24.01.2013 Aufrufe

Handbuch - Suter Swiss-Composite Group

Handbuch - Suter Swiss-Composite Group

Handbuch - Suter Swiss-Composite Group

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1<br />

Jahrtausendelang waren natürliche Werkstoffe Grundlage menschlicher<br />

Existenz. Kleidung, Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände wurden aus Leder,<br />

Metall, Stein, Ton und anderen Naturstoffen hergestellt.<br />

Werkstoffe wie Porzellan, Glas und Metall-Legierungen wurden meist mehr<br />

oder weniger zufällig entdeckt.<br />

Die Verknappung und Verteuerung wichtiger Rohstoffe löste zu Beginn des<br />

20.Jahrhunderts eine intensive Suche nach synthetischen (künstlich hergestellten)<br />

Ersatzwerkstoffen aus. Grundlegend veränderte technische Anforderungen<br />

der schnell wachsenden Industrie konnten mit Naturstoffen allein<br />

nicht mehr erfüllt werden.<br />

Aus natürlichen Rohstoffen wie Kohle, Steinkohlenteer, Erdöl und Erdgas wurden<br />

im Laufe der Zeit unzählige Verbindungen, darunter zahlreiche Kunststoffe,<br />

synthetisiert.<br />

1) Das Ziel, verschiedenartige Materialien zu einem Werkstoffverbund<br />

zu kombinieren, um verbesserte Eigenschaften und Synergieeffekte zu erzielen,<br />

ist in der Natur Gang und Gebe. Der Schnitt durch eine Paracortex-Zelle<br />

von Merinowolle und der Querschliff eines unidirektionalen kohlenstoffaserverstärkten<br />

Epoxydharzes (Cf-EP) zeigen ähnliche Strukturen wie der Querschnitt<br />

von Cf-EP und der Längsschnitt eines Bambusstabes. Nicht nur bei der<br />

Mikrostruktur kann die Natur als Vorläufer für Faserverbund-Kunststoffe<br />

angesehen werden, sondern auch bei der Anwendung von Prinzipien des<br />

Leichtbaus.<br />

Werkstofftechnische Gründe für die Verwendung von Fasern als Werkstoffelemente<br />

ergeben sich aus den vier Paradoxen der Werkstoffe:<br />

1) (nach Ehrenstein: Faserverbundkunststoffe, Hanser-Verlag)<br />

1.02<br />

KUNSTSTOFFE EINE ÜBERSICHT<br />

PLASTICS AN OVERVIEW<br />

1. Paradoxon des festen Werkstoffes<br />

Die wirkliche Festigkeit eines festen Stoffes ist sehr viel niedriger<br />

als die theoretisch berechnete (F. Zwicky).<br />

2. Paradoxon der Faserform<br />

Ein Werkstoff in Faserform hat eine vielfach größere Festigkeit als<br />

das gleiche Material in anderer Form und je dünner die Faser, umso<br />

größer ist die Festigkeit (A. A. Griffith).<br />

3. Paradoxon der Einspannlänge<br />

Je kleiner die Einspannlänge, umso größer ist die gemessene Festigkeit<br />

einer Probe/Faser.<br />

4. Paradoxon der Verbundwerkstoffes<br />

Ein Verbundwerkstoff kann als Ganzes Spannungen aufnehmen, die<br />

die schwächere Komponente zerbrechen würde, während von der<br />

stärkeren Komponente im Verbund ein höherer Anteil seiner theoretischen<br />

Festigkeit übernommen werden kann, als wenn sie alleine<br />

belastet würde (G. Slayter).<br />

For thousands of years natural materials had formed the basis of human<br />

existence: clothing, tools, and articles of consumption, all were made from<br />

leather, metal, stone, clay, or other substances obtained directly from nature.<br />

In contrast, most of the manmade materials such as porcelain, glass, and<br />

metal alloys were discovered more or less by accident.<br />

At the beginning of the twentieth century, dwindling deposits of important<br />

resources and their escalating prices triggered off an intensive search for<br />

synthetic, or manmade, substitute materials. The demand from the fast-growing<br />

industries was increasing in line with fundamental technical changes and<br />

could no longer be satisfied with natural materials alone.<br />

In time, countless compounds, including a high number of plastics, were<br />

synthesised from naturally occurring raw materials such as coal, coal tar,<br />

crude oil, and natural gas.<br />

1) The object behind combining different materials to form a composite with<br />

enhanced properties and synergetic effects is par for the course in nature. A<br />

section through a paracortical cell in merino wool or through a bamboo stem<br />

exhibits structures similar to the micrograph of a unidirectional carbon-fibrereinforced<br />

epoxy resin (CF-EP). Not only in the microstructure can nature be<br />

seen as the progenitor of fibre-reinforced plastics, but also in the application<br />

of lightweight design principles.<br />

Why material scientists integrate fibres in materials to such advantage can be<br />

answered by the following four paradoxes of engineering materials.<br />

1. The paradox of the solid material<br />

The actual strength of a solid material is very much lower than the<br />

calculated theoretical value (F Zwicky).<br />

2. The paradox of the fibre form<br />

The strength of a material in fibre form is many times higher than that<br />

of the same material in another form, and the thinner the fibre, the<br />

greater the strength (A A Griffith).<br />

3. The paradox of the free clamped length<br />

The shorter the length between the clamps, the greater the strength<br />

measured on the test piece (fibre).<br />

4.The paradox of composites<br />

When taken as a whole, a composite can withstand stresses that<br />

would fracture the weaker component, whereas the composite’s<br />

stronger component can exhibit a greater percentage of its theoretical<br />

strength than when loaded singly (G.Slayter).<br />

1) (Data based on Ehrenstein’s Faserverbundkunststoffe available from Hanser Verlag)<br />

R&G Faserverbundwerkstoffe GmbH D-71111 Waldenbuch Fon 0 71 57/53 04 60 Fax 0 71 57/53 04 70 www.r-g.de<br />

Ausg./Ed. 01.03 Änderungen vorbehalten / Modifications reserved

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!