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Aufzeichungen von Marc Knuchel - 1

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Lebensschule. Das Zerwürfnis in der Familie und der vollständige Abbruch aller Beziehungen zu<br />

seiner früheren Arbeit konnte er auf die Dauer gesundheitlich nicht verkraften. Ein schleichendes<br />

Krebsleiden, das in Magenkrebs ausartete, machte sich bemerkbar. Städeli wurde ein schwer kranker<br />

Mann, der in den zwei letzten Jahren seines Lebens unsägliche Schmerzen litt. Auf die Frage, ob er<br />

sich mit seiner Frau ausgesöhnt und Busse getan habe, antwortete sein Sohn Markus mit einem Ja.<br />

Am Mobilmachungstag, am 1. September 1939, ist er im Alter <strong>von</strong> 67 Jahren im engsten<br />

Familienkreis auf dem Friedhof La Ferriere beerdigt worden.<br />

Infolge der familiären Schwierigkeiten gingen Frau Städeli und ihre Tochter Hanna nicht mehr in die<br />

Versammlung La Chaux-d'Abel, sondern besuchten die Gottesdienste der Landeskirche La Ferriere.<br />

Hanna Städeli übernahm das Amt der Organistin, das sie während 40 Jahren mit grosser<br />

Gewissenhaftigkeit ausübte. Von den Nachkommen Städelis wohnt heute niemand mehr im Berner<br />

Jura. Der älteste Sohn absolvierte eine Malerlehre bei Bruder Arnold Hegelbach in Murgenthal. Dort<br />

kam er beim Baden in der Aare auf tragische Weise ums Leben. Etliche seiner Brüder wanderten zu<br />

ihrem Onkel nach Amerika aus. Die Städelis in den USA haben sich inzwischen auf über 30 Personen<br />

vermehrt. Von den Söhnen, die in der Schweiz verblieben sind, hat einzig der jüngste Sohn Markus,<br />

der im Kanton Zürich seinen Wohnsitz hat, Nachkommen.<br />

4<br />

Wie eingangs erwähnt, hielt Bruder Fritz Widmer in den Jahren 1905 bis 1913<br />

Evangelisationsversammlungen und Bibelkurse in Kurzenberg, Homberg, Sigriswil und Umgebung, die<br />

unter besonderem Segen standen. Es entstand eine Erweckungsbewegung unter der<br />

Bergbevölkerung, aus der neben den schon bestehenden Muttergemeinden Kurzenberg und<br />

Homberg die Versammlungsorte Goldiwil, Sigriswil, Endorf, Ringoldswil, Tschingel, Meiersmaad und<br />

Uebeschi hervorgingen. Bruder Ernst Lehmann bemerkte in seinem Bericht über die Entstehung der<br />

Versammlung im Ried treffend, dass dem ganzen Geschehen ein wunderbarer göttlicher Bauplan zu<br />

Grunde lag. Gott bediente sich verschiedener Werkzeuge und setzte sie auch in der richtigen<br />

Reihenfolge ein.<br />

Als eigentlicher Wegbereiter der Erweckungs- und Heiligungsbewegung im Kanton Bern muss Elias<br />

Schrenk (1831 bis 1913) genannt werden; ein ehemaliger Baslermissionar, der während sieben<br />

Jahren (1879 bis 1886) in Bern gelebt und hauptsächlich in den Kreisen der Evangelischen<br />

Gesellschaft gewirkt hat. Er evangelisierte als erster nach der Art des amerikanischen Evangelisten<br />

Moody. Seinem Beispiel folgten um die Jahrhundertwende eine ganze Anzahl freier Evangelisten.<br />

Für unsere Versammlungen <strong>von</strong> Bedeutung waren der schlichte Erweckungsprediger Fritz Schüpbach<br />

(1841 bis 1919) aus Oberhünigen, der populäre Christian Grünig <strong>von</strong> Burgistein (1858 bis 1925) sowie<br />

Blaukreuzagent Fritz Berger aus Heimisbach und Prediger Stucki aus Bern. Sie alle leisteten wertvolle<br />

Vorarbeit, indem sie zur Busse und Bekehrung aufriefen und den Weg der Heiligung aufzeigten.<br />

Einen sehr wichtigen Beitrag zur Verbreitung des Evangeliums leistete aber damals auch die<br />

Alttäufergemeinde Emmental. Schon lange bevor die Versammlung Ried im Kurzenberg entstand,<br />

unterhielt sie gute Beziehungen zum Waisenhausvater Georg Müller in Bristol. Im Jahr 1880 reiste<br />

Georg Müller nach Langnau und hielt eine Evangelisationswoche, die auf grosses Interesse stiess. Das<br />

eingegangene Missionsgeld, welches an den Versammlungen abgegeben worden war, betrug Fr.

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