Pfarrblatt Februar 2010 (pdf 7 mb)
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Fastenopfer 010<br />
Stoppt den<br />
Können Sie sich vorstellen, dass ein Apfel schädlich sein<br />
kann? Ein Apfel allein selbstverständlich nicht, aber<br />
viele australische Äpfel konkurrenzieren auf den Philippinen<br />
die einheimische Mangoproduktion und bringen<br />
Kleinbauern in Schwierigkeiten.<br />
Die Welt ist voller verrückter Handelsgeschichten. So bringen<br />
subventionierte Produkte aus landwirtschaftlicher Grossproduktion<br />
weltweit kleinbäuerliche Strukturen in Gefahr. Die<br />
Marktmacht grosser Firmen und Staaten schafft Handelswege<br />
quer über den Globus, die am Zielort zu günstige Produkte<br />
auf die Märkte werfen und einheimische Wirtschaftsstrukturen<br />
zerstören. In der Folge müssen Kleinbauern aufgeben,<br />
da sie ihre Produkte nicht mehr vermarkten können. Sie werden<br />
ihrerseits von billigen Importprodukten abhängig und<br />
verarmen.<br />
Die Zahl der Hungernden ist weltweit auf über eine Milliarde<br />
gestiegen. Viele Familien im Süden müssen ihr gesamtes Einkommen<br />
für Lebensmittel aufwenden. Für Gesundheit und<br />
Bildung bleibt nichts übrig. Die Basis aller Menschenrechte,<br />
das Recht auf Nahrung, wird mit Füssen getreten. Die Folgen<br />
werden künftige Generationen zu tragen haben. Eine<br />
wichtige Rolle bei dieser Verschlechterung spielt der weltweite<br />
Handel.<br />
Deshalb kommt es zum Skandal, dass Menschen trotz fruchtbarem<br />
Land in Getreideanbaugebieten hungern müssen. Dies<br />
widerspricht christlicher Ethik. Als die Jüngerinnen und Jünger<br />
hungerten, erlaubte Jesus ihnen, am Sabbat Ähren abzureissen.<br />
Er stellte das Recht auf Nahrung über das Gesetz. So<br />
sollte das Recht auf Nahrung auch in der heutigen Weltordnung<br />
Vorrang vor den Handelsregeln haben.<br />
In den Ländern des Südens ist es besonders wichtig, die<br />
kleinbäuerliche Landwirtschaft zu fördern. Bei uns in der<br />
Schweiz stellt der Kauf von lokalen, saisonalen und biologischen<br />
Nahrungsmitteln sowie Fair-Trade-Produkten (z. B.<br />
von Max Havelaar) einen wichtigen Schritt dar. Aber auch das<br />
internationale Handelssystem, das eng mit der Produktion<br />
und dem Konsum verbunden ist, muss den Regeln der Fairness<br />
entsprechen, um den Hunger weltweit und dauerhaft<br />
zu bekämpfen. Fastenopfer und Brot für alle stellen in der<br />
Kampagne <strong>2010</strong> Ansätze des Fairen Handels und Vorschläge<br />
alternativer Wirtschaftssysteme zur Diskussion. Sie betonen<br />
besonders die Wichtigkeit des lokalen Marktes und zeigen,<br />
dass eine grundsätzlich andere, auf die Menschenrechte hin<br />
ausgerichtete Handels- und Wirtschaftspolitik möglich und<br />
zwingend notwendig ist.<br />
Wir können etwas tun<br />
Die Kampagne richtet sich an jede einzelne Person als Konsumentin<br />
und Konsument. Wir haben es in der Hand einzufordern,<br />
dass Dinge, die wir kaufen, unter sozial gerechten und