AWMF online - Leitlinie Kinderchirurgie: Obstipation (chronisch)
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<strong>AWMF</strong> <strong>online</strong><br />
Arbeitsgemeinschaft der<br />
Wissenschaftlichen<br />
Medizinischen<br />
Fachgesellschaften<br />
<strong>Leitlinie</strong>n der Deutschen Gesellschaft für <strong>Kinderchirurgie</strong><br />
<strong>AWMF</strong>-<strong>Leitlinie</strong>n-Register Nr. 006/041 Entwicklungsstufe: 1<br />
Definition:<br />
<strong>Obstipation</strong> (<strong>chronisch</strong>)<br />
Spontane Stuhlentleerungen im Abstand von 3 und mehr Tagen. Die <strong>Obstipation</strong> ist ein Symptom<br />
einer Motilitätsstörung des Kolons und/oder Rektums oder Ausdruck einer Fehlfunktion des<br />
Sphinkterapparates. In über 95% ist die <strong>chronisch</strong>e <strong>Obstipation</strong> funktioneller Natur.<br />
Formen:<br />
Störungen der Darmmotilität, myogener, bindegewebiger und neurogener Natur (siehe A-<br />
/Dysganglionose),<br />
Erkrankungen des Rückenmarks (z.B. Myelomeningocele, Querschnittslähmung),<br />
Analsphinkterachalasie (neurogen, myogen, entzündlich, funktionell).<br />
Diagnostik:<br />
Anamnese, rektale Untersuchung, Elektromanometrie, Kolonkontrasteinlauf mit Defäkographie,<br />
Histologie, Transitzeitbestimmung sowie weitere organspezifische Untersuchungen, wie<br />
Schilddrüsenhormone, Schweißtest, Untersuchung des Stuhls auf Ausnutzung, pH, Wurmeier.<br />
Therapie:<br />
Zunächst immer konservativ: Stuhltraining, Laxantien, laxative Diät, Sport, Nahrungsumstellung,<br />
Stuhltraining.<br />
Im Ausnahmefall operativ: Resektion des betroffenen Darmsegmentes, Sphinkteromyektomie.<br />
Beachte: Die Elektromanometrie kann als Screening-Methode zur Unterscheidung zwischen<br />
neurovegetativ psychosomatischer, funktioneller Analsphinkterachalasie, organischer myogener<br />
Analsphinkterachalasie und neurogenen Defäkationsstörungen angewandt werden. Das fehlende<br />
Öffnen des Analkanales und Zusammenspiel zwischen Internusrelaxation und Sphinkter externus-<br />
Erschlaffung wird bei der radiologischen Defäkographie ergänzend sichtbar. Ein operativer Eingriff ist<br />
jedoch erst bei pathologischem Befund in allen 5 diagnostischen Maßnahmen (Anamnese,<br />
Transitzeit, Elektromanometrie, Histologie und Defäkographie) zu überlegen.<br />
Verfahren zur Konsensbildung:<br />
Expertengruppe:<br />
Albrecht, Dortmund; Becker, Krefeld; Bennek, Leipzig; Beyer, Neubrandenburg; Beyer, Nürnberg;<br />
Bolkenius, Augsburg; Booss, Bremen; Borgwardt, Berlin; Brands, Karlsruhe; Brock,<br />
Neubrandenburg; Brock, St. Augustin; Daum, Heidelberg; Dietz, München; Engert, Herne; Festge,<br />
Greifswald; Finke, Halle; Fritz, Halle; Fuchs, Tübingen; Gottschalk, Erfurt; Grantzow, München; Gruber,<br />
Trier; Halsband, Lübeck; Heger, München; Heller, Frankfurt; Helmig, Regensburg; Höcht, Würzburg;<br />
Hofmann, Halle; Hofmann, Hannover; Hofmann von Kap-herr, Mainz; Hollmann, St. Augustin;
Hofmann, Halle; Hofmann, Hannover; Hofmann von Kap-herr, Mainz; Hollmann, St. Augustin;<br />
Holschneider, Köln; Höpner, München; Hümmer, Erlangen; Illing, Kassel; Joppich, München; Kellnar,<br />
München; Knüpper, Suhl; Koch, Esslingen; Koltai, Frankfurt; Liedgens, Essen; Lochbühler, Stuttgart;<br />
Mau, Berlin; Mengel, Kiel; Mildenberger, Hannover; Mothes, Schwerin; Pieper, Oberhausen;<br />
Pompino, Siegen; Reifferscheid, Hamburg; Richter, Potsdam; Roesner, Dresden; Schier, Jena; von<br />
Schweinitz, Basel; Schweizer, Tübingen; Tewes, Hamm; Waag, Heidelberg/Mannheim; Wagemann,<br />
Magdeburg; Waldschmidt, Berlin.<br />
Federführend:<br />
Prof. Dr. I. Joppich, Kinderchirurgische Klinik, Dr. von Haunersches Kinderspital, Ludwig-Maximilians-<br />
Universität München<br />
Erstellungsdatum:<br />
März 1999<br />
Letzte Überarbeitung:<br />
September 2002<br />
Überprüfung geplant:<br />
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Stand der letzten Aktualisierung: September 2002<br />
© Dt. Ges. f. <strong>Kinderchirurgie</strong><br />
Autorisiert für elektronische Publikation: <strong>AWMF</strong> <strong>online</strong><br />
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