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Potsdam 2010 - Gartenstadt Drewitz

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Stadt – Land – Fluss<br />

Friedrich Wilhelm IV. setzte kurz nach der Thronbesteigung seine<br />

Vorstellung einer fantastisch-romantischen Parklandschaft,<br />

die <strong>Potsdam</strong> umgeben sollte, mit Hilfe des genialen Architekten<br />

Ludwig Persius und des nicht weniger begnadeten Gartenarchitekten<br />

Peter Joseph Lenné fort. Damit wurde der einmalige<br />

städtebaulich-landschaftsplanerische Trumpf der <strong>Potsdam</strong>er<br />

Kulturlandschaft begründet und schließlich die Forderung umgesetzt,<br />

dass doch „das gantze Eylandt ein Paradies“ sein möge.<br />

Ausgehend vom herausragenden Potenzial der Stadt und des<br />

Landschaftsraumes entstand 1833 mit dem „Verschoenerungs-<br />

34<br />

plan für <strong>Potsdam</strong> und Umgebung“ ein Gesamtkunstwerk aus<br />

Natur und Kultur, das bis heute weltweit seinesgleichen sucht.<br />

Die Planungen betrachteten zum ersten Mal übergeordnet die<br />

Schlösser und deren Gärten, die Naturräume, die Landwirtschaft,<br />

sowie die Siedlungen und verbanden diese unter ästhetischen und<br />

ökonomischen Gesichtspunkten miteinander. Sowohl im theoretischen<br />

Ansatz, als auch in der praktischen Umsetzung handelte es<br />

sich hierbei um eine herausragende Leistung des 19. Jahrhunderts.<br />

Sie gilt im Hinblick auf die Gestaltung des menschlichen Lebensraumes<br />

als eine der fortschrittlichsten, aufgeklärtesten und<br />

menschenfreundlichsten Sichtweisen der Kulturgeschichte. Dabei<br />

bildet der großzügige Park Sanssouci das Zentrum der Gestaltung,<br />

während die Havel als zentrale Seenlandschaft das Rückgrat<br />

der grandiosen Anlage von ca. 15 Kilometer Ausdehnung darstellt,<br />

in dieser Form ein einzigartiges Werk in Europa. Um <strong>Potsdam</strong><br />

herum entstand ein Kranz ausgedehnter Gartenanlagen, in<br />

welchem fast alle Bergkuppen, wie durch das Belvedere auf dem<br />

Pfingstberg oder die Gestaltung des Ruinenbergs deutlich wird,<br />

sowie die Ufer der Havelseen künstlerisch aufgewertet wurden.<br />

Die Steigerung der natürlichen Schönheit durch pittoreske Veränderungen<br />

der Topografie, Anpflanzungen, Bauwerke mit ihren Ausblicken<br />

vermittelte dem Betrachter stets den Eindruck, dass<br />

er sich in einer besonders schönen, natürlich entstandenen und<br />

visionär erweiterten Landschaft bewegte.<br />

Der Bezug der Kulturlandschaft auf den Menschen drückte sich<br />

nicht nur in kleinen intimen Räumen aus, sondern durchzog<br />

gleichsam als roter Faden alle gedanklichen Ansätze und praktischen<br />

Ausformulierungen. Die Auswirkungen der umfassenden<br />

landschaftsgestalterischen Aktivitäten auf die Baukultur und die<br />

städtebaulichen Planungen waren in der Wirkung so nachhaltig,<br />

dass <strong>Potsdam</strong> heute noch – trotz Kriegsfolgen und Eingriffe<br />

während des Wiederaufbaus – ein einzigartiges Gesamtkunst-<br />

werk darstellt.<br />

Um <strong>Potsdam</strong> herum entstand<br />

ein Kranz ausgedehnter Gartenanlagen:<br />

Blick von der Glienicker<br />

Brücke auf den Schlosspark<br />

Babelsberg

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