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Dokumentation - Umweltbildung in der Offenen Ganztagsschule

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A) E<strong>in</strong>leitung<br />

In Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen haben etwa 30% <strong>der</strong> GrundschülerInnen e<strong>in</strong>en Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>igen Stadtteilen und Schulen – beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> Großstädten – ist <strong>der</strong> Anteil mit bis zu 80% noch<br />

wesentlich höher. Dieser Anteil wird <strong>in</strong> den kommenden Jahren weiter steigen. Zahlreiche Studien<br />

zeigen, dass <strong>in</strong> dieser Gruppe, ebenso wie bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n aus e<strong>in</strong>kommensschwachen Familien, das<br />

Umweltbewusstse<strong>in</strong> bislang schwach ausgeprägt ist und somit e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s hoher Bedarf an<br />

<strong>Umweltbildung</strong> besteht. Diese Gruppen wurden jedoch bei den meisten <strong>Umweltbildung</strong>sangeboten<br />

bisher kaum berücksichtigt und wenig angesprochen.<br />

Mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung von nahezu 200.000 Plätzen <strong>in</strong> ca. 2.900 <strong>Offenen</strong> <strong>Ganztagsschule</strong>n (OGS) <strong>in</strong> NRW<br />

zum Schuljahr 2008/2009 wurden neue Räume für Bildungsangebote außerhalb des Schulunterrichts<br />

geschaffen. Im Rahmen des Nachmittagsunterrichts und <strong>der</strong> Ferienbetreuung bieten sich neue<br />

Möglichkeiten zur Integration von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund. Die Angebote stellen zugleich<br />

e<strong>in</strong>e Chance dar, das Bildungsniveau von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n aus unterschiedlichen sozialen Schichten<br />

anzugleichen.<br />

Die <strong>Umweltbildung</strong> bietet vielfältige Möglichkeiten für praktischen und anschaulichen Unterricht. Sie ist<br />

<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Weise geeignet, Räume zu schaffen, <strong>in</strong> denen sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> neuen Rollen unabhängig<br />

von ihrem H<strong>in</strong>tergrund begegnen und kennen lernen können. Angebote <strong>der</strong> Bildung für Nachhaltige<br />

Entwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> OGS liefern zentrale Kenntnisse über die Natur und die Umgebung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, sie<br />

bieten Bewegung und Information über gesunde Ernährung. Die Angebote stärken das<br />

Umweltbewusstse<strong>in</strong> und das Verantwortungsgefühl gegenüber <strong>der</strong> Natur und zeigen den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

Möglichkeiten auf, ihr Umfeld und ihre Umwelt mitzugestalten.<br />

Bei <strong>der</strong> Durchführung von Angeboten an OGS sehen sich die Leitenden, <strong>der</strong>en Erfahrungen größtenteils<br />

aus <strong>der</strong> Arbeit mit freien K<strong>in</strong><strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Jugendgruppen resultieren, jedoch vielfach auch mit neuen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen konfrontiert. Die Heterogenität <strong>der</strong> Gruppe stellt nicht nur e<strong>in</strong>e neue Chance, son<strong>der</strong>n<br />

auch e<strong>in</strong>e große Herausfor<strong>der</strong>ung für die UmweltbildnerInnen dar, auf die diese mit ihren Angeboten<br />

und <strong>in</strong> ihrer täglichen Arbeit reagieren müssen. Damit die neuen Anfor<strong>der</strong>ungen nicht <strong>in</strong> Überfor<strong>der</strong>ung<br />

und Frustration umschlagen, son<strong>der</strong>n die Chancen e<strong>in</strong>er besseren Integration und e<strong>in</strong>es Angleichens des<br />

Bildungsniveaus genutzt werden können, gilt es, den UmweltbildnerInnen entsprechende Schulung und<br />

Unterstützung zu geben. Sie brauchen Strukturen und Materialien, die ihnen bei ihrer Arbeit Anregung<br />

und Hilfestellung bieten.<br />

Im Rahmen des Projekts „<strong>Umweltbildung</strong> im Kontext kultureller Vielfalt und sozialer Diskrepanzen“<br />

wurde modellhaft diese Problematik angegangen. Es wurden drei Schulungen durchgeführt, bei denen<br />

die Teilnehmenden lernten, K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund und verhaltensauffällige K<strong>in</strong><strong>der</strong> besser <strong>in</strong><br />

die <strong>Umweltbildung</strong>s-AGs zu <strong>in</strong>tegrieren. In diesem Rahmen wurden zudem drei Netzwerke gegründet.<br />

Die Ergebnisse, die während des Projekts entwickelt wurden, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser <strong>Dokumentation</strong><br />

zusammengefasst und stehen somit auch weiteren Interessierten zur Verfügung.<br />

Nach e<strong>in</strong>em kurzen Abriss des Projektablaufs und <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> neu entstandenen Netzwerke wird<br />

zunächst auf den Bereich „<strong>Umweltbildung</strong> im Kontext kultureller Vielfalt“, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e am Beispiel <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terkulturellen Garten-AG e<strong>in</strong>gegangen. Danach folgt <strong>der</strong> Teil „<strong>Umweltbildung</strong> im<br />

Kontext sozialer Diskrepanzen“ bei dem schwerpunktmäßig auf den Umgang mit verhaltensauffälligen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong>gegangen wird. E<strong>in</strong>e Schatzkiste mit zahlreichen <strong>Umweltbildung</strong>aktivitäten, mit denen<br />

auffällige K<strong>in</strong><strong>der</strong> gut <strong>in</strong> die Gruppe <strong>in</strong>tegriert werden können, ist am Ende <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong> zu f<strong>in</strong>den.<br />

Die <strong>Umweltbildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Offenen</strong> <strong>Ganztagsschule</strong> stellt die BetreuerInnen oftmals vor<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen. Es lohnt sich diese anzugehen. Denn die Saat, die hier <strong>in</strong> den Boden gebracht wird,<br />

kann viele Früchte tragen.<br />

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