Franziskanerinnen von Bonlanden - kontinente
Franziskanerinnen von Bonlanden - kontinente
Franziskanerinnen von Bonlanden - kontinente
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ein Besuch im Chaco. Hinten <strong>von</strong> rechts: Sophia und Lena.<br />
Ich bin sehr froh und dankbar,<br />
dass ich diesen Dienst leisten<br />
durfte und die Schwestern <strong>von</strong><br />
<strong>Bonlanden</strong> mir dies in ihrer Einrichtung<br />
im Colegio San Bonifacio<br />
ermöglicht hatten.<br />
Auch im Hinblick auf meine Zukunft<br />
hat mich dieses Jahr geprägt,<br />
sodass ich jetzt Spanisch<br />
auf Lehramt studieren werde, da<br />
mir einerseits das Unterrichten<br />
und die Arbeit mit den Jugendlichen<br />
in Paraguay so große Freude<br />
bereitet hat und ich die Spra-<br />
che, die ein Jahr lang meine<br />
„Hauptsprache“ war, beibehalten<br />
möchte.Ich denke viel an<br />
meine Zeit dort und trinke auch<br />
hier in Deutschland des Öfteren<br />
Mate oder Terere.<br />
Rohayhu Paraguay!<br />
(Guaraní – zu Deutsch:<br />
Ich mag / liebe dich Paraguay!)<br />
Sophia Dolderer aus Tannheim:<br />
Wie schnell so ein Jahr doch vergeht!<br />
Im August 2010 startete ich<br />
mit gemischten Gefühlen meine<br />
große Reise: Auf der einen Seite<br />
konnte ich es kaum erwarten,<br />
endlich loszuziehen, Paraguay<br />
kennenzulernen und etwas ganz<br />
Neues zu beginnen. Auf der anderen<br />
Seite jedoch beschäftigten<br />
mich eine Unmenge <strong>von</strong> Fragen:<br />
Werde ich Freunde finden? Wie<br />
wird meine Arbeit sein? Ist mein<br />
Spanisch gut genug?...<br />
Als ich in Asunción, der Hauptstadt<br />
Paraguays, und meinem<br />
neuen zu Hause im „Colegio Santa<br />
Clara“ ankam, fühlte ich mich<br />
fremd und etwas durcheinander.<br />
In diesem Moment realisierte ich<br />
erst wirklich, worauf ich mich eingelassen<br />
hatte und wie weit entfernt<br />
<strong>von</strong> meiner Heimat ich war.<br />
Und natürlich blieb das Heimweh<br />
nichtaus…Dochdieunglaubliche<br />
Gastfreundschaft und Liebenswürdigkeit<br />
der Paraguayer halfen<br />
mir, mich sehr schnell einleben<br />
und mich wohl und geborgen fühlen<br />
zu können. Sie überzeugten<br />
mich sogar da<strong>von</strong>, mein zehnjähriges<br />
Vegetarier-Dasein aufzugeben<br />
und das „beste Fleisch der<br />
Welt“ zu verzehren.<br />
Anfangs fragten mich meine<br />
Schüler im Coleg immer wieder:<br />
„Warum redest du so komisch?“,<br />
doch auch das legte sich mit der<br />
Zeit und so konnte ich mich jeden<br />
Morgen auf meine Arbeit<br />
freuen.<br />
Neben meiner Arbeit im Kindergarten<br />
nahmen mich die Schwestern<br />
oft mit auf „Mission“ in armen<br />
Regionen, wo wir den Menschen<br />
mit ärztlicher Hilfe, Lebensmitteln<br />
und Kleidung etwas<br />
unter die Arme griffen, die Kinder<br />
entlausten, mit ihnen spielten<br />
oder einfach nur etwas Zeit mit ihnen<br />
zusammen verbrachten.<br />
Außerdem wuchs mir die <strong>von</strong> paraguayischen<br />
Jugendlichen ins<br />
Leben gerufene Organisation<br />
„Un techo para mi país“ („Ein<br />
Dach für mein Land“) sehr ans<br />
Herz. Und so engagierten wir uns<br />
an unzähligen Wochenenden,<br />
um für die ärmsten Familien in<br />
den Armenvierteln Holzhäuser<br />
zu bauen.<br />
Rückblickend auf mein Jahr in<br />
Paraguay kann ich sagen: Natürlich<br />
gab es auch schwere Tage,<br />
doch die Guten überwiegen und<br />
so war für mich der Abschied<br />
kein „Tschüss!“, sondern ein<br />
„Bis bald!“.<br />
Mithilfe beim Hausbau-Projekt: „Ein Dach für mein Land“. Sophia grüßt zum Abschied mit der paraguayischen Flagge: „Bis bald!“<br />
1-2012 FRANZISKANERINNEN VON BONLANDEN • V<br />
�