WinterWorkshop 2010 - Deutsches Institut für ...
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Event<br />
In Richtung Mehrwert<br />
52 gv-praxis | 3/<strong>2010</strong><br />
Der Winter-Workshop des Deutschen <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Ge-<br />
meinschaftsverpflegung e.V. (DIG) fand im Berliner Axel-<br />
Springer-Haus statt. Inhaltlich drehte sich <strong>für</strong> die 80 Teil-<br />
nehmer an den zwei Tagen alles um die zentralen The-<br />
men Nachhaltigkeit und Gesundheit.<br />
Auf höchster Ebene tagten die<br />
Mitglieder des Deutschen <strong>Institut</strong>s<br />
<strong>für</strong> Gemeinschaftsverpflegung<br />
e.V. während des diesjährigen Winter-Workshops<br />
in Berlin. Die Konferenzetage<br />
im Axel-Springer-Hochhaus<br />
bot nicht nur exzellente Konferenzbewirtung,<br />
sondern auch glänzende<br />
Perspektiven über Berlin. Zum<br />
Auftakt bot Neumitglied und Gastgeber<br />
Lars Tretzack, Geschäftsführer<br />
der PACE Paparazzi Catering &<br />
Event GmbH, einen Einblick in die<br />
Arbeit der 100-prozentigen Gastro-<br />
Tochter des Springer-Konzerns, die<br />
„Auch bei Events wird das Thema<br />
Nachhaltigkeit immer wichtiger.“<br />
Janine Arndt<br />
kürzlich das Catering <strong>für</strong> 1.250 VIP-<br />
Gäste anlässlich der Verleihung der<br />
Goldenen Kamera managte. Neben<br />
dem erfolgreichen Event-Catering,<br />
Nikolaus Blome Janine Arndt Rochus Wallau<br />
bestehend aus Organisation, Dekoration,<br />
Technik und Service, ist PACE<br />
mit Betriebsverpflegung (Paparazzi-<br />
Restaurants) an fünf Standorten in<br />
Deutschland aktiv. Zu den Marketingaktivitäten<br />
von PACE gehören<br />
Aktionen wie „Tag der offenen Töpfe“,<br />
Kochworkshops oder Angebot<br />
kostenloser regionaler Äpfel.<br />
Nach dieser praxisnahen Berichterstattung<br />
stand die Teilnahme an drei<br />
„Themenparks“ zur Wahl, die von<br />
kompetenter Seite inhaltlich begleitet<br />
wurden. Dabei blieb genügend Zeit<br />
<strong>für</strong> individuelle Fragen. Zum Beispiel<br />
an Christian Feist, Bayerische Landesbrandversicherung,<br />
München, der<br />
seine Ideen zum Thema Mehrwert<br />
durchaus mit provokativen Bemerkungen<br />
anreicherte. Sein Credo: Eine
moderne, selbstbewusste Betriebsgastronomie<br />
bietet <strong>für</strong> ein Unternehmen<br />
wichtigen Mehrwert, weil die Einrichtung<br />
großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit<br />
und Produktivität der<br />
Mitarbeiter hat. Diskussionsbedarf<br />
gab es bei der Frage, ob z. B. eine<br />
Currywurst weniger subventioniert<br />
werden soll als ein „gesundes Essen“.<br />
Ein weiterer Themenpark beschäftigte<br />
sich mit dem Thema Allergenmanagement.<br />
Hier stellte die Axel-Bohl-<br />
Preisträgerin 2008 Sarah Merkel,<br />
Hipp, Pfaffenhofen, ihre neuesten Erkenntnisse<br />
den interessierten Zuhörern<br />
vor. Ihr Lösungskonzept sieht<br />
den Aufbau einer Allergen- und Rezeptdatenbank<br />
in fünf Schritten vor,<br />
von der Rezeptdokumentation über<br />
die Kennzeichnung der Rezepte mit<br />
Allergeninfos bis zur Abfragemöglichkeit<br />
via Intranet. Allerdings sei<br />
Voraussetzung eine eiserne Disziplin<br />
der Köche beim Einhalten der Rezepte<br />
und ein klares Briefing an die<br />
Adresse der Lieferanten. Zur Wahl<br />
stand auch das Thema „Nachhaltigkeit<br />
bei Events“, das Janine Arndt,<br />
Beiersdorf, präsentierte. Dazu gehörte<br />
als Einstieg die Identifikation von<br />
Handlungsfeldern. Zu den vorgestellten<br />
Beispielen gehörte ein Kombiti-<br />
v.l. Hans-J. Fiedler<br />
(ZDF), Dr. Stefan<br />
Hartmann (Bayern<br />
Bankett) und<br />
Gabriele Simbürger<br />
(Food & More)<br />
cket <strong>für</strong> die Besucher der Aktionärsversammlung,<br />
ein Baumzertifikat als<br />
Gastgeschenk statt üblicher Blumensträuße.<br />
Oder Wasser in Karaffen in<br />
der Konferenzbewirtung.<br />
Im Nachmittagsblock des prall gefüllten<br />
Programms standen zwei<br />
Workshops auf dem Plan: Zukunft<br />
und Nachhaltigkeit sowie Gesundheit<br />
und Ernährung. Gecoacht wurden<br />
die beiden Gruppen von den<br />
DIG-Beiratsmitgliedern Dr. Margit<br />
„Der Verbraucherschutz strebt<br />
eine Art Pranger im Internet an.“<br />
Rochus Wallau<br />
Bölts, Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Ernährung,<br />
und Rainer Roehl, A’verdis.<br />
O-Ton Roehl: „Nachhaltig wird eine<br />
GV erst, wenn der Nachhaltigkeitsgedanke<br />
in das Kerngeschäft integriert<br />
ist.“ Die Ergebnisse der einzelnen<br />
Workshopgruppen wurden im<br />
Plenum präsentiert und intensiv be-<br />
Vertreten die Farben<br />
der Care-Riege:<br />
Peter Schierschke<br />
(UMG Göttingen)<br />
und Andreas Lingl<br />
(Klinikum Augs-<br />
burg). Fotos: C. Zilz<br />
sprochen. Credo hier: Die Branche<br />
kann von den aktuellen Megathemen<br />
Gesundheit und Nachhaltigkeit<br />
enorm profitieren, wenn sie entsprechende<br />
Aktivitäten glaubwürdig realisiert<br />
und auch kommuniziert. Den<br />
Gästen gehe es um ein Mehr an Wert,<br />
Orientierung und Einfachheit, lautete<br />
ein Ergebnis der Arbeitsgruppe.<br />
Mit großer Aufmerksamkeit wurde<br />
der Vortrag am nächsten Tag von Nikolaus<br />
Blome, Leiter Hauptstadtkorrespondentenbüro<br />
der „Bild“, verfolgt.<br />
Blome sprach über verschiedene<br />
Themen unter dem Titel „Zur neuen<br />
politischen und wirtschaftlichen<br />
Großwetterlage“. Dabei sparte er<br />
nicht mit kritischen Anmerkungen<br />
zur gegenwärtigen Arbeit der christlich-liberalen<br />
Regierung, die mit begründeter<br />
Angst auf die Wahl in<br />
NRW blicke. Blome, Autor des Buches<br />
„Faul, korrupt und machtbesessen?<br />
Warum Politiker besser sind als<br />
ihr Ruf“, gab viele Denkanstöße zu<br />
Themen wie Gesundheitsreform, Afghanistan-Einsatz<br />
oder Steuergeschenke<br />
und plauderte aus dem Nähkästchen<br />
des politischen Machtzirkels.<br />
Für seine schonungslos offenen<br />
Kommentare erntete er großen Applaus.<br />
Zu aktuellen Bestimmungen<br />
des EU-Lebensmittelrechts referierte<br />
im Anschluss RA Rochus Wallau<br />
vom BLL. Auf allen Ebenen der<br />
Rechtsordnung vom Europarecht bis<br />
zur Landesgesetzgebung werden Informationsrechte<br />
geschaffen und Informationspflichten<br />
auferlegt. Dabei<br />
entstehen schwierige Abgrenzungsund<br />
Abwägungsprobleme. Wallau<br />
kommentierte die relevanten Themen<br />
und berücksichtigte die speziellen<br />
Interessen der Zuhörer. Smi<br />
Sarah Merkel (Hipp)<br />
im Gespräch mit<br />
Martin Straubinger<br />
(BMW).<br />
3/<strong>2010</strong> | gv-praxis<br />
53<br />
Event
m-eating-Point<br />
Axel Springer ließ in der 19. Etage seines Hochhauses Ende der 60er<br />
Jahre die originalgetreue Vertäfelung aus dem Gebäude der Londoner<br />
Times einbauen. Heute ist der Journalisten-Club Treffpunkt <strong>für</strong><br />
ausgewählte Politiker, Wirtschaftsexperten und Künstler.<br />
Eine besondere Ehre <strong>für</strong> die Mitglieder des Deutschen <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong><br />
Gemeinschaftsverpflegung, hier festlich tafeln zu dürfen.<br />
Feiern im Refugium<br />
In einzigartiger Atmosphäre trafen sich die DIG-Mitglieder zum Gala-Dinner.<br />
Die Gäste lauschen den Hintergrundinforma-<br />
tionen zum ehrwürdigen Journalisten-Club.<br />
100 gv-praxis | 3/<strong>2010</strong><br />
Klaus Dieterich,<br />
Allianz Stuttgart, in<br />
Axel Springers<br />
Privatbibliothek.<br />
DIG-Vorstand Frank Sager, Beiersdorf, dankt<br />
der weißen und schwarzen Brigade <strong>für</strong> die<br />
exzellente Leistung.<br />
Ursula Gleinich, Ralf Hergel, ehemals Sie-<br />
mens AG, und Gretel Weiß, Herausgeberin<br />
gv-praxis.<br />
Annemarie und Eduard Hoffmann, MAN<br />
Nutzfahrzeuge.<br />
Fotos: André Wagenzik