Mit Gewichtsverlagerung – SERVO 6.50
Mit Gewichtsverlagerung – SERVO 6.50
Mit Gewichtsverlagerung – SERVO 6.50
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Zur Agritechnica hat<br />
Pöttinger seine unter<br />
dem Namen Servo laufendenAufsatteldrehpflüge<br />
überarbeitet.<br />
Der Servo <strong>6.50</strong> verbindet<br />
die Charakteristik eines<br />
Anbau- und Aufsattelpfluges.<br />
Pöttinger Aufsatteldrehpflug Servo <strong>6.50</strong> Plus in der AGRARTECHNIK-Feldprobe<br />
<strong>Mit</strong> <strong>Gewichtsverlagerung</strong><br />
ieht man den Aufsattelpflug<br />
S zum ersten Mal, liegt der Gedanke<br />
nahe, dass man mit diesem<br />
Ungetüm viel Platz zum<br />
Wenden braucht. Aber dieser<br />
Eindruck täuscht. Durch den<br />
weit vorne liegenden Drehpunkt<br />
kann ein maximaler Lenkeinschlag<br />
von über 100 Grad erreicht<br />
werden. <strong>Mit</strong> unserem<br />
Fendt 936 und dem Servo <strong>6.50</strong><br />
sieben-scharig hatten wir nur etwa<br />
16 Meter Vorgewende <strong>–</strong><br />
selbstverständlich ohne zurück<br />
zu setzen, was in dieser Leistungsklasse<br />
respektabel ist.<br />
Eine Neuheit ist die Wunschausstattung<br />
Traction control. Dahinter<br />
verbirgt sich ein System,<br />
mit dem die Hinterräder des<br />
Schleppers permanent belastet<br />
und somit der Schlupf verringert,<br />
beziehungsweise die<br />
Zugkraftübertragung erhöht<br />
werden kann. Über ein Drehgelenk<br />
kann ein Hydraulikzylinder<br />
<strong>Mit</strong> diesem Zylinder wird das Rad<br />
bei Verstellen der Arbeitsbreite<br />
automatisch eingestellt<br />
den Winkel zwischen Anbaubock<br />
und Rahmen des Pfluges<br />
mehr oder weniger anstellen<br />
und so die Kraftübertragung<br />
auf den Traktor verändern. Ein<br />
Druckspeicher sorgt dafür,<br />
dass sich der Pflug immer noch<br />
den Bodenkonturen anpassen<br />
kann. Laut Aussage von Pöttinger<br />
ist mit diesem neuen<br />
System bei einer perfekten Abstimmung<br />
von Zugkraft und<br />
Hinterachsbelastung eine<br />
Schlupfreduzierung um bis zu<br />
50 Prozent möglich. Wie vorteilhaft<br />
dieses System ist,<br />
konnten wir bei unserem Feldeinsatz<br />
auf schwerem, lehmigem<br />
Tonboden erfahren, auf<br />
dem sogar unser 360 PS Fendt<br />
mit dem Sieben-Schar-Volldrehpflug<br />
schon recht gut ausgelastet<br />
war.<br />
Das Drehen des Servo <strong>6.50</strong> erfolgt<br />
über zwei große Teleskopzylinder,<br />
die Wendeachsen sind<br />
mit Kegelrollenlagern ausgestattet.<br />
Trotz der großen Zylinder<br />
verlief der Wendevorgang recht<br />
zügig, das hat uns gut gefallen.<br />
Am Feldende reicht das Betätigen<br />
von einem Steuergerät, damit<br />
wird der Pflug nach oben<br />
geschwenkt, die Schlepperhydraulik<br />
bleibt immer in der gleichen<br />
Position stehen. Um einen<br />
noch saubereren Furchenbeginn<br />
zu bekommen, kann der Pflug<br />
am Vorgewende zusätzlich am<br />
Rad angehoben und dann beim<br />
Neu ist der auf<br />
Wunsch zusätzliche<br />
Zylinder, mit dem<br />
über eine hydraulische<br />
Vorspannung<br />
die Hinterräder des<br />
Traktors belastet<br />
werden können.<br />
Laut Pöttinger soll<br />
damit eine Schlupfreduzierung<br />
um bis<br />
zu 50 Prozent<br />
möglich sein.<br />
Wiedereinsetzen verzögert abgesenkt<br />
werden. Am Furchenanfang<br />
wird einfach wieder das<br />
Steuergerät betätigt, und der<br />
Pflug schwenkt ganz nach unten,<br />
wobei er auch gleich in den<br />
Boden einzieht. Wie wir feststellen<br />
konnten, ist das Bedienen<br />
des Servo sehr bequem, es<br />
müssen nicht mehrere Hebel am<br />
Vorgewende betätigt werden, so<br />
dass der Wendevorgang rasch<br />
ablaufen kann. Auch<br />
die Einstellung der<br />
Arbeitstiefe hat uns<br />
gut gefallen, denn<br />
dazu ist kein Werkzeug<br />
notwendig.<br />
Clips, die am Hydraulikzylinder<br />
fest<br />
Die Hydraulikschläuche<br />
sind gut markiert und<br />
so leicht identifizierbar.<br />
Sehr brauchbar<br />
ist die Beschreibung,<br />
allerdings ist diese nur<br />
aufgeklebt.<br />
angebracht sind, können einfach<br />
ein- oder ausgeschwenkt werden<br />
und dienen als Tiefenbegrenzung.<br />
Die mit Plus bezeichneten<br />
Servo Pflüge sind<br />
serienmäßig mit einer hydraulischen<br />
Schnittbreitenverstellung<br />
ausgestattet. Die eingestellte Arbeitsbreite<br />
je Körper ist an einer<br />
Skala gut ablesbar. Eine Besonderheit<br />
ist, dass auch die Vorderfurchenbreite<br />
hydraulisch ver-<br />
14 www.agrartechnikonline.de<br />
Fotos: Dänzer (13)
Technische Daten Pöttinger Servo <strong>6.50</strong> Plus<br />
Scharanzahl: 6 bis 9<br />
Arbeitsbreite / Körper: 33 bis 53 cm<br />
Körperabstand: 102 cm<br />
Rahmenhöhe: 80 cm<br />
Rahmenstärke: 180 x 180 x 10 mm<br />
Aufsattelrad: 500/45-22.5<br />
Grindelstärke: 80x35 mm<br />
Zul. Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h<br />
Gewicht: 3 410 kg<br />
Schlepperleistung (max.): 265 kW / 360 PS<br />
Listenpreis plus MwSt.<br />
Servo <strong>6.50</strong> Plus <strong>–</strong> siebenscharig: 36 610 Euro<br />
Traction control: 1 180 Euro<br />
1 Paar Universaleinleger: 364 Euro<br />
1 Paar Scheibenseche glatt 590 mm: 882 Euro<br />
Beleuchtung mit Warntafeln: 465 Euro<br />
Fazit<br />
Heutzutage wird es auf dem Markt wohl keinen Pflug mehr<br />
geben, der keine saubere Arbeit leistet. Es sind oft kleine Details,<br />
die das Besondere ausmachen und da hat der Servo <strong>6.50</strong><br />
von Pöttinger einiges zu bieten. Durch die einfachen Anpassungsmöglichkeiten,<br />
wie das werkzeuglose Verstellen der Arbeitstiefe,<br />
die leicht zu wechselnden Abreißschrauben oder die<br />
einfache Bedienung macht die Arbeit mit dem Pflug richtig<br />
Spaß. Zahlreiche Verstellmöglichkeiten, so zum Beispiel die<br />
stufenlos längenverstellbaren Scheibenseche sorgen dafür,<br />
dass die Maschine den verschiedensten Einsatzsituationen<br />
bestens gewachsen ist. Für den überbetrieblichen Einsatz ist<br />
die Wahl der hydraulischen Arbeitsbreiten- und Erstkörperverstellung<br />
eigentlich ein Muss. Die Traction Control ist unkompliziert,<br />
da es nur eine Schwarz-Weiß-Steuerung gibt.<br />
Geschwenkt wird der Servo über<br />
zwei Zylinder, der Wendevorgang<br />
läuft schnell ab. Für die hydraulische<br />
Verstellung der Vorder-<br />
furchenbreite gibt es eine Skala.<br />
Diese ist jedoch durch die liegende<br />
Anordnung vom Schleppersitz<br />
aus schlecht einsehbar.<br />
stellt werden kann. So kann bei<br />
einem Schlepperwechsel der<br />
Pflug rasch angepasst werden,<br />
oder bei erschwerten Bedingungen<br />
das erste Schar so<br />
AgrArteChNikaktuell<br />
Scheibenseche gibt es für den<br />
Servo <strong>6.50</strong> in glatter oder gezackter<br />
Form mit 500 oder 590 Millimeter<br />
Durchmesser. Da wir kein<br />
Stroh hatten, können wir leider<br />
wenig zur Arbeitsweise sagen.<br />
weit nach innen verstellt werden,<br />
dass es nicht mehr arbeitet<br />
und damit weniger Zugkraft<br />
notwendig ist. Diese Lösung<br />
hat uns gut gefallen, lediglich<br />
Eine gute Lösung bietet Pöttinger<br />
mit der Anordnung der Abreißschraube<br />
<strong>–</strong> diese kann leicht<br />
getauscht werden.<br />
Der Untergriff an den<br />
Scharspitzen kann durch<br />
Umschrauben verstellt werden.<br />
In Transportstellung stützt sich die<br />
Last am Transportrad auf einen<br />
Anschlag ab, so dass das<br />
Hydrauliksystem entlastet ist.<br />
die liegend angebrachte Skala<br />
zur Einstellung der Vorderfurchenbreite<br />
ist vom Fahrersitz<br />
aus schlecht einsehbar. Der<br />
stabil wirkende Rahmen <strong>–</strong> Rahmenhöhe<br />
80, Körperabstand<br />
102 Zentimeter <strong>–</strong> ist mehrfach<br />
geflanscht und das Aufsattelrad<br />
der Dimension 500/45-22,5<br />
läuft innerhalb der Pflugbreite,<br />
so dass der Pflug ein gutes<br />
Die aktuell eingestellte Schnittbreite<br />
kann an einer gut sichtbaren<br />
Skala abgelesen werden.<br />
Vertriebsinformation<br />
Praktisch ist, dass die Vorschäler<br />
werkzeuglos verstellt werden<br />
können, da diese mit Bolzen und<br />
Splint gesichert sind.<br />
Bild beim Grenzpflügen abgibt.<br />
Unsere Testmaschine war mit<br />
Universalkörpern ausgestattet<br />
und hat ein sauberes Arbeitsbild<br />
hinterlassen. Die Neigung der aus<br />
Feinkorn-Borstahl gefertigten<br />
Pflugkörper ist über einen Exzenter<br />
stufenlos verstellbar und die<br />
jetzt verstärkten Scharspitzen<br />
sind zweifach verwendbar. (fm/dd)<br />
Das Einstellen der Arbeitstiefe<br />
hinten erfolgt über einfaches<br />
Einschwenken von Clips.<br />
Die Aufsatteldrehpflüge Servo <strong>6.50</strong> werden von Pöttinger<br />
sechs- bis neunfurchig angeboten. Maschinen mit der Zusatzbezeichnung<br />
Plus verfügen über eine hydraulische Schnittbreitenverstellung<br />
und der Name Nova steht für die hydraulische<br />
Überlastsicherung. Auf Wunsch kann der Servo auch mit 90<br />
Zentimeter Rahmenhöhe <strong>–</strong> statt 80 Zentimeter <strong>–</strong> geliefert werden,<br />
der Körperabstand beträgt 102 Zentimeter. Als Zusatzausrüstungen<br />
stehen unter anderem verschiedene Vorwerkzeuge,<br />
glatte und gezackte Scheibenseche, Streifenkörper und Untergrundlockerer<br />
zur Auswahl. Die Pflüge sind für Schlepperleistungen<br />
bis 360 PS ausgelegt.<br />
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