Große Spendenaktion zugunsten des Café Bunt - Kreuznacher ...
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offene tür<br />
Das Magazin der Stiftung kreuznacher diakonie 4/2011<br />
77. Jahrgang · ISSN 0942-2552<br />
<strong>Große</strong> <strong>Spendenaktion</strong><br />
<strong>zugunsten</strong> <strong>des</strong> <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong>
inhalt guten tag<br />
abschied<br />
titel<br />
Leben mitten in der Gemeinschaft<br />
„D-Team” kümmert sich um<br />
Dezentralisierungsprojekte<br />
Vom Kistenschleppen bis Geschirraussuchen<br />
„Es tut gut, selbstständiger zu sein”<br />
Wohnen und Arbeiten im Fokus<br />
„Ambulant muss nicht teurer sein als stationär”<br />
Reha in den eigenen vier Wänden<br />
Die Perlen im Familienalltag suchen<br />
spendenaktion<br />
magazin<br />
Therapiebegrenzung bei Kindern<br />
im Fokus der Fachtagung<br />
Hunsrück Klinik kreuznacher diakonie feiert<br />
Fünfter Markttag mit buntem Programm<br />
Willkommen in Gottes Welt<br />
Bun<strong>des</strong>weit erster Boccia-Stützpunkt eröffnet<br />
600 Gäste beim Tag der offenen Tür<br />
<strong>des</strong> Bildungszentrums<br />
Vier Jubiläumsschwestern wurden geehrt<br />
Gerechtigkeit braucht IHR Recht<br />
Preis für Praxisprojekt an Hunsrück Klinik<br />
Praktische Erfahrungen können<br />
Berufswahl erleichtern<br />
„Endlich wieder schwimmen gehen”<br />
Ausbildung gestartet<br />
Wilkommen in Gottes Welt<br />
spurensuche<br />
engagement<br />
Neue Terrasse im Eugenie Michels Hospiz<br />
Notar Frank Czaja versteigert Bild von Paul Huf<br />
Aktion Mensch fördert Projekt<br />
der Diakonie Werkstätten<br />
Rund 250 Liter Milch für den guten<br />
Zweck verkauft<br />
Frauenräume schaffen – Normalität leben<br />
Roadbreaker spenden an Idar-Obersteiner Tafel<br />
Förderverein zieht Bilanz<br />
Gut 4.000 Euro für Herz-Ultraschallgerät<br />
ihre hilfe<br />
vorschau<br />
termine<br />
impressum<br />
offene tür Nr. 4|2011, 77. Jahrgang, Dezember 2011, 13.500 Exemplare,<br />
erscheint viermal im Jahr, ISSN 0942-2552 | Herausgeberin: Stiftung<br />
kreuznacher diakonie, Kirchliche Stiftung <strong>des</strong> öffentlichen Rechts,<br />
Ringstraße 58, 55543 Bad Kreuznach | Verantwortlich: der Vorstand<br />
Redaktion: Georg Scheffler-Borngässer (gsb), Nadja Winter (nw),<br />
Benedikt Schöfferle (bs), Susanne Hilbertz (sh), Heiko Schmitt (hs),<br />
Sonja Unger (su), Gabi Holzhäuser (gh), Christian Schucht (cs) Artwork:<br />
Anja Lill · Referentin für Design & Medien | Druck: odd GmbH & Co.<br />
KG Print & Medien, Bad Kreuznach. Namentlich gekennzeichnete<br />
Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Nachdruck nur mit Genehmigung. Mitglied im Gemeinschaftswerk<br />
der Evangelischen Publizistik (gep). | Redaktionsschluss nächste<br />
Ausgabe: 08.02.2012 | Telefon: 0671 / 605-3858 | E-Mail: info@<br />
kreuznacherdiakonie.de | Internet: www.kreuznacherdiakonie.de<br />
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Liebe Leserinnen und Leser,<br />
mit dieser Ausgabe der „offenen tür” wenden wir uns zum letzten Mal mit dem Vorwort<br />
in dieser Zusammensetzung als Vorstand zu Wort. Der Theologe im Vorstand geht in<br />
den Ruhestand. Nach fast 25 Jahren, davon 24 Jahre im Vorstand der Stiftung kreuznacher<br />
diakonie, endet seine Dienstzeit zum Jahresende. Fast zwanzig Jahre sind wir<br />
gemeinsam Vorstand. Was wir fühlen, sind Wehmut und tiefe Dankbarkeit. Wehmut<br />
darüber, dass die gemeinsame Zeit kollegialer und höchst vertrauensvoller Zusammen-<br />
arbeit endet. Dankbarkeit dafür, dass wir in dieser langen Zeit der gemeinschaftlichen<br />
Verantwortung für die Stiftung kreuznacher diakonie nicht einen Tag hatten, an dem<br />
wir uneinig auseinandergegangen sind. Diese Umstände tragen im wesentlichen Teil<br />
dazu bei, dass wir nicht müde wurden, unseren Arbeitsplatz im Vorstand der Stiftung<br />
als den für uns schönsten überhaupt anzusehen.<br />
Der Platz reicht nicht aus, um zu beschreiben, welche Veränderungen wir in den 20<br />
Jahren von den Diakonie-Anstalten Bad Kreuznach hin zur Stiftung kreuznacher diakonie<br />
erlebt haben. Inhaltlich und strategisch konnten wir uns manchen Herausforderungen<br />
stellen und sie bewältigen. Nicht immer ist uns alles gelungen und einiges<br />
bleibt bis heute unvollkommen. Mut hat uns immer wieder gemacht, dass es in der<br />
kreuznacher diakonie auf allen Ebenen Menschen gibt, die unsere Ideen mit tragen<br />
und vor allem ihre eigenen Ideen mitbringen und mit Kraft und Wissen verfolgen,<br />
um die Angebote für Menschen in Krankheit, Behinderung, Wohnungslosigkeit und<br />
anderen Nöten ständig weiterzuentwickeln. Diakonie braucht diese Form <strong>des</strong> Fortschritts<br />
ebenso, wie sie Strukturen und Leitsätze braucht, um auch in Zukunft ganz<br />
bei den Menschen sein zu können, die unsere Angebote brauchen und annehmen.<br />
Der eine geht, der andere kommt. Nachfolger <strong>des</strong> Theologen im Vorstand wird Herr<br />
Pfarrer Wolfgang Baumann. Auch wenn sich der Vorstand ändert, wollen wir<br />
fortsetzen, die Rahmenbedingungen von Diakonie mit zu gestalten.<br />
Bitte richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nun auf die folgenden Seiten unseres Magazins:<br />
Wir brauchen Ihre Unterstützung bei den Hilfen für von Wohnungslosigkeit bedrohte<br />
Frauen, wir werden weiter dezentralisieren und unsere Angebote werden im<br />
Sinne einer Inklusion für alle ambulanter.<br />
Wir wünschen Ihnen eine besinnliche und ruhige Adventszeit, gesegnete<br />
Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2012.<br />
Pfr. Dietrich Humrich<br />
offene tür 4 / 2011<br />
www.kreuznacherdiakonie.de<br />
Dr. Frank Rippel<br />
Unser Titelbild zeigt …<br />
… eine Mutter mit ihrem Kind, die das <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong> der Wohnungslosenhilfe kreuznacher<br />
diakonie besucht. Die Einrichtung kümmert sich unter anderem um Frauen in Not und<br />
möchte ihr Angebot erweitern. Dazu startet jetzt eine <strong>Spendenaktion</strong>. Mehr dazu lesen Sie<br />
auf Seite 16.
Liebe Leserinnen und Leser, zum Jahresende<br />
2011 gehe ich in den Ruhestand.<br />
Fast 25 Jahre kreuznacher diakonie liegen<br />
dann hinter mir, 24 Jahre davon im Vorstand.<br />
Ich habe meinen Wechsel in die<br />
Stiftung kreuznacher diakonie im Jahre<br />
1987 niemals bereut. Das Gegenteil war<br />
der Fall. Die kreuznacher diakonie war ein<br />
Glücksfall für mich. Nicht nur, weil ich<br />
hier viele Freunde gewonnen habe. Vielmehr,<br />
weil ich zusammen mit meinem<br />
Vorstandskollegen Dr. Rippel sehr vieles<br />
bewegen und gestalten konnte. Glücksfall<br />
aber auch darum, weil ich erlebt habe,<br />
wie viele Potentiale die Mitarbeitenden<br />
haben und wie sie diese zum Wohle der<br />
Stiftung kreuznacher diakonie und ihrer<br />
Geschäftsbereiche engagiert eingebracht<br />
haben.<br />
In einer alten, jüdischen Geschichte wird<br />
vom Dienstende <strong>des</strong> Mose erzählt. Erst<br />
habe er sich gesträubt, mit der Tätigkeit<br />
aufzuhören. Er wolle das Volk Israel noch<br />
ins gelobte Land führen. Aber Gott habe<br />
zu ihm gesprochen: „Höre, mein Sohn, du<br />
hast dich schon genug gequält. Ich glaube,<br />
es wäre doch ganz gut, wenn du endlich<br />
ausruhtest.“<br />
Daraus können wir lernen. Auch in der<br />
kreuznacher diakonie gab es Führungsaufgaben<br />
mit Wüstenstrecken. Auch in<br />
der Diakonie gibt es immer wieder so<br />
etwas wie die Herausführung von den<br />
Fleischtöpfen Ägyptens. Eine solche Bewegung<br />
haben wir in der Stiftung kreuznacher<br />
diakonie oft machen müssen. Und<br />
das gelobte Land haben wir immer noch<br />
nicht erreicht. Der Wandel wird nämlich<br />
nicht aufhören. Ich entnehme daraus, das<br />
gelobte Land bleibt eine Vision, die un-<br />
Pfarrer Dietrich Humrich<br />
verabschiedet sich nach 24 Jahren<br />
in der Stiftung kreuznacher diakonie<br />
in den Ruhestand<br />
sere diakonische Wirklichkeit prägt, aber<br />
nicht mit ihr identisch ist. Was immer wir<br />
tun, unser Tun bleibt Bruchstück, unvollkommen.<br />
Ziele eröffnen sich immer neu.<br />
Ich muss die Illusion ablegen, ich könnte<br />
und müsste es selbst noch richten.<br />
In dem knappen Vierteljahrhundert, das<br />
ich überblicke, haben sich die sozial- und<br />
gesundheitspolitischen Welten und damit<br />
die Diakoniewelt radikal verändert.<br />
Was in den 1990er Jahren kaum für<br />
möglich gehalten wurde, ist der Stiftung<br />
kreuznacher diakonie gelungen. Sie hat<br />
die sozial- und gesundheitspolitischen<br />
Notwendigkeiten und Herausforderungen<br />
als notwendige Wirklichkeitsveränderung<br />
wahrgenommen. Sie hat auf allen<br />
Ebenen nach neuen gemeinsamen Visionen<br />
und Orientierungen gesucht und sie<br />
gefunden und in konkrete Handlungsschritte<br />
umgesetzt.<br />
Als ich kam, arbeiteten knapp 1.800<br />
Menschen hier. Heute sind es dreimal so<br />
viele. Die große Herausforderung der Zukunft<br />
heißt Personalgewinnung. Und die<br />
bange Frage lautet: „Bekommen wir genug<br />
qualifizierte Arbeitskräfte, um unsere<br />
Stellen zu besetzen?“ Daher gewinnen<br />
Maßnahmen der Personalentwicklungen,<br />
ob Gesundheitsförderung, Familienfreundlichkeit<br />
am Arbeitsplatz oder Lebensarbeitszeitmodelle,<br />
immer mehr an<br />
Bedeutung.<br />
Nun gehe ich mit großer Dankbarkeit<br />
� für die absolut harmonische Zusammenarbeit<br />
mit meinem Vorstandskollegen<br />
Dr. Frank Rippel über 20 Jahre<br />
hinweg,<br />
� für ungezählte höchst engagierte<br />
Mitarbeitende,<br />
� für einen Aufsichtsrat, der unsere<br />
Vorstandsarbeit mit großem Vertrauen<br />
beaufsichtigt und begleitet hat,<br />
� für Gemeinschaft, Freundschaft, brüderliche<br />
und schwesterliche Nähe<br />
durch Mitarbeitende, die Diakonische<br />
Gemeinschaft Paulinum und unser<br />
Mutterhaus,<br />
� für das große Vertrauen, mit dem die<br />
Politik in Rheinland-Pfalz unsere Arbeit<br />
unterstützt,<br />
� für das wohlwollende und wertschätzende<br />
Verhältnis unserer Rheinischen<br />
Kirche zur kreuznacher diakonie,<br />
� dafür, dass die Stiftung kreuznacher<br />
diakonie mir immer mehr gegeben<br />
hat, als ich ihr zu geben vermochte,<br />
� für die Tatsache, dass mit Pfr. Wolfgang<br />
Baumann ein Nachfolger gewählt<br />
wurde, von dem ich zutiefst<br />
überzeugt bin, dass er der kreuznacher<br />
diakonie als Vorstand sehr gut<br />
tun wird.<br />
Auch Ihnen, liebe Freunde und Gönner,<br />
die Sie uns in vielfältiger Weise unterstützen,<br />
bin ich zu großem Dank verpflichtet.<br />
Bleiben Sie der kreuznacher diakonie weiter<br />
treu. Der Bandleader der Musikgruppe<br />
BAP, Wolfgang Niedecken, hat auf die<br />
Frage, was seine letzten Worte sein sollten,<br />
gesagt: „Mor jonn, et wor so schöön.“<br />
Besser kann ich nicht ausdrücken, was<br />
nach 24 ¾ Jahren kreuznacher diakonie<br />
zu sagen ist.<br />
Seien Sie Gott befohlen!<br />
Ihr<br />
Pfr. Dietrich Humrich<br />
abschied<br />
3
titel Dezentralisierung / Ambulantisierung<br />
Dezentralisierung als wichtiges Mittel der Inklusion<br />
Leben mitten in der Gemeinschaft<br />
D<br />
er Mensch steht im Mittelpunkt der Arbeit der Stiftung kreuznacher diakonie. Doch was, wenn Menschen eben nicht<br />
im Mittelpunkt stehen, wenn sie abseits der Gemeinschaft leben? Dieses Problem betriff t viele, die Hilfen der<br />
Stiftung kreuznacher diakonie bekommen. Wohnungslose, Menschen in sozialen und fi nanziellen Notlagen oder Menschen<br />
mit Behinderungen stehen oft eher abseits der Gesellschaft.<br />
von Melanie Neumann Die Stiftung<br />
kreuznacher diakonie entwickelt immer<br />
mehr Projekte, durch die diese Menschen<br />
mehr Teilhabe in der Gesellschaft<br />
4 off ene tür 4 / 2011<br />
www.kreuznacherdiakonie.de<br />
erleben. Schon jetzt gibt es viele Angebote,<br />
die in der Lebenswelt und im<br />
Alltag der Betreuten stattfi nden, zum<br />
Beispiel bei der Kinder-, Jugend- und<br />
Familienhilfe. Gerade dort ist es besonders<br />
wichtig, das soziale Umfeld in die<br />
Arbeit mit einzubeziehen und den vertrauten<br />
Lebenskreis der Kinder und
Jugendlichen aufrechtzuerhalten. Auch<br />
wohnungslosen Menschen hilft ambulantes<br />
Wohnen und ambulante Betreuung<br />
dabei, sich wieder vollständig in<br />
die Gesellschaft zu integrieren. Bei der<br />
Arbeit mit Menschen mit Behinderungen<br />
spielen dezentrale und ambulante<br />
Unterstützungs- und Assistenzangebote<br />
eine wichtige Rolle. Denn ein zent-<br />
Mitten drin: Das Recht auf Teilhabe<br />
an der Gesellschaft ist der Motor für<br />
die Umstrukturierung in der Stiftung<br />
kreuznacher diakonie<br />
raler Punkt auf dem Weg zur Inklusion<br />
in die Gesellschaft ist das Leben und<br />
Wohnen mitten in der Gemeinschaft.<br />
Deshalb sollen die großen Einrichtungen<br />
kleineren und dezentralen Wohngemeinschaften<br />
weichen. Dieser Trend<br />
zur Umstrukturierung von Einrichtungen<br />
für Menschen mit Behinderungen<br />
wird durch die UN-Konvention über die<br />
Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />
gestützt. Doch Inklusion beinhaltet<br />
auch eine selbstbestimmte und gleichberechtigte<br />
Teilnahme und Einbeziehung<br />
in die Gesellschaft. Der Kerngedanke ist,<br />
dass alle Menschen, ob mit oder ohne<br />
Behinderung, von Anfang an mitten in<br />
die Gesellschaft gehören. Die Menschen<br />
werden bei ihrem selbstbestimmten Leben<br />
und ihrer unabhängigen Lebensführung<br />
unterstützt von gemeindenahen<br />
Dienstleistungen oder auch persönlichen<br />
Assistenzen. Dabei soll so viel<br />
Unabhängigkeit und Selbstbestimmung<br />
wie möglich und so viel Unterstützung<br />
und Hilfe wie nötig gewährleistet<br />
sein. Der spezifi sche Bedarf entscheidet<br />
über die angepassten Assistenz- und<br />
Wohnangebote. Die Behindertenhilfe<br />
der Stiftung kreuznacher diakonie hat<br />
schon bei der Zukunftskonferenz im<br />
Mai 2008 in Rheinland-Pfalz gemeinsam<br />
mit dem Sozialministerium einen<br />
Prozess gestartet, der zu mehr Selbstbestimmung,<br />
gesellschaftlicher Teilhabe<br />
und Gleichstellung von Menschen<br />
mit Behinderungen führen soll.<br />
Recht auf Teilhabe<br />
Um den Dezentralisierungsprozess<br />
voranzutreiben, haben die Heilpädagogischen<br />
Einrichtungen kreuznacher<br />
diakonie (HPE) ein Projektteam Dezentralisierung<br />
eingerichtet. Seit August<br />
2010 kümmern sich die fünf Mitarbeitenden<br />
<strong>des</strong> Teams ausschließlich um<br />
die Dezentralisierungsprojekte der HPE.<br />
Der Vorwurf, die Dezentralisierung werde<br />
aus Kostengründen vorangetrieben,<br />
treff e nicht zu, erklärt HPE- Ö ff e n t l i c h -<br />
keitsreferent Heiko Schmitt. Kosten<br />
zu sparen bedeutet der Dezentralisierungsprozess<br />
für die Stiftung kreuznacher<br />
diakonie nicht und kann <strong>des</strong>halb<br />
nicht der treibende Faktor hinter dem<br />
Zukunftsprozess sein. Denn, so Heiko<br />
Schmitt: „Die dezentrale Betreuung ist<br />
aufwändiger sicherzustellen und erfordert<br />
eine gewissenhafte Vorbereitung.<br />
Die Herausforderungen und Schwierigkeiten<br />
bei ambulanten und dezentralen<br />
Angeboten bedürfen eines höheren<br />
Personalaufwands, der höhere Kosten<br />
nach sich zieht. Zu jedem einzelnen<br />
Projekt wird ein umfassen<strong>des</strong> Konzept<br />
erstellt, das auch die Refi nanzierung<br />
der Kosten beinhaltet.“ Vielmehr ist<br />
also das Recht auf Teilhabe eines jeden<br />
Menschen der Motor für die Umstrukturierung<br />
in der Stiftung kreuznacher<br />
diakonie. Die Stiftung kreuznacher diakonie<br />
hat schon Einiges auf dem Weg<br />
zur Inklusion geleistet. Dennoch ist klar,<br />
dass der Zukunftsprozess, der die Teilhabe<br />
<strong>des</strong> Einzelnen fördert, ein langer<br />
und sicher nicht immer einfacher Weg<br />
ist. Doch das Leitbild der Stiftung kreuznacher<br />
diakonie verspricht ja: nicht aufhören<br />
anzufangen. Und genauso wenig<br />
hört die kreuznacher diakonie auf, weiter<br />
daran zu arbeiten, so vielen Menschen<br />
wie möglich ein inklusives Leben zu<br />
ermöglichen.<br />
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6<br />
titel Dezentralisierung / Ambulantisierung<br />
P<br />
(hs) „Der Zukunftsprozess, in dem sich<br />
die Heilpädagogischen Einrichtungen<br />
kreuznacher diakonie befi nden, ist sehr<br />
umfangreich“, erklärt Diakon Oliver Schardt,<br />
der Leiter <strong>des</strong> Projektteams. „Der Prozess<br />
deckt alle Bereiche ab, etwa die Einrichtung<br />
komplementärer therapeutischer<br />
und medizinischer Dienste oder auch der<br />
ambulanten Assistenzdienste. Die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner sollen in der Dezentrale<br />
auf nichts verzichten, was die Zentrale<br />
bieten kann.“ Das D-Team kümmert<br />
sich nicht nur darum, wer aus einer größeren<br />
Einrichtung in die Dezentrale umziehen<br />
möchte, sondern auch um die Umzugsvorbereitung<br />
und –begleitung. Zum<br />
hohen Organisationsaufwand vor Ort<br />
kommen Aufbau und Anpassung von<br />
Ablaufstrukturen innerhalb der HPE. „Um<br />
all dies gewährleisten zu können, arbeiten<br />
wir mit einem multiprofessionellen Team“,<br />
sagt Schardt. Neben ihm als Projektleitung<br />
gehören eine Sozialpädagogin, eine<br />
Betriebswirtin und eine Sekretärin zum<br />
Team, das im Juli 2010 seine Arbeit aufnahm<br />
und vollständig durch die „Aktion<br />
Mensch” fi nanziert wird. Die Laufzeit der<br />
Finanzierung beträgt fünf Jahre. Das erste<br />
Dezentralisierungsprojekt, das das Team<br />
von Beginn an umsetzte, war der Umzug<br />
von 24 Menschen mit Behinderungen von<br />
der Asbacher Hütte nach Rhaunen, mitten<br />
in die Gemeinde. „Wir haben bei diesem<br />
erfolgreichen Projekt wichtige Erfahrun-<br />
off ene tür 4 / 2011<br />
www.kreuznacherdiakonie.de<br />
Das „D-Team“ präsentiert sich (v.l.): Dipl.-Kauffrau Anja<br />
Hof, Dipl.-Sozialpädagogin Anna Staß, Bürokauffrau<br />
Nicole Hönes und Projektteamleiter Oliver Schardt<br />
Heilpädagogische Einrichtungen sind mitten im Zukunftsprozess<br />
„D-Team“ kümmert sich um Dezentralisierungsprojekte<br />
rojektteam Dezentralisierung: Das hört sich ein bisschen nach „schneller Eingreiftruppe“ an. Die intern auch<br />
„D-Team“ genannte Abteilung der Heilpädagogischen Einrichtungen kreuznacher diakonie (HPE) hat weniger mit Notfällen<br />
als vielmehr mit detaillierter Planung zu tun.<br />
gen gesammelt, von denen wir bei den<br />
nächsten Aufgaben profi tieren werden“,<br />
sagt Oliver Schardt.<br />
Die aktuellen<br />
Dezentralisierungsprojekte<br />
In Birkenfeld wird für 24 Menschen<br />
mit Behinderungen ein Wohnangebot<br />
entstehen. Parallel dazu<br />
läuft ein ähnliches Projekt in Bad<br />
Kreuznach – an beiden Standorten<br />
wird neu gebaut. Ebenso in Mainz-<br />
Gonsenheim, allerdings wird dort<br />
ein Konzept zum generationenübergreifenden<br />
Wohnen umgesetzt.
Neue Mädchen-WG in Meisenheim<br />
Vom Kistenschleppen bis Geschirraussuchen<br />
A<br />
bseits der „großen“ Dezentralisierungsprojekte innerhalb der Heilpädagogischen Einrichtungen kreuznacher diakonie (HPE)<br />
gibt es auch die kleinen Veränderungen. Wenn man genauer hinschaut, entdeckt man spannende Geschichten. Wie die<br />
von Jasmin, Janine, Erika und Danny: Vier junge Frauen gründen mit Unterstützung ihre erste eigene WG mitten in Meisenheim.<br />
(hs) „Ich will die Wohnung mit Badewanne!“,<br />
rief Jasmin bei der ersten Besichtigung<br />
<strong>des</strong> historischen Hauses in<br />
der Meisenheimer Altstadt. Die Besichtigung<br />
war auch gleichzeitig der erste<br />
Termin zum gegenseitigen Kennenlernen<br />
der vier jungen Damen. „Die Zimmerauswahl<br />
ging flott voran“, erzählt Diakonin<br />
Ina Reiß. Gemeinsam mit Kollegin Andrea<br />
Schuck betreut sie die Mädchen-<br />
WG. Nach einer kurzen Planungsphase<br />
wurde ein ehrgeiziger Zeitplan in Angriff<br />
genommen. „Alle mussten mit anpacken:<br />
Möbel kaufen, Geschirr aussuchen,<br />
Schränke aufbauen. Da gibt es auch jetzt<br />
noch einiges zu tun. Zu Beginn zogen wir<br />
eigentlich in eine Baustelle ein.“ Eltern,<br />
Freunde und Bekannte halfen beim Umzug<br />
und Möbelaufbau.<br />
Leiter Wohnen Uwe Becker ist zuständig<br />
für dieses ambulante Wohnangebot<br />
für junge Menschen mit Behinderungen:<br />
„Seit Februar verfolgen wir das Projekt.<br />
Außerdem wurde eine ähnliche WG im<br />
Nachtigallenweg in Meisenheim gegründet.“<br />
Becker betont, dass es sich bei<br />
dieser ambulanten WG um eine Neuheit<br />
handelt: „Wir können eine durchgängige<br />
Betreuungsstruktur gewährleisten, es ist<br />
immer jemand da.“ Die Finanzierung: Jeder<br />
Bewohnerin steht eine unterschiedliche<br />
Anzahl von „Betreuungsstunden“<br />
zur Verfügung. Zusammengenommen<br />
stellen diese Stunden die umfassende<br />
Betreuung sicher. Doch vor allem ist es<br />
das Gemeinschaftsgefühl mit den anderen<br />
Bewohnerinnen, das für die Mädels<br />
zählt: „Ich bin nicht allein und habe immer<br />
jemanden zum Reden“, sagt Janine.<br />
„Und das Einrichten hat viel Spaß gemacht.“<br />
Auf diese Weise würden Sozialkompetenzen<br />
entwickelt, ergänzt Ina Reiß. „Sie<br />
lernen voneinander, und das erleichtert<br />
vieles.“ Seit Oktober wohnen die vier<br />
Mädchen zusammen im frisch renovierten<br />
Haus. Auf der „Fehlliste“ stehen<br />
unter anderem noch ein Trockner, ein TV-<br />
Schrank, eine Couch und ein Tisch. „Wir<br />
haben hier keine Einrichtung mit Vollversorgung<br />
wie etwa das Bodelschwingh<br />
Zentrum“, erklärt Reiß. „Es handelt sich<br />
um ein ganz normales Wohnhaus, das<br />
von den Frauen selbst angemietet wurde.“<br />
Sicher habe es schon mal ein bisschen<br />
„Stress“ gegeben, wenn es abends<br />
in einem Zimmer lauter war als sonst.<br />
„Aber dafür gibt es hier ein gemeinsam<br />
erstelltes Regelwerk, an das sich alle zu<br />
halten haben.“<br />
Donnerstags ist WG-Tag. „Da treffen wir<br />
uns nach der Arbeit und unternehmen<br />
etwas zusammen“, sagt Jasmin. „Mir fehlt<br />
noch ein TV- und ein Internetanschluss“,<br />
berichtet Danny. „Aber DVD-Player und<br />
Playstation funktionieren schon mal!“<br />
Auch das Kistenschleppen gehört zum Umzug. Die vier jungen Frauen (v.l.) Erika, Jasmin, Danny und Janine freuen sich auf ihre erste eigene Wohnung<br />
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8<br />
titel Dezentralisierung / Ambulantisierung<br />
Mehr ambulante Strukturen durch „Wohnen Aktiv“<br />
„Es tut gut, selbstständiger zu sein“<br />
E<br />
ine Brücke auf dem Weg in die Selbstständigkeit: Das Konzept „Wohnen Aktiv” <strong>des</strong> Rehabilitationszentrums Bethesda<br />
kreuznacher diakonie bietet die Möglichkeit, das Alleine-Wohnen einzubinden.<br />
(nw) Manuela Czarnojohn mag Hunde.<br />
Das zeigt ein Blick in ihr Appartement.<br />
Ob Pudel, Schäferhund oder Berner<br />
Senne – hier ist von jeder Rasse einer<br />
vertreten. Nicht als lebendiges Haustier<br />
zwar, aber im Setzkasten oder als Kuscheltier.<br />
Seit Juni wohnt die 47-Jährige<br />
im sanierten Haus Alt Bethesda <strong>des</strong><br />
Rehabilitationszentrums Bethesda<br />
kreuznacher diakonie und fühlt sich<br />
richtig wohl. „Ich habe schon vor den<br />
Bauarbeiten hier gelebt. Jetzt ist es viel<br />
wohnlicher und gemütlicher. Ich konnte<br />
mein Zimmer selbst gestalten, genauso<br />
wie ich es wollte. Deshalb sieht auch<br />
je<strong>des</strong> Appartement hier anders aus“, erzählt<br />
sie.<br />
Zusammen mit sechs anderen Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern nutzt Manuela<br />
Czarnojohn das neue Angebot „Wohnen<br />
Aktiv“. „Dabei geht es darum, dass Menschen<br />
mit Behinderungen noch selbstbestimmter<br />
und selbstständiger leben<br />
können“, erklärt Volker Krebs. „Ziel ist<br />
unter anderem, zu üben, wie es ist, alleine<br />
zu wohnen.“ Der gelernte Erzieher<br />
arbeitet in Alt Bethesda als einer von<br />
zwei Reha-Scouts (siehe Infokasten) und<br />
kümmert sich um die Koordination bestimmter<br />
Dienstleitungen, die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner in Anspruch<br />
nehmen möchten.Was genau ist der<br />
Unterschied zwischen „Wohnen Aktiv“<br />
und üblichen Wohngruppen? „Auf den<br />
Wohngruppen sind rund um die Uhr<br />
Betreuer vor Ort. Bei ‚Wohnen Aktiv’<br />
ist das nicht der Fall. Hier gibt es eine<br />
Nachtwache, ansonsten steht das Assistenzteam<br />
zur Verfügung. Es geht also<br />
weg von der klassischen stationären<br />
Arbeit. Es gibt immer mehr ambulante<br />
Bausteine“, informiert Krebs. Das Assistenzteam<br />
besteht aus 13 Mitarbeitenden<br />
– ausgebildete Gesundheits- und Kranken-pfleger/-innen,<br />
Erzieher/-innen und<br />
Heilerziehungspfleger/-innen. Die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner haben die<br />
Möglichkeit, Angebote <strong>des</strong> Teams zu<br />
buchen. Darunter fallen regelmäßige<br />
Leistungen, wie die Grundpflege oder<br />
die Hilfe beim Essen. Aber auch, wenn<br />
jemand zu einem Fußballspiel möchte<br />
oder Unterstützung beim Einkaufen<br />
braucht, helfen die Mitarbeitenden. „So<br />
kann sich jeder genau das rauspicken,<br />
was er braucht. Ich frage einmal in der<br />
Woche nach, was benötigt wird. Diese<br />
Infos gebe ich an die Leiterin <strong>des</strong> Assistenzteams<br />
weiter. Sie erarbeitet daraus<br />
dann einen Plan“, erklärt Volker Krebs.<br />
Neben den geplanten Terminen ist das<br />
Assistenzteam für Bewohner/-innen immer<br />
zwischen 6 und 24 Uhr unter einer<br />
speziellen Telefonnummer erreichbar.<br />
Schließlich kann es auch mal sein, dass<br />
jemand ganz ad hoc Hilfe braucht.<br />
Bekommt Manuela Czarnojohn beispielsweise<br />
unerwartet Schmerzen,<br />
kann sie das Assistenzteam anrufen.<br />
„Dann kommt jemand und hilft mir.<br />
Ich probiere aber immer erst, allein<br />
zurecht zukommen.“<br />
Zu den sieben „Wohnen Aktiv“-Plätzen<br />
in Alt Bethesda kommen acht im Haus<br />
Paulinum hinzu. Das Angebot wird gut<br />
angenommen. Nachdem Manuela Czarnojohn<br />
von der Arbeit in den Diakonie<br />
Werkstätten nach Hause kommt, kocht<br />
sie sich hin und wieder etwas. Sie teilt<br />
sich mit zwei weiteren Bewohnern eine<br />
Küche. „Auf der Wohngruppe gab es<br />
immer eine Gemeinschaftsküche. Hier<br />
kann ich mich nun viel selbstständiger<br />
bewegen und viel mehr tun und lassen,<br />
was ich will. Das tut gut.“ Vielleicht wird<br />
Frau Czarnojohn in absehbarer Zeit in<br />
offene tür 4 / 2011<br />
www.kreuznacherdiakonie.de<br />
eine eigene Wohnung ziehen. Auch dann<br />
wird der Kontakt zu den Mitarbeitenden<br />
nicht ganz abreißen. „Wir haben auch<br />
das Angebot ‚Wohnen Aktiv extern’“,<br />
sagt Krebs. Hierfür gibt es ein spezielles<br />
Assistenzteam.<br />
Die Mitarbeitenden kommen zu den<br />
Menschen mit Behinderungen in die<br />
Wohnung und bieten ihnen beispielsweise<br />
Hilfe bei der Hausarbeit an, trainieren<br />
gemeinsam die Selbstständigkeit<br />
oder begleiten sie zu Ärzten. „Wir sind<br />
also nicht nur auf dem Gelände der<br />
kreuznacher diakonie tätig. Wir arbeiten<br />
zunehmend dezentral und ambulant“,<br />
erklärt Volker Krebs.<br />
Das Konzept „Wohnen Aktiv“<br />
Die Wohnform möchte den Menschen<br />
mit Behinderungen in einer stationären<br />
Einrichtung mehr Verantwortung geben<br />
und helfen, die persönlichen Alltagskompetenzen<br />
zu fördern und zu stärken.<br />
Pflege- und Betreuungsleistungen werden<br />
von einem Assistenzteam erbracht.<br />
Die Grundlage bildet ein Leistungskatalog,<br />
den die betreffende Person mithilfe<br />
ihres Reha-Scouts erarbeitet hat.<br />
Berücksichtigt werden können Art und<br />
Zeitpunkt der Dienstleistung und sogar<br />
Vorlieben für bestimmte Assistenten<br />
und Assistentinnen.<br />
Die gesamte Entwicklung legt Wert auf<br />
Erhalt und Erweiterung von Selbstbestimmungsmöglichkeiten<br />
im Bezug<br />
auf Freizeitgestaltung, Gestaltung <strong>des</strong><br />
Wohnraums, Auswahl und Zubereitung<br />
der Mahlzeiten, Regeln und Strukturen.<br />
Momentan ist „Wohnen Aktiv“ als Projekt<br />
auf zwei Jahre angelegt. Danach<br />
steht die Entscheidung an, ob es von einem<br />
Projekt in ein langfristiges Angebot<br />
übergeht.
Volker Krebs ist in<br />
Alt Bethesda als<br />
Reha-Scout tätig<br />
Was macht ein Reha-Scout?<br />
Manuela Czarnojohn<br />
fühlt sich in ihrem selbst<br />
eingerichteten Appartement<br />
im wahrsten Sinne<br />
<strong>des</strong> Wortes pudelwohl<br />
Die zentrale Funktion <strong>des</strong> Reha-Scout besteht darin, den Kunden/-innen in koordinierter Weise<br />
Dienstleistungen zu ermöglichen, die zur Erfüllung der Leistungspfeiler Wohnen (barrierefreies<br />
Wohnumfeld), Serviceleistungen (zur Bewältigung <strong>des</strong> Lebensvollzugs) und Rehabilitation (nachhaltige<br />
Reha) beitragen. Der Reha-Scout eröffnet dem/der Klienten/-in die erforderlichen Versorgungsleistungen.<br />
Er ebnet quasi den Weg durch die Angebotslandschaft und vertritt vor den<br />
Entscheidungsträgern die Kundeninteressen. Der Reha-Scout tritt als Interessenvertreter, Fürsprecher<br />
und Vermittler auf. Das Erbringen von Dienstleistungen geschieht immer kundenorientiert.<br />
9
titel Dezentralisierung / Ambulantisierung<br />
Dezentralisierung auch in Diakonie Werkstätten ein großes Thema<br />
Wohnen und Arbeiten im Fokus<br />
D<br />
ie freie Wahl eines Werkstattplatzes unabhängig vom Wohnort wünschen sich die Werkstattbeschäftigten. Welche<br />
Fragen müssen geklärt werden, wenn aufgrund einer dezentralen Wohnmöglichkeit ein anderer Arbeitsplatz benötigt wird?<br />
(su) Was bestimmt, wo man künftig<br />
wohnt? Die Nähe zu Verwandten und<br />
Freunden? Die Stadt oder das Dorf, dem<br />
man sich verbunden fühlt? Die Attraktivität<br />
<strong>des</strong> Wohnraums? Oder ist es die<br />
Frage: Wo kann ich arbeiten und meinen<br />
Lebensunterhalt bestreiten? Gibt es dort<br />
einen erreichbaren und meiner Qualifikation<br />
entsprechenden Arbeitsplatz? In<br />
unserer „normalen“ Gesellschaft ist die<br />
Antwort meist klar: Ich lebe in der Regel<br />
dort, wo ich arbeiten kann. Auch im<br />
Dezentralisierungsprozess der Wohneinrichtungen<br />
für Menschen mit Behinderungen<br />
gewinnt diese Frage an Bedeutung.<br />
Die Zeiten, in denen Werkstätten<br />
primär als den „regionalen Versorgungsanspruch“<br />
sicherstellende Einrichtungen<br />
wahrgenommen werden, sind vorbei. Im<br />
Rahmen der Dezentralisierung wird in<br />
den Diakonie Werkstätten kreuznacher<br />
diakonie (DW) an Checklisten zur Teilhabe<br />
an Arbeit gefeilt. Der sehr rege Gesamt-Werkstattrat,Selbstvertretungsorgan<br />
der Beschäftigten, hat seine Position<br />
10 offene tür 4 / 2011<br />
www.kreuznacherdiakonie.de<br />
hierzu deutlich gemacht: „Die freie Wahl<br />
eines Werkstattplatzes sollte Grundvoraussetzung<br />
sein und unabhängig vom<br />
Wohnort. Dies muss von politischer Seite<br />
ermöglicht werden“.<br />
Bei der Wahl <strong>des</strong> Werkstattplatzes sind<br />
die gleichen Fragen entscheidend wie bei<br />
jedem Arbeitnehmer: Was bedeutet eine<br />
längere Anfahrt zur Arbeitsstelle und<br />
wie wird diese Anfahrt finanziert? Gibt<br />
es Einbußen beim Entgelt? Muss man bei<br />
einem Umzug in eine andere Werkstatt<br />
wechseln – und falls ja: Was heißt das für<br />
die persönliche Karriere? Einige Beschäftigte<br />
haben sich im Laufe ihres Berufslebens<br />
durch zusätzliche Qualifikation eine<br />
besondere Stellung erarbeitet, sie arbeiten<br />
in der Endkontrolle oder übernehmen<br />
höherwertige Tätigkeiten im Bereich Lager<br />
und Logistik. Manche haben durch<br />
Orientierungs- und Qualifizierungspraktika<br />
Aussicht auf einen ausgelagerten<br />
Arbeitsplatz in einem Betrieb <strong>des</strong> allgemeinen<br />
Arbeitsmarktes. Würde eine<br />
andere Werkstatt den Wunsch nach einem<br />
solchen Arbeitsplatz unterstützen?<br />
Martina Pohl, Leiterin der Abteilung Pädagogik<br />
der DW, fordert die Einrichtung<br />
einer unabhängigen Beratungsstelle.<br />
Hier könnten alle Fragen gemeinsam mit<br />
denen, die einen Umzug in die „Dezentrale“<br />
erwägen, beleuchtet werden. Dass<br />
Menschen mit Behinderungen Unterstützung<br />
von einer Stelle bekommen,<br />
die sich ausschließlich um ihren Blickwinkel<br />
kümmert, ist in ihren Augen sehr<br />
wichtig. Damit wird vermieden, dass sie<br />
zwischen den Interessen der Einrichtungen<br />
(Wohneinrichtung, Werkstatt), der<br />
Leistungsträger und der Politik zerrieben<br />
werden. Denn auch die begleitende<br />
Rehabilitationsdienstleistung ist ein entscheidender<br />
Aspekt.<br />
„Für viele Menschen in den Diakonie<br />
Werkstätten war die Aufnahme bisher<br />
nur möglich, weil Wohnen und Arbeiten<br />
in unmittelbarer Nähe liegen“, schildert<br />
Pohl. In enger Zusammenarbeit konnte<br />
auf individuelle Bedarfe reagiert werden<br />
– eine unabdingbare Voraussetzung<br />
dafür, in der Werkstatt zu bestehen. DW<br />
und Integrationsbetriebe punkten mit<br />
ihrer hohen Integrations- und Rehabilitations-Kompetenz.<br />
Durch einen überdurchschnittlich<br />
hohen Anteil an Menschen<br />
mit sehr hohem Assistenzbedarf<br />
und spezifischen Anforderungen an die<br />
Rahmenbedingungen der Werkstatt haben<br />
sie sich ein Alleinstellungsmerkmal<br />
in Rheinland-Pfalz erworben.<br />
Der Dezentralisierungs-<br />
prozess in der Behindertenhilfe<br />
wirft neue Fragen auf
Trotz Schuldenbremse Dezentralisierungsprozess weiterführen<br />
„Ambulant muss nicht<br />
teurer sein als stationär”<br />
S<br />
(nw) Frau Dreyer, wie schätzen Sie den<br />
Prozessverlauf der Dezentralisierung in<br />
der Stiftung kreuznacher diakonie und<br />
auf Lan<strong>des</strong>ebene generell ein?<br />
Ich sehe die aktuellen Entwicklungen<br />
im Dezentralisierungsprozess sowohl der<br />
kreuznacher diakonie als auch in den<br />
anderen Regionen überwiegend positiv.<br />
Mittlerweile gibt es überall gute Beispiele<br />
dafür, dass es uns gemeinsam und unter<br />
Beteiligung vor allem der Menschen<br />
mit Behinderung und ihrer Angehörigen<br />
gelungen ist, Entwicklungen einzuleiten<br />
und Diskussionen über das zukünftige<br />
Leistungsangebot für Menschen mit Behinderung<br />
anzustoßen. Dabei spielt für<br />
uns das Selbstbestimmungsrecht und<br />
das angemessene Wunsch- und Wahlrecht<br />
der betroffenen Menschen eine<br />
wichtige Rolle.<br />
Sind Sie mit dem Gesamtverlauf zufrieden?<br />
Welche Veränderungsbedarfe sehen<br />
Sie?<br />
Ich bin mit dem bisherigen Stand<br />
sehr zufrieden. Allerdings muss es uns<br />
zukünftig gemeinsam noch mehr gelingen,<br />
bedarfsgerechte ambulante Angebotsstrukturen<br />
zu schaffen.<br />
Die Dezentralisierung von Einrichtungen<br />
hin zu kleineren Wohneinheiten ist immer<br />
mit Mehrkosten verbunden, zum Beispiel<br />
durch Nachtwachen. Wie kann dies angesichts<br />
der Haushaltskonsolidierung<br />
finanziert werden?<br />
Es ist richtig, dass wir in Zukunft<br />
noch stärker die fiskalischen Auswirkun-<br />
Sozialministerin <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />
Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer,<br />
im offene tür-Interview<br />
ie hat den Zukunftsprozess der Behindertenhilfe kreuznacher diakonie seit der<br />
Zukunftskonferenz 2008 von Anfang an begleitet: Sozialministerin Malu Dreyer.<br />
Im Interview mit der offenen tür blickt die Ministerin auf die bisherigen Erfolge zurück<br />
und nimmt zu den drängenden Fragen der Finanzierung aus ihrer Sicht Stellung.<br />
gen im Blick haben müssen. Die pauschale<br />
Aussage, wonach kleinere Wohn-<br />
einheiten immer teurer sind, kann aus<br />
meiner Sicht so nicht stehen bleiben.<br />
Durch kluge und innovative am örtlichen<br />
Bedarf orientierte Angebote können wir<br />
ohne Qualitätsverluste die Folgekosten<br />
begrenzen und dem Wunsch der Menschen<br />
mit Behinderungen gerecht werden.<br />
An verschiedenen Orten <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />
haben wir bereits entsprechende bewährte<br />
Angebote.<br />
Das Land Rheinland-Pfalz versucht, den<br />
Grundsatz ambulant vor stationär konsequent<br />
umzusetzen. Welche Möglichkeiten<br />
der Steuerung verbleiben beim Land,<br />
da ambulante Leistungen ja durch die<br />
Kommunen verantwortet werden?<br />
Mein Ziel ist es, Fach- und Finanzverantwortung<br />
in eine Hand zu geben.<br />
Dabei kann nach meiner Meinung im<br />
Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge<br />
die Verantwortlichkeit nur bei den<br />
Kommunen liegen. Sie wissen am besten,<br />
welcher Bedarf besteht und welche<br />
Lösungen realisierbar sind. Allerdings ist<br />
es auch wichtig, dass das Land seine behindertenpolitischen<br />
Ziele und wichtige<br />
Qualitätseckpunkte in diesen Prozess<br />
einbringen kann. Deswegen werden wir<br />
voraussichtlich ab Frühjahr nächsten<br />
Jahres mit verschiedenen Kommunen<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> diese Möglichkeiten in Modellprojekten<br />
erproben.<br />
Ist der ideelle Wunsch deckungsgleich<br />
mit den finanziellen Möglichkeiten, auch<br />
dann, wenn ambulante Assistenz Menschen<br />
mit hohem Unterstützungsbedarf<br />
zur Verfügung stehen soll?<br />
Es gibt Studien, die belegen, dass<br />
ambulante Leistungen insgesamt nicht<br />
teurer sind. Mir ist aber auch klar, dass<br />
es im Einzelnen Fallkonstellationen gibt,<br />
in denen die ambulante Versorgung teurer<br />
wird. Es ist wichtig, die Hilfen und<br />
die Ausgaben dafür ganzheitlich zu betrachten.<br />
Der Projektantrag der Behindertenhilfe<br />
der Stiftung kreuznacher diakonie sieht<br />
neben der Dezentralisierung auch die<br />
Sicherstellung komplementärer Dienste<br />
und der ambulanten Assistenz von Menschen<br />
mit Behinderung in der Fläche vor.<br />
Tragen Sie auch weiterhin diese Projekte<br />
mit und wie unterstützt Ihr Ministerium<br />
diese Anliegen?<br />
Ich unterstützte beide Anliegen.<br />
„Mitten drin – von Anfang an” so lautet<br />
unser Motto in der Politik für behinderte<br />
Menschen. Wir müssen <strong>des</strong>halb immer<br />
schauen, ob durch die Platzierung der<br />
neuen Angebote gewährleistet ist, dass<br />
der Mensch auch die flankierenden Angebote<br />
ortsnah erhält. Sollten dann bestimmte<br />
Angebote in der Region fehlen,<br />
ist gemeinsam zu entscheiden, welche<br />
Angebote durch wen gewährleistet werden.<br />
Das gilt auch für die ambulante Assistenz:<br />
Die Angebote müssen zum Menschen<br />
kommen und nicht umgekehrt.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
11
12<br />
titel Dezentralisierung / Ambulantisierung<br />
Ambulantes Angebot: Der Mobile Rehabilitationsdienst<br />
Reha in den eigenen vier Wänden<br />
T<br />
rotz schwerwiegender Erkrankungen und Einschränkungen der Mobilität: Für die meisten Patienten/-innen ist<br />
das Leben zu Hause das wichtigste. Der mobile Rehabilitationsdienst hilft, geeignete Lösungen zu finden.<br />
(nw) „Ohne den Mobilen Rehadienst<br />
wäre ich aufgeschmissen und schon<br />
längst im Pflegeheim.” Detlef Jagow, ein<br />
sehr unternehmungslustiger Mann, ist<br />
73 Jahre alt und bekam vor zwei Jahren<br />
die Diagnose ALS. ALS heißt Amyotrophe<br />
Lateral-Sklerose. Dahinter verbirgt sich<br />
eine neurologische Erkrankung, die mit<br />
einer zunehmenden Muskelschwäche<br />
einhergeht und zum Tod führt. „Alle sagten,<br />
ich könnte nicht mehr zu Hause blei-<br />
ben, aber ich möchte nicht von hier weg“,<br />
sagt der Bad <strong>Kreuznacher</strong>. Da hörte er<br />
vom Mobilen Rehabilitationsdienst (MOB)<br />
<strong>des</strong> Rehabilitationszentrums kreuznacher<br />
diakonie. 15 Mitarbeitende aus den Bereichen<br />
Physio-, Ergotherapie, Logopädie,<br />
Rehapflege, Sozial- und Wohnraumberatung<br />
sowie Medizin bieten Patientinnen<br />
und Patienten im Umkreis von 25 Kilometern<br />
um Bad Kreuznach beispielsweise<br />
nach einem Schlaganfall, einer orthopädi-<br />
offene tür 4 / 2011<br />
www.kreuznacherdiakonie.de<br />
schen Operation, etwa nach einem Oberschenkelhalsbruch,<br />
oder einer schwerwiegenden<br />
neurologischen Erkrankung<br />
eine komplette Rehamaßnahme zu Hause.<br />
Im Mittelpunkt stehen Behandlung,<br />
Anleitung der Angehörigen, Hilfsmittelversorgung<br />
und Wohnraumanpassung.<br />
Ziel ist es immer, dass der/die Betroffene<br />
trotz der Erkrankung zu Hause bleiben<br />
kann und wieder eine größtmögliche Eigenmobilität<br />
und Teilhabe erreicht.
Detlef Jagow trinkt mit seiner Schwester Brigitte Stell einen Kaffee in seiner Laube. Ohne die Veränderungen,<br />
die die Mitarbeitenden <strong>des</strong> Mobilen Rehadienstes auf den Weg gebracht haben, wäre das so nicht möglich<br />
„Bei Herrn Jagow darf Rehabilitation nicht<br />
im engen Sinne der Wiederherstellung<br />
von Fähigkeiten verstanden werden“, erklärt<br />
Sozial- und Wohnraumberaterin<br />
Diakonin Heike Gatzke. „Wir wissen, dass<br />
seine Erkrankung nicht heilbar ist. Hier ist<br />
das Ziel vielmehr, dass er zu Hause bleiben<br />
kann und trotz ALS eine Teilhabe am normalen<br />
Leben möglich ist.“<br />
Mehr Lebensqualität erreichen<br />
Nachdem sich die Mitarbeitenden ein<br />
Bild der Situation gemacht hatten, war<br />
direkt klar: Detlef Jagow braucht einen<br />
anderen Rollstuhl, einen Rollstuhl, in dem<br />
er adäquat sitzen kann. Allein dies ver-<br />
half ihm zu mehr Lebensqualität. Durch<br />
Ergo-, Physiotherapie und Rehapflege<br />
lernten er und seine Frau, gewisse Techniken<br />
und Hilfsmittel zu nutzen, die ihnen<br />
beiden das Leben und den Pflegealltag<br />
erleichtern. Ein weiterer zentraler Punkt<br />
war der Umbau <strong>des</strong> Hauses. „Für Herrn<br />
Jagow steht nun ein Pflegebett im Wohnzimmer.<br />
Aus der Abstellkammer ist ein<br />
behindertengerechtes Bad geworden“, erzählt<br />
Heike Gatzke. Vorher befanden sich<br />
Schlaf- und Badezimmer im ersten Stock,<br />
nur erreichbar über eine Wendeltreppe.<br />
„Das wollte Herr Jagow zunächst nicht<br />
aufgeben. Nach intensiven Gesprächen,<br />
auch mit seiner Frau, sind wir zur jetzigen<br />
Lösung gekommen, mit der alle zufrieden<br />
sind.“ Anfang der 1990er Jahre startete<br />
der Mobile Rehadienst als Modellprojekt.<br />
1996 ging das Angebot in Bad Kreuznach<br />
in die Regelfinanzierung durch die Krankenkassen<br />
über. Maßgeblich beteiligt daran<br />
war Dr. Matthias Schmidt-Ohlemann,<br />
Arzt in der RZB-Geschäftsführung. Er hat<br />
die Idee eines Mobilen Rehadienstes stark<br />
mitentwickelt und ist noch heute der Vorsitzende<br />
der Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft<br />
Mobile Rehabilitation. Seit vier Jahren ist<br />
gesetzlich geregelt, dass die MOB-Mitarbeitenden<br />
auch Patientinnen und Patienten<br />
in stationären Einrichtungen, wie<br />
Seniorenheimen behandeln dürfen. Vorher<br />
arbeiteten sie nur in Privathaushalten.<br />
„Dies trägt zur Inklusion der betroffenen<br />
Menschen bei, die vielleicht vorher nur<br />
im Bett liegen konnten und durch unsere<br />
Hilfe wieder am Leben teilhaben können“,<br />
erklärt Gatzke. „Es kommt sogar immer<br />
wieder vor, dass Patienten nach der Behandlung<br />
aus dem Heim wieder nach<br />
Hause konnten.“ Rund 180 Patientinnen<br />
und Patienten nehmen die Angebote<br />
<strong>des</strong> MOBs jährlich in Anspruch. Jede/-r<br />
von ihnen erhält in der Regel 35 von der<br />
Krankenkasse genehmigte Behandlungseinheiten.<br />
Die Alterspanne ist groß: „Unser<br />
jüngster Patient war ein Jahr alt, der<br />
älteste 99“, informiert Gatzke.<br />
Im Schnitt begleiten die Mitarbeitenden<br />
<strong>des</strong> MOBs die Betroffenen zwischen sechs<br />
und acht Wochen. Manche Erkrankungen<br />
sind allerdings so schwerwiegend und rasant<br />
im Verlauf, dass eine einmalige Rehamaßnahme<br />
nicht ausreichend ist und<br />
erneut Mobile Reha beantragt werden<br />
muss, wie bei Herrn Detlef Jagow mit<br />
seiner ALS, der sich immer wieder freut,<br />
wenn die Mitarbeitenden vorbeikommen.<br />
„Alle haben gesagt, bei mir kann man eh<br />
nichts machen. Mit dem Mobilen Reha-<br />
dienst hatte ich zum ersten Mal Ansprechpartner,<br />
die dem widersprochen<br />
haben. Und sie haben nicht zu viel versprochen.<br />
Ohne diese Menschen ginge es<br />
mir jetzt viel schlechter.“<br />
13
14<br />
titel Dezentralisierung / Ambulantisierung<br />
Systemische Arbeit in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />
Die Perlen im Familienalltag suchen<br />
M<br />
it der sozialpädagogischen Familienhilfe unterstützt das Team „Ambulante Erziehungshilfen" in Niederwörresbach<br />
Familien, die in schwierigen Lebenslagen oder Krisen Hilfe benötigen.<br />
(sh) Das Leben könnte leichter sein.<br />
Sechs Kinder zwischen acht Monaten<br />
und 16 Jahren, drei Väter, die beiden ersten<br />
drogensüchtig und gewalttätig. Und<br />
dennoch – Familie S. hält durch. Mutter<br />
Petra S. (Name v.d. Red. geändert) ist<br />
eine Kämpfernatur. Sie setzt sich ein für<br />
ihr Familienglück, kämpft für ihre Kinder.<br />
Mit ihrem dritten Partner, mit dem<br />
sie seit kurzem verheiratet ist, will sie es<br />
schaffen. Schaffen, dass die Partnerschaft<br />
nicht wieder an lautstarken Konflikten<br />
zerbricht. Die ganze Familie arbeitet zielstrebig<br />
daran, ganz besonders Petra S.<br />
und ihr Ehemann. Unterstützung erhalten<br />
sie von Patricia Lenzen vom Ambulanten<br />
Team der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />
kreuznacher diakonie in Niederwörresbach<br />
(KJF). Die systemische Familien-<br />
und Paartherapeutin gehört seit dreizehn<br />
Jahren zum Team Ambulante Hilfen zur<br />
Erziehung in der KJF. Die Ambulante Erziehungshilfe<br />
hat in den vergangenen<br />
Jahren stark zugenommen, mittlerweile<br />
arbeiten zwölf Sozialarbeiter/-innen bzw.<br />
Sozialpädagog/-innen – alle mit der Zusatzausbildung<br />
„Sozialpädagogische/-r<br />
Familienhelfer/-in“ - im Team. Prinzipiell<br />
kann jede Familie die Sozialpädagogische<br />
Familienhilfe beantragen, häufig sind<br />
es aber Auffälligkeiten im Verhalten der<br />
Kinder, die den Stein ins Rollen bringen.<br />
„Symptom ist das Kind, die Ursachen müssen<br />
mit der gesamten Familie bearbeitet<br />
werden“, so die Erfahrung im Ambulanten<br />
Team. Viele Gewalterfahrungen, die sich<br />
teilweise schon über Generationen erstrecken,<br />
beobachtet Lenzen bei ihrer Klientel:<br />
„Dabei sind die Menschen, mit denen ich<br />
zu tun habe, ganz unterschiedlich: vom<br />
Akademiker bis zu Menschen ohne Schulabschluss.“<br />
Ressourcenorientierte Arbeitsweise<br />
Der Weg zur Sozialpädagogischen Familienhilfe<br />
führt über das zuständige<br />
Jugendamt. Die Sachbearbeiter/-innen<br />
dort stehen im engen Kontakt mit dem<br />
Ambulanten Team. Nach einem gegenseitigen<br />
Kennenlernen werden im ersten<br />
Hilfeplangespräch detaillierte Ziele festgelegt:<br />
Was möchte die Familie in den<br />
kommenden Monaten erreichen? „Wir<br />
schauen genau, was die Familie schon<br />
kann, um diese Grundlagen auszubauen“,<br />
erläutert Lenzen die pädagogische Stoßrichtung.<br />
Mit den Defiziten und Dingen,<br />
die nicht gelingen, wird die hilfesuchende<br />
Familie durch die Umwelt ohnehin<br />
täglich konfrontiert. Ein sensibler und<br />
vor allem wertschätzender Umgang mit<br />
Eltern und Kindern steht daher im Mittelpunkt<br />
<strong>des</strong> begleiteten Wachstumsprozesses.<br />
„Die Familie darf nicht das<br />
Gefühl haben, sie werde fremdbestimmt.“<br />
Die sozialpädagogische Begleitung dauert<br />
in der Regel etwa ein Jahr, kann sich<br />
aber durchaus über vier oder fünf Jahre<br />
erstrecken. „Es braucht Zeit, alte
Ambulante Angebote der Kinder-, Jugend- und<br />
Familienhilfe kreuznacher diakonie, Niederwörresbach<br />
Im Team „Ambulante Erziehungshilfen“ in Niederwörresbach teilen sich zwölf Mitarbeitende derzeit 9,3 Stellen. Die Sozial-<br />
arbeiter/-innen, Sozialpädagog/-innen und Erzieher/-innen verfügen über Fortbildungen in der systemischen und ressourcen-<br />
orientierten Familienarbeit. Neben der Sozialpädagogischen Familienhilfe gibt es weitere ambulante Hilfen zur Erziehung:<br />
Ambulantes Clearing<br />
In einem Clearing sind konkrete Fragestellungen<br />
<strong>des</strong> Auftrag gebenden<br />
Jugendamtes zu beantworten. Alle<br />
Beteiligten sollen zu einer gemeinsam<br />
getragenen Einschätzung der Stärken,<br />
der Ressourcen und <strong>des</strong> Hilfebedarfs<br />
der Familie gelangen. Auf Basis der im<br />
Clearing erlangten Erkenntnisse werden<br />
Empfehlungen gegeben, um Hilfsangebote<br />
zu entwickeln. Alle Familienmitglieder<br />
müssen zur Mitarbeit bereit sein.<br />
Beaufsichtigter, begleiteter<br />
oder unterstützter Umgang<br />
Wird in Trennungs-, Scheidungs- oder<br />
Krisensituationen und in Pflegeverhältnissen<br />
eingesetzt, um die Beziehung<br />
<strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> zu wichtigen Bezugspersonen<br />
zu ermöglichen und zu fördern.<br />
Video Home Training (VHT)<br />
VHT ist eine kurze, intensive Form der<br />
Familienarbeit. In 6 bis 10 Einheiten<br />
filmt der/die Trainer/-in die Familie in<br />
Ziel der ambulanten Hilfen ist, dass betroffene Kinder in den Familien bleiben können.<br />
Daher ist es wichtig, die Hilfen für die Familie rechtzeitig zu installieren<br />
Muster zu verändern und neue zu etablieren“,<br />
sagt die erfahrene Familientherapeutin.<br />
Familienkonferenz mit Schatzkiste<br />
Bei Familie S. steht eine Familienkonferenz<br />
auf dem Plan. Mit Korb und Tasche<br />
steigt Patricia Lenzen in den dritten<br />
Stock; am Wohnzimmertisch haben sich<br />
Mutter, Vater und fünf Kinder versammelt,<br />
nur der Jüngste schläft auf dem<br />
Sofa. Nachdem Patricia Lenzen beim<br />
vorherigen Treffen einen „Verstärkerplan“<br />
mit festen Vereinbarungen für die Kinder<br />
zusammengestellt hatte, dürfen sie<br />
Alltagssituationen. Anschließend werden<br />
die Aufnahmen mit dem Fokus<br />
auf gelungene Interaktionen mit der<br />
Familie gemeinsam analysiert und reflektiert.<br />
Ziel ist eine bessere Kommunikation<br />
zwischen Eltern und Kind, um<br />
die kindliche Entwicklung zu verbessern.<br />
Die Eltern werden unterstützt, die<br />
gelingenden Interaktionen auf andere<br />
Alltagssituationen zu übertragen.<br />
Erziehungsbeistandschaft<br />
Eine Erziehungsbeistandschaft<br />
hilft, konfliktbehaftete Lebenssituationen<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
zu klären und zu bearbeiten.<br />
Die Familien werden unterstützt<br />
und gestärkt. Pädagogische Fach-<br />
kräfte helfen, das gewohnte Lebensumfeld<br />
<strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> / <strong>des</strong> Jugendlichen<br />
innerhalb der Familie beizubehalten.<br />
Ziele:<br />
� Stärkung <strong>des</strong> Selbstwertgefühls,<br />
� Klärung von Beziehungen,<br />
� Aufbau und Verbesserung der Lern-<br />
und Entwicklungschancen,<br />
nun erzählen, was in der vergangenen<br />
Woche gut gelungen ist. Da kommt einiges<br />
zusammen: Hausaufgaben gemacht,<br />
das Zimmer aufgeräumt, den Tisch geschmückt,<br />
„nicht diskutiert“ – vieles hat<br />
geklappt.<br />
Dafür zaubert die Familienpädagogin<br />
eine gut gefüllte „Schatzkiste“ auf den<br />
Tisch, aus der sich jeder eine Belohnung<br />
aussuchen darf. In einem weiteren Gespräch<br />
ohne die Kinder können sich die<br />
Eltern in der professionellen Begleitung<br />
der Therapeutin über einen Konflikt auseinander<br />
setzen, bei dem sie täglich aneinander<br />
geraten: Wie konsequent muss<br />
� Integration in das soziale Umfeld und<br />
� Stärkung der Erziehungsfähigkeit der<br />
Eltern.<br />
Systemische Paar- und<br />
Familientherapie<br />
Familientherapie richtet sich an alle<br />
Familienmitglieder. Die Therapie soll<br />
helfen, das Selbsthilfepotential und die<br />
vorhandenen Ressourcen zu stärken und<br />
bestehende Interaktions- und Kommunikationsmuster<br />
zu verändern, um eine<br />
gemeinsame tragfähige Entwicklung<br />
der Familienmitglieder zu ermöglichen.<br />
Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />
kreuznacher diakonie<br />
Hauptstraße 55-59<br />
55758 Niederwörresbach<br />
Pädagogische Leitung:<br />
Sonja Orantek<br />
Tel. 06785 - 977980<br />
man in der Erziehung sein? Frau Lenzen<br />
hilft, die Probleme zu strukturieren und<br />
gibt Tipps für gute Diskussionsmethoden.<br />
Sie analysiert, wie das Ehepaar<br />
Streitigkeiten austrägt und schaut, wie<br />
dies schon die jeweiligen Eltern machten.<br />
Und siehe da: Plötzlich blickt jeder in<br />
den Spiegel und das Paar kann – unterstützt<br />
durch eine Portion Humor – selbst<br />
Lösungsvorschläge entwickeln. Patricia<br />
Lenzen ist zufrieden, dass sie Familie S.<br />
heute mit der festen Vereinbarung für<br />
einen „kinderfreien“ Abend in der Woche<br />
mit Zeit für Gespräche in einer guten<br />
Atmosphäre zurücklassen kann.<br />
15
spendenaktion<br />
<strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong><br />
Frauenräume schaffen – Normalität leben<br />
(bs) Vor gut zwei Jahren stand Elke K.* vor den Trümmern ihrer Beziehung. Ihr<br />
langjähriger Freund, die gemeinsame Tochter Hannah* und sie waren zusammen-<br />
gezogen. Doch bereits nach einigen Wochen zerplatzte der Traum von einer heilen<br />
Familie und einem ganz normalen Leben. Der Mann setzte Elke K. und die vierjäh-<br />
rige Tochter vor die Tür. „Ich war völlig verzweifelt und hatte Angst, man würde<br />
mir Hannah wegnehmen. Wir konnten doch nicht auf der Straße bleiben“, erzählt<br />
die 39-Jährige. „Aber wo sollten wir hin?“ In ihrer Verzweiflung wandte sie sich an<br />
<strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong>, ein Angebot für Frauen in Not. Die Einrichtung bot Elke K. und Hannah<br />
ein Dach über dem Kopf - einen Ort, an dem sie erst einmal bleiben konnten.<br />
Die Mitarbeitenden kümmerten sich um die beiden und halfen ihnen, eine Woh-<br />
nung zu finden. Das normale Leben sollte so schnell wie möglich weitergehen. Die<br />
Kleine sollte wieder in den Kindergarten gehen und sich mit ihren Freundinnen<br />
treffen können. Dies war nach drei Monaten wieder möglich. Für das Mädchen war<br />
dies eine lange Zeit in einer ungewohnten Umgebung.<br />
Elke K. ist kein Einzelfall. Regelmäßig erhält das <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong> Anrufe von Alleinerzie-<br />
henden mit Kindern, die sich in einer solchen Situation befinden.<br />
Daher möchte <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong> eine Wohnung in einer Wohngegend mit Kindergarten<br />
kaufen, die die Frauen mieten können. Eine Unterbringung in einer stationären Ein-<br />
richtung wird vermieden – was sich vor allem auf die Kinder positiv auswirkt. Mit<br />
dieser Übergangslösung ist es den Frauen möglich, zusammen mit den <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong>-<br />
Mitarbeitenden in Ruhe eine eigene Wohnung zu suchen.<br />
Unterstützen Sie <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong> mit Ihrer Spende. Helfen Sie dabei, Müttern und ihren<br />
Kindern in einer Wohnung ein normales Leben zu ermöglichen und ihnen eine neue<br />
Lebensperspektive zu geben.<br />
*Namen geändert<br />
Unterstützen Sie <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong>!<br />
Spendenkonto 55115,<br />
16BLZ<br />
350 601 90,<br />
Stichwort: Wohnen <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong><br />
<strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong> ist ein umfassen<strong>des</strong> Angebot der Wohnungslosenhilfe<br />
kreuznacher diakonie für Frauen in Not mit Tagesaufenthalt,<br />
Notunterkunft, Beratungsstelle und Wohnangeboten.<br />
Karl-Heinz Seeger,<br />
Geschäftsführer<br />
der GEWOBAU<br />
Bad Kreuznach<br />
Diakonisse<br />
Gertrud Weimer,<br />
Schwester im<br />
II. Rheinischen<br />
Diakonissenmutterhaus<br />
Bad Kreuznach<br />
„Wir unterstützen <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong>,<br />
damit Frauen in Not genau die<br />
Hilfen bekommen, die sie brauchen.“<br />
„Wir unterstützen <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong>, um<br />
Frauen durch eine Wohnung<br />
Sicherheit und Lebensperspektive<br />
zu geben.“<br />
Gabriele Geyer,<br />
Vorsitzende <strong>des</strong><br />
Fördervereins <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong><br />
„Wir unterstützen <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong>, um den<br />
Frauen Angebote zu ermöglichen,<br />
die es sonst nicht geben würde.“<br />
www.cafebunt.de
280 Teilnehmende beim 7. Ethikforum der Stiftung kreuznacher diakonie<br />
Therapiebegrenzung bei Kindern im Fokus der Fachtagung<br />
Das diesjährige Ethikforum war mit 280 Teilnehmenden eines der größten<br />
(nw) Zum 7. Ethikforum der Stiftung<br />
kreuznacher diakonie „Zu jung zum<br />
Sterben – Therapiebegrenzung auch bei<br />
Kindern?“ kamen 280 Interessierte in<br />
die Theodor Fliedner Halle nach Bad<br />
Kreuznach. „In der Stiftung kreuznacher<br />
diakonie haben wir einige Bereiche, die<br />
dieses Thema tangiert. Bisher haben<br />
wir uns gescheut, es anzugehen, aber<br />
die überwältigende Resonanz zeigt uns,<br />
wie wichtig es ist, sich damit zu beschäftigen“,<br />
sagte Dr. Lilo Brombacher,<br />
Anästhesistin und Referentin für Medizin-Ethik<br />
im Referat Diakonik Ethik<br />
kreuznacher diakonie.<br />
Gerade bei schwerkranken Kindern stehe<br />
man vor den Fragen, ob man das unausweichliche<br />
Sterben durch Therapien<br />
nicht nur herauszögere und wie man medizinethische<br />
Abwägungen treffen solle.<br />
Sechs Referenten/-innen beleuchteten<br />
das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven.<br />
Dr. Georg Rellensmann zeigte<br />
auf, welche moralischen Konflikte und<br />
Lösungswege es bei der Intensivtherapie<br />
von extrem unreifen Frühgeborenen<br />
geben kann. Der Oberarzt der<br />
Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin<br />
am Universitätsklinikum<br />
Münster sowie Vorsitzender <strong>des</strong> Klinischen<br />
Ethikkomitees machte deutlich,<br />
wie wichtig eine gemeinsame Entscheidungsfindung<br />
zwischen Kind, Eltern,<br />
Ärzten/-innen und Pflegenden sei.<br />
„Wir sprechen hier von einem ‚shared<br />
decision making’”.<br />
Auch bei Dr. jur. Sonja Rothärmel vom<br />
Zentrum für Medizinrecht an der Universität<br />
Augsburg spielte der Begriff<br />
<strong>des</strong> „shared decision making“ eine wesentliche<br />
Rolle. Die Sachverständige <strong>des</strong><br />
Deutschen Ethikrates referierte über<br />
rechtliche Aspekte der Therapiezieländerung<br />
in der Pädiatrie und betonte, dass<br />
es im Medizinrecht eine Entwicklung<br />
vom paternalistischen Modell, in dem<br />
allein die Ärzte entscheiden, hin zu einer<br />
gemeinsamen Entscheidung gebe. Dies<br />
bekräftige Prof. Dr. med. Monika Führer<br />
in ihrem Vortrag zu medizinischer<br />
Indikation und Einwilligung. Um die<br />
passende Therapie zu finden, sei neben<br />
der Indikation der Ärzte/-innen der Eltern-<br />
und Kin<strong>des</strong>wille maßgeblich. Dabei<br />
stehe stets das Wohl <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> im Mittelpunkt,<br />
sagte die Stiftungsprofessorin<br />
für Kinderpalliativmedizin und Leiterin<br />
der Koordinationsstelle Kinderpalliativ-<br />
magazin<br />
medizin am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München (LMU).<br />
Pfr. Ulrich Laws, Klinikseelsorger an der<br />
Vestischen Kinder- und Jugendklinik<br />
Datteln, befasste sich mit der Frage: Was<br />
hilft und heilt Mitarbeitende <strong>des</strong> Behandlungsteams<br />
in der Begegnung mit<br />
dem Tod von Kindern und Jugendlichen?<br />
Dabei stellte er beispielsweise die große<br />
Bedeutung von Ritualen im Bereich der<br />
Trauer heraus. „Und müssen wir darauf<br />
achten, dass wir selbst gut mit uns umgehen,<br />
sei es auf physischer, psychischer,<br />
sozialer oder spiritueller Ebene.“ Spiritualität<br />
spielte auch im Vortrag von Prof.<br />
Dr. theol. Traugott Roser, Professor für<br />
Spiritual Care an der Medizinischen Fakultät<br />
der LMU und Palliativbeauftragter<br />
am Wohnstift Augustinum München,<br />
sowie Pfrin. Tanja Stiehl, Seelsorgerin<br />
und wissenschaftliche Mitarbeiterin der<br />
Koordinationsstelle Kinderpalliativmedizin<br />
am Klinikum der LMU zu Spiritual<br />
Care in der Gestaltung von schwierigen<br />
Gesprächssituationen mit Eltern, eine<br />
große Rolle. Beide betonten, dass kranke<br />
Menschen nicht nur körperliche, sondern<br />
auch psychosoziale und spirituelle<br />
Hilfe brauchten.<br />
17
magazin<br />
Zehn Jahre heimatnahe psychiatrische Patientenversorgung<br />
Hunsrück Klinik kreuznacher diakonie feiert<br />
von Sabine Görgen Mit einer Fortbildungsveranstaltung<br />
im <strong>Große</strong>n Saal <strong>des</strong><br />
Neuen Schlosses in Simmern feierte die<br />
Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
der Hunsrück Klinik kreuznacher<br />
diakonie ihr zehnjähriges Jubiläum.<br />
Hochkarätige Fachvorträge standen im<br />
Vordergrund. In seinen Grußworten hob<br />
Stadtbürgermeister Dr. Andreas Nikolay<br />
die Wichtigkeit der heimatnahen Patien-<br />
„Integrativ – regional – fair“: Integrationsbetriebe, RegioMarkt und Weltladen feierten<br />
Fünfter Markttag mit buntem Programm<br />
Schülerinnen der Alfred-Delp-Schule Hargesheim und <strong>des</strong> Gymnasiums am Römerkastell in<br />
Bad Kreuznach gingen bei der Modenschau über den Laufsteg<br />
(su) Bei strahlendem Sonnenschein hatte<br />
der fünfte gemeinsame Markttag von<br />
RegioMarkt, Weltladen und den Integrationsbetrieben<br />
kreuznacher diakonie den<br />
Besuchern/-innen ein buntes Programm<br />
zu bieten. Insbesondere die Modenschau<br />
mit den gebrauchten Kleidern aus dem<br />
MarktHaus, die Vorführung von Kunstradfahrer<br />
Jens Schmitt und die beiden<br />
konsumkritischen Führungen durch die<br />
Stadt entpuppten sich als Publikumsmagnete.<br />
Zuvor hielten Ilse Rapp (Weltladen),<br />
Ute Ackermann (RegioMarkt) und<br />
Berthold Sommer (Integrationsbetriebe)<br />
einen lebendigen Rückblick auf die<br />
vergangenen fünf Jahre, in denen sich<br />
18 offene tür 4 / 2011<br />
www.kreuznacherdiakonie.de<br />
tenversorgung im psychiatrischen Bereich<br />
hervor und freute sich über die Verbundenheit<br />
der Fachabteilung mit der Region.<br />
„Wir freuen uns, dass wir mit Prof. Dr.<br />
Martin Hautzinger von der Universität<br />
Tübingen sowie PD Dr. Andreas Fellgiebel<br />
von der Universitätsmedizin Mainz zwei<br />
führende Kapazitäten auf dem Gebiet<br />
der Behandlung von Depressionen als<br />
Referenten gewinnen konnten“, sagte<br />
die intensive Zusammenarbeit der drei<br />
Einrichtungen entwickelt hat. Bad<br />
Kreuznachs Oberbürgermeisterin Dr.<br />
Heike Kaster-Meurer lobte das Engagement<br />
der Ehrenamtlichen, die dieses<br />
Projekt erst ausfüllten. Sie versprach,<br />
die Anregung, auch in den städtischen<br />
und kommunalen Gremien auf fair gehandelten<br />
Kaffee zurückzugreifen, mitzunehmen.<br />
Dr. Rainer Lauf, Vorsitzender<br />
<strong>des</strong> Regionalbündnisses „SooNahe“<br />
hob hervor, dass die „Tage der Region“<br />
2007 in Bad Kreuznach den Impuls für<br />
den Markttag gegeben hätten – das<br />
fünfte Fest zeuge von der Nachhaltigkeit<br />
dieses „ganz tollen Projektes“.<br />
Dr. Winfried Oberhausen, Chefarzt der<br />
Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie<br />
der Hunsrück Klinik. Das Publikum<br />
der Fachveranstaltung informierte sich<br />
über die kognitive Verhaltenstherapie<br />
bei depressiven Störungen sowie die Depression<br />
bei älteren Menschen. Der Ausklang<br />
präsentierte sich musikalisch. Olaf<br />
Schönborns Jazzquartett Q4 bot das Programm<br />
„Radio Jazz“ dar.<br />
Willkommen in Gottes Welt<br />
(red) Jeden Menschen als einzigartiges<br />
Geschenk Gottes in dieser Welt<br />
herzlich zu begrüßen, ist die Symbolik<br />
einer Aktion der Hunsrück Klinik kreuznacher<br />
diakonie in Kooperation mit dem<br />
Deutschen Evangelischen Krankenhausverband.<br />
Frischgebackenen Eltern wird<br />
im Krankenhaus ein Geschenk für das<br />
Neugeborene überreicht. Ein Bilderbuch<br />
sowie eine Musik-CD mit christlichen<br />
und weltlichen Kinderliedern sollen die<br />
Eltern stets an den einzigartigen Moment<br />
<strong>des</strong> Familiewerdens erinnern und<br />
Basis für selbstgesungene Lieder mit ihrem<br />
Nachwuchs sein.<br />
Bun<strong>des</strong>weit erster Boccia-<br />
Stützpunkt eröffnet<br />
(red) Auf dem Gelände der Stiftung<br />
kreuznacher diakonie wurde der erste<br />
bun<strong>des</strong>weite Paralympische Trainingsstützpunkt<br />
Boccia eröffnet. Den Nationalkader<br />
erwarten optimale Trainingsbedingungen.<br />
Einer der Gründe für den<br />
Standort Bad Kreuznach ist die Präsenz<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>trainers Jürgen Erdmann-<br />
Feix, der in der Stiftung kreuznacher<br />
diakonie arbeitet. Weitere Aspekte die<br />
behindertengerechte Infrastruktur der<br />
Sportanlagen und die Kooperation mit<br />
dem Olympiastützpunkt Rheinland-<br />
Pfalz/Saarland, der ebenfalls auf dem<br />
Diakoniegelände untergebracht ist.
Ausbildung in der Stiftung kreuznacher diakonie – Schüler/-innen erhalten Einblicke<br />
600 Gäste beim Tag der offenen Tür <strong>des</strong> Bildungszentrums<br />
In den Schulen für Gesundheits -und Krankenpflege stand unter anderem der Umgang mit Säuglingen auf<br />
dem Programm<br />
(nw) Wie fühlt es sich an, im Rollstuhl<br />
zu sitzen? Wie wickele ich ein Baby richtig?<br />
Wie lege ich einen Verband an? Das<br />
sind nur drei Fragen von vielen, die am<br />
Tag der offenen Tür <strong>des</strong> Bildungszentrums<br />
kreuznacher diakonie (BIZ) beantwortet<br />
wurden. Er lief unter dem Motto<br />
„Viele Menschen - ein Ziel. Entdecke die<br />
Vielfalt“ und wurde in dieser Form zum<br />
ersten Mal veranstaltet. Die Fachschulen<br />
und Schulen für Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe hatten Schülerinnen und<br />
Schüler der neunten und zehnten Klassen<br />
aus Bad Kreuznach und Umgebung<br />
eingeladen, um ihnen einen Einblick in<br />
die verschiedenen Ausbildungsgänge zu<br />
geben und Interesse für eine sozialpädagogische<br />
oder pflegerische Ausbildung<br />
zu wecken. „600 Schüler haben sich angemeldet.<br />
Mit einer so großen Resonanz<br />
hätten wir gar nicht gerechnet, sind<br />
aber froh, dass so viele gekommen sind“,<br />
sagte Peter Schmitz, BIZ-Geschäftsführer<br />
und Leiter der Fachschulen. Neben<br />
den Schulen zeigten unterschiedliche<br />
Geschäftsbereiche ihre Arbeit. So hatte<br />
das Rehabilitationszentrum Bethesda<br />
kreuznacher diakonie einen Rollstuhl-<br />
Parcours aufgebaut, im Diakonie Krankenhaus<br />
konnten die Schüler/-innen<br />
die Notaufnahme besichtigen und die<br />
Seniorenhilfe bot eine Exkursion in die<br />
Senioreneinrichtung Elisabeth Jaeger<br />
Haus an, um die Ausbildungsstellen vor<br />
Ort zu zeigen. „Da unsere Schülerinnen<br />
und Schüler praktische Teile in den Geschäftsbereichen<br />
absolvieren, war es<br />
uns wichtig, auch diese vorzustellen“,<br />
informierte Schmitz.<br />
Hilfe bei Berufswahl<br />
Björn Alexander Drach von der Realschule<br />
plus in Bad Kreuznach kann sich gut<br />
vorstellen, im sozialen Bereich zu arbeiten:<br />
„Ich bin mir zwar noch nicht ganz<br />
sicher. Aber ich fand es super, heute in<br />
magazin<br />
die Bereiche konkret reinzuschauen. Das<br />
hat mir gut gefallen und wird meine Entscheidung<br />
vielleicht beeinflussen.“ Alisa<br />
Adamowski, Schülerin der Realschule<br />
plus in Langenlonsheim, hat die Veranstaltung<br />
in ihrem Berufswunsch bestärkt:<br />
„Ich möchte gern eine Ausbildung in der<br />
Kinderkrankenpflege machen. Hier habe<br />
ich noch mal Näheres dazu erfahren und<br />
bin mir jetzt noch sicherer, dass es das<br />
Richtige für mich ist.“ Auch bei den Schülerinnen<br />
und Schülern <strong>des</strong> Bildungszentrums<br />
kam der Tag gut an. Sie erklärten<br />
den Gästen ihre Ausbildungsgänge, beantworteten<br />
Fragen und machten Praxisübungen.<br />
„So etwas hätte ich auch gern<br />
gehabt, bevor ich hier angefangen habe“,<br />
sagte Julia Schneider, die die Ausbildung<br />
zur Heilerziehungspflegerin absolviert.<br />
„Man kann sich viel besser vorstellen, was<br />
einen erwartet. Ich habe das Gefühl, unsere<br />
Aktion wurde sehr gut angenommen.“<br />
Nach dem großen Erfolg überlegt<br />
der Leiter <strong>des</strong> Bildungszentrums, den Tag<br />
der offenen Tür in dieser Form regelmäßig<br />
zu veranstalten.<br />
Mitarbeitende <strong>des</strong> Rehabilitationszentrums Bethesda boten den Jugendlichen die Möglichkeit, einen Lifter<br />
auszuprobieren<br />
19
magazin<br />
245 Jahre Dienst am Nächsten<br />
Vier Jubiläumsschwestern wurden geehrt<br />
Oberin Sr. Brigitte Lengert, Pfarrer Wolfgang Baumann, Schwester Lydia Spang, Älteste Diakonin Heike Gatzke, stellvertretende Oberin Sr. Helga Gabelmann,<br />
Schwester Waltraud Morgenstern, Pfr. Dietrich Humrich, Schwester Gertraude Feldmann und Dr. Frank Rippel (v.l.). Die 98-jährige Schwester Kätchen Partenheimer<br />
fehlt auf dem Foto. Sie verfolgte den Gottesdienst von ihrem Zimmer im Elisabeth Jaeger Haus<br />
(gsb) Traditionell stehen am Jahresfest<br />
die Jubiläumsschwestern <strong>des</strong><br />
Diakonissenmutterhauses im Fokus<br />
<strong>des</strong> Festgottesdienstes. In diesem Jahr<br />
wurden vier Schwestern für insgesamt<br />
245 Jahre Dienst am Nächsten geehrt.<br />
Die 98-jährige Diakonisse Kätchen<br />
Partenheimer trat 1936 als Probeschwester<br />
ins Mutterhaus ein und wurde<br />
für 75 Jahre Dienst als Schwester<br />
geehrt. Die gelernte Krankenschwester<br />
und heilpädagogisch ausgebildete<br />
Diakonisse versah ihren Dienst überwiegend<br />
bei Menschen mit geistigen<br />
Behinderungen in Einrichtungen in<br />
Bad Kreuznach und Bad Sobernheim.<br />
1931 wurde Diakonisse Waltraud<br />
Morgenstern geboren. Seit 60 Jahren<br />
gehört sie dem <strong>Kreuznacher</strong> Mut-<br />
20 offene tür 4 / 2011<br />
www.kreuznacherdiakonie.de<br />
terhaus an. Als examinierte Kranken-<br />
schwester hat sie in ihrer langen Laufbahn<br />
sowohl die Krankenhausarbeit, die<br />
Betreuung von Kindern im Kinderheim,<br />
die Begleitung von Menschen mit Behinderungen<br />
als auch die Arbeit im<br />
Feierabendhaus der Schwesternschaft<br />
verrichtet. Diakonisse Lydia Spang ist<br />
Jahrgang 1928. Sie trat 1951 ins Mutterhaus<br />
ein. Zunächst absolvierte sie die<br />
Krankenpflegeausbildung. Anschließend<br />
war sie 24 Jahre für eine der beiden Küchen<br />
auf dem Keuznacher Campus verantwortlich.<br />
Den Abschluss ihrer aktiven<br />
Zeit bildete die Hausleitung im Elisabeth<br />
Jaeger Haus, damals einem Altenheim<br />
für Schwestern <strong>des</strong> Mutterhauses. Darüber<br />
hinaus trug sie Verantwortung im<br />
Schwesternrat der Diakonissenschaft<br />
und im Kuratorium der Stiftung kreuznacher<br />
diakonie. Die vierte Jubilarin, Diakonisse<br />
Gertraude Feldmann, blickt<br />
auf eine 50-jährige Zugehörigkeit zum<br />
Mutterhaus zurück. Bereits davor war<br />
sie als Verbandsschwester in den Diensten<br />
der kreuznacher diakonie. Mit ihren<br />
Ausbildungen zur Krankenschwester, zur<br />
Heilpädagogin und zur Schulschwester<br />
arbeitete Schwester Gertraude mit<br />
Menschen mit geistigen Behinderungen,<br />
sie leitete Gemeindepflegekurse und hat<br />
in ihren 14 Jahren als Schulschwester<br />
zahlreichen Schüler/-innen der Krankenpflege<br />
ihren reichen Erfahrungsschatz<br />
weitergegeben. Obwohl im sogenannten<br />
Feierabend, ist sie im Schwesternrat aktiv<br />
und betreut die Gästeetage im Mutterhaus<br />
der Stiftung.
Wohnungslosenhilfe im Fokus beim Jahresfest Stiftung kreuznacher diakonie<br />
Gerechtigkeit braucht IHR Recht<br />
(sh) „Wir können nicht von Inklusion<br />
sprechen, wenn wir Menschen in Armut<br />
immer weiter an den Rand drängen.“<br />
Die Podiumsdiskussion beim Empfang<br />
zum 122. Jahrestag der Stiftung kreuznacher<br />
diakonie am 23. Oktober stellte<br />
die Themen Armut und Gerechtigkeit in<br />
den Mittelpunkt. Der Anteil der Armen<br />
ist den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich<br />
gestiegen, ihr Durchschnittseinkommen<br />
gleichzeitig gesunken. Die<br />
Mitarbeitenden der Wohnungslosenhilfe<br />
kreuznacher diakonie erfahren<br />
dies hautnah in ihrer täglichen Arbeit.<br />
Carsten Pörksen, Mitglied <strong>des</strong> Landtags<br />
Rheinland-Pfalz, Diakon Frieder Zimmermann,<br />
Geschäftsführer Wohnungslosenhilfe<br />
kreuznacher diakonie, Sr.<br />
Basina Kloos, Generaloberin der Waldbreitbacher<br />
Franziskanerinnen, Diakonin<br />
Heike Gatzke, Älteste der Diakonischen<br />
Gemeinschaft Paulinum und Mehtap<br />
Zengince-Pauli, Mitarbeiterin im <strong>Café</strong><br />
<strong>Bunt</strong> der Wohnungslosenhilfe kreuznacher<br />
diakonie, erörterten Defizite und<br />
Notwendigkeiten im Umgang mit Armut<br />
in unserer Gesellschaft.<br />
Ambulante Finanzierung<br />
nicht gesichert<br />
Zimmermann verwies auf die gravierende<br />
Unterfinanzierung ambulanter<br />
Angebote wie den Tagesaufenthalt für<br />
Frauen, <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong>. Das <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong> erhält<br />
bei einem Jahresetat zwischen 80.000<br />
und 100.000 Euro ganze 7.000 Euro Zu-<br />
schüsse von Stadt und Kreis Bad<br />
Kreuznach. Lan<strong>des</strong>- und Lokalpolitiker<br />
Pörksen hält daher angekündigte<br />
Steuersenkungen nicht für realistisch:<br />
„Gerechtigkeitslücken kann man nur mit<br />
Fachrunde aus Kirche, Diakonie und Politik: Diakon Frieder Zimmermann, Carsten Pörksen, Mehtap Zengince-<br />
Pauli, Diakonin Heike Gatzke und Sr. Basina Kloos (v.l.)<br />
mehr Geld schließen.“ In der Gesellschaft<br />
muss das Bewusstsein ankommen,<br />
dass wohnungslose Menschen<br />
eine Würde haben, betonte Generaloberin<br />
Sr. Basina. Da sie häufig unverschuldet<br />
in Not geraten sind, sei es notwendig,<br />
ihnen eine Stimme zu verleihen, um<br />
ihnen zu ihrem Recht zu verhelfen. Sie<br />
sieht zudem Handlungsbedarf und zukünftige<br />
Kooperationsmöglichkeiten mit<br />
der Stiftung kreuznacher diakonie im<br />
Bereich der Jugendhilfe für junge Mütter,<br />
die nicht alleine zu Recht kommen.<br />
Preis für Praxisprojekt an Hunsrück Klinik<br />
von Sabine Görgen Vier Studierende<br />
der Fachhochschule St. Gallen - Hochschule<br />
für angewandte Wissenschaften<br />
– haben den 3. Rang im Bereich Managementkonzeption<br />
beim WTT Young Leader<br />
Award 2011 mit einem an der Hunsrück<br />
Klinik kreuznacher diakonie (HK) in Simmern<br />
realisierten Praxisprojekt belegt.<br />
Das Team entwickelte auf der Basis einer<br />
Vorortstudie in der HK ein Konzept<br />
für eine mehrstufige, fachbereichsbezogene<br />
Deckungsbeitragsrechnung auf<br />
Teilkostenbasis. „Aufgrund der vorliegenden<br />
Ergebnisse besitzen wir nun<br />
ein Instrument, um die Leistungen der<br />
Kostenträgerverantwortlichen steuerbar<br />
magazin<br />
Auf immer weiter auseinanderklaffende<br />
Besitzverhältnisse wies Diakonin Heike<br />
Gatzke hin. Um positive Impulse setzen<br />
und aktiv werden zu können, hat die Diakonische<br />
Gemeinschaft in diesem Jahr<br />
die „Stiftung Gemeinschaft gegen Armut“<br />
gegründet, die mit 100.000 Euro<br />
aus dem eigenen Vermögen der Gemeinschaftsmitglieder<br />
ausgestattet ist.<br />
„Mit einer Stiftung kann jeder helfen“,<br />
sagte Gatzke. Ihr Ziel: „In einigen Jahren<br />
kommen Gelder für <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong> aus unserer<br />
Stiftung.“ „Ein bisschen mehr Widerstand!“<br />
forderte abschließend Zimmermann<br />
und appellierte an Diakonie und<br />
Kirche, sich einzumischen, wenn es um<br />
eine bessere Lobby für Wohnungslose<br />
geht.<br />
zu machen und anhand von Deckungsbeitragskennzahlen<br />
zu messen und zu<br />
visualisieren“, freute sich Dr. Thorsten<br />
Junkermann, HK-Geschäftsführer. Der<br />
WTT Young Leader Award zeichnet jährlich<br />
die besten Studierendenteams der<br />
Fachhochschule St. Gallen für erfolgreiche<br />
Praxisprojekte aus.<br />
21
magazin<br />
Erste Absolventin <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>freiwilligendienstes in Hunsrück Klinik<br />
Praktische Erfahrungen können Berufswahl erleichtern<br />
von Sabine Görgen Anastasia Makowski<br />
startete im August als erste Absolventin<br />
ihren Freiwilligendienst in der Hunsrück<br />
Klinik kreuznacher diakonie in Simmern.<br />
Zwölf Monate wird die junge Frau praktische<br />
Hilfstätigkeiten zur Unterstützung<br />
<strong>des</strong> Pflegepersonals auf der gynäkologischen<br />
Station übernehmen. Hierzu gehören<br />
zum Beispiel Essensausgabe und<br />
Bettenmachen sowie der Transport von<br />
Patientinnen und Patienten zu Funktionsabteilungen.<br />
Vorkenntnisse oder<br />
eine vorherige fachliche Ausbildung<br />
sind für die Ausübung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>freiwilligendienstes<br />
nicht notwendig. „Als<br />
von Andrea Frink Fünf Jahre lang musste<br />
das Schwimmbad der Bethesda Schule<br />
<strong>des</strong> Reahbilitationszentrums Bethesda<br />
kreuznacher diakonie in Bad Kreuznach<br />
renoviert werden. Jetzt wurde es wieder<br />
eröffnet. Geplant waren eine neue Wasseraufbereitungsanlage<br />
gemäß moderner<br />
Hygienevorschriften, neue Umkleidekabinen,<br />
Deckenlifter um Rollstuhlfahrer ins<br />
Wasser zu lassen, spezielle Beleuchtung<br />
und Unterwasserbeschallung bereits für<br />
22 offene tür 4 / 2011<br />
www.kreuznacherdiakonie.de<br />
Kind war mir stets mulmig zumute vor<br />
einem Arztbesuch und vor Spritzen“, gibt<br />
die 16-Jährige zu. „Das weckte jedoch in<br />
mir den Ehrgeiz, mich näher mit diesem<br />
Thema zu beschäftigen.“ Im Sommer hat<br />
sie erfolgreich die Berufsbildende Schule<br />
Simmern in der Fachrichtung „Gesundheit<br />
und Pflege“ abgeschlossen. „Jetzt<br />
kann ich mir sogar vorstellen, eine Ausbildung<br />
im Pflegebereich zu absolvieren<br />
und hierzu bietet sich dieses freiwillige<br />
Jahr in der Hunsrück Klinik sehr gut an,<br />
um praktische Erfahrungen zu sammeln<br />
und somit Sicherheit in Bezug auf die<br />
zukünftige Berufswahl zu bekommen."<br />
Bethesda Schule feiert Wiedereröffnung <strong>des</strong> Schwimmba<strong>des</strong><br />
„Endlich wieder schwimmen gehen“<br />
Die Schüler/-innen der Bethesda Schule feierten<br />
mit Schulleiterin Margarethe Mergen-Engelbert,<br />
Lehrern/-innen und Eltern die Wiedereröffnung<br />
2007. Bei den Reparaturarbeiten entstanden<br />
technisch-bauliche Probleme.<br />
Unter anderem war Wasser aus dem<br />
zuvor dichten Becken gesickert. Durch<br />
die Gutachten und Ursachenfindung<br />
verzögerte sich der Umbau bis Sommer<br />
2011. Jetzt können die Schülerinnen und<br />
Schüler wieder schwimmen gehen. „Wir<br />
freun uns, endlich wieder schwimmen zu<br />
gehen!“ sang der Jugendchor der Bethesda<br />
Schule zur Wiedereröffnungs-Beach-<br />
Party. Schüler/-innen, Lehrer/-innen und<br />
Eltern kamen in Hawaiihemden, Baströckchen,<br />
Taucherbrillen, Bademützen<br />
und Shorts. Die älteren Schüler/-innen<br />
bereiteten Cocktails und Obstspieße zu,<br />
der Jugendchor sang Strand-Hits. So<br />
verwandelte sich das Foyer der Bethesda<br />
Schule in eine Strandbar. „Im Wasser<br />
bekommen unsere Schüler/-innen ein<br />
ganz anderes Körpergefühl, darum ist<br />
das Schwimmbad ein Muss“, informierte<br />
Schulleiterin Margarethe Mergen-Engelbert.<br />
Finanziert wurde die Renovierung<br />
zu einem Zehntel aus Spenden. Über<br />
100.000 Euro waren bei einer <strong>Spendenaktion</strong><br />
zusammengekommen.<br />
Anastasia Makowski bei ihrem Freiwilligendienst in<br />
der Hunsrück Klinik<br />
Ausbildung gestartet<br />
(su) Zehn junge Menschen mit körperlichen<br />
oder psychischen Einschränkungen<br />
starteten im Oktober ihre Ausbildung<br />
zum/zur Fachpraktiker/-in im<br />
Gebäudereinigungshandwerk. Erstmals<br />
in Rheinland-Pfalz bieten die Integrationsbetriebe<br />
kreuznacher diakonie<br />
gGmbH diese anerkannte betriebliche<br />
Ausbildung als Pilotprojekt an. In enger<br />
Zusammenarbeit mit der Agentur für<br />
Arbeit, der Koblenzer Handwerkskammer<br />
und der Berufsbildenden Schule Bad<br />
Kreuznach konnten die Integrationsbetriebe<br />
dieses Projekt ins Leben rufen.<br />
Willkommen in Gottes Welt<br />
von Eugenie Dengel Zum zweiten<br />
Mal in diesem Jahr wurden im Diakonie<br />
Krankenhaus <strong>Kreuznacher</strong> diakonie<br />
Drillinge geboren. Nachdem Nele-Emily,<br />
Philipp-Sören, Felix-Thorben am 19.<br />
Juli mit 915, 970 beziehungsweise 760<br />
Gramm per Kaiserschnitt zur Welt kamen,<br />
durften sie im Oktober mit jeweils<br />
rund 2.500 Gramm nach Hause. Die Eltern,<br />
Manuela und Günter Fritz, freuten<br />
sich, die Kleinen endlich mit nach Mittelreidenbach<br />
zu nehmen.
spurensuche engagement<br />
Cornelia Michels-Zepp,<br />
Krankenhausseelsorgerin im<br />
Diakonie Krankenhaus<br />
kreuznacher diakonie und<br />
Dozentin in der<br />
Diakonenausbildung<br />
Wir leben unsere Werte<br />
Ein älterer, sterbender Mann liegt in unserem<br />
Krankenhaus. Er wirkt traurig und einsam.<br />
Zwar hatte er noch nie viele Kontakte, aber<br />
jetzt ist da fast niemand mehr; nur noch die<br />
Nachbarin. Und der Hund, der heiß geliebte<br />
Hund. Der Mann ist sehr wortkarg und zeigt<br />
kaum Gefühle. Wenn man jedoch auf den<br />
Hund zu sprechen kommt, geht ein kleines<br />
Strahlen über sein Gesicht und seine Augen<br />
leuchten auf. Mit der Zeit wird immer deutlicher,<br />
dass er nicht mehr nach Hause zurück<br />
kann. Das heißt auch: Er kann nicht zu seinem<br />
Hund zurück. Das Palliativteam überlegt, wie<br />
man ihm seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen<br />
kann – den Hund noch einmal sehen. Nur<br />
– wie soll das geschehen, in einem Krankenhaus?<br />
Das Tier in sein Zimmer zu bringen ist<br />
schlicht unmöglich. Schließlich kommt ihnen<br />
der Gedanke: wenn man den Hund nicht zu<br />
dem Mann bringen kann, dann könnte man<br />
doch den Mann zum Hund bringen. Die Ärztin<br />
hält den Patienten bei der Stange: „Halten<br />
Sie durch, wir organisieren das!“ Und so<br />
kommt es zum Wiedersehen: Die Nachbarin<br />
bringt den Hund vor die Klinik. Und das Team<br />
bringt den Mann im Krankenbett vor die Tür.<br />
Ist das eine Freude! Der Hund springt wie wild<br />
auf seinem Bett herum und dem Mann laufen<br />
die Tränen. Unentwegt stammelt er: „Ach, der<br />
Papi freut sich so, dass du da bist!“ Und alle<br />
drum herum freuen sich mit, weil es so ergreifend<br />
ist. Die Ärztin macht sogar ein paar<br />
Bilder zum Andenken. Der Mann ist noch in<br />
derselben Woche gestorben. Daran konnte<br />
freilich auch das Wiedersehen nichts ändern.<br />
Aber ich bin sicher: Er ist anders gestorben,<br />
denn er hatte noch ein paar glückliche Augenblicke<br />
und konnte Abschied nehmen. Und<br />
bestimmt waren auch schon die vielen Bemühungen<br />
und die Vorfreude tröstlich für ihn.<br />
Ist es nicht erstaunlich? Alle Anderen, die an<br />
der Aktion beteiligt waren, waren hinterher<br />
ein bisschen glücklicher.<br />
Dank an alle Unterstützer/-innen<br />
Neue Terrasse im<br />
Eugenie Michels Hospiz<br />
Hospizleiter Bernd Eichennauer (l.) und der Vorsitzende <strong>des</strong> Fördervereins, Bernd Butzbach, sind stolz<br />
auf die neue Terrasse<br />
(bs) „Es sind die Menschen, für die<br />
ich da sein will“, erklärt Bernd Butzbach,<br />
ehrenamtlicher Hospizhelfer<br />
und Vorsitzender <strong>des</strong> Fördervereins<br />
Eugenie Michels Hospiz der Stiftung<br />
kreuznacher diakonie. „Mit der<br />
Terrasse bieten wir den Gästen im<br />
Hospiz einen Ort, an dem sie sich<br />
treffen können.” Die Terrasse ist in<br />
diesem Jahr entstanden. Beim INES-<br />
Aktionstag hatte die Firma Willi Iselborn<br />
das Fundament hergestellt und<br />
Pflastersteine verlegt. Die Stadtwerke<br />
sorgten für die Beleuchtung <strong>des</strong> Außenbereiches.<br />
Ein Großspender stellte<br />
5.000 Euro für Gartenmöbel zur Verfügung,<br />
und der Förderverein Eugenie<br />
Michels Hospiz finanzierte die Hochbeete.<br />
Seit der Gründung <strong>des</strong> Fördervereins<br />
im Dezember 2005 unterstützte<br />
er das Hospiz mit insgesamt 40.000<br />
Euro. Die Spenden kamen der Gestaltung<br />
der Räume zugute. Ruhesessel,<br />
Fernseher, Deckenfluter, Stereoanlagen,<br />
ein Gartenhaus und vieles mehr<br />
konnten angeschafft werden. Darüber<br />
hinaus beteiligt sich der Verein an<br />
der Finanzierung der Palliative-Care-<br />
Ausbildung der Mitarbeitenden, die<br />
im Hospiz in Bad Kreuznach tätig<br />
sind. „Der Förderverein hilft uns, die<br />
Lebensqualität im Hospiz zu verbessern<br />
und Anschaffungen zu ermöglichen,<br />
die direkt den Gästen zugute<br />
kommen“, sagt Diakon Bernd Eichenauer,<br />
Leiter <strong>des</strong> Eugenie Michels<br />
Hospizes. „Viele Menschen haben<br />
Berührungsängste und Unkenntnis<br />
über die Hospizarbeit“, berichtet<br />
Butzbach. „Als ich vor sieben Jahren<br />
angefangen habe, mich im Hospiz<br />
zu engagieren, hatte ich auch keine<br />
Ahnung, was Hospizarbeit bedeutet.<br />
Ich war motiviert von dem Gedanken,<br />
für Menschen in der letzten<br />
Lebensphase da zu sein und ihnen<br />
etwas geben zu wollen. Materielle<br />
Dinge treten im Hospiz völlig in den<br />
Hintergrund. Es sind menschliche<br />
Wärme und das Hinwenden zum<br />
Nächsten, was hier zählt.“ Für Interessierte<br />
bietet das Eugenie Michels<br />
Hospiz Führungen an, bei denen die<br />
Arbeit und das Konzept <strong>des</strong> Hauses<br />
erläutert werden. Anmeldungen sind<br />
unter 0671/605-3151 möglich.<br />
23
engagement<br />
Benefi zauktion – 800 Euro für <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong><br />
Notar Frank Czaja versteigert Bild von Paul Huf<br />
Künstler Paul Huf, Notar Frank Czaja, Marlies Zimmermann, Leiterin <strong>des</strong> <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong>, und Diakon Benedikt<br />
Schöfferle, Referent für Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung kreuznacher diakonie (v.l.), während der Benefizauktion<br />
Rund 4.000 Euro für Projekt „Kunst inklusiv"<br />
Aktion Mensch fördert Projekt der Diakonie Werkstätten<br />
Der Projektchor der Diakonie Werkstätten singend am Tag der offenen Tür im Rahmen von „Kunst inklusiv"<br />
(su) Einen rundum gelungenen Abschluss<br />
fand das große Projekt „Kunst inklusiv“,<br />
bei dem die Diakonie Werkstätten<br />
erstmals mit zwei Bad <strong>Kreuznacher</strong> Gymnasien<br />
zusammen gearbeitet hatten, im<br />
Tag der off enen Tür <strong>des</strong> Betriebes 2. Die<br />
Kunst als Brücke zu benutzen, um Menschen<br />
mit psychischen Beeinträchtigungen<br />
und nicht behinderte Schüler zusammen<br />
zu bringen, hat sich in den Augen<br />
24 off ene tür 4 / 2011<br />
www.kreuznacherdiakonie.de<br />
der Organisatorin <strong>des</strong> Projektes, Henriette<br />
Scherer, bewährt. Sowohl für die Diakonie<br />
Werkstatt als auch für das Lina-Hilger-<br />
Gymnasium und das Gymnasium an der<br />
Stadtmauer war das seit Mai laufende<br />
Projekt, das durch die fi nanzielle Unterstützung<br />
von der „Aktion Mensch“ noch<br />
einmal eine ganz besondere Würdigung<br />
erfahren durfte, eine Premiere. Unter der<br />
Leitung von Gerlinde Heep-Heins (Foto-<br />
(bs) Die Stiftung kreuznacher diakonie<br />
veranstaltete am 27. Oktober in Kooperation<br />
mit dem Bad <strong>Kreuznacher</strong> Notar<br />
Frank Czaja eine Vernissage mit Kunstwerken<br />
von Paul Huf. Paul Huf ist Maler<br />
und Bildhauer. Gezeigt wurden Bilder<br />
der zeitgenössischen Kunst, in denen<br />
der Künstler Eindrücke aus der Natur<br />
und von seinen Reisen verarbeitet. Bei<br />
der Benefi zaution wurde ein Ölgemälde<br />
mit einer Ansicht der Brückenhäuser<br />
Bad Kreuznachs aus dem 19. Jahrhundert<br />
versteigert. Als Vorlage dienten<br />
dem Künstler alte Postkartenmotive. Die<br />
Versteigerung erlöste 800 Euro für das<br />
<strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong>, eine Einrichtung für Frauen<br />
in Not der Wohnungslosenhilfe kreuznacher<br />
diakonie. Der Erlös fl ießt in das<br />
aktuelle Projekt „Frauenräume schaff en –<br />
Normalität leben“ (siehe Seite 16).<br />
grafi e), Hannelore Hilgert (Ton), Gernot<br />
Meyer-Grönhof (Metall), Evgeny Kats<br />
(Malen) sowie Cordelia und Rainer Maria<br />
Müller (Lesen) war von Berührungsängsten<br />
in den kleinen Gruppen schon nach<br />
sehr kurzer Zeit nichts mehr zu spüren.<br />
Und der gesangliche Part wurde – nachdem<br />
die vorgesehene Leiterin kurzfristig<br />
ausgefallen war – spontan von drei Schülern<br />
(Vinzenz Schuh und Anton von Buch)<br />
<strong>des</strong> Gymnasiums an der Stadtmauer in<br />
Eigenregie übernommen. Schüler und<br />
Beschäftigte genossen den Umgang miteinander,<br />
und das gute Zusammenspiel<br />
wurde am Tag der off enen Tür für alle<br />
Besucher off ensichtlich sei es bei der Präsentation<br />
der entstandenen Bilder, Ton-<br />
und Metallfi guren, der Fotos, oder aber<br />
bei den Auftritten von Chor und bei der<br />
Lese-Performance, bei der Texte vorgetragen<br />
und nachgespielt wurden.
Bauern- und Winzerverband spendet 1.100 Euro an Eugenie Michels Hospiz<br />
Rund 250 Liter Milch für den guten Zweck verkauft<br />
Reinhold Kessel und Werner Küstner, Kreisvorsitzender und Kreisgeschäftsführer <strong>des</strong> Bauern- und Winzerverban<strong>des</strong><br />
an Nahe und Glan, Diakon Bernd Eichenauer, Leiter Eugenie Michels Hospiz und Dr. Wolfgang Fasen, Geschäftsführer<br />
Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz (v.l.), freuen sich über den Erlös <strong>des</strong> Bauernmarktes<br />
(bs) Freudig übergaben Reinhold Kessel,<br />
Kreisvorsitzender <strong>des</strong> Bauern- und Winzerverban<strong>des</strong><br />
an Nahe und Glan, Werner<br />
Küstner, Kreisgeschäftsführer <strong>des</strong> Bauern-<br />
und Winzerverban<strong>des</strong> an Nahe und Glan,<br />
und Dr. Wolfgang Fasen, Geschäftsführer<br />
Milchwirtschaftliche Arbeitsgemein-<br />
schaft Rheinland-Pfalz, 1.100 Euro an<br />
den Leiter <strong>des</strong> Eugenie Michels Hospizes<br />
der Stiftung kreuznacher diakonie, Diakon<br />
Bernd Eichenauer. Beim Bauernmarkt<br />
im September hatten zahlreiche<br />
Milchbäuerinnen in Bad Kreuznach ehrenamtlich<br />
Milch und Milchmixgetränke<br />
<strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong><br />
Frauenräume schaffen – Normalität leben<br />
(bs) „Gerade in der letzten Zeit merken<br />
wir, dass uns für Frauen mit Kindern eine<br />
Wohnung fehlt. Also, eine Unterkunft<br />
nicht bei uns im Haus, sondern im Stadtgebiet<br />
von Bad Kreuznach. Der Bedarf<br />
ist vorhanden“, informiert Marlies Zimmermann,<br />
Leiterin <strong>des</strong> <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong>. Frauen,<br />
die mit ihrem Kind auf der Straße ste-<br />
hen, brauchen oft keine stationäre Hilfe<br />
sondern eine Wohnung. „Uns geht es<br />
darum, diese schnell und unbürokratisch<br />
zur Verfügung zu stellen.“ Daher möchte<br />
die Wohnungslosenhilfe kreuznacher<br />
diakonie eine Wohnung kaufen und<br />
einrichten. Sie soll als Übergangslösung<br />
dienen, bis die Frauen eine eigene Unter-<br />
engagement<br />
für den guten Zweck verkauft. „Wir führen<br />
je<strong>des</strong> Jahr eine Aktion für den guten<br />
Zweck durch. Gerne haben wir diesmal<br />
den Erlös dem Eugenie Michels Hospiz<br />
zur Verfügung gestellt. Wir wissen, dass<br />
das Geld hier gebraucht wird. Besonders<br />
froh sind wir über das große ehrenamtliche<br />
Engagement in unserem Verband.<br />
Nur so können wir diese Projekte realisieren“,<br />
sagt Küstner. „Die Milchwirtschaftliche<br />
Arbeitsgemeinschaft hat die Milch<br />
zur Verfügung gestellt und so können<br />
wir den Verkaufserlös zu einhundert Prozent<br />
spenden“, ergänzt Fasen. Eichenauer<br />
freut sich über die großzügige Spende<br />
und fügt hinzu: „Wir sind für jede Unterstützung<br />
dankbar. Zehn Prozent unserer<br />
Kosten müssen durch Spenden aufgebracht<br />
werden. Rund 70.000 Euro Spenden<br />
benötigen wir je<strong>des</strong> Jahr, um den<br />
Betrieb sicherzustellen. Dies ist gesetzlich<br />
festgeschrieben.“<br />
kunft gefunden haben. Um dieses Projekt<br />
umzusetzen, braucht <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong> Ihre Hilfe.<br />
Denn die Einrichtung finanziert sich<br />
zum Großteil aus Spenden. <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong>,<br />
eine Einrichtung der Wohnungslosenhilfe<br />
kreuznacher diakonie, ist ein umfassen<strong>des</strong><br />
Angebot für wohnungslose und<br />
von Wohnungslosigkeit bedrohte Frauen<br />
und Frauen in Not. Im Tagesaufenthalt<br />
haben Frauen unter anderem die Möglichkeit,<br />
etwas zu essen, sich zu waschen<br />
sowie Kontakte aufzubauen und zu pflegen.<br />
Für Frauen in akuten Notsituationen<br />
bietet <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong> eine Notschlafstelle beziehungsweise<br />
eine vorübergehende Unterkunft.<br />
In der Beratungsstelle erhalten<br />
Frauen beispielsweise Unterstützung bei<br />
der Suche nach einer Wohnung, Begleitung<br />
zu Behörden und Ämtern sowie Beratung<br />
bei Überschuldung.<br />
25
engagement<br />
Gottesdienst im Motorradclub<br />
Roadbreaker spenden an Idar-Obersteiner Tafel<br />
von Dieter Groh-Woike Zum Motorradgottesdienst<br />
Roadbreaker MC 80 Idar-<br />
Oberstein im Clubhaus kamen rund 50<br />
Motorradfahrer und -fahrerinnen, einige<br />
Sozia und Gäste. Sogar aus dem hohen<br />
Norden Deutschlands reisten befreundete<br />
Clubs an. Es kam eine Kollekte von<br />
200 Euro zusammen. Diese spendeten<br />
die Roadbreaker an den Tagesaufenthalt<br />
Fastnachter spenden an Ossig-Stiftung<br />
Gut 4.000 Euro für Herz-Ultraschallgerät<br />
Die Mitglieder der „Fidelen Wespe“ Dr. Gerd Mo<strong>des</strong> (l.), Steffen Valerius (2.v.r.) und Wolfgang Zumsteg (r.)<br />
überbrachten ihren Scheck<br />
von Nicole Schleider Die Mitglieder <strong>des</strong><br />
Bad <strong>Kreuznacher</strong> Karnevalistenclubs „Fidele<br />
Wespe“ waren bei ihrer diesjährigen<br />
26 offene tür 4 / 2011<br />
www.kreuznacherdiakonie.de<br />
„Horizont" der Wohnungslosenhilfe<br />
kreuznacher diakonie in Idar-Oberstein.<br />
Im Anschluss an den Gottesdienst mit<br />
einer Segnung der Fahrer fand eine<br />
Ausfahrt zur Dependance der Roadbreaker<br />
in der Pfalz statt. Eine Abordnung<br />
der Roadbreaker übergab die<br />
Spende Edda Artz von der Wohnungslosenhilfe<br />
kreuznacher diakonie.<br />
Nockherberg-Sitzung wieder sehr aktiv<br />
und übergaben stolze 4.001,11 Euro an<br />
die Dr. Ossig-Stiftung, die den Förder-<br />
Förderverein zieht Bilanz<br />
(nw) In der Jahreshauptversammlung<br />
<strong>des</strong> Vereins der Förderer <strong>des</strong> Kirner<br />
Diakonie Krankenhauses sagte der erste<br />
Vorsitzende Hans Gutschmidt, wichtigstes<br />
Ziel sei es, die Vertrauensbasis<br />
zwischen Krankenhaus und Bevölkerung<br />
zu erhalten und zu fördern. „Außerdem<br />
unterstützen wir das Krankenhaus<br />
dort, wo die Finanzierungs- und<br />
Investitionsmöglichkeiten <strong>des</strong> Trägers<br />
nicht ausreichen.” Im vergangenen Jahr<br />
ermöglichte der Förderverein mit seinen<br />
190 Mitgliedern beispielsweise die<br />
Anschaffung von hochwertigen Sitzgarnituren<br />
in allen Etagen <strong>des</strong> Hauses.<br />
Außerdem wurden zusätzliche Hilfsgeräte<br />
für übergewichtige Patienten/-innen<br />
gekauft, die Programmreihe „Kultur<br />
im Krankenhaus“ unterstützt und<br />
zahlreiche Wünsche verwirklicht. Der<br />
Pflegedirektor <strong>des</strong> Diakonie Krankenhauses<br />
Kirn, Reiner Halberstadt, dankte<br />
für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />
2012 stehen zwei große<br />
Ereignisse an: Das Kirner Krankenhaus<br />
wird 100 Jahre alt und der Förderverein<br />
feiert 35. Geburtstag.<br />
verein Kinderklinik (Kifö) der Stiftung<br />
kreuznacher diakonie direkt unterstützt.<br />
Auf der Wunschliste <strong>des</strong> Kifö steht ganz<br />
oben ein Herz-Ultraschallgerät mit einem<br />
Anschaffungswert von 69.000 Euro,<br />
das speziell auf die Untersuchung von<br />
Frühgeborenen und kleinsten Patientinnen<br />
und Patienten ausgelegt ist. Nachdem<br />
das alte Ultraschall-Gerät nicht<br />
mehr funktionierte, mussten Kinder<br />
zur Untersuchung in die Uniklinik nach<br />
Mainz gebracht werden, was durch die<br />
Neuanschaffung hinfällig würde. Dank<br />
der „Fidelen-Wespe“ ist man der Erfüllung<br />
<strong>des</strong> Wunsches ein großes Stück nähergekommen.<br />
Nun fehlen noch 2.000<br />
Euro für das Gerät.
Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank,<br />
Spendenkonto 55115, BLZ 350 601 90<br />
Spenden, Zustiftungen und Nachlässe: Die Stiftung kreuznacher diakonie ist auf die Hilfe von Freundinnen<br />
und Freunden angewiesen. Sie unterstützen unsere Arbeit durch Geld- und Sachzuwendungen, durch Vermächtnisse<br />
und Zustiftungen. Diese Hilfen kommen unmittelbar den Menschen zugute, die Dienste der Stiftung<br />
kreuznacher diakonie und ihrer Geschäftsbereiche in Anspruch nehmen. Wir sind verpfl ichtet, Spenden<br />
zeitnah zu verwenden. Wenn Sie der Stiftung kreuznacher diakonie helfen wollen, beraten wir Sie gerne.<br />
Ebenso ist es möglich, sich persönlich von den vielfältigen Angeboten innerhalb der kirchlichen Stiftung<br />
ein Bild zu machen. Bitte nehmen Sie dazu Kontakt mit dem Referat Öff entlichkeitsarbeit auf (Telefon:<br />
0671 / 605 -3605). Diakon Georg Scheffl er-Borngässer und Diakon Benedikt Schöff erle stehen Ihnen<br />
gerne zur Verfügung. Das Referat Öff entlichkeitsarbeit vermittelt Ihnen bei Bedarf auch Termine bei Pfr. Dietrich<br />
Humrich oder Dr. Frank Rippel vom Vorstand der Stiftung kreuznacher diakonie.<br />
Briefmarken sammeln: für die Diakonie Werkstätten Bad Kreuznach, Ansprechpartner: Thomas Necker,<br />
Telefon: 0671 / 605 -3502.<br />
Geldspenden: Ab 15,01 Euro erhalten Spender/-innen unaufgefordert eine Zuwendungsbestätigung zur Vorlage<br />
beim Finanzamt. Es ist sehr hilfreich, wenn auf der Überweisung der vollständige Absender angegeben wird.<br />
Spenden aus besonderen Anlässen: Aufrufe bei Jubiläen, Familienfeiern, Kondolenzspenden und weiteren<br />
besonderen Anlässen können zu einer Spende für die Stiftung kreuznacher diakonie werden.<br />
Sachspenden: Das MarktHaus der Integrationsbetriebe kreuznacher diakonie gGmbH führt Haushaltsauflösungen<br />
und Entrümpelungen in der Umgebung von Bad Kreuznach durch. Haben Sie Möbel, Kleidung<br />
oder Hausrat, die/der zu schade zum Wegwerfen ist/sind, melden Sie sich bitte bei Gerhard Klein, Telefon:<br />
0671 / 605 -3791. Über die hier in Kürze vorgestellten Hilfen hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, für<br />
Menschen in der Stiftung kreuznacher diakonie tätig zu werden. Bitte rufen Sie das Referat Öff entlichkeitsarbeit<br />
an (Telefon: 0671 / 605 -3730 oder 605 -3605).<br />
Zustiftungen: Das Geld einer Zustiftung bleibt ungeschmälert erhalten, nur Kapitalerträge dürfen für das<br />
bedachte gemeinnützige und mildtätige Projekt verwendet werden. Zustiftende haben steuerliche Vorteile.<br />
Zzt. gibt es vier Stiftungen <strong>zugunsten</strong> der Arbeitsbereiche der Stiftung kreuznacher diakonie:<br />
� H.F. Ewald´schen und Eheleute Dr. Heider´schen Stiftung<br />
<strong>zugunsten</strong> allgemeiner Aufgaben der Stiftung kreuznacher diakonie<br />
� Diakonissenstiftung kreuznacher diakonie In Würde leben – In Würde sterben<br />
<strong>zugunsten</strong> der Seniorinnen-/Senioren- und Hospizarbeit<br />
� Stiftung Leben mit Behinderungen kreuznacher diakonie<br />
<strong>zugunsten</strong> von Menschen mit Behinderungen<br />
� Knobloch‘sche Kinder-, Jugend- und Familienstiftung kreuznacher diakonie<br />
<strong>zugunsten</strong> der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe.<br />
Testamentsgestaltung: Erblasser können schon frühzeitig festlegen, wenn sie Teile ihres Vermögens der<br />
Stiftung kreuznacher diakonie zu einem genau vorbestimmten Zweck hinterlassen möchten. Im Rahmen<br />
der gesetzlichen Möglichkeiten beraten wir oder helfen bei der Suche nach einem Rechtsbeistand.<br />
Ihre Ansprechpartner<br />
Referatsleiter<br />
Öff entlichkeitsarbeit<br />
Diakon<br />
Georg Scheffl er-Borngässer<br />
Tel. 0671 / 605 - 3724<br />
georg.scheffl er@<br />
kreuznacherdiakonie.de<br />
Service Raumvergabe<br />
Stiftung:<br />
Diakon Bernd Lange<br />
Tel. 0671 / 605 - 3204<br />
bernd.lange@<br />
kreuznacherdiakonie.de<br />
ihre hilfe<br />
Spenden/Nachlässe:<br />
Diakon<br />
Benedikt Schöff erle<br />
Tel. 0671 / 605 - 3605<br />
spenden@<br />
kreuznacherdiakonie.de<br />
Besucherführungen:<br />
Pfarrer<br />
Wolfgang Müller<br />
Tel. 0671 / 605 - 3269<br />
muellewo@<br />
kreuznacherdiakonie.de<br />
Freuen Sie sich auf die nächste<br />
off ene tür im März 2012<br />
Und das erwartet Sie:<br />
Schwerpunktthema<br />
Heimkinder in der Stiftung kreuznacher diakonie<br />
Danke für Ihre Unterstützung!<br />
So lief die <strong>Spendenaktion</strong> für <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong><br />
vorschau<br />
Die Stiftung kreuznacher diakonie wünscht<br />
Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und<br />
einen guten Start ins Jahr 2012<br />
27
Termine<br />
Dezember | 2011<br />
Adventskonzert der Kantorei<br />
Sonntag, 4. Dezember, 17 Uhr, Diakonie Kirche,<br />
Ringstraße 58, Bad Kreuznach, Benefi zkonzert für<br />
<strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong>; Messe KV 194 von Wolfgang Amadeus<br />
Mozart Ausführende: Solisten/-innen, Chor und<br />
Orchester der kreuznacher-diakonie-kantorei; Leitung<br />
Helmut Kichton, Eintritt frei<br />
Gottesdienst am Heiligabend<br />
im Elisabeth Jaeger Haus am Freitag, 24. Dezember,<br />
15 Uhr, Bösgrunder Weg 21, Bad Kreuznach<br />
Christvesper in der Diakonie Kirche<br />
Freitag, 24. Dezember, 17 Uhr, Ringstraße 58, Bad<br />
Kreuznach<br />
Januar | 2012<br />
SAMSalabim – ein musikalisches<br />
Theaterstück für Kinder und Erwachsene<br />
Theaterauff ührung <strong>des</strong> Theatervereins der Stadtwerke<br />
Frankfurt frei nach den SAMS-Geschichten<br />
von Paul Maar Samstag, 21. Januar, Theodor Fliedner<br />
Halle, Ringstraße 67 in Bad Kreuznach, Beginn:<br />
15 Uhr, Einlass: 14.30 Uhr, Eintritt frei, Spenden für<br />
das Haus Neu-Bethesda der Stiftung kreuznacher<br />
diakonie werden gerne angenommen.<br />
Theaterauff ührung SAMSalabim<br />
Sonntag, 22. Januar, Turnhalle im Bodelschwingh<br />
Zentrum, Talweg 1 in Meisenheim, Beginn: 15 Uhr,<br />
Einlass: 14.30 Uhr<br />
Regelmäßige Veranstaltungen<br />
Kirchentöne - „Eine kleine Kirchenmusik"<br />
wöchentliche Musikreihe bis April jeden Samstag,<br />
18 Uhr in der Diakonie Kirche, Ringstraße 58,<br />
Bad Kreuznach<br />
Informationsabend für werdende Eltern<br />
1. bis 4. Freitag im Monat, 18 Uhr, Mutterhaus, Erdgeschoss,<br />
Ringstraße 58, Bad Kreuznach<br />
Akupunktur zur Geburtsvorbereitung<br />
für Schwangere ab der 35. Woche. Jeden Donnerstag,<br />
17 Uhr, Kreißsaal, 7. Stock, Diakonie Krankenhaus,<br />
Ringstraße 64, Bad Kreuznach<br />
Frühchentreff für Eltern frühgeborener Kinder<br />
jeden ersten Dienstag im Monat von 15 bis 17 Uhr,<br />
Elternschule <strong>des</strong> Diakonie Krankenhauses, Personalwohnheim,<br />
Erdgeschoss, Rheingrafenstraße 21,<br />
Bad Kreuznach<br />
Bücherfl ohmarkt<br />
Jeden 1. Samstag im Monat von 9.30 bis 14 Uhr,<br />
Eremitage, Eremitageweg 211, Bretzenheim/Nahe<br />
Flohmarkt <strong>des</strong> Fördervereins <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong><br />
<strong>zugunsten</strong> von <strong>Café</strong> <strong>Bunt</strong>. Jeden 1. Samstag im Monat,<br />
9.30 bis 14 Uhr, Eremitage, Eremitageweg 211,<br />
Bretzenheim/Nahe<br />
Infos, Veranstaltungstermine,<br />
Stellenausschreibungen usw. der<br />
Stiftung kreuznacher diakonie<br />
fi nden Sie auch bei Twitter -<br />
schauen Sie doch mal rein unter<br />
www.twitter.com/xnacherdiakonie<br />
Foto: Andrea Bäder-Mellmann, Bad Kreuznach