Studie: Sauberer Strom aus den Wüsten - Greenpeace
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Fresnel-Konzentrator<br />
Lineare Fresnelkollektoren erregen zunehmend Aufmerksamkeit<br />
und wer<strong>den</strong> vorwiegend von dem <strong>aus</strong>tralischen<br />
Unternehmen Ausra (ehemals Solar Heat and Power)<br />
in <strong>den</strong> USA entwickelt. Im Jahr 2003 baute es eine<br />
1-MW-Testanlage im Osten Australiens, die Dampf direkt<br />
in ein bestehendes Kohlekraftwerk einspeist. Diese Anlage<br />
wird gegenwärtig auf die doppelte Leistung <strong>aus</strong>gebaut;<br />
außerdem hat das Unternehmen in <strong>den</strong> USA eine<br />
5-MW-Anlage in Betrieb und eine weitere Anlage mit<br />
177 MW ist in Planung.<br />
Die Fresnel-Spiegel wer<strong>den</strong> in einer Fabrik in Nevada<br />
massengefertigt, welche automatisierte Schweiß-/<br />
Montagesysteme einsetzt. Die Fresnel-Bauform verwendet<br />
weniger teure Reflektormaterialien und Absorberkomponenten.<br />
Sie hat zwar einen geringeren optischen<br />
Wirkungsgrad und eine geringere Wärmeleistung, dies<br />
wird jedoch durch niedrigere Investitions-, Betriebs- und<br />
Wartungskosten wieder wettgemacht. Das Fresnel-<br />
System sorgt außerdem für einen Halbschattenbereich<br />
unterhalb des Reflektors, was im <strong>Wüsten</strong>klima besonders<br />
nützlich sein kann. Die Reflektoren könnten – wie große<br />
Jalousien – Anbauflächen, Weideland und Wasserspeicher<br />
beschatten, sie so vor übermäßiger Verdunstung und<br />
nachts vor dem kalten <strong>Wüsten</strong>himmel schützen.<br />
28 <strong>Sauberer</strong> <strong>Strom</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Wüsten</strong>: Ausblick 2009<br />
Fallstudie<br />
Fallstudie: Kimberlina –<br />
Der erste kommerzielle<br />
Fresnel-Konzentrator<br />
Ausras solarthermisches Kraftwerk Kimberlina in Bakersfield,<br />
Kalifornien, ist die erste Anlage dieser Art<br />
in Nordamerika. Kimberlina war außerdem die erste<br />
solarthermische Anlage, die seit etwas 15 Jahren in<br />
Kalifornien <strong>den</strong> Betrieb aufgenommen hat. Die Reihen<br />
von Reflektoren der Kimberlina-Anlage wur<strong>den</strong><br />
in einer speziell dafür gebauten Fabrik in Las Vegas,<br />
Nevada, gefertigt. Die solarthermischen Kollektoren<br />
wer<strong>den</strong> bis zu 25 Megawatt (MW) Wärmeenergie<br />
erzeugen, die eine Dampfturbine im angrenzen<strong>den</strong><br />
Kraftwerk antreiben soll. Bei Maximalleistung wird<br />
die Kimberlina-Anlage dem Betreiber zufolge genug<br />
Solardampf produzieren, um 5 MW erneuerbaren<br />
<strong>Strom</strong>s zu erzeugen, genug für bis zu 3.500 H<strong>aus</strong>halte<br />
in Zentralkalifornien.<br />
Das Kraftwerk dient als Anschauungsprojekt für eine<br />
Technologie, die bereits als Zusatz zu einem Kohlekraftwerk<br />
in der Kohlebergbauregion Hunter Valley,<br />
in Australien, erprobt und sich bewährt hat. Der<br />
kompakte, lineare Fresnel-Reflektor erzeugt direkten<br />
Dampf und kann kostengünstiger gebaut wer<strong>den</strong> als<br />
einige andere solarthermische Anlagen. Die direkte<br />
Erzeugung von Dampf vereinfacht die Integration in<br />
bestehende Systeme, entweder als Nachrüstung<br />
oder bei Neuanlagen. Das System erzeugt unmittelbar<br />
Dampf und <strong>Strom</strong> zu Preisen, die mit Spitzenerdgasressourcen<br />
mithalten können.<br />
Ausra entwickelt inzwischen ein 177 MW, solarthermisches<br />
Kraftwerk für die Pacific Gas and Electric<br />
Company (PG&E) in Carrizo Plains, westlich von Bakersfield,<br />
mit Komponenten, die von seinem Nevada-<br />
Werk geliefert wer<strong>den</strong>.<br />
Quelle: Ausra Website