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Gliederung der Vorlesung<br />
Einführung<br />
Verfahren der Investitionsrechnung<br />
Statische Verfahren<br />
Dynamische Verfahren<br />
Bestimmung des Kalkulationszinsfußes unter Sicherheit<br />
Investitionsentscheidung und steuerliche Normen<br />
Investitionsdauerentscheidungen<br />
Programmentscheidungen<br />
Investition unter Risiko<br />
Entscheidungsprinzipien<br />
Spezielle Verfahren zur Investitionsbeurteilung unter Risiko<br />
Portefeuille- Theorie<br />
Bestimmung des Kalkulationszinsfußes unter Risiko<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 1<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Lernziel der Vorlesung<br />
Ziel der Lehrveranstaltung<br />
Sie sollen erkennen können, wie man methodisch vorgehen muß,<br />
um zur Unterstützung einer bestimmten Entscheidungssituation eine<br />
angemessene Form der Investitionsrechnung auszuwählen.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 2<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Literaturempfehlungen<br />
• KRUSCWITZ, Lutz: Investitionsrechnung. 9. Auflage, Oldenbourg,<br />
2003<br />
• GÖTZE, Uwe, BLOECH, Jürgen: Investitionsrechnung. 4. Auflage,<br />
Springer, 2004<br />
• BLOHM, Hans, Lüder, Klaus: Investition, 7. Auflage, 1991,Vahlen<br />
• SCHNEIDER, Dieter: Investition, Finanzierung, Besteuerung. 7.<br />
Auflage, 1992, Gabler<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 3<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Einführung
Begriff der Investition<br />
investire = (lateinisch) einkleiden<br />
Die Unternehmung stattet sich mit Vermögensgegenständen aus<br />
Definition: Investition ist eine betriebliche Tätigkeit, die zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten Ausgaben und Einnahmen verursacht, wobei dieser<br />
Vorgang meist mit einer Auszahlung beginnt.<br />
Der Planungshorizont beträgt oft viele Jahre.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 5<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kennzeichen von Investitionen<br />
• Relative Langfristigkeit, bei Immobilieninvestitionen regelmäßig<br />
viele Jahre<br />
• Relativ hoher Betrag im Verhältnis zu den Größen, über die im<br />
laufenden Geschäft ständig entschieden wird<br />
• Teilweise Irreversibilität, jedenfalls ist ein jederzeitiger Ausstieg<br />
nur unter Schwierigkeiten (Kosten) möglich<br />
• Regelmäßig hohe Auszahlungen am Anfang und anschließend<br />
langsame Rückgewinnung<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 6<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Differenzierung nach der Investitionsart<br />
Investitionsobjekte<br />
Sachinvestitionen Finanzinvestitionen<br />
Materielle Realgüter Immaterielle<br />
Realgüter<br />
- Grundstücke<br />
- Anlagen<br />
- Werkstoffe<br />
- Aus- und Weiterbildung<br />
- Forschung<br />
- Entwicklung<br />
Nominalgüter<br />
- Wertpapiere<br />
- Beteiligungen<br />
- Kundenforderungen<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 7<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Differenzierung nach dem Investitionsgrund<br />
Investitionsobjekte<br />
Ersatzinvestition Rationalisierungsinvestition Erweiterungsinvestition<br />
Ersatz durch Anlage<br />
gleicher Art und Güte<br />
Ersatz durch Anlage mit<br />
größerer Wirtschaftlichkeit<br />
Ersatz durch Anlage mit<br />
technisch höherer Kapazität<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 8<br />
Prof. Dr. Martin Moog
• Relevante Investitionsarten im Immobiliensektor?<br />
• Relevante Investitionsgründe im Immobiliensektor?<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 9<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Mit welchen Teildisziplinen der Betriebswirtschaftslehre<br />
besitzt die Investitionstheorie Überschneidungen?<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 10<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Investitionsrechung - Investitionstheorie<br />
Positive<br />
Betriebswirtschaftslehre<br />
Untersucht wird das tatsächliche<br />
Verhalten der Menschen<br />
(Manager, Unternehmer), um<br />
Gesetzmäßigkeiten zu finden,<br />
die prognostisch genutzt werden<br />
können.<br />
Praktisch-normative<br />
Betriebswirtschaftslehre<br />
Entwickelt werden Verfahren<br />
(Investitionsrechnung), die<br />
geeignet sind, in tatsächlichen<br />
Entscheidungssituationen<br />
angewendet zu werden<br />
(Entscheidungsunterstützung),<br />
um Vorteilhaftigkeitsurteile zu<br />
treffen.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 11<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Klassifikation der Investitionsentscheidung<br />
Wahlentscheidungen<br />
Verwendungsdauer der<br />
Investitionsobjekte liegt fest<br />
Investitionen sind<br />
echte Alternativen<br />
Einzelentscheidungen Programmentscheidungen<br />
Ja Nein<br />
Ja Nein<br />
Investitionsdauerentscheidungen<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 12<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Probleme der Auswahl von Investitionsprojekten<br />
bei asymmetrisch verteilten Informationen<br />
Nutzen für die<br />
Eigentümer bzw.<br />
Aktionäre<br />
groß<br />
klein<br />
Nutzen für die Manager<br />
groß<br />
klein<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 13<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Phasen des Entscheidungsprozesses<br />
PLANUNGSPHASE<br />
-Problemstellung<br />
-Suche<br />
-Beurteilung<br />
-Entscheidung<br />
REALISATIONSSPHASE<br />
KONTROLLPHASE<br />
In welchen Phasen sind<br />
Investitionsrechnungen<br />
von Bedeutung?<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 14<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Verwendung von Verfahren der Investitionsrechnung<br />
• Vorkalkulation<br />
Zur Vorbereitung von<br />
Entscheidungen über<br />
Investitionen<br />
• Nachkalkulation<br />
Zur Kontrolle der<br />
planmäßigen /<br />
unplanmäßigen Entwicklung<br />
von Investitionen.<br />
Vorbereitung der<br />
Entscheidung zum Abbruch<br />
einer Investition.<br />
Sammlung von Erfahrungen<br />
mit Investitionen<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 15<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Investitionsrechnungen als Modelle wirtschaftlicher<br />
Realität<br />
• Die Investitionsrechnung bildet als Modell einen Aspekt (den<br />
finanziellen) einer Investition vereinfacht ab.<br />
• In der Vereinfachung (Komplexitätsreduktion) liegt eine Stärke,<br />
aber auch eine Gefahr.<br />
• Es darf nicht so stark (nicht an der falschen Stelle) vereinfacht<br />
werden, damit die Vereinfachung nicht Fehlentscheidungen<br />
provoziert.<br />
Windkanalmodell<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 16<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Häufige Vereinfachungen<br />
• Die Behandlung des betrachteten Projektes erfolgt isoliert, also<br />
ohne seine Interdependenzen im Unternehmen<br />
• Die Interdependenzen können finanzwirtschaftlicher Art sein<br />
(Finanzierungszusammenhang)<br />
• Die Interdependenzen können technischer Art sein<br />
(Kapazitätsabstimmung)<br />
• Eine gute Investitionsplanung muß die Interdependenzen<br />
zusätzlich berücksichtigen, oder es müssen komplexere Modelle<br />
(OR) verwendet werden.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 17<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Verfahren der Investitionsrechnung<br />
Statische Verfahren (einperiodige Verfahren)
Übersicht über die Verfahren der<br />
Investitionsrechnung<br />
für einzelne<br />
Projekte<br />
Investitionskalküle<br />
einperiodige mehrperiodige<br />
für Programme<br />
hiermit wollen wir uns zuerst beschäftigen<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 19<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Übersicht über die Statischen Verfahren:<br />
Statische Investitionsrechnung<br />
Gewinnvergleichsrechnung<br />
Kostenvergleichsrechnung<br />
Statische Amortisationsrechnung<br />
Rentabilitätsrechnung<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 20<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Verwendung der statischen Verfahren<br />
Die statischen Verfahren der Investitionsrechnung werden meist zum<br />
Vergleich von Investitionen eingesetzt, die sich gegenseitig ausschließen.<br />
Beispiel: Kauf der Anlage A oder der Anlage B, die beide vergleichbare<br />
Leistungen erbringen, sich aber in den Kosten oder den Erlösen etwas<br />
unterscheiden (Im Immobilienbereich: Einbau es Aufzugtyps A oder B,<br />
Verwendung des Fußbodenbelags X oder Y<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 21<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Verwendung der statischen Verfahren<br />
Dauerentscheidungen<br />
Verwendungsdauer der<br />
Investitionsobjekte liegt fest<br />
Investitionen sind<br />
echte Alternativen<br />
Einzelentscheidungen Programmentscheidungen<br />
Nein Ja<br />
Ja Nein<br />
Wahlentscheidungen<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 22<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Gewinnvergleichsrechnung (nur eine Periode)<br />
Gewinn des Projektes : Projektlebensdauer = durchschnittlicher Periodengewinn<br />
Gewinn des Projektes : prod. Leistungseinheiten = durchschnittlicher Stückgewinn<br />
Projekt A<br />
Erlöse<br />
./. Kosten<br />
= Gewinn Projekt A<br />
Projekt B<br />
Erlöse<br />
./. Kosten<br />
= Gewinn Projekt B<br />
Die Projektlebensdauer wird als eine<br />
homogene Periode betrachtet,<br />
daher die Bezeichnung<br />
„einperiodige Verfahren“.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 23<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Gewinnvergleichsrechnung - Varianten<br />
durchschnittlicher<br />
Periodengewinn A<br />
Gesamtgewinn A<br />
durchschnittlicher<br />
Periodengewinn B<br />
Gesamtgewinn B<br />
durchschnittlicher<br />
Stückgewinn A<br />
durchschnittlicher<br />
Stückgewinn B<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 24<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Sinnvolle Verwendung der Gewinnvergleichsrechnung<br />
im Immobiliensektor<br />
oder<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 25<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Gewinnvergleichsrechnung<br />
Kriterium:<br />
Wähle die Investition mit dem maximalen (durchschnittlichen) Gewinn!<br />
Investition A<br />
B<br />
1. (entscheidungsrelevante) Erlöse<br />
2. (entscheidungsrelevante) Kosten<br />
a) variable Kosten (Löhne, Material)<br />
b) fixe Kosten<br />
- Abschreibungen<br />
- Zinsen<br />
Summe der Kosten<br />
- sonstige fixe Kosten<br />
600.000<br />
360.000<br />
100.000<br />
25.000<br />
70.000<br />
555.000<br />
800.000<br />
400.000<br />
150.000<br />
30.000<br />
170.000<br />
750.000<br />
3. Gewinne (Erlöse – Kosten) 45.000 50.000<br />
Quelle: KRUSCHWITZ, L. (1995): S. 35.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 26<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Gewinnvergleichsrechnung<br />
Kriterium<br />
Gesamter Gewinn,<br />
durchschnittlicher<br />
Periodengewinn,<br />
durchschnittlicher<br />
Stückgewinn<br />
Verzerrung<br />
Zu Ungunsten von<br />
Investitionen mit<br />
frühen hohen<br />
Rückflüssen<br />
bzw. mit hohen<br />
Entsorgungskosten<br />
Kapitalwert<br />
Alternative<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 27<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Gewinnvergleichsrechnung – Graphische<br />
Darstellung (Nutzschwellenanalyse)<br />
Gewinn<br />
B �A A �B<br />
Nutzschwelle<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 28<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
A<br />
B<br />
durchschnittliche<br />
Auslastung<br />
x
Gewinnvergleichsrechnung - Beispiel<br />
Das Studentenwohnheim möchte eine Waschmaschine installieren. Es<br />
stehen Modell A und B zur Auswahl.<br />
Anschaffungspreis<br />
Erwartete Nutzungsdauer<br />
Waschgänge pro Jahr<br />
Erlöse pro Waschgang<br />
Variable Kosten pro Waschgang<br />
Wasser<br />
Strom<br />
Fixkosten pro Jahr<br />
Raumreinigung<br />
Wartung<br />
Model A<br />
1.600<br />
2.000<br />
0,70<br />
0,10<br />
0,15<br />
200<br />
100<br />
1.200<br />
2.000<br />
0,70<br />
0,20<br />
0,10<br />
200<br />
150<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 29<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
5<br />
Model B<br />
4
Gewinnvergleichsrechnung – Ergebnis des<br />
Beispiels<br />
Erlöse<br />
Variable Kosten pro Jahr<br />
Wasser<br />
Strom<br />
Fixkosten pro Jahr<br />
Raumreinigung<br />
Wartung<br />
Abschreibung (linear)<br />
Gewinn/ Verlust<br />
Entscheidung für Modell A<br />
Model A<br />
1.400<br />
200<br />
180<br />
200<br />
100<br />
320<br />
200<br />
150<br />
300<br />
- 50<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 30<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
80<br />
Model B<br />
1.400<br />
400<br />
120
Wir suchen Beispiele für den sinnvollen Einsatz von<br />
Gewinnvergleichsrechnungen im Immobiliensektor<br />
.........................................................................................................<br />
.........................................................................................................<br />
.........................................................................................................<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 31<br />
Prof. Dr. Martin Moog
fixe Kosten<br />
variable<br />
Kosten<br />
Anschaffung<br />
Restwert<br />
Nutzungsdauer<br />
Reparaturen<br />
Summe durchschn. Kosten<br />
durchschnittliche Erlöse<br />
Abschreibungen<br />
Zinsen<br />
Löhne<br />
Betriebskosten<br />
durchschnittlicher Gewinn<br />
€<br />
€<br />
Jahre<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
Maschine A<br />
Maschine B<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 32<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Beispiel Gewinnvergleichsrechnung<br />
Ausbau eines Forsthauses<br />
fixe Kosten<br />
variable<br />
Kosten<br />
Renovierung<br />
Nutzungsdauer<br />
Abschreibungen<br />
Zinsen (7%)<br />
Verwaltungskosten<br />
Reparaturen<br />
Summe durchschn. Kosten<br />
durchschnittliche Erlöse<br />
durchschnittlicher Gewinn<br />
€<br />
Jahre<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
Ausbau zu<br />
Mietwohnungen<br />
300.000<br />
10.000<br />
10.500<br />
10.000<br />
5.000<br />
35.500<br />
45.000<br />
9.500<br />
22.500<br />
15.750<br />
1.000<br />
2.000<br />
41.250<br />
55.000<br />
13.750<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 33<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
30<br />
Ausbau zum<br />
Hotel<br />
450.000<br />
20
Gewinnvergleichsrechnung - Abschreibungen<br />
In der Gewinnvergleichsrechnung geht man davon aus, daß das Objekt<br />
mit der Zeit abgenutzt wird und an Wert verliert (evtl. bis auf einen<br />
Restwert.<br />
Entweder man rechnet über eine einzige Periode und setzt als Kosten<br />
Anschaffungsausgabe – Restwert (evtl. + Entsorgung bzw. Rekultivierung),<br />
oder<br />
man rechnet für durchschnittliche Jahre, so daß Abschreibungen in<br />
Höhe des durchschnittlichen Wertverzehrs angesetzt werden müssen.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 34<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Gewinnvergleichsrechnung - Zinskosten<br />
Bei den statischen Investitionsrechnungen werden meist die Zinsen<br />
auf das durchschnittlich gebundene Kapital als Kosten angesetzt.<br />
gebundenes Kapital<br />
A<br />
A = Anschaffungsausgabe<br />
durchschnittlich gebundenes Kapital<br />
Nutzungsdauer<br />
Restwert<br />
Zeit<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 35<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kostenvergleichsrechnung (nur eine Periode)<br />
Kosten des Projektes : Projektlebensdauer = durchschnittlicher Periodenkosten<br />
Kosten des Projektes : prod. Leistungseinheiten = durchschnittliche Stückkosten<br />
Projekt A<br />
Kosten Projekt B<br />
Kosten<br />
Die Projektlebensdauer wird als eine<br />
homogene Periode betrachtet,<br />
daher die Bezeichnung<br />
„einperiodige Verfahren“.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 36<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Was muß man vergleichen?<br />
gleiche<br />
Nutzungsdauer<br />
und gleiche<br />
Kapazität<br />
Vergleich des<br />
Gesamtgewinns<br />
unterschiedliche<br />
Nutzungsdauer,<br />
gleiche Kapazität<br />
Vergleich<br />
durchschnittlicher<br />
Periodengewinne<br />
Gewinnvergleich<br />
gleiche<br />
Nutzungsdauer,<br />
unterschiedliche<br />
Kapazität<br />
unterschiedliche<br />
Nutzungsdauer<br />
und<br />
unterschiedliche<br />
Kapazität<br />
Vergleich durchschnittlicher<br />
Stückgewinne<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 37<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kostenvergleichsrechnung - Varianten<br />
durchschnittliche<br />
Periodenkosten A<br />
Gesamtkosten A Gesamtkosten B<br />
durchschnittliche<br />
Periodenkosten B<br />
durchschnittliche<br />
Stückkosten A<br />
durchschnittliche<br />
Stückkosten B<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 38<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kostenvergleichsrechnung<br />
Kriterium:<br />
Wähle die Investition mit den geringsten (durchschnittlichen) Kosten!<br />
Investition A<br />
B<br />
(entscheidungsrelevante) Kosten<br />
a) variable Kosten/ Stück (k v )<br />
- Löhne<br />
- Material<br />
b) fixe Kosten (K f )<br />
- Abschreibungen<br />
- Zinsen<br />
- sonstige fixe Kosten<br />
Summe der Kosten für 10.000 Stück<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 39<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
50<br />
10<br />
100.000<br />
25.000<br />
70.000<br />
820.000<br />
40<br />
5<br />
150.000<br />
30.000<br />
170.000<br />
850.000
Kostenvergleichsrechnung – Bestimmung der<br />
kritischen Auslastung<br />
K<br />
220.000 + 60x = 350.000 +<br />
Kritische Auslastung<br />
Berechnung der kritischen Auslastung:<br />
fix<br />
A<br />
A �B<br />
K + x ⋅k<br />
= K + x ⋅k<br />
variabel<br />
A<br />
fix<br />
B<br />
B �A<br />
50x<br />
variabel<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 40<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
⇒<br />
A<br />
B<br />
B<br />
x =<br />
x<br />
13.000
Wir suchen Beispiele für den sinnvollen Einsatz von<br />
Kostenvergleichsrechnungen im Immobiliensektor<br />
.........................................................................................................<br />
.........................................................................................................<br />
.........................................................................................................<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 41<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kostenvergleichsrechung<br />
Kriterium<br />
gesamte Kosten,<br />
durchschnittliche<br />
Periodenkosten,<br />
durchschnittliche<br />
Stückkosten<br />
Verzerrung<br />
Zu Ungunsten von<br />
Investitionen mit<br />
stärker in der Zukunft<br />
liegenden Kosten<br />
Alternative<br />
Kapitalwert (nur<br />
zurechenbare<br />
Auszahlungen)<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 42<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kostenvergleichsrechnung - Beispiel<br />
In ein Bürogebäude sollen Fahrstühle mit einer Kapazität von 12 Personen<br />
gebaut werden.<br />
Personenkapazität<br />
Anzahl Fahrstühle<br />
Anschaffungspreis pro Stück<br />
Erwartete Nutzungsdauer<br />
Erwartete Fahrten pro Jahr<br />
Variable Kosten<br />
Stromkosten je Fahrt<br />
Fixkosten pro Jahr und Aufzug<br />
TÜV<br />
Wartung<br />
Model A<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 43<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
6<br />
2<br />
30.000<br />
20<br />
15.000<br />
0,50<br />
250<br />
1.500<br />
Model B<br />
4<br />
3<br />
15.000<br />
20<br />
20.000<br />
0,30<br />
200<br />
1.000
Kostenvergleichsrechnung – Ergebnis des<br />
Beispiels<br />
Variable Kosten pro Jahr<br />
Strom<br />
Fixkosten pro Jahr<br />
TÜV<br />
Wartung<br />
Abschreibung (linear)<br />
Summe der Kosten<br />
Entscheidung für Modell B<br />
Model A<br />
7.500<br />
500<br />
3.000<br />
3.000<br />
14.000<br />
Model B<br />
6.000<br />
600<br />
3.000<br />
2.250<br />
11.850<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 44<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Problem der Vergleichbarkeit bei der Kostenvergleichsrechnung<br />
Problem der<br />
Vergleichbarkeit<br />
Unterschiedliche<br />
Nutzungsdauer der<br />
Alternativen<br />
Unterschiedlicher<br />
Kapitaleinsatz, meist<br />
verbunden mit<br />
unterschiedlicher<br />
Kapazität<br />
Zeitliche<br />
Differenzinvestition müßte<br />
berücksichtigt werden,<br />
zugunsten der Alternative<br />
mit kürzerer<br />
Nutzungsdauer<br />
Differenzinvestition müßte<br />
berücksichtigt werden,<br />
zugunsten der Alternative<br />
mit niedrigerem<br />
Kapitaleinsatz<br />
Begrenzung des<br />
Problems<br />
Vergleich von<br />
durchschnittlichen<br />
Periodenkosten<br />
Vergleich von<br />
Stückkosten<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 45<br />
Prof. Dr. Martin Moog
0<br />
I o<br />
Statische Amortisationsrechnung<br />
Überschuß<br />
Amortisationszeit<br />
Auszahlungs-<br />
Einzahlungs-<br />
Saldo<br />
t<br />
Amortisationszeit<br />
Projekt A<br />
Amortisationszeit<br />
Projekt B<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 46<br />
Prof. Dr. Martin Moog
0<br />
I o<br />
Statische Amortisationsrechnung<br />
Überschuß<br />
Amortisationszeit<br />
Gefahr von<br />
Fehlentscheidungen<br />
t<br />
Kriterium:<br />
Wähle Investition (I 0) mit der kürzesten<br />
Amortisationszeit!<br />
Ein ggf. auftretender negativer<br />
Restwert ist zu berücksichtigen.<br />
Zum Vergleich von Investitionen,<br />
die sich im Restwert stark unterscheiden,<br />
ist die Amortisationsrechnung eher<br />
nicht geeignet.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 47<br />
Prof. Dr. Martin Moog
0<br />
I o<br />
Statische Amortisationsrechnung<br />
Überschuß<br />
Amortisationszeit<br />
t<br />
Kriterium:<br />
Wähle Investition (I 0) mit der kürzesten<br />
Amortisationszeit!<br />
Fazit:<br />
� Spezielle Form der Sensitivitätsanalyse<br />
� Amortisationsrechnung nur als Ergänzung<br />
geeignet<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 48<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Statische Amortisationsrechnung - Beispiel<br />
Auf einem Hausdach soll eine Solaranlage installiert werden. Es stehen<br />
Modell A und B zur Auswahl.<br />
Anschaffungskosten<br />
Eingesparte Stromkosten pro Jahr<br />
Amortisationsdauer<br />
Entscheidung für Modell A<br />
Model A<br />
50.000<br />
10.000<br />
5 Jahre<br />
Model B<br />
75.000<br />
12.500<br />
6 Jahre<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 49<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Wir suchen Beispiele für den sinnvollen Einsatz von<br />
Kostenvergleichsrechnungen im Immobiliensektor<br />
.........................................................................................................<br />
.........................................................................................................<br />
.........................................................................................................<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 50<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Amortisationsvergleichsrechnung<br />
Kriterium<br />
Zeitraum bis zur<br />
Erreichung der<br />
Gewinnschwelle<br />
Verzerrung<br />
Wegen der Berechnung<br />
mit durchschnittlichen<br />
Periodengrößen<br />
Verzerrung zu<br />
Ungunsten von<br />
Investitionen mit<br />
schnellen Rückflüssen,<br />
Verteilung von<br />
Entsorgungskosten<br />
gleichmäßig auf die<br />
Perioden.<br />
Alternative<br />
Dynamische<br />
Amortisationsrechnung<br />
(kumulierte diskontierte<br />
Überschüsse; dabei aber<br />
Nichtberücksichtigung von<br />
Entsorgungskosten)<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 51<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Rentabilitätsvergleichsrechnung<br />
Rentabilität<br />
Projekt A Rentabilität<br />
Projekt B<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 52<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Rentabilitätsvergleichsrechnung<br />
Gebundenes<br />
Kapital<br />
I o<br />
Kriterium:<br />
Wähle Investition mit maximaler Rentabilität!<br />
Durchschnittlich<br />
gebundenes Kapital<br />
t = 0 t = T<br />
L<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 53<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
t<br />
Rentabilität<br />
Jahresgewinn<br />
1<br />
(I0<br />
L)<br />
2<br />
+ ×<br />
=<br />
I 0 = Anfangsauszahlung<br />
L = Liquidationserlös
Rentabilitätsvergleichsrechnung<br />
• Der Umgang mit positiven oder negativen Restwerten bedarf bei der<br />
Rentabilitätsvergleichsrechnung einer gewissen Beachtung.<br />
• negative Restwerte können als den Einsatz erhöhend betrachtet<br />
werden. Die Auszahlung erfolgt zwar am Projektende, aber sie erhöht<br />
den Einsatz und damit auch den durchschnittlichen Einsatz. Dieser<br />
ergibt sich also als die Hälfte der Summe aus Anschaffungkosten plus<br />
Liquidationskosten<br />
• positive Restwerte können auch als die Kapitalbindung erhöhend<br />
betrachtet werden. Allerdings erscheint es bei einer Gegenüberstellung<br />
des durchschnittlichen Periodenergebnisses mit dem durchschnittlich<br />
gebundenen Kapital dann angebracht, das durchschnittliche<br />
Periodenergebnis um einen Anteil am Liquidationserlös zu erhöhen.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 54<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Rentabilitätsvergleichsrechnung - Beispiel<br />
Es soll hier noch einmal das Beispiel des Kaufs einer Waschmaschine<br />
betrachtet werden.<br />
Anschaffungspreis<br />
Liquidationserlös<br />
Erlöse<br />
Variable Kosten pro Jahr<br />
Wasser und Strom<br />
Fixkosten pro Jahr<br />
Raumreinigung<br />
Wartung<br />
Jahresgewinn<br />
Durchschnittlich gebundenes Kapital<br />
Rentabilität<br />
Model A<br />
1.600<br />
200<br />
1.400<br />
380<br />
200<br />
100<br />
400<br />
900<br />
44%<br />
Model B<br />
1.200<br />
100<br />
1.400<br />
520<br />
200<br />
150<br />
250<br />
650<br />
38%<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 55<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Rentabilitätsrechnung mit negativem Restwert<br />
Anschaffungsausgabe<br />
Liquidationskosten<br />
Nutzungsdauer<br />
durchschnittlich geb. Kapital<br />
Erlöse (durchschnittlich)<br />
Abschreibungen<br />
Personal<br />
Energie<br />
Durchschn. Gewinn vor Zinsen<br />
durchschn. Rentabilität<br />
€<br />
€<br />
Jahre<br />
€<br />
€/jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
Prozent<br />
30.000<br />
10.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
6.000<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 56<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
10<br />
30<br />
40.000 / 2
Rentabilitätsrechnung mit positivem Restwert<br />
Anschaffungsausgabe<br />
Liquidationskosten<br />
Nutzungsdauer<br />
durchschnittlich geb. Kapital<br />
Erlöse (durchschnittlich)<br />
anteilig Restwert (20.000 / 10)<br />
Abschreibungen<br />
Personal<br />
Energie<br />
Durchschn. Gewinn vor Zinsen<br />
durchschn. Rentabilität<br />
€<br />
€<br />
Jahre<br />
€<br />
€/jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
€/Jahr<br />
Prozent<br />
60.000<br />
20.000<br />
40.000<br />
18.000<br />
2.000<br />
4.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
10.000<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 57<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
10<br />
25<br />
20.000+40.000 / 2<br />
= 40.000
Rentabilitätsvergleichsrechnung<br />
Kriterium<br />
Durchschnittliche<br />
Rentabilität, i.d.R.<br />
vor Zinsen und<br />
Steuern<br />
Verzerrung<br />
Zu Ungunsten von<br />
Investitionen mit schnellen<br />
Rückflüssen, Überbewertung<br />
von Entsorgungskosten<br />
Alternative<br />
Interner Zinsfuß,<br />
aber dieser ist wegen<br />
der Wiederanlageprämisse<br />
problematisch<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 58<br />
Prof. Dr. Martin Moog
einperiodige Investitionskalküle - Fazit<br />
Je länger der Planungshorizont, desto kritischer<br />
ist die Einperiodigkeit.<br />
Je unterschiedlicher die Zahlungs-Strukturen, desto kritischer<br />
ist die Einperiodigkeit.<br />
Gefahr von<br />
Fehlentscheidungen<br />
Die Ergebnisse der verschiedenen Verfahren können sich widersprechen.<br />
Je bedeutender die Investition, desto eher ist eine aufwendigere<br />
Entscheidungsvorbereitung gerechtfertigt.<br />
dynamische Kalküle<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 59<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Verfahren der Investitionsrechnung<br />
Dynamische Verfahren
Beurteilung der Vorteilhaftigkeit von Zahlungsströmen<br />
Welche Investition ist die vorteilhaftere?<br />
0<br />
- 100<br />
- 100<br />
1<br />
50<br />
60<br />
Perioden<br />
2<br />
50<br />
60<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 61<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
3<br />
50<br />
30<br />
Saldo<br />
Bei gleichem Ergebnis (Einzahlungsüberschuß) kommt es auf die<br />
zeitliche Struktur an.<br />
50<br />
50
Kennzeichen der klassischen dynamischen Verfahren der<br />
Investitionsrechnung<br />
• Verwendung der Zinseszinsrechung<br />
• Investitionen werden als Zahlungsströme aufgefaßt, also<br />
Einzahlungen und Auszahlungen<br />
• Es besteht die Konvention zur Vereinfachung immer von<br />
Zahlungen am Ende der Sub-Periode auszugehen<br />
• Es wird nur ein Zinsfuß verwendet – Annahme des perfekten<br />
Kapitalmarktes<br />
• Herauslösung der Investition aus ihrem betrieblich-technischen<br />
und ihrem Finanzierungs-Zusammenhang<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 62<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Übersicht über die dynamischen Verfahren<br />
Dynamische Verfahren<br />
Vermögenswertmethoden Zinssatzmethoden<br />
Kapitalwertmethoden Interne-Zinssatz-Methode<br />
Vermögensendwertmethode<br />
Sollzinssatzmethode<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 63<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Der Zinsfuß als Vergleichsmaßstab<br />
Finanzierung durch Eigenkapital<br />
Maßstab: Anlage am Kapitalmarkt<br />
Haben-Zinsfuß<br />
Opportunitätskosten<br />
Kalkulationszinsfuß<br />
=<br />
geforderte Mindestverzinsung<br />
des eingesetzten Kapitals<br />
Finanzierung durch Fremdkapital<br />
Maßstab: Finanzierung am Kapitalmarkt<br />
Soll-Zinsfuß<br />
Finanzierungskosten<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 64<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kapitalwert und Endwert<br />
Diskontierung<br />
Kapitalwert Endwert<br />
Prolongierung<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 65<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kapitalwertmethode<br />
� Bezug der Zahlungen auf den Anfang der Planungsperiode<br />
� Verwendung eines einheitlichen Kalkulationszinssatzes für die<br />
Finanzmittelaufnahme und –anlage<br />
T<br />
t<br />
NPV = ∑<br />
−<br />
NEt<br />
× (1+<br />
i) −<br />
t=<br />
0<br />
� Vorteilhaftigkeit wenn NPV > 0<br />
I<br />
0<br />
NPV = Nettokapitalwert<br />
NE = Nettoeinzahlung<br />
i = sicherer Zinssatz<br />
I 0 = Anfangsauszahlung<br />
T = Periode<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 66<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Beurteilung der Vorteilhaftigkeit mit dem Kapitalwert<br />
Der Kalkulationszins<br />
ist sozusagen der<br />
Maßstab<br />
+<br />
0<br />
-<br />
bei positiven Kapitalwerten<br />
ist die Investition als vorteilhaft<br />
zu beurteilen<br />
indifferent bei Null<br />
bei negativen Kapitalwerten ist die<br />
Investition als unvorteilhaft<br />
zu beurteilelen<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 67<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Interpretation der Größe „Kapitalwert“<br />
Der Kapitalwert einer Investition ist der auf den Entscheidungszeitpunkt<br />
bzw. den Investitionszeitpunkt bezogene Vorteil, den<br />
die Investition im Vergleich zur Anlage der Mittel zum Kalkulationszins<br />
bietet.<br />
Der Kapitalwert einer Investition ist der auf den Entscheidungszeitpunkt<br />
bzw. den Investitionszeitpunkt bezogene Vorteil,<br />
der bei Finanzierung zum Kalkulationszins dem Investor zufällt.<br />
Der Vermögensendwert ist eine etwas anschaulichere Größe.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 68<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Zur Interpretation der Größe „Kapitalwert“<br />
Der Endwert ist der Vermögenszuwachs, den der Investor hat, wenn er das<br />
Projekt zum Kalkulationszins finanziert.<br />
Diskontierung<br />
Kapitalwert Endwert<br />
Prolongierung<br />
Er könnte darum auch zum Investitionszeitpunkt einen Kredit in Höhe des<br />
Kapitalwertes aufnehmen und mit den Rückflüssen aus dem Projekt<br />
verzinsen und tilgen.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 69<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Beurteilung der Vorteilhaftigkeit mit dem Endwert<br />
Die Beurteilung der<br />
Investition mit dem<br />
Endwert führt zu<br />
demselben Ergebnis<br />
wie die Beurteilung<br />
mit dem Kapitalwert.<br />
Ist der Endwert positiv, ist<br />
auch der Kapitalwert positiv.<br />
Ist der Endwert Null, ist auch<br />
der Kapitalwert Null<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 70<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
+<br />
0<br />
-<br />
bei positiven Endwerten<br />
ist die Investition als vorteilhaft<br />
zu beurteilen<br />
indifferent bei Null<br />
bei negativen Endwerten ist die<br />
Investition als unvorteilhaft<br />
zu beurteilelen
Kapitalwert und Endwert<br />
Kapitalwert Endwert<br />
+<br />
0<br />
-<br />
Null-Linie = Grenze der Vorteilhaftigkeit<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 71<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
+<br />
0<br />
-<br />
vorteilhaft<br />
nicht<br />
vorteilhaft
Beispiel zur Kapitalwertmethode - Zeitstrahl<br />
Es soll für 100 GE ein Parkplatz gebaut werden. Die Nettoerlöse in den 3<br />
Folgeperioden belaufen sich auf jeweils 70, 50 und 60 GE. Der<br />
Kalkulationszins beträgt 10%.<br />
0 1 2 3<br />
-100<br />
63,64<br />
41,32<br />
45,08<br />
× (1+<br />
0,1)<br />
× (1+<br />
0,1)<br />
× (1+<br />
0,1)<br />
−1<br />
−2<br />
−3<br />
50,04 Kapitalwert<br />
70<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 72<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
50<br />
Periode<br />
60
Kapitalwert und Endwert - Zeitstrahl<br />
Es soll für 100 GE ein Parkplatz gebaut werden. Die Nettoerlöse in den 3<br />
Folgeperioden belaufen sich auf jeweils 70, 50 und 60 GE. Der<br />
Kalkulationszins beträgt 10%.<br />
Periode<br />
0 1 2 3<br />
-100<br />
63,64<br />
41,32<br />
45,08<br />
× (1+<br />
0,1)<br />
× (1+<br />
0,1)<br />
× (1+<br />
0,1)<br />
−1<br />
−2<br />
−3<br />
70<br />
x(1+0,1) 3<br />
x(1+0,1) 2<br />
50,04 Kapitalwert Endwert<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 73<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
50<br />
x(1+0,1)<br />
-133,10<br />
84,70<br />
55,00<br />
60,00<br />
66,60
Beispiel zur Kapitalwertmethode -<br />
Tabellenformat<br />
Periode Zahlungen Zinsfuß Diskontfaktor Diskontierte Zahlungen<br />
0 -100 10% 1,00 -100,00<br />
1 70 10% 0,91 63,64<br />
2 50 10% 0,83 41,32<br />
3 60 10% 0,75 45,08<br />
Nettokapitalwert<br />
50,04<br />
NPV > 0<br />
Projekt ist vorteilhaft<br />
Diskontfaktoren<br />
1,10 -0 = 1,00<br />
1,10 -1 = 0,91<br />
1,10 -2 = 0,83<br />
1,10 -3 = 0,75<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 74<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Berechnung des Kapitalwertes mit Excel<br />
Funktion XKAPITALWERT<br />
Zeitpunkte müssen in dem<br />
Format DATUM angegeben<br />
werden.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 75<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Rentenbarwert bei konstanten Rückflüssen<br />
(jährliche Renten)<br />
Endlich nachschüssige Rente:<br />
=<br />
T<br />
(1+<br />
i) −1<br />
× R<br />
i(1+<br />
i)<br />
RBW T<br />
Ewige nachschüssige Rente:<br />
RBW =<br />
R<br />
i<br />
Endlich vorschüssige Rente:<br />
T<br />
(1+<br />
i) −1<br />
= (1+<br />
i) × R<br />
i(1+<br />
i)<br />
RBW T<br />
RBW Rentenbarwert<br />
R Rentenrate<br />
i sicherer Zinssatz<br />
T Anzahl der Perioden<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 76<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kapitalwert und Annuität<br />
Verrentung<br />
Annuitätenfaktor<br />
Kapitalwert Annuität<br />
Kapitalisierung<br />
Barwertfaktor<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 77<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kapitalwertmethode und Annuitätenmethode<br />
Definition: Annuität ist die konstante Entnahme einer Rente<br />
Endlich nachschüssige Rente:<br />
T<br />
i(1+<br />
i)<br />
R = × NPV<br />
T<br />
(1+<br />
i) −1<br />
Annuitätenfaktor<br />
Folgerung:<br />
R Rentenrate<br />
NPV Kapitalwert<br />
i sicherer Zinssatz<br />
T Laufzeit<br />
Annuitätenmethode und Kapitalwertmethode müssen immer zum gleichen<br />
Ergebnis führen.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 78<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Die Annuität als Vorteilhaftigkeitsmaßstab<br />
+<br />
0<br />
-<br />
vorteilhaft<br />
Null-Linie<br />
nicht vorteilhaft<br />
Ein Kapitalwert von Null<br />
führt naturgemäß zu einer<br />
Annuität von Null.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 79<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vergleichbarkeit von Kapitalwerten<br />
Fertighaus Massivhaus<br />
??<br />
Gleicher Kapitaleinsatz<br />
Gleiche Investitionsdauer<br />
Gleicher Kredit- und Wiederanlagezins<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 80<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vergleichbarkeit von Kapitalwerten<br />
Investitionsdauer<br />
Projekt A<br />
Welche Fragen stellen sich hinsichtlich der<br />
Vergleichbarkeit?<br />
Projekt B<br />
Investitionsvolumen<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 81<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Problem der Vergleichbarkeit von Kapitalwerten<br />
• Die Investitionen stimmen nicht im Volumen (Anschaffungsausgabe überein)<br />
• Die Investitionen stimmen nicht in der Laufzeit (Planungshorizont) überein.<br />
Laufzeit<br />
Projekt 1<br />
Projekt 2<br />
Projekt 3<br />
Volumen<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 82<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Problem der Vergleichbarkeit von Kapitalwerten<br />
Investitionen unterscheiden sich in Anlagedauer und Volumen.<br />
Kapitalwerte sind deshalb nicht unmittelbar vergleichbar.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 83<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Beurteilung der relativen Vorteilhaftigkeit bei<br />
unterschiedlicher Investitionsdauer<br />
Zur Auswahl stehen Projekt A und B, beide sind absolut vorteilhaft<br />
t<br />
Projekt A<br />
Zahlung Diskontfaktor Barwert<br />
Projekt B<br />
Zahlung Diskontfaktor Barwert<br />
0 -1.000 1,00 -1.000,00 -600 1,00 -600,00<br />
1 300 0,91 272,73 250 0,91 227,27<br />
2 400 0,83 330,58 250 0,83 206,61<br />
3 300 0,75 225,39 250 0,75 187,83<br />
4 200 0,68 136,60<br />
5 200 0,62 124,18<br />
NPV 89,49 NPV 21,71<br />
Welches Projekt ist relativ vorteilhafter ?<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 84<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Die Isolierung des Investitionsprojektes durch die Modell-<br />
Annahme des „vollkommenen Kapitalmarktes“<br />
Finanzierungszusammenhang<br />
der Investition<br />
Kapitalwert<br />
Technischer<br />
Zusammenhang<br />
der Investition<br />
Herauslösung der Investition aus dem Zusammenhang<br />
(Isolierung).<br />
Beurteilung der Investition am Maßstab „Kalkulationszins“.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 85<br />
Prof. Dr. Martin Moog
NPV<br />
Kapitalwert als über die Verzinsung der Anschaffungsausgabe<br />
hinausgehender Vorteil der Investition<br />
Anschaffungsausgabe<br />
Zeitpunkt der<br />
Investition<br />
Zinsen<br />
Ende des Planungshorizonts<br />
Endwert<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 86<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
Zeit
Vergleichbarmachung von Investitionen mit<br />
unterschiedlicher Projektdauer<br />
Die Kapitalwerte von Investitionen mit unterschiedlicher Projektdauer<br />
sind nicht unmittelbar miteinander vergleichbar, können<br />
aber durch die Umrechnung in Annuitäten vergleichbar gemacht<br />
werden.<br />
Beispiel: 2 Projekte haben beide bei einem Kalkulationszins<br />
von 10 v.H. den Kapitalwert von 100 GE. Die Projektdauern<br />
betragen 8 Jahre und 6 Jahre.<br />
Projekt A, Dauer 10 Jahre: Annuität = 100 x 0,163 = 16,3<br />
Projekt B, Dauer 8 Jahre: Annuität = 100 x 0,187 = 18,7<br />
Projekt B ist natürlich bei gleichem Kapitalwert und kürzerer Dauer<br />
vorteilhafter, es erlaubt um 18,7 – 16,3 = 2,4 GE höhere Entnahmen.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 87<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vergleichbarmachung von Investitionen mit<br />
unterschiedlicher Projektdauer<br />
Beispiel: 2 Projekte haben beide bei einem Kalkulationszins<br />
von 10 v.H. den Kapitalwert von 100 GE. Die Projektdauern<br />
betragen 8 Jahre und 6 Jahre.<br />
Projekt A, Dauer 10 Jahre: Annuität = 100 x 0,163 = 16,3<br />
Projekt B, Dauer 8 Jahre: Annuität = 100 x 0,187 = 18,7<br />
Projekt B ist natürlich bei gleichem Kapitalwert und kürzerer Dauer<br />
vorteilhafter, es erlaubt um 18,7 – 16,3 = 2,4 GE höhere Entnahmen.<br />
Das gilt aber nur unter der Voraussetzung, daß anschließend erneut<br />
ein gegenüber dem perfekten Kapitalmarkt vorteilhaftes Projekt<br />
realisiert werden kann. Wenn nicht, sind die Projekte gleich<br />
vorteilhaft.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 88<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Die Annuität<br />
Berechnet man aus dem Kapitalwert die Annuität, dann ist diese<br />
als mögliche Entnahme bei Durchführung der Investition zu<br />
interpretieren.<br />
Bei Finanzierung mit Eigenmitteln besteht das Einkommen<br />
folglich aus<br />
- der Kapitalverzinsung zum Kalkulationszinsfuß<br />
- der Annuität<br />
Bei Finanzierung mit Fremdmitteln steht die Kapitalverzinsung<br />
dem Geldgeber zu, so daß dem Investor ein Einkommen in Höhe<br />
der Annuität verbleibt.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 89<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Die Annuität<br />
Die Annuität als jährlich mögliche Entnahme bei Realisierung<br />
der Investition, zusätzlich zur Kapitalverzinsung.<br />
Finanzierung mit<br />
Fremdmitteln<br />
Die Annuität steht dem<br />
Investor zu<br />
Zinsen stehen dem<br />
Fremdkapitalgeber zu<br />
Finanzierung mit<br />
Eigenmitteln<br />
Die Annuität steht dem<br />
Eigenkapitalgeber<br />
der gleichzeitig Investor<br />
ist zu<br />
Zinsen stehen dem<br />
Eigenkapitalgeber zu<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 90<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Der Kapitalwert<br />
Der Kapitalwert ist der auf die Gegenwart bezogene Vermögensvorteil<br />
bei Durchführung der Investition.<br />
Durch die Annahme des „vollkommenen Kapitalmarktes“ ist dieser<br />
Vorteil unabhängig von der Finanzierung. Bei vollständiger<br />
Finanzierung mit Fremdmitteln bleibt dem Investor der Kapitalwert<br />
bzw. am Ende der Laufzeit der Endwert. Der Geldgeber bekommt<br />
die Verzinsung in Höhe des Kalkulationszinsfußes.<br />
Bei vollständiger Finanzierung mit Eigenmitteln besteht das<br />
Vermögen des Investors am Ende der Laufzeit aus dem Endwert:<br />
seinem Einsatz plus Kapitalverzinsung mit dem Kalkulationszinsfuß<br />
plus dem Vorteil bei Durchführung der Investition im Vergleich<br />
zum Unterlassen und der Anlage der Mittel am Kapitalmarkt.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 91<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kapitalwert und Differenzinvestitionen<br />
Differenzinvestitionen am Kapitalmarkt erhöhen den Kapitalwert<br />
nicht, da eine Verzinsung über der Verzinsung am<br />
vollkommenen Kapitalmarkt wegen dieser Modellannahme<br />
nicht erwirtschaftet werden kann.<br />
Dasselbe gilt für die Annuität.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 92<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vergleichbarmachung von Investitionen mit<br />
unterschiedlichem Volumen<br />
Vergleicht man die Kapitalwerte von Investitionen mit unterschiedlichem<br />
Volumen, kommt das Projekt mit dem geringeren<br />
Volumen etwas zu schlecht weg, weil nicht berücksichtigt wird,<br />
daß die „eingesparten Mittel“ auch angelegt werden können.<br />
Wegen der Annahme des „vollkommenen Kapitalmarktes“ hat<br />
eine Berücksichtigung einer Differenzinvestition in Form einer<br />
Finanzinvestition jedoch keine Auswirkung auf den Kapitalwert<br />
und damit auch nicht auf die Annuität.<br />
Folglich muß ggf. eine Realinvestition als Differenzinvestition<br />
berücksichtigt werden. Dies kann man als einen Versuch<br />
betrachten, die Investition wieder in den Zusammenhang des<br />
Unternehmens zu stellen (Rückgängigmachung der Isolierung).<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 93<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vergleichbarmachung von Kapitalwerten<br />
Wie bei der Gewinnvergleichsrechung kann man ggf. Kapitalwerte<br />
von Investitionsprojekten mit unterschiedlicher Kapazität<br />
durch Bezug auf die Leistungseinheiten vergleichbarer machen.<br />
Haben die Projekte auch unterschiedliche Laufzeit, ist die<br />
Annuität zu verwenden.<br />
Beispiel:<br />
Projekt A: Massivbauweise<br />
Lebensdauer 50 Jahre<br />
Annuität 100 GE<br />
Kapazität 2000 qm<br />
Annuität/qm = 100/2000 = 0,05<br />
Projekt B: Leichtbauweise<br />
Lebensdauer 20 Jahre<br />
Annuität 50 GE<br />
Kapazität 1.200 qm<br />
Annuität/qm = 50/1.200 = 0,042<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 94<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vergleichbarmachung von Kapitalwerten - Beispiel<br />
Es stehen zwei Projekte zur Wahl:<br />
Leichtbauweise und Massivbauweise.<br />
Die Lebensdauer des Leichtbaus ist halb so lang wie die des Massivbaus.<br />
Die Investitionsauszahlungen sind 1000 bzw. 600.<br />
Die Netto-Einzahlungen sind jeweils 200.<br />
Deshalb kann man zwei plus zwei Leichtbauprojekte statt eines<br />
Massivbaus realisieren.<br />
Die Annahme des<br />
unmittelbaren Anschlusses<br />
(Bauzeit=0) ist natürlich nicht<br />
sehr realistisch<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 95<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vergleichbarmachung von Kapitalwerten - Beispiel<br />
Periode<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Diskontfaktoren<br />
10 v.H.<br />
Summe bzw. NPV<br />
1,0000<br />
0,9091<br />
0,8264<br />
0,7513<br />
0,6830<br />
0,6209<br />
0,5645<br />
0,5132<br />
0,4665<br />
0,4241<br />
0,3855<br />
Massivbau<br />
-1000<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
1000<br />
-1000,00<br />
181,82<br />
165,29<br />
150,26<br />
136,60<br />
124,18<br />
112,89<br />
102,63<br />
93,30<br />
84,82<br />
77,11<br />
228,91<br />
Leichtbau<br />
-600<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
400<br />
-600,00<br />
181,82<br />
165,29<br />
150,26<br />
136,60<br />
124,18<br />
158,16<br />
Der Massivbau<br />
hat den höheren<br />
NPV.<br />
Ist er vorteilhafter?<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 96<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vergleichbarmachung von Kapitalwerten - Beispiel<br />
Periode<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Diskontfaktoren<br />
10 v.H.<br />
Summe bzw. NPV<br />
1,0000<br />
0,9091<br />
0,8264<br />
0,7513<br />
0,6830<br />
0,6209<br />
0,5645<br />
0,5132<br />
0,4665<br />
0,4241<br />
0,3855<br />
Massivbau<br />
-1000<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
1000<br />
-1000,00<br />
181,82<br />
165,29<br />
150,26<br />
136,60<br />
124,18<br />
112,89<br />
102,63<br />
93,30<br />
84,82<br />
77,11<br />
228,91<br />
Leichtbau<br />
-600<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
-400<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
200<br />
800<br />
-600,00<br />
181,82<br />
165,29<br />
150,26<br />
136,60<br />
-248,37<br />
112,89<br />
102,63<br />
93,30<br />
84,82<br />
77,11<br />
256,36<br />
Die Ergänzung zeigt,<br />
daß bei gleicher<br />
Länge der Planungsperiode<br />
der Leichtbau<br />
vorteilhafter wäre.<br />
hier -600+ 200=400<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 97<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vergleichbarmachung von Kapitalwerten - Beispiel<br />
1. Projekt<br />
2. Projekt<br />
Summe<br />
Zeit<br />
0<br />
5<br />
jeweiliger NPV<br />
Leichtbau<br />
158,16<br />
158,16<br />
Diskontfaktor<br />
10 v.H.<br />
0,6209<br />
158,16<br />
98,20<br />
256,36<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 98<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
1,0<br />
diskontiert<br />
Man kann natürlich auch den Kapitalwert der Kette von Projekten<br />
berechnen.
Vergleichbarmachung von Kapitalwerten - Beispiel<br />
Periodenlänge<br />
Zins<br />
Annuitätenfaktor<br />
Kapitalwert<br />
Annuität<br />
Massivbau<br />
10<br />
0,162 745<br />
229<br />
37,27<br />
Berechnung der Annuitäten<br />
10 v.H.<br />
0,263 797<br />
158<br />
41,68<br />
2 x 5 = 10<br />
0,162 745<br />
256<br />
41,66<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 99<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
5<br />
Leichtbau<br />
An der Annuität beurteilt, hätte man auch ohne die zeitliche<br />
Vergleichbarmachung erkannt, daß die Leichtbau-Variante<br />
vorteilhafter ist.
Fazit des Beispiels zum Vergleich von Kapitalwerten<br />
Es gibt keine Restriktionen.<br />
Der Bauplatz ist beschränkt,<br />
aber es kann zweimal in Folge<br />
gebaut werden.<br />
Die Finanzierung ist auf 1000<br />
GE beschränkt.<br />
Es ist am vorteilhaftesten, zwei<br />
Leichtbau-Projekte und<br />
Folgeprojekte zu realisieren.<br />
Ein Leichtbau-Projekt mit<br />
Folgeprojekt ist dem Massivbau-<br />
Projekt überlegen.<br />
Zwei Leichtbau-Projekte sind<br />
nicht möglich, soweit nicht<br />
weitere Restriktionen greifen, ist<br />
ein Leichtbau-Projekt mit<br />
Folgeprojekt vorteilhafter als der<br />
Massivbau.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 100<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kapitalwert und Differenzinvestitionen<br />
Differenzinvestitionen am Kapitalmarkt erhöhen den Kapitalwert<br />
nicht, da eine Verzinsung über der Verzinsung am<br />
vollkommenen Kapitalmarkt wegen dieser Modellannahme<br />
nicht erwirtschaftet werden kann.<br />
Dasselbe gilt für die Annuität.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 101<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vergleichbarmachung von Investitionen mit<br />
unterschiedlichem Volumen<br />
Vergleicht man die Kapitalwerte von Investitionen mit unterschiedlichem<br />
Volumen, kommt das Projekt mit dem geringeren<br />
Volumen etwas zu schlecht weg, weil nicht berücksichtigt wird,<br />
daß die „eingesparten Mittel“ auch angelegt werden können.<br />
Wegen der Annahme des „vollkommenen Kapitalmarktes“ hat<br />
eine Berücksichtigung einer Differenzinvestition in Form einer<br />
Finanzinvestition jedoch keine Auswirkung auf den Kapitalwert<br />
und damit auch nicht auf die Annuität.<br />
Folglich muß ggf. eine Realinvestition als Differenzinvestition<br />
berücksichtigt werden. Dies kann man als einen Versuch<br />
betrachten, die Investition wieder in den Zusammenhang des<br />
Unternehmens zu stellen (Rückgängigmachung der Isolierung).<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 102<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vergleichbarmachung von Kapitalwerten<br />
Wie bei der Gewinnvergleichsrechung kann man ggf. Kapitalwerte<br />
von Investitionsprojekten mit unterschiedlicher Kapazität<br />
durch Bezug auf die Leistungseinheiten vergleichbarer machen.<br />
Haben die Projekte auch unterschiedliche Laufzeit, ist die<br />
Annuität zu verwenden.<br />
Beispiel:<br />
Projekt A: Massivbauweise<br />
Lebensdauer 50 Jahre<br />
Annuität 100 GE<br />
Kapazität 2000 qm<br />
Annuität/qm = 100/2000 = 0,05<br />
Projekt B: Leichtbauweise<br />
Lebensdauer 20 Jahre<br />
Annuität 50 GE<br />
Kapazität 1.200 qm<br />
Annuität/qm = 50/1.200 = 0,042<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 103<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Zum Vergleich von Kapitalwerten sich ausschließender Investitionen<br />
Beispiel: Vergleich der Kosten von zwei Wandsystemen in einem Bürohaus<br />
Zeit<br />
Gipswand (A)<br />
Wandsystem (B)<br />
Einsparungen bei Wandsystem<br />
(B – A)<br />
Einsparungen bei Gipswand<br />
(A – B)<br />
diskontierte Daten (10 v.H.)<br />
Gipswand (A)<br />
Wandsystem (B)<br />
Einsparungen bei Wandsystem<br />
(B – A)<br />
Einsparungen bei Gipswand<br />
(A – B)<br />
0<br />
-12<br />
-23<br />
-11<br />
11<br />
-12<br />
-23<br />
-11<br />
11<br />
5<br />
-14<br />
-5<br />
9<br />
-9<br />
-8,69<br />
-3,10<br />
5,59<br />
-5,59<br />
-6,17<br />
-2,31<br />
3,86<br />
-3,86<br />
-4,31<br />
-1,68<br />
2,63<br />
-2,63<br />
-2,97<br />
-1,19<br />
1,78<br />
-1,78<br />
NPV<br />
-34,14<br />
-31,28<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 104<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
10<br />
-16<br />
-6<br />
10<br />
-10<br />
15<br />
-18<br />
-7<br />
11<br />
-11<br />
20<br />
-20<br />
-8<br />
12<br />
-12<br />
2,86<br />
-2,86<br />
Die Differenz der Kapitalwerte ist der Kapitalwert der Differenz der Zahlungsströme
Zum Vergleich von Kapitalwerten sich ausschließender Investitionen<br />
Beispiel: Vergleich der Kosten von zwei Wandsystemen in einem Bürohaus<br />
Kapitalwert der<br />
Alternative A<br />
(Gipswand)<br />
- 34,14<br />
Kapitalwert der Einsparungen<br />
+ (B – A)<br />
Einsparungen bei<br />
Wandsystem<br />
+ 2,86<br />
+ (A - B)<br />
Einsparungen bei<br />
Gipswand<br />
- 2,86<br />
Kapitalwert der Einsparungen<br />
Kapitalwert der<br />
Alternative B<br />
(Wandsystem)<br />
- 31,28<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 105<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Zum Vergleich von Kapitalwerten sich ausschließender Investitionen<br />
• Der Kapitalwert der Differenz zweier Zahlungsströme ist gleich der Differenz<br />
der Kapitalwerte.<br />
• Über zwei sich ausschließende Investitionen kann anhand des<br />
Kapitalwertes der Differenz entschieden werden.<br />
• Leicht verständlich ist es beim Kostenvergleich: Der Kapitalwert der<br />
Einsparungen der Variante mit der höheren Investitionssumme muß positiv<br />
sein.<br />
• Wenn die Entscheidung über die Differenz getroffen werden kann, ist<br />
zwangsläufig die Variante mit dem größeren Kapitalwert vorzuziehen, was<br />
nicht nur für den Kostenvergleich gilt, sondern auch bei positiven<br />
Kapitalwerten.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 106<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Rangfolgeentscheidung durch Berechnung der<br />
Kapitalwertrate<br />
Kapitalwer trate =<br />
Kapitalwert<br />
Anschaffungsauszahlung<br />
Projekt A Projekt B<br />
Kapitalwert 89,49 21,71<br />
Anschaffungsauszahlung 1.000 600<br />
Kapitalwertrate 8,95% 3,62%<br />
Projekt A ist vorteilhafter, da die Kapitalwertrate höher ist<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 107<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Rangfolgeentscheidung durch Berechnung der<br />
Kapitalwertrate (Beispiel Leichtbau-Massivbau)<br />
Kapitalwer trate =<br />
Anschaffungsauszahlung<br />
Kapitalwert<br />
Kapitalwertrate<br />
Kapitalwert<br />
Anschaffungsauszahlung<br />
Massivbau<br />
1000<br />
229<br />
0,229<br />
Leichtbau<br />
600<br />
158<br />
0,263<br />
Projekt Leichtbau ist vorteilhafter, da die Kapitalwertrate höher ist<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 108<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kapitalwertrate nur bei ähnlicher Struktur der<br />
Zahlungsreihe<br />
Bezieht man den Kapitalwert auf die Anschaffungsauszahlung, bleiben<br />
ggf. weitere wesentliche Zahlungen unberücksichtigt.<br />
Würde z.B. eine Investition mit positivem Restwert mit einer Investition<br />
mit negativem Restwert verglichen, wäre das Ergebnis verzerrt.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 109<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kostenvergleich mit Kapitalwerten<br />
Prinzipiell kann auch ein Kostenvergleich mit Kapitalwerten durchgeführt werden.<br />
Bei zwei sich ausschließenden Alternativen ist die vorteilhafter, deren<br />
„Kapitalwert“ näher an Null liegt.<br />
Bei unterschiedlichen Laufzeiten der Alternativen ist ein Vergleich der<br />
Annuitäten sinnvoller.<br />
Bei unterschiedlichen Kapazitäten ist ein Bezug auf die Kapazitätseinheit<br />
sinnvoll.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 110<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Bildung vollständiger Alternativen mit Hilfe des<br />
Vollständigen Finanzplans<br />
Rationale Wahl nur bei echten, sich gegenseitig vollständig<br />
ausschließenden Alternativen möglich !<br />
Reale Investitionen i.d.R. von sich aus keine echten Alternativen<br />
Gründe:<br />
• Unterschiedliche Höhe der Anschaffungsauszahlungen<br />
• Unterschiedliche Höhe und zeitliche Verteilung der Rückflüsse<br />
• Unterschiedliche Nutzungsdauer<br />
Vervollständigung zu echten Alternativen<br />
Vollständiger Finanzplan<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 111<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Entscheidungslogik vollständiger Finanzpläne<br />
Ziel<br />
Entnahmen<br />
Endvermögen<br />
Vermögensstreben<br />
festgelegt<br />
maximal<br />
Einkommensstreben<br />
maximal<br />
festgelegt<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 112<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Beispiel eines Vollständigen Finanzplans<br />
Liquide Mittel in Höhe von 1.100, Planungszeitraum 3 Jahre<br />
Zur Auswahl stehen 2 Projekte<br />
Projekt A: (-1.000,0,0,1525)<br />
Projekt B: (-1.300,800,900,0)<br />
Weitere Möglichkeiten:<br />
Kredit in t 0 bis max. 400 bei i= 20%, Tilgung in 3 gleichen Raten<br />
Kredit in t 2 bis max. 300 bei i= 15%, Laufzeit 1 Jahr<br />
Weitere Investition in t 0 mit (-200,150,100)<br />
Finanzinvestition in t 2 beliebiger Höhe zu i= 12%, Laufzeit 1 Jahr<br />
Überschüssige Mittel können jederzeit in der Kasse aufbewahrt werden<br />
Vermögensstreben: Entnahme von jährlich 100<br />
Einkommenstreben: Am Ende vom dritten Jahr Vermögen von 1.000<br />
Quelle: KRUSCHWITZ, L. (1995): Investitionsrechnung, S. 46 ff..<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 113<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vollständiger Finanzplan im Fall von<br />
Vermögensstreben für Projekt A<br />
Vorgabe: Maximales Endvermögen bei konstanter Entnahme von 100<br />
Zeitpunkt 0 1 2 3<br />
Kasse Anfang 1.100 86 0 0<br />
Zahlungen -1.000 0 0 1.525<br />
Kredit (20%) 286 -136 -136 -136<br />
Zusatzinvestition -200 150 100<br />
Kredit (15%) 136 -156<br />
Entnahme -100 -100 -100 -100<br />
Kasse Ende 86 0 0 1.133<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 114<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vollständiger Finanzplan im Fall von<br />
Vermögensstreben für Projekt B<br />
Vorgabe: Maximales Endvermögen bei konstanter Entnahme von 100<br />
Zeitpunkt 0 1 2 3<br />
Kasse Anfang 1.100 0 558 0<br />
Zahlungen -1.300 800 900<br />
Kredit (20%) 300 -142 -142 -142<br />
Finanzinvestition (12%) -1.216 1.362<br />
Entnahme -100 -100 -100 -100<br />
Kasse Ende 0 558 0 1.120<br />
Projekt A ist mit einem Endvermögen von 1.133 vorteilhafter<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 115<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vollständiger Finanzplan im Fall von<br />
Einkommensstreben für Projekt A<br />
Vorgabe: Maximale Entnahme bei einem Endvermögen von 1.000<br />
Zeitpunkt 0 1 2 3<br />
Kasse Anfang 1.100 180 21 0<br />
Zahlungen -1.000 0 0 1.525<br />
Kredit (20%) 400 -189 -189 -189<br />
Zusatzinvestition -200 150 100<br />
Kredit (15%) 188 -216<br />
Entnahme -120 -120 -120 -120<br />
Kasse Ende 180 21 0 1.000<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 116<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vollständiger Finanzplan im Fall von<br />
Einkommensstreben für Projekt B<br />
Vorgabe: Maximale Entnahme bei einem Endvermögen von 1.000<br />
Zeitpunkt 0 1 2 3<br />
Kasse Anfang 1.100 0 521 0<br />
Zahlungen -1.300 800 900<br />
Kredit (20%) 325 -154 -154 -154<br />
Finanzinvestition (12%) -1.142 1.279<br />
Entnahme -125 -125 -125 -125<br />
Kasse Ende 0 521 0 1.000<br />
Projekt B ist mit einer jährlichen Entnahme von 125 vorteilhafter<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 117<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Ergebnisse für die vollständigen Finanzpläne<br />
Einkommen-<br />
streben<br />
Vermögen-<br />
streben<br />
Projekt A<br />
Entnahme von jährlich<br />
120 GE<br />
Bei einem<br />
Endvermögen von<br />
1000<br />
Endvermögen von<br />
1.133 GE<br />
bei jährlicher<br />
Entnahme von 100 GE<br />
Projekt B<br />
Entnahme von jährlich<br />
125 GE<br />
Bei einem<br />
Endvermögen von 1000<br />
Endvermögen von<br />
1.120 GE<br />
bei jährlicher Entnahme<br />
von 100 GE<br />
Bei Einkommenstreben ist Projekt B vorteilhafter, bei Vermögenstreben<br />
ist Projekt A vorteilhafter<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 118<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vollständiger Finanzplan - Fazit<br />
Verschiedene Rangfolgeentscheidung in Abhängigkeit von der<br />
Entscheidungslogik des Investors möglich<br />
Einkommensstreben Vermögensstreben<br />
In der Realität Vielzahl möglicher Ergänzungs-Investitionen und Finanzierungen<br />
� In Bezug auf ein und dasselbe Projekt lassen sich mehrere zulässige<br />
vollständige Finanzpläne aufstellen<br />
� Suche nach optimalem Finanzplan sehr komplex<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 119<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vermögensendwertmethode<br />
Vermögensendwertmethode (VE) bezieht der Zahlungen auf das Ende der<br />
Planungsperiode<br />
Vorteilhaftigkeit wenn Vermögensendwert > 0<br />
Verwendung eines gespaltenen Kalkulationszinssatzes für die<br />
Finanzmittelaufnahme und -anlage möglich<br />
Soll- Zinssatz: Zinssatz zur Finanzmittelaufnahme<br />
Haben-Zinssatz: Zinssatz zur Finanzmittelanlage<br />
Unterschiedliche Ergebnis möglich bei<br />
Kontenausgleichsverbot<br />
Kontenausgleichsgebot<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 120<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Beispiel zur Vermögensendwertmethode bei<br />
Kontenausgleichsverbot - Zeitstrahl<br />
Nochmals das Parkplatzbeispiel:<br />
Es soll für 100 GE ein Parkplatz gebaut werden. Die Nettoerlöse in den 3<br />
Folgeperioden belaufen sich auf jeweils 70, 50 und 60 GE. Der Soll-Zinssatz<br />
beträgt 10%, der Haben- Zinssatz 5%.<br />
0 1 2 Periode<br />
3<br />
-100<br />
70<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 121<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
50<br />
× (1+ 0, 1)<br />
3<br />
× (1+ 0,05)<br />
× (1+ 0,05)<br />
Vermögensendwert<br />
2<br />
1<br />
-133,10<br />
77,18<br />
52,50<br />
60<br />
56,57
Beispiel zur Vermögensendwertmethode bei<br />
Kontenausgleichsverbot - Tabellenformat<br />
Periode Zahlungen Zinsfuß Prolongierungsfaktor Prolongierte Zahlungen<br />
0 -100 10% 1,33 -133,10<br />
1 70 5% 1,10 77,18<br />
2 50 5% 1,05 52,50<br />
3 60 5% 1,00 60,00<br />
Vermögensendwert 56,57<br />
Vermögensendwert > 0<br />
Projekt ist vorteilhaft<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 122<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Beispiel zur Vermögensendwertmethode bei<br />
Kontenausgleichsgebot<br />
Wieder das Parkplatzbeispiel:<br />
Es soll für 100 GE ein Parkplatz gebaut werden. Die Nettoerlöse in den 3<br />
Folgeperioden belaufen sich auf jeweils 70, 50 und 60 GE. Der Soll-Zinssatz<br />
beträgt 10%, der Haben- Zinssatz 5%.<br />
Periode 0 1 2 3<br />
Einzahlungen 70 50 60<br />
Zinsen -10 -4 0,30<br />
Kapital -100 -40 6 66,30<br />
Der Vermögensendwert beträgt nun 66,30<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 123<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Beispiel zur Vermögensendwertmethode bei<br />
Kontenausgleichsgebot - Zeitstrahl<br />
0 1 2 Periode 3<br />
-100 70 50<br />
60<br />
× 1,<br />
10<br />
-110<br />
-40<br />
× 1,<br />
10<br />
-44<br />
+6<br />
×<br />
1,<br />
05<br />
6,30<br />
Vermögensendwert<br />
66,30<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 124<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Vermögensendwertmethode - Fazit<br />
Prämissen und Folgerungen:<br />
� Prognose aller Zahlungen der Höhe und dem Zeitpunkt nach<br />
� Prognose der Soll- und Habenzinssätze<br />
� Kontenausgleichsgebot: Finanzierung negativer Nettozahlungen soweit<br />
wie möglich aus selbsterwirtschafteten Mitteln des Projekts<br />
Jedoch:<br />
� Nur notwendig, wenn Soll- und Habenzinssätze weit voneinander<br />
abweichen<br />
� Projektbezogene Annahmen über die Finanzierungs- und Anlagepolitik<br />
sind immer nicht zweckmäßig/nötig/geboten<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 125<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Interne-Zinsfuß-Methode<br />
Definition:<br />
Der Interne Zinsfuß (IZF, Internal Rate of Return, IRR) ist der Zinssatz, der<br />
den Kapitalwert 0 werden läßt.<br />
NPV<br />
IZF<br />
i<br />
Prämissen:<br />
� Normalinvestition, d.h. nur ein<br />
aa Vorzeichenwechsel<br />
� Wiederanlage zum Internen Zinsfuß<br />
aa möglich<br />
Kapitalwertfunktion<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 126<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Bestimmung des IZF – Einperiodiger Fall<br />
Im einperiodigen Fall gilt:<br />
NPV<br />
=<br />
z<br />
0<br />
Beispiel: Investition mit der Zahlungsreihe (-100, 120)<br />
NPV<br />
! z1<br />
+ = 0<br />
1+<br />
i<br />
=<br />
−100<br />
120<br />
i = − 1 =<br />
100<br />
+<br />
120<br />
1+<br />
20%<br />
i<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 127<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
!<br />
=<br />
0
Bestimmung des IZF – Zweiperiodiger Fall<br />
Im zweiperiodigen Fall gilt:<br />
NPV<br />
=<br />
z<br />
0<br />
z1<br />
+<br />
1+<br />
i<br />
+<br />
Die allgemeine Lösung lautet:<br />
i<br />
=<br />
−<br />
z<br />
1<br />
±<br />
-<br />
z<br />
z<br />
(1+<br />
2<br />
1<br />
2z<br />
−<br />
0<br />
2<br />
i)<br />
2<br />
4z<br />
0<br />
!<br />
= 0<br />
z<br />
2<br />
−1<br />
Quadratische<br />
Gleichung !<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 128<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Bestimmung des IZF – Erkenntnisse aus dem<br />
zweiperiodigen Fall<br />
Die Anzahl der Lösungen ist abhängig von der Determinante:<br />
−<br />
2<br />
Für z 4z z 0 existiert keine Lösung<br />
1 0 2<br />
−<br />
2<br />
Für z 4z z 0 existiert genau eine Lösung<br />
1 0 2<br />
−<br />
<<br />
=<br />
><br />
Für<br />
2<br />
z 4z z 0 existieren genau zwei Lösungen<br />
1 0 2<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 129<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Bestimmung des IZF – Beispiele zum<br />
zweiperiodigen Fall<br />
Zahlungsreihe (-115,170,-65)<br />
Determinante<br />
=<br />
170 2<br />
Keine Lösung<br />
Zahlungsreihe (-20,40-20)<br />
− 4×<br />
( −115)<br />
× ( −65)<br />
=<br />
Determinante 40 4 ( 20)<br />
( 20)<br />
0<br />
2<br />
= − × − × − =<br />
Eine Lösung: i = 0<br />
Zahlungsreihe (-1.000,2.100,-1.100)<br />
−1000<br />
2<br />
Determinante = 2.<br />
100 − 4 × ( −1.<br />
000)<br />
× ( −1.<br />
100)<br />
= 10.<br />
000<br />
Zwei Lösungen: i = 0%<br />
i = 10%<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 130<br />
Prof. Dr. Martin Moog
IZF - Ergebnisse der Periodenbetrachtung<br />
Probleme der IZF- Methode:<br />
� Mehrdeutigkeit<br />
Maximale Anzahl der Lösungen entspricht der Anzahl der Perioden<br />
� Nicht- Existenz<br />
NPV NPV<br />
i i<br />
Mehrdeutigkeit Nicht- Existenz<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 131<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Wiederanlage des Kapitals zum IZF<br />
Implizite Annahme der IZF- Methode:<br />
Das Kapital verzinst sich während der Investitionsdauer mit dem IZF<br />
0 1 2<br />
-1000 2.100<br />
-1.100<br />
× 10% (Finanzierungskosten)<br />
-100<br />
-1000<br />
1.000<br />
× 10% (Zinsertrag)<br />
100<br />
Vermögensendwert<br />
1.000<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 132<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
0
Wiederanlage des Kapitals zum IZF - Fazit<br />
Prämisse der Wiederanlage zum IZF problematisch, da<br />
• Annahme eines vollkommenen Kapitalmarktes<br />
(Sollzinssatz = Habenzinssatz)<br />
• Annahme bei hohen IZF unrealistisch<br />
Gefahr von<br />
Fehlentscheidungen<br />
Je wichtiger die Wiederanlage für eine Investitionsentscheidung,<br />
desto kritischer ist die Verwendung des IZF zur Beurteilung der<br />
Investition.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 133<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Probleme der Anwendung der IZF-Methode -<br />
falsche Rangfolgeentscheidung möglich<br />
Nettokapitalwert<br />
i<br />
B �A A �B<br />
A<br />
> i<br />
B<br />
i*<br />
⇒ Für i < i<br />
*<br />
gilt :<br />
i B<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 134<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
i A<br />
NPV A<br />
NPV B<br />
IZF-Methode führt zu falscher Rangfolge !
Berechnung des IZF mit Excel - XINTZINSFUSS<br />
Die Zeitpunkte<br />
müssen als DATUM<br />
eingegeben werden.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 135<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Berechnung des IZF mit Excel - XINTZINSFUSS<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 136<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Beispiel für verzerrten internen Zinsfuß<br />
Die folgende Zahlungsreihe sei einem Anleger versprochen:<br />
Jahre<br />
0<br />
1<br />
2<br />
20<br />
int. Zinsfuß<br />
Betrag<br />
-100<br />
50<br />
60<br />
200<br />
0,15267948<br />
Die Investition erscheint mit<br />
einer internen Verzinsung von<br />
15,3 % sehr lohnend<br />
Mit der Funktion XINTZINSFUSS von<br />
EXCEL berechnet<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 137<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Beispiel für verzerrten internen Zinsfuß<br />
Jahre<br />
0<br />
1<br />
2<br />
20<br />
Betrag<br />
-100<br />
50<br />
60<br />
200<br />
Prolongationsfaktor<br />
1,05 20<br />
1,05 19<br />
1,05 18<br />
1,00<br />
Endwert<br />
prolongierter<br />
Betrag<br />
-265,33<br />
126,35<br />
144,40<br />
200<br />
205,41<br />
Berechnet man für die Zahlungsreihe den Endwert bei einer Verzinsung<br />
von 5 Prozent, dann erhält man rund eine Verdoppelung des eingesetzten<br />
Betrages.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 138<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Beispiel für verzerrten internen Zinsfuß<br />
Wir fragen uns nun, welches Endvermögen der Investor erreichen kann,<br />
wenn er die frühen Rückflüsse zu 5 v..H. anlegt.<br />
Jahre<br />
0<br />
1<br />
2<br />
20<br />
Gefahr von<br />
Fehlentscheidungen<br />
Betrag<br />
-100<br />
50<br />
60<br />
200<br />
Prolongationsfaktor<br />
1,05 19<br />
1,05 18<br />
1,00<br />
20 470 / 100 =<br />
prolongierter<br />
Betrag<br />
126,35<br />
144,40<br />
200,00<br />
470,75<br />
1,<br />
08<br />
Wenn man nun mit der<br />
Zinseszinsformel die<br />
Durchschnittsverzinsung<br />
berechnet, erhält man<br />
einen Zinsfuß von<br />
rund 8%.<br />
Die Vorteilhaftigkeit der<br />
Investition wird also<br />
offenbar durch den<br />
internen Zinsfuß<br />
stark verzerrt dargestellt.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 139<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Interne Zinsfuß-Methode - Fazit<br />
Anwendung:<br />
� In der Praxis sehr beliebte Methode<br />
� Prämissen jedoch in der Realität meist nicht gegeben<br />
� Hohes Risiko falscher Entscheidungen<br />
Hinweis:<br />
IZF-Methode birgt die Gefahr stark verzerrter<br />
Vorteilhaftigkeitsdarstellungen<br />
Unter dem Stichwort Interner Zinsfuß finden sich in WIKIPEDIA<br />
verständliche Ausführungen<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 140<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kritische Sollzinssatz-Methode<br />
Gesucht ist der Sollzinssatz, der bei gegebenem Habenzinssatz<br />
den Vermögensendwert (VE) Null werden läßt.<br />
• Kontenausgleichsverbot: Kritischer Sollzinssatz unterscheidet<br />
sich von IZF<br />
• Kontenausgleichsgebot: Kritischer Sollzinssatz ist identisch IZF<br />
Bedingt durch Tilgungsplan ist dieser Fall in der Praxis<br />
unrealistisch !<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 141<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Kritische Sollzinssatz-Methode - Beispiel<br />
Periode<br />
Zahlungen<br />
i H<br />
VE<br />
3<br />
=<br />
0<br />
-100<br />
5%<br />
−100<br />
⋅(1+<br />
i<br />
S<br />
iS =<br />
16,25%<br />
)<br />
3<br />
1<br />
40<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 142<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
2<br />
60<br />
+ 40 ⋅1,05<br />
2<br />
3<br />
50<br />
+ 60 ⋅1,05<br />
1<br />
+ 50 = 0<br />
!
Kritische Sollzinssatz-Methode – Beispiel am<br />
Zeitstrahl: i S=10% mit Kontenausgleichsverbot<br />
0 1 2 Periode<br />
3<br />
-100<br />
40<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 143<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
60<br />
× (1+ 0, 10)<br />
3<br />
× (1+ 0,05)<br />
× (1+ 0,05)<br />
Vermögensendwert<br />
2<br />
1<br />
-133,10<br />
44,10<br />
63,00<br />
50,00<br />
24
Kritische Sollzinssatz-Methode – Beispiel am<br />
Zeitstrahl: i S=15% mit Kontenausgleichsverbot<br />
0 1 2 Periode 3<br />
-100<br />
40<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 144<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
60<br />
× (1+ 0, 15)<br />
3<br />
× (1+ 0,05)<br />
× (1+ 0,05)<br />
Vermögensendwert<br />
2<br />
1<br />
-152,09<br />
44,10<br />
63,00<br />
50,00<br />
5,01
Kritische Sollzinssatz-Methode – Beispiel am<br />
Zeitstrahl: i S=16,25% mit Kontenausgleichsverbot<br />
0 1 2 Periode<br />
3<br />
-100<br />
40<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 145<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
60<br />
× (1+ 0, 1625)<br />
× (1+ 0,05)<br />
3<br />
× (1+ 0,05)<br />
Vermögensendwert<br />
2<br />
1<br />
-157,10<br />
44,10<br />
63,00<br />
50,00<br />
0
Beispiel eines Tilgungsplans<br />
• Ein Projekt ist durch die Zahlungsreihe (-1000,700,650,500)<br />
gekennzeichnet<br />
• Die jährliche Tilgung beträgt 475<br />
• Der Habenzinssatz ist auf 5% festgesetzt.<br />
• Gesucht ist der Sollzinssatz, zu dem der Kredit nach drei Perioden<br />
vollständig getilgt ist.<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 146<br />
Prof. Dr. Martin Moog
Tilgungsplan für Sollzins 10%<br />
Kasse<br />
Tilgung<br />
Kasse<br />
Periode<br />
Investitionsauszahlung<br />
Einzahlungen<br />
Zins (Haben) 5%<br />
Zins (Soll) 10%<br />
Restschuld<br />
0<br />
1000<br />
-1000<br />
0<br />
-1000<br />
0,00<br />
700,00<br />
0,00<br />
-100,00<br />
-475,00<br />
125,00<br />
-625,00<br />
125,00<br />
650,00<br />
6,25<br />
-62,50<br />
-475,00<br />
243,75<br />
-212,50<br />
243,75<br />
500,00<br />
12,19<br />
-21,25<br />
-475,00<br />
259,69<br />
241,25<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 147<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
1<br />
2<br />
3
Tilgungsplan für Sollzins 15%<br />
Kasse<br />
Tilgung<br />
Kasse<br />
Restschuld<br />
Periode<br />
Investitionsauszahlung<br />
Einzahlungen<br />
Zins (Haben) 5%<br />
Zins (Soll) 15%<br />
0<br />
1000<br />
-1000<br />
0<br />
-1000<br />
0,00<br />
700,00<br />
0,00<br />
-150,00<br />
-475,00<br />
75,00<br />
-675,00<br />
75,00<br />
650,00<br />
3,75<br />
-101,25<br />
-475,00<br />
152,50<br />
-301,25<br />
152,50<br />
500,00<br />
7,63<br />
-45,19<br />
-475,00<br />
139,94<br />
128,56<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 148<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
1<br />
2<br />
3
Tilgungsplan für Sollzins 20%<br />
Kasse<br />
Tilgung<br />
Kasse<br />
Restschuld<br />
Periode<br />
Investitionsauszahlung<br />
Einzahlungen<br />
Zins (Haben) 5%<br />
Zins (Soll) 20%<br />
0<br />
1000<br />
-1000<br />
0<br />
-1000<br />
0,00<br />
700,00<br />
0,00<br />
-200,00<br />
-475,00<br />
25,00<br />
-725,00<br />
25,00<br />
650,00<br />
1,25<br />
-145,00<br />
-475,00<br />
56,25<br />
-395,00<br />
56,25<br />
500,00<br />
2,81<br />
-79,00<br />
-475,00<br />
5,06<br />
1,00<br />
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre 149<br />
Prof. Dr. Martin Moog<br />
1<br />
2<br />
3