für die Drogenmafia - Hanfjournal
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+++ EILMELDUNG +++<br />
Unter dem Motto „Drogenkontrolle kontrolliert MEIN LEBEN! Dein<br />
Leben. Dein Umfeld. Dein Platz <strong>für</strong> Drogen.“ findet am 26. Juni 2008<br />
der Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch statt. Infos unter:<br />
www.weltdrogentag.eu<br />
unabhängig, überparteilich, legal<br />
2 news 5 guerilla growing 6 anderswo 7 wirtschaft 8 cooltour 11 fun&action www.hanfjournal.de<br />
Achtung Lebensgefahr: 320.000.000 $<br />
Finger weg von GHB<br />
Text: Roland Grieshammer<br />
Der Sommer ist da, und eine Veranstaltung jagt<br />
<strong>die</strong> nächste. Falls dir einer GHB anbietet, schenk’<br />
ihm ein Lächeln und geh’ weiter. Im Gegensatz<br />
zu Horrormeldungen über manch andere Drogen<br />
sollte man <strong>die</strong> Erfahrungsberichte zu GHB<br />
mehr als ernst nehmen, falls einem sein Leben<br />
lieb ist!<br />
GHB (Gamma-Hydroxybutyrat) wurde 1961 von Dr. Wermuth<br />
und Dr. Laborit in Frankreich entdeckt. Zunächst<br />
wurde es als mögliches Antidepressivum untersucht,<br />
jedoch wegen unerwünschter Nebenwirkungen als Medikament<br />
abgelehnt. Seit dem 01. März 2002 fällt GHB<br />
unter <strong>die</strong> betäubungsmittelrechtlichen Bestimmungen<br />
in Deutschland und ist somit illegal. Die Bezeichnungen<br />
liquid e, oder liquid XTC sind irreführend und wurden<br />
wahrscheinlich benutzt, um <strong>die</strong> Popularitätswelle von Ecstasy<br />
auszunutzen. GHB hat von der Wirkung her jedoch<br />
keine Ähnlichkeit mit MDMA sondern eher mit Alkohol<br />
und Beruhigungsmitteln. In der Szene wird GHB in kleinen<br />
Fläschchen oder Ampullen gehandelt. Es ist geruch- und<br />
meistens farblos (kann jedoch eingefärbt sein), es wird oral<br />
eingenommen und schmeckt in der Regel salzig. Schlecht<br />
hergestelltes GHB schmeckt zudem seifig. In Pulverform<br />
kann es auch als Tablette oder Kapsel eingenommen werden.<br />
Der intranasale oder intravenöse Gebrauch ist nicht<br />
üblich. Wie so oft, entscheidet auch beim GHB-Konsum<br />
<strong>die</strong> eingenommene Dosis über <strong>die</strong> Dauer und Intensität<br />
des Rausches. In geringeren Dosen wirkt es euphorisierend<br />
und berauschend, in höheren Dosen narkotisierend.<br />
Eine genaue Dosierung <strong>für</strong> einen bestimmten Effekt oder<br />
eine bestimmte Wirkung ist daher schwierig zu bestimmen.<br />
Die Wirkung nach oraler Einnahme setzt nach ca. 10-<br />
30 Min. ein und dauert etwa 2-4 Stunden, in seltenen Einzelfällen<br />
noch länger. Die Auswirkungen auf Körper und<br />
Psyche reichen von alkoholähnlichen Symptomen über<br />
Entspannung, sexuelle Anregung, Antriebssteigerung bis<br />
hin zu komatösen Zuständen verbunden mit Verwirrtheit,<br />
Gedächtnisstörungen und Atembeschwerden. Bereits bei<br />
leichten Überdosierungen – und <strong>die</strong>se Gefahr ist bei GHB<br />
sehr hoch – kann eine schlagartige Se<strong>die</strong>rung eintreten,<br />
<strong>die</strong> zu Bewusstlosigkeit führen kann. Eines der größten<br />
Risiken beim GHB-Konsum ist <strong>die</strong> Wechselwirkung mit<br />
anderen legalen und/oder illegalen Drogen. So wird <strong>die</strong><br />
Wirkung von Alkohol oder Opiaten in Kombination mit<br />
GHB so verstärkt, dass unter Umständen eine Atmungsverminderung<br />
einsetzt, <strong>die</strong> zum Erstickungstod führen<br />
kann. Also Finger weg – sonst wird das vielleicht dein<br />
letzter Sommer!<br />
Einer, der dem Tod schon sehr nahe war, nachdem er versehentlich<br />
ein fremdes „Kleiner Feigling“- Fläschchen getrunken<br />
hatte, das mit GHB gefüllt war, im Krankenhaus<br />
aufwachte und neun Stunden nicht lebensfähig war, macht<br />
nun mobil ...<br />
www.myspace.com/againstghb<br />
Im Dezember 2007 rechnete <strong>die</strong> zuständige UN Kommission noch mit einem Budget von 36,8 Millionen Dollar,<br />
<strong>die</strong> <strong>für</strong> “Internationale Drogenkontrolle, Verbrechens- und Terrorismusprävention und Strafrechtspflege“ <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Jahre 2008 und 2009 bereitgestellt werden sollten.<br />
Text: Michael Knodt<br />
Heute, nur ein halbes Jahr später, will <strong>die</strong> UN Suchtstoffkommission<br />
(CND) knapp zehn mal soviel Geld haben, vorrangig<br />
um den Cannabisanbau in den einzelnen Mitgliedsstaaten<br />
sowie den internationalen Handel zu unterbinden. Das geht<br />
aus dem jetzt erst veröffentlichen Protokoll eines Treffen der<br />
Kommission im März hervor. Anscheinend ist jetzt bei den<br />
Verantwortlichen angekommen, wozu <strong>die</strong> Repression gegen<br />
Hanfkonsumenten und Dealer führt:<br />
Die Produktion verlagert sich mehr und mehr ins Private,<br />
Grenzen werden umgangen, indem sie erst gar nicht mehr passiert<br />
werden müssen. Die Vereinten Nationen sind in Sachen<br />
Drogenpolitik der verlängerte Arm der USA, darüber mussten<br />
wir im Laufe der letzten Jahre immer wieder berichten. Bedeutet<br />
<strong>die</strong> Verzehnfachung des Budgets, bei dessen Verteilung Al-<br />
Kaiida Extremisten, kleine Grower und Hanfkonsumenten in<br />
einen Topf geworfen werden, dass ab jetzt kleine Grower, Kiffer<br />
und Terroristen aus dem selben Finanzpool oder gar von<br />
den gleichen Leuten verfolgt werden?<br />
340 Dollar pro Minute, um <strong>die</strong><br />
Hanfpflanze auszurotten?<br />
Dazu kommen noch <strong>die</strong> Gelder, <strong>die</strong> von Bund und Ländern<br />
zur Kifferjagd zur Verfügung gestellt werden. Wieviel das in<br />
Deutschland ist, wollte unsere Bundesregierung trotz Anfrage<br />
der „LINKEN“ im vergangen Jahr nicht beantworten. Vorsichtige<br />
Schätzungen des Deutschen Hanfverbandes aus dem Jahre<br />
2004 liegen bei Kosten von einer Milliarde Euro im Jahr, <strong>die</strong> es<br />
braucht, um das Cannabisverbot aufrecht zu erhalten. Mittlerweile<br />
dürften <strong>die</strong> Kosten noch um ein Vielfaches gestiegen sein<br />
(Aktion „Sativa“ lässt grüßen), eine genaue Evaluierung ist<br />
aufgrund der nicht transparenten Politik der Bundesregierung<br />
unmöglich und anscheinend auch nicht gewünscht. Das Volk<br />
dumm halten. Dazu passt <strong>die</strong> fehlende Zahl der Cannabiskonsumenten<br />
in Deutschland im neusten Drogen- und Suchtbericht<br />
(Hanf Journal 06/08) ebenso wie <strong>die</strong> Ignoranz, mit denen<br />
nicht nur unsere Drogenbeauftragte Sabine Bätzing mündige<br />
Hanfkonsumenten auf der Webseite „abgeordnetenwatch.de“<br />
Johannes Honecker<br />
Rechtsanwalt<br />
und Fachanwalt <strong>für</strong> Strafrecht<br />
Badensche Straße 33<br />
D-10715 Berlin<br />
TEL (030) - 86 20 17 87<br />
FAX (030) - 86 20 17 86<br />
e-mail: anwalt.honecker@t-online.de<br />
Ausgabe 07/08<br />
Spiel (GTA Fan Paket), Spass (DVD‘s)<br />
und Spannung (Tickets zur Vibes to<br />
Legalize) - denn wir haben <strong>die</strong>sen<br />
Monat gleich drei Verlosungen auf<br />
einmal.<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Drogenmafia</strong><br />
UNO will Budget gegen Cannabisanbau verzehnfachen<br />
oder bei der Beantwortung von Protestmailern regelrecht abfertigt.<br />
Menschen, <strong>die</strong> man nicht übers Strafrecht disziplinieren kann,<br />
weil sie lediglich beim Konsum oder mit einer Geringen Menge<br />
erwischt wurden, wird kurzerhand der Führerschein entzogen.<br />
Egal, ob sie unter Drogeneinfluss gefahren sind oder nicht.<br />
Von Ärzten und Gerichten geforderte Grenzwerte werden<br />
nicht ausgearbeitet oder gar berücksichtigt, Verkehrsminister<br />
Tiefensee erhöht stattdessen <strong>die</strong> Strafen <strong>für</strong> Fahrten unter Drogeneinfluss.<br />
Ob der tatsächlich vorlag will er aber zumindest<br />
beim Gras gar nicht wissen. Mittlerweile gilt es unumstritten,<br />
dass auch bei nicht eingeschränkter Fahrtüchtigkeit noch Restspuren<br />
von THC nachweisbar sind. Trotzdem werden selbst so<br />
geringe Werte dazu genutzt, Führerscheininhaber zu sanktionieren,<br />
<strong>die</strong> nie bekifft Auto gefahren sind.<br />
Politiker, <strong>die</strong> <strong>für</strong> eine kontrollierte Heroinabgabe eintreten,<br />
während sie <strong>die</strong> vier Millionen Hanfkonsumenten, von denen<br />
<strong>die</strong> wenigsten ein problematisches Konsummuster aufweisen,<br />
als therapiebedürftig betrachten, fehlt der Realitätsbezug, dessen<br />
Abwesenheit gerne auch den Kiffern unterstellt wird, um<br />
nicht auf Argumente reagieren zu müssen. Wenn es nicht bald<br />
gelingt, <strong>die</strong> Hanfkonsumenten zu entstigmatisieren und <strong>die</strong><br />
Verantwortlichen zum Dialog zu bewegen, sieht <strong>die</strong> Zukunft<br />
eher ros(t)ig statt grün aus. Von Politikern in einem Sack mit<br />
Bombenlegern gesteckt fühlt man sich als Kiffer dann doch<br />
ein wenig unrelaxt. Deshalb ist es wichtig, <strong>die</strong>se Jahr zur<br />
Hanfparade zu erscheinen und somit einmal <strong>die</strong> einzige deutsche<br />
Hanfdemo wieder zu einem nicht ignorierbaren Event zu<br />
machen!<br />
Infos: www.hanfparade.de
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2<br />
news<br />
Herausgeber:<br />
Agentur Sowjet GmbH<br />
Dunckerstraße 70<br />
10437 Berlin<br />
Tel.: 030/44 79 32 84<br />
Fax.: 030/44 79 32 86<br />
Email: redaktion@hanfjournal.de<br />
Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)<br />
Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr.<br />
89200<br />
Steuer-Nr. 37 220 20818<br />
redaktion:<br />
Roland Grieshammer, Michael Knodt (CvD).<br />
Mitarbeiter <strong>die</strong>ser ausgabe:<br />
Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen,<br />
mze, Hans Cousto, Kerstin Koch, aXXL, KIMO.<br />
Layout:<br />
mark marker, (Lukas Tkotz).<br />
iLLustrationen:<br />
mark marker, Lukas Tkotz.<br />
Fotos:<br />
lisa-geyer.de, Privat, Im Auftrag des Hanf Journals.<br />
anzeigen:<br />
Emanuel Kotzian<br />
030/44 67 59 02<br />
vertrieb@hanfjournal.de<br />
Vertrieb:<br />
Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen<br />
Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder<br />
100 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber<br />
als Prämium-Abo bezogen werden.<br />
(Abonnement unter www.hanfjournal.de)<br />
druck:<br />
Union Druckerei Weimar GmbH<br />
impressum<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung<br />
des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind<br />
willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen.<br />
Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 -<br />
312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich<br />
von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und<br />
Links.<br />
Achtung!<br />
Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden<br />
dazu auffordern oder animieren, Drogen zu konsumieren<br />
oder zu verbreiten.<br />
Wat<br />
läuft?<br />
Folge 104: Ein letztes Mal Bong putzen<br />
Wir zeigen Resonanz auf ein Zuschauervideo.<br />
Im ultimativen Selbsttest zeigt euch<br />
Stuntsmoker Micha, was beim Bong<br />
putzen unbedingt beachtet werden<br />
sollte. Handhabung von schwerem<br />
Gerät inklusive.<br />
Folge 105: Was sind eigentlich Blunts?<br />
Wer das Joint bauen beherrscht,<br />
wünscht sich manchmal Alternativen.<br />
Mit viel Geduld und noch mehr Spucke<br />
basteln wir euch den König unter<br />
den Tüten und informieren über Herkunft,<br />
Hersteller und Herangehensweise<br />
verschiedener Blunts.<br />
Blunt frei!<br />
Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum >><br />
Voll unter Strom und hyperaktiv, schau‘ rein!<br />
Verreisen? www.cannabis-cafe.info<br />
Glotzen? www.hanfjournal.de/exzessiv<br />
Lesen? www.hanfjournal.de<br />
Polen? www.spliff.pl<br />
Feuer AuF SAbine bätzing<br />
Mangelhafte Aufklärung der Öffentlichkeit<br />
betreff Drogenrepression<br />
Nach Cannabis sind Amphetamin und Kokain <strong>die</strong> in der Bundesrepublik Deutschland am häufigsten konsumierten<br />
illegalisierten Stoffe. Die Anzahl der Konsumenten von Amphetamin und Kokain ist gemäß Angaben<br />
der Deutschen Beobachtungsstelle <strong>für</strong> Drogen und Drogensucht (DBDD) etwa gleich groß. Dennoch hat seit Beginn<br />
<strong>die</strong>ses Jahrtausends <strong>die</strong> Zahl der von der Polizei jährlich ertappten Kokainhändler um mehr als <strong>die</strong> Hälfte<br />
abgenommen, <strong>die</strong> Zahl der jährlich ertappten Amphetaminhändler hat jedoch um etwa <strong>die</strong> Hälfte zugenommen.<br />
Auch bei den jährlichen Sicherstellungsfällen sind divergierende Repressionskoeffizienten zu beobachten. Bei<br />
Kokain haben <strong>die</strong>se um etwa ein Viertel abgenommen, bei Amphetamin hat sich <strong>die</strong> Anzahl jedoch mehr als<br />
verdoppelt. Im Bereich des Kokains zeigt sich eine langfristige Abnahme des Repressionskoeffizienten, im Bereich<br />
des Amphetamins jedoch eine langfristige Zunahme desselben.<br />
Da im »Drogen- und Suchtbericht 2008« der Bundesregierung <strong>die</strong>ses Phänomen überhaupt nicht erwähnt wird<br />
– nicht einmal eine ganze Seite wird in dem 128 Seiten starken Bericht den Substanzen Amphetamin und Kokain<br />
gewidmet –, soll in <strong>die</strong>sem Artikel eine Aufklärung der Öffentlichkeit bezüglich der Repressionskoeffizienten<br />
hinsichtlich Amphetamin und Kokain gewährleistet werden.<br />
In der Altersgruppe der 18- bis 64jährigen haben in der Bundesrepublik<br />
Deutschland gemäß repräsentativen Umfragen 12,3<br />
Millionen Menschen schon einmal in ihrem Leben (Lebenszeit-<br />
Prävalenz) Cannabis zu Rauschzwecken konsumiert, unter Einbeziehung<br />
der Jugendlichen (14- bis 17jährigen) waren es über<br />
13,0 Millionen. Innerhalb der letzten 12 Monaten (12-Monats-<br />
Prävalenz) sollen es gemäß repräsentativen Umfragen etwa 2,5<br />
Millionen der 18- bis 64jährigen gewesen sein und innerhalb<br />
der letzten 30 Tage (30-Tage-Prävalenz) etwa 1,2 Millionen.<br />
Fachleute schätzen <strong>die</strong> Zahl der Personen, <strong>die</strong> in der Bundesrepublik<br />
Deutschland regelmäßig – an jedem Wochenende oder<br />
auch (fast) täglich – Cannabis zu Rauschzwecken konsumieren,<br />
auf etwa 4,0 Millionen.<br />
Amphetamin und Kokain wird weit seltener konsumiert. Gemäß<br />
repräsentativen Umfragen in der Bundesrepublik Deutschland<br />
haben jeweils 1,3 Millionen Personen Erfahrungen mit Amphetamin<br />
und/oder Kokain gesammelt (Lebenszeit-Prävalenz),<br />
etwa 270.00 Personen sollen innerhalb der letzten 12 Monate<br />
Amphetamin, 320.000 Personen Kokain konsumiert haben.<br />
Seit der Jahrtausendwende stieg <strong>die</strong> Zahl der jährlich ertappten<br />
Amphetaminkonsumenten um 133,8%, bei Kokain sank der<br />
entsprechende Wert um 6%. Die Zahl der von der Polizei ertappten<br />
Amphetaminhändler stieg seit der Jahrtausendwende<br />
um knapp <strong>die</strong> Hälfte (+48,6%) an. Bei Kokain sank <strong>die</strong>se Zahl<br />
in den letzten Jahren um etwa <strong>die</strong> Hälfte (-51,1%). Die Zahl<br />
der erstauffälligen Amphetaminkonsumenten stieg um 58,2%,<br />
<strong>die</strong> der Amphetaminsicherstellungsfälle (Anzahl der Fälle von<br />
Beschlagnahmungen von Amphetamin) ist sogar um mehr als<br />
das Doppelte gestiegen (+105,6%). Im Gegensatz dazu sank<br />
im letzten Jahrzehnt <strong>die</strong> Zahl der erstauffälligen Kokainkonsumenten<br />
etwa um ein Drittel (-32,7%), <strong>die</strong> Zahl der Kokainsicherstellungsfälle<br />
etwa um ein Viertel (-23,5%). Offensichtlich<br />
divergieren <strong>die</strong> Repressionskoeffizienten bei Amphetamin und<br />
Kokain in signifikanter Weise, obwohl bei der Entwicklung der<br />
Konsumentenzahlen gemäß Umfragen kaum Unterschiede<br />
festzustellen sind.<br />
Im »Drogen- und Suchtbericht« vom Mai 2007 der Drogenbeauftragten<br />
der Bundesregierung kann man auf Seite 39 nachlesen,<br />
dass gemäß Schätzungen des Instituts <strong>für</strong> Therapieforschung<br />
in München (IFT) es in Deutschland 250.000 bis 300.000<br />
Konsumenten illegaler Drogen (ohne Cannabis) gebe und daß<br />
davon 175.000 abhäng seien. Im »Drogen- und Suchtbericht«<br />
vom Mai 2008 werden überhaupt keine Angaben zu den Konsumentenzahlen<br />
von Amphetamin und/oder Kokain gemacht.<br />
Geschrumpfte Stu<strong>die</strong>?<br />
Wie jüngst in der Presse immer wieder Stimmen<br />
neben der nicht tragfähigen Behauptung,<br />
dass „Gen Gras“ aggressiv und schneller<br />
psychische Abhängigkeit hervorrufen könne, veröffentlicht<br />
werden, kommt derzeit eine Welle von Meldungen Intelligenz<br />
mindernder Nebenwirkungen des regelmäßigen Cannabiskonsums<br />
an den Strand gespült.<br />
Während der eine einfach <strong>die</strong> Werte einer australischen<br />
Forschergruppe übernimmt, <strong>die</strong> bei 15 Probanden Untersuchungen<br />
an zwei cannabinoidrezeptorreichen Gebieten<br />
des Gehirns unternahmen und einen Volumenverlust bei<br />
den Marihuanakonsumenten feststellten, stützt sich ein anderer<br />
auf <strong>die</strong> gemachten Aussagen der Forscher zu <strong>die</strong>ser<br />
Stu<strong>die</strong>. Diese sind sich nämlich darüber im Klaren, dass ihre<br />
Untersuchungen durch <strong>die</strong> stark begrenzte Teilnehmerzahl,<br />
deren unregelmäßigen Rauchgewohnheiten und dem gegensätzlichen<br />
Ergebnis zu vorangegangenen Stu<strong>die</strong>n, nicht<br />
eindeutig zu werten seien und nicht beweisen würden, dass<br />
ein Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und dem<br />
Messungsergebnis bestehe.<br />
In dem Bericht heißt es auf Seite 79 lediglich, daß Schätzungen<br />
davon ausgingen, dass zwischen 167.000 und 198.000 Menschen<br />
in Deutschland Drogen wie Opiate, Kokain, Amphetamine und<br />
Halluzinogene in problematischer Weise konsumieren.<br />
Gemäß Wasseranalysen des Nürnberger Instituts <strong>für</strong> Biomedizinische<br />
und Pharmazeutische Forschung in Nürnberg (IBMP)<br />
im Herbst 2005, bei denen <strong>die</strong> Konzentration des Kokainabbauproduktes<br />
Benzoylecgonin in diversen Flüssen gemessen wurde,<br />
lag der Kokainverbrauch allein im Einzugsgebiet des Rheins<br />
bei Düsseldorf bei knapp 11 Tonnen Kokain pro Jahr respektive<br />
bei etwa 27,5 Tonnen Kokaingemisch mit 40% Wirkstoffgehalt<br />
(Straßenqualität). Da Deutschland mehr als doppelt so viele<br />
Einwohner hat wie im Einzugsgebiet des Rheins oberhalb von<br />
Düsseldorf leben, muss der jährliche Kokainverbrauch in der<br />
Bundesrepublik bei etwa 22 bis 23 Tonnen Kokain respektive<br />
bei etwa 55 bis 57 Tonnen Kokaingemisch mit 40% Wirkstoffgehalt<br />
angesetzt werden. Dies entspräche einer Konsumentenzahl<br />
von etwa 630.000 bis 660.000, wobei ein jährlicher Konsum<br />
von 35 Gramm Kokain (= 87,5 Gramm Kokaingemisch)<br />
pro Konsument und Jahr angenommenn wird (Schätzung der<br />
Weltgesundheitsorganisation). Die im »Drogen- und Suchtbericht<br />
2007« angegebenen Zahlen von 250.000 bis 300.000 Konsumenten<br />
illegaler Drogen (ohne Cannabis) sind offensichtlich<br />
viel zu niedrig und können nicht als realistisch eingeschätzt<br />
werden – insbesondere, weil in <strong>die</strong>sen Zahlen auch jene Konsumenten<br />
enthalten sind, <strong>die</strong> nur Amphetamin und/oder Ecstasy<br />
und/oder Heroin, jedoch kein Kokain, konsumieren.<br />
Wichtig: Safer Sniffing<br />
Text: Hans Cousto<br />
Wer Drogen konsumiert, sollte <strong>die</strong> Risiken kennen. Die Risiken<br />
liegen oft nicht in den pharmakologischen Eigenschaften<br />
der Substanzen begründet, sondern in der Art der Einnahme.<br />
So weiß fast jeder Fixer, daß der gemeinsame Gebrauch von<br />
Spritzbestecken ein hohes Infektionsrisiko mit sich bringt.<br />
Doch <strong>die</strong> wenigsten Menschen, <strong>die</strong> Amphetamin und/oder<br />
Kokain schnupfen, wissen, daß auch der gemeinsame Gebrauch<br />
von Schnupfutensilien ebenfalls ein Infektionsrisiko<br />
darstellt. Schon kleine Verletzungen in der Nasenschleimhaut,<br />
welche gerade beim Sniffen durch scharfkantige oder schräg<br />
abgeschnittene Röhrchen entstehen können, genügen, um sich<br />
beispielsweise mit dem Hepatitis-Virus oder Herpes zu infizieren.<br />
Deshalb: Kein gemeinsames Benutzen von Röhrchen oder<br />
Banknoten beim Sniffen!<br />
Bußgelder <strong>für</strong> Drogenfahrten<br />
sollen drastisch steigen<br />
Ein Gesetzentwurf, den Verkehrsminister Tiefensee im vergangenen<br />
Monat vorstellte, sieht unter anderem eine drastische<br />
Verschärfung der Strafen <strong>für</strong> Fahrten unter Drogeneinfluss<br />
vor. So sollen sich <strong>die</strong> heute gültigen Bußgelder im<br />
Regelfall verdoppeln:<br />
Die erste „Drogenfahrt“ kostet dann 500 Euro Strafe, beim<br />
zweiten Mal sind schon 1000 Euro fällig. Wer noch häufier<br />
mit Alkohol oder Drogen im Blut am Steuer erwischt wird,<br />
soll zukünftig zwischen 1500 und 3000 Euro zahlen müssen.<br />
Längere Fahrverbote oder eine höhere Anzahl Punkte im<br />
Flensburger Verkehrsregister sind jedoch nicht geplant. Das<br />
Gesetz soll im Herbst im Bundestag diskutiert und beschlossen<br />
werden. Unverändert bleibt auch <strong>die</strong> vom DHV im Protestmailer<br />
„Grenzwert <strong>für</strong> Cannabis am Steuer einführen“<br />
kritisierte Regelung, nach der schon nach der ersten Drogenfahrt<br />
in der Regel der Führerschein entzogen wird.<br />
Quelle: Deutscher Hanfverband (hanfverband.de)
#84 #74 3<br />
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news<br />
SABINES SOFORTINVASIVE INITIATIVE<br />
Kaum ein anderes Mittel wirkt so schnell wie Cannabis, wenn <strong>die</strong><br />
Applikation inhalativ geschieht. Höchstens noch Musik.<br />
Schön, dass Sylt (s)einem kranken Asylanten <strong>die</strong>se beiden ultimativen<br />
Heilsbringer frei Haus bietet und so kaum kontrollierbare<br />
Vergangenheitsbilder erbarmungswürdiger Opiatgebraucher<br />
mit heruntergelassenen Hosen im Frankfurter Park<br />
vergessen macht. Oder Erinnerungen tilgt an den abgesperrten<br />
Innenhof-Bereich der Saarbrücker Drogenberatung, wo man<br />
als „fixer Junge“ damals innerhalb einer knappen Stunde ein<br />
paar Tausend DM hat umsetzen können. Für und in <strong>die</strong> eigene<br />
Vene.<br />
Das ist alles sehr lange her und kommt nicht wieder. Es sei<br />
denn, aXXL hat aus und auf der Szene Null gelernt und will<br />
sich den Rest des künftigen Lebens nicht gemütlicher einrichten<br />
als zwischen geleasten Löffeln und der vagen Hoffnung,<br />
künftig zu den 600 glücklichen Auserwählten zu gehören, <strong>die</strong><br />
an www.heroinstu<strong>die</strong>.de teilnehmen dürfen. Zu den bundesweit<br />
600 zufriedenen Alt-Junkies, Morphinisten oder Opiatkonsumenten,<br />
welche <strong>die</strong> Gewissens-Absolutionsmenschenmenge<br />
an vermutlich zu rettenden Existenzen darstellt, <strong>die</strong> sich unsere<br />
– she`s so „in“ – kompetente Drogenbeauftragte wie einen Button<br />
ans Revers heftet, um stolz aller Welt zu zeigen wie human<br />
Drogenpolitik in Deutschland doch sein kann.<br />
35 Jahre hat man <strong>für</strong> <strong>die</strong> fulminante Erkenntnis aus dem<br />
BtMG gebraucht, den Leuten um ihrer Behandlung Willen das<br />
zu geben, wonach ihre Krankheit verlangt. Leider erst nachdem<br />
andere Kranke zu -zigtausenden unter Schoppen Edes<br />
und Marions Kriminalisierungsklima in den schmutzigen Wo-<br />
Text: aXXL<br />
genauswirkungen der Heroinwelle verreckt sind und aktuell<br />
noch immer krepieren..<br />
Die Medizinalcannabis-Bewegung ist mit ihren erst 10 Jahren<br />
Existenz dagegen noch vergleichsweise jung, sie weist jedoch<br />
eine überzeugende Überdosierungsopferstatistik von Zero aus.<br />
Deshalb muss <strong>die</strong> ungeschminkte Frage an <strong>die</strong> Drogenbeauftragte<br />
Bätzing gestattet sein, wie hoch andererseits wohl <strong>die</strong><br />
vermutete Anzahl derjenigen Betroffenen ist, <strong>die</strong> infolge eines<br />
direkten Mangels an palliativer Cannabis-Versorgung inzwischen<br />
sang- und klanglos gestorben sind, obgleich ihr Leid und<br />
täglich hingenommene Schmerzen quasi sofortinvasiv hätten<br />
gelindert werden können? Schätzungsweise so hoch wie <strong>die</strong><br />
Menge derjenigen Personen, <strong>die</strong> keine Heimstatt bei www.heroinstu<strong>die</strong>.de<br />
gefunden haben?<br />
Die deutsche Drogenpolitik kann sich angesichts ihrer immensen<br />
Menschenverluste und millionenfach sozialen Folgen<br />
durch freiheitsentziehende Maßnahmen nur schlecht rühmen,<br />
effizient im Sinne einer durch rigorosen Strafdruck herbeigeführten<br />
Abstinenz-Ideologie zu sein. Der „600 Junkies gerettet“<br />
– Button an Sabines Revers fällt deshalb kaum ins Gewicht im<br />
direkten Vergleich zu den vielen noch zu opfernden Medizinalcannabis-Patienten,<br />
<strong>die</strong> sie uns mit ihrer sofortinvasiven Clean-<br />
Philosophie weiterhin unterjubeln wird. Beschwingt wie <strong>die</strong><br />
ansonsten bedauernswerten Typen kurz vorm Schuss, <strong>die</strong> auch<br />
anderswo als im Frankfurter Park noch immer <strong>die</strong> Hosen ihrer<br />
Krankheit wegen runterlassen müssen.<br />
Neue Rubrik:<br />
Halt‘s Maul<br />
Ab jetzt sammeln wir <strong>die</strong> dreistesten Lügen,<br />
Desinformationen und Behauptungen über<br />
Hanf, <strong>die</strong> allmonatlich im deutschen Blätterwald<br />
abgedruckt werden, im Internet kursieren<br />
oder über den Bildschirm flimmern. Weil sie<br />
so dummdreist und unfun<strong>die</strong>rt sind, heißt <strong>die</strong><br />
Rubrik dann auch „Halt‘s Maul“.<br />
Den Anfang macht Dr.: Gerhard Reymann, Chefarzt<br />
einer Dortmunder Suchtklinik. Er meint :<br />
„Es (Anmerkung d. Redaktion: Das „Cannabis-Problem“)<br />
liegt auch an den neuen<br />
Konsumformen. Früher kreisten Joints in<br />
Runden, heute raucht man ganze Eimer.“<br />
Dabei werde der Rauch eines Marihuana-<br />
Schwelbrands aus geschlossenen Plastik-eimern<br />
fast verlustfrei inhaliert.<br />
Publiziert wurde <strong>die</strong>ses Hirngespinst von der<br />
Neuen Westfälischen Zeitung. Anscheinend<br />
kann man auch ohne Drogen „schräg druff“<br />
kommen.<br />
Führerschein zu<br />
Unrecht eingezogen?<br />
Blutprobe nur nach richterlicher<br />
Anordnung<br />
Die Anordnung einer Blutentnahme stellt einen schwer<br />
wiegenden Grundrechtseingriff dar. Diese darf grundsätzlich<br />
nur ein Richter anordnen. Eine Ausnahme liegt<br />
nur vor, wenn „Gefahr im Verzug“ ist. Das ist der Fall,<br />
wenn eine Anordnung aufgrund der zeitlichen Verzögerung<br />
den Erfolg der Maßnahme verhindern würde. Das<br />
Bundesverfassungsgericht hat in einem Urteil (BVerfG,<br />
Beschl. v. 12.02.2007 – 2 BvR 273/06) <strong>die</strong> Anordnung einer<br />
Blutentnahme durch <strong>die</strong> Staatsanwaltschaft, nachdem<br />
der Beschwerdeführer <strong>die</strong> freiwillige Abgabe einer<br />
Urinprobe zur Überprüfung etwaigen Cannabis-Konsums<br />
verweigert hatte, <strong>für</strong> rechtswidrig erklärt. Zwei<br />
Frankfurter Fachanwälte haben nun gegen den Entzug<br />
einer Fahrerlaubnis wegen Trunkenheitsfahrt mit einer<br />
Blutentnahme ohne richterliche Anordnung Verfassungsbeschwerde<br />
eingelegt. Der Eilantrag liegt unter<br />
dem Aktenzeichen 2 BvR 1085/08 dem höchsten deutschen<br />
Gericht zur Entscheidung vor. Wird dem Eilantrag<br />
stattgegeben, bedeutete <strong>die</strong>s, dass auch Tausenden von<br />
Cannabiskonsumenten ihre Führerscheine zu Unrecht<br />
entzogen wurden. Um aber von <strong>die</strong>sen Grundrechten<br />
in aktuellen Fällen Gebrauch machen zu können, dürfe<br />
man keinesfalls freiwillig einem Schweiß- oder Urintest<br />
oder einer Blutentnahme zustimmen.<br />
Quelle: http://www.openpr.de/news/218333/<br />
Zigtausende-Fuehrerscheine-zu-Unrecht-eingezogen.<br />
html<br />
„LINKE“ will legalisieren<br />
Im Beschluß der „LINKEN“ auf ihrem Bundesparteitag<br />
in Cottbus am 24. und 25.Mai 2008 zur Drogenpolitik<br />
heißt es:<br />
„Die Unterscheidung zwischen legalen und illegalisierten<br />
Drogen folgt keinem nachvollziehbaren Prinzip,<br />
sondern ist zufällig und willkürlich. Vielfältige Erfahrungen<br />
zeigen, dass staatliche Verbote nur selten vom<br />
Drogenkonsum abhalten können. Um <strong>die</strong> Kriminalisierung<br />
von DrogengebraucherInnen zu beenden, treten wir<br />
<strong>für</strong> eine Änderung des Betäubungsmittelrechts im Sinne<br />
einer deutlichen Liberalisierung ein.“<br />
Auch <strong>die</strong> Bundestagsfraktion der Linken nahm jüngst<br />
Stellung zum Thema: „Die Schaffung einer „drogenfreien<br />
Welt“ ist illusorisch. Dem seit über 30 Jahren<br />
geführten „Krieg gegen Drogen“ ist es nicht gelungen,<br />
den weltweiten Konsum von Drogen zu reduzieren....<br />
Die Linke tritt <strong>für</strong> eine staatliche Regulierung des Cannabismarktes<br />
nach dem Vorbild der Niederlande unter<br />
der Gewährleitung des Jugendschutzes ein.“<br />
Big Brother rückt näher:<br />
Haschbesitzer mit DNA-Analyse<br />
gesucht<br />
Ein 47-jähriger Recklinghausener konnte, nachdem er<br />
auf der A2 in einen Unfall verwickelt wurde, seine 110<br />
Kilogramm Haschisch, <strong>die</strong> im Kofferraum lagen, nicht<br />
mehr vor der Polizei verbergen. Die Ordnungshüter waren<br />
verwundert, dass der Mann damit beschäftigt war,<br />
bei ihrem Eintreffen Taschen aus dem Kofferraum des<br />
brennenden PKWs zu bergen. Bei der folgenden Kontrolle<br />
der vom Verbrennen geretteten Taschen fanden<br />
sie eines der größten Rauchpieces, das der Polizei in<br />
Sachsen-Anhalt je in <strong>die</strong> Hände fiel. Der Verdächtige<br />
schweigt seitdem beharrlich- keine Aussage zu Hintermänner<br />
oder Abnehmern. Deshalb will <strong>die</strong> Polizei<br />
seinen Hintermännern nun mit einer DNA-Analyse der<br />
gefundenen Haschisch- Pakete auf <strong>die</strong> Spur kommen.
4<br />
news<br />
Irland:<br />
Schengen-Abkommen im<br />
Fall eines MS-Patienten<br />
verletzt<br />
Ein niederländischer Rechtsanwalt<br />
behauptet, dass <strong>die</strong> irische Regierung seinen Verpflichtungen<br />
hinsichtlich des Schengen-Abkommens nicht<br />
nachkommt, weil es einem Multiple-Sklerose-Patienten,<br />
der Cannabis zu medizinischen Zwecken benötigt,<br />
nicht in das Land lässt. Noel McCullagh befindet sich in<br />
einem Rechtsstreit, der es ihm erlauben soll, im Besitz<br />
seines verschriebenen Cannabis aus den Niederlanden<br />
nach Irland zurückzukehren. Herr McCullagh erklärte,<br />
dass er seine Eltern seit zwei Jahren nicht sehen konnte,<br />
weil er verhaftet werden würde, wenn irische Beamte<br />
<strong>die</strong> Droge bei ihm finden sollten.<br />
Sein Anwalt Jasper Pauw erklärte, dass es Herrn Mc-<br />
Cullagh nach dem Schengen-Abkommen, ein Abkommen<br />
zur Aufhebung physischer Grenzen zwischen europäischen<br />
Ländern, erlaubt sein sollte, Cannabis nach<br />
Irland zu bringen. Er erklärte, dass Irland den Artikel 75<br />
des Schengen-Abkommens unterzeichnet habe. „Dieser<br />
besagt, dass, wenn Menschen ein Medikament in einem<br />
bestimmten Schengen-Land verwenden und <strong>die</strong>ses Medikament<br />
in <strong>die</strong>sem Land legal ist, <strong>die</strong> Menschen frei<br />
innerhalb der Schengen-Zone reisen und das Medikament<br />
mitnehmen können, wenn sie ein entsprechendes<br />
Zertifikat mit sich führen“, sagte er. Eine Sprecherin des<br />
irischen Gesundheitsministeriums erklärte: „Jede Person,<br />
<strong>die</strong> das Land mit medizinischem Cannabis betritt,<br />
könnte nach dem Betäubungsmittelgesetz (Misuse of<br />
Drugs Act) wegen unerlaubten Besitzes angeklagt werden.“<br />
Der Fall wird zur Zeit vom irischen Justizministerium<br />
geprüft.<br />
Dronabinol ist verschreibbar<br />
Aus aktuellem Anlass hat das brandenburgische Gesundheitsministerium<br />
kürzlich seine Auffassung bekräftigt,<br />
wonach das in Deutschland nicht zugelassene<br />
Cannabis-haltige Medikament Dronabinol unter bestimmten<br />
Voraussetzungen zu Lasten der Krankenkassen<br />
verschrieben werden kann.<br />
„Es muss eine lebensbedrohliche Krankheit vorliegen<br />
und alle Therapiemöglichkeiten müssen ausgeschöpft<br />
sein“, erklärte Ministeriumssprecher Jens Büttner. In<br />
einem offenen Brief kritisiert Dr. Gastmeiers <strong>die</strong> Weigerung<br />
der AOK, <strong>die</strong> Kosten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Behandlung des Anorexie-<br />
(Appetitlosigkeit) und Kachexie- (Auszehrung)-<br />
Syndroms (ACS) mit dem Medikament Dronabinol zu<br />
übernehmen. Das ACS-Syndrom tritt bei Krebspatienten<br />
auf und kann Dr. Gastmeier zufolge lebensbedrohlich<br />
sein. Drei AOK-Patienten und drei Patienten anderer<br />
Kassen sind derzeit von einer Kosten-Übernahme-Verweigerung<br />
betroffen.<br />
Die Therapiekosten mit Dronabinol gibt der Arzt mit<br />
zwei bis sechs Euro pro Tag an und bestätigte, dass er<br />
Dronabinol letztlich als „Verzweiflungsmaßnahme“<br />
verschreibe, wenn keine anderen Mittel mehr zur Verfügung<br />
stehen, um den Patienten zu helfen. Aufgrund der<br />
Probleme bei der Dronabinol-Verschreibung sei er der<br />
letzte Arzt in Brandenburg, der noch Dronabinol anwende.<br />
Andere Ärzte würden an krebsbedingter Auszehrung<br />
leidende Patienten im Zweifel ins Krankenhaus<br />
einweisen lassen, wo sie mit einer Sonden-Ernährung<br />
oder einer Infusionstherapie behandelt werden.<br />
Patienten mit einer begrenzten Restlebenszeit im Krankenhaus<br />
zu behandeln, wenn sie alternativ gut auf<br />
Dronabinol ansprechen, hält der Mediziner zu Recht <strong>für</strong><br />
„Freiheitsberaubung“.<br />
Etwa vier Prozent der Jugendlichen leiden an einer ADS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung)<br />
oder einer ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung).<br />
Bei der Hälfte der Betroffenen bleiben <strong>die</strong> Symptome auch im Erwachsenenalter<br />
bestehen. Damit ist <strong>die</strong> Erkrankung eine relativ häufige chronische Erkrankung.<br />
Menschen mit ADHS sind unfähig, innerlich zur Ruhe zu kommen, und sind ständig in Bewegung.<br />
Sie neigen zu plötzlichen Gefühlsausbrüchen und anderen überschießenden emotionalen Reaktionen.<br />
Ein bekanntes Medikament zur Behandlung der Erkrankung ist Ritalin, das allerdings nicht<br />
immer wirkt oder deutliche Nebenwirkungen verursachen kann.<br />
Einige Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin<br />
verwenden erfolgreich Cannabis oder orales THC, um<br />
Symptome ihrer ADHS zu lindern. Als ich vor etwa zehn Jahren<br />
das erste Mal mit dem Bericht eines 19-jährigen Schülers<br />
aus Berlin konfrontiert wurde, er verwende Cannabis zur Linderung<br />
seiner Hyperaktivität und habe deshalb jetzt Probleme<br />
mit der Leitung seiner Schule, war ich allerdings zunächst skeptisch.<br />
Es ging mir ähnlich wie einem Mitarbeiter des Instituts<br />
<strong>für</strong> Rechts- und Verkehrsmedizin der Universität Heidelberg,<br />
der <strong>die</strong> Fahreignung eines 28-jährigen Mannes, der an einer<br />
ADHS litt, zu begutachten hatte. Dieser Fall wurde im vergangenen<br />
Jahr in einer deutschen Fachzeitschrift <strong>für</strong> Gerichtsmedizin<br />
veröffentlicht.<br />
Dem Betroffenen sei der Führerschein entzogen worden, weil<br />
er unter dem Einfluss von Cannabis am Straßenverkehr teilgenommen<br />
hatte. Zum ersten Gespräch mit dem Psychologen des<br />
rechtsmedizinischen Instituts erschien er wie gefordert, ohne<br />
vorher Drogen oder Medikamente eingenommen zu haben.<br />
Er habe hochgradig gespannt, unruhig und hektisch gewirkt.<br />
Mit zunehmender Dauer des Gesprächs, in dem ihm auch <strong>die</strong><br />
Anforderungen <strong>für</strong> eine positive Fahreignungsbegutachtung<br />
geschildert wurden, nämlich unter anderem <strong>die</strong> Einstellung<br />
seines Cannabiskonsums, hätten <strong>die</strong> Auffälligkeiten zugenommen<br />
und er sei zunehmend aggressiver geworden. Er sei laut<br />
geworden und habe betont, dass er Cannabis brauche und dass<br />
er seinen Führerschein brauche. Seine Ärztin habe ihm früher<br />
einmal THC (Dronabinol) verschrieben, das ihm ebenfalls geholfen<br />
habe.<br />
Der Psychologe hat ihm daraufhin das Angebot unterbreitet,<br />
sich einem Test seiner Leistungsfähigkeit unter dem Einfluss<br />
von THC zu unterziehen. In dem Artikel heißt es dazu: „Dabei<br />
bestand <strong>die</strong> Intention, ihn zu überzeugen, dass er ein Fahrzeug<br />
nicht mit der nötigen Sicherheit führen kann. Auf Seiten des<br />
Gutachters wurde nicht damit gerechnet, dass er <strong>die</strong> Leistungskriterien<br />
erfüllen könnte, da insbesondere seine Aufmerksamkeits-<br />
und Konzentrationsfähigkeit massiv gestört schienen.“<br />
Um so überraschter waren <strong>die</strong> Mitarbeiter des Heidelberger<br />
Universitätsinstituts, als der Betroffene beim nächsten Gespräch<br />
#84 +6<br />
Cannabis bei ADHS<br />
völlig verändert erschien: „Beim eigentlichen Beratungsgespräch<br />
wirkte Herr X grundlegend verändert, als ob er ein anderer<br />
Mensch wäre. Er gab an, kein Cannabis mehr zu rauchen,<br />
regelmäßig Dronabinol einzunehmen und vor zwei Stunden<br />
<strong>die</strong>ses Medikament eingenommen zu haben. Er wirkte dabei<br />
ruhig, aber nicht se<strong>die</strong>rt, geordnet und beherrscht.“<br />
Die bei ihm durchgeführten computergesteuerten Tests zur<br />
psychomotorischen Leistungsfähigkeit, <strong>die</strong> häufig bei Fahreignungsbegutachtungen<br />
zum Einsatz kommen, messen Reaktionsgeschwindigkeit,<br />
Daueraufmerksamkeit, optische Orientierung,<br />
Wahrnehmungsgeschwindigkeit, Wachheit und geteilte<br />
Aufmerksamkeit. Zur Überraschung der Untersucher „erfüllte<br />
der Untersuchte nicht nur in allen Funktionsbereichen und<br />
Zielvariablen <strong>die</strong> Mindestanforderungen, sondern er erbrachte<br />
durchgängig durchschnittliche bzw. teilweise auch überdurchschnittliche<br />
Leistungen“. Eine Blutprobe nach den Tests ergab<br />
eine hohe THC-Konzentration. Später gab der Betroffene zu,<br />
nicht orales THC, sondern unmittelbar vor dem Test Cannabis<br />
geraucht zu haben, da das vom Arzt verschriebene THC zu teuer<br />
sei.<br />
Nun sind auch <strong>die</strong> an dem Fall beteiligten Heidelberger Wissenschaftler<br />
der Überzeugung, dass THC bzw. Cannabis Symptome<br />
der ADHS bzw. von Hyperaktivitätsstörungen lindern<br />
kann. Allerdings ist <strong>die</strong>ses Wissen bisher noch nicht weit verbreitet.<br />
Mitte letzten Jahres hat ein ADHS-Patient aus Schleswig-Holstein<br />
seinen Führerschein und dann seine Arbeit, <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> er seine Fahrerlaubnis benötigte, verloren, weil in seinem<br />
Blut THC nachgewiesen worden war. Er war bisher immer unfallfrei<br />
gefahren und hatte ärztlich verordnetes THC eingenommen.<br />
Zur Zeit kämpft er mit seinem Anwalt um <strong>die</strong> Wiedererlangung<br />
seines Führerscheins.<br />
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Homebox<br />
vs.<br />
Secret Jardin<br />
Text: KIMO<br />
Die beliebtesten Indoor-Zelte im Vergleich<br />
Die Homebox war das erste Plug‘n‘Play Modul, das den @home Anbau von Kräutern <strong>für</strong> jedermann erschwinglich gemacht hat. Im Laufe der vergangenen Jahre hat<br />
das Team von Eastside- Impex zahlreiche Verbesserungen vorgenommen, Kundenwünsche in jedes neues Modell einfließen lassen und <strong>die</strong> Produktpalette erheblich<br />
vergrößert. Anfangs gab es <strong>die</strong> Homebox nur als 1x1x2 Meter Version, mittlerweile wird das Indoor Zelt in den verschiedensten Größen und Ausführungen angeboten:<br />
Vom Mini Zelt (60x60x120cm) <strong>für</strong> den kleinen Selbstversorger bis hin zum WG tauglichen XL Zelt mit fast 2,5 Quadratmetern Stellfläche, ist bei den Homeboxern <strong>für</strong><br />
jeden Anspruch etwas dabei.<br />
Seit einiger Zeit bietet <strong>die</strong> französische Firma Secret Jardin ein sehr ähnliches Zelt, den Dark Room, an. Meist etwas günstiger, ein wenig anders aufgebaut, aber doch<br />
sehr ähnlich. Der einzige signifikante Unterschied, der auf den ersten Blick auffällt, ist <strong>die</strong> unterschiedliche Beschichtung der Innenseite: Wird bei der Homebox auf<br />
lichtdichte Schwarz-Weiß Folie zurückgegriffen be<strong>die</strong>nt sich der Dark Room silbener Reflektionsfolie.<br />
Um zu erfahren, ob das wirklich der einzige Unterschied der<br />
beiden Modelle ist, oder ob sich <strong>die</strong> Homebox und der Secret<br />
Jardin noch in anderen Punkten wesentlich voneinander unterscheiden,<br />
haben wir einfach mal zwei Zelte aufbauen lassen.<br />
Natürlich in Holland, wie immer von unseren Testern Henk Paschulke<br />
und Manne Koslowski. Mit nur fünf Pflanzen pro Nase,<br />
damit <strong>die</strong> beiden noch nicht einmal gegen niederländische Gesetze<br />
verstoßen. Also neun pro Zelt, da beide zum Glück noch<br />
über eine Freundin im Haushalt verfügen, <strong>die</strong> im Notfall <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> vier anderen Pflanzen „herhalten“ kann. Bevor es los ging,<br />
mussten Henk und Manne beide Zelte natürlich aufbauen:<br />
Beide Boxen sind sehr ähnlich, leider kann bei der Homebox<br />
der Postbote oder der Nachbar mit einem Blick auf den Inhalt<br />
schließen, da auf der Box „Homebox - das Original“ in fetten<br />
Lettern prangt. Der Dark Room hingegen ist sehr diskret verpackt,<br />
eine nichts sagende Aufschrift DR 60 lässt nicht vermuten,<br />
was das Paket (ver)birgt.<br />
Auch der Aufbau verläuft bei beiden Modellen problemlos. Die<br />
beiliegende Anleitung der Homebox ist etwas detaillierter und<br />
genauer, da<strong>für</strong> besticht der Dark Rooom durch <strong>die</strong> mitgelieferte<br />
Tragetasche. Beide Zelte sind innerhalb von 20 Minuten aufgebaut<br />
(Henk hat auch schon Übung wie Ihr wisst) und stehen<br />
stabil auf ihrem vorbestimmten Platz.<br />
Henk und Manne haben schon beim Aufstellen auf Details wie<br />
Verarbeitung, Funktionalität und Stabilität geachtet. Stangen<br />
und Plastikwinkel sind fast baugleich, wobei <strong>die</strong> Homebox bei<br />
der Deckenkonstruktion vier stabile Stangen verwendet, der<br />
Die Homebox<br />
Darkroom bietet lediglich zwei Stangen. Dadurch lässt sich das<br />
Equipment in der Homebox leichter aufhängen. Die 60x60 Zentimeter<br />
Version der Homebox ist mit 1,20 Meter jedoch um 20<br />
Zentimeter niedriger als der vergleichbare Dark Room; <strong>die</strong>ser<br />
Höhenunterschied kann bei großen Sorten oder langen Vorwuchszeiten<br />
von Vorteil sein.<br />
Beide Zelte sind ordentlich, wenn auch nicht ganz nach westeuropäischen<br />
Standarts verarbeitet. Bei der Dark Room-Hülle<br />
fällt auf, dass <strong>die</strong> belasteten Ecken noch einmal extra verstärkt<br />
und so gegen Einreißen geschützt sind. Allerdings lässt der<br />
wasserdichte Einlegeboden zu wünschen übrig: Dünn und labberig,<br />
schon eine unbedachte Bewegung mit einem schweren<br />
Blumentopf kann <strong>die</strong>se Wanne beschädigen. Die Homebox<br />
hingegen besticht durch eine stabile und bestens fixierbare Bodenwanne,<br />
<strong>die</strong> hält, was sie verspricht. Selbst herunterfallendes<br />
Werkzeug hat nach Manne‘s Aussage nur einen Kratzer hinterlassen,<br />
der Einlegeboden von Eastside-Impex ist wirklich wasserfest<br />
und stabil.<br />
Die Zuluftklappen hingegen lassen sich beim Dark Room besser<br />
handhaben, weil sie mit einem Klettverschluss fixiert werden<br />
können. Allerdings ist das eher zu vernachlässigen, da <strong>die</strong>se<br />
Klappen im Normalfall aus Licht-und Sichtschutzgründen<br />
sowieso geschlossen bleiben.<br />
Die Inbetriebnahme:<br />
Beide Boxen wurden mit einer 250 Watt Lampe und einem<br />
180m³/Stunde Abluftsystem ausgestattet.<br />
Die Kabel -und Schlauchführung ist bei beiden Boxen gut<br />
durchdacht, <strong>die</strong> Reißverschlüsse machen bei der Homebox<br />
jedoch einen stabileren Eindruck. Allerdings müssen sie beim<br />
Berliner Modell <strong>für</strong> jedes Öffnen ein- und ausgehakt werden,<br />
wodurch immer <strong>die</strong> selbe Nahtstelle belastet wird. Beim Secret<br />
Jardin macht der Reißverschluss nicht den allerstabilsten Eindruck,<br />
kann aber ohne Ein- oder Aushaken auf- und zugezogen<br />
werden.<br />
Beim Lichtdichte-Test gibt es einen eindeutigen Sieger: Während<br />
beim Franzosen ein sanfter Lichtkegel aus dem Zeltinneren<br />
durch <strong>die</strong> Reißverschlüsse nach außen dringt, ist es im<br />
Raum, in dem <strong>die</strong> Homebox steht, stockdunkel.<br />
Ein Ver<strong>die</strong>nst der Laschen, <strong>die</strong> bei Eastside- Impex zusätzlich<br />
über den Reißverschlüssen angebracht sind.<br />
Anfängliche Be<strong>für</strong>chtungen, <strong>die</strong> silberne Beschichtung des Dark<br />
Rooms würde zu Temperaturproblemen führen, erwiesen sich<br />
als unbegründet. Bei beiden Zelten war <strong>die</strong> Innentemperatur<br />
genauso hoch wie <strong>die</strong> des Raumes, in dem sie standen. Im Dark<br />
Room in Mannes Badezimmer herrschte eine durchschnittliche<br />
Tagestemperatur von 25 Grad, in der Homebox in Henk‘s Keller<br />
waren es im Schnitt 23 Grad während der Beleuchtungsphase.<br />
Dieser kleine, <strong>für</strong> einen erfolgreichen Durchgang eher<br />
unwesentliche Unterschied, lag eindeutig an den verschieden<br />
Stellplätzen. Mittlerweile haben Henk und Manne <strong>die</strong> Boxen<br />
<strong>für</strong> den nächsten Durchgang getauscht und festgestellt, dass<br />
immer <strong>die</strong> Box, <strong>die</strong> im Keller steht, um zwei Grad kälter ist.<br />
Der Grow:<br />
Manne und Henk haben je neun Pflanzen in vier Liter Töpfen<br />
in <strong>die</strong> Box gepackt. Pro Zelt fünf Jack Herer und vier White<br />
Widdow. Als Medium <strong>die</strong>nte Cocossubstrat, als Dünger haben<br />
beide ein gängiges Drei- Komponenten Produkt genutzt. Die<br />
Stecklinge kamen alle von den gleichen Mutterpflanzen und<br />
waren im selben Entwicklungsstadium, als sie in <strong>die</strong> Blüte geschickt<br />
wurden. Alle Parameter wie EC-(1,4-2,4)- und PH-Wert<br />
(der wurde langsam von 6,0 auf 5,5 gesenkt) waren gleich, beide<br />
Kleingärtner nutzen als Grundlage <strong>für</strong> ihre Nährlösung ein<br />
Gemisch aus Leitungs- und Osmosewasser, gegossen wurde<br />
Secret Jardin<br />
per Hand. Kurz gesagt, Henk und Manne<br />
haben‘s wie immer gemacht: Gründlich, und beide genau nach<br />
Plan, damit man <strong>die</strong> Ergebnisse miteinander vergleichen kann.<br />
Nach acht (White Widdow) beziehungsweise zehn (Jack Herer)<br />
Wochen war es dann soweit:<br />
Die Erträge der beiden Zelte war fast identisch, bei Henk gab‘s<br />
193 Gramm, Manne hatte 179 Gramm feinstes Weed ergärtnert.<br />
Leider konnten wir <strong>die</strong>smal nicht probieren, aber wie man auf<br />
den Fotos sieht, haben es <strong>die</strong> beiden mal wieder sehr lecker hinbekommen.<br />
Fazit:<br />
Beide Zelte erfüllen Ihren Zweck und halten im Großen und<br />
Ganzen, was sie versprechen. Der kleine Preisunterschied ist<br />
gerechtfertigt, da <strong>die</strong> Homebox alles in allem ein wenig professioneller<br />
konstruiert ist. Das größte Manko des Secrtet Jardins<br />
ist der unstabile Einlegeboden, den Manne nach dem ersten<br />
Durchgang ersetzten musste. Das erwies sich auch nicht als<br />
besonders einfach, da Growshops <strong>die</strong>sen Boden nicht als Einzelteil<br />
anbieten.<br />
Homebox und Secret Jardin sind und bleiben <strong>die</strong> praktischste<br />
und preisgüngstigste Lösung, um eine unkomplizierte und<br />
unauffällige Kleinstgärtnerei in den eigenen vier Wänden zu<br />
betreiben.<br />
Hierzulande natürlich, anders als unsere niederländischen<br />
Freunde, nur mit legalen Küchenkräutern.
6<br />
anderswo<br />
Berlusconi zum Trotz:<br />
Bereits zum vierten Mal traf sich <strong>die</strong> europäische<br />
Hanfgemeinde vom 30. Mai bis zum 1. Juni in Bologna,<br />
um den italienischen Kiffern und Growern<br />
<strong>die</strong> neuesten Entwicklungen zu präsentieren sowie<br />
über <strong>die</strong> rechtliche Situation und <strong>die</strong> Entwicklung<br />
von medizinisch angewandten Hanfblüten zu diskutieren<br />
und zu informieren.<br />
Auch <strong>die</strong> Crew von Hanf Journal und Spliff durfte Ihren Teil<br />
dazu beitragen, unser Herausgeber Emanuel Kotzian referierte<br />
über <strong>die</strong> rechtliche Situation von Hanfkonsumenten in den<br />
verschiedensten EU-Ländern. Italiens Hanfszene ist bestens organisiert<br />
und kann (vielleicht gerade wegen Berlusconi?) eine<br />
Menge Leute mobilisieren, <strong>die</strong> Informationsveranstaltungen<br />
waren, im Gegensatz zu anderen Hanf-Austellungen, gut besucht<br />
und <strong>die</strong> Redner trafen auf ein dankbares Publikum.<br />
Die Polizei war überall präsent, hielt sich aber vornehm zurück,<br />
wohl weil das <strong>die</strong> Besucher in Sachen allzu offensichtlichem<br />
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Kiffen ebenso taten. Lediglich im abgetrennten Raucherbereich<br />
auf dem Außengelände roch es häufig vertraut, zumindest<br />
solange kein Polizist in Sichtweite war. In Italien kann schon<br />
der Besitz von fünf Gramm zu erheblichen Strafen führen und<br />
deshalb herrscht beim Kiffen in der Öffentlichkeit eine ähnlich<br />
paranoide Stimmung wie in Bayern oder Baden- Würtemberg.<br />
Das konnte dem chilligen, sympatisch-chaotischem Flair der<br />
Messe jedoch nichts anhaben, Besucher wie Aussteller nahmen<br />
sowohl <strong>die</strong> Hitze als auch das „Joint-Versteckspiel“ mit südländischer<br />
Lässigkeit hin.<br />
Samen sind in Italien legal, so waren in Bologna viele Samenhändler<br />
vertreten, wobei <strong>die</strong> eine Neuheit im wahrsten Sinne<br />
des Wortes in Auge stach: Paradise Seeds bietet im neusten<br />
Katalog bunte Samen an, <strong>die</strong> zuvor gebleicht wurden, um<br />
dann mit Lebensmittelfarbe eine bestimmte Farbe zu erhalten.<br />
Wem‘s gefällt...Im Growig Bereich gab es wenig wirklich Neues<br />
zu berichten, zwar versuchen noch immer einige Anbieter, das<br />
Publikum von der LED Technik zu überzeugen, aber auch <strong>die</strong><br />
Besucher in Bologna zeigten sich kritisch gegenüber den hohen<br />
Versprechungen.<br />
Die LED-Technik ist sicherlich noch nicht so ausgereift, dass sie<br />
<strong>für</strong> blühende Pflanzen angewandt werden könnte, auch wenn<br />
das einige noch nicht wahr haben wollen. Genau wie <strong>die</strong> Energiesparlampen<br />
ist <strong>die</strong> Tiefenwirkung der bisher erhältlichen<br />
Modelle noch sehr schlecht und um gleiche Ergebnisse wie mit<br />
Hochdruckdampflampen zu erzielen, müssen auch bei den<br />
LED Lampen mindestens 300 Watt pro Quadretmeter eingesetzt<br />
werden. Das würde bei den momentanen Preisen eine<br />
Investition von 2000€/m² bedeuten, nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> Beleuchtung.<br />
Wem‘s gefällt...Natürlich waren auch <strong>die</strong> Non Profit Organisationen<br />
wieder zahlreich vetreten, beim Gespräch mit einem italienischen<br />
Medizinalhanfpatienten überraschte, dass in Italien<br />
sogar einige Patienten Cannabis aus holländischen Apotheken<br />
erhalten. Allerdings ist das Procedere, ein Rezept hier<strong>für</strong> zu<br />
erhalten, ähnlich menschenunwürdig und zeitraubend wie in<br />
Deutschland. Auch be<strong>für</strong>chten <strong>die</strong> Patienten, dass sich unter<br />
der neuen rechts-konservativen Regierung ihr Status erheblich<br />
verschlechtern wird.<br />
Im Paraphenalienbereich befinden sich auch in Italien <strong>die</strong> Vaporizer<br />
auf dem Vormarsch, zudem fielen <strong>die</strong> vielen kleinen<br />
#84 +6<br />
Hanf auch in Italien<br />
auf dem Vormarsch<br />
Cannabis Tipo Forte als Publikumsmagnet<br />
D 01000 >> D 12185 >> D 45468 >> D 76642 / L / NL / A >> A / CH >><br />
Freakshop<br />
Friedrich Ebert Str.46<br />
45468 Mühlheim / Ruhr<br />
KA (Head-Grow-/ EsoterikShop)<br />
Rentforterstr. 3<br />
45964 Gladbeck<br />
Ohrwurm-Recordstore.de<br />
Bahnhofstr. 32<br />
48431 Rheine<br />
UnserLagerLaden.de<br />
Gustavstr. 6-8<br />
50937 Köln<br />
Galactic.de<br />
Thomas-Mann-Str. 38<br />
53111 Bonn-Zentrum<br />
Hanfzeichen<br />
Bahnhofsstr. 89<br />
55218 Ingelheim<br />
KrinsKram<br />
Goldene Ecke 8<br />
58511 Lüdenscheid<br />
GBK-Shop.de<br />
Valve 40a<br />
59348 Lüdinghausen<br />
NEUTRAL Headshop<br />
Fahrgasse 97<br />
60311 Frankfurt<br />
Subcity Grow-Head-Shishashop<br />
Große Seestrasse 36<br />
60486 Frankfurt<br />
Bong-Headshop.de<br />
Elisabethenstr. 21<br />
60594 Frankfurt<br />
KnasterboX<br />
Schnurstr. 11-13<br />
63450 Hanau<br />
Hanf Galerie<br />
Großherzog-Friedrichstr. 6<br />
66115 Saarbrücken<br />
GANJA Grow & Headshop<br />
Goethestr. 15a<br />
67063 Ludwigshafen<br />
Greensmile.de<br />
Kämmererstr. 69<br />
67547 Worms<br />
New Asia Shop Mannheim<br />
F1, 10<br />
68159 Mannheim<br />
Glasshouse<br />
Kettengasse 13<br />
69117 Heidelberg<br />
Udopea Stuttgart<br />
Marienstr. 19<br />
70178 Stuttgart<br />
Pot-de-Fleurs.de<br />
Hohenheimerstraße 56<br />
70184 Stuttgart<br />
Ghouse.de<br />
Glasshouse<br />
Vordere Karlstr.37<br />
73033 Göppingen<br />
Planet-Plant.de<br />
Rollingerstr. 2<br />
76642 Bruchsal<br />
Highlight<br />
Alte Lange Str. 2<br />
77652 Offenburg<br />
Rauschnetz Freiburg<br />
Leo-Wohleb-Str. 6<br />
79098 Freiburg<br />
Tel: 0761-2172499<br />
Green Ocean<br />
Münsterplatz 32<br />
89073 Ulm<br />
Grasshaus<br />
Rothenburger Str. 40<br />
90443 Nürnberg<br />
Hanf Center(1)<br />
Helmstr. 9<br />
91054 Erlangen<br />
Blubba Headshop<br />
Turnitystr. 12<br />
91522 Ansbach<br />
Coffee Shop<br />
Georgenstrasse 45<br />
92224 Amberg<br />
Hanf Center(2)<br />
Obere Königsstrasse 27<br />
96052 Bamberg<br />
Smoukit Grashüpfer<br />
Head & Growshop<br />
Hauptstraße 69<br />
97493 Bergrheinfeld<br />
Chillhouse.de Erfurt<br />
Juri-Gagarin-Ring 96-98<br />
99084 Erfur<br />
Biocultivator.de<br />
Friedrichsweg 2<br />
99735 Bielen<br />
Smo-King<br />
Pfortenstr. 10<br />
99867 Gotha/Thü<br />
LUXEMBOURG<br />
Placebo Headshop<br />
41 Avenue de la Gare<br />
16 11 Luxemburg<br />
NIEDERLANDE<br />
www.kronkel.nl<br />
Vlaamsegas 26/36<br />
6511 HR Nijmegen<br />
KosmicKitchen.nl<br />
Korte Haaksbergerstraat 34<br />
7511 JS Enschede<br />
ÖSTERREICH<br />
HEMP LION<br />
Keplerplatz 3<br />
01100 Wien<br />
House of Reggae<br />
Erzherzog Karl Str. 14<br />
01220 Wien<br />
Blumen per Lumen<br />
Neustift Ecke Ziglergasse 88-90<br />
01070 Wien<br />
HUG´s<br />
Wienerstrasse 115 1.2<br />
02700 Wiener Neustadt<br />
Stände mit Hand gefertigten Chillums und anderen Rauchutensileien<br />
ins Auge, <strong>die</strong> auf anderen Ausstellungen nur noch<br />
vereinzelt auftauchen. Anscheinend haben <strong>die</strong> billigen Kopien<br />
aus China bei den italienischen Kiffern einen schwereren Stand<br />
als anderswo, warum auch immer.<br />
Ansonsten hat Bologna wieder einmal durch <strong>die</strong> einmalige<br />
Stimmung, das gute italienische Essen sowie ein unglaubliches<br />
Deckengemälde und Bodenmosaik (siehe Bilder) überzeugt.<br />
Wir kommen wieder.<br />
Flower Power<br />
Herrengasse 1UG<br />
03100 St Pölten<br />
Viva Sativa<br />
HempFashionHeadshop<br />
Goethestr. 6a<br />
04020 Linz<br />
Viva Sativa<br />
HempFashionHeadshop<br />
Stadtplatz 28<br />
04600 Wels<br />
PuffandStuff.at<br />
Müllner Hauptstraße 12<br />
05020 Salzburg<br />
Cosmic5.at<br />
Hubert Sattler Gasse 8<br />
05020 Salzburg<br />
Hanfin.com<br />
St. Julienstr. 8<br />
05020 Salzburg<br />
Tiroler Hanfhaus<br />
Wilhelm-Greil-Strasse 1<br />
06020 Innsbruck<br />
Carma Headquarter<br />
Vorstadt 16<br />
06800 Feldkirch<br />
www.Miraculix.co.at<br />
Maurachgasse 1<br />
06900 Bregenz<br />
Hanf im Glück<br />
Münzgrabenstr. 5<br />
08010 Graz<br />
Cannapot.at.tc<br />
Kirchberg 112<br />
08591 Maria Lankowitz<br />
SCHWEIZ<br />
fourtwenty.ch<br />
Kramgasse 3<br />
03011 Bern<br />
Tel: 0041-313114018<br />
Growbox.ch<br />
Altelsweg 9<br />
03661 Uetendorf<br />
Bulletshop.ch<br />
Glockengasse<br />
09000 St.Gallen<br />
Bullet Shop<br />
Brühlgasse 35/37<br />
09000 St.Gallen<br />
HOLOS GmbH / www.holos.ch<br />
Samstagernstr. 105, 8832 Wollerau<br />
Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-17 Uhr<br />
Tel +41 447861419, Fax +41 447862512<br />
Damit <strong>die</strong> Konsumenten<br />
Deiner Region auch<br />
Deinen Shop finden,<br />
trage Dich in den<br />
Branchenführer „Kauf<br />
Da!“ <strong>für</strong> nur 250.- Euro<br />
im Jahr ein.<br />
Infos unter:<br />
vertrieb@hanfjournal.de<br />
Auf hanfjournal.de/<br />
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Dein Shop<br />
nicht<br />
dabei?<br />
Bestellformular unter<br />
hanfjournal.de/kaufda.pdf<br />
Bilde Meinungen:<br />
Der Protestmailer vom<br />
Deutschen Hanf Verband.<br />
www.hanfverband.de<br />
MITGLIED BEIM DHV<br />
SPONSOR BEIM DHV
#84 +6 7<br />
wirtschaft<br />
Keine Brandfalle:<br />
Vorschaltgeräte von<br />
Vossloh-Schwabe<br />
Gute Neuigkeiten bei der Grow-In-AG<br />
Bei der Wahl eines Vorschaltgerätes sollte Sicherheit ganz obenan<br />
stehen. Nicht selten ist ein defektes oder gar brennendes<br />
Vorschaltgerät der Grund <strong>für</strong> so manche Unannehmlichkeit.<br />
Im schlimmsten Fall ist ein solches Gerät der Grund <strong>für</strong> unangemeldeten<br />
Besuch, aber auch eine Vorschalteinheit, <strong>die</strong> regelmäßig<br />
ausfällt oder eine bestimmte Lampenart, <strong>die</strong> nur nach<br />
Lust und Laune schaltet, ist einer guten Ernte nicht unbedingt<br />
zuträglich.<br />
Vorschaltgeräte von Vossloh-Schwalbe sind sicher, erfüllen<br />
<strong>die</strong> hohen Ansprüche vom deutschen TÜV und sind natürlich<br />
„Made in Germany“.<br />
Außerdem verfügen <strong>die</strong> neusten Modelle über eine austauschbare<br />
Aufsetzeinheit, sind <strong>für</strong> alle Lampentypen, also Natriumdampf-,<br />
Metall-Halogenleuchtmittel sowie <strong>die</strong> neuen Keramik-Halogenleuchtmittel<br />
geeignet. Alle Lüsterklemmen und<br />
Anschlüsse lassen sich stecken und sind <strong>für</strong> Kabeldurchschnitte<br />
von 1,5-2,5 mm² vorgesehen. Das erleichtert <strong>die</strong> Montage und<br />
schließt eine unprofessionelle Verschraubung der Anschlüsse<br />
von Vorneherein aus. Vossloh-Schwabe Vorschaltgeräte sind<br />
außerdem leise und ihr Innenleben ist unter Vakuum Polyesterharz<br />
vergossen.<br />
Die neuen Vorschalteinheiten gibt es als 400- oder 600-Watt-<br />
Version, sie kosten 52,50 € (400 Watt) oder 64,50 € (600 Watt).<br />
Entweder im Ladengeschäft der Grow-In-AG in der Kaiserin-<br />
Augusta-Allee 29 in 10553 Berlin oder im Internet unter www.<br />
grow-in-berlin.de ist das gute Stück zu haben: Versandkostenfrei,<br />
diskret und schnell.<br />
THC-Espresso statt Joint<br />
Für alle, <strong>die</strong> ihn - trotz der zunehmenden Debatte über <strong>die</strong> Risiken des Rauchens,- noch nicht kennen: der<br />
Volcano Vaporizer, der meistverkaufte und viel gerühmte Vaporizer, der auch in der medizinischen Forschung<br />
zum Thema Cannabis als Medizin als No. 1 gilt.<br />
Bildlich gesprochen ist der Volcano eine Art Espressomaschine<br />
zum Genuss von Grass oder Hasch. Beschäftigt man sich näher<br />
mit dem viel gepriesenen Gerät, werden eine ganze Reihe<br />
von Vorteilen deutlich, denn <strong>die</strong> Reinheit des THC Dampfes,<br />
den man mit dem VOLCANO erzeugt, überzeugt vollständig:<br />
unverfälschter Geschmack, bei der <strong>die</strong> eigene Lieblingssorte<br />
ihr ganzen Potential entfaltet, erstaunliche Effizienz, denn im<br />
Vergleich zum Joint (bei dem 40-50% wirkungslos in der Luft<br />
verpuffen) benötigt man circa 1/3 des Materials ,und der wichtigste<br />
Vorteil beim VOLCANO entstehen keine Schad- oder<br />
Giftstoffe, wie das bei der Verbrennung im Joint nun mal der<br />
Fall ist.<br />
Bei der Verdampfung wird THC bei einer Temperatur von<br />
>180°C aus dem Pflanzenmaterial gelöst, ohne dass das Cannabis<br />
dabei verbrannt wird.<br />
Die Schadstoffe, welche bei der herkömmlichen Verbrennung<br />
im Joint zu Gesundheitsrisiken führen, entstehen gar nicht erst.<br />
Es entsteht ein reiner THC-Dampf, der auch geschmacklich<br />
dem Joint deutlich vorzuziehen ist (etwa 95% THC und reine<br />
Aromen) und ein klares, Sativa-ähnliches High erzeugt. Aber<br />
Vorsicht, <strong>die</strong> THC Konzentration im Dampf lässt sich über <strong>die</strong><br />
Temperatur steuern, je höher <strong>die</strong> gewählte Temperatur, desto<br />
Bereit <strong>für</strong> den Sommer?<br />
Die flauschig warmen Winterjacken<br />
von Hoodlamb hängen mittlerweile<br />
im Schrank. Nun gehen <strong>die</strong> Hemp-<br />
Works Amsterdam mit der Sommerkollektion<br />
an den Start, und unser<br />
Team ist wieder mehr als begeistert.<br />
Die atmungsaktiven T-Shirts, Zip-Up<br />
Hoo<strong>die</strong>s und Jacken überzeugen mit<br />
sorgfältiger Verarbeitung von Baumwolle-<br />
und Hanf-Fasern, liebevoll<br />
ausgearbeitetem Design sowie origineller<br />
Funktionalität. Die Caps sitzen<br />
angenehm auf unseren Köpfen und<br />
schützen uns vor so manchem Sonnenstich<br />
...<br />
höher der THC Gehalt im Ballon, dessen stärkere Wirkung<br />
spürbar ist..<br />
Beim Verdampfen kann man <strong>die</strong>selbe Menge 2-3 Mal verwenden,<br />
es ist also ausgesprochen ökonomisch. Nach der ersten<br />
Ballonfüllung das Gras neu durchmischen (so verändert man<br />
<strong>die</strong> Oberfläche) und einfach erneut in <strong>die</strong> Füllkammer einfüllen<br />
und so weitere Ballons befüllen, bis kein sichtbarer Dampf<br />
mehr entsteht. Dann ist das Ausgangsmaterial ausgelaugt und<br />
muss ersetzt werden.<br />
Es gibt 2 Modelle: den VOLCANO DIGIT, <strong>die</strong> digitale Version<br />
mit Temperaturdisplay und den analogen VOLCANO CLAS-<br />
SIC. In der Wirkung besteht allerdings kein Unterschied, deshalb<br />
ist es weitestgehend Geschmackssache, <strong>für</strong> welches Modell<br />
man sich entscheidet.<br />
Ein Unterschied besteht bei den beiden angebotenen Ventilsystemen<br />
SOLID VALVE und EASY VALVE. Bei ersterem kann<br />
man <strong>die</strong> Ballonhülle selber wechseln und einfach Bratfolien aus<br />
dem Küchenbereich verwenden. Das EASY VALE zeichnet sich<br />
durch kinderleichte Handhabung und eine verbesserte Füllkammer<br />
aus, <strong>die</strong> den alltäglichen Gebrauch vereinfacht.<br />
Wenn ihr mehr wissen wollt besucht <strong>die</strong> Website www.<br />
storz-bickel.com<br />
HEMP HOODLAMB<br />
Volcano Vaporizer, <strong>die</strong> ultimative<br />
Alternative zum Rauchen<br />
Summer Collection 08<br />
Hemp HoodLamb<br />
Zamenhofstraat 150 #433<br />
1022 AG. Amsterdam<br />
The Netherlands<br />
P: 31 20 4 94 58 95<br />
www.hoodlamb.com<br />
... natürlich auch wieder bei<br />
www.vivasativa.at erhältlich.
8<br />
cooltour<br />
Aus dem Hause Constantin<br />
Film werden freundlicherweise<br />
wieder 3 DVDs zur Verlosung<br />
bereit gestellt. Wer also<br />
bis zum 31.Juli eine Mail mit<br />
dem Betreff „Verrückte Pinguine“<br />
und seiner Adresse<br />
an gewinnen@hanfjournal.<br />
de sendet, hat vielleicht genau<br />
so viel Spass wie Otaku<br />
& Roly.<br />
„50 Jahre Anderground“<br />
Filmwerkschau<br />
Carl Andersen<br />
@ Kino in der Brotfabrik & Tilsiter Lichtspiele<br />
Donnerstag, 17. Juli – Mittwoch , 30. Juli 2008<br />
In <strong>die</strong>sem Jahr feiert<br />
Carl Andersen sein<br />
Doppeljubiläum: 50<br />
Jahre als Mensch, 20<br />
Jahre als Filmemacher.<br />
Geboren 1958<br />
in Wien und seit<br />
drei Jahrzehnten<br />
Filmkritiker, dreht<br />
er seit 1988 selbst<br />
Filme. Carl Andersen<br />
führt Regie,<br />
schreibt, produziert<br />
und spielt als<br />
Schauspieler nicht<br />
nur in seinen eigenen Filmen. Seine Filmographie ist mittlerweile<br />
auf mehr als ein Dutzend Werke angewachsen. Sein<br />
bevorzugtes Thema ist <strong>die</strong> Sehnsucht nach Liebe, Nähe und<br />
Sexualität (meistens auch gleichgeschlechtlicher Ausrichtung,<br />
zumeist lesbisexuell) sowie <strong>die</strong> gleichzeitige Angst vor zuviel<br />
davon. Doch im Gegensatz zu pornografischen Filmen ist Sex<br />
in seinen Filmen anders, weil er authentisch wirkt und eine Geschichte<br />
transportiert. Und so lassen seine Filme nicht auf den<br />
Sex reduzieren, denn es geht hier mehr um Probleme mit dem<br />
Sex, als ein Teil von Beziehungen und <strong>die</strong> Frage, <strong>die</strong> er immer<br />
wieder stellt, lautet: „Wo ist <strong>die</strong> funktionierende Beziehung?“<br />
Dabei werden <strong>die</strong> Grenzen zwischen Fiktion, Dokumentation<br />
und Realität vermischt, vor allem was seine eigene Person und<br />
<strong>die</strong> Rolle als Regisseur und Darsteller angeht. Das stilistische<br />
Spektrum reicht dabei vom expressiven Stummfilm bis zum<br />
monologisierenden Psychodrama.<br />
Das 1989/90 erschienene Werk „Jungfrau am Abgrund“ (aka<br />
Mondo Weirdo – A Trip to Paranoia Paradise) visualisiert beispielsweise<br />
<strong>die</strong> erotischen Alpträume eines Mädchens, das<br />
nach einem schlimmen Erlebnis hinter jeder Tür Sex und Gewalt<br />
sieht. Am Ende ihrer bizarren Reise ins Ich stehen Wahn<br />
und Frustration - oder aber das Ausleben bislang unterdrückter<br />
Sehnsüchte und Begierden. Die Bildsprache ist streng expressionistisch.<br />
Horror und Pornographie pur und in seiner Übersteigerung<br />
der Schrecken fast auch schon wieder komisch in aller<br />
Düsternis der körnigen Schwarzweißbilder. Eine schrill-anarchische<br />
Orgie aus Rockmusik der damaligen Wiener Kultband<br />
„Modell d’oo“, Sex- und Gewaltphantasien.<br />
Seit einigen Jahren besetzt Andersen seine Filme stets mit der<br />
schwedischen Undergroundfilmerin und Performerin Malga<br />
Kubiak in exzentrischen Rollen. Diese wirkt auch in seinem<br />
aktuellsten Film „Chien Fuck!“, dem ersten Synapsenpunkpornomusical,<br />
mit. Franz ist verliebt in Julie und glaubt ihr alles.<br />
Julie hat keine Ahnung, was sie eigentlich von Franz will.<br />
Celine glaubt nicht, dass Ficken allein <strong>für</strong> Franz zu wenig ist<br />
- und landet nicht nur mit ihm im Bett. Auch Arthur pflegt den<br />
beidgeschlechtlichen Hedonismus. Die jeweiligen Ex-Liebhaber<br />
haben ihre eigene Meinung. Die Punkpopgirlieband Kitty<br />
Braun kommentiert das Geschehen musikalisch u.a. mit einem<br />
kräftigen „Chien Fuck!“.<br />
Zur Zeit arbeitet Carl Andersen an seinem neuen Film „Obsession:<br />
25 Bilder pro Sekunde“, eine ebenso experimentelle wie<br />
gleichzeitig fiktive und dokumentarische Arbeit über seine Position<br />
als Filmemacher und <strong>die</strong> seiner Darsteller bzw. Darstellerinnen.<br />
Seine Filme verteidigen seit Jahren das Undergroundkino<br />
mit Mitteln der Selbstreferentialität und bringen dabei auch<br />
ständig neue, kleine, veristisch angehauchte Varianten des Exploitationkinos<br />
in <strong>die</strong> Welt.<br />
www.tilsiter-lichtspiele.de/carl_andersen.html<br />
BIG TINGS A GWAAN! – Wie jedes Jahr zelebrieren wir<br />
im Yaam <strong>die</strong> hanfwürdige „Vibes To Legalize“ Party auf zwei<br />
Floors. Reggae, Dancehall, Jungle & Drum&Bass sind <strong>die</strong> Zutaten,<br />
aus denen <strong>die</strong> Soundpiraten und <strong>die</strong> d-science Kru den<br />
altbewährten Party-Cocktail mischen – <strong>für</strong> sportliche Aktivitäten<br />
und das leibliche Wohl ist auf unserem traditionellen<br />
Open-Air-Gelände gesorgt!<br />
Während draußen Infostände, ein Markt, eine Half-pipe, ein<br />
Kickertisch, eine Tischtennisplatte, jede Menge Foods sowie<br />
ein Strand zum Chillen und Fußball- oder Volleyballspielen<br />
Schon lang und intensiv!!! Die PB-electricks<br />
PrenzelBerg - ihre Heimat, electric(k)s - ihre Verstärkung,<br />
der Ska - ihr Schicksal!<br />
In einem mittelgroßen Bezirk einer deutschen Stadt, <strong>die</strong> erst<br />
seit wenigen Wochen wieder deutsche Bundeshauptstadt war,<br />
gründete sich unter höchst verwobenen und umstrittenen Umständen<br />
<strong>die</strong> „PB-electricks“.<br />
Die Hauptmerkmale <strong>die</strong>ser Gruppe von etwa 10-14 Musikern<br />
(oder musikmachenden Malern) war <strong>die</strong> Liebe zum Ska, zum<br />
Reggae und zumTanzen. Das erste dokumentierte öffentliche<br />
Livekonzert spielten sie zur Eröffnung des Helmiplatzhauses.<br />
Neben Klassikern der Skatalites gab es nie-da-gewesene Schlagerinterpretationen,<br />
mit welchen <strong>die</strong> Combo alsbald den Berliner<br />
Schlagercontest ´99 gewann.<br />
Schnell etablierten sie sich zu einer bekannten Tanzband <strong>die</strong><br />
mit ihrem Bühnencharme verzauberte. In ihrem Heimatbezirk<br />
Prenzlauer Berg waren sie eine Legende, spielten sich bis<br />
ins Kesselhaus, traten neben dem Kunsthaus Tacheles oder<br />
dem SO36 in 1000 anderen Berliner Läden auf und eroberten<br />
DVD-Tip<br />
Die verrückte Reise der<br />
PINGUINE<br />
In der Naturdokumentation „Die Reise der Pinguine“ verfolgt<br />
der französische Biologe und Filmemacher Luc Jacquet<br />
<strong>für</strong> ein Jahr den außergewöhnlichen Lebenszyklus der Kaiserpinguine.<br />
Mit Hilfe raffinierter Kameraeinstellungen und vor<br />
allem dadurch, dass er den Pinguinen menschliche Stimmen<br />
verleiht, gelingt es Jacquet, das abenteuerliche und gefahrenreiche<br />
Leben <strong>die</strong>ser besonderen Vogelart wirklich mitreißend<br />
zu erzählen. Neben anschaulichen und packend aufbereiteten<br />
Informationen über <strong>die</strong> Lebensbedingungen in der Antarktis<br />
bietet „Die Reise der Pinguine“ gute Gelegenheit, <strong>die</strong> Themen<br />
Umweltschutz und Klimaveränderung in den Unterricht einzubinden.<br />
– Fans von deftigen Persiflagen können sich nun auf<br />
eine „fiktive Dokumentation“ von Bob Saget (u.a. Full House,<br />
#84 +6<br />
auf Euch warten und unsere Outdoor DJs von Brimstone<br />
Highpower bereits ab 18:00 sonnige Smasher auf den Plattenspielern<br />
drehen, geht’s drinnen ab 22:00 mit Sicherheit<br />
nicht weniger heiß zu, wenn <strong>die</strong> SoundPiraten (Floor 1)<br />
und <strong>die</strong> d-science Kru um Dextro & Roly (Floor 2) zum<br />
Tanz bitten.<br />
Geladen wurden <strong>die</strong>smal <strong>die</strong> PB Elektricks, Irieland Sound<br />
und Mama Rule, um mit Reggae & Dancehall <strong>die</strong> Gemüter<br />
zu erhitzen, und <strong>die</strong> Junglisten und Hardstepper können<br />
sich auf DJ Trece freuen, der mit seinen Partyreihen „13s<br />
Night“ und „Badmood on Fire“ den Berliner Dschungel<br />
regelmässig aufmischt. Ein Special Guest wird sich auch<br />
noch dazu gesellen<br />
Stay irie & big up all dem massive!<br />
YAAM: Stralauer platz 35, 10243 Berlin.<br />
Infos & Hörproben unter:<br />
www.myspace.com/irielandmusic<br />
www.myspace.com/mamarule<br />
www.myspace.com/soundpiraten<br />
www.myspace.com/dj_trece<br />
www.myspace.com/d3xtro<br />
www.myspace.com/rolyreload<br />
www.d-science.biz<br />
www.hanfparade.de<br />
www.irielandmusic.com<br />
www.keepitrollin.de<br />
www.soundpiraten.de<br />
www.yaam.de<br />
schließlich <strong>die</strong> Herzen<br />
und Ohren vieler weiterer<br />
deutscher, niederländischer,<br />
dänischer<br />
und spanischer Ska und<br />
Offbeat-Liebhaber.<br />
Die Zeichen der Zeit zeigten <strong>die</strong> typischen Mitgliederwechsel,<br />
bewegten <strong>die</strong> verschiedensten Menschen zum Mucken bei den<br />
PB´s und gaben der Band immer neue Stilschübe.<br />
Nachdem <strong>die</strong> Band im Jahr 2006 eine Pause einlegte, stehen sie<br />
<strong>die</strong>sen Sommer wieder komplett mit einem Wahnsinn aus Ska-<br />
Funk-Reggae-Soul-Schwoof-Stücken auf den Brettern!!<br />
Nebenbei basteln <strong>die</strong> neun völlig bunt-durcheinander-verschiedenen<br />
Freunde an einer Platte <strong>für</strong> eure Tanzpartys ab dem<br />
Herbst!!<br />
www.myspace.com/pbelectricks<br />
Dirty Work) freuen, denn <strong>die</strong>se hier<br />
sind ganz besonders schräge Vögel.<br />
Carl hat sich in <strong>die</strong> Pinguindame Melissa<br />
verliebt und braucht <strong>die</strong> Hilfe<br />
seines Freundes Jimmy, um ihr Herz<br />
so schnell wie möglich im antarktischen<br />
Sturm erobern. Dumm nur,<br />
dass <strong>für</strong> <strong>die</strong> Objekte der Begierde 70<br />
Meilen Schnee und Eis durchquert<br />
werden müssen. Eine Reise voller<br />
tierischer Triebe, heißer Sprüche und<br />
wahnwitziger Gags beginnt. In der<br />
US-Version führt Samuel L. Jackson<br />
als Erzähler durch <strong>die</strong> tierische Komö<strong>die</strong> und als Pinguinsprecher<br />
watscheln u.a. Christina Applegate, James Belushi<br />
und Whoopi Goldberg durchs arktische Eis. In der deutschen<br />
Version sind <strong>die</strong> Synchron-Stimmen von Bart Simpson, Renée<br />
Zellweger und Morgan Freeman zu hören. Abstruser<br />
Schwachsinn zum Amüsieren!<br />
www.constantin-film.de
#84<br />
cooltour<br />
+6 9<br />
Off Topic:<br />
Homophobie mal<br />
andersrum<br />
So etwas führt zwar dazu, dass Musiker, <strong>die</strong> solch schwachsinnige,<br />
menschenverachtente Texte von sich geben, vorerst auf<br />
ihre Auftritte in Deutschland verzichten, eine Reflexion ihres<br />
faschistoiden Gedankenguts findet so sicher nicht statt. Auch<br />
den negativen Effekt der Heroisierung solcher Schwachköpfe<br />
nehmen Leute wie Beck in Kauf. Hat es ein „Chichiman-Tune“<br />
erst einmal auf den Index geschafft, kann sich der Interpret seines<br />
Erfolges sicher sein.<br />
Menschen, deren Argumente sich auf unzivilisiertem Niveau<br />
bewegen, kann man nur mit den eigenen Waffen schlagen.<br />
Schwulenfeindliche Interpreten sind ausnahmslos Heterosexisten.<br />
Wer nun also den netten, schwulenfeindlichen Rasta von nebenan<br />
dabei erwischt, wie er mal wieder alle, <strong>die</strong> <strong>die</strong> eigene<br />
sexuelle Neigung nicht teilen, verbrennen, vierteilen und zur<br />
Hölle schicken will, sollte ihn mal fragen, ob er rechnen könne.<br />
Hä? Genau, rechnen! Jeder Schwule ist ein Konkurrent weniger<br />
im Geschlechterkampf, kurz gesagt:<br />
„Rasta shall give thanks for sending us more battyman. Dem<br />
leave all of dem uman to I an I.“ Zu deutsch: Sei dankbar <strong>für</strong><br />
jeden Schwulen, denn jedes schwule Paärchen bedeutet, dass<br />
<strong>für</strong> deinen unersättlichen Trieb mehr heterosexuelle Frauen zur<br />
CéCile: Bad Gyal<br />
(kingstone records)<br />
Mit ihrem äusserst provokanten Smash-Hit<br />
„Changez“ bügelte sie zur Jahrhundertwende<br />
von Bounty Killer bis<br />
Junior Kelly über diverse männliche<br />
jamaikanische Artists rüber und katapultierte<br />
sich in <strong>die</strong> Dancehall. Ein<br />
Tabu <strong>für</strong> den weiblichen Teil der karibischen<br />
Gesellschaft und <strong>die</strong> Basis <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> ebenfalls starke feminine Fanbase der attraktiven Sängerin.<br />
Ihren Sing-jay-Style feilte CéCile aus, indem sie harte Texte zu<br />
zuckersüssen Melo<strong>die</strong>n auf Patois toastete. Nach Hit-Singles auf<br />
Riddims wie „Diwali“, „Glue“ und „Martial Arts“ erscheint nun<br />
das 18 Track starke Debut-Album „Bad Gyal”, das neben Dancehall-Tunes<br />
auch diverse One Drop Stücke zu bieten hat. Lieblingstracks<br />
sind „Goody”, „How You Love Me”, „M-i-s-s-i-n-g”<br />
und „Hot Like We”. Bei „Talk Talk” lässt sie <strong>die</strong> Ladys wissen,<br />
dass man der besten Freundin nicht unbedingt alle Intimitäten<br />
ausplaudern sollte, falls man den Supertypen dauerhaft halten<br />
will. Das sind Auswüchse ihrer wahrheitsgemässen aber dennoch<br />
witzigen Grundeinstellung, <strong>die</strong> sie sauber lyrisch verpackt<br />
und vielen damit aus der Seele spricht. Style, Anmut, Verstand,<br />
Wahrheitsliebe und den nötigen Touch Sex – zusammenfassend<br />
<strong>die</strong> Mixtur <strong>für</strong> eine angehende karibische Diva. Mit dem Hang<br />
zur Provokation zeigt das Bad Gyal mit der losen Zunge mit ihrem<br />
Album Lady Power der besonderen Art. Eine Speerspitze<br />
durch den testosterongeschwängerten Dancehall-Corpus, der<br />
aber nicht zerstörend, sondern vielmehr aufwühlend wirkt.<br />
www.myspace.com/cecile<br />
www.cecileflava.com<br />
www.kingstone.de<br />
Text: KIMO<br />
Die unsägliche Diskussion über schwulen- und lesbenfeindliche Texte in<br />
der Dancehall-Szene nimmt kein Ende, Anfang des Jahres erstattete der<br />
Grünen-Abgeordnete Volker Beck sogar Anzeige gegen <strong>die</strong> Betreiber von<br />
amazon.de, weil sie Dancehall-Musik mit schwulen-und lesbenfeindlichen<br />
Inhalten vertrieben.<br />
Verfügung stehen, <strong>die</strong> deinen oft besungenen Dauerständer<br />
huldigen. Statistisch.<br />
Zieht das immer noch nicht und der Dreadhead will partout<br />
nicht aufhören, sich eine andere Randgruppe zu suchen, <strong>die</strong><br />
alle Schuld am Unglück <strong>die</strong>ser Welt tragen soll, gibt es ein noch<br />
flacheres Argument, das auch den Dümmsten umstimmen sollte:<br />
Rastaman respect nature, mankind is becoming dangerous<br />
to mother earth. Nature does not want babylon people to have<br />
pickeney.. Dis is de reason why gay is natural. Frei übersetzt<br />
bedeutet dass: „ Schwul sein ist ein natürlicher Akt der Schöpfung<br />
gegen <strong>die</strong> Überbevölkerung.“<br />
Sollte das auch nicht helfen, so ist wirklich Hanf und Malz<br />
verloren, da bliebe dann nur noch <strong>die</strong> positive Gegenenergie.<br />
Leider habe ich als Reggae-Fan bisher vergeblich darauf gewartet,<br />
dass sich <strong>die</strong> Unzufriedenen mal zeigen anstatt andere<br />
anzuzeigen. Eine fette Schwulen- und Lesbendemo oder ein<br />
Haufen Transen im Publikum würde gut in <strong>die</strong> bunte Reggae<br />
Szene hierzulande passen und gerade vom deutschen Reggae<br />
Publikum positiv aufgenommen werden.<br />
Das besteht nämlich, anders als in Jamaika, zum großen Teil<br />
aus friedlichen, toleranten Menschen, in deren Köpfen kein<br />
Platz <strong>für</strong> Intoleranz ist.<br />
Rolys Silberscheiben des Monats Juli<br />
Roland Grieshammer<br />
Aromabar: Things got to change<br />
(infracom)<br />
Kurz vor der Jahrtausendwende debütierten<br />
Roland Hackl und Andreas Kinzl<br />
mit dem Track „Telephone“ auf der IN-<br />
FRACom!-Compilation „Fast Forward“<br />
und sprangen in <strong>die</strong> Playlists von<br />
Coldcut und Rocker’s HiFi. Mit ihrem<br />
Debütalbum „1“ ad<strong>die</strong>rten Aromabar<br />
betörenden Zauber und kontemplative<br />
Pop-Posen zu den Downbeats der Wiener Schule, und den Track<br />
„Little Brother“ spielte ich häufiger in der VIVA-Clipstrecke<br />
„berlin house“. Mit dem zweiten Longplayer „Milk & Honey“<br />
(2001) wurde <strong>die</strong> Definition von „Popcouture“ einem breiteren<br />
Publikum zugänglich gemacht. Mit dem neuen Album„Things<br />
Got To Change“ beweisen Aromabar mal wieder, dass es möglich<br />
ist, <strong>die</strong> Grenzen zwischen Pop und moderner elektronischer<br />
Musik mit Eleganz und Esprit zu überwinden. Das Grundthema<br />
ist Authentizität, das Spielfeld heißt Pop - und es ist komplex,<br />
vielschichtig und durch Sängerin Karin Steger sowie <strong>die</strong> aus<br />
den USA stammenden Gastvokalisten von unterschiedlichen<br />
Stimmungen geprägt. „Big John“ Whitfield repräsentiert den<br />
klassischen Soul in „Cold World“ und „The Message“, während<br />
Nappy G in „Dear Friend“ rappt und Pollard Berrier <strong>die</strong> Balladen<br />
„Calling“ und „Nothing Wrong“ kongenial umsetzt. Ganz<br />
gleich, ob es sich um melancholische Liebesgeschichten oder<br />
subtile Gesellschaftskritik handelt - <strong>die</strong> Texte sind immer von<br />
einer optimistischen Grundstimmung getragen. Elektrifizierter<br />
Pop und digitaler Folk mit dem gewissen Etwas.<br />
www.myspace.com/aromabar<br />
www.myspace.com/infracom<br />
www.aromabar.org<br />
www.infracom.de<br />
Gewinnen,<br />
gewinnen,<br />
gewinnen...<br />
Mit bis zu fünf Freunden auf dem Weg zu den „Vibes<br />
to legalize“ am 2. August 2008. Wir laden Fünf auserwählte<br />
Leser als Partygäste ein, vorher gibt es <strong>die</strong> Hanfparade<br />
als Einstimmung. Das Hanf Journal schickt den Gewinnern<br />
fünf Karten <strong>für</strong> unsere offizielle<br />
Afterparty „Vibes to legalize“ und<br />
zwei „Schönes Wochenende-Tickets“<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Hin- und Rückfahrt. Außerdem<br />
bekommen <strong>die</strong> Gewinner eine<br />
wunderschöne „Smile -Bong“ von der<br />
Redaktion ausgehändigt.<br />
Eine Mail mit dem Betreff:<br />
„Fünf Freunde“ an<br />
gewinnen@hanfjournal.de bis zum 31.<br />
Juli 2008 könnte schon reichen, am<br />
2.August unser Gast zu sein.<br />
Naomi: Tweak<br />
(mole listening pearls)<br />
Bis zu zehn verschiedene Versionen produziert<br />
das Berliner Elektro-Pop-Duo<br />
von jeder Songidee, bis schließlich das<br />
passende Arrangement gefunden ist,<br />
bis der Song <strong>die</strong> Form hat, mit der seine<br />
Schöpfer glücklich sind. Und nachdem<br />
ich von ihren letzten beiden Alben „Pappelallee“<br />
und „Aquarium“ mehr als begeistert war, bin ich nun<br />
gespannt, welche ungehobenen musikalischen Schätze <strong>die</strong> Festplatten<br />
von Bernd Lechler und Nico Tobias beherbergen. Für ihr<br />
viertes Album „Tweak“ haben <strong>die</strong> beiden Songwriter, <strong>die</strong> perfekt<br />
zwischen bittersüßen Harmonien und entspannten Rhythmen<br />
balancieren, einige ihrer liebsten Alternativ-Versionen zusammengestellt<br />
und auf der anderen Seite komplett neue Songs aufgenommen.<br />
Das noch halbfertige „Trust“, ursprünglich mal <strong>für</strong><br />
„Pappelallee“ geschrieben, fand sich auf einer fast vergessenen<br />
Festplatte - und gehört ganz offensichtlich zum Schönsten, was<br />
Naomi je produziert hat. Die kontemplativ lebensbejahende Ballade<br />
„The Party“ war <strong>für</strong> das letzte Album „Aquarium“ gedacht,<br />
„God Knows What God Knows“, das düstere Gefecht eines hysterischen<br />
Predigers mit einem Engelschor, entstand noch vor<br />
dem Debut-Album „Everyone Loves You“. Ganz groß auch <strong>die</strong><br />
nie veröffentlichte Single-Version des amnesty-international-<br />
Songs „Go“. Ideen und Werke, <strong>die</strong> vor Jahren mit Fragezeichen<br />
versehen wurden, ergeben plötzlich wieder Sinn und erblicken<br />
zu recht doch noch das Licht der Welt. 14 wohltuende Songs,<br />
atmosphärisch dicht wie immer.<br />
www.myspace.com/naomiberlin<br />
www.thisisnaomi.com<br />
www.mole.de
10<br />
cooltour<br />
Rolys Silberscheiben des Monats Juli<br />
Ian Pooley: In Other Words<br />
(ministry of sound)<br />
Der gebürtige Mainzer, der seit 2006 in<br />
Berlin seine Zelte aufgeschlagen hat,<br />
sorgt seit über 15 Jahren mit seinen Produktionen<br />
<strong>für</strong> Aufsehen. Anfangs noch<br />
mit Kumpel Thomas Gerlach alias Tonka<br />
in Sachen Breakbeats (Spacecube +<br />
TNI) unterwegs, ging es Mitte der 90er<br />
immer mehr in Richtung House. Als Produzent und Musiker<br />
lässt er sich viel Zeit <strong>für</strong> Arrangements und Spannungsbögen<br />
– ein Meister der Entschleunigung. Vier Jahre nach „Souvenirs“<br />
hat Ian Pooley noch einmal auf das vielfältige Wechselspiel<br />
mit den verschiedenen Technospielarten zurück geschaut und<br />
seinen ganz eigenen Weg zwischen den Genres gefunden. Das<br />
„Intro“ wie auch „Blue Interlude“ wirken dabei als Ruhepole<br />
in einem funkelnden Klanggebilde. Die Hymne „5 am“ besticht<br />
mit brasilianischen Percussions und unterschiedlichen Soundflächen,<br />
Tim Fuller singt ein sphärisches Falsett zu „What I got“,<br />
und Ian Pooleys langjähriger Mainzer Keyboarder Ulf Kleiner<br />
aka Perry Colo sorgt bei „Heat“ <strong>für</strong> feine Orgelsounds. Chicago-House-Held<br />
Robert Owens macht aus „Learn“ einen lasziven<br />
Electro-Chanson, und <strong>die</strong> Beats kicken und schrauben sich<br />
nochmal nach oben, bevor das rhythmisch dichte „Closer“ als<br />
grooviger Rausschmeisser heran rollt. „In Other Words“ ist ein<br />
überzeugendes Credo <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklungsfähigkeit von House<br />
Music. Deep, funky und atmosphärisch. Maschinenmusik mit<br />
guter Seele, jetzt auch in Berlin. Ein sehr gelungener Neustart<br />
aus dem Umzugskarton sozusagen.<br />
www.myspace.com/ianpooley<br />
www.ianpooley.com<br />
Señor Coconut and his Orchestra:<br />
Around The World with Señor<br />
Coconut<br />
(essay recordings)<br />
Der Frankfurter Uwe Schmidt trieb sich<br />
schon Mitte der 80er unter dem Pseudonym<br />
Atom Heart als autodidaktischer<br />
Programmierer und Schlagzeuger rum.<br />
Mittlerweile nach Chile ausgewandert<br />
veröffentlicht er nun als Señor Coconut nach „El Baile Alemán“<br />
(gewidmet den deutschen Elektro-Pionieren Kraftwerk), „Fiesta<br />
Songs“ (eine fröhliche Sammlung populären Liedguts) und<br />
„Yellow Fever“ (eine Hommage an das Yellow Magic Orchestra)<br />
das neue Album „Around The World“, dessen Titel den Rahmen<br />
und den roten Faden vorgibt. Neben Daft Punks Klassiker werden<br />
noch andere Songs mit Rumba-, Cha Cha Cha-, Bolero- und<br />
Merengue-Rhythmen neu interpretiert und bekommen so einen<br />
eigenen humoristischen Elektro-Latino-Charme. Wenn man<br />
schon Perlen des internationalen Pops covert, dann muss man<br />
sich mit einer starken Idee selbst einbringen. Den Adelsschlag<br />
erhält man, wenn sich <strong>die</strong> Gecoverten sogar an den Aufnahmen<br />
beteiligen, wie <strong>die</strong>smal Stephan Remmler, der legendäre Kopf<br />
der Band Trio. Auch Argenis Brito und der Crooner Louis Austen<br />
standen Señor Coconut beim Culture Clash zur Seite. In „La<br />
vida es llena de cables“ clasht ein Latino-Bigband-Arrangement<br />
mit zeitgenössischem Reggaeton-Rap und von Atom entwickelten<br />
Aciton, einem Hybrid aus Acid und Reggaeton. Und<br />
ich amüsiere mich sehr über das legendäre „La Boum“-Thema.<br />
Der musikalische Ritter der Kokosnuss hat hier wieder mit erstklassigem<br />
Mambo Mash Up zugeschlagen.<br />
www.senor-coconut.com<br />
www.essayrecordings.com<br />
Vorteile auf einen Blick<br />
V.A.: Atomix<br />
(panatomic)<br />
„Extended Versions“ waren <strong>die</strong> Ursprünge<br />
des Remixes, <strong>die</strong> Anfang der<br />
80er Jahre auf den Dancefloor abzielten.<br />
Bereits ein Jahrzehnt später hatten sich<br />
Remixe in der elektronischen Musik zu<br />
einer eigenständigen Kunstform entwickelt,<br />
waren allerdings im In<strong>die</strong>-Rock<br />
immer noch eher weniger originelles Füllmaterial <strong>für</strong> Single-B-<br />
Seiten. Panatomic ist das Label der Münchner Club-Institution<br />
Atomic Café (seit Jahren in den Top 3 der beliebtesten Clubs<br />
der Republik), und Resident Volker Schadt aka Schadcroft mixt<br />
hier <strong>die</strong> erste Compilation, <strong>die</strong> stilsicher junge Klassiker, aktuelle<br />
Floorfiller und <strong>die</strong> Hits von morgen aus der vor Kreativität<br />
sprudelnden Vereinigung von In<strong>die</strong>-Rock und Elektronik versammelt.<br />
Hier stehen Bands wie Bloc Party, Franz Ferdinand,<br />
The Wombats, Simian Mobile Disco, The Futureheads, The<br />
Whip Blood Red Shoes, The Kills, Kasabian, LCD Soundsystem<br />
und Hot Chip solchen Soundtüftlern wie Daft Punk, Rex<br />
The Dog, CSS, The Teenagers, Digitalism, Soulwax und Serge<br />
Santiago gegenüber. 12 der 16 Mixe sind bis dato nur als rare<br />
12“Vinyls oder als DJ-Promos nach Deutschland gelangt, <strong>die</strong><br />
anderen Mixe meist nur auf limitierten Album-Editionen oder<br />
EPs erschienen. Mal wieder erweist sich Bayerns Hauptstadt als<br />
Mittelpunkt avantgardistischer Klangkombinationen, denn das<br />
Atomic Café ist wie immer geschmackssicher unterwegs. „Atomix“<br />
ist das längst überfällige Zeitzeugnis einer neuen Club-Bewegung!<br />
www.atomic.de<br />
www.grooveattack.com<br />
V.A.: Elaste Vol. 2 – Space Disco<br />
(mixed by Tom Wieland)<br />
(compost records)<br />
Willkommen in der Neonbar. Der ganze<br />
europäische Disco-Wahnsinn begann<br />
1977 mit Giorgio Moroder, der<br />
mit Donna Summer <strong>die</strong> Charts aufmischte<br />
und nebenbei einen neuen Sound<br />
kreierte. Die Munich Music Machine<br />
war geboren. Motown, German Electronica, Kraut Rock, Underground<br />
Disco, Euro Boogie und New Wave Funk wurden lustig<br />
durcheinander gewirbelt. Tom Wieland war bereits vor mehr<br />
als einem Jahrzehnt mit seinem Projekt Les Gammas Teil der<br />
ersten großen Tage von Compost, ist von Jazz bis Bummbumm<br />
mit allen Wassern gewaschen und gehört derzeit zur absoluten<br />
Produzenten-Elite. Während er mit 7 Samurai auf dem Hipster-Label<br />
G.A.M.M. Dub, Soul und Afro mit den besten Bootleg-Gedanken<br />
kreuzt, steht er mit Panoptikum <strong>für</strong> ein deepes<br />
Bewußtsein und <strong>die</strong> Essenz des Detroiter Technos. Nun kompiliert<br />
er den zweiten Teil der Elaste Serie, und man fühlt sich<br />
wie „Shane 54“, der aus Jersey nach New York flüchtet, um <strong>die</strong><br />
Sonnenseite der neuen Musik kennen zu lernen. Zu hören gibt<br />
es Moroder’sche Basslines, feine Synthies, etwas Space Latino,<br />
wilde Orgelsessions sowie weltmusikalische Trommeleien, und<br />
neben Panoptikum’s verdrehten Sequencer-Pop bleiben auch<br />
Rufus und Chaka Khan in der selten gehörten Hallocinogenik<br />
Version verstärkt im Kopf hängen. Seit sich <strong>die</strong> Electro-Community<br />
wieder rückwärts orientiert und mit alten Sounds um <strong>die</strong><br />
Ecke kommt, zündet <strong>die</strong>ser Sound enorm! Hier lebt ausnahmslos<br />
der Funk – Zeitgeist pur.<br />
www.compost-records.com<br />
Was bringt mehr Lichtausbeute ?<br />
Mehr Licht bei geringerer Leistungsaufnahme und damit höherer Ertrag auf gleicher Fläche<br />
Mit passendem Reflektor kann man das Mehr an Licht auf eine größere Fläche verteilen<br />
Längere Lebensdauer der Lampe 5 Jahre Garantie Stabiles Aluminiumgehäuse Geräuschlos Geringerer Stromverbrauch<br />
Gerät ist leicht und einfach zu montieren Schnellstart: Lampe startet und erreicht sofort <strong>die</strong> optimale Lichtfarbe<br />
Jazzkantine: Hell’s Kitchen<br />
(sashimi records / rough trade)<br />
Da <strong>die</strong> meisten Musiker der Jazzkantine<br />
mit der Rockmusik der 70er und<br />
80er Jahre aufgewachsen sind und<br />
selbst ähnliche Musik gemacht haben,<br />
lag es doch auf der Hand, irgendwann<br />
einmal ihre eigenen Versionen großer<br />
Rock- und Metal-Klassiker der 80er<br />
einzuspielen. Ich selbst war nie ein grosser Fan <strong>die</strong>ses Genres<br />
und bin umso überraschter, wie eigenständig <strong>die</strong> Braunschweiger<br />
Band <strong>die</strong> altbekannten Originale bearbeitet hat. Nach der<br />
erfolgreichen Fusion von Jazz und HipHop, deutschsprachiger<br />
Soulmusik und etlichen Theatermusiken verknüpfen <strong>die</strong> Jungs<br />
großartiges Handwerk mit viel Kreativität. Shooting-Star Tom<br />
Gaebel swingt unwiderstehlich über AC/DCs „Highway To<br />
Hell“, Sam Leigh-Brown definiert Van Halens „Jump“ als beseelten<br />
Jazzbossa und Xavier Naidoo hat mit viel Ausdruck <strong>die</strong><br />
Feinheiten aus Metallicas „Nothing Else Matters“ herausgearbeitet.<br />
Pat Appleton (DePhazz) interpretiert „I was made for<br />
loving you“ von Kiss als wunderschöne Jazz-Ballade und Frontmann<br />
Cappuccino stellt mit „Iron Horse“ (Motörhead) und „Paranoid“<br />
(Black Sabbath) nachhaltig seine Gesangsqualitäten unter<br />
Beweis. Ausgefeilte Bläser Arrangements und harmonische<br />
Variationen der Rhythmusgruppe deutlich, dass man durchaus<br />
aus einem Rockgitarren-Riff ein Jazzthema köcheln kann. Erneut<br />
hat <strong>die</strong> Jazzkantine ihre große musikalische Offenheit und<br />
ihr Können unter Beweis gestellt. Das Album „Hell’s Kitchen“<br />
groovt, was das Zeug hält. Walk this way !!!<br />
www.myspace.com/jazzkantine<br />
www.jazzkantine.de<br />
www.sashimirecords.com<br />
www.deluxeentertainment.com<br />
Various: Basswerk Sessions Vol.3<br />
(basswerk)<br />
Der FC ist wieder in der Bundesliga,<br />
und <strong>die</strong> Basswerk Sessions Vol.3 sind<br />
endlich da – das sind <strong>die</strong> beiden äusserst<br />
erfreulichen Highlights 2008 aus einer<br />
meiner Heimatstädte. Anfang der 90er<br />
Jahre schufen Green Man und Cheetah<br />
das Junglegrower Projekt, woraus sich<br />
später das Label und <strong>die</strong> Clubnight Basswerk entwickeln sollte.<br />
Auf <strong>die</strong> bisher in fast 15 Jahren errungene Anerkennung wird<br />
sich nicht ausgeruht, und so hat Mastermind Heiner Kruse nun<br />
den dritten beeindruckenden Überblick auf das Schaffen der<br />
Protagonisten im Dunstkreis von Basswerk zusammengestellt.<br />
Die so wichtige Tiefe und Seele übernimmt Disc 1 (chill-session),<br />
auf der Künstler wie Jonathan Baker, TGM, Danoo, Big Bud, Taxidriver,<br />
Enea, Amaning & Stunna nicht auf Härte spekulieren,<br />
sondern den Vibe an sich fördern. Auf Disc 2 (groove-session)<br />
ist der Name Programm, und Musiker wie TGM (feat. Remedy,<br />
Chevy & Dragoon), Kubatko & Trg, Robot Redford & Michael<br />
Sauer, Gabb, Subz & Matik, Decade, Camo und Young Ax sorgen<br />
<strong>für</strong> den richtigen Drive. Disc 3 (technik-session) dominiert<br />
mit technoid peitschenden Tracks von Dementia & NME Click,<br />
TGM, Cruel Culture, N.Phect & Dizplay, Rregula & Dementia,<br />
Giana Brotherz und Violentbreakz. Vielfalt und Niveau in<br />
<strong>die</strong>ser Dimension bekommt man fast nie – daher nicht nur <strong>für</strong><br />
alte Tiger ein Muss, sondern gerade <strong>für</strong> <strong>die</strong> Nachwuchsstepper<br />
das perfekte Einsteigerset. So wie der Heiner kann’s halt keiner.<br />
Mütze ab!<br />
www.myspace.com/tgmthegreenman<br />
www.myspace.com/basswerk<br />
www.basswerk.de<br />
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#84 +6
#84<br />
Elektro-Gaming<br />
Es ist ziemlich genau eine Dekade vergangen seit uns der „Lemmings“ Erfinder DMA-Design das<br />
erste Mal durch eine virtuelle Großstadt hat wüten lassen. Nun ist der offizielle vierte Teil von<br />
Rockstar´s Mannen kreierter Serie erschienen und greift zu Recht nach dem Thron der<br />
Videospielunterhaltung. Doch von vorn:<br />
+6 11<br />
fun&action<br />
Grand Theft Auto IV<br />
Willkommen in der Matrix....<br />
(XBOX 360/ PS 3)<br />
AB 18!<br />
Text: mze<br />
Ihr beginnt euer neues Leben als Niko Bellic, einem slavischen<br />
Neuankömmling in Amerika. Ihr trefft dort euren Cousin Roman<br />
wieder, der euch seit längerem über E-Mails von seinem<br />
erfolgreichen Leben im Land der unbegrenzten Möglichkeiten<br />
berichtete und euch Mut zu <strong>die</strong>ser Reise machte.<br />
Schnell stellt sich heraus, dass dessen derzeitige Situation natürlich<br />
nicht so rosig wie geschildert ist und so beginnt ihr, in<br />
Gedanken <strong>die</strong> Familienfinanzen wieder in den Griff zu bekommen,<br />
eure Karriere vom Ex-Soldaten zum Auto<strong>die</strong>b, Gigolo,<br />
Problemlöser und Auftrags-<br />
killer.<br />
New York <strong>die</strong>nt als Model<br />
<strong>für</strong> Liberty City, eurer<br />
neuen Heimat, komplett<br />
zusammenhängend, mit Broadway, Freiheitsstatue und<br />
fast allen Gassen und Häusern der Millionen Metropole.<br />
Damit bietet GTA IV ein riesiges Areal zum austoben und<br />
ausprobieren und garantiert damit Videospielspaß <strong>für</strong><br />
Monate.<br />
Erschlagen vom Umfang, Darstellung und Größe des Gebotenen,<br />
lebt <strong>die</strong> Stadt vor allem durch ihre Bewohner, welche<br />
in nie da gewesener Qualität ihr virtuelles Dasein fristen. Mit<br />
Kaffeebechern in der Hand, <strong>die</strong> Straßen durchwandernd, polemische<br />
Reden schwingend, mit ihren Handy´s telefonierend,<br />
Auto fahrend oder sich mit einem prügelnd, erlebt Niko seine<br />
Mitmenschen in einer autark agierenden Umgebung, <strong>die</strong> einem<br />
ehrlich Erinnerungen an <strong>die</strong> Trilogie der Wachowski Brüder<br />
wachruft.<br />
GTA IV ist eine „Matrix“-verdächtige Welt. Die Entwickler<br />
legten neben den fantastisch designten Missionen ein Haupt-<br />
Die derzeitige Drogenpolitik fun<strong>die</strong>rt im Abstinenzparadigma.<br />
Abstinenz, das heißt kein Konsum von Cannabisprodukten<br />
und anderen illegalisierten psychotropen Substanzen, ist das<br />
Leitmotiv der gegenwärtigen<br />
Drogenpolitik. Die<br />
Forderung nach Abstinenz<br />
resultiert aus einer<br />
fundamentalistischen,<br />
ja geradezu totalitären<br />
Phantasie und steht<br />
im Widerspruch zum<br />
Naturell des menschlichen<br />
Wesens, dem ein<br />
Grundbedürfnis nach<br />
BERLIN<br />
START 13:00 UHR<br />
ALEXANDERPLATZ<br />
www.Hanfparade.de<br />
www.RUCKSACKSHOP.com<br />
... danken wir <strong>für</strong> freundliche Unterstützung<br />
V.i.S.d.P.: Martin Steldinger, Hanf Museum Berlin, Mühlendamm 5, 10117 Berlin<br />
Rauscherlebnissen (Erlangung<br />
von außergewöhnlichen<br />
Erfahrungen,<br />
Wahrnehmungen und<br />
Bewusstseinszuständen)<br />
innewohnt. Die aktuelle<br />
Drogenpolitik ist schon<br />
alleine deshalb zum<br />
augenmerk auf <strong>die</strong> kleinen Details und eine stimmige Atmosphäre,<br />
welche der Stadt Leben einhauchen.<br />
Ihr werdet euch dabei erwischen stundenlang <strong>die</strong> Umgebung<br />
zu erkunden, im Internet zu surfen, mit euren Bekanntschaften<br />
Billard, Pool oder Dart zu spielen oder einfach das unterhaltsame<br />
Fernsehprogramm durch zu zappen. Sollte das langweilig<br />
werden, startet man eben einen Amoklauf, bewirft <strong>die</strong> Polizei<br />
mit Handgranaten oder holt Hubschrauber mit dem Raketenwerfer<br />
vom Himmel. Anschließend genießt man dann den<br />
wunderschönen Sonnen-<br />
Zehn Jahre nach dem ersten Streich<br />
liegt uns eine Welt zu Füßen<br />
untergang auf Happiness<br />
Island ^^.<br />
Die Spielbarkeit ist insgesamt<br />
äußerst gelungen,<br />
sinnvolle Neuerungen in der Handhabung erweitern <strong>die</strong> Interaktionsmöglichkeiten<br />
sowie <strong>die</strong> spielerische Finesse. Außerdem<br />
steht dem vernetzten Zocker von heute erstmals ein famoser<br />
Multiplayer Online Modus zu Verfügung, den man mit<br />
bis zu 16 anderen Spielern in den abwechslungsreichsten Modi<br />
genießen darf: Vom Hubschrauber-Rennen bis zum Battle Royale<br />
Deathmatch.<br />
Ps: Passend zu unserem Journal, wird in GTA IV pro-Cannabis<br />
Politik betrieben, wie in keinem anderen auf dem Markt erhältlichem<br />
Spiel. Sei da zum einen Niko`s jamaikanischer Kumpel<br />
Little Jakob, der nie ohne Glimmhorn anzutreffen ist und einem<br />
den ganzen Wagen vollqualmt oder zum anderen, der auch in<br />
der Wirklichkeit vertretene Stand Up Comedian Katt Williams,<br />
der seinen Gästen voller Unverständnis erklären muss, dass<br />
Marihuana ein Kraut und keine Droge ist.<br />
Prädikat: Pflichtkauf, aber nichts <strong>für</strong> Kids!<br />
Hanfparade 2008<br />
Scheitern verurteilt, weil sie keine Lösungen<br />
zur Befriedigung des Grundbedürfnisses nach<br />
Rauscherlebnissen anzubieten hat.<br />
Generell gilt: Nicht <strong>die</strong> Drogen sind das Problem,<br />
sondern <strong>die</strong> Art und Weise, wie <strong>die</strong> Gesellschaft<br />
mit Drogen umgeht. Der Umgang<br />
mit Drogen ist seit jeher ein Bestandteil der Kultur und muss<br />
deshalb im Rahmen eines kulturellen Kontextes erlernt werden<br />
können. Ein solcher Lernprozess wird jedoch heutzutage durch<br />
<strong>die</strong> repressive Prohibitionspolitik verhindert. Die Teilnehmer<br />
der Hanfparade werden deutlich machen, dass sie mit der Verhinderung<br />
der kulturellen Tra<strong>die</strong>rung von Drogenerfahrungen<br />
und Drogenwissen nicht einverstanden sind, da <strong>die</strong>se Verhinderungspolitik<br />
nicht geeignet ist, schadensmindernd zu wirken,<br />
sondern im Gegenteil, schadensmehrend wirkt.<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> einen risikoarmen Umgang mit psychotrop<br />
wirkenden Substanzen sind Drogenkompetenz und Drogenmündigkeit,<br />
damit ein individuelles und eigenverantwortliches<br />
Risikomanagement zur Schadensminderung beim Konsum bewerkstelligt<br />
werden kann. Dazu müssen Drogenkompetenz<br />
und Drogenmündigkeit (sowohl in der Theorie als auch in der<br />
06/08<br />
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Am 2. August 2008 wird <strong>die</strong> Hanfparade um 13:00 Uhr am<br />
Alexanderplatz in Berlin starten. Das Motto der <strong>die</strong>sjährigen<br />
Hanfparade lautet: Jugendschutz, Verbraucherschutz, Legalisierung.<br />
Ohne Legalisierung, also ohne eine vernünftige Regulierung des<br />
Anbaus, der Produktkontrolle und des Handels, ist ein effektiver<br />
Jugendschutz und Verbraucherschutz nicht realisierbar. Deshalb<br />
werden <strong>die</strong> Teilnehmer der Hanfparade <strong>die</strong>ses Jahr <strong>für</strong> eine<br />
Novellierung des Betäubungsmittelgesetzes demonstrieren und<br />
fordern <strong>die</strong> Aufhebung der derzeit gültigen Strafparagraphen in<br />
<strong>die</strong>sem Gesetz.<br />
*Alle Angaben ohne Gewähr. Die Rabattaktion ist nur im Juni 2008 gültig. Nicht mit anderen Preisnachlässen und Sonderpreisen kombinierbar.<br />
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Praxis) ohne Angst vor repressiven Maßnahmen erlernt werden<br />
können.<br />
Das Gegenstück von Drogenabhängigkeit ist nicht Abstinenz,<br />
sondern Drogenautonomie. Autonom heißt selbstbestimmt,<br />
abhängig hingegen fremdbestimmt. Drogenautonomie bedeutet,<br />
sich weder von Drogen noch von irgendwelchen Institutionen<br />
wie Drogenberatungsstellen oder Entziehungskliniken<br />
abhängig zu machen. Drogenautonomie bedeutet vor allem<br />
auch, nicht von irgendwelchen privaten oder staatlichen Institutionen<br />
bezüglich der Entscheidung, Drogen zum Konsum zu<br />
erwerben oder zu besitzen, in irgend einer Weise bevormundet<br />
zu werden.<br />
Jeder, der sich dem Ziel von Drogenautonomie verbunden<br />
fühlt, ist aufgerufen, an der Hanfparade teilzunehmen.<br />
www.hanfparade.de
12<br />
fun&action<br />
Breitspiele<br />
BreitspieleKerstin Koch<br />
Schon wieder ein Jahr vorbei und Ende Juni stand nicht nur der Europameister fest, sondern auch das Spiel des Jahres 2008. Nominiert wurden „Stoneage“ (Hans<br />
im Glück), „Suleika“ (Zoch), „Keltis“ (Kosmos) und aus dem Hause Ravensburger/alea „Blox“ und „Wie verhext“. Ein Preis steht schon fest: „Agricola“ (Lookout<br />
Games) hat den Sonderpreis „Komplexes Spiel“ gewonnen. Leider habe ich auch <strong>die</strong>ses Spiel noch nicht ausprobiert, aber es war schon 2007 in Essen ein Renner und so<br />
wird es im August eine Spiel des Jahres Nachlese geben. Nur „Stoneage“ ist in <strong>die</strong>ser Ausgabe schon dran.<br />
Strategie<br />
Stoneage<br />
Schon der Erstling „St. Petersburg“<br />
von Michael Tummelhofer alias Bernd<br />
Brunnhofer wurde <strong>für</strong> das Spiel des<br />
Jahres nominiert. Und Spiel Nr. 2 wieder.<br />
Wer sich das Spiel aussucht, sollte wissen,<br />
der Einsteig ist nicht ganz einfach.<br />
Erst nach zwei, drei Partien wissen <strong>die</strong><br />
Spieler, wo es langgeht. Der Untertitel<br />
des Spiels lautet: „Das Ziel ist dein<br />
Weg“, und derer gibt es viele. Nur, ob der eingeschlagene Pfad<br />
auch der richtige ist und genügend Siegpunkte einbringt, das<br />
entscheidet sich erst ganz am Schluss.<br />
Runde <strong>für</strong> Runde versuchen <strong>die</strong> Spieler ihre Personen aufs<br />
Spielfeld zu bringen, um zu jagen, Werkzeuge herzustellen, einen<br />
Acker zu bestellen, neue Personen zu holen oder in Wald,<br />
Lehmgrube, Steinbruch und Fluss Rohstoffe zu besorgen. Nahrung<br />
ist am Ende jeder Runde überlebenswichtig, denn jede<br />
Person verlangt nach einer Nahrung. Zur Not geben sie sich<br />
auch mit anderen Rohstoffen zufrieden. Lehm, Ziegel, Holz,<br />
Stein und Gold brauchen <strong>die</strong> Spieler um Zivilisationskarten<br />
zu erringen, <strong>die</strong> sofort Erträge, aber erst am Ende des Spiels<br />
Punkte bringen, oder um Gebäude zu bauen, <strong>die</strong> sofort <strong>für</strong><br />
Punktezuwachs sorgen. Die Auswahl ist groß, Personen gibt es<br />
nur wenige und das Platzangebot bei Gold, Ziegel und Co. ist<br />
begrenzt. Wer zum Schluss der Runde nicht alle Personen versorgen<br />
kann, muss auf der Siegpunktleiste zurück.<br />
Das Spiel endet, sobald entweder ein Gebäudestapel aufgebraucht<br />
ist oder nicht mehr genügend Zivilisationskarten da<br />
sind. Während <strong>die</strong> Spieler den aktuellen Punktestand durch<br />
Gebäude erkennen, werden <strong>die</strong> Siegpunkte durch Zivilisationskarten<br />
erst am Ende gezählt. Und da müssen <strong>die</strong> Spieler schon<br />
genau aufpassen, welche Karten <strong>die</strong> anderen so nehmen, denn<br />
je mehr von einer Sorte, umso mehr Punkte bringen sie ein.<br />
Fehlt nur noch der Glücksfaktor des Spiels, es wird gewürfelt<br />
mit Lederwürfelbecher und zwar <strong>für</strong> Nahrung, Rohstoffe und<br />
bei manchen Zivilisationskarten. Pro Person, <strong>die</strong> in einem Gebiet<br />
steht, bekommen <strong>die</strong> Spieler einen Würfel. Während <strong>für</strong><br />
eine Nahrung eine zwei reicht, muss es <strong>für</strong> ein Gold schon eine<br />
Sechs sein. Also je mehr Personen, umso größer ist <strong>die</strong> Chance<br />
auf genügend Nahrung und Rohstoffe, um <strong>die</strong> eigenen Jungs<br />
zu versorgen und um Gebäude und Zivilisationskarten zu ergattern.<br />
Sport -<br />
Opium des Volkes<br />
Sommer, Sonne, draußen sein. Gruselig. Denn der<br />
Sommer ist der ärgste Feind des starken Rauchers!<br />
Alles voller brauner, gesunder Menschen und Vitamine.<br />
Diese grausame Jahreszeit verändert unseren<br />
Charakter und sorgt da<strong>für</strong>, dass wir uns von unseren<br />
besten Freunden entfremden. Glotze und Pfeife. Und<br />
im absoluten Ernstfall führt sie sogar zu SPORT! Das<br />
ist nicht gut, denn:<br />
Sport ist gefährlich!<br />
Nicht umsonst gleichen sich <strong>die</strong> schreckenerregenden Wörter<br />
Sport, Mord und Ford fast bis aufs Haar. Und nicht nur das:<br />
Sport ist sogar schlecht <strong>für</strong>s Gehirn! Das zeigt sich an Fussballfangesängen<br />
und <strong>die</strong>sen Aussagen: „Mailand oder Madrid<br />
- Hauptsache Italien!“ Andreas Möller (Fußballer) - Sollte dir<br />
<strong>die</strong>se Klammer eine Erklärung geliefert haben: „Danke“ (grossstadtsurvivor)<br />
„Jetzt stehen <strong>die</strong> Chancen 50:50, oder sogar<br />
60:60“ Rainer Calmund (ja der Dicke von dem keiner glaubt<br />
das der was mit Sport zu tun hat.) Schutz vor Sport findet man<br />
bei McDonalds, in einer ernsthaften Drogenabhängigkeit oder<br />
vor dem Fernseher. Nur wenigen Sportarten sollte man außerhalb<br />
eines Atombunkers begegnen. Sogenannte kifferfreundliche<br />
Sportarten, wie Playstation spielen und Verschwörungstheorien<br />
erstellen, sind zwar langweilig, aber zum Glück selten<br />
tödlich. Um den internationalen Ruhm <strong>die</strong>ses Sportgenres zu<br />
steigern, benötigt <strong>die</strong> Welt dringend <strong>die</strong> Ganjalympics mit den<br />
Disziplinen: Komarauchen, Extremkekse backen und Endlosdrehen.<br />
Aber auch außerhalb zwingend notwendiger Nervennahrung<br />
gehört Doping zum Sport wie . . . Zahnpasta? Vom rustikalen<br />
Doping mit Hausmittelchen (Baldrian und Bierschinken) über<br />
Zwar kommen dem geneigten Spieler <strong>die</strong> Elemente des Spiels<br />
allesamt bekannt vor, aber <strong>die</strong> Mischung macht’s in <strong>die</strong>sem<br />
Falle. „Stoneage“ ist im vier Personen-Spiel am spannendsten.<br />
Und selbst <strong>die</strong> Spieldauer haben <strong>die</strong> Spieler in der Hand.<br />
Fünf in einem Karton<br />
Stonehenge<br />
Gleich fünf Spiele verbergen<br />
sich in dem Karton. Ein<br />
Spielbrett, ein paar Trilithe<br />
(Steinformationen), ein paar<br />
Spielsteine, Karten und ein<br />
paar Druiden. Viel mehr<br />
ist nicht notwendig, um<br />
ein Spielchen zu spielen.<br />
Doch, fünf große Spieleautoren,<br />
<strong>die</strong> jeder eine Spielregel<br />
rausgebracht haben.<br />
Zur Auswahl stehen: Ein Bluff-, ein Kriegs-, ein<br />
Politik-, ein Renn- und ein Auktionsspiel. Für jeden etwas. Was<br />
allen Fünfen gemein ist, Regeln und Spiel sind kurz und bündig.<br />
Dabei ist der Spielplan noch nicht einmal mit Abbildungen<br />
überladen. Ganz und gar nicht, sehr übersichtlich und einfach<br />
ist das Spielbrett gestaltet.<br />
Richard Garfield, der Erfinder von „Magic, <strong>die</strong> Zusammenkunft“<br />
war <strong>für</strong> das Bluffspiel zuständig. Die Spieler decken<br />
gleichzeitig eine ihrer Handkarten auf und nur, wer <strong>die</strong> höchste<br />
Zahl hat, setzt seinen Lehrling auf das entsprechende Zahlenfeld,<br />
alle anderen müssen eventuell auf der Zählleiste wieder<br />
zurück. Wer zuerst zweimal seine sechs Lehrlinge um <strong>die</strong> Trilithe<br />
platziert hat, gewinnt.<br />
Bruno Faidutti hat sich das amerikanische Wahlsystem zum<br />
Vorbild genommen und meint, in Stonehenge könnten vor langer<br />
Zeit so <strong>die</strong> Hohepriester gewählt worden sein. Eine Zählleiste<br />
wird mit neutralen Steinen in mehrere Gebiete eingeteilt.<br />
Zu Beginn ziehen <strong>die</strong> Spieler zwei Karten, eine sagt an, in welchem<br />
Gebiet unbedingt Steine gesetzt werden sollten, <strong>die</strong> andere<br />
auf welchen Feldern auf keinen Fall. Die Spieler können<br />
entweder einen ihrer maximal neun Druiden in ein Gebiet setzen<br />
oder einen neutralen Stein zu einem eigenen machen. Sind<br />
alle Figuren platziert, ist das Spiel zu Ende, es gibt Sieg- und<br />
eventuell Minuspunkte. Wer <strong>die</strong> meisten hat, gewinnt.<br />
Mike Selinker hat ein Rennspiel beigesteuert, indem <strong>die</strong> Druidenfiguren<br />
außerirdische Streitwagen darstellen. Auf zwei<br />
Strecken, einer langsamen und einer schnellen bewegen sich<br />
<strong>die</strong> Antibiotika-Grundversorgung per Schweineschnitzel bis<br />
hin zu nanoveränderten Gazellenstammzellen ist alles dabei.<br />
Super Ausreden bei Doping:<br />
- Ich hab doch gar nicht inhaliert!<br />
- Ich weiß von nichts<br />
- Die DDR war schuld<br />
Volkssport Nr. 1 ist bekanntlich: Fußball! Genauso wie Volkssturm<br />
und Volksempfänger eine der ganz großen Erfindungen<br />
der Menschheit. Sollten sie einmal keine Zeit <strong>für</strong> einen wundervollen<br />
verregneten Nachmittag im örtlichen Drittligastadium<br />
haben, hilft auch Juden verprügeln oder Bücher verbrennen.<br />
Als Ersatzveranstaltungen <strong>für</strong> andere Sportarten bietet sich an:<br />
• Statt Wassersport: SM und Erwachsenenwindeln<br />
• Golfspielen: Rasen mit der Nagelschere mähen, Orgasmen<br />
vortäuschen<br />
• Boxen: Hobbymetzgerkurse, Nasenkorrekturen<br />
• rhythmische Sportgymnastik: Sex mit Minderjährigen,<br />
Nach dem Essen brechen<br />
Das Phänomen Fan<br />
Das wichtigste am Sport: Der Fan. Der Fan tritt meistens in<br />
Gruppen auf, kann sich nur rudimentär artikulieren, ist stets<br />
einheitlich gefärbt und weiß eh alles besser. Fans sind wunderschöne<br />
Wesen, <strong>die</strong> kaum Zeit vor dem Fernseher verbringen.<br />
Extrapraktisch am Fan-Sein: Saufen ist immer erlaubt! Nicht<br />
nur deshalb ist Fan-Sein ebenfalls ein guter Schutz vor: Sport.<br />
Viel Spass<br />
eure grossstadtsurvivor<br />
<strong>die</strong> Streitwagen. Zu Beginn der Runde entscheiden sich <strong>die</strong><br />
Spieler geheim, wie viele ihrer Energiesteine sie einsetzen, um<br />
den anderen Steine in den Weg zu legen und <strong>für</strong> den eigenen<br />
Schub zu nutzen. Blockaden können durchbrochen werden,<br />
kostet aber zusätzliche eigene Energiesteine. Wer als erster einmal<br />
rum ist, gewinnt.<br />
Der kriegerischen Auseinandersetzung hat sich Richard Borg<br />
gewidmet. Leider ist es nur zu viert oder fünft spielbar. Jeder<br />
Spieler beginnt mit zwei Schwertern auf dem Altar und ein<br />
paar zufällig vor fünf Trilithen stehenden Wächtern und ein<br />
paar Karten. Wer dran ist, zieht entweder zwei Karten oder<br />
eine und spielt eine Karte aus, um entweder einen eigenen<br />
Wächter zu platzieren oder einen gegnerischen. Diese bringen<br />
ein eigenes Schwert auf dem Altar. Während des Spiels kommt<br />
es zufällig zu vier Kämpfen: Jedes Schwert auf dem Altar ermöglicht<br />
dem Spieler einen Kampf. Wieder können <strong>die</strong> Karten<br />
eingesetzt werden um entweder einen eigenen Wächter zu<br />
platzieren oder einen gegnerischen zu entfernen. Kann oder<br />
will niemand mehr kämpfen, wird gewertet. Wer <strong>die</strong> meisten<br />
Wächter vor einem Trilithen stehen hat und wer überall mindestens<br />
einen stehen hat, bekommen Punkte gutgeschrieben.<br />
Nach dem vierten Kampf endet das Spiel sofort.<br />
Und last but not least sagt James Ernest in seinem Auktionsspiel<br />
„Alles muss raus“. Ein Auktionator läuft Feld <strong>für</strong> Feld voran<br />
und versteigert <strong>die</strong> Steine. Um sie zu bekommen, setzen <strong>die</strong><br />
Spieler verdeckt Karten. Der Spieler mit dem höchsten Gebot<br />
bekommt den Stein und darf so viele Felder vor, wie er Steine<br />
von der Farbe hat. Also immer schön versuchen, gleiche Farben<br />
zu ersteigern. Sobald ein Spieler 20 Punkte hat, endet das Spiel<br />
und er hat gewonnen.<br />
Die Spiele dauerten nie länger als eine halbe Stunde und in dem<br />
Karton ist <strong>für</strong> jeden etwas dabei. Und so eignet sich „Stonehenge“<br />
auf alle Fälle <strong>für</strong> <strong>die</strong> nächste Urlaubsreise: wenig Gepäck<br />
da<strong>für</strong> kurzweiliger Spielspaß.<br />
Interaktion, Spaß<br />
Yakuzas<br />
Ist <strong>die</strong> Erweiterung zu<br />
„Cash’n Guns“ (Ausgabe<br />
12/05). Nach ihrem<br />
gemeinsamen Coup in<br />
Hong-Kong stehen sich<br />
<strong>die</strong> drei großen Gangsterfamilien<br />
gegenüber<br />
und können sich über<br />
<strong>die</strong> Verteilung der Beute<br />
nicht einigen. Viel hat<br />
sich nicht geändert, noch<br />
immer liegen pro Runde<br />
acht Banknoten aus, <strong>die</strong><br />
Spieler können ihre Gegenspieler erschießen oder lieber bluffen.<br />
Wer am Ende der Runde noch steht, kriegt was von der<br />
Beute ab. Aber nur, wenn <strong>die</strong> Kohle gleichmäßig verteilt werden<br />
kann. Denn Rausgeben ist nicht. Zusätzliche Waffen und<br />
Bündnisse untereinander machen das Ganze zu einem neuen<br />
Vergnügen. Also, wer „Cash’n Guns“ liebt, wird auch „Yakuzas“<br />
mögen, denn <strong>die</strong> Mindestanzahl erfordert sechs Mitspieler<br />
und bis zu neun Gangster können ihrer Bande den Sieg bringen,<br />
indem sie sich am besten absprechen, nicht so oft kneifen<br />
und stattdessen <strong>die</strong> Gegner der Reihe nach ausschalten. Neue<br />
Spezialfähigkeiten wie Geisha, <strong>die</strong> alle davon überzeugen kann,<br />
dass sie doch lieber auf einen anderen zielen sollen, als auf sie,<br />
bringen Abwechslung ins Spiel.<br />
Und was machen <strong>die</strong> Yakuzas? Sie sind eine Gang wie alle anderen<br />
auch, nur <strong>die</strong> Wahl der Mittel ist eine andere. Sie benutzen<br />
am liebsten Shuriken und Tantos um ihre Gegner aus dem<br />
Weg zu räumen. Und <strong>für</strong> noch mehr Spaß auch im Grundspiel<br />
sorgen Gegenstände wie das Dum Dum Geschoss, der Laser<br />
Beam, ein vierblättriges Kleeblatt oder auch <strong>die</strong> X-Ray-Sonnenbrille.<br />
Wer Cash’n Guns noch nicht kennt, aber auf unterhaltsame<br />
interaktive Spiele in großer Runde steht, gerne mit<br />
Schaumgummiwaffen auf andere zielt, sollte sich <strong>die</strong> Spiele<br />
nicht entgehen lassen. Für mich ist „Cash’n Guns“ ob mit oder<br />
ohne Erweiterung immer noch eines der vergnüglichsten Spiele<br />
der letzten Jahre.<br />
Stoneage<br />
Autor: Michael Tummelhofer<br />
Verlag: Hans im Glück<br />
Spieler: 2–4<br />
Alter: ab 10<br />
Dauer: mind. 1 Stunde<br />
Stonehenge<br />
Autor: Verschiedene<br />
Verlag: Spielzeit!<br />
Spieler: 3–5<br />
Alter: ab 10<br />
Dauer: 30–60 Minuten<br />
Preis: ca. 30 Euro<br />
Preis: ca. 30 Euro<br />
Yakuzas<br />
Autor: Ludovic Maublanc<br />
Verlag: Repos Production<br />
Spieler: 6–9<br />
Alter: ab 10<br />
Dauer: knappe Stunde<br />
Preis: ca. 30 Euro<br />
#84 +6
#84 +6 13<br />
fun&action<br />
Die Hanfberatung im HanfJournal<br />
Erste Hilfe <strong>für</strong> Kiffer<br />
kascha@hanfjournal.de<br />
Kevin (17) aus Köln möchte wissen:<br />
„Hi Kascha,<br />
ein Freund von mir hat zu Hause eine Pflanze stehen, <strong>die</strong><br />
Samen hat er aus dem Baumarkt als Vogelfutter gekauft.<br />
Jetzt wundern wir uns, dass <strong>die</strong> Pflanze etwas merkwürdig<br />
aussieht. Ich glaube, sie ist männlich, sie verzweigt sich viel<br />
und sieht insgesamt irgendwie buschiger aus. Jetzt wollte<br />
ich wissen, woran man männliche Pflanzen erkennt oder ob<br />
<strong>die</strong> Samen aus dem Baumarkt eine andere Sorte sind.“<br />
Kascha antwortet:<br />
„Hi Kevin,<br />
zuallererst möchte ich deine erste Frage beantworten, denn<br />
<strong>die</strong> ist wohl in <strong>die</strong>sem Zusammenhang wichtiger. Die Samen,<br />
<strong>die</strong> man als Vogelfutter im Baumarkt kaufen kann,<br />
sind von einer THC-armen Sorte, <strong>die</strong> im Allgemeinen als<br />
Nutzhanf bekannt ist. Diese Pflanzen, eine Cannabis Sativa<br />
Sorte, wachsen recht hoch und es lassen sich daraus gut<br />
Fasern gewinnen, zu Rauchzwecken sind sie wegen dem<br />
sehr geringen THC-Gehalt von etwa 0,3% allerdings nicht<br />
geeignet: Die einzige zu erwartende Wirkung wären Kopfschmerzen<br />
und Müdigkeit. Samen von THC-haltigeren<br />
Sorten sind üblicherweise viel teurer, Preise von 2-10 Euro<br />
<strong>für</strong> nur einen Samen sind normal. Zudem ist es verboten,<br />
Samen in „zählbaren Mengen“ zu einem hohen Preis zu<br />
kaufen oder zu verkaufen, da dann von einer Anbauabsicht<br />
mit dem Ziel der Rauschmittelgewinnung ausgegangen<br />
wird, „gute“ Samen gibt es also nicht einfach per Kilo im<br />
Baumarkt und man macht sich abgesehen davon mit dem<br />
Anbau strafbar. Das gleiche gilt übrigens <strong>für</strong> Nutzhanf mit<br />
einem geringen THC-Gehalt, wenn der Verkehr mit ihnen,<br />
ausgenommen dem Anbau, nicht „ausschließlich gewerblichen<br />
oder wissenschaftlichen Zwecken <strong>die</strong>nt, <strong>die</strong> einen<br />
Missbrauch zu Rauschzwecken ausschließen“ wie <strong>die</strong> 10.<br />
BtmÄndV festlegt. Der unerlaubte Anbau ist strafbar, Nutzhanf<br />
zu besitzen allerdings zu den genannten Zwecken<br />
nicht, daher ist auch ein T-Shirt aus Hanf nicht illegal.<br />
Kurz und knapp: Die Samen aus dem Baumarkt taugen zu<br />
Rauschzwecken nichts, der unerlaubte Anbau ist dennoch<br />
illegal (das ist etwa so logisch wie Traubensaft erst ab 16<br />
zu verkaufen, im Rahmen des ohnehin völlig unsinnigen<br />
BtmG spielt das allerdings nur eine untergeordnete Rolle)<br />
und deshalb würde ich deinem Freund davon abraten.<br />
Zu deiner anderen Frage: Männliche Pflanzen wachsen<br />
weniger gerade als weibliche und haben mehr Verzweigungen.<br />
Außerdem bilden sie statt den bekannten Blüten<br />
der weiblichen Pflanze kleine Kelche, aus denen zu gegebener<br />
Zeit der Blütenstaub sich auf den Weg macht, <strong>die</strong> Blüten<br />
der weiblichen Pflanzen in der Nähe zu bestäuben. Aus<br />
<strong>die</strong>sem Grund werden <strong>die</strong> männlichen Pflanzen oft schon<br />
vor der Blüte abgeschnitten, denn bestäubte weibliche Blüten<br />
entwickeln Samen und <strong>die</strong> stören bekanntermaßen im<br />
Gras und mindern dessen Qualität. Ich würde jedenfalls<br />
nach deiner Beschreibung vermuten, dass es sich um ein<br />
Männchen handelt, such doch mal im Internet nach Bildern<br />
männlicher Pflanzen und vergleiche sie.“<br />
Franziska (18) aus Essen fragt:<br />
„Hey Kascha,<br />
jetzt wo wieder Sommer ist und <strong>die</strong> Sonne gelegentlich<br />
scheint, habe ich ein Problem. Wenn ich im Park in der<br />
Sonne sitze und mit Freunden einen rauche, passiert es mir<br />
Kascha ist ab sofort per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also<br />
ran an <strong>die</strong> Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.<br />
immer wieder, dass ich mich dann ziemlich fertig fühle<br />
und mir schwindlig wird, wenn ich aufstehe. Es ist nicht<br />
so schlimm, dass ich ohnmächtig werden würde, trotzdem<br />
frag ich mich, ob das normal ist. Meinen Freunden geht das<br />
nicht so.“<br />
Kascha antwortet:<br />
„Hi Franziska,<br />
auf den ersten Blick würde ich vermuten, dass dein Blutdruck<br />
niedriger ist als der deiner Freunde. Zu den Nebenwirkungen<br />
des Cannabiskonsums gehört neben einer<br />
höheren Herzfrequenz eine Senkung des Blutdrucks, was<br />
natürlich dosisabhängig ist. Ich hätte also folgende Vorschläge<br />
<strong>für</strong> dich:<br />
Probiere, etwas weniger zu rauchen. je geringer <strong>die</strong> Wirkung<br />
desto geringer <strong>die</strong> Nebenwirkungen, vielleicht findest du<br />
eine Dosis, <strong>die</strong> auch in der Sonne <strong>für</strong> dich okay ist. Zusätzlich<br />
kann es helfen, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen,<br />
am besten gekühlt. Wasser ist prima, vielen hilft auch,<br />
wenn darin etwas Kohlensäure ist. Auch mit Cola, Eistee<br />
oder Club-Mate kann man sich da schon viel weiter helfen.<br />
Bier hilft eher nicht, der Alkohol strengt den Kreislauf zusätzlich<br />
an. Wichtig ist auch, genügend gegessen zu haben,<br />
aber nicht völlig überfressen zu sein. Und natürlich hält ein<br />
stabiler Kreislauf mehr aus als ein ohnehin schwacher, mit<br />
Sport und der entsprechenden Ernährung stärkt man den<br />
Kreislauf und entsprechende Nebenwirkungen fallen vergleichsweise<br />
schwächer<br />
aus. Du solltest jedenfalls<br />
nicht riskieren ohnmächtig<br />
zu werden, das kann<br />
sehr unangenehm sein,<br />
insbesondere wenn man<br />
auf den Grill stürzt oder<br />
ähnliches. Setz‘ dich im<br />
Zweifelsfall lieber in den<br />
Schatten.“<br />
Calvin (21) aus Nürnberg<br />
fragt:<br />
„Hi Kascha,<br />
was ist das eigentlich <strong>für</strong><br />
Hanföl, was es im Bioladen<br />
gibt, hat das auch THC?<br />
Weil es ja ganz schön teuer<br />
ist und ich habe mal gelesen,<br />
dass es Hanföl, gibt<br />
das man auf <strong>die</strong> Zigarette<br />
tropft und dann ist das<br />
wie Haschisch.“<br />
Kascha antwortet:<br />
„High Calvin,<br />
tut mir leid, dich da enttäuschen<br />
zu müssen. Das<br />
Hanföl im Bioladen ist leider<br />
kein Haschischöl. Es<br />
wird aus den Hanfsamen<br />
gewonnen, <strong>die</strong> selbst kein<br />
THC enthalten. Da<strong>für</strong> enthält<br />
es viele ungesättigte<br />
Fettsäuren und ist eins der<br />
Hanf Journal 08/08<br />
(ab 01.08.2008 erhältlich)<br />
• Bonging statt Boeing:<br />
Wieder mal wird <strong>die</strong><br />
Redaktion aufgefordert,<br />
professionelles Testing<br />
an den Tag zu legen.<br />
• Gemüsecheck:<br />
Welche Gurkentyp ihr<br />
seid und was ihr davon<br />
habt, erfahrt ihr vielleicht<br />
in der nächsten Ausgabe,<br />
vielleicht aber auch nicht.<br />
Gurken wer ma‘.<br />
gesundheitsförderlichsten Öle, <strong>die</strong> es auf dem Markt gibt.<br />
Es wird gegen Neurodermitis verwendet, kann getrunken<br />
oder zum Kochen und Backen verwendet werden und ist<br />
mit seinem nussigen Geschmack auch großartig <strong>für</strong> Salate<br />
und ähnliches. Du kannst es aber auch zur Körperpflege<br />
verwenden, daher ist es auch in vielen Hanföl-Duschbädern<br />
enthalten. Das Öl von dem du gehört hast, ist Haschischöl,<br />
das aus der Hanfpflanze und ihren THC-haltigen Bestandteilen<br />
wie den Blüten und dem Harz, aber auch aus Harzdrüsen<br />
am Stiel und den Blättern gewonnen wird. Es ist<br />
allerdings genau genommen kein Öl, sondern ein harziger<br />
Extrakt, der aber sehr ölig wirkt. Zur Herstellung wird mit<br />
Benzin oder einem anderen leicht flüchtigen Lösungsmittel<br />
das THC aus der Hanfpflanze extrahiert (was wegen der<br />
Explosionsgefahr nicht zu hause ausprobiert werden sollte).<br />
Je nach der verwendeten Pflanze und der Herstellungstechnik<br />
liegt der Wirkstoffgehalt dann zwischen 20 und<br />
70%, weshalb der Besitz selbst in den Niederlanden strafrechtlich<br />
verfolgt wird.“
14<br />
#84 +6