30.01.2013 Aufrufe

Geschäftsbericht 2010 - TLG Immobilien GmbH

Geschäftsbericht 2010 - TLG Immobilien GmbH

Geschäftsbericht 2010 - TLG Immobilien GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Unsere Stärke: Ostdeutschland<br />

Dynamik auf solider Grundlage: Diese Konstellation hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />

stark gemacht – stark im Osten. Seit nunmehr zwei Jahrzehnten bringen wir<br />

Bewegung in den ostdeutschen Immo bilienmarkt, wir haben die Städte in<br />

dieser Region mitgeprägt. Der rote Teppich – unser langjähriger Werteträger –<br />

symbolisiert unseren Erfolg und steht als ruhendes, kraftvolles Element<br />

inmitten dynamischer Entwicklungen für die Stärke unseres auf nachhaltige<br />

Wertschöpfung ausgerichteten Geschäftsmodells.<br />

Stralsund – Rügenbrücke Erfurt – Fischmarkt<br />

Berlin – Schlossbrücke


Dresden – Semperoper Leipzig – Flughafen Leipzig/Halle<br />

Potsdam – Nauener Tor


<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> in Zahlen<br />

Mio. EUR <strong>2010</strong> 2009 2008<br />

<strong>Immobilien</strong>vermögen (bilanziert) 1.683 1.610 1.548<br />

<strong>Immobilien</strong> Anlagevermögen (bilanziert) 1.669 1.593 1.526<br />

Mieteinheiten [Anzahl] 23.413 23.678 24.076<br />

Investitionen – Projekte/Ankäufe 187 152 229<br />

davon: Anlagevermögen 185 151 226<br />

Mitarbeiter – Stichtag 31.12.<strong>2010</strong> [Anzahl] 301 308 343<br />

Umsatzerlöse 234,5 203,0 218,2<br />

Operatives Ergebnis vor Steuern 36,4 33,8 39,0<br />

Operatives Ergebnis nach Steuern 34,6 32,2 36,8<br />

Jahresergebnis vor Steuern 21,5 27,7 48,7<br />

Jahresergebnis nach Steuern 19,7 26,1 46,5<br />

Cashflow* 118,9 85,8 118,5<br />

EBIT 50,5 50,7 68,3<br />

EBITDA 108,7 112,9 126,6<br />

Bilanzsumme 1.853 1.774 1.719<br />

Eigenkapital ohne Sonderposten 1.018 1.008 987<br />

* Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit einschließlich der Einzahlungen aus dem Verkauf von <strong>Immobilien</strong> des Anlage vermögens.<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN – 1991 bis 2011: 20 Jahre Vorsprung<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ist mit ihrem starken<br />

Portfolio und einem breiten Angebot in den Seg-<br />

menten Büro, Einzelhandel, Gewerbe und Woh-<br />

nen die Nr. 1 für <strong>Immobilien</strong> in Ostdeutschland.<br />

Seit 20 Jahren verbinden wir mit kundenorientierter<br />

Flexibilität Kompetenz, Erfahrung und<br />

Verlässlichkeit. Mit unserer konservativen, renditeorientierten<br />

Investitionsstrategie haben wir<br />

die Grundlage für nachhaltige Wertschöpfung<br />

geschaffen.<br />

Wir konzentrieren uns weiterhin konsequent auf<br />

den ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt, dessen<br />

Entwicklung vielfach regional differenziert, in<br />

Summe aber robust verläuft. Mit Menschen,<br />

Markt und Regionen sind wir bis ins kleinste<br />

Detail vertraut. Unsere hoch qualifizierten Mitarbeiter<br />

zeichnen sich durch Motivation, Tatkraft<br />

und Kompetenz aus.<br />

Stark im Osten: Wir bauen auf fundiertes Knowhow,<br />

regionale Kompetenz und ein nachhaltiges<br />

Geschäftsmodell. So sind wir in 20 Jahren<br />

zu einem starken und erfolgreichen Partner im<br />

<strong>Immobilien</strong>markt Ostdeutschlands geworden –<br />

und haben uns einen Vorsprung erarbeitet, der<br />

sich sehen lassen kann.


<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Inhalt<br />

Unser Profil 9<br />

Vorwort der Geschäftsführung 10<br />

Bericht der Geschäftsführung 13<br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 13<br />

Geschäftsverlauf und Ergebnis <strong>2010</strong> 19<br />

Segment Wohnimmobilien 29<br />

Report aus der Region: Berlin/Brandenburg 32<br />

Segment Büroimmobilien 35<br />

Report aus der Region: Mecklenburg-Vorpommern 38<br />

Segment Gewerbeimmobilien 41<br />

Report aus der Region: Süd 44<br />

Segment Einzelhandel 47<br />

Segment Dienstleistungsimmobilien 51<br />

Ausblick 55<br />

Bericht des Aufsichtsrates 58<br />

Organe der Gesellschaft 60<br />

Lagebericht 62<br />

Jahresabschluss 76<br />

Kontakt 95<br />

Impressum 96


8<br />

Mit ihrer Zentrale im Haus zur Berolina am Berliner<br />

Hausvogteiplatz zeigt die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN Präsenz<br />

im Zentrum der Bundeshauptstadt.<br />

Der Wilsdruffer Kubus ist der Sitz der Dresdner<br />

SAP-Niederlassung. Das Wohn- und Geschäftshaus<br />

am Postplatz in Dresden liegt gegenüber<br />

dem weltberühmten Zwinger.


Stabilität und Dynamik<br />

Ohne Stabilität keine Grundlage, ohne Dyna-<br />

mik kein Wachstum. Wer nachhaltige Erfolge<br />

anstrebt, muss beides in Einklang bringen.<br />

Besonders <strong>Immobilien</strong>unternehmen sollten da-<br />

bei langfristige Chancen und Entwicklungen im<br />

Blick behalten, Risiken erkennen, Weitsicht<br />

beweisen. Und den Mut haben, den eigenen<br />

Weg zu gehen – nur so lässt sich ein Vorsprung<br />

im Markt erarbeiten.<br />

Das Geschäftsmodell der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />

basiert seit 20 Jahren auf Nachhaltigkeit, Ver-<br />

lässlichkeit und Seriosität. Mit unserem An-<br />

gebot in den Segmenten Büro, Einzelhandel,<br />

Gewerbe und Wohnen sind wir die klare Nr. 1<br />

in Ostdeutschland. Konsequente Kundenorien-<br />

tierung, eine renditeorientierte Portfoliostra-<br />

tegie und eine nachhaltige Investitionspolitik<br />

sichern stetige Erträge und stabile Cashflows<br />

und sind die Säulen unseres Erfolgs.<br />

Die Besonderheiten des ostdeutschen Immo-<br />

bilienmarktes haben wir analysiert und von<br />

Beginn an seine Stärke genutzt. Unsere Schwer-<br />

punktregionen umfassen die Wachstumszent-<br />

ren Ostdeutschlands: den mitteldeutschen Kern-<br />

raum, die Ostseeküste sowie die Metropol region<br />

Berlin. In diesem klar umrissenen Markt schaf-<br />

fen wir immobilienwirtschaftliche Werte und<br />

Innovationen, die in Ostdeutschland ihres-<br />

gleichen suchen. Unsere Erfolgsstrategie wer-<br />

den wir konsequent fortsetzen, unser Profil als<br />

innovationsfreudiger, aktiver Portfoliomanager<br />

weiter schärfen.<br />

Seit 2002 erwirtschaften wir Jahresergebnisse im<br />

zweistelligen Millionenbereich; der Wert unseres<br />

Portfolios beträgt heute 1,7 Mrd. EUR. Mit<br />

unserem diversifizierten Portfolio und der konsequenten<br />

Umsetzung einer risikoorientierten<br />

und rendite orientierten <strong>Immobilien</strong>strategie<br />

stellen wir uns den Herausforderungen von<br />

morgen. Damit wir bleiben, was wir heute<br />

schon sind: Stark im Osten.<br />

Unser Profil<br />

9


Vorwort der Geschäftsführung<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ist ein etabliertes und<br />

erfolgreiches Unternehmen mit einer auf Nach-<br />

haltigkeit ausgerichteten Strategie, soliden<br />

Cashflows und engagierten Mitarbeitern. Dies<br />

hat das vergangene Jahr eindrucksvoll bestätigt:<br />

Auch <strong>2010</strong> konnten wir wachsen und mit<br />

21,5 Mio. EUR wiederum ein gutes Jahresergebnis<br />

(vor Steuern) erzielen. Wir haben unsere<br />

Ziele erreicht und zum Teil sogar übertroffen –<br />

ein Erfolg, der unsere Positionierung als aktiver<br />

Portfoliomanager bestätigt.<br />

Kernbetätigungsfeld und Hauptergebnisquelle<br />

bildet die Bewirtschaftung unserer <strong>Immobilien</strong>.<br />

Das operative Ergebnis der Objektbewirtschaf-<br />

tung konnte deutlich auf 66 Mio. EUR gestei-<br />

gert werden. Die laufenden Einnahmen aus<br />

gut vermieteten Objekten bilden einen immer<br />

wichtigeren Baustein für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg unserer Gesellschaft. Auch im Jahr <strong>2010</strong><br />

investieren wir mit dem Ziel, unseren diversifizierten<br />

Bestand weiter zu stärken und unsere<br />

Renditen zu optimieren. Wir konzentrieren uns<br />

dabei auf unsere Schwerpunktregionen, die<br />

zu den Wachstumskernen Ostdeutschlands<br />

zählen: die Metropolregion Berlin, der Großraum<br />

Dresden / Leipzig, die Städte Thüringens<br />

entlang der Autobahn A 4 sowie die Städte an<br />

der Ostseeküste.<br />

Der Erfolg der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN spiegelt die<br />

zunehmende Robustheit der ostdeutschen Wirtschaft<br />

wider. Diese basiert zum einen darauf,<br />

dass der Osten weniger exportabhängig ist –<br />

woraus zwar niedrigere, dafür aber nachhal tige<br />

Wachstumseffekte resultieren. Zum anderen<br />

macht sich die zunehmende Fokussierung auf<br />

Innovationsbranchen in den neuen Ländern<br />

positiv bemerkbar. Und eine gewisse Erfahrung<br />

im Umgang mit schwierigen Entwicklungen:<br />

So hat Ostdeutschland in den vergangenen<br />

20 Jahren Herausforderungen gemeistert, die<br />

jetzt erst auf andere deutsche Regionen zukommen.<br />

Ob Deindustrialisierung, demografischer<br />

Wandel oder Arbeitsmarktpolitik – ostdeutsche<br />

Erfahrungen und Lösungsansätze<br />

gewinnen zunehmend auch für Westdeutschland<br />

an Relevanz. Und obwohl es weiterhin<br />

Aufholpotenziale gibt, belegten im letzten Ranking<br />

der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft<br />

zur Wirtschaftsdynamik aller Bundesländer die<br />

fünf neuen Länder und Berlin die ersten sechs<br />

Plätze. Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts<br />

in Halle prognostiziert zudem, dass


sich die wirtschaftlich prosperierenden Ge biete<br />

in Ostdeutschland von Auswanderungs- in Zu-<br />

wanderungsregionen wandeln. Als <strong>Immobilien</strong>-<br />

unternehmen vor Ort nutzen wir die Chance,<br />

von der Entwicklung dieser Region zu profi­<br />

tieren und sie voranzubringen.<br />

Im Jahr 2011 begeht die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ihr<br />

zwanzigstes Jubiläum. „20 Jahre Vorsprung“:<br />

Dieses Motto steht für 20 Jahre Veränderung,<br />

20 Jahre Auf- und Umbau, aber auch 20 Jahre<br />

immer wieder veränderte Rahmenbedingungen.<br />

Es versinnbildlicht Kompetenz und immobilienwirtschaftliches<br />

Know-how, um die Heraus -<br />

for derungen des ostdeutschen Marktes zu<br />

be wäl tigen sowie Leidenschaft und Konse-<br />

quenz, um die richtige Strategie durchzu setzen.<br />

Und es spiegelt die für eine erfolgreiche Unter-<br />

nehmensentwicklung unerlässliche Innovationskraft<br />

wider, die wir mit Entwick lun gen<br />

wie den Mehrgenerationenhäusern oder dem<br />

com@care-Konzept unter Beweis stellen. Mit<br />

ihrer konsequenten Kundenorientierung und<br />

einer einzigartigen Regionalkompetenz ist die<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN für die Herausforderungen<br />

der Zukunft sehr gut aufgestellt.<br />

Der vorliegende <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> der<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN beleuchtet die Höhepunkte<br />

und Entwicklungen eines genauso spannenden<br />

wie erfolgreichen Jahres. Wir wünschen<br />

eine anregende und informative Lektüre.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Jochen-Konrad Fromme Niclas Karoff<br />

Niclas Karoff (li.)<br />

und Jochen-Konrad<br />

Fromme<br />

11


12<br />

Die Wohnanlage Blücherstraße im Rostocker<br />

Bahnhofsviertel setzt moderne Akzente in gefragter<br />

Wohnlage nahe des Wasserturms.<br />

Seniorenpflegeheim, Altenwohnsitz und Versor-<br />

gungszentrum in einem ist das Seebadzentrum<br />

Wendorf in der Hansestadt Wismar.


Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Rückkehr der Zuversicht<br />

Vom Jahr <strong>2010</strong> gibt es vor allem eines zu be-<br />

richten: Die deutsche Wirtschaft ist zurück in<br />

der Erfolgsspur – und zwar mit zurzeit beeindruckender<br />

Dynamik. Über das gesamte Jahr<br />

hat das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,6 Prozent<br />

zugelegt. Und manifestiert damit das<br />

stärkste Wirtschaftswachstum seit der Wiedervereinigung.<br />

Die Gründe dafür sind vielfältig.<br />

Die kräftige weltweite Wiederbelebung der<br />

Wirtschaft nach Überwindung der Rezession<br />

sorgte rund um den Globus für starke Konjunkturimpulse.<br />

So erwies sich der Außenhandel<br />

nach zwei schwächeren Jahren wieder als<br />

wichtige Stütze des deutschen BIP und stieg<br />

um 14,2 Prozent. Die entscheidenden Wachstumsimpulse<br />

für die deutsche Wirtschaft kamen<br />

<strong>2010</strong> allerdings zunehmend von innen:<br />

Laut ifo Dresden resultierte der starke inländische<br />

Investitionsanreiz aus einem historisch<br />

niedrigen Zinsniveau. Des Weiteren hatte natürlich<br />

auch der stabile Arbeitsmarkt einen<br />

wichtigen Anteil an der schnellen Wende zum<br />

Positiven. So erreichte die Zahl der Erwerbstätigen<br />

<strong>2010</strong> mit rund 40,5 Millionen Menschen<br />

einen neuen Höchststand – 212.000 Personen<br />

oder 0,5 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor.<br />

Günstige Investitionsbedingungen<br />

Verantwortlich für den starken Wirtschaftsaufschwung<br />

ist vor allem die Binnenkonjunktur,<br />

die durch ein besonders investitionsfreundliches<br />

Kreditklima begünstigt worden ist, teilte<br />

das ifo-Institut im Rahmen der BIP-Prognose<br />

2011 mit. Deutschland profitiere dabei von einer<br />

Umlenkung der Kapitalströme infolge der Krise:<br />

Weil wieder mehr Geld im eigenen Land verbleibe,<br />

werde hier auch wieder mehr investiert.<br />

Dies könnte die Basis für einen nachhaltigen<br />

binnenwirtschaftlichen Boom sein, folgern die<br />

Wissenschaftler. Voraussichtlich um rund 2,4<br />

Prozent werde das BIP im Jahr 2011 wachsen.<br />

Abzuwarten bleibe allerdings die Entwicklung in<br />

den angeschlagenen südeuropäischen Ländern<br />

des Euroraums, insbesondere sollte es hier doch<br />

noch zu drohenden Staatsbankrotten und entsprechenden<br />

Rettungsmaßnahmen kommen.<br />

Die „Neuen“ weiter stark<br />

<strong>2010</strong> war das Jahr eines ganz besonderen Jubiläums<br />

für Deutschland – 20 Jahre Wiedervereinigung.<br />

Nach zwei Jahrzehnten nähern sich<br />

Wirtschaftskraft, Innovationsstärke und Lebensqualität<br />

der alten und neuen Bundesländer weiter<br />

an. Von einem beeindruckenden Konvergenzprozess<br />

spricht etwa das ifo-Institut in seiner<br />

Studie „Bilanz – 20 Jahre Deutsche Einheit“.<br />

Großen Anteil am Angleichungsprozess trägt ifo<br />

zufolge die ostdeutsche Wirtschaft, die weiter<br />

an Effizienz gewonnen hat, wie die Kennziffern<br />

zur Produktivität verdeutlichen: Waren 1991 noch<br />

77,2 Arbeitsstunden nötig, um 1.000 EUR Wirtschaftsleistung<br />

zu erreichen, sind es heute nur<br />

noch 29 Stunden – das entspricht einer Verbesserung<br />

um 63 Prozent. Insgesamt ist die<br />

Wirtschaftsleistung je Einwohner in den neuen<br />

Bundesländern seit 1991 um rund 100 Prozent<br />

von 9.751 auf heute 19.500 EUR gestiegen –<br />

bei gleichzeitiger Verringerung der Jahresarbeitszeit<br />

von 1.556 auf 1.435 Stunden.<br />

Diese Entwicklung basiert laut ifo zu großen<br />

Teilen auf einer grundlegenden Modernisierung<br />

des Produktionsapparats: So wurde der Kapitalstock<br />

modernisiert, neue Produkte, Technologien<br />

und Unternehmen entstanden, und die<br />

Qualifikation der Beschäftigten konnte stetig<br />

verbessert werden.<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

13


14<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Funktionell und elegant:<br />

das Sphairon-Gebäude<br />

im Gewerbepark Salzenforst<br />

und das Restaurant<br />

des H2-Hotels in<br />

Berlin (v. l.)<br />

Berlin<br />

Brandenburg<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Sachsen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Thüringen<br />

Gesamtdeutschland<br />

Neue Bundesländer<br />

(mit Berlin)<br />

Alte Bundes länder<br />

(außer Berlin)<br />

BIP-Entwicklung Ostdeutschland und Gesamtdeutschland<br />

Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in %<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0<br />

– 1,0<br />

– 2,0<br />

– 3,0<br />

– 4,0<br />

– 5,0<br />

2,7<br />

– 0,5<br />

2,2<br />

– 1,6<br />

0,3<br />

– 2,4<br />

1,9<br />

– 3,4<br />

2,4<br />

– 4,8<br />

Starke Dynamik – Ostdeutschland im<br />

Länderranking <strong>2010</strong><br />

Das Bundesländerranking <strong>2010</strong> von „Wirtschaftswoche“<br />

und der Initiative Neue Soziale<br />

Marktwirtschaft (INSM) sieht bei der wirtschaftlichen<br />

Dynamik im Vergleichszeitraum von 2006<br />

bis 2009 alle sechs neuen Länder auf den<br />

ersten Plätzen. Auf Spitzenreiter Brandenburg<br />

(61,1 Punkte) folgen Mecklenburg-Vorpommern<br />

(60,8), Berlin (57,9), Thüringen (55,6), Sachsen<br />

(53,8) und Sachsen-Anhalt (53,1). Auch im<br />

Bestandsranking, dem Niveauvergleich von<br />

Wirtschaftskraft und Wohlstand, gab es <strong>2010</strong><br />

3,0<br />

– 3,8<br />

<strong>2010</strong><br />

2009<br />

3,6<br />

– 4,7<br />

2,2<br />

– 2,9<br />

3,9<br />

– 5,1<br />

einen Durchbruch: Hier hat mit Thüringen zum<br />

ersten Mal ein ostdeutsches Land ein west-<br />

deutsches überholt und sich Rang 10 gesichert.<br />

Mit Stralsund kommt zudem der Dynamiksieger<br />

im Städteranking (Vergleichszeitraum:<br />

2004 – 2009) aus dem Osten.<br />

Im Herzen Europas<br />

Auch geografisch betrachtet rücken die neuen<br />

Länder seit der EU-Osterweiterung immer stärker<br />

in den Blickwinkel von Wirtschaft und Politik<br />

– gerade vor dem Hintergrund des drohenden<br />

Fachkräftemangels. Am 1. Mai 2011 fallen


die Niederlassungsbeschränkungen für Arbeit-<br />

nehmer aus Osteuropa. Dass sich dies positiv<br />

auf die deutsche Wirtschaft auswirken wird, er-<br />

warten der INSM zufolge rund 90 Prozent der<br />

deutschen Ökonomen. Von diesem Schub<br />

dürften vor allem die Ballungszentren in Ost-<br />

deutschland profitieren. Nicht überraschend<br />

also, dass der renommierte US-amerikanische<br />

Ökonom Michael C. Burda von der Berliner<br />

Humboldt-Universität Ostdeutschland gute<br />

Chancen einräumt, zu einem neuen Wachstumspol<br />

für ganz Europa zu werden.<br />

Aufschwung im Osten<br />

Das Wirtschaftswachstum fiel im Jahr <strong>2010</strong><br />

in Ostdeutschland (einschließlich Berlin) mit<br />

2,2 Prozent insgesamt moderater als im Bundes-<br />

schnitt aus und wird sich ifo Dresden zu folge<br />

2011 mit leicht geringerer Dynamik fortsetzen.<br />

Für die weitgehend stabilen Ver hältnisse, die<br />

diesen Aufschwung tragen, sind vor allem die<br />

mittlerweile robusten unternehmerischen Strukturen<br />

in Ostdeutschland verantwortlich. Auch<br />

nimmt das Innovationspotenzial konti nuierlich<br />

zu: Immer mehr Hochtechnologie unternehmen<br />

siedeln sich zwischen Dresden und Rostock<br />

an, schaffen Arbeitsplätze und stärken das<br />

Entwicklungspotenzial. Parallel zu den wirtschaftlichen<br />

Entwicklungen wächst zudem die<br />

Kaufkraft in Ostdeutschland dynamischer als in<br />

Westdeutschland. Wie ifo ermittelt hat, ist das<br />

verfügbare Einkommen je Einwohner und Mo-<br />

nat von 595 EUR im Jahr 1991 auf 1.290 EUR<br />

(2008) angestiegen, das Nettogeldvermögen<br />

von 10.900 EUR (1993) auf 26.700 EUR (2008).<br />

In Ostdeutschland verzeichnete Thüringen im<br />

Jahr <strong>2010</strong> mit 3,0 Prozent das stärkste Wirt-<br />

schaftswachstum, gefolgt von Berlin (2,7 Prozent),<br />

Sachsen-Anhalt (2,4 Prozent), Brandenburg<br />

(2,2 Prozent), Sachsen (1,9 Prozent) und<br />

Mecklenburg-Vorpommern (0,3 Prozent).<br />

Erwerbstätigkeit nimmt weiter zu<br />

In Ostdeutschland stieg die Zahl der Erwerbstätigen<br />

in den ersten drei Quartalen des Jahres<br />

um 0,6 Prozent. Das ifo Dresden geht aufgrund<br />

des vollständigen Abbaus von Arbeitszeitkonten<br />

und dem allgemeinen wirtschaftlichen<br />

Aufschwung für das Gesamtjahr von einer<br />

Ausweitung der Erwerbstätigkeit um 0,7 Pro-<br />

zent aus. Für 2011 rechnet das Institut mit<br />

einem weiteren Anstieg der Erwerbstätigkeit<br />

um 0,6 Prozent.<br />

Aufschwung im verarbeitenden Gewerbe<br />

Auch das verarbeitende Gewerbe in Ostdeutschland<br />

verzeichnete <strong>2010</strong> eine Trendwende:<br />

In den ersten zehn Monaten des Jahres<br />

stieg der Umsatz der Betriebe gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum um durchschnittlich<br />

10,9 Prozent. Vor allem die Vorleistungs- und<br />

Investitionsgüterproduzenten konnten Umsatzsteigerungen<br />

verbuchen. Das ostdeutsche verarbeitende<br />

Gewerbe mit seiner stärkeren Binnenorientierung<br />

profitierte davon, dass im<br />

Verlauf des Jahres die heimische Nachfrage<br />

stetig zunahm. Insgesamt wird für das verarbeitende<br />

Gewerbe Ostdeutschlands mit einem<br />

Anstieg der preisbereinigten Bruttowertschöpfung<br />

um 10,8 Prozent im Jahr <strong>2010</strong> gerechnet.<br />

Gute Stimmung – nachhaltiges Wachstum<br />

Bundesweit positiv sind die Prognosen auch<br />

zum Jahresbeginn 2011. Der ifo-Geschäftskli-<br />

maindex konnte sich zum Jahresende <strong>2010</strong><br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

15


16<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

nochmals auf 109,9 verbessern. ifo Dresden<br />

prognostiziert dem ostdeutschen verarbeitenden<br />

Gewerbe 6,5 Prozent Wachstum im Jahr<br />

2011. Das Institut für Weltwirtschaft Halle<br />

spricht sogar von einem mittelfristig hohen<br />

wirtschaftlichen Wachstum in Deutschland.<br />

Hierzu werde vor allem die Binnenwirtschaft<br />

beitragen, unterstützt vom traditionell starken<br />

Außenhandel.<br />

Auch für den Konsum gibt es Impulse: Das<br />

Statistische Bundesamt errechnete bereits für<br />

<strong>2010</strong> eine Erhöhung des verfügbaren Einkommens<br />

der privaten Haushalte um 2,6 Prozent<br />

auf insgesamt 1.595 Mrd. EUR. Aufgrund der<br />

anhaltend günstigen Arbeitsmarktlage sowie<br />

steigender Steuereinnahmen dürfte sich zudem<br />

die Lage der öffentlichen Haushalte entspannen.<br />

Das ist auch dringend nötig: Eigenen<br />

Angaben zufolge haben die Kommunen <strong>2010</strong><br />

mit einem Gesamtdefizit von rund 11 Mrd. EUR<br />

das finanziell schlechteste Jahr der Nach-<br />

kriegsgeschichte abgeschlossen.<br />

Der deutsche <strong>Immobilien</strong>markt –<br />

weitgehend stabil<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> hat gezeigt: Der deutsche <strong>Immobilien</strong>markt<br />

ist aus der schweren Rezession<br />

weitgehend unbeschadet hervorgegangen.<br />

Das liegt vor allem daran, dass es im Vergleich<br />

zu Großbritannien oder Spanien hierzulande<br />

zu keinen Überhitzungen oder Übertreibungen<br />

gekommen ist und insbesondere die Preise für<br />

Wohnimmobilien in den vergangenen 20 Jahren<br />

stabil geblieben sind.<br />

Auch der Markt für Geschäftsimmobilien, dessen<br />

Transaktions volumen aufgrund der generell<br />

hohen Unsicherheit infolge der Volatilität an<br />

den Finanzmärkten eher gering war, ist <strong>2010</strong><br />

wieder in Schwung gekommen. Das zunehmende<br />

Vertrauen in die Nachhaltigkeit und<br />

Attraktivität des Standorts Deutschland habe<br />

<strong>2010</strong> für einen Investmentumsatz bei gewerblich<br />

genutzten <strong>Immobilien</strong> von über 19 Mrd. EUR<br />

und damit für eine Steigerung von 83 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr gesorgt, konstatiert<br />

etwa CB Richard Ellis.<br />

Mieten und Kaufpreise steigen<br />

Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland ein<br />

allgemeiner Anstieg der Mieten quer durch die<br />

Segmente beobachtet. Dieser fiel mit 1,6 Prozent<br />

laut BulwienGesa-Index höher aus als<br />

noch im Vorjahr. Wohnimmobilien verzeichneten<br />

mit 2,0 Prozent besonders deutliche Steigerungen.<br />

Gewerbeimmobilien legten um 0,9<br />

Prozent zu. Weiterhin positiv entwickelten sich<br />

die Einzelhandelsmieten, vor allem in kleineren<br />

Städten: in 1A-Lagen mit durchschnittlich + 0,7<br />

Prozent, in Nebenlagen mit + 1,1 Prozent. Die<br />

Büromieten kletterten um 0,7 Prozent. Die<br />

Kaufpreise für Eigentumswohnungen stiegen<br />

um 3,8 Prozent, die für Reihenhäuser um 2,0<br />

Prozent.<br />

Robuster Mietmarkt im Osten<br />

Der ostdeutsche <strong>Immobilien</strong>markt hat sich<br />

auch <strong>2010</strong> als robust erwiesen. Das untermau-<br />

ert unsere seit 1992 jährlich erscheinende<br />

Analyse „<strong>Immobilien</strong>markt Ostdeutschland“.<br />

So haben sich die <strong>Immobilien</strong>preise in Ostdeutschland<br />

insgesamt erhöht – was nicht<br />

zuletzt eine Folge der in den vergangenen<br />

Jahren kontinuierlich wachsenden Kaufkraft<br />

im Osten ist. Über alle untersuchten Preis-


segmente sind die <strong>Immobilien</strong>preise stabil<br />

geblieben oder gestiegen. Besonders nachgefragte<br />

Städte wie Potsdam, Dresden oder<br />

Leipzig zeigen sich unverändert stark und<br />

brauchen den Vergleich mit westdeutschen<br />

Städten längst nicht mehr zu scheuen.<br />

Auch Ostseeregionen wie Rostock/Warnemünde<br />

oder die starken thüringischen Städte Jena<br />

und Erfurt haben zuletzt deutlich aufgeholt.<br />

Stabil zeigt sich zudem die Preisentwicklung<br />

für Wohnbauland.<br />

Verhaltener Transaktionsmarkt in den<br />

neuen Ländern<br />

Trotz der zunehmenden Attraktivität des deutschen<br />

<strong>Immobilien</strong>marktes hat der Transaktionsmarkt<br />

vor allem in Ostdeutschland noch nicht<br />

annähernd das Potenzial erreicht, das wir ihm<br />

zutrauen. Dies gilt besonders für den aktuell<br />

eher kleinteilig und kleinvolumig agierenden<br />

Markt im Segment der Wohnimmobilien. Grund<br />

für die generelle Zurückhaltung ist zum einen die<br />

Fokussierung vieler Investoren auf sogenannte<br />

„Core-Objekte“ – also Premiumobjekte in guten<br />

Lagen, die sich immer noch überwiegend in den<br />

westdeutschen Metropolen finden.<br />

Zum anderen erschweren die gestiegenen<br />

Ei genkapital anforderungen für Banken die Kre-<br />

ditvergabe. Insofern entscheiden nicht zuletzt<br />

die Kreditinstitute darüber, inwieweit auch<br />

der ostdeutsche Transaktionsmarkt wieder<br />

zulegen kann.<br />

Zukünftig dürfte der ostdeutsche <strong>Immobilien</strong>-<br />

markt von seiner Lage im Herzen Europas<br />

weiter profitieren und eine dynamische Ent-<br />

wicklung aufweisen. Diese Entwicklung ist ein<br />

weiterer Impuls für alle <strong>Immobilien</strong>seg mente, die<br />

sich zunehmend aus einer eigenen Wirtschafts-<br />

kraft der neuen Bundesländer speisen – und<br />

verstärkt werden durch die weitere Integration<br />

Osteuropas in den ge samteuro päischen Wirt-<br />

schaftsraum. Diese Marktchancen werden wir<br />

mit unserem Know-how-Vorsprung nutzen.<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Ansprechende Architektur<br />

für Dienstleistung<br />

und Verwaltung: das<br />

com@care-Ärztehaus in<br />

Berlin-Treptow, das<br />

Bürohaus Muldenstraße<br />

in Döbeln und das<br />

Mehrgenerationenhaus<br />

in Rostock (v. l.)<br />

17


18<br />

In Sichtweite des Touristenmagneten Checkpoint<br />

Charlie in Berlin-Mitte entwickelt die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />

ein 3-Sterne-Hotel mit 169 Zimmern.<br />

Rund 4.500 m² Nutzfläche umfasst die Alte Sektkellerei<br />

in Wismar. Das Objekt vereint Büro-, Einzelhandels­<br />

und Gewerbeflächen sowie hochwertige<br />

Wohnungen.


Geschäftsverlauf und Ergebnis <strong>2010</strong><br />

Auf Kurs<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> lag das Jahresergebnis der<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN zum neunten Mal in Folge im<br />

positiven zweistelligen Millionenbereich: Mit<br />

19,7 Mio. EUR nach Steuern (21,5 Mio. EUR<br />

vor Steuern) lieferte es einen weiteren Beleg für<br />

die Kontinuität und Stärke des Unternehmens.<br />

Während andere Immo bilienunternehmen teilweise<br />

massive Werkorrekturen vornehmen<br />

mussten, ist die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN aufgrund<br />

ihrer besonderen Struktur und Vielfalt ohne<br />

große Rückschläge durch die schwerste Re-<br />

zession der Nachkriegszeit gekommen.<br />

Den Rückgang von Ergebnisbeiträgen aus dem<br />

Verkauf konnte die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN durch ein<br />

starkes Kerngeschäft mit laufenden Einnah-<br />

men aus gut vermieteten Objekten kompensie-<br />

ren. So wurde der operative Ergebnisbeitrag<br />

aus der Bewirtschaftung gegenüber 2009 um<br />

fast 5 Mio. EUR erneut gesteigert. Das vorgelegte<br />

Jahresergebnis manifestiert im Jahr 1<br />

nach der Krise eine beachtliche Leistung und<br />

ist weiterer Beleg unserer seit 20 Jahren kontinuierlich<br />

fortgeführten Erfolgsgeschichte. Langfristiger<br />

Erfolg und nachhaltige Wertschöpfung<br />

beruhen naturgemäß auf der richtigen Strategie.<br />

Diese umfasst bei uns neben der konsequenten<br />

Konsolidierung vor allem eine konservative,<br />

renditeorientierte Investitionspolitik und<br />

ein aktives Portfoliomanagement.<br />

Starkes operatives Ergebnis<br />

Das operative Ergebnis belief sich im Jahr <strong>2010</strong><br />

auf 36 Mio. EUR. Stark präsentierte sich vor<br />

allem die Objektbewirtschaftung: Hier stieg<br />

das operative Ergebnis von 62 auf 66 Mio. EUR.<br />

Die Mieterlöse erhöhten sich von 138 auf<br />

145 Mio. EUR. Damit stellte die Bestandsbe-<br />

wirtschaftung auch im Jahr <strong>2010</strong> die Haupt-<br />

ergebnisquelle der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN.<br />

Rückgang der Leerstände<br />

In den vergangenen Jahren hat unser konse-<br />

quentes Kunden- und Mietermanagement zu<br />

einem kontinuierlichen Rückgang der Leer-<br />

stände geführt. Diese Entwicklung konnten<br />

wir <strong>2010</strong> fortsetzen. Die Zahl unserer Mietein-<br />

heiten sank mit weiter optimiertem Portfolio<br />

von 23.678 auf insgesamt 23.413. Im vermiet-<br />

baren Bestand des Anlagevermögens gingen<br />

die Leerstände im Wohnsegment von 2,9 auf<br />

2,6 Prozent, im Gewerbesegment von 3,5 auf<br />

2,5 Prozent zurück.<br />

Unser bedeutendstes Segment stellten auch<br />

<strong>2010</strong> die Wohnimmobilien mit einem Anteil von<br />

31 Prozent an den gesamten Mieterlösen des<br />

Anlagevermögens (45,4 Mio. EUR bei 11.967<br />

Mieteinheiten). Um einen Prozentpunkt zugelegt<br />

hat das Segment der Einzelhandelsimmobilien<br />

mit einem Anteil von 28 Prozent und<br />

Mieterlösen in Höhe von 40,9 Mio. EUR bei<br />

683 Mieteinheiten. Rang 3 belegen die Büroimmobilien<br />

mit 20 Prozent Anteil (29,3 Mio. EUR;<br />

1.347 Mieteinheiten), gefolgt von den Gewerbeimmobilien<br />

mit 13 Prozent (18,9 Mio. EUR;<br />

1.284 Mieteinheiten).<br />

Mit 78 Prozent (113 Mio. EUR) erwirtschafteten<br />

wir <strong>2010</strong> mehr als drei Viertel der Mieterlöse<br />

des Anlagevermögens in unseren Schwerpunktregionen:<br />

Davon entfielen auf den mitteldeutschen<br />

Kernraum 37 Prozent (53,7 Mio. EUR),<br />

auf die Metropolregion Berlin 27 Prozent<br />

(38,8 Mio. EUR), auf die Ostseeküste 14 Prozent<br />

(20,5 Mio. EUR).<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

19


20<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Wohnen<br />

Büro<br />

Einzelhandel<br />

Gewerbe<br />

Dienstleistungsimmobilien<br />

Unbebaute<br />

Grundstücke<br />

Investieren und profilieren<br />

Die fortschreitende Optimierung unseres Portfolios<br />

als zentraler Bestandteil unserer Investitionsstrategie<br />

hat in den vergangenen Jahren<br />

zu einer klaren Profilierung unseres Anlagevermögens<br />

geführt. Auch während der Krise und<br />

in ihrer unmittelbaren Folge hat sich unser<br />

Weg als zielführend und erfolgreich erwiesen.<br />

Da ran haben wir uns <strong>2010</strong> wieder konsequent<br />

orientiert und in unser Anlagevermögen rund<br />

185 Mio. EUR investiert. Verlängerungen der<br />

Planungs- und Bauphasen bei Entwicklungsprojekten,<br />

Verzögerungen bei Ankäufen sowie<br />

der frühe und massive Wintereinbruch standen<br />

der Erreichung eines noch höheren Investitionsvolumens<br />

entgegen. Die resultierende<br />

geringere Kapitalaufnahme <strong>2010</strong> entlastete<br />

entsprechend das Zinsergebnis.<br />

Das dynamischste Segment mit 41 Prozent<br />

der Investitionstätigkeiten im Anlagevermögen<br />

bildeten erneut die Einzelhandelsimmobilien.<br />

Mieterlöse nach Segmenten <strong>2010</strong><br />

In Mio. EUR<br />

18,9<br />

40,9<br />

9,3 0,5<br />

29,3<br />

45,4<br />

Unter Einschluss zwischenzeitlicher Segment-<br />

zuordnungen haben wir hier ein Investitions-<br />

volumen von insgesamt 76,5 Mio. EUR reali-<br />

siert, von dem allein 32 Mio. EUR (42 Prozent)<br />

auf die Schwerpunktregion Mitteldeutscher<br />

Kernraum entfiel. Die Dienstleistungsimmo­<br />

bilien stellten mit 63,7 Mio. EUR (34 Prozent)<br />

das zweitstärkste Segment; hier tat sich vor<br />

allem die Metropolregion Berlin mit 72 Prozent<br />

(45,9 Mio. EUR) hervor. Das drittstärkste Segment<br />

stellten die Büroimmobilien mit 20,9 Mio. EUR<br />

(11 Prozent).<br />

Der Bau des zwischenzeitlich eröffneten Ber-<br />

liner Ramada-Hotels „Die Welle. Mitte“ zählte<br />

auch im vergangenen Jahr zu den wichtigsten<br />

Einzelinvestitionen, ebenso das zum Jahresende<br />

fertiggestellte Havelpalais in Potsdam. Mit rund<br />

12 Mio. EUR sind wir im „Center am Helene-<br />

Weigel-Platz“ in Marzahn engagiert. In Friedrichshagen,<br />

im Südosten Berlins, investieren<br />

wir rund 10 Mio. EUR in eine Seniorenresidenz


mit Pflegezentrum sowie Einzelhandel und ein<br />

com@care-Nahversorgungszentrum.<br />

Am Dresdner Postplatz planen wir das Zwinger-<br />

Forum, für das wir als Hauptmieter einmal mehr<br />

die Hotelkette Motel One gewinnen konnten.<br />

Gleich um die Ecke sind wir an der Dresdner<br />

Altmarkt-Galerie beteiligt, deren großzügige<br />

Erweiterung auf nunmehr 44.000 m2 Verkaufsfläche<br />

zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossen<br />

wurde. Einen weiteren Meilenstein unserer<br />

Investi tions tätig keiten im Jahr <strong>2010</strong> markierte<br />

der Baubeginn des „Quartiers 17“ in Stralsund.<br />

Das bislang ambitionierteste Projekt unserer<br />

Niederlassung Mecklenburg-Vorpommern<br />

schließt eine Kriegsbrache in der historischen<br />

Altstadt der traditionsreichen Hansestadt.<br />

Strategisches, wertschöpfendes<br />

Portfoliomanagement<br />

Unsere Portfoliostrategie sieht die wertorien-<br />

tierte Veräußerung von Objekten vor, die nicht<br />

in unser langfristiges Konzept passen. Im<br />

Jahr <strong>2010</strong> haben wir 168 Objekte verkauft.<br />

Zum Bilanzstichtag enthält unser Portfolio<br />

noch 1.202 <strong>Immobilien</strong>; im Anlagevermögen<br />

befinden sich 950 <strong>Immobilien</strong> (2009: 956). Im<br />

Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Objekte<br />

im Umlaufvermögen um 11,5 Prozent<br />

von 285 auf 252.<br />

Erfolgreiches Verkaufsjahr<br />

Für die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN war <strong>2010</strong> ein gutes<br />

Verkaufsjahr: So betrug der beurkundete Gesamtwert<br />

unserer Verkäufe 54,2 Mio. EUR und<br />

lag damit nicht nur über dem Vorjahres wert<br />

von 40 Mio. EUR, sondern auch über Plan.<br />

Höhepunkt des Verkaufsjahrs <strong>2010</strong> war das<br />

Motel One in Leipzig, das wir an die Lloyd<br />

Fonds AG aus Hamburg veräußert haben.<br />

Weitere Verkäufe umfassten das Objekt Schön-<br />

hauser Allee in Berlin, das Objekt Frey ensteiner<br />

Chaussee in Pritzwalk, ein Entwicklungsgrund-<br />

stück in Berlin-Treptow, ein Wohnbaugrund-<br />

Mieterlöse nach Schwerpunktregionen<br />

<strong>2010</strong><br />

In Mio. EUR<br />

31,2<br />

53,7<br />

20,5<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

38,8<br />

Denkmalschutz und<br />

Revitalisierung im Einklang:<br />

die Gartenstadt<br />

Lauta, die Messe- und<br />

Veranstaltungshalle<br />

Chemnitz-Arena und<br />

der Gewerbepark Wirkbau<br />

in Chemnitz (v. l.)<br />

Ostseeküste<br />

Berlin und Umland<br />

Mitteldeutscher<br />

Kernraum<br />

Übrige Regionen<br />

21


22<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Dienstleistungsimmobilien<br />

Gewerbe<br />

Einzelhandel<br />

Büro<br />

Wohnen<br />

Ankäufe<br />

Projekte<br />

Investitionen in das Anlagevermögen<br />

nach Schwerpunktregionen <strong>2010</strong><br />

In Mio. EUR<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

89<br />

Ostseeküste Berlin und Umland Mitteldeutscher Kernraum Übrige Regionen<br />

Entwicklungsprojekte und Ankäufe <strong>2010</strong><br />

Anlagevermögen in Mio. EUR<br />

96


Entwicklung des Anlagevermögens <strong>2010</strong><br />

In Mio. EUR<br />

1.800<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

9 %<br />

21 %<br />

15 %<br />

22 %<br />

33 %<br />

9 %<br />

25 %<br />

12 %<br />

22 %<br />

32 %<br />

2008 2009 <strong>2010</strong><br />

10 %<br />

28 %<br />

10 %<br />

21 %<br />

31 %<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Moderne Angebote zum<br />

Wohnen und Einkaufen:<br />

das Neubauprojekt „La<br />

Vita“ in Dresden-Striesen,<br />

das Einkaufszentrum in<br />

Dresden-Klotzsche und<br />

die Wohnanlage Dachsweg<br />

in Ludwigsfelde<br />

bei Berlin (v. l.)<br />

Dienstleistungs-<br />

immobilien/unbebaute<br />

Grundstücke<br />

Einzelhandel<br />

Gewerbe<br />

Büro<br />

Wohnen<br />

23


24<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Entwicklung im Norden:<br />

Das 30-Mio.-EUR-Projekt<br />

„Quartier 17“ in Stralsund<br />

schließt die letzte<br />

Kriegsbrache in der<br />

Hansestadt. Mit dem<br />

AWO­Pflegeheim in<br />

Rostock investierte die<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN in<br />

das Zukunftssegment<br />

Pflegewohnen (v. l.).<br />

stück in Berlin-Karlshorst sowie Baugrundstücke<br />

im stark nachgefragten „Strand-Quartier<br />

Hohe Düne“ in Rostock-Warnemünde. Aufgrund<br />

der positiven Konjunkturentwicklung, der Verbesserung<br />

der Finanzierungssituation sowie<br />

der damit einhergehenden Wiederbelebung<br />

des Marktes rechnen wir für das Wirtschaftsjahr<br />

2011 mit einer weiteren leichten Erholung<br />

beim Immo bilienverkauf.<br />

Segmentberichterstattung <strong>2010</strong><br />

Konsequente Portfoliodiversifizierung<br />

Ein solides, ausgewogenes Portfolio ist der<br />

zentrale Stabilitätsfaktor und Kern unserer<br />

Strategie. Was eine nicht ausreichende Diversifizierung<br />

bewirken kann, hat in den vergangenen,<br />

turbulenten eineinhalb Jahren manch<br />

Wettbewerber schmerzhaft erfahren müssen.<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN setzt auch in Zukunft<br />

auf eine diversifizierte Portfoliostruktur.<br />

Zum 31. Dezember <strong>2010</strong> belief sich unser<br />

Engagement im mitteldeutschen Kernraum auf<br />

In Mio. EUR Wohnen Büro Einzelhandel<br />

Istmiete 45,4<br />

Ergebnis Objekt bewirtschaftung<br />

20,0<br />

Ergebnis Verkauf 1,9<br />

Operatives Ergebnis 7,4<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

vor Steuer<br />

7,4<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag 6,8<br />

29,3<br />

12,4<br />

0,1<br />

3,7<br />

2,3<br />

2,1<br />

40,9<br />

24,4<br />

2,5<br />

15,1<br />

16,6<br />

15,2<br />

36 Prozent (633 Mio. EUR) des Verkehrswerts<br />

unseres Anlagevermögens. Auf die Metropol-<br />

region Berlin entfielen 532 Mio. EUR (30 Pro-<br />

zent), auf die Ostseeküste 270 Mio. EUR (15 Pro-<br />

zent). Außerhalb unserer Schwerpunktregionen<br />

lagen nur rund 18 Prozent (323 Mio. EUR) un-<br />

serer Verkehrswerte.<br />

Eine differenzierte Ergebnisdarstellung nach<br />

den jeweiligen immobilienwirtschaftlichen Nut-<br />

zungsarten zeigt die Segmentberichterstattung<br />

der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN.<br />

Starkes Team<br />

Gewerbe Dienst-<br />

leistung<br />

18,9<br />

7,9<br />

2,1<br />

5,7<br />

– 11,8<br />

Zum 31. Dezember <strong>2010</strong> beschäftigte die<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN 301 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter (2009: 308). Sie stellen ein einge-<br />

spieltes Team, auf das wir uns jederzeit ver-<br />

lassen können: Unsere Mitarbeiter haben die<br />

Anfor derungen aus den Optimierungsprozes-<br />

sen und dem Krisenjahr engagiert und souverän<br />

gemeistert.<br />

9,3<br />

4,0<br />

4,1<br />

7,0<br />

6,6<br />

Unbebaut Umlauf-<br />

vermögen<br />

0,5<br />

– 2,4<br />

2,1<br />

– 1,8<br />

– 0,9<br />

0,5<br />

– 0,3<br />

– 0,2<br />

– 0,6<br />

1,3<br />

<strong>TLG</strong><br />

gesamt<br />

EBITDA 31,4 22,2 35,2 8,5 12,0 – 1,9 1,3 108,7<br />

– 10,8<br />

6,1<br />

– 0,8<br />

1,2<br />

144,8<br />

65,9<br />

12,5<br />

36,5<br />

21,5<br />

19,7


Strategie: Erfolg mit Zukunft<br />

Der <strong>Immobilien</strong>markt in Ostdeutschland ist<br />

dynamisch und attraktiv. Einfach ist er nicht.<br />

Unseren Vorsprung in puncto Markt- und Re-<br />

gional-Know-how sowie unsere Reputation als<br />

wettbewerbsstarkes und erfolgsorientiertes<br />

Unternehmen haben wir uns hart erarbeitet.<br />

Unser diversifizierter Bestand ist eine solide<br />

Stütze und gleichzeitig Beleg unserer unternehmerischen<br />

Stärke.<br />

Unser Fokus liegt auf:<br />

• den attraktiven Segmenten Wohnen, Einzelhandel,<br />

Büro, Gewerbe und Dienstleistung,<br />

• den starken Regionen Ostseeküste, Metro-<br />

pol region Berlin und Mitteldeutscher Kern-<br />

raum,<br />

• der steten Optimierung unseres Portfolios<br />

durch Ankäufe, Entwicklungen, Verkäufe und<br />

Leerstandsabbau<br />

• sowie einer konsequent gelebten Kunden-<br />

orientierung.<br />

Regionalverteilung der<br />

Verkehrswerte <strong>2010</strong><br />

Anlagevermögen in Mio. EUR<br />

323<br />

633<br />

270<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

532<br />

Ostseeküste<br />

Berlin und Umland<br />

Mitteldeutscher<br />

Kernraum<br />

Übrige Regionen<br />

25


26<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Das Bürogebäude „1alex“ prägt mit zehn Geschossen<br />

und 220 m Länge das urbane Gesicht des<br />

Berliner Alexanderplatzes.<br />

Direkt gegenüber der Dresdner Frauenkirche<br />

bietet das Hotel de Saxe 4-Sterne-plus-Komfort<br />

in elegantem Ambiente.<br />

Anlaufpunkt für Fans der Sportwagen-Luxusklasse:<br />

das Porsche-Zentrum in Dresden.


20 Jahre Marktnähe, Know-how<br />

und Innovationen<br />

20 Jahre Vorsprung auf dem ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt<br />

stehen für 20 Jahre Marktnähe<br />

und regionales Know-how. In diesen zwei Jahrzehnten<br />

konnten wir die Entwicklung der <strong>Immobilien</strong>landschaft<br />

des Ostens maßgeblich<br />

mitprägen. So haben unsere Niederlassungen<br />

spezifische Produktkompetenzen entwickelt, die<br />

nicht nur unser Unternehmen weiter stärken,<br />

sondern auch ganz konkret den jeweiligen<br />

Regionen zugutekommen. Die Niederlassung<br />

Süd hat sich über ihren traditionellen Schwer-<br />

punkt im Wohn- und Gewerbesegment Spezial-<br />

Know-how im Handel und zunehmend auch im<br />

Pflegebereich erworben. In Berlin­Brandenburg<br />

verfügt man über besondere Bürokompetenz<br />

und hat mit dem com@care-Konzept eine<br />

kompakte Verbindung von Einzelhandel, Apothe-<br />

ken, Arztpraxen und gesundheitsnahen Dienst-<br />

leistungen entwickelt – zahlreiche Bürgerinnen<br />

und Bürger vor Ort profitieren bereits davon.<br />

Sozial- und Seniorenimmobilien schließlich<br />

stehen im Fokus der Niederlassung Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Es ist dieses marktnahe Know-how, verbunden<br />

mit dem Mut für Innovationen, das uns auszeichnet.<br />

Mit einem <strong>Immobilien</strong>vermögen von<br />

rund 1,8 Mrd. EUR, welches sich aus gewogen<br />

auf rund 1.200 Objekte in den Segmenten<br />

Büro, Einzelhandel, Gewerbe und Wohnen<br />

verteilt, sind wir die Nr. 1 für <strong>Immobilien</strong> in<br />

Ostdeutschland.<br />

Anteil der Segmente<br />

am Verkehrswert <strong>2010</strong><br />

Anlagevermögen in Mio. EUR<br />

178<br />

491<br />

105<br />

63<br />

377<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

544<br />

Wohnen<br />

Büro<br />

Einzelhandel<br />

Gewerbe<br />

Dienstleistungsimmobilien<br />

Unbebaute<br />

Grundstücke<br />

27


Segment Wohnimmobilien<br />

Wohnen mit Potenzial<br />

Mieterlöse Anlageportfolio<br />

Wohnimmobilien <strong>2010</strong><br />

Mio. EUR<br />

Ostseeküste 8,5<br />

Berlin und Umland 6,6<br />

Mitteldeutscher Kernraum 18,3<br />

Übrige Regionen 12,0<br />

Gesamt 45,4<br />

Die eigene Wohnung gilt als ein Stabilitätsanker,<br />

der in dynamischen Zeiten Sicherheit und<br />

Stabilität vorhält. Wohneigentum liegt im Trend:<br />

Durchschnittlich um 2,1 Prozent kletterten die<br />

Preise für Eigentumswohnungen <strong>2010</strong>, teilt<br />

der <strong>Immobilien</strong>verband Deutschland (IVD) mit.<br />

Gleichzeitig vergrößert sich die Kluft zwischen<br />

Wohnungsangebot und -bedarf weiter – und<br />

zwar trotz starken Wachstums im Wohnungsbau<br />

um 4,4 Prozent. Die Folge: steigende Mieten<br />

auch bei Neuvermietungen. Mit ein bis 2,5<br />

Prozent Steigerung – in guten Innenstadtlagen<br />

sogar mit deutlich mehr – rechnet der IVD<br />

auch für 2011.<br />

Wenngleich der Transaktionsmarkt dies zurzeit<br />

nicht mit großvolumigen Transaktionen wider-<br />

spiegelt, hält doch die allgemein positive<br />

Entwicklung auch im ostdeutschen Wohnungs-<br />

markt an. So haben sich die Preise von neuen<br />

Wohnimmobilien laut Hauspreisindex HPX im<br />

Osten seit dem Jahr 2005 insgesamt stärker<br />

ent wickelt als in anderen deutschen Regionen.<br />

Ostdeutschland schneidet bei der Preis ent-<br />

wicklung von neuen Eigentumswohnungen<br />

und Einfamilienhäusern zwischen 2005 und<br />

<strong>2010</strong> am besten ab. Das liegt nicht zuletzt<br />

an der positiven Arbeitsmarkt- und Kaufkraftentwicklung.<br />

Starkes Portfolio<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN besitzt ein attraktives,<br />

weitgestreutes Wohnungsportfolio, das zum<br />

Ende des Jahres <strong>2010</strong> rund 12.000 Mieteinheiten<br />

im Anlagevermögen umfasste. Wohnimmobilien<br />

sind unser mietenstärkstes Segment.<br />

Im vergangenen Jahr haben wir die Mieterlöse<br />

um 3,4 Prozent auf 45,4 Mio. EUR gesteigert<br />

und damit 31 Prozent der Mieterlöse unseres<br />

Anlagevermögens erwirtschaftet. Der Verkehrswert<br />

unseres Anlagevermögens bei den Wohnimmobilien<br />

betrug 544 Mio. EUR und damit<br />

knapp ein Drittel des gesamten Anlagevermögens.<br />

Allein 44 Prozent (237 Mio. EUR) davon<br />

entfielen auf den mitteldeutschen Kernraum. Unsere<br />

zweitstärkste Schwerpunktregion stellte<br />

die Ostseeküste mit 19 Prozent und 102 Mio. EUR<br />

vor der Metropolregion Berlin (15 Prozent;<br />

80 Mio. EUR).<br />

Tendenz: positiv<br />

Wohnimmobilien sind langfristig am erfolg-<br />

reichsten, wenn sie gern bewohnt werden. Wir<br />

achten auf attraktive Wohnungen und Lagen<br />

sowie eine gewachsene Mieterstruktur mit<br />

intaktem Wohnumfeld und guter Infrastruktur.<br />

Kompakte, überschaubare Wohnanlagen mit<br />

nachhaltigen Entwicklungs- und Ertragschan-<br />

cen: Darin sehen wir die Fundamente für ein<br />

mittel- und langfristiges Wert- und Mietstei-<br />

gerungspotenzial. Diese Strategie haben wir<br />

auch <strong>2010</strong> konsequent verfolgt und in unser<br />

Wohnsegment rund 12 Mio. EUR investiert.<br />

Ein weiterer wichtiger Stellhebel für den Erfolg<br />

im Wohnsegment liegt in der kontinuierlichen<br />

Optimierung des Kunden- und Mietermanage-<br />

ments. Auch dies bestätigt uns das Ergebnis<br />

des Berichtsjahrs: So konnten wir den Leer-<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

29


30<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Ostseeküste<br />

Berlin und Umland<br />

Mitteldeutscher<br />

Kernraum<br />

Übrige Regionen<br />

Verkehrswerte Anlageportfolio<br />

Wohnimmobilien <strong>2010</strong><br />

In Mio. EUR<br />

124<br />

stand im vermietbaren Bestand des Anlage-<br />

vermögens von 2,9 Prozent auf 2,6 Prozent<br />

weiter senken.<br />

237<br />

102<br />

Auf in die Stadt!<br />

Immer mehr Menschen zieht es in die großen<br />

und kleinen Metropolen. In Ostdeutschland<br />

sind es vor allem Dresden, Leipzig und Potsdam,<br />

die davon profitieren und durch besonders<br />

dynamisches Wachstum glänzen.<br />

Dresden kann laut Bertelsmann-Stiftung bis<br />

2025 auf eine Bevölkerungszunahme um 8 Prozent<br />

hoffen, Leipzig soll um 3 Prozent zulegen.<br />

Für Potsdam prognostiziert das Landesamt<br />

für Statistik sogar einen Anstieg um 20 Prozent<br />

bis 2030 – dann würden rund 30.000 Menschen<br />

mehr als heute in der brandenburgischen<br />

Hauptstadt leben.<br />

80<br />

Wohnen in den Sachsenmetropolen<br />

Diese Tendenz dürfte die Preisentwicklung weiter<br />

beeinflussen. Bereits heute bilden Dresden<br />

und Potsdam bei den Wohnpreisen die Speerspitze<br />

im Osten: In nahezu allen Preiskategorien<br />

befinden sich die beiden Städte in der<br />

Spitzengruppe. Mit Kaufpreisen von bis zu<br />

3.600 bzw. 3.800 EUR/m2 für modernisierte<br />

Altbauten erreichen sie mühelos das Niveau<br />

westdeutscher Großstädte. Frei stehende Ei-<br />

genheime erreichen in Dresden Spitzenpreise<br />

bis zu 500.000, in Leipzig bis zu 450.000 EUR.<br />

Wohnmieten kosten in beiden Städten bis<br />

zu 7,20 EUR/m2 .<br />

Attraktiver Wohnungsmarkt<br />

in der Hauptstadt<br />

In Berlin verschärfte sich <strong>2010</strong> die Ausdifferenzierung<br />

zwischen dem unteren und dem oberen<br />

Preissegment bei Mietwohnungen. Beliebte<br />

Berliner Wohnquartiere zeigten eine weiter ansteigende<br />

Entwicklung, vor allem in den Ostteilen<br />

Mitte und Prenzlauer Berg. Die durchschnittliche<br />

Marktmiete für Standardwohnungen liegt<br />

bei 5,85 EUR/m2 und ist damit im Vergleich<br />

zum Vorjahr um ein Prozent gestiegen. In Vorzugswohnlagen<br />

liegt sie mit 7,20 EUR/m2 sogar<br />

um 3 Prozent über dem Vorjahreswert.<br />

Und in Top-Lagen wie Mitte oder Prenzlauer Berg<br />

beobachtet der IVD bereits „Münchner Verhält-<br />

nisse“ mit Spitzenmieten bis zu 18,00 EUR/m 2 .<br />

Auffällig ist zudem der Aufwärtstrend bei<br />

Eigentumswohnungen im Ostteil der Stadt.<br />

Bis zu 3.500 EUR/m 2 in mittleren und bis zu<br />

3.900 EUR/m 2 in guten Lagen werden hier<br />

gezahlt.


Von Potsdam bis Jena: steigende Preise<br />

Hohe Lebensqualität, gute Sozialstruktur und<br />

die Metropole Berlin gleich um die Ecke: Auch<br />

in Potsdam setzte sich der Anstieg der <strong>Immobilien</strong>preise<br />

fort. Bis zu 10,50 EUR/m2 werden<br />

in Top-Lagen gezahlt. Frei stehende Eigenheime<br />

sind hier mit bis zu 650.000 EUR die<br />

teuersten in ganz Ostdeutschland außerhalb<br />

Berlins. Überzeugend entwickelt sich zudem<br />

der Wohnimmobilienmarkt in Thüringen, wo<br />

die Preise für Eigentumswohnungen deutlich<br />

zulegten. Für modernisierte Altbauten in Erfurt<br />

etwa stiegen sie auf bis zu 2.200 EUR/m2 . Jena<br />

bleibt das teuerste thüringische Pflaster für frei<br />

stehende Eigenheime (bis zu 470.000 EUR)<br />

und Reihenhäuser (bis zu 225.000 EUR). Hier<br />

werden mit 7,40 EUR/m2 auch die Spitzenmieten<br />

gezahlt, gefolgt von Erfurt mit 7,10 EUR/m2 .<br />

Hochburg im Nordosten: Rostock<br />

Weiter an Attraktivität gewonnen haben Wohnimmobilien<br />

in Mecklenburg-Vorpommern, speziell<br />

an der Ostseeküste. So zählt Rostock zu<br />

den am stärksten nachgefragten Wohnstandorten<br />

Ostdeutschlands überhaupt: Für ein frei<br />

stehendes Eigenheim fallen hier zwischen<br />

150.000 und 340.000 EUR an, eine Neubau-Eigentumswohnung<br />

kostet gar bis 3.800 EUR/m2 .<br />

Die Monatsmieten in Rostock stiegen auf bis<br />

zu 8,00 EUR/m2 . Die höchsten Reihenhauspreise<br />

in der Region werden allerdings in Stralsund<br />

gezahlt und liegen bei bis zu 240.000 EUR.<br />

Nachhaltige Wertschöpfung<br />

Die starke Wohnungsnachfrage in unseren<br />

Investitions- und Wachstumsschwerpunkten<br />

basiert auf vielen Faktoren. Wirtschafts- und<br />

Bevölkerungswachstum, steigende Erwerbstätigkeit,<br />

zunehmende Kaufkraft gehören dazu.<br />

Im Sinne unserer Maxime einer nachhaltigen<br />

Wertschöpfung verbessern wir die Wohnqualität<br />

und Sicherheit unserer Wohnungsimmobilien<br />

nach Kräften. So haben wir auch <strong>2010</strong><br />

viele unserer insgesamt 2.200 Wohnungen in<br />

Dresden (Vermietungsstand: 99 Prozent) mit<br />

neuen Sicherheitsstandards versehen. Auch im<br />

außerhalb der Metropolen gelegenen Bestand<br />

haben wir in die Ausstattung und das Image<br />

von Wohnraum investiert – wie in der Gartenstadt<br />

Lauta, wo die Vermietungsquote nun<br />

ebenfalls bei 99 Prozent liegt.<br />

Wertorientiert investiert<br />

Lebensqualität steht auch beim Projekt „La<br />

Vita“ in der Dresdner Schandauer Straße im<br />

Mittelpunkt. Hier haben wir <strong>2010</strong> mit dem Neubau<br />

eines drei- bis viergeschossigen Wohnund<br />

Geschäftshauses begonnen, bei dem wir<br />

die zentralen Lebensbereiche Wohnen und<br />

Einkaufen kombinieren. Die 43 Wohnungen<br />

können individuell mit besonderen Servicean-<br />

geboten vom Abwesenheits- bis zum Wäsche-<br />

service gekoppelt werden.<br />

Schöner wohnen im Nordosten<br />

In der Hansestadt Stralsund bauen wir seit Juli<br />

in 1A-Lage in der historischen Altstadt das<br />

„Quartier 17“ wieder auf. Hier entstehen unter<br />

anderem zahlreiche barrierearme Wohnungen<br />

mit speziell auf die Mieter zugeschnittenen<br />

Grundrisslösungen. Stark nachgefragt sind auch<br />

die Baugrundstücke des „Strand-Quartiers<br />

Hohe Düne“ in Rostock, das zu den attraktivsten<br />

Wohngebieten Ostdeutschlands zählt.<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Wohnen mit Komfort<br />

und Atmosphäre: die<br />

denkmalgeschützten<br />

Häuser der Gartenstadt<br />

Lauta, die Wohnanlage<br />

Dachsweg in Ludwigsfelde<br />

bei Berlin und der<br />

Wohnpark Waldschänke<br />

in Stahnsdorf an der<br />

Berliner Stadtgrenze (v. l.)<br />

31


32 Report aus der Region: Berlin/Brandenburg<br />

Das „Center am Hele-<br />

ne-Weigel-Platz“ in<br />

Berlin Marzahn (li.) und<br />

das Büro- und Hotel-<br />

gebäude „Die Welle.<br />

Mitte“ am Berliner<br />

Alexanderplatz<br />

Weltstadt und Boom-Land<br />

Die Bundeshauptstadt Berlin und die branden-<br />

burgische Landeshauptstadt Potsdam gehören<br />

zu den dynamischsten Städten Deutschlands.<br />

Brandenburg hat im vergangenen Jahr das<br />

wirtschaftlich beste Jahr seiner jüngeren Ge-<br />

schichte erlebt und wird bundesweit als Auf-<br />

steigerland wahrgenommen. Diese Entwick-<br />

lung und aktuelle Prognosen legen nahe, dass<br />

sich die Metropolregion Berlin/Brandenburg<br />

auch zukünftig positiv entwickeln wird.<br />

Berlin verfügt weltweit über einen guten Ruf.<br />

Im Berichtsjahr wurde der Tou rismusrekord<br />

des Vorjahrs erneut in den Schatten gestellt:<br />

Zum ersten Mal wurden mehr als 20 Millionen<br />

Übernachtungen von Besuchern gezählt. Berlin<br />

spielt damit in der ersten Liga des Städtetourismus<br />

und kann mit europäischen Metropolen<br />

wie Paris, London oder Rom mithalten.<br />

Auch für die <strong>Immobilien</strong>branche hat die Region<br />

Berlin/Brandenburg in den vergangenen Jah-<br />

ren weiter an Attraktivität gewonnen. Neben<br />

der Hauptstadt hat sich Potsdam zum dyna-<br />

mischsten <strong>Immobilien</strong>markt Ostdeutschlands<br />

entwickelt: Beim Hauskauf werden hier die<br />

höchsten Preise gezahlt. Bauland kostet 190 bis<br />

440 EUR/m 2 , Eigenheime bis zu 650.000 EUR.<br />

Die Mietpreise für Wohnraum liegen zwischen<br />

5,50 und 10,50 EUR/m 2 . Beim Einzelhandel<br />

zählt wiederum Berlin zu den Dynamiksiegern.<br />

Hier stiegen die Mieten selbst während der<br />

Krise teilweise deutlich – kleinere Flächen im<br />

Ostteil kosten bis zu 225 EUR/m 2 .<br />

„Die Welle“ in Berlins Mitte<br />

Nur einen Steinwurf vom Berliner Alexander-<br />

platz entfernt haben wir im März 2011 das<br />

Objekt „Die Welle. Mitte“ weitgehend fertiggestellt.<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN hat rund 80<br />

Mio EUR in das Gebäude auf dem Baufeld A 5<br />

des Kollhoffschen Masterplanes „Alexanderplatz“<br />

investiert.<br />

Der neungeschossige Neubau verfügt über<br />

eine Mietfläche von 27.500 m2 . Es entstanden<br />

ein Ramada-Hotel mit 337 Zimmern und ein<br />

H2-Hotel mit 288 Zimmern sowie ein Konferenzzentrum<br />

mit einer Fläche von rund 1.600 m2 .<br />

Darüber hinaus entstehen 7.000 m2 moderne<br />

Büroflächen für gehobene Ansprüche.<br />

Ein weiteres Jahreshighlight der <strong>TLG</strong> IMMO-<br />

BILIEN in Berlin/Brandenburg war der Neubau<br />

des „Centers am Helene- Weigel-Platz“, wo ein<br />

Nahversorgungszentrum mit 6.000 m2 Mietfläche<br />

entstanden ist. Mieter sind Lebensmittelmärkte,<br />

Drogerien, eine Bankfiliale sowie<br />

Bekleidungs- und Optikgeschäfte. Der Helene-<br />

Weigel-Platz ist der zentrale Platz des Stadt-<br />

bezirks Marzahn. Nach Fertigstellung des Nah-<br />

versorgungszentrums und der Erneuerung des<br />

Platzes kann der Standort auch im Einzelhan-<br />

dels- und Dienstleistungsbereich nun wieder<br />

an seine frühere Bedeutung anknüpfen.<br />

In Potsdam realisierten wir direkt an der<br />

Neustädter Havelbucht die Seniorenresidenz<br />

„Havelpalais“. Mieter ist die gemeinnützige<br />

ProCurand <strong>GmbH</strong> & Co. KG. Die Anlage um-<br />

fasst 38 altengerechte Wohnungen und ein<br />

Pflegeheim mit 110 Plätzen.


Die <strong>TLG</strong>-Niederlassung Berlin/Brandenburg<br />

Ganz in der Nähe des Alexan derplatzes in Berlin-Mitte<br />

hat unsere Niederlassung Berlin/Brandenburg,<br />

deren Investitionsschwerpunkt im<br />

Metropolbereich Berlin und Potsdam liegt, ihren<br />

Sitz. Mit rund 200 <strong>Immobilien</strong>objekten und 4.000<br />

Mieteinheiten agiert sie auf einem der dynamischsten<br />

<strong>Immobilien</strong>märkte in ganz Deutschland.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> hat sie rund 39 Mio. EUR<br />

Mieterlöse erwirtschaftet.<br />

Unsere große Stärke für die Arbeit in der Metropolregion<br />

Berlin/Brandenburg sind vor allem<br />

unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie<br />

kennen die Bedingungen und Perspektiven der<br />

<strong>Immobilien</strong>wirtschaft in der Hauptstadt und<br />

in ihrem engeren Verflechtungsraum. Sie wissen<br />

um die Bedürfnisse ihrer Kunden und<br />

sind in der Region hervorragend vernetzt. Ihr<br />

Know-how und ihre Fachkompetenz suchen<br />

ihresgleichen.<br />

Dieses über nunmehr 20 Jahre erzielte Wissen<br />

hat auch dazu geführt, dass sich unsere Mitarbeiter<br />

bestens im Dienstleistungs- und Büromarkt<br />

auskennen – und immer besser auch in<br />

den Bereichen Gesundheitswesen und Einzelhandel.<br />

So haben wir hier das Konzept der<br />

com@care-Immobilie entwickelt, einer Kombination<br />

aus Ärztehaus und Einzelhandel, die das<br />

Leben der Menschen vor Ort leichter macht.<br />

Insgesamt vier Ärztehäuser befinden sich mittlerweile<br />

im Besitz der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN, dazu<br />

kommen drei Hellweg-Baumärkte in innerstädtischer<br />

Lage.<br />

Drei Fragen an Jörg R. Lammersen,<br />

Niederlassungsleiter Berlin/Brandenburg<br />

Herr Lammersen, welcher <strong>Immobilien</strong>markt<br />

ist für Sie interessanter: Berlin oder Pots-<br />

dam?<br />

Klare Antwort: Beide! Berlin ist nicht nur Bundeshauptstadt,<br />

sondern wird mittlerweile überall<br />

auf der Welt als eine der interessantesten<br />

Metropolen überhaupt wahrgenommen, mit ent-<br />

sprechenden Auswirkungen auf den <strong>Immobilien</strong>-<br />

markt. Aber auch Potsdam hat enorm aufgeholt<br />

und ist heute einer der führenden und teuers-<br />

ten Wohnstandorte im Osten Deutschlands.<br />

Immer mehr Menschen halten sich an das<br />

Motto: in Berlin arbeiten, in Potsdam leben.<br />

Warum hat ausgerechnet Potsdam so stark<br />

aufgeholt?<br />

Neben den historischen Stätten des Weltkulturerbes<br />

und der weitgehend sanierten Innenstadt<br />

macht die Nähe zu Berlin verbunden mit<br />

einer exzellenten Lebensqualität Potsdam so<br />

anziehend. Hinzu kommt, dass sich die Stadt<br />

zu einem veritablen Wissenschaftszentrum<br />

entwickelt hat, das heute die deutschlandweit<br />

höchste Dichte an Wissenschaftlern pro Einwohner<br />

aufweist.<br />

Was war Ihr persönliches Highlight <strong>2010</strong>?<br />

Neben dem gelungenen Start unseres Projektes<br />

„Welle“ – die Hotels wurden schon im Vorfeld<br />

so gut platziert, dass sie seit der Eröffnung<br />

im Februar 2011 blendende Buchungszahlen<br />

verzeichnen – freue ich mich über das „Center<br />

am Helene-Weigel-Platz“. Ich bin der festen<br />

Überzeugung, dass dieser Neubau die Lebensqualität<br />

am Standort Marzahn deutlich verbessern<br />

wird.<br />

Jörg R. Lammersen,<br />

Leiter der Niederlassung<br />

Berlin/Brandenburg<br />

Der Sitz der Niederlassung<br />

in der Berliner<br />

Karl-Liebknecht-Straße


Segment Büroimmobilien<br />

Aufschwung im Büro<br />

Mieterlöse Anlageportfolio<br />

Büroimmobilien <strong>2010</strong><br />

Mio. EUR<br />

Ostseeküste 6,0<br />

Berlin und Umland 11,8<br />

Mitteldeutscher Kernraum 8,1<br />

Übrige Regionen 3,4<br />

Gesamt 29,3<br />

Die Büromärkte haben sich im Lauf des Jahres<br />

<strong>2010</strong> deutlich stabilisiert und spiegeln die Zuversicht<br />

der Unternehmen nach Überwindung<br />

der Krise wider. Ein Krisenfazit ziehen viele<br />

Experten: Der deutsche <strong>Immobilien</strong>standort<br />

hat an Ansehen gewonnen. Am Markt ist das<br />

bereits spürbar. An den neun wichtigsten Bürostandorten<br />

Deutschlands, zu denen unter<br />

anderem Berlin und Leipzig zählen, wurden<br />

BNP Paribas zufolge im vergangenen Jahr über<br />

3 Mio. m 2 Bürofläche umgesetzt – eine Steige-<br />

rung von gut 18 Prozent im Vergleich zu 2009.<br />

Auch kam es zu überdurchschnittlich vielen<br />

Großanmietungen. Die positive Tendenz hat<br />

sich im zweiten Halbjahr noch beschleunigt,<br />

sodass wir von einem weiteren Anstieg der<br />

Vermietungsleistung und der Spitzenmieten im<br />

Jahr 2011 ausgehen können. Allerdings müssen<br />

die Entwicklungen der internationalen<br />

Restrisiken – Stichwort Finanzkrise – im Auge<br />

behalten werden.<br />

Den Nutzer im Blick<br />

Qualität, Nutzerorientierung und nachhaltige<br />

Wertschöpfung sind für die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />

auch bei Büroimmobilien Pflicht. Im Jahr <strong>2010</strong><br />

betrug der Verkehrswert unseres Anlagevermögens<br />

im Bürosegment 377 Mio. EUR. Der<br />

Schwerpunkt lag dabei mit 42 Prozent in der<br />

Metropolregion Berlin (158 Mio. EUR). Es folgten<br />

der mitteldeutsche Kernraum mit 28 Prozent<br />

(104 Mio. EUR) sowie die Ostseeküste (23<br />

Prozent; 86 Mio. EUR).<br />

Boom-Stadt Berlin<br />

Alle wollen nach Berlin: Ein wahrer Ansied-<br />

lungsboom hat der Hauptstadt <strong>2010</strong> das beste<br />

Jahr beim Büroflächenumsatz seit Beginn der<br />

Finanzkrise beschert. Mit 512.000 m2 stieg das<br />

Umsatzvolumen um 25 Prozent. Derzeit herrscht<br />

ein regelrechter Mangel an moderner Bürofläche<br />

in City­Lage. In der Folge sind seit Langem<br />

auch die Mietpreise wieder gestiegen: die<br />

Spitzenmiete beispielsweise auf 20,50 EUR/m2 ,<br />

die Durchschnitts miete auf 12,87 EUR/m2 . Gleichzeitig<br />

ging die Leerstandsquote zurück: Während<br />

in vielen anderen deutschen Städten die<br />

Leerstände stiegen, sank die Quote in Berlin in<br />

den ver gangenen zwölf Monaten um 3 Prozent<br />

auf 9,1 Prozent. Und weil auch hier der größte<br />

Andrang erst im Winter einsetzte, wird für 2011<br />

mit weiterhin guten Zahlen gerechnet.<br />

Präsent in der Hauptstadt<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ist am wachsenden<br />

Berliner Büromarkt besonders engagiert – es<br />

handelt sich um unsere bedeutendste Vermietungsregion<br />

im Bürosegment. Im Berichtsjahr<br />

haben wir Mieterlöse in Höhe von 11,8 Mio. EUR<br />

und damit rund 40 Prozent aller unserer Büromieten<br />

erwirtschaftet. In zentraler City-Lage<br />

nahe des Alexanderplatzes verfügen wir über<br />

ein exzellentes Büroportfolio, das wir zurzeit<br />

intensiv ausbauen. Im Sommer <strong>2010</strong> haben<br />

wir in der Karl-Liebknecht-Straße bei einem<br />

unserer wichtigsten Projekte Richtfest gefei-<br />

ert: „Die Welle. Mitte“ ist ein richtungweisender<br />

Hotel- und Büroneubau mit einer Gesamt-<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

35


36<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Mit dem Bau des Wilsdruffer Kubus gab die<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN den entscheidenden Impuls<br />

zur Neugestaltung des Dresdner Postplatzes.<br />

Das Bürocenter Wilhelm-Külz-Platz bietet<br />

attraktive Büro­ und Praxisflächen inmitten<br />

des Rostocker Villenviertels.<br />

Die Zentrale der Ostseesparkasse am Vögenteich<br />

in Rostock ist eines der modernsten Bürogebäude<br />

Ostdeutschlands.


mietfläche von 27.500 m 2 , von denen mehr als<br />

7.000 m 2 für Büros vorgesehen sind. Mittler-<br />

weile ist „Die Welle. Mitte“ fertiggestellt. Haupt-<br />

mieter ist die Ramada-Hotelkette.<br />

Jahresendrallye auch in Dresden<br />

Dresden machte keine Ausnahme, auch in der<br />

Elbmetropole hat sich die positive Entwicklung<br />

am Büromarkt vor allem in der zweiten Jahreshälfte<br />

verstärkt. Der Gesamtvermietungsumsatz<br />

im Jahr <strong>2010</strong> im Bürosegment dürfte bei<br />

über 80.000 m2 liegen. Mit einem Zuwachs von<br />

15 Prozent gegenüber dem Vorjahr wurde<br />

damit das beste Ergebnis seit zehn Jahren er-<br />

zielt. Ähnlich wie in Berlin geht auch bei den<br />

Dresdner Büroflächen der Trend zurück in die<br />

Innenstadt, während die Randlagen stagnie-<br />

ren. So konnten im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> Spit-<br />

zenmieten von 11,00 EUR/m 2 erzielt werden. In<br />

Leipzig stiegen die Mieten für Büros mit gutem<br />

Nutzwert auf bis zu 12,00 EUR/m2 , für Räume<br />

mit einfachem bis mittlerem Nutzwert lagen sie<br />

zwischen 4,50 und 7,50 EUR/m2 .<br />

Neue Mieter im Margonhaus<br />

Zweitstärkste Säule unseres Bürosegments<br />

ist daher auch der mitteldeutsche Kernraum.<br />

Hier konnten wir unsere Mieterlöse im Anlagevermögen<br />

um knapp 10 Prozent auf nunmehr<br />

8,1 Mio. EUR steigern. Vom Trend zur<br />

Innenstadt profitierte in Dresden das Mar­<br />

gonhaus der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN. Hier wurden<br />

im Oktober <strong>2010</strong> insgesamt 600 m 2 Büro-<br />

fläche neu ver mietet. Mieter sind zum einen<br />

die Newtron AG, die eine Online-Handelsplattform<br />

betreibt, zum anderen die Schego<br />

Deutschland <strong>GmbH</strong>, ein Handelsunternehmen<br />

für Obst und Gemüse. Damit hat das<br />

neun geschossige innerstädtische Bürohaus<br />

Verkehrswerte Anlageportfolio<br />

Büroimmobilien <strong>2010</strong><br />

In Mio. EUR<br />

104<br />

29<br />

wieder einen Vermietungsstand von über 90<br />

Prozent erreicht.<br />

158<br />

Baugenehmigung für Zwinger-Forum<br />

Für ein weiteres Engagement am Dresdner<br />

Postplatz haben wir <strong>2010</strong> die Baugenehmigung<br />

erhalten: Hier planen wir das „Zwinger-Forum“,<br />

für das wir als Ankermieter die Hotelgruppe<br />

Motel One gewinnen konnten und von dessen<br />

13.000 m 2 Gesamtnutzungsfläche rund 4.500 m 2<br />

86<br />

auf individuelle Büronutzung entfallen.<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Ostseeküste<br />

Berlin und Umland<br />

Mitteldeutscher<br />

Kernraum<br />

Übrige Regionen<br />

37


38 Report aus der Region: Mecklenburg-Vorpommern<br />

Das Wohnhaus<br />

Wollenweberstraße<br />

in Rostock (li.) und<br />

das „Quartier 17“<br />

in Stralsund<br />

Leben und urlauben an der Küste<br />

Der Trend ist ungebrochen: Nach wie vor gehört<br />

die Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern<br />

zu den beliebtesten Urlaubszielen in<br />

Deutschland. <strong>2010</strong> verzeichnete der Tourismus<br />

hier knapp 28 Millionen Übernachtungen. Und<br />

immer mehr ältere Menschen möchten gleich<br />

ganz in dieser Region bleiben: Seit 2005 verlegten<br />

mehr als 60.000 Bundesbürger im Alter<br />

von über 50 Jahren ihren Hauptwohnsitz nach<br />

Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Seit einigen Jahren macht sich Mecklenburg-<br />

Vorpommern auch verstärkt einen Namen als<br />

Technikstandort. Wir haben mit dem Bau des<br />

Warnemünder Centrums für Luft- und Raumfahrt<br />

zu dieser Entwicklung beigetragen. Diese<br />

Faktoren zahlen sich für den gesamten Standort<br />

aus: Beeinflusst durch die zunehmende<br />

Bevölkerungs- und Touristenzahl wächst der<br />

Bedarf an attraktiven <strong>Immobilien</strong>. Die rück läufigen<br />

Arbeitslosenzahlen und die überdurchschnittlich<br />

steigende Kaufkraft der Bevölkerung verstärken<br />

diesen Trend.<br />

Vor allem in Städten wie Rostock und Stralsund<br />

ist dies an der Preisentwicklung zu spüren.<br />

Rostock zählt zu den am stärksten nachgefragten<br />

Wohnstandorten Ostdeutschlands<br />

insgesamt, in guten und sehr guten Lagen werden<br />

bereits bis zu 550 EUR/m2 Wohnbauland<br />

verlangt. Auch der Stralsunder Markt hat sich<br />

deutlich belebt: Dort kletterten die Preise für<br />

Einzelhandelsimmobilien in allen Lagen, bei<br />

Flächen bis zu 100 m2 im Geschäftskern auf bis<br />

zu 45,00 EUR/m2 . Auch Reihenhäuser und<br />

Doppelhaushälften kosten in Stralsund mit bis<br />

zu 240.000 EUR am meisten.<br />

Stralsund: Wiederaufbau des „Quartiers 17“<br />

Die Identität Mecklenburg-Vorpommerns ist in<br />

besonderer Weise durch seine Geschichte und<br />

Architektur geprägt. Nicht umsonst hat die<br />

UNESCO die historischen Altstädte von Stralsund<br />

und Wismar in ihre Liste zum Weltkulturerbe<br />

aufgenommen. Die mittelalterlichen<br />

Städte waren wichtige Handelszentren der<br />

Hanse im 14. und 15. Jahrhundert. Sie repräsentieren<br />

idealtypisch die entwickelte Hansestadt<br />

aus der Blütezeit des Städtebundes.<br />

Beide Städte haben ihren mittelalterlichen<br />

Grundriss mit Straßennetz-, Quartier- und Parzellenstruktur<br />

bis heute bewahrt.<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN trägt diesem Umstand<br />

bei einem ihrer herausragendsten Projekte<br />

der Region Rechnung: Wir bauen in Stralsund<br />

das „Quartier 17“ wieder auf und füllen dabei<br />

eine der letzten Baulücken des historischen<br />

Stadtkerns der Hansestadt. Auf rund 18.000 m2 entstehen Büros, Einzelhandels- und Gastronomieflächen,<br />

eine Tiefgarage sowie Wohnungen.<br />

Die Architektur der Neubauten fügt sich<br />

mit ihrer Fassadengestaltung natürlich in die<br />

vorhandene Architektur der Altstadt ein und die<br />

24 Einzelhäuser werden an das historische<br />

Flair des Stadtkerns an gepasst. Die besondere<br />

Form und Lage des Ensembles verschafft den<br />

Menschen, die hier leben und arbeiten werden,<br />

zahlreiche Standortvorteile.


Die Niederlassung Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Unser Investitionsschwerpunkt in Mecklenburg-<br />

Vorpommern liegt in der wachstumsstarken<br />

Küstenregion, unsere regionale Niederlassung<br />

befindet sich in der traditionsreichen Hansestadt<br />

Rostock. Darüber hinaus engagieren<br />

wir uns vor allem in den anderen Städten der<br />

Küstenregion – zum Beispiel in Stralsund und<br />

Wismar.<br />

Unser Portfolio mit einem Angebot von knapp<br />

200 <strong>Immobilien</strong>objekten und über 4.400 Mieteinheiten<br />

orientiert sich an dieser Strategie.<br />

Unser Anlagevermögen in Mecklenburg-Vorpommern<br />

erwirtschaftete im Jahr <strong>2010</strong> Mieterlöse<br />

in Höhe von 24 Mio. EUR.<br />

Die Aussichten für den <strong>Immobilien</strong>markt in<br />

Mecklenburg-Vorpommern bleiben ausgezeichnet.<br />

In den nächsten Jahren wollen wir<br />

weiter in Neubauten, Sanierungsmaßnahmen<br />

und <strong>Immobilien</strong>käufe investieren. Dass dieses<br />

Vorhaben beste Aussichten auf Erfolg hat,<br />

garantieren unsere 32 Mitarbeiter vor Ort. Denn<br />

sie alle kennen die Region und den Markt, die<br />

Menschen und Unternehmen seit vielen Jah-<br />

ren ganz genau. Dieses fun dierte regionale<br />

Know-how macht den Unterschied – niemand<br />

weiß das mehr zu schätzen als un sere Kunden<br />

und Partner.<br />

Drei Fragen an Kurt Reppenhagen, Niederlassungsleiter<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Herr Reppenhagen, was macht Mecklenburg-Vorpommern<br />

für Sie einzigartig?<br />

Abgesehen davon, dass Mecklenburg-Vorpommern<br />

eines der landschaftlich schönsten<br />

deutschen Bundesländer ist und ein unverkennbares<br />

Profil besitzt, herrscht hier eine<br />

ganz besondere wirtschaftliche Dynamik. Und<br />

dabei ist der viel beschworene Tourismus zwar<br />

ein wichtiges, aber eben nicht das einzige<br />

Gesicht dieses Landes.<br />

Wie müssen wir uns diese wirtschaftliche<br />

Zukunft vorstellen?<br />

Zukunft braucht Zukunftsbranchen! Und genau<br />

die bescheren uns hier schon jetzt deutliche<br />

Zuwächse – weit mehr als viele das vor einigen<br />

Jahren noch zu hoffen gewagt hätten. Allen<br />

voran die Unternehmen im Umwelt- und im<br />

Energiebereich sowie in der Gesundheitswirtschaft<br />

und im Biotechnologiesektor gewinnen<br />

an Bedeutung.<br />

Was war für Sie das Highlight <strong>2010</strong>?<br />

Zentrales Highlight war sicherlich der Start<br />

unseres Projekts „Quartier 17“ in der Stralsunder<br />

Altstadt: Hier entsteht aus einer der letzten<br />

Kriegsbrachen Ostdeutschlands ein wirklich<br />

beeindruckender Gebäudekomplex mit 24<br />

Einzelhäusern, die an das historische Flair<br />

des Stadtkerns angepasst werden. Sehr gefreut<br />

hat mich aber auch der Vertragsabschluss<br />

mit der Motel One-Kette für ein Hotel<br />

in Rostock. Deren Low-Budget-Designkonzept<br />

wird in der Hansestadt ein äußerst lukratives<br />

Segment bedienen.<br />

Kurt Reppenhagen,<br />

Leiter der Niederlassung<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Der Sitz der Niederlassung<br />

am Rostocker<br />

Wilhelm-Külz-Platz


Segment Gewerbeimmobilien<br />

Solides <strong>Immobilien</strong>handwerk<br />

Mieterlöse Anlageportfolio<br />

Gewerbeimmobilien <strong>2010</strong><br />

Mio. EUR<br />

Ostseeküste 0,3<br />

Berlin und Umland 5,0<br />

Mitteldeutscher Kernraum 9,3<br />

Übrige Regionen 4,3<br />

Gesamt 18,9<br />

Neue Stärke im verarbeitenden Gewerbe<br />

Im Gewerbe waren die Auswirkungen der Krise<br />

am stärksten zu spüren, nicht zuletzt in Form<br />

von Insolvenzen – meist aufgrund zu dünner<br />

Liquiditätsdecken der betroffenen Unterneh-<br />

men. Auch in Ostdeutschland führte die Rezes-<br />

sion zu erheblichen Nachfragerückgängen.<br />

Umso positiver, dass das verarbeitende Gewerbe<br />

Ostdeutschlands <strong>2010</strong> ganz erheblich<br />

vom Konjunkturaufschwung profitieren und in<br />

den ersten drei Quartalen um fast 11 Prozent<br />

zulegen konnte. Davon profitierten beispielsweise<br />

die industrienahen Bereiche des Großhandels,<br />

die um rund 10 Prozent wuchsen, der<br />

Wirtschaftsbau (+ 2,7 Prozent), Handel, Gastgewerbe<br />

und Verkehr (+ 1,9 Prozent) sowie<br />

Finanzierung, Vermietung und unternehmens-<br />

nahe Dienstleistungen (+ 1,7 Prozent). Hieran<br />

zeigt sich wiederum, dass am Erfolg des ver-<br />

arbeitenden Gewerbes oftmals das Wachstum<br />

anderer Bereiche und nicht selten das Wohl<br />

ganzer Regionen hängt.<br />

Zwar geht das ifo-Institut Dresden von einer<br />

leichten Abschwächung der konjunkturellen<br />

Dynamik aufgrund geringerer weltwirtschaftlicher<br />

Impulse sowie staatlicher Konsolidierungsbemühungen<br />

im Jahr 2011 aus. Nichtsdestotrotz<br />

soll das verarbeitende Gewerbe den<br />

Wirtschaftsexperten zufolge immer noch sehr<br />

deutlich mit 6,5 Prozent expandieren. Und aufgrund<br />

der parallel steigenden Erwerbstätigkeit<br />

und Kaufkraft dürfte auch der Konsum für weitere<br />

wirtschaftliche Impulse sorgen.<br />

Im Berichtsjahr betrug der Verkehrswert un-<br />

seres Anlagevermögens bei den Gewerbe-<br />

immobilien 178 Mio. EUR. Damit handelt es<br />

sich um das viertstärkste Segment der <strong>TLG</strong><br />

IMMOBILIEN. Der mitteldeutsche Kernraum<br />

trug mit 43 Prozent (77 Mio. EUR) den größ-<br />

ten Anteil bei, gefolgt von Berlin und Umland<br />

mit 41 Prozent (74 Mio. EUR). Entsprechend<br />

erwirtschafteten beide Regionen auch den<br />

größten Anteil der Mieterlöse: im mitteldeutschen<br />

Kernraum 9,3 Mio. EUR (49 Prozent),<br />

in der Metropolregion Berlin 5 Mio. EUR<br />

(26 Prozent). Insgesamt sanken unsere Mieterlöse<br />

im Segment Gewerbe (ohne Büro und Handel)<br />

um rund 10 Prozent auf 18,9 Mio. EUR. Im<br />

Berichtsjahr konnten wir die Leerstandsquoten<br />

von 2,6 Prozent auf 2,5 Prozent senken.<br />

Solider Markt – solide Preise<br />

Der Markt für Gewerbeimmobilien zeigte sich<br />

in Ostdeutschland weitgehend unbeeindruckt<br />

von den Verwerfungen durch die Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise. Die Preise für gewerbliche<br />

Grundstücke blieben überwiegend stabil.<br />

Nach wie vor ist Potsdam mit 35 EUR/m 2 bis<br />

150 EUR/m 2 für gewerbliches Bauland die teu-<br />

erste Adresse in Ostdeutschland. Einen deut-<br />

lichen Aufwärtstrend verzeichnete Jena, wo die<br />

Preise auf 40 bis 100 EUR/m 2 stiegen. Hier<br />

macht sich die wachsende Bedeutung der<br />

thüringischen Stadt als Hightech- und Uni-<br />

versitätsstandort bemerkbar.<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

41


42<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Im <strong>TLG</strong>­Gewerbepark Simson in Suhl finden Mieter<br />

moderne Infrastruktur in historischem Ambiente.<br />

Der <strong>TLG</strong>-Gewerbepark Chemnitz besticht durch seine<br />

Lage direkt an einer Ausfahrt der Autobahn A 4.<br />

Die KulturBrauerei ist als Eventlocation, Kulturzentrum<br />

und Kinostandort einer der beliebtesten<br />

Veranstaltungsorte Berlins.


Die New York University in Berlin<br />

Die KulturBrauerei zählt mit ihren 2.500 Veranstaltungen<br />

und einer Million Besuchern pro<br />

Jahr zu den Perlen unseres Gewerbeportfolios.<br />

Seit <strong>2010</strong> ist das denkmalgeschützte<br />

Gebäudeareal, das längst zu den festen Institutionen<br />

der Berliner Kultur- und Gewerbelandschaft<br />

zählt, um eine Attraktion reicher: Im Juni<br />

konnten wir rund 1.400 m2 Bürofläche an die<br />

New York Univer sity (NYU) vermieten. Der<br />

Mietbereich wurde dafür denkmalgerecht umgebaut<br />

und den Erfordernissen der größten<br />

privaten Universität der Vereinigten Staaten<br />

entsprechend angepasst. Seit dem 1. Septem-<br />

ber <strong>2010</strong> unterrichtet das Institut dort NYU-<br />

Studenten, die für mindestens ein Semester<br />

in Berlin studieren.<br />

Modern, leistungsstark, zukunftsorientiert:<br />

die <strong>TLG</strong>-Gewerbeparks<br />

Top-Anbindung und leistungsorientierte Ausstattung:<br />

Die Gewerbeparks der <strong>TLG</strong> IMMO-<br />

BILIEN liegen vornehmlich entlang der Autobahnen.<br />

Sie bieten nicht nur eine moderne<br />

Infra struktur, sondern auch eine gesunde<br />

Mischung aus Produzenten, Zulieferern, Dienst-<br />

leistern bis hin zu Forschungs- und Ausbil-<br />

dungseinrichtungen. Im denkmalgeschützten<br />

Gewerbepark Wirkbau in Chemnitz haben wir<br />

<strong>2010</strong> in die Erneuerung der Schaltanlage für<br />

eine zeitgemäße Stromversorgung der Mieter<br />

investiert.<br />

Verkehrswerte Anlageportfolio<br />

Gewerbeimmobilien <strong>2010</strong><br />

In Mio. EUR<br />

25<br />

77<br />

2<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

74<br />

Ostseeküste<br />

Berlin und Umland<br />

Mitteldeutscher<br />

Kernraum<br />

Übrige Regionen<br />

43


44 Report aus der Region: Süd<br />

Das Zwinger-Forum<br />

am Dresdner Postplatz<br />

(li.) und das<br />

Motel One in Leipzig<br />

Das Herz Europas schlägt wieder schneller<br />

20 Jahre nach der Wiedervereinigung hat der<br />

Osten Deutschlands weiter an Fahrt aufgenommen.<br />

Das gilt natürlich auch für den mitteldeutschen<br />

Kernraum, der heute wieder eines<br />

der fortschrittlichsten Gebiete im Herzen Europas<br />

ist und damit an alte Traditionen anknüpft:<br />

Über Jahrhunderte war der Landstrich von<br />

Sachsen-Anhalt über die sächsischen Metropolen<br />

Leipzig und Dresden entlang der Autobahn<br />

A 4 bis tief nach Thüringen hinein von<br />

Fortschritt bestimmt. Neben der zentralen Lage<br />

zeichnet eine hervorragende Infrastruktur dieses<br />

Gebiet aus.<br />

Die Wiederbelebung der Konjunktur im Jahr<br />

<strong>2010</strong> hat auch den mitteldeutschen Kernraum<br />

voll erfasst. Das verarbeitende Gewerbe ist zurück<br />

in der Erfolgsspur. Andere Faktoren waren<br />

von der Krise gar nicht oder nur wenig berührt<br />

worden. Die Bevölkerungsstruktur vor allem<br />

der sächsischen Metropolen etwa zeigte sich<br />

unbeeindruckt: In Dresden und Leipzig ist die<br />

Bevölkerung weiter gewachsen, beide Städte<br />

zählen zu den am stärksten nachgefragten<br />

Wohnstandorten.<br />

Diese Tendenz spiegelt sich auf dem Immobi-<br />

lienmarkt. Leipzig und Dresden glänzen mit<br />

stabilen und steigenden Preisen und Mieten für<br />

Wohnimmobilien und bewegen sich annähernd<br />

auf Westniveau. Auch der <strong>Immobilien</strong>markt in<br />

Thüringen erstarkt zusehends – zum Beispiel<br />

Jena, das von der angesiedelten Hochtechnologie<br />

und der renommierten Universität<br />

profitiert. Hier stiegen die Spitzenmieten auf<br />

7,40 EUR/m 2 . Aber auch Erfurt, Eisenach, Suhl<br />

und Weimar verzeichnen steigende Mieten.<br />

Hotel in Leipzig erfolgreich platziert<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN kann im Süden auf eine<br />

ganze Reihe richtungweisender Projekte verweisen.<br />

Ein Paradebeispiel dafür ist das von<br />

uns in Top-Citylage errichtete Motel One in<br />

Leipzig. Das sechsgeschossige Gebäude haben<br />

wir im Rahmen einer städtebaulichen Revitalisierung<br />

nach den Wünschen des Mieters<br />

Motel One neu gebaut – direkt gegenüber der<br />

Leipziger Nikolaikirche, wo einst die Bewegung,<br />

die zur Wiedervereinigung Deutschlands<br />

führte, ihren Ursprung nahm. Neben dem 2009<br />

eröffneten Hotel mit 194 Zimmern und 31 Tiefgaragen-Stellplätzen<br />

umfasst das Objekt knapp<br />

800 m2 voll vermietete Einzelhandelsfläche.<br />

Im August hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN diese<br />

Immobilie an Lloyd Fonds veräußert. Mit dem<br />

erfolgreichen Verkauf setzen wir ein klares<br />

Zeichen als aktiver Portfoliomanager auf dem<br />

ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt. Denn neben<br />

der erfolgreichen Bewirtschaftung unserer<br />

Bestände umfasst diese Aktivität auch die<br />

Strategie des wertorientierten Verkaufs.<br />

In Dresden hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>2010</strong> den<br />

Bau für ein neues Büro- und Hotelgebäude in<br />

die Wege geleitet: das Zwinger-Forum. Am<br />

Postplatz, mitten im barocken Zentrum der<br />

sächsischen Landeshauptstadt, planen wir ein<br />

Gebäude, dessen Fassade eine Brücke in die<br />

Moderne schlägt. Der Grundriss ähnelt einem<br />

Dreieck. Auffällig ist ein markant in den Postplatz<br />

hineinragender Riegel, der auf fast 10 m<br />

hohen Säulen steht. Damit setzen wir die Revitalisierung<br />

dieses zentralen Dresdner Platzes<br />

vis-à-vis des Zwingers konsequent fort.


Die <strong>TLG</strong>-Niederlassung Süd<br />

Im vitalen, traditionsreichen Dresden ist die<br />

Niederlassung Süd der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN an-<br />

sässig. Sie verfügte im Jahr <strong>2010</strong> über ein<br />

Anlagevermögen von rund 909 Mio. EUR und<br />

erwirtschaftete Mieterlöse aus dem Anlage-<br />

vermögen in Höhe von 81 Mio. EUR. Mit der-<br />

zeit rund 820 <strong>Immobilien</strong> und einem Bestand<br />

von ca. 15.000 Mieteinheiten hat die <strong>TLG</strong><br />

IMMOBILIEN ein starkes, dynamisch wach-<br />

sendes Profil.<br />

Diese Zahlen belegen den Erfolg unserer Arbeit<br />

im mitteldeutschen Kernraum. Sie zeigen, dass<br />

unsere Strategie richtig war, die Investitions-<br />

schwerpunkte auf die Regionen mit überdurch-<br />

schnittlichen Entwicklungspotenzialen zu le-<br />

gen – vor allem in und um Dresden, Chemnitz,<br />

Leipzig/Halle, Jena und Erfurt, sowie entlang<br />

der Autobahnen. Auch in den kommenden<br />

Jahren werden wir daran festhalten und die<br />

wirtschaftliche Entwicklung dieser Region<br />

nach Kräften unterstützen.<br />

Für unseren Erfolg sind aber nicht nur externe<br />

Wirtschaftsfaktoren verantwortlich, sondern in<br />

besonderem Maße auch unsere 132 hoch qualifizierten<br />

und motivierten Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in Dresden. Mit ihrer Marktkenntnis<br />

vor Ort und in der Region, ihrer Erfahrung sowie<br />

ihrer besonderen regionalen und fachlichen<br />

Kompetenz haben sie die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />

in den vergangenen 20 Jahren zu dem Unternehmen<br />

gemacht, das es heute ist.<br />

Drei Fragen an Klaus-Dieter Schwensen,<br />

Niederlassungsleiter Süd<br />

Herr Schwensen, wie hat der mitteldeutsche<br />

Kernraum das Jahr <strong>2010</strong> erlebt?<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> war auch bei uns von einer starken<br />

wirtschaftlichen Erholung geprägt. Die<br />

Richtung stimmt: Die Region bewegt sich aus<br />

dem konjunkturellen Tal heraus. Positive Signale<br />

wie die steigende Erwerbstätigkeit und<br />

Kaufkraft, die anziehenden Auslandsaufträge,<br />

aber auch die im Inland stark zunehmende<br />

Investitionsbereitschaft unterstreichen den Aufwärtstrend.<br />

Welchen Einfluss hatte das auf die <strong>Immobilien</strong>branche?<br />

Es hat ihr Stabilität verliehen – bei den Preisen,<br />

den Leerständen, auch in puncto Entwicklungsaussichten.<br />

Dadurch dass der von vielen<br />

befürchtete massive Absturz für uns ausgeblieben<br />

ist, haben wir eine solide Ausgangsposition<br />

für den Aufschwung, der <strong>2010</strong> eingesetzt<br />

hat. Nichtsdestotrotz sind wir auf der Hut und<br />

beobachten die Entwicklungen auf den internationalen<br />

Märkten wie auch auf dem ostdeutschen<br />

<strong>Immobilien</strong>markt ganz genau.<br />

Welches war Ihr persönliches Highlight des<br />

Jahres <strong>2010</strong>?<br />

Der Verkauf des Motels One in Leipzig an die<br />

Lloyd Fonds AG. Denn damit haben wir uns<br />

einmal mehr als aktiver Portfoliomanager auf<br />

dem ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt positioniert<br />

– und gezeigt, dass wir nicht nur wertorientiert<br />

entwickeln, sondern auch verkaufen.<br />

Überdies bereiten mir die Fortschritte am<br />

Dresdner Postplatz große Freude. Auch hier<br />

zeigt sich, was ein starker <strong>Immobilien</strong>player im<br />

Osten bewegen kann.<br />

Klaus-Dieter Schwensen,<br />

Leiter der Niederlassung<br />

Süd<br />

Der Sitz der Niederlassung<br />

Süd im Dresdner<br />

Margonhaus


Segment Einzelhandel<br />

Dynamik im Einkauf<br />

Mieterlöse Anlageportfolio<br />

Einzelhandelsimmobilien <strong>2010</strong><br />

Mio. EUR<br />

Ostseeküste 3,1<br />

Berlin und Umland 13,4<br />

Mitteldeutscher Kernraum 13,1<br />

Übrige Regionen 11,3<br />

Gesamt 40,9<br />

Das Einzelhandelssegment ist hervorragend<br />

durch die Krise gekommen und im Jahr <strong>2010</strong><br />

regelrecht durchgestartet. Mit einem Transaktionsvolumen<br />

von 7,5 Mrd. EUR machten Handelsimmobilien<br />

39 Prozent des deutschen Investmentmarkts<br />

im Jahr <strong>2010</strong> aus. Offene<br />

<strong>Immobilien</strong>fonds und Versicherer kaufen bevorzugt<br />

Einkaufszentren oder Portfolios mit<br />

Discountmärkten. Die Preise für gute Objekte<br />

steigen. Insbesondere Shoppingcenter, Fachmarktzentren<br />

und Geschäftshäuser in den innerstädtischen<br />

1A-Lagen sind gefragt; auch<br />

ausländische Investoren zeigen verstärktes<br />

Interesse. Und während sich etwa bei Büroimmobilien<br />

die meisten Käufe auf Berlin und<br />

westdeutsche Metropolen konzentrieren, gibt<br />

es bei den Einzelhandelsimmobilien eine deutlich<br />

größere geografische Streuung.<br />

Der ostdeutsche Markt profitiert natürlich be-<br />

sonders von der steigenden Kaufkraft der<br />

Menschen in der Region. Städte mit stabilen<br />

oder steigenden Mieten stellen hier die Mehr-<br />

heit – eine Tendenz, die wir seit Jahren be-<br />

obachten. Die höchsten Preise bei kleinen Ein-<br />

zelhandelsflächen bis 100 m 2 im Geschäftskern<br />

werden in Leipzig (45 – 115 EUR/m 2 ), Dresden<br />

(50 – 110 EUR/m 2 ) und Erfurt (30 – 90 EUR/m 2 )<br />

erzielt. Mieten für Flächen ab 150 m 2 im Ge-<br />

schäftskern waren in diesen Städten ebenfalls<br />

am teuersten.<br />

Shoppen in der Hauptstadt<br />

Berlin zählt in unserer Analyse „<strong>Immobilien</strong>-<br />

markt Ostdeutschland <strong>2010</strong>“ beim Einzelhandel<br />

zu den dynamischsten Städten. Überall in der<br />

Stadt – mit Ausnahme der westlichen Randlagen<br />

– stiegen die Preise für Einzelhandelsflächen<br />

bis 100 m2 . Kleinere Flächen im Ostteil<br />

erreichten bis zu 225 EUR/m2 . Laut IVD haben<br />

die Top-Lagen in der City-Ost generell stark<br />

gewonnen, vor allem in den Bereichen Alexanderplatz,<br />

Potsdamer Platz, Gendarmenmarkt,<br />

Friedrichstraße, Leipziger Straße und natürlich<br />

Unter den Linden, wo die Mietspanne mittlerweile<br />

bis 180 EUR/m2 reicht (2009: 140 EUR/m2 ).<br />

Im benachbarten Potsdam zogen Einzelhandelsflächen<br />

im Nebenkern auf bis zu 14 EUR/m2 an, die Spitzenmieten im Geschäftskern blieben<br />

bei bis zu 75 EUR/m2 stabil.<br />

Einkaufen an der Küste<br />

In Mecklenburg-Vorpommern steht auch bei<br />

den Einzelhandelsmieten Rostock mit bis zu<br />

75 EUR/m2 an der Spitze. Die stärkste Dynamik<br />

entwickelte zuletzt allerdings eine andere<br />

Hansestadt: In Stralsund kletterten die Preise<br />

in allen Lagen, zum Beispiel bei Flächen bis zu<br />

100 m2 im Nebenkern auf 7 – 15 EUR/m2 , im<br />

Geschäftskern auf 20 – 45 EUR/m2 .<br />

Engagement weiter ausgebaut<br />

Als starker Partner des Einzelhandels für Unternehmen<br />

wie Aldi, Edeka, Kaiser’s, Lidl, Netto,<br />

Penny oder Rewe hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ihr<br />

Engagement in diesem Segment in den vergangenen<br />

Jahren stetig ausgebaut. Zu unseren<br />

Kerninvestitionsbereichen gehören der Neubau<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

47


48<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Ostseeküste<br />

Berlin und Umland<br />

Mitteldeutscher<br />

Kernraum<br />

Übrige Regionen<br />

Verkehrswerte Anlageportfolio<br />

Einzelhandelsimmobilien <strong>2010</strong><br />

In Mio. EUR<br />

130<br />

146<br />

41<br />

175<br />

innerstädtisch hochwertiger Einzelhandelshäuser<br />

sowie der Neubau und Ankauf von<br />

Food-Discountern zur Nahversorgung mit Nutzflächen<br />

ab 1.000 m2 . Der Einzelhandel ist mittlerweile<br />

unser zweitstärkstes Segment und<br />

verfügt über 491 Mio. EUR Anteil am Verkehrswert<br />

des Anlagevermögens. Den größten Anteil<br />

daran haben Berlin und Umland mit 175 Mio. EUR<br />

(36 Prozent), gefolgt vom mitteldeutschen<br />

Kernraum mit 146 Mio. EUR (30 Prozent) und<br />

der Ostseeküste mit 41 Mio. EUR (8 Prozent).<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> haben wir unser Engagement im<br />

Einzelhandel weiter intensiviert. Unsere Mieter-<br />

löse in diesem Segment konnten wir um knapp<br />

12 Prozent auf 40,9 Mio. EUR steigern. Rund<br />

zwei Drittel davon entfallen auf unsere Schwer-<br />

punktregionen Berlin und Umland sowie den<br />

mitteldeutschen Kernraum. Aufgrund der Tat-<br />

sache, dass Discounter nach wie vor auf Ex-<br />

pansion setzen, rechnen wir im Einzelhandel<br />

weiterhin mit großem Potenzial.<br />

Gut versorgt in Berlin<br />

Im Berliner Stadtteil Marzahn hat die <strong>TLG</strong> IM-<br />

MOBILIEN <strong>2010</strong> mit dem Bau des „Centers am<br />

Helene-Weigel-Platz“ begonnen, dessen Fertigstellung<br />

für das Frühjahr 2011 geplant ist.<br />

Rund 6.000 m2 Gesamtmietfläche beinhalten<br />

4.200 m2 für den Handel und 1.800 m2 für Büros<br />

und Praxen. Mieter sind unter anderem Kaiser’s,<br />

die LBB Landesbank Berlin, Rossmann,<br />

Ernsting’s family und Apollo-Optik. Mit dem<br />

Center schaffen wir nicht nur moderne Einkaufsmöglichkeiten<br />

sowie Büro- und Praxisflächen,<br />

sondern wirken maßgeblich an der<br />

Revitalisierung dieses zentralen Platzes im<br />

Stadtteil Marzahn mit.


In Treptow-Köpenick haben wir im Berichtsjahr<br />

ein Kaiser’s-Nahversorgungszentrum errichtet,<br />

nachdem die dortige alte Kaufhalle abgerissen<br />

wurde. Und unser Nahversorgungszentrum<br />

Dörpfeldstraße in Berlin-Adlershof ist seit der<br />

Eröffnung der „Zahnklinik Ost“ im Frühjahr<br />

<strong>2010</strong> nahezu voll vermietet. Hier können die<br />

Menschen der östlichen Stadtteile Berlins jetzt<br />

ambulante und stationäre Rundumversorgung<br />

an sieben Tagen in der Woche in Anspruch<br />

nehmen.<br />

Vorzeigeobjekt in Dresden<br />

Die umfassenden Arbeiten an der Altmarkt-<br />

Galerie, an der die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN beteiligt<br />

ist, sind Anfang 2011 abgeschlossen worden.<br />

Das auf rund 44.000 m2 Nutzfläche erweiterte<br />

Vorzeigeobjekt präsentiert sich in neuer Größe<br />

und wurde im März 2011 eröffnet.<br />

Revitalisierung mit Mehrwert<br />

Ein rund 2.700 m 2 großes Einkaufszentrum in<br />

Dresden-Klotzsche konnten wir im Frühjahr<br />

<strong>2010</strong> an unsere Mieter übergeben. Mit dem ar-<br />

chitektonisch anspruchsvollen Gebäude haben<br />

wir eine alte Wohngebietskaufhalle ersetzt –<br />

und erneut unsere Kompetenz bei der Revita-<br />

lisierung von Altstandorten bewiesen. Selbiges<br />

gilt für die Revitalisierung des Areals Gerichtsstraße/Pillnitzer<br />

Straße in der Dresdner Innenstadt,<br />

wo wir im Berichtsjahr ein Nahversorgungszentrum<br />

mit Büro- und Geschäftshaus<br />

am Rande des historischen Stadtkerns errichtet<br />

haben.<br />

Denkmalgerechte Sanierung<br />

Ein weiteres Beispiel für unsere Revitalisierungskompetenz<br />

ist der Neubau eines Ein-<br />

kaufskomplexes mit E-Center (EDEKA) und<br />

angeschlossener Mall auf dem sogenannten<br />

MAFA-Areal in Halle. Im Herbst <strong>2010</strong> begann<br />

der Teilabbruch der nicht nachnutzbaren Bausubstanz<br />

einer ehemaligen Maschinenfabrik<br />

und Eisengießerei. Die Fertigstellung ist für<br />

September 2011 geplant. Bei dem Bau stehen<br />

der Erhalt und die denkmalgerechte Sanierung<br />

einer historischen Klinkerfassade im Mittelpunkt.<br />

Originale Stahlstützenjoche und Teile<br />

der Dachkonstruktion der ehemaligen Hallen<br />

werden geborgen und in den entstehenden<br />

Bereich integriert – so können die künftigen<br />

Kunden den historischen Raumeindruck beim<br />

Einkaufen nachempfinden.<br />

Neue Perle im Nordosten: „Quartier 17“<br />

Auch in Mecklenburg-Vorpommern nutzen wir<br />

die positive Entwicklung des Segments. Unser<br />

aktuelles Vorzeigeobjekt befindet sich in Stralsund.<br />

Hier schließen wir in der historischen<br />

Altstadt der Hansestadt eine Lücke und bauen<br />

das „Quartier 17“ wieder auf. Auf rund 18.000 m²<br />

entstehen Einzelhandels- und Gastronomieflächen<br />

(6.200 m2 ), Praxen­ und Büroflächen<br />

(3.000 m2 ), ca. 30 zum Teil barrierefreie Wohnungen<br />

(1.800 m2 ) sowie eine Tiefgarage<br />

(6.000 m2 ) mit 188 Plätzen auf zwei Ebenen.<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Einzelhandel im Stadtzentrum<br />

und nicht auf<br />

der grünen Wiese: das<br />

„Center 19“ in Stralsund,<br />

die Altmarkt-Galerie in<br />

Dresden und das Fachmarktzentrum<br />

Schwalbe<br />

in Werdau (v. l.)<br />

49


Segment Dienstleistungsimmobilien<br />

Dienstleistung auf dem Vormarsch<br />

Mieterlöse Anlageportfolio<br />

Dienstleistungsimmobilien <strong>2010</strong><br />

Mio. EUR<br />

Ostseeküste 2,5<br />

Berlin und Umland 1,8<br />

Mitteldeutscher Kernraum 4,9<br />

Übrige Regionen 0,1<br />

Gesamt 9,3<br />

Wachsendes Segment<br />

Klein, aber fein – und vor allem dynamisch: Das<br />

Segment Dienstleistungsimmobilien der <strong>TLG</strong><br />

IMMOBILIEN umfasst Betreiberimmobilien wie<br />

Hotels, Pflegeheime oder Kinos und kommt auf<br />

einen Anteil von rund 6 Prozent am Anlagever-<br />

mögen. Im Jahr <strong>2010</strong> konnten unsere Dienstleistungsimmobilien<br />

die Mieterlöse um 60 Prozent<br />

auf 9,3 Mio. EUR steigern. Bezogen auf<br />

unsere Schwerpunktregionen erlösten wir dabei<br />

4,9 Mio. EUR im mitteldeutschen Kernraum,<br />

2,5 Mio. EUR an der Ostseeküste und<br />

1,8 Mio. EUR in der Metropolregion Berlin.<br />

Dynamik im Deutschlandtourismus<br />

Was wenige wissen: Deutschland ist in puncto<br />

Tourismus die Nummer 1 in Europa. Wie das<br />

Sparkassen-Tourismusbarometer <strong>2010</strong> zeigt,<br />

belegte Deutschland 2009 mit 370 Millionen<br />

Übernachtungen den ersten Platz – noch vor<br />

den klassischen Destinationen Spanien und<br />

Italien. Vor allem der Binnenmarkt tat sich dabei<br />

hervor: So ist kein anderes Land als Reiseziel<br />

bei der eigenen Bevölkerung so beliebt wie<br />

Deutschland. Dabei stehen zweistellige Zuwachsraten<br />

an Seen, Küsten und in Städten<br />

einer Stagnation oder gar Rückgängen in Ge-<br />

birgsregionen gegenüber. Wasser und Städte<br />

sind also beliebter als Berge. Vor allem die<br />

Ostsee zählte in den letzten Jahren zu den<br />

eindeutigen Gewinnern.<br />

Hotelmarkt: wiedererwachtes Interesse<br />

Seit der Wiedervereinigung ist der Hotelmarkt in<br />

Deutschland stetig gewachsen: dem Forschungsinstitut<br />

empirica zufolge von etwa 700.000 in den<br />

frühen 1990ern auf über eine Million Hotelbetten<br />

im Jahr 2008. Aufgrund der Rezession kam<br />

der Markt zwischenzeitlich zwar ins Stocken,<br />

doch das Jahr <strong>2010</strong> hat auch im Hotelmarkt gezeigt:<br />

nach der Krise ist mitten im Aufschwung.<br />

So konnte der deutsche Hotelinvestmentmarkt<br />

im Jahr <strong>2010</strong> wieder deutlich anziehen. Das<br />

Transaktionsvolumen belief sich laut Jones Lang<br />

LaSalle auf insgesamt rund 800 Mio. EUR und<br />

hat sich im Vergleich zum Vorjahr (340 Mio. EUR)<br />

mehr als verdoppelt. Nach zwei abstinenten<br />

Jahren haben sich dabei auch die ausländischen<br />

Investoren wieder verstärkt auf dem<br />

deutschen Markt zurückgemeldet: Bei über 60<br />

Prozent des Hotelinvestmentvolumens traten<br />

internationale Investoren als Käufer auf.<br />

Berlin weiter auf Rekordjagd<br />

Die Anziehungskraft der Hauptstadt ist ungebrochen.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> hat Berlin erstmals die<br />

magische Marke von 20 Millionen Übernachtungen<br />

erreicht – fünf Jahre früher als geplant.<br />

Die aus dem Hauptstadttourismus resultierende<br />

Wirtschaftskraft ist enorm. Rund 9 Mrd. EUR<br />

Umsatz pro Jahr bringen die Gäste in die Stadt,<br />

bis zu 250.000 in der Branche beschäftigte<br />

Menschen könnten mittlerweile vom Tourismus<br />

leben. Berlin ist eine Reise wert – nie war der<br />

Spruch gültiger.<br />

Das gilt allerdings auch für andere ostdeutsche<br />

Top-Destinationen. So nahm der Städtetouris-<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

51


52<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Ostseeküste<br />

Berlin und Umland<br />

Mitteldeutscher<br />

Kernraum<br />

Übrige Regionen<br />

Verkehrswerte Anlageportfolio<br />

Dienstleistungsimmobilien <strong>2010</strong><br />

In Mio. EUR<br />

44<br />

10<br />

15<br />

31<br />

mus in Dresden (+ 7,0 Prozent) und Leipzig<br />

(+10,5 Prozent) bereits in den ersten neun Mo-<br />

naten überproportional stark zu. Mecklenburg-<br />

Vorpommern verzeichnete zwar nach Jahren<br />

starken Wachstums <strong>2010</strong> einen leichten Rückgang<br />

(– 2,5 Prozent), kam aber in der Summe<br />

auf immer noch beeindruckende 27,7 Mio.<br />

Übernachtungen.<br />

Leipziger Motel One verkauft<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN den<br />

Hotelneubau in Top-Citylage von Leipzig direkt<br />

gegenüber der Nikolaikirche an die Hamburger<br />

Lloyd Fonds AG verkauft. Die sechsgeschos-<br />

sige Immobilie hatten wir im Rahmen einer<br />

städtebaulichen Revitalisierung nach den Wün-<br />

schen des langjährigen Mieters Motel One neu<br />

gebaut. Mit dieser Transaktion konnten wir ein<br />

weiteres Ausrufezeichen als aktiver Portfoliomanager<br />

setzen, der erfolgreich entwickelt und<br />

wertorientiert verkauft.<br />

Rostocker Motel One in Planung<br />

Mit Motel One arbeitet die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />

jetzt auch in Rostock zusammen: Gegen Ende<br />

<strong>2010</strong> haben wir mit der Hotelkette einen Mietvertrag<br />

für ein 180 Gästezimmer umfassendes<br />

Hotel am Schröderplatz in der Innenstadt abgeschlossen.<br />

Der fünfgeschossige Hotelneubau<br />

entsteht auf einem 2.430 m2 großen Grundstück<br />

und soll zum Jahresende 2012 an Motel<br />

One übergeben werden. Das Hotel wird Bestandteil<br />

eines Neubaukomplexes, der auch<br />

ein Büro- und Wohnhaus umfasst.


Doppelhotel für Berlin<br />

Berlin und seine Gäste freuen sich über ein<br />

großzügiges neues Doppelhotel: In der Karl-<br />

Liebknecht-Straße 32 haben wir für das Ramada-Hotel<br />

und das H2-Budget-Hotel im Juni<br />

<strong>2010</strong> Richtfest gefeiert. Der neungeschossige<br />

Neubau „Die Welle. Mitte“ umfasst insgesamt<br />

eine Mietfläche von 27.500 m2 sowie neben<br />

den beiden Hotels auch ein exklusives Büroangebot.<br />

Die Hotels konnten bereits Ende<br />

Februar 2011 den Betrieb aufnehmen.<br />

Chance demografischer Wandel<br />

Wenn vom demografischen Wandel die Rede<br />

ist, geht es meist um Krisenszenarien verlass<br />

ener Landstriche, aufgegebener Wirtschaftsbereiche<br />

und überalterter Gemeinden. Fakt<br />

ist: Deutschlands Bevölkerung nimmt ab und<br />

altert, laut Statistischem Bundesamt wird die<br />

Altersgruppe der über 80-Jährigen 2050 fast<br />

dreimal so groß sein wie 2005. In Ostdeutsch-<br />

land soll die Einwohnerzahl bereits bis 2025 um<br />

7,5 Prozent zurückgehen.<br />

Fakt ist aber auch: Die demografische Entwick-<br />

lung birgt Chancen. Dies betrifft auch und gerade<br />

<strong>Immobilien</strong>unternehmen – sofern sie sich<br />

rechtzeitig auf die Zeichen der Zeit einstellen.<br />

Die Menschen werden ja nicht nur älter, sondern<br />

auch im fortgeschrittenen Alter zunehmend<br />

aktiver. Zudem findet sich bereits bei<br />

den heutigen Senioren ein Trend zur City. Vor<br />

allem in den Städten sind daher altersgerechte<br />

Wohnangebote gefragt, die es den Men-<br />

schen gestatten, so lange wie möglich selbstbestimmt<br />

zu leben. Dieser Entwicklung, in der<br />

wir großes Zukunftspotenzial sehen, tragen wir<br />

mit konkreten Angeboten und innovativen Konzepten<br />

seit Jahren Rechnung.<br />

Havelpalais – attraktive Seniorenresidenz<br />

„Älter werden wollen alle, alt sein niemand.“<br />

Diesem Sprichwort könnte das Havelpalais<br />

Paroli bieten. Die hochwertige Seniorenresi-<br />

denz, die die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>2010</strong> fertig-<br />

gestellt und an den Bertreiber ProCurand über-<br />

geben hat, besticht als offenes Haus mit<br />

ansprechender Architektur, einem herausragenden<br />

Standort direkt an der Havel sowie<br />

einem umfassenden Pflege­ und Dienstleistungsangebot.<br />

Gute Lage: Neubrandenburger Pflegeheim<br />

Voll am Leben teilhaben können auch die künf-<br />

tigen 74 Bewohner der Pflegeeinrichtung im<br />

Ludwig-van-Beethoven-Ring in Neubranden-<br />

burg. Hier haben wir <strong>2010</strong> mit dem Bau eines<br />

Pflegeheims in guter Lage begonnen, das für<br />

20 Jahre an das Diakoniewerk vermietet wurde.<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

<strong>Immobilien</strong> für die<br />

Freizeit und das Alter:<br />

das Kino CUBIX am<br />

Berliner Alexanderplatz,<br />

das Diakonie­Pflegeheim<br />

in Erfurt und<br />

die Seniorenresidenz<br />

Havelpalais in Potsdam<br />

53


54<br />

Das Prinzessinnenpalais Unter den Linden in Berlin<br />

ist eine gute Adresse für gehobene Gastronomie.<br />

Das geplante Zwinger-Forum am Postplatz in<br />

Dresden wird ein Hotel, mehrere Geschäfte, gastronomische<br />

Einrichtungen und Büros umfassen.


Ausblick<br />

Stark in die Zukunft<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN hat die schwerste<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise der Nachkriegs-<br />

zeit gut gemeistert. Auch im Jahr 1 nach der<br />

Rezession kam es zu keinen bedeutenden<br />

Einbrüchen. Heute sind wir mehr denn je: Stark<br />

im Osten.<br />

Der Grund dafür liegt in unserer Strategie und<br />

Kontinuität: In den vergangenen Jahren haben<br />

wir in allen Bereichen konsequent entwickelt,<br />

investiert und optimiert – ob das unser Port folio<br />

betrifft, unser Know-how oder auch unsere<br />

internen Prozesse und Strukturen. Im zwan-<br />

zigsten Jahr unseres Bestehens blicken wir er-<br />

wartungsvoll und zuversichtlich in die Zukunft.<br />

Mit unserem ausgewogenen Portfolio in den<br />

Segmenten Büro, Einzelhandel, Gewerbe und<br />

Wohnen sind wir die Nr. 1 in Ostdeutschland.<br />

Hier kennt man uns als erfolgreiches, innovatives<br />

Unternehmen. Und schätzt uns als fairen,<br />

anpackenden Player in einem Markt, der das<br />

Leben und Arbeiten der Menschen vor Ort wie<br />

kaum ein Zweiter beeinflusst.<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> geht mit einem Rekordaufschwung<br />

in die Annalen der deutschen Wirtschaft<br />

ein. Wir freuen uns über diese Entwicklung,<br />

sehen aber keinen Grund für Euphorie.<br />

Stattdessen blicken wir mit nüchternem Optimismus<br />

auf das Jahr 2011, von dem wir uns<br />

eine weitere Belebung der Wirtschaftslage<br />

versprechen. Wir werden auch in Zukunft den<br />

dynamischen <strong>Immobilien</strong>markt Ostdeutsch-<br />

lands mitgestalten, dessen positive Entwick-<br />

lung nach Kräften vorantreiben – und unseren<br />

Vorsprung ausbauen.<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

55


56<br />

Das Haus zur Berolina, die Unternehmenszentrale<br />

der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN, liegt an einem der schönsten<br />

Plätze Berlins – dem Hausvogteiplatz.


Bericht des Aufsichtsrates 58<br />

Organe der Gesellschaft 60<br />

Lagebericht 62<br />

Jahresabschluss 76<br />

57


58<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

Bericht des Aufsichtsrates der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />

<strong>GmbH</strong> zum Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

In drei regulären Sitzungen (20.04., 08./09.09. und 07.12.<strong>2010</strong>) sowie in einer Sondersitzung<br />

(26.01.<strong>2010</strong>) hat sich der Aufsichtsrat mit dem Verlauf der Geschäfte und mit der wirtschaftlichen<br />

sowie strategischen Entwicklung des Unternehmens befasst. Er hat sich anhand von Quartalsberichten,<br />

der Mehrjahresplanung, zahlreichen Beschluss- und Informationsvorlagen sowie<br />

mündlichen Berichterstattungen Grundlagen zur kritischen Diskussion und Beurteilung geschäftspolitischer<br />

Weichenstellungen und Einzelentscheidungen erarbeitet.<br />

Der Präsidial- und Personalausschuss sowie der Bilanz- und Finanzausschuss haben an folgenden<br />

Terminen getagt:<br />

Präsidial- und Personalausschuss Bilanz- und Finanzausschuss<br />

20.04.<strong>2010</strong> 13.04.<strong>2010</strong><br />

08./09.09.<strong>2010</strong> ––<br />

07.12.<strong>2010</strong> 29.11.<strong>2010</strong><br />

Die Präsenz der Mitglieder des Aufsichtsrates lag im Plenum bei 89 % und in den Ausschüssen<br />

jeweils bei 100 %.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> hat der Aufsichtsrat der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> die Effizienz seiner<br />

Tätigkeit in Form einer Selbstevaluierung überprüft und seine Tätigkeit als ordnungsgemäß und<br />

effizient eingeschätzt.<br />

Der Jahresabschluss <strong>2010</strong>, einschließlich des Lageberichtes <strong>2010</strong>, sowie der Konzernabschluss<br />

<strong>2010</strong>, einschließlich des Konzernlageberichtes <strong>2010</strong>, sind von der Ernst & Young <strong>GmbH</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

(E&Y), Berlin, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

versehen worden.<br />

In der Sitzung des Aufsichtsrates am 12. April 2011 in Berlin wurden der Jahresabschluss <strong>2010</strong>,<br />

der Lagebericht <strong>2010</strong>, der Konzernabschluss <strong>2010</strong> sowie der Konzernlagebericht <strong>2010</strong> und die<br />

dazugehörenden Prüfungsberichte in Anwesenheit der zeichnenden Wirtschaftsprüfer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

E&Y vorgelegt und erläutert. Nach dem abschließenden Ergebnis<br />

der Beratungen wurden gegen den Jahresabschluss <strong>2010</strong>, den Lagebericht <strong>2010</strong> und den Konzernabschluss<br />

<strong>2010</strong> sowie gegen den Konzernlagebericht <strong>2010</strong> keine Einwände erhoben.<br />

Der Aufsichtsrat billigte den Jahresabschluss <strong>2010</strong> und den Konzernabschluss <strong>2010</strong> und empfahl<br />

der Gesellschafterversammlung, den Jahresabschluss <strong>2010</strong> sowie den Konzernabschluss<br />

<strong>2010</strong> festzustellen sowie den Lage- und Konzernlagebericht <strong>2010</strong> zur Kenntnis zu nehmen.<br />

Zugleich schloss sich der Aufsichtsrat dem Vorschlag der Geschäftsführung zur Ergebnisverwendung<br />

an.


Betreffend Jahresabschluss 2009 und Abschlussprüfung hat die Gesellschafterin folgende<br />

Beschlüsse gefasst:<br />

Der Jahresabschluss der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> zum 31. Dezember 2009, versehen mit dem<br />

uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Ernst & Young <strong>GmbH</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

vom 19.03.<strong>2010</strong> wird festgestellt. Der in der Abschlussbilanz ausgewiesene Bilanzgewinn<br />

des Geschäftsjahres 2009 in Höhe von € 64.048.783,95 ist in Höhe von € 10.000.000,00 an die<br />

Gesellschafterin auszuschütten. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von € 54.048.783,95 ist<br />

auf das neue Geschäftsjahr <strong>2010</strong> vorzutragen.<br />

Der Geschäftsführung wird für das Geschäftsjahr 2009 Entlastung erteilt.<br />

Dem Aufsichtsrat wird für das Geschäftsjahr 2009 Entlastung erteilt.<br />

Der Konzernabschluss der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> zum 31. Dezember 2009, versehen mit dem<br />

uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Ernst & Young <strong>GmbH</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

vom 30.03.<strong>2010</strong> wird festgestellt.<br />

Die Ernst & Young <strong>GmbH</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wird zum Abschlussprüfer für den Jahresabschluss<br />

und den Konzernabschluss zum 31. Dezember <strong>2010</strong> sowie für die Prüfung gemäß<br />

§ 53 Haushaltsgrundsätzegesetz bestellt. Die Bestellung erfolgt mit der Maßgabe, dass die<br />

Prüfung nur von solchen Beauftragten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchgeführt wird,<br />

die bei der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> oder ihren Beteiligungsgesellschaften weder mit anderen<br />

Prüfungs- noch mit Beratungsaufgaben befasst sind oder waren.<br />

Bei der Aufstellung und Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses zum<br />

31. Dezember <strong>2010</strong> sowie bei der Berichterstattung sind die Bewertungs- und Bilanzierungsricht-<br />

linien sowie § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz zu beachten.<br />

Die Aufträge zur Prüfung der Jahresabschlüsse, der Konzernabschlüsse und der Feststellung im<br />

Rahmen der Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz für die Geschäftsjahre 2011 bis<br />

2014 müssen nicht ausgeschrieben werden.<br />

Berlin, 12. April 2011<br />

Barbara A. Knoflach<br />

Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

59


60<br />

Organe der Gesellschaft<br />

Organe der Gesellschaft<br />

Aufsichtsrat<br />

Barbara A. Knoflach (ab 01.04.2011)<br />

Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />

Vorstandsvorsitzende der SEB Asset Management AG, Frankfurt am Main<br />

Dr. Thilo Köpfler (bis 31.03.2011)<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Vorsitzender des Vorstandes der DePfa-Bank-Gruppe i. R., Wiesbaden<br />

Dr. Bruno Kahl (ab 01.12.<strong>2010</strong>)<br />

Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Ministerialdirigent im Bundesministerium der Finanzen, Berlin<br />

Henry Cordes (bis 21.10.<strong>2010</strong>)<br />

Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Ministerialdirektor im Bundesministerium der Finanzen, Berlin<br />

Peter Alltschekow<br />

Ministerialdirektor a. D.<br />

Director Projects Eastern Germany Invest in Germany <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />

Annegret Aust<br />

Mitarbeiterin und Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />

Jörg Carstensen<br />

Mitarbeiter der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />

Jürgen Ehrlich, FRICS<br />

Hamburg<br />

Hansjörg König (ab 04.01.2011)<br />

Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium der Finanzen, Dresden<br />

Dirk Kühnau (bis 31.08.<strong>2010</strong>)<br />

Ministerialdirektor i. R.<br />

Sprecher des Vorstandes der Bundesanstalt für <strong>Immobilien</strong>aufgaben, Bonn<br />

Dr. Eugen von Lackum (ab 01.12.<strong>2010</strong>)<br />

Rechtsanwalt, Berlin


Prof. Dr. Wolfgang Pelzl<br />

Direktor des Instituts für <strong>Immobilien</strong>management der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der<br />

Universität Leipzig, Leipzig<br />

Klaus Teichert (bis 15.01.<strong>2010</strong>)<br />

Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Finanzen des Landes Berlin, Berlin<br />

Dr. Wolfgang Voß (16.01.<strong>2010</strong> bis 04.01.2011)<br />

Staatsminister im Thüringer Finanzministerium, Erfurt<br />

Geschäftsführung<br />

Jochen-Konrad Fromme (seit 01.06.<strong>2010</strong>)<br />

Niclas Karoff (seit 01.06.<strong>2010</strong>)<br />

Dr. Volkmar von Obstfelder (bis 31.05.<strong>2010</strong>)<br />

Vorsitzender<br />

Dr. Eugen von Lackum (bis 31.05.<strong>2010</strong>)<br />

Organe der Gesellschaft<br />

61


62<br />

Lagebericht<br />

Lagebericht der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />

für das Jahr <strong>2010</strong><br />

1. Allgemeines<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN befindet sich im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland. Die Gesellschafterin<br />

plante für das Jahr 2008 die Veräußerung der Gesellschaft. Der Veräußerungsprozess<br />

wurde im Herbst 2008 vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Finanzkrise abgesagt. Die<br />

grundsätzlichen Privatisierungspläne des Gesellschafters bestehen jedoch weiterhin.<br />

1.1. Aufbauorganisation<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ist seit 1991 erfolgreich auf dem ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt tätig. Im<br />

Rahmen ihres Geschäftszwecks vermietet, verkauft, kauft und entwickelt sie <strong>Immobilien</strong> aus-<br />

schließlich in Ostdeutschland. Ihr operatives Geschäft ist dezentral organisiert. In ihrem regionalen<br />

Markt ist sie mit der Zentrale in Berlin und den folgenden drei Niederlassungen vertreten:<br />

– Mecklenburg-Vorpommern mit Sitz in Rostock,<br />

– Berlin/Brandenburg mit Sitz in Berlin,<br />

– Süd, umfassend Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, mit Sitz in Dresden.<br />

Daneben bestehen Regionalrepräsentanzen in Erfurt und Magdeburg sowie Zweigstellen in<br />

Leipzig und Chemnitz.<br />

Ohne Berücksichtigung der in Liquidation befindlichen Gesellschaften hält die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />

Beteiligungen an acht Gesellschaften in Berlin, Sachsen und Thüringen. Im Einzelnen handelt es<br />

sich um die Beteiligungen an drei Kommanditgesellschaften mit den drei dazugehörenden Komplementärgesellschaften<br />

in der Rechtsform der <strong>GmbH</strong> und an zwei operativ tätigen Gesellschaften<br />

mbH, die über eigene regional zusammengefasste <strong>Immobilien</strong>bestände verfügen.<br />

1.2. Steuerungs- und Controllingsystem<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN verfügt über ein systematisches Steuerungs- und Controllingsystem. Als<br />

Basis dient die Mehrjahresplanung, die zusammen mit dem Wirtschaftsplan einen mittelfristigen<br />

Unternehmensplan über zehn Jahre abbildet. Wesentliche Bestandteile der Mehrjahresplanung<br />

sind die Teilpläne Investition, Bewirtschaftung und Verkauf. Die Teilpläne finden ihren Niederschlag<br />

in der Plan-Gewinn- und Verlustrechnung, der Planbilanz und der Plandeckungsbeitragsrechnung.<br />

Die Auswertung der Istwerte erfolgt über ein elektronisches Berichts- und Informationssystem<br />

(BIS), das auf weitere, dahinterstehende Datensysteme, wie die Liegenschaftsdatenbank und das<br />

Buchhaltungssystem „Wohndata“, zurückgreift.<br />

Im Rahmen monatlicher Schnellberichte und zusätzlicher Quartalsanalyseberichte erfolgt ein detaillierter<br />

Plan/Ist-Vergleich. Dabei sind wesentliche Steuerungsgrößen mit einer „Ampelfunktion“<br />

unterlegt, die auf kritische Entwicklungen frühzeitig aufmerksam macht.


Die Berichte umfassen im Wesentlichen die folgenden Inhalte:<br />

• Gewinn- und Verlustrechnung<br />

• Deckungsbeitragsrechnung<br />

• Objektbewirtschaftung<br />

• Segmentbericht<br />

• Bestandsentwicklung<br />

• Investitionen<br />

• Verkauf<br />

• Liquidität<br />

• Personal<br />

• Risikoentwicklung<br />

Darüber hinaus werden im Sinne einer transparenten Unternehmenssteuerung durch die Ge-<br />

schäftsführung regelmäßige Treffen mit den Niederlassungsleitern und den Leitern der zentralen<br />

Bereiche durchgeführt. Hierzu zählen neben Einzelgesprächen mit allen Führungskräften insbeson-<br />

dere die zweimal jährlich stattfindenden controllingorientierten Niederlassungsleitertagungen und<br />

die jährlich stattfindenden Plangespräche sowie die zur Erörterung grundsätzlicher immobilienspezifischer<br />

Themen mehrmals stattfindenden <strong>Immobilien</strong>kreise.<br />

Der Aufsichtsrat wird regelmäßig in seinen Sitzungen über die Lage und Entwicklung des Unternehmens<br />

unterrichtet. Die Berichterstattung beinhaltet auch die Aussagen zum Risikomanagement.<br />

Des Weiteren erhält der Aufsichtsrat jährlich einen Beteiligungsbericht und einen Portfoliocontrollingbericht.<br />

Darüber hinaus wird er über Sachverhalte von wesentlicher Bedeutung von<br />

der Geschäftsführung ad hoc informiert.<br />

2. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

2.1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Die deutsche Wirtschaft erlebte nach der Krise den größten Aufschwung seit der deutschen<br />

Wiedervereinigung. So war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Jahr <strong>2010</strong> um 3,6 % höher<br />

als im Vorjahr, in dem es einen historischen Rückgang um 4,7 % aufwies. Trotz der unerwartet<br />

raschen Erholung ist das Vorkrisenniveau jedoch noch nicht wieder erreicht. Die Bundesregierung<br />

prognostiziert im Jahreswirtschaftsbericht für das Jahr 2011 ein Wachstum von 2,3 %.<br />

Neben dem Auslandshandel kamen mehr als zwei Drittel der Wachstumsimpulse aus dem Inland.<br />

So erhöhten sich insbesondere die Bruttoinvestitionen – also die Investitionen in Ausrüstungen,<br />

Bauten und Vorräte – kräftig und leisteten einen erheblichen Wachstumsbeitrag. Stabilisierend<br />

haben auch die Konsumausgaben von Verbrauchern und Staat gewirkt, die im Jahr <strong>2010</strong> preisbereinigt<br />

um 0,5 % bzw. 2,2 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind.<br />

Die Bauinvestitionen haben sich im Jahr <strong>2010</strong> preisbereinigt um 2,8 % erhöht. Dabei kamen<br />

kräftige Wachstumsimpulse vor allem aus dem öffentlichen Hochbau, der in besonderem Maße<br />

von den Konjunkturpaketen der Bundesregierung profitierte, sowie aus dem Wohnungsbau. Die<br />

positive Entwicklung im Wohnungsbau ist sowohl auf Sanierungsmaßnahmen im Bestand, insbesondere<br />

auch energetische, als auch auf eine gestiegene Neubautätigkeit zurückzuführen, der<br />

ein starker Anstieg der Baugenehmigungen im Wohnungsbau vorausging. Im gewerblichen Hochbau<br />

sanken die Investitionen jedoch im Vorjahresvergleich erneut.<br />

Nachdem im Krisenjahr 2009 die Zahl der Erwerbstätigen, gestützt durch die massive Ausweitung<br />

von Kurzarbeit, weitgehend stabil geblieben ist, erreichte die Erwerbstätigenzahl in Deutschland<br />

im Jahr <strong>2010</strong> einen neuen Höchststand. Mit der wirtschaftlichen Erholung konnte die Kurzarbeit<br />

zu einem großen Teil zurückgeführt werden, wenn sie auch noch in nennenswertem Umfang die<br />

Beschäftigung stützt. Die Arbeitslosenquote sank im Vorjahresvergleich insgesamt von 8,2 % auf<br />

7,7 %, in Ostdeutschland von 13,0 % auf 12,0 %. Für das Jahr 2011 wird ein weiteres, wenn auch<br />

abgeschwächtes Sinken prognostiziert.<br />

Lagebericht<br />

63


64<br />

Lagebericht<br />

2.2. Branchenspezifische Rahmenbedingungen<br />

Der Investmentmarkt zeigt in Deutschland nach den krisenbedingten Einbrüchen der vergangenen<br />

zwei Jahre eine deutliche Wiederbelebung. Die Umsätze für <strong>Immobilien</strong>investment sind <strong>2010</strong><br />

gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen, auch wenn das Ergebnis noch deutlich unter dem<br />

Mittelwert der letzten zehn Jahre liegt. Nachdem 2009 Wohninvestments leicht dominierten, weist<br />

das gewerbliche Transaktionsvolumen <strong>2010</strong> wieder einen höheren Anteil auf. Während bei<br />

Wohnimmobilien die leichte Aufwärtsentwicklung gegenüber 2009 stabil geblieben ist, verzeichneten<br />

Gewerbeimmobilien einen deutlichen Zuwachs. Insbesondere zum Ende des Jahres <strong>2010</strong><br />

wurde noch einmal ein erheblicher Anstieg registriert. Die Hälfte des gewerblichen Transaktionsvolumens<br />

entfiel auf die fünf großen Investmentzentren (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg<br />

und München), wobei Berlin den ersten Platz vor Hamburg belegte.<br />

Gewerbliche <strong>Immobilien</strong>portfolios mit größeren Volumina werden nach wie vor selten gehandelt.<br />

Bei den gewerblichen <strong>Immobilien</strong>investments hat dagegen die Größe der Einzeltransaktionen<br />

wieder deutlich zugenommen. Der Wohninvestmentmarkt, der sich <strong>2010</strong> einer erhöhten Nachfrage<br />

privater Investoren erfreute, zeichnete sich gegenüber früheren Jahren deutlich stärker durch<br />

kleinteiligere Transaktionen aus.<br />

Nach einer Stabilisierung und Erholung des <strong>Immobilien</strong>marktes Anfang <strong>2010</strong> waren im gewerb-<br />

lichen Bereich zunächst Einzelhandelsimmobilien und z. T. Logistikimmobilien im besonderen<br />

Fokus der institutionellen Investoren, erst in der zweiten Jahreshälfte holten die Büroimmobilien<br />

deutlich auf. Im Jahresergebnis <strong>2010</strong> wiesen Büro- und Einzelhandelsimmobilien einen nahezu<br />

gleichen Anteil von rund 40 % am gewerblichen Transaktionsvolumen auf. Insgesamt dominierten<br />

eigenkapitalstarke Investoren das Investmentgeschehen, wobei ausländische Käufer nach ihrer<br />

Zurückhaltung in 2009 wieder stärker agierten.<br />

Die Nachfrage am deutschen <strong>Immobilien</strong>markt konzentrierte sich <strong>2010</strong> wie 2009 bedingt durch<br />

das überwiegend sicherheitsorientierte Investorenverhalten auf erstklassige Core-Objekte. Einer<br />

verstärkten Nachfrage stand dabei ein begrenztes Angebot bzw. eine geringe Verkaufsbereitschaft<br />

gegenüber. Für 2011 zeichnet sich keine Angebotserweiterung ab, was die bereits <strong>2010</strong><br />

unter Druck geratenen Spitzenrenditen weiter sinken lässt.<br />

Die Stabilität des Wirtschaftsstandortes Deutschland sowie die positiven wirtschaftlichen Aussichten<br />

auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern begründen die große Attraktivität<br />

des deutschen <strong>Immobilien</strong>marktes ebenso wie steigende Inflationserwartungen. Für das Jahr<br />

2011 wird eine weitere Stabilisierung des Investmentmarktes mit aufsteigender Tendenz und<br />

weiter zunehmendem Interesse internationaler Investoren erwartet.<br />

2.2.1. Büroimmobilien<br />

Die Nachfrage nach Core-Produkten bei einem gleichzeitigen Mangel an adäquaten Objekten hat<br />

sich im Vorjahresvergleich weiter erhöht. Die meisten Verkäufe konzentrierten sich bei Büro-<br />

immobilien auf die Großstädte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München, Stuttgart und<br />

Köln (Big 7). Infolge der hohen Nachfrage reduzierten sich im Vorjahresvergleich die Spitzenrenditen<br />

und bewegen sich nunmehr im Bereich ihres zehnjährigen Durchschnittswertes. Bis Ende<br />

2011 wird mit einem weiteren leichten Rückgang der Spitzenrenditen bei weiterhin erhöhter Nachfrage<br />

nach Büroimmobilien im Core-Bereich gerechnet.<br />

Während im Laufe des Jahres <strong>2010</strong> die Kapitalwerte für Büroimmobilien des Spitzensegments<br />

gestiegen sind, sind die Spitzenmieten über alle Großstädte hinweg betrachtet im Jahresvergleich<br />

nahezu unverändert geblieben. In B-Lagen oder für Objekte mit Entwicklungsmöglichkeiten<br />

hat es dagegen im vergangenen Jahr noch keine signifikante Preisbewegung gegeben. Damit


vergrößert sich die Renditeschere zwischen Spitzen- und Normalsegment. Für Letzteres werden<br />

in 2011 vereinzelte Verkaufschancen erwartet.<br />

Der Trend sinkender Büromieten konnte im Jahresverlauf lediglich in den Spitzenlagen der<br />

Metropolen gestoppt werden. Erste Mietsteigerungstendenzen in den begehrten Innenstadtlagen<br />

werden sich weiter verstärken. Grundsätzlich werden sich die Vermarktungschancen für moderne<br />

Bürogebäude mit entsprechender Ausstattung in gefragten Lagen weiter verbessern. In weniger<br />

nachfragegerechten Bestandsgebäuden (veraltet, B-Lagen bzw. verkehrstechnisch schlecht<br />

angebunden, geringe Flächen­ und Energieeffizienz etc.) wird hingegen mit einem weiteren<br />

Anstieg des Leerstands gerechnet.<br />

2.2.2. Einzelhandels- und Gewerbeimmobilien<br />

Im Vergleich zu allen anderen Assetklassen verbuchten Einzelhandelsimmobilien <strong>2010</strong> den größten<br />

Zuwachs des Transaktionsvolumens. So lagen zum Jahresende <strong>2010</strong> Einzelhandelsimmobilien<br />

mit einem Anteil von rund 40 % am gewerblichen Transaktionsvolumen gleichauf mit<br />

Büroimmobilien. Vor allem der Verkauf größerer Einkaufszentren an den sechs großen Standorten<br />

(Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Köln) hat dazu geführt, dass rund<br />

zwei Drittel des Umsatzes durch Einzeltransaktionen realisiert wurde. Klar an der Spitze lag<br />

dabei Berlin, gefolgt von Hamburg. Über einige große Einzeltransaktionen hinaus war der Markt<br />

für Einzelhandelsimmobilien <strong>2010</strong> breit gefächert und wurde nicht nur durch einige große Transaktionen<br />

dominiert.<br />

Während sich die Verkäufe der Büroimmobilien auf die Großstädte konzentrierten, ist bei Einzel-<br />

handelsinvestments eine deutlich größere geografische Streuung zu beobachten gewesen.<br />

Insbesondere Shopping-Center, Fachmarktzentren und Geschäftshäuser in den innerstädtischen<br />

1A-Lagen wurden bevorzugt nachgefragt. Die Spitzenrenditen für Einzelhandelsimmobilien<br />

blieben im letzten Quartal <strong>2010</strong> unverändert, nachdem bereits im Verlauf des Jahres entspre-<br />

chende Renditerückgänge zu verzeichnen waren. Da in 2011 ein weiter steigendes Interesse<br />

an Einzelhandelsimmobilien erwartet wird, wird mit weiteren Renditerückgängen bis zum Jahresende<br />

gerechnet.<br />

2.2.3. Wohnimmobilien<br />

Das Transaktionsvolumen von Wohnungsimmobilien hat sich <strong>2010</strong>, leicht über den Ergebnissen<br />

von 2009 liegend, stabilisiert. Die Nachfrage im Wohninvestmentbereich war deutlich höher als<br />

das Angebot, was zur Folge hatte, dass die Kaufpreisfaktoren erneut anzogen. Das Niveau der<br />

erzielbaren Anfangsrenditen bei Mehrfamilienhäusern ist dabei bundesweit sehr unterschiedlich.<br />

Insbesondere in Märkten mit zum Teil hohen Leerständen lassen sich nur schwer höhere Preise<br />

durchsetzen. Demgegenüber konnten in stark nachgefragten Wohnlagen deutlich höhere<br />

Kapitalisierungsfaktoren beobachtet werden. Im Segment Wohnen werden 2011 die größten Zuwächse<br />

an Transaktionsvolumina erwartet, wenn auch mit leicht schwächerer Dynamik als noch<br />

vor sechs Monaten.<br />

Die verstärkte Investition privater Investoren in Wohnungsimmobilien hatte <strong>2010</strong> zur Folge, dass<br />

der Wohninvestmentmarkt gegenüber früheren Jahren deutlich stärker von kleinteiligen Verkäufen<br />

bestimmt wurde. Wohnungsportfolios wurden <strong>2010</strong> leicht unter dem Transaktionsvolumen des<br />

Vorjahres gehandelt. Das Gesamtergebnis <strong>2010</strong> ist vor allem auf ein starkes erstes Halbjahr<br />

zurückzuführen, in dem der überwiegende Teil der größeren Transaktionen stattfand. Im zweiten<br />

Halbjahr wechselten zwar ähnlich viele Portfolios den Besitzer, größere Transaktionen gab es<br />

jedoch kaum noch. Die Portfoliotransaktionen umfassten insbesondere Wohnungsbestände in<br />

westdeutschen Ballungszentren oder restrukturierungsbedürftige Wohnungsbestände, die in der<br />

vergangenen Boomphase von ausländischen Investoren erworben worden sind.<br />

Lagebericht<br />

65


66<br />

Lagebericht<br />

3. Geschäftsverlauf<br />

3.1. Portfoliostruktur<br />

Das allgemeine Mietniveau für Wohnungen und Gewerbeflächen der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> ist<br />

durch eine nachhaltige Konsolidierung ihrer Bestände gekennzeichnet. Die erzielten Steigerungen<br />

der Durchschnittsmieten im Portfolio der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> zeigen die Chancen des Konzerns<br />

auf, durch konsequentes Portfoliomanagement Ertragschancen wahrzunehmen. Bedingt<br />

durch die Finanz- und Wirtschaftskrise konnten wegen des Fehlens attraktiver Investitionsmöglichkeiten<br />

die geplanten Investitionen in den Bestand im Jahr <strong>2010</strong> nicht vollständig realisiert<br />

werden. Gleichwohl setzt die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ihren Weg einer aktiven Portfolioentwicklung<br />

durch An- und Verkauf sowie Investitionen in den Bestand konsequent fort.<br />

Das verfügbare <strong>Immobilien</strong>portfolio zeigte zum Ende des Geschäftsjahres folgendes Bild:<br />

<strong>2010</strong> 2009 Veränderung<br />

Gewerbeimmobilien und sonstige <strong>Immobilien</strong> 901 75,0 % 932 75,1 % – 31 – 3 %<br />

Wohnimmobilien 301 25,0 % 309 24,9 % – 8 – 3 %<br />

Gesamt 1.202 100 % 1.241 100 % – 39 – 3 %<br />

Insgesamt hat sich der Objektbestand gegenüber dem Jahr 2009 hauptsächlich durch Ver wertung<br />

um 3 % reduziert. Dabei entfallen 96 % der Verwertungen auf Verkäufe sowie 4 % auf Restitution<br />

und Kommunalisierung. Gegenläufig dazu wirken Ankäufe und Teilungen.<br />

Der Anteil der Gewerbe- und sonstigen <strong>Immobilien</strong> am Gesamtbestand hat sich dabei nur<br />

geringfügig verändert und bleibt mit 75 % weiterhin Schwerpunkt des Bestandes.<br />

3.2. Verkaufsergebnis<br />

Das Beurkundungsvolumen betrug insgesamt 54,2 Mio. € (Vj. 40,0 Mio. €). Der Durchschnitts-<br />

wert der verkauften Objekte lag mit 322,6 T€ weit über dem Wert von 2009 in Höhe von 202,9 T€.<br />

Dieser Durchschnittswert resultiert im Wesentlichen aus 34 großvolumigen Verkäufen. Diese<br />

Objekte erzielten mit einem Beurkundungsvolumen in Höhe von 46,3 Mio. € allein 85 % des<br />

Beurkundungsvolumens des Jahres <strong>2010</strong>; bei diesen Objekten wurde ein Durchschnittswert von<br />

1.361,0 T€ erzielt. Dieser hohe Durchschnittswert wird hauptsächlich durch den Verkauf eines<br />

Hotels in Leipzig mit einem Beurkundungsvolumen in Höhe von 15,0 Mio. € bestimmt.<br />

Das Beurkundungsvolumen aus der Verwertung des Umlaufvermögens hat sich im Jahr <strong>2010</strong><br />

gegenüber dem Jahr 2009 von 4,5 Mio. € auf 7,2 Mio. € erhöht. Der Verkauf des Umlaufvermö-<br />

gens soll weitgehend bis Ende 2012 abgeschlossen sein. Gleichzeitig betrug das Beurkundungs-<br />

volumen von <strong>Immobilien</strong> des Anlagevermögens 47,0 Mio. € gegenüber 35,5 Mio. € im Vorjahr.<br />

3.3. Objektmanagement<br />

Der Bestand der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN betrug zum 31.12.<strong>2010</strong> an Mietobjekten 23.413 (Vj. 23.678).<br />

Davon sind ca. 51 % Wohnmieteinheiten, ca. 15 % Gewerbemieteinheiten und ca. 34 % unbebaute<br />

und sonstige Mieteinheiten.<br />

Ertragsrelevant sind davon die Wohn- und Gewerbemieteinheiten. Deren Anteil an der Nettokaltmiete<br />

per Dezember <strong>2010</strong> in Höhe von 12,6 Mio. € beträgt ca. 97,7 %. Unter Hinzuziehung der<br />

Modernisierungszuschläge bei Wohnen und der Erträge aus Leasingverträgen bei Gewerbe<br />

beträgt die Nettokaltmiete per Dezember <strong>2010</strong> 13,1 Mio. €.


Die Istmieten haben sich gegenüber dem Vorjahr von 137,8 Mio. € auf 144,8 Mio. € erhöht. Gründe<br />

hierfür liegen insbesondere in Ankäufen bzw. der Entwicklung von Einzelhandelsobjekten und<br />

Mieterhöhungen sowie der Reduzierung des Leerstandes.<br />

Im Rahmen des aktiven Bestandsmanagements fokussiert sich die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN auf das<br />

Objektmanagement ihres Anlagevermögens. Das spiegelt sich auch in den Leerstandsmieten<br />

wider, die geringer ausfallen. Aufgrund der weiteren erfolgreichen Portfoliobereinigung sowie<br />

Vermietungsanstrengungen gelang es in <strong>2010</strong> die bereinigten Leerstandsmietenquoten im Bestand<br />

Wohnen von 2,9 % auf 2,6 % und im Bereich Gewerbe von 3,5 % auf 2,5 % zu senken.<br />

Die erzielten Durchschnittsmieten pro m² (ermittelt auf Basis der Dezembermieten sowie unter<br />

Hinzuziehung der Modernisierungszuschläge für Wohnen und der Erträge aus Leasingver-<br />

trägen bei Gewerbe) erhöhten sich in <strong>2010</strong> für den Gesamtbestand sowohl im Wohnsegment von<br />

5,08 €/m² auf 5,12 €/m² und im Gewerbesegment von 6,57 €/m² auf 6,75 €/m². Der starke<br />

Anstieg der erzielten Durchschnittsmieten insbesondere im Gewerbesegment ist Ergebnis des<br />

erfolgreichen Portfoliomanagements. Durch werthaltige Zukäufe und eigene Projektentwick-<br />

lungen wurden konsequent unattraktive Flächen mit niedrigem Mietniveau ersetzt bzw. saniert<br />

und vermietet. Im Gewerbesegment werden für die neu zugegangenen Objekte Durchschnittsmieten<br />

von 8,71 €/m² erzielt.<br />

Der Bestand, der ganzjährig (ohne Zu- oder Verkäufe, ohne Projektentwicklung) im Jahr <strong>2010</strong> zum<br />

Anlagevermögen der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN gehörte, wies per 31.12.2009 eine Durchschnittsmiete<br />

pro m² im Wohnsegment von 5,12 €/m² und per 31.12.<strong>2010</strong> von 5,16 €/m² auf. Für das Gewerbesegment<br />

liegen diese Werte bei 6,82 €/m² sowie 6,73 €/m². Der Anstieg im Wohnsegment wurde<br />

durch Neuvermietungen erreicht. Die Reduzierung im Gewerbesegment ist auf geringere Neuvermietungskonditionen<br />

zu Marktgegebenheiten zurückzuführen.<br />

Durch die Intensivierung des Forderungsmanagements gelang es in <strong>2010</strong>, die Mietausfallquote<br />

von 1,22 % auf 0,75 % für den Gesamtbestand zu reduzieren.<br />

3.4. Investitionen<br />

Ein wesentlicher Bestandteil der weiteren Erhöhung der Rendite unseres Anlagevermögens und<br />

seiner Optimierung sind die Investitionen in unseren <strong>Immobilien</strong>bestand. Sowohl die Entwicklungsinvestitionen,<br />

aber insbesondere die Ankäufe von <strong>Immobilien</strong> sind ein wichtiger Hebel zur<br />

Verbesserung des Bewirtschaftungsergebnisses des Portfolios der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN. Diese<br />

Investitionen leisten damit einen erheblichen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Wettbewerbs-<br />

situation des Unternehmens.<br />

Wegen der allgemeinen Marktentwicklung konnte die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN im vergangenen Jahr<br />

nicht alle geplanten Entwicklungsmaßnahmen und das geplante Ankaufsvolumen umsetzen.<br />

Darüber hinaus führten Verzögerungen in der Vorbereitung bei einigen Maßnahmen zur teilweisen<br />

Verschiebung der Investition in die folgenden Jahre.<br />

Mit einem realisierten Investitionsvolumen – das neben den Aktivierungen auch aufwandsrele-<br />

vante Positionen beinhaltet – in Höhe von 187,0 Mio. € konnte das Ergebnis des Jahres 2009<br />

(151,6 Mio. €) aber übertroffen werden. Das aktivierte Investitionsvolumen in das Anlage- und<br />

Umlaufvermögen betrug im Jahr <strong>2010</strong> 180,2 Mio. €.<br />

Die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit lagen im Jahr <strong>2010</strong> in den Segmenten Einzelhandel<br />

mit 69,0 Mio. € (36,9 %), Dienstleistungsimmobilien mit 63,7 Mio. € (34,1 %) und Büroimmobilien<br />

mit 20,9 Mio. € (11,2 %).<br />

Lagebericht<br />

67


68<br />

Lagebericht<br />

Abgeschlossen und erfolgreich in die Bewirtschaftung übernommen wurden im Jahr <strong>2010</strong><br />

unter anderem ein Pflegeheim in Bautzen, 20 Handelsimmobilien an unterschiedlichen Stand­<br />

orten, eine Gewerbeimmobilie in Berlin, eine Wohnanlage in Dresden sowie eine Büroanlage<br />

ebenfalls in Dresden. In diese Projekte investierte die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN insgesamt ca. 67,9 Mio. €<br />

(brutto).<br />

Zur weiteren Optimierung des Anlagevermögens wurden im Jahr <strong>2010</strong> für neu zu beginnende<br />

Investitionen und Ankäufe 194,7 Mio. € freigegeben. Das Freigabevolumen umfasst nicht die<br />

Maßnahmen des Objektmanagements.<br />

3.5. Finanzielle Leistungsindikatoren<br />

3.5.1. Ertragslage<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte wiederum ein positives Jahresergebnis erzielt werden. Der<br />

Jahresüberschuss betrug 19,7 Mio. € und verminderte sich damit im Vergleich zum Vorjahr um<br />

6,4 Mio. €. Die nachfolgende Darstellung verdeutlicht die Ertragslage:<br />

<strong>2010</strong> 2009 Veränderung<br />

Mio. € % Mio. € % Mio. € %<br />

Umsatzerlöse 234,5 101,5 203,0 98,3 31,5 15,5<br />

Bestandsveränderung – 3,4 – 1,5 3,6 1,7 – 7,0 – 194,4<br />

Gesamtleistung 231,1<br />

Betrieblicher Aufwand 173,3<br />

Betriebsergebnis 57,8<br />

Beteiligungsergebnis 2,4<br />

Finanzergebnis – 29,0<br />

Sonstige operative Effekte 5,2<br />

Operatives Ergebnis 36,4<br />

Nicht operatives Ergebnis – 14,9<br />

Ergebnis vor Steuern 21,5<br />

Ertragsteuern 1,8<br />

Jahresergebnis 19,7<br />

100,0 206,6<br />

75,0 155,0<br />

25,0 51,6<br />

2,4<br />

– 23,0<br />

2,5<br />

33,5<br />

– 5,8<br />

27,7<br />

1,6<br />

26,1<br />

100,0 24,5<br />

75,0 18,3<br />

11,9<br />

11,8<br />

25,0 6,2 12,0<br />

–– 0,0<br />

– 6,0 26,1<br />

2,7 108,0<br />

2,9<br />

– 9,1<br />

– 6,2<br />

0,2<br />

– 6,4<br />

8,7<br />

156,9<br />

– 22,4<br />

––<br />

– 24,5%<br />

Die Umsatzerlöse lagen mit 15,5 % über denen des Vorjahres. Dabei ist anzumerken, dass sich<br />

innerhalb der Umsatzerlöse diejenigen aus der Objektbewirtschaftung um 8,3 Mio. € auf<br />

179,9 Mio. € erhöhten, während die Erlöse aus der Verwertung um 21,5 Mio. € auf 51,8 Mio. €<br />

gestiegen sind. Die Erlöse aus anderen Lieferungen und Leistungen erhöhten sich ebenfalls, und<br />

zwar um 1,7 Mio. € auf 2,8 Mio. €.<br />

Im Einklang mit den gestiegenen Umsatzerlösen konnte das Betriebsergebnis im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 12,0 % gesteigert werden. Ebenfalls in dieses Bild fügt sich die Erhöhung der betrieblichen<br />

Aufwendungen um 11,8 % ein, wobei hervorzuheben ist, dass trotz der gestiegenen<br />

Umsätze aus der Objektbewirtschaftung um 8,3 Mio. € der Bewirtschaftungsaufwand im gleichen<br />

Zeitraum um 1,9 Mio. € gesunken ist, was insbesondere auf die hinsichtlich der Bewirtschaftungs-<br />

aufwendungen verbesserte Portfoliostruktur zurückzuführen ist.<br />

Das Finanzergebnis hat sich durch den gestiegenen Zinsaufwand bei unveränderten Zins erträgen<br />

um 6,0 Mio. € vermindert. Dies steht wie bereits in den Vorjahren im Zusammenhang mit der<br />

zunehmenden Kreditfinanzierung der Investitionen und höheren Zinszahlungen aus Zinssiche-<br />

rungsgeschäften € 10,8 Mio. (Vj. € 5,6 Mio.).


Das nicht operative Ergebnis betrug – 14,9 Mio. € (Vj. – 5,8 Mio. €). Ursächlich hierfür waren im<br />

Wesentlichen außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 17,8 Mio. € (Vj. 13,1 Mio. €), sowie<br />

deutlich geringere Erträge aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen, die von 9,7 Mio. €<br />

auf 4,0 Mio. € zurückgegangen sind. Zudem wurden Zuführungen zu sonstigen Rückstellungen,<br />

die eine Risikovorsorge für ggf. zurückzuführende Investitionszuschüsse beinhalten (€ 5,6 Mio.),<br />

im nicht operativen Ergebnis abgebildet.<br />

3.5.2. Vermögenslage<br />

Die nachfolgende Übersicht stellt zusammengefasst die Vermögens- und Kapitalstruktur dar;<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind insgesamt<br />

als langfristig eingeordnet worden:<br />

Anlagevermögen 1.764,9<br />

<strong>2010</strong> 2009 Veränderung<br />

Mio. € % Mio. € % Mio. € %<br />

95,2 1.677,4<br />

Langfristige Forderungen –– 0,0 0,6<br />

Vorräte 44,2<br />

Kurzfristige Forderungen 24,9<br />

Flüssige Mittel 14,8<br />

Übrige Aktiva 4,3<br />

2,4 50,7<br />

1,3 29,1<br />

0,8 13,8<br />

0,2 1,9<br />

94,6 87,5<br />

0,0 – 0,6<br />

2,9 – 6,5<br />

1,6 – 4,2<br />

0,8 1,0<br />

0,1 2,4<br />

Vermögen 1.853,1 100,0 1.773,5 100,0 79,6<br />

Eigenkapital * 1.054,1<br />

Langfristige Verbindlichkeiten 608,8<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 190,2<br />

56,9 1.045,9<br />

32,9 551,2<br />

10,3 176,4<br />

59,0 8,2<br />

31,1 57,6<br />

9,9 13,8<br />

Kapital 1.853,1 100,0 1.773,5 100,0 79,6<br />

* Einschließlich des Sonderpostens für Investitionszulagen und -zuschüsse in Höhe von 35,7 Mio. €.<br />

5,2<br />

– 100,0<br />

– 12,8<br />

– 14,4<br />

7,2<br />

126,3<br />

Wie erwartet, hat sich die Dominanz des Anlagevermögens auf der Vermögensseite weiter<br />

verstärkt. Der prozentuale Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen hat sich im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 5,2 % auf nunmehr 95,2 % erhöht. Dieser Trend wird sich kurz- und mittelfristig durch<br />

weitere Investitionen im Anlagevermögen und Veräußerung der <strong>Immobilien</strong> des Umlaufvermögens<br />

im Rahmen der Portfoliooptimierung fortsetzen.<br />

Der Buchwert des Anlagevermögens stieg um 87,5 Mio. € auf 1.764,9 Mio. €.<br />

Im Geschäftsjahr waren Zugänge zum Anlagevermögen in Höhe von 179,9 Mio. € zu verzeichnen,<br />

denen Buchwertabgänge in Höhe von 34,4 Mio. € gegenüberstanden. Darüber hinaus wurden<br />

planmäßige Abschreibungen (44,1 Mio. €), außerplanmäßige Abschreibungen auf <strong>Immobilien</strong> des<br />

Anlagevermögens (17,8 Mio. €) und Abschreibungen auf Finanzanlagen (0,3 Mio. €) vorgenom-<br />

men. Die Zuschreibungen auf Liegenschaften des Anlagevermögens beliefen sich auf 4,3 Mio. €<br />

Die außerplanmäßigen Abschreibungen und Zuschreibungen basieren auf aktuellen Bewertungen.<br />

Die kurzfristigen Forderungen (24,9 Mio. €) bestehen zu rund 60 % gegenüber Grundstücks-<br />

käufern und Mietern. Darüber hinaus sind in dem Posten Forderungen gegen verbundene Unter-<br />

nehmen in Höhe von 7,9 Mio. € und sonstige Vermögensgegenstände (2,1 Mio. €) ausgewiesen.<br />

Auf der Finanzierungsseite ist das Anlagevermögen zu 60 % (im Vj. 62 %) mit Eigenkapital und zu<br />

weiteren 34 % (im Vj. 33 %) mit langfristigem Fremdkapital finanziert. Damit sind 6 % (im Vj. 5 %)<br />

des Anlagevermögens, das entspricht einem Wert von 105,9 Mio. € (im Vj. 83,9 Mio. €), nicht<br />

durch langfristig zur Verfügung stehendes Kapital gedeckt.<br />

4,5<br />

0,8<br />

10,4<br />

7,8<br />

4,5<br />

Lagebericht<br />

69


70<br />

Lagebericht<br />

Diese Feststellung wird jedoch dadurch relativiert, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten mit<br />

2,8 Mio. € Naturalrestitutionen betreffen, deren Erfüllung nicht zum Abfluss von Zahlungsmitteln<br />

führt. Darüber hinaus bestehen in Höhe von 15,1 Mio. € kurzfristige Verbindlichkeiten aus den<br />

Cash-Management-Anlagen der Tochtergesellschaften, auf deren Fälligkeit die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />

aufgrund ihrer alleinigen Gesellschafterstellung Einfluss hat.<br />

Die Liquidität war im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> jederzeit sichergestellt. Die offenen, frei verfügbaren<br />

Kreditlinien beliefen sich zum 31.12.<strong>2010</strong> auf 123,5 Mio. €.<br />

Im Geschäftsjahr stieg der Stand der Bankkredite um 68,8 Mio. € an. Die Darlehen wurden zur<br />

Zwischenfinanzierung eines Hotelneubaus am Alexanderplatz in Berlin, zum Neubau und zur<br />

Sanierung von Wohnungen sowie zur Nachfinanzierung von Ankaufsobjekten unter anderem in<br />

Berlin, Potsdam, Dresden, Chemnitz, Leipzig und Bautzen eingesetzt.<br />

Von den langfristigen Verbindlichkeiten sind 133,0 Mio. € innerhalb von einem bis fünf Jahren fällig<br />

und weitere 468,2 Mio. € erst ab dem Jahr 2015 zu tilgen. Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten<br />

betreffen die Rückstellungen für Pensionen in Höhe von 7,3 Mio. € und langfristige<br />

sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 4,8 Mio. €.<br />

Unter Einbeziehung des Sonderpostens für Investitionszulagen und -zuschüsse belief sich damit<br />

das Eigenkapital auf insgesamt 1.054,1 Mio. € (im Vj. 1.045,9 Mio. €). Die Eigenkapitalquote<br />

beträgt somit 56,9 % (im Vj. 59,0 %).<br />

3.5.3. Finanzlage<br />

Die nachfolgende verkürzte Kapitalflussrechnung zeigt die Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />

und die dafür ursächlichen Mittelbewegungen:<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 118,9<br />

Cashflow aus Investitionstätigkeit – 178,4<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 60,5<br />

Veränderungen des Finanzmittelbestandes 1,0<br />

Finanzmittelfonds am Anfang des Geschäftsjahres 13,8<br />

Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres 14,8<br />

<strong>2010</strong> 2009 Veränderung<br />

Mio. € Mio. € Mio. €<br />

85,8<br />

– 146,3<br />

55,5<br />

– 5,0<br />

18,8<br />

13,8<br />

33,1<br />

– 32,1<br />

Die Erhöhung des Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit ergibt sich aus einem niedrigeren<br />

Jahresergebnis (19,7 Mio. €, Vj. 26,1 Mio. €), welches jedoch insbesondere um deutlich<br />

höhere nicht zahlungswirksame Effekte aus den Buchwertabgängen der <strong>Immobilien</strong> (30,5 Mio. €,<br />

Vj. 12,8 Mio. €) und Veränderungen des Working Capitals (10,6 Mio. €, Vj – 15,5 Mio. €) korrigiert<br />

wurde. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Rückflüsse aus der Verwertung von Liegenschaften<br />

im operativen Cashflow dargestellt werden.<br />

Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit, der von 146,3 Mio. € auf 178,4 Mio. € angestiegen ist,<br />

spiegelt sich die zunehmende Investitionsbereitschaft wider, die im Vorjahr aufgrund der Finanzkrise<br />

deutlich gedämpft war.<br />

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit resultiert aus der Nettokreditaufnahme in Höhe von<br />

70,5 Mio. € (Vj. 60,5 Mio. €) und der Gewinnausschüttung von 10 Mio. € für das Jahr 2009 an den<br />

Gesellschafter.<br />

5,0<br />

6,0<br />

– 5,0<br />

1,0


3.5.4. Gesamtaussage<br />

Die Ertragslage wird von den operativen Ergebnisbeiträgen getragen. Das operative Ergebnis vor<br />

Steuern verbesserte sich um 2,9 Mio. € auf 36,4 Mio. €. Damit korrespondierend nimmt der relative<br />

Anteil des Anlagevermögens immer mehr zu. Auf der Finanzierungsseite verstärkt sich die<br />

Bedeutung des aufgenommenen Fremdkapitals, wobei die Eigenkapitalquote mit rund 56,9 %<br />

(im Vj. 59,0 %) weiterhin erfreulich hoch ist.<br />

Das im Vorjahr noch deutlich restriktivere Kreditvergabeverhalten der Banken infolge der Finanzkrise<br />

hat sich merklich entspannt. Aufgrund der hohen Eigenkapitalquote sehen wir die Gesellschaft<br />

im Verhältnis zu anderen Marktteilnehmern weiterhin gut positioniert.<br />

3.6. Nicht finanzielle Leistungsindikatoren<br />

3.6.1. Personal<br />

Zum Stichtag waren bei der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN 301 Mitarbeiter (ohne Auszubildende und ruhende<br />

Arbeitsverhältnisse) beschäftigt. Einschließlich der Beendigung von Arbeitsverträgen am 31.Dezember<br />

<strong>2010</strong> verringerte sich diese Beschäftigtenzahl per 1. Januar 2011 um fünf auf 296 Mitarbeiter.<br />

3.6.2. Aus- und Weiterbildung<br />

Bei der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN werden zum Bilanzstichtag insgesamt 25 Kaufleute der Grundstücksund<br />

Wohnungswirtschaft/<strong>Immobilien</strong>kaufleute, Bürokaufleute sowie Dipl.­Betriebswirte <strong>Immobilien</strong>wirtschaft/Bachelor<br />

of Arts und Bachelor of Science ausgebildet.<br />

Im Rahmen ihres unternehmensweiten Personalentwicklungs­ und Qualifizierungsprogramms<br />

investiert die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN gezielt in die Weiterbildung ihrer Führungskräfte und Mitarbeiter.<br />

Den Schwerpunkt bilden externe und interne Schulungen, die Kenntnisse und Kompetenzen für<br />

die Vermietung und das Objektmanagement vermitteln.<br />

3.6.3. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN tritt mit dem Slogan STARK IM OSTEN und dem Zusatz als „Die Nr. 1 für<br />

<strong>Immobilien</strong> in Ostdeutschland: Büro. Einzelhandel. Gewerbe. Wohnen.“ auf.<br />

Insbesondere für potenzielle Interessenten werden Symposien und Fachtagungen veranstaltet.<br />

Der seit 1993 jährlich herausgegebene „Grundstücksmarktbericht Ostdeutschland“ mit den<br />

Marktdaten der kreisfreien Städte und Berlins ist der einzige flächendeckende Grundstücksmarkt-<br />

bericht in den neuen Bundesländern und unterstreicht die Vor-Ort-<strong>Immobilien</strong>kompetenz des<br />

Unternehmens.<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN beteiligt sich an den Fachmessen der <strong>Immobilien</strong>wirtschaft, nimmt an loka-<br />

len Wohnungs- und <strong>Immobilien</strong>börsen teil und nutzt für den Verkauf auch <strong>Immobilien</strong>auktionen.<br />

Auf der Unternehmenswebsite www.tlg.de, die sich durch moderne Funktionalitäten wie z. B.<br />

eine Infrastruktursuche für Gewerbeimmobilien und eine Volltextsuche auszeichnet, bietet die<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN regelmäßig ca. 800 <strong>Immobilien</strong> zur Miete und zum Verkauf online an.<br />

4. Nachtragsbericht<br />

Nach Abschluss des Geschäftsjahres sind keine nicht genannten Vorgänge eingetreten, die zu<br />

einer anderen Beurteilung führen würden, als sie durch den Abschluss und den Lagebericht vermittelt<br />

wird.<br />

Lagebericht<br />

71


72<br />

Lagebericht<br />

5. Risikobericht<br />

Die Tätigkeit der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ist neben den allgemeinen wirtschaftlichen Risiken mit spe-<br />

zifischen geschäftsimmanenten Risiken verbunden.<br />

Von besonderer Bedeutung sind die Risiken, die Einfluss auf die Preisbildung am <strong>Immobilien</strong>markt<br />

haben. Diese zielen sowohl auf den Absatz wie auch auf die Bewertung des <strong>Immobilien</strong>vermögens<br />

ab. Die unterliegende Marktentwicklung ist exogen, also von der Gesellschaft nicht zu beeinflussen.<br />

Die Gesellschaft begegnet diesen Risiken durch sorgfältiges Portfoliomanagement und konservative<br />

Investitionsentscheidungen. Im Übrigen werden durch regelmäßige und systematische Wertüberprüfungen<br />

des Bestandes etwaige problematische Entwicklungen beobachtet und erforderlichenfalls<br />

Abschreibungen auf den <strong>Immobilien</strong>bestand vorgenommen. Die außerordentlichen Wertkorrekturen<br />

von 18,3 Mio. € sind gegenüber dem Vorjahr (17,2 Mio. €) leicht um 7% gestiegen, liegen aber bei<br />

nur 1% das <strong>Immobilien</strong>vermögens. Dem Risiko steigender Kreditzinsen, das mit zunehmender Verschuldung<br />

deutlich an Gewicht gewinnt, wird durch entsprechende Zinssicherungsgeschäfte Rechnung<br />

getragen. Auf die Ausführungen unter Punkt 5.2. „Derivative Finanzinstrumente“ wird verwiesen.<br />

Das Forderungsausfallrisiko wird durch sorgfältige Auswahl der Vertragspartner vermindert. Darüber<br />

hinaus werden übliche Kreditsicherungsinstrumente wie z. B. Bürgschaften, Realsicherheiten,<br />

Garantien, Patronatserklärungen, Einbehalte und Kautionen genutzt. Erforderlichenfalls werden<br />

Wertberichtigungen auf Forderungen vorgenommen. Ein eventuelles Ausfallrisiko von Handelspartnern<br />

ist bereits bei deren Auswahl durch die Banken mit guter Bonität minimiert worden.<br />

Wie bei allen Unternehmen mit <strong>Immobilien</strong>eigentum aus der ehemaligen DDR unterliegen Teile<br />

des Portfolios eigentumsrechtlichen Drittansprüchen. Entsprechend einer Vereinbarung der<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN mit der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) vom<br />

20. Dezember 2007 sind alle Risiken bezüglich einer Finanzrestitution mit dem 31. Dezember 2007<br />

auf dem Wege einer befreienden Schuldübernahme auf die BvS übergegangen. Für Risiken aus<br />

einer Naturalrestitution wurde durch die Bildung von Rückstellungen hinreichend vorgesorgt.<br />

Die Szenariorechnung im Rahmen der Mehrjahresplanung zeigt, dass das positive Ergebnis der<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN robust ist und auch weitere Verschlechterungen verkraften kann. Allerdings<br />

sind bei anhaltend schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Ergebnisverschlechterungen<br />

und auch negative operative Ergebnisse möglich.<br />

Investitionen<br />

Bei den Investitionen sieht die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN deutlich mehr Chancen als Risiken. Zum einen<br />

ist der langfristige Unternehmenserfolg der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN weit weniger als in der Vergangenheit<br />

abhängig vom Durchführen zusätzlicher Investitionen. Ein phasenweises – auch deutliches –<br />

Absenken des Investitionsniveaus der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN wäre im Hinblick auf den nachhaltigen<br />

wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens verkraftbar.<br />

Finanzierung<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN rechnet mittelfristig mit einem Fremdfinanzierungssatz von bis zu 5,0 % für<br />

neu aufzunehmende Darlehen. Aus der gegenwärtigen Zinsentwicklung können sich für die<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN wachsende Finanzierungskosten durch steigende Zinsen ergeben. Dies könnte<br />

zu über Plan liegenden Zinsaufwendungen führen.<br />

Ebenso könnte die Finanzierungsbereitschaft der Banken bei <strong>Immobilien</strong>investitionen noch weiter<br />

als bisher abnehmen. Hier sieht sich zwar die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN mit einer geplanten soliden<br />

Eigenkapitalquote um 46 % (inklusive Sonderposten für Investitionszulagen und -zuschüsse)


selbst bei restriktiverer Kreditvergabe auch weiterhin als voll finanzierungsfähig. Eine „Kreditklemme“<br />

bzw. ein erneutes Aufflammen der Wirtschafts­ und Finanzkrise würde jedoch die Finanzierungsfähigkeit<br />

des Wirtschaftsplans der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN infrage stellen.<br />

5.1. Risikomanagementsystem<br />

Zur Beherrschung der branchenüblichen Risiken, die untrennbar mit unternehmerischem Handeln<br />

verbunden sind, setzt die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ein Risikomanagementsystem ein.<br />

Mithilfe dieses Systems werden die Risiken kontinuierlich überwacht, um bedrohlichen Entwicklungen<br />

rechtzeitig gegenzusteuern. Im Rahmen eines iterativen Regelkreislaufes stehen folgende<br />

Prozesse im Mittelpunkt des Risikomanagementsystems:<br />

• Risikoidentifizierung und ­analyse<br />

• Risikoquantifizierung<br />

• Risikokommunikation<br />

• Risikosteuerung<br />

• Risikokontrolle<br />

Die Risikoidentifizierung und ­analyse wird von einer dreistufigen Aufbauorganisation getragen.<br />

Die Abteilungen in den Niederlassungen bewerten die Einzelrisiken je definierter Risikoart und<br />

melden diese an den Risikoverantwortlichen der Niederlassungen weiter. Sämtliche identifizierte<br />

Risikoarten sind den Führungskräften der betrieblichen Funktionsbereiche zugeordnet, die verantwortlich<br />

für die Identifikation, Beobachtung, Kommunikation, Steuerung und Kontrolle der einzelnen<br />

Risiken sind. So wird eine Kongruenz zwischen Risikoart und Verantwortungsbereich erzielt.<br />

Die Risikomanagementfunktion ist in das zentrale Controlling integriert. Neben den Risikoverantwortlichen<br />

haben alle Mitarbeiter des Unternehmens die Möglichkeit, mittels Ad-hoc-Meldungen<br />

Risiken an das Risikomanagement und die Geschäftsführung zu kommunizieren. Hierzu stehen<br />

im firmeninternen Intranet sowohl das aktuelle Risikohandbuch als auch das Ad­hoc­Meldeblatt<br />

zur Verfügung.<br />

Die Risikoarten orientieren sich an den Teilprozessen der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN und somit am <strong>Immobilien</strong>lebenszyklus.<br />

Dieses Strukturmodell ist unabhängig von organisatorischen Veränderungen<br />

innerhalb des Unternehmens. Gleichzeitig wird eine hohe Trennschärfe zwischen einzelnen<br />

Risikoarten erreicht, deren Struktur den nachstehenden Gliederungsmerkmalen folgt:<br />

• Portfoliomanagement: An- und Verkauf von <strong>Immobilien</strong>, Wertberichtigungen auf <strong>Immobilien</strong>,<br />

Forderungsausfälle aus Kaufverträgen<br />

• Investition und Entwicklung: Vorlaufkosten, Baukostenüberschreitung, Bauverzögerungen,<br />

Ausfall von Auftragnehmern baulicher Gewerke<br />

• Bewirtschaftung: Leerstand, Betriebskosten, Altlasten/Umwelt, Abfallentsorgung, Forderungsausfall<br />

aus Vermietung und Verpachtung<br />

• Unternehmen: Datenqualität, Datenschutz, Ausfall der Datenverarbeitung, Gesetzgebung, Per-<br />

sonal, Beteiligungen, Risiko aus § 4 Abs. 6 Bundesbodenschutzgesetz, Zinsänderungen<br />

Die Bewertung aller Risikoarten erfolgt quartalsweise anhand der möglichen Schadenshöhen und<br />

Eintrittswahrscheinlichkeiten mit einem Risikohorizont von zwölf Monaten. Die Bewertung mündet<br />

in einem konkreten Schadenswert, dem „Value at Risk“. Dem Gesamtrisiko als aggregiertem<br />

„Value at Risk“ wird das bilanzielle Eigenkapital gegenübergestellt, wobei als Schwellenwert das<br />

hälftige Eigenkapital definiert ist.<br />

Über die am Eigenkapital orientierte Überwachung der Vermögensrisiken hinaus stehen die Li-<br />

quiditätsauswirkungen je Risikoart als „Cash at Risk“ unter Beobachtung. Der „Cash at Risk“ wird<br />

analog dem „Value at Risk“ ermittelt und einem Referenzwert zugeordnet. Dieser Referenzwert<br />

berücksichtigt die verfügbare geplante Liquidität einschließlich verfügbarer Kreditlinien und geplanter<br />

Investitionen.<br />

Lagebericht<br />

73


74<br />

Lagebericht<br />

Aktiver Bestandteil des Risikomanagementsystems sind Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung,<br />

Weiterreichung bzw. Kompensation von Risiken.<br />

Im gesamten Geschäftsjahr befanden sich sowohl der „Value at Risk“ als auch der „Cash at Risk“<br />

weit unterhalb ihrer jeweiligen Referenzwerte. Eine Existenzgefährdung konnte daher während<br />

des gesamten Geschäftsjahres ausgeschlossen werden.<br />

Des Weiteren verfügt die Gesellschaft mit der Konzernrevision über eine notwendige Kontrollinstanz.<br />

5.2. Derivative Finanzinstrumente<br />

Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos wurden für einen Teil der in den Jahren 2006 bis 2012<br />

geplanten Investitionen Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen. Bis zum 31.12.<strong>2010</strong> konnte ein<br />

Kreditbedarf in Höhe von einem anfänglichen Nominalbetrag von insgesamt 363 Mio. € zu einem<br />

für die Gesellschaft günstigen Durchschnittszinssatz abgesichert werden. Zu den bereits bestehenden<br />

Derivaten, einem Forward Cap, einem speziellem Forward Swap mit Cap zu je 10 Mio. €,<br />

Forward Swaps zu insgesamt 306 Mio. € und Collar-Strukturen für einen Betrag von 15 Mio. €<br />

wurde im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> ein absehbares Finanzierungsvolumen von weiteren 22 Mio. € mit<br />

Zins sicherungen versehen. Dies geschah in Form von Forward Swaps. Für die neu abgeschlossenen<br />

Geschäfte wurde mit Laufzeitbeginn zwischen März <strong>2010</strong> und März 2012 ein Sicherungszeitraum<br />

von jeweils zehn Jahren vereinbart.<br />

Im Jahresabschluss 2009 bestanden Drohverlustrückstellungen in Höhe von 1,8 Mio. € für<br />

Zinssicherungsinstrumente mit negativem Marktwert, welche zu diesem Zeitpunkt noch keinem<br />

Darlehen zugeordnet waren. Dieser Betrag wurde zum 31.12.<strong>2010</strong> um 0,4 Mio. € auf die aktuellen<br />

Markwerte am Bilanzstichtag von 2,2 Mio. € angepasst.<br />

6. Prognosebericht<br />

Die folgenden Einschätzungen fußen auf einer genauen Analyse allgemeiner statistischer Vergangenheitsdaten<br />

und umfangreichen eigenen Auswertungen. In die zukunftsbezogenen Aussagen<br />

fließen insbesondere die fundierten und spezifischen Kenntnisse des ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>marktes<br />

sowie die unter dem Einfluss der Finanzkrise gewonnenen Erkenntnisse ein. Dies führt<br />

zu den folgenden Einschätzungen:<br />

• Für das Wirtschaftsjahr 2011 rechnet die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN mit einer leichten Erholung beim<br />

Verkauf von <strong>Immobilien</strong>. Die Finanzierungssituation verbessert sich, allerdings bleibt das Preisniveau<br />

weitgehend auf dem niedrigeren Krisenniveau der Vorjahre.<br />

• Die Inflation wird weiter auf niedrigem Niveau bleiben.<br />

• Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN rechnet mit einem Fremdfinanzierungssatz von 4,15 % für das Jahr 2011<br />

und dann sukzessive aufsteigend auf 5,0 % im Jahr 2016. Damit trägt die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN der<br />

Zinssituation Rechnung. Es sind jedoch tatsächliche Fremdfinanzierungskostensätze oberhalb<br />

der 5,0 % durchaus denkbar.<br />

• In strukturschwachen Regionen gibt es weiterhin keinen relevanten Absatzmarkt für gebrauchte<br />

Gewerbeimmobilien.<br />

• Der Büromarkt in Ostdeutschland inklusive Berlin bietet in den Wachstumsregionen selektive<br />

Investitionsmöglichkeiten.<br />

• Die Gewerbemieten werden im mittelfristigen Planungszeitraum nicht bzw. in ausgewählten Lagen<br />

nur geringfügig steigen.<br />

• Der Anstieg der Wohnungsmieten setzt sich in ausgewählten Lagen fort.


Investitionsmöglichkeiten sieht die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN vorrangig in folgenden Regionen:<br />

• Großraum Rostock sowie die übrigen Hansestädte in Mecklenburg-Vorpommern<br />

• Berlin (inkl. „Speckgürtel“), Potsdam, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming<br />

• Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau, Erfurt, Jena<br />

… und in den folgenden Segmenten:<br />

• Einzelhandelsimmobilien, insbesondere für Discounter aus dem Food-Bereich in Oberzentren<br />

und in Standortlagen mit erhöhtem Ziel- und Quellverkehr bzw. als Gebietsversorger<br />

• Gewerbeimmobilien für konkrete Nutzer aus dem mittelständischen produzierenden Gewerbe<br />

• Dienstleistungsimmobilien mit erfahrenen und bonitätsstarken Betreibern (Seniorenimmobilien,<br />

Hotels) in Oberzentren<br />

• Neuinvestitionen im Bürosegment erfolgen ausschließlich bedarfsgerecht und nutzerkonkret.<br />

Eine Anschlussvermietung im Bürosegment erfolgt nach temporärem Leerstand, dieser wird<br />

entsprechend eingeplant.<br />

• Im Hinblick auf das vergleichsweise niedrige Renditeniveau werden Ankäufe von Wohnungen<br />

derzeit nur in geringfügigem Umfang geplant.<br />

Ergebnisentwicklung der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN wird auch in der Zukunft ihrer Strategie folgen, durch intensives <strong>Immobilien</strong>management,<br />

Investitionen und Verkauf von Objekten ohne nachhaltiges Renditepotenzial ein<br />

renditestarkes <strong>Immobilien</strong>portfolio weiter auszubauen. Entsprechend der vorgenannten strategischen<br />

Ausrichtung sollen in den Jahren 2011 und 2012 rund 195 Mio. € bzw. 189 Mio. € investiert<br />

werden. Investitionen in Wohnungen sind nur im geringen Umfang geplant. Das Portfolio wird in<br />

seiner Struktur weiterhin ausgewogen zwischen den Nutzungsarten Wohnen, Büro, Gewerbe und<br />

Einzelhandel strukturiert bleiben. Spezialimmobilien werden auch zukünftig im Portfolio der<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN eine untergeordnete Rolle spielen.<br />

Das <strong>Immobilien</strong>portfolio wird 2011 eine Istmiete in Höhe von rund 150 Mio. € erzielen. Diese soll<br />

im Jahr 2012 gemäß der Unternehmensplanung auf 163 Mio. € steigen. Infolge der Investitionen<br />

sollen die <strong>Immobilien</strong> des Anlagevermögens im Jahr 2011 laut Planung Buchwerte in Höhe von<br />

rund 1,8 Mrd. € und im Jahr 2012 in Höhe von 1,9 Mrd. € erreichen.<br />

Für die Jahre 2011 und 2012 sind Umsätze aus dem Verkauf von Liegenschaften von 54 Mio. € bzw.<br />

40 Mio. € geplant. Abzüglich der Buchwertabgänge ergibt sich ein operativer Ergebnisbeitrag aus<br />

diesen Umsätzen von 12 Mio. € und 8 Mio. €. Das operative Ergebnis aus der Objektbewirtschaf-<br />

tung (vor Overheadkosten und Zinsen) der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN wird planmäßig im Jahr 2011 rund<br />

68 Mio. € betragen und 2012 auf rund 79 Mio. € anwachsen.<br />

Der <strong>Immobilien</strong>bestand wird sich in den nächsten Jahren weiter reduzieren. Im Wesentlichen durch Ver-<br />

käufe wird der Bestand im Jahr 2011 auf 1.064 Objekte und im Jahr 2012 auf 952 Objekte abgebaut.<br />

Unter Abwägung der Eintrittswahrscheinlichkeit der Risiken und der Ausnutzung vorhandener Chan-<br />

cen rechnet die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN für die Folgejahre mit einer positiven Ergebnisentwicklung und er-<br />

wartet im Jahr 2011 einen Jahresüberschuss von rund 28 Mio. € und für 2012 von rund 30 Mio. €.<br />

Berlin, den 11. März 2011<br />

Geschäftsführung<br />

Lagebericht<br />

75


76<br />

Jahresabschluss<br />

Aktiva<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />

Bilanz zum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

€ € T€<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Entgeltlich erworbene Software 1.420.196,45 1.266<br />

1.420.196,45 1.266<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken<br />

1.587.751.075,35 1.560.768<br />

2. Technische Anlagen 749.281,56 851<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 719.010,30 799<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 82.822.683,67 31.811<br />

1.672.042.050,88 1.594.229<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 55.171.652,71 55.505<br />

2. Beteiligungen 36.261.149,87 26.366<br />

91.432.802,58 81.871<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

1. <strong>Immobilien</strong> 13.913.465,32 17.056<br />

2. Unfertige Leistungen 30.327.144,18 33.695<br />

44.240.609,50 50.751<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14.839.377,11 20.495<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 7.939.509,46 7.193<br />

3. Sonstige Vermögensgegenstände 2.085.185,51 2.028<br />

24.864.072,08 29.716<br />

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 14.828.825,74 13.756<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 4.279.209,94 1.916<br />

Summe 1.853.107.767,17 1.773.505


Passiva<br />

A. Eigenkapital<br />

Jahresabschluss<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

€ € T€<br />

I. Gezeichnetes Kapital 52.000.000,00 52.000<br />

II. Kapitalrücklage 357.277.338,03 357.277<br />

III. Gewinnrücklagen<br />

1. Sonderrücklage gem. § 27 Abs. 2 DMBilG 476.001.199,46 476.001<br />

2. Sonderrücklage gem. § 17 Abs. 4 DMBilG 58.514.521,86 58.515<br />

3. Andere Gewinnrücklagen 843.266,41 511<br />

535.358.987,73 535.027<br />

IV. Bilanzgewinn 73.748.094,51 64.049<br />

B. Sonderposten für Investitionszulagen und<br />

Investitionszuschüsse<br />

1.018.384.420,27 1.008.353<br />

35.701.537,91 37.583<br />

C. Rückstellungen<br />

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 7.334.823,20 7.541<br />

2. Steuerrückstellungen 7.234.119,84 10.178<br />

3. Rückstellungen für Restitutionen 10.138.814,33 11.821<br />

4. Sonstige Rückstellungen 46.725.187,71 34.142<br />

71.432.945,08 63.682<br />

D. Verbindlichkeiten<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 657.577.536,34 587.539<br />

2. Erhaltene Anzahlungen 35.012.901,43 33.862<br />

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.112.142,16 8.471<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 15.077.238,55 13.271<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

davon aus Steuern € 278.665,34 (Vj. T€ 393)<br />

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 1.424,00 (Vj. T€ 7)<br />

15.170.007,30 20.135<br />

726.949.825,78 663.278<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten 639.038,13 609<br />

Summe 1.853.107.767,17 1.773.505<br />

77


78<br />

Jahresabschluss<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für <strong>2010</strong><br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

€ € T€<br />

1. Umsatzerlöse 234.518.445,92 203.017<br />

2. Verminderung (Vj. Erhöhung) des Bestands an unfertigen Leistungen – 3.367.464,28 3.620<br />

3. Sonstige betriebliche Erträge 26.090.468,92 28.464<br />

257.241.450,56 235.101<br />

4. Materialaufwand<br />

a) Buchwertabgänge <strong>Immobilien</strong>bestand 33.258.590,31 14.367<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 68.684.781,73 68.111<br />

101.943.372,04 82.478<br />

5. Personalaufwand<br />

a) Gehälter 19.745.185,72 17.608<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />

und für Unterstützung<br />

davon für Altersversorgung € 297.757,18 (Vj. T€ 624)<br />

3.197.665,48 3.520<br />

22.942.851,20 21.128<br />

6. Abschreibungen<br />

a) Auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />

61.826.442,73 59.583<br />

b) Auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens,<br />

soweit diese die in der Kapitalgesellschaft<br />

üblichen Abschreibungen überschreiten<br />

530.531,40 4.052<br />

62.356.974,13 63.635<br />

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 21.646.330,98 19.818<br />

208.889.528,35 187.059<br />

8. Erträge aus Beteiligungen<br />

davon aus verbundenen Unternehmen € 2.508.654,20 (Vj. T€ 2.730)<br />

2.508.654,20 2.730<br />

9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 801.585,55 812<br />

10. Abschreibungen auf Finanzanlagen 333.109,99 98<br />

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

davon an verbundene Unternehmen € 167.636,07 (Vj. T€ 243)<br />

29.793.569,53 23.793<br />

– 26.816.439,77 – 20.349<br />

12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 21.535.482,44 27.693<br />

13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.831.450,76 1.574<br />

14. Sonstige Steuern 4.721,12 16<br />

15. Jahresüberschuss 19.699.310,56 26.103<br />

16. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 64.048.783,95 42.946<br />

17. Gewinnausschüttung 10.000.000,00 5.000<br />

18. Bilanzgewinn 73.748.094,51 64.049


Jahresabschluss zum 31.12.<strong>2010</strong><br />

1. Allgemeines<br />

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches<br />

für große Kapitalgesellschaften, des <strong>GmbH</strong>-Gesetzes (<strong>GmbH</strong>G) sowie des D-Markbilanzgesetzes<br />

(DMBilG) aufgestellt. Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde<br />

das Gesamtkostenverfahren angewandt.<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>, Berlin, ist eine 100 %ige Tochtergesellschaft der Bundesrepublik<br />

Deutschland.<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> ist zum 31. Dezember <strong>2010</strong> an folgenden Gesellschaften zu 100 %<br />

beteiligt:<br />

Name und Sitz der Gesellschaft Eigenkapital Ergebnis des<br />

am 31.12.<strong>2010</strong> Geschäftsjahres <strong>2010</strong><br />

T€ T€<br />

<strong>TLG</strong> Technologiepark Ilmenau <strong>GmbH</strong> i. L., Ilmenau 510 – 225<br />

<strong>TLG</strong> Gewerbepark Grimma <strong>GmbH</strong>, Grimma 19.606 557<br />

<strong>TLG</strong> Gewerbepark Simson <strong>GmbH</strong>, Suhl 8.871 464<br />

<strong>TLG</strong> Vermögensverwaltungs <strong>GmbH</strong>, Berlin 247 5<br />

Des Weiteren bestehen Beteiligungen an den folgenden Gesellschaften:<br />

Name und Sitz der Gesellschaft Anteil Eigenkapital Ergebnis des<br />

Hotel de Saxe an der Frauenkirche<br />

<strong>GmbH</strong> & Co. KG, Dresden<br />

Verwaltungsgesellschaft an der<br />

Frauenkirche mbH, Dresden<br />

Investitionsgesellschaft Hausvogteiplatz 11<br />

Verwaltung mbH, Berlin*<br />

Investitionsgesellschaft Hausvogteiplatz 11<br />

mbH & Co. KG, Berlin*<br />

am 31.12.<strong>2010</strong> Geschäftsjahres <strong>2010</strong><br />

% T€ T€<br />

94 26.216 1.559<br />

94 31 0<br />

50 23 1<br />

50 863 154<br />

Altmarkt-Galerie Dresden KG, Hamburg* 33 55.677 – 1.903<br />

* Diese Angaben beruhen auf den vorläufigen ungeprüften Jahresabschlüssen per 31. Dezember <strong>2010</strong>.<br />

Jahresabschluss<br />

79


80<br />

Jahresabschluss<br />

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Für Änderungen aufgrund der BilMoG-Umstellung wurden die Vorjahreszahlen aufgrund des<br />

Wahlrechts des Art. 67 Abs. 8 Satz 2 EGHGB zulässigerweise nicht angepasst.<br />

Bei der Aufstellung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Bilanzierungs-<br />

und Bewertungsmethoden angewandt:<br />

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und<br />

werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige<br />

Abschreibungen (drei bzw. fünf Jahre; lineare Methode) vermindert.<br />

Die Sachanlagen wurden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren<br />

beizulegenden Wert bewertet, wenn die Wertminderung dauerhaft ist, und planmäßig entspre-<br />

chend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Fremdkapitalzinsen<br />

werden nicht aktiviert.<br />

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, die dem Geschäftsbetrieb auf Dauer<br />

dienen, werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bewertet und werden, soweit sie einer<br />

Abnutzung unterliegen, planmäßig entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer<br />

linear abgeschrieben.<br />

Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von € 150 (bis zum 31. Dezember<br />

2007 € 410), sind im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst worden; ihr<br />

sofortiger Abgang wurde unterstellt. Für Anlagegüter mit einem Netto-Einzelwert von mehr als<br />

€ 150 bis € 1.000, die nach dem 31. Dezember 2007 angeschafft worden sind, wurden der jährlich<br />

steuerlich zu bildende Sammelposten aus Vereinfachungsgründen in die Handelsbilanz übernom-<br />

men und pauschalierend jeweils 20 Prozent p. a. im Zugangsjahr und den vier darauf folgenden<br />

Jahren abgeschrieben.<br />

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert<br />

bilanziert.<br />

Der Ausweis des restlichen <strong>Immobilien</strong>vermögens erfolgt im Umlaufvermögen, da diese <strong>Immobilien</strong><br />

für die Verwertung bestimmt sind. Sie sind ebenfalls zu Anschaffungskosten bzw. zum<br />

niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.<br />

Die unfertigen Leistungen ergeben sich insbesondere aus der Aktivierung noch nicht abgerech-<br />

neter Betriebskosten, vermindert um Abschläge für Leerstand und Ausfallrisiken.<br />

Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgte grundsätzlich<br />

zum Nennwert. Erkennbare Risiken wurden durch Einzel- und Pauschalwertberichtigungen<br />

berücksichtigt.<br />

Die Auflösung des Sonderpostens für Investitionszulagen und Investitionszuschüsse erfolgt<br />

entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagegüter.<br />

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach der Projizierten<br />

Einmalbeitragsmethode unter Verwendung der „Richttafeln 2005 G“ ermittelt. Für die Abzinsung<br />

wurde pauschal der durchschnittliche Marktzinssatz bei einer restlichen Laufzeit von 15 Jahren<br />

von 5,15 % gemäß der Rückstellungsabzinsungsverordnung vom 18. November 2009 verwendet.<br />

Gehaltssteigerungen und Fluktuationen wurden erwartungsgemäß nicht berücksichtigt. Erwar-


tete Rentensteigerungen wurden mit 2 % berücksichtigt. Für die Pensionsrückstellungen wurde<br />

das Beibehaltungswahlrecht nach Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB insoweit ausgeübt, als dass der<br />

Unterschiedsbetrag aus der Neubewertung in Höhe von € 2,2 Mio. nach BilMoG zum 1. Januar<br />

<strong>2010</strong> im Übergangszeitraum bis zum 31.12.2024 wieder zugeführt werden müsste.<br />

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen<br />

Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des<br />

nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich<br />

zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Die Rückstellungen sind dem Grund<br />

nach kurzfristig, sodass keine Abzinsung erfolgte. Die Aufwandsrückstellungen in Höhe von<br />

€ 0,3 Mio. wurden im Rahmen der Umstellung auf das BilMoG ergebnisneutral in den Gewinnrücklagen<br />

aufgelöst.<br />

Die Rückstellungen aus Abrechnungsrisiken von Beständen mit offenen Vermögensfragen sowie die<br />

dazugehörigen Bewirtschaftungsguthaben restitutionsbehafteter Objekte wurden aufgrund des<br />

nicht verlässlich ermittelbaren Risikoeintritts ebenfalls als kurzfristige Rückstellungen eingestuft.<br />

Die Bemessung der Rückstellungen für Naturalrestitution und für Mieterlösauskehr erfolgt auf<br />

Basis der anteiligen Flächenbelastungen der Grundstücke (flurstückkonkret). Im Geschäftsjahr<br />

wurden Anpassungen entsprechend der Risikofaktoren, die aus individuellen Einschätzungen<br />

unter Zugrundelegung der Abfragen bei den Vermögensämtern resultieren, vorgenommen. Aus<br />

dieser Anpassung resultiert eine Auflösung der Rückstellungen in Höhe von € 2,3 Mio.<br />

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.<br />

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differen-<br />

zen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und<br />

Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher<br />

Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen<br />

Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und<br />

nicht abgezinst. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet und ergeben eine aktive<br />

Steuerlatenz. Die Aktivierung latenter Steuern unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden<br />

Ansatzwahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 HGB.<br />

Soweit Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet werden, kommt folgender Bilan zie-<br />

rungs- und Bewertungsgrundsatz zur Anwendung: Ökonomische Sicherungsbeziehungen wer-<br />

den durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. Demnach werden sich<br />

ausgleichende positive und negative Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko ohne Berührung<br />

der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst (Einfrierungsmethode).<br />

3. Aktiva<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem als Anlage beigefügten Anlagenspiegel zu<br />

entnehmen.<br />

Die Grundstücke, grundstücksgleichen Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf<br />

fremden Grundstücken belaufen sich nach Abschreibungen auf € 1.587,8 Mio.<br />

Die Finanzanlagen (€ 91,4 Mio.) betreffen mit € 55,2 Mio. Anteile an acht Tochtergesellschaften. Für<br />

die Anteile an der Investitionsgesellschaft HVP 11 mbH & Co. KG, Berlin, wurde eine Abschrei-<br />

bung in Höhe von € 0,3 Mio. auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Darüber<br />

hinaus besteht eine Beteiligung in Höhe von € 36,3 Mio. an der Altmarkt-Galerie Dresden KG,<br />

Jahresabschluss<br />

81


82<br />

Jahresabschluss<br />

Hamburg, die sich durch weitere Kapitaleinlagen (€ 11,6 Mio.) abzüglich der Entnahme des<br />

Barüberschusses <strong>2010</strong> (€ 1,7 Mio.) in Summe weiter erhöht hat.<br />

Den im Anlagevermögen sowie Umlaufvermögen bilanzierten Werten für <strong>Immobilien</strong> stehen<br />

passivierte Risiken nach dem Vermögenszuordnungsgesetz (VZOG) und dem Vermögensgesetz<br />

(VermG) gegenüber. Neben den üblichen Verwertungen des Geschäftsjahres ergaben sich für<br />

im Umlaufvermögen bilanzierte Werte für <strong>Immobilien</strong> Anpassungen auf den niedrigeren beizulegenden<br />

Wert in Höhe von € 0,5 Mio. Der Bilanzansatz beträgt danach € 13,9 Mio.<br />

In den unfertigen Leistungen sind die noch nicht abgerechneten Betriebs- und Heizkosten<br />

(€ 30,3 Mio.) enthalten.<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (€ 14,8 Mio.) setzen sich aus den Forde-<br />

rungen aus dem Verkauf von Liegenschaften (€ 10,5 Mio.) sowie den Forderungen aus der<br />

Vermietung (€ 4,0 Mio.) und sonstigen Forderungen (€ 0,3 Mio.) zusammen. Die Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr (Vj. € 0,6 Mio. mehr<br />

als ein Jahr).<br />

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen (€ 7,9 Mio.) betreffen überwiegend Forde-<br />

rungen gegen die Hotel de Saxe an der Frauenkirche <strong>GmbH</strong> & Co. KG, Dresden (€ 7,0 Mio.), die<br />

<strong>TLG</strong> Gewerbepark Grimma <strong>GmbH</strong>, Grimma (€ 0,5 Mio.), und die <strong>TLG</strong> Gewerbepark Simson<br />

<strong>GmbH</strong>, Suhl (€ 0,4 Mio.). Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen haben wie im Vor-<br />

jahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.<br />

Die sonstigen Vermögensgegenstände (€ 2,1 Mio.) beinhalten im Wesentlichen Forderungen<br />

an das Finanzamt aus Steuern (€ 1,1 Mio.). Des Weiteren sind in dieser Position mit € 0,2 Mio. im<br />

Wesentlichen die Prämien für Zinssicherungsinstrumente enthalten. Die sonstigen Vermögensgegenstände<br />

haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.<br />

Unter Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten (€ 14,8 Mio.) werden im Wesent lichen<br />

laufende Konten (€ 2,8 Mio.) und Festgelder (€ 12,0 Mio.) erfasst. Davon sind zu Sicherungszwecken<br />

€ 8,0 Mio. an die DKB und € 3,6 Mio. an die HSBC abgetreten und stehen der Gesellschaft<br />

damit nicht zur freien Verfügung.<br />

Die aktiven latenten Steuern resultieren aus folgenden Sachverhalten:<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

T€<br />

Latente Steueransprüche auf Differenzen<br />

Rückstellungen 3.163<br />

Verbindlichkeiten 3.689<br />

Latente Steueransprüche auf Verlustvorträge 41.170<br />

48.022<br />

Latente Steuerschulden auf Differenzen<br />

bilanzieller Wertansätze für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 581<br />

Latente Steueransprüche netto 47.441<br />

Der Berechnung wurde ein Steuersatz von 30,875 % zugrunde gelegt. Dieser ergibt sich aus<br />

den derzeit geltenden gesetzlichen Steuersätzen und Messzahlen und -beträgen sowie einem<br />

durchschnittlichen Hebesatz der Gemeinden von 430 %. Auf körperschaft- und gewerbesteuerliche<br />

Verlustvorträge in Höhe von € 133 Mio. wurden latente Steueransprüche berücksichtigt.


Daneben bestehen körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 459 Mio. und gewer-<br />

besteuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 429 Mio., für die eine Steuerentlastung innerhalb von<br />

fünf Jahren nicht erwartet wird.<br />

Es wurde vom Wahlrecht der Nichtaktivierung aktiver latenter Steuern Gebrauch gemacht.<br />

4. Passiva<br />

Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt unverändert € 52,0 Mio.<br />

Die Kapitalrücklage weist einen Betrag in Höhe von € 357,3 Mio. aus.<br />

Die Gewinnrücklagen haben sich aufgrund der Neubewertung von Rückstellungen nach BilMoG<br />

zum 01.01.<strong>2010</strong> um € 0,3 Mio. auf € 535,4 Mio. erhöht. Unter Berücksichtigung des Gewinn-<br />

vortrages in Höhe von € 64,0 Mio., der Teilgewinnausschüttung aus 2009 in Höhe von € 10,0 Mio.<br />

und des Jahresüberschusses des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> in Höhe von € 19,7 Mio. ergibt sich ein<br />

Eigenkapital von insgesamt € 1.018,4 Mio.<br />

Der Sonderposten für Investitionszulagen entwickelte sich durch weitere Auflösungen entspre-<br />

chend der Abschreibung der Anlagegüter in Höhe von € 1,7 Mio. auf € 30,7 Mio. Der Sonder-<br />

posten für Investitionszuschüsse verringerte sich durch weitere Auflösungen entsprechend der<br />

Abschreibungen der Anlagegüter um € 0,2 Mio. auf € 5,0 Mio.<br />

Den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Höhe von € 7,3 Mio. liegen<br />

gutachterliche Ermittlungen zugrunde. Die Verminderung um € 0,2 Mio. resultiert aus der<br />

Inanspruchnahme im Geschäftsjahr <strong>2010</strong>. Durch die Ausübung des Beibehaltungswahlrechts<br />

nach Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB besteht eine Überdeckung in Höhe von € 2,2 Mio.<br />

Die Steuerrückstellungen in Höhe von € 7,2 Mio. betreffen im Wesentlichen Körperschaftsteuer<br />

(€ 2,9 Mio.), Gewerbesteuer (€ 4,0 Mio.) und sonstige Steuern (€ 0,2 Mio.) der Jahre <strong>2010</strong> und früher.<br />

Die Rückstellungen für Restitutionen in Höhe von € 10,1 Mio. betreffen eventuelle Verpflich-<br />

tungen zur Naturalrestitution und Herausgabe von Mietüberschüssen nach VermG und VZOG.<br />

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von € 46,7 Mio. betreffen zum größten Teil die Rückzahlung<br />

von Investitionszulagen und Investitionszuschüssen (€ 15,0 Mio.), Prozessrisiken (€ 7,8 Mio.), Perso-<br />

nalaufwendungen (€ 3,6 Mio.), ausstehende Rechnungen (€ 3,5 Mio.), die Objektverwaltung (€ 3,2 Mio.),<br />

Zinsaufwendungen (€ 3,0 Mio.) sowie drohende Verluste für Zinssicherungsinstrumente (€ 2,2 Mio.).<br />

Die Verbindlichkeiten haben folgende Laufzeiten:<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Gesamt Restlaufzeit Gesamt<br />

bis 1 – 5 über bis<br />

Verbindlichkeiten 1 Jahr Jahre 5 Jahre 1 Jahr<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

gegenüber Kreditinstituten 657,6 62,2 131,2 464,2 587,5 56,1<br />

aus erhaltenen Anzahlungen 35,0 35,0 –– –– 33,9 33,9<br />

aus Lieferungen und Leistungen 4,1 2,8 1,1 0,2 8,5 6,0<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen 15,1 15,1 –– –– 13,3 13,3<br />

sonstige Verbindlichkeiten 15,2 10,5 0,7 4,0 20,1 10,4<br />

Summe 727,0 125,6 133,0 468,4 663,3 119,7<br />

Jahresabschluss<br />

83


84<br />

Jahresabschluss<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von € 657,6 Mio. betreffen haupt-<br />

sächlich Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Berlin, die über die Landesbank Berlin, die<br />

Deutsche Kreditbank AG und die Bremer Landesbank an die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ausgereicht<br />

wurden (€ 205,6 Mio.). Insgesamt sind € 544,2 Mio. durch Grundschulden und € 74,2 Mio. durch<br />

Negativerklärungen besichert. Die aufgenommenen Kurzfristdarlehen in Höhe von € 36,8 Mio.<br />

wurden ohne Besicherung zur Verfügung gestellt.<br />

Die erhaltenen Anzahlungen in Höhe von € 35,0 Mio. betreffen im Wesentlichen Betriebskos-<br />

tenvorauszahlungen von Mietern (€ 33,5 Mio.). Die übrigen Anzahlungen stehen in Verbindung<br />

mit noch nicht wirksam gewordenen Kaufverträgen aus dem Liegenschaftsverkauf (€ 1,5 Mio.).<br />

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von € 4,1 Mio. umfassen im<br />

Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Standortentwicklung (€ 2,3 Mio.), Verbindlichkeiten aus Garan-<br />

tieeinbehalten (€ 1,3 Mio.) sowie Verbindlichkeiten aus dem Ankauf von <strong>Immobilien</strong> (€ 0,1 Mio.).<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (€ 15,1 Mio.) betreffen im<br />

Wesent lichen die Ansprüche der Tochtergesellschaften aus dem von der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN durch-<br />

geführten Cash-Management.<br />

Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von € 15,2 Mio. beinhalten mit € 7,0 Mio. Abführungs-<br />

verpflichtungen aus vereinnahmten Kaufpreisentgelten für fremde Dritte und mit € 5,0 Mio.<br />

Zuschüsse für Leasingobjekte, die in Form von verminderten Leasingraten verteilt über die<br />

Leasinglaufzeit an die Leasingnehmer weitergereicht werden müssen. Darüber hinaus sind mit<br />

€ 0,3 Mio. Verbindlichkeiten aus Steuern enthalten.<br />

Besicherungen von Verbindlichkeiten, die über die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

hinausgehen, bestehen nicht.<br />

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten von € 0,6 Mio. bezieht sich im Wesentlichen auf<br />

Mietvorauszahlungen und Erbbauzinsvorauszahlungen.<br />

5. Haftungsverhältnisse<br />

Für gewährte Kredite wurden Guthaben der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN in Höhe von € 12,0 Mio. als Sicherheit<br />

verpfändet. Zum einen gelten die Verpfändungen für die Derivate bei der HSBC Trinkaus & Burkhardt<br />

AG (€ 3,6 Mio.), auf die die HSBC dann zurückgreifen kann, wenn die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />

den Zahlungsverpflichtungen aus den abgeschlossenen Zinssicherungen nicht nachkommt. Dies<br />

ist als höchst unwahrscheinlich einzustufen. Zum anderen ist die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN aufgrund<br />

eines Avalrahmenvertrages mit der DKB (Deutsche Kreditbank) die Verpflichtung eingegangen,<br />

die Bank für herausgelegte Avale, die bis zum Laufzeitende des Avalrahmens noch nicht erloschen<br />

sind, von der Haftung freizustellen. Als Sicherheit sind der DKB Kontoguthaben in Höhe von<br />

€ 8,0 Mio. verpfändet worden. Bisher hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ihre Verpflichtungen ordnungsgemäß<br />

erfüllt, sodass kein Rückgriff auf verpfändete Guthaben erfolgte. Daher wird es als unwahrscheinlich<br />

angesehen, dass eine Inanspruchnahme durch die DKB eintreten wird. Darüber hinaus<br />

wurde ein Betrag von € 0,4 Mio. an die Volks- und Raiffeisenbank Muldental zur Absicherung<br />

eines Förderdarlehens der Sächsischen Aufbaubank verpfändet, welches durch die Tochter-<br />

gesellschaft <strong>TLG</strong> Gewerbepark Grimma <strong>GmbH</strong> aufgenommen wurde. Das Risiko aus der<br />

Inanspruchnahme des verpfändeten Guthabens wird aufgrund der ausreichenden Vermögensund<br />

Finanzlage der Tochtergesellschaft als gering eingeschätzt.<br />

Des Weiteren besteht eine Patronatserklärung gegenüber der AachenMünchener Lebensver-<br />

sicherung AG für Verpflichtungen der Investitionsgesellschaft Hausvogteiplatz 11 mbH & Co. KG


zur Vertragserfüllung aus dem Kaufvertrag mit der AachenMünchener Lebensversicherung AG<br />

mit einem Volumen von € 0,5 Mio. Da derzeit nur noch die vertragliche Verpflichtung besteht,<br />

noch nicht geleistete Mieterausbauten vorzunehmen, und die hierfür kalkulierten Kosten durch<br />

entsprechende Liquidität in der Gesellschaft gedeckt sind, ist nicht mit einer Inanspruchnahme<br />

aus der Patronatserklärung zu rechnen.<br />

6. Wesentliche außerbilanzielle Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Wesentliche außerbilanzielle Geschäfte<br />

Neben den unter den sonstigen finanziellen Verpflichtungen ausgewiesenen Verträgen und<br />

ausstehenden Maßnahmen bestehen keine wesentlichen außerbilanziellen Geschäfte mit wesent-<br />

lichem Einfluss auf die künftige Finanzlage.<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Miet-, Leasing- und Dienstleistungsverträge<br />

Die Gesellschaft hat diverse Mietverträge für Verwaltungsgebäude, Lagerhallen, Pkw-Stell plätze<br />

und Kellerräume abgeschlossen. Zudem bestehen Leasingverträge für Fahrzeuge aus dem Pkw-<br />

Bestand der Gesellschaft sowie Dienstleistungsverträge für EDV-Dienstleistungen, Gebäudereinigung,<br />

Empfangs- und Sicherheitsdienst. Die Kündigungstermine der Miet-, Leasing- und<br />

Dienstleistungsverträge liegen zwischen 2011 und 2014.<br />

Diese Operating-Leasingverträge dienen dem laufenden Geschäftsbetrieb mit dem Vorteil, dass<br />

investive Maßnahmen und entsprechende Abflüsse liquider Mittel nicht notwendig werden.<br />

Risiken sind daraus nicht ersichtlich.<br />

Infolge der am Bilanzstichtag bestehenden nicht kündbaren Verträge summieren sich die in den<br />

folgenden Jahren zu zahlenden Beträge wie folgt:<br />

Jahr T€<br />

2011 658<br />

2012 10<br />

2013 1<br />

Summe 669<br />

Von dem Gesamtbetrag entfallen T€ 83 auf Mietverträge, T€ 484 auf Dienstleistungsverträge<br />

sowie T€ 102 auf Leasingverträge.<br />

Bestellobligo besteht in Höhe von € 75,7 Mio. für bereits beauftragte Maßnahmen für Investitionen<br />

in den <strong>Immobilien</strong>bestand, bei denen die Leistungen aber noch nicht erbracht wurden. Darüber<br />

hinaus besteht ein weiteres Bestellobligo in geschäftsgewöhnlichem Umfang.<br />

Aus dem städtebaulichen Vertrag „Wohnpark Karlshorst“ resultieren Verpflichtungen zur Durch-<br />

führung von Maßnahmen zur Erstellung von öffentlichen und privaten Erschließungsanlagen<br />

und zur Bereitstellung von Grundstücksflächen für die öffentlichen Erschließungsanlagen. Die<br />

im städtebaulichen Vertrag festgelegten Maßnahmen und Auflagen sind in Abhängigkeit der Ver-<br />

marktung der einzelnen Bauabschnitte zu leisten bzw. zu erfüllen und für jeden Bauabschnitt<br />

ist die Wirtschaftlichkeit nachzuweisen. Zwischenzeitlich sind über 60 Prozent der Flächen<br />

vermarktet. Für die bereits vermarkteten Flächen wurden Erschließungsmaßnahmen bereits<br />

vorgenommen bzw. Rückstellungen gebildet. Soweit die übrigen Flächen vermarktet werden,<br />

bestehen unter bestimmten Bedingungen zukünftige Verpflichtungen aus den zugesicherten<br />

Erschließungsmaßnahmen.<br />

Jahresabschluss<br />

85


86<br />

Jahresabschluss<br />

7. Derivative Finanzinstrumente (ausschließlich zinsbezogene Geschäfte)<br />

Art (Anzahl) Aktueller Laufzeit Beizu- Buchwert<br />

Zinsbegrenzungsgeschäft<br />

(CAP) (2)<br />

Zinssatzswap mit<br />

CAP<br />

Nominal- legender<br />

(sofern vor-<br />

Bilanzposten<br />

(sofern in Bilanz<br />

betrag Zeitwert handen)<br />

erfasst)<br />

Mio. € Mio. € Mio. €<br />

9,2 30.06.2006 –<br />

30.06.2016<br />

0,2 0,0 n/a<br />

9,2 30.06.2006 –<br />

30.06.2016<br />

Forward Swap 9,2 31.08.2006 –<br />

31.08.2016<br />

Forward Swap 9,2 30.11.2006 –<br />

30.11.2016<br />

Forward Swap (3) 18,1 31.01.2007 –<br />

31.01.2017<br />

Forward Swap (3) 25,6 30.06.2007 –<br />

30.06.2017<br />

Forward Swap (15) 63,0 30.11.2007 –<br />

30.11.2017<br />

Forward Swap (3) 14,0 29.02.2008 –<br />

28.02.2018<br />

Forward Swap (5) 28,1 30.06.2008 –<br />

30.06.2018<br />

Forward Swap (5) 17,0 30.09.2008 –<br />

28.09.2018<br />

Forward Swap (7) 28,7 31.03.2009 –<br />

29.03.2019<br />

Forward Swap (2) 1,9 30.06.2009 –<br />

28.09.2018<br />

Collar (3) 14,4 30.06.2009 –<br />

29.06.2019<br />

Forward Swap (3) 19,4 30.09.2009 –<br />

30.09.2019<br />

Forward Swap (2) 13,9 31.03.<strong>2010</strong> –<br />

31.03.2020<br />

Forward Swap (3) 19,8 30.06.<strong>2010</strong> –<br />

30.06.2020<br />

Forward Swap (2) 10,0 31.03.2011 –<br />

31.03.2021<br />

Forward Swap 5,0 31.03.2012 –<br />

31.03.2022<br />

Forward Swap (2) 12,3 31.03.<strong>2010</strong> –<br />

31.03.2020<br />

Forward Swap (2) 15,0 31.03.2011 –<br />

31.03.2021<br />

Summe 343,0 – 2,2<br />

– 0,4 0,0 n/a<br />

– 0,5 0,0 n/a<br />

– 0,5 0,0 n/a<br />

– 1,7 0,0 n/a<br />

– 2,7 0,0 n/a<br />

– 7,3 0,0 n/a<br />

– 1,2 0,0 n/a<br />

– 2,7 0,0 n/a<br />

– 2,1 0,0 n/a<br />

– 3,5 0,0 n/a<br />

– 0,2 0,0 n/a<br />

– 1,6 0,0 n/a<br />

– 2,1 0,0 n/a<br />

– 1,0 0,0 n/a<br />

– 0,9 0,0 n/a<br />

0,1 0,0 n/a<br />

0,1 0,0 n/a<br />

– 1,3 – 1,3 Rückstellung für<br />

Drohverluste<br />

– 0,9 – 0,9 Rückstellung für<br />

Drohverluste<br />

Die Zinsderivate dienen der Zinsabsicherung von bereits aufgenommenen bzw. noch aufzunehmenden<br />

Krediten. Sie wurden mit der Mark-to-Market-Methode bewertet. Die Zins-CAPs<br />

werden über ihre Laufzeit vereinfacht aufgelöst. Für Forward Swaps und Collars mit negativem


Marktwert, die bisher noch keinem Grundgeschäft zugeordnet wurden bzw. sich in der Vorlaufzeit<br />

befinden, wurden Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften in<br />

Höhe von € 2,2 Mio. gebildet.<br />

Folgende Bewertungseinheiten wurden gebildet:<br />

Grundgeschäft /<br />

Sicherungsinstrument<br />

Darlehen gegenüber<br />

Kreditinstituten / Zinsderivate<br />

Risiko / Art der Bewertungseinheit<br />

Zinsänderungsrisiko /<br />

macro hedge<br />

einbezogener<br />

Betrag<br />

€ 292,3 Mio. € 294,2 Mio.<br />

Höhe des abgesicherten<br />

Risikos<br />

Die gegenläufigen Zahlungsströme von Grund­ und Sicherungsgeschäft gleichen sich in vollem<br />

Umfang im Sicherungszeitraum voraussichtlich aus, weil laut Konzernrisikopolitik Risikopositionen<br />

(Grundgeschäft) unverzüglich nach Entstehung in betraglich gleicher Höhe in derselben<br />

Währung und Laufzeit durch Zinssicherungsgeschäfte abgesichert werden. Bis zum Abschlussstichtag<br />

haben sich die gegenläufigen Zahlungsströme aus Grund­ und Sicherungsgeschäft<br />

vollständig ausgeglichen. Zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung wird die<br />

„Critical-Terms-Match-Methode“ verwendet.<br />

8. Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen<br />

Es wurden keine wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen zu<br />

nicht marktüblichen Bedingungen durchgeführt.<br />

9. Erträge<br />

Die Umsatzerlöse in Höhe von € 234,5 Mio. (Vj. € 203,0 Mio.) enthalten € 179,9 Mio. (Vj. € 171,6 Mio.)<br />

aus der Objektbewirtschaftung, € 51,8 Mio. (Vj. € 30,3 Mio.) aus dem Verkauf von Liegenschaften<br />

und € 2,8 Mio. (Vj. € 1,1 Mio.) aus anderen Lieferungen und Leistungen. Von den Umsatzerlösen<br />

aus dem Verkauf von Liegenschaften entfallen € 47,6 Mio. auf Liegenschaften des Anlagever-<br />

mögens und € 4,2 Mio. auf Liegenschaften des Umlaufvermögens.<br />

Die Bestandsveränderung von € – 3,4 Mio. ergibt sich aus im Vergleich zum Vorjahr geringeren<br />

noch nicht abgerechneten Betriebskosten.<br />

Von den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von € 26,1 Mio. betreffen € 2,6 Mio. perioden-<br />

fremde Erträge, davon resultieren € 2,0 Mio. aus Eigentümerendabrechnungen. Darüber hinaus sind<br />

in den sonstigen betrieblichen Erträgen € 6,4 Mio. aus der Auflösung von Rückstellungen, € 4,1 Mio.<br />

aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen, € 4,6 Mio. aus Zuschreibungen sowie<br />

€ 1,9 Mio. aus Auflösungen des Sonderpostens für Investitionszulagen und ­zuschüsse enthalten.<br />

Die Erträge aus Beteiligungen (€ 2,5 Mio.) resultieren aus Gewinnausschüttungen sowie aus<br />

Ausschüttungen aus dem Eigenkapital von Tochtergesellschaften.<br />

Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge (€ 0,8 Mio.) ergeben sich im Wesentlichen aus<br />

Zinserträgen im Zusammenhang mit der kurzfristigen Anlage liquider Mittel (€ 0,4 Mio.).<br />

10. Aufwendungen<br />

Der Materialaufwand in Höhe von € 101,9 Mio. betrifft mit € 33,2 Mio. Buchwertabgänge aus<br />

Verkäufen, mit € 57,3 Mio. Aufwendungen für die Objektbewirtschaftung sowie mit € 11,4 Mio.<br />

Aufwendungen für übrige bezogene Leistungen. Von den Buchwertabgängen betreffen € 30,5 Mio.<br />

Liegenschaften des Anlagevermögens und € 2,7 Mio. Liegenschaften des Umlaufvermögens.<br />

Jahresabschluss<br />

87


88<br />

Jahresabschluss<br />

Personalkosten in Höhe von € 22,9 Mio. fielen im Geschäftsjahr für durchschnittlich 289 unbefristet<br />

und für durchschnittlich 17 befristet beschäftigte Mitarbeiter an. Des Weiteren waren im<br />

Durchschnitt 22 Auszubildende beschäftigt, drei Mitarbeiterinnen im Erziehungsurlaub sowie<br />

sieben Mitarbeiter in der Freistellungsphase der Altersteilzeit.<br />

Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Vermögensge-<br />

genstände des Sachanlagevermögens betragen € 44,0 Mio., außerdem erfolgten Abschreibungen<br />

auf den niedrigeren beizulegenden Wert in Höhe von € 17,8 Mio. aufgrund einer dauerhaften Wert-<br />

minderung.<br />

Die Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Ka-<br />

pitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten, betreffen Abschreibungen auf den niedri-<br />

geren beizulegenden Wert, die aus den gesunkenen Preisen am <strong>Immobilien</strong>markt resul tieren (€ 0,5 Mio.).<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von € 21,6 Mio. beinhalten unter anderem<br />

Zuführungen zu Rückstellungen für die Rückerstattung von Investitionszuschüssen (€ 5,6 Mio.),<br />

Wertberichtigungen und Abschreibungen auf Forderungen und sonstige Vermögensgegen-<br />

stände (€ 4,2 Mio.), Zuführungen zu Drohverlustrückstellungen für Zinssicherungsinstrumente<br />

(€ 1,2 Mio.), Zuführungen zu den Rückstellungen für Prozessrisiken (€ 0,9 Mio.) sowie perioden-<br />

fremde Aufwendungen durch nachträgliche Korrekturen in Vorjahren erfasster Erträge (€ 0,9 Mio.).<br />

Im Geschäftsjahr wurden Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von € 0,3 Mio. vorge-<br />

nommen. Die Abwertungen erfolgten aufgrund neuer Bewertungen, die nach der Ertragswert-<br />

methode vorgenommen wurden.<br />

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen (€ 29,8 Mio.) resultieren im Wesentlichen aus den Zin-<br />

sen für Darlehen (€ 18,6 Mio.), aus Ausgleichszahlungen für Zinssicherungsgeschäfte (€ 10,8 Mio.)<br />

sowie aus Zinsen an verbundene Unternehmen (€ 0,2 Mio.).<br />

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag (€ 1,8 Mio.) betreffen die Vorauszahlung für Körper-<br />

schaftsteuer (€ 0,8 Mio.) sowie die Zuführung von Rückstellungen für Körperschaftsteuer<br />

(€ 0,1 Mio.) und Gewerbesteuer (€ 0,9 Mio.) für das laufende Geschäftsjahr.<br />

Die Geschäftsführung schlägt vor, vom Bilanzgewinn des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> im Geschäftsjahr<br />

2011 einen Betrag von € 20 Mio. an die Gesellschafterin auszuschütten.<br />

11. Treuhandvermögen<br />

Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN verwaltet treuhändisch Guthaben aus Mietkautionen in Höhe von € 7,2 Mio.<br />

(Vj. € 6,4 Mio.).


12. Abschlussprüferhonorare<br />

Die Angaben zu den Abschlussprüferhonoraren erfolgen zusammenfassend im Konzernabschluss<br />

der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN, der im elektronischen Handelsregister erhältlich ist.<br />

13. Geschäftsführung<br />

Die Geschäftsführer üben die Position hauptberuflich aus.<br />

Die Gesamtbezüge für die Geschäftsführung beliefen sich im Jahr <strong>2010</strong> auf € 854.300,03. Für<br />

frühere Mitglieder der Geschäftsführung wurden Vorruhestandsgelder bzw. Renten in Höhe von<br />

€ 4.182,00 gezahlt. Die Pensionsrückstellungen für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung<br />

belaufen sich zum 31. Dezember <strong>2010</strong> auf € 3.098.058,72.<br />

14. Aufsichtsrat<br />

Die Aufsichtsratsvergütungen für den Aufsichtsrat betrugen in <strong>2010</strong> € 103.776,20.<br />

Berlin, den 11. März 2011<br />

Jochen-Konrad Fromme Niclas Karoff<br />

Geschäftsführung Geschäftsführung<br />

Jahresabschluss<br />

89


90<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

A. Anlagevermögen<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

1.1.<strong>2010</strong> Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.<strong>2010</strong><br />

€ € € € €<br />

I. Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

Entgeltlich erworbene Software 7.175.959,79 666.338,16 2.031.870,96 0,00 5.810.426,99<br />

7.175.959,79 666.338,16 2.031.870,96 0,00 5.810.426,99<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />

Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten<br />

auf fremden Grundstücken<br />

2.074.189.910,47 1.473.198,58 47.386.011,47 112.393.816,61 2.140.670.914,19<br />

2. Technische Anlagen 1.153.595,51 0,00 0,00 0,00 1.153.595,51<br />

3. Andere Anlagen, Betriebsund<br />

Geschäftsausstattung<br />

6.436.781,01 272.223,15 – 60.940,16 661,00 6.770.605,32<br />

4. Geleistete Anzahlungen<br />

und Anlagen im Bau<br />

31.810.627,08 165.899.482,94 2.492.948,74 – 112.394.477,61 82.822.683,67<br />

2.113.590.914,07 167.644.904,67 49.818.020,05 0,00 2.231.417.798,69<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen<br />

124.497.651,64 0,00 8.514.820,13 0,00 115.982.831,51<br />

2. Beteiligungen 26.365.842,43 11.550.000,00 1.654.692,56 0,00 36.261.149,87<br />

150.863.494,07 11.550.000,00 10.169.512,69 0,00 152.243.981,38<br />

2.271.630.367,93 179.861.242,83 62.019.403,70 0,00 2.389.472.207,06


Entwicklung des Anlagevermögens<br />

Kumulierte Abschreibungen Buchwerte<br />

1.1.<strong>2010</strong> Zugänge Abgänge Zuschreibung 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

€ € € € € € €<br />

5.910.300,15 473.675,03 1.993.744,64 0,00 4.390.230,54 1.420.196,45 1.265.659,64<br />

5.910.300,15 473.675,03 1.993.744,64 0,00 4.390.230,54 1.420.196,45 1.265.659,64<br />

513.421.769,60 60.904.502,20 17.150.762,46 4.255.670,50 552.919.838,84 1.587.751.075,35 1.560.768.140,87<br />

302.190,62 102.123,33 0,00 0,00 404.313,95 749.281,56 851.404,89<br />

5.637.372,41 346.142,17 – 68.080,44 0,00 6.051.595,02 719.010,30 799.408,60<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 82.822.683,67 31.810.627,08<br />

519.361.332,63 61.352.767,70 17.082.682,02 4.255.670,50 559.375.747,81 1.672.042.050,88 1.594.229.581,44<br />

68.992.886,94 333.109,99 8.514.818,13 0,00 60.811.178,80 55.171.652,71 55.504.764,70<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 36.261.149,87 26.365.842,43<br />

68.992.886,94 333.109,99 8.514.818,13 0,00 60.811.178,80 91.432.802,58 81.870.607,13<br />

594.264.519,72 62.159.552,72 27.591.244,79 4.255.670,50 624.577.157,15 1.764.895.049,91 1.677.365.848,21<br />

91


92<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie<br />

Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>,<br />

Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2010</strong> geprüft. Die Buchführung und<br />

die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />

Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere<br />

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />

Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der<br />

Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und<br />

Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt<br />

werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäfts-<br />

tätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die<br />

Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit<br />

des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben<br />

in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben<br />

beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrund sätze und<br />

der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />

Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der<br />

Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem<br />

Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und<br />

stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

Berlin, 15. März 2011<br />

Ernst & Young <strong>GmbH</strong><br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Plett Krüger<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer


Notizen<br />

Notizen<br />

93


94<br />

Notizen<br />

Notizen


Kontakt<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />

Zentrale<br />

Hausvogteiplatz 12<br />

10117 Berlin<br />

Telefonzentrale: + 49 30 2470-50<br />

Telefaxzentrale: + 49 30 2470-7337<br />

www.tlg.de<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />

Niederlassung Berlin/Brandenburg<br />

Niederlassungsleiter: Jörg R. Lammersen<br />

Karl-Liebknecht-Straße 33<br />

10178 Berlin<br />

Telefon: + 49 30 24303-310<br />

Telefax: + 49 30 24303-309<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />

Niederlassung Mecklenburg-Vorpommern<br />

Niederlassungsleiter: Kurt Reppenhagen<br />

Wilhelm-Külz-Platz 2<br />

18055 Rostock<br />

Telefon: + 49 381 4994-0<br />

Telefax: + 49 381 4994-110<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />

Niederlassung Süd<br />

Niederlassungsleiter: Klaus-Dieter Schwensen<br />

Budapester Straße 3<br />

01069 Dresden<br />

Telefon: + 49 351 4913-0<br />

Telefax: + 49 351 4913-460<br />

In Sachsen-Anhalt:<br />

Schillerstraße 3<br />

39108 Magdeburg<br />

Telefon: + 49 391 5374-0<br />

Telefax: + 49 391 5374-298<br />

In Thüringen:<br />

Arnstädter Straße 28<br />

99096 Erfurt<br />

Telefon: + 49 361 3483-0<br />

Telefax: + 49 361 3483-110<br />

Kontakt<br />

95


96<br />

Impressum<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />

Unternehmenskommunikation<br />

Hausvogteiplatz 12<br />

10117 Berlin<br />

Telefon: + 49 30 2470-6075<br />

Telefax: + 49 30 2470-6085<br />

Konzept<br />

Gestaltung / grafische Umsetzung: AM | COMMUNICATIONS, Berlin<br />

Redaktion: AM | COMMUNICATIONS, Berlin<br />

Druck: Druckerei Hermann Schlesener KG, Berlin<br />

Bildquellen<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />

Holger Mörbe, Pirna: Titel<br />

laif, Köln: S. 10 u. 28<br />

Jörg Herfort, Rostock: S. 12 unten<br />

F1online, Frankfurt am Main: S. 34 u. 40<br />

Bianca Schüler, Rostock: S. 38 rechts<br />

Motel One Group, München: S. 44 rechts<br />

Frank Waßewitz, Wengelsdorf: S. 46<br />

Jan Pauls, Berlin: S. 50<br />

Marco Neumann, Berlin: S. 53 rechts<br />

Beispielhafte Berichte<br />

Starke <strong>Immobilien</strong>player sind sich ihrer Kommunikationsverantwortung bewusst.<br />

Unsere <strong>Geschäftsbericht</strong>e erscheinen seit 2004 in der Edition „Deutsche Standards –<br />

Beispielhafte <strong>Geschäftsbericht</strong>e“, in der die 100 vorbildlichsten Berichte des<br />

jeweiligen Jahres ausgezeichnet werden.


<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />

Die Nr. 1 für <strong>Immobilien</strong> in Ostdeutschland:<br />

Büro. Einzelhandel. Gewerbe. Wohnen.<br />

<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />

Hausvogteiplatz 12<br />

10117 Berlin<br />

Telefon: + 49 30 2470-50<br />

Telefax: + 49 30 2470-7337<br />

www.tlg.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!