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02<br />

zeitung<br />

Mai 08<br />

„Ja, verachtet mich nur alle!<br />

Verachtet nur eure Muttersau.“<br />

Robert Meyer als Cilly<br />

in „Die Weberischen“


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2


DAS RADIOKULTURHAUS<br />

PRÄSENTIERT:<br />

DIE<br />

RADIOKULTURHAUS<br />

VORTEILSKARTE<br />

3<br />

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Tel. (01) 501 70-377<br />

radiokulturhaus.ORF.at/vorteilskarte<br />

bzw. im RadioKulturhaus-Kartenbüro<br />

ORF RadioKulturhaus<br />

Argentinierstraße 30a, 1040 <strong>Wien</strong><br />

Tickets: (01) 501 70-377<br />

Infos: radiokulturhaus.ORF.at


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10TH OF JULY?<br />

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10.07.-10.08.08


4_5<br />

Liebes Publikum!<br />

Mit Stolz dürfen wir auf eine bis jetzt höchst erfolgreiche Saison mit<br />

zahlreichen künstlerischen Höhepunkten zurückblicken. Mit einer<br />

Auslastung von mehr als 84 % und den damit verbundenen Mehreinnahmen<br />

haben wir in der Statistik einen gewaltigen Sprung nach oben<br />

gemacht. Aber die Spielzeit ist noch nicht zu Ende, und Sie dürfen sich<br />

auf einige Höhepunkte an unserem Hause freuen.<br />

Am 17. Mai haben „Die Weberischen“ ihre <strong>Volksoper</strong>npremiere. Diese<br />

Erfolgsproduktion der Vereinigten Bühnen <strong>Wien</strong> hat im Sommer 2006<br />

mehr als 20.000 Besucher in die Halle E des Museumsquartiers gelockt.<br />

Einen Abend, so schräg, komisch und oft auch berührend, haben Sie an<br />

der <strong>Volksoper</strong> wohl noch nie gesehen.<br />

Während der Fußball-Europameisterschaft präsentieren wir eine halbszenische<br />

Version der „Lustigen Witwe“ in der Stadthalle. Und in den<br />

letzten Junitagen ist die <strong>Volksoper</strong> Gastgeber für das weltberühmte<br />

Mariinsky Theater aus St. Petersburg. Drei Ballettabende („Schwanensee“)<br />

und eine Operngala unter der Leitung von Valery Gergiev beenden<br />

unsere erste Saison.<br />

Von unserem Gastspiel in Japan, das in der Zeit vom 18. Mai bis<br />

9. Juni stattfi ndet, werden wir Ihnen in der nächsten Ausgabe<br />

unserer VolksOpernZeitung, die im kommenden September erscheint,<br />

ausführlich berichten.<br />

So wünsche ich Ihnen schon jetzt einen schönen Sommer, und freuen<br />

Sie sich mit uns auf eine spannende Saison 2008/09!<br />

Ihr<br />

Robert Meyer<br />

<strong>Volksoper</strong> Direktor<br />

Inhalt<br />

06 Felix Mitterer<br />

beschreibt, wie alles kam<br />

mit den „Weberischen“ …<br />

08 „Die Weberischen“ –<br />

Eine Familienaufstellung<br />

10 „Der Vetter aus Dingsda“<br />

Eröffnungspremiere Saison 2008 / 09<br />

Birgit Meyer, Kristina Werndl<br />

12 Operette aus Dingsda?<br />

<strong>Wien</strong> und die Berliner Operette<br />

Stefan Frey<br />

13 Die Saison 2008 / 09 (Überblick)<br />

16 Das Mariinsky – Glanzvolle Tradition<br />

und lebendige Gegenwart<br />

Silvia Kargl<br />

18 Knapp vorm Finale –<br />

„Die lustige Witwe“ in der Stadthalle<br />

19 Musikalische Sommerfrische<br />

Sommerfestivals in Steyr und Retz /<br />

operettts an der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong><br />

20 „In die Sonne legen …“<br />

Sängerportrait – selbst gemacht:<br />

Johanna Arrouas<br />

21 „Die im Dunkeln sieht man nicht …“<br />

Die Inspizienten der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong><br />

22 Neu und wohlbekannt<br />

Debüts und Repertoire<br />

23 Eine Tanzhommage …<br />

und sieben Streiche: Das Ballett<br />

der <strong>Wien</strong>er Staatsoper und <strong>Volksoper</strong><br />

24 Kinder Workshops<br />

Rückblick und Ausblick<br />

26 Service<br />

In der <strong>Volksoper</strong> auf Kultur abonniert<br />

Impressum<br />

<strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>, Saison 2007/08<br />

Zeitung Ausgabe 02, Mai 2008<br />

Erscheinungsweise: zweimonatlich<br />

Redaktionsschluss: 18. April 2008<br />

Herausgeber: Verein <strong>Wien</strong>er <strong>Volksoper</strong>nfreunde,<br />

Dr. Karl Giannonigasse 27, Haus 16, 2340 Mödling.<br />

Medieninhaber: <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong> GmbH,<br />

Währinger Straße 78, 1090 <strong>Wien</strong><br />

Direktion: Robert Meyer<br />

Redaktionsleitung: Birgit Meyer; Redaktion: Jürgen<br />

Bauer, Felix Brachetka, Tanja Fasching, Eva Koschuh,<br />

Robert Meyer, Alfred Oberzaucher, Prisca Olbrich,<br />

Gerald C. Stocker, Christoph Wagner-Trenkwitz,<br />

Kristina Werndl<br />

Gestaltung: Katrin Stimpel<br />

Hersteller: Druckerei Walla<br />

Fotos: Copyright „Die Weberischen“: VBW Oliver<br />

Hadji; Copyright Mariinsky Theater: Riederprom;<br />

Produktionsfotos: Dimo Dimov; Fotos Kinder Workshop:<br />

Rudolf Klaban, Tanja Fasching; Fotos von<br />

Felix Mitterer, Johanna Arrouas, Susanne Sommer,<br />

Monika Steiner, Schulprojekt: privat


Ungefähr vor zehn Jahren las ich<br />

viele Bücher, Mozart betreffend,<br />

denn ich wollte über einen Mann<br />

schreiben, mit dem der Komponist<br />

befreundet war, ihn hin und wieder<br />

auch um Geld anpumpte: Angelo<br />

Soliman, so genannter Hofmohr<br />

zu <strong>Wien</strong>, Kammerdiener des Fürsten<br />

Liechtenstein, Schachmeister,<br />

Gelehrter, Arm in Arm mit Kaiser<br />

Josef II. durch den Augarten wandelnd,<br />

Mitglied der Freimaurer, Vorzeigeobjekt<br />

der <strong>Wien</strong>er Aufklärung,<br />

am Ende (bei Franz mit dem langen<br />

Gesicht) ausgestopft im Naturalienkabinett<br />

landend.<br />

Hier stieß ich also zum ersten Mal<br />

auf die Weberische Familie, auf die<br />

Mutter Cilly, auf die Töchter Josefa,<br />

Aloisia, Konstanze und Sofi e, allesamt<br />

Sängerinnen. Der Herr Papa<br />

ein armer Musikus und Notenkopist,<br />

kaum in der Lage, die Familie<br />

zu ernähren. Kommt ein junger<br />

Hungerleider aus Salzburg daher,<br />

soll nach Paris, um dort berühmt<br />

zu werden, verliebt sich aber in<br />

Aloisia und will mit ihr nach Italien<br />

türmen. Den Rest der Geschichte<br />

erfahren Sie demnächst in diesem<br />

Theater. Nur soviel: Gar böse<br />

6_7<br />

schrieben viele Biografen über Cilly<br />

Weber, die, um mit ihren Töchtern<br />

überleben zu können, jede einzelne<br />

liebend gerne an den Meistbietenden<br />

„verkaufen“ wollte. Mir imponierte<br />

sie auf der Stelle. Gar böse<br />

schrieben die Biografen auch über<br />

Konstanze, die Mozart später zur<br />

Frau nahm. Sei seiner nicht würdig<br />

gewesen, hätte ihn ständig im Stich<br />

gelassen, sogar am Totenbett. Ich<br />

mochte sie sogleich. Alle mochte ich<br />

sie, und eigentlich wollte ich auf der<br />

Stelle über diese fünf grandiosen<br />

Frauen schreiben, aber Angelo Soliman<br />

ließ mich nicht los, dem musste<br />

ich zuerst die Ehre geben. Mit einem<br />

Drehbuch nämlich, das zwar nun<br />

längst geschrieben ist, aber aus<br />

budgetären Gründen noch immer in<br />

der Schublade liegt.<br />

Die Weberischen verschwanden für<br />

Jahre im Hinterkopf, wie das so oft<br />

bei mir passiert, bis der entscheidende<br />

Anstoß kommt. Und der kam<br />

2004 von Peter Marboe, ob mir denn<br />

zum kommenden Mozartjahr 2006<br />

was einfi ele. Da sprudelte es nun<br />

heraus aus mir: bitte ja, ein Theaterstück<br />

über diese fünf Damen,<br />

und Mozart nur als Leiche auf<br />

Felix Mitterer<br />

… beschreibt, wie alles kam mit den „Weberischen“, wie<br />

alles wurde, und speziell über die<br />

„Mannheim Connection“<br />

der Bühne, jedoch immer wieder<br />

spürbar im Nebenzimmer anwesend,<br />

komponierend, von den Damen<br />

gestört werdend. Ehe ich’s mir versah,<br />

hatte ich schon den Auftrag.<br />

Dann hörte Kathi Zechner (Intendantin<br />

Musical, Vereinigte Bühnen<br />

<strong>Wien</strong>; Anm. d. Red.) davon<br />

und kam auf mich zu, ob ich mir<br />

nicht was Musikalisches vorstellen<br />

könnte. Leichtes Erschrecken zuerst<br />

meinerseits, dann die blitzartige<br />

Eingebung. Frau und Tochter hatten<br />

vor Jahren bei den Festwochen die<br />

„Tiger Lillies“ aus London gesehen,<br />

mit „Shockheaded Peter“, hatten<br />

mich begeistert angerufen. Ich mir<br />

sofort alle CDs besorgt und genauso<br />

hingerissen von diesen schrägen,<br />

wüsten, gescheiten Bänkelmusikern,<br />

wie aus dem 18. Jahrhundert<br />

entstiegen. Martyn Jacques mit<br />

seinen zwei Musikern Adrian Stout<br />

und Adrian Huge, das war also mein<br />

Vorschlag an Kathi Zechner. Zwei<br />

Wochen später saßen wir in der Bar<br />

des ehrwürdigen Londoner Hotels<br />

„Savoy“ dem langbezopften Martyn<br />

gegenüber, umgeben von Fotografi en<br />

berühmter britischer Schauspieler.<br />

Und er sagte sofort ja, denn wir


packten ihn bei seinem schwarzen<br />

Humor, der sehr gut nach <strong>Wien</strong> passen<br />

würde, wie wir ihm versicherten.<br />

Und dann schrieb ich es, und<br />

dann wurde das Ding zusammen<br />

gebaut.<br />

Und hier kommt nun die „Mannheim<br />

Connection“ ins Spiel: Mozart<br />

traf auf die Weberischen Frauen in<br />

Mannheim; die „Tiger Lillies“ hatten<br />

ihre ersten erfolgreichen Auftritte<br />

nicht in London, sondern in den<br />

Bars von Mannheim; die Regisseurin<br />

Steffi Mohr inszenierte mehrere<br />

Stücke am Nationaltheater Mannheim;<br />

die Lichtdesignerin Nicole<br />

Berry ist in Mannheim geboren und<br />

dort am Theater tätig; die Bühnenbildnerin<br />

Miriam Busch: Theater<br />

Mannheim! Was konnte also hier<br />

schief gehen? Wenn ich das alles<br />

vorher gewusst hätte, ich schwöre,<br />

ich hätte nicht so gezittert. Denn<br />

zum Zittern gab es ja wahrlich<br />

Anlass genug. Geht das überhaupt<br />

auf? Martyn Jacques singt ja in<br />

englischer Sprache und die Londoner<br />

bezeichnen ihn als „Punk“, nicht<br />

wie ich als „Bänkelsänger“. Passt<br />

seine Musik in irgendeiner Weise<br />

zur Musik von Mozart? Und haut<br />

das hin, dass – weil das Stück am<br />

Theater von Schikaneder spielt – die<br />

Mutter Cilly von Schikaneder, also<br />

von einem Mann dargestellt wird?<br />

Es passte alles zusammen, es haute<br />

alles hin. Christian Kolonovits, der<br />

Große, verband auf geniale Weise in<br />

seinen Arrangements die Musik der<br />

Tiger Lillies mit Mozarts Musik.<br />

v. l. n. r.: Tanja Schleiff, Robert Meyer,<br />

Martyn Jacques, Adrian Stout, Adrian Huge,<br />

Anne Weber, Ruth Brauer-Kvam<br />

Steffi Mohr inszenierte feinfühlig,<br />

schräg, wild, komisch, traurig;<br />

manchmal blieb einem das Lachen<br />

im Halse stecken und ein Würgen<br />

begann. Dann wieder soviel Leichtigkeit<br />

und Humor. Genial das Bühnenbild,<br />

nein, nicht 18. Jahrhundert,<br />

irgendwas Abgefucktes aus den<br />

1960er Jahren oder so, mit ein paar<br />

winzigen Rokoko-Einsprengseln.<br />

Genial die Kostüme, nein, nicht<br />

18. Jahrhundert, irgendwas Retro,<br />

ebenfalls aus den letzten Jahrzehnten<br />

bis heute. Und die Tiger<br />

Lillies zum Anbeten: böse, schräg,<br />

poetisch, komisch, Herz ergreifend.<br />

Viele, die bei den Aufführungen in<br />

der Halle E des Museumsquartiers<br />

dabei waren, haben bis heute die<br />

Melodien von Martyn Jacques im<br />

Ohr. Die Darstellerinnen auf den<br />

Punkt besetzt, ganz und gar unterschiedlich,<br />

wie es sein muss, einfach<br />

zum Umarmen. Und Robert Meyer<br />

als Cilly: keine Klamotte, kein auf<br />

Teufel komm raus „Frau“ spielen<br />

wollen – nach wenigen Minuten<br />

hatte man vergessen, dass da ein<br />

Mann auf der Bühne stand, nein,<br />

ging, und zwar mit ziemlich hohen<br />

Stöckelschuhen. „Wie bringt der das<br />

zustande?“ fragte sich da manche<br />

Zuschauerin. Wenn das nun keine<br />

Frauenpower-Produktion war?!<br />

Danke, Kathi, danke, Michaela<br />

Ronzoni (zum ersten Mal wurde mir<br />

anhand ihrer Arbeit bewiesen, dass<br />

Dramaturgie wichtig ist), danke<br />

Steffi , Miriam, Nicole und alle anderen.<br />

Ach, wie waren wir traurig,<br />

als im Herbst 2006 die Spielserie zu<br />

Ende gehen musste, denn die Halle<br />

E war halt nur für eine bestimmte<br />

Zeit gemietet worden. Und so viele<br />

Zuschauer wären noch gekommen!<br />

„Nicht traurig sein“, trösteten wir<br />

uns gegenseitig, „es war doch so<br />

schön, und alles nimmt halt einmal<br />

ein Ende.“ Nahm es aber nicht.<br />

Denn der Herr Direktor ist Direktor<br />

geworden und ein Direktor will spielen.<br />

Danke, Robert Meyer!<br />

Felix Mitterer, Buch<br />

Geboren in Achenkirch / Tirol,<br />

als Kind einer verwitweten<br />

Kleinbäuerin (der Vater war<br />

rumänischer Flüchtling)<br />

wurde er von einem Landarbeiterehepaar<br />

adoptiert<br />

und wuchs in Kitzbühel und<br />

Kirchberg auf. 1962 – 1966<br />

Lehrerbildungsanstalt Innsbruck,<br />

1966 – 1977 Mitarbeiter<br />

des Zollamtes Innsbruck,<br />

seither freier Autor, seit 1995<br />

lebt er mit seiner Familie in<br />

Irland. Von den bislang 31<br />

Theaterstücken sind „Kein<br />

Platz für Idioten“, „Sibirien“<br />

und „In der Löwengrube“<br />

die bekanntesten, von den<br />

34 Drehbüchern die beiden<br />

Vierteiler „Verkaufte Heimat“<br />

und „Die Piefke-Saga“ sowie<br />

„Andreas Hofer – Die Freiheit<br />

des Adlers“.<br />

(aus: Programmheft zu<br />

„Die Weberischen“,<br />

Vereinigte Bühnen <strong>Wien</strong>)


Die<br />

Weberischen<br />

Ein Bänkelsang<br />

aus dem Hause Schikaneder<br />

Eine musikalische Komödie<br />

von Felix Mitterer<br />

Musik von Martyn Jacques &<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Arrangements & Musikalische<br />

Bearbeitung von Christian Kolonovits<br />

Originalproduzent Vereinigte<br />

Bühnen <strong>Wien</strong><br />

Premiere am Samstag, 17. Mai 2008<br />

Weitere Vorstellungen am<br />

18., 19., 20., 28., 29., 30., 31. Mai 2008<br />

1., 2., 3., 5., 6. Juni 2008<br />

Dirigent: Christian Kolonovits<br />

Regie: Stephanie Mohr<br />

Bühnenbild: Miriam Busch<br />

Kostüme: Alfred Mayerhofer<br />

Lichtdesign: Nicole Berry, Wolfgang Könnyü<br />

Sounddesign: Martin Lukesch<br />

Sounddesign Tiger Lillies: Claus Bühler<br />

Dramaturgie: Michaela Ronzoni<br />

[b]<br />

Schikaneder / Cilly: Robert Meyer<br />

Josefa: Ulrike Beimpold<br />

Aloisia: Anne Weber<br />

Konstanze: Tanja Schleiff<br />

Sofie: Ruth Brauer-Kvam<br />

Es spielen die Tiger Lillies: Martyn Jacques,<br />

Adrian Huge, Adrian Stout und<br />

das Orchester der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong><br />

„Die Weberischen“<br />

widmet Ihnen


Cilly Weber (Robert Meyer)<br />

Die Mutter aller Mütter, Beherrscherin der Männer, Beschützerin ihrer vier Töchter,<br />

ist dominant, herrschsüchtig, durchtrieben, hinterhältig, egoistisch und geldgierig<br />

und lässt keine Gelegenheit aus, um aus ihren Töchtern Profi t zu schlagen. Sie verkauft<br />

ihre jüngste Tochter wiederholt an Männer und zwingt sie zur Abtreibung. Der<br />

Heiratsvertrag, den sie für Aloisia aushandelt, bringt ihr ein sattes, monatliches Einkommen.<br />

Leopold Mozart bezeichnet sie als „Spinne“ und versucht, seinen Sohn aus<br />

ihrem Netz zu befreien. Es gelingt ihr dennoch, Mozart mit Konstanze zu verheiraten,<br />

als sie erkennt, dass die Ehe fi nanziell rentabel ist. Noch bevor Mozarts Leichnam<br />

erkaltet ist, verhandelt sie bereits Konstanzes nächste Profi t bringende Ehe.<br />

8_9<br />

Die Weberischen<br />

Eine Familienaufstellung<br />

Josefa Weber<br />

(Ulrike Beimpold)<br />

Die älteste der Weber-Töchter ist<br />

das Mauerblümchen der Familie<br />

und kümmert sich um den Haushalt.<br />

Wie Aloisia ist sie Sängerin,<br />

weshalb die beiden erbitterte<br />

Rivalinnen sind. Sie ist bescheiden,<br />

scheu und zurückhaltend und<br />

hat im Gegensatz zu Aloisia und<br />

Konstanze moralische Grundsätze.<br />

So heiratet sie aus Liebe einen<br />

weitgehend mittellosen Geiger. In<br />

<strong>Wien</strong> bekommt sie ein Engagement<br />

im Privattheater von Schikaneder,<br />

wo sie zwar weniger verdient als<br />

Aloisia, aber auf deutsch singen<br />

kann. So unscheinbar sie in ihrem<br />

Leben ist, so glamourös und begehrt<br />

ist sie später als Sängerin. Sie wird<br />

Mozarts erste Königin der Nacht.<br />

Sofi e Weber (Ruth Brauer-Kvam)<br />

Die jüngste der Weber-Töchter ist schwer suizidgefährdet.<br />

<strong>Als</strong> Aschenputtel rutscht sie mit der Scheuerbürste<br />

in der Hand auf dem Boden herum. Im Gegensatz zu<br />

ihren Schwestern ist sie hilfsbereit, selbstlos und völlig<br />

uneigennützig an Mozart interessiert. Ihre Mutter verkauft<br />

sie zunächst an den Kurfürsten, später um die Höhe<br />

der Miete an den <strong>Wien</strong>er Hausherrn. <strong>Als</strong> Geliebte des<br />

Kurfürsten setzt sie sich dafür ein, dass Aloisa zu einem<br />

Vorsingen an der Münchner Oper eingeladen wird. Cilly<br />

zwingt sie, das uneheliche Kind vom Kurfürsten abzutreiben<br />

und jenes vom Hausherrn, das sie heimlich zur Welt<br />

gebracht hat, wegzugeben. Nachdem sie keine eigenen<br />

Aloisia Weber (Anne Weber)<br />

Die attraktivste der Weber-Töchter weiß ihre Schönheit<br />

einzusetzen, um bei Männern ihre Ziele zu erreichen.<br />

Mozart, mit dem sie noch vor Konstanze ein Verhältnis<br />

hat, gibt ihr Unterricht und will sie als Primadonna nach<br />

Italien bringen. Ein Vorhaben, das von seinem Vater<br />

vereitelt wird. Ihr Engagement an der Münchner Oper<br />

hält die Familie für eine Zeit lang fi nanziell über Wasser.<br />

Ihre Ehe mit dem Burgschauspieler Josef Lange ebnet den<br />

Weberischen den Weg nach <strong>Wien</strong> und verschafft ihr ein<br />

Engagement an der Hofoper. Eifersüchtig auf Konstanze<br />

kolportiert sie dieser brühwarm jedes neue Gerücht über<br />

die zahllosen Affären Mozarts.<br />

Konstanze Weber (Tanja Schleiff)<br />

Konstanze hat geringe Ambitionen als Sängerin<br />

zu reüssieren und ist auch wesentlich unbegabter<br />

als ihre Schwestern. Mozart, dessen Ehefrau sie<br />

später wird, verachtet sie zunächst als „furchtbar<br />

hässlichen, blatternarbigen Zwerg“. In Folge<br />

ihrer wahllosen Affären hat sie mindestens zwei<br />

Schwangerschaftsabbrüche hinter sich. Um sich<br />

selbige in Zukunft zu ersparen, zieht sie schließlich<br />

eine Heirat in Erwägung. Und da Mozart<br />

zum Zeitpunkt dieser Überlegungen zunehmend<br />

Erfolge verbuchen kann, fällt ihre Wahl auf ihn.<br />

Damit zieht sie die Eifersucht von Aloisia auf sich.<br />

Während sie ein Kind nach dem anderen gebiert,<br />

muss sie mit ansehen, wie Mozarts Glanz verblasst,<br />

und er sie unentwegt mit seinen Sängerinnen<br />

betrügt.<br />

(ek / rm)<br />

Kinder hat, stillt sie jene von Konstanze. Abbildung Mozart, unter Verwendung einer Grafi k von<br />

Michael Mathias Prechtl, entnommen dem Programmheft<br />

der Vereinigten Bühnen <strong>Wien</strong> zu „Die Weberischen“


Bild: ©LWA-Dann Tardif/CORBIS<br />

Eduard Künneke, geboren am 27. Januar 1885 in Emmerich<br />

am Rhein, gestorben am 27. Oktober 1953 in Berlin, studierte<br />

in Berlin Musikwissenschaft und Literaturgeschichte.<br />

Nebenbei war er Meisterschüler von Max Bruch. <strong>Als</strong> seine<br />

Oper „Robins Ende“ nach der Uraufführung am Nationaltheater<br />

Mannheim (1909) an 38 deutschen Bühnen nachgespielt<br />

wurde, gab er seine Funktion als Chorleiter am Neuen Operettentheater<br />

am Schiffbauerdamm in Berlin auf. Während<br />

seiner Kapellmeisterzeit bei Max Reinhardt komponierte<br />

Künneke die Bühnenmusik zu „Faust II“. Seine bekanntesten<br />

Werke sind die Operetten „Der Vetter aus Dingsda“ (1921)<br />

und „Lady Hamilton“ (1926). Künneke hinterließ drei Opern,<br />

zwei Singspiele und zwölf Operetten.<br />

Der Vetter<br />

aus Dingsda<br />

Operette von Eduard Künneke<br />

Text von Herman Haller<br />

und Rideamus<br />

Premiere am Donnerstag,<br />

4. September 2008<br />

Weitere Vorstellungen am<br />

6., 9., 15., 24., 29. September 2008<br />

6. Oktober 2008<br />

4., 6., 10., 16. Dezember 2008<br />

Dirigent: Alexander Drč ar / Elisabeth Attl<br />

Regie: Olivier Tambosi<br />

Bühnenbild: Friedrich Despalmes<br />

Kostüme: Bettina Richter<br />

Choreographie: Gregor Hatala<br />

Dramaturgie: Birgit Meyer


„Kindchen, du musst nicht<br />

so schrecklich viel denken.“<br />

In den Niederlanden um 1920 …<br />

Verwandte können so lästig sein! Onkel<br />

Josse Kuhbrot und Tante Wimpel versuchen,<br />

ihr reiches Mündel Julia de Weert zu einer<br />

Heirat mit dem ihr unbekannten August<br />

Kuhbrot zu überreden. Auch Julias zweiter<br />

Vormund, von Wildenhagen, möchte seinen<br />

Sohn Egon an ihrer Seite sehen. Julias Gedanken<br />

aber sind ausschließlich bei ihrem<br />

Vetter Roderich, der vor sieben Jahren ins<br />

ferne Indonesien ausgewandert ist, und dem<br />

sie ewige Treue geschworen hat.<br />

<strong>Als</strong> das Gericht Julia für volljährig erklärt,<br />

lädt sie aus Freude und Übermut einen<br />

verspäteten Wanderer ins Haus, bewirtet<br />

ihn königlich und lässt ihn im Schlafzimmer<br />

ihres Bruders übernachten. Dieser gibt<br />

sich nun, durch Julias Freundin Hannchen<br />

in Kenntnis gesetzt, als der heimgekehrte<br />

Roderich aus. Doch die Lüge fl iegt auf und<br />

der liebgewordene Fremde muss fort. Da<br />

erscheint ein weiterer Unbekannter, der sich<br />

auf Anhieb in Hannchen verliebt. Ist das der<br />

echte Roderich? Wer ist wer, wer brennt für<br />

wen? Geht die Liebe in die Brüche oder fi ndet<br />

ein jeder am Ende sein Glück?<br />

„Niemand bedauert mehr als ich, daß ich so<br />

stark mit dem ‚Vetter aus Dingsda’ verknüpft<br />

bin … Ich bin kein Operettenkomponist!“<br />

Eduard Künneke, dessen Namen man unwillkürlich<br />

mit der Operette verbindet, hat<br />

sich stets dagegen gewehrt, obwohl er so<br />

erfolgreich in diesem Genre tätig war.<br />

Nach den Erschütterungen des Ersten<br />

Weltkriegs beschworen er und seine Autoren<br />

Herman Haller und Rideamus alias Fritz<br />

Oliven mit dem 1921 uraufgeführten „Vetter<br />

aus Dingsda“ nochmals die Unbeschwertheit<br />

einer untergegangenen Zeit – mit all jener<br />

Leichtigkeit, dem doppelbödigen Witz und<br />

nostalgischen Charme, die von jeher den<br />

Reiz der Operette ausgemacht haben.<br />

2008, das 55. Todesjahr des Komponisten,<br />

bietet einen willkommenen Anlass,<br />

den „Vetter aus Dingsda“ neu zu besichtigen.<br />

Das vergnügliche Stück um Irrungen,<br />

Wirrungen und Doppelgängerschaften<br />

punktet mit einer beschwingten Mischung<br />

aus empfi ndsamen Melodien, schmissigen<br />

Tanzrhythmen, spritzigen Ensembles und<br />

geschickt durchkomponierten Szenen. Zu<br />

Welthits avancierte Schlager wie „Ich bin<br />

nur ein armer Wandergesell“ konkurrieren<br />

mit kalauerndem Text: „Liebt ein Mann ein<br />

Mädchen in Batavia, küsst er sie mitten im<br />

Urwald, ja, und das wilde Känguru und das<br />

Gnu, ja, das sieht zu, hu!“. Wer es weniger<br />

animalisch haben möchte, kann sich an die<br />

Empfehlung halten: „Kindchen, du musst<br />

nicht so schrecklich viel denken. Küss mich,<br />

und alles ist gut.“<br />

(bm/kw)<br />

[b] Julia de Weert: Rebecca Nelsen / Andrea Bogner<br />

August Kuhbrot, 1. Fremder: Daniel Prohaska / Ladislav Elgr<br />

Hannchen, Freundin von Julia: Johanna Arrouas<br />

Roderich de Weert, 2. Fremder: Boris Pfeifer<br />

Josef Kuhbrot: Carlo Hartmann<br />

Wilhelmine Kuhbrot: Isabel Weicken<br />

Egon von Wildenhagen: Daniel Johannsen<br />

Diener Hans: Thomas Markus<br />

Diener Karl: Stefan Cerny<br />

10_11<br />

„Der Vetter aus Dingsda“ wird nun in der<br />

Regie von Olivier Tambosi, der in der Saison<br />

2004 / 05 Schrekers „Irrelohe“ sehr erfolgreich<br />

in Szene setzte, erstmals an der <strong>Volksoper</strong><br />

<strong>Wien</strong> zu sehen sein.


Operette aus Dingsda?<br />

<strong>Wien</strong> und die Berliner Operette<br />

Berliner Operette – ein Paradox? Das mag zunächst<br />

so erscheinen, zumal in <strong>Wien</strong>; in der Geschichte des<br />

Genres freilich war sie das nie. Auch wenn die Berliner<br />

Operette im Gegensatz zu ihren ungleich bekannteren<br />

Schwestern aus Paris und <strong>Wien</strong> erst spät ihren Auftritt<br />

hatte: 1899 mit Paul Linckes „Frau Luna“. Von Anfang<br />

an schlichter gebaut als besagte Schwestern, kam sie<br />

unverkennbar von der Posse und anstelle des Walzers<br />

wurde der Marsch zu ihrem Markenzeichen. Und auch<br />

hier war Lincke prägend. Seine „Berliner Luft“ setzte<br />

Maßstäbe, die er selbst bald nicht mehr erfüllen konnte.<br />

Und so verging ein volles Jahrzehnt, bis er in Jean<br />

Gilbert und Walter Kollo Nachfolger fand, die seine<br />

Wirkung bei Weitem übertrafen und in den Jahren<br />

vor dem Ersten Weltkrieg gar die<br />

<strong>Wien</strong>er Konkurrenz überfl ügelten.<br />

Während Kollo erst 1913 mit „Wie<br />

einst im Mai“ und „Juxbaron“<br />

der Durchbruch gelang, überschwemmte<br />

Gilbert schon seit<br />

1910 die Bühnen mit „Polnischer<br />

Wirtschaft“ und „Keuscher<br />

Susanne“, mit „Puppchen“ oder<br />

„Autoliebchen“, so dass sein Librettist<br />

stolz konstatierte: „Dieser<br />

Wucht von immer neuen Erfolgen<br />

gegenüber mußten in den letzten<br />

Jahren die <strong>Wien</strong>er Operettenkomponisten<br />

verstummen.“<br />

Das taten sie freilich nicht. Vielmehr<br />

bezogen sie Position, wie<br />

etwa Emmerich Kálmán, der 1913<br />

einwandte, er wisse nicht, „warum<br />

sich die Operette der Posse unbe- Eduard Künneke<br />

dingt nähern muß. In Deutschland gibt es freilich schon<br />

die Mißform der Possenoperette, die uns sehr schadet.<br />

Das moderne Publikum will im Theater nur noch<br />

lachen ... und die Berliner Komponisten machen ihm<br />

darin die denkbarsten Zugeständnisse.“<br />

Dr. Stefan Frey<br />

(*1962) studierte Theaterwissenschaft, Neuere deutsche<br />

Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte in<br />

München. Sein besonderes Interesse gilt der Operette.<br />

Er arbeitet als freischaffender Autor und gehört dem<br />

Beirat der Europäischen Stiftung zur Erhaltung und<br />

Förderung der Operette an. Frey ist zudem ein angesehener<br />

Gast bei Operetten-Tagungen. Publikationen<br />

(Auswahl): „Was sagt ihr zu diesem Erfolg.“ Franz<br />

Lehár und die Unterhaltungsmusik im<br />

20. Jahrhundert. Frankfurt a. M. u. Leipzig 1999,<br />

„Unter Tränen lachen“. Emmerich Kálmán.<br />

Eine Operettenbiographie. Berlin 2003<br />

12_13<br />

Nach dem ersten Weltkrieg schließlich rückte auch die<br />

Berliner Operette von ihrer Possentradition ab. Leon<br />

Jessel machte mit dem „Schwarzwaldmädel“ 1917 den<br />

Anfang, konsequent vollzogen wurde diese Entwicklung<br />

aber von einem Opernkomponisten aus dem Rheinland,<br />

der in Berlin zeitlebens ein Außenseiter blieb: Eduard<br />

Künneke. Vom Theaterdirektor Herman Haller 1919 für<br />

die Operette gewonnen, schrieb er mit Rideamus, dem<br />

Librettisten der „Lustigen Nibelungen“, eine Reihe von<br />

Werken, die 1921 in der Kammeroperette „Der Vetter<br />

aus Dingdsa“ kulminierte. Ohne Chor und Ballett ganz<br />

auf intime Wirkung gestellt, fällt das Werk völlig aus<br />

dem Rahmen nicht nur der Berliner Operette. Und doch<br />

sind in ihm alle Vorzüge des Genres vereint: Melodienreichtum,<br />

raffi nierte Verwendung<br />

aktueller Modetänze, spannungsvolle<br />

Ensembles, hintersinnige<br />

Gesangstexte. Ein Glücksfall, auch<br />

in Künnekes Schaffen, so sehr seine<br />

außerordentliche musikalische<br />

Qualität auch in späteren Werken<br />

durchschlug, wie etwa der revuehaft<br />

„Glücklichen Reise“ oder der ironischen<br />

Barockreminiszenz „Liselott“,<br />

1932 uraufgeführt mit Käthe<br />

Dorsch und Gustav Gründgens.<br />

Mittlerweile hatten auch die <strong>Wien</strong>er<br />

Operettenkomponisten Berlin wieder<br />

für sich entdeckt. An ihrer Spitze<br />

Leo Fall, der schon seit 1913 seine<br />

Operetten bevorzugt dort herausbrachte.<br />

1920 war auch Oscar Straus<br />

an die Spree gewechselt, es folgten<br />

1925 Robert Stolz, 1926 Franz Lehár,<br />

1927 Ralph Benatzky und 1930 Paul Abráhám. Und so<br />

kam es, dass die Berliner Operette der 20er Jahre hauptsächlich<br />

von K.u.k.-Komponisten stammte. Nirgends<br />

wird das sinnfälliger als bei der wohl berühmtesten<br />

Berliner Operette: Ralph Benatzkys „Im weißen Rössl“,<br />

das zwar im Salzkammergut spielt, aber eben aus der<br />

Berliner Perspektive.<br />

Erst in den 30er Jahren erlebten die Berliner Komponisten<br />

Lincke, Kollo und Künneke eine kleine, wenn auch<br />

eher den politischen Zeitläufen geschuldete Renaissance.<br />

Mit ihr endet die Geschichte der Berliner Operette,<br />

deren Ironie sich auch hier erweist. Denn ihr letzter<br />

Erfolg aus dem Jahr 1937 stammte von einem <strong>Wien</strong>er:<br />

Fred Raymonds „Maske in Blau“. <strong>Als</strong>o doch: Berliner<br />

Operette – ein Paradox?<br />

Stefan Frey<br />

Foto entnommen aus: Otto Schneidereit:<br />

Eduard Künneke – Der Komponist aus Dingsda, Berlin 1978


Eduard Künneke<br />

Der Vetter aus Dingsda<br />

Operette<br />

Dirigent: Alexander Drč ar<br />

Regie: Olivier Tambosi<br />

Premiere am 4. September 2008<br />

operettts<br />

am 12. September 2008<br />

Giacomo Puccini<br />

Tosca<br />

Oper<br />

Dirigent: Josep Caballé-Domenech<br />

Regie: Alfred Kirchner<br />

in deutscher Sprache<br />

Premiere am 12. Oktober 2008<br />

150 Jahre Operette<br />

Konzert<br />

Gestaltung und Präsentation:<br />

Christoph Wagner-Trenkwitz<br />

am 24., 28. Oktober 2008<br />

Übernahme aus der<br />

<strong>Wien</strong>er Staatsoper<br />

Gyula Harangozó,<br />

Wassili Wainonen<br />

Peter Iljitsch Tschaikowski<br />

Der Nussknacker<br />

Ballett<br />

Dirigent: Guillermo García Calvo<br />

Premiere am 23. November 2008<br />

Oscar Straus<br />

Die lustigen Nibelungen<br />

Operette<br />

Dirigent: Andreas Schüller<br />

Regie: Robert Meyer<br />

Premiere am 20. Dezember 2008<br />

Premieren<br />

Ernst Krenek<br />

Kehraus um St. Stephan<br />

Satire mit Musik<br />

Dirigent: Gerrit Prießnitz<br />

Regie: Michael Scheidl<br />

in deutscher Sprache<br />

Koproduktion mit den<br />

Bregenzer Festspielen<br />

Premiere am 24. Jänner 2009<br />

Frank Loesser<br />

Guys and Dolls<br />

Musical<br />

Dirigent: Joseph R. Olefirowicz<br />

Regie: Heinz Marecek<br />

in deutscher Sprache<br />

Voraufführung<br />

am 27. Februar 2009<br />

Premiere am 1. März 2009<br />

Daniel-Francois-Esprit Auber<br />

Fra Diavolo oder<br />

Das Gasthaus zu Terracina<br />

Oper<br />

Dirigent: Roberto Paternostro<br />

Regie: Josef Ernst Köpplinger<br />

in deutscher Sprache<br />

Koproduktion mit dem<br />

Stadttheater Klagenfurt<br />

Premiere am 16. Mai 2009<br />

Richard Strauss<br />

Ariadne auf Naxos<br />

Oper<br />

Dirigent: Alex Kober<br />

Regie: Josef Ernst Köpplinger<br />

in deutscher Sprache<br />

mit deutschen Übertiteln<br />

Produktion des<br />

Stadttheaters Klagenfurt<br />

Premiere am 7. Juni 2009<br />

Wiederaufnahmen<br />

Giacomo Puccini<br />

Madama Butterfly<br />

Regie: Stefan Herheim<br />

in italienischer Sprache mit<br />

deutschen Übertiteln<br />

ab 19. Oktober 2008<br />

Benjamin Britten<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

Regie: Philippe Arlaud<br />

in deutscher Sprache<br />

ab 2. Februar 2009<br />

Carl Maria von Weber<br />

Der Freischütz<br />

Regie: Marco Arturo Marelli<br />

in deutscher Sprache<br />

ab 21. März 2009<br />

Giacomo Puccini<br />

La Bohème<br />

Regie: Harry Kupfer<br />

in deutscher Sprache<br />

ab 6. April 2009<br />

Unsere Saisonvorschau informiert Sie<br />

über alle Premieren, Wiederaufnahmen<br />

und Repertoirevorstellungen.<br />

Erhältlich ab sofort in der <strong>Volksoper</strong> und<br />

der Bundestheaterkassenhalle um € 3,50<br />

oder unter marketing@volksoper.at bestellen<br />

und um € 6,- (Inland) bzw. € 8,- (Ausland)<br />

zugeschickt bekommen.


am 28., 29., 30. Ju<br />

Mariinsky The<br />

014 Seite


ni 2008<br />

ater<br />

operette oper musical ballett<br />

Schwanensee<br />

Choreographie von Konstantin Sergejew nach Marius Petipa und Lew Iwanow<br />

Musik von Peter I. Tschaikowski<br />

Samstag, 28. Juni, 19:30 Uhr: Uljana Lopatkina (Odette/Odile), Danila Korsuntsew (Siegfried)<br />

Sonntag, 29. Juni, 19:30 Uhr: Viktoria Tereschkina (Odette/Odile), Andrian Fadejew (Siegfried)<br />

Montag, 30. Juni, 19:30 Uhr: Alina Somowa (Odette/Odile), Leonid Sarafanow (Siegfried)<br />

Solisten und Corps de Ballet des Kirov Balletts; Orchester des Mariinsky Theaters<br />

Dirigent: Boris Gruzin<br />

Operngala<br />

Sonntag, 29. Juni, 14:30 Uhr<br />

Mit Valery Gergiev<br />

und Opern- und Ballettsolisten des Mariinksy Theaters<br />

Orchester des Mariinsky Theaters


Das Mariinsky<br />

Glanzvolle Tradition und lebendige Gegenwart<br />

Seit seiner Eröffnung 1860 stellt das nach<br />

Maria Alexandrowna, der Frau des Zaren<br />

Alexander II., benannte Mariinsky Theater<br />

das kulturelle Zentrum St. Petersburgs dar.<br />

Heute zählt das türkis-grüne Haus mit seinem<br />

musealen Flair zu den Publikumsmagneten<br />

der Stadt. Seine Beliebtheit verdankt<br />

das Theater jedoch vor allem den großartigen<br />

Künstlern, die hier wirkten und wirken.<br />

Bedeutende russische Komponisten wie<br />

Glinka, Mussorgski, Borodin, Tschaikowski,<br />

Glasunow, Prokofjew, Rimski-Korsakow und<br />

Schostakowitsch vertrauten viele Uraufführungen<br />

ihrer Meisterwerke dem „Mariinka“<br />

an, wie das Theater liebevoll von den<br />

St. Petersburgern genannt wird.<br />

Die Anfänge des russischen Balletts reichen<br />

bis 1738 zurück, als Jean Baptiste Landé in<br />

St. Petersburg für die Kinder des Hofpersonals<br />

die erste Ballettschule Russlands<br />

gründete. Besonders geprägt wurde das<br />

Mariinsky durch Marius Petipa, der 56 Jahre<br />

an diesem Theater arbeitete. Seine Ballette<br />

„Dornröschen“ (1890), „Der Nussknacker“<br />

(1892) und „Schwanensee“ (1895, in Zusammenarbeit<br />

mit Lew Iwanow entstanden)<br />

16_17<br />

sowie „Raymonda“ (1898) gehören zu den<br />

Meisterwerken des klassischen Balletts.<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das<br />

St. Petersburger Ballett durch die „Saisons<br />

Russes“ in Paris bekannt. Ganz Europa<br />

begeisterte sich für die neuartigen, von<br />

Sergej Diaghilew angeregten Werke und für<br />

legendäre Tänzer wie Anna Pawlowa und<br />

Vaslav Nijinsky. Nicht zuletzt der politische<br />

Umsturz in Russland, das zur Sowjetunion<br />

wurde, verhinderte die Fortsetzung dieser<br />

Erfolge in Russland. Die „Ballets Russes“<br />

blieben im Westen, während das St. Petersburger<br />

Ballett zwar das hohe technische<br />

Können bewahrte, den Anschluss an künstlerische<br />

Entwicklungen im Westen jedoch versäumte.<br />

Seit rund zwei Jahrzehnten werden<br />

wieder viele zeitgenössische Choreographien<br />

einstudiert und nun auch Gäste wie William<br />

Forsythe und John Neumeier eingeladen.<br />

Seinen Nachwuchs bezieht das Mariinsky<br />

Ballett aus der St. Petersburger Waganowa<br />

Akademie. Hier lernen Eleven jene Technik,<br />

Virtuosität und Anmut, die nicht nur die Solisten,<br />

sondern auch das einzigartige Corps<br />

de ballet des Mariinsky auszeichnen.


Mag. Dr. Silvia Kargl<br />

ist Mitarbeiterin im<br />

Historischen Archiv<br />

und im Organisationsteam<br />

des Balls der<br />

<strong>Wien</strong>er Philharmoniker.<br />

Sie betreut den<br />

Alexander-Zemlinsky-<br />

Fonds bei der<br />

Gesellschaft der<br />

Musikfreunde in <strong>Wien</strong><br />

und ist Tanzwissenschaftlerin<br />

sowie<br />

Tanzkritikerin u. a.<br />

des „Kurier“ und der<br />

„Salzburger Nachrichten“.<br />

Seit April 2008<br />

ist sie Mitglied der<br />

<strong>Wien</strong>er Theaterjury.<br />

Von 1935 bis 1992 hieß das Theater nach<br />

dem in der Stalin-Zeit ermordeten Politiker<br />

Kirov. Heute wird das nunmehr wieder<br />

Mariinsky genannte Haus vom renommierten<br />

Dirigenten Valery Gergiev geleitet. Viele<br />

Gastspiele in den bedeutendsten Opern- und<br />

Konzerthäusern der Welt beweisen die hohe<br />

Qualität und das enorme künstlerische Potenzial<br />

des Mariinsky.<br />

Musik und Leben Valery Gergievs sind eng<br />

mit dem Mariinsky verbunden. Nachdem er<br />

als 24jähriger in Berlin den Herbert-von-<br />

Karajan-Wettbewerb gewann, wurde er 1977<br />

Assistent von Juri Temirkanow, debütierte<br />

1978 am Mariinsky und ist seit 1996 Chefdirigent,<br />

Künstlerischer Leiter und Direktor<br />

des Theaters.<br />

Mit unermesslichem Einsatz hat Valery<br />

Gergiev das Mariinsky durch die schwierigen,<br />

wechselhaften 90er Jahre gesteuert<br />

und auf Erfolgskurs gebracht. Im Herbst<br />

2006 folgte mit der Eröffnung der von ihm<br />

initiierten und geleiteten Konzerthalle ein<br />

weiterer Meilenstein in der Kulturgeschichte<br />

St. Petersburgs.<br />

Valery Gergiev<br />

Chefdirigent,<br />

Künstlerischer Leiter<br />

und Direktor des<br />

Mariinsky Theaters<br />

in St. Petersburg<br />

Zusätzlich zu seinen Opernaktivitäten zählt<br />

Valery Gergiev zu den weltweit führenden<br />

Konzertdirigenten. Daneben widmet er sich<br />

der Ausbildung junger Musiker und gründete<br />

zahlreiche Festivals.<br />

Valery Gergievs künstlerisches Schaffen<br />

und seine Verdienste um die Verknüpfung<br />

musikalischer Kulturen von Ost und West<br />

haben ihm viele nationale und internationale<br />

Auszeichnungen eingebracht, darunter:<br />

Verdienter Künstler Russlands (1996) und<br />

Russischer Staatspreis (1994, 1999). 2003<br />

ernannte ihn die UNESCO zum Artist of the<br />

World. 2005 folgte der Polar Musik Preis der<br />

Königlich Schwedischen Akademie für Musik,<br />

2006 der Herbert-von-Karajan-Preis.<br />

Für das Gastspiel in der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong> hat<br />

Valery Gergiev einen Gala-Abend mit Höhepunkten<br />

aus dem Repertoire des Mariinsky<br />

zusammengestellt. Unter seinem Dirigat<br />

singen international renommierte Sänger<br />

aus dem Ensemble des Mariinsky, u. a. die<br />

Mezzosopranistin Jekaterina Sementschuk,<br />

die Sopranistin Olga Trifonowa, der Bariton<br />

Jewgeni Nikitin und der Bass Michail<br />

Petrenko. Zu den Glanzlichtern aus dem<br />

Ballettrepertoire zählt der „Sterbende<br />

Schwan“ in der einzigartigen Interpretation<br />

von Uljana Lopatkina.<br />

Drei Mal wird der Ballettklassiker<br />

„Schwanensee“ in der <strong>Volksoper</strong> in hochkarätigen<br />

Besetzungen gezeigt. Uraufgeführt<br />

1877 in Moskau, konnte sich<br />

das Ballett erst 1895 mit der Choreographie<br />

von Lew Iwanow und Marius<br />

Petipa für das Mariinsky durchsetzen.<br />

Seit 1950 wird die Fassung von Konstantin<br />

Sergejew getanzt. Die Kette der Weitergabe<br />

der Choreographie durch ihre wohl berühmtesten<br />

Interpreten reißt nicht ab: Uljana<br />

Lopatkina, vom russischen Publikum verehrt<br />

wie hierzulande Popstars, ist Schülerin<br />

von Sergejews Frau Natalia Dudinskaja.<br />

Neben ihr begeisterten kürzlich auch Alina<br />

Somowa und Viktoria Tereschkina das<br />

St. Petersburger Publikum. <strong>Als</strong> Prinzen werden<br />

Danila Korsuntsew, Andrian Fadejew und<br />

Leonid Sarafanow zu sehen sein.<br />

Silvia Kargl


Knapp vorm Finale<br />

Die <strong>Volksoper</strong> zeigt „Die lustige Witwe“ in der Stadthalle<br />

Alles Fußball? Die <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong> setzt der Begeisterung fürs runde Leder einige<br />

kulturelle Ereignisse entgegen, eines davon knapp vor dem großen Finale der<br />

Europameisterschaft. Zu einem Ausfl ug in das Land der Operette lädt das Ensemble,<br />

angeführt von seinem Direktor, am 27. Juni in die <strong>Wien</strong>er Stadthalle. <strong>Als</strong> erzählender<br />

Njegus wird Robert Meyer durch die halbszenische Aufführung der „Lustigen Witwe“<br />

(Textfassung: Christoph Wagner-Trenkwitz) führen. Solistinnen und Solisten, Solotänzer<br />

samt dem Ballett der <strong>Wien</strong>er Staatsoper und <strong>Volksoper</strong>, der Chor und das Orchester<br />

der <strong>Volksoper</strong> unter Alfred Eschwé sorgen für einen abwechslungsreichen Ablauf der<br />

Handlung. <strong>Als</strong> Gast singt die international gefragte Opernsängerin Natalia Ushakova<br />

kurz nach ihrem <strong>Volksoper</strong>ndebüt (25. Juni) die Hanna Glawari.<br />

Der Verein Ballkünstler präsentiert eine halbszenische Produktion<br />

der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong><br />

Die lustige Witwe<br />

von Franz Lehár<br />

mit: Natalia Ushakova (Hanna Glawari), Morten Frank Larsen (Graf<br />

Danilo), Harald Serafi n (Baron Zeta), Martina Dorak (Valencienne),<br />

Pavel Č ernoch (Camille de Rosillon) und Robert Meyer (Njegus/Erzähler)<br />

Olga Esina und Vladimir Shishov (Solotänzer des Balletts der <strong>Wien</strong>er<br />

Staatsoper und <strong>Volksoper</strong>)<br />

Choreographie: Gyula Harangozó<br />

Chor und Orchester der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong><br />

Ballett der <strong>Wien</strong>er Staatsoper und <strong>Volksoper</strong><br />

Musikalische Leitung: Alfred Eschwé<br />

Freitag, 27. Juni 2008, Beginn 19:30 Uhr<br />

<strong>Wien</strong>er Stadthalle, Halle D<br />

Karten ab € 25,-. Vorverkauf bei allen Ö-Ticket Vorverkaufsstellen (01/96 0 96),<br />

www.oeticket.acom, in allen Filialen der Raiffeisenbanken, Ticketcorner<br />

(01/205 15 65), bei <strong>Wien</strong>-Ticket.at (01/588 85), an den Bundestheaterkassen,<br />

Operngasse 2, 1010 <strong>Wien</strong>, und an der Tageskasse der <strong>Volksoper</strong>, im Krone-Shop<br />

(1010 <strong>Wien</strong>, Operngasse, und 1190 <strong>Wien</strong>, Muthgasse 2) sowie an den Kassen<br />

der <strong>Wien</strong>er Stadthalle.<br />

Natalia Ushakova<br />

Die Künstlerin wurde in Tashkent geboren und begann ihr Gesangstudium am Rimski-<br />

Korsakow-Konservatorium in St. Petersburg als Kollegin von Anna Netrebko. 1996 erhielt<br />

sie ein Stipendium für das Grazer Opernstudio. 1999 debütierte sie an der Mailänder Scala<br />

als Maria in Tschaikowskis „Mazeppa“ unter der Leitung von Mstislaw Rostropowitsch<br />

und sang später erstmals die Mimì in Zeffi rellis Inszenierung von „La Bohème“. 2001 debütierte<br />

Natalia Ushakova an der Staatsoper Hannover als Marie in „Die verkaufte Braut“.<br />

Hier folgten auch die Mimì in „La Bohème“, Cio-Cio-San in „Madama Butterfl y“, Violetta<br />

in „La Traviata“ und Lisa in „Pique Dame“. Die Lisa sang sie 2002 auch an der Washington<br />

Opera an der Seite von Plácido Domingo als Hermann. 2005 hatte die Künstlerin am<br />

Opernhaus in Bratislava großen Erfolg mit der Tatjana in Peter Konwitschnys<br />

Neuinszenierung von „Eugen Onegin“ und debütierte als Jenu˚ fa an der Janáč ek-Oper in<br />

Brünn. 2007 trat Natalia Ushakova an der Oper Graz als Hanna Glawari auf; in diesem<br />

Jahr erfolgte auch ihr Debüt an der <strong>Wien</strong>er Staatsoper als Violetta.


Foto: Thomas Sigwald<br />

Musikalische<br />

Sommerfrische<br />

<strong>Wien</strong> versinkt bekanntlich jedes Jahr während der<br />

Sommermonate in eine theatrale Siesta. Unzählige<br />

Festivals bieten den kulturhungrigen Zuseherinnen und<br />

Zusehern jedoch während der Ferienzeit Theater- und<br />

Opernhighlights. Auch viele Künstlerinnen und Künstler<br />

der <strong>Volksoper</strong> nutzen diese Gelegenheit, ihr Publikum<br />

einmal außerhalb der Theatermauern in wunderschöner<br />

Umgebung zu erfreuen. Im oberösterreichischen<br />

Alpenvorland wurde etwa Steyr durch das dortige<br />

Musikfestival zu einem Treffpunkt für Künstlerinnen<br />

und Künstler unseres Hauses. Kein Wunder, ist es doch<br />

auch ein Sänger der <strong>Volksoper</strong>, der hier als Intendant die<br />

Geschicke leitet: Karl-Michael Ebner. Dem <strong>Volksoper</strong>npublikum<br />

durch unzählige Rollen – etwa in „Orpheus<br />

in der Unterwelt“, der „Zauberfl öte“, „La Traviata“ oder<br />

„Carmen“ – bestens bekannt, hat für seine „Madama Butterfl<br />

y“ viele seiner Kollegen verpfl ichtet. So sind Ihnen,<br />

liebes Publikum, Daniel Schmutzhard und Roy Cornelius<br />

Smith – in Steyr als Sharpless und Pinkerton zu sehen<br />

– sicher nicht unbekannt. Regisseurin Susanne Sommer<br />

hat während des Jahres als Regieassistentin die Fäden<br />

in der <strong>Volksoper</strong> in der Hand.<br />

Musikfestival Steyr<br />

Madama Butterfl y: 24., 26. Juli<br />

1., 2., 8., 9., 14. August 2008<br />

Musical „Comedian Harmonists“<br />

31. Juli, 3., 7., 10., 16. August 2008<br />

Karten: Tourismusverband Steyr,<br />

Stadtplatz 27, A-4402 Steyr<br />

Tel.: 07252/53229-0<br />

tickets@musikfestivalsteyr.at<br />

www.musikfestivalsteyr.at<br />

Susanne Sommer<br />

Drei Sänger finden sich auf einer Bühne wieder, alle in<br />

dem festen Glauben, ein Soloprogramm zu gestalten.<br />

Diese schon an sich absurde Ausgangssituation<br />

entwickelt eine Eigendynamik voller humoristischer<br />

und musikalischer Überraschungen. Gemeinsam mit<br />

einem Pianisten zollen drei Tenöre auf humorvolle<br />

Weise der Gattung Operette Tribut und stellen in nur<br />

zwei Stunden die 25 wichtigsten Werke des Genres auf<br />

die Bühne.<br />

Mit: Mehrzad Montazeri, Thomas Markus,<br />

Thomas Sigwald und Christian Koch (Klavier)<br />

Buch: Thomas Sigwald und Thomas Enzinger<br />

Regie: Thomas Enzinger<br />

Natürlich lässt sich auch in Weingegenden treffl ich<br />

singen: In Retz etwa lockt das Festival „Offene Grenzen“<br />

Musikbegeisterte vor und <strong>Volksoper</strong>nmitarbeiter<br />

auf beziehungsweise hinter die Bühne der Kirche des<br />

Dominikanerklosters. Mit der musikalischen Rarität<br />

„Der Menschensohn“ steht ein Szenisches Oratorium<br />

des Mozart-Zeitgenossen Josef Myslivecek als Österreichische<br />

Erstaufführung seit der Wiederentdeckung<br />

im Mittelpunkt des Festivals. Musikalische und szenische<br />

Leitung liegen dabei in den Händen von <strong>Volksoper</strong>nkünstlern.<br />

Dirigent Andreas Schüller betreute an<br />

unserem Haus „Max und Moritz“, „Die Fledermaus“ oder<br />

„Carmen“ und hat in Retz die musikalische Leitung inne.<br />

Regisseurin Monika Steiner ist – wie ihre Kollegin<br />

Susanne Sommer – als Regieassistentin an der <strong>Volksoper</strong><br />

engagiert. Mit Adrineh Simonian und Birgid Steinberger<br />

werden <strong>Volksoper</strong>n-Stars auch auf der Bühne zu sehen<br />

sein. Sie müssen also im Sommer nicht auf die Künstlerinnen<br />

und Künstler unseres Hauses verzichten:<br />

Machen Sie einen Ausfl ug und gehen Sie auf<br />

„Musikalische Sommerfrische“. (jb/pmo)<br />

Monika Steiner<br />

Festival Retz „Offene Grenzen“<br />

Der Menschensohn:<br />

3., 5., 6., 11., 12. Juli 2008<br />

Karten: Tel.: 02942/22 23-52<br />

Fax: 02942/22 23-11<br />

offi ce@festivalretz.at<br />

www.festivalretz.at<br />

[i]<br />

operettts<br />

Vorstellungen am<br />

12., 23. September 2008<br />

5., 19. Mai 2009


Johanna Arrouas<br />

erhielt ihre Ausbildung<br />

am Konservatorium ihrer<br />

Heimatstadt <strong>Wien</strong>. Engagements<br />

führten die junge<br />

Künstlerin u. a. zu den<br />

Festspielen Reichenau<br />

und an das Stadttheater<br />

Baden. Von 2003 bis 2005<br />

war sie Ensemblemitglied<br />

am Theater in der Josefstadt<br />

und spielte hier u. a.<br />

Malchen („Der Alpenkönig<br />

und der Menschenfeind“)<br />

und Lucy („Die Dreigroschenoper“).<br />

Seit der Saison<br />

2005/06 ist Arrouas<br />

fi xes Ensemblemitglied<br />

der <strong>Volksoper</strong>, wo sie<br />

u. a. als Ida („Die Fledermaus“),<br />

Anne („La Cage<br />

aux Folles“), Pepi („<strong>Wien</strong>er<br />

Blut“), Rosemarie („Die<br />

Herzogin von Chicago“),<br />

Papagena („Die Zauberfl<br />

öte“), Diana („Orpheus<br />

in der Unterwelt“), Hodel<br />

(„Anatevka“) und Lisa<br />

(„Gräfi n Mariza“) zu sehen<br />

war. Ein besonderes Lob<br />

der Kritik bescherte ihr<br />

die Rolle der Mi in der<br />

Neuproduktion „Das Land<br />

des Lächelns“ im Februar<br />

2008. Bis Ende der<br />

Saison steht die vielseitige<br />

Künstlerin außerdem<br />

als Eliza („My Fair Lady“)<br />

und Maria („The Sound of<br />

Music“) auf der Bühne der<br />

<strong>Volksoper</strong>. Ihre nächste<br />

Premiere ist Hannchen in<br />

„Der Vetter aus Dingsda“<br />

am 4. September 2008.<br />

Johanna Arrouas<br />

20_21


„Die im Dunkeln sieht man nicht …“<br />

Menschen, die am Theater arbeiten, wollen auffallen<br />

und glänzen, so das gängige Vorurteil: Die Arbeit der<br />

Bühnenbildner will bemerkt werden, Regisseure wollen<br />

spannende Deutungen liefern und Sängerinnen und<br />

Sänger vom Publikum bejubelt werden. Doch es gibt<br />

Mitarbeiter, deren Arbeit dann besonders gut ist, wenn<br />

man sie nicht bemerkt: die Inspizienten. Ohne sie würde<br />

am Theater nichts laufen: Der Vorhang würde sich nicht<br />

heben, das Orchester nicht spielen, der Dirigent seinen<br />

Taktstock nicht schwingen und die Bühne bliebe dunkel<br />

– kurzum: Der gesamte Ablauf der Vorstellung liegt<br />

in ihren Händen.<br />

In einem Klavierauszug des jeweiligen Stückes geben<br />

unzählige Zeichen Auskunft darüber, an welcher Stelle<br />

im Werk ein Einsatz gegeben werden muss: Schnürboden,<br />

Versenkung und Ton – um nur einige zu nennen<br />

– bekommen Richt- und Arbeitszeichen von den<br />

Inspizienten. Ohne diese Zeichen gäbe es auf der Bühne<br />

keine Aktion. Und sollte während der Vorstellung ein<br />

Dirigent tatsächlich das Telefon an seinem Pult abheben,<br />

so ist am anderen Ende der Leitung sicher der<br />

Inspizient. Stressresistenz, Überblick auch in<br />

hektischen Situationen, Organisationstalent und musikalisches<br />

Wissen sind für diese Arbeit unabdingbar.<br />

Von ihrem Pult, links von der Bühne gelegen, überblicken<br />

die Inspizienten auf unzähligen Monitoren das<br />

Geschehen auf der Bühne und im Zuschauerraum, können<br />

mit einem eigenen Monitor sogar in den Chorsaal<br />

schauen. Eine Infrarotkamera sorgt dafür, dass auch<br />

bei kompletter Dunkelheit auf der Bühne nichts den<br />

wachsamen Inspizientenaugen entgeht.<br />

Hinter den<br />

Kulissen<br />

Besonders bei technisch aufwändigen Vorstellungen<br />

– etwa „Turandot“, „The Sound of Music“ oder „Die Zauberfl<br />

öte“ – stehen die Inspizienten unter Hochspannung.<br />

Dann sind neben einem Inspizienten am Pult noch<br />

ein bis zwei weitere Kollegen im Einsatz, die auf der<br />

Seitenbühne ihren Dienst tun, Requisiten kontrollieren<br />

oder Sängerinnen und Sängern den Einsatz für Auftritte<br />

geben.<br />

Kleinere „Katastrophen“ gibt es öfter, wenn zum Beispiel<br />

Bühnenbildteile nicht dort stehen, wo sie hingehören<br />

oder Bühneneffekte zu früh oder zu spät passieren.<br />

Die Inspizienten müssen hier möglichst schnell reagieren,<br />

um die Vorstellung nicht zu gefährden. Nur in<br />

äußersten Notfällen muss der Vorhang fallen und die<br />

Vorstellung unterbrochen werden.<br />

Wenn Sie also das nächste Mal eine reibungslose Vorstellung<br />

sehen – denken Sie beim Schlussapplaus auch<br />

an die Inspizienten!<br />

(jb/pmo)<br />

Inspizienten: vier Mitarbeiter (Elisabeth Schubert,<br />

Michael Weber, Franziska Blauensteiner, Celia Olszewski)<br />

Dienste pro Saison: 180 Abenddienste, vormittags Proben<br />

Ausbildung: Es gibt keine „Inspizientenschule“.<br />

Die <strong>Volksoper</strong>n-Inspizienten waren zuvor alle<br />

Statisten und sind in den Job hineingewachsen.<br />

Noten lesen zu können ist aber unbedingte Voraussetzung.<br />

Anzahl Zeichen im Klavierauszug pro Stück: bis zu 400<br />

v. l. n. r.: Celia Olszewski,<br />

Michael Weber,<br />

Franziska Blauensteiner,<br />

Elisabeth Schubert


Hausdebüts<br />

Die junge dänische Künstlerin<br />

Louise Fribo debütierte 2004 an<br />

der Dänischen Oper als Barbarina.<br />

Zuvor sang sie etwa Cinderella<br />

in „Into the Woods“, Cunegonde<br />

in „Candide“ oder Cosette<br />

in „Les Misérables“. Bald folgten<br />

Blondchen und Zerbinetta. Im<br />

Jahr 2006 erntete Louise Fribo<br />

beste Kritiken für ihre Costanza<br />

in Mozarts „Il sogno di Scipione“<br />

am Stadttheater Klagenfurt und<br />

bei den Salzburger Festspielen.<br />

13. / 20. Juni Königin der Nacht<br />

„Die Zauberfl öte“<br />

Rebecca Nelsen studierte Gesang<br />

und Deutsche Literatur<br />

in Texas und <strong>Wien</strong>. An der<br />

Neuen Oper <strong>Wien</strong> feierte sie im<br />

Sommer 2004 in John Caskens<br />

„God’s Liar“ ihr Europadebüt.<br />

Es folgten dort u.a. 2005 die<br />

Eurydike in Christoph Cechs<br />

Neuvertonung des „Orfeo“ und<br />

die Flora in „The Knot Garden“<br />

von Sir Michael Tippett. Das<br />

Repertoire der Sängerin reicht<br />

von Marie in „Die Regimentstochter“<br />

bis zu Violetta in „La<br />

Traviata“. Ab 4. September Julia<br />

„Der Vetter aus Dingsda“<br />

Daniel Prohaska, ausgebildet<br />

am Konservatorium <strong>Wien</strong>, ist in<br />

Musical und Operette zu Hause.<br />

Er spielte Anthony in „Sweeny<br />

Todd“ beim Musicalfestival<br />

Bruck/Leitha sowie Magaldi<br />

und Chè in „Evita“ am Stadttheater<br />

Augsburg (2000). Er gab<br />

u.a. Cornelius („Hello Dolly“)<br />

und Henri („Der Opernball“)<br />

am Gärtnerplatztheater München<br />

(2004 / 05), Siedler („Weißes<br />

Rössl“) in St. Gallen (2005 / 06)<br />

sowie Jesus in „Jesus Christ<br />

Superstar“ in Graz und Klagenfurt<br />

(2004 / 08). <strong>Als</strong> Danilo („Die<br />

lustige Witwe“), Tassilo („Gräfi n<br />

Mariza“) und Jean Valjean („Les<br />

Misérables“) reüssierte er 2006 /<br />

07 an der Grazer Oper. Ab 4. September<br />

August Kuhbrot / „Der<br />

Vetter aus Dingsda“<br />

Ladislav Elgr, tschechischer<br />

Tenor, machte 2005 seinen Abschluss<br />

an der Akademie in<br />

Prag. Am dortigen Nationaltheater<br />

sang er u. a. den Wenzel in<br />

„Die verkaufte Braut“ und Alfred<br />

in „Die Fledermaus“. 2006 gab er<br />

sein Debüt am Teatro La Fenice<br />

als Priester und Erster Geharnischter<br />

in „Die Zauberfl öte“. Es<br />

folgten zahlreiche Partien u. a.<br />

beim Wexford Opera Festival,<br />

an der Berliner Philharmonie<br />

und der Hamburgischen Staatsoper.<br />

Ab 6. September August<br />

Kuhbrot / „Der Vetter aus Dingsda“<br />

Boris Pfeifer studierte am Konservatorium<br />

der Stadt <strong>Wien</strong>. Am<br />

<strong>Wien</strong>er Metropol hatte er 1997<br />

als Klaus Nitzer in „Der Pfl anz<br />

der Vampire“ sein Musicaldebüt.<br />

2002 / 03 war Pfeifer als Utterson<br />

in „Jekyll & Hyde“ im Theater<br />

an der <strong>Wien</strong> zu sehen. In der<br />

Saison 2004 / 05 sang er an der<br />

Grazer Oper den Judas in „Jesus<br />

Christ Superstar“. Boris Pfeifers<br />

Repertoire umfasst ebenso<br />

Chè („Evita“), Leopold („Weißes<br />

Rössl“) und Boni („Csárdásfürstin“).<br />

Ab 4. September Roderich<br />

„Der Vetter aus Dingsda“<br />

(fb)<br />

22_23<br />

Die Hochzeit des Figaro<br />

Prof. Leopold Hager, Gast an vielen großen Opernhäusern<br />

wie der Bayerischen Staatsoper München,<br />

der Metropolitan Opera New York, dem Royal Opera<br />

House Covent Garden London, dem Teatro Colon Buenos<br />

Aires sowie der Opera Bastille Paris und nicht zuletzt<br />

der <strong>Wien</strong>er Staatsoper, verabschiedet sich in seiner<br />

Funktion als Chefdirigent mit der „Hochzeit des Figaro“,<br />

ein Werk, mit dem er 1974 an der <strong>Volksoper</strong> debütierte.<br />

Drei Jahre lang prägte Hager die musikalischen<br />

Geschicke des Hauses mit. Besonders zu erwähnen ist<br />

die Österreichische Erstaufführung 2006 von „Sophie’s<br />

Choice“ (Nicholas Maw) unter seiner Leitung.<br />

4., 7., 21. Juni 2008<br />

Der Barbier von Sevilla<br />

Der Graf Almaviva hat sich in die schöne, junge<br />

Rosina verliebt, die jedoch von ihrem Vormund<br />

Dr. Bartolo (Bild: Lars Woldt) Tag und Nacht „bewacht“<br />

wird. Der möchte das vermögende Mädel gern selbst<br />

zum Traualtar führen und hat große Angst, ein anderer<br />

könnte ihm die gute Partie vor der Nase wegschnappen.<br />

„Selten in der Oper so gelacht wie bei dieser Premiere<br />

des ‚Barbier von Sevilla’ …“ (Karl Löbl, Österreich)<br />

„Das Ensemble rund um die hinreißende Daniela Fally<br />

war bei aller Spiellust auch sängerisch vorzüglich<br />

präpariert.“ (Salzburger Nachrichten)<br />

12., 15., 23. Juni 2008<br />

18., 26., 30. September 2008<br />

Die Zauberfl öte<br />

Noch zwei Mal steht Mozarts „Weltmärchen“ in der heurigen<br />

Saison auf dem Spielplan. Unter der musikalischen Leitung<br />

von Ernst Märzendorfer singen Renate Pitscheider (Pamina),<br />

Ferdinand von Bothmer (Tamino), Mathias Hausmann<br />

(Papageno), Lars Woldt (Sarastro) und Johanna Arrouas<br />

(Papagena) in der Inszenierung von Helmuth Lohner.<br />

La Traviata<br />

13., 20. Juni 2008<br />

14., 20. September 2008<br />

Hans Gratzers poetische Inszenierung<br />

von Verdis Meisterwerk ist längst zu<br />

einem <strong>Volksoper</strong>nklassiker geworden.<br />

In beeindruckenden Bildern erzählt<br />

Gratzer die bewegende Geschichte<br />

der schönen Edelkurtisane Violetta<br />

Valery. Melba Ramos (Bild) und<br />

Marina Rebeka alternieren in der<br />

Titelrolle, Alfred Eschwé und Henrik<br />

Nánási am Dirigentenpult.<br />

5., 8., 16., 25. September 2008


Ballett-Attraktionen<br />

Juni: „Tanzhommage an Queen“<br />

September: „Max und Moritz“<br />

Jeweils eine Aufführung von Erfolgsproduktionen<br />

des Balletts der <strong>Wien</strong>er Staatsoper und <strong>Volksoper</strong>,<br />

„Tanzhommage an Queen“ und „Max und Moritz“<br />

– die rege Publikumsnachfrage führte bei beiden<br />

Stücken zu einer Reihe von Zusatzvorstellungen –,<br />

markieren das Ende der laufenden und den Beginn<br />

der neuen Ballett-Saison im Haus am Währinger<br />

Gürtel (oder, genauer gesagt, im Haus am Franz-<br />

Salmhofer-Platz, dem die Vorderseite des Theaters<br />

zugewandt ist).<br />

<strong>Als</strong> Novität im Ballettangebot des Hauses<br />

wird in der neuen Saison Gyula<br />

Harangozós Fassung des Ballettklassikers<br />

„Der Nussknacker“ gezeigt. Die ab<br />

23. November insgesamt elfmal gegebene<br />

Produktion setzt den im Vorjahr mit<br />

„Max und Moritz“ eingeschlagenen Weg<br />

einer Bereicherung des Ballettangebots<br />

für Kinder fort.<br />

„Tanzhommage an Queen“-Fans und jene,<br />

die es noch werden wollen, erwarten im<br />

Februar und März sechs weitere Vorstellungen<br />

dieses von Ben van Cauwenbergh<br />

gestalteten Tanzstücks.<br />

<strong>Als</strong> erste Ballettvorstellung in der neuen<br />

Saison steht aber am 21. September das<br />

von Ferenc Barbay und Michael Kropf<br />

nach Wilhelm Buschs „Bubengeschichte<br />

in sieben Streichen“ choreographierte<br />

„Max und Moritz“ auf dem Spielplan. <strong>Als</strong><br />

neuer Max and der Seite des als Moritz<br />

Tanzhommage<br />

an Queen<br />

Tanzstück von Ben van Cauwenbergh<br />

am 22. Juni 2008<br />

erprobten Denys Cherevychko wird in<br />

dieser ersten von insgesamt 13 Aufführungen<br />

Alexej Khludov zu sehen sein.<br />

Der seit 2006 in <strong>Wien</strong> engagierte Russe<br />

ist bereits mehrmals in „Tanzhommage<br />

an Queen“ und „Max und Moritz“ (bisher<br />

in der Rolle des Bauern Mecke) solistisch<br />

hervorgetreten.<br />

(oz)<br />

„Tanzhommage an Queen“, die für Tanzliebhaber<br />

wie für Queen-Fans gleichermaßen attraktive Huldigung<br />

an die britische Kultband, geht am 22. Juni<br />

über die Bühne. Neu in der Besetzung ist Brenda<br />

Saleh, ein aus den Niederlanden stammendes Mitglied<br />

des Ensembles, das seine großen Auftritte<br />

innerhalb dieser getanzten Hitparade in Roger<br />

Taylors „A Kind of Magic“ und Freddie Mercurys<br />

„Killer Queen“ haben wird.<br />

Wer die <strong>Volksoper</strong> am 27. Juni auf ihrem Ausfl ug<br />

mit der halbszenischen Aufführung der „Lustigen<br />

Witwe“ in die <strong>Wien</strong>er Stadthalle begleitet, darf sich<br />

auf eine Ballett-Sequenz mit Olga Esina und Vladimir<br />

Shishov freuen, die von Ballettdirektor Gyula<br />

Harangozó höchstpersönlich arrangiert wird.<br />

Ausblick auf die Ballettsaison 2008/2009<br />

Max und Moritz<br />

Ballettkomödie nach Wilhelm Busch<br />

von Edmund Gleede<br />

ab 21. September 2008


Kinder Workshops<br />

der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong><br />

Rückblick In der Saison 2007 / 08 fanden Workshops<br />

zu den Produktionen „Max und Moritz“ (Ballett), „Anatevka“<br />

(Musical) und „My Fair Lady“ (Musical) statt, die<br />

jeweils kurz nach Beginn der Anmeldefrist ausgebucht<br />

waren. Daraufhin hat die <strong>Volksoper</strong> zwei zusätzliche<br />

Workshops in der laufenden Saison möglich gemacht:<br />

„Max und Moritz“<br />

Für die Teilnehmer des Workshops<br />

standen das komplette originale Bühnenbild,<br />

Requisiten und Kostüme, in<br />

die man selber hinein schlüpfen durfte,<br />

bereit, um verschiedene Episoden des<br />

Stücks nachzuspielen. Robert Meyer las<br />

aus den Streichen von Wilhelm Busch,<br />

Gyula Harangozó gab Auskünfte über<br />

den Ballettalltag. Unter Anleitung des<br />

Choreographen Michael Kropf erarbeiteten<br />

die Kinder Choreographien aus<br />

dem Ballett. Tänzerinnen und Tänzer<br />

der Premiere gaben Kostproben ihres<br />

Könnens, darunter auch die unangefochtenen<br />

Stars Daniil Simkin (Max)<br />

und Denys Cherevychko (Moritz).<br />

„Der Barbier von Sevilla“ (Oper) und „The Sound of<br />

Music“ (Musical). Gemeinsam mit zahlreichen Künstlern<br />

tauchten die Kinder zunächst in die Geschichte des<br />

jeweiligen Stückes ein, dann wurden die jungen Teilnehmer<br />

– spielend, singend und tanzend – selbst aktiv. Zahlreiche<br />

Momente intensiver Beschäftigung und Faszination<br />

hat Rudolf Klaban mit der Kamera festgehalten. Die<br />

Erfahrung der Kinder und ihre Freude sind oberste Ziele<br />

unserer Workshops. (bm)<br />

„Anatevka“<br />

Adi Hirschal und Sigrid Martikke führten<br />

gemeinsam mit anderen Darstellerinnen<br />

und Darstellern aus der Produktion durch<br />

die Geschichte. Am Klavier ertönten die<br />

bekanntesten Melodien, die Dirigent Joseph<br />

Olefi rowicz mit den Kindern musikalisch<br />

einstudierte. Auch der „Geiger auf dem<br />

Dach“ (Gregory Rogers) fehlte nicht! Mitarbeiter<br />

der Maske verwandelten die Kinder<br />

in Figuren aus dem Dörfchen Anatevka, Lili<br />

Clemente (Choreografi n) erarbeitete den „Flaschentanz“,<br />

Rudolf Klaban (Regieassistent)<br />

probte szenisch mit den kleinen Akteuren.


„My Fair Lady“<br />

Herbert Föttinger (Henry Higgins), Johanna Arrouas (Eliza Doolittle) und <strong>Volksoper</strong>ndirektor<br />

Robert Meyer (Alfred P. Doolittle) gaben Kostproben ihres Könnens.<br />

Am Klavier begleitete Dirigent David Levi die Darsteller sowie die sängerisch aktiven<br />

Kinder. Weiters auf dem Programm standen eine Choreographie von „Bringt<br />

mich pünktlich zum Altar“ mit Lili Clemente, die szenische Arbeit mit Monika<br />

Steiner, Regieassistentin und der Entwurf eines „richtigen“ Werbeplakats unter<br />

Anleitung der Marketingchefi n Prisca Olbrich.<br />

Ausblick In der Saison 2008/09 wird das Angebot aufgrund der<br />

großen Nachfrage erweitert. Folgende Workshops stehen auf dem Programm:<br />

„Der Nussknacker“<br />

am 15. November 2008<br />

Orchester-Workshop<br />

am 29. November 2008<br />

„Ein Sommernachtstraum“<br />

am 17. Jänner 2009<br />

„Der Barbier von Sevilla“<br />

Kinder Workshop & Schulprojekt<br />

Beim Workshop sangen und spielten Sulie Girardi,<br />

Lars Woldt und Sorin Coliban, Dirigent Guillermo<br />

García Calvo begleitete am Klavier. Mit Acrylfarben<br />

entstanden Kostüm- und Bühnenbildentwürfe, die<br />

szenische Arbeit fand im Bühnenbild des Stücks und<br />

mit Kostümen statt.<br />

Am Schulprojekt – das fünfte seit 2004 – nahmen<br />

diesmal 35 behinderte Kinder des SPZ Herchenhahngasse,<br />

1210 <strong>Wien</strong> und der Hans-Radl-Schule, Währinger<br />

Straße, 1090 <strong>Wien</strong> teil. Mit großer Intensität, Freude<br />

und Disziplin haben sich die Kinder in die Geschichte<br />

vertieft, haben Lars Woldt (Bartolo) zugehört und<br />

schließlich selber gespielt und getanzt!<br />

„Der Freischütz“<br />

am 7. März 2009<br />

„Fra Diavolo“<br />

am 18. April 2009<br />

„Hänsel und Gretel“<br />

am 16. Mai 2009<br />

[i]<br />

Alter: 8 bis 14 Jahre, begrenzte Teilnehmerzahl!<br />

Keine Vorkenntnisse erforderlich!<br />

Anmeldung mittels Anmeldeformular auf<br />

www.volksoper.at unter der Rubrik „Für Junge“<br />

jeweils ab 1. des Vormonats der Veranstaltung.<br />

Begrenzte Teilnehmerzahl!<br />

Kosten:<br />

20,– / Kind, für Geschwisterkinder 15, – / Kind<br />

Gestaltung und Leitung der Kinder Workshops<br />

Dr. Birgit Meyer


[i] Information<br />

26<br />

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Goethegasse 1, 1010 <strong>Wien</strong><br />

Öffnungszeiten: Mo-Fr 9:00-16:00 Uhr<br />

Tel. 01/514 44-3678<br />

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Die erste Spielzeit der Direktion Robert Meyer<br />

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