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16-seitige Programmheft zum Kongress - Reformierte Landeskirche ...

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<strong>Reformierte</strong> <strong>Landeskirche</strong> Aargau<br />

Stritengässli 10, 5001 Aarau<br />

Telefon 062 838 00 10<br />

kongress@ref-aargau.ch<br />

www.ref-ag.ch / kongress<br />

www.ref-ag.ch<br />

Gesichter der Gewalt<br />

Interdisziplinärer <strong>Kongress</strong> zu Formen der Gewalt<br />

und zu Ideen, wie ihnen zu begegnen ist<br />

– Programm<br />

– Referentinnen und Referenten<br />

– Informationen<br />

www.ref-ag.ch/kongress<br />

9. und 10. November 2012<br />

Kultur & <strong>Kongress</strong>haus Aarau


Begrüssung und <strong>Kongress</strong>organisation<br />

Liebe Teilnehmerin, lieber Teilnehmer am <strong>Kongress</strong><br />

Im Oktober berichteten die Medien über eine massive Zunahme von Raubüberfällen<br />

in der Schweiz im ersten Halbjahr 2012. Immer wieder werden in diesem<br />

Zusammen hang auch härtere Strafen zur Abschreckung gefordert. Häusliche Gewalt<br />

oder Gewalt im Umfeld von Fussballspielen oder an den Wochenenden auf den<br />

Strassen werden viel diskutiert, lösen aber auch viel Ratlosigkeit aus. Die <strong>Reformierte</strong><br />

<strong>Landeskirche</strong> Aargau nimmt dieses Thema an ihrem dritten interdisziplinären Aarauer <strong>Kongress</strong><br />

auf. Im Gespräch mit anderen gesellschaftlichen Akteuren will sie nach den Hintergründen der<br />

verschiedenen Formen von Gewalt fragen und die christliche Perspektive in die gesellschaftliche<br />

Diskussion einbringen.<br />

Die <strong>Reformierte</strong> <strong>Landeskirche</strong> Aargau begrüsst Sie herzlich als Gäste <strong>zum</strong> <strong>Kongress</strong> «Gesichter<br />

der Gewalt» in Aarau. Wir freuen uns, dass Fachleute aus der Schule (auch eine ganze Schulklasse),<br />

Politik, Polizei, Psychologie, Medien, Beratungsstellen und Sozialwissenschaften heute<br />

zusammen mit Verantwortlichen aus Kirche und Theologie über ein Thema nachdenken,<br />

das uns alle betrifft. Wir sind überzeugt, dass das Gespräch zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen<br />

und wissenschaftlichen Kräften der beste Ansatz ist, um die mit dem Thema<br />

verbundene Rat losigkeit zu überwinden und neue Ideen zu entwickeln.<br />

Ich wünsche uns allen, dass wir am heutigen Tag Ideen und Ansätze finden, wie den verschiedenen<br />

Formen von Gewalt begegnet werden kann, wie Gewalt vielleicht sogar verhindert<br />

werden kann. Die Bibel sagt dazu: «Wer Wind sät, wird Sturm ernten.» (Hosea 8,7) und Jesus<br />

hat gemahnt: «Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge und danach kannst du den Splitter<br />

aus deines Bruders Auge ziehen.» (Matthäus 7,5).<br />

Dazu hilft sicher auch die Installation der Theologischen Kommission der <strong>Reformierte</strong>n <strong>Landeskirche</strong><br />

im Foyer des <strong>Kongress</strong>hauses. Sie regt an, sich mit dem eigenen Umgang mit Gewalt und<br />

mit möglichen Strategien zur Überwindung von Gewalt auseinanderzusetzen.<br />

Christoph Weber-Berg, Präsident des Kirchenrats der <strong>Reformierte</strong>n <strong>Landeskirche</strong> Aargau<br />

<strong>Kongress</strong>organisation<br />

<strong>Reformierte</strong> <strong>Landeskirche</strong> Aargau<br />

Stritengässli 10, 5001 Aarau<br />

Telefon 062 838 00 10, kongress@ref-aargau.ch<br />

www.ref-ag.ch / kongress<br />

Jürg Hochuli, Leiter des Bereichs Bildung und Gesellschaft,<br />

Frank Worbs, Leiter Kommunikation<br />

Administration: Jacqueline Wolfisberg<br />

Partner<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

Programm<br />

Freitag, 9. November<br />

18.00 Apéro<br />

19.00 Statements aus der Politik<br />

Podiumsdiskussion mit Akteurinnen und Akteuren aus Religion, Kirche<br />

und Gewaltprävention <strong>zum</strong> Thema: «Gibt es noch einen Konsens über Werte,<br />

die Gewalt verhindern und zu Frieden führen?»<br />

Leitung: Christian Dorer, Chefredaktor az-Medien<br />

Musik mit der Band Moody Tunes aus Basel<br />

Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung siehe Seite 10<br />

Samstag, 10. November<br />

8.30 Eintreffen<br />

9.00 Begrüssung durch Christoph Weber-Berg, Präsident des Kirchenrats<br />

Grusswort von Regierungsrat Urs Hofmann, Vorsteher des Departements<br />

Volkswirtschaft und Inneres des Kantons Aargau<br />

9.30 Referat 1, Psychologie: Josef Sachs (siehe Seite 4)<br />

«Gewalt – etwas Urmenschliches?»<br />

10.20 Pause<br />

10.40 Referat 2, Polizei: Irene Schönbächler (siehe Seite 5)<br />

«Gewalt – und der Staat als Ordnungsmacht?»<br />

11.30 Referat 3, Theologie: Fulbert Steffensky (siehe Seite 4)<br />

«Gewalt – und das christliche Menschenbild»<br />

12.15 Mittagspause mit Imbiss im <strong>Kongress</strong>haus (im Foyer und im Saal 2)<br />

13.30 Drei parallele Seminare in den Sälen 2, 3, und 4.<br />

Themen, Referenten, Orte und Wege siehe Seiten 7 bis 9<br />

15.00 Pause<br />

15.30 Referat 4, Jugend: Allan Guggenbühl (siehe Seite 5)<br />

«Nur wo Funken sprühen, entstehen zündende Ideen – Jugendliche und Gewalt»<br />

<strong>16</strong>.10 Referat 5, Kultur: Iren Meier (siehe Seite 6)<br />

«Gesichter der Gewalt: Erfahrungen in verschiedenen Kulturen und<br />

an Brennpunkten der Welt»<br />

17.00 Abschluss und Ausblick<br />

Moderation: Ladina Spiess, Moderatorin bei SRF, Radio DRS 1 (siehe Seite 6)<br />

Weitere Informationen u. a. zur Installation im Foyer finden Sie auf den Seiten 12 bis 14<br />

(weitere Veranstaltungen, Stadtplan, Abfahrtszeiten der Züge, etc.).<br />

2 <strong>Reformierte</strong> <strong>Landeskirche</strong> Aargau <strong>Kongress</strong> «Gesichter der Gewalt» 3


Referate im Saal 2<br />

Dr. med. Josef Sachs<br />

Chefarzt Forensik der Psychiatrischen Dienste Aargau AG (PDAG)<br />

Referat um 9.30 Uhr: «Gewalt – etwas Urmenschliches?»<br />

Josef Sachs studierte Medizin an der Universität Zürich und schloss mit einer<br />

Dissertation <strong>zum</strong> Thema «Aktivitätsbeeinflussende Faktoren im Liquor von Ratten»<br />

ab. Dann folgten Weiter bildungen in Allgemeiner Medizin und anschliessend die Weiterbildung<br />

<strong>zum</strong> Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er leitet seit 1991 das Departement Forensik<br />

der Psychiatrischen Dienste Aargau AG. 2006 hat er die Schweizerische Gesellschaft für Forensische<br />

Psychiatrie gegründet, die er heute noch präsidiert.<br />

Josef Sachs hat u.a. folgende Bücher und Artikel verfasst:<br />

– Checkliste Jugendgewalt (Zürich, 2006)<br />

– Handlungsbedarf in der forensischen Jugendpsychiatrie,<br />

in: Pro Mente Sana aktuell, Heft 1 / 2007<br />

– Umgang mit Drohungen – von Telefonterror bis Amoklauf (Zürich, 2009)<br />

Prof. Dr. Fulbert Steffensky<br />

Referat um 11.30 Uhr: «Gewalt – und das christliche Menschenbild»<br />

Fulbert Steffensky hat katholische und evangelische Theologie in Deutschland<br />

studiert und lebte 13 Jahre lang als Benediktinermönch in der Abtei Maria Laach.<br />

Nach seiner Konversion <strong>zum</strong> Protestantismus promovierte er an der Ruhr­<br />

Universität in Bochum. Von 1972 bis 75 war er Professor für Erziehungswissenschaft<br />

an der Fachhochschule Köln und anschliessend ein Jahr Gastprofessor am Union Theological<br />

Seminary in New York. Von 1975 bis 1998 war er dann Professor für Religionspädagogik<br />

am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg. Seine Arbeitsschwerpunkte<br />

sind Religionspädagogik und Homiletik. Er lebt heute in Luzern.<br />

Zusammen mit seiner inzwischen verstorbenen Ehefrau, der evangelischen Theologin<br />

Dorothee Sölle, gründete er 1968 das «Politische Nachtgebet», das bis 1972 regelmässig in der<br />

Antoniterkirche in Köln gefeiert wurde.<br />

Zu den aktuellen oder wichtigsten Veröffentlichungen von Fulbert Steffensky gehören:<br />

– Der alltägliche Charme des Glaubens (Würzburg, 2002)<br />

– Die zehn Gebote. Anweisungen für das Land der Freiheit (Würzburg, 2003)<br />

– Mut zur Endlichkeit; Sterben in einer Gesellschaft der Sieger (Stuttgart, 2007)<br />

– Feier des Lebens: Spiritualität im Alltag (Freiburg, 2009)<br />

– Gedächtnis – Hoffnung: die Geschwister des Augenblicks (Romerohaus Luzern, 2010)<br />

Leider hat unser Gastreferent aus Deutschland, Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen<br />

Kirche im Rheinland und Ratsvorsitzender der EKD, seine Teilnahme am <strong>Kongress</strong> aus<br />

gesundheitlichen Gründen absagen müssen. Wir freuen uns, dass wir kurzfristig Prof. Dr. Fulbert<br />

Steffensky als neuen theologischen Hauptreferenten gewinnen konnten.<br />

Hauptmann Irene Schönbächler<br />

lic.rer.publ. HSG, Abteilungschefin der Kantonspolizei Aargau Nord<br />

Referat um 10.40 Uhr: «Gewalt – und der Staat als Ordnungsmacht?»<br />

Irene Schönbächler hat nach der Ausbildung und Tätigkeit als Pharma­Assistentin<br />

die Polizeischule absolviert und war sechs Jahre als Polizistin tätig. Dann studierte<br />

sie Staatswissenschaften an der Hochschule St. Gallen (HSG) und war anschliessend zwei Jahre<br />

Projektleiterin Wirkungsorientierte Verwaltungsführung (WOV) im Departement Finanzen und<br />

Ressourcen Aargau. Nach verschiedenen leitenden Aufgaben in der Kantonspolizei hat sie einen<br />

Kaderlehrgang an der FBI National Academy in Quantico / USA absolviert und ist seit vier Jahren<br />

Abteilungschefin der Kantonspolizei Aargau Nord.<br />

Dr. phil. Allan Guggenbühl<br />

Referat um 15.30 Uhr: «Nur wo Funken sprühen,<br />

entstehen zündende Ideen – Jugendliche und Gewalt»<br />

Allan Guggenbühl hat die Lehrerausbildung des Kantons Zürichs und eine Ausbildung<br />

<strong>zum</strong> klassischen Gitarristen bei Manuel Lopez Ramos in Mexico City<br />

absolviert. Er hat Psychologie an der Universität Zürich studiert, wo er auch<br />

promoviert hat, und er hat sich <strong>zum</strong> analytischen Psychotherapeuten am C.G. Jung Institut in<br />

Küsnacht ausbilden lassen. Neben verschiedenen Tätigkeiten als Lehrer und in der psychologischen<br />

Beratung war er Hauptlehrer für Psychologie & Pädagogik am kantonalen Kindergarten­<br />

und Hortseminar Zürich, Verlagsleiter der Raben­Reihe im Schweizer Spiegel Verlag, Dozent<br />

am C. G. Jung Institut in Küsnacht und Lehrbeauftragter für Gewalt in der Schule an der<br />

Universität Zürich, Sonderpädagogisches Institut.<br />

Seit 1984 ist er Leiter der Abteilung für Gruppenpsychotherapie für Kinder und Jugendliche an<br />

der kantonalen Erziehungsberatung & Poliklinik der Universität Bern. Er führt eine eigene<br />

psychologische und psychotherapeutische Praxis in Zürich und ist seit 2002 Professor an der<br />

Pädagogischen Hochschule des Kantons Zürich. 1996 hat er das Institut für Konfliktmanagement &<br />

Mythodrama, Guggenbühl AG in Bern / Zürich gegründet, das er heute noch leitet.<br />

Zu den aktuellen oder wichtigsten Veröffentlichungen von Allan Guggenbühl gehören:<br />

– Was ist mit unseren Jungs los? Hintergründe und Auswege bei Jugendgewalt<br />

(Freiburg i. Br., 2011)<br />

– Pubertät – echt ätzend. Gelassen durch die schwierigen Jahre (Freiburg i. Br., 9. Aufl. 2008)<br />

– Kleine Machos in der Krise. Wie Eltern und Lehrer Jungen besser verstehen<br />

(Freiburg i. Br., 2. Aufl. 2007)<br />

– Aggression und Gewalt in der Schule: Schulhauskultur als Antwort (Zürich, 1999)<br />

4 <strong>Reformierte</strong> <strong>Landeskirche</strong> Aargau <strong>Kongress</strong> «Gesichter der Gewalt» 5


Referate im Saal 2<br />

Iren Meier<br />

Referat um <strong>16</strong>.10 Uhr: «Gesichter der Gewalt:<br />

Erfahrungen in verschiedenen Kulturen und an Brennpunkten der Welt»<br />

Iren Meier ist auf dem Mutschellen aufgewachsen und hat die Schulen und<br />

das Lehrerseminar im Aargau besucht. Den Einstieg in den Journalismus fand sie<br />

im Printbereich beim damaligen «Aargauer Tagblatt» in Aarau.<br />

1981 wechselte sie zu Schweizer Radio DRS, wo sie in der Nachrichtenredaktion, später in<br />

den Redaktionen Inland und Ausland tätig war und mehrere Jahre die Sendung «Echo der Zeit»<br />

moderierte. Von 1992 an leistete sie als Korrespondentin in Prag Pionierarbeit und baute das<br />

erste Osteuropa­Büro von SR DRS mit auf. Durch den Krieg in Bosnien verlagerte sich der<br />

Schwerpunkt ihrer Arbeit ins zerfallende Jugoslawien, und Iren Meier berichtete mehrere Jahre<br />

von Belgrad aus. Von 2004 bis 2012 berichtet sie als Auslandskorrespondentin mit Sitz in Beirut<br />

aus dem Nahen Osten.<br />

2001 wurde sie mit dem Anerkennungspreis der Paul­Schiller­Stiftung ausgezeichnet.<br />

Die Christkatholische und Evangelische Theologische Fakultät der Universität Bern haben ihr<br />

2005 die Würde eines Doktors der Theologie honoris causa verliehen.<br />

Moderation:<br />

Ladina Spiess<br />

Moderatorin bei Schweizer Radio Fernsehen SRF<br />

Ladina Spiess­Defila hat zunächst die Ausbildung zur Sozialdiakonin am<br />

Theologisch­Diakonischen Seminar Aarau und anschliessend eine journalistische<br />

Ausbildung am Medienausbildungszentrum MAZ in Luzern absolviert. Sie war<br />

Redaktorin bei ERF­Medien und beim Lokalsender Radio Zürisee. Seit 2003 ist sie Moderatorin<br />

und Redaktorin bei Radio DRS 1. Ihre Hobbies sind Joggen, Wandern, Skifahren und Reisen.<br />

Seminare, Samstag 13.30 bis 15.00 Uhr<br />

Seminar 1: Häusliche Gewalt<br />

«Mir ist einfach die Hand ausgerutscht»<br />

Saal 3 (Untergeschoss): an der Rückseite des Foyers, ganz links durch die Glastür,<br />

rechts die Treppe runter<br />

Kleinigkeiten können es auslösen: ein Teller, der zu Bruch geht, ein dubioses SMS,<br />

ein unbedachtes Wort – und die Eskalation beginnt. Welches sind die Risikofaktoren?<br />

Sind die Gesichter mehrheitlich männlich? Und wenn Männer Opfer werden?<br />

Der Moderator Urs Becker diskutiert diese Fragen unter Einbezug des Publikums mit der<br />

Politikerin Yvonne Feri, der Soziologin Isabelle Holder und der Polizistin Irene Schönbächler.<br />

Yvonne Feri, Nationalrätin, Gemeinderätin<br />

Nach einer kaufmännischen Ausbildung hat sich Yvonne Feri regelmässig weitergebildet.<br />

Lange Zeit lag der berufliche Fokus im Finanzbereich. Vor einigen Jahren bekam sie bei<br />

der Gewerkschaft unia die Chance, im Führungsbereich erste Erfahrungen zu sammeln und<br />

wechselte danach <strong>zum</strong> Hilfswerk «Terre des Femmes». Von 2008 bis 2012 war sie Geschäftsführerin<br />

des Zürcher Lehrerinnen­ und Lehrerverbands (ZLV).<br />

Ihre politische Tätigkeit (SP) führte sie von 1998 bis 2008 in den Grossen Rat des Kantons<br />

Aargau. Daneben war sie von 2001 bis 2005 Einwohnerrätin in Wettingen. Seit 2006 ist sie<br />

Gemeinderätin von Wettingen und Präsidentin der Gesundheits­ und Sozialkommission.<br />

Im Oktober 2011 wurde sie in den Nationalrat gewählt<br />

Sie beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Gewalt in der Familie und den Auswirkungen<br />

der Gewalt. Lange Zeit war sie auch im Vorstand des Frauenhauses Aargau aktiv, einige Jahre<br />

davon als Präsidentin.<br />

Isabelle Holder, lic. phil. I, Soziologin<br />

Isabelle Holder hat nach mehrjähriger Tätigkeit als Primarlehrerin Soziologie mit Schwerpunkt<br />

Religionen und Ethnologie an der Universität Fribourg studiert. 2004 bis 2006 arbeitete sie<br />

bei der Interventionsstelle gegen Häusliche Gewalt in Baselland an einem Projekt für Multiplikatorinnen<br />

mit. Danach übernahm sie eine Stelle beim Roten Kreuz, SRK, in Basel, wo sie<br />

zuerst ein Integrationsprojekt für Migrantinnen leitete und anschliessend die Leitung des<br />

Entlastungs dienstes übernahm. Seit 2011 ist sie Leiterin der Anlaufstelle gegen Häusliche Gewalt<br />

des Kantons Aargau (AHG). Die AHG ist hauptsächlich eine Triagestelle mit Schwerpunkt auf<br />

der Täterarbeit. Ein fünfköpfiges Team bearbeitet die Fälle, die mehrheitlich von der Polizei<br />

übermittelt werden.<br />

Hauptmann Irene Schönbächler, lic. rer. publ., Polizistin (siehe Seite 5)<br />

Moderation: Urs Becker, Jurist, Mediator SDM<br />

6 <strong>Reformierte</strong> <strong>Landeskirche</strong> Aargau <strong>Kongress</strong> «Gesichter der Gewalt» 7


Seminare, Samstag 13.30 bis 15.00 Uhr<br />

Seminar 2: Gewalt durch Jugendliche<br />

«Sie finden Prügeln geiler als Sex»<br />

Saal 4 (1. Obergeschoss): an der Rückseite des Foyers, rechts neben der Garderobe<br />

durch die Glastür, die Treppe nach oben in den 1. Stock, dann rechts<br />

Sind Jugendliche tatsächlich so gewalttätig, wie immer gesagt wird? Welche Formen von<br />

Gewalt werden ihnen zugeschrieben? Welche Gesichter treten wo auf? Was sind Auslöser?<br />

Präventive Aspekte auf der Sekundarstufe? Und nach Schulabschluss? Der Moderator<br />

Daniel Franz diskutiert diese Fragen unter Einbezug des Publikums mit Karin Frey und<br />

Allan Guggenbühl.<br />

Karin Frey, Dozentin Pädagogische Hochschule FHNW<br />

Karin Frey hat die Ausbildung zur Lehrerin in Aarau absolviert und anschliessend Geschichte<br />

und neue deutsche Literatur in Zürich, Basel und München studiert. Sie hat sich in Transaktionsanalyse,<br />

Supervision und Coaching, sowie in systemischer Beratung, psychosozialer Prävention<br />

und Intervention weitergebildet und Nachdiplomstudien in Interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />

und in Teacher Education mit Spezialisierung in Weiterbildung absolviert.<br />

Sie war als Lehrerin, Inspektorin, Mentorin für Ausbildungs­ und Berufseinsteigende, in der<br />

Weiterbildung und Beratung für Schulleitungen und Lehrpersonen tätig. Sie hält Referate und<br />

Kurse und publiziert zu Fachthemen wie Disziplin und Schulkultur, Kommunikation und<br />

Gesprächsführung.<br />

Publikationen von Karin Frey:<br />

– Anregungen für den Unterricht. In: Frey Karin et al. (Hg). Strafen – die unangenehme Pflicht.<br />

(Verlag Pestalozzianum, Zürich, 2005)<br />

– Disziplin und Partizipation, Kooperation und Wettbewerb, Beiträge in: Wicki Werner &<br />

Bürgisser Titus (Hg.). Praxishandbuch Gesunde Schule – Gesundheitsförderung verstehen,<br />

planen und umsetzen (Haupt Verlag, Bern, 2008)<br />

– Disziplin und Schulkultur – Akteure, Handlungsfelder, Erfolgsfaktoren<br />

(schulverlag plus, Bern, Aarau, 2010)<br />

Dr. phil. I Allan Guggenbühl, Psychologe und Publizist (siehe Seite 5)<br />

Moderation: Daniel Franz, Rektor der Neuen Kantonsschule Aarau<br />

Seminar 5: Wertevermittlung in der Gesellschaft<br />

«Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen,<br />

die er nicht selbst garantieren kann»<br />

Saal 2: Zugang vom Foyer<br />

Um in Frieden miteinander leben zu können, muss in einer Gesellschaft ein Konsens über<br />

die Grundwerte bestehen. Ist das in einer globalisierten Welt überhaupt noch möglich?<br />

Welche Werte helfen, Gewalt zu verhindern und wer vermittelt diese (Elternhaus, Schule, Kirche)?<br />

Umgang mit andern Kulturen und Religionen? Der Wirtschaftsethiker Christoph Weber-Berg<br />

moderiert eine Diskussion unter Einbezug des Publikums mit den Hauptreferentinnen und<br />

-referenten.<br />

Offene Diskussion mit:<br />

Iren Meier, Josef Sachs, Fulbert Steffensky (Angaben zu den Personen siehe Seiten 4 bis 6)<br />

Moderation: Dr. theol. Christoph Weber-Berg,<br />

Präsident des Kirchenrats der <strong>Reformierte</strong>n <strong>Landeskirche</strong> Aargau, bis Oktober 2012 Dozent<br />

für Wirtschafts ethik und Leiter des Center for Corporate Social Responsibility an der Hochschule<br />

für Wirtschaft Zürich<br />

8 <strong>Reformierte</strong> <strong>Landeskirche</strong> Aargau <strong>Kongress</strong> «Gesichter der Gewalt» 9


Freitag, 9. November<br />

Statements aus der Politik und Podiumsdiskussion<br />

Gibt es einen Konsens über Werte, die Gewalt verhindern und<br />

zu Frieden führen?<br />

Freitag, 9. November, 19 Uhr, Saal 2<br />

Wenn der moderne Staat Gewalt verhindern und ein friedliches Zusammenleben in einer vielfältig<br />

und spannungsvoll zusammengesetzten Gesellschaft erreichen will, lebt er von Voraussetzungen,<br />

die er nicht allein gewährleisten kann. Der Staat hat lediglich Mittel wie Ordnungskräfte,<br />

Polizei und Justiz oder Aufklärung, Repression und Strafvollzug. Grundlegend ist aber ein<br />

Wertekonsens in der Gesellschaft über den Umgang mit Konflikten und den Verzicht auf Gewalt.<br />

Politikerinnen und Politiker diskutieren mit Vertreterinnen und Vertretern von Kirchen und<br />

Religionen, ob dieser Wertekonsens in der Schweiz noch existiert und wie diese Werte in der<br />

heutigen Gesellschaft vermittelt werden können. Welche Rolle spielen dabei die Religionen<br />

und Kirchen und ihr Verhältnis <strong>zum</strong> Staat?<br />

Statements aus der Politik<br />

Zunächst werden einzelne Politikerinnen und Politiker Statements abgeben.<br />

– Ulrich Giezendanner, Nationalrat seit 1991 (SVP), Unternehmer und Verwaltungsratspräsident<br />

in der Transportbranche<br />

– Thierry Burkart, Grossrat Aargau seit 2001 (FDP), Präsident der FDP Aargau,<br />

Vizepräsident und Verwaltungsrat des TCS Schweiz<br />

– Yvonne Feri, Nationalrätin seit 2011 und Gemeinderätin (SP), zur Person siehe Seminar 1<br />

Es spielt die Band Moody Tunes aus Basel in der Besetzung mit folgenden Musikerinnen<br />

und Musikern: Christian Müller, Querflöte / Sax / Klavier, Bettina Urfer, Perkussion / Klavier,<br />

René Heid, Akkordeon<br />

Podiumsdiskussion mit Akteurinnen und Akteuren aus Religion, Kirche und Gewaltprävention<br />

Anschliessend diskutiert eine Podiumsrunde unter Leitung von Christian Dorer die aufgeworfenen<br />

Fragen. Das Publikum wird in die Diskussion einbezogen. Auf dem Podium nehmen teil:<br />

– Claudia Bandixen, Direktorin von mission 21, evangelisches Missionswerk Basel,<br />

seit August 2012, zuvor Kirchenratspräsidentin der <strong>Reformierte</strong>n <strong>Landeskirche</strong> Aargau<br />

– Cebrail Terlemez, Geschäftsleiter des Instituts für interkulturelle Zusammenarbeit und Dialog<br />

in Zürich, studierte in Fribourg und Tübingen Geschichte und Germanistik<br />

– Hans Ulrich Gerber, Geschäftsführer IFOR Schweiz – MIR Suisse (gehört <strong>zum</strong> Internationalen<br />

Versöhnungsbundes (IFOR), ein weltweites Netzwerk von spirituell verwurzelten Friedensgruppen),<br />

zuvor Leiter der Dekade zur Überwindung von Gewalt des Ökumenischen Rates der<br />

Kirchen in Genf.<br />

Leitung des Podiums: Christian Dorer, Chefredaktor az-Medien<br />

Moderation: Ladina Spiess, Moderatorin bei Schweizer Radio Fernsehen SRF (siehe Seite 6)<br />

Podiumsdiskussion in einem Seminar am Aarauer <strong>Kongress</strong> 2010<br />

Foto: Markus Hässig<br />

10 <strong>Reformierte</strong> <strong>Landeskirche</strong> Aargau <strong>Kongress</strong> «Gesichter der Gewalt» 11


Informationen und Hinweise<br />

Ihre Gedanken, Fragen und Kommentare<br />

Um den interdisziplinären Austausch zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am<br />

<strong>Kongress</strong> zu fördern, bitten wir Sie, uns Ihre Gedanken, Fragen, Kommentare in kurzen Statements<br />

(1 oder 2 Sätze) auf dem ausgeteilten Blatt mitzuteilen und an der Computerstation am Infodesk<br />

abzugeben. Bitte geben Sie Ihren Namen und Ihren Beruf oder eine (ehrenamtliche) Funktion<br />

für den Beitrag an.<br />

Installation «Gewalt ... bei mir»<br />

Eine Installation mit Variationen der Thematik «Gewalt ... bei mir» regt auf drei Tafeln (auf Seite 13<br />

ist eine Abbildung der ersten Tafel) und mit einer Hörstation dazu an, sich mit seinem eigenen<br />

Gewaltpotenzial, dem eigenen Umgang mit Gewalt und vor allem mit möglichen Strategien<br />

zur Verminderung oder Verhinderung von Gewalt auseinanderzusetzen. Zu den drei Tafeln, die<br />

mit einer Karikatur, Texten und einem Spiel <strong>zum</strong> Nachdenken anregen, gehört auch eine Hörstation<br />

mit einem Lied von Mani Matter. Die Installation wird mit zusätzlichem Begleitmaterial<br />

ergänzt und kann nach dem <strong>Kongress</strong> auch in den Kirchgemeinden zur Auseinandersetzung mit<br />

dem Thema Gewalt eingesetzt werden.<br />

Das Konzept der Installation wurde von der Theologischen Kommission der <strong>Reformierte</strong>n<br />

<strong>Landeskirche</strong> Aargau entwickelt. Die künstlerische Gestaltung und Umsetzung wurde von<br />

Maude Vuilleumier realisiert.<br />

Bücher<br />

Der Büchertisch wird von der Buchhandlung Richter­Roca AG geführt, die in der Kronengasse 9<br />

in Aarau domiziliert ist (Tel. 062 824 18 44, Fax 062 824 18 60, E­Mail info@kronengasse.ch).<br />

Dort sind Bücher, die von den Referentinnen und Referenten verfasst oder herausgegeben wurden,<br />

und weitere Literatur <strong>zum</strong> Thema erhältlich.<br />

Bestellung der Tagungsdokumentation<br />

Nach dem <strong>Kongress</strong> erscheint eine Tagungsdokumentation mit allen vorliegenden schriftlichen<br />

Beiträgen der Referentinnen und Referenten aus dem Hauptprogramm und den Seminaren.<br />

Diesen Tagungsband verschicken wir an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des <strong>Kongress</strong>es<br />

kostenlos, aber nur auf Bestellung. Bitte bestellen Sie ihn mit dem Formular in der Tagungsmappe<br />

am Infodesk.<br />

Gewalt beginnt<br />

bei mir?<br />

„Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst deine Schwester nicht schlagen!“<br />

12 <strong>Reformierte</strong> <strong>Landeskirche</strong> Aargau <strong>Kongress</strong> «Gesichter der Gewalt» 13


14<br />

Lageplan und Verbindungen<br />

Anreise <strong>zum</strong> Kultur & <strong>Kongress</strong>haus Aarau (KUK)<br />

Aarauer Altstadt ohne Durchgangsverkehr<br />

Schachen<br />

Autobahn E60<br />

Ausfahrt Frick/Aarau<br />

● Kettenbrücke<br />

Schachenalle<br />

Rathausgasse<br />

Rain<br />

KUK<br />

Schlossplatz<br />

Vordere Vorstadt<br />

Regierungsgebäude<br />

Standort der <strong>Reformierte</strong>n <strong>Landeskirche</strong> Aargau, Stritengässli 10<br />

Obere Vorstadt<br />

Kasernen<br />

Parking<br />

Mühlemattstrasse<br />

Autobahn A1<br />

Ausfahrt Aarau-West<br />

Bahnhof SBB<br />

Telli<br />

Hintere Bahnhofstrasse<br />

Wegbeschreibungen finden Sie auf www.ref­ag.ch/kongress oder www.kuk­aarau.ch.<br />

Gais<br />

K U L TUR & K O N G R ESSHAU S AAR A U<br />

Autobahn A1<br />

Ausfahrt Aarau-Ost<br />

● Kasernen-Parking<br />

SCHLOSSPLATZ 9<br />

CH-5000 AARAU<br />

FON +41 62 834 02 10<br />

FAX +41 62 834 02 40<br />

KUK@AARAU.CH<br />

WWW.KUK-AARAU.CH<br />

Von Bern und Basel her nehmen Sie auf der A1 die Ausfahrt Aarau­West, von Zürich her<br />

Aarau­Ost. Das KUK befindet sich am östlichen Rand der Aarauer Altstadt am Schlossplatz.<br />

Parkplätze in unmittelbarer Nähe finden Sie in den öffentlichen Parkhäusern Kasino Citymärt<br />

und Kaserne (z.Tl. Parkdauer beschränkt).<br />

Der Fussweg vom Bahnhof Aarau beträgt rund 8 Minuten: via Bahnhofstrasse (links) –<br />

Kasinostrasse (rechts) – beim Polizeiposten links abbiegen, nach 20 m befindet sich rechts<br />

der Schlossplatz.<br />

Zugverbindungen ab Aarau Richtung …<br />

Basel 17.14 Uhr, Gleis 5, Umsteigen in Olten, verkehrt stündlich<br />

17.36 Uhr, Gleis 4, ohne Umsteigen, verkehrt stündlich<br />

Bern <strong>16</strong>.47 Uhr, Gleis 5, ohne Umsteigen, verkehrt stündlich<br />

Luzern jede Stunde um .14 Uhr, .29 Uhr und .47 Uhr, Umsteigen in Olten<br />

Zürich HB jede Stunde um .14 Uhr, .17 Uhr, .23 Uhr, .53 Uhr, ohne Umsteigen

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