„Wer der Jugend vorangehen will, muss gerade Wege gehen.“ Jean Cocteau
J U N G E K U N D E N „Es war cool“, findet Nadine. Die Neuntklässlerin aus der Hauptschule <strong>Starnberg</strong> hat sich die Veranstaltung „ganz anders vorgestellt. Es war über- haupt nicht langweilig“. Das findet auch Klassenkameradin Johanna. Sie fühlt sich nach den Tipps für den Berufsstart bei der <strong>Kreissparkasse</strong> <strong>München</strong> <strong>Starnberg</strong> „wesentlich vorbe- reiteter“, was ihre Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz angeht. Domi- nik ist vor allem auf die praktischen Übungen „abgefahren“, die beispiels- weise auf logisches Denkvermögen oder Kreativität abzielen. Bei diesen Einstellungstests werden Schnelligkeit, Genauigkeit, Konzentration, Allgemein- wissen, sowie Deutsch und Mathe geprüft. Denis bringt es nach den drei Stunden, die Andrea Flörsch vom Schulservice-Team der <strong>Kreissparkasse</strong> hält, auf den Punkt: „Es hat gar nichts gefehlt“. 81 Betriebserkundungen im Schuljahr 2002/2003 hat Andrea Flörsch in ihrem Terminplan, seit 1998 (36 Erkundungen) mit jährlich steigender Tendenz. Der größte Sprung ist seit 2001 zu verzeichnen, damals waren es 61. Angeschrieben werden alle weiterführenden Schulen in den Land- kreisen <strong>München</strong> und <strong>Starnberg</strong>, Förderschulen, Hauptschulen und Son- derschulen ab der 7. Klasse. Bei den praxisbezogenen Betriebser- kundungen werden die Aspekte Zah- lungsverkehr sowie Wertpapiere/Börse und außerdem Bewerbung und Vorstel- lungsgespräch behandelt. Diese Tipps zum Berufsstart sind nach dem Lehr- plan bzw. Halbjahreszeugnis im Früh- jahr saisonbedingt vorrangig. Insge- samt erstreckt sich der Service bis zur 13. Klasse, mit Berufs-Tipps für Abitu- rienten und fürs Studium. Es gibt immer noch Schüler, die Lehr- stellen suchen, weiß Gabriele Kauf- mann, Klassenleiterin der 9 b der Hauptschule <strong>Starnberg</strong>. Nun machen sie und ihre Klasse die Probe aufs Exempel: Ein Vormittag im Forum im fünften Stock der Hauptstelle am Sendlinger-Tor-Platz. Erste Erfahrungen mit dem Arbeitsleben haben alle schon hinter sich: Die jungen Gäste aus der 9 b nennen Praktika im Kindergarten, in der Apotheke, beim Friseur, im Blu- menladen, im Supermarkt, im Sportge- schäft oder in der Kfz-Werkstatt. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr: Dies gilt auch für den Umgang mit dem Geld. So beginnt die Betreuung mit dem Schulsparen. Rosmarie Nothaft und ihre Kollegin Diana Schweiggert betreuen 83 Grund- und Hauptschulen, 45 fahren sie regelmäßig mit dem Knax-Auto zum Schulsparen an. Die runden Plastik-Spardosen mit dem roten Deckel werden an erste bis vierte Klassen ausgegeben. Dabei sind die „Youngsters“ ganz eifrig bei der Sache, berichtet Nothaft. Zweimal pro Jahr finden die Leerungen statt. Wer das kleine Einmaleins von Zins und Zinseszins gelernt hat, tut sich später beim „Planspiel Börse“ gewiss auch nicht schwer. Seit 1983, dem ersten Börsianer-Jahr von Schülern und Schülerinnen in ganz Europa, beteiligt sich auch die <strong>Kreissparkasse</strong> an der Aktion. Dabei haben Spielgrup- pen von maximal acht Teilnehmern ein Wertpapierdepot mit fiktiven 50.000 Euro zur Verfügung. Zehn Wochen lang tätigen sie Käufe und Verkäufe aus einer Auswahl von 150 Wertpapieren. „Die Zocker“ hieß 2002 das Sie- gerteam aus den Landkreisen Mün- chen und <strong>Starnberg</strong>. Die fünf Jungs (13. Klasse) vom Feodor-Lynen-Gym- nasium in Planegg haben sich vergan- genes Jahr gegen 200 weitere Teams durchgesetzt und somit zum dritten Mal gewonnen. Betriebserkundung bei der <strong>Kreissparkasse</strong>: Wie bewerbe ich mich richtig? 11