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Die neue Orgel - Michael Walcker-Mayer

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<strong>Die</strong> Vorgabe des Disponenten und Initiators dieses <strong>Orgel</strong>neubaues, Mag. Herbert Rotter, mit<br />

einem frühromantisch orientierten Instrument keine bloße Kopie, sondern ein gedanklich vielfältig<br />

und umfassend reflektiertes Konzept zu realisieren, erbrachte ein homogenes Ganzes<br />

mit nachvollziehbarem Eigenprofil. D.h. diese <strong>Orgel</strong> fordert einmal mehr, nicht nur die Musik<br />

zu interpretieren (improvisieren), sondern auch gleichzeitig dieses Instrument an sich darzustellen.<br />

Hierbei beflügelt die exzellente Akustik des hohen, tonnengewölbten Raumes der Herz-Jesu-<br />

Kirche (erbaut 1906). Hinter dem Prospekt der Vorgänger-<strong>Orgel</strong>, welche nach Pazardjik in<br />

Bulgarien in einen Konzertsaal transloziert werden konnte, finden sich nun handwerklich<br />

hochstehend ausgeführte Arbeit (Laden, Technik), hochwertige Materialien (Pfeifen) und das<br />

Perfektionsstreben (mechanische Schleifladen HW, SW, mechanische Kegelladen im Ped.)<br />

mit ungehinderter Windversorgung. Unter der Rosette findet sich der Stolz dieser <strong>Orgel</strong>, nämlich<br />

ein voluminöser Schwellkasten aus 57 mm Fichtenholz mit doppelwandiger Ausführung,<br />

früher öffnender Dachschweller für nuancenreiche pp-Werte und Horizontallamellen für<br />

schließlich frei ins Gewölbe entfaltenden SW-Klang.<br />

Cello 8 Pedal<br />

- 11 -<br />

<strong>Die</strong> Disposition eröffnet ihre Feinheiten<br />

in den farblichen Nuancen<br />

unterschiedlicher Pfeifenmaterialien und<br />

der souveränen Intonation durch OB<br />

Wilhem Reichhold, welcher mit seinen<br />

reichen Erfahrungen in der Restaurierung<br />

romantischer Orginale punkten konnte.<br />

So klingt – wie es sein soll – z.B. Gambe<br />

und Cello so frisch und „sägend“,<br />

Salicional so anheimelnd und Vox<br />

coelestis so entrückt, dass sie ihre Namen<br />

auch wirklich zu Recht tragen.<br />

Das Kirchengewölbe über HW und Ped.<br />

homogenisiert den Klang, weswegen das<br />

Gehäuse kein abschließendes Dach<br />

erhalten hat (ähnlich wie z.B.: Buckow’s<br />

Piaristenorgel von 1858).<br />

<strong>Die</strong> Schwelljalousien sind horizontal<br />

ausgeführt, womit auch hier die<br />

Gewölbereflektion genutzt wird.<br />

<strong>Die</strong> mechanischen Pedal-Kegelladen lassen<br />

den offenen 16’-Registern die erheblichen<br />

Windmengen für solide Tongebung<br />

zukommen. Doch auch die Manual-<br />

Schleifladen gestatten vollgriffiges Tutti-<br />

Spiel dank entsprechender Kanzellen-<br />

Querschnitte.

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