Geschäftsbericht 2010 - TLG Immobilien GmbH
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Unsere Stärke: Ostdeutschland<br />
Dynamik auf solider Grundlage: Diese Konstellation hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
stark gemacht – stark im Osten. Seit nunmehr zwei Jahrzehnten bringen wir<br />
Bewegung in den ostdeutschen Immo bilienmarkt, wir haben die Städte in<br />
dieser Region mitgeprägt. Der rote Teppich – unser langjähriger Werteträger –<br />
symbolisiert unseren Erfolg und steht als ruhendes, kraftvolles Element<br />
inmitten dynamischer Entwicklungen für die Stärke unseres auf nachhaltige<br />
Wertschöpfung ausgerichteten Geschäftsmodells.<br />
Stralsund – Rügenbrücke Erfurt – Fischmarkt<br />
Berlin – Schlossbrücke
Dresden – Semperoper Leipzig – Flughafen Leipzig/Halle<br />
Potsdam – Nauener Tor
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> in Zahlen<br />
Mio. EUR <strong>2010</strong> 2009 2008<br />
<strong>Immobilien</strong>vermögen (bilanziert) 1.683 1.610 1.548<br />
<strong>Immobilien</strong> Anlagevermögen (bilanziert) 1.669 1.593 1.526<br />
Mieteinheiten [Anzahl] 23.413 23.678 24.076<br />
Investitionen – Projekte/Ankäufe 187 152 229<br />
davon: Anlagevermögen 185 151 226<br />
Mitarbeiter – Stichtag 31.12.<strong>2010</strong> [Anzahl] 301 308 343<br />
Umsatzerlöse 234,5 203,0 218,2<br />
Operatives Ergebnis vor Steuern 36,4 33,8 39,0<br />
Operatives Ergebnis nach Steuern 34,6 32,2 36,8<br />
Jahresergebnis vor Steuern 21,5 27,7 48,7<br />
Jahresergebnis nach Steuern 19,7 26,1 46,5<br />
Cashflow* 118,9 85,8 118,5<br />
EBIT 50,5 50,7 68,3<br />
EBITDA 108,7 112,9 126,6<br />
Bilanzsumme 1.853 1.774 1.719<br />
Eigenkapital ohne Sonderposten 1.018 1.008 987<br />
* Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit einschließlich der Einzahlungen aus dem Verkauf von <strong>Immobilien</strong> des Anlage vermögens.<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN – 1991 bis 2011: 20 Jahre Vorsprung<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ist mit ihrem starken<br />
Portfolio und einem breiten Angebot in den Seg-<br />
menten Büro, Einzelhandel, Gewerbe und Woh-<br />
nen die Nr. 1 für <strong>Immobilien</strong> in Ostdeutschland.<br />
Seit 20 Jahren verbinden wir mit kundenorientierter<br />
Flexibilität Kompetenz, Erfahrung und<br />
Verlässlichkeit. Mit unserer konservativen, renditeorientierten<br />
Investitionsstrategie haben wir<br />
die Grundlage für nachhaltige Wertschöpfung<br />
geschaffen.<br />
Wir konzentrieren uns weiterhin konsequent auf<br />
den ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt, dessen<br />
Entwicklung vielfach regional differenziert, in<br />
Summe aber robust verläuft. Mit Menschen,<br />
Markt und Regionen sind wir bis ins kleinste<br />
Detail vertraut. Unsere hoch qualifizierten Mitarbeiter<br />
zeichnen sich durch Motivation, Tatkraft<br />
und Kompetenz aus.<br />
Stark im Osten: Wir bauen auf fundiertes Knowhow,<br />
regionale Kompetenz und ein nachhaltiges<br />
Geschäftsmodell. So sind wir in 20 Jahren<br />
zu einem starken und erfolgreichen Partner im<br />
<strong>Immobilien</strong>markt Ostdeutschlands geworden –<br />
und haben uns einen Vorsprung erarbeitet, der<br />
sich sehen lassen kann.
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Inhalt<br />
Unser Profil 9<br />
Vorwort der Geschäftsführung 10<br />
Bericht der Geschäftsführung 13<br />
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 13<br />
Geschäftsverlauf und Ergebnis <strong>2010</strong> 19<br />
Segment Wohnimmobilien 29<br />
Report aus der Region: Berlin/Brandenburg 32<br />
Segment Büroimmobilien 35<br />
Report aus der Region: Mecklenburg-Vorpommern 38<br />
Segment Gewerbeimmobilien 41<br />
Report aus der Region: Süd 44<br />
Segment Einzelhandel 47<br />
Segment Dienstleistungsimmobilien 51<br />
Ausblick 55<br />
Bericht des Aufsichtsrates 58<br />
Organe der Gesellschaft 60<br />
Lagebericht 62<br />
Jahresabschluss 76<br />
Kontakt 95<br />
Impressum 96
8<br />
Mit ihrer Zentrale im Haus zur Berolina am Berliner<br />
Hausvogteiplatz zeigt die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN Präsenz<br />
im Zentrum der Bundeshauptstadt.<br />
Der Wilsdruffer Kubus ist der Sitz der Dresdner<br />
SAP-Niederlassung. Das Wohn- und Geschäftshaus<br />
am Postplatz in Dresden liegt gegenüber<br />
dem weltberühmten Zwinger.
Stabilität und Dynamik<br />
Ohne Stabilität keine Grundlage, ohne Dyna-<br />
mik kein Wachstum. Wer nachhaltige Erfolge<br />
anstrebt, muss beides in Einklang bringen.<br />
Besonders <strong>Immobilien</strong>unternehmen sollten da-<br />
bei langfristige Chancen und Entwicklungen im<br />
Blick behalten, Risiken erkennen, Weitsicht<br />
beweisen. Und den Mut haben, den eigenen<br />
Weg zu gehen – nur so lässt sich ein Vorsprung<br />
im Markt erarbeiten.<br />
Das Geschäftsmodell der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
basiert seit 20 Jahren auf Nachhaltigkeit, Ver-<br />
lässlichkeit und Seriosität. Mit unserem An-<br />
gebot in den Segmenten Büro, Einzelhandel,<br />
Gewerbe und Wohnen sind wir die klare Nr. 1<br />
in Ostdeutschland. Konsequente Kundenorien-<br />
tierung, eine renditeorientierte Portfoliostra-<br />
tegie und eine nachhaltige Investitionspolitik<br />
sichern stetige Erträge und stabile Cashflows<br />
und sind die Säulen unseres Erfolgs.<br />
Die Besonderheiten des ostdeutschen Immo-<br />
bilienmarktes haben wir analysiert und von<br />
Beginn an seine Stärke genutzt. Unsere Schwer-<br />
punktregionen umfassen die Wachstumszent-<br />
ren Ostdeutschlands: den mitteldeutschen Kern-<br />
raum, die Ostseeküste sowie die Metropol region<br />
Berlin. In diesem klar umrissenen Markt schaf-<br />
fen wir immobilienwirtschaftliche Werte und<br />
Innovationen, die in Ostdeutschland ihres-<br />
gleichen suchen. Unsere Erfolgsstrategie wer-<br />
den wir konsequent fortsetzen, unser Profil als<br />
innovationsfreudiger, aktiver Portfoliomanager<br />
weiter schärfen.<br />
Seit 2002 erwirtschaften wir Jahresergebnisse im<br />
zweistelligen Millionenbereich; der Wert unseres<br />
Portfolios beträgt heute 1,7 Mrd. EUR. Mit<br />
unserem diversifizierten Portfolio und der konsequenten<br />
Umsetzung einer risikoorientierten<br />
und rendite orientierten <strong>Immobilien</strong>strategie<br />
stellen wir uns den Herausforderungen von<br />
morgen. Damit wir bleiben, was wir heute<br />
schon sind: Stark im Osten.<br />
Unser Profil<br />
9
Vorwort der Geschäftsführung<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ist ein etabliertes und<br />
erfolgreiches Unternehmen mit einer auf Nach-<br />
haltigkeit ausgerichteten Strategie, soliden<br />
Cashflows und engagierten Mitarbeitern. Dies<br />
hat das vergangene Jahr eindrucksvoll bestätigt:<br />
Auch <strong>2010</strong> konnten wir wachsen und mit<br />
21,5 Mio. EUR wiederum ein gutes Jahresergebnis<br />
(vor Steuern) erzielen. Wir haben unsere<br />
Ziele erreicht und zum Teil sogar übertroffen –<br />
ein Erfolg, der unsere Positionierung als aktiver<br />
Portfoliomanager bestätigt.<br />
Kernbetätigungsfeld und Hauptergebnisquelle<br />
bildet die Bewirtschaftung unserer <strong>Immobilien</strong>.<br />
Das operative Ergebnis der Objektbewirtschaf-<br />
tung konnte deutlich auf 66 Mio. EUR gestei-<br />
gert werden. Die laufenden Einnahmen aus<br />
gut vermieteten Objekten bilden einen immer<br />
wichtigeren Baustein für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg unserer Gesellschaft. Auch im Jahr <strong>2010</strong><br />
investieren wir mit dem Ziel, unseren diversifizierten<br />
Bestand weiter zu stärken und unsere<br />
Renditen zu optimieren. Wir konzentrieren uns<br />
dabei auf unsere Schwerpunktregionen, die<br />
zu den Wachstumskernen Ostdeutschlands<br />
zählen: die Metropolregion Berlin, der Großraum<br />
Dresden / Leipzig, die Städte Thüringens<br />
entlang der Autobahn A 4 sowie die Städte an<br />
der Ostseeküste.<br />
Der Erfolg der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN spiegelt die<br />
zunehmende Robustheit der ostdeutschen Wirtschaft<br />
wider. Diese basiert zum einen darauf,<br />
dass der Osten weniger exportabhängig ist –<br />
woraus zwar niedrigere, dafür aber nachhal tige<br />
Wachstumseffekte resultieren. Zum anderen<br />
macht sich die zunehmende Fokussierung auf<br />
Innovationsbranchen in den neuen Ländern<br />
positiv bemerkbar. Und eine gewisse Erfahrung<br />
im Umgang mit schwierigen Entwicklungen:<br />
So hat Ostdeutschland in den vergangenen<br />
20 Jahren Herausforderungen gemeistert, die<br />
jetzt erst auf andere deutsche Regionen zukommen.<br />
Ob Deindustrialisierung, demografischer<br />
Wandel oder Arbeitsmarktpolitik – ostdeutsche<br />
Erfahrungen und Lösungsansätze<br />
gewinnen zunehmend auch für Westdeutschland<br />
an Relevanz. Und obwohl es weiterhin<br />
Aufholpotenziale gibt, belegten im letzten Ranking<br />
der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft<br />
zur Wirtschaftsdynamik aller Bundesländer die<br />
fünf neuen Länder und Berlin die ersten sechs<br />
Plätze. Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts<br />
in Halle prognostiziert zudem, dass
sich die wirtschaftlich prosperierenden Ge biete<br />
in Ostdeutschland von Auswanderungs- in Zu-<br />
wanderungsregionen wandeln. Als <strong>Immobilien</strong>-<br />
unternehmen vor Ort nutzen wir die Chance,<br />
von der Entwicklung dieser Region zu profi<br />
tieren und sie voranzubringen.<br />
Im Jahr 2011 begeht die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ihr<br />
zwanzigstes Jubiläum. „20 Jahre Vorsprung“:<br />
Dieses Motto steht für 20 Jahre Veränderung,<br />
20 Jahre Auf- und Umbau, aber auch 20 Jahre<br />
immer wieder veränderte Rahmenbedingungen.<br />
Es versinnbildlicht Kompetenz und immobilienwirtschaftliches<br />
Know-how, um die Heraus -<br />
for derungen des ostdeutschen Marktes zu<br />
be wäl tigen sowie Leidenschaft und Konse-<br />
quenz, um die richtige Strategie durchzu setzen.<br />
Und es spiegelt die für eine erfolgreiche Unter-<br />
nehmensentwicklung unerlässliche Innovationskraft<br />
wider, die wir mit Entwick lun gen<br />
wie den Mehrgenerationenhäusern oder dem<br />
com@care-Konzept unter Beweis stellen. Mit<br />
ihrer konsequenten Kundenorientierung und<br />
einer einzigartigen Regionalkompetenz ist die<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN für die Herausforderungen<br />
der Zukunft sehr gut aufgestellt.<br />
Der vorliegende <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> der<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN beleuchtet die Höhepunkte<br />
und Entwicklungen eines genauso spannenden<br />
wie erfolgreichen Jahres. Wir wünschen<br />
eine anregende und informative Lektüre.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Jochen-Konrad Fromme Niclas Karoff<br />
Niclas Karoff (li.)<br />
und Jochen-Konrad<br />
Fromme<br />
11
12<br />
Die Wohnanlage Blücherstraße im Rostocker<br />
Bahnhofsviertel setzt moderne Akzente in gefragter<br />
Wohnlage nahe des Wasserturms.<br />
Seniorenpflegeheim, Altenwohnsitz und Versor-<br />
gungszentrum in einem ist das Seebadzentrum<br />
Wendorf in der Hansestadt Wismar.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Rückkehr der Zuversicht<br />
Vom Jahr <strong>2010</strong> gibt es vor allem eines zu be-<br />
richten: Die deutsche Wirtschaft ist zurück in<br />
der Erfolgsspur – und zwar mit zurzeit beeindruckender<br />
Dynamik. Über das gesamte Jahr<br />
hat das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,6 Prozent<br />
zugelegt. Und manifestiert damit das<br />
stärkste Wirtschaftswachstum seit der Wiedervereinigung.<br />
Die Gründe dafür sind vielfältig.<br />
Die kräftige weltweite Wiederbelebung der<br />
Wirtschaft nach Überwindung der Rezession<br />
sorgte rund um den Globus für starke Konjunkturimpulse.<br />
So erwies sich der Außenhandel<br />
nach zwei schwächeren Jahren wieder als<br />
wichtige Stütze des deutschen BIP und stieg<br />
um 14,2 Prozent. Die entscheidenden Wachstumsimpulse<br />
für die deutsche Wirtschaft kamen<br />
<strong>2010</strong> allerdings zunehmend von innen:<br />
Laut ifo Dresden resultierte der starke inländische<br />
Investitionsanreiz aus einem historisch<br />
niedrigen Zinsniveau. Des Weiteren hatte natürlich<br />
auch der stabile Arbeitsmarkt einen<br />
wichtigen Anteil an der schnellen Wende zum<br />
Positiven. So erreichte die Zahl der Erwerbstätigen<br />
<strong>2010</strong> mit rund 40,5 Millionen Menschen<br />
einen neuen Höchststand – 212.000 Personen<br />
oder 0,5 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor.<br />
Günstige Investitionsbedingungen<br />
Verantwortlich für den starken Wirtschaftsaufschwung<br />
ist vor allem die Binnenkonjunktur,<br />
die durch ein besonders investitionsfreundliches<br />
Kreditklima begünstigt worden ist, teilte<br />
das ifo-Institut im Rahmen der BIP-Prognose<br />
2011 mit. Deutschland profitiere dabei von einer<br />
Umlenkung der Kapitalströme infolge der Krise:<br />
Weil wieder mehr Geld im eigenen Land verbleibe,<br />
werde hier auch wieder mehr investiert.<br />
Dies könnte die Basis für einen nachhaltigen<br />
binnenwirtschaftlichen Boom sein, folgern die<br />
Wissenschaftler. Voraussichtlich um rund 2,4<br />
Prozent werde das BIP im Jahr 2011 wachsen.<br />
Abzuwarten bleibe allerdings die Entwicklung in<br />
den angeschlagenen südeuropäischen Ländern<br />
des Euroraums, insbesondere sollte es hier doch<br />
noch zu drohenden Staatsbankrotten und entsprechenden<br />
Rettungsmaßnahmen kommen.<br />
Die „Neuen“ weiter stark<br />
<strong>2010</strong> war das Jahr eines ganz besonderen Jubiläums<br />
für Deutschland – 20 Jahre Wiedervereinigung.<br />
Nach zwei Jahrzehnten nähern sich<br />
Wirtschaftskraft, Innovationsstärke und Lebensqualität<br />
der alten und neuen Bundesländer weiter<br />
an. Von einem beeindruckenden Konvergenzprozess<br />
spricht etwa das ifo-Institut in seiner<br />
Studie „Bilanz – 20 Jahre Deutsche Einheit“.<br />
Großen Anteil am Angleichungsprozess trägt ifo<br />
zufolge die ostdeutsche Wirtschaft, die weiter<br />
an Effizienz gewonnen hat, wie die Kennziffern<br />
zur Produktivität verdeutlichen: Waren 1991 noch<br />
77,2 Arbeitsstunden nötig, um 1.000 EUR Wirtschaftsleistung<br />
zu erreichen, sind es heute nur<br />
noch 29 Stunden – das entspricht einer Verbesserung<br />
um 63 Prozent. Insgesamt ist die<br />
Wirtschaftsleistung je Einwohner in den neuen<br />
Bundesländern seit 1991 um rund 100 Prozent<br />
von 9.751 auf heute 19.500 EUR gestiegen –<br />
bei gleichzeitiger Verringerung der Jahresarbeitszeit<br />
von 1.556 auf 1.435 Stunden.<br />
Diese Entwicklung basiert laut ifo zu großen<br />
Teilen auf einer grundlegenden Modernisierung<br />
des Produktionsapparats: So wurde der Kapitalstock<br />
modernisiert, neue Produkte, Technologien<br />
und Unternehmen entstanden, und die<br />
Qualifikation der Beschäftigten konnte stetig<br />
verbessert werden.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
13
14<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Funktionell und elegant:<br />
das Sphairon-Gebäude<br />
im Gewerbepark Salzenforst<br />
und das Restaurant<br />
des H2-Hotels in<br />
Berlin (v. l.)<br />
Berlin<br />
Brandenburg<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Sachsen<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Thüringen<br />
Gesamtdeutschland<br />
Neue Bundesländer<br />
(mit Berlin)<br />
Alte Bundes länder<br />
(außer Berlin)<br />
BIP-Entwicklung Ostdeutschland und Gesamtdeutschland<br />
Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in %<br />
3,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
0<br />
– 1,0<br />
– 2,0<br />
– 3,0<br />
– 4,0<br />
– 5,0<br />
2,7<br />
– 0,5<br />
2,2<br />
– 1,6<br />
0,3<br />
– 2,4<br />
1,9<br />
– 3,4<br />
2,4<br />
– 4,8<br />
Starke Dynamik – Ostdeutschland im<br />
Länderranking <strong>2010</strong><br />
Das Bundesländerranking <strong>2010</strong> von „Wirtschaftswoche“<br />
und der Initiative Neue Soziale<br />
Marktwirtschaft (INSM) sieht bei der wirtschaftlichen<br />
Dynamik im Vergleichszeitraum von 2006<br />
bis 2009 alle sechs neuen Länder auf den<br />
ersten Plätzen. Auf Spitzenreiter Brandenburg<br />
(61,1 Punkte) folgen Mecklenburg-Vorpommern<br />
(60,8), Berlin (57,9), Thüringen (55,6), Sachsen<br />
(53,8) und Sachsen-Anhalt (53,1). Auch im<br />
Bestandsranking, dem Niveauvergleich von<br />
Wirtschaftskraft und Wohlstand, gab es <strong>2010</strong><br />
3,0<br />
– 3,8<br />
<strong>2010</strong><br />
2009<br />
3,6<br />
– 4,7<br />
2,2<br />
– 2,9<br />
3,9<br />
– 5,1<br />
einen Durchbruch: Hier hat mit Thüringen zum<br />
ersten Mal ein ostdeutsches Land ein west-<br />
deutsches überholt und sich Rang 10 gesichert.<br />
Mit Stralsund kommt zudem der Dynamiksieger<br />
im Städteranking (Vergleichszeitraum:<br />
2004 – 2009) aus dem Osten.<br />
Im Herzen Europas<br />
Auch geografisch betrachtet rücken die neuen<br />
Länder seit der EU-Osterweiterung immer stärker<br />
in den Blickwinkel von Wirtschaft und Politik<br />
– gerade vor dem Hintergrund des drohenden<br />
Fachkräftemangels. Am 1. Mai 2011 fallen
die Niederlassungsbeschränkungen für Arbeit-<br />
nehmer aus Osteuropa. Dass sich dies positiv<br />
auf die deutsche Wirtschaft auswirken wird, er-<br />
warten der INSM zufolge rund 90 Prozent der<br />
deutschen Ökonomen. Von diesem Schub<br />
dürften vor allem die Ballungszentren in Ost-<br />
deutschland profitieren. Nicht überraschend<br />
also, dass der renommierte US-amerikanische<br />
Ökonom Michael C. Burda von der Berliner<br />
Humboldt-Universität Ostdeutschland gute<br />
Chancen einräumt, zu einem neuen Wachstumspol<br />
für ganz Europa zu werden.<br />
Aufschwung im Osten<br />
Das Wirtschaftswachstum fiel im Jahr <strong>2010</strong><br />
in Ostdeutschland (einschließlich Berlin) mit<br />
2,2 Prozent insgesamt moderater als im Bundes-<br />
schnitt aus und wird sich ifo Dresden zu folge<br />
2011 mit leicht geringerer Dynamik fortsetzen.<br />
Für die weitgehend stabilen Ver hältnisse, die<br />
diesen Aufschwung tragen, sind vor allem die<br />
mittlerweile robusten unternehmerischen Strukturen<br />
in Ostdeutschland verantwortlich. Auch<br />
nimmt das Innovationspotenzial konti nuierlich<br />
zu: Immer mehr Hochtechnologie unternehmen<br />
siedeln sich zwischen Dresden und Rostock<br />
an, schaffen Arbeitsplätze und stärken das<br />
Entwicklungspotenzial. Parallel zu den wirtschaftlichen<br />
Entwicklungen wächst zudem die<br />
Kaufkraft in Ostdeutschland dynamischer als in<br />
Westdeutschland. Wie ifo ermittelt hat, ist das<br />
verfügbare Einkommen je Einwohner und Mo-<br />
nat von 595 EUR im Jahr 1991 auf 1.290 EUR<br />
(2008) angestiegen, das Nettogeldvermögen<br />
von 10.900 EUR (1993) auf 26.700 EUR (2008).<br />
In Ostdeutschland verzeichnete Thüringen im<br />
Jahr <strong>2010</strong> mit 3,0 Prozent das stärkste Wirt-<br />
schaftswachstum, gefolgt von Berlin (2,7 Prozent),<br />
Sachsen-Anhalt (2,4 Prozent), Brandenburg<br />
(2,2 Prozent), Sachsen (1,9 Prozent) und<br />
Mecklenburg-Vorpommern (0,3 Prozent).<br />
Erwerbstätigkeit nimmt weiter zu<br />
In Ostdeutschland stieg die Zahl der Erwerbstätigen<br />
in den ersten drei Quartalen des Jahres<br />
um 0,6 Prozent. Das ifo Dresden geht aufgrund<br />
des vollständigen Abbaus von Arbeitszeitkonten<br />
und dem allgemeinen wirtschaftlichen<br />
Aufschwung für das Gesamtjahr von einer<br />
Ausweitung der Erwerbstätigkeit um 0,7 Pro-<br />
zent aus. Für 2011 rechnet das Institut mit<br />
einem weiteren Anstieg der Erwerbstätigkeit<br />
um 0,6 Prozent.<br />
Aufschwung im verarbeitenden Gewerbe<br />
Auch das verarbeitende Gewerbe in Ostdeutschland<br />
verzeichnete <strong>2010</strong> eine Trendwende:<br />
In den ersten zehn Monaten des Jahres<br />
stieg der Umsatz der Betriebe gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum um durchschnittlich<br />
10,9 Prozent. Vor allem die Vorleistungs- und<br />
Investitionsgüterproduzenten konnten Umsatzsteigerungen<br />
verbuchen. Das ostdeutsche verarbeitende<br />
Gewerbe mit seiner stärkeren Binnenorientierung<br />
profitierte davon, dass im<br />
Verlauf des Jahres die heimische Nachfrage<br />
stetig zunahm. Insgesamt wird für das verarbeitende<br />
Gewerbe Ostdeutschlands mit einem<br />
Anstieg der preisbereinigten Bruttowertschöpfung<br />
um 10,8 Prozent im Jahr <strong>2010</strong> gerechnet.<br />
Gute Stimmung – nachhaltiges Wachstum<br />
Bundesweit positiv sind die Prognosen auch<br />
zum Jahresbeginn 2011. Der ifo-Geschäftskli-<br />
maindex konnte sich zum Jahresende <strong>2010</strong><br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
15
16<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
nochmals auf 109,9 verbessern. ifo Dresden<br />
prognostiziert dem ostdeutschen verarbeitenden<br />
Gewerbe 6,5 Prozent Wachstum im Jahr<br />
2011. Das Institut für Weltwirtschaft Halle<br />
spricht sogar von einem mittelfristig hohen<br />
wirtschaftlichen Wachstum in Deutschland.<br />
Hierzu werde vor allem die Binnenwirtschaft<br />
beitragen, unterstützt vom traditionell starken<br />
Außenhandel.<br />
Auch für den Konsum gibt es Impulse: Das<br />
Statistische Bundesamt errechnete bereits für<br />
<strong>2010</strong> eine Erhöhung des verfügbaren Einkommens<br />
der privaten Haushalte um 2,6 Prozent<br />
auf insgesamt 1.595 Mrd. EUR. Aufgrund der<br />
anhaltend günstigen Arbeitsmarktlage sowie<br />
steigender Steuereinnahmen dürfte sich zudem<br />
die Lage der öffentlichen Haushalte entspannen.<br />
Das ist auch dringend nötig: Eigenen<br />
Angaben zufolge haben die Kommunen <strong>2010</strong><br />
mit einem Gesamtdefizit von rund 11 Mrd. EUR<br />
das finanziell schlechteste Jahr der Nach-<br />
kriegsgeschichte abgeschlossen.<br />
Der deutsche <strong>Immobilien</strong>markt –<br />
weitgehend stabil<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> hat gezeigt: Der deutsche <strong>Immobilien</strong>markt<br />
ist aus der schweren Rezession<br />
weitgehend unbeschadet hervorgegangen.<br />
Das liegt vor allem daran, dass es im Vergleich<br />
zu Großbritannien oder Spanien hierzulande<br />
zu keinen Überhitzungen oder Übertreibungen<br />
gekommen ist und insbesondere die Preise für<br />
Wohnimmobilien in den vergangenen 20 Jahren<br />
stabil geblieben sind.<br />
Auch der Markt für Geschäftsimmobilien, dessen<br />
Transaktions volumen aufgrund der generell<br />
hohen Unsicherheit infolge der Volatilität an<br />
den Finanzmärkten eher gering war, ist <strong>2010</strong><br />
wieder in Schwung gekommen. Das zunehmende<br />
Vertrauen in die Nachhaltigkeit und<br />
Attraktivität des Standorts Deutschland habe<br />
<strong>2010</strong> für einen Investmentumsatz bei gewerblich<br />
genutzten <strong>Immobilien</strong> von über 19 Mrd. EUR<br />
und damit für eine Steigerung von 83 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr gesorgt, konstatiert<br />
etwa CB Richard Ellis.<br />
Mieten und Kaufpreise steigen<br />
Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland ein<br />
allgemeiner Anstieg der Mieten quer durch die<br />
Segmente beobachtet. Dieser fiel mit 1,6 Prozent<br />
laut BulwienGesa-Index höher aus als<br />
noch im Vorjahr. Wohnimmobilien verzeichneten<br />
mit 2,0 Prozent besonders deutliche Steigerungen.<br />
Gewerbeimmobilien legten um 0,9<br />
Prozent zu. Weiterhin positiv entwickelten sich<br />
die Einzelhandelsmieten, vor allem in kleineren<br />
Städten: in 1A-Lagen mit durchschnittlich + 0,7<br />
Prozent, in Nebenlagen mit + 1,1 Prozent. Die<br />
Büromieten kletterten um 0,7 Prozent. Die<br />
Kaufpreise für Eigentumswohnungen stiegen<br />
um 3,8 Prozent, die für Reihenhäuser um 2,0<br />
Prozent.<br />
Robuster Mietmarkt im Osten<br />
Der ostdeutsche <strong>Immobilien</strong>markt hat sich<br />
auch <strong>2010</strong> als robust erwiesen. Das untermau-<br />
ert unsere seit 1992 jährlich erscheinende<br />
Analyse „<strong>Immobilien</strong>markt Ostdeutschland“.<br />
So haben sich die <strong>Immobilien</strong>preise in Ostdeutschland<br />
insgesamt erhöht – was nicht<br />
zuletzt eine Folge der in den vergangenen<br />
Jahren kontinuierlich wachsenden Kaufkraft<br />
im Osten ist. Über alle untersuchten Preis-
segmente sind die <strong>Immobilien</strong>preise stabil<br />
geblieben oder gestiegen. Besonders nachgefragte<br />
Städte wie Potsdam, Dresden oder<br />
Leipzig zeigen sich unverändert stark und<br />
brauchen den Vergleich mit westdeutschen<br />
Städten längst nicht mehr zu scheuen.<br />
Auch Ostseeregionen wie Rostock/Warnemünde<br />
oder die starken thüringischen Städte Jena<br />
und Erfurt haben zuletzt deutlich aufgeholt.<br />
Stabil zeigt sich zudem die Preisentwicklung<br />
für Wohnbauland.<br />
Verhaltener Transaktionsmarkt in den<br />
neuen Ländern<br />
Trotz der zunehmenden Attraktivität des deutschen<br />
<strong>Immobilien</strong>marktes hat der Transaktionsmarkt<br />
vor allem in Ostdeutschland noch nicht<br />
annähernd das Potenzial erreicht, das wir ihm<br />
zutrauen. Dies gilt besonders für den aktuell<br />
eher kleinteilig und kleinvolumig agierenden<br />
Markt im Segment der Wohnimmobilien. Grund<br />
für die generelle Zurückhaltung ist zum einen die<br />
Fokussierung vieler Investoren auf sogenannte<br />
„Core-Objekte“ – also Premiumobjekte in guten<br />
Lagen, die sich immer noch überwiegend in den<br />
westdeutschen Metropolen finden.<br />
Zum anderen erschweren die gestiegenen<br />
Ei genkapital anforderungen für Banken die Kre-<br />
ditvergabe. Insofern entscheiden nicht zuletzt<br />
die Kreditinstitute darüber, inwieweit auch<br />
der ostdeutsche Transaktionsmarkt wieder<br />
zulegen kann.<br />
Zukünftig dürfte der ostdeutsche <strong>Immobilien</strong>-<br />
markt von seiner Lage im Herzen Europas<br />
weiter profitieren und eine dynamische Ent-<br />
wicklung aufweisen. Diese Entwicklung ist ein<br />
weiterer Impuls für alle <strong>Immobilien</strong>seg mente, die<br />
sich zunehmend aus einer eigenen Wirtschafts-<br />
kraft der neuen Bundesländer speisen – und<br />
verstärkt werden durch die weitere Integration<br />
Osteuropas in den ge samteuro päischen Wirt-<br />
schaftsraum. Diese Marktchancen werden wir<br />
mit unserem Know-how-Vorsprung nutzen.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Ansprechende Architektur<br />
für Dienstleistung<br />
und Verwaltung: das<br />
com@care-Ärztehaus in<br />
Berlin-Treptow, das<br />
Bürohaus Muldenstraße<br />
in Döbeln und das<br />
Mehrgenerationenhaus<br />
in Rostock (v. l.)<br />
17
18<br />
In Sichtweite des Touristenmagneten Checkpoint<br />
Charlie in Berlin-Mitte entwickelt die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
ein 3-Sterne-Hotel mit 169 Zimmern.<br />
Rund 4.500 m² Nutzfläche umfasst die Alte Sektkellerei<br />
in Wismar. Das Objekt vereint Büro-, Einzelhandels<br />
und Gewerbeflächen sowie hochwertige<br />
Wohnungen.
Geschäftsverlauf und Ergebnis <strong>2010</strong><br />
Auf Kurs<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> lag das Jahresergebnis der<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN zum neunten Mal in Folge im<br />
positiven zweistelligen Millionenbereich: Mit<br />
19,7 Mio. EUR nach Steuern (21,5 Mio. EUR<br />
vor Steuern) lieferte es einen weiteren Beleg für<br />
die Kontinuität und Stärke des Unternehmens.<br />
Während andere Immo bilienunternehmen teilweise<br />
massive Werkorrekturen vornehmen<br />
mussten, ist die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN aufgrund<br />
ihrer besonderen Struktur und Vielfalt ohne<br />
große Rückschläge durch die schwerste Re-<br />
zession der Nachkriegszeit gekommen.<br />
Den Rückgang von Ergebnisbeiträgen aus dem<br />
Verkauf konnte die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN durch ein<br />
starkes Kerngeschäft mit laufenden Einnah-<br />
men aus gut vermieteten Objekten kompensie-<br />
ren. So wurde der operative Ergebnisbeitrag<br />
aus der Bewirtschaftung gegenüber 2009 um<br />
fast 5 Mio. EUR erneut gesteigert. Das vorgelegte<br />
Jahresergebnis manifestiert im Jahr 1<br />
nach der Krise eine beachtliche Leistung und<br />
ist weiterer Beleg unserer seit 20 Jahren kontinuierlich<br />
fortgeführten Erfolgsgeschichte. Langfristiger<br />
Erfolg und nachhaltige Wertschöpfung<br />
beruhen naturgemäß auf der richtigen Strategie.<br />
Diese umfasst bei uns neben der konsequenten<br />
Konsolidierung vor allem eine konservative,<br />
renditeorientierte Investitionspolitik und<br />
ein aktives Portfoliomanagement.<br />
Starkes operatives Ergebnis<br />
Das operative Ergebnis belief sich im Jahr <strong>2010</strong><br />
auf 36 Mio. EUR. Stark präsentierte sich vor<br />
allem die Objektbewirtschaftung: Hier stieg<br />
das operative Ergebnis von 62 auf 66 Mio. EUR.<br />
Die Mieterlöse erhöhten sich von 138 auf<br />
145 Mio. EUR. Damit stellte die Bestandsbe-<br />
wirtschaftung auch im Jahr <strong>2010</strong> die Haupt-<br />
ergebnisquelle der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN.<br />
Rückgang der Leerstände<br />
In den vergangenen Jahren hat unser konse-<br />
quentes Kunden- und Mietermanagement zu<br />
einem kontinuierlichen Rückgang der Leer-<br />
stände geführt. Diese Entwicklung konnten<br />
wir <strong>2010</strong> fortsetzen. Die Zahl unserer Mietein-<br />
heiten sank mit weiter optimiertem Portfolio<br />
von 23.678 auf insgesamt 23.413. Im vermiet-<br />
baren Bestand des Anlagevermögens gingen<br />
die Leerstände im Wohnsegment von 2,9 auf<br />
2,6 Prozent, im Gewerbesegment von 3,5 auf<br />
2,5 Prozent zurück.<br />
Unser bedeutendstes Segment stellten auch<br />
<strong>2010</strong> die Wohnimmobilien mit einem Anteil von<br />
31 Prozent an den gesamten Mieterlösen des<br />
Anlagevermögens (45,4 Mio. EUR bei 11.967<br />
Mieteinheiten). Um einen Prozentpunkt zugelegt<br />
hat das Segment der Einzelhandelsimmobilien<br />
mit einem Anteil von 28 Prozent und<br />
Mieterlösen in Höhe von 40,9 Mio. EUR bei<br />
683 Mieteinheiten. Rang 3 belegen die Büroimmobilien<br />
mit 20 Prozent Anteil (29,3 Mio. EUR;<br />
1.347 Mieteinheiten), gefolgt von den Gewerbeimmobilien<br />
mit 13 Prozent (18,9 Mio. EUR;<br />
1.284 Mieteinheiten).<br />
Mit 78 Prozent (113 Mio. EUR) erwirtschafteten<br />
wir <strong>2010</strong> mehr als drei Viertel der Mieterlöse<br />
des Anlagevermögens in unseren Schwerpunktregionen:<br />
Davon entfielen auf den mitteldeutschen<br />
Kernraum 37 Prozent (53,7 Mio. EUR),<br />
auf die Metropolregion Berlin 27 Prozent<br />
(38,8 Mio. EUR), auf die Ostseeküste 14 Prozent<br />
(20,5 Mio. EUR).<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
19
20<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Wohnen<br />
Büro<br />
Einzelhandel<br />
Gewerbe<br />
Dienstleistungsimmobilien<br />
Unbebaute<br />
Grundstücke<br />
Investieren und profilieren<br />
Die fortschreitende Optimierung unseres Portfolios<br />
als zentraler Bestandteil unserer Investitionsstrategie<br />
hat in den vergangenen Jahren<br />
zu einer klaren Profilierung unseres Anlagevermögens<br />
geführt. Auch während der Krise und<br />
in ihrer unmittelbaren Folge hat sich unser<br />
Weg als zielführend und erfolgreich erwiesen.<br />
Da ran haben wir uns <strong>2010</strong> wieder konsequent<br />
orientiert und in unser Anlagevermögen rund<br />
185 Mio. EUR investiert. Verlängerungen der<br />
Planungs- und Bauphasen bei Entwicklungsprojekten,<br />
Verzögerungen bei Ankäufen sowie<br />
der frühe und massive Wintereinbruch standen<br />
der Erreichung eines noch höheren Investitionsvolumens<br />
entgegen. Die resultierende<br />
geringere Kapitalaufnahme <strong>2010</strong> entlastete<br />
entsprechend das Zinsergebnis.<br />
Das dynamischste Segment mit 41 Prozent<br />
der Investitionstätigkeiten im Anlagevermögen<br />
bildeten erneut die Einzelhandelsimmobilien.<br />
Mieterlöse nach Segmenten <strong>2010</strong><br />
In Mio. EUR<br />
18,9<br />
40,9<br />
9,3 0,5<br />
29,3<br />
45,4<br />
Unter Einschluss zwischenzeitlicher Segment-<br />
zuordnungen haben wir hier ein Investitions-<br />
volumen von insgesamt 76,5 Mio. EUR reali-<br />
siert, von dem allein 32 Mio. EUR (42 Prozent)<br />
auf die Schwerpunktregion Mitteldeutscher<br />
Kernraum entfiel. Die Dienstleistungsimmo<br />
bilien stellten mit 63,7 Mio. EUR (34 Prozent)<br />
das zweitstärkste Segment; hier tat sich vor<br />
allem die Metropolregion Berlin mit 72 Prozent<br />
(45,9 Mio. EUR) hervor. Das drittstärkste Segment<br />
stellten die Büroimmobilien mit 20,9 Mio. EUR<br />
(11 Prozent).<br />
Der Bau des zwischenzeitlich eröffneten Ber-<br />
liner Ramada-Hotels „Die Welle. Mitte“ zählte<br />
auch im vergangenen Jahr zu den wichtigsten<br />
Einzelinvestitionen, ebenso das zum Jahresende<br />
fertiggestellte Havelpalais in Potsdam. Mit rund<br />
12 Mio. EUR sind wir im „Center am Helene-<br />
Weigel-Platz“ in Marzahn engagiert. In Friedrichshagen,<br />
im Südosten Berlins, investieren<br />
wir rund 10 Mio. EUR in eine Seniorenresidenz
mit Pflegezentrum sowie Einzelhandel und ein<br />
com@care-Nahversorgungszentrum.<br />
Am Dresdner Postplatz planen wir das Zwinger-<br />
Forum, für das wir als Hauptmieter einmal mehr<br />
die Hotelkette Motel One gewinnen konnten.<br />
Gleich um die Ecke sind wir an der Dresdner<br />
Altmarkt-Galerie beteiligt, deren großzügige<br />
Erweiterung auf nunmehr 44.000 m2 Verkaufsfläche<br />
zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossen<br />
wurde. Einen weiteren Meilenstein unserer<br />
Investi tions tätig keiten im Jahr <strong>2010</strong> markierte<br />
der Baubeginn des „Quartiers 17“ in Stralsund.<br />
Das bislang ambitionierteste Projekt unserer<br />
Niederlassung Mecklenburg-Vorpommern<br />
schließt eine Kriegsbrache in der historischen<br />
Altstadt der traditionsreichen Hansestadt.<br />
Strategisches, wertschöpfendes<br />
Portfoliomanagement<br />
Unsere Portfoliostrategie sieht die wertorien-<br />
tierte Veräußerung von Objekten vor, die nicht<br />
in unser langfristiges Konzept passen. Im<br />
Jahr <strong>2010</strong> haben wir 168 Objekte verkauft.<br />
Zum Bilanzstichtag enthält unser Portfolio<br />
noch 1.202 <strong>Immobilien</strong>; im Anlagevermögen<br />
befinden sich 950 <strong>Immobilien</strong> (2009: 956). Im<br />
Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Objekte<br />
im Umlaufvermögen um 11,5 Prozent<br />
von 285 auf 252.<br />
Erfolgreiches Verkaufsjahr<br />
Für die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN war <strong>2010</strong> ein gutes<br />
Verkaufsjahr: So betrug der beurkundete Gesamtwert<br />
unserer Verkäufe 54,2 Mio. EUR und<br />
lag damit nicht nur über dem Vorjahres wert<br />
von 40 Mio. EUR, sondern auch über Plan.<br />
Höhepunkt des Verkaufsjahrs <strong>2010</strong> war das<br />
Motel One in Leipzig, das wir an die Lloyd<br />
Fonds AG aus Hamburg veräußert haben.<br />
Weitere Verkäufe umfassten das Objekt Schön-<br />
hauser Allee in Berlin, das Objekt Frey ensteiner<br />
Chaussee in Pritzwalk, ein Entwicklungsgrund-<br />
stück in Berlin-Treptow, ein Wohnbaugrund-<br />
Mieterlöse nach Schwerpunktregionen<br />
<strong>2010</strong><br />
In Mio. EUR<br />
31,2<br />
53,7<br />
20,5<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
38,8<br />
Denkmalschutz und<br />
Revitalisierung im Einklang:<br />
die Gartenstadt<br />
Lauta, die Messe- und<br />
Veranstaltungshalle<br />
Chemnitz-Arena und<br />
der Gewerbepark Wirkbau<br />
in Chemnitz (v. l.)<br />
Ostseeküste<br />
Berlin und Umland<br />
Mitteldeutscher<br />
Kernraum<br />
Übrige Regionen<br />
21
22<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Dienstleistungsimmobilien<br />
Gewerbe<br />
Einzelhandel<br />
Büro<br />
Wohnen<br />
Ankäufe<br />
Projekte<br />
Investitionen in das Anlagevermögen<br />
nach Schwerpunktregionen <strong>2010</strong><br />
In Mio. EUR<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
89<br />
Ostseeküste Berlin und Umland Mitteldeutscher Kernraum Übrige Regionen<br />
Entwicklungsprojekte und Ankäufe <strong>2010</strong><br />
Anlagevermögen in Mio. EUR<br />
96
Entwicklung des Anlagevermögens <strong>2010</strong><br />
In Mio. EUR<br />
1.800<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
9 %<br />
21 %<br />
15 %<br />
22 %<br />
33 %<br />
9 %<br />
25 %<br />
12 %<br />
22 %<br />
32 %<br />
2008 2009 <strong>2010</strong><br />
10 %<br />
28 %<br />
10 %<br />
21 %<br />
31 %<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Moderne Angebote zum<br />
Wohnen und Einkaufen:<br />
das Neubauprojekt „La<br />
Vita“ in Dresden-Striesen,<br />
das Einkaufszentrum in<br />
Dresden-Klotzsche und<br />
die Wohnanlage Dachsweg<br />
in Ludwigsfelde<br />
bei Berlin (v. l.)<br />
Dienstleistungs-<br />
immobilien/unbebaute<br />
Grundstücke<br />
Einzelhandel<br />
Gewerbe<br />
Büro<br />
Wohnen<br />
23
24<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Entwicklung im Norden:<br />
Das 30-Mio.-EUR-Projekt<br />
„Quartier 17“ in Stralsund<br />
schließt die letzte<br />
Kriegsbrache in der<br />
Hansestadt. Mit dem<br />
AWOPflegeheim in<br />
Rostock investierte die<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN in<br />
das Zukunftssegment<br />
Pflegewohnen (v. l.).<br />
stück in Berlin-Karlshorst sowie Baugrundstücke<br />
im stark nachgefragten „Strand-Quartier<br />
Hohe Düne“ in Rostock-Warnemünde. Aufgrund<br />
der positiven Konjunkturentwicklung, der Verbesserung<br />
der Finanzierungssituation sowie<br />
der damit einhergehenden Wiederbelebung<br />
des Marktes rechnen wir für das Wirtschaftsjahr<br />
2011 mit einer weiteren leichten Erholung<br />
beim Immo bilienverkauf.<br />
Segmentberichterstattung <strong>2010</strong><br />
Konsequente Portfoliodiversifizierung<br />
Ein solides, ausgewogenes Portfolio ist der<br />
zentrale Stabilitätsfaktor und Kern unserer<br />
Strategie. Was eine nicht ausreichende Diversifizierung<br />
bewirken kann, hat in den vergangenen,<br />
turbulenten eineinhalb Jahren manch<br />
Wettbewerber schmerzhaft erfahren müssen.<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN setzt auch in Zukunft<br />
auf eine diversifizierte Portfoliostruktur.<br />
Zum 31. Dezember <strong>2010</strong> belief sich unser<br />
Engagement im mitteldeutschen Kernraum auf<br />
In Mio. EUR Wohnen Büro Einzelhandel<br />
Istmiete 45,4<br />
Ergebnis Objekt bewirtschaftung<br />
20,0<br />
Ergebnis Verkauf 1,9<br />
Operatives Ergebnis 7,4<br />
Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />
vor Steuer<br />
7,4<br />
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 6,8<br />
29,3<br />
12,4<br />
0,1<br />
3,7<br />
2,3<br />
2,1<br />
40,9<br />
24,4<br />
2,5<br />
15,1<br />
16,6<br />
15,2<br />
36 Prozent (633 Mio. EUR) des Verkehrswerts<br />
unseres Anlagevermögens. Auf die Metropol-<br />
region Berlin entfielen 532 Mio. EUR (30 Pro-<br />
zent), auf die Ostseeküste 270 Mio. EUR (15 Pro-<br />
zent). Außerhalb unserer Schwerpunktregionen<br />
lagen nur rund 18 Prozent (323 Mio. EUR) un-<br />
serer Verkehrswerte.<br />
Eine differenzierte Ergebnisdarstellung nach<br />
den jeweiligen immobilienwirtschaftlichen Nut-<br />
zungsarten zeigt die Segmentberichterstattung<br />
der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN.<br />
Starkes Team<br />
Gewerbe Dienst-<br />
leistung<br />
18,9<br />
7,9<br />
2,1<br />
5,7<br />
– 11,8<br />
Zum 31. Dezember <strong>2010</strong> beschäftigte die<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN 301 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter (2009: 308). Sie stellen ein einge-<br />
spieltes Team, auf das wir uns jederzeit ver-<br />
lassen können: Unsere Mitarbeiter haben die<br />
Anfor derungen aus den Optimierungsprozes-<br />
sen und dem Krisenjahr engagiert und souverän<br />
gemeistert.<br />
9,3<br />
4,0<br />
4,1<br />
7,0<br />
6,6<br />
Unbebaut Umlauf-<br />
vermögen<br />
0,5<br />
– 2,4<br />
2,1<br />
– 1,8<br />
– 0,9<br />
0,5<br />
– 0,3<br />
– 0,2<br />
– 0,6<br />
1,3<br />
<strong>TLG</strong><br />
gesamt<br />
EBITDA 31,4 22,2 35,2 8,5 12,0 – 1,9 1,3 108,7<br />
– 10,8<br />
6,1<br />
– 0,8<br />
1,2<br />
144,8<br />
65,9<br />
12,5<br />
36,5<br />
21,5<br />
19,7
Strategie: Erfolg mit Zukunft<br />
Der <strong>Immobilien</strong>markt in Ostdeutschland ist<br />
dynamisch und attraktiv. Einfach ist er nicht.<br />
Unseren Vorsprung in puncto Markt- und Re-<br />
gional-Know-how sowie unsere Reputation als<br />
wettbewerbsstarkes und erfolgsorientiertes<br />
Unternehmen haben wir uns hart erarbeitet.<br />
Unser diversifizierter Bestand ist eine solide<br />
Stütze und gleichzeitig Beleg unserer unternehmerischen<br />
Stärke.<br />
Unser Fokus liegt auf:<br />
• den attraktiven Segmenten Wohnen, Einzelhandel,<br />
Büro, Gewerbe und Dienstleistung,<br />
• den starken Regionen Ostseeküste, Metro-<br />
pol region Berlin und Mitteldeutscher Kern-<br />
raum,<br />
• der steten Optimierung unseres Portfolios<br />
durch Ankäufe, Entwicklungen, Verkäufe und<br />
Leerstandsabbau<br />
• sowie einer konsequent gelebten Kunden-<br />
orientierung.<br />
Regionalverteilung der<br />
Verkehrswerte <strong>2010</strong><br />
Anlagevermögen in Mio. EUR<br />
323<br />
633<br />
270<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
532<br />
Ostseeküste<br />
Berlin und Umland<br />
Mitteldeutscher<br />
Kernraum<br />
Übrige Regionen<br />
25
26<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Das Bürogebäude „1alex“ prägt mit zehn Geschossen<br />
und 220 m Länge das urbane Gesicht des<br />
Berliner Alexanderplatzes.<br />
Direkt gegenüber der Dresdner Frauenkirche<br />
bietet das Hotel de Saxe 4-Sterne-plus-Komfort<br />
in elegantem Ambiente.<br />
Anlaufpunkt für Fans der Sportwagen-Luxusklasse:<br />
das Porsche-Zentrum in Dresden.
20 Jahre Marktnähe, Know-how<br />
und Innovationen<br />
20 Jahre Vorsprung auf dem ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt<br />
stehen für 20 Jahre Marktnähe<br />
und regionales Know-how. In diesen zwei Jahrzehnten<br />
konnten wir die Entwicklung der <strong>Immobilien</strong>landschaft<br />
des Ostens maßgeblich<br />
mitprägen. So haben unsere Niederlassungen<br />
spezifische Produktkompetenzen entwickelt, die<br />
nicht nur unser Unternehmen weiter stärken,<br />
sondern auch ganz konkret den jeweiligen<br />
Regionen zugutekommen. Die Niederlassung<br />
Süd hat sich über ihren traditionellen Schwer-<br />
punkt im Wohn- und Gewerbesegment Spezial-<br />
Know-how im Handel und zunehmend auch im<br />
Pflegebereich erworben. In BerlinBrandenburg<br />
verfügt man über besondere Bürokompetenz<br />
und hat mit dem com@care-Konzept eine<br />
kompakte Verbindung von Einzelhandel, Apothe-<br />
ken, Arztpraxen und gesundheitsnahen Dienst-<br />
leistungen entwickelt – zahlreiche Bürgerinnen<br />
und Bürger vor Ort profitieren bereits davon.<br />
Sozial- und Seniorenimmobilien schließlich<br />
stehen im Fokus der Niederlassung Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Es ist dieses marktnahe Know-how, verbunden<br />
mit dem Mut für Innovationen, das uns auszeichnet.<br />
Mit einem <strong>Immobilien</strong>vermögen von<br />
rund 1,8 Mrd. EUR, welches sich aus gewogen<br />
auf rund 1.200 Objekte in den Segmenten<br />
Büro, Einzelhandel, Gewerbe und Wohnen<br />
verteilt, sind wir die Nr. 1 für <strong>Immobilien</strong> in<br />
Ostdeutschland.<br />
Anteil der Segmente<br />
am Verkehrswert <strong>2010</strong><br />
Anlagevermögen in Mio. EUR<br />
178<br />
491<br />
105<br />
63<br />
377<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
544<br />
Wohnen<br />
Büro<br />
Einzelhandel<br />
Gewerbe<br />
Dienstleistungsimmobilien<br />
Unbebaute<br />
Grundstücke<br />
27
Segment Wohnimmobilien<br />
Wohnen mit Potenzial<br />
Mieterlöse Anlageportfolio<br />
Wohnimmobilien <strong>2010</strong><br />
Mio. EUR<br />
Ostseeküste 8,5<br />
Berlin und Umland 6,6<br />
Mitteldeutscher Kernraum 18,3<br />
Übrige Regionen 12,0<br />
Gesamt 45,4<br />
Die eigene Wohnung gilt als ein Stabilitätsanker,<br />
der in dynamischen Zeiten Sicherheit und<br />
Stabilität vorhält. Wohneigentum liegt im Trend:<br />
Durchschnittlich um 2,1 Prozent kletterten die<br />
Preise für Eigentumswohnungen <strong>2010</strong>, teilt<br />
der <strong>Immobilien</strong>verband Deutschland (IVD) mit.<br />
Gleichzeitig vergrößert sich die Kluft zwischen<br />
Wohnungsangebot und -bedarf weiter – und<br />
zwar trotz starken Wachstums im Wohnungsbau<br />
um 4,4 Prozent. Die Folge: steigende Mieten<br />
auch bei Neuvermietungen. Mit ein bis 2,5<br />
Prozent Steigerung – in guten Innenstadtlagen<br />
sogar mit deutlich mehr – rechnet der IVD<br />
auch für 2011.<br />
Wenngleich der Transaktionsmarkt dies zurzeit<br />
nicht mit großvolumigen Transaktionen wider-<br />
spiegelt, hält doch die allgemein positive<br />
Entwicklung auch im ostdeutschen Wohnungs-<br />
markt an. So haben sich die Preise von neuen<br />
Wohnimmobilien laut Hauspreisindex HPX im<br />
Osten seit dem Jahr 2005 insgesamt stärker<br />
ent wickelt als in anderen deutschen Regionen.<br />
Ostdeutschland schneidet bei der Preis ent-<br />
wicklung von neuen Eigentumswohnungen<br />
und Einfamilienhäusern zwischen 2005 und<br />
<strong>2010</strong> am besten ab. Das liegt nicht zuletzt<br />
an der positiven Arbeitsmarkt- und Kaufkraftentwicklung.<br />
Starkes Portfolio<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN besitzt ein attraktives,<br />
weitgestreutes Wohnungsportfolio, das zum<br />
Ende des Jahres <strong>2010</strong> rund 12.000 Mieteinheiten<br />
im Anlagevermögen umfasste. Wohnimmobilien<br />
sind unser mietenstärkstes Segment.<br />
Im vergangenen Jahr haben wir die Mieterlöse<br />
um 3,4 Prozent auf 45,4 Mio. EUR gesteigert<br />
und damit 31 Prozent der Mieterlöse unseres<br />
Anlagevermögens erwirtschaftet. Der Verkehrswert<br />
unseres Anlagevermögens bei den Wohnimmobilien<br />
betrug 544 Mio. EUR und damit<br />
knapp ein Drittel des gesamten Anlagevermögens.<br />
Allein 44 Prozent (237 Mio. EUR) davon<br />
entfielen auf den mitteldeutschen Kernraum. Unsere<br />
zweitstärkste Schwerpunktregion stellte<br />
die Ostseeküste mit 19 Prozent und 102 Mio. EUR<br />
vor der Metropolregion Berlin (15 Prozent;<br />
80 Mio. EUR).<br />
Tendenz: positiv<br />
Wohnimmobilien sind langfristig am erfolg-<br />
reichsten, wenn sie gern bewohnt werden. Wir<br />
achten auf attraktive Wohnungen und Lagen<br />
sowie eine gewachsene Mieterstruktur mit<br />
intaktem Wohnumfeld und guter Infrastruktur.<br />
Kompakte, überschaubare Wohnanlagen mit<br />
nachhaltigen Entwicklungs- und Ertragschan-<br />
cen: Darin sehen wir die Fundamente für ein<br />
mittel- und langfristiges Wert- und Mietstei-<br />
gerungspotenzial. Diese Strategie haben wir<br />
auch <strong>2010</strong> konsequent verfolgt und in unser<br />
Wohnsegment rund 12 Mio. EUR investiert.<br />
Ein weiterer wichtiger Stellhebel für den Erfolg<br />
im Wohnsegment liegt in der kontinuierlichen<br />
Optimierung des Kunden- und Mietermanage-<br />
ments. Auch dies bestätigt uns das Ergebnis<br />
des Berichtsjahrs: So konnten wir den Leer-<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
29
30<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Ostseeküste<br />
Berlin und Umland<br />
Mitteldeutscher<br />
Kernraum<br />
Übrige Regionen<br />
Verkehrswerte Anlageportfolio<br />
Wohnimmobilien <strong>2010</strong><br />
In Mio. EUR<br />
124<br />
stand im vermietbaren Bestand des Anlage-<br />
vermögens von 2,9 Prozent auf 2,6 Prozent<br />
weiter senken.<br />
237<br />
102<br />
Auf in die Stadt!<br />
Immer mehr Menschen zieht es in die großen<br />
und kleinen Metropolen. In Ostdeutschland<br />
sind es vor allem Dresden, Leipzig und Potsdam,<br />
die davon profitieren und durch besonders<br />
dynamisches Wachstum glänzen.<br />
Dresden kann laut Bertelsmann-Stiftung bis<br />
2025 auf eine Bevölkerungszunahme um 8 Prozent<br />
hoffen, Leipzig soll um 3 Prozent zulegen.<br />
Für Potsdam prognostiziert das Landesamt<br />
für Statistik sogar einen Anstieg um 20 Prozent<br />
bis 2030 – dann würden rund 30.000 Menschen<br />
mehr als heute in der brandenburgischen<br />
Hauptstadt leben.<br />
80<br />
Wohnen in den Sachsenmetropolen<br />
Diese Tendenz dürfte die Preisentwicklung weiter<br />
beeinflussen. Bereits heute bilden Dresden<br />
und Potsdam bei den Wohnpreisen die Speerspitze<br />
im Osten: In nahezu allen Preiskategorien<br />
befinden sich die beiden Städte in der<br />
Spitzengruppe. Mit Kaufpreisen von bis zu<br />
3.600 bzw. 3.800 EUR/m2 für modernisierte<br />
Altbauten erreichen sie mühelos das Niveau<br />
westdeutscher Großstädte. Frei stehende Ei-<br />
genheime erreichen in Dresden Spitzenpreise<br />
bis zu 500.000, in Leipzig bis zu 450.000 EUR.<br />
Wohnmieten kosten in beiden Städten bis<br />
zu 7,20 EUR/m2 .<br />
Attraktiver Wohnungsmarkt<br />
in der Hauptstadt<br />
In Berlin verschärfte sich <strong>2010</strong> die Ausdifferenzierung<br />
zwischen dem unteren und dem oberen<br />
Preissegment bei Mietwohnungen. Beliebte<br />
Berliner Wohnquartiere zeigten eine weiter ansteigende<br />
Entwicklung, vor allem in den Ostteilen<br />
Mitte und Prenzlauer Berg. Die durchschnittliche<br />
Marktmiete für Standardwohnungen liegt<br />
bei 5,85 EUR/m2 und ist damit im Vergleich<br />
zum Vorjahr um ein Prozent gestiegen. In Vorzugswohnlagen<br />
liegt sie mit 7,20 EUR/m2 sogar<br />
um 3 Prozent über dem Vorjahreswert.<br />
Und in Top-Lagen wie Mitte oder Prenzlauer Berg<br />
beobachtet der IVD bereits „Münchner Verhält-<br />
nisse“ mit Spitzenmieten bis zu 18,00 EUR/m 2 .<br />
Auffällig ist zudem der Aufwärtstrend bei<br />
Eigentumswohnungen im Ostteil der Stadt.<br />
Bis zu 3.500 EUR/m 2 in mittleren und bis zu<br />
3.900 EUR/m 2 in guten Lagen werden hier<br />
gezahlt.
Von Potsdam bis Jena: steigende Preise<br />
Hohe Lebensqualität, gute Sozialstruktur und<br />
die Metropole Berlin gleich um die Ecke: Auch<br />
in Potsdam setzte sich der Anstieg der <strong>Immobilien</strong>preise<br />
fort. Bis zu 10,50 EUR/m2 werden<br />
in Top-Lagen gezahlt. Frei stehende Eigenheime<br />
sind hier mit bis zu 650.000 EUR die<br />
teuersten in ganz Ostdeutschland außerhalb<br />
Berlins. Überzeugend entwickelt sich zudem<br />
der Wohnimmobilienmarkt in Thüringen, wo<br />
die Preise für Eigentumswohnungen deutlich<br />
zulegten. Für modernisierte Altbauten in Erfurt<br />
etwa stiegen sie auf bis zu 2.200 EUR/m2 . Jena<br />
bleibt das teuerste thüringische Pflaster für frei<br />
stehende Eigenheime (bis zu 470.000 EUR)<br />
und Reihenhäuser (bis zu 225.000 EUR). Hier<br />
werden mit 7,40 EUR/m2 auch die Spitzenmieten<br />
gezahlt, gefolgt von Erfurt mit 7,10 EUR/m2 .<br />
Hochburg im Nordosten: Rostock<br />
Weiter an Attraktivität gewonnen haben Wohnimmobilien<br />
in Mecklenburg-Vorpommern, speziell<br />
an der Ostseeküste. So zählt Rostock zu<br />
den am stärksten nachgefragten Wohnstandorten<br />
Ostdeutschlands überhaupt: Für ein frei<br />
stehendes Eigenheim fallen hier zwischen<br />
150.000 und 340.000 EUR an, eine Neubau-Eigentumswohnung<br />
kostet gar bis 3.800 EUR/m2 .<br />
Die Monatsmieten in Rostock stiegen auf bis<br />
zu 8,00 EUR/m2 . Die höchsten Reihenhauspreise<br />
in der Region werden allerdings in Stralsund<br />
gezahlt und liegen bei bis zu 240.000 EUR.<br />
Nachhaltige Wertschöpfung<br />
Die starke Wohnungsnachfrage in unseren<br />
Investitions- und Wachstumsschwerpunkten<br />
basiert auf vielen Faktoren. Wirtschafts- und<br />
Bevölkerungswachstum, steigende Erwerbstätigkeit,<br />
zunehmende Kaufkraft gehören dazu.<br />
Im Sinne unserer Maxime einer nachhaltigen<br />
Wertschöpfung verbessern wir die Wohnqualität<br />
und Sicherheit unserer Wohnungsimmobilien<br />
nach Kräften. So haben wir auch <strong>2010</strong><br />
viele unserer insgesamt 2.200 Wohnungen in<br />
Dresden (Vermietungsstand: 99 Prozent) mit<br />
neuen Sicherheitsstandards versehen. Auch im<br />
außerhalb der Metropolen gelegenen Bestand<br />
haben wir in die Ausstattung und das Image<br />
von Wohnraum investiert – wie in der Gartenstadt<br />
Lauta, wo die Vermietungsquote nun<br />
ebenfalls bei 99 Prozent liegt.<br />
Wertorientiert investiert<br />
Lebensqualität steht auch beim Projekt „La<br />
Vita“ in der Dresdner Schandauer Straße im<br />
Mittelpunkt. Hier haben wir <strong>2010</strong> mit dem Neubau<br />
eines drei- bis viergeschossigen Wohnund<br />
Geschäftshauses begonnen, bei dem wir<br />
die zentralen Lebensbereiche Wohnen und<br />
Einkaufen kombinieren. Die 43 Wohnungen<br />
können individuell mit besonderen Servicean-<br />
geboten vom Abwesenheits- bis zum Wäsche-<br />
service gekoppelt werden.<br />
Schöner wohnen im Nordosten<br />
In der Hansestadt Stralsund bauen wir seit Juli<br />
in 1A-Lage in der historischen Altstadt das<br />
„Quartier 17“ wieder auf. Hier entstehen unter<br />
anderem zahlreiche barrierearme Wohnungen<br />
mit speziell auf die Mieter zugeschnittenen<br />
Grundrisslösungen. Stark nachgefragt sind auch<br />
die Baugrundstücke des „Strand-Quartiers<br />
Hohe Düne“ in Rostock, das zu den attraktivsten<br />
Wohngebieten Ostdeutschlands zählt.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Wohnen mit Komfort<br />
und Atmosphäre: die<br />
denkmalgeschützten<br />
Häuser der Gartenstadt<br />
Lauta, die Wohnanlage<br />
Dachsweg in Ludwigsfelde<br />
bei Berlin und der<br />
Wohnpark Waldschänke<br />
in Stahnsdorf an der<br />
Berliner Stadtgrenze (v. l.)<br />
31
32 Report aus der Region: Berlin/Brandenburg<br />
Das „Center am Hele-<br />
ne-Weigel-Platz“ in<br />
Berlin Marzahn (li.) und<br />
das Büro- und Hotel-<br />
gebäude „Die Welle.<br />
Mitte“ am Berliner<br />
Alexanderplatz<br />
Weltstadt und Boom-Land<br />
Die Bundeshauptstadt Berlin und die branden-<br />
burgische Landeshauptstadt Potsdam gehören<br />
zu den dynamischsten Städten Deutschlands.<br />
Brandenburg hat im vergangenen Jahr das<br />
wirtschaftlich beste Jahr seiner jüngeren Ge-<br />
schichte erlebt und wird bundesweit als Auf-<br />
steigerland wahrgenommen. Diese Entwick-<br />
lung und aktuelle Prognosen legen nahe, dass<br />
sich die Metropolregion Berlin/Brandenburg<br />
auch zukünftig positiv entwickeln wird.<br />
Berlin verfügt weltweit über einen guten Ruf.<br />
Im Berichtsjahr wurde der Tou rismusrekord<br />
des Vorjahrs erneut in den Schatten gestellt:<br />
Zum ersten Mal wurden mehr als 20 Millionen<br />
Übernachtungen von Besuchern gezählt. Berlin<br />
spielt damit in der ersten Liga des Städtetourismus<br />
und kann mit europäischen Metropolen<br />
wie Paris, London oder Rom mithalten.<br />
Auch für die <strong>Immobilien</strong>branche hat die Region<br />
Berlin/Brandenburg in den vergangenen Jah-<br />
ren weiter an Attraktivität gewonnen. Neben<br />
der Hauptstadt hat sich Potsdam zum dyna-<br />
mischsten <strong>Immobilien</strong>markt Ostdeutschlands<br />
entwickelt: Beim Hauskauf werden hier die<br />
höchsten Preise gezahlt. Bauland kostet 190 bis<br />
440 EUR/m 2 , Eigenheime bis zu 650.000 EUR.<br />
Die Mietpreise für Wohnraum liegen zwischen<br />
5,50 und 10,50 EUR/m 2 . Beim Einzelhandel<br />
zählt wiederum Berlin zu den Dynamiksiegern.<br />
Hier stiegen die Mieten selbst während der<br />
Krise teilweise deutlich – kleinere Flächen im<br />
Ostteil kosten bis zu 225 EUR/m 2 .<br />
„Die Welle“ in Berlins Mitte<br />
Nur einen Steinwurf vom Berliner Alexander-<br />
platz entfernt haben wir im März 2011 das<br />
Objekt „Die Welle. Mitte“ weitgehend fertiggestellt.<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN hat rund 80<br />
Mio EUR in das Gebäude auf dem Baufeld A 5<br />
des Kollhoffschen Masterplanes „Alexanderplatz“<br />
investiert.<br />
Der neungeschossige Neubau verfügt über<br />
eine Mietfläche von 27.500 m2 . Es entstanden<br />
ein Ramada-Hotel mit 337 Zimmern und ein<br />
H2-Hotel mit 288 Zimmern sowie ein Konferenzzentrum<br />
mit einer Fläche von rund 1.600 m2 .<br />
Darüber hinaus entstehen 7.000 m2 moderne<br />
Büroflächen für gehobene Ansprüche.<br />
Ein weiteres Jahreshighlight der <strong>TLG</strong> IMMO-<br />
BILIEN in Berlin/Brandenburg war der Neubau<br />
des „Centers am Helene- Weigel-Platz“, wo ein<br />
Nahversorgungszentrum mit 6.000 m2 Mietfläche<br />
entstanden ist. Mieter sind Lebensmittelmärkte,<br />
Drogerien, eine Bankfiliale sowie<br />
Bekleidungs- und Optikgeschäfte. Der Helene-<br />
Weigel-Platz ist der zentrale Platz des Stadt-<br />
bezirks Marzahn. Nach Fertigstellung des Nah-<br />
versorgungszentrums und der Erneuerung des<br />
Platzes kann der Standort auch im Einzelhan-<br />
dels- und Dienstleistungsbereich nun wieder<br />
an seine frühere Bedeutung anknüpfen.<br />
In Potsdam realisierten wir direkt an der<br />
Neustädter Havelbucht die Seniorenresidenz<br />
„Havelpalais“. Mieter ist die gemeinnützige<br />
ProCurand <strong>GmbH</strong> & Co. KG. Die Anlage um-<br />
fasst 38 altengerechte Wohnungen und ein<br />
Pflegeheim mit 110 Plätzen.
Die <strong>TLG</strong>-Niederlassung Berlin/Brandenburg<br />
Ganz in der Nähe des Alexan derplatzes in Berlin-Mitte<br />
hat unsere Niederlassung Berlin/Brandenburg,<br />
deren Investitionsschwerpunkt im<br />
Metropolbereich Berlin und Potsdam liegt, ihren<br />
Sitz. Mit rund 200 <strong>Immobilien</strong>objekten und 4.000<br />
Mieteinheiten agiert sie auf einem der dynamischsten<br />
<strong>Immobilien</strong>märkte in ganz Deutschland.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> hat sie rund 39 Mio. EUR<br />
Mieterlöse erwirtschaftet.<br />
Unsere große Stärke für die Arbeit in der Metropolregion<br />
Berlin/Brandenburg sind vor allem<br />
unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie<br />
kennen die Bedingungen und Perspektiven der<br />
<strong>Immobilien</strong>wirtschaft in der Hauptstadt und<br />
in ihrem engeren Verflechtungsraum. Sie wissen<br />
um die Bedürfnisse ihrer Kunden und<br />
sind in der Region hervorragend vernetzt. Ihr<br />
Know-how und ihre Fachkompetenz suchen<br />
ihresgleichen.<br />
Dieses über nunmehr 20 Jahre erzielte Wissen<br />
hat auch dazu geführt, dass sich unsere Mitarbeiter<br />
bestens im Dienstleistungs- und Büromarkt<br />
auskennen – und immer besser auch in<br />
den Bereichen Gesundheitswesen und Einzelhandel.<br />
So haben wir hier das Konzept der<br />
com@care-Immobilie entwickelt, einer Kombination<br />
aus Ärztehaus und Einzelhandel, die das<br />
Leben der Menschen vor Ort leichter macht.<br />
Insgesamt vier Ärztehäuser befinden sich mittlerweile<br />
im Besitz der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN, dazu<br />
kommen drei Hellweg-Baumärkte in innerstädtischer<br />
Lage.<br />
Drei Fragen an Jörg R. Lammersen,<br />
Niederlassungsleiter Berlin/Brandenburg<br />
Herr Lammersen, welcher <strong>Immobilien</strong>markt<br />
ist für Sie interessanter: Berlin oder Pots-<br />
dam?<br />
Klare Antwort: Beide! Berlin ist nicht nur Bundeshauptstadt,<br />
sondern wird mittlerweile überall<br />
auf der Welt als eine der interessantesten<br />
Metropolen überhaupt wahrgenommen, mit ent-<br />
sprechenden Auswirkungen auf den <strong>Immobilien</strong>-<br />
markt. Aber auch Potsdam hat enorm aufgeholt<br />
und ist heute einer der führenden und teuers-<br />
ten Wohnstandorte im Osten Deutschlands.<br />
Immer mehr Menschen halten sich an das<br />
Motto: in Berlin arbeiten, in Potsdam leben.<br />
Warum hat ausgerechnet Potsdam so stark<br />
aufgeholt?<br />
Neben den historischen Stätten des Weltkulturerbes<br />
und der weitgehend sanierten Innenstadt<br />
macht die Nähe zu Berlin verbunden mit<br />
einer exzellenten Lebensqualität Potsdam so<br />
anziehend. Hinzu kommt, dass sich die Stadt<br />
zu einem veritablen Wissenschaftszentrum<br />
entwickelt hat, das heute die deutschlandweit<br />
höchste Dichte an Wissenschaftlern pro Einwohner<br />
aufweist.<br />
Was war Ihr persönliches Highlight <strong>2010</strong>?<br />
Neben dem gelungenen Start unseres Projektes<br />
„Welle“ – die Hotels wurden schon im Vorfeld<br />
so gut platziert, dass sie seit der Eröffnung<br />
im Februar 2011 blendende Buchungszahlen<br />
verzeichnen – freue ich mich über das „Center<br />
am Helene-Weigel-Platz“. Ich bin der festen<br />
Überzeugung, dass dieser Neubau die Lebensqualität<br />
am Standort Marzahn deutlich verbessern<br />
wird.<br />
Jörg R. Lammersen,<br />
Leiter der Niederlassung<br />
Berlin/Brandenburg<br />
Der Sitz der Niederlassung<br />
in der Berliner<br />
Karl-Liebknecht-Straße
Segment Büroimmobilien<br />
Aufschwung im Büro<br />
Mieterlöse Anlageportfolio<br />
Büroimmobilien <strong>2010</strong><br />
Mio. EUR<br />
Ostseeküste 6,0<br />
Berlin und Umland 11,8<br />
Mitteldeutscher Kernraum 8,1<br />
Übrige Regionen 3,4<br />
Gesamt 29,3<br />
Die Büromärkte haben sich im Lauf des Jahres<br />
<strong>2010</strong> deutlich stabilisiert und spiegeln die Zuversicht<br />
der Unternehmen nach Überwindung<br />
der Krise wider. Ein Krisenfazit ziehen viele<br />
Experten: Der deutsche <strong>Immobilien</strong>standort<br />
hat an Ansehen gewonnen. Am Markt ist das<br />
bereits spürbar. An den neun wichtigsten Bürostandorten<br />
Deutschlands, zu denen unter<br />
anderem Berlin und Leipzig zählen, wurden<br />
BNP Paribas zufolge im vergangenen Jahr über<br />
3 Mio. m 2 Bürofläche umgesetzt – eine Steige-<br />
rung von gut 18 Prozent im Vergleich zu 2009.<br />
Auch kam es zu überdurchschnittlich vielen<br />
Großanmietungen. Die positive Tendenz hat<br />
sich im zweiten Halbjahr noch beschleunigt,<br />
sodass wir von einem weiteren Anstieg der<br />
Vermietungsleistung und der Spitzenmieten im<br />
Jahr 2011 ausgehen können. Allerdings müssen<br />
die Entwicklungen der internationalen<br />
Restrisiken – Stichwort Finanzkrise – im Auge<br />
behalten werden.<br />
Den Nutzer im Blick<br />
Qualität, Nutzerorientierung und nachhaltige<br />
Wertschöpfung sind für die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
auch bei Büroimmobilien Pflicht. Im Jahr <strong>2010</strong><br />
betrug der Verkehrswert unseres Anlagevermögens<br />
im Bürosegment 377 Mio. EUR. Der<br />
Schwerpunkt lag dabei mit 42 Prozent in der<br />
Metropolregion Berlin (158 Mio. EUR). Es folgten<br />
der mitteldeutsche Kernraum mit 28 Prozent<br />
(104 Mio. EUR) sowie die Ostseeküste (23<br />
Prozent; 86 Mio. EUR).<br />
Boom-Stadt Berlin<br />
Alle wollen nach Berlin: Ein wahrer Ansied-<br />
lungsboom hat der Hauptstadt <strong>2010</strong> das beste<br />
Jahr beim Büroflächenumsatz seit Beginn der<br />
Finanzkrise beschert. Mit 512.000 m2 stieg das<br />
Umsatzvolumen um 25 Prozent. Derzeit herrscht<br />
ein regelrechter Mangel an moderner Bürofläche<br />
in CityLage. In der Folge sind seit Langem<br />
auch die Mietpreise wieder gestiegen: die<br />
Spitzenmiete beispielsweise auf 20,50 EUR/m2 ,<br />
die Durchschnitts miete auf 12,87 EUR/m2 . Gleichzeitig<br />
ging die Leerstandsquote zurück: Während<br />
in vielen anderen deutschen Städten die<br />
Leerstände stiegen, sank die Quote in Berlin in<br />
den ver gangenen zwölf Monaten um 3 Prozent<br />
auf 9,1 Prozent. Und weil auch hier der größte<br />
Andrang erst im Winter einsetzte, wird für 2011<br />
mit weiterhin guten Zahlen gerechnet.<br />
Präsent in der Hauptstadt<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ist am wachsenden<br />
Berliner Büromarkt besonders engagiert – es<br />
handelt sich um unsere bedeutendste Vermietungsregion<br />
im Bürosegment. Im Berichtsjahr<br />
haben wir Mieterlöse in Höhe von 11,8 Mio. EUR<br />
und damit rund 40 Prozent aller unserer Büromieten<br />
erwirtschaftet. In zentraler City-Lage<br />
nahe des Alexanderplatzes verfügen wir über<br />
ein exzellentes Büroportfolio, das wir zurzeit<br />
intensiv ausbauen. Im Sommer <strong>2010</strong> haben<br />
wir in der Karl-Liebknecht-Straße bei einem<br />
unserer wichtigsten Projekte Richtfest gefei-<br />
ert: „Die Welle. Mitte“ ist ein richtungweisender<br />
Hotel- und Büroneubau mit einer Gesamt-<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
35
36<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Mit dem Bau des Wilsdruffer Kubus gab die<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN den entscheidenden Impuls<br />
zur Neugestaltung des Dresdner Postplatzes.<br />
Das Bürocenter Wilhelm-Külz-Platz bietet<br />
attraktive Büro und Praxisflächen inmitten<br />
des Rostocker Villenviertels.<br />
Die Zentrale der Ostseesparkasse am Vögenteich<br />
in Rostock ist eines der modernsten Bürogebäude<br />
Ostdeutschlands.
mietfläche von 27.500 m 2 , von denen mehr als<br />
7.000 m 2 für Büros vorgesehen sind. Mittler-<br />
weile ist „Die Welle. Mitte“ fertiggestellt. Haupt-<br />
mieter ist die Ramada-Hotelkette.<br />
Jahresendrallye auch in Dresden<br />
Dresden machte keine Ausnahme, auch in der<br />
Elbmetropole hat sich die positive Entwicklung<br />
am Büromarkt vor allem in der zweiten Jahreshälfte<br />
verstärkt. Der Gesamtvermietungsumsatz<br />
im Jahr <strong>2010</strong> im Bürosegment dürfte bei<br />
über 80.000 m2 liegen. Mit einem Zuwachs von<br />
15 Prozent gegenüber dem Vorjahr wurde<br />
damit das beste Ergebnis seit zehn Jahren er-<br />
zielt. Ähnlich wie in Berlin geht auch bei den<br />
Dresdner Büroflächen der Trend zurück in die<br />
Innenstadt, während die Randlagen stagnie-<br />
ren. So konnten im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> Spit-<br />
zenmieten von 11,00 EUR/m 2 erzielt werden. In<br />
Leipzig stiegen die Mieten für Büros mit gutem<br />
Nutzwert auf bis zu 12,00 EUR/m2 , für Räume<br />
mit einfachem bis mittlerem Nutzwert lagen sie<br />
zwischen 4,50 und 7,50 EUR/m2 .<br />
Neue Mieter im Margonhaus<br />
Zweitstärkste Säule unseres Bürosegments<br />
ist daher auch der mitteldeutsche Kernraum.<br />
Hier konnten wir unsere Mieterlöse im Anlagevermögen<br />
um knapp 10 Prozent auf nunmehr<br />
8,1 Mio. EUR steigern. Vom Trend zur<br />
Innenstadt profitierte in Dresden das Mar<br />
gonhaus der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN. Hier wurden<br />
im Oktober <strong>2010</strong> insgesamt 600 m 2 Büro-<br />
fläche neu ver mietet. Mieter sind zum einen<br />
die Newtron AG, die eine Online-Handelsplattform<br />
betreibt, zum anderen die Schego<br />
Deutschland <strong>GmbH</strong>, ein Handelsunternehmen<br />
für Obst und Gemüse. Damit hat das<br />
neun geschossige innerstädtische Bürohaus<br />
Verkehrswerte Anlageportfolio<br />
Büroimmobilien <strong>2010</strong><br />
In Mio. EUR<br />
104<br />
29<br />
wieder einen Vermietungsstand von über 90<br />
Prozent erreicht.<br />
158<br />
Baugenehmigung für Zwinger-Forum<br />
Für ein weiteres Engagement am Dresdner<br />
Postplatz haben wir <strong>2010</strong> die Baugenehmigung<br />
erhalten: Hier planen wir das „Zwinger-Forum“,<br />
für das wir als Ankermieter die Hotelgruppe<br />
Motel One gewinnen konnten und von dessen<br />
13.000 m 2 Gesamtnutzungsfläche rund 4.500 m 2<br />
86<br />
auf individuelle Büronutzung entfallen.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Ostseeküste<br />
Berlin und Umland<br />
Mitteldeutscher<br />
Kernraum<br />
Übrige Regionen<br />
37
38 Report aus der Region: Mecklenburg-Vorpommern<br />
Das Wohnhaus<br />
Wollenweberstraße<br />
in Rostock (li.) und<br />
das „Quartier 17“<br />
in Stralsund<br />
Leben und urlauben an der Küste<br />
Der Trend ist ungebrochen: Nach wie vor gehört<br />
die Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern<br />
zu den beliebtesten Urlaubszielen in<br />
Deutschland. <strong>2010</strong> verzeichnete der Tourismus<br />
hier knapp 28 Millionen Übernachtungen. Und<br />
immer mehr ältere Menschen möchten gleich<br />
ganz in dieser Region bleiben: Seit 2005 verlegten<br />
mehr als 60.000 Bundesbürger im Alter<br />
von über 50 Jahren ihren Hauptwohnsitz nach<br />
Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Seit einigen Jahren macht sich Mecklenburg-<br />
Vorpommern auch verstärkt einen Namen als<br />
Technikstandort. Wir haben mit dem Bau des<br />
Warnemünder Centrums für Luft- und Raumfahrt<br />
zu dieser Entwicklung beigetragen. Diese<br />
Faktoren zahlen sich für den gesamten Standort<br />
aus: Beeinflusst durch die zunehmende<br />
Bevölkerungs- und Touristenzahl wächst der<br />
Bedarf an attraktiven <strong>Immobilien</strong>. Die rück läufigen<br />
Arbeitslosenzahlen und die überdurchschnittlich<br />
steigende Kaufkraft der Bevölkerung verstärken<br />
diesen Trend.<br />
Vor allem in Städten wie Rostock und Stralsund<br />
ist dies an der Preisentwicklung zu spüren.<br />
Rostock zählt zu den am stärksten nachgefragten<br />
Wohnstandorten Ostdeutschlands<br />
insgesamt, in guten und sehr guten Lagen werden<br />
bereits bis zu 550 EUR/m2 Wohnbauland<br />
verlangt. Auch der Stralsunder Markt hat sich<br />
deutlich belebt: Dort kletterten die Preise für<br />
Einzelhandelsimmobilien in allen Lagen, bei<br />
Flächen bis zu 100 m2 im Geschäftskern auf bis<br />
zu 45,00 EUR/m2 . Auch Reihenhäuser und<br />
Doppelhaushälften kosten in Stralsund mit bis<br />
zu 240.000 EUR am meisten.<br />
Stralsund: Wiederaufbau des „Quartiers 17“<br />
Die Identität Mecklenburg-Vorpommerns ist in<br />
besonderer Weise durch seine Geschichte und<br />
Architektur geprägt. Nicht umsonst hat die<br />
UNESCO die historischen Altstädte von Stralsund<br />
und Wismar in ihre Liste zum Weltkulturerbe<br />
aufgenommen. Die mittelalterlichen<br />
Städte waren wichtige Handelszentren der<br />
Hanse im 14. und 15. Jahrhundert. Sie repräsentieren<br />
idealtypisch die entwickelte Hansestadt<br />
aus der Blütezeit des Städtebundes.<br />
Beide Städte haben ihren mittelalterlichen<br />
Grundriss mit Straßennetz-, Quartier- und Parzellenstruktur<br />
bis heute bewahrt.<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN trägt diesem Umstand<br />
bei einem ihrer herausragendsten Projekte<br />
der Region Rechnung: Wir bauen in Stralsund<br />
das „Quartier 17“ wieder auf und füllen dabei<br />
eine der letzten Baulücken des historischen<br />
Stadtkerns der Hansestadt. Auf rund 18.000 m2 entstehen Büros, Einzelhandels- und Gastronomieflächen,<br />
eine Tiefgarage sowie Wohnungen.<br />
Die Architektur der Neubauten fügt sich<br />
mit ihrer Fassadengestaltung natürlich in die<br />
vorhandene Architektur der Altstadt ein und die<br />
24 Einzelhäuser werden an das historische<br />
Flair des Stadtkerns an gepasst. Die besondere<br />
Form und Lage des Ensembles verschafft den<br />
Menschen, die hier leben und arbeiten werden,<br />
zahlreiche Standortvorteile.
Die Niederlassung Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Unser Investitionsschwerpunkt in Mecklenburg-<br />
Vorpommern liegt in der wachstumsstarken<br />
Küstenregion, unsere regionale Niederlassung<br />
befindet sich in der traditionsreichen Hansestadt<br />
Rostock. Darüber hinaus engagieren<br />
wir uns vor allem in den anderen Städten der<br />
Küstenregion – zum Beispiel in Stralsund und<br />
Wismar.<br />
Unser Portfolio mit einem Angebot von knapp<br />
200 <strong>Immobilien</strong>objekten und über 4.400 Mieteinheiten<br />
orientiert sich an dieser Strategie.<br />
Unser Anlagevermögen in Mecklenburg-Vorpommern<br />
erwirtschaftete im Jahr <strong>2010</strong> Mieterlöse<br />
in Höhe von 24 Mio. EUR.<br />
Die Aussichten für den <strong>Immobilien</strong>markt in<br />
Mecklenburg-Vorpommern bleiben ausgezeichnet.<br />
In den nächsten Jahren wollen wir<br />
weiter in Neubauten, Sanierungsmaßnahmen<br />
und <strong>Immobilien</strong>käufe investieren. Dass dieses<br />
Vorhaben beste Aussichten auf Erfolg hat,<br />
garantieren unsere 32 Mitarbeiter vor Ort. Denn<br />
sie alle kennen die Region und den Markt, die<br />
Menschen und Unternehmen seit vielen Jah-<br />
ren ganz genau. Dieses fun dierte regionale<br />
Know-how macht den Unterschied – niemand<br />
weiß das mehr zu schätzen als un sere Kunden<br />
und Partner.<br />
Drei Fragen an Kurt Reppenhagen, Niederlassungsleiter<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Herr Reppenhagen, was macht Mecklenburg-Vorpommern<br />
für Sie einzigartig?<br />
Abgesehen davon, dass Mecklenburg-Vorpommern<br />
eines der landschaftlich schönsten<br />
deutschen Bundesländer ist und ein unverkennbares<br />
Profil besitzt, herrscht hier eine<br />
ganz besondere wirtschaftliche Dynamik. Und<br />
dabei ist der viel beschworene Tourismus zwar<br />
ein wichtiges, aber eben nicht das einzige<br />
Gesicht dieses Landes.<br />
Wie müssen wir uns diese wirtschaftliche<br />
Zukunft vorstellen?<br />
Zukunft braucht Zukunftsbranchen! Und genau<br />
die bescheren uns hier schon jetzt deutliche<br />
Zuwächse – weit mehr als viele das vor einigen<br />
Jahren noch zu hoffen gewagt hätten. Allen<br />
voran die Unternehmen im Umwelt- und im<br />
Energiebereich sowie in der Gesundheitswirtschaft<br />
und im Biotechnologiesektor gewinnen<br />
an Bedeutung.<br />
Was war für Sie das Highlight <strong>2010</strong>?<br />
Zentrales Highlight war sicherlich der Start<br />
unseres Projekts „Quartier 17“ in der Stralsunder<br />
Altstadt: Hier entsteht aus einer der letzten<br />
Kriegsbrachen Ostdeutschlands ein wirklich<br />
beeindruckender Gebäudekomplex mit 24<br />
Einzelhäusern, die an das historische Flair<br />
des Stadtkerns angepasst werden. Sehr gefreut<br />
hat mich aber auch der Vertragsabschluss<br />
mit der Motel One-Kette für ein Hotel<br />
in Rostock. Deren Low-Budget-Designkonzept<br />
wird in der Hansestadt ein äußerst lukratives<br />
Segment bedienen.<br />
Kurt Reppenhagen,<br />
Leiter der Niederlassung<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Der Sitz der Niederlassung<br />
am Rostocker<br />
Wilhelm-Külz-Platz
Segment Gewerbeimmobilien<br />
Solides <strong>Immobilien</strong>handwerk<br />
Mieterlöse Anlageportfolio<br />
Gewerbeimmobilien <strong>2010</strong><br />
Mio. EUR<br />
Ostseeküste 0,3<br />
Berlin und Umland 5,0<br />
Mitteldeutscher Kernraum 9,3<br />
Übrige Regionen 4,3<br />
Gesamt 18,9<br />
Neue Stärke im verarbeitenden Gewerbe<br />
Im Gewerbe waren die Auswirkungen der Krise<br />
am stärksten zu spüren, nicht zuletzt in Form<br />
von Insolvenzen – meist aufgrund zu dünner<br />
Liquiditätsdecken der betroffenen Unterneh-<br />
men. Auch in Ostdeutschland führte die Rezes-<br />
sion zu erheblichen Nachfragerückgängen.<br />
Umso positiver, dass das verarbeitende Gewerbe<br />
Ostdeutschlands <strong>2010</strong> ganz erheblich<br />
vom Konjunkturaufschwung profitieren und in<br />
den ersten drei Quartalen um fast 11 Prozent<br />
zulegen konnte. Davon profitierten beispielsweise<br />
die industrienahen Bereiche des Großhandels,<br />
die um rund 10 Prozent wuchsen, der<br />
Wirtschaftsbau (+ 2,7 Prozent), Handel, Gastgewerbe<br />
und Verkehr (+ 1,9 Prozent) sowie<br />
Finanzierung, Vermietung und unternehmens-<br />
nahe Dienstleistungen (+ 1,7 Prozent). Hieran<br />
zeigt sich wiederum, dass am Erfolg des ver-<br />
arbeitenden Gewerbes oftmals das Wachstum<br />
anderer Bereiche und nicht selten das Wohl<br />
ganzer Regionen hängt.<br />
Zwar geht das ifo-Institut Dresden von einer<br />
leichten Abschwächung der konjunkturellen<br />
Dynamik aufgrund geringerer weltwirtschaftlicher<br />
Impulse sowie staatlicher Konsolidierungsbemühungen<br />
im Jahr 2011 aus. Nichtsdestotrotz<br />
soll das verarbeitende Gewerbe den<br />
Wirtschaftsexperten zufolge immer noch sehr<br />
deutlich mit 6,5 Prozent expandieren. Und aufgrund<br />
der parallel steigenden Erwerbstätigkeit<br />
und Kaufkraft dürfte auch der Konsum für weitere<br />
wirtschaftliche Impulse sorgen.<br />
Im Berichtsjahr betrug der Verkehrswert un-<br />
seres Anlagevermögens bei den Gewerbe-<br />
immobilien 178 Mio. EUR. Damit handelt es<br />
sich um das viertstärkste Segment der <strong>TLG</strong><br />
IMMOBILIEN. Der mitteldeutsche Kernraum<br />
trug mit 43 Prozent (77 Mio. EUR) den größ-<br />
ten Anteil bei, gefolgt von Berlin und Umland<br />
mit 41 Prozent (74 Mio. EUR). Entsprechend<br />
erwirtschafteten beide Regionen auch den<br />
größten Anteil der Mieterlöse: im mitteldeutschen<br />
Kernraum 9,3 Mio. EUR (49 Prozent),<br />
in der Metropolregion Berlin 5 Mio. EUR<br />
(26 Prozent). Insgesamt sanken unsere Mieterlöse<br />
im Segment Gewerbe (ohne Büro und Handel)<br />
um rund 10 Prozent auf 18,9 Mio. EUR. Im<br />
Berichtsjahr konnten wir die Leerstandsquoten<br />
von 2,6 Prozent auf 2,5 Prozent senken.<br />
Solider Markt – solide Preise<br />
Der Markt für Gewerbeimmobilien zeigte sich<br />
in Ostdeutschland weitgehend unbeeindruckt<br />
von den Verwerfungen durch die Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise. Die Preise für gewerbliche<br />
Grundstücke blieben überwiegend stabil.<br />
Nach wie vor ist Potsdam mit 35 EUR/m 2 bis<br />
150 EUR/m 2 für gewerbliches Bauland die teu-<br />
erste Adresse in Ostdeutschland. Einen deut-<br />
lichen Aufwärtstrend verzeichnete Jena, wo die<br />
Preise auf 40 bis 100 EUR/m 2 stiegen. Hier<br />
macht sich die wachsende Bedeutung der<br />
thüringischen Stadt als Hightech- und Uni-<br />
versitätsstandort bemerkbar.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
41
42<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Im <strong>TLG</strong>Gewerbepark Simson in Suhl finden Mieter<br />
moderne Infrastruktur in historischem Ambiente.<br />
Der <strong>TLG</strong>-Gewerbepark Chemnitz besticht durch seine<br />
Lage direkt an einer Ausfahrt der Autobahn A 4.<br />
Die KulturBrauerei ist als Eventlocation, Kulturzentrum<br />
und Kinostandort einer der beliebtesten<br />
Veranstaltungsorte Berlins.
Die New York University in Berlin<br />
Die KulturBrauerei zählt mit ihren 2.500 Veranstaltungen<br />
und einer Million Besuchern pro<br />
Jahr zu den Perlen unseres Gewerbeportfolios.<br />
Seit <strong>2010</strong> ist das denkmalgeschützte<br />
Gebäudeareal, das längst zu den festen Institutionen<br />
der Berliner Kultur- und Gewerbelandschaft<br />
zählt, um eine Attraktion reicher: Im Juni<br />
konnten wir rund 1.400 m2 Bürofläche an die<br />
New York Univer sity (NYU) vermieten. Der<br />
Mietbereich wurde dafür denkmalgerecht umgebaut<br />
und den Erfordernissen der größten<br />
privaten Universität der Vereinigten Staaten<br />
entsprechend angepasst. Seit dem 1. Septem-<br />
ber <strong>2010</strong> unterrichtet das Institut dort NYU-<br />
Studenten, die für mindestens ein Semester<br />
in Berlin studieren.<br />
Modern, leistungsstark, zukunftsorientiert:<br />
die <strong>TLG</strong>-Gewerbeparks<br />
Top-Anbindung und leistungsorientierte Ausstattung:<br />
Die Gewerbeparks der <strong>TLG</strong> IMMO-<br />
BILIEN liegen vornehmlich entlang der Autobahnen.<br />
Sie bieten nicht nur eine moderne<br />
Infra struktur, sondern auch eine gesunde<br />
Mischung aus Produzenten, Zulieferern, Dienst-<br />
leistern bis hin zu Forschungs- und Ausbil-<br />
dungseinrichtungen. Im denkmalgeschützten<br />
Gewerbepark Wirkbau in Chemnitz haben wir<br />
<strong>2010</strong> in die Erneuerung der Schaltanlage für<br />
eine zeitgemäße Stromversorgung der Mieter<br />
investiert.<br />
Verkehrswerte Anlageportfolio<br />
Gewerbeimmobilien <strong>2010</strong><br />
In Mio. EUR<br />
25<br />
77<br />
2<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
74<br />
Ostseeküste<br />
Berlin und Umland<br />
Mitteldeutscher<br />
Kernraum<br />
Übrige Regionen<br />
43
44 Report aus der Region: Süd<br />
Das Zwinger-Forum<br />
am Dresdner Postplatz<br />
(li.) und das<br />
Motel One in Leipzig<br />
Das Herz Europas schlägt wieder schneller<br />
20 Jahre nach der Wiedervereinigung hat der<br />
Osten Deutschlands weiter an Fahrt aufgenommen.<br />
Das gilt natürlich auch für den mitteldeutschen<br />
Kernraum, der heute wieder eines<br />
der fortschrittlichsten Gebiete im Herzen Europas<br />
ist und damit an alte Traditionen anknüpft:<br />
Über Jahrhunderte war der Landstrich von<br />
Sachsen-Anhalt über die sächsischen Metropolen<br />
Leipzig und Dresden entlang der Autobahn<br />
A 4 bis tief nach Thüringen hinein von<br />
Fortschritt bestimmt. Neben der zentralen Lage<br />
zeichnet eine hervorragende Infrastruktur dieses<br />
Gebiet aus.<br />
Die Wiederbelebung der Konjunktur im Jahr<br />
<strong>2010</strong> hat auch den mitteldeutschen Kernraum<br />
voll erfasst. Das verarbeitende Gewerbe ist zurück<br />
in der Erfolgsspur. Andere Faktoren waren<br />
von der Krise gar nicht oder nur wenig berührt<br />
worden. Die Bevölkerungsstruktur vor allem<br />
der sächsischen Metropolen etwa zeigte sich<br />
unbeeindruckt: In Dresden und Leipzig ist die<br />
Bevölkerung weiter gewachsen, beide Städte<br />
zählen zu den am stärksten nachgefragten<br />
Wohnstandorten.<br />
Diese Tendenz spiegelt sich auf dem Immobi-<br />
lienmarkt. Leipzig und Dresden glänzen mit<br />
stabilen und steigenden Preisen und Mieten für<br />
Wohnimmobilien und bewegen sich annähernd<br />
auf Westniveau. Auch der <strong>Immobilien</strong>markt in<br />
Thüringen erstarkt zusehends – zum Beispiel<br />
Jena, das von der angesiedelten Hochtechnologie<br />
und der renommierten Universität<br />
profitiert. Hier stiegen die Spitzenmieten auf<br />
7,40 EUR/m 2 . Aber auch Erfurt, Eisenach, Suhl<br />
und Weimar verzeichnen steigende Mieten.<br />
Hotel in Leipzig erfolgreich platziert<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN kann im Süden auf eine<br />
ganze Reihe richtungweisender Projekte verweisen.<br />
Ein Paradebeispiel dafür ist das von<br />
uns in Top-Citylage errichtete Motel One in<br />
Leipzig. Das sechsgeschossige Gebäude haben<br />
wir im Rahmen einer städtebaulichen Revitalisierung<br />
nach den Wünschen des Mieters<br />
Motel One neu gebaut – direkt gegenüber der<br />
Leipziger Nikolaikirche, wo einst die Bewegung,<br />
die zur Wiedervereinigung Deutschlands<br />
führte, ihren Ursprung nahm. Neben dem 2009<br />
eröffneten Hotel mit 194 Zimmern und 31 Tiefgaragen-Stellplätzen<br />
umfasst das Objekt knapp<br />
800 m2 voll vermietete Einzelhandelsfläche.<br />
Im August hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN diese<br />
Immobilie an Lloyd Fonds veräußert. Mit dem<br />
erfolgreichen Verkauf setzen wir ein klares<br />
Zeichen als aktiver Portfoliomanager auf dem<br />
ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt. Denn neben<br />
der erfolgreichen Bewirtschaftung unserer<br />
Bestände umfasst diese Aktivität auch die<br />
Strategie des wertorientierten Verkaufs.<br />
In Dresden hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>2010</strong> den<br />
Bau für ein neues Büro- und Hotelgebäude in<br />
die Wege geleitet: das Zwinger-Forum. Am<br />
Postplatz, mitten im barocken Zentrum der<br />
sächsischen Landeshauptstadt, planen wir ein<br />
Gebäude, dessen Fassade eine Brücke in die<br />
Moderne schlägt. Der Grundriss ähnelt einem<br />
Dreieck. Auffällig ist ein markant in den Postplatz<br />
hineinragender Riegel, der auf fast 10 m<br />
hohen Säulen steht. Damit setzen wir die Revitalisierung<br />
dieses zentralen Dresdner Platzes<br />
vis-à-vis des Zwingers konsequent fort.
Die <strong>TLG</strong>-Niederlassung Süd<br />
Im vitalen, traditionsreichen Dresden ist die<br />
Niederlassung Süd der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN an-<br />
sässig. Sie verfügte im Jahr <strong>2010</strong> über ein<br />
Anlagevermögen von rund 909 Mio. EUR und<br />
erwirtschaftete Mieterlöse aus dem Anlage-<br />
vermögen in Höhe von 81 Mio. EUR. Mit der-<br />
zeit rund 820 <strong>Immobilien</strong> und einem Bestand<br />
von ca. 15.000 Mieteinheiten hat die <strong>TLG</strong><br />
IMMOBILIEN ein starkes, dynamisch wach-<br />
sendes Profil.<br />
Diese Zahlen belegen den Erfolg unserer Arbeit<br />
im mitteldeutschen Kernraum. Sie zeigen, dass<br />
unsere Strategie richtig war, die Investitions-<br />
schwerpunkte auf die Regionen mit überdurch-<br />
schnittlichen Entwicklungspotenzialen zu le-<br />
gen – vor allem in und um Dresden, Chemnitz,<br />
Leipzig/Halle, Jena und Erfurt, sowie entlang<br />
der Autobahnen. Auch in den kommenden<br />
Jahren werden wir daran festhalten und die<br />
wirtschaftliche Entwicklung dieser Region<br />
nach Kräften unterstützen.<br />
Für unseren Erfolg sind aber nicht nur externe<br />
Wirtschaftsfaktoren verantwortlich, sondern in<br />
besonderem Maße auch unsere 132 hoch qualifizierten<br />
und motivierten Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in Dresden. Mit ihrer Marktkenntnis<br />
vor Ort und in der Region, ihrer Erfahrung sowie<br />
ihrer besonderen regionalen und fachlichen<br />
Kompetenz haben sie die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
in den vergangenen 20 Jahren zu dem Unternehmen<br />
gemacht, das es heute ist.<br />
Drei Fragen an Klaus-Dieter Schwensen,<br />
Niederlassungsleiter Süd<br />
Herr Schwensen, wie hat der mitteldeutsche<br />
Kernraum das Jahr <strong>2010</strong> erlebt?<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> war auch bei uns von einer starken<br />
wirtschaftlichen Erholung geprägt. Die<br />
Richtung stimmt: Die Region bewegt sich aus<br />
dem konjunkturellen Tal heraus. Positive Signale<br />
wie die steigende Erwerbstätigkeit und<br />
Kaufkraft, die anziehenden Auslandsaufträge,<br />
aber auch die im Inland stark zunehmende<br />
Investitionsbereitschaft unterstreichen den Aufwärtstrend.<br />
Welchen Einfluss hatte das auf die <strong>Immobilien</strong>branche?<br />
Es hat ihr Stabilität verliehen – bei den Preisen,<br />
den Leerständen, auch in puncto Entwicklungsaussichten.<br />
Dadurch dass der von vielen<br />
befürchtete massive Absturz für uns ausgeblieben<br />
ist, haben wir eine solide Ausgangsposition<br />
für den Aufschwung, der <strong>2010</strong> eingesetzt<br />
hat. Nichtsdestotrotz sind wir auf der Hut und<br />
beobachten die Entwicklungen auf den internationalen<br />
Märkten wie auch auf dem ostdeutschen<br />
<strong>Immobilien</strong>markt ganz genau.<br />
Welches war Ihr persönliches Highlight des<br />
Jahres <strong>2010</strong>?<br />
Der Verkauf des Motels One in Leipzig an die<br />
Lloyd Fonds AG. Denn damit haben wir uns<br />
einmal mehr als aktiver Portfoliomanager auf<br />
dem ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt positioniert<br />
– und gezeigt, dass wir nicht nur wertorientiert<br />
entwickeln, sondern auch verkaufen.<br />
Überdies bereiten mir die Fortschritte am<br />
Dresdner Postplatz große Freude. Auch hier<br />
zeigt sich, was ein starker <strong>Immobilien</strong>player im<br />
Osten bewegen kann.<br />
Klaus-Dieter Schwensen,<br />
Leiter der Niederlassung<br />
Süd<br />
Der Sitz der Niederlassung<br />
Süd im Dresdner<br />
Margonhaus
Segment Einzelhandel<br />
Dynamik im Einkauf<br />
Mieterlöse Anlageportfolio<br />
Einzelhandelsimmobilien <strong>2010</strong><br />
Mio. EUR<br />
Ostseeküste 3,1<br />
Berlin und Umland 13,4<br />
Mitteldeutscher Kernraum 13,1<br />
Übrige Regionen 11,3<br />
Gesamt 40,9<br />
Das Einzelhandelssegment ist hervorragend<br />
durch die Krise gekommen und im Jahr <strong>2010</strong><br />
regelrecht durchgestartet. Mit einem Transaktionsvolumen<br />
von 7,5 Mrd. EUR machten Handelsimmobilien<br />
39 Prozent des deutschen Investmentmarkts<br />
im Jahr <strong>2010</strong> aus. Offene<br />
<strong>Immobilien</strong>fonds und Versicherer kaufen bevorzugt<br />
Einkaufszentren oder Portfolios mit<br />
Discountmärkten. Die Preise für gute Objekte<br />
steigen. Insbesondere Shoppingcenter, Fachmarktzentren<br />
und Geschäftshäuser in den innerstädtischen<br />
1A-Lagen sind gefragt; auch<br />
ausländische Investoren zeigen verstärktes<br />
Interesse. Und während sich etwa bei Büroimmobilien<br />
die meisten Käufe auf Berlin und<br />
westdeutsche Metropolen konzentrieren, gibt<br />
es bei den Einzelhandelsimmobilien eine deutlich<br />
größere geografische Streuung.<br />
Der ostdeutsche Markt profitiert natürlich be-<br />
sonders von der steigenden Kaufkraft der<br />
Menschen in der Region. Städte mit stabilen<br />
oder steigenden Mieten stellen hier die Mehr-<br />
heit – eine Tendenz, die wir seit Jahren be-<br />
obachten. Die höchsten Preise bei kleinen Ein-<br />
zelhandelsflächen bis 100 m 2 im Geschäftskern<br />
werden in Leipzig (45 – 115 EUR/m 2 ), Dresden<br />
(50 – 110 EUR/m 2 ) und Erfurt (30 – 90 EUR/m 2 )<br />
erzielt. Mieten für Flächen ab 150 m 2 im Ge-<br />
schäftskern waren in diesen Städten ebenfalls<br />
am teuersten.<br />
Shoppen in der Hauptstadt<br />
Berlin zählt in unserer Analyse „<strong>Immobilien</strong>-<br />
markt Ostdeutschland <strong>2010</strong>“ beim Einzelhandel<br />
zu den dynamischsten Städten. Überall in der<br />
Stadt – mit Ausnahme der westlichen Randlagen<br />
– stiegen die Preise für Einzelhandelsflächen<br />
bis 100 m2 . Kleinere Flächen im Ostteil<br />
erreichten bis zu 225 EUR/m2 . Laut IVD haben<br />
die Top-Lagen in der City-Ost generell stark<br />
gewonnen, vor allem in den Bereichen Alexanderplatz,<br />
Potsdamer Platz, Gendarmenmarkt,<br />
Friedrichstraße, Leipziger Straße und natürlich<br />
Unter den Linden, wo die Mietspanne mittlerweile<br />
bis 180 EUR/m2 reicht (2009: 140 EUR/m2 ).<br />
Im benachbarten Potsdam zogen Einzelhandelsflächen<br />
im Nebenkern auf bis zu 14 EUR/m2 an, die Spitzenmieten im Geschäftskern blieben<br />
bei bis zu 75 EUR/m2 stabil.<br />
Einkaufen an der Küste<br />
In Mecklenburg-Vorpommern steht auch bei<br />
den Einzelhandelsmieten Rostock mit bis zu<br />
75 EUR/m2 an der Spitze. Die stärkste Dynamik<br />
entwickelte zuletzt allerdings eine andere<br />
Hansestadt: In Stralsund kletterten die Preise<br />
in allen Lagen, zum Beispiel bei Flächen bis zu<br />
100 m2 im Nebenkern auf 7 – 15 EUR/m2 , im<br />
Geschäftskern auf 20 – 45 EUR/m2 .<br />
Engagement weiter ausgebaut<br />
Als starker Partner des Einzelhandels für Unternehmen<br />
wie Aldi, Edeka, Kaiser’s, Lidl, Netto,<br />
Penny oder Rewe hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ihr<br />
Engagement in diesem Segment in den vergangenen<br />
Jahren stetig ausgebaut. Zu unseren<br />
Kerninvestitionsbereichen gehören der Neubau<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
47
48<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Ostseeküste<br />
Berlin und Umland<br />
Mitteldeutscher<br />
Kernraum<br />
Übrige Regionen<br />
Verkehrswerte Anlageportfolio<br />
Einzelhandelsimmobilien <strong>2010</strong><br />
In Mio. EUR<br />
130<br />
146<br />
41<br />
175<br />
innerstädtisch hochwertiger Einzelhandelshäuser<br />
sowie der Neubau und Ankauf von<br />
Food-Discountern zur Nahversorgung mit Nutzflächen<br />
ab 1.000 m2 . Der Einzelhandel ist mittlerweile<br />
unser zweitstärkstes Segment und<br />
verfügt über 491 Mio. EUR Anteil am Verkehrswert<br />
des Anlagevermögens. Den größten Anteil<br />
daran haben Berlin und Umland mit 175 Mio. EUR<br />
(36 Prozent), gefolgt vom mitteldeutschen<br />
Kernraum mit 146 Mio. EUR (30 Prozent) und<br />
der Ostseeküste mit 41 Mio. EUR (8 Prozent).<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> haben wir unser Engagement im<br />
Einzelhandel weiter intensiviert. Unsere Mieter-<br />
löse in diesem Segment konnten wir um knapp<br />
12 Prozent auf 40,9 Mio. EUR steigern. Rund<br />
zwei Drittel davon entfallen auf unsere Schwer-<br />
punktregionen Berlin und Umland sowie den<br />
mitteldeutschen Kernraum. Aufgrund der Tat-<br />
sache, dass Discounter nach wie vor auf Ex-<br />
pansion setzen, rechnen wir im Einzelhandel<br />
weiterhin mit großem Potenzial.<br />
Gut versorgt in Berlin<br />
Im Berliner Stadtteil Marzahn hat die <strong>TLG</strong> IM-<br />
MOBILIEN <strong>2010</strong> mit dem Bau des „Centers am<br />
Helene-Weigel-Platz“ begonnen, dessen Fertigstellung<br />
für das Frühjahr 2011 geplant ist.<br />
Rund 6.000 m2 Gesamtmietfläche beinhalten<br />
4.200 m2 für den Handel und 1.800 m2 für Büros<br />
und Praxen. Mieter sind unter anderem Kaiser’s,<br />
die LBB Landesbank Berlin, Rossmann,<br />
Ernsting’s family und Apollo-Optik. Mit dem<br />
Center schaffen wir nicht nur moderne Einkaufsmöglichkeiten<br />
sowie Büro- und Praxisflächen,<br />
sondern wirken maßgeblich an der<br />
Revitalisierung dieses zentralen Platzes im<br />
Stadtteil Marzahn mit.
In Treptow-Köpenick haben wir im Berichtsjahr<br />
ein Kaiser’s-Nahversorgungszentrum errichtet,<br />
nachdem die dortige alte Kaufhalle abgerissen<br />
wurde. Und unser Nahversorgungszentrum<br />
Dörpfeldstraße in Berlin-Adlershof ist seit der<br />
Eröffnung der „Zahnklinik Ost“ im Frühjahr<br />
<strong>2010</strong> nahezu voll vermietet. Hier können die<br />
Menschen der östlichen Stadtteile Berlins jetzt<br />
ambulante und stationäre Rundumversorgung<br />
an sieben Tagen in der Woche in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Vorzeigeobjekt in Dresden<br />
Die umfassenden Arbeiten an der Altmarkt-<br />
Galerie, an der die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN beteiligt<br />
ist, sind Anfang 2011 abgeschlossen worden.<br />
Das auf rund 44.000 m2 Nutzfläche erweiterte<br />
Vorzeigeobjekt präsentiert sich in neuer Größe<br />
und wurde im März 2011 eröffnet.<br />
Revitalisierung mit Mehrwert<br />
Ein rund 2.700 m 2 großes Einkaufszentrum in<br />
Dresden-Klotzsche konnten wir im Frühjahr<br />
<strong>2010</strong> an unsere Mieter übergeben. Mit dem ar-<br />
chitektonisch anspruchsvollen Gebäude haben<br />
wir eine alte Wohngebietskaufhalle ersetzt –<br />
und erneut unsere Kompetenz bei der Revita-<br />
lisierung von Altstandorten bewiesen. Selbiges<br />
gilt für die Revitalisierung des Areals Gerichtsstraße/Pillnitzer<br />
Straße in der Dresdner Innenstadt,<br />
wo wir im Berichtsjahr ein Nahversorgungszentrum<br />
mit Büro- und Geschäftshaus<br />
am Rande des historischen Stadtkerns errichtet<br />
haben.<br />
Denkmalgerechte Sanierung<br />
Ein weiteres Beispiel für unsere Revitalisierungskompetenz<br />
ist der Neubau eines Ein-<br />
kaufskomplexes mit E-Center (EDEKA) und<br />
angeschlossener Mall auf dem sogenannten<br />
MAFA-Areal in Halle. Im Herbst <strong>2010</strong> begann<br />
der Teilabbruch der nicht nachnutzbaren Bausubstanz<br />
einer ehemaligen Maschinenfabrik<br />
und Eisengießerei. Die Fertigstellung ist für<br />
September 2011 geplant. Bei dem Bau stehen<br />
der Erhalt und die denkmalgerechte Sanierung<br />
einer historischen Klinkerfassade im Mittelpunkt.<br />
Originale Stahlstützenjoche und Teile<br />
der Dachkonstruktion der ehemaligen Hallen<br />
werden geborgen und in den entstehenden<br />
Bereich integriert – so können die künftigen<br />
Kunden den historischen Raumeindruck beim<br />
Einkaufen nachempfinden.<br />
Neue Perle im Nordosten: „Quartier 17“<br />
Auch in Mecklenburg-Vorpommern nutzen wir<br />
die positive Entwicklung des Segments. Unser<br />
aktuelles Vorzeigeobjekt befindet sich in Stralsund.<br />
Hier schließen wir in der historischen<br />
Altstadt der Hansestadt eine Lücke und bauen<br />
das „Quartier 17“ wieder auf. Auf rund 18.000 m²<br />
entstehen Einzelhandels- und Gastronomieflächen<br />
(6.200 m2 ), Praxen und Büroflächen<br />
(3.000 m2 ), ca. 30 zum Teil barrierefreie Wohnungen<br />
(1.800 m2 ) sowie eine Tiefgarage<br />
(6.000 m2 ) mit 188 Plätzen auf zwei Ebenen.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Einzelhandel im Stadtzentrum<br />
und nicht auf<br />
der grünen Wiese: das<br />
„Center 19“ in Stralsund,<br />
die Altmarkt-Galerie in<br />
Dresden und das Fachmarktzentrum<br />
Schwalbe<br />
in Werdau (v. l.)<br />
49
Segment Dienstleistungsimmobilien<br />
Dienstleistung auf dem Vormarsch<br />
Mieterlöse Anlageportfolio<br />
Dienstleistungsimmobilien <strong>2010</strong><br />
Mio. EUR<br />
Ostseeküste 2,5<br />
Berlin und Umland 1,8<br />
Mitteldeutscher Kernraum 4,9<br />
Übrige Regionen 0,1<br />
Gesamt 9,3<br />
Wachsendes Segment<br />
Klein, aber fein – und vor allem dynamisch: Das<br />
Segment Dienstleistungsimmobilien der <strong>TLG</strong><br />
IMMOBILIEN umfasst Betreiberimmobilien wie<br />
Hotels, Pflegeheime oder Kinos und kommt auf<br />
einen Anteil von rund 6 Prozent am Anlagever-<br />
mögen. Im Jahr <strong>2010</strong> konnten unsere Dienstleistungsimmobilien<br />
die Mieterlöse um 60 Prozent<br />
auf 9,3 Mio. EUR steigern. Bezogen auf<br />
unsere Schwerpunktregionen erlösten wir dabei<br />
4,9 Mio. EUR im mitteldeutschen Kernraum,<br />
2,5 Mio. EUR an der Ostseeküste und<br />
1,8 Mio. EUR in der Metropolregion Berlin.<br />
Dynamik im Deutschlandtourismus<br />
Was wenige wissen: Deutschland ist in puncto<br />
Tourismus die Nummer 1 in Europa. Wie das<br />
Sparkassen-Tourismusbarometer <strong>2010</strong> zeigt,<br />
belegte Deutschland 2009 mit 370 Millionen<br />
Übernachtungen den ersten Platz – noch vor<br />
den klassischen Destinationen Spanien und<br />
Italien. Vor allem der Binnenmarkt tat sich dabei<br />
hervor: So ist kein anderes Land als Reiseziel<br />
bei der eigenen Bevölkerung so beliebt wie<br />
Deutschland. Dabei stehen zweistellige Zuwachsraten<br />
an Seen, Küsten und in Städten<br />
einer Stagnation oder gar Rückgängen in Ge-<br />
birgsregionen gegenüber. Wasser und Städte<br />
sind also beliebter als Berge. Vor allem die<br />
Ostsee zählte in den letzten Jahren zu den<br />
eindeutigen Gewinnern.<br />
Hotelmarkt: wiedererwachtes Interesse<br />
Seit der Wiedervereinigung ist der Hotelmarkt in<br />
Deutschland stetig gewachsen: dem Forschungsinstitut<br />
empirica zufolge von etwa 700.000 in den<br />
frühen 1990ern auf über eine Million Hotelbetten<br />
im Jahr 2008. Aufgrund der Rezession kam<br />
der Markt zwischenzeitlich zwar ins Stocken,<br />
doch das Jahr <strong>2010</strong> hat auch im Hotelmarkt gezeigt:<br />
nach der Krise ist mitten im Aufschwung.<br />
So konnte der deutsche Hotelinvestmentmarkt<br />
im Jahr <strong>2010</strong> wieder deutlich anziehen. Das<br />
Transaktionsvolumen belief sich laut Jones Lang<br />
LaSalle auf insgesamt rund 800 Mio. EUR und<br />
hat sich im Vergleich zum Vorjahr (340 Mio. EUR)<br />
mehr als verdoppelt. Nach zwei abstinenten<br />
Jahren haben sich dabei auch die ausländischen<br />
Investoren wieder verstärkt auf dem<br />
deutschen Markt zurückgemeldet: Bei über 60<br />
Prozent des Hotelinvestmentvolumens traten<br />
internationale Investoren als Käufer auf.<br />
Berlin weiter auf Rekordjagd<br />
Die Anziehungskraft der Hauptstadt ist ungebrochen.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> hat Berlin erstmals die<br />
magische Marke von 20 Millionen Übernachtungen<br />
erreicht – fünf Jahre früher als geplant.<br />
Die aus dem Hauptstadttourismus resultierende<br />
Wirtschaftskraft ist enorm. Rund 9 Mrd. EUR<br />
Umsatz pro Jahr bringen die Gäste in die Stadt,<br />
bis zu 250.000 in der Branche beschäftigte<br />
Menschen könnten mittlerweile vom Tourismus<br />
leben. Berlin ist eine Reise wert – nie war der<br />
Spruch gültiger.<br />
Das gilt allerdings auch für andere ostdeutsche<br />
Top-Destinationen. So nahm der Städtetouris-<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
51
52<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Ostseeküste<br />
Berlin und Umland<br />
Mitteldeutscher<br />
Kernraum<br />
Übrige Regionen<br />
Verkehrswerte Anlageportfolio<br />
Dienstleistungsimmobilien <strong>2010</strong><br />
In Mio. EUR<br />
44<br />
10<br />
15<br />
31<br />
mus in Dresden (+ 7,0 Prozent) und Leipzig<br />
(+10,5 Prozent) bereits in den ersten neun Mo-<br />
naten überproportional stark zu. Mecklenburg-<br />
Vorpommern verzeichnete zwar nach Jahren<br />
starken Wachstums <strong>2010</strong> einen leichten Rückgang<br />
(– 2,5 Prozent), kam aber in der Summe<br />
auf immer noch beeindruckende 27,7 Mio.<br />
Übernachtungen.<br />
Leipziger Motel One verkauft<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN den<br />
Hotelneubau in Top-Citylage von Leipzig direkt<br />
gegenüber der Nikolaikirche an die Hamburger<br />
Lloyd Fonds AG verkauft. Die sechsgeschos-<br />
sige Immobilie hatten wir im Rahmen einer<br />
städtebaulichen Revitalisierung nach den Wün-<br />
schen des langjährigen Mieters Motel One neu<br />
gebaut. Mit dieser Transaktion konnten wir ein<br />
weiteres Ausrufezeichen als aktiver Portfoliomanager<br />
setzen, der erfolgreich entwickelt und<br />
wertorientiert verkauft.<br />
Rostocker Motel One in Planung<br />
Mit Motel One arbeitet die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
jetzt auch in Rostock zusammen: Gegen Ende<br />
<strong>2010</strong> haben wir mit der Hotelkette einen Mietvertrag<br />
für ein 180 Gästezimmer umfassendes<br />
Hotel am Schröderplatz in der Innenstadt abgeschlossen.<br />
Der fünfgeschossige Hotelneubau<br />
entsteht auf einem 2.430 m2 großen Grundstück<br />
und soll zum Jahresende 2012 an Motel<br />
One übergeben werden. Das Hotel wird Bestandteil<br />
eines Neubaukomplexes, der auch<br />
ein Büro- und Wohnhaus umfasst.
Doppelhotel für Berlin<br />
Berlin und seine Gäste freuen sich über ein<br />
großzügiges neues Doppelhotel: In der Karl-<br />
Liebknecht-Straße 32 haben wir für das Ramada-Hotel<br />
und das H2-Budget-Hotel im Juni<br />
<strong>2010</strong> Richtfest gefeiert. Der neungeschossige<br />
Neubau „Die Welle. Mitte“ umfasst insgesamt<br />
eine Mietfläche von 27.500 m2 sowie neben<br />
den beiden Hotels auch ein exklusives Büroangebot.<br />
Die Hotels konnten bereits Ende<br />
Februar 2011 den Betrieb aufnehmen.<br />
Chance demografischer Wandel<br />
Wenn vom demografischen Wandel die Rede<br />
ist, geht es meist um Krisenszenarien verlass<br />
ener Landstriche, aufgegebener Wirtschaftsbereiche<br />
und überalterter Gemeinden. Fakt<br />
ist: Deutschlands Bevölkerung nimmt ab und<br />
altert, laut Statistischem Bundesamt wird die<br />
Altersgruppe der über 80-Jährigen 2050 fast<br />
dreimal so groß sein wie 2005. In Ostdeutsch-<br />
land soll die Einwohnerzahl bereits bis 2025 um<br />
7,5 Prozent zurückgehen.<br />
Fakt ist aber auch: Die demografische Entwick-<br />
lung birgt Chancen. Dies betrifft auch und gerade<br />
<strong>Immobilien</strong>unternehmen – sofern sie sich<br />
rechtzeitig auf die Zeichen der Zeit einstellen.<br />
Die Menschen werden ja nicht nur älter, sondern<br />
auch im fortgeschrittenen Alter zunehmend<br />
aktiver. Zudem findet sich bereits bei<br />
den heutigen Senioren ein Trend zur City. Vor<br />
allem in den Städten sind daher altersgerechte<br />
Wohnangebote gefragt, die es den Men-<br />
schen gestatten, so lange wie möglich selbstbestimmt<br />
zu leben. Dieser Entwicklung, in der<br />
wir großes Zukunftspotenzial sehen, tragen wir<br />
mit konkreten Angeboten und innovativen Konzepten<br />
seit Jahren Rechnung.<br />
Havelpalais – attraktive Seniorenresidenz<br />
„Älter werden wollen alle, alt sein niemand.“<br />
Diesem Sprichwort könnte das Havelpalais<br />
Paroli bieten. Die hochwertige Seniorenresi-<br />
denz, die die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>2010</strong> fertig-<br />
gestellt und an den Bertreiber ProCurand über-<br />
geben hat, besticht als offenes Haus mit<br />
ansprechender Architektur, einem herausragenden<br />
Standort direkt an der Havel sowie<br />
einem umfassenden Pflege und Dienstleistungsangebot.<br />
Gute Lage: Neubrandenburger Pflegeheim<br />
Voll am Leben teilhaben können auch die künf-<br />
tigen 74 Bewohner der Pflegeeinrichtung im<br />
Ludwig-van-Beethoven-Ring in Neubranden-<br />
burg. Hier haben wir <strong>2010</strong> mit dem Bau eines<br />
Pflegeheims in guter Lage begonnen, das für<br />
20 Jahre an das Diakoniewerk vermietet wurde.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
<strong>Immobilien</strong> für die<br />
Freizeit und das Alter:<br />
das Kino CUBIX am<br />
Berliner Alexanderplatz,<br />
das DiakoniePflegeheim<br />
in Erfurt und<br />
die Seniorenresidenz<br />
Havelpalais in Potsdam<br />
53
54<br />
Das Prinzessinnenpalais Unter den Linden in Berlin<br />
ist eine gute Adresse für gehobene Gastronomie.<br />
Das geplante Zwinger-Forum am Postplatz in<br />
Dresden wird ein Hotel, mehrere Geschäfte, gastronomische<br />
Einrichtungen und Büros umfassen.
Ausblick<br />
Stark in die Zukunft<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN hat die schwerste<br />
Finanz- und Wirtschaftskrise der Nachkriegs-<br />
zeit gut gemeistert. Auch im Jahr 1 nach der<br />
Rezession kam es zu keinen bedeutenden<br />
Einbrüchen. Heute sind wir mehr denn je: Stark<br />
im Osten.<br />
Der Grund dafür liegt in unserer Strategie und<br />
Kontinuität: In den vergangenen Jahren haben<br />
wir in allen Bereichen konsequent entwickelt,<br />
investiert und optimiert – ob das unser Port folio<br />
betrifft, unser Know-how oder auch unsere<br />
internen Prozesse und Strukturen. Im zwan-<br />
zigsten Jahr unseres Bestehens blicken wir er-<br />
wartungsvoll und zuversichtlich in die Zukunft.<br />
Mit unserem ausgewogenen Portfolio in den<br />
Segmenten Büro, Einzelhandel, Gewerbe und<br />
Wohnen sind wir die Nr. 1 in Ostdeutschland.<br />
Hier kennt man uns als erfolgreiches, innovatives<br />
Unternehmen. Und schätzt uns als fairen,<br />
anpackenden Player in einem Markt, der das<br />
Leben und Arbeiten der Menschen vor Ort wie<br />
kaum ein Zweiter beeinflusst.<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> geht mit einem Rekordaufschwung<br />
in die Annalen der deutschen Wirtschaft<br />
ein. Wir freuen uns über diese Entwicklung,<br />
sehen aber keinen Grund für Euphorie.<br />
Stattdessen blicken wir mit nüchternem Optimismus<br />
auf das Jahr 2011, von dem wir uns<br />
eine weitere Belebung der Wirtschaftslage<br />
versprechen. Wir werden auch in Zukunft den<br />
dynamischen <strong>Immobilien</strong>markt Ostdeutsch-<br />
lands mitgestalten, dessen positive Entwick-<br />
lung nach Kräften vorantreiben – und unseren<br />
Vorsprung ausbauen.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
55
56<br />
Das Haus zur Berolina, die Unternehmenszentrale<br />
der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN, liegt an einem der schönsten<br />
Plätze Berlins – dem Hausvogteiplatz.
Bericht des Aufsichtsrates 58<br />
Organe der Gesellschaft 60<br />
Lagebericht 62<br />
Jahresabschluss 76<br />
57
58<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Bericht des Aufsichtsrates der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
<strong>GmbH</strong> zum Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
In drei regulären Sitzungen (20.04., 08./09.09. und 07.12.<strong>2010</strong>) sowie in einer Sondersitzung<br />
(26.01.<strong>2010</strong>) hat sich der Aufsichtsrat mit dem Verlauf der Geschäfte und mit der wirtschaftlichen<br />
sowie strategischen Entwicklung des Unternehmens befasst. Er hat sich anhand von Quartalsberichten,<br />
der Mehrjahresplanung, zahlreichen Beschluss- und Informationsvorlagen sowie<br />
mündlichen Berichterstattungen Grundlagen zur kritischen Diskussion und Beurteilung geschäftspolitischer<br />
Weichenstellungen und Einzelentscheidungen erarbeitet.<br />
Der Präsidial- und Personalausschuss sowie der Bilanz- und Finanzausschuss haben an folgenden<br />
Terminen getagt:<br />
Präsidial- und Personalausschuss Bilanz- und Finanzausschuss<br />
20.04.<strong>2010</strong> 13.04.<strong>2010</strong><br />
08./09.09.<strong>2010</strong> ––<br />
07.12.<strong>2010</strong> 29.11.<strong>2010</strong><br />
Die Präsenz der Mitglieder des Aufsichtsrates lag im Plenum bei 89 % und in den Ausschüssen<br />
jeweils bei 100 %.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> hat der Aufsichtsrat der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> die Effizienz seiner<br />
Tätigkeit in Form einer Selbstevaluierung überprüft und seine Tätigkeit als ordnungsgemäß und<br />
effizient eingeschätzt.<br />
Der Jahresabschluss <strong>2010</strong>, einschließlich des Lageberichtes <strong>2010</strong>, sowie der Konzernabschluss<br />
<strong>2010</strong>, einschließlich des Konzernlageberichtes <strong>2010</strong>, sind von der Ernst & Young <strong>GmbH</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
(E&Y), Berlin, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
versehen worden.<br />
In der Sitzung des Aufsichtsrates am 12. April 2011 in Berlin wurden der Jahresabschluss <strong>2010</strong>,<br />
der Lagebericht <strong>2010</strong>, der Konzernabschluss <strong>2010</strong> sowie der Konzernlagebericht <strong>2010</strong> und die<br />
dazugehörenden Prüfungsberichte in Anwesenheit der zeichnenden Wirtschaftsprüfer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
E&Y vorgelegt und erläutert. Nach dem abschließenden Ergebnis<br />
der Beratungen wurden gegen den Jahresabschluss <strong>2010</strong>, den Lagebericht <strong>2010</strong> und den Konzernabschluss<br />
<strong>2010</strong> sowie gegen den Konzernlagebericht <strong>2010</strong> keine Einwände erhoben.<br />
Der Aufsichtsrat billigte den Jahresabschluss <strong>2010</strong> und den Konzernabschluss <strong>2010</strong> und empfahl<br />
der Gesellschafterversammlung, den Jahresabschluss <strong>2010</strong> sowie den Konzernabschluss<br />
<strong>2010</strong> festzustellen sowie den Lage- und Konzernlagebericht <strong>2010</strong> zur Kenntnis zu nehmen.<br />
Zugleich schloss sich der Aufsichtsrat dem Vorschlag der Geschäftsführung zur Ergebnisverwendung<br />
an.
Betreffend Jahresabschluss 2009 und Abschlussprüfung hat die Gesellschafterin folgende<br />
Beschlüsse gefasst:<br />
Der Jahresabschluss der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> zum 31. Dezember 2009, versehen mit dem<br />
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Ernst & Young <strong>GmbH</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
vom 19.03.<strong>2010</strong> wird festgestellt. Der in der Abschlussbilanz ausgewiesene Bilanzgewinn<br />
des Geschäftsjahres 2009 in Höhe von € 64.048.783,95 ist in Höhe von € 10.000.000,00 an die<br />
Gesellschafterin auszuschütten. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von € 54.048.783,95 ist<br />
auf das neue Geschäftsjahr <strong>2010</strong> vorzutragen.<br />
Der Geschäftsführung wird für das Geschäftsjahr 2009 Entlastung erteilt.<br />
Dem Aufsichtsrat wird für das Geschäftsjahr 2009 Entlastung erteilt.<br />
Der Konzernabschluss der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> zum 31. Dezember 2009, versehen mit dem<br />
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Ernst & Young <strong>GmbH</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
vom 30.03.<strong>2010</strong> wird festgestellt.<br />
Die Ernst & Young <strong>GmbH</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wird zum Abschlussprüfer für den Jahresabschluss<br />
und den Konzernabschluss zum 31. Dezember <strong>2010</strong> sowie für die Prüfung gemäß<br />
§ 53 Haushaltsgrundsätzegesetz bestellt. Die Bestellung erfolgt mit der Maßgabe, dass die<br />
Prüfung nur von solchen Beauftragten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchgeführt wird,<br />
die bei der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> oder ihren Beteiligungsgesellschaften weder mit anderen<br />
Prüfungs- noch mit Beratungsaufgaben befasst sind oder waren.<br />
Bei der Aufstellung und Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses zum<br />
31. Dezember <strong>2010</strong> sowie bei der Berichterstattung sind die Bewertungs- und Bilanzierungsricht-<br />
linien sowie § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz zu beachten.<br />
Die Aufträge zur Prüfung der Jahresabschlüsse, der Konzernabschlüsse und der Feststellung im<br />
Rahmen der Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz für die Geschäftsjahre 2011 bis<br />
2014 müssen nicht ausgeschrieben werden.<br />
Berlin, 12. April 2011<br />
Barbara A. Knoflach<br />
Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
59
60<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Aufsichtsrat<br />
Barbara A. Knoflach (ab 01.04.2011)<br />
Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />
Vorstandsvorsitzende der SEB Asset Management AG, Frankfurt am Main<br />
Dr. Thilo Köpfler (bis 31.03.2011)<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
Vorsitzender des Vorstandes der DePfa-Bank-Gruppe i. R., Wiesbaden<br />
Dr. Bruno Kahl (ab 01.12.<strong>2010</strong>)<br />
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
Ministerialdirigent im Bundesministerium der Finanzen, Berlin<br />
Henry Cordes (bis 21.10.<strong>2010</strong>)<br />
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
Ministerialdirektor im Bundesministerium der Finanzen, Berlin<br />
Peter Alltschekow<br />
Ministerialdirektor a. D.<br />
Director Projects Eastern Germany Invest in Germany <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />
Annegret Aust<br />
Mitarbeiterin und Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />
Jörg Carstensen<br />
Mitarbeiter der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />
Jürgen Ehrlich, FRICS<br />
Hamburg<br />
Hansjörg König (ab 04.01.2011)<br />
Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium der Finanzen, Dresden<br />
Dirk Kühnau (bis 31.08.<strong>2010</strong>)<br />
Ministerialdirektor i. R.<br />
Sprecher des Vorstandes der Bundesanstalt für <strong>Immobilien</strong>aufgaben, Bonn<br />
Dr. Eugen von Lackum (ab 01.12.<strong>2010</strong>)<br />
Rechtsanwalt, Berlin
Prof. Dr. Wolfgang Pelzl<br />
Direktor des Instituts für <strong>Immobilien</strong>management der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der<br />
Universität Leipzig, Leipzig<br />
Klaus Teichert (bis 15.01.<strong>2010</strong>)<br />
Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Finanzen des Landes Berlin, Berlin<br />
Dr. Wolfgang Voß (16.01.<strong>2010</strong> bis 04.01.2011)<br />
Staatsminister im Thüringer Finanzministerium, Erfurt<br />
Geschäftsführung<br />
Jochen-Konrad Fromme (seit 01.06.<strong>2010</strong>)<br />
Niclas Karoff (seit 01.06.<strong>2010</strong>)<br />
Dr. Volkmar von Obstfelder (bis 31.05.<strong>2010</strong>)<br />
Vorsitzender<br />
Dr. Eugen von Lackum (bis 31.05.<strong>2010</strong>)<br />
Organe der Gesellschaft<br />
61
62<br />
Lagebericht<br />
Lagebericht der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />
für das Jahr <strong>2010</strong><br />
1. Allgemeines<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN befindet sich im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland. Die Gesellschafterin<br />
plante für das Jahr 2008 die Veräußerung der Gesellschaft. Der Veräußerungsprozess<br />
wurde im Herbst 2008 vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Finanzkrise abgesagt. Die<br />
grundsätzlichen Privatisierungspläne des Gesellschafters bestehen jedoch weiterhin.<br />
1.1. Aufbauorganisation<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ist seit 1991 erfolgreich auf dem ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt tätig. Im<br />
Rahmen ihres Geschäftszwecks vermietet, verkauft, kauft und entwickelt sie <strong>Immobilien</strong> aus-<br />
schließlich in Ostdeutschland. Ihr operatives Geschäft ist dezentral organisiert. In ihrem regionalen<br />
Markt ist sie mit der Zentrale in Berlin und den folgenden drei Niederlassungen vertreten:<br />
– Mecklenburg-Vorpommern mit Sitz in Rostock,<br />
– Berlin/Brandenburg mit Sitz in Berlin,<br />
– Süd, umfassend Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, mit Sitz in Dresden.<br />
Daneben bestehen Regionalrepräsentanzen in Erfurt und Magdeburg sowie Zweigstellen in<br />
Leipzig und Chemnitz.<br />
Ohne Berücksichtigung der in Liquidation befindlichen Gesellschaften hält die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
Beteiligungen an acht Gesellschaften in Berlin, Sachsen und Thüringen. Im Einzelnen handelt es<br />
sich um die Beteiligungen an drei Kommanditgesellschaften mit den drei dazugehörenden Komplementärgesellschaften<br />
in der Rechtsform der <strong>GmbH</strong> und an zwei operativ tätigen Gesellschaften<br />
mbH, die über eigene regional zusammengefasste <strong>Immobilien</strong>bestände verfügen.<br />
1.2. Steuerungs- und Controllingsystem<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN verfügt über ein systematisches Steuerungs- und Controllingsystem. Als<br />
Basis dient die Mehrjahresplanung, die zusammen mit dem Wirtschaftsplan einen mittelfristigen<br />
Unternehmensplan über zehn Jahre abbildet. Wesentliche Bestandteile der Mehrjahresplanung<br />
sind die Teilpläne Investition, Bewirtschaftung und Verkauf. Die Teilpläne finden ihren Niederschlag<br />
in der Plan-Gewinn- und Verlustrechnung, der Planbilanz und der Plandeckungsbeitragsrechnung.<br />
Die Auswertung der Istwerte erfolgt über ein elektronisches Berichts- und Informationssystem<br />
(BIS), das auf weitere, dahinterstehende Datensysteme, wie die Liegenschaftsdatenbank und das<br />
Buchhaltungssystem „Wohndata“, zurückgreift.<br />
Im Rahmen monatlicher Schnellberichte und zusätzlicher Quartalsanalyseberichte erfolgt ein detaillierter<br />
Plan/Ist-Vergleich. Dabei sind wesentliche Steuerungsgrößen mit einer „Ampelfunktion“<br />
unterlegt, die auf kritische Entwicklungen frühzeitig aufmerksam macht.
Die Berichte umfassen im Wesentlichen die folgenden Inhalte:<br />
• Gewinn- und Verlustrechnung<br />
• Deckungsbeitragsrechnung<br />
• Objektbewirtschaftung<br />
• Segmentbericht<br />
• Bestandsentwicklung<br />
• Investitionen<br />
• Verkauf<br />
• Liquidität<br />
• Personal<br />
• Risikoentwicklung<br />
Darüber hinaus werden im Sinne einer transparenten Unternehmenssteuerung durch die Ge-<br />
schäftsführung regelmäßige Treffen mit den Niederlassungsleitern und den Leitern der zentralen<br />
Bereiche durchgeführt. Hierzu zählen neben Einzelgesprächen mit allen Führungskräften insbeson-<br />
dere die zweimal jährlich stattfindenden controllingorientierten Niederlassungsleitertagungen und<br />
die jährlich stattfindenden Plangespräche sowie die zur Erörterung grundsätzlicher immobilienspezifischer<br />
Themen mehrmals stattfindenden <strong>Immobilien</strong>kreise.<br />
Der Aufsichtsrat wird regelmäßig in seinen Sitzungen über die Lage und Entwicklung des Unternehmens<br />
unterrichtet. Die Berichterstattung beinhaltet auch die Aussagen zum Risikomanagement.<br />
Des Weiteren erhält der Aufsichtsrat jährlich einen Beteiligungsbericht und einen Portfoliocontrollingbericht.<br />
Darüber hinaus wird er über Sachverhalte von wesentlicher Bedeutung von<br />
der Geschäftsführung ad hoc informiert.<br />
2. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
2.1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die deutsche Wirtschaft erlebte nach der Krise den größten Aufschwung seit der deutschen<br />
Wiedervereinigung. So war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Jahr <strong>2010</strong> um 3,6 % höher<br />
als im Vorjahr, in dem es einen historischen Rückgang um 4,7 % aufwies. Trotz der unerwartet<br />
raschen Erholung ist das Vorkrisenniveau jedoch noch nicht wieder erreicht. Die Bundesregierung<br />
prognostiziert im Jahreswirtschaftsbericht für das Jahr 2011 ein Wachstum von 2,3 %.<br />
Neben dem Auslandshandel kamen mehr als zwei Drittel der Wachstumsimpulse aus dem Inland.<br />
So erhöhten sich insbesondere die Bruttoinvestitionen – also die Investitionen in Ausrüstungen,<br />
Bauten und Vorräte – kräftig und leisteten einen erheblichen Wachstumsbeitrag. Stabilisierend<br />
haben auch die Konsumausgaben von Verbrauchern und Staat gewirkt, die im Jahr <strong>2010</strong> preisbereinigt<br />
um 0,5 % bzw. 2,2 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind.<br />
Die Bauinvestitionen haben sich im Jahr <strong>2010</strong> preisbereinigt um 2,8 % erhöht. Dabei kamen<br />
kräftige Wachstumsimpulse vor allem aus dem öffentlichen Hochbau, der in besonderem Maße<br />
von den Konjunkturpaketen der Bundesregierung profitierte, sowie aus dem Wohnungsbau. Die<br />
positive Entwicklung im Wohnungsbau ist sowohl auf Sanierungsmaßnahmen im Bestand, insbesondere<br />
auch energetische, als auch auf eine gestiegene Neubautätigkeit zurückzuführen, der<br />
ein starker Anstieg der Baugenehmigungen im Wohnungsbau vorausging. Im gewerblichen Hochbau<br />
sanken die Investitionen jedoch im Vorjahresvergleich erneut.<br />
Nachdem im Krisenjahr 2009 die Zahl der Erwerbstätigen, gestützt durch die massive Ausweitung<br />
von Kurzarbeit, weitgehend stabil geblieben ist, erreichte die Erwerbstätigenzahl in Deutschland<br />
im Jahr <strong>2010</strong> einen neuen Höchststand. Mit der wirtschaftlichen Erholung konnte die Kurzarbeit<br />
zu einem großen Teil zurückgeführt werden, wenn sie auch noch in nennenswertem Umfang die<br />
Beschäftigung stützt. Die Arbeitslosenquote sank im Vorjahresvergleich insgesamt von 8,2 % auf<br />
7,7 %, in Ostdeutschland von 13,0 % auf 12,0 %. Für das Jahr 2011 wird ein weiteres, wenn auch<br />
abgeschwächtes Sinken prognostiziert.<br />
Lagebericht<br />
63
64<br />
Lagebericht<br />
2.2. Branchenspezifische Rahmenbedingungen<br />
Der Investmentmarkt zeigt in Deutschland nach den krisenbedingten Einbrüchen der vergangenen<br />
zwei Jahre eine deutliche Wiederbelebung. Die Umsätze für <strong>Immobilien</strong>investment sind <strong>2010</strong><br />
gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen, auch wenn das Ergebnis noch deutlich unter dem<br />
Mittelwert der letzten zehn Jahre liegt. Nachdem 2009 Wohninvestments leicht dominierten, weist<br />
das gewerbliche Transaktionsvolumen <strong>2010</strong> wieder einen höheren Anteil auf. Während bei<br />
Wohnimmobilien die leichte Aufwärtsentwicklung gegenüber 2009 stabil geblieben ist, verzeichneten<br />
Gewerbeimmobilien einen deutlichen Zuwachs. Insbesondere zum Ende des Jahres <strong>2010</strong><br />
wurde noch einmal ein erheblicher Anstieg registriert. Die Hälfte des gewerblichen Transaktionsvolumens<br />
entfiel auf die fünf großen Investmentzentren (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg<br />
und München), wobei Berlin den ersten Platz vor Hamburg belegte.<br />
Gewerbliche <strong>Immobilien</strong>portfolios mit größeren Volumina werden nach wie vor selten gehandelt.<br />
Bei den gewerblichen <strong>Immobilien</strong>investments hat dagegen die Größe der Einzeltransaktionen<br />
wieder deutlich zugenommen. Der Wohninvestmentmarkt, der sich <strong>2010</strong> einer erhöhten Nachfrage<br />
privater Investoren erfreute, zeichnete sich gegenüber früheren Jahren deutlich stärker durch<br />
kleinteiligere Transaktionen aus.<br />
Nach einer Stabilisierung und Erholung des <strong>Immobilien</strong>marktes Anfang <strong>2010</strong> waren im gewerb-<br />
lichen Bereich zunächst Einzelhandelsimmobilien und z. T. Logistikimmobilien im besonderen<br />
Fokus der institutionellen Investoren, erst in der zweiten Jahreshälfte holten die Büroimmobilien<br />
deutlich auf. Im Jahresergebnis <strong>2010</strong> wiesen Büro- und Einzelhandelsimmobilien einen nahezu<br />
gleichen Anteil von rund 40 % am gewerblichen Transaktionsvolumen auf. Insgesamt dominierten<br />
eigenkapitalstarke Investoren das Investmentgeschehen, wobei ausländische Käufer nach ihrer<br />
Zurückhaltung in 2009 wieder stärker agierten.<br />
Die Nachfrage am deutschen <strong>Immobilien</strong>markt konzentrierte sich <strong>2010</strong> wie 2009 bedingt durch<br />
das überwiegend sicherheitsorientierte Investorenverhalten auf erstklassige Core-Objekte. Einer<br />
verstärkten Nachfrage stand dabei ein begrenztes Angebot bzw. eine geringe Verkaufsbereitschaft<br />
gegenüber. Für 2011 zeichnet sich keine Angebotserweiterung ab, was die bereits <strong>2010</strong><br />
unter Druck geratenen Spitzenrenditen weiter sinken lässt.<br />
Die Stabilität des Wirtschaftsstandortes Deutschland sowie die positiven wirtschaftlichen Aussichten<br />
auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern begründen die große Attraktivität<br />
des deutschen <strong>Immobilien</strong>marktes ebenso wie steigende Inflationserwartungen. Für das Jahr<br />
2011 wird eine weitere Stabilisierung des Investmentmarktes mit aufsteigender Tendenz und<br />
weiter zunehmendem Interesse internationaler Investoren erwartet.<br />
2.2.1. Büroimmobilien<br />
Die Nachfrage nach Core-Produkten bei einem gleichzeitigen Mangel an adäquaten Objekten hat<br />
sich im Vorjahresvergleich weiter erhöht. Die meisten Verkäufe konzentrierten sich bei Büro-<br />
immobilien auf die Großstädte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München, Stuttgart und<br />
Köln (Big 7). Infolge der hohen Nachfrage reduzierten sich im Vorjahresvergleich die Spitzenrenditen<br />
und bewegen sich nunmehr im Bereich ihres zehnjährigen Durchschnittswertes. Bis Ende<br />
2011 wird mit einem weiteren leichten Rückgang der Spitzenrenditen bei weiterhin erhöhter Nachfrage<br />
nach Büroimmobilien im Core-Bereich gerechnet.<br />
Während im Laufe des Jahres <strong>2010</strong> die Kapitalwerte für Büroimmobilien des Spitzensegments<br />
gestiegen sind, sind die Spitzenmieten über alle Großstädte hinweg betrachtet im Jahresvergleich<br />
nahezu unverändert geblieben. In B-Lagen oder für Objekte mit Entwicklungsmöglichkeiten<br />
hat es dagegen im vergangenen Jahr noch keine signifikante Preisbewegung gegeben. Damit
vergrößert sich die Renditeschere zwischen Spitzen- und Normalsegment. Für Letzteres werden<br />
in 2011 vereinzelte Verkaufschancen erwartet.<br />
Der Trend sinkender Büromieten konnte im Jahresverlauf lediglich in den Spitzenlagen der<br />
Metropolen gestoppt werden. Erste Mietsteigerungstendenzen in den begehrten Innenstadtlagen<br />
werden sich weiter verstärken. Grundsätzlich werden sich die Vermarktungschancen für moderne<br />
Bürogebäude mit entsprechender Ausstattung in gefragten Lagen weiter verbessern. In weniger<br />
nachfragegerechten Bestandsgebäuden (veraltet, B-Lagen bzw. verkehrstechnisch schlecht<br />
angebunden, geringe Flächen und Energieeffizienz etc.) wird hingegen mit einem weiteren<br />
Anstieg des Leerstands gerechnet.<br />
2.2.2. Einzelhandels- und Gewerbeimmobilien<br />
Im Vergleich zu allen anderen Assetklassen verbuchten Einzelhandelsimmobilien <strong>2010</strong> den größten<br />
Zuwachs des Transaktionsvolumens. So lagen zum Jahresende <strong>2010</strong> Einzelhandelsimmobilien<br />
mit einem Anteil von rund 40 % am gewerblichen Transaktionsvolumen gleichauf mit<br />
Büroimmobilien. Vor allem der Verkauf größerer Einkaufszentren an den sechs großen Standorten<br />
(Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Köln) hat dazu geführt, dass rund<br />
zwei Drittel des Umsatzes durch Einzeltransaktionen realisiert wurde. Klar an der Spitze lag<br />
dabei Berlin, gefolgt von Hamburg. Über einige große Einzeltransaktionen hinaus war der Markt<br />
für Einzelhandelsimmobilien <strong>2010</strong> breit gefächert und wurde nicht nur durch einige große Transaktionen<br />
dominiert.<br />
Während sich die Verkäufe der Büroimmobilien auf die Großstädte konzentrierten, ist bei Einzel-<br />
handelsinvestments eine deutlich größere geografische Streuung zu beobachten gewesen.<br />
Insbesondere Shopping-Center, Fachmarktzentren und Geschäftshäuser in den innerstädtischen<br />
1A-Lagen wurden bevorzugt nachgefragt. Die Spitzenrenditen für Einzelhandelsimmobilien<br />
blieben im letzten Quartal <strong>2010</strong> unverändert, nachdem bereits im Verlauf des Jahres entspre-<br />
chende Renditerückgänge zu verzeichnen waren. Da in 2011 ein weiter steigendes Interesse<br />
an Einzelhandelsimmobilien erwartet wird, wird mit weiteren Renditerückgängen bis zum Jahresende<br />
gerechnet.<br />
2.2.3. Wohnimmobilien<br />
Das Transaktionsvolumen von Wohnungsimmobilien hat sich <strong>2010</strong>, leicht über den Ergebnissen<br />
von 2009 liegend, stabilisiert. Die Nachfrage im Wohninvestmentbereich war deutlich höher als<br />
das Angebot, was zur Folge hatte, dass die Kaufpreisfaktoren erneut anzogen. Das Niveau der<br />
erzielbaren Anfangsrenditen bei Mehrfamilienhäusern ist dabei bundesweit sehr unterschiedlich.<br />
Insbesondere in Märkten mit zum Teil hohen Leerständen lassen sich nur schwer höhere Preise<br />
durchsetzen. Demgegenüber konnten in stark nachgefragten Wohnlagen deutlich höhere<br />
Kapitalisierungsfaktoren beobachtet werden. Im Segment Wohnen werden 2011 die größten Zuwächse<br />
an Transaktionsvolumina erwartet, wenn auch mit leicht schwächerer Dynamik als noch<br />
vor sechs Monaten.<br />
Die verstärkte Investition privater Investoren in Wohnungsimmobilien hatte <strong>2010</strong> zur Folge, dass<br />
der Wohninvestmentmarkt gegenüber früheren Jahren deutlich stärker von kleinteiligen Verkäufen<br />
bestimmt wurde. Wohnungsportfolios wurden <strong>2010</strong> leicht unter dem Transaktionsvolumen des<br />
Vorjahres gehandelt. Das Gesamtergebnis <strong>2010</strong> ist vor allem auf ein starkes erstes Halbjahr<br />
zurückzuführen, in dem der überwiegende Teil der größeren Transaktionen stattfand. Im zweiten<br />
Halbjahr wechselten zwar ähnlich viele Portfolios den Besitzer, größere Transaktionen gab es<br />
jedoch kaum noch. Die Portfoliotransaktionen umfassten insbesondere Wohnungsbestände in<br />
westdeutschen Ballungszentren oder restrukturierungsbedürftige Wohnungsbestände, die in der<br />
vergangenen Boomphase von ausländischen Investoren erworben worden sind.<br />
Lagebericht<br />
65
66<br />
Lagebericht<br />
3. Geschäftsverlauf<br />
3.1. Portfoliostruktur<br />
Das allgemeine Mietniveau für Wohnungen und Gewerbeflächen der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> ist<br />
durch eine nachhaltige Konsolidierung ihrer Bestände gekennzeichnet. Die erzielten Steigerungen<br />
der Durchschnittsmieten im Portfolio der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> zeigen die Chancen des Konzerns<br />
auf, durch konsequentes Portfoliomanagement Ertragschancen wahrzunehmen. Bedingt<br />
durch die Finanz- und Wirtschaftskrise konnten wegen des Fehlens attraktiver Investitionsmöglichkeiten<br />
die geplanten Investitionen in den Bestand im Jahr <strong>2010</strong> nicht vollständig realisiert<br />
werden. Gleichwohl setzt die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ihren Weg einer aktiven Portfolioentwicklung<br />
durch An- und Verkauf sowie Investitionen in den Bestand konsequent fort.<br />
Das verfügbare <strong>Immobilien</strong>portfolio zeigte zum Ende des Geschäftsjahres folgendes Bild:<br />
<strong>2010</strong> 2009 Veränderung<br />
Gewerbeimmobilien und sonstige <strong>Immobilien</strong> 901 75,0 % 932 75,1 % – 31 – 3 %<br />
Wohnimmobilien 301 25,0 % 309 24,9 % – 8 – 3 %<br />
Gesamt 1.202 100 % 1.241 100 % – 39 – 3 %<br />
Insgesamt hat sich der Objektbestand gegenüber dem Jahr 2009 hauptsächlich durch Ver wertung<br />
um 3 % reduziert. Dabei entfallen 96 % der Verwertungen auf Verkäufe sowie 4 % auf Restitution<br />
und Kommunalisierung. Gegenläufig dazu wirken Ankäufe und Teilungen.<br />
Der Anteil der Gewerbe- und sonstigen <strong>Immobilien</strong> am Gesamtbestand hat sich dabei nur<br />
geringfügig verändert und bleibt mit 75 % weiterhin Schwerpunkt des Bestandes.<br />
3.2. Verkaufsergebnis<br />
Das Beurkundungsvolumen betrug insgesamt 54,2 Mio. € (Vj. 40,0 Mio. €). Der Durchschnitts-<br />
wert der verkauften Objekte lag mit 322,6 T€ weit über dem Wert von 2009 in Höhe von 202,9 T€.<br />
Dieser Durchschnittswert resultiert im Wesentlichen aus 34 großvolumigen Verkäufen. Diese<br />
Objekte erzielten mit einem Beurkundungsvolumen in Höhe von 46,3 Mio. € allein 85 % des<br />
Beurkundungsvolumens des Jahres <strong>2010</strong>; bei diesen Objekten wurde ein Durchschnittswert von<br />
1.361,0 T€ erzielt. Dieser hohe Durchschnittswert wird hauptsächlich durch den Verkauf eines<br />
Hotels in Leipzig mit einem Beurkundungsvolumen in Höhe von 15,0 Mio. € bestimmt.<br />
Das Beurkundungsvolumen aus der Verwertung des Umlaufvermögens hat sich im Jahr <strong>2010</strong><br />
gegenüber dem Jahr 2009 von 4,5 Mio. € auf 7,2 Mio. € erhöht. Der Verkauf des Umlaufvermö-<br />
gens soll weitgehend bis Ende 2012 abgeschlossen sein. Gleichzeitig betrug das Beurkundungs-<br />
volumen von <strong>Immobilien</strong> des Anlagevermögens 47,0 Mio. € gegenüber 35,5 Mio. € im Vorjahr.<br />
3.3. Objektmanagement<br />
Der Bestand der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN betrug zum 31.12.<strong>2010</strong> an Mietobjekten 23.413 (Vj. 23.678).<br />
Davon sind ca. 51 % Wohnmieteinheiten, ca. 15 % Gewerbemieteinheiten und ca. 34 % unbebaute<br />
und sonstige Mieteinheiten.<br />
Ertragsrelevant sind davon die Wohn- und Gewerbemieteinheiten. Deren Anteil an der Nettokaltmiete<br />
per Dezember <strong>2010</strong> in Höhe von 12,6 Mio. € beträgt ca. 97,7 %. Unter Hinzuziehung der<br />
Modernisierungszuschläge bei Wohnen und der Erträge aus Leasingverträgen bei Gewerbe<br />
beträgt die Nettokaltmiete per Dezember <strong>2010</strong> 13,1 Mio. €.
Die Istmieten haben sich gegenüber dem Vorjahr von 137,8 Mio. € auf 144,8 Mio. € erhöht. Gründe<br />
hierfür liegen insbesondere in Ankäufen bzw. der Entwicklung von Einzelhandelsobjekten und<br />
Mieterhöhungen sowie der Reduzierung des Leerstandes.<br />
Im Rahmen des aktiven Bestandsmanagements fokussiert sich die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN auf das<br />
Objektmanagement ihres Anlagevermögens. Das spiegelt sich auch in den Leerstandsmieten<br />
wider, die geringer ausfallen. Aufgrund der weiteren erfolgreichen Portfoliobereinigung sowie<br />
Vermietungsanstrengungen gelang es in <strong>2010</strong> die bereinigten Leerstandsmietenquoten im Bestand<br />
Wohnen von 2,9 % auf 2,6 % und im Bereich Gewerbe von 3,5 % auf 2,5 % zu senken.<br />
Die erzielten Durchschnittsmieten pro m² (ermittelt auf Basis der Dezembermieten sowie unter<br />
Hinzuziehung der Modernisierungszuschläge für Wohnen und der Erträge aus Leasingver-<br />
trägen bei Gewerbe) erhöhten sich in <strong>2010</strong> für den Gesamtbestand sowohl im Wohnsegment von<br />
5,08 €/m² auf 5,12 €/m² und im Gewerbesegment von 6,57 €/m² auf 6,75 €/m². Der starke<br />
Anstieg der erzielten Durchschnittsmieten insbesondere im Gewerbesegment ist Ergebnis des<br />
erfolgreichen Portfoliomanagements. Durch werthaltige Zukäufe und eigene Projektentwick-<br />
lungen wurden konsequent unattraktive Flächen mit niedrigem Mietniveau ersetzt bzw. saniert<br />
und vermietet. Im Gewerbesegment werden für die neu zugegangenen Objekte Durchschnittsmieten<br />
von 8,71 €/m² erzielt.<br />
Der Bestand, der ganzjährig (ohne Zu- oder Verkäufe, ohne Projektentwicklung) im Jahr <strong>2010</strong> zum<br />
Anlagevermögen der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN gehörte, wies per 31.12.2009 eine Durchschnittsmiete<br />
pro m² im Wohnsegment von 5,12 €/m² und per 31.12.<strong>2010</strong> von 5,16 €/m² auf. Für das Gewerbesegment<br />
liegen diese Werte bei 6,82 €/m² sowie 6,73 €/m². Der Anstieg im Wohnsegment wurde<br />
durch Neuvermietungen erreicht. Die Reduzierung im Gewerbesegment ist auf geringere Neuvermietungskonditionen<br />
zu Marktgegebenheiten zurückzuführen.<br />
Durch die Intensivierung des Forderungsmanagements gelang es in <strong>2010</strong>, die Mietausfallquote<br />
von 1,22 % auf 0,75 % für den Gesamtbestand zu reduzieren.<br />
3.4. Investitionen<br />
Ein wesentlicher Bestandteil der weiteren Erhöhung der Rendite unseres Anlagevermögens und<br />
seiner Optimierung sind die Investitionen in unseren <strong>Immobilien</strong>bestand. Sowohl die Entwicklungsinvestitionen,<br />
aber insbesondere die Ankäufe von <strong>Immobilien</strong> sind ein wichtiger Hebel zur<br />
Verbesserung des Bewirtschaftungsergebnisses des Portfolios der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN. Diese<br />
Investitionen leisten damit einen erheblichen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Wettbewerbs-<br />
situation des Unternehmens.<br />
Wegen der allgemeinen Marktentwicklung konnte die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN im vergangenen Jahr<br />
nicht alle geplanten Entwicklungsmaßnahmen und das geplante Ankaufsvolumen umsetzen.<br />
Darüber hinaus führten Verzögerungen in der Vorbereitung bei einigen Maßnahmen zur teilweisen<br />
Verschiebung der Investition in die folgenden Jahre.<br />
Mit einem realisierten Investitionsvolumen – das neben den Aktivierungen auch aufwandsrele-<br />
vante Positionen beinhaltet – in Höhe von 187,0 Mio. € konnte das Ergebnis des Jahres 2009<br />
(151,6 Mio. €) aber übertroffen werden. Das aktivierte Investitionsvolumen in das Anlage- und<br />
Umlaufvermögen betrug im Jahr <strong>2010</strong> 180,2 Mio. €.<br />
Die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit lagen im Jahr <strong>2010</strong> in den Segmenten Einzelhandel<br />
mit 69,0 Mio. € (36,9 %), Dienstleistungsimmobilien mit 63,7 Mio. € (34,1 %) und Büroimmobilien<br />
mit 20,9 Mio. € (11,2 %).<br />
Lagebericht<br />
67
68<br />
Lagebericht<br />
Abgeschlossen und erfolgreich in die Bewirtschaftung übernommen wurden im Jahr <strong>2010</strong><br />
unter anderem ein Pflegeheim in Bautzen, 20 Handelsimmobilien an unterschiedlichen Stand<br />
orten, eine Gewerbeimmobilie in Berlin, eine Wohnanlage in Dresden sowie eine Büroanlage<br />
ebenfalls in Dresden. In diese Projekte investierte die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN insgesamt ca. 67,9 Mio. €<br />
(brutto).<br />
Zur weiteren Optimierung des Anlagevermögens wurden im Jahr <strong>2010</strong> für neu zu beginnende<br />
Investitionen und Ankäufe 194,7 Mio. € freigegeben. Das Freigabevolumen umfasst nicht die<br />
Maßnahmen des Objektmanagements.<br />
3.5. Finanzielle Leistungsindikatoren<br />
3.5.1. Ertragslage<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte wiederum ein positives Jahresergebnis erzielt werden. Der<br />
Jahresüberschuss betrug 19,7 Mio. € und verminderte sich damit im Vergleich zum Vorjahr um<br />
6,4 Mio. €. Die nachfolgende Darstellung verdeutlicht die Ertragslage:<br />
<strong>2010</strong> 2009 Veränderung<br />
Mio. € % Mio. € % Mio. € %<br />
Umsatzerlöse 234,5 101,5 203,0 98,3 31,5 15,5<br />
Bestandsveränderung – 3,4 – 1,5 3,6 1,7 – 7,0 – 194,4<br />
Gesamtleistung 231,1<br />
Betrieblicher Aufwand 173,3<br />
Betriebsergebnis 57,8<br />
Beteiligungsergebnis 2,4<br />
Finanzergebnis – 29,0<br />
Sonstige operative Effekte 5,2<br />
Operatives Ergebnis 36,4<br />
Nicht operatives Ergebnis – 14,9<br />
Ergebnis vor Steuern 21,5<br />
Ertragsteuern 1,8<br />
Jahresergebnis 19,7<br />
100,0 206,6<br />
75,0 155,0<br />
25,0 51,6<br />
2,4<br />
– 23,0<br />
2,5<br />
33,5<br />
– 5,8<br />
27,7<br />
1,6<br />
26,1<br />
100,0 24,5<br />
75,0 18,3<br />
11,9<br />
11,8<br />
25,0 6,2 12,0<br />
–– 0,0<br />
– 6,0 26,1<br />
2,7 108,0<br />
2,9<br />
– 9,1<br />
– 6,2<br />
0,2<br />
– 6,4<br />
8,7<br />
156,9<br />
– 22,4<br />
––<br />
– 24,5%<br />
Die Umsatzerlöse lagen mit 15,5 % über denen des Vorjahres. Dabei ist anzumerken, dass sich<br />
innerhalb der Umsatzerlöse diejenigen aus der Objektbewirtschaftung um 8,3 Mio. € auf<br />
179,9 Mio. € erhöhten, während die Erlöse aus der Verwertung um 21,5 Mio. € auf 51,8 Mio. €<br />
gestiegen sind. Die Erlöse aus anderen Lieferungen und Leistungen erhöhten sich ebenfalls, und<br />
zwar um 1,7 Mio. € auf 2,8 Mio. €.<br />
Im Einklang mit den gestiegenen Umsatzerlösen konnte das Betriebsergebnis im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 12,0 % gesteigert werden. Ebenfalls in dieses Bild fügt sich die Erhöhung der betrieblichen<br />
Aufwendungen um 11,8 % ein, wobei hervorzuheben ist, dass trotz der gestiegenen<br />
Umsätze aus der Objektbewirtschaftung um 8,3 Mio. € der Bewirtschaftungsaufwand im gleichen<br />
Zeitraum um 1,9 Mio. € gesunken ist, was insbesondere auf die hinsichtlich der Bewirtschaftungs-<br />
aufwendungen verbesserte Portfoliostruktur zurückzuführen ist.<br />
Das Finanzergebnis hat sich durch den gestiegenen Zinsaufwand bei unveränderten Zins erträgen<br />
um 6,0 Mio. € vermindert. Dies steht wie bereits in den Vorjahren im Zusammenhang mit der<br />
zunehmenden Kreditfinanzierung der Investitionen und höheren Zinszahlungen aus Zinssiche-<br />
rungsgeschäften € 10,8 Mio. (Vj. € 5,6 Mio.).
Das nicht operative Ergebnis betrug – 14,9 Mio. € (Vj. – 5,8 Mio. €). Ursächlich hierfür waren im<br />
Wesentlichen außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 17,8 Mio. € (Vj. 13,1 Mio. €), sowie<br />
deutlich geringere Erträge aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen, die von 9,7 Mio. €<br />
auf 4,0 Mio. € zurückgegangen sind. Zudem wurden Zuführungen zu sonstigen Rückstellungen,<br />
die eine Risikovorsorge für ggf. zurückzuführende Investitionszuschüsse beinhalten (€ 5,6 Mio.),<br />
im nicht operativen Ergebnis abgebildet.<br />
3.5.2. Vermögenslage<br />
Die nachfolgende Übersicht stellt zusammengefasst die Vermögens- und Kapitalstruktur dar;<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind insgesamt<br />
als langfristig eingeordnet worden:<br />
Anlagevermögen 1.764,9<br />
<strong>2010</strong> 2009 Veränderung<br />
Mio. € % Mio. € % Mio. € %<br />
95,2 1.677,4<br />
Langfristige Forderungen –– 0,0 0,6<br />
Vorräte 44,2<br />
Kurzfristige Forderungen 24,9<br />
Flüssige Mittel 14,8<br />
Übrige Aktiva 4,3<br />
2,4 50,7<br />
1,3 29,1<br />
0,8 13,8<br />
0,2 1,9<br />
94,6 87,5<br />
0,0 – 0,6<br />
2,9 – 6,5<br />
1,6 – 4,2<br />
0,8 1,0<br />
0,1 2,4<br />
Vermögen 1.853,1 100,0 1.773,5 100,0 79,6<br />
Eigenkapital * 1.054,1<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 608,8<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 190,2<br />
56,9 1.045,9<br />
32,9 551,2<br />
10,3 176,4<br />
59,0 8,2<br />
31,1 57,6<br />
9,9 13,8<br />
Kapital 1.853,1 100,0 1.773,5 100,0 79,6<br />
* Einschließlich des Sonderpostens für Investitionszulagen und -zuschüsse in Höhe von 35,7 Mio. €.<br />
5,2<br />
– 100,0<br />
– 12,8<br />
– 14,4<br />
7,2<br />
126,3<br />
Wie erwartet, hat sich die Dominanz des Anlagevermögens auf der Vermögensseite weiter<br />
verstärkt. Der prozentuale Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen hat sich im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 5,2 % auf nunmehr 95,2 % erhöht. Dieser Trend wird sich kurz- und mittelfristig durch<br />
weitere Investitionen im Anlagevermögen und Veräußerung der <strong>Immobilien</strong> des Umlaufvermögens<br />
im Rahmen der Portfoliooptimierung fortsetzen.<br />
Der Buchwert des Anlagevermögens stieg um 87,5 Mio. € auf 1.764,9 Mio. €.<br />
Im Geschäftsjahr waren Zugänge zum Anlagevermögen in Höhe von 179,9 Mio. € zu verzeichnen,<br />
denen Buchwertabgänge in Höhe von 34,4 Mio. € gegenüberstanden. Darüber hinaus wurden<br />
planmäßige Abschreibungen (44,1 Mio. €), außerplanmäßige Abschreibungen auf <strong>Immobilien</strong> des<br />
Anlagevermögens (17,8 Mio. €) und Abschreibungen auf Finanzanlagen (0,3 Mio. €) vorgenom-<br />
men. Die Zuschreibungen auf Liegenschaften des Anlagevermögens beliefen sich auf 4,3 Mio. €<br />
Die außerplanmäßigen Abschreibungen und Zuschreibungen basieren auf aktuellen Bewertungen.<br />
Die kurzfristigen Forderungen (24,9 Mio. €) bestehen zu rund 60 % gegenüber Grundstücks-<br />
käufern und Mietern. Darüber hinaus sind in dem Posten Forderungen gegen verbundene Unter-<br />
nehmen in Höhe von 7,9 Mio. € und sonstige Vermögensgegenstände (2,1 Mio. €) ausgewiesen.<br />
Auf der Finanzierungsseite ist das Anlagevermögen zu 60 % (im Vj. 62 %) mit Eigenkapital und zu<br />
weiteren 34 % (im Vj. 33 %) mit langfristigem Fremdkapital finanziert. Damit sind 6 % (im Vj. 5 %)<br />
des Anlagevermögens, das entspricht einem Wert von 105,9 Mio. € (im Vj. 83,9 Mio. €), nicht<br />
durch langfristig zur Verfügung stehendes Kapital gedeckt.<br />
4,5<br />
0,8<br />
10,4<br />
7,8<br />
4,5<br />
Lagebericht<br />
69
70<br />
Lagebericht<br />
Diese Feststellung wird jedoch dadurch relativiert, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten mit<br />
2,8 Mio. € Naturalrestitutionen betreffen, deren Erfüllung nicht zum Abfluss von Zahlungsmitteln<br />
führt. Darüber hinaus bestehen in Höhe von 15,1 Mio. € kurzfristige Verbindlichkeiten aus den<br />
Cash-Management-Anlagen der Tochtergesellschaften, auf deren Fälligkeit die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
aufgrund ihrer alleinigen Gesellschafterstellung Einfluss hat.<br />
Die Liquidität war im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> jederzeit sichergestellt. Die offenen, frei verfügbaren<br />
Kreditlinien beliefen sich zum 31.12.<strong>2010</strong> auf 123,5 Mio. €.<br />
Im Geschäftsjahr stieg der Stand der Bankkredite um 68,8 Mio. € an. Die Darlehen wurden zur<br />
Zwischenfinanzierung eines Hotelneubaus am Alexanderplatz in Berlin, zum Neubau und zur<br />
Sanierung von Wohnungen sowie zur Nachfinanzierung von Ankaufsobjekten unter anderem in<br />
Berlin, Potsdam, Dresden, Chemnitz, Leipzig und Bautzen eingesetzt.<br />
Von den langfristigen Verbindlichkeiten sind 133,0 Mio. € innerhalb von einem bis fünf Jahren fällig<br />
und weitere 468,2 Mio. € erst ab dem Jahr 2015 zu tilgen. Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten<br />
betreffen die Rückstellungen für Pensionen in Höhe von 7,3 Mio. € und langfristige<br />
sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 4,8 Mio. €.<br />
Unter Einbeziehung des Sonderpostens für Investitionszulagen und -zuschüsse belief sich damit<br />
das Eigenkapital auf insgesamt 1.054,1 Mio. € (im Vj. 1.045,9 Mio. €). Die Eigenkapitalquote<br />
beträgt somit 56,9 % (im Vj. 59,0 %).<br />
3.5.3. Finanzlage<br />
Die nachfolgende verkürzte Kapitalflussrechnung zeigt die Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />
und die dafür ursächlichen Mittelbewegungen:<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 118,9<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit – 178,4<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 60,5<br />
Veränderungen des Finanzmittelbestandes 1,0<br />
Finanzmittelfonds am Anfang des Geschäftsjahres 13,8<br />
Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres 14,8<br />
<strong>2010</strong> 2009 Veränderung<br />
Mio. € Mio. € Mio. €<br />
85,8<br />
– 146,3<br />
55,5<br />
– 5,0<br />
18,8<br />
13,8<br />
33,1<br />
– 32,1<br />
Die Erhöhung des Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit ergibt sich aus einem niedrigeren<br />
Jahresergebnis (19,7 Mio. €, Vj. 26,1 Mio. €), welches jedoch insbesondere um deutlich<br />
höhere nicht zahlungswirksame Effekte aus den Buchwertabgängen der <strong>Immobilien</strong> (30,5 Mio. €,<br />
Vj. 12,8 Mio. €) und Veränderungen des Working Capitals (10,6 Mio. €, Vj – 15,5 Mio. €) korrigiert<br />
wurde. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Rückflüsse aus der Verwertung von Liegenschaften<br />
im operativen Cashflow dargestellt werden.<br />
Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit, der von 146,3 Mio. € auf 178,4 Mio. € angestiegen ist,<br />
spiegelt sich die zunehmende Investitionsbereitschaft wider, die im Vorjahr aufgrund der Finanzkrise<br />
deutlich gedämpft war.<br />
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit resultiert aus der Nettokreditaufnahme in Höhe von<br />
70,5 Mio. € (Vj. 60,5 Mio. €) und der Gewinnausschüttung von 10 Mio. € für das Jahr 2009 an den<br />
Gesellschafter.<br />
5,0<br />
6,0<br />
– 5,0<br />
1,0
3.5.4. Gesamtaussage<br />
Die Ertragslage wird von den operativen Ergebnisbeiträgen getragen. Das operative Ergebnis vor<br />
Steuern verbesserte sich um 2,9 Mio. € auf 36,4 Mio. €. Damit korrespondierend nimmt der relative<br />
Anteil des Anlagevermögens immer mehr zu. Auf der Finanzierungsseite verstärkt sich die<br />
Bedeutung des aufgenommenen Fremdkapitals, wobei die Eigenkapitalquote mit rund 56,9 %<br />
(im Vj. 59,0 %) weiterhin erfreulich hoch ist.<br />
Das im Vorjahr noch deutlich restriktivere Kreditvergabeverhalten der Banken infolge der Finanzkrise<br />
hat sich merklich entspannt. Aufgrund der hohen Eigenkapitalquote sehen wir die Gesellschaft<br />
im Verhältnis zu anderen Marktteilnehmern weiterhin gut positioniert.<br />
3.6. Nicht finanzielle Leistungsindikatoren<br />
3.6.1. Personal<br />
Zum Stichtag waren bei der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN 301 Mitarbeiter (ohne Auszubildende und ruhende<br />
Arbeitsverhältnisse) beschäftigt. Einschließlich der Beendigung von Arbeitsverträgen am 31.Dezember<br />
<strong>2010</strong> verringerte sich diese Beschäftigtenzahl per 1. Januar 2011 um fünf auf 296 Mitarbeiter.<br />
3.6.2. Aus- und Weiterbildung<br />
Bei der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN werden zum Bilanzstichtag insgesamt 25 Kaufleute der Grundstücksund<br />
Wohnungswirtschaft/<strong>Immobilien</strong>kaufleute, Bürokaufleute sowie Dipl.Betriebswirte <strong>Immobilien</strong>wirtschaft/Bachelor<br />
of Arts und Bachelor of Science ausgebildet.<br />
Im Rahmen ihres unternehmensweiten Personalentwicklungs und Qualifizierungsprogramms<br />
investiert die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN gezielt in die Weiterbildung ihrer Führungskräfte und Mitarbeiter.<br />
Den Schwerpunkt bilden externe und interne Schulungen, die Kenntnisse und Kompetenzen für<br />
die Vermietung und das Objektmanagement vermitteln.<br />
3.6.3. Öffentlichkeitsarbeit<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN tritt mit dem Slogan STARK IM OSTEN und dem Zusatz als „Die Nr. 1 für<br />
<strong>Immobilien</strong> in Ostdeutschland: Büro. Einzelhandel. Gewerbe. Wohnen.“ auf.<br />
Insbesondere für potenzielle Interessenten werden Symposien und Fachtagungen veranstaltet.<br />
Der seit 1993 jährlich herausgegebene „Grundstücksmarktbericht Ostdeutschland“ mit den<br />
Marktdaten der kreisfreien Städte und Berlins ist der einzige flächendeckende Grundstücksmarkt-<br />
bericht in den neuen Bundesländern und unterstreicht die Vor-Ort-<strong>Immobilien</strong>kompetenz des<br />
Unternehmens.<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN beteiligt sich an den Fachmessen der <strong>Immobilien</strong>wirtschaft, nimmt an loka-<br />
len Wohnungs- und <strong>Immobilien</strong>börsen teil und nutzt für den Verkauf auch <strong>Immobilien</strong>auktionen.<br />
Auf der Unternehmenswebsite www.tlg.de, die sich durch moderne Funktionalitäten wie z. B.<br />
eine Infrastruktursuche für Gewerbeimmobilien und eine Volltextsuche auszeichnet, bietet die<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN regelmäßig ca. 800 <strong>Immobilien</strong> zur Miete und zum Verkauf online an.<br />
4. Nachtragsbericht<br />
Nach Abschluss des Geschäftsjahres sind keine nicht genannten Vorgänge eingetreten, die zu<br />
einer anderen Beurteilung führen würden, als sie durch den Abschluss und den Lagebericht vermittelt<br />
wird.<br />
Lagebericht<br />
71
72<br />
Lagebericht<br />
5. Risikobericht<br />
Die Tätigkeit der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ist neben den allgemeinen wirtschaftlichen Risiken mit spe-<br />
zifischen geschäftsimmanenten Risiken verbunden.<br />
Von besonderer Bedeutung sind die Risiken, die Einfluss auf die Preisbildung am <strong>Immobilien</strong>markt<br />
haben. Diese zielen sowohl auf den Absatz wie auch auf die Bewertung des <strong>Immobilien</strong>vermögens<br />
ab. Die unterliegende Marktentwicklung ist exogen, also von der Gesellschaft nicht zu beeinflussen.<br />
Die Gesellschaft begegnet diesen Risiken durch sorgfältiges Portfoliomanagement und konservative<br />
Investitionsentscheidungen. Im Übrigen werden durch regelmäßige und systematische Wertüberprüfungen<br />
des Bestandes etwaige problematische Entwicklungen beobachtet und erforderlichenfalls<br />
Abschreibungen auf den <strong>Immobilien</strong>bestand vorgenommen. Die außerordentlichen Wertkorrekturen<br />
von 18,3 Mio. € sind gegenüber dem Vorjahr (17,2 Mio. €) leicht um 7% gestiegen, liegen aber bei<br />
nur 1% das <strong>Immobilien</strong>vermögens. Dem Risiko steigender Kreditzinsen, das mit zunehmender Verschuldung<br />
deutlich an Gewicht gewinnt, wird durch entsprechende Zinssicherungsgeschäfte Rechnung<br />
getragen. Auf die Ausführungen unter Punkt 5.2. „Derivative Finanzinstrumente“ wird verwiesen.<br />
Das Forderungsausfallrisiko wird durch sorgfältige Auswahl der Vertragspartner vermindert. Darüber<br />
hinaus werden übliche Kreditsicherungsinstrumente wie z. B. Bürgschaften, Realsicherheiten,<br />
Garantien, Patronatserklärungen, Einbehalte und Kautionen genutzt. Erforderlichenfalls werden<br />
Wertberichtigungen auf Forderungen vorgenommen. Ein eventuelles Ausfallrisiko von Handelspartnern<br />
ist bereits bei deren Auswahl durch die Banken mit guter Bonität minimiert worden.<br />
Wie bei allen Unternehmen mit <strong>Immobilien</strong>eigentum aus der ehemaligen DDR unterliegen Teile<br />
des Portfolios eigentumsrechtlichen Drittansprüchen. Entsprechend einer Vereinbarung der<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN mit der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) vom<br />
20. Dezember 2007 sind alle Risiken bezüglich einer Finanzrestitution mit dem 31. Dezember 2007<br />
auf dem Wege einer befreienden Schuldübernahme auf die BvS übergegangen. Für Risiken aus<br />
einer Naturalrestitution wurde durch die Bildung von Rückstellungen hinreichend vorgesorgt.<br />
Die Szenariorechnung im Rahmen der Mehrjahresplanung zeigt, dass das positive Ergebnis der<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN robust ist und auch weitere Verschlechterungen verkraften kann. Allerdings<br />
sind bei anhaltend schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Ergebnisverschlechterungen<br />
und auch negative operative Ergebnisse möglich.<br />
Investitionen<br />
Bei den Investitionen sieht die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN deutlich mehr Chancen als Risiken. Zum einen<br />
ist der langfristige Unternehmenserfolg der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN weit weniger als in der Vergangenheit<br />
abhängig vom Durchführen zusätzlicher Investitionen. Ein phasenweises – auch deutliches –<br />
Absenken des Investitionsniveaus der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN wäre im Hinblick auf den nachhaltigen<br />
wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens verkraftbar.<br />
Finanzierung<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN rechnet mittelfristig mit einem Fremdfinanzierungssatz von bis zu 5,0 % für<br />
neu aufzunehmende Darlehen. Aus der gegenwärtigen Zinsentwicklung können sich für die<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN wachsende Finanzierungskosten durch steigende Zinsen ergeben. Dies könnte<br />
zu über Plan liegenden Zinsaufwendungen führen.<br />
Ebenso könnte die Finanzierungsbereitschaft der Banken bei <strong>Immobilien</strong>investitionen noch weiter<br />
als bisher abnehmen. Hier sieht sich zwar die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN mit einer geplanten soliden<br />
Eigenkapitalquote um 46 % (inklusive Sonderposten für Investitionszulagen und -zuschüsse)
selbst bei restriktiverer Kreditvergabe auch weiterhin als voll finanzierungsfähig. Eine „Kreditklemme“<br />
bzw. ein erneutes Aufflammen der Wirtschafts und Finanzkrise würde jedoch die Finanzierungsfähigkeit<br />
des Wirtschaftsplans der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN infrage stellen.<br />
5.1. Risikomanagementsystem<br />
Zur Beherrschung der branchenüblichen Risiken, die untrennbar mit unternehmerischem Handeln<br />
verbunden sind, setzt die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ein Risikomanagementsystem ein.<br />
Mithilfe dieses Systems werden die Risiken kontinuierlich überwacht, um bedrohlichen Entwicklungen<br />
rechtzeitig gegenzusteuern. Im Rahmen eines iterativen Regelkreislaufes stehen folgende<br />
Prozesse im Mittelpunkt des Risikomanagementsystems:<br />
• Risikoidentifizierung und analyse<br />
• Risikoquantifizierung<br />
• Risikokommunikation<br />
• Risikosteuerung<br />
• Risikokontrolle<br />
Die Risikoidentifizierung und analyse wird von einer dreistufigen Aufbauorganisation getragen.<br />
Die Abteilungen in den Niederlassungen bewerten die Einzelrisiken je definierter Risikoart und<br />
melden diese an den Risikoverantwortlichen der Niederlassungen weiter. Sämtliche identifizierte<br />
Risikoarten sind den Führungskräften der betrieblichen Funktionsbereiche zugeordnet, die verantwortlich<br />
für die Identifikation, Beobachtung, Kommunikation, Steuerung und Kontrolle der einzelnen<br />
Risiken sind. So wird eine Kongruenz zwischen Risikoart und Verantwortungsbereich erzielt.<br />
Die Risikomanagementfunktion ist in das zentrale Controlling integriert. Neben den Risikoverantwortlichen<br />
haben alle Mitarbeiter des Unternehmens die Möglichkeit, mittels Ad-hoc-Meldungen<br />
Risiken an das Risikomanagement und die Geschäftsführung zu kommunizieren. Hierzu stehen<br />
im firmeninternen Intranet sowohl das aktuelle Risikohandbuch als auch das AdhocMeldeblatt<br />
zur Verfügung.<br />
Die Risikoarten orientieren sich an den Teilprozessen der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN und somit am <strong>Immobilien</strong>lebenszyklus.<br />
Dieses Strukturmodell ist unabhängig von organisatorischen Veränderungen<br />
innerhalb des Unternehmens. Gleichzeitig wird eine hohe Trennschärfe zwischen einzelnen<br />
Risikoarten erreicht, deren Struktur den nachstehenden Gliederungsmerkmalen folgt:<br />
• Portfoliomanagement: An- und Verkauf von <strong>Immobilien</strong>, Wertberichtigungen auf <strong>Immobilien</strong>,<br />
Forderungsausfälle aus Kaufverträgen<br />
• Investition und Entwicklung: Vorlaufkosten, Baukostenüberschreitung, Bauverzögerungen,<br />
Ausfall von Auftragnehmern baulicher Gewerke<br />
• Bewirtschaftung: Leerstand, Betriebskosten, Altlasten/Umwelt, Abfallentsorgung, Forderungsausfall<br />
aus Vermietung und Verpachtung<br />
• Unternehmen: Datenqualität, Datenschutz, Ausfall der Datenverarbeitung, Gesetzgebung, Per-<br />
sonal, Beteiligungen, Risiko aus § 4 Abs. 6 Bundesbodenschutzgesetz, Zinsänderungen<br />
Die Bewertung aller Risikoarten erfolgt quartalsweise anhand der möglichen Schadenshöhen und<br />
Eintrittswahrscheinlichkeiten mit einem Risikohorizont von zwölf Monaten. Die Bewertung mündet<br />
in einem konkreten Schadenswert, dem „Value at Risk“. Dem Gesamtrisiko als aggregiertem<br />
„Value at Risk“ wird das bilanzielle Eigenkapital gegenübergestellt, wobei als Schwellenwert das<br />
hälftige Eigenkapital definiert ist.<br />
Über die am Eigenkapital orientierte Überwachung der Vermögensrisiken hinaus stehen die Li-<br />
quiditätsauswirkungen je Risikoart als „Cash at Risk“ unter Beobachtung. Der „Cash at Risk“ wird<br />
analog dem „Value at Risk“ ermittelt und einem Referenzwert zugeordnet. Dieser Referenzwert<br />
berücksichtigt die verfügbare geplante Liquidität einschließlich verfügbarer Kreditlinien und geplanter<br />
Investitionen.<br />
Lagebericht<br />
73
74<br />
Lagebericht<br />
Aktiver Bestandteil des Risikomanagementsystems sind Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung,<br />
Weiterreichung bzw. Kompensation von Risiken.<br />
Im gesamten Geschäftsjahr befanden sich sowohl der „Value at Risk“ als auch der „Cash at Risk“<br />
weit unterhalb ihrer jeweiligen Referenzwerte. Eine Existenzgefährdung konnte daher während<br />
des gesamten Geschäftsjahres ausgeschlossen werden.<br />
Des Weiteren verfügt die Gesellschaft mit der Konzernrevision über eine notwendige Kontrollinstanz.<br />
5.2. Derivative Finanzinstrumente<br />
Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos wurden für einen Teil der in den Jahren 2006 bis 2012<br />
geplanten Investitionen Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen. Bis zum 31.12.<strong>2010</strong> konnte ein<br />
Kreditbedarf in Höhe von einem anfänglichen Nominalbetrag von insgesamt 363 Mio. € zu einem<br />
für die Gesellschaft günstigen Durchschnittszinssatz abgesichert werden. Zu den bereits bestehenden<br />
Derivaten, einem Forward Cap, einem speziellem Forward Swap mit Cap zu je 10 Mio. €,<br />
Forward Swaps zu insgesamt 306 Mio. € und Collar-Strukturen für einen Betrag von 15 Mio. €<br />
wurde im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> ein absehbares Finanzierungsvolumen von weiteren 22 Mio. € mit<br />
Zins sicherungen versehen. Dies geschah in Form von Forward Swaps. Für die neu abgeschlossenen<br />
Geschäfte wurde mit Laufzeitbeginn zwischen März <strong>2010</strong> und März 2012 ein Sicherungszeitraum<br />
von jeweils zehn Jahren vereinbart.<br />
Im Jahresabschluss 2009 bestanden Drohverlustrückstellungen in Höhe von 1,8 Mio. € für<br />
Zinssicherungsinstrumente mit negativem Marktwert, welche zu diesem Zeitpunkt noch keinem<br />
Darlehen zugeordnet waren. Dieser Betrag wurde zum 31.12.<strong>2010</strong> um 0,4 Mio. € auf die aktuellen<br />
Markwerte am Bilanzstichtag von 2,2 Mio. € angepasst.<br />
6. Prognosebericht<br />
Die folgenden Einschätzungen fußen auf einer genauen Analyse allgemeiner statistischer Vergangenheitsdaten<br />
und umfangreichen eigenen Auswertungen. In die zukunftsbezogenen Aussagen<br />
fließen insbesondere die fundierten und spezifischen Kenntnisse des ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>marktes<br />
sowie die unter dem Einfluss der Finanzkrise gewonnenen Erkenntnisse ein. Dies führt<br />
zu den folgenden Einschätzungen:<br />
• Für das Wirtschaftsjahr 2011 rechnet die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN mit einer leichten Erholung beim<br />
Verkauf von <strong>Immobilien</strong>. Die Finanzierungssituation verbessert sich, allerdings bleibt das Preisniveau<br />
weitgehend auf dem niedrigeren Krisenniveau der Vorjahre.<br />
• Die Inflation wird weiter auf niedrigem Niveau bleiben.<br />
• Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN rechnet mit einem Fremdfinanzierungssatz von 4,15 % für das Jahr 2011<br />
und dann sukzessive aufsteigend auf 5,0 % im Jahr 2016. Damit trägt die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN der<br />
Zinssituation Rechnung. Es sind jedoch tatsächliche Fremdfinanzierungskostensätze oberhalb<br />
der 5,0 % durchaus denkbar.<br />
• In strukturschwachen Regionen gibt es weiterhin keinen relevanten Absatzmarkt für gebrauchte<br />
Gewerbeimmobilien.<br />
• Der Büromarkt in Ostdeutschland inklusive Berlin bietet in den Wachstumsregionen selektive<br />
Investitionsmöglichkeiten.<br />
• Die Gewerbemieten werden im mittelfristigen Planungszeitraum nicht bzw. in ausgewählten Lagen<br />
nur geringfügig steigen.<br />
• Der Anstieg der Wohnungsmieten setzt sich in ausgewählten Lagen fort.
Investitionsmöglichkeiten sieht die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN vorrangig in folgenden Regionen:<br />
• Großraum Rostock sowie die übrigen Hansestädte in Mecklenburg-Vorpommern<br />
• Berlin (inkl. „Speckgürtel“), Potsdam, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming<br />
• Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau, Erfurt, Jena<br />
… und in den folgenden Segmenten:<br />
• Einzelhandelsimmobilien, insbesondere für Discounter aus dem Food-Bereich in Oberzentren<br />
und in Standortlagen mit erhöhtem Ziel- und Quellverkehr bzw. als Gebietsversorger<br />
• Gewerbeimmobilien für konkrete Nutzer aus dem mittelständischen produzierenden Gewerbe<br />
• Dienstleistungsimmobilien mit erfahrenen und bonitätsstarken Betreibern (Seniorenimmobilien,<br />
Hotels) in Oberzentren<br />
• Neuinvestitionen im Bürosegment erfolgen ausschließlich bedarfsgerecht und nutzerkonkret.<br />
Eine Anschlussvermietung im Bürosegment erfolgt nach temporärem Leerstand, dieser wird<br />
entsprechend eingeplant.<br />
• Im Hinblick auf das vergleichsweise niedrige Renditeniveau werden Ankäufe von Wohnungen<br />
derzeit nur in geringfügigem Umfang geplant.<br />
Ergebnisentwicklung der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN wird auch in der Zukunft ihrer Strategie folgen, durch intensives <strong>Immobilien</strong>management,<br />
Investitionen und Verkauf von Objekten ohne nachhaltiges Renditepotenzial ein<br />
renditestarkes <strong>Immobilien</strong>portfolio weiter auszubauen. Entsprechend der vorgenannten strategischen<br />
Ausrichtung sollen in den Jahren 2011 und 2012 rund 195 Mio. € bzw. 189 Mio. € investiert<br />
werden. Investitionen in Wohnungen sind nur im geringen Umfang geplant. Das Portfolio wird in<br />
seiner Struktur weiterhin ausgewogen zwischen den Nutzungsarten Wohnen, Büro, Gewerbe und<br />
Einzelhandel strukturiert bleiben. Spezialimmobilien werden auch zukünftig im Portfolio der<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN eine untergeordnete Rolle spielen.<br />
Das <strong>Immobilien</strong>portfolio wird 2011 eine Istmiete in Höhe von rund 150 Mio. € erzielen. Diese soll<br />
im Jahr 2012 gemäß der Unternehmensplanung auf 163 Mio. € steigen. Infolge der Investitionen<br />
sollen die <strong>Immobilien</strong> des Anlagevermögens im Jahr 2011 laut Planung Buchwerte in Höhe von<br />
rund 1,8 Mrd. € und im Jahr 2012 in Höhe von 1,9 Mrd. € erreichen.<br />
Für die Jahre 2011 und 2012 sind Umsätze aus dem Verkauf von Liegenschaften von 54 Mio. € bzw.<br />
40 Mio. € geplant. Abzüglich der Buchwertabgänge ergibt sich ein operativer Ergebnisbeitrag aus<br />
diesen Umsätzen von 12 Mio. € und 8 Mio. €. Das operative Ergebnis aus der Objektbewirtschaf-<br />
tung (vor Overheadkosten und Zinsen) der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN wird planmäßig im Jahr 2011 rund<br />
68 Mio. € betragen und 2012 auf rund 79 Mio. € anwachsen.<br />
Der <strong>Immobilien</strong>bestand wird sich in den nächsten Jahren weiter reduzieren. Im Wesentlichen durch Ver-<br />
käufe wird der Bestand im Jahr 2011 auf 1.064 Objekte und im Jahr 2012 auf 952 Objekte abgebaut.<br />
Unter Abwägung der Eintrittswahrscheinlichkeit der Risiken und der Ausnutzung vorhandener Chan-<br />
cen rechnet die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN für die Folgejahre mit einer positiven Ergebnisentwicklung und er-<br />
wartet im Jahr 2011 einen Jahresüberschuss von rund 28 Mio. € und für 2012 von rund 30 Mio. €.<br />
Berlin, den 11. März 2011<br />
Geschäftsführung<br />
Lagebericht<br />
75
76<br />
Jahresabschluss<br />
Aktiva<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />
Bilanz zum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
€ € T€<br />
A. Anlagevermögen<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Entgeltlich erworbene Software 1.420.196,45 1.266<br />
1.420.196,45 1.266<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken<br />
1.587.751.075,35 1.560.768<br />
2. Technische Anlagen 749.281,56 851<br />
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 719.010,30 799<br />
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 82.822.683,67 31.811<br />
1.672.042.050,88 1.594.229<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 55.171.652,71 55.505<br />
2. Beteiligungen 36.261.149,87 26.366<br />
91.432.802,58 81.871<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
1. <strong>Immobilien</strong> 13.913.465,32 17.056<br />
2. Unfertige Leistungen 30.327.144,18 33.695<br />
44.240.609,50 50.751<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14.839.377,11 20.495<br />
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 7.939.509,46 7.193<br />
3. Sonstige Vermögensgegenstände 2.085.185,51 2.028<br />
24.864.072,08 29.716<br />
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 14.828.825,74 13.756<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 4.279.209,94 1.916<br />
Summe 1.853.107.767,17 1.773.505
Passiva<br />
A. Eigenkapital<br />
Jahresabschluss<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
€ € T€<br />
I. Gezeichnetes Kapital 52.000.000,00 52.000<br />
II. Kapitalrücklage 357.277.338,03 357.277<br />
III. Gewinnrücklagen<br />
1. Sonderrücklage gem. § 27 Abs. 2 DMBilG 476.001.199,46 476.001<br />
2. Sonderrücklage gem. § 17 Abs. 4 DMBilG 58.514.521,86 58.515<br />
3. Andere Gewinnrücklagen 843.266,41 511<br />
535.358.987,73 535.027<br />
IV. Bilanzgewinn 73.748.094,51 64.049<br />
B. Sonderposten für Investitionszulagen und<br />
Investitionszuschüsse<br />
1.018.384.420,27 1.008.353<br />
35.701.537,91 37.583<br />
C. Rückstellungen<br />
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 7.334.823,20 7.541<br />
2. Steuerrückstellungen 7.234.119,84 10.178<br />
3. Rückstellungen für Restitutionen 10.138.814,33 11.821<br />
4. Sonstige Rückstellungen 46.725.187,71 34.142<br />
71.432.945,08 63.682<br />
D. Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 657.577.536,34 587.539<br />
2. Erhaltene Anzahlungen 35.012.901,43 33.862<br />
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.112.142,16 8.471<br />
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 15.077.238,55 13.271<br />
5. Sonstige Verbindlichkeiten<br />
davon aus Steuern € 278.665,34 (Vj. T€ 393)<br />
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 1.424,00 (Vj. T€ 7)<br />
15.170.007,30 20.135<br />
726.949.825,78 663.278<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten 639.038,13 609<br />
Summe 1.853.107.767,17 1.773.505<br />
77
78<br />
Jahresabschluss<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für <strong>2010</strong><br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
€ € T€<br />
1. Umsatzerlöse 234.518.445,92 203.017<br />
2. Verminderung (Vj. Erhöhung) des Bestands an unfertigen Leistungen – 3.367.464,28 3.620<br />
3. Sonstige betriebliche Erträge 26.090.468,92 28.464<br />
257.241.450,56 235.101<br />
4. Materialaufwand<br />
a) Buchwertabgänge <strong>Immobilien</strong>bestand 33.258.590,31 14.367<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 68.684.781,73 68.111<br />
101.943.372,04 82.478<br />
5. Personalaufwand<br />
a) Gehälter 19.745.185,72 17.608<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />
und für Unterstützung<br />
davon für Altersversorgung € 297.757,18 (Vj. T€ 624)<br />
3.197.665,48 3.520<br />
22.942.851,20 21.128<br />
6. Abschreibungen<br />
a) Auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />
61.826.442,73 59.583<br />
b) Auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens,<br />
soweit diese die in der Kapitalgesellschaft<br />
üblichen Abschreibungen überschreiten<br />
530.531,40 4.052<br />
62.356.974,13 63.635<br />
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 21.646.330,98 19.818<br />
208.889.528,35 187.059<br />
8. Erträge aus Beteiligungen<br />
davon aus verbundenen Unternehmen € 2.508.654,20 (Vj. T€ 2.730)<br />
2.508.654,20 2.730<br />
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 801.585,55 812<br />
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen 333.109,99 98<br />
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
davon an verbundene Unternehmen € 167.636,07 (Vj. T€ 243)<br />
29.793.569,53 23.793<br />
– 26.816.439,77 – 20.349<br />
12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 21.535.482,44 27.693<br />
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.831.450,76 1.574<br />
14. Sonstige Steuern 4.721,12 16<br />
15. Jahresüberschuss 19.699.310,56 26.103<br />
16. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 64.048.783,95 42.946<br />
17. Gewinnausschüttung 10.000.000,00 5.000<br />
18. Bilanzgewinn 73.748.094,51 64.049
Jahresabschluss zum 31.12.<strong>2010</strong><br />
1. Allgemeines<br />
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches<br />
für große Kapitalgesellschaften, des <strong>GmbH</strong>-Gesetzes (<strong>GmbH</strong>G) sowie des D-Markbilanzgesetzes<br />
(DMBilG) aufgestellt. Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde<br />
das Gesamtkostenverfahren angewandt.<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>, Berlin, ist eine 100 %ige Tochtergesellschaft der Bundesrepublik<br />
Deutschland.<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> ist zum 31. Dezember <strong>2010</strong> an folgenden Gesellschaften zu 100 %<br />
beteiligt:<br />
Name und Sitz der Gesellschaft Eigenkapital Ergebnis des<br />
am 31.12.<strong>2010</strong> Geschäftsjahres <strong>2010</strong><br />
T€ T€<br />
<strong>TLG</strong> Technologiepark Ilmenau <strong>GmbH</strong> i. L., Ilmenau 510 – 225<br />
<strong>TLG</strong> Gewerbepark Grimma <strong>GmbH</strong>, Grimma 19.606 557<br />
<strong>TLG</strong> Gewerbepark Simson <strong>GmbH</strong>, Suhl 8.871 464<br />
<strong>TLG</strong> Vermögensverwaltungs <strong>GmbH</strong>, Berlin 247 5<br />
Des Weiteren bestehen Beteiligungen an den folgenden Gesellschaften:<br />
Name und Sitz der Gesellschaft Anteil Eigenkapital Ergebnis des<br />
Hotel de Saxe an der Frauenkirche<br />
<strong>GmbH</strong> & Co. KG, Dresden<br />
Verwaltungsgesellschaft an der<br />
Frauenkirche mbH, Dresden<br />
Investitionsgesellschaft Hausvogteiplatz 11<br />
Verwaltung mbH, Berlin*<br />
Investitionsgesellschaft Hausvogteiplatz 11<br />
mbH & Co. KG, Berlin*<br />
am 31.12.<strong>2010</strong> Geschäftsjahres <strong>2010</strong><br />
% T€ T€<br />
94 26.216 1.559<br />
94 31 0<br />
50 23 1<br />
50 863 154<br />
Altmarkt-Galerie Dresden KG, Hamburg* 33 55.677 – 1.903<br />
* Diese Angaben beruhen auf den vorläufigen ungeprüften Jahresabschlüssen per 31. Dezember <strong>2010</strong>.<br />
Jahresabschluss<br />
79
80<br />
Jahresabschluss<br />
2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Für Änderungen aufgrund der BilMoG-Umstellung wurden die Vorjahreszahlen aufgrund des<br />
Wahlrechts des Art. 67 Abs. 8 Satz 2 EGHGB zulässigerweise nicht angepasst.<br />
Bei der Aufstellung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Bilanzierungs-<br />
und Bewertungsmethoden angewandt:<br />
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und<br />
werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige<br />
Abschreibungen (drei bzw. fünf Jahre; lineare Methode) vermindert.<br />
Die Sachanlagen wurden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren<br />
beizulegenden Wert bewertet, wenn die Wertminderung dauerhaft ist, und planmäßig entspre-<br />
chend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Fremdkapitalzinsen<br />
werden nicht aktiviert.<br />
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, die dem Geschäftsbetrieb auf Dauer<br />
dienen, werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bewertet und werden, soweit sie einer<br />
Abnutzung unterliegen, planmäßig entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer<br />
linear abgeschrieben.<br />
Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von € 150 (bis zum 31. Dezember<br />
2007 € 410), sind im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst worden; ihr<br />
sofortiger Abgang wurde unterstellt. Für Anlagegüter mit einem Netto-Einzelwert von mehr als<br />
€ 150 bis € 1.000, die nach dem 31. Dezember 2007 angeschafft worden sind, wurden der jährlich<br />
steuerlich zu bildende Sammelposten aus Vereinfachungsgründen in die Handelsbilanz übernom-<br />
men und pauschalierend jeweils 20 Prozent p. a. im Zugangsjahr und den vier darauf folgenden<br />
Jahren abgeschrieben.<br />
Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert<br />
bilanziert.<br />
Der Ausweis des restlichen <strong>Immobilien</strong>vermögens erfolgt im Umlaufvermögen, da diese <strong>Immobilien</strong><br />
für die Verwertung bestimmt sind. Sie sind ebenfalls zu Anschaffungskosten bzw. zum<br />
niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.<br />
Die unfertigen Leistungen ergeben sich insbesondere aus der Aktivierung noch nicht abgerech-<br />
neter Betriebskosten, vermindert um Abschläge für Leerstand und Ausfallrisiken.<br />
Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgte grundsätzlich<br />
zum Nennwert. Erkennbare Risiken wurden durch Einzel- und Pauschalwertberichtigungen<br />
berücksichtigt.<br />
Die Auflösung des Sonderpostens für Investitionszulagen und Investitionszuschüsse erfolgt<br />
entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagegüter.<br />
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach der Projizierten<br />
Einmalbeitragsmethode unter Verwendung der „Richttafeln 2005 G“ ermittelt. Für die Abzinsung<br />
wurde pauschal der durchschnittliche Marktzinssatz bei einer restlichen Laufzeit von 15 Jahren<br />
von 5,15 % gemäß der Rückstellungsabzinsungsverordnung vom 18. November 2009 verwendet.<br />
Gehaltssteigerungen und Fluktuationen wurden erwartungsgemäß nicht berücksichtigt. Erwar-
tete Rentensteigerungen wurden mit 2 % berücksichtigt. Für die Pensionsrückstellungen wurde<br />
das Beibehaltungswahlrecht nach Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB insoweit ausgeübt, als dass der<br />
Unterschiedsbetrag aus der Neubewertung in Höhe von € 2,2 Mio. nach BilMoG zum 1. Januar<br />
<strong>2010</strong> im Übergangszeitraum bis zum 31.12.2024 wieder zugeführt werden müsste.<br />
Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen<br />
Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des<br />
nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich<br />
zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Die Rückstellungen sind dem Grund<br />
nach kurzfristig, sodass keine Abzinsung erfolgte. Die Aufwandsrückstellungen in Höhe von<br />
€ 0,3 Mio. wurden im Rahmen der Umstellung auf das BilMoG ergebnisneutral in den Gewinnrücklagen<br />
aufgelöst.<br />
Die Rückstellungen aus Abrechnungsrisiken von Beständen mit offenen Vermögensfragen sowie die<br />
dazugehörigen Bewirtschaftungsguthaben restitutionsbehafteter Objekte wurden aufgrund des<br />
nicht verlässlich ermittelbaren Risikoeintritts ebenfalls als kurzfristige Rückstellungen eingestuft.<br />
Die Bemessung der Rückstellungen für Naturalrestitution und für Mieterlösauskehr erfolgt auf<br />
Basis der anteiligen Flächenbelastungen der Grundstücke (flurstückkonkret). Im Geschäftsjahr<br />
wurden Anpassungen entsprechend der Risikofaktoren, die aus individuellen Einschätzungen<br />
unter Zugrundelegung der Abfragen bei den Vermögensämtern resultieren, vorgenommen. Aus<br />
dieser Anpassung resultiert eine Auflösung der Rückstellungen in Höhe von € 2,3 Mio.<br />
Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.<br />
Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differen-<br />
zen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und<br />
Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher<br />
Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen<br />
Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und<br />
nicht abgezinst. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet und ergeben eine aktive<br />
Steuerlatenz. Die Aktivierung latenter Steuern unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden<br />
Ansatzwahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 HGB.<br />
Soweit Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet werden, kommt folgender Bilan zie-<br />
rungs- und Bewertungsgrundsatz zur Anwendung: Ökonomische Sicherungsbeziehungen wer-<br />
den durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. Demnach werden sich<br />
ausgleichende positive und negative Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko ohne Berührung<br />
der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst (Einfrierungsmethode).<br />
3. Aktiva<br />
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem als Anlage beigefügten Anlagenspiegel zu<br />
entnehmen.<br />
Die Grundstücke, grundstücksgleichen Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf<br />
fremden Grundstücken belaufen sich nach Abschreibungen auf € 1.587,8 Mio.<br />
Die Finanzanlagen (€ 91,4 Mio.) betreffen mit € 55,2 Mio. Anteile an acht Tochtergesellschaften. Für<br />
die Anteile an der Investitionsgesellschaft HVP 11 mbH & Co. KG, Berlin, wurde eine Abschrei-<br />
bung in Höhe von € 0,3 Mio. auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Darüber<br />
hinaus besteht eine Beteiligung in Höhe von € 36,3 Mio. an der Altmarkt-Galerie Dresden KG,<br />
Jahresabschluss<br />
81
82<br />
Jahresabschluss<br />
Hamburg, die sich durch weitere Kapitaleinlagen (€ 11,6 Mio.) abzüglich der Entnahme des<br />
Barüberschusses <strong>2010</strong> (€ 1,7 Mio.) in Summe weiter erhöht hat.<br />
Den im Anlagevermögen sowie Umlaufvermögen bilanzierten Werten für <strong>Immobilien</strong> stehen<br />
passivierte Risiken nach dem Vermögenszuordnungsgesetz (VZOG) und dem Vermögensgesetz<br />
(VermG) gegenüber. Neben den üblichen Verwertungen des Geschäftsjahres ergaben sich für<br />
im Umlaufvermögen bilanzierte Werte für <strong>Immobilien</strong> Anpassungen auf den niedrigeren beizulegenden<br />
Wert in Höhe von € 0,5 Mio. Der Bilanzansatz beträgt danach € 13,9 Mio.<br />
In den unfertigen Leistungen sind die noch nicht abgerechneten Betriebs- und Heizkosten<br />
(€ 30,3 Mio.) enthalten.<br />
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (€ 14,8 Mio.) setzen sich aus den Forde-<br />
rungen aus dem Verkauf von Liegenschaften (€ 10,5 Mio.) sowie den Forderungen aus der<br />
Vermietung (€ 4,0 Mio.) und sonstigen Forderungen (€ 0,3 Mio.) zusammen. Die Forderungen aus<br />
Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr (Vj. € 0,6 Mio. mehr<br />
als ein Jahr).<br />
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen (€ 7,9 Mio.) betreffen überwiegend Forde-<br />
rungen gegen die Hotel de Saxe an der Frauenkirche <strong>GmbH</strong> & Co. KG, Dresden (€ 7,0 Mio.), die<br />
<strong>TLG</strong> Gewerbepark Grimma <strong>GmbH</strong>, Grimma (€ 0,5 Mio.), und die <strong>TLG</strong> Gewerbepark Simson<br />
<strong>GmbH</strong>, Suhl (€ 0,4 Mio.). Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen haben wie im Vor-<br />
jahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände (€ 2,1 Mio.) beinhalten im Wesentlichen Forderungen<br />
an das Finanzamt aus Steuern (€ 1,1 Mio.). Des Weiteren sind in dieser Position mit € 0,2 Mio. im<br />
Wesentlichen die Prämien für Zinssicherungsinstrumente enthalten. Die sonstigen Vermögensgegenstände<br />
haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.<br />
Unter Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten (€ 14,8 Mio.) werden im Wesent lichen<br />
laufende Konten (€ 2,8 Mio.) und Festgelder (€ 12,0 Mio.) erfasst. Davon sind zu Sicherungszwecken<br />
€ 8,0 Mio. an die DKB und € 3,6 Mio. an die HSBC abgetreten und stehen der Gesellschaft<br />
damit nicht zur freien Verfügung.<br />
Die aktiven latenten Steuern resultieren aus folgenden Sachverhalten:<br />
31.12.<strong>2010</strong><br />
T€<br />
Latente Steueransprüche auf Differenzen<br />
Rückstellungen 3.163<br />
Verbindlichkeiten 3.689<br />
Latente Steueransprüche auf Verlustvorträge 41.170<br />
48.022<br />
Latente Steuerschulden auf Differenzen<br />
bilanzieller Wertansätze für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 581<br />
Latente Steueransprüche netto 47.441<br />
Der Berechnung wurde ein Steuersatz von 30,875 % zugrunde gelegt. Dieser ergibt sich aus<br />
den derzeit geltenden gesetzlichen Steuersätzen und Messzahlen und -beträgen sowie einem<br />
durchschnittlichen Hebesatz der Gemeinden von 430 %. Auf körperschaft- und gewerbesteuerliche<br />
Verlustvorträge in Höhe von € 133 Mio. wurden latente Steueransprüche berücksichtigt.
Daneben bestehen körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 459 Mio. und gewer-<br />
besteuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 429 Mio., für die eine Steuerentlastung innerhalb von<br />
fünf Jahren nicht erwartet wird.<br />
Es wurde vom Wahlrecht der Nichtaktivierung aktiver latenter Steuern Gebrauch gemacht.<br />
4. Passiva<br />
Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt unverändert € 52,0 Mio.<br />
Die Kapitalrücklage weist einen Betrag in Höhe von € 357,3 Mio. aus.<br />
Die Gewinnrücklagen haben sich aufgrund der Neubewertung von Rückstellungen nach BilMoG<br />
zum 01.01.<strong>2010</strong> um € 0,3 Mio. auf € 535,4 Mio. erhöht. Unter Berücksichtigung des Gewinn-<br />
vortrages in Höhe von € 64,0 Mio., der Teilgewinnausschüttung aus 2009 in Höhe von € 10,0 Mio.<br />
und des Jahresüberschusses des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> in Höhe von € 19,7 Mio. ergibt sich ein<br />
Eigenkapital von insgesamt € 1.018,4 Mio.<br />
Der Sonderposten für Investitionszulagen entwickelte sich durch weitere Auflösungen entspre-<br />
chend der Abschreibung der Anlagegüter in Höhe von € 1,7 Mio. auf € 30,7 Mio. Der Sonder-<br />
posten für Investitionszuschüsse verringerte sich durch weitere Auflösungen entsprechend der<br />
Abschreibungen der Anlagegüter um € 0,2 Mio. auf € 5,0 Mio.<br />
Den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Höhe von € 7,3 Mio. liegen<br />
gutachterliche Ermittlungen zugrunde. Die Verminderung um € 0,2 Mio. resultiert aus der<br />
Inanspruchnahme im Geschäftsjahr <strong>2010</strong>. Durch die Ausübung des Beibehaltungswahlrechts<br />
nach Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB besteht eine Überdeckung in Höhe von € 2,2 Mio.<br />
Die Steuerrückstellungen in Höhe von € 7,2 Mio. betreffen im Wesentlichen Körperschaftsteuer<br />
(€ 2,9 Mio.), Gewerbesteuer (€ 4,0 Mio.) und sonstige Steuern (€ 0,2 Mio.) der Jahre <strong>2010</strong> und früher.<br />
Die Rückstellungen für Restitutionen in Höhe von € 10,1 Mio. betreffen eventuelle Verpflich-<br />
tungen zur Naturalrestitution und Herausgabe von Mietüberschüssen nach VermG und VZOG.<br />
Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von € 46,7 Mio. betreffen zum größten Teil die Rückzahlung<br />
von Investitionszulagen und Investitionszuschüssen (€ 15,0 Mio.), Prozessrisiken (€ 7,8 Mio.), Perso-<br />
nalaufwendungen (€ 3,6 Mio.), ausstehende Rechnungen (€ 3,5 Mio.), die Objektverwaltung (€ 3,2 Mio.),<br />
Zinsaufwendungen (€ 3,0 Mio.) sowie drohende Verluste für Zinssicherungsinstrumente (€ 2,2 Mio.).<br />
Die Verbindlichkeiten haben folgende Laufzeiten:<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Gesamt Restlaufzeit Gesamt<br />
bis 1 – 5 über bis<br />
Verbindlichkeiten 1 Jahr Jahre 5 Jahre 1 Jahr<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
gegenüber Kreditinstituten 657,6 62,2 131,2 464,2 587,5 56,1<br />
aus erhaltenen Anzahlungen 35,0 35,0 –– –– 33,9 33,9<br />
aus Lieferungen und Leistungen 4,1 2,8 1,1 0,2 8,5 6,0<br />
gegenüber verbundenen Unternehmen 15,1 15,1 –– –– 13,3 13,3<br />
sonstige Verbindlichkeiten 15,2 10,5 0,7 4,0 20,1 10,4<br />
Summe 727,0 125,6 133,0 468,4 663,3 119,7<br />
Jahresabschluss<br />
83
84<br />
Jahresabschluss<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von € 657,6 Mio. betreffen haupt-<br />
sächlich Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Berlin, die über die Landesbank Berlin, die<br />
Deutsche Kreditbank AG und die Bremer Landesbank an die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ausgereicht<br />
wurden (€ 205,6 Mio.). Insgesamt sind € 544,2 Mio. durch Grundschulden und € 74,2 Mio. durch<br />
Negativerklärungen besichert. Die aufgenommenen Kurzfristdarlehen in Höhe von € 36,8 Mio.<br />
wurden ohne Besicherung zur Verfügung gestellt.<br />
Die erhaltenen Anzahlungen in Höhe von € 35,0 Mio. betreffen im Wesentlichen Betriebskos-<br />
tenvorauszahlungen von Mietern (€ 33,5 Mio.). Die übrigen Anzahlungen stehen in Verbindung<br />
mit noch nicht wirksam gewordenen Kaufverträgen aus dem Liegenschaftsverkauf (€ 1,5 Mio.).<br />
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von € 4,1 Mio. umfassen im<br />
Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Standortentwicklung (€ 2,3 Mio.), Verbindlichkeiten aus Garan-<br />
tieeinbehalten (€ 1,3 Mio.) sowie Verbindlichkeiten aus dem Ankauf von <strong>Immobilien</strong> (€ 0,1 Mio.).<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (€ 15,1 Mio.) betreffen im<br />
Wesent lichen die Ansprüche der Tochtergesellschaften aus dem von der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN durch-<br />
geführten Cash-Management.<br />
Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von € 15,2 Mio. beinhalten mit € 7,0 Mio. Abführungs-<br />
verpflichtungen aus vereinnahmten Kaufpreisentgelten für fremde Dritte und mit € 5,0 Mio.<br />
Zuschüsse für Leasingobjekte, die in Form von verminderten Leasingraten verteilt über die<br />
Leasinglaufzeit an die Leasingnehmer weitergereicht werden müssen. Darüber hinaus sind mit<br />
€ 0,3 Mio. Verbindlichkeiten aus Steuern enthalten.<br />
Besicherungen von Verbindlichkeiten, die über die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
hinausgehen, bestehen nicht.<br />
Der passive Rechnungsabgrenzungsposten von € 0,6 Mio. bezieht sich im Wesentlichen auf<br />
Mietvorauszahlungen und Erbbauzinsvorauszahlungen.<br />
5. Haftungsverhältnisse<br />
Für gewährte Kredite wurden Guthaben der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN in Höhe von € 12,0 Mio. als Sicherheit<br />
verpfändet. Zum einen gelten die Verpfändungen für die Derivate bei der HSBC Trinkaus & Burkhardt<br />
AG (€ 3,6 Mio.), auf die die HSBC dann zurückgreifen kann, wenn die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
den Zahlungsverpflichtungen aus den abgeschlossenen Zinssicherungen nicht nachkommt. Dies<br />
ist als höchst unwahrscheinlich einzustufen. Zum anderen ist die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN aufgrund<br />
eines Avalrahmenvertrages mit der DKB (Deutsche Kreditbank) die Verpflichtung eingegangen,<br />
die Bank für herausgelegte Avale, die bis zum Laufzeitende des Avalrahmens noch nicht erloschen<br />
sind, von der Haftung freizustellen. Als Sicherheit sind der DKB Kontoguthaben in Höhe von<br />
€ 8,0 Mio. verpfändet worden. Bisher hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ihre Verpflichtungen ordnungsgemäß<br />
erfüllt, sodass kein Rückgriff auf verpfändete Guthaben erfolgte. Daher wird es als unwahrscheinlich<br />
angesehen, dass eine Inanspruchnahme durch die DKB eintreten wird. Darüber hinaus<br />
wurde ein Betrag von € 0,4 Mio. an die Volks- und Raiffeisenbank Muldental zur Absicherung<br />
eines Förderdarlehens der Sächsischen Aufbaubank verpfändet, welches durch die Tochter-<br />
gesellschaft <strong>TLG</strong> Gewerbepark Grimma <strong>GmbH</strong> aufgenommen wurde. Das Risiko aus der<br />
Inanspruchnahme des verpfändeten Guthabens wird aufgrund der ausreichenden Vermögensund<br />
Finanzlage der Tochtergesellschaft als gering eingeschätzt.<br />
Des Weiteren besteht eine Patronatserklärung gegenüber der AachenMünchener Lebensver-<br />
sicherung AG für Verpflichtungen der Investitionsgesellschaft Hausvogteiplatz 11 mbH & Co. KG
zur Vertragserfüllung aus dem Kaufvertrag mit der AachenMünchener Lebensversicherung AG<br />
mit einem Volumen von € 0,5 Mio. Da derzeit nur noch die vertragliche Verpflichtung besteht,<br />
noch nicht geleistete Mieterausbauten vorzunehmen, und die hierfür kalkulierten Kosten durch<br />
entsprechende Liquidität in der Gesellschaft gedeckt sind, ist nicht mit einer Inanspruchnahme<br />
aus der Patronatserklärung zu rechnen.<br />
6. Wesentliche außerbilanzielle Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
Wesentliche außerbilanzielle Geschäfte<br />
Neben den unter den sonstigen finanziellen Verpflichtungen ausgewiesenen Verträgen und<br />
ausstehenden Maßnahmen bestehen keine wesentlichen außerbilanziellen Geschäfte mit wesent-<br />
lichem Einfluss auf die künftige Finanzlage.<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
Miet-, Leasing- und Dienstleistungsverträge<br />
Die Gesellschaft hat diverse Mietverträge für Verwaltungsgebäude, Lagerhallen, Pkw-Stell plätze<br />
und Kellerräume abgeschlossen. Zudem bestehen Leasingverträge für Fahrzeuge aus dem Pkw-<br />
Bestand der Gesellschaft sowie Dienstleistungsverträge für EDV-Dienstleistungen, Gebäudereinigung,<br />
Empfangs- und Sicherheitsdienst. Die Kündigungstermine der Miet-, Leasing- und<br />
Dienstleistungsverträge liegen zwischen 2011 und 2014.<br />
Diese Operating-Leasingverträge dienen dem laufenden Geschäftsbetrieb mit dem Vorteil, dass<br />
investive Maßnahmen und entsprechende Abflüsse liquider Mittel nicht notwendig werden.<br />
Risiken sind daraus nicht ersichtlich.<br />
Infolge der am Bilanzstichtag bestehenden nicht kündbaren Verträge summieren sich die in den<br />
folgenden Jahren zu zahlenden Beträge wie folgt:<br />
Jahr T€<br />
2011 658<br />
2012 10<br />
2013 1<br />
Summe 669<br />
Von dem Gesamtbetrag entfallen T€ 83 auf Mietverträge, T€ 484 auf Dienstleistungsverträge<br />
sowie T€ 102 auf Leasingverträge.<br />
Bestellobligo besteht in Höhe von € 75,7 Mio. für bereits beauftragte Maßnahmen für Investitionen<br />
in den <strong>Immobilien</strong>bestand, bei denen die Leistungen aber noch nicht erbracht wurden. Darüber<br />
hinaus besteht ein weiteres Bestellobligo in geschäftsgewöhnlichem Umfang.<br />
Aus dem städtebaulichen Vertrag „Wohnpark Karlshorst“ resultieren Verpflichtungen zur Durch-<br />
führung von Maßnahmen zur Erstellung von öffentlichen und privaten Erschließungsanlagen<br />
und zur Bereitstellung von Grundstücksflächen für die öffentlichen Erschließungsanlagen. Die<br />
im städtebaulichen Vertrag festgelegten Maßnahmen und Auflagen sind in Abhängigkeit der Ver-<br />
marktung der einzelnen Bauabschnitte zu leisten bzw. zu erfüllen und für jeden Bauabschnitt<br />
ist die Wirtschaftlichkeit nachzuweisen. Zwischenzeitlich sind über 60 Prozent der Flächen<br />
vermarktet. Für die bereits vermarkteten Flächen wurden Erschließungsmaßnahmen bereits<br />
vorgenommen bzw. Rückstellungen gebildet. Soweit die übrigen Flächen vermarktet werden,<br />
bestehen unter bestimmten Bedingungen zukünftige Verpflichtungen aus den zugesicherten<br />
Erschließungsmaßnahmen.<br />
Jahresabschluss<br />
85
86<br />
Jahresabschluss<br />
7. Derivative Finanzinstrumente (ausschließlich zinsbezogene Geschäfte)<br />
Art (Anzahl) Aktueller Laufzeit Beizu- Buchwert<br />
Zinsbegrenzungsgeschäft<br />
(CAP) (2)<br />
Zinssatzswap mit<br />
CAP<br />
Nominal- legender<br />
(sofern vor-<br />
Bilanzposten<br />
(sofern in Bilanz<br />
betrag Zeitwert handen)<br />
erfasst)<br />
Mio. € Mio. € Mio. €<br />
9,2 30.06.2006 –<br />
30.06.2016<br />
0,2 0,0 n/a<br />
9,2 30.06.2006 –<br />
30.06.2016<br />
Forward Swap 9,2 31.08.2006 –<br />
31.08.2016<br />
Forward Swap 9,2 30.11.2006 –<br />
30.11.2016<br />
Forward Swap (3) 18,1 31.01.2007 –<br />
31.01.2017<br />
Forward Swap (3) 25,6 30.06.2007 –<br />
30.06.2017<br />
Forward Swap (15) 63,0 30.11.2007 –<br />
30.11.2017<br />
Forward Swap (3) 14,0 29.02.2008 –<br />
28.02.2018<br />
Forward Swap (5) 28,1 30.06.2008 –<br />
30.06.2018<br />
Forward Swap (5) 17,0 30.09.2008 –<br />
28.09.2018<br />
Forward Swap (7) 28,7 31.03.2009 –<br />
29.03.2019<br />
Forward Swap (2) 1,9 30.06.2009 –<br />
28.09.2018<br />
Collar (3) 14,4 30.06.2009 –<br />
29.06.2019<br />
Forward Swap (3) 19,4 30.09.2009 –<br />
30.09.2019<br />
Forward Swap (2) 13,9 31.03.<strong>2010</strong> –<br />
31.03.2020<br />
Forward Swap (3) 19,8 30.06.<strong>2010</strong> –<br />
30.06.2020<br />
Forward Swap (2) 10,0 31.03.2011 –<br />
31.03.2021<br />
Forward Swap 5,0 31.03.2012 –<br />
31.03.2022<br />
Forward Swap (2) 12,3 31.03.<strong>2010</strong> –<br />
31.03.2020<br />
Forward Swap (2) 15,0 31.03.2011 –<br />
31.03.2021<br />
Summe 343,0 – 2,2<br />
– 0,4 0,0 n/a<br />
– 0,5 0,0 n/a<br />
– 0,5 0,0 n/a<br />
– 1,7 0,0 n/a<br />
– 2,7 0,0 n/a<br />
– 7,3 0,0 n/a<br />
– 1,2 0,0 n/a<br />
– 2,7 0,0 n/a<br />
– 2,1 0,0 n/a<br />
– 3,5 0,0 n/a<br />
– 0,2 0,0 n/a<br />
– 1,6 0,0 n/a<br />
– 2,1 0,0 n/a<br />
– 1,0 0,0 n/a<br />
– 0,9 0,0 n/a<br />
0,1 0,0 n/a<br />
0,1 0,0 n/a<br />
– 1,3 – 1,3 Rückstellung für<br />
Drohverluste<br />
– 0,9 – 0,9 Rückstellung für<br />
Drohverluste<br />
Die Zinsderivate dienen der Zinsabsicherung von bereits aufgenommenen bzw. noch aufzunehmenden<br />
Krediten. Sie wurden mit der Mark-to-Market-Methode bewertet. Die Zins-CAPs<br />
werden über ihre Laufzeit vereinfacht aufgelöst. Für Forward Swaps und Collars mit negativem
Marktwert, die bisher noch keinem Grundgeschäft zugeordnet wurden bzw. sich in der Vorlaufzeit<br />
befinden, wurden Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften in<br />
Höhe von € 2,2 Mio. gebildet.<br />
Folgende Bewertungseinheiten wurden gebildet:<br />
Grundgeschäft /<br />
Sicherungsinstrument<br />
Darlehen gegenüber<br />
Kreditinstituten / Zinsderivate<br />
Risiko / Art der Bewertungseinheit<br />
Zinsänderungsrisiko /<br />
macro hedge<br />
einbezogener<br />
Betrag<br />
€ 292,3 Mio. € 294,2 Mio.<br />
Höhe des abgesicherten<br />
Risikos<br />
Die gegenläufigen Zahlungsströme von Grund und Sicherungsgeschäft gleichen sich in vollem<br />
Umfang im Sicherungszeitraum voraussichtlich aus, weil laut Konzernrisikopolitik Risikopositionen<br />
(Grundgeschäft) unverzüglich nach Entstehung in betraglich gleicher Höhe in derselben<br />
Währung und Laufzeit durch Zinssicherungsgeschäfte abgesichert werden. Bis zum Abschlussstichtag<br />
haben sich die gegenläufigen Zahlungsströme aus Grund und Sicherungsgeschäft<br />
vollständig ausgeglichen. Zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung wird die<br />
„Critical-Terms-Match-Methode“ verwendet.<br />
8. Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen<br />
Es wurden keine wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen zu<br />
nicht marktüblichen Bedingungen durchgeführt.<br />
9. Erträge<br />
Die Umsatzerlöse in Höhe von € 234,5 Mio. (Vj. € 203,0 Mio.) enthalten € 179,9 Mio. (Vj. € 171,6 Mio.)<br />
aus der Objektbewirtschaftung, € 51,8 Mio. (Vj. € 30,3 Mio.) aus dem Verkauf von Liegenschaften<br />
und € 2,8 Mio. (Vj. € 1,1 Mio.) aus anderen Lieferungen und Leistungen. Von den Umsatzerlösen<br />
aus dem Verkauf von Liegenschaften entfallen € 47,6 Mio. auf Liegenschaften des Anlagever-<br />
mögens und € 4,2 Mio. auf Liegenschaften des Umlaufvermögens.<br />
Die Bestandsveränderung von € – 3,4 Mio. ergibt sich aus im Vergleich zum Vorjahr geringeren<br />
noch nicht abgerechneten Betriebskosten.<br />
Von den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von € 26,1 Mio. betreffen € 2,6 Mio. perioden-<br />
fremde Erträge, davon resultieren € 2,0 Mio. aus Eigentümerendabrechnungen. Darüber hinaus sind<br />
in den sonstigen betrieblichen Erträgen € 6,4 Mio. aus der Auflösung von Rückstellungen, € 4,1 Mio.<br />
aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen, € 4,6 Mio. aus Zuschreibungen sowie<br />
€ 1,9 Mio. aus Auflösungen des Sonderpostens für Investitionszulagen und zuschüsse enthalten.<br />
Die Erträge aus Beteiligungen (€ 2,5 Mio.) resultieren aus Gewinnausschüttungen sowie aus<br />
Ausschüttungen aus dem Eigenkapital von Tochtergesellschaften.<br />
Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge (€ 0,8 Mio.) ergeben sich im Wesentlichen aus<br />
Zinserträgen im Zusammenhang mit der kurzfristigen Anlage liquider Mittel (€ 0,4 Mio.).<br />
10. Aufwendungen<br />
Der Materialaufwand in Höhe von € 101,9 Mio. betrifft mit € 33,2 Mio. Buchwertabgänge aus<br />
Verkäufen, mit € 57,3 Mio. Aufwendungen für die Objektbewirtschaftung sowie mit € 11,4 Mio.<br />
Aufwendungen für übrige bezogene Leistungen. Von den Buchwertabgängen betreffen € 30,5 Mio.<br />
Liegenschaften des Anlagevermögens und € 2,7 Mio. Liegenschaften des Umlaufvermögens.<br />
Jahresabschluss<br />
87
88<br />
Jahresabschluss<br />
Personalkosten in Höhe von € 22,9 Mio. fielen im Geschäftsjahr für durchschnittlich 289 unbefristet<br />
und für durchschnittlich 17 befristet beschäftigte Mitarbeiter an. Des Weiteren waren im<br />
Durchschnitt 22 Auszubildende beschäftigt, drei Mitarbeiterinnen im Erziehungsurlaub sowie<br />
sieben Mitarbeiter in der Freistellungsphase der Altersteilzeit.<br />
Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Vermögensge-<br />
genstände des Sachanlagevermögens betragen € 44,0 Mio., außerdem erfolgten Abschreibungen<br />
auf den niedrigeren beizulegenden Wert in Höhe von € 17,8 Mio. aufgrund einer dauerhaften Wert-<br />
minderung.<br />
Die Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Ka-<br />
pitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten, betreffen Abschreibungen auf den niedri-<br />
geren beizulegenden Wert, die aus den gesunkenen Preisen am <strong>Immobilien</strong>markt resul tieren (€ 0,5 Mio.).<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von € 21,6 Mio. beinhalten unter anderem<br />
Zuführungen zu Rückstellungen für die Rückerstattung von Investitionszuschüssen (€ 5,6 Mio.),<br />
Wertberichtigungen und Abschreibungen auf Forderungen und sonstige Vermögensgegen-<br />
stände (€ 4,2 Mio.), Zuführungen zu Drohverlustrückstellungen für Zinssicherungsinstrumente<br />
(€ 1,2 Mio.), Zuführungen zu den Rückstellungen für Prozessrisiken (€ 0,9 Mio.) sowie perioden-<br />
fremde Aufwendungen durch nachträgliche Korrekturen in Vorjahren erfasster Erträge (€ 0,9 Mio.).<br />
Im Geschäftsjahr wurden Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von € 0,3 Mio. vorge-<br />
nommen. Die Abwertungen erfolgten aufgrund neuer Bewertungen, die nach der Ertragswert-<br />
methode vorgenommen wurden.<br />
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen (€ 29,8 Mio.) resultieren im Wesentlichen aus den Zin-<br />
sen für Darlehen (€ 18,6 Mio.), aus Ausgleichszahlungen für Zinssicherungsgeschäfte (€ 10,8 Mio.)<br />
sowie aus Zinsen an verbundene Unternehmen (€ 0,2 Mio.).<br />
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag (€ 1,8 Mio.) betreffen die Vorauszahlung für Körper-<br />
schaftsteuer (€ 0,8 Mio.) sowie die Zuführung von Rückstellungen für Körperschaftsteuer<br />
(€ 0,1 Mio.) und Gewerbesteuer (€ 0,9 Mio.) für das laufende Geschäftsjahr.<br />
Die Geschäftsführung schlägt vor, vom Bilanzgewinn des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> im Geschäftsjahr<br />
2011 einen Betrag von € 20 Mio. an die Gesellschafterin auszuschütten.<br />
11. Treuhandvermögen<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN verwaltet treuhändisch Guthaben aus Mietkautionen in Höhe von € 7,2 Mio.<br />
(Vj. € 6,4 Mio.).
12. Abschlussprüferhonorare<br />
Die Angaben zu den Abschlussprüferhonoraren erfolgen zusammenfassend im Konzernabschluss<br />
der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN, der im elektronischen Handelsregister erhältlich ist.<br />
13. Geschäftsführung<br />
Die Geschäftsführer üben die Position hauptberuflich aus.<br />
Die Gesamtbezüge für die Geschäftsführung beliefen sich im Jahr <strong>2010</strong> auf € 854.300,03. Für<br />
frühere Mitglieder der Geschäftsführung wurden Vorruhestandsgelder bzw. Renten in Höhe von<br />
€ 4.182,00 gezahlt. Die Pensionsrückstellungen für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung<br />
belaufen sich zum 31. Dezember <strong>2010</strong> auf € 3.098.058,72.<br />
14. Aufsichtsrat<br />
Die Aufsichtsratsvergütungen für den Aufsichtsrat betrugen in <strong>2010</strong> € 103.776,20.<br />
Berlin, den 11. März 2011<br />
Jochen-Konrad Fromme Niclas Karoff<br />
Geschäftsführung Geschäftsführung<br />
Jahresabschluss<br />
89
90<br />
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
A. Anlagevermögen<br />
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
1.1.<strong>2010</strong> Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.<strong>2010</strong><br />
€ € € € €<br />
I. Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
Entgeltlich erworbene Software 7.175.959,79 666.338,16 2.031.870,96 0,00 5.810.426,99<br />
7.175.959,79 666.338,16 2.031.870,96 0,00 5.810.426,99<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />
Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten<br />
auf fremden Grundstücken<br />
2.074.189.910,47 1.473.198,58 47.386.011,47 112.393.816,61 2.140.670.914,19<br />
2. Technische Anlagen 1.153.595,51 0,00 0,00 0,00 1.153.595,51<br />
3. Andere Anlagen, Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung<br />
6.436.781,01 272.223,15 – 60.940,16 661,00 6.770.605,32<br />
4. Geleistete Anzahlungen<br />
und Anlagen im Bau<br />
31.810.627,08 165.899.482,94 2.492.948,74 – 112.394.477,61 82.822.683,67<br />
2.113.590.914,07 167.644.904,67 49.818.020,05 0,00 2.231.417.798,69<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen<br />
124.497.651,64 0,00 8.514.820,13 0,00 115.982.831,51<br />
2. Beteiligungen 26.365.842,43 11.550.000,00 1.654.692,56 0,00 36.261.149,87<br />
150.863.494,07 11.550.000,00 10.169.512,69 0,00 152.243.981,38<br />
2.271.630.367,93 179.861.242,83 62.019.403,70 0,00 2.389.472.207,06
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
Kumulierte Abschreibungen Buchwerte<br />
1.1.<strong>2010</strong> Zugänge Abgänge Zuschreibung 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
€ € € € € € €<br />
5.910.300,15 473.675,03 1.993.744,64 0,00 4.390.230,54 1.420.196,45 1.265.659,64<br />
5.910.300,15 473.675,03 1.993.744,64 0,00 4.390.230,54 1.420.196,45 1.265.659,64<br />
513.421.769,60 60.904.502,20 17.150.762,46 4.255.670,50 552.919.838,84 1.587.751.075,35 1.560.768.140,87<br />
302.190,62 102.123,33 0,00 0,00 404.313,95 749.281,56 851.404,89<br />
5.637.372,41 346.142,17 – 68.080,44 0,00 6.051.595,02 719.010,30 799.408,60<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 82.822.683,67 31.810.627,08<br />
519.361.332,63 61.352.767,70 17.082.682,02 4.255.670,50 559.375.747,81 1.672.042.050,88 1.594.229.581,44<br />
68.992.886,94 333.109,99 8.514.818,13 0,00 60.811.178,80 55.171.652,71 55.504.764,70<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 36.261.149,87 26.365.842,43<br />
68.992.886,94 333.109,99 8.514.818,13 0,00 60.811.178,80 91.432.802,58 81.870.607,13<br />
594.264.519,72 62.159.552,72 27.591.244,79 4.255.670,50 624.577.157,15 1.764.895.049,91 1.677.365.848,21<br />
91
92<br />
Bestätigungsvermerk<br />
Bestätigungsvermerk<br />
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie<br />
Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>,<br />
Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2010</strong> geprüft. Die Buchführung und<br />
die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />
Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere<br />
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />
Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der<br />
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und<br />
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt<br />
werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäfts-<br />
tätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die<br />
Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit<br />
des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben<br />
in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben<br />
beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrund sätze und<br />
der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />
des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der<br />
Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem<br />
Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und<br />
stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
Berlin, 15. März 2011<br />
Ernst & Young <strong>GmbH</strong><br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Plett Krüger<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Notizen<br />
Notizen<br />
93
94<br />
Notizen<br />
Notizen
Kontakt<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />
Zentrale<br />
Hausvogteiplatz 12<br />
10117 Berlin<br />
Telefonzentrale: + 49 30 2470-50<br />
Telefaxzentrale: + 49 30 2470-7337<br />
www.tlg.de<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />
Niederlassung Berlin/Brandenburg<br />
Niederlassungsleiter: Jörg R. Lammersen<br />
Karl-Liebknecht-Straße 33<br />
10178 Berlin<br />
Telefon: + 49 30 24303-310<br />
Telefax: + 49 30 24303-309<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />
Niederlassung Mecklenburg-Vorpommern<br />
Niederlassungsleiter: Kurt Reppenhagen<br />
Wilhelm-Külz-Platz 2<br />
18055 Rostock<br />
Telefon: + 49 381 4994-0<br />
Telefax: + 49 381 4994-110<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />
Niederlassung Süd<br />
Niederlassungsleiter: Klaus-Dieter Schwensen<br />
Budapester Straße 3<br />
01069 Dresden<br />
Telefon: + 49 351 4913-0<br />
Telefax: + 49 351 4913-460<br />
In Sachsen-Anhalt:<br />
Schillerstraße 3<br />
39108 Magdeburg<br />
Telefon: + 49 391 5374-0<br />
Telefax: + 49 391 5374-298<br />
In Thüringen:<br />
Arnstädter Straße 28<br />
99096 Erfurt<br />
Telefon: + 49 361 3483-0<br />
Telefax: + 49 361 3483-110<br />
Kontakt<br />
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96<br />
Impressum<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />
Unternehmenskommunikation<br />
Hausvogteiplatz 12<br />
10117 Berlin<br />
Telefon: + 49 30 2470-6075<br />
Telefax: + 49 30 2470-6085<br />
Konzept<br />
Gestaltung / grafische Umsetzung: AM | COMMUNICATIONS, Berlin<br />
Redaktion: AM | COMMUNICATIONS, Berlin<br />
Druck: Druckerei Hermann Schlesener KG, Berlin<br />
Bildquellen<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />
Holger Mörbe, Pirna: Titel<br />
laif, Köln: S. 10 u. 28<br />
Jörg Herfort, Rostock: S. 12 unten<br />
F1online, Frankfurt am Main: S. 34 u. 40<br />
Bianca Schüler, Rostock: S. 38 rechts<br />
Motel One Group, München: S. 44 rechts<br />
Frank Waßewitz, Wengelsdorf: S. 46<br />
Jan Pauls, Berlin: S. 50<br />
Marco Neumann, Berlin: S. 53 rechts<br />
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