Bericht des Propstes Dr. Kay-Ulrich Bronk - Kirchenkreis Nordfriesland
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Angesichts dieser Lage hat sich der <strong>Kirchenkreis</strong>vorstand dazu entschlossen, bei<br />
dem von dieser Synode verabschiedeten Sparpaket zu bleiben und nicht den<br />
Vorschlag zu machen, das Sparpaket an irgendeiner Stelle zu verändern. Wir<br />
können und wollen die Probleme nicht aufschieben. Wir haben trotz aller<br />
Anstrengungen nur wenig Wasser unter dem Kiel. Und – um es ganz deutlich zu<br />
sagen – wir sparen nicht – insofern ist der Begriff Sparpaket irreführend – wir<br />
machen nur weniger Schulden!<br />
Dass die Streichungen im Bereich <strong>des</strong> Pfarrstellenplans die emotional schwierigste<br />
Hürde ist, wissen wir und wir teilen die Enttäuschung darüber, dass hier<br />
Streichungen notwendig geworden sind. Aber ich bitte alle Kritikerinnen und Kritiker<br />
um zwei Dinge:<br />
1. Nehmt die Relationen wahr und ernst. Die Dienste und Werke müssen „von<br />
jetzt auf gleich“ ca. 17,5 % Finanzmittel einsparen. Das Evangelische<br />
Regionalzentrum Westküste ist mit seiner Kürzung um 25% ein Torso, der nun<br />
langsam wieder heilen muss, und zwar nicht durch mehr Mittel, sondern durch<br />
Konzentration der Arbeit. Im Vergleich dazu sprechen die<br />
1,5 % Streichungen im Pfarrstellenplan für 2011 eine deutliche Sprache: den<br />
Gemeindepfarrstellen wird der Vorzug gegeben, sie haben eine sehr deutliche<br />
Priorität.<br />
2. Bitte arbeitet an zukunftsfähigen Lösungen mit. Bringt eure Kompetenz und<br />
eure Erfahrungen ein. Arbeitet konstruktiv mit und verweigert Euch nicht. Die<br />
Haltung, dass kirchliche Arbeit nur unter den alten Bedingungen überhaupt<br />
geht, gebiert, was sie befürchtet: Abbrüche und Stillstand. Sie lähmt. Trauer<br />
tut not, Zorn darf sein, aber Lösungen zu bedenken und zu wollen, das muss<br />
sein. Alles andere wäre nicht verantwortlich.<br />
Die sogenannte Expertengruppe „Kirchengemeinde“ arbeitet an Konzepten der<br />
zwischengemeindlichen Zusammenarbeit, an Modellen für die Zukunft unter den<br />
neuen Bedingungen. Ich sage nachher noch etwas dazu. Aber eines jetzt schon:<br />
Es gibt eine Menge noch nicht genutzter Möglichkeiten kirchengemeindlicher Arbeit.<br />
Es gibt Chancen und Potenziale, die wir mit der Beharrlichkeit eines gewissen<br />
Kirchturmdenkens noch nicht ernsthaft in den Blick genommen haben. Das heißt<br />
nicht, dass es keine Abschiede geben wird. Es wird sie geben müssen. Aber es kann<br />
auch Neues wachsen. Wir müssen es nur angehen.<br />
Ich kann die Proteste verstehen. Sie sind zunächst etwas Gutes, denn sie stehen für<br />
eine positive Identifikation mit der „Kirche vor Ort“. Aber wir alle müssen miteinander<br />
daran arbeiten,dass nicht die Ängste Recht bekommen, sondern unsere Hoffnungen<br />
KKSyn 2010-11-13 Synodenbericht zur Arbeit <strong>des</strong> KKV und über den Bezirk Nord<br />
Propst <strong>Dr</strong>. <strong>Bronk</strong> Stand 10.11.2010<br />
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