26-29 Botanisches - Natürlich
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Eingebettet zwischen St. Jakobshalle,<br />
Birs und Dreispitz erstreckt sich<br />
eine talartige Landschaft, in der sich<br />
die Natur-Oase des Merian Parks<br />
ausbreitet. Ursprünglich befand sich hier<br />
das Hofgut Unterbrüglingen mit Mühle,<br />
Herrschaftshaus und Garten. Schon zu<br />
Beginn des 18. Jahrhunderts wurden in der<br />
Ebene des damaligen Pächterhauses zahlreiche<br />
Zier- und Nutzgärten angelegt. Besitzer<br />
war der Agronom Christoph Merian,<br />
der den landwirtschaftlichen Grossbetrieb<br />
bis zu seinem Tod 1858 leitete. Er ver-<br />
Villa im Merian Park von<br />
Brüglingen: eine Naturoase<br />
machte sein ganzes Besitztum «seiner<br />
lieben Vaterstadt Basel», wobei die Anlage<br />
im Laufe der Jahre immer wieder vergrössert<br />
wurde.1968 stellte die Christoph-<br />
Merian-Stiftung das Gebiet und die Gebäude<br />
des heutigen Merian Parks für die<br />
Dauer von 100 Jahren kostenlos zur Schaffung<br />
eines Botanischen Gartens zur Verfügung.<br />
Im Juli 1968 konnte dann der Garten<br />
gegründet werden und bietet heute mit<br />
einer Fläche von über 13,5 ha vielfältige<br />
Möglichkeiten, sich der Natur auf besondere<br />
Art zu nähern.<br />
Ort der Erholung<br />
Die vielen standortheimischen Pflanzengesellschaften,<br />
historischen Pflanzensammlungen,<br />
Wiesen, Waldbereiche,<br />
Bienenweiden, Quelltümpel, Feucht- und<br />
Trockenbiotope sind Orte, an denen man<br />
sich erholen, besinnen und erfreuen kann.<br />
Bemerkenswert sind die taxonomisch<br />
konzipierten Reviere als Sammelbezirke<br />
für Pfingstrosen, Clematis, Kletterpflanzen,<br />
Fleisch fressende Pflanzen, Kübelpflanzen,<br />
Efeu-Gewächse, Fuchsien, Schmetterlingsblütler<br />
und Rhododendren.<br />
In einem Bestimmungslabyrinth kann<br />
man lernen, mit einfachen Begriffen der<br />
Einzigartige Blütenpracht: Pfingstrose (Paeonia suffruticosa)<br />
Wanderung NATUR<br />
Botanik umzugehen, und im Nutzpflanzengarten<br />
findet man die wichtigsten Färber-,<br />
Faser- und Nahrungspflanzen. Ein Höhepunkt<br />
des Parkes ist der Arzneipflanzengarten,<br />
der seinerzeit anlässlich der Landesgartenschau<br />
«Grün 80» unter der Leitung<br />
von Kurt Schaub durch den Schweizerischen<br />
Drogisten-Verband angelegt wurde.<br />
Bei einem Besuch des Parks kommen<br />
alle auf die Rechnung: Man kann die einheimischen<br />
und exotischen Pflanzen bewundern,<br />
sich inmitten stiller Natur-Inseln<br />
entspannen, das Kutschen- sowie das<br />
Mühlemuseum besichtigen, sich auf dem<br />
Kinderspielplatz tummeln oder sich im<br />
Restaurant stärken und erfrischen.<br />
Besondere<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Der Botanische Garten mit seiner vielgestaltigen<br />
Architektur ist ein Kleinod, wie<br />
es weitherum kaum zu finden ist. Mitten<br />
durch die Anlage fliesst in einem alten Birskanal<br />
der «Dyych», umsäumt von Sträuchern<br />
und Bäumen. Entlang des Gewässers<br />
führt ein Mergelweg, zuerst zwischen<br />
hohen und alten Buchen, dann durch ein<br />
dichtes Bambuswäldchen zum Merianhaus,<br />
wo sich das Café befindet. Überall<br />
<strong>Natürlich</strong> | 4-2003 27