Jesu Botschaft - Franziskaner
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Nr. 2 / Oktober 2003 Seite 1<br />
Informationen der franziskanischen Arbeitsgemeinschaften<br />
für Gerechtigkeit – Frieden – Bewahrung der Schöpfung / Franciscans International<br />
<strong>Jesu</strong> <strong>Botschaft</strong> – eine politische <strong>Botschaft</strong>?!<br />
Während des diesjährigen Pfingstkapitel der Initiative Ordensleute<br />
für den Frieden, wurde auch wieder eine Mahnwache<br />
in einem Dom gehalten, diesmal im Mainzer Dom. Dabei<br />
wurde das große Transparent mit der Aussage <strong>Jesu</strong> „Ihr<br />
könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“ aus dem Matthäus-Evangelium<br />
auf die Treppen im hinteren Teil des<br />
Doms gelegt, und die Teilnehmer der Mahnwache setzten<br />
sich um das Transparent. Gestaltet war die Mahnwache als<br />
Gebetszeit mit Schriftlesungen aus der Bibel und kirchlichen<br />
Dokumenten, mit Gebeten und verschiedenen Liedern. Auch<br />
gab es einige Zeiten der Stille während der zweistündigen<br />
Gebetszeit.<br />
Gleich zu Beginn kam ein Domkapitular und nachdem er<br />
einige Minuten die Gebetswache beobachtete, rief er die Polizei<br />
und verlangte das Ende der Veranstaltung. Zunächst<br />
wurde als Grund angeführt, dass die Initiative die städtischen<br />
Führungen durch den Dom stören würden, die dafür<br />
schließlich bezahlen würden. Als dem Domkapitular dann<br />
angeboten wurde, dass die Gebetswache auch in Stille abgehalten<br />
werden könne, verlangte er die Räumung, da dies<br />
kein Gebet sei, sondern eine politische Demonstration. Auf<br />
die Nachfrage, was denn daran politisch sei, verwies er auf<br />
das Transparent.<br />
Für mich selbst stellte sich dann die Frage: Wann ist <strong>Jesu</strong><br />
Wort politisch? Erst dann wenn es auf einem Transparent<br />
geschrieben steht, oder auch wenn es von der Kanzel verkündet<br />
wird? Ist <strong>Jesu</strong> <strong>Botschaft</strong> nicht eigentlich immer schon<br />
eine politische <strong>Botschaft</strong>, und wurde nur durch die „Mächtigen“<br />
entpolitisiert und auf den inneren seelischen Bereich<br />
reduziert?<br />
Vielleicht hatte ja so die Gebetswache zumindest den Effekt,<br />
dass der Domkapitular die politische Dimension des Wortes<br />
<strong>Jesu</strong> wieder wahrnahm. (Markus Heinze)<br />
Allen Leserinnen und Lesern wünschen<br />
wir ein schönes Franziskusfest!<br />
In eigener Sache:<br />
Wer das Tauwerk noch per Post bekommt<br />
und es in Zukunft per Mail zugesandt bekommen<br />
möchte, möge dies bitte mitteilen.<br />
( Markus.Heinze@franziskaner.de)<br />
Außerdem kann das Tauwerk unter folgender<br />
Internetadresse runtergeladen werden:<br />
www.franziskaner.de/d_wmf.php<br />
Inhalt<br />
Aus den Arbeitsgruppen............................. 2<br />
Franciscans International ........................... 2<br />
OFM Europa............................................... 2<br />
OFM Animationskomitee........................... 2<br />
OFM Büro in Rom ..................................... 3<br />
Initiative Ordensleute für den Frieden........ 3<br />
Kampagne gegen Rüstungsexport .............. 5<br />
Nachlese zum 11. September ..................... 5<br />
Veranstaltungen/Seminare.......................... 8<br />
Veröffentlichungen..................................... 8<br />
Termine ...................................................... 8<br />
Impressum<br />
TAUWERK ist der Informationsdienst der<br />
franziskanischen Arbeitsgemeinschaften für<br />
GFBS / Franciscans International in Belgien,<br />
den Niederlanden sowie im deutschsprachigen<br />
Raum und erscheint drei bis vier<br />
Mal jährlich in einer Auflage von 260 gedruckten<br />
Exemplaren und wird an 150 Adressen<br />
elektronisch versandt.<br />
- Markus Heinze ofm, Jürgen Neitzert ofm.<br />
Redaktionsanschrift:<br />
Markus Heinze, <strong>Franziskaner</strong><br />
Sigmund-Freud-Straße 111,<br />
D-60435 Frankfurt,<br />
Tel. +49-(0)69-54 52 97,<br />
Fax: +49-(0)1805-060 334 644 35<br />
Email: Markus.Heinze@franziskaner.de<br />
www.franziskaner.de/d_wmf.php
Seite 2 TAUWERK Nr. 2/ Oktober 2003<br />
Aus den INFAG/GFE, GFS,<br />
FI Arbeitsgruppen<br />
A-B-CH-D-NL<br />
Grundlagenseminar 2003<br />
Der Ort des diesjährigen Grundlagenseminars<br />
schien ganz und gar der Zeit entsprechend:<br />
Das <strong>Franziskaner</strong>-Internat in<br />
Vossenack, in dem wir zu Gast waren,<br />
befindet sich in unmittelbarer Nähe eines<br />
größeren Soldatenfriedhofs aus dem 2.<br />
Weltkrieg. In dieser unmittelbaren Umgebung<br />
starben kurz vor Ende des Krieges<br />
12.000 deutsche und etwa 55.000<br />
US-amerikanische Soldaten, mehr als in<br />
dem zehn Jahre dauernden Vietnamkrieg.<br />
Für die versammelten 36 Schwestern und<br />
Brüder aus der franziskanischen Familie<br />
des deutschsprachigen Raumes, war dies<br />
so auch eine Stätte um all der Kriegsopfer<br />
zu gedenken und Gott um Frieden zu<br />
bitten.<br />
Das Thema des Seminars beschäftigte<br />
sich mit einem etwas anderen Bereich<br />
und lautete: Menschenbilder im Wandel:<br />
Zwischen Machbarkeit und Menschenwürde.<br />
Bioethische Fragestellungen im<br />
Zeitalter der Gentechnologie.<br />
Schwester Anne Tholen ist es mit Hilfe<br />
von Modellen und anschaulichen Folien<br />
gelungen, Grundlagen dieses für uns<br />
Laien doch komplizierten Inhalts der<br />
humanen Gentechnologie zu vermitteln.<br />
Bruder Stefan Federbusch baute auf diese<br />
mehr biologischen und chemischen<br />
Grundlagen auf und beleuchtete die möglichen<br />
Konsequenzen der Gentechnologie<br />
und stellte verschiedene ethische Beurteilungen<br />
dem gegenüber.<br />
Anhand von Fallbeispielen, die Stefan<br />
vorstellte und die alle aus der jüngsten<br />
Zeit stammten, diskutierten wir in Kleingruppen<br />
über die verschiedenen Aspekte<br />
und versuchten zu einer ethischen Beurteilung<br />
zu gelangen.<br />
Bemerkenswert war in der Diskussion<br />
zum einen, dass die TeilnehmerInnen<br />
sehr stark die Problematik auf den Alltag<br />
übersetzt haben, etwa auf die Frage, wie<br />
gehe ich selbst mit Schwächen, Krankheit<br />
und Alter um, zum anderen aber auch ein<br />
großer Informationsbedarf festgestellt<br />
wurde angesichts der rasanten Entwicklung<br />
in der Forschung. Weiterhin wurde<br />
in der Diskussion die Schwierigkeit ersichtlich<br />
der eindeutigen ethischen Bewertung.<br />
Alle Teilnehmer waren sehr<br />
betroffen und diskutierten ausführlich die<br />
aktuellen politischen Entscheidungen<br />
bzgl. der humanen Gentechnologie, die in<br />
dieser Zeit in Europa anstehen. Es wurde<br />
der Wunsch geäußert auch ein entsprechendes<br />
Seminar über die sog. Grüne<br />
Gentechnologie und ihre Konsequenzen<br />
vor allem für die Entwicklungsländer zu<br />
veranstalten.<br />
Aufgrund der kompetenten inhaltlichen<br />
Gestaltung durch Anne und Stefan, wie<br />
auch durch die gelungene und bereichernde<br />
Weise der Moderation durch<br />
Franz-Josef Wagner war das Grundlagenseminar<br />
wieder zu einem Gewinn für alle<br />
Beteiligten.<br />
Wer an den Vorträgen interessiert ist,<br />
kann diese bei Markus Heinze anfordern.<br />
(MH)<br />
Franciscans International<br />
Newsletter und neue Website<br />
Nähere und aktuelle Informationen über<br />
die Arbeit der beiden Büros von FI in<br />
Genf und in New York werden in einem<br />
Newsletter Franciscans International<br />
regelmäßig veröffentlich und per Post<br />
versandt. Wer daran interessiert ist kann<br />
diesen unter folgender Adresse bestellen:<br />
franintl@FranciscnasInternational.org<br />
Außerdem können neueste Nachrichten<br />
auf der Internetseite nachgelesen werden,<br />
die ganz neu und sehr ansprechend gestaltet<br />
ist und. Ein Besuch lohnt sich.<br />
www.FranciscansInternational.org<br />
OFM<br />
Europa<br />
8. Europäisches Fraternitäten-<br />
treffen in Frankfurt/Main<br />
Über das Pfingstfest fand zum 8. Mal das<br />
Europäische Treffen der sogenannten<br />
„Kleinen Fraternitäten“ (fraternità inserita)<br />
statt. Brüder aus vier verschiedenen<br />
Nationen bzw. sieben verschiedenen<br />
Provinzen unseres Ordens kamen in<br />
Frankfurt zusammen, um ihre Erfahrungen<br />
eines Lebens unter den Menschen am<br />
Rande auszutauschen. Thematischer<br />
Schwerpunkt des diesjährigen Treffens<br />
war die Frage, inwieweit diese Lebensform<br />
integraler Bestandteil der Grundausbildung<br />
ist bzw. sein sollte. Fr. Cornelius<br />
Bohl, Leiter des interprovinziellen<br />
Noviziates in Deutschland, nahm als<br />
Referent und Gesprächspartner teil. Er<br />
berichtete über die Erfahrungen der No-<br />
vizen, die jeweils zwischen Ostern und<br />
Pfingsten ein sechswöchiges Praktikum<br />
in den „Kleinen Fraternitäten“ machen.<br />
Cornelius betonte, dass dieses Praktikum<br />
nicht nur dem Kennenlernen des fraternitären<br />
Lebensstils dient, sondern darüber<br />
hinaus einen wesentlichen Beitrag zur<br />
Klärung der eigenen Berufung darstellt.<br />
Das nächste Europäische Treffen der<br />
„Kleinen Fraternitäten“ wird über Pfingsten<br />
2004 wiederum in Deutschland stattfinden.<br />
Alle Brüder, die daran teilnehmen<br />
möchten oder nähere Informationen wünschen<br />
können sich an Markus Heinze<br />
wenden.<br />
(Markus Fuhrmann/MH)<br />
OFM<br />
Animationskomitee<br />
Weltsozialforum in Brasilien<br />
Im Januar dieses Jahres fand das 3. Weltsozialforum<br />
in Brasilien statt. Es bildet<br />
gewissermaßen einen Gegengipfel der<br />
Nicht-Regierungs-Organisationen zu dem<br />
Treffen der G7 bzw. G8.<br />
Über hundert Schwestern und Brüder der<br />
franziskanischen Familien nahmen daran<br />
teil, unter anderem das Animationskomitee<br />
für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung<br />
der Schöpfung des OFM und<br />
ein Delegation von Franciscans International.<br />
Neben einigen Konferenzen, Podiumsdiskussionen,<br />
persönlichen Zeugnissen<br />
und Runden Tischen fanden über 1000<br />
Workshops unter folgenden fünf Hauptthemen<br />
statt: 1. Nachhaltige Demokratische<br />
Entwicklung; 2. Werte und Prinzipien,<br />
Menschenrechte, Verschiedenheit<br />
und Gleichberechtigung; 3. Medien, Kultur<br />
und Alternativen zur Merkantilisierung<br />
und Homogenisierung; 4. Politische<br />
Macht, Zivilgesellschaft und Demokratie;<br />
5. die demokratische Weltordnung.<br />
Während des Weltsozialforums trafen<br />
sich die franziskanischen TeilnehmerInnen<br />
mit den Brasilianischen Brüdern um<br />
die franziskanische Teilnahme am Weltsozialforum<br />
auszuwerten und über eine<br />
zukünftige Teilnahme nachzudenken<br />
besonders in Indien (2004) und in Porto<br />
Alegre (2005).<br />
Einige der bleibenden Eindrücke waren:<br />
die riesige Zahl von jungen Menschen,<br />
die Anwesenheit von Ordensleuten, eine<br />
interfranziskanische Friedensfeier, die<br />
volkstümliche Konferenzen mit einem<br />
Spirituellen Schwerpunkt, die tiefe Unzufriedenheit<br />
mit dem gegenwärtigen neoliberalen<br />
Modell der Globalisierung, eine
Nr. 2/ 2003 TAUWERK Seite 3<br />
allgemeine Übereinstimmung für den<br />
Frieden und gegen den Krieg, besonders<br />
gegen den Krieg gegen den Irak, und die<br />
Hoffnung auf eine Zukunft, die sich<br />
festmachte in einer ständig wachsenden<br />
Vernetzung von Nicht-Regierungs-<br />
Organisationen und der Zivilgesellschaft.<br />
Das Animationskomitee von GFBS des<br />
OFM schlägt vor über folgende Fragen<br />
nachzudenken und in den verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen miteinander zu diskutieren:<br />
1. Könnten Friede und Umwelt-<br />
Gerechtigkeit Themen sein, die<br />
wir in Workshops bearbeiten?<br />
Verschiedene pädagogische Materialien<br />
hierzu wurden bereits<br />
erstellt, wie etwa die Broschüren<br />
zur franziskanischen Gewaltfreiheit,<br />
zu Klimawandel und<br />
zur Thematik des Wassers.<br />
2. Könnten unsere Franziskanischen<br />
Studienzentren einen Beitrag<br />
leisten zu Glaubensreflexionen,<br />
die auf Fallstudien von Erfahrungen<br />
verschiedener Basisgruppen<br />
basieren, unabhängig<br />
von deren Glaubensbekenntnis<br />
oder Religionszugehörigkeit?<br />
3. Könnten <strong>Franziskaner</strong>, die<br />
künstlerische Begabungen haben,<br />
ihre Arbeiten über derartige<br />
Themen, für eine entsprechende<br />
Ausstellung zur Verfügung stellen,<br />
wie etwa Musikstücke, Gemälde,<br />
Fotos, Skulpturen oder<br />
Theaterstücke?<br />
(Francisco O’Conaire/Übers: MH)<br />
OFM<br />
Büro in Rom<br />
Die neue Generalleitung des <strong>Franziskaner</strong>ordens<br />
beauftragte folgende Brüder<br />
für das JPIC Büros in Rom:<br />
Rodrigo C. Amédée Peret, Brasilien and<br />
Alejandro Castillo Morga, Mexiko.<br />
Beide Brüder waren in ihren Provinzen in<br />
der Friedensarbeit tätig und waren Mitglieder<br />
des Animationskomitees für JPIC.<br />
An dieser Stelle danken wir Francisco<br />
O’ Conaire und Peter Schorr, die das<br />
Büro in den letzten sechs Jahre leiteten,<br />
für ihre Arbeit für Gerechtigkeit und<br />
Frieden, wie auch für die Unterstützung<br />
in unserer Konferenz. Den beiden neuen<br />
Brüdern im Büro wünschen wir viel Kraft<br />
bei ihrer neuen Arbeit und hoffen auf<br />
eine gute Zusammenarbeit.<br />
(MH)<br />
IOF<br />
Karfreitagsgottesdienst vor und auf<br />
der US Air-Base in Frankfurt am<br />
Main<br />
Am Karfreitag fand vor der Frankfurter<br />
US-Air Base ein Gottesdienst zum Gedenken<br />
an die Opfer des Irak-Krieges und<br />
all der anderen Kriege statt. Kurz zuvor<br />
sind Frau Heike Kamp-Bleines, eine<br />
Mutter von drei Kindern, P. Gregor Böckermann<br />
von den Weißen Vätern, und<br />
Br. Markus Heinze auf die Air Base eingedrungen<br />
um das Gebet und den Protest<br />
auf die Rollbahn zu tragen, von wo aus<br />
der Tod in den Irak geflogen wurde.<br />
Während sie einen ersten Zaun gut überwinden<br />
konnten wurden sie an dem zweiten<br />
Zaun von amerikanischen Soldaten<br />
gestoppt, so dass sie an dieser Stelle die<br />
Gebetszeit hielten. Anschließend wurden<br />
sie dann von der Polizei verhaftet und in<br />
Gewahrsam genommen.<br />
Mittlerweile sind die Strafbefehle an sie<br />
ergangen mit jeweils 45 bzw. für P. Gregor<br />
mit 60 Tagessätzen zu je 10,- Euro.<br />
Alle drei legten Einspruch ein. Das Gerichtsverfahren<br />
wird am 24. Oktober<br />
um 9.15 Uhr vor dem Amtsgericht in<br />
Frankfurt stattfinden. (Gebäude E, 1.<br />
Stock Raum 10).<br />
(MH)<br />
Pfingstkapitel 2003<br />
20 Jahre Initiative Ordensleute für den<br />
Frieden<br />
Unter dem Motto „Krieg braucht Kapital<br />
- Kapital braucht Krieg“ trafen sich<br />
vom 11. bis 15. Juni 2003 zweiundzwanzig<br />
Mitglieder der Initiative zum traditionellen<br />
Pfingstkapitel in Frankfurt. Das<br />
Gemeindezentrum St. Ignatius als Tagungsort<br />
liegt direkt gegenüber der<br />
„Frankfurter Welle“, einem neu hochgezogenen<br />
Gebäudekomplex mit Büros und<br />
Geschäften der gehobenen Kategorie.<br />
Alles entsprechend nobel und kameraüberwacht.<br />
Anschauungsunterricht aus<br />
erster Hand sozusagen, wo das Kapital<br />
bleibt.<br />
Das diesjährige Pfingstkapitel versuchte<br />
inhaltlich den Weg der Initiative in den<br />
vergangenen 20 Jahren nachzuzeichnen.<br />
In einem Dreischritt ging es um die Bereiche<br />
Militär, Wirtschaft und Kirche.<br />
Entsprechend waren die drei Zielstationen<br />
die US-Air Base am Frankfurter<br />
Flughafen, die Zentrale der Deutschen<br />
Bank sowie der Mainzer Dom.<br />
Der erste Aktionstag galt der US-Air<br />
Base am Frankfurter Flughafen. Von hier<br />
starteten viele der amerikanischen Einsätze<br />
während des Irak-Krieges. Bereits<br />
im Vorfeld des Krieges hatte es Protestaktionen<br />
an dieser Stelle gegeben, u.a.<br />
von der Initiative am Karfreitag und von<br />
der Aktion „Resist“. Dementsprechend<br />
war die Polizei für diesen sensiblen Bereich<br />
vorgewarnt und vorbereitet. Bereits<br />
an der S-Bahn-Station wurden wir von<br />
den Sicherheitskräften erwartet und zur<br />
Air-Base begleitet. Eine Hundertschaft<br />
der Polizei stand bereit, unsere angemeldete<br />
Demonstration zu überwachen. Die<br />
Polizei selbst hatte die Straße zum Einfahrtstor<br />
in etwa 50 m Entfernung mit<br />
Gittern abgesperrt, ebenso zwei der Autobahnzufahrten.<br />
Eine Zu- wie auch eine<br />
Ausfahrtsmöglichkeit blieb dadurch frei.<br />
Angesichts der massiven Polizeipräsenz<br />
war eine Blockade des Tores von vorneherein<br />
ausgeschlossen. Bei ziemlich brütender<br />
Hitze hielten wir eine zweistündige<br />
Mahnwache auf der Straße. Für die<br />
Polizei war es ein recht relaxter Vormittag,<br />
da sich der Großteil bald in den<br />
Schatten zurückzog und sie sich jeweils<br />
mit etwa 20 Mann und Frau abwechseln<br />
konnten. Eine Übergabe unserer Resolution<br />
an den Kommandeur der Air-Base<br />
gelang nicht, da er sich weigerte, eine<br />
solche entgegenzunehmen. Ein Versuch,<br />
sie am Generalkonsulat in Frankfurt abzugeben,<br />
scheiterte ebenso. Der Polizei<br />
dort war unser Kommen bereits gemeldet<br />
worden. Die Straße, wo das Konsulat<br />
liegt, ist seit dem 11. September 2001 mit<br />
Betonklötzen abgesperrt und wird von<br />
deutscher Polizei mit Maschinengewehren<br />
kontrolliert. Der Fußgängerweg ist<br />
zur normalen Benutzung frei. Uns wurde<br />
das Weitergehen jedoch mit der Begründung<br />
verweigert, dass wir zu „dieser<br />
Gruppe“ gehörten. Außerdem würde das<br />
Konsulat eh keine Briefe entgegennehmen.<br />
Wir sollten ihn mit der Post schicken.<br />
Da alles Verhandeln nicht half, sind<br />
wir ins Quartier zurückgekehrt. Spannend<br />
an diesem Punkt ist, inwieweit demokratische<br />
Grundrechte hier eingeschränkt<br />
werden und ob die Verweigerung, den<br />
Gehweg zu benutzen, rechtmäßig ist,<br />
zumal wir hier bewusst nicht mehr als<br />
Demonstranten auftraten. Unser Befremden<br />
über diese Behandlung und den Eindruck,<br />
den die Nation macht, die sich als<br />
„demokratischer Vorzeigestaat“ empfindet<br />
und präsentiert, haben wir in einem<br />
Brief an den amerikanischen Präsidenten<br />
George W. Bush zum Ausdruck gebracht.
Seite 4 TAUWERK Nr. 2/ Oktober 2003<br />
Das zentrale Anliegen des ersten Tages<br />
lautet in Bezug auf Militär und die Frage<br />
von Krieg und Frieden: Wir fordern, den<br />
Primat der Politik gegenüber der Wirtschaft.<br />
Politik muss zudem sozial und<br />
ökologisch nachhaltig ausgerichtet sein,<br />
so dass alle Menschen an den Gütern<br />
der Erde teilhaben können.<br />
Der zweite Aktionstag galt der Deutschen<br />
Bank. Zunächst wurde mit einer<br />
Mahnwache begonnen in Form des Sitzens<br />
in kleineren Gruppen vor den verschiedenen<br />
Türen. Die eigentliche Aktion<br />
bestand darin, eine Ladung Sand vor der<br />
Tiefgarage abzukippen unter dem Motto:<br />
„Sand im Getriebe – Hoffnung für die<br />
Armen“. Da nur etwa die Hälfte des Sandes<br />
vom LKW rutschte, beschloss spontan<br />
ein Teil der Gruppe, den Teil der<br />
Einfahrt durch Sitzen zu blockieren, der<br />
sandfrei geblieben war. Der Rest der<br />
Gruppe stellte sich mit Plakaten und<br />
Transparenten hinter die Gruppe bzw.<br />
zum Sandhaufen. Nach kurzer Zeit war<br />
eine entsprechende Menge Polizei versammelt,<br />
deren Einsatzleiter die Sitzenden<br />
zur Räumung aufforderte. Da dem<br />
nicht Folge geleistet wurde, erging der<br />
Befehl, uns auf die andere Straßenseite zu<br />
begeben zur Feststellung der Personalien.<br />
Dabei wurde polizeilicherseits nicht unterschieden<br />
zwischen Blockierern und<br />
Nichtblockierern, was unseres Erachtens<br />
nach rechtlich nicht korrekt gewesen ist.<br />
Allerdings wurde den Nichtblockierern<br />
die Möglichkeit zur Aussage auf Videokamera<br />
eingeräumt. Gegen 21 Personen<br />
wird nun wegen Nötigung ermittelt. Ob<br />
eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch<br />
dazukommt, hängt von der Deutschen<br />
Bank ab. Während der Feststellung der<br />
Personalien wurde uns mitgeteilt, dass<br />
wir für den Rest des Tages ein Platzverbot<br />
hätten, also unsere bis 17 Uhr angemeldete<br />
Mahnwache nicht fortsetzen<br />
dürften. Die Deutsche Bank hatte inzwischen<br />
zwei Mitarbeiter abgestellt, zwei<br />
Schaufeln zu kaufen und den Sand soweit<br />
zur Seite zu schaufeln, dass die Tiefgarage<br />
wieder benutzbar ist. Später hat dann<br />
ein Bagger der Feuerwehr den Sand auf<br />
das benachbarte Baustellengrundstück<br />
gekippt. Wenn die Aktion insgesamt auch<br />
nur eine Stunde dauerte, so hat sie doch<br />
ein symbolisches Zeichen gesetzt. Die<br />
Frankfurter Neue Presse schrieb unter ihr<br />
Foto der Aktion: „Dünenatmosphäre mit<br />
plakativem Hintergrund: Demonstranten<br />
blockieren Deutsche-Bank-Einfahrt“.<br />
Aufgrund unseres Platzverweises war<br />
eine Übergabe unserer <strong>Botschaft</strong> an den<br />
Chef der Deutschen Bank Ackermann<br />
nicht möglich. Sie lautete in Kurzform:<br />
„Wir fordern eine Infragestellung unserer<br />
Geldordnung und des Zinswesens;<br />
denn die Konzentration des Geldes bei<br />
einem immer kleiner werdenden Teil der<br />
Bevölkerung, dem damit letztlich die<br />
Entscheidung über die Lebensmöglichkeiten<br />
der anderen gegeben wird, ist<br />
nicht mehr hinnehmbar.“<br />
Der dritte Aktionstag galt der Kirche in<br />
Form einer Mahnwache im Mainzer<br />
Dom. Dort entrollten wir auf den Stufen<br />
des hinteren Teiles ein 14 mal 5 m langes<br />
Transparent mit dem <strong>Jesu</strong>swort „Ihr<br />
könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“.<br />
Die zweistündige Mahnwache<br />
begann mit einem politischen Rosenkranz,<br />
unterbrochen durch entsprechende<br />
(Bibel)texte und Lieder. Der bald herbeigerufene<br />
Domdechant zeigte keinerlei<br />
Verständnis für unsere Aktion und rief<br />
die Polizei. Die überzeugte ihn davon,<br />
uns nicht gewaltsam entfernen zu lassen,<br />
auch wenn er bei seiner Meinung blieb,<br />
dass wir die Mahnwache sofort abzubrechen<br />
hätten. Die Polizei interpretierte ihn<br />
für uns so, dass wir die vorgesehene Zeit<br />
bis 12 Uhr geduldet würden. Immerhin<br />
hatte er unsere Intention verstanden, das<br />
sei eine „politische Parole“ auf dem<br />
Transparent. Nur eben eine, die auch er<br />
von der Kanzel zu verkündigen hat. Sein<br />
wichtigstes Argument war, dass wir die<br />
Stadtführungen stören, die permanent an<br />
diesem Vormittag im Dom stattfanden,<br />
und die zahlen ja schließlich dafür. Das<br />
Kapital lässt grüßen. Für die meisten von<br />
uns war das eine emotional sehr berührende<br />
Sache, von einem kirchlich Verantwortlichen<br />
mit Rausschmiss aus einer<br />
Kirche bedroht zu werden, wenn man mit<br />
einem <strong>Jesu</strong>swort eine Gebetsmahnwache<br />
gestaltet und zudem noch mit dem Argument,<br />
wir würden dadurch den Kommerzbetrieb<br />
stören. Nicht verwunderlich,<br />
dass einem da die Aktion der Tempelreinigung<br />
<strong>Jesu</strong> in den Kopf kommt. Es ist<br />
eben doch noch etwas anderes, vor einem<br />
Militärgelände zu stehen oder vor einer<br />
Bank als in einer Kirche zu sein, die ich<br />
als meine Heimat verstehe und empfinde.<br />
Einem Journalisten soll der Domdechant<br />
gesagt haben: „Das sind Spinner, auf die<br />
hört sowieso keiner“.<br />
Es ist schon bedrückend, leibhaftig zu<br />
erleben, wie ein solches Gotteshaus („mit<br />
dem Charme einer Bahnhofshalle“, wie<br />
es eine Teilnehmerin nachher formulier-<br />
te) zum Museum wird. Die Stadtführer<br />
erzählten von den Großtaten und Stiftungen<br />
der Fürsten und Bischöfe. Von den<br />
kleinen Leuten, die dafür schuften mussten<br />
und auf deren Kosten auch die<br />
Fürstbischöfe gelebt haben, wurde nichts<br />
berichtet. Ob die <strong>Botschaft</strong> des Evangeliums<br />
in ihren Erläuterungen auch vorkam<br />
…? „Was wollen wir den Menschen eigentlich<br />
zeigen?“, fragte eine Kleine<br />
Schwester in der Reflexion. Was kommt<br />
über von Kirche, wofür stehen wir ein?<br />
Für mich persönlich war es wichtig, einmal<br />
diesen Perspektivenwechsel vorzunehmen.<br />
Anstatt vorne zu stehen, das<br />
Ganze einmal von hinten, „von unten“ zu<br />
sehen und den langen Abstand, der nicht<br />
nur rein räumlich bis da vorne (zum Altar)<br />
ist und mir die Frage zu stellen: Wo<br />
stehe ich eigentlich? Wo gehöre ich als<br />
Person, als Ordenschrist, als <strong>Franziskaner</strong>,<br />
als Priester hin?<br />
Bezeichnenderweise gelang es auch im<br />
dritten Anlauf nicht, unsere <strong>Botschaft</strong><br />
abzugeben. Das Mainzer Generalvikariat<br />
ist durch große Metallgitter gesichert. So<br />
landete unser Brief an Kardinal Lehmann<br />
im ekklesialen Briefkasten in der Hoffnung,<br />
von ihm zur Kenntnis genommen<br />
zu werden. „Wir fordern, dass die Kirchen<br />
überall dort ihre Stimme erheben,<br />
wo der Mensch seiner Würde beraubt<br />
und dem Götzen Mammon geopfert<br />
wird.“<br />
Was man von anderen einfordert, das soll<br />
man zunächst bei sich selbst beginnen.<br />
Dass dies manchmal nicht einfach ist,<br />
kam in der Frage der Form eines gemeinsamen<br />
Gottesdienstes zum Ausdruck.<br />
Wie lässt sich eine Form von Eucharistie/Abendmahl<br />
finden, in der sich alle<br />
aufgehoben wissen und guten Gewissens<br />
mitfeiern können? Wenn Menschen mit<br />
so unterschiedlichen Lebens- und Glaubensgeschichten<br />
aufeinander stoßen, die<br />
geprägt sind von den unterschiedlichsten<br />
positiven wie negativen Erfahrungen<br />
innerhalb ihrer eigenen Kirchen und im<br />
ökumenischen Miteinander, dann werden<br />
rasch die Grenzen, die Brüche, Gräben,<br />
unterschiedlichen Selbstverständnisse<br />
und Verletzungen deutlich, die bei jedem<br />
einzelnen und zwischen den Konfessionen<br />
bestehen. Für mich war das Gespräch<br />
hierüber eine wertvolle Erfahrung, da es<br />
von gegenseitigen Respekt zeugte, von<br />
einer tiefen Offenheit und Ehrlichkeit, in<br />
der auch die Enttäuschung zum Ausdruck<br />
gebracht wurde, kirchenoffiziell noch<br />
nicht weiter zu sein und zugleich den
Nr. 2/ 2003 TAUWERK Seite 5<br />
Wunsch zu haben, als Initiative hier eine<br />
andere Praxis zu leben und zu feiern.<br />
Dies auf dem Hintergrund, Gottesdienst<br />
nicht nur als rein liturgischen zu verstehen,<br />
sondern als Feier unseres Lebens, als<br />
Gottesdienst drinnen und draußen. Auch<br />
die Mahnwachen sind in diesem Sinne<br />
Gottesdienst.<br />
Eine Vorwurf, der immer wieder von<br />
außen geäußert wird, ist der: „Ihr seid ja<br />
militant! Das, was ihr macht, ist nicht<br />
mehr christlich!“ Ein Vorwurf, mit dem<br />
wir uns selbstkritisch auseinandersetzen<br />
müssen. Ohne Zweifel sind diese Aktionen<br />
in dem Sinne „radikal“, als dass sie<br />
vom lateinischen Wortsinn her auf die<br />
„Wurzel“ verweisen, auf das Grundübel,<br />
das in unserer Wahrnehmung die Welt<br />
bestimmt. Biblisch gesehen lässt sich das<br />
Handeln der Initiative in den prophetischen<br />
Horizont einordnen. Der „Sand im<br />
Getriebe“ ist ein prophetisches Zeichen.<br />
Er ist zugleich ein „Anti“-test im Sinne<br />
des Wider-standes gegen ungerechte<br />
Strukturen und Verhältnisse wie auch ein<br />
„Pro“-test im Sinne des Zeugnisses zugunsten<br />
der Armen und Entrechteten.<br />
Dieses Handeln führt oft zu einem Nichtverstandenwerden<br />
und zu einer Ablehnung<br />
selbst innerhalb der Familien und<br />
unserer Gemeinschaften. Verletzende<br />
Äußerungen machen eine Art von „Einsamkeit<br />
und Verfolgung“ (Zitat einer<br />
Teilnehmerin) spürbar, wie sie auch die<br />
Propheten in ihrem Schicksal erlitten<br />
haben. Die Frage der Gewaltfreiheit<br />
bleibt nicht nur, aber auch im Kontext<br />
von Aktionen zivilen Ungehorsams aktuell<br />
und stete Herausforderung. Die<br />
Selbstvergewisserung innerhalb der<br />
Gruppe und die Reflexion nach den einzelnen<br />
Aktionen ist daher ein wichtiges<br />
Element des Pfingstkapitels.<br />
Die Gemeinde St. Ignatius wird in ihrem<br />
Glockenturm eine Armen-Glocke aufhängen,<br />
die jeweils 5 vor 12 als Mahnung<br />
läuten soll. Als Kontrast zur gegenüberliegenden<br />
„Frankfurter Welle“ ein klangvolles<br />
Zeichen. Für viele Arme, Menschen<br />
wie Länder, ist es 5 vor 12. Und<br />
die soziale Problematik und der daraus<br />
entstehende Sprengstoff wird sich auch in<br />
Deutschland weiter verschärfen.<br />
Der Samstag Abend war ein Feier-<br />
Abend mit liebevoll selbst gezaubertem<br />
Kalten Buffet. 20 Jahre IOF – ein Grund<br />
zum Feiern. Nicht uns selbst, aber doch<br />
Dank zu sagen für die Mitglieder der<br />
Initiative, die sie in unterschiedlicher<br />
Stärke über diese zwei Jahrzehnte hindurchgetragen<br />
haben; Dank zu sagen für<br />
das gemeinsame Kämpfen und Ringen,<br />
Abwägen und Handeln; Dank zu sagen<br />
für die Dynamik, die in der Initiative<br />
steckt, auf das zu reagieren, was friedenspolitisch<br />
dran ist, für die Entwicklung,<br />
die die IOF genommen hat. Wenige<br />
können viel bewegen, im wahrsten Sinne<br />
des Wortes. Die Stärke der IOF ist es,<br />
nicht in theoretischen Diskussionen stecken<br />
zu bleiben, sondern ins Handeln zu<br />
kommen, vom Kopf in die Füße, zu wider-stehen,<br />
für etwas einzu-stehen und<br />
weiterzu-gehen, konkret und anschaulich<br />
zu sein, Zeichen zu setzen, ein Stein des<br />
Anstoßes zu sein, Sand im Getriebe zu<br />
sein von Militär, Politik, Wirtschaft und<br />
Kirche. Inspiriert von der <strong>Botschaft</strong> und<br />
vom Handeln <strong>Jesu</strong>. Im besten Sinne des<br />
Wortes: evangelisch in katholischer Weite!<br />
Br. Stefan Federbusch<br />
IOF erhält Aachener Friedenspreis<br />
Am 1. September, dem Antikriegstag,<br />
erhielt die Initiative Ordensleute für den<br />
Frieden den diesjährigen nationalen Aachener<br />
Friedenspreis. Markus Fuhrmann<br />
und Angela Kruppa nahmen in entgegen.<br />
Näheres hierzu findet Ihr im Internet<br />
unter folgenden Adressen:<br />
www.people.freenet.de/IOF/friedenspreis<br />
.html und<br />
http://www.aachener-friedenspreis.de<br />
(MH)<br />
Kampagne gegen<br />
Rüstungsexport -<br />
Ohne Rüstung Leben<br />
„Der König ist tot – Es lebe der König“<br />
So ähnlich lässt sich die Situation der<br />
„Kampagne gegen Rüstungsexport“ beschreiben.<br />
Nach einigen Jahren mit so<br />
manchen Schwierigkeiten wurde nun der<br />
Verein „Kampagne gegen Rüstungsexport“<br />
aufgelöst. Glücklicherweise geht<br />
aber die inhaltliche Arbeit weiter und<br />
zwar als „Fachkreis Kampagne gegen<br />
Rüstungsexport bei Ohne Rüstung Leben“.<br />
Br. Thomas Schardt ist als Vertreter<br />
der <strong>Franziskaner</strong> dabei und dankenswerterweise<br />
leisten die deutschen <strong>Franziskaner</strong>provinzen<br />
einen wesentlichen<br />
finanziellen Beitrag.<br />
Am 27. September fand ein Fachgespräch<br />
des Fachkreises mit dem Verteidigungspolitischen<br />
Sprecher der Bundesregierung<br />
Rainer Arnold, MdB statt.<br />
Das Archiv der Kampagne wurde von<br />
Rüstungs-Informations-Büro e.V. in<br />
Freiburg übernommen. Kontaktadresse:<br />
Postfach 5261, D-76019 Freiburg i.Br.<br />
www.rib-ev.de<br />
Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch<br />
nochmals auf die Ausstellung über die<br />
Kleinwaffen hinweisen „Kleine Waffen<br />
– große Wirkung“. Die Ausstellung<br />
besteht aus 10 Farbdisplays A0 mit Bildern<br />
und Fakten. Sie kann ausgeliehen<br />
werden unter: AGF_Trier@t-online.de /<br />
Tel: +49-(0)9941017.<br />
Adresse der Kampagne:<br />
Fachkreis Kampagne gegen Rüstungsexport<br />
bei Ohne Rüstung Leben<br />
Arndtstraße 31, D-70197 Stuttgart<br />
Tel: +49-(0)711-608396<br />
E-mail: orl@gaia.de<br />
(MH)<br />
Nachlese zum Jahrestag des<br />
11. September 2001<br />
Br. Stefan Federbusch<br />
Der 11. September und seine<br />
Folgen<br />
Krieg und Frieden am Beginn des 21.<br />
Jahrhunderts<br />
Am Ende des Kalten Krieges machte sich<br />
in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />
die Hoffnung breit, dass aus der<br />
bisherigen Konfrontation der großen<br />
Machtblöcke eine Kooperation werden<br />
könne; dass eine neue Zeit des Friedens<br />
möglich sei. Recht und verlässliche Vertragsbeziehungen<br />
sollten künftig vor<br />
Macht gehen, die Vereinten Nationen<br />
eine gerechtere und stabilere Weltordnung<br />
schaffen, in der die Völker und<br />
Staaten zum Wohle der stetig wachsenden<br />
Menschheit frei und ohne Zwang<br />
zusammen leben und arbeiten. Diese<br />
Hoffnung wurde durch die Auseinandersetzungen<br />
auf dem Balkan recht bald<br />
erschüttert. Nationalistisches und separatistisches<br />
Denken führte zu (Bürger)Krieg<br />
und „ethnischen Säuberungen“.<br />
Der 11. September 2001 brachte mit seinen<br />
Terroranschlägen eine völlig neue<br />
Dimension bis dahin nicht gekannter<br />
Bedrohung. Nicht mehr Nationalstaaten<br />
bedrohten einander, auch nicht aufgebrachte<br />
Volksgruppen, sondern ein<br />
Netzwerk islamischer Fundamentalisten<br />
bedrohte plötzlich den Weltfrieden und<br />
das (reibungslose) Zusammenleben der<br />
Weltgemeinschaft. Der amerikanische<br />
Präsident George W. Bush sprach vom
Seite 6 TAUWERK Nr. 2/ Oktober 2003<br />
„ersten Krieg des 21. Jahrhunderts“ den<br />
er führen und gewinnen wolle, von „einem<br />
langen Kreuzzug gegen den Terror“,<br />
einem weltweiten und „monumentalen<br />
Kampf des Guten gegen das Böse“ (16.<br />
Sept. 2001 in Camp David). In seiner<br />
Rede zur Lage der Nation im Januar 2002<br />
prägte er den Begriff von der „Achse des<br />
Bösen“, der er den Krieg erklärte. In<br />
seiner Berliner Rede vom 22. Mai 2002<br />
im Deutschen Bundestag deutete er die<br />
„neue Bedrohung“ als eine totale. Bush<br />
liegt hier in einer Linie mit dem ehemaligen<br />
Präsidenten Ronald Reagan, der<br />
1983 die Sowjetunion als „Reich des<br />
Bösen“ verurteilte.<br />
Dieser Sprachgebrauch greift die apokalyptischen<br />
Bilder der Offenbarung des<br />
Johannes auf. Sie schildert die Entscheidungsschlacht<br />
zwischen Gott und dem<br />
Reich des Satans, zwischen Licht und<br />
Finsternis, zwischen Gut und Böse. Eine<br />
Schlacht, die in der Endzeit stattfindet, in<br />
der „Zeit von Armaggedon“. In seiner<br />
Dokumentation über den 11. September,<br />
die Terrorbekämpfung und seine Folgen<br />
(gesendet Ende Januar 2003) hat Peter<br />
Scholl-Latour dieses Bild aufgegriffen.<br />
Per Filmanimation reitet ein orientalisch<br />
aussehender Reiter vor der Stadtkulisse<br />
der westlichen Welt. Amerika im Kampf<br />
gegen den Terror. Amerika im Kampf<br />
gegen die Feinde Gottes? Die Bilder suggerieren<br />
zumindest und der Kommentar<br />
Scholl-Latours unterstreicht es verbal,<br />
dass wir uns tatsächlich im vorhergesagten<br />
„Zusammenprall der Zivilisationen“<br />
befinden. Medial inszenierte Wirklichkeit<br />
unterstützt hier ideologisches Denken.<br />
Schwarz-Weiß-Malerei als Verkennung<br />
komplexer Wirklichkeit<br />
In diesem (amerikanischen Wirklichkeits)Verständnis<br />
liegt wohl einer der<br />
Knackpunkte der Konflikte der Gegenwart<br />
und der Zukunft. Eine Schwarz-<br />
Weiß-Malerei nach dem Muster<br />
„Hier/wir die Guten – dort/ihr die Bösen“<br />
verkennt die Komplexität der Wirklichkeit,<br />
will sie vermutlich bewusst verkennen,<br />
um möglichst einfache und eindeutige<br />
Feindbilder zu schaffen. Rein vordergründig<br />
mag ein solches Schema der<br />
Einteilung hilfreich sein, doch dient es<br />
kaum zu mehr als einer bloßen Symptombeschreibung.<br />
Einer tieferen Diagnose<br />
der Hintergründe wird es kaum gerecht.<br />
Auch in den USA selber regte sich<br />
Kritik an der präsidialen Wortwahl der<br />
„Achse des Bösen“, mit der George W.<br />
Bush die Länder Iran, Irak und Nordko-<br />
rea tituliert und undifferenziert in einen<br />
Topf geworfen hatte.<br />
Er setzt damit die Tradition seines Vaters<br />
fort, der 1991 nach dem Golfkrieg erklärt<br />
hatte: „Dies ist ein Kampf zwischen Gut<br />
und Böse. Ein Krieg also um das, weswegen<br />
immer wieder Krieg geführt wird.<br />
Und das Ergebnis dieses Krieges kann<br />
nur der Sieg des Guten sein.“<br />
Psychologisch gesehen, kommt hier die<br />
Komponente der Vater-Sohn-Beziehung<br />
ins Spiel. Als Sohn hat Bush Junior seinem<br />
Vater zu beweisen, dass er es mindestens<br />
genauso gut kann wie er. Der<br />
Vater hat seinem Sohn eine unvollendete<br />
Erblast hinterlassen und die heißt Saddam<br />
Hussein. Monatelang blieb nach dem 11.<br />
September unklar, welche Strategie Bush<br />
Junior letztlich verfolgt und ob ein Angriff<br />
auf den Irak im Zuge des Anti-<br />
Terror-Krieges geplant war. Die Solidaritätsbekundungen<br />
der Anti-Terror-Allianz<br />
schlugen hier schnell in Bedenken und<br />
Ablehnung um.<br />
Auf dem eigenen Auge blind<br />
Nun ist kaum zu bezweifeln, dass Menschenwürde,<br />
Menschenrechte und Freiheit<br />
hohe und zu verteidigende Güter<br />
sind. Nur bleibt die Frage, ob die USA<br />
nicht gerade diese Werte außerhalb ihres<br />
Territoriums anderen direkt oder indirekt<br />
aberkennen durch die Art ihres politischen<br />
Handelns. Selbst bei wohlwollender<br />
Betrachtung bleibt festzuhalten, dass<br />
die USA in vielen Bereichen eine arg<br />
selbstherrliche und egoistische Haltung<br />
an den Tag legt und internationale Beschlüsse<br />
der Staatengemeinschaft z.B. in<br />
Fragen des Klimaschutzes durch ihr Veto<br />
verhindert oder gegen die Einführung<br />
eines Internationalen Strafgerichtshofes<br />
ist, der über exzessive Menschenrechtsverletzungen<br />
im Krieg urteilen soll. Die<br />
USA forderten die Immunität ihrer Soldaten,<br />
ansonsten drohten sie mit dem Abzug<br />
ihrer Soldaten aus den UNO-Truppen.<br />
Die Unterstützung für das Haager UNO-<br />
Kriegsverbrechertribunal geschieht nur<br />
noch begrenzt, für das Ruanda-Tribunal<br />
in Arischa überhaupt nicht mehr. Hier<br />
nehmen die USA ihre eigene Verfassung<br />
nicht ernst, die jedem Menschen gleiche<br />
Grundrechte zubilligt. Zurzeit wird deutlich,<br />
dass die USA immer weniger bereit<br />
sind, sich der internationalen Rechtsstaatlichkeit<br />
zu unterwerfen und stattdessen<br />
auf eigene militärische Stärke setzen. Zu<br />
den Verträgen, die in jüngster Zeit abgelehnt<br />
oder unterlaufen wurden, gehören<br />
der Raketenabwehrvertrag, das Landminenverbot,<br />
der Internationale Strafge-<br />
richtshof, das umfassende Teststoppabkommen<br />
und ein Verifikationsprotokoll<br />
zur Biowaffenkonvention.<br />
Aus psychologischer Perspektive betrachtet,<br />
ist ja hinreichend bekannt, dass sich<br />
die eigenen Defizite und Vergehen bestens<br />
auf andere schwarze Schafe und<br />
vermeintliche Feinde projizieren lassen.<br />
Es gibt eben nicht „die Guten“ und „die<br />
Bösen“, sondern jeder Mensch hat beide<br />
Pole in sich. Gesund wäre es, beide Anteile<br />
anzuschauen und in die Gesamtpersönlichkeit<br />
zu integrieren.<br />
Ansonsten tappt man in die fundamentalistische<br />
Falle, auf einem Auge blind zu<br />
sein und damit genau das zu tun, was der<br />
terroristische Gegner auch tut. Man operiert<br />
mit ideologisch-apokalyptischen<br />
Begriffen und beraubt sich der Möglichkeit<br />
(und Verpflichtung), nach dem Eigenanteil<br />
an der Situation zu fragen. Es<br />
ist eben leichter, nicht nach der Mitschuld<br />
zu fragen, die wir als Schuld an anderen<br />
kritisieren. Es ist leichter, nur auf die<br />
Folgen zu schauen als die Ursachen zu<br />
erforschen, die hinter der Sprache der<br />
Gewalt stehen. Eine bloße Vergeltungsgerechtigkeit<br />
kommt aus dem Teufelskreis<br />
der Gewalt nicht heraus. Ein Dialog<br />
mit dem anderen wird durch dessen radikale<br />
Abwertung unmöglich.<br />
Es ist mehr als bezeichnend, dass die<br />
militärische Aktion gegen die Taliban<br />
und das Al-Kaida-Netzwerk Osama bin<br />
Ladens anfangs den Titel trug „infinite<br />
justice“ (unendliche Gerechtigkeit). Später<br />
wurde er dann auf Druck amerikanischer<br />
Muslime in „dauerhafte Freiheit“<br />
ausgetauscht.<br />
Auch ist es bezeichnend, dass gerade die<br />
Amerikaner sich weigern, die Todesstrafe<br />
abzuschaffen. Als Gouverneur von Texas<br />
hat George W. Bush den Tod von 130<br />
Menschen durch die Gaskammer zu verantworten.<br />
Eugen Drewermann meint:<br />
„Der Krieg, der 2001 begonnen wurde,<br />
ist nichts weiter als die ins Universelle,<br />
ins Internationale und Grenzenlose ausgedehnte<br />
Todesstrafe“. Gut gegen Böse<br />
im universalen Maßstab. Der amerikanische<br />
Präsident als oberster Gerichtsherr<br />
der ganzen Weltgemeinschaft, der die<br />
Lizenz zum Töten gibt – Kopfgeld eingeschlossen.<br />
Seit Jimmy Carter war dem<br />
CIA die licence for killing entzogen. Seit<br />
dem 11. September gilt sie wieder.<br />
Die Bergpredigt: Eine Chance für den<br />
Frieden?<br />
Wie anders da die Reaktion des Dalai<br />
Lama, der nur zwei Tage nach den An-
Nr. 2/ 2003 TAUWERK Seite 7<br />
schlägen von New York und Washington<br />
in CCN erklärte: „This is a big chance for<br />
non violence, a big chance“.<br />
„Wenn sie dich zum Richter bestimmen“,<br />
sagt Dostojewskis Starez Sosima in den<br />
Brüder Karamasow einmal, „so sage als<br />
erstes: Ich selber bin schuld an dem<br />
Verbrechen dieses Schuldiggewordenen.<br />
Denn wenn ich selber ein anderer<br />
Mensch wäre, könnte es dann sein, dass<br />
er eine solche Tat begangen hätte? Erst<br />
wenn du so denkst, magst du Richter sein<br />
über deinen Bruder.“<br />
Eugen Drewermann plädiert daher für<br />
eine Neuentdeckung der Haltung der<br />
Bergpredigt. „Natürlich höre ich schon<br />
wieder die Redner gerade der >christlich<<br />
sich nennenden und doch nur konservativ-kapitalistisch<br />
denkenden Parteien,<br />
die Welt sei kein Paradies, und wer<br />
verspreche, ein Paradies zu schaffen, der<br />
mache die Welt zur Hölle – eben dies sei<br />
das Wissen verantwortungsbewusster<br />
Realpolitiker. Ich sage: eine Argument< politischer<br />
Vertragsverlässlichkeit anstelle<br />
ethischer und religiöser Grundsatzreflexion.<br />
Nein, die Überwindung von Krieg und<br />
Terror durch Friedfertigkeit und Dialog<br />
ist kein Wegschauen, sie ist im Gegenteil<br />
ein genaueres Hinsehen auf die Gründe<br />
unserer geschichtlichen Verwicklungen;<br />
es ist ein geduldigeres Engagement im<br />
Abarbeiten der Hintergründe der Gewalt<br />
und Gegengewalt, es ist einfach ein Postulat<br />
der praktischen Vernunft: Krieg ist<br />
niemals ein Mittel der Menschlichkeit.<br />
Krieg ist nichts weiter als das Ziel der<br />
Verzweifelten. Darum liegt es an uns, die<br />
wir wirtschaftlich und politisch mächtig<br />
sind, den Sog in die moralische Kapitulation<br />
zu vermeiden und den Schwachen<br />
dieser Erde, den >Verdammten dieser<br />
Welthelfen
Seite 8 TAUWERK Nr. 2/ Oktober 2003<br />
und für eine gerechte Entwicklung“, dann<br />
wird erstere auf die Dauer vergeblich<br />
kämpfen, trotz aller militärischen Anstrengungen.<br />
Dauerhaften Frieden wird<br />
sie jedenfalls mit dieser Strategie nicht<br />
schaffen.<br />
Die USA werden den Frieden ebenfalls<br />
nicht dadurch sichern, dass sie das politische<br />
Gewicht der UNO weiter schmälern<br />
und für sich das „Recht des Stärkeren“<br />
propagieren. Krieg darf nicht zu einer<br />
jederzeit wählbaren Option der Politik<br />
werden. Es muss weiterhin im Sinne<br />
europäischer Tradition jedes friedliche<br />
Mittel ausgeschöpft werden, ehe eine<br />
Gewaltanwendung in Betracht kommt.<br />
Mit der Resolution 1441 vom November<br />
2002 hat sich die amerikanische Regierung<br />
an die UNO gebunden. Ob sie sich<br />
auf eine weitere UNO-Resolution gegen<br />
den Irak einlässt, scheint derzeit mehr als<br />
fraglich. Alle Zeichen stehen derzeit auf<br />
Krieg, auch nach dem ersten Bericht der<br />
Waffeninspektoren. But: War is not the<br />
answer!<br />
Quellen und Literatur:<br />
Joachim Gerstecki, Das Dilemma und der deutsche<br />
Glaubenskrieg. Amerika rüstet gegen den Irak,<br />
während sich in Deutschland Politik und Friedensbewegung<br />
behindern, in: Publik-Forum 7/2002, S.<br />
14-15.<br />
Gewalt gegen Saddam Hussein? Zwei konträre<br />
Positionen: Die Kommission Justitia et Pax und der<br />
Menschenrechtler Hans Branscheidt, in: Publik-<br />
Forum 7/2002, S. 12-13.<br />
Gebhard Geiger, Sicherheit im Informationszeitalter,<br />
in: Informationen zur politischen Bildung<br />
1/2002 (Heft 274: Internationale Beziehungen II.<br />
Frieden und Sicherheit zu Beginn des 21. Jahrhunderts),<br />
S. 53-55.<br />
Eugen Drewermann, Krieg ist Krankheit, keine<br />
Lösung, Herder spektrum, Freiburg 2002.<br />
Iris Smidoda, „Wir schrecken uns nur selber ab“.<br />
Die neue US-amerikanische Nuklearstrategie, in:<br />
Ohne Rüstung Leben Informationen 101, 2/2002, S.<br />
1-2 (Stefan Federbusch)<br />
Sommerseminar<br />
Infag GFE/GFS<br />
01.-08. August 2004<br />
im Flüeli / Schweiz<br />
Einer Idee folgend, die auf dem Grundlagenseminar<br />
in Vossenack geboren wurde,<br />
wollen wir im nächsten Sommer (1. bis 8.<br />
August 2004) in der Schweiz, im Flüeli<br />
ein Sommerseminar halten. Dies soll uns<br />
Gelegenheit geben intensiver miteinander<br />
ins Gespräch zu kommen, aber auch zum<br />
gemeinsamen Gebet und zur Freizeit.<br />
Flüeli ist die Heimat des schweizer Friedensheiligen<br />
Niklaus von Flüe und von<br />
daher sicherlich anregend und inspirierend<br />
für ein solches Sommerseminar.<br />
Die voraussichtlichen Kosten für Kost<br />
und Logie werden etwa 200,- Euro betragen.<br />
Wir werden schauen, dass die Kosten<br />
sehr niedrig sind, so dass dies kein<br />
Hinderungsgrund für die Teilnahme sein<br />
soll.<br />
Anfang nächsten Jahres wird eine eigene<br />
Einladung hierfür versand.<br />
Nähere Informationen hierzu können bei<br />
mir (Markus Heinze) erfragt werden.<br />
Europäisches<br />
Koordinatorentreffen OFM<br />
17.-24. Okt 2004<br />
in Santiago de Compstella<br />
Europäisches Koordinatorentreffen<br />
2004<br />
In der Zeit vom 17.-24. Oktober 2004<br />
wird in Santiago de Compostella in Spanien<br />
das Europäische Treffen der Provinzkoordinatoren<br />
stattfinden. Der 17.<br />
bzw. 24. ist An- bzw. Abreisetag.<br />
Die Einladung wird über die Provinziale<br />
an die Koordinatoren ergehen. Wir hoffen,<br />
dass möglichst alle teilnehmen können<br />
und auf einen guten und fruchtbaren<br />
Austausch.<br />
(MH)<br />
Weltsozialforum 2004<br />
15.01.-05.02.2004<br />
in Indien<br />
Anlässlich des Weltsozialforums, das im<br />
Januar in Indien stattfinden wird, organisiert<br />
die Missionszentrale der <strong>Franziskaner</strong><br />
in Zusammenarbeit mit Franciscans<br />
International und der Franziskanischen<br />
Familie in Indien vom 15.01. – 05.02.<br />
2004eine Studienreise nach Indien.<br />
Diese wird mit der Teilnahme beim<br />
Weltsozialforum beginnen und in den<br />
folgenden zwei Wochen einen Einblick in<br />
die Lebenswirklichkeit der franziskanischen<br />
Familie von Indien verschaffen.<br />
Nähere Informationen sind bei der Missionszentrale<br />
erhältlich. Der Anmeldeschluss<br />
ist der 15. Oktober. Die Kosten<br />
betragen 1.900,- Euro (Flug, Unterkunft,<br />
Reisekosten , Verpflegung etc. sind eingeschlossen)<br />
Nähere Information und Anmeldung bei<br />
der Missionszentrale in Bonn.<br />
Amaldas Belevendran ofm<br />
Postfach 200953<br />
D-53139 Bonn<br />
Tel: +49-(0)228-95354-40<br />
E-mail: bildung@missionszentrale.de<br />
Ökumenischer Dienst<br />
Schalomdiakonat<br />
Grundkurs 2004<br />
Der Grundkurs richtet sich an Frauen und<br />
Männer, die ihr Engagement vertiefen<br />
und neu akzentuieren wollen.<br />
Der Grundkurs bietet eine in mehrjähriger<br />
Erfahrung entstandene, in sich abgeschlossene<br />
Lerneinheit. Er kann jedoch<br />
von den TeilnehmerInnen auch als Hinführung<br />
und Vorbereitung für einen Aufbaukurs<br />
zum Schalomdiakonat genutzt<br />
werden. Nähere Information und Anmeldung<br />
bei:<br />
Ökumenischer Dienst Schalomdiakonat<br />
Mittelstr. 4, D-34474 Diemelstadt<br />
Tel: +49-(0)5694-8033<br />
E-mail:schalomdiakonat@t-online.de<br />
Veröffentlichungen<br />
Das Büro für GFBS der <strong>Franziskaner</strong> in<br />
Rom erstellte verschiedene Broschüren<br />
zu den folgenden Themen:<br />
- Klimawandel(herausgegeben als Tauwetter<br />
Heft Nr. 4/2002)<br />
- Franziskanische Gewaltfreiheit (herausgegeben<br />
in der Grünen Reihe der<br />
Missionszentrale, Heft Nr. 90)<br />
- Wasser als Lebensgut<br />
(wird demnächst als Tauwetter Heft herausgegeben)<br />
Alle Broschüren können in verschiedenen<br />
Sprachen unter folgender Seite gelesen<br />
und heruntergeladen werden:<br />
www.ofm-jpic.org/index.html<br />
Termine<br />
24.-26. Oktober 2003 in Nürnberg<br />
Koordinatorentreffen OFM/Mefra<br />
7.-9. Nov 2003 in Heppenheim<br />
Zwischentreffen der IOF<br />
19.-21. März 2004 in Hofheim<br />
Grundlagenseminar Infag GFE/GFS<br />
21.-22. März 2004 in Hofheim<br />
Koordinatorentreffen OFM/Mefra<br />
28.-31. Mai 2004 in Frankfurt oder Köln<br />
Europ. Fraternitätentreffen OFM<br />
01.-08. August 2004 im Flüeli/Schweiz<br />
Sommerseminar Infag GFE/GFS