1981 Herausgegeben von der Landzunft Regan Regensdorf

Solches wird uns umso eher gelingen, je mehr wir unsere Beziehungsfähigkeit wieder zurückgewinnen.
Der Umstand einer Beziehungsunfähigkeit und der daraus direkt folgenden Beziehungslosigkeit, oder
anders gesagt, einer darauf folgenden Art «Heimatlosigkeit», verunsichert viele in derart umfassender
Weise, dass daraus Ziellosigkeit und in Iet~zter Konsequenz Hoffnungslosigkeit und Brutalität wird. In
jedermanns Interesse muss einer solchen Entwicklung Abbruch getan werden.
Was ist nun aber unter dem Wort «Beziehungsfähigkeit»~verStehefl? Die Antwort setzt voraus, dass man
an eine Beziehungsfähigkeit im weitesten Sinn denken muss. Nicht bloss, — wenn auch von ausschlag
gebender Bedeutung — ist darunter die Beziehungsfähigkeit unter Mitmenschen zu verstehen. Sondern
hierin müssen auch die Beziehungsfähigkeit zu Dorfstrukturen, zu baugeschichtlichen Werten, zu Not
wendigkeiten im Rahmen von Staatsformen und Verwaltungssystemen, zu ethischen Grundformen des
zwischenmenschlichen Dialogs und vieles anderes mehr eingeschlossen werden.
Beziehungsfähigkeit stark vereinfacht umschrieben, müsste nach meiner Meinung etwa so aussehen:
Die Bereitschaft und c~J.~? Wille zu einer vielseitig interessierenden Information, aktives Mittun bis zur
Erreichung der notwendigen Vertrautheit ~1b~ Basis für die verantwortungsgetragene Meinungsbildung
und schliesslich Mut und Takt sich darüber andern mitzuteilen. Erst wenn wir diese Beziehungsfähigkeit
wieder zurückgefunden haben, — wozu Ihnen vielleicht auch die folgenden Artikel des Zunftblattes
Anregung und Hilfe sein können, — erst dann werden wir wieder in die Lage versetzt, mitzuarbeiten, an dem
was zu tun bleibt, um in vermehrtem Mass zu übereinstimmenden und erstrebenswerten Zielvorstellungen
über unsere Zukunft zu kommen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre des Zunftblattes und allen ein erfolgreiches
Inangriffnehmen dessen, was das Jahr 1981 von uns fordern wird.
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Hansulrich Maurer, Zunftmeister