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RK B01 - Kunstwanderungen

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**** David des Michelangelo (Kopie; Original in der Accademia).<br />

Michelangelo.<br />

Michelagniolo Buonarroti wurde 1475 (nach florentinischer<br />

Zeitrechnung 1474) in Caprese über dem Tiber, als Sohn des<br />

florentinischen Podestà dort geboren. – Michelangelo gab sich<br />

vom Wesen her als unleidlicher Mensch, mit dem nicht guten<br />

Kirschenessen war. Schon in früher Jugend bekam er dafür<br />

ganz kräftig eins auf die Nase. So schreibt ein zeitgenössischer<br />

Biograph: „Die Nase ist ein wenig eingedrückt, nicht von Natur<br />

aus, sondern weil ihm in seiner Jugend ein gewisser Torrigiano<br />

di Torrigiani, ein brutaler und frecher Bursche, mit der Faust<br />

beinahe den Nasenknorpel herausgeschlagen hat, so dass er wie<br />

tot nach Hause getragen wurde... – Michelangelo trat 1488 bei<br />

den Brüdern Davide und Domenico Ghirlandaio in die Lehre<br />

ein, wo er aber nur ein Jahr lang blieb, denn Lorenzo de’ Medici<br />

(Il Magnifico = Der Prächtige) wurde auf ihn aufmerksam<br />

und nahm ihn in seine neu gegründete Kunstschule auf. Es<br />

bleibt aber zu vermuten, dass der Fortgang von den Ghirlandaios<br />

auch auf Differenzen, besonders mit Ridolfo, dem Sohn<br />

Domenicos, zurückzuführen ist. – Mit zunehmender Berühmtheit<br />

des Meisters hub um ihn unentwegter Streit an. Jeder wollte<br />

ihn haben, ob Florenz, ob Rom, ob Geistlichkeit, Weltlichkeit.<br />

Als Zeitgenosse Savonarolas versuchte er die Demokratie in<br />

Florenz zu retten. Er mischte sich ein, hielt sich draus – und<br />

blieb am Ende einsam. Der Dichter Pietro Aretino versuchte in<br />

seiner Überheblichkeit und Eitelkeit, mit der er bei Michelangelo<br />

nicht landen konnte, von dem er sich ein – natürlich bedeutendes<br />

Bild erhoffte, aber enttäuscht wurde –, den Maler unmöglich<br />

zu machen: er dichtete ihm Homosexualität an. Michelangelo<br />

reagierte überhaupt nicht – und huldigte weiter seiner<br />

einzigen zweiten Liebe, der Dichterin Vittoria Colonna, die er<br />

1536 kennenlernte. Der schriftliche Verkehr und Michelangelos<br />

Gedichte geben ein Zeugnis großartigen Miteinanders. Dass der

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