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LEADERSHIP 4 2011<br />

I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />

Mitgliedermeinung<br />

Kreativität – nur etwas für den Töpferkurs?<br />

Hört man von kreativer Buchhaltung, klingeln bei vielen ManagerInnen die Alarmglocken. Als zu wenig greifbar, zu<br />

wenig rational, zu „künstlerisch“ wird diese Domäne oft gesehen. Wie also halten es Führungskräfte mit dem K-Wort?<br />

„<strong>Leadership</strong>“ fragte nach, was Kreativität im Management bedeutet und wie man diesen Wert fördern kann.<br />

Dörthe Buchmann<br />

Personalentwicklung plus,<br />

A-2500 Baden<br />

Ing. Mag. Dr. Gerhard Klicka<br />

Innovatives Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement<br />

GmbH, A-1070 Wien<br />

Frage 1: Wie viele Schlagworte hat auch der Begriff „Kreativität“<br />

eher unscharfe Konturen. Daher konkret gefragt: Was<br />

zeichnet für Sie eine kreative Führungskraft aus? Woran erkennt<br />

man sie? Wer wäre dafür ein Beispiel?<br />

„Woran erkennt man den Meister? An seinen Schülern.“ Eine<br />

kreative Führungskraft erkennt man an der Performance des<br />

Teams/ Unternehmens, das sie führt. Gemessen an den klassischen<br />

Zahlen – und an Faktoren wie z.B. geringe Fluktuation,<br />

hohe Rückkehrqoute nach Karenz, wenig Fehlzeiten. Genau<br />

letztere bedeuten das, was Kreativität in der Führung ausmacht:<br />

Das Ziel klar vor Augen haben und den Weg dorthin flexibel<br />

– unter Berücksichtigung und Einbeziehung sich ständig<br />

verändernder Einflüsse z.B. der Marktsituation, aber eben auch<br />

der Leistungen, Leistungsfähigkeit und der Situation einzelner<br />

MitarbeiterInnen – zu gehen. Das braucht Menschen mit hoher<br />

Sozialkompetenz, klaren Wertvorstellungen, Selbstreflexionsfähigkeit<br />

– und Weitblick.<br />

Eine kreative Führungskraft zeichnet sich meiner Meinung nach<br />

durch folgende Punkte aus: Statt zu kommandieren, coacht und<br />

organisiert sie ihr Team in Richtung Erfolg und Zielerreichung.<br />

Sie überprüft die Ziele und Vorgaben immer wieder auf<br />

Erreichbarkeit und gestaltet die Aufgaben für die MitarbeiterInnen<br />

als Herausforderung. Voraussetzung für einen kreativen<br />

Führungsstil ist ein respektvoller und wertschätzender Umgang<br />

mit den MitarbeiterInnen. Außerdem ist es wichtig zu<br />

wissen, wie man sowohl mit Erfolg als auch mit Mißerfolg umgeht.<br />

Führungskräfte sollten in der Lage sein, für sich selber<br />

und für ihre MitarbeiterInnen kreative Einstellungen zuzulassen<br />

und zu fördern und eine gute und offene Kommunikationskultur<br />

leben.<br />

Frage 2: Für welche Unternehmensbereiche wünschen Sie<br />

sich mehr Kreativität? Läßt sich dieser Wunsch – etwa durch<br />

systematisches Training – auch umsetzen? Wo müßte dafür<br />

ein Umdenken einsetzen?<br />

Kreativität ist für mich Teil der Sozialkompetenz. Und die kann<br />

man trainieren. Ein Umdenken wünsche ich mir dazu vor allem<br />

im Bereich des Personalmanagement. Mitarbeiter zu begeistern,<br />

sie für das Unternehmen zu gewinnen und ihr Wissen<br />

im Unternehmen zu halten, sind entscheidende Wettbewerbsvorteile.<br />

Viel zu oft wird aber – überspitzt gesagt – ein<br />

„Handbuch für den MitarbeiterInnengebrauch“ gewünscht.<br />

Hier müssen neue Wege begangen werden, damit der Faktor<br />

Mensch wieder aufgewertet wird. MitarbeiterInnen geben z.B.<br />

ihr soziales Umfeld nicht am Firmeneingang ab. Das hat Auswirkungen,<br />

die wir alle kennen – warum wird hier noch zu wenig<br />

gehandelt? Da werden noch viel Potential und Ressourcen<br />

verschenkt.<br />

Kreativität ist in allen Bereichen eines Unternehmens wichtig. Das<br />

kreative Potential einer MitarbeiterIn erschließt sich am ehesten<br />

bei einem unterstützenden, nicht-autoritären Führungsstil. Ein<br />

solcher Führungsstil zeigt dem Mitarbeiter bestehendes Interesse<br />

an seinen Gefühlen und Bedürfnissen und ermöglicht ein informelles<br />

Feedback, welches den MitarbeiterInnen hilft sich weiter<br />

zu entwickeln. Teamfähigkeit und Teamführung ist trainierbar<br />

und so sind Trainingsmaßnahmen auch für Vorgesetzte eine sehr<br />

wirksame Methode, das kreative Potential der MitarbeiterInnen<br />

zu fördern. Ein Umdenken müsste folglich in den Führungsetagen<br />

der Unternehmen stattfinden, da es kostengünstiger ist den<br />

Führungsstil zu ändern, als das kreative Potential zu ersetzen, das<br />

durch einen falschen Führungsstil vernichtet wurde.<br />

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