Nachhaltig - Neubau und Sanierung des Sportgymnasiums Oberhof

Nachhaltig
Neubau und Sanierung des Sportgymnasiums Oberhof
Das neue Eingangsportal des Sportgymnasiums Oberhof (Bild links) mit der Dachkonstruktion (Bild rechts oben) und ein Fassadenausschnitt (Bild rechts unten)
des Heizhauses mit den Solarkollektoren.
Das Oberhofer Sportgymnasium erstrahlt nach Fertigstellung des ersten Bauabschnittes
in neuem Glanz. Nach dreijähriger Bauzeit wurde in diesem Jahr die Eliteschule des Sports
den Nutzern, 210 Schülern und derzeit 42 Lehrern sowie Trainern, übergeben. Nach einer
schwierigen Zeit, mit Unterricht in einem Containerdorf und anderen Provisorien, finden die
jungen Athletinnen und Athleten in Regelschul- und Gymnasialteil der Spezialschule beste
Bedingungen für die schulische Ausbildung vor. Die Lehrer, Trainer und Angestellten werden
in Zukunft in modernem Arbeitsumfeld ihren Unterricht und das Training vorbereiten
und durchführen können. Und so manche, nachhaltig wirkende, Innovation erschließt sich
erst beim zweiten Hinsehen.
Freundlich, hell, lichtdurchflutet und
farbenfroh empfängt das staatliche
Sportgymnasium Oberhof den
Besucher im Eingangsbereich.
Vom ehemaligen Sozialgebäude
des 1979 gegründeten Sportgymnasiums
wurden nur Teilbereiche
zurückgebaut. Daraus entstand ein
klarer geometrischer Zentralbau.
Gerade Linien und viel natürliche
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Materialien wurden bei der Umsetzung
der Entwurfsidee des Weimarer
Architekturbüros Schirmbeck &
Weber im neuen Zentralgebäude
verwendet.
Überhaupt, das Zentralgebäude
verdient seinen Namen. Dieser im
Zentrum der Anlage gelegene Komplex
übernimmt heute eine zentrale
Verteilerfunktion und beinhaltet
als sozialen Treffpunkt neben dem
Eingangsbereich, die Aula, die Bibliothek
und den Verwaltungstrakt. Ein
breiter Gang mit großer Fensterfront
erstreckt sich im Erdgeschoss über
die gesamte Länge des Gebäudes.
Dieser dient in den Pausen als Aufenthaltsraum
und beherbergt Schülerschränke
und Ehrentafeln. Von
Das Zentralgebäude als sozialer Treffpunkt: Hier ist unter anderem die Kombination aus Mensa und Aula untergebracht. Schüler, Lehrer und Trainer erwartet ein
offener und freundlich gestalteter Raum mit modernen Kommunikationseinrichtungen sowie dem zentralen Infoterminal für die individuelle Essenbestellung.

Die Holzhackschnitzelheizung wurde neu installiert,
die Warmwasserspeicher übernommen.
hieraus gelangt man in die verschiedenen
Bereiche der Einrichtung:
Das komplett sanierte Schulgebäude
unterhalb, die Treppenhäuser zur
oberen Etage und den Speisesaal.
Dieser befindet sich mit der Küche
auf einer Ebene und übernimmt
nutzbar als Aula eine Doppelfunktion.
Über einen Durchgang gelangt
man auch zum Internat und der
angeschlossenen Sporthalle.
In insgesamt 33 (früher 21) Unterrichtsräumen
und Fachkabinetten ist
die schulische Ausbildung bestens
aufgehoben. Die Konzeption mit
der flexiblen Medienversorgung
in den naturwissenschaftlichen
Fachkabinetten, die Vernetzung
der Einrichtung und der Einbau von
Präsentationstechnik ermöglicht
dem Lehrpersonal eine vielfältige
und moderne Unterrichtsgestaltung.
Durch das neue, elektrische
Schließsystem für alle Räume lässt
sich der Zutritt zu Unterrichts-,
Vorbereitungs- und Besprechungsräumen
problemlos zentral administrieren.
Probleme mit verlorenen
Schlüsseln gehören der Vergangenheit
an. Das Internat und die
Sporthalle sollen nach ihrer, in
den nächsten Jahren geplanten,
Sanierng ebenfalls in das Schließsystem
integriert werden.
Viel Innovation und Zukunftsdenken
steckt jedoch auch im Gebäude
und seiner Versorgungstechnik.
Durch die Verwendung der vorhandenen
Bausubstanz wurde eine
nachhaltige und energieeffiziente
Lösung gefunden. Hinter den mit
Holz verkleideten und teilweise
auch transparenten Fassaden sind
zukunftsorientierte technische Lösungen
eingebaut worden, z.B. eine
energieeffiziente Beleuchtung und
eine höchst effektive Lüftungsanlage
mit guter Wärmerückgewinnung.
Der bauliche Wärmeschutz wurde
verbessert, so dass heute der reduzierte
Wärmebedarf fast vollständig
durch nachwachsende Rohstoffe
gedeckt werden kann. Die alte,
klimaschädliche und ineffiziente
Nachtspeicherheizung wurde durch
eine hochmoderne Kombination aus
Holzhackschnitzel-Kessel, einem
Erdgaskessel und einer Solaranlage
ersetzt. Biomasse und Sonnenenergie
lösen damit die fossilen Energie-
träger fast vollständig ab. Dadurch
spart das Oberhofer Sportgymnasium
nun jedes Jahr den Großteil
der früheren Energiekosten und
gleichzeitig reduzieren sich die CO 2 -
Emissionen um jährlich 1.600 Tonnen.
In die technische Lösung wurde
das bestehende 14 Meter hohe
Heizhaus in seiner Grundstruktur
mit einbezogen. Der Umbau und die
Sanierung des Sportgymnasiums
Oberhof ist ein aktuelles Beispiel für
eine erfolgreiche Umsetzung ganzheitlicher
Energiekonzepte.
Die Gesamtbaumaßnahme ist
jedoch noch nicht abgeschlossen,
denn sie wird in zwei Bauabschnitten
realisiert. Nach dem Umbau
des Heizhauses in ein zentrales
Technikgebäude, der Sanierung des
Schulgebäudes und dem Teilum-
bzw. Neubau des Zentralgebäudes,
welches in diesem Jahr übergeben
wurde, ist geplant, den Internatsumbau
sowie die Sporthallensanierung
im Rahmen des zweiten
Bauabschnittes 2011 fertig zu
stellen.
Der moderne Sportschulkomplex
wird mit seiner positiven Außenwirkung
ganz sicher für noch
mehr Motivation bei den jungen
Leistungssportlern, ihren Trainern
und Lehrern sorgen.
Fachkabinette (Bild rechts) auf modernstem Stand ermöglichen interessanten und abwechslungsreichen Unterricht. Auch für Lehrkräfte, Trainer und Angestellte
haben sich die Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessert (Bild Mitte). An den Medienecken im Foyer (Bild links) kann z.B. im Internet gesurft werden.
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