Rundgang durch die Altstadt - Bad Säckingen
Rundgang durch die Altstadt - Bad Säckingen
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<strong>Rundgang</strong><br />
<strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>Altstadt</strong><br />
2003 Stadt gewinnt Goldmedaille »Entente Florale«<br />
auf europäischer Ebene<br />
2002 Stadt gewinnt Goldmedaille »Entente Florale«<br />
auf deutscher Ebene<br />
1997–2003 Schöpfebach- und Giessen-Renaturierung<br />
1988 Gründung Hochrhein-Institut für Rheumaforschung<br />
1988 Verschwisterung mit Näfels/Schweiz<br />
1984 Eröffnung des Kulturhauses Villa Berberich<br />
1983 Verschwisterung mit Nagai/Japan und<br />
Santeramo/Italien<br />
1979 Einweihung der St. Fridolins-Brücke<br />
1978 1100 Jahrfeier der Stadt und Verleihung des<br />
Prädikats »<strong>Bad</strong>«<br />
1974–1983 Errichtung des Rheintalzentrums mit Kursaal<br />
1977 Einweihung des neuen Kurzentrums<br />
1973 Verschwisterung mit Sanary-sur-Mer/Frankreich<br />
und Purkersdorf/Österreich<br />
1973 Stadt verliert den Sitz der Kreisverwaltung<br />
1972/73 Eingemeindung der Orte Rippolingen, Wallbach<br />
und Harpolingen<br />
1967 Fertigstellung des Kavernenkraftwerkes <strong>Säckingen</strong><br />
1966 Einweihung der Weststadtkirche Heilig-Kreuz<br />
1966 Inbetriebnahme des Rheinkraftwerks <strong>Säckingen</strong><br />
1948 Thermal- und Mineralkurbad St. Marienhaus<br />
neu eröffnet<br />
1946–48 Das schweizerische Fricktal hilft tatkräftig bei der<br />
Überwindung der Nachkriegsnot<br />
1945/52 Die Stadt steht unter französischer Besatzung<br />
1935 Eingemeindung von Obersäckingen<br />
1884 Victor Nessler komponiert <strong>die</strong> Oper<br />
»Der Trompeter von <strong>Säckingen</strong>«<br />
1862 Grundsteinlegung der evangl. Kirche<br />
1856 Eröffnung der Eisenbahnstrecke <strong>Säckingen</strong>-Waldshut<br />
1854 »Der Trompeter von <strong>Säckingen</strong>« erscheint<br />
1850/51 Joseph Victor von Scheffel wohnt im Hallwyler-Hof<br />
(s. Nr. 12)<br />
1830 Zuschüttung des rechten Rheinarmes und Abbruch<br />
des mittelalterlichen Steinentor-Turms. (s. Nr. 3)<br />
1806 Auflösung des adeligen Damenstifts<br />
1805 Die Stadt kommt zum Herzogtum <strong>Bad</strong>en<br />
1796 Besetzung der Stadt <strong>durch</strong> französische Truppen im<br />
französischen Revolutionskrieg<br />
kuhnert.com<br />
11 Rokoko-Haus<br />
12 Hallwyler Hof Scheffelhaus �<br />
1 Tourismus GmbH �<br />
2 Rudolf-Eberle-Platz<br />
1752–1755 2. Barockiserung des Münsters (s. Nr. 5)<br />
1751 Brand des Münsters<br />
1740–1748 Während des österreichischen Erbfolgekrieges<br />
besetzen Franzosen <strong>die</strong> Stadt<br />
1714–1722 Entstehung von Schlosspark und Teehäuschen<br />
(s. Nr. 15)<br />
13 Holzbrücke<br />
14 Diebsturm<br />
3 Gallusturm<br />
4 Haus Fischerzunft<br />
15 Teehäuschen<br />
16 Au-Friedhof<br />
17 Trompeter-Statue<br />
5 Fridolinsmünster<br />
6 Grabmal des Trompeters<br />
18 Scheffel-Büste<br />
19 Schloss Schönau<br />
20 Narrenbrunnen<br />
7 Alter Hof<br />
8 Brunnen Kater Hiddigeigei<br />
9 Palais Landenberg Rathaus<br />
10 Abteigebäude<br />
Tourismus GmbH <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong><br />
Waldshuter Str. 20<br />
79713 <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong><br />
www.badsaeckingen.de<br />
tourismus@badsaeckingen.de<br />
Tel. +49 (0) 77 61 - 56 830<br />
Fax +49 (0) 77 61-56 8317<br />
Text: Adelheid Enderle<br />
Bilder: Karl Braun, Michael Rohrer
Erklärungen der Sehenswürdigkeiten<br />
Dieses Faltblatt ist als Anregung zu einem Bummel <strong>durch</strong> <strong>die</strong> über<br />
1000 Jahre alte Stadt gedacht. Aufgrund der Initiative des Mönchs<br />
St. Fridolin entstand bei <strong>Säckingen</strong> ein Männer- und Fauenkloster.<br />
Das adelige Frauenstift wurde geistiger, kultureller und wirtschaftlicher<br />
Mittelpunkt <strong>die</strong>ser Landschaft. Aus der Markt gründung des<br />
Frauenstiftes entwickelte sich <strong>die</strong> Stadt, <strong>die</strong> im 14. Jahrhundert ihre<br />
Unabhängigkeit erlangte. Nach Jahr hunderten österreichischer<br />
Herrschaft kam <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> 1805 <strong>durch</strong> den Pressburger Frieden<br />
zu <strong>Bad</strong>en. 1854 erschien Scheffels »Trompeter von <strong>Säckingen</strong>«, der<br />
<strong>die</strong> Stadt weltberühmt machte. Die Säckinger Heiltherme wurde bereits<br />
im Mittel alter gern besucht. Nach dem 2.Weltkrieg begann der<br />
intensive Aufbau der Kureinrichtungen und fand eine Anerkennung<br />
im Jahre 1978 mit der Verleihung des Prädikats »Heilbad« und des<br />
Namenszusatzes »<strong>Bad</strong>«.<br />
1 Tourismus GmbH �<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag, 9.00 – 18.00 Uhr<br />
2 Rudolf-Eberle-Platz<br />
Neugestalteter Platz im einstigen Bett des Rhein-Arms mit<br />
Kursaal und St. Marienhaus sowie attraktiven Geschäften.<br />
Benannt ist der Platz nach dem ehemaligen Wirtschaftsminister<br />
Dr. Rudolf Eberle. Das Zentrum wird von der Bronze-Stele des Bildhauers<br />
Klaus Ringwald markiert. Die 1987 geschaffene Stele zeigt<br />
drei Themen der Säckinger Stadtgeschichte: Das Leben des heiligen<br />
Fridolin, <strong>die</strong> Legende um den Trompeter von <strong>Säckingen</strong> sowie <strong>die</strong><br />
traditionelle Bäder-Kultur.<br />
3 Gallusturm<br />
Nach dem Hochwasser von 1343 errichteter Wellenbrecher an der<br />
Nordspitze der ehemaligen Inselstadt (siehe Merianstich von 1640).<br />
Seit 1974 <strong>die</strong>nt der Turm als Zunftlokal der <strong>Bad</strong> Säckinger Narren.<br />
4 Haus Fischerzunft<br />
1717 von Klemens Elgg errichtet. Hier wohnten <strong>die</strong> Mitglieder der<br />
Rheingenossenschaft. Diese Zunft hatte das Recht der Schifffahrt,<br />
Flößerei und Fischerei auf dem Rhein. Das Gebäude wurde im Jahr<br />
1995 von der Stadt übernommen und umgebaut. Seit 2000 wird<br />
es vom Verein Fischerzunft betreut. Hier werden Veranstaltungen<br />
und Ausstellungen aller Art zur Förderung der Kultur und Stadtgeschichte<br />
<strong>durch</strong>geführt.<br />
5 Fridolinsmünster<br />
Kirche des einstigen adeligen Damenstiftes. Romanische Krypta aus<br />
dem 10. Jh. nach Schema des St. Galler Klosterplans. Zwischen 1343<br />
und 1360 Errichtung des gotischen Baukörpers. Durch Brand 1678<br />
stark beschädigt, danach erste Barockisierung <strong>durch</strong> Wessobrunner<br />
Stuckateure. Nach dem Brand von 1751 erneute Ausschmückung<br />
<strong>durch</strong> Johann Michael Feichtmayr und Franz Josef Spiegler. Portalgestaltung<br />
<strong>durch</strong> Johann Caspar Bagnato. Renovationen im 19. und<br />
20. Jh. Heute römisch-katholische Kirche. Ein Kunstwerk von außergewöhnlichem<br />
Rang ist der silberne Fridolinsschrein von 1764.<br />
6 Grabmal des Trompeters von <strong>Säckingen</strong><br />
Franz Werner Kirchhofer (1633–1690), Bürger und Ratsherr der<br />
Stadt und Maria Ursula von Schönau (1632–1691), Tochter des<br />
Freiherrn Otto Rudolph von Schönau, sind das historische Liebespaar<br />
der Geschichte vom »Trompeter von <strong>Säckingen</strong>«.<br />
Sie wurden weltberühmt <strong>durch</strong> den 1854 erschienenen Epos von<br />
Joseph Victor von Scheffel.<br />
7 Alter Hof<br />
Stiftsgebäude der um das Münster gelagerten Klosteranlage.<br />
Im 14. Jh. Ausbau des karolingischen Komplexes zur Residenz der<br />
Fürstäbtissinnen <strong>durch</strong> Elisabeth von Bussnang (1306–1318).<br />
Umbauten im 16. Jh. Seit der Gesamtrenovierung 1974/75<br />
Nutzung als Sozialstation des Caritas-Verbandes.<br />
8 Brunnen Kater Hiddigeigei<br />
Josef Victor von Scheffels »epische Charakterkatze« aus seinem<br />
Vers epos »Der Trompeter von <strong>Säckingen</strong>«. Das Kunstwerk<br />
wurde 1978 von Alfred Sachs geschaffen.<br />
9 Palais Landenberg Rathaus<br />
Zu Beginn des 19. Jh. erbaut von Freiherr Maria Eusebius Franz<br />
Sales von Landenberg. 1850 Umbau und Nutzung als Schule und<br />
Rathaus. Erweiterungsbauten 1976/77.<br />
10 Abteigebäude<br />
Der <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Fürstäbtissinnen in Auftrag gegebene spätgotische<br />
Bau wurde 1565–1575 errichtet. Nach der Aufhebung des Stiftes<br />
im Jahre 1806 Sitz des Großherzoglichen Bezirksamtes. Es folgte<br />
1936–1972 das Landratsamt <strong>Säckingen</strong>. Seit 1974 Straßen bauamt.<br />
11 Rokoko-Haus<br />
Mit Stuckaturen und einem Marienbildnis aus der Zeit um 1760.<br />
12 Hallwyler Hof Scheffelhaus<br />
Gebäude der Deutschordensritterkommende Beuggen, um 1600<br />
erbaut. Hier wohnte in den Jahren 1850–1851 der Dichter<br />
Joseph Victor von Scheffel.<br />
Heute Gästehaus und Tourist-Info � der Tourismus GmbH.<br />
13 Holzbrücke<br />
Die über 400 Jahre alte <strong>Bad</strong> Säckinger Holzbrücke ist <strong>die</strong> längste<br />
(203,7 m) überdachte Holzbrücke Europas. Die älteste Nachricht<br />
über eine Säckinger Holzbrücke stammt aus dem 13. Jh.<br />
Die Holzkonstruktion errichtete im 18. Jh. der bekannte Brückenbaumeister<br />
Blasius Baldischwiler. Im Zuge des 1960 beginnen den<br />
Kraftwerkneubaus wurden <strong>die</strong> Brückenpfeiler tiefer ge gründet und<br />
verstärkt. Renovationen 1960/63 und 1989/90.<br />
14 Diebsturm<br />
Südlichster Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigungsanlage.<br />
1864 <strong>durch</strong> den Säckinger Fabrikanten Theodor Bally im neugotischen<br />
Stil umgebaut. 1978/79 grundlegend renoviert.<br />
Seit 2005 wird er für Trauungen und Feste genutzt.<br />
15 Teehäuschen<br />
1720 als Teil der Schönau‘schen Schlossanlage im Barockstil<br />
errichtet. Die Deckenfresken, gemalt von Francesco Antonio<br />
Giorgioli, zeigen Themen der antiken Mythologie. In den Sommermonaten<br />
beliebtes Café im Schlosspark.<br />
16 Au-Friedhof<br />
Von 1815–1958 als städtischer Friedhof genutzt. Die Grabmale<br />
erinnern an <strong>die</strong> bedeutenden Persönlichkeiten der Stadt im<br />
19. und 20. Jh. Seit 1993 steht der Friedhof unter Denkmalschutz.<br />
Die Kirche der Altkatholischen Gemeinde wurde im 19. Jh. errichtet.<br />
Der Friedhof wird von der Projektgruppe Au-Friedhof betreut.<br />
17 Trompeter-Statue<br />
Von Bildhauer Ruf 1876 geschaffen, steht an der Außentreppe des<br />
Schlosses Schönau.<br />
18 Scheffel-Büste<br />
Die bronzene Scheffel-Büste des Münchner Bildhauers Menges<br />
stand von 1901 bis 1941 auf dem Münsterplatz und wurde 1942 in<br />
den Schlosspark verlegt.<br />
19 Schloss Schönau<br />
Durch <strong>die</strong> Herren von Schönau um 1600 anstelle einer früheren<br />
wasserburgartigen Anlage erbaut. Typisches Herrenhaus mit polygonalen<br />
Ecktürmen und Mansarddach. Große Schäden <strong>durch</strong> <strong>die</strong><br />
Kriege im 17. Jh. Vom Säckinger Fabrikanten Theodor Bally renoviert,<br />
seit 1929 im städtischen Besitz. Im Schloss sind verschiedene<br />
Museen untergebracht.<br />
20 Narrenbrunnen<br />
Von Bildhauer Leonard Eder 1973/74 gestaltete Gruppe mit<br />
den Figuren der <strong>Bad</strong> Säckinger Fasnacht: dem »Römer«, dem<br />
»Siechenmännle«, dem »Maisenhardtjoggele« und dem »Hüüler«.<br />
Daten zur Stift- und Stadtgeschichte<br />
von <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong><br />
3. Jh. n. Chr. Alemannen wandern in <strong>die</strong> rechtsrheinischen<br />
Gebiete ein.<br />
6./7. Jh. Christianisierung der alemannischen Stämme <strong>durch</strong><br />
iro-fränkische Missionare. Fridolin gründet auf der<br />
Rheininsel Kirche und Doppelkloster. Als fränkisches<br />
Königskloster besaß das Stift umfangreichen<br />
Grundbesitz am Hochrhein, Zürichsee und im<br />
Lande Glarus.<br />
878 Kaiser Karl III. schenkt das Kloster seiner<br />
Gemahlin Richgard<br />
10. Jh. Entstehung der heute noch erhaltenen Winkelkrypta<br />
unter dem Münster<br />
10/12. Jh. Aufgrund einer Marktgründung <strong>durch</strong> das Kloster<br />
entwickelt sich <strong>die</strong> Stadt<br />
1272 Brandkatastrophe vernichtet Stift und Stadt<br />
1307 Äbtissinnen des Stiftes in den Reichsfürstenstand<br />
erhoben<br />
1316 Erster bekannter Freiheitsbrief für <strong>die</strong> Stadt<br />
1343 Bau des gotischen Münsters (s. Nr. 5)<br />
1364 Fassung der Thermalquelle<br />
1395 Das Klostergebiet um Glarus gelangt an <strong>die</strong><br />
Eidgenossenschaft<br />
1430 Schloss im Besitz der Herren von Schönau (s. Nr. 19)<br />
1565–1575 Bau des Abteigebäudes <strong>durch</strong> Peter Bye (s. Nr. 10)<br />
1601 Bau des Hallwyler Hofes <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Deutschordensritter<br />
(s. Nr. 12)<br />
1638 Brandschatzung der Stadt im 30-jährigen Krieg<br />
1678 Plünderung der Stadt während des<br />
Holländischen Krieges<br />
1690 stirbt Franz Werner Kirchhofer und 1691 seine<br />
Gemahlin Maria Ursula von Schönau (historische<br />
Vorbilder zu Scheffels »Trompeter von <strong>Säckingen</strong>«,<br />
s. Nr. 6)<br />
1698–1740 1. Barockisierung des gotischen Münsters<br />
(Wessobrunner Stil)