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wasserkraftanlagen in der oker - Wanderfische

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Abwan<strong>der</strong>ungsverhalten von Fischen im Bereich von Wasserkraftanlagen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Oker<br />

- Abschlussbericht: Lachs- und Aalabwan<strong>der</strong>ung 2004 -<br />

3.1.3 Korrektur <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>fangraten<br />

Die maximale Wie<strong>der</strong>fangrate <strong>der</strong> markierten Smolts bezogen auf die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Besatzgruppen betrug 25%; e<strong>in</strong> nicht unerheblicher Anteil ist also nicht erfasst worden.<br />

Der Wan<strong>der</strong>ungsverlauf <strong>der</strong> Referenzgruppe (Besatzgruppe 1, Müden, Besatz zwischen Fisch-<br />

Scheuchanlage und Rechen) und <strong>der</strong> Kontrollgruppe (Besatzgruppe 2, Müden, oberhalb<br />

Scheuchanlage und Umgehungsger<strong>in</strong>ne) lässt vermuten, dass die Abwan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Versuchsfische zum Zeitpunkt des Abbruchs des Versuches abgeschlossen war (Abbildung<br />

5). Nur so ist zu erklären, dass sie nicht mehr bei steigendem Abfluss am 07. und 08.05.2004<br />

<strong>in</strong> den Fanggeräten auftraten. Auf Grund <strong>der</strong> Fangeigenschaften <strong>der</strong> Fanggeräte wird davon<br />

ausgegangen, dass mit <strong>der</strong> Reuse im Umgehungsger<strong>in</strong>ne (Totalabsperrung), dem Netz im<br />

Wehrdurchlass (Totalabsperrung) und dem Fangkasten am Fluchtrohr (ke<strong>in</strong>e<br />

Umkehrmöglichkeit für gefangene Fische) abwan<strong>der</strong>nde Fische <strong>in</strong> dem jeweiligen<br />

Abwan<strong>der</strong>ungsweg vollständig erfasst worden s<strong>in</strong>d. An<strong>der</strong>s verhält es sich mit dem Fangnetz<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Oker. Derartige Netze besitzen erfahrungsgemäß nie e<strong>in</strong>e 100%-ige Fängigkeit, da sich<br />

das Netz und die Flügel nicht genau dem Gewässerquerschnitt anpassen lassen. H<strong>in</strong>zu kommt,<br />

dass bei verstärktem Staudruck, z.B. durch Verunre<strong>in</strong>igung des Netzes, die Oberle<strong>in</strong>e leicht<br />

unter die Wasseroberfläche gezogen werden kann, was dann den oberflächennah wan<strong>der</strong>nden<br />

Lachsen die Möglichkeit bietet, die Oberle<strong>in</strong>e zu überschwimmen.<br />

Daher ist die Fangeffektivität des Netzes <strong>in</strong> <strong>der</strong> Oker zu berücksichtigen. Zur Bestimmung <strong>der</strong><br />

Fangeffektivität werden die Wie<strong>der</strong>fangraten <strong>der</strong> Besatzgruppen 1 und 2 als Referenz<br />

herangezogen. Bei diesen Gruppen ist davon auszugehen, dass sie im Untersuchungszeitraum<br />

vollständig abgewan<strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d und ke<strong>in</strong>er distanzbed<strong>in</strong>gten Mortalität (natürliche Sterblichkeit<br />

durch Raubfische und Vögel, Verluste durch die oberhalb Müden gelegenen Turb<strong>in</strong>en)<br />

unterlagen. Demzufolge hätten die Besatzgruppen zu 100% im Fluchtrohr o<strong>der</strong> Okernetz<br />

auftreten müssen, sofern die transport- und besatzbed<strong>in</strong>gte Mortalitäten vernachlässigbar s<strong>in</strong>d<br />

und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Turb<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Müden unberücksichtigt bleibt. Da bei <strong>der</strong> Rechenre<strong>in</strong>igung<br />

ke<strong>in</strong>e toten Lachssmolts beobachtet wurden, dürften auch möglicherweise durch den Rechen<br />

bed<strong>in</strong>gte Verluste vernachlässigbar ger<strong>in</strong>g gewesen se<strong>in</strong>. Bei den im Okernetz erfaßten<br />

Fischen war e<strong>in</strong>e Unterscheidung von turb<strong>in</strong>enbed<strong>in</strong>gten o<strong>der</strong> durch das Fangnetz<br />

verursachten Schäden nicht möglich.<br />

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