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GRUSSWORTE<br />
von Frau Bundesminister Maria Rauch-Kallat<br />
anlässlich der „<strong>Brain</strong><strong>Days</strong>“<br />
vom 8.–13. Mai 2005 in Pamhagen<br />
Sehr geehrte Damen und Herren!<br />
Schmerz ist eine Art Wecker des Organismus. Ohne Schmerzempfindung werden<br />
wichtige Warnsignale überhört und Krankheiten zu spät einer Behandlung zugeführt.<br />
Bleibt die Warnfunktion ohne Konsequenzen, kann der Schmerz das Leben unerträglich<br />
machen. Daher ist Schmerz einer der wichtigsten Gründe, die Ärztin/den Arzt<br />
aufzusuchen.<br />
Die meisten Patientinnen und Patienten haben einen langen Leidensweg hinter sich.<br />
Das Recht auf bestmögliche Schmerztherapie ist eines der wichtigsten Patient/innenrechte,<br />
festgeschrieben in der Patientencharta. In einigen Ländern erfüllt die nicht<br />
erfolgte Schmerzlinderung sogar den Tatbestand der unterlassenen Hilfeleistung oder<br />
der Körperverletzung.<br />
In unserer österreichischen Bevölkerung leiden laut Mikrozensus aus 1999 ca. 21%,<br />
oder 1.650.000 Menschen an Rücken- und Kreuzschmerzen, ca. 12% an Kopfschmerzen<br />
und Migräne, 17% an Gelenks-, Nerven- und Muskelschmerzen, 3,5% an Zahnschmerzen<br />
und fast 1% an Unterleibsschmerzen.<br />
Von zentraler Bedeutung für die Diagnostik und Therapieplanung ist das ausführliche<br />
Anamnesegespräch, das neben der Krankheit auch die Lebensumstände und die<br />
Persönlichkeit des Schmerzkranken beinhalten sollte und somit auch eine<br />
Interaktionsfunktion hat. Es ermöglicht die Kontaktaufnahme mit der Patientin und<br />
dem Patienten und den Aufbau einer tragfähigen Arbeitsbeziehung und ist damit<br />
bereits Teil der Behandlung. Die Möglichkeiten der modernen Schmerztherapie sind<br />
vielfältig, und die Schmerzforschung ist in Österreich weit fortgeschritten – sogar den<br />
Ursachen chronischer Schmerzen ist ein Forschungsteam bereits sehr nahe gekommen.<br />
Was da und dort noch fehlt, ist die Umsetzung in die Praxis.<br />
Die „<strong>Brain</strong><strong>Days</strong> 2005“ in Pamhagen mit engagierten in- und ausländischen Expertinnen<br />
und Experten bieten dafür eine weitere stabile medizinisch-wissenschaftliche Plattform,<br />
um dieses Umsetzungsdefizit weiter verringern zu helfen.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine erfolgreiche Tagung, interessante<br />
Diskussionen und bin zuversichtlich, dass Sie mit Ihrem Engagement dazu beitragen<br />
werden, die Lebensqualität von Menschen mit Schmerzen zu verbessern.<br />
Ihre Maria Rauch-Kallat<br />
Bundesministerin für Gesundheit und Frauen<br />
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