduktionen vor. Zahlreiche musikalische<br />
Beiträge verleihen dem Anlass einen feierlichen<br />
Charakter. > Liste auf S. 37<br />
GLJO-Auftritt zum Letzten: Im Mensahof des<br />
<strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> findet – passend zu den warmen<br />
Temperaturen – zum Semesterabschluss<br />
das traditionelle Sommerkonzert statt.<br />
29. Juni 20<strong>12</strong><br />
MA-Workshops: Die 2. Klassen bekommen<br />
Gelegenheit, von den Maturarbeitserfahrungen<br />
der Drittklässler/-innen zu profitieren, indem sie<br />
Workshops besuchen und mit ihnen Fragen rund<br />
um den Entstehungsprozess der Maturarbeiten<br />
diskutieren können.<br />
badminton motorsport<br />
leichtathletik tennis<br />
Sporterfolge im Schuljahr <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong><br />
zusammengestellt von der Leistungssportförderung Baselland<br />
Cristian Brigante, Schwimmen<br />
• Schnellste Staffel Saison <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong>, U16 Nordwestschweiz<br />
• Schweizerjuniorenmeisterschaft in Basel, 8.-beste Staffel, U16<br />
• 3. Rang im Jugendcup in Nottwil<br />
Dennis Dambach, Tennis<br />
• 1. Rang Basler Meisterschaften Junioren<br />
Verena Gisin, Leichtathletik<br />
• 4. Rang an Schweizermeisterschaft U16 und U18, Kugel<br />
• 3. Rang an Schweizermeisterschaft U16 und U18, Diskus<br />
Michael Käser, Badminton<br />
• Schweizermeister Junioren Einzel und Doppel<br />
• 2. Rang an Schweizermeisterschaft Junioren Mixed<br />
Nadia Viviane Pfister, Squash<br />
• 1. Rang am nationalen Juniorenturnier in Winterthur<br />
• 1. Rang am nationalen Juniorenturnier in St. Gallen<br />
• 1. Rang am nationalen Juniorenturnier in Burg<br />
• 5. Rang an den Junioren Austrian Open in Wien<br />
• 2. Rang an der Team-Schweizermeisterschaft in Schlieren<br />
Lionel Weber, Tischtennis<br />
• 1. Rang an der Europameisterschaft in Brügg<br />
• 1. Rang an der Jugendschweizermeisterschaft in Neuchâtel, Doppel<br />
• 2. Rang an der Jugendschweizermeisterschaft in Neuchâtel, Einzel<br />
• 1. Rang am Cup in Veyrier<br />
• 2. Rang am internationalen Wettkampf in Ostende<br />
• 3. Rang am nationalen Wettkampf in Brügg<br />
• Teilnahme an der Eliteweltmeisterschaft in Dortmund<br />
• Eliteschweizermeister im Doppel<br />
Lisa Gysin, Volleyball<br />
• Internationaler Turniersieg in Holland<br />
• Schweizermeisterin U23 Inter<br />
• Mitglied im Kader der Nati A<br />
Joel König, Badminton<br />
• Zweifacher Schweizermeister, U19 Mixed im Doppel<br />
• 1. Rang internationales Turnier in Deutschland im Doppel, U17<br />
• 2. Rang internationales Turnier in Deutschland Einzel, U17<br />
• 2. Rang internationales Turnier in Spanien im Doppel<br />
• Teilnahme an der U17-Europameisterschaft in Portugal<br />
squash<br />
Cristian Martucci, Badminton<br />
• 2. Rang nationales Juniorenturnier in Zürich im Einzel und Doppel<br />
• 3. Rang internationales Juniorenturnier in Luxemburg im Einzel<br />
• 3. Rang am Watch-Cup in Biel<br />
Alexandre Oberson, Fechten<br />
• 3. Rang an der Schweizermeisterschaft in Bern<br />
• 1. Rang an der Schweizermeisterschaft in Bern (im Team)<br />
• 2. Rang am Swiss Fencing Challenge<br />
Gregori Ott, Leichtathletik<br />
• U20-Schweizerrekord Kugel 6 kg, in der Halle: 17,31 Meter<br />
• U20-Schweizerrekord Kugel 6 kg, Outdoor: 17,51 Meter<br />
• U20-Schweizerrekord Diskus: 53,16 Meter<br />
• U20-Schweizermeister, Kugel in der Halle<br />
• Teilnahme am Big Shot Event des Leichtathletikmeetings in Zürich<br />
(Golden League Meeting)<br />
Gina Gaugler, Leichtathletik<br />
• 1. Rang Stadtlauf <strong>Liestal</strong><br />
• 1. Rang Augusta-Raurica-Lauf<br />
• 2. Rang Langenthaler Stadtlauf<br />
• 3. Rang an der Schweizermeisterschaft U20 in Hochdorf<br />
Christian Kirchmayr, Badminton<br />
• 2 mal Bronze an der Jugendschweizermeisterschaft in Lausanne<br />
• 5. Rang Spanish J. Open<br />
• 9. Rang an der Elite-Schweizermeisterschaft<br />
• U19-Natikader, NLA-Spieler<br />
Jeffrey Schmidt, Motorsport<br />
• 1. Rang an Lausitzring ADAC Formel Masters<br />
• mehr als vier Podiumsplatzierungen im Jahr 20<strong>12</strong><br />
Tobias Schmidt, Tennis<br />
• 1. Rang BL Junior Outdoors U18<br />
• 4. Gesamtrang CH Suzuki Grand Prix <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong><br />
Rijana Zumbrunnen, Tischtennis<br />
• 7. Rang an einem Elite-Ranglistenturnier in der Schweiz<br />
• Play-off-Halbfinal in der NLA<br />
• 3. Rang am nationalen Turnier in Möhlin<br />
• 3. Rang Damen A/B NWTT-Meisterschaft<br />
• 2. Rang Damen Doppel NWTT-Meisterschaft
maturarbeiten<br />
Die Maturarbeiten<br />
3AB<br />
Bähler Ida (Schocher P.) Nachweis von Repellentien<br />
Berger Cédric (Furnivall S.) Einfluss der Jungschar auf die Entwicklung des Menschen<br />
in der Schweiz<br />
Brunner Tobias (Schönmann D.) Der Orden der Tempelritter<br />
Heller Silvan (Wieland B.) Die Schule fürs Leben<br />
Hofer Silas (Prétôt G.) Anwendung von Software-Engineering-Methoden zur<br />
Erstellung einer Multiplayer-Strategiespiel-Modifikation<br />
Mann Dominik Luca (Kaufmann E.) Mein eigenes Musikvideo<br />
Meier Christian (von Weymarn C.) Ein Boot aus PET-Flaschen<br />
Plattner Patrick (Finkbeiner B.) Poetry Slam<br />
Sahovic Edis (Schönmann D.) Islam<br />
Schelker Benjamin (Zumbrunn M.) Musikalische Umsetzung eines Bilderbuches – eine<br />
Komposition<br />
Schürch Christoph (Z‘Graggen St.) Untersuchung zum Einfluss des Paarungsverhaltens von<br />
Guppys auf die Populationsentwicklung artfremder Fische<br />
Straumann Sven (von Weymarn C.) Biomechanik – der Weg zu einem effizienteren Training<br />
im Schwimmsport?<br />
Thommen Tobias Florian (Prétôt G.) Die Funktion eines Taschenrechners<br />
Tschopp Pascal (Prétôt G.) Gewinnstrategie für Black Jack (lukrative Anwendung<br />
der Wahrscheinlichkeitsrechnung)<br />
Weibel Lars (Steinmetz P.) Luzides Träumen – Selbstversuch<br />
3B<br />
Bobst Benjamin (Maire M.) Auf was Elstern fliegen<br />
Dill Jael (Riehle F.) Retinitis pigmentosa – wenn das Licht langsam erlischt<br />
Engeler Jasmin (Hoffner J.) Violett – die Farbe des Ioddampfes<br />
Handschin Michael Hannes (Roth R.) Loyalitätsmanagement in der Uhrenbranche<br />
Hulliger Mischa (Zwygart D.) Venusfliegenfalle – Versuche zum Verdauungsvorgang<br />
Keller Nicole (Hoffner J.) Färben mit Indigo und Färberwaid<br />
Manzetti Rebecca (Zwygart D.) Therapiehunde<br />
Montalbo Rachel Joy (Germann L.) Violino Piccolo/Barock<br />
Morina Dardan (Bühler L.) Die sozioökonimische Situation der Staaten Ex-Jugoslawiens<br />
Müller Marius (Zwygart D.) Orientierung der Brieftauben ... ihrem Geheimnis auf der Spur<br />
Müri Mike (Gamse G.) EasyBasket<br />
Pellaton Raoul (Bothe L.) Das grosse kleine Krabbeln<br />
Rudin Rafael (Gysin R.) Angry Birds für Big Band<br />
Schmidt Vera (Warner D.) Insanity Body Workout<br />
Schneider Roman (Gamse G.) Unihockey, Nachwuchsförderung<br />
Steiner Samuel (Haller D.) Probleme der Waldrodung in Togo<br />
Streuli Mira (Chiavi I.) Feng-Shui im Alltag<br />
Therampilly Sam (Hoffner J.) Algen – Treibstofflieferant der Zukunft?<br />
Tschopp Samuel (Bühler L.) Genealogie: mein Stammbaum<br />
39
40 maturarbeiten<br />
Die Maturarbeiten<br />
3BM<br />
Blatter Viviane (Baer S.) Frühlingserwachen <strong>2011</strong> – Gefühle von Jugendlichen,<br />
in Kurzgeschichten gefasst<br />
Dörig Selina (Tambini C.) Erstellen einer Choreografie aus den verschiedenen Tänzen<br />
Modern Dance, Hip-Hop und Ballett<br />
Erbacher Bastian (Roos M.) Horntrio – Arnold Winkelried<br />
Füglistaller Flurina (Baer S.) Moderne Erzähltechniken<br />
Gschwind Michelle (Lovis M.) Die Stimme<br />
Hartmann Noemi (Meyer F.) Wertlos wird wertvoll – Basteln mit Abfallmaterialien<br />
Hostettler Silvan (Bürgin M.) Musikvideo zu einem A-cappella-Stück<br />
Jossen Seline (Sabatino M.) Muslimische Kinder und christliche Kultur<br />
Junker Nadine (Robison N.) Erziehungsmassnahmen früher und heute<br />
Kamber Marise (Maire M.) Pferdetraining nach Monty Roberts<br />
Krieger Milena (Bürgin M.) Musik zu einer Rhönradkür<br />
Lang Cornelia (Baer S.) Ein Kinderbuch entsteht<br />
Leupin Julia (Lindenmann M.) Sportmotorische Tests mit Kindern<br />
Meier Christoph (Hasler P.) Aufnahme einer OL-Karte<br />
Noack Jonathan (Abegglen P.) Der papierlose Schüler, Illusion oder Realität<br />
von Dungen Fabian (Müller B.) Musikalische Umsetzung ausgewählter Texte<br />
Wirz Melanie (Lindenmann M.) Erfolg im Kopf?!<br />
Zweifel Laura (Bürgin M.) Umsetzung einer Kurzgeschichte in ein Musical<br />
für 2 Personen<br />
3GL<br />
Bichsel Mara (Furter S.) Vierhändiger Klavierauszug<br />
Bucher Anna-Katharina (Affolter N.) Comparison of German political caricatures in<br />
the late 19th and early 20th centuries<br />
Chevalley Cyrill (Müller M.) Augusta Raurica: ein Exkursionsprogramm für Sek. II<br />
Cortada Maurizio (Richerdt C.) Rebellion in Chiapas – The EZLN movement<br />
Dattilo Angelo (Frey J.) Tiefkühlpizzen – Delikatesse oder Fake?<br />
Dunkel Anja (Kessler U.) Vergleich zwischen schätzbaren und messbaren Disziplinen<br />
Faessli Florentina (Koller B.) Chinesisch lernen = Mission impossible? Selbstversuch:<br />
Vorbereitung auf die HSK-Prüfung Niveau B1<br />
Fortuna Wladislaw (Germann L.) Arrangements für Akkordeon<br />
Freivogel Martin (Frey J.) Entwicklung des Naturschutzgebietes Gipsgrube in Zeglingen<br />
Greppi Anna (Steinmetz P.) Gerechtigkeit<br />
Hemmig Andrea (Jurdieu C.) Evolutionary game theory<br />
Herren Michèle (Richerdt C.) Earthquake security Switzerland – Japan<br />
Käser Kathrin (Zwygart D.) Tinnitus<br />
Kaufmann Tanja (Kessler U.) Vergleich zwischen schätzbaren und messbaren Disziplinen<br />
König Michelle (Frey J.) Der Säure-Basen-Haushalt im menschlichen Organismus<br />
Krickel Natascha (Tambini C.) Beziehungen tanzen lassen<br />
Krickel Tatjana (Tambini C.) Beziehungen tanzen lassen<br />
Moser Manuel (Gómez A.) La hoja de coca<br />
Muntwiler Jessica (Jurdieu C.) Influence of Prenatal Diagnosis on Pregnancy Termination<br />
Rickenbacher Robin (Steinmetz P.) Das Schreiben eines eigenen Kriminalromans<br />
Schöpfer Ramon (Joachim K.) Versteckte Kamera<br />
Sturzenegger Anne-Catherine (Gerber J.) Abnehmen durch Sport und gesunde Ernährung
Maturarbeit von Alexandra Tozzo, 3LZ<br />
Betreuerin Daniela Beck<br />
Schon immer faszinierten mich die Vielfalt und<br />
die Einzigartigkeit der Menschen. Deshalb war für<br />
mich klar, dass ich in meiner Maturarbeit den Menschen<br />
in seiner Individualität behandeln wollte. Mir<br />
war auch völlig klar, dass ich meine Maturarbeit<br />
mit meiner Leidenschaft, der Malerei, verbinden<br />
wollte. Da mich auch der Barock schon seit einigen<br />
Jahren faszinierte, kombinierte ich also den<br />
Menschen, die Malerei und den Barock. So kam<br />
ich zu meiner Leitfrage: Wie kann ich moderne<br />
Menschen nach barocken Vorbildern, die ich analysiert<br />
habe, malerisch porträtieren?<br />
Topmotiviert, aber auch ein bisschen verloren<br />
stürzte ich mich in Bücher, Texte und Quellen und<br />
versuchte einen «roten Faden» zu finden. Stück<br />
für Stück verfasste ich die schriftliche Arbeit, was<br />
grösstenteils in den Herbst- und Winterferien geschah.<br />
Dank meines erstaunlicherweise guten<br />
Zeitmanagements blieben auch die erwarteten<br />
Nervenzusammenbrüche aus. Der wohl schwierigste<br />
Teil der Arbeit war das Layouten, was oft<br />
unterschätzt wird, denn es nahm ungeheuerlich<br />
viel Zeit in Anspruch. Wichtig war für mich auch,<br />
dass ich bei Problemen oder Fragen jederzeit meine<br />
Betreuerin kontaktieren konnte. Nach der mühseligen<br />
schriftlichen Arbeit konnte ich mich endlich<br />
mit meinem Produkt, den Porträts, auseinandersetzen.<br />
Als Modell wählte ich, so wie es im Barock<br />
üblich war, Vertreter/-innen aus meiner Familie.<br />
Schon bald musste ich merken, dass Ausdauer<br />
und die eigene Motivationsfähigkeit äusserst<br />
nützliche Eigenschaften gewesen wären, um eine<br />
Maturarbeit zu schreiben. Nach vielen Höhen und<br />
ein paar Tiefen konnte ich dann schliesslich in den<br />
Frühlingsferien meine Maturarbeit fertigstellen:<br />
Das Produkt bestand aus einer schriftlichen Dokumentation<br />
und sechs Porträts, die im Sommer<br />
in einer kleinen Ausstellung in <strong>Liestal</strong> präsentiert<br />
wurden.<br />
Menschen<br />
Malerei<br />
PorträtsBarock<br />
41
42 maturarbeiten<br />
Die Maturarbeiten<br />
3I<br />
Buser Ramona (Haller D.) Die Roma in Târgu Mures<br />
Caravaku Ardona (Baer S.) Liebe in der Literatur<br />
Dieffenbach Sarah (Bürgin M.) Improvisation<br />
Falbo Simona (Muhmenthaler Martina) Hepatitis C<br />
Frei Rebecca (Robison N.) Erlebnispädagogik – die andere Art zu lernen<br />
Häfelfinger Lena (Schneider R.) Kinderzirkuswoche<br />
Häusler Nadine (Tarcsai H.) Der Alltag mit Downsyndrom<br />
Liuzzo Martina (Muhmenthaler Martina) Schlafapnoe<br />
Lupo Claudia (Hülder H.) Therapeutisches Reiten<br />
Miescher Mélanie (Muhmenthaler M.) Multiple Sklerose (MS)<br />
Moosmann Sarah (Blindenbacher U.) Charity-Bewegung und Social Sponsoring<br />
Nussbaumer Deborah (Weidmann C.) Gesundheit und Sport<br />
Plozza Sara (Bürgin M.) Jüdische Musik<br />
Rentzel Laila (Weidmann C.) Der Volkssport Baden und Schwimmen im Rhein<br />
Siegrist Yael (Tarcsai H.) Ein neues Konzept für den Fremdsprachenunterricht<br />
Tizeroual Nisrine (Moine D.) Le phénomène ‹bezness› entre hommes nord-africains<br />
et femmes occidentales<br />
Wackernagel Rosina (Zwygart D.) Littering<br />
Wassmer Silja (Tambini C.) Ballett gestern und heute<br />
Wirth Martina Seraina (Gysin R.) Musiktherapie<br />
Zehtabchi Roxana (Forel S.) Ausfransen der Stadt<br />
3KSW<br />
Brodmann Serafin (Frey J.) Untersuchung einer durch Radongas belasteten Region<br />
hinsichtlich ökonomischer und gesundheitlicher<br />
Auswirkungen<br />
Gaugler Gina (Lindenmann M.) Supplemente im Leistungssport<br />
Kirchmayr Christian (Beerli P.) Schlafprofile und mentale Faktoren von Hobby- und<br />
Leistungssportlern<br />
König Rahel Susanne (Riehle F.) Körperliche konditionelle und koordinative Fähigkeiten<br />
im Badminton<br />
Scherer Simone (Zuber I.) Trisomie 21<br />
Schmidt Jeffrey (Münch M.) Die Fitness eines Rennfahrers im Formelsport<br />
Schmidt Tobias (Gerber J.) Vergleich der Nachwuchsförderung in den Sportarten<br />
Tennis und Fussball in der Schweiz<br />
Zumbrunnen Rijana (Huber R.) Tischtennis – ein Vergleich zwischen China und der Schweiz<br />
3LW<br />
Ali Murriam (Furnivall S.) Gandhi, Jinnah and the vision for Indian independence<br />
from Britain in the 1930s and 1940s<br />
Ammann Jasmin (Simma L.) Totengräber – mein eigener Thriller<br />
Beilstein Sabina (Kaufmannn E.) Analphabetismus in der Schweiz<br />
Borer Tajana (Fäs M.) Blind Date<br />
Bressan Manuel (Schneider R.) Geschichte und heutige Situation der osteuropäischen Roma<br />
Chamberlain Stephanie (Furnivall S.) Neville Chamberlain and the road to World War II<br />
Franz Carina (Kaufmann E.) Legasthenie<br />
Gerosa Rebecca Anna (Schindelholz T.) Mikrokredite<br />
Glauser Stephanie (Hoffner J.) Parfüm<br />
Imhof Jean-Luc (Dammer U.) Moderne Gebäudetechnik am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />
Maître Joël (Furnivall S.) Franco and the Catholic church in post civil war Spain<br />
Meier Deborah (Fankhauser R.) Schizophrenie<br />
Merlo Tatyana (Furnivall S.) Manipulation of the masses in Nazi Germany<br />
Müller Carla (Dobler R.) Ein neues Hilfswerk entsteht<br />
Schenker David (Simma L.) Snakker du norsk?<br />
Schumacher Dominique (Schindelholz T.) Grounding der Swissair<br />
Sutter Malaika (Schneider R.) An English crash course for adult learners<br />
Trachsel Belinda (Kaufmann E.) Alzheimer‘s disease<br />
Tschumi Elisabeth (Leppich L.) Der erzieherische Aspekt der Bilderbücher<br />
Wiederkehr Ramon (Simma L.) Gewaltbereitschaft im Fussball<br />
Wisler Anja (Simma L.) Gebärdensprache<br />
Zürcher Philipp (Schindelholz T.) Windenergie, die umweltfreundliche Zukunft?
3LZ<br />
Abt Aaron (Dammer U.) Multitouch auf Android-Geräten<br />
Beeler Hanna (Güdel R.) Wasser – ein Recht für alle<br />
Ente Michelle (Bothe L.) Stop-Motion-Filmumsetzung eines Märchens<br />
Grieder Saskia (Beck D.) Südafrika, ein Land der Gegensätze<br />
Grunder Carima (Forel S.) Selbsterfahrung mit Fair Trade im Alltag<br />
Gsell Sascha (Abegglen P.) Lichtkonzept für <strong>Liestal</strong><br />
Kaiser Monika (Muhmenthaler M.) Von Zecken übertragbare Krankheiten<br />
Rickenbacher Nina (Beck D.) Raum- und Farbkonzept<br />
Saladin Ronya (Buchholz U.) Fabeln<br />
Salathe Laura (Sabatino M.) Jugendpolitik in der Schweiz (> Seite 44)<br />
Schaub Céline (Spinnler B.) Nähen und Inszenieren eines Cosplay-Kostüms<br />
Schaub Laura (Muhmenthaler Martina) Histologisches Dauerpräparat<br />
Schmucki Lennart (Sabatino M.) Die Immigrationsländer Schweden/Schweiz im Vergleich<br />
Schneider Fabienne (Mina A.) Entwerfen eines Kinderbuches auf Französisch<br />
Siebold Laura (Wyss S.) Lichtobjekt (> Seite 45)<br />
Tozzo Alexandra (Beck D.) Porträtserie im Barockstil (> Seite 41)<br />
Vuattoux Thierry (Freiburghaus C.) Potenzial der Tiefengeometrie für die Stromproduktion<br />
der Schweiz<br />
Wenger Florian (Meyer F.) Schrift und Lesbarkeit<br />
Wicker Leo (Wyss S.) Graffiti<br />
Widmer Timon (Freiburghaus C.) Dance-Produktion im Home-Tonstudio<br />
3S<br />
Autenried Alisa (Hülder H.) Kinesiologie<br />
Eichenberger Claudia (Caviola H.) Verfassen eines Zeitromans<br />
Fachin Oriana (Obrist M.) Spiegelneurone<br />
Furer Simon (Sabatino M.) Klosterleben<br />
Gubler Nora (Obrist M.) Ticstörungen bei Schulkindern<br />
Hanauer Raffaela (Hasler Ph.) Vorurteile zwischen Sesshaften und Fahrenden im Baselbiet<br />
Jascha Angelika (Robison N.) Einfluss von Haustieren auf die Entwicklung von Kindern<br />
Le Rose Deborah (Obrist M. ) Zytomegalie-Infektion in der Schwangerschaft<br />
Madörin Anja (Riehle F.) Tabata-Intervalltraining<br />
Pergher Luana-Sabrina (Del Cioppo M.) Pédagogie de la danse: ateliers de mouvement et de langue<br />
Pfirter Julia (Warner D.) Rückenverletzungen bei Ski- und Snowboardunfällen<br />
Reinhardt Simone (Robison N.) Blindenhunde<br />
Rentsch Vera (Schmidlin A.) Vom Darunter zum Darüber – die Geschichte der<br />
Frauenunterwäsche<br />
Riggenbach Rahel (Warner D.) Magersucht<br />
Rohner Tim (Fäs M.) Verfassen eines Drehbuchs<br />
Rudin Daniela (Obrist M.) Der geschützte Blick<br />
Vorherr Viola (Warner D.) Doping<br />
Wüthrich Patricia (Caviola H.) Reiseaufzeichnungen nach dem Vorbild von Elias Canettis<br />
«Die Stimmen von Marrakesch»<br />
Wyss Lara (Gürcan C.) Amnesty International – eine 50-jährige Erfolgsgeschichte?<br />
3SW<br />
Albisser Rahel (Schocher P.) Medizinische und pflegerische Versorgung von ALS-Patienten<br />
Apostolo Martina (Chiappini A.) Hip-Hop – Der Tanz<br />
Autenried Jeremias (Riehle F.) Das Training eines Halbmarathonläufers<br />
Blaser Michaela (Spinnler B.) Illustration der Gedichte von Jim Morrison<br />
Gasser Fanny (Muhmenthaler M.) Geburtsfisteln<br />
Gasser Nuria (Bürgin M.) Umsetzung einer Kurzgeschichte in ein Musical<br />
für 2 Personen<br />
Gregor Laura (Hülder H.) Autismus im Kindesalter<br />
Gürtler Meret Andreina (Gamse G.) Orientierungslauf und Naturschutz<br />
Häusler Cédric (Roth R.) Faktor 5 und Brennstoffzellen<br />
Krenmayr Tonja (Diaz A.) Emigración peruana en la región de Basilea<br />
Neeser Geraldine (Höflich C.) Ent-wicklung durch Tanz<br />
Özkul Dilek (Benz S.) Die Bedeutung der Herkunftskultur für die schweizerisch-<br />
kurdischen Jugendlichen<br />
Recher Florian (Frey J.) Das Gelieren in der Molekularküche<br />
Rigo Elvira (Chiappini A.) Austauschjahr<br />
Schafroth Gregor (Chiappini A.) Educational systems of Japan and Switzerland<br />
Schmidli Tomas (Roth R.) Zukunftsforschung<br />
Stadelmann Elisa (Forel S.) Projet de microcrédits à Jocotenango<br />
43
44<br />
Jungparteien in der Schweiz<br />
Maturarbeit von Laura Salathe, 3LZ<br />
Betreuer Mario Sabatino<br />
Wussten Sie, dass die Junge SVP in einem<br />
Parteiprogramm 1985 eine humane Asylpolitik<br />
forderte und sich für ein Arbeitsrecht für<br />
Ausländer einsetzte? Wussten Sie, dass die<br />
Junge CVP, die heute noch um die 2000 Mitglieder<br />
zählt, in den Dreissigerjahren mehr<br />
als zehnmal so stark war und bis zu 5000<br />
Sympathisanten an ihren Versammlungen<br />
teilnahmen?<br />
Als ich mich für ein Maturarbeitsthema entscheiden<br />
musste, war mir schnell klar, dass<br />
ich über Jungparteien schreiben wollte. Als<br />
Organisationen von Jugendlichen, welche<br />
sich politisch engagieren und etwas zu verändern<br />
versuchen, fand ich Jungparteien<br />
faszinierend. Sie verfügen über geringere<br />
finanzielle Mittel, sind nicht so sehr abhängig<br />
von Wahlergebnissen und treten oft mutiger,<br />
provokativer und kreativer auf als ihre<br />
Mutterparteien. Sie zeigen, was Jugendliche<br />
in der Schweiz bewegt.<br />
Mit meiner Maturarbeit habe ich versucht,<br />
die historische Entwicklung der vier grössten<br />
Schweizer Jungparteien nachzuzeichnen.<br />
Zu diesen gehören die Junge SVP, die<br />
Jungfreisinnigen, die Junge CVP sowie die<br />
Jungsozialisten (JUSO). Ich habe recherchiert,<br />
wie und warum die Jungparteien der<br />
Schweiz entstanden sind, wie sie sich in den<br />
vergangenen Jahren engagierten, was ihnen<br />
gelang respektive misslang.<br />
Da über ihre Geschichte nur sehr wenig Material<br />
vorhanden war, bestand meine Arbeit<br />
zu einem grossen Teil aus dem Suchen und<br />
Sammeln von alten Dokumenten wie Versammlungsprotokollen,<br />
Zeitungsartikeln,<br />
Flugblättern und sonstigen Publikationen der<br />
Jungparteien.<br />
Um diese zu einem ganzen Bild zusammenfügen<br />
zu können, beschloss ich, mit Persönlichkeiten<br />
aus den Parteien selbst Kontakt<br />
aufzunehmen. Ich bekam die tolle Möglichkeit,<br />
mit den aktuellen sowie drei ehemaligen<br />
Präsidenten verschiedener Jungparteien<br />
Interviews zu führen. Darunter waren<br />
Erich Hess (JSVP), David Roth (JUSO) und<br />
ein Gründungsmitglied der JSVP, Hansjürg<br />
Sieber. Es war sehr spannend, zu sehen,<br />
wie unterschiedlich die Interviews verliefen<br />
und was für verschiedene Persönlichkeiten<br />
sich hinter den Namen versteckten. Das<br />
Interview mit dem ehemaligen JSVP- Präsident<br />
Hansjürg Sieber fand ich speziell interessant.<br />
Er führte die Jungpartei in der Zeit<br />
der Jugendunruhen in den 80er Jahren und<br />
erzählte mir, dass die JSVP damals viele Forderungen<br />
der linken Jugendbewegung verstehen<br />
konnte und zum Ärger der SVP teilweise<br />
sogar selbst mittrug. Viele der damals<br />
aktiven Jung-SVPler zog es später in andere<br />
Parteien und Herr Sieber selbst ist heute<br />
Mitglied der Grünen Partei. Diese Kontakte<br />
waren sehr hilfreich; sie haben meiner Maturarbeit<br />
ein Gesicht gegeben. Zudem war<br />
es mir so möglich, die quellenbedingten Lücken<br />
mit den Erzählungen der Präsidenten<br />
zu füllen.<br />
Schliesslich habe ich mit meiner Maturarbeit<br />
zum einen gelernt, wie ich selbstständig<br />
an Informationen komme, die weder im<br />
Internet noch in der Fachliteratur zu finden<br />
sind, zum andern konnte ich einen ziemlich<br />
umfassenden Überblick über die Schweizer<br />
Jugendpolitik des letzten Jahrhunderts gewinnen.<br />
1. Illustration der Jungfreisinnigen Schweiz; 2. Petitionsabgabe der JUSO; 3. Alte Stadtgärtnerei Basel, 1980<br />
4. Demonstration für das Frauenstimmrecht; 5. Bundeshaus Bern
Auf der Suche nach einem Thema für<br />
meine Maturarbeit war für mich schon<br />
bald klar, dass ich kreativ tätig sein<br />
wollte. Lichtobjekte wie Lampen faszinieren<br />
mich schon seit Langem, sie<br />
können einem Raum optisch wie auch<br />
atmosphärisch einen neuen Charakter<br />
verleihen. Ich besuchte öffentliche Räume<br />
und stiess dabei auf das Café-Bistro<br />
Cheesmeyer in Sissach. Die Betreiberin,<br />
Susanne Schaffner, war sofort begeistert<br />
von meiner Idee, ein Lichtobjekt für das<br />
Café-Bistro zu designen und zu bauen. In<br />
der ersten Phase skizzierte ich viel und<br />
bezog dabei verschiedenste Materialien<br />
und Formen ein. Im Laufe der Zeit entschied<br />
ich mich, den Kreis als Grundform<br />
zu wählen, um das Zentrum des Raumes<br />
klar zu akzentuieren. Dieser Grundkreis<br />
sollte aus Stahl sein. Als ich auf<br />
den Kunststoff Polymethylmetacrylat,<br />
genannt Plexiglas, stiess, war ich sehr<br />
begeistert von seiner Formbarkeit, Lichtleitfähigkeit<br />
und Transparenz. Die Materialien<br />
Stahl und Plexiglas integrierte ich in<br />
meine weiteren Skizzen und entwickelte<br />
unter Einbezug des Leuchtmittels LED<br />
(lichtemittierende Diode) das endgültige<br />
Aussehen meines Lichtobjekts. Bevor<br />
ich mich an das grosse, reale Lichtobjekt<br />
wagte, fertigte ich ein 1:4-Modell an. Der<br />
Bau des Modells hat mir sehr geholfen.<br />
Ich lernte, mit den Werkzeugen und<br />
Lichtobjekt<br />
Maturarbeit von Laura Siebold, 3LZ<br />
Betreuerin Simone Wyss<br />
Materialien umzugehen, und hatte verschiedene<br />
Schwierigkeiten, für die ich<br />
Lösungen fand. Trotzdem war der Bau<br />
des grossen Objekts (Durchmesser 192<br />
cm) eine Herausforderung für mich.<br />
Mein Lichtobjekt besteht aus einem<br />
stabilen Stahlring, darin stehen 70<br />
Plexiglas-End-Lighten-Platten, welche<br />
ich in verschiedenen Winkeln auf verschiedenen<br />
Höhen abgebogen habe.<br />
In den Stahlring habe ich ein LED-Band<br />
eingebaut. Das Licht wird direkt auf die<br />
Plexiglasplatten übertragen, welche es<br />
weiterleiten. Die Plexiglasplatten bilden<br />
eine Wellenbewegung oder einen Flügelschlag.<br />
Dies bringt Bewegung in das<br />
sonst sehr regelmässig und systematisch<br />
aufgebaute Objekt.<br />
Bei meiner Maturarbeit habe ich gelernt<br />
Entscheidungen zu treffen, meine Prioritäten<br />
zu setzen, zu organisieren, mit<br />
anderen Menschen zum Teil komplexe<br />
Fragen zu klären, zu verhandeln und dabei<br />
mein Ziel, das Lichtobjekt, immer im<br />
Auge zu behalten.<br />
Ich habe viele neue Erfahrungen gemacht:<br />
Ich habe gelernt, technische<br />
Überlegungen in meine Skizzen einzubeziehen<br />
und diese praktisch umzusetzen,<br />
auch, mit Plexiglas und Stahl zu arbeiten.<br />
Nun bin ich glücklich, dass das Objekt<br />
im Café-Bistro Cheesmeyer zur angenehmen<br />
Atmosphäre beitragen darf.<br />
45
46<br />
Die Maturarbeiten<br />
3Wa<br />
Berisha Brahim (Benz S.) Berichterstattung über Libyen in schweizerischen Zeitungen<br />
De Pasquale Danilo (Münch M.) Eishockey in der Nordwestschweiz<br />
Gilliéron Patricia (Dobler R.) Mädchenabtreibung in Indien<br />
Kraus Danika (Güdel R.) Die Eurokrise – keine Überraschung<br />
Matter Adrian (Krüger D.) Skibau<br />
McLaren Hannah (Jurdieu C.) Pregnancy<br />
Meyer Timmy (Beerli P.) Nervosität<br />
Omura Valon (Graf R.) Kosovo – die Vergangenheit und die aktuelle Situation<br />
Pacher Jérôme (Bircher T.) Bau eines Skateboards<br />
Rickenbacher Lukas (Richerdt C.) Tornadoes in the USA<br />
Riederer Patrick (Huber R.) Erneuerbare Energien im Strommarkt der Schweiz<br />
Sahin Reyhan (Hasler Ph.) In der Schweiz geborene Migrationskinder<br />
Savic Nenad (Graf R.) Wahrnehmung des Bosnienkrieges in Serbien<br />
Schafroth Julian (Beerli P.) Antibiotikaresistenz<br />
Sprunger Janine (Warner D.) Hatha Yoga<br />
Stotz Raphael (Zumbrunn M.) Sampling<br />
Sutter Martin (Steinmetz P.) Jugendstadtführer<br />
Thoma Stefan (Steinmetz P.) Jugendstadtführer<br />
van Gogh Benjamin (Bircher T.) Rückenschmerzen bei jugendlichen Sportlern<br />
3Wb<br />
Borer Luc (Rüegg M.) Trainingseinheit Unihockey<br />
Brogli Manuel (Güdel R.) Mikrokredite<br />
Derungs<br />
Büchel Dominik (Schönmann D.) Körpersprache des Menschen<br />
Cay Yeliz (Köhn J.) Christen in der Türkei und Muslime in der Schweiz: zum<br />
Reto<br />
Zusammenleben und zur Integration von religiösen<br />
Minderheiten<br />
Fotos<br />
Frei Andrea (Robison N.) Der Alkoholkonsum bei Jugendlichen<br />
Frei Jasper (Kessler U.) Architektonische Diskriminierung von Rollstuhlfahrern im<br />
Bau;<br />
Alltag<br />
im<br />
Freiermuth Luca (Rüegg M.) Sprungkraft<br />
Furrer Isabella (Haller D.) Das Erdhaus<br />
Hauk Marco (Güdel R.) Start-up-Unternehmen<br />
Henny Lukas (Schönmann D.) Schreiben eines philosophischen Textes<br />
Turnhallen<br />
Huber Simon (Rüegg M.) Geothermie – Fluch oder Segen?<br />
Kühni Jonas (Güdel R.) Printwerbung<br />
Kunkler Vivian (Chiavi I.) Diagnose Krebs – ein Wendepunkt im Leben<br />
neuen<br />
Preisig Jonas (Bothe L.) Ein Dokumentarfilm über Jugendarbeit<br />
Straumann Ruben (Schönmann D.) Spielsucht im Internet<br />
zwei<br />
Trinh Jessica (Rüegg M.) Traditionelle Chinesische Medizin Die
stencils<br />
pochoirs<br />
«Schablonenbilder»<br />
Zum Cover<br />
Stencil (englisch), pochoir (französisch) =<br />
Schablone, ist der Fachbegriff für ein mit-<br />
hilfe einer Schablone angefertigtes Graffito<br />
(im Gegensatz zum sogenannten Freestyle-<br />
Graffito)<br />
Street Art<br />
Die wörtliche Übersetzung von Street<br />
Art bedeutet nichts anderes als Strassenkunst<br />
und bezeichnete früher jegliche<br />
künstlerische Aktivität im öffentlichen<br />
Raum. In diesem Sinne beinhaltete die<br />
Strassenkunst viele verschiedene Bereiche<br />
an künstlerischen Ausdrucksformen.<br />
Die Strassenmusik, das Pantomimenspiel,<br />
die Jonglage oder die<br />
Strassenmalerei sind nur einige Beispiele<br />
aus dieser grossen Vielfalt.<br />
Ab dem Jahr 2000 hat sich die Bezeichnung<br />
Street Art oder auch Urban Art neu<br />
definiert. Der heutige englische Begriff<br />
kommt aus den USA und ist ein Sammelbegriff<br />
für gestaltete, visuelle Ausdrucksformen<br />
im öffentlichen urbanen<br />
Stadtraum: Dazu gehören die verschiedenen<br />
Formen von Graffiti (Tag, Piece),<br />
die vielerorts verwendeten Aufkleber<br />
(Sticker) und die gesprühten Schablonenbilder<br />
(Pochoir/Stencil), die sich in die<br />
Stadtarchitektur integrieren. Diese kurze<br />
Aufzählung zeigt eindrücklich, dass die<br />
Street-Art-Bewegung sehr unterschiedliche<br />
Interessengebiete beinhaltet und<br />
ein breites Feld an künstlerischen Ausdrucksformen<br />
zulässt. Die vorhandene<br />
Spontaneität und der stets enge Bezug<br />
zum Alltag der Strasse machen aus der<br />
Street Art eine individuelle und durchaus<br />
anspruchsvolle Kunstform.<br />
Das Schablonengraffito<br />
Das Schablonengraffito ist eine sehr alte, jedoch<br />
immer wieder gern verwendete Reproduktionstechnik.<br />
Neben der künstlerischen<br />
Anwendung wurde die Schablonentechnik<br />
aber auch zur Abbildung und Verbreitung politischer<br />
Symbole und Parolen verwendet. Das<br />
Porträt des argentinischen Freiheitskämpfers<br />
Che Guevara ist sicherlich eines der bekanntesten<br />
politisch geprägten Schablonensprays,<br />
welches auch noch heute in den Strassen zu<br />
finden ist.<br />
Schablonenspray im Unterricht<br />
Teil 1<br />
Die Schüler/-innen gestalteten mit der Schablonentechnik<br />
ein einfarbiges Selbstporträt.<br />
Zu Beginn fotografierten sich die Schüler/-innen<br />
gegenseitig. Die entstandenen Porträts<br />
bildeten die Basis für die gestalterische Auseinandersetzung.<br />
Aus den fotografischen<br />
Vorlagen wurde anschliessend die Schablone<br />
geschnitten. Die Schwierigkeit lag dabei in<br />
der Tonwerttrennung auf Schwarz und Weiss.<br />
Abschliessend wurde die Schablone auf ein<br />
Papier montiert und gesprayt.<br />
Teil 2<br />
In einem zweiten Teil konnte die Schablone<br />
in verschiedene Untergründe (zum Beispiel<br />
Werbungen, Bilder aus Zeitungen, Fotografien)<br />
integriert und gesprayt werden. Solche<br />
Arbeiten sind auf der Vorderseite des <strong>Jahresbericht</strong>s<br />
und auf dieser Seite abgebildet.<br />
Bettina Spinnler<br />
Alle abgebildeten Arbeiten stammen aus dem<br />
BG-Unterricht von Bettina Spinnler, Simone Wyss<br />
und Daniela Beck.<br />
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