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Arbeit ohne Ende - Fürstenberg Institut GmbH

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Burnout-Behandlung : <strong>Arbeit</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Ende</strong> - Beruf & Gesellschaft - Leben... http://woman.brigitte.de/leben-lieben/beruf-gesellschaft/burnout-behand...<br />

Burnout-Behandlung<br />

<strong>Arbeit</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Ende</strong><br />

"Die Bezeichnung Burnout ist allerdings verwirrend. Gemeint ist damit der Endpunkt eines<br />

Prozesses, der sich manchmal über Jahre erstreckt", sagt Dr. Hans- Peter Unger. Der Hamburger<br />

Arzt und Depressionsexperte spricht lieber von einer Erschöpfungsspirale, auf der sich viele<br />

Menschen ständig auf- und abbewegen. Mal fühlen sie sich stark, mal gehen sie auf dem Zahnfleisch.<br />

Solange sie es immer noch schaffen, sich wieder zu erholen, ist das kein Grund zur Beunruhigung.<br />

Wir alle kennen unkonzentrierte Phasen, in denen wir uns urlaubsreif nennen. Es lohnt sich, dem<br />

Bedürfnis nach Erholung nachzugeben. Dann reicht oft schon ein Kurzurlaub oder eine<br />

Bestandsaufnahme in einer stillen Stunde, was an der <strong>Arbeit</strong> und im Alltag eigentlich so stresst, um<br />

die Batterien wieder aufzuladen.<br />

Burnout-Symptome: Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Übermüdung<br />

Wer aber weiter über die eigenen Grenzen geht, entwickelt Symptome wie Reizbarkeit, körperliche<br />

Beschwerden, Schlaflosigkeit und das Gefühl ständiger Übermüdung, sogar direkt nach dem Urlaub<br />

oder einem ruhigen Wochenende. Das ist ein Alarmsignal und eigentlich die Aufforderung, jetzt aber<br />

mal innezuhalten, sich für ein paar Wochen aus allem herauszuziehen.<br />

Doch das ist häufig unrealistisch für Menschen, die arbeiten müssen -<br />

und eigentlich auch wollen, nur nicht mehr ganz so viel. "Wenn eine<br />

Erschöpfungsdepression droht, ist es wichtig, dass sofort etwas<br />

passiert. Die Betroffenen brauchen Handwerkszeug, das ihnen hilft,<br />

mit den Belastungen so umzugehen, dass sie davon nicht krank<br />

werden", sagt Hans- Peter Unger. Der Chefarzt der Abteilung für<br />

„Lernen, die<br />

eigenen Grenzen zu<br />

spüren. “<br />

Psychiatrie und Psychotherapie der Asklepios Klinik in Hamburg-Harburg hat deshalb eine ambulante<br />

Gruppentherapie entwickelt. Die Teilnehmer üben dort Achtsamkeit und Entspannungstechniken. Sie<br />

lernen, die eigenen Grenzen zu spüren - und zu respektieren.<br />

Renate Ege spricht andächtig vom "Seminar". Die 42-jährige Controllerin bei einem<br />

Automobilzulieferer ist am Burnout gerade noch vorbeigekommen - weil sie rechtzeitig die<br />

Notbremse gezogen hat. In den Gruppentreffen abends nach der <strong>Arbeit</strong> hat sie innerhalb weniger<br />

Monate gelernt, besser auf sich zu achten. "Es war eine Anpassungskrise", sagt Renate Ege heute,<br />

ein Jahr später. "Seit der Geburt meiner beiden Kinder hatte sich mein Leben grundlegend geändert.<br />

Ich konnte meinen Job nicht mehr so perfekt machen wie vorher." Aber nicht nur ihr Familienstand<br />

war ein anderer. Nach der Elternzeit saß ihr ein anderer Vorgesetzter gegenüber. Ihre frühere<br />

Chefin, Typ "mütterliche Mentorin", war in den Ruhestand gegangen. Und der Neue war nicht nur<br />

extrem leistungsorientiert, sondern auch menschlich schwierig. "Eine ungute Mischung. Ich hatte<br />

mehr <strong>Arbeit</strong>, versuchte, immer alles zu schaffen. Gleichzeitig hat mein Chef nicht gesehen, wie ich<br />

mich eingesetzt habe."<br />

2 von 5 06.01.2010 10:08

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