Schmerzphysiotherapeuten.pdf - Neuromedizin Verlag

Neuro_Schmerzphysiotherapie_7Aufl2010.qxd:Neues Format 001.qxd 20.10.20
Patienten bekommen oft zu hören: „Damit müssen Sie leben“. Eine
aktive Mitarbeit des Patienten vorausgesetzt, können wir diesen auf der
Grundlage des Eulenmodells zurufen: „Nein! Man kann immer etwas
tun“.
Die revolutionäre Entdeckung und Ausarbeitung des Eulenmodells
bestätigt sich besonders eindrucksvoll bei der Beobachtung eines
Babys: Es saugt nicht nur mit dem Mund, die Finger und Zehen sau gen
mit.
DIE GRIFFE
Nicht nur, wenn der Ischias zwickt
Ob Haut, Schleimhaut, Haare, Narben, Faszien, Muskeln, Gefäße, Säf -
te, Knochen, Bänder, Knochenhaut, Nerven, Knorpel, Drüsen, Schleim -
beutel, Sehnen, Sehnen scheiden, Innere Organe oder Ge lenke: Für alle
Gewebe und Regionen des menschlichen Körpers steht dem Schmerz -
physiotherapeuten eine ausgefeilte, weitgefächerte Griff palette zur Ver -
fügung, die sowohl dämpfend als auch anregend zur Harmoni sierung
und Integration der „beleidigten Strukturen“ beiträgt.
Im Sinne von pars pro toto lassen diese wohltuende Griffe (... „das ist
mehr als Massage“ ... „das ist ja wie Weihnachten und Geburtstag
gleichzeitig“) den Patienten sich als Einheit von Kopf bis Fuß erleben.
Andererseits werden auf der Grundlage exakter Anatomiekenntnisse
aber auch sog. versteckte Ecken (... „sie finden ja auch alles“) aufgesucht
und gewürdigt.
Grundlage jeder Behandlung ist stets die Analyse und ggf. manuelle
Korrektur von Arm- und Beinlängendifferenzen. Alle Griffe der
Eulenmassage sind eingebettet in das Atemmuster von Patient und
Behandler und stellen symbolisch-archaische Handlungen dar. Der
Schmerz wird gepackt, durchgepflügt, ausgewrungen u.v.m.
Idealerweise wird der Patient auch zur Selbstbehandlung angeleitet.
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