Umweltkalender 2013 - Stadt Borken
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Vom 1. März bis zum 30. September hat die Motorsäge Pause<br />
Das wird alle Hobbygärtner und Gartenbauer<br />
interessieren:<br />
Was ist verboten, was ist erlaubt beim<br />
Baum und Heckenschnitt und bei der<br />
Gartenpflege?<br />
Was früher im Landschaftsgesetz NRW<br />
festgelegt war, ist seit dem 1. März 2010<br />
durch § 39 Bundesnaturschutzgesetz<br />
(BNatSchG) geregelt.<br />
Wesentliche Neuerung dabei ist, dass<br />
jeder in eigener Verantwortung dafür<br />
zu sorgen hat, dass wildlebende Tiere<br />
wie nistende Vögel, Fledermäuse oder<br />
andere Gartenbewohner, nicht unnötig<br />
gestört, verletzt oder getötet werden.<br />
Diese allgemeine Regelung ist zeitlich<br />
unbegrenzt und gilt außer- und<br />
innerorts gleichermaßen. Danach ist<br />
es außerdem verboten, wildlebende<br />
Pflanzen ohne vernünftigen Grund von<br />
ihrem Standort zu entnehmen oder zu<br />
nutzen, ihre Bestände niederzuschlagen<br />
oder auf sonstige Weise zu verwüsten<br />
und Lebensstätten wildlebender Tiere<br />
und Pflanzen ohne vernünftigen Grund<br />
zu beeinträchtigen oder zu zerstören.<br />
„Wildlebend“ im Sinne des Gesetzes sind<br />
dabei z.B. auch die Brennnesseln und<br />
Brombeerbüsche in einer Baulücke oder<br />
auf einer Brachfläche, die auf dem Hausbaum<br />
nistende Elster oder die in den<br />
Gartenteich zugewanderte Kröte.<br />
Neben diesen allgemeinen Anordnungen<br />
gelten für bestimmte gärtnerische<br />
Tätigkeiten aber auch weiterhin<br />
ganz konkrete Fristen:<br />
So ist es verboten, Bäume, die außerhalb<br />
des Waldes oder von gärtnerisch genutzten<br />
Flächen stehen, Hecken, lebende<br />
Zäune, Gebüsche und andere Gehölze<br />
vom 1. März bis zum 30. September<br />
abzuschneiden oder auf den Stock zu<br />
setzen. Dies gilt auch für Röhricht, das<br />
außerhalb dieser Zeit zudem nur in<br />
Abschnitten zurückgeschnitten werden<br />
darf.<br />
Grundsätzlich verboten ist außerdem,<br />
die Bodendecke auf Wiesen, an Rainen,<br />
auf ungenutzten Grundflächen sowie an<br />
Hecken und Hängen abzubrennen oder<br />
ständig wasserführende Gräben unter<br />
Einsatz von Grabenfräsen zu räumen,<br />
wenn dadurch die Tierwelt erheblich<br />
beeinträchtigt wird.<br />
Zulässig sind laut BNatSchG aber schonende<br />
Form- und Pflegeschnitte zur<br />
Beseitigung des Zuwachses von Bäumen<br />
und Sträuchern. Ausnahmen gelten auch<br />
für behördlich angeordnete Maßnahmen<br />
und für zulässige Bauvorhaben, wenn<br />
nur geringfügiger Gehölzbewuchs beseitigt<br />
wird.<br />
Diese Regelungen schränken also<br />
nicht die übliche Gartenpflege ein, wie<br />
den regelmäßigen Schnitt formierter<br />
Grenzhecken und den Rückschnitt von<br />
Blütensträuchern, den Sommerschnitt an<br />
Obstbäumen oder eine Fällung einzelner<br />
Bäume in Hausgärten, sofern keine<br />
wildlebenden Tiere von den Maßnahmen<br />
beeinträchtigt werden.