90 Jahre Festzeitschrift - Verein der Badener von Hamburg und ...
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im Oktober vor <strong>90</strong> <strong>Jahre</strong>n wurde unser <strong>Verein</strong><br />
gegründet, eine wahrhaft lange Zeit <strong>und</strong> deshalb<br />
auch ein stolzes Jubiläum, das wir gebührend<br />
feiern werden.<br />
Auf die Historie brauche ich nicht einzugehen, da<br />
sie diese an an<strong>der</strong>er Stelle in dieser Chronik lesen<br />
können, die <strong>von</strong> Brita Wöhlk erstellt wurde,<br />
wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken<br />
möchte.<br />
Unser <strong>Verein</strong> hat Höhen <strong>und</strong> Tiefen in dieser langen<br />
Zeit erlebt <strong>und</strong> ist heute in einer Situation, die<br />
man im Gegensatz zu vielen an<strong>der</strong>en <strong>Verein</strong>en<br />
als gut bezeichnen kann, jedoch auch mit Problemen<br />
behaftet. In <strong>der</strong> Hauptversammlung im März<br />
2004 muss <strong>der</strong> <strong>Verein</strong> einen neuen Vorstand<br />
wä h len <strong>und</strong> e in ige d er h eut ig e n<br />
Vorstandmitglie<strong>der</strong> stehen hierfür nicht mehr zur<br />
Verfügung unter an<strong>der</strong>em auch <strong>der</strong> 1. <strong>und</strong> 2. Vorsitzende.<br />
Es muss <strong>und</strong> wird uns gelingen einen<br />
tatkräftigen neuen Vorstand zu finden <strong>und</strong> zu<br />
wählen, damit wir in 10 <strong>Jahre</strong>n unser 100jähriges<br />
Jubiläum feiern können. Der gesamte <strong>Verein</strong> ist<br />
aufgerufen an dieser Aufgabe mitzuwirken.<br />
Man kann vielerorts beobachten, dass sich die<br />
Menschen in ihr privates Leben zurückziehen,<br />
ihren persönlichen Lebensbereich pflegen um mit<br />
den globalen Umwälzungen <strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>ungen,<br />
die auch Einbußen <strong>und</strong> Verzicht in unserem Lebensstandard<br />
bedeuten können, besser fertig zu<br />
werden. Aber gerade aus dieser Verunsicherung<br />
des einzelnen heraus bieten sich auch in unserem<br />
<strong>Verein</strong> die Möglichkeit dem einzelnen Menschen<br />
eine Gemeinschaft zu bieten um mit<br />
Gleichgesinnten Probleme zu diskutieren <strong>und</strong> die<br />
Zukunft gemeinsam zu gestalten <strong>und</strong> ohne großen<br />
materiellen Aufwand vieles gemeinsam zu<br />
erleben.<br />
Es ist entgegen dem Zeitgeist die Chance unseren<br />
<strong>Verein</strong> <strong>der</strong> <strong>Badener</strong> auch weiterhin erfolgreich<br />
in die Zukunft zu führen. Wir müssen den ca.<br />
2000 in <strong>Hamburg</strong> lebenden <strong>Badener</strong>n ein Angebot<br />
machen in unserer Gemeinschaft eine persönliche<br />
Nische zu finden in <strong>der</strong> man sich wohlfühlen<br />
kann.<br />
Wir haben diesen Gemeinschaftssinn, unsere Badischen<br />
Lebensart, unsere Identität, unsere<br />
Brauchtums in <strong>der</strong> schönen Wahlheimat <strong>Hamburg</strong><br />
in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n praktiziert <strong>und</strong><br />
dabei auch große Erfolge gehabt.<br />
Liebe Mitglie<strong>der</strong>, liebe Fre<strong>und</strong>e des <strong>Verein</strong>s <strong>der</strong> <strong>Badener</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>und</strong> Umgebung,<br />
Wenn ich am Anfang gesagt habe, dass <strong>der</strong> <strong>Verein</strong><br />
in seiner langen Geschichte Höhen <strong>und</strong> Tiefen<br />
erlebt hat, so sollte unser <strong>90</strong>jähriges Jubiläum<br />
Anlass sein, für alle Mitglie<strong>der</strong> <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e den<br />
weiteren Weg <strong>von</strong> <strong>der</strong> Mitte nach oben mitzugestalten.<br />
Wir werden an unserem Jubiläumsabend<br />
vielen Fre<strong>und</strong>en aus <strong>der</strong> Heimat begegnen die<br />
uns viele <strong>Jahre</strong> begleitet haben, sei es hier in<br />
<strong>Hamburg</strong>, wo sie uns besucht haben o<strong>der</strong> sei es<br />
in <strong>der</strong> Heimat gewesen, wo sie uns betreut haben.<br />
Es sind sicherlich nur einige, doch wenn alle<br />
kommen würden, mit denen wir in den letzten<br />
<strong>Jahre</strong>n herzliche Begegnungen hatten, <strong>und</strong><br />
Fre<strong>und</strong>schaft geschlossen haben, würde dies<br />
unseren Rahmen sprengen. Deshalb werden<br />
unsere Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Gäste die den Abend mit<br />
uns gestalten sowie unsere Ehrengäste stellvertretend<br />
für alle da sein.<br />
Ich wünsche uns allen vom <strong>Verein</strong> <strong>der</strong> <strong>Badener</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>und</strong> Umgebung <strong>und</strong> seinen Fre<strong>und</strong>en<br />
ein gutes <strong>und</strong> erfolgreiches Gelingen unseres<br />
Festes <strong>und</strong> bedanke mich <strong>von</strong> dieser Stelle aus<br />
schon einmal bei allen die zum Gelingen beigetragen<br />
haben. Ich wünsche weiterhin, dass dieses<br />
große Jubiläumsfest neue Motivation für alle<br />
Mitglie<strong>der</strong> <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e schafft <strong>und</strong> vor allem<br />
auch nach außen wirkt, damit unsere Mitglie<strong>der</strong>zahl<br />
nicht sinkt son<strong>der</strong>n ständig steigt.<br />
In diesem Sinne ganz herzliche <strong>und</strong> landsmannschaftliche<br />
Grüße an unsere Gäste <strong>und</strong> an alle<br />
Mitglie<strong>der</strong> <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e unseres <strong>Verein</strong>s <strong>der</strong> <strong>Badener</strong>.<br />
Ihr Wolfgang Häßler 1. Vorsitzen<strong>der</strong>
Ole <strong>von</strong> Beust,<br />
Erster Bürgermeister <strong>der</strong> Freien <strong>und</strong> Hansestadt <strong>Hamburg</strong>;<br />
Grußwort für die Zeitschrift des "<strong>Verein</strong> <strong>der</strong> <strong>Badener</strong> <strong>von</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>und</strong> Umgebung" anlässlich seines <strong>90</strong>-jährigen Bestehens<br />
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Was <strong>Badener</strong> <strong>und</strong> <strong>Hamburg</strong>er vereint ist ihre Weltoffenheit <strong>und</strong> Liberalität. Liberales Ideengut entwickelten die<br />
<strong>Badener</strong> bereits Anfang des 18.Jahrhun<strong>der</strong>ts. Ihre für die damalige Zeit vorbildliche Verfassung begründete<br />
Badens Ruf eine "liberalen Musterlandes". Weltoffenheit <strong>und</strong> Völkerverständigung beweisen die <strong>Badener</strong> in <strong>der</strong><br />
kulturellen Schnittstelle Europas <strong>und</strong> leisten einen wichtigen Beitrag für die europäische Integration.<br />
Weltoffenheit <strong>und</strong> Liberalität sind Hamburs "Markenzeichen". In <strong>der</strong> Vergangenheit haben viele <strong>Badener</strong> in<br />
<strong>Hamburg</strong> eine zweite Heimat gef<strong>und</strong>en. Hier engagieren sich <strong>Badener</strong> in unterschiedlichen Bereichen des<br />
gesellschaftlichen Lebens.<br />
Der "<strong>Verein</strong> <strong>der</strong> <strong>Badener</strong> <strong>von</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>und</strong> Umgebung" hat sich die Pflege <strong>der</strong> Bindungen <strong>der</strong> hier lebenden<br />
<strong>Badener</strong> zu ihrer alten Heimat auf die Fahnen geschrieben. Das <strong>90</strong>-jährige Bestehen des <strong>Verein</strong>s beweist einmal<br />
mehr, dass <strong>Hamburg</strong> auch für <strong>Badener</strong> eine liebenswerte <strong>und</strong> anziehende Stadt mit Ausstrahlung über<br />
Generationen geblieben ist.<br />
Ich beglückwünsche Ihren <strong>Verein</strong> zu seinem eindruckvollen Jubiläum.<br />
Ole <strong>von</strong> Beust<br />
Erster Bürgermeister
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Grußwort zum <strong>90</strong>jährigen Bestehen des <strong>Verein</strong>s <strong>der</strong> <strong>Badener</strong> in <strong>Hamburg</strong><br />
Zum Geleit<br />
<strong>Badener</strong> wird man durch Abstammung o<strong>der</strong> aus Überzeugung, <strong>und</strong> wer einmal <strong>Badener</strong> geworden ist, <strong>der</strong> bleibt es<br />
aus Überzeugung ein ganzes Leben lang. Das gilt auch für jene, die es aus dem Badnerland zwischen Hochrhein<br />
<strong>und</strong> Kurpfalz in die unwirtliche Fremde verschlagen hat. Deshalb haben sich einst in vielen großen deutschen<br />
Städten "<strong>Verein</strong>e <strong>der</strong> <strong>Badener</strong>" gebildet, in denen badische Landsleute sich treffen, ein Stück Heimat finden <strong>und</strong><br />
badische Lebensart pflegen.<br />
Zu den größten dieser Gemeinschaften <strong>der</strong> "<strong>Badener</strong> im Exil" gehört <strong>der</strong> "<strong>Verein</strong> <strong>der</strong> <strong>Badener</strong>" in <strong>der</strong> Hansestadt<br />
<strong>Hamburg</strong>. Die Stadt Freiburg ist stolz, die Patenschaft für die <strong>Badener</strong> an <strong>der</strong> Elbe (ebenso wie für die badischen<br />
Landsleute an <strong>der</strong> Spree) innezuhaben <strong>und</strong> freut sich dem "<strong>Verein</strong> <strong>der</strong> <strong>Badener</strong>" in <strong>Hamburg</strong> jetzt zum <strong>90</strong>jährigen<br />
Bestehen gratulieren zu dürfen. Die Gemeinschaft <strong>der</strong> <strong>Badener</strong> in <strong>Hamburg</strong> feiert den r<strong>und</strong>en Geburtstag mit<br />
einem Fest, wie es uns <strong>Badener</strong>n ziemt: Mit badischen Spezialitäten aus Küche <strong>und</strong> Keller, mit badischem Brauch<br />
<strong>und</strong> in unserer Sprache, die seit je her unsere Landschaft diesseits <strong>und</strong> jenseits des Rheins verbindet <strong>und</strong> Baden zu<br />
einer weltoffenen Region im Herzen Europa werden lässt.<br />
Im Namen <strong>der</strong> Patenstadt Freiburg gratuliere ich dem Vorstand <strong>und</strong> allen Mitglie<strong>der</strong>n des "<strong>Verein</strong>s <strong>der</strong> <strong>Badener</strong>"<br />
herzlich zum <strong>90</strong>jährigen Bestehen <strong>und</strong> danke Ihnen für die erfolgreiche <strong>und</strong> engagierte Arbeit, die für viele Menschen<br />
ein Stück Heimat bedeutet <strong>und</strong> die Verbindungen zu unserer Region pflegt. In diesem Sinne freue ich mich,<br />
dass die Stadt Freiburg <strong>und</strong> die Freiburger Bürgerschaft weiterhin auf unsere badische Vertretung in <strong>der</strong> Hansestadt<br />
<strong>Hamburg</strong> bauen können!<br />
Dr. Dieter Salomon<br />
Oberbürgermeister
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Seite 6
Aus <strong>der</strong> Chronik, <strong>der</strong> Anfang <strong>und</strong> bis heute Gültiges<br />
Woher sich die ersten <strong>Badener</strong> kannten, die sich<br />
am 15. Oktober 1913 in Lugers<br />
Gesellschaftshaus in <strong>der</strong> Schauenburger Str. 14<br />
(Nähe Rathaus) versammelten, um einen<br />
Landsmannschaftsverein zu gründen, steht in den<br />
alten Chroniken nicht vermerkt. Fest steht, dass<br />
elf werdende Gründungsmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einladung<br />
folgten <strong>und</strong> laut Protokoll auf <strong>der</strong> konstituierenden<br />
Versammlung in allen M<strong>und</strong>arten des lieben<br />
alten Heimatlandes dessen Lob sangen.<br />
Dem Initiator Franz Hochstuhl aus Neuweier<br />
gebührt ein posthumer Orden, denn er setzte<br />
seine Vision <strong>von</strong> <strong>der</strong> landsmannschaftlichen<br />
<strong>Verein</strong>igung mit nachhaltigem Erfolg in die Tat<br />
um. Wie wir inzwischen alle wissen, ging sein<br />
Wunsch des Zusammenfindens <strong>der</strong> hier in<br />
<strong>Hamburg</strong> lebenden <strong>Badener</strong> vor genau <strong>90</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
in Erfüllung.<br />
Je<strong>der</strong> ehrenhafte <strong>Badener</strong> Eine ausgelassene Fastnachtsfeier, 1927<br />
<strong>der</strong> das 18. Lebensjahr<br />
vollendet hat, sollte Mitglied<br />
werden können, <strong>und</strong> zwar Damen <strong>und</strong><br />
Herren. Schon auf <strong>der</strong> l. offiziellen<br />
Versammlung am 4.11.1913 konstituierte<br />
sich <strong>der</strong> <strong>Verein</strong> unter Franz Hochstuhl als<br />
erstem gewählten Vorsitzenden. Laut<br />
Protokoll (in dieser Festschrift abgedruckt)<br />
sollte als Hauptziel erstrebt werden “<strong>der</strong><br />
Zusammenschluss <strong>der</strong> hier lebenden<br />
<strong>Badener</strong> <strong>und</strong> die Pflege <strong>der</strong><br />
heimatlichen Gebräuche unter<br />
Ausschluss <strong>von</strong> Politik <strong>und</strong> religiösen<br />
Interessen.”<br />
Die Grün<strong>der</strong>väter des <strong>Verein</strong>s planten,<br />
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einmal monatlich am l. Die nstag<br />
zusammenzukommen. Als erstes <strong>Verein</strong>slokal bot<br />
sich Lugers Gesellschaftshaus in <strong>der</strong><br />
Schauenburger Str. an. Der Wirt war selbst<br />
<strong>Badener</strong> <strong>und</strong> ergriff vollherzig die Möglichkeit,<br />
zufällige “symbadische” Gäste umfassend über<br />
den neuen <strong>Verein</strong> zu informieren <strong>und</strong> ihnen mit<br />
einem Eintrittsformular zu winken. Auf <strong>der</strong> ersten<br />
offiziellen Versammlung wählte man aus nun<br />
schon 15 Anwesenden (1 Dame, 14 Herren)<br />
die sieben Vorstandsmitglie<strong>der</strong>. Das “<strong>Hamburg</strong>er<br />
Fremdenblatt” als führende Tageszeitung (jetzt<br />
Abendblatt) würdigte die <strong>Verein</strong>sgründung mit<br />
einem 30 Zeilen langen Bericht. Da <strong>der</strong> gute<br />
Kontakt zum Abendblatt <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Medien bis<br />
heute geblieben ist, können wir im Anschluss an<br />
gewichtige Aktivitäten nachlesen, wie unser<br />
<strong>Verein</strong>sprogramm draußen für uns wirbt.<br />
Nebenbei bemerkt ist <strong>der</strong> <strong>Verein</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Badener</strong> die zweite Gruppe aus<br />
Deutschlands südöstlichem Gebiet, die<br />
sich in <strong>der</strong> “Freien <strong>und</strong> Hansestadt”<br />
formierte. Bereits am 9. September 1896<br />
wurde <strong>der</strong> “Badische Abend in<br />
<strong>Hamburg</strong>” ins Leben gerufen, dem eine<br />
Anzahl angesehener <strong>und</strong> gutsituierter<br />
Bürger angehörte. Dieser exklusive<br />
<strong>Verein</strong> feierte 1946 sein 50jähriges<br />
Bestehen <strong>und</strong> löste sich 1970 infolge<br />
Auszehrung auf.<br />
Mit <strong>der</strong> Gründung unseres “<strong>Verein</strong>s <strong>der</strong><br />
<strong>Badener</strong>” sollte wahrscheinlich zu<br />
diesem außerordentlichen Zirkel ein<br />
Gegenpol gesetzt werden, so steht es in<br />
unseren Annalen als Vermutung.<br />
Eine emsige Tätigkeit entfaltete<br />
<strong>der</strong> Vorstand des neuen <strong>Verein</strong>s
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schon im ersten Jahr - so bescheinigen die<br />
Protokolle - <strong>und</strong> Hand in Hand verknüpften sich<br />
Erfolg <strong>und</strong> Aufschwung miteinan<strong>der</strong>. Die erste<br />
gedruckte Mitglie<strong>der</strong>liste aus dem <strong>Jahre</strong> 1914<br />
wies schon 51 Namen aus.<br />
Trotz des Umzugs in den Norden Deutschlands<br />
blieben die heimattreuen <strong>Hamburg</strong>-<strong>Badener</strong> ihrem<br />
abgestammten Geburtsort o<strong>der</strong> Umfeld<br />
verb<strong>und</strong>en. Schon kurz nach <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong><br />
neuen Enklave in <strong>der</strong> großen Hafenstadt<br />
versicherte man sich des Beistands des<br />
damaligen Karlsruher Landesherrn, Großherzog<br />
Friedrich 11. <strong>von</strong> Baden mit einem<br />
Huldigungstelegramm in die badische Residenz.<br />
Über ein Danktelegramm als Antwort freute man<br />
sich in <strong>Hamburg</strong> königlich, die selbe Freude löste<br />
die fre<strong>und</strong>liche Anerkennung eines<br />
Glückwunschtelegramms zum 75. Geburtstag <strong>von</strong><br />
Großherzogin Luise aus. Der Kontakt wurde nach<br />
<strong>der</strong> Abdankung des Landesherrn 1918<br />
aufrechterhalten <strong>und</strong> blieb bis in die heutige Zeit<br />
erhalten. Sogar mit <strong>der</strong> ersten öffentlichen<br />
Veranstaltung des <strong>Verein</strong>s in “Sagebiels<br />
Etablissement” ehrte man den beliebten<br />
Landesherrn zu dessen Geburtstag am 4. 7. 1914.<br />
Den musikalischen Teil dabei bestritten eine<br />
Regimentskapelle <strong>und</strong> ein Doppelquartett aus<br />
<strong>Verein</strong>smitglie<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Solisten. Die Leitung hatte<br />
Walter Valdenaire, damals einer <strong>der</strong> Stellvertreter<br />
des l. Vorsitzenden, <strong>und</strong> <strong>von</strong> 1937 – 1942 selbst<br />
Chefbadener.<br />
Als knapp ein Jahr nach Etablierung des <strong>Verein</strong>s<br />
<strong>der</strong> Erste Weltkrieg ausbrach, bewies sich<br />
spontan das soziale Engagement <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>.<br />
Sie widmeten sich intensiv <strong>der</strong> Betreuung <strong>von</strong> in<br />
<strong>Hamburg</strong>er Lazaretten liegenden <strong>Badener</strong>n <strong>und</strong><br />
weiteten diese Fürsorge bis nach Ende des<br />
Krieges aus. Auch unter den <strong>Verein</strong>sangehörigen<br />
selbst gab es Opfer, aber auch Neuzugänge.<br />
Die traditionelle Bescherung für <strong>Verein</strong>skin<strong>der</strong><br />
zum Weihnachtsfest ist seit Dezember 1918<br />
Tradition.<br />
Mit <strong>der</strong> zurückkehrenden Normalität nach dem<br />
Ersten Weltkrieg rückten auch die eigentlichen<br />
Zwecke des <strong>Verein</strong>s wie<strong>der</strong> in den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>,<br />
nämlich heimatliche <strong>und</strong> kulturelle Belange.<br />
Schwierigkeiten bereitete in diesen <strong>Jahre</strong>n vor<br />
allem die Inflation, aber gemeinschaftlich<br />
ertrugen sich solche Dinge leichter.<br />
Ab 1923<br />
Stetig stieg die Mitglie<strong>der</strong>zahl. Voll Stolz konnte im<br />
Juni 1923 anlässlich <strong>der</strong> Feier zum 10jährigen<br />
Bestehen die Bannerweihe stattfinden. Das Geld<br />
dafür lag schon im März bereit, mühselig<br />
zusammengespendet. In dieser Zeit betrug die<br />
Aufnahmegebühr fünf Millionen Mark, ab<br />
November 1923 wie<strong>der</strong> eine Mark. Der<br />
Monatsbetrag belief sich auf 50 Pfennig <strong>und</strong><br />
wurde vom Kassenwart meist persönlich<br />
einkassiert, da damals kaum jemand über ein<br />
Konto verfügte, vom Dauereinzug per Bank ganz<br />
zu schweigen. Wer bei <strong>der</strong> Monatsveranstaltung<br />
seinen Beitrag nicht direkt löhnte, wurde<br />
persönlich aufgesucht. Und egal, bei wem <strong>der</strong><br />
Kassierer auch immer anklopfte, er ersetzte die<br />
<strong>Verein</strong>szeitung, die damals noch als Wunsch in<br />
den Wolken hing, denn <strong>der</strong> Geldgewaltige war<br />
gewissermaßen auch Herr über die Umlaufbahn<br />
<strong>der</strong> neuesten Nachrichten <strong>von</strong> Freude <strong>und</strong> Leid.<br />
I m F e b r u a r 1 9 2 6 e n t s t a n d e i n e<br />
Sterbeunterstützungskasse. Welch ein Beweis für<br />
die Hilfsbereitschaft <strong>und</strong> die soziale Einstellung<br />
<strong>der</strong> <strong>Badener</strong> im Norden in jenen Tagen!<br />
Allerdings wies das Mitglie<strong>der</strong>verzeichnis jener<br />
Zeit auch mehr als 400 Mitglie<strong>der</strong> aus. So ist es<br />
nicht verwun<strong>der</strong>lich, dass die monatlichen<br />
Zusammenkünfte regelmäßig <strong>von</strong> 80 bis 100<br />
Gästen besucht wurden, gelegentlich schnellte die<br />
Zahl auf 180 Anwesende.<br />
Als Spitzenteilnehmerzahlen <strong>der</strong> Vorkriegszeit<br />
verzeichnen die Annalen <strong>von</strong> 1932 zur<br />
Weihnachtsfeier 150 badische Kin<strong>der</strong>, die sich<br />
über ihre Gaben freuten; <strong>und</strong> einen Heimatabend<br />
im April 1939 in Bans Gesellschaftshaus erlebten<br />
über 300 fröhliche Teilnehmer. Zur<br />
W eihnacht sf eier 1 9 32 wu rden 150<br />
Nachkömmlinge beschert.<br />
Von soviel Nachwuchs können wir <strong>der</strong>zeit nur<br />
träumen. Langjährige <strong>Verein</strong>smitglie<strong>der</strong> erinnern<br />
Die Gesangsabteilung 1932
Übersetzung des Briefs<br />
Herrn Joseph Schöpperle<br />
<strong>Hamburg</strong>, 6. Oktober 1929<br />
Mein lieber Schöpperle ! Der große Erfolg <strong>von</strong><br />
unserem dies-jährigen –Unterhaltungsabend—hat<br />
mich so erfreut, daß ich es nicht unter- lassen<br />
kann, Dir meinen persönlichsten Dank<br />
auszusprechen. Es freut mich, daß unsere<br />
badische Sache immer mehr vorwärts kommt<br />
<strong>und</strong> dies durch Einsatz Deiner ganzen<br />
Kraft. – Hoffentlich gelingt es uns,<br />
auf dieser Bahn immer weiter zu<br />
kommen. Deiner lieben Frau wünscht meine<br />
ganze Familie recht baldige Genesung.<br />
Mit treu badischen Gruß an Dich<br />
<strong>und</strong> Deine Frau!<br />
Dein<br />
Georg Eichenherr<br />
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sich noch lebhaft an Weihnachtsfeiern <strong>und</strong><br />
Sommerausflüge mit über 40 Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> einem<br />
eigenen Kin<strong>der</strong>programm. Lei<strong>der</strong> fiel in den letzten<br />
zwei, drei <strong>Jahre</strong>n das Christkindlefest für die junge<br />
Generation aus. Die Nachmittagsfeier mit Kaffee<br />
<strong>und</strong> Kuchen <strong>und</strong> Engeln <strong>und</strong> Bastelst<strong>und</strong>e entfällt<br />
zur Zeit, weil einfach zu wenig <strong>Verein</strong>skin<strong>der</strong><br />
teilnehmen würden - <strong>und</strong> Enkel, die in <strong>Hamburg</strong>s<br />
Umfeld wohnen, gibt es auch nicht genug.<br />
An erster Stelle lockte die Pflege<br />
zwischenmenschlicher Beziehungen die<br />
Gemeinschaftler ins <strong>Verein</strong>slokal, doch es wurde<br />
auch spannende Unterhaltung für Augen <strong>und</strong><br />
Ohren angeboten, wie z. B. Lichtbil<strong>der</strong>vorträge <strong>und</strong><br />
Filmvorführungen. Im März 1930 debütierte <strong>der</strong><br />
erste Kinoabend mit dem Reichsbahnfilm “vom<br />
Rhein über den Schwarzwald zum Bodensee”,<br />
musikalisch unterlegten die neugegründete<br />
Hauskapelle <strong>und</strong> die Gesangsabteilung die<br />
lebenden Bil<strong>der</strong>. Schon in dieser Zeit erfreuten<br />
sich Son<strong>der</strong>zugfahrten in die badische Heimat<br />
großer Beliebtheit.<br />
Inzwischen hatte sich auch ein Verband badischer<br />
Heimatvereine gegründet, heute Sitz Karlsruhe.<br />
Erstmalig erschien im Januar 1928 das an alle<br />
<strong>Verein</strong>e gerichtete Mitteilungsblatt “Der <strong>Badener</strong>”.<br />
Eine vereinseigene Zeitung erschien damals noch<br />
nicht.<br />
Seit März 1932 sind wir Patenkin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Stadt<br />
Freiburg. Der Stadtrat <strong>der</strong> quirligen<br />
Universitätsstadt hatte in diesem Monat die<br />
Erklärung darüber abgegeben, die Patenschaft für<br />
den <strong>Verein</strong> zu übernehmen, was im <strong>Verein</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Badener</strong> <strong>von</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>und</strong> Umgebung “eine große<br />
Freude <strong>und</strong> Genugtuung auslöste”. Georg<br />
Eichenherr aus Mannheim war damals l.<br />
Vorsitzen<strong>der</strong>. 1936 hatte Frau Heiß<br />
das Damenkränzchen ins Leben<br />
gerufen <strong>und</strong> 34 <strong>Jahre</strong> geleitet, bis<br />
1971 Frau Lieselotte Pfisterer<br />
übernahm. Seit ca. acht <strong>Jahre</strong>n trägt<br />
Gisela Schlenstedt die goldene<br />
K r o n e d e r “ M u t t e r d e s<br />
Damenkränzchens”. Ein geson<strong>der</strong>ter,<br />
gereimter Text <strong>von</strong> Frau Helen<br />
B o d a m m e r w ü r d i g t d a s<br />
Damenkränzchen an separater Stelle.<br />
Als feste badische Gemeinschaft<br />
überstand man selbst die schwierigen<br />
<strong>Jahre</strong> des dritten Reiches. Zum 25jährigen<br />
Jubiläum am 15. Oktober<br />
1 9 3 8 g r ü ß t e n z e h n<br />
F a h n e n a b o r d n u n g e n v o n<br />
Landsmannschaften in <strong>Hamburg</strong>. Sie halfen mit,<br />
das letzte große Fest vor dem Krieg in würdiger<br />
Form zu begehen.<br />
Die Folgen des 2. Weltkrieges trafen auch unseren<br />
<strong>Verein</strong> mit aller Härte. Regelmäßige<br />
Veranstaltungen fanden nur noch sporadisch statt,<br />
meist im Hause <strong>von</strong> Landsmann August Schwörer<br />
in <strong>der</strong> Rothenbaumchaussee. Die Gemeinschaft<br />
trauerte um viele Mitglie<strong>der</strong>, die an <strong>der</strong> Front o<strong>der</strong><br />
in <strong>der</strong> Heimat bzw. Wahlheimat ihr Leben lassen<br />
mussten, bzw. hoffnungslos krank dahinsiechten.<br />
Feuer vernichtete im Juli 1943 das gesamte<br />
<strong>Verein</strong>sinventar: das Banner, die schönen<br />
badischen Trachten <strong>und</strong> die heimatk<strong>und</strong>lichen<br />
Bücher.<br />
Nach Beendigung des Krieges belegt das Protokoll<br />
wie<strong>der</strong> ab Juni 1946 regelmäßige <strong>Verein</strong>streffen.<br />
Noch immer nutzten die <strong>Badener</strong> die erhalten<br />
gebliebenen Räume <strong>von</strong> Landsmann August<br />
Schwörer als Ersatz-<strong>Verein</strong>slokal. Unermüdlich<br />
gaben er <strong>und</strong> sein Mitstreiter Karl Schiek ihr<br />
Best e s, um versprengte Mitg lie<strong>der</strong><br />
wie<strong>der</strong>aufzufinden <strong>und</strong> unternahmen überhaupt<br />
alles, um dem brachliegenden <strong>Verein</strong>sleben einen<br />
Hauch <strong>von</strong> Regelmäßigkeit zu verleihen. Mit Erfolg:<br />
<strong>der</strong> erste Kappenabend nach dem Krieg konnte im<br />
Februar 1948 wie<strong>der</strong> arrangiert werden <strong>und</strong> viele<br />
Kin<strong>der</strong> jauchzten beim Sommerfest des gleichen<br />
J a h r e s . L a n g s a m b e g a n n d e r<br />
zusammengeschmolzene Mitglie<strong>der</strong>bestand nach<br />
<strong>der</strong> Währungsreform wie<strong>der</strong> zu wachsen. Im<br />
<strong>Verein</strong>sleben kümmerte man sich wie<strong>der</strong> vermehrt<br />
um die satzungsgemäßen Aufgaben. Bereits 1950<br />
fuhren zahlreiche Mitglie<strong>der</strong> mit ihren Angehörigen<br />
gemeinsam in die Heimat.<br />
Auf Einladung unserer Patenstadt Freiburg reiste<br />
Frau Lieselotte Pfisterer (lange <strong>Jahre</strong> Chefin des<br />
Damenkränzchen), Frau Freidhoff, Frau Maria Levin
man ein Jahr später wie<strong>der</strong>um<br />
zusammen. Speziell die<br />
Erlebnisse dieser großen<br />
Fahrt lebten noch lange als<br />
L e g e n d e f o r t . S e h r<br />
e r f o l g r e i c h e<br />
Wie<strong>der</strong>aufbauarbeit nach dem<br />
Krieg leisteten die damaligen<br />
l. Vorsitzenden August<br />
Schwörer, (1943 – 53) <strong>und</strong><br />
sein Vize Walter Gertisser (l.<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> 1954 – 1961)<br />
den 1962- bis 1972 Dr. Heinz<br />
Beckenbach ablöste. Seit<br />
1971 ist unser Wolfgang<br />
Häßler als Vize neben Adolf<br />
Luger (1971 – 1984) gewählt,<br />
wurde anschließend l.<br />
Vorsitzen<strong>der</strong>.<br />
Das 40jährige Stiftungsfest im<br />
Oktober 1953 drehte sich<br />
g a n z u m d a s n e u e<br />
V e r e i n s b a n n e r .<br />
Verkehrsdirektor Philipp Ernst<br />
reiste extra aus unserer<br />
Patenstadt Freiburg an, um<br />
dem feierlichen Zeremoniell<br />
d e r F a h n e n w e i h e<br />
beizuwohnen. Nach Ende <strong>der</strong><br />
rituellen Handlung wurde die neue Fahne den<br />
behütenden Händen des Damenkränzchens<br />
übergeben.<br />
Auf Initiative unserer Mitgliedin Frau Bischoff<br />
erschien im Oktober 1959 zum ersten Mal das<br />
vereinseigene Mitteilungsblatt “Der <strong>Badener</strong>”,<br />
unser Blättle. Es erscheint regelmäßig pünktlich<br />
vor dem nächsten Treffen, berichtet über das<br />
aktuelle Geschehen im <strong>Verein</strong> genauso wie über<br />
heimatk<strong>und</strong>liche Geschichte <strong>und</strong> Geschehen aus<br />
Baden. Als ganz unverzichtbares Element enthält<br />
es den gültigen Geburtstagskalen<strong>der</strong>. Dieses<br />
Mitteilungsblatt ist <strong>der</strong> wichtige Kontaktknüpfer zu<br />
den Mitglie<strong>der</strong>n, die nicht immer an unseren<br />
Veranstaltungen teilnehmen k önnen.<br />
Bemerkenswert ist dabei, dass heute 26 % unserer<br />
<strong>Verein</strong>sler aus <strong>Hamburg</strong> <strong>und</strong> Umland wie<strong>der</strong> in den<br />
Süden gezogen sind <strong>und</strong> uns <strong>von</strong> <strong>der</strong> Heimat aus<br />
weiter die Treue halten als Dankeschön für die<br />
erlebte Gemeinschaft. Große Freude des<br />
Wie<strong>der</strong>sehens kommt bei gelegentlichen Besuchen<br />
auf. Manchmal finden sie zu großen<br />
Veranstaltungen im <strong>Verein</strong>slokal statt <strong>und</strong><br />
manchmal einfach so bei unseren regelmäßigen<br />
Reisen in die Heimat.<br />
Vor über 20 <strong>Jahre</strong>n im Rathaus zu Freiburg<br />
Seite 13<br />
Philipp Ernst Wolfgang Häßler Adolf Luger<br />
Heinz Dieter Jung Ob Dr,. Keitel<br />
Das Blättle hat im Lauf <strong>der</strong> <strong>Jahre</strong> seine äußere<br />
Form mehrfach gewandelt. Aber immer zeigte <strong>und</strong><br />
zeigt es ein Stück Gemeinschaftsarbeit in Fotos<br />
<strong>und</strong> Texten, im Layout, Versand <strong>und</strong> Vertrieb. Seit<br />
1986 sind Dirk <strong>und</strong> Julia Graßmann die<br />
Zeitungsmacher, vorher hatte Heinz-Stefan<br />
Bartkowiak <strong>der</strong> Druckschrift einen Großteil ihrer<br />
heutigen Aufmachung verliehen. “Noch vorherer”<br />
hatte Wolfgang Häßlers schon zu Zeiten seines 2.<br />
Vorsitzes (ab 1971 bis 1984, dann Erster) in seiner<br />
ehemaligen Firma “Büroptimal” die verschiedenen<br />
Beiträge unserer Monatsschrift zu einem<br />
einheitlichen Werk druckfertig zusammen gestellt.<br />
Dank seines Computers benötigt Dirk Graßmann<br />
“nur” noch die Text- <strong>und</strong> Bildbeiträge zu den<br />
einzelnen Geschehen, um an einem langen<br />
Wochenende in vielen Einzelst<strong>und</strong>en die Zeitung<br />
für den Drucker zusammenzubasteln.<br />
Inmitten <strong>der</strong> Wirtschaftswun<strong>der</strong>zeit ließ es sich gut<br />
feiern: zum 50jährigen Stiftungsfest am 12.<br />
Oktober 1963 klotzte man zum erstenmal richtig<br />
ran bei einem Jubiläum. Als Gäste kamen<br />
Repräsentanten <strong>der</strong> Heimat, Vertreter <strong>von</strong> <strong>Badener</strong><br />
<strong>Verein</strong>en <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik <strong>und</strong> <strong>von</strong><br />
verschiedenen Landsmannschaften in <strong>Hamburg</strong>.<br />
Den 60. Geburtstag am 6. Oktober 1973 begingen
Seite 14<br />
<strong>Verein</strong>sfrau <strong>und</strong> <strong>Verein</strong>smann sehr üppig in einem<br />
Stil, wie es dem Ereignis angemessen war,<br />
nämlich im Gewerkschaftshaus mit Tanz <strong>und</strong><br />
Tombola <strong>und</strong> erstmals stifteten die Juwelier-<br />
Mitglie<strong>der</strong> Helen <strong>und</strong> Kurt Bodammer als l. Preis<br />
eine Gold-Armbanduhr <strong>und</strong> -Armband.<br />
Als Anmerkung zu diesem Zeitabschnitt finde ich<br />
erwähnenswert, dass die <strong>Verein</strong>sler zu jener Zeit<br />
bis gegen Anfang <strong>der</strong> 70er <strong>Jahre</strong> in den jeweiligen<br />
Stammlokalen landsmännisch zusammensaßen.<br />
Damit meine ich beispielsweise, dass die<br />
Pforzheimer bei den Pforzheimern bzw. den<br />
Mannheimern <strong>und</strong> Nordbadenern saßen, die<br />
Fastnacht im Husaren, mit W. Häßler, Th. Warncke<br />
H. Paasch, K. Lehmann w-. Hoffmann Renate<br />
Lehmann Renate Bögle<br />
Freiburger fanden neben den Südbadenern Platz<br />
usw. Diese Sitzordnung ist für uns heute kaum<br />
mehr nachvollziehbar. Ganz da<strong>von</strong> abgesehen,<br />
dass <strong>der</strong> Beitrittswillige nur nach Entrichtung<br />
einer (durchaus bezahlbaren) Aufnahmegebühr<br />
aufgenommen wurde, benötigte <strong>der</strong> Newcomer<br />
auch noch zwei Bürgen als Fürsprecher, bevor<br />
<strong>der</strong> Vorstand in einer Sitzung den Daumen für<br />
o<strong>der</strong> gegen den Beitritt hob bzw. senkte. Und<br />
trotzdem erlebte <strong>der</strong> <strong>Verein</strong> ab 1960 bis Mitte<br />
1980 regen Zuspruch. Junge, neu eingetretene<br />
Mitglie<strong>der</strong> formierten sich zu einer eigenständigen<br />
Gruppe. Die altvor<strong>der</strong>en <strong>Verein</strong>sler prägten für sie<br />
die Bezeichnung “Jungbadener” <strong>und</strong> sah den<br />
“jungen Wilden” mit einem weisen Lächeln nach,<br />
wie sie ihre individuellen Berührungspunkte hegten<br />
<strong>und</strong> pflegten, oft genug außerhalb <strong>der</strong> allgemeinen<br />
Treffpunkte. Zu den Jungbadenern gehörten u. a.<br />
heute so gesetzte Leute wie Traudi <strong>und</strong> Wolfgang<br />
Häßler, Arnhild Brinkmann <strong>und</strong> die Ehepaare Jung<br />
<strong>und</strong> Bögle. Nach <strong>und</strong> nach <strong>und</strong> überwiegend aus<br />
Zeitmangel integrierten sie sich voll ins<br />
<strong>Verein</strong>sleben ein.<br />
Zum ersten Mal reisten zum 70jährigen Ehrenfest<br />
am 15. Oktober 1983 heimatliche Gruppen an, die<br />
folkloristische Hochgefühle auslösten. Die l.<br />
Badische Schalmeienkapelle <strong>und</strong> die<br />
Glockenspielgruppe <strong>der</strong> Oberwiehrener Kindsköpf<br />
zeigten mit ungemeinem Temperament ihr Können<br />
<strong>und</strong> brachten einen <strong>Hamburg</strong>er Saal zum Wackeln.<br />
Langanhalten<strong>der</strong> Beifall beflügelte die Gruppe bei<br />
einem öffentlichen Auftritt an den St. Pauli<br />
Landungsbrücken zu einer Extra-Zugabe.<br />
Verän<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Strömungen im Zeitgeschehen<br />
wandelten in den letzten neun Jahrzehnten im fest<br />
gefügten <strong>Verein</strong>sleben einzelne Fixpunkte des<br />
<strong>Jahre</strong>sablaufs, <strong>der</strong> z. Zt. so aussieht: in <strong>der</strong><br />
ersten Januarhälfte begrüßen wir das neue Jahr<br />
mit dem Neujahrsempfang <strong>und</strong> <strong>der</strong> Freiburger<br />
Neujahrsbrezel erst seit etwa drei <strong>Jahre</strong>n, im<br />
Februar wird die Fasnet wie eh <strong>und</strong> je zelebriert<br />
– aber seit genau 20 <strong>Jahre</strong>n abwechselnd mit<br />
Vorführungen aus den eigenen Reihen <strong>und</strong> als<br />
Riesensause mit Hästrägern aus <strong>der</strong> Heimat.<br />
Pflichttermin für jeden <strong>Verein</strong> ist die<br />
<strong>Jahre</strong>shauptversammlung. Bei uns ist je<strong>der</strong> März<br />
<strong>der</strong> Monat zum Bilanzziehen, alle drei <strong>Jahre</strong><br />
werden die Vorstandsleute bestätigt o<strong>der</strong><br />
umbesetzt. Dienstälteste Vorständler sind<br />
Wolfgang Häßler (Zweiter ab 1971 bis 1984<br />
neben Adolf Luger) <strong>und</strong> Erster Vorsitzen<strong>der</strong> seit<br />
1984 bis jetzt, außer den <strong>Jahre</strong>n 19<strong>90</strong> bis 1998,<br />
als Marlies Paasch den <strong>Verein</strong> leitete <strong>und</strong><br />
Wolfgang Häßler als “graue Eminenz <strong>und</strong><br />
Außenminister” im Hintergr<strong>und</strong> waltete.<br />
Dieter Jung ist seit 1984 unser immer<br />
ansprechbarer Vize. Er ist seit 1970 im Vorstand<br />
tätig (als Festausschuss.) Im Jahr 2001 verließ er<br />
den Soziussitz offiziell für kurze 12 Monate. Damit<br />
ist gesagt, dass er fast alle seiner umfangreichen<br />
Aufgaben hinter den Kulissen weiterführte. Die<br />
“drittmeisten” Betriebsjahre im Vorstand gehören<br />
unserer Finanzverwalterin Arnhild Brinkmann.
Seit November 1989 kassen-wartet sie die Gel<strong>der</strong><br />
<strong>und</strong> verbucht sie fein säuberlich auf <strong>der</strong> Haben <strong>und</strong><br />
Soll- Seite. Als jahrelange 2. Kassiererin bereitete<br />
sich Arnhild auf ihre Tätigkeit vor. Wegen ihrer<br />
großen Verdienste um den <strong>Verein</strong> wurde <strong>der</strong><br />
g e b ü r t ig e n H a m b u r g e r i n a u f e i n e r<br />
außerordentlichen Hauptversammlung <strong>der</strong> Status<br />
eines geborenen <strong>Badener</strong>s verliehen (einmalig in<br />
<strong>der</strong> <strong>Verein</strong>sgeschichte) <strong>der</strong> ihr erst das Ausüben<br />
des Vorstandsamts ermöglichte. —Laut<br />
<strong>Verein</strong>ssatzung dürfen nur geborene <strong>Badener</strong> o<strong>der</strong><br />
ihre direkten Nachkommen unserem <strong>Verein</strong><br />
vorsitzen.—<br />
Lei<strong>der</strong> kann ich hier <strong>der</strong> kontinuierliche Arbeit<br />
unserer langjährigen, teilweise im März 2004<br />
scheidenden Oberhäupter kein Denkmal setzen,<br />
son<strong>der</strong>n ihnen nur ein dickes Dankeschön<br />
aussprechen für die vielen schönen St<strong>und</strong>en, die<br />
wir durch ihre nimmermüden Bemühungen erleben<br />
konnten. Vergessen sollten wir ebenfalls nicht,<br />
dass <strong>der</strong> Vorstand nicht nur Zeit opfert, um seine<br />
vielfältigenAufgaben zu wahren. So wan<strong>der</strong>t oft<br />
genug <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e o<strong>der</strong> gleich mehrere<br />
große Euroscheine in die <strong>Verein</strong>skasse, um einem<br />
guten Zweck zu dienen. z. B. um ein ganz<br />
außerordentliches Ereignis einzuglie<strong>der</strong>n, als<br />
Dekoration, o<strong>der</strong> um Tanzspiel-Gewinne<br />
auszugeben beim Gesellschaftsabend “Tanz im<br />
Mai” mit viel Live-Musik. Dieses traditionelle<br />
Wonnemonat - Zusammensein hat einen genauso<br />
festen Platz im <strong>Jahre</strong>slauf wie <strong>der</strong> recht junge<br />
Juni –Grillnachmittag. Statt Sommerpause ist im<br />
Juli gemütliches Zusammensitzen angesagt beim<br />
Seite 15<br />
<strong>Badener</strong> Wirt des “Stuttgarter Weindorfs“ auf dem<br />
Rathausmarkt, wo sich das Gespräch oft schon um<br />
den geplanten Sommerausflug am letzten Sonntag<br />
<strong>der</strong> Schulferien im August dreht. Das Rippleessen<br />
im September läutet den Herbst ein. Die vormals<br />
jährliche Wahl <strong>der</strong> Weinkönigin zum<br />
<strong>Verein</strong>sgeburtstag im Oktober soll sich zukünftig<br />
im jeweils zweijährigen Rhythmus abwechseln mit<br />
<strong>der</strong> Wahl des Küfermeisters. Dieser ist übrigens<br />
ein Zugeständnis an die Emanzipation des<br />
Mannes. Die Novemberveranstaltung ist<br />
ebenfalls im Umbau begriffen. Über lange Zeit gab<br />
es in diesem Monat bei einer Tombola Nützliches<br />
<strong>und</strong> Lustiges zu gewinnen. Derzeit sind wir noch<br />
am “Üben”, ob wir den vor-adventlichen<br />
Nachmittag zur festen Einrichtung umbauen als<br />
sonntäglichen Klönschnack mit selbstgebackenem<br />
Kuchen. Viele Mitglie<strong>der</strong> scheuen beson<strong>der</strong>s im<br />
Winter den nächtlichen Heimweg bei normalen<br />
<strong>Verein</strong>sabenden. Für sie wäre das nachmittägliche<br />
Zusammensein eine echte Erleichterung. Nach <strong>der</strong><br />
ersten Kaffeeplau<strong>der</strong>ei im letzten Herbst zeigte <strong>der</strong><br />
Daumen eindeutig nach oben: <strong>der</strong> gemütliche<br />
Nachmittag ist avisiert als Dauerbrenner in den<br />
jährlichen Rhythmus aufgenommen zu werden. Zur<br />
Weihnachtsfeier im Dezember wird <strong>von</strong> unserer<br />
Theatertruppe meistens ein Stück eingeübt. Je<br />
nach Übewochen <strong>und</strong> Länge des Stücks agieren<br />
unsere <strong>Verein</strong>slaienspieler auswendig mit<br />
gelegentlicher Hilfe <strong>der</strong> “Souffleuse vom Dienst” –<br />
seit <strong>Jahre</strong>n Julia Graßmann –, o<strong>der</strong> sie stellen ein<br />
Lesestück dar, immer mit sehr viel Spaß <strong>und</strong><br />
Engagement. Im Regiestuhl sitzt seit 1999 unsere<br />
Ilse Meyer. Sie hat das Theaterdirigieren unserem<br />
1997 verstorbenen Meisterspielleiter Kurt Schmitt<br />
abgeguckt. Unter seiner Leitung schlüpfte sie<br />
jahrelang in verschiedene Rollen, ebenso glänzten<br />
als Schauspielerin Sigried Rohrer <strong>und</strong> Horst<br />
Paasch als überwiegend jugendlicher Held.<br />
Passend zum Advent <strong>und</strong> <strong>der</strong> Premierenstimmung<br />
Kurt Schmitt
Seite 16<br />
lädt seit nunmehr drei <strong>Jahre</strong>n ein kleiner<br />
Weihnachtsbasar zum Gucken, kaufen <strong>und</strong><br />
Staunen ein. Vor allem die interessanten,<br />
selbstgebastelten Dinge wie Fensterbil<strong>der</strong>,<br />
Seifenuhren, Socken <strong>und</strong> Sacktaschen <strong>von</strong><br />
Familie Schlenstedt <strong>und</strong> die wun<strong>der</strong>schönen<br />
Keramikarbeiten <strong>von</strong> Eva Glodowski lenken die<br />
Augen auf sich. Die hübsche Basar- Idee wan<strong>der</strong>te<br />
aus dem Damenkränzchen zu uns normalen<br />
Mitglie<strong>der</strong>n ein <strong>und</strong> ist dabei, sich zu etablieren.<br />
Alle diese Attraktionen erfor<strong>der</strong>n eine Menge<br />
Einfallsreichtum <strong>und</strong> ein hohes Maß an<br />
Einsatzbereitschaft - manchmal auch<br />
Überzeugungskraft, um sie durchzusetzen- <strong>von</strong><br />
allen den Mitglie<strong>der</strong>n, die sich mit Herz <strong>und</strong> Seele<br />
in den <strong>Verein</strong> einbringen. Übrigens gibt es in kaum<br />
einer an<strong>der</strong>en Interessengemeinschaft wie einem<br />
<strong>Verein</strong> so leicht die Möglichkeit, eigene Fähigkeiten<br />
hobbymäßig zur Schau zu stellen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e<br />
damit zu erfreuen. Ohne jeden Namen einzeln<br />
aufzuführen, sei allen Mitstreitern an dieser Stelle<br />
herzlich gedankt, ob sie beim Ausschmücken des<br />
Saales zu beson<strong>der</strong>en Anlässen helfen,<br />
selbstgekochte Suppe anbieten, Brötchen<br />
schmieren, bei sonstiger Essensausgabe das<br />
Besteck schwingen, als Grillmeister fungieren o<strong>der</strong><br />
das heißbegehrte Bare einnehmen <strong>und</strong> zählen.<br />
Lange <strong>Jahre</strong> hatte unser verstorbener Otto<br />
Birkenmeier die Ausschmück- Leitung über den<br />
aktuell anstehenden Fest-, Fasnet- o<strong>der</strong> Tanzsaal<br />
übernommen <strong>und</strong> dafür manche Requisite aus<br />
dem Ernst-Deutsch-Theater “entleihen dürfen”,<br />
wofür wir diesem im nachhinein <strong>und</strong> zukünftig ein<br />
herzliches vergelt ´s Gott aussprechen.<br />
Voll Neugierde <strong>und</strong> Spannung wird alljährlich die<br />
Badische Fasnet erwartet. Aus allen Nähten<br />
platzen die Säle beson<strong>der</strong>s dann, wenn alle 2 bis 3<br />
<strong>Jahre</strong> die Narren aus <strong>der</strong> Heimat in ihrem bunten<br />
Häs <strong>und</strong> <strong>der</strong> Guggemusik o<strong>der</strong> den Schalmeien<br />
anreisen <strong>und</strong> die Füße ins Schwingen <strong>und</strong> die<br />
Lachmuskeln zum Beben bringen. Bis ins Jahr<br />
1985 glänzten ausschließlich Künstler aus den<br />
eigenen Reihen mit Büttenreden <strong>und</strong> heiteren<br />
Vorträgen. Sogar ein eigenes Männerballett<br />
leisteten wir uns. Die Uraufführung <strong>der</strong> tanzenden<br />
Grazien im Tutu <strong>und</strong> seine bewun<strong>der</strong>nswert
komische Beinarbeit fand im Jahr 1984 unter Kurt<br />
Schmitt statt. Echte Hästräger aus Freiburg<br />
machten uns zur Narrenzeit 1986 erstmalig die<br />
Freude eines Besuchs. Im Jahr 1988 steigerte sich<br />
die Fasnet in nahezu überirdische Höhen durch<br />
Gastauftritte Freiburger Narrenzünfte, <strong>der</strong><br />
Tanzgarde des Karnevalsverein Sü<strong>der</strong>elbe sowie<br />
Die einzige Frau unter den Vorsitzenden, Marlies<br />
Paasch mit Ehemann Horst<br />
dem Prinzenpaar Arnold I. <strong>und</strong> Renate I. vom<br />
<strong>Hamburg</strong>er Karnevalsverein Klimperkasten. Seit<br />
nun genau 18 <strong>Jahre</strong>n feiern wir alle 2 – 3 <strong>Jahre</strong><br />
Fasnet mit original Badischen Masken (die<br />
Oberwiehrener Kindsköpf besuchten uns zwar zum<br />
l. mal 1983, aber nicht an Fasnet, son<strong>der</strong>n zum<br />
Jubiläum im Oktober).<br />
Mit nicht ganz so aufwendigen Narreteien füllen wir<br />
den Zeitabschnitt ohne Fastnachtsgäste, aber<br />
immer mit <strong>der</strong> “Albrecht Combo” unseres<br />
Mitglieds Albrecht Pfarrer. Ohne <strong>der</strong>en<br />
musikalische Mitwirkung ist seit Jahrzehnten we<strong>der</strong><br />
Karneval noch eine an<strong>der</strong>e Festivität vorstellbar.<br />
Noch größer als die Lust auf die fünfte <strong>Jahre</strong>szeit<br />
ist die Lust auf Fahrten ins Ländle, wie sie seit <strong>der</strong><br />
Fahrt 1967 zur Gartenschau nach Karlsruhe<br />
durchschnittlich alle zwei bis drei <strong>Jahre</strong> gemeinsam<br />
<strong>von</strong> Dieter Jung <strong>und</strong> Wolfgang Häßler organisiert<br />
werden.<br />
Zum 850jährigen Jubiläum <strong>der</strong> Stadt Freiburg im<br />
Jahr 1970 wurde eine 36köpfige Gruppe <strong>von</strong><br />
Oberbürgermeister Dr. Keidel empfangen. Im<br />
Oktober 1973 reisten 46 Teilnehmer nach Freiburg,<br />
im September 1977 kamen 49 Personen mit in den<br />
Odenwald. Ziel <strong>der</strong> Maireise 1982 war für 70<br />
Seite 17<br />
Mitglie<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> Freiburg. Der schöne<br />
Schwarzwaldort Oberwolfach lockte gleich drei<br />
mal. Ca. 70 Reiselustige kamen im September<br />
1985 so begeistert zurück, dass 1987 <strong>der</strong>selbe<br />
Punkt noch einmal angesteuert wurde, diesmal mit<br />
60 Personen. 1989 feierte die Badische<br />
Schalmeienkapelle in Freiburg ihr 10jähriges<br />
Bestehen im Beisein einer Abordnung unseres<br />
<strong>Verein</strong>s. Und weil es so schön war, ging die Reise<br />
19<strong>90</strong> mit <strong>der</strong> Rekordbeteiligung<br />
<strong>von</strong> <strong>90</strong> Mitreisenden wie<strong>der</strong> nach<br />
Oberwolfach mit Tagesfahrten<br />
ins Elsass, Mainau, Freiburg,<br />
g r o ß e m b u n t e n A b e n d ,<br />
Schwarzwaldbahnreise im<br />
Bil<strong>der</strong>buchzug, Besuch bei <strong>der</strong><br />
Freiburger M<strong>und</strong>artgruppe, <strong>der</strong><br />
Ganter-Brauerei <strong>und</strong>, <strong>und</strong>, <strong>und</strong>...<br />
Da alle unsere Reisen mit<br />
Programmpunkten so vollgespickt<br />
sind, steht dieser kurze <strong>und</strong><br />
u n v o l l s t ä n d i g e A b r i s s<br />
stellvertretend für alle.<br />
Die Schönheiten des Südens des<br />
<strong>Badener</strong> Landes zeigten uns die<br />
Mitglie<strong>der</strong> Franz <strong>und</strong> Roland<br />
Häßler als Organisatoren <strong>und</strong><br />
örtliche Reiseleiter. 1994 ging<br />
eine Reise ins Madonnenländle in Nordbaden, wo<br />
Dieter Jung seine ortsk<strong>und</strong>lichen Kenntnisse voll<br />
ausnutzen konnte. Zum Vorständetreffen <strong>der</strong><br />
<strong>Badener</strong> <strong>Verein</strong>e in Karlsruhe begleiteten im<br />
September 1997 stattliche 25 Leute unsere l.<br />
Vorsitzende Marlies Paasch. Als Gastgeber in<br />
Karlsruhe lud Wolfgang Häßler ein in seiner<br />
Eigenschaft als B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>der</strong> (seit 19<strong>90</strong>) <strong>der</strong><br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>Badener</strong> <strong>Verein</strong>e. Das Treffen<br />
<strong>der</strong> Vorstände <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Abordnungen findet<br />
regelmäßig alle paar <strong>Jahre</strong> statt. Im September<br />
2000 wurde 70 <strong>Jahre</strong> Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong><br />
<strong>Verein</strong>e <strong>der</strong> <strong>Badener</strong> gefeiert <strong>und</strong> 50 <strong>Jahre</strong><br />
Badischer Heimatbote <strong>und</strong> wir waren wie<strong>der</strong> mit<br />
einer Abordnung dabei.<br />
Übermütige 15 Narren aus <strong>Hamburg</strong> verbrachten<br />
drei tolle Fasnettage in Herdwangen am Bodensee<br />
Ende Januar 1998. Sie schnupperten schon mal<br />
vor für die große Reise ein Jahr später <strong>und</strong> kamen<br />
begeistert zurück. Im August 1999 reisten wir per<br />
vollbesetztem Doppeldecker-Bus zu unseren<br />
Fre<strong>und</strong>en am schwäbischen Meer <strong>und</strong> nach<br />
Waldau in den Hochschwarzwald. Mit dem Lied <strong>der</strong><br />
Fre<strong>und</strong>schaft zwischen den Herdwangern <strong>und</strong> den<br />
“<strong>Hamburg</strong>er <strong>Badener</strong>n” im Ohr (getextet <strong>von</strong> den<br />
Eselsohren, gesungen <strong>von</strong> allen) verabschiedeten<br />
wir uns nach drei intensiv erlebten Tagen voll
Seite 18<br />
Überraschung <strong>und</strong> Aktion. Den 2. Teil dieser<br />
unübertrefflichen Fahrt erlebten wir in Waldau, wo<br />
uns diverse Gastgruppen aus Freiburg <strong>und</strong><br />
Umgebung vor allem mit Gesang <strong>und</strong> Musik die<br />
Abende nach erlebnisreichen Tagen versüßten.<br />
Die letzte große Reise im Jahr 2002 führte eine<br />
große Schar badischer <strong>Hamburg</strong>er wie<strong>der</strong> nach<br />
Freiburg <strong>und</strong> ins Dreilän<strong>der</strong>eck Frankreich/<br />
Schweiz/Deutschland zum Besuch befre<strong>und</strong>eter<br />
Gruppen <strong>und</strong> <strong>Verein</strong>e sowie unserer Patenstadt.<br />
Im Januar dieses <strong>Jahre</strong>s rückten etliche Narren<br />
wie<strong>der</strong> in Herdwangen ein, um dort 3 Tage <strong>und</strong><br />
Nächte “Fasnet am Stück” zu feiern.<br />
Mit Kind <strong>und</strong> Kegel <strong>und</strong> vielen Gästen<br />
unternehmen wir jedes Jahr einen Sommerausflug<br />
in die nähere <strong>und</strong> weitere Umgebung unserer<br />
Wahlheimat. Und wenn grad mal keine Reise<br />
ansteht, kommen Gruppen unerwarteter aber<br />
willkommener Gäste zu uns o<strong>der</strong> sie werden<br />
eingeladen. Das mit den Überraschungsgästen<br />
erklärt sich so: Wolfgang Häßler <strong>und</strong> unser <strong>Verein</strong><br />
sind im badischen Raum bekannt wie <strong>der</strong><br />
berühmte bunte H<strong>und</strong>. Sobald irgendwo irgendeine<br />
Feuerwehr, Volkstanzgruppe o<strong>der</strong> ähnliche<br />
Formierung einen <strong>Verein</strong>sausflug nach <strong>Hamburg</strong><br />
plant, hebt bestimmt wer den Finger, weil er<br />
jemanden kennt, <strong>der</strong> vom <strong>Verein</strong> <strong>der</strong> <strong>Badener</strong><br />
schon gehört hat. Und flugs erhält unser Chef-<br />
<strong>Badener</strong> einen Anruf. Darauf macht sich Wolfgang<br />
Häßler ans Werk <strong>und</strong> arbeitet - auch für einen ihm<br />
völlig fremden <strong>Verein</strong> - ein tolles Programm aus.<br />
Für uns Mitglie<strong>der</strong> fiel dabei schon mancher<br />
plötzliche Bunte Abend ab. Die Fre<strong>und</strong>schaften,<br />
die durch solche Kontakte geknüpft werden sind<br />
dabei das Wichtigste, <strong>und</strong> immer sind sie<br />
verb<strong>und</strong>en mit Gegeneinladungen für unseren<br />
<strong>Verein</strong> bei unseren Touren in den Süden.<br />
Als optimale, traumhafte “Freudenräume” zum<br />
Feiern in intimer Atmosphäre <strong>und</strong> bei ungeplanten<br />
Anlässen standen uns vom 23. März 1985 bis zum<br />
Neujahrsempfang 2003 die “Badischen Stuben “<br />
zur Verfügung. Neben den Büroräumen <strong>von</strong><br />
Wolfgang Häßlers ehemaliger Firma lag dieser<br />
urgemütliche Treffpunkt für kleinere <strong>und</strong> größere<br />
Zusammenkünfte. Unzählige Masken,<br />
Fensterbil<strong>der</strong>, <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e urtypische Mitbringsel<br />
aus <strong>der</strong> Gegend zwischen Odenwald, Rhein,<br />
Schwarzwald <strong>und</strong> Bodensee schmückten die<br />
Wände. Die meisten erhielten wir als<br />
Gastgeschenke befre<strong>und</strong>eter Besuchervereine, so<br />
z. B. den original Gully-Deckel <strong>der</strong> Stadt Freiburg,<br />
eine Lampe für den Hof <strong>und</strong> als Prunkstück ein<br />
S c h w a r z w ä l d e r B a u e r n h a u s m i t<br />
doppelstöckigerSpargroschen-Fangfunktion.<br />
Dieses unbeschreiblich schöne <strong>und</strong> detailgenau<br />
handgearbeitete Zimmerer - Stück überreichte uns<br />
<strong>der</strong> Männergesangverein Eintracht im Sept. 2000<br />
als Dankeschön für erwiesene Gastfre<strong>und</strong>schaft.<br />
Nur durch Zusammenrücken entstanden zuletzt<br />
freie Hänge - Plätze für neue Motive aus <strong>der</strong><br />
Heimat <strong>und</strong> oft genug mussten auch wir Gäste eng<br />
zusammenrücken, damit alle Platz fanden.<br />
Ein riesiges Schwarzwaldgemälde über dem<br />
Stammtisch lud zum Träumen ein. Hier ist es an<br />
<strong>der</strong> Zeit, unserem im Dezember 1998<br />
verstorbenen Mitglied Otto Birkenmeier zu<br />
danken. Der Berufs – Theaterdekorateur zauberte<br />
für uns die typische Schwarzwaldlandschaft aus<br />
Ölfarbe <strong>und</strong> wirkte auch als Dichter sehr<br />
erfolgreich, denn aus seiner Fe<strong>der</strong> stammt<br />
“unsere” Strophe des <strong>Badener</strong> Liedes .<br />
Gegenseitig kitzelten sich Otto Birkenmeier <strong>und</strong><br />
sein Fre<strong>und</strong> Kurt Schmitt (verstorben November<br />
1997) zur Höchstform empor, wenn es sich um<br />
Einstudierungen <strong>und</strong> das passende Bühnenbild für<br />
die Theatergruppe handelte, um das Männerballett,<br />
für den Schweinsblo<strong>der</strong>e-Tanz o<strong>der</strong> um Saal-<br />
Ausschmückungen.<br />
Alle diese Veranstaltungen fanden in den<br />
Badischen Stuben ihr zu Hause, zumindest die<br />
Proben dafür wurden dort abgehalten. Dieses<br />
Domizil war 18 <strong>Jahre</strong> lang unser “Heimathafen”<br />
dank Wolfgang Häßlers großzügiger Überlassung<br />
<strong>der</strong> Räume. Um die Badischen Stuben “aus ein<br />
paar Wänden mit Dach drüber” entstehen zu<br />
lassen, legten viele <strong>Verein</strong>smitglie<strong>der</strong> Hand an. Sie<br />
montierten Balken, klempnerten die Rohre, bauten
Bänke <strong>und</strong> nähten Gardinen, an vor<strong>der</strong>ster Front<br />
Heinz Dieter Jung, Dirk Graßmann, Werner<br />
Emmerich <strong>und</strong> Gerd Bögle. Viele <strong>der</strong> <strong>Verein</strong>e, die<br />
bei uns zu Gast waren, haben uns um die Räume<br />
beneidet, vor allem, weil “die badische<br />
Atmosphäre” dort gleich miteingebaut worden war.<br />
Wie<strong>der</strong> fehlt <strong>der</strong> Platz, um alle Gäste aufzuzählen,<br />
darum sind nur einige erwähnt, die dort mit uns<br />
fröhlich waren: Im Mai 89 feierten wir mit 37 Mann<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> Feuerwehr Altdorf. 40 Beschäftigte <strong>der</strong><br />
Freiburger Verkehrsbetriebe kamen zu einem<br />
bunten Abend im Juli 1989, <strong>und</strong> immer wie<strong>der</strong> über<br />
alle <strong>Jahre</strong> boten unsere Mitglie<strong>der</strong> den vielen<br />
Gästen “Frühstück <strong>und</strong> Betreuung satt “an. Unter<br />
an<strong>der</strong>en für gleichzeitig 64 Gäste <strong>der</strong> Freiburger<br />
Narrenzünfte <strong>und</strong> 56 Eselohren aus Herdwangen<br />
im Januar 19<strong>90</strong>. Die Wahlen zur Weinkönigin<br />
wurden dort 18 Mal vorbereitet o<strong>der</strong> durchgeführt,<br />
ebenso Vorstandsitzungen <strong>und</strong> die Proben fürs<br />
Theaterstück zu Weihnachten. Verschiedene<br />
Lesungen <strong>und</strong> Sketche in M<strong>und</strong>art trug uns unser<br />
verstorbenes Mitglied German Sauter vor, <strong>der</strong><br />
Vater <strong>von</strong> Marlies Paasch.<br />
“An de Lätz grote” waren wir nicht mit dem ersten<br />
Auftritt <strong>der</strong> Freiburger M<strong>und</strong>artgruppe am 21. 10.<br />
89. Im Mai 19<strong>90</strong> besuchten uns die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Freiwilligen Feuerwehr <strong>und</strong> Musikkapelle<br />
Teningen. Oft brachte uns Horst Paasch zum<br />
Freiburger Sextett mit W. Häßler <strong>und</strong> Marlies Paasch<br />
Schmunzeln als Conferencier <strong>und</strong> Regisseur <strong>von</strong><br />
Sketschen <strong>und</strong> Theaterstückchen sowie als<br />
Dirigent <strong>der</strong> “Badischen Stuben - Singers”. Der<br />
dritte Besuch <strong>der</strong> Dreisamspatzen bei uns fand im<br />
Nov. 91 ebenfalls vor vollem Haus dort statt. Den<br />
Frühschoppen am 25. Mai 92 genossen wir mit 40<br />
großen <strong>und</strong> kleinen Leuten <strong>der</strong> Freiwilligen<br />
Feuerwehr St. Ulrich im Schwarzwald <strong>und</strong> im<br />
September 1992 saßen wir bei einem großen,<br />
bunten Heimatabend mit <strong>der</strong> Freiwilligen<br />
F e u e r w e h r S c h a p b a c h z u s a m m e n .<br />
Seite 19<br />
“Seealemannische” Kost servierte uns<br />
Heimatdichterin Rosemarie Banholzer aus<br />
Konstanz bei verschiedenen Besuchen. Ihre<br />
m<strong>und</strong>artlichen Gedichte <strong>und</strong> Geschichten<br />
schmeckten zu einem guten Glas Wein <strong>und</strong> einem<br />
Vesper beson<strong>der</strong>s köstlich. Viele <strong>von</strong> uns kamen<br />
durch ihre Lesungen diesem Dialekt näher.<br />
Alle Gäste großer offizieller Feiern <strong>und</strong> Jubiläen<br />
kamen nicht nur als Gäste, son<strong>der</strong>n als<br />
Programmpunkt zu uns. Sie wurden in den<br />
Badischen Stuben nach ihrer Anreise mit einem<br />
Frühstück bewillkommnet. Anschließend fuhren sie<br />
in ihre Unterkunft <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> nahmen bis zu ihrer<br />
abendlichen Darbietung am ausgeklügelten<br />
Gästeprogramm teil, das am Tag danach bis zur<br />
Heimreise fortgeführt wurde. So zelebrierten wir<br />
im Oktober 1988 zum 75. <strong>Verein</strong>sgeburtstag eine<br />
riesige Party im Curio - Haus, (unvergessen, dass<br />
dort etwa eine St<strong>und</strong>e vor Mitternacht das Brot<br />
ausging <strong>und</strong> Gäste hungrig warten mussten, bis<br />
das Getreideprodukt aus einem Kiosk geholt<br />
wurde.)<br />
Die würdige Feier zum 80. Geburtstag unseres<br />
<strong>Verein</strong>s begingen wir im Oktober 1993 wie<strong>der</strong> im<br />
ganz großen Rahmen im Curio - Haus. Es gab eine<br />
Neuvorstellung bzw. ein Wie<strong>der</strong>sehen mit dem<br />
Musikverein Harmonie e. V. aus Unteralpfen,<br />
den Georg`s-Schalmeien <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Trachtengruppe aus Freiburg- St. Georgen,<br />
den Oberwiehrener Kindsköpfen, dem<br />
Seemanns-Chor vom “<strong>Verein</strong> geborener<br />
<strong>Hamburg</strong>er”, dem Gesangs-Sextett vom<br />
Männer-Gesangs-<strong>Verein</strong> Eintracht Freiburg,<br />
den Freiburger Originalen “Jodeli <strong>und</strong> Mecki”<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Badischen Weinprinzessin.<br />
Und wie<strong>der</strong> öffneten sich die Badischen<br />
Stuben zum Frühstück nach <strong>der</strong> Anreise<br />
sowie zu einem großen Badischen Weinfest<br />
am Abend vor <strong>der</strong> Feier. Dazwischen traten<br />
die Gäste zu einem Wohltätigkeitskonzert im<br />
Alten- <strong>und</strong> Pflegeheim Lohkoppelweg mit<br />
anschließendem Festumzug an.<br />
Zum Ende <strong>von</strong> Wolfgang Häßlers l. Amtszeit<br />
tanzten wir noch einmal im Curio-Haus auf <strong>der</strong><br />
“schbäckdagulärschten Fasnet” im Febr. 19<strong>90</strong>. Ein<br />
Paukenschlag war dieses Fest mit Fasnet-Rufern,<br />
Feuer-Narren, Fuhrleuten, Freiburger Hexen,<br />
Käsrieber, Oberwiehrener Kindsköpf, Miau-Zunft,<br />
St. Georgener Rebläusen, Schwarzwäl<strong>der</strong><br />
Tannenzapfen, Münsterstadtnarren, Tiengener<br />
Erdmännchen, Mooswald-Wiibli <strong>und</strong> dem<br />
Tanzballett <strong>der</strong> Breisgauer Narrenzunft .
Seite 20<br />
Über den l. Mai 1998 gastierte die<br />
Freiwillige Feuerwehr <strong>von</strong> Freiburg -<br />
Her<strong>der</strong>n bei uns . Die Trachtenkapelle<br />
Bollschweil kam über den Maifeiertag<br />
2000 <strong>und</strong> <strong>der</strong> Männergesangverein<br />
Eintracht besuchte uns im Sept. 2000.<br />
Schon im Sommer 2000 kündigte uns<br />
Wolfgang Häßler das erste Mal den<br />
baldigen Verlust <strong>der</strong> Badischen Stuben an,<br />
<strong>und</strong> so wurde ein lustiges Fest zum l.<br />
Kehraus am 11. 11. 2000 gefeiert <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>anfang unter <strong>der</strong> Schlagwortschöpfung<br />
Dirk Graßmanns “The New<br />
Badenia” bejubelt am 12. Mai 2001. Im<br />
Januar 2002 erlebten die “Badischen<br />
Stuben” noch eine große Fasnet mit 60<br />
Aktiven, <strong>und</strong> keiner wusste damals, dass<br />
es die letzte hier mit so vielen Original-<br />
Freiburg-Narren sein würde. Das<br />
endgültige Aus überraschte uns nach dem<br />
Neujahrsempfang 2003, die Badischen Stuben<br />
waren einfach nicht mehr da.<br />
Dieser Rückblick auf die Badischen Stuben wäre<br />
nur halb, wenn die Nutzung des Hofes draußen<br />
unerwähnt bliebe, wo auch schon mal die<br />
berühmten “Freiburger Roten mit Zwiebili” an<br />
Marktständen gebrutzelt wurden <strong>und</strong> die köstlichen<br />
“ Knöpfle mit Sauerkraut” ihre Liebhaber fanden.<br />
Alles konnte an Ort <strong>und</strong> Stelle unterm Marktschirm<br />
verputzt werden.<br />
Meist zu Fasnet verwandelte sich Wolfgang<br />
Häßlers ausgeräumtes Möbellager im gleichen<br />
Gebäude zum Austragungsort für Riesenfeste mit<br />
Schalmeien <strong>und</strong> Narrenzünften . Es wurde gefeiert<br />
<strong>und</strong> getagt, was das Zeug hielt: ob es um<br />
<strong>Jahre</strong>shauptversammlungen, private Treffen,<br />
<strong>Verein</strong>sabende <strong>und</strong> Frühschoppen mit dem<br />
Seemannschor o<strong>der</strong> im kleinen Kreis ging o<strong>der</strong> um<br />
das Bewirten <strong>von</strong> Gästen: die Badischen Stuben<br />
sind zur Legende geworden.<br />
Selbstverständlich verfügten wir neben den<br />
Badischen Stuben immer über ein offizielles<br />
Stammquartier. Verschiedene Male hatten wir in<br />
den letzten <strong>Jahre</strong>n das <strong>Verein</strong>slokal gewechselt.<br />
Alte <strong>Verein</strong>smitglie<strong>der</strong> erinnern sich noch immer<br />
gerne an den Remter (Nähe Dammtor), wenn das<br />
Gesprächsthema auf das gemütlichste<br />
<strong>Verein</strong>szuhause fällt. Dabei denken sie vor allem<br />
an die 60er <strong>und</strong> 70er <strong>Jahre</strong>, an stetiges Wachstum<br />
unseres <strong>Verein</strong>s <strong>und</strong> an unkomplizierte,<br />
ausgelassene Feste. Der Remter war zwar eng<br />
<strong>und</strong> dunkel, doch die aufmerksame <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>liche<br />
Elke Jung, Karl-Heinz Johannsen, Gert Bögle, Wolfgang <strong>und</strong> Traudi<br />
Häßler, Christa Johannsen, Heinz-Dieter Jung, Reiner <strong>und</strong> Gisela<br />
Schlenstedt <strong>und</strong> Horst Paasch <strong>der</strong> Dirigent <strong>der</strong> Badischen Stuben<br />
sängers<br />
Wirtin schaffte eine köstliche Atmosphäre. Ein<br />
neuer Pächter verschlechterte das Klima <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
nächste setzte uns vor die Tür. Als nächster<br />
Versammlungsort empfahlen sich <strong>der</strong> “Husar” in<br />
Wandsbek <strong>und</strong> das “Haus des Sports”. Im<br />
Bauernhaus im Volkspark tagten wir seit 1987. Der<br />
Luisenhof in Farmsen bot uns Domizil ab<br />
September 19<strong>90</strong>. Nach einem Wirtswechsel<br />
wählten wir den Husaren ab April 1992 zum<br />
zweiten Mal als offizielles Zentrum <strong>und</strong> waren<br />
wie<strong>der</strong> nicht glücklich mit <strong>der</strong> Lösung, bis dann<br />
Diekmoor ausgesucht <strong>und</strong> für gut bef<strong>und</strong>en<br />
wurde. Mehrere Voraussetzungen muss unser
<strong>Verein</strong>slokal ja doch immer erfüllen: es sollte groß<br />
genug sein, damit wir alle mit Gästen Platz finden.<br />
Es sollte mit öffentlichen Verkehrsmitteln relativ<br />
leicht erreichbar sein. Und es muss ein<br />
Mindestmaß an Gastronomie bieten können. Die<br />
nachrangigen Kriterien sind Gemütlichkeit,<br />
Ebenerdigkeit <strong>und</strong> die Möglichkeit, gelegentlich<br />
ausgelassen zu feiern ohne Zeitlimit, darüber<br />
hinaus legen wir Wert auf bezahlbare Preise. Mit<br />
unserem <strong>Verein</strong>slokal Diekmoor haben wir fast<br />
alles gef<strong>und</strong>en, was wir so brauchen. Gerade seit<br />
unsere heißgeliebten Badischen Stuben nicht mehr<br />
zur Verfügung stehen zeigt sich, wie viel Glück wir<br />
mit diesem <strong>Verein</strong>slokal haben. Für alle Getränke<br />
dort zahlen wir zivile Preise. Da Diekmoor keine<br />
Konzession zur Essensausgabe hat, müssen <strong>und</strong><br />
dürfen wir die Gerichte in eigener Regie herrichten<br />
<strong>und</strong> heranschaffen; <strong>der</strong> Reinerlös kommt dann <strong>der</strong><br />
Gemeinschaftskasse zugute. Lei<strong>der</strong> geistern schon<br />
wie<strong>der</strong> schlechte Nachrichten im <strong>Verein</strong> rum: Wenn<br />
unsere geschätzten Wirtsleute dieses o<strong>der</strong><br />
nächstes Jahr in Rente gehen, was wird dann? Wir<br />
hoffen darauf, dass sie geeignete Nachfolger<br />
finden <strong>und</strong> wir im Diekmoor weiter bleiben können.<br />
Die nachfolgenden Ereignisse blieben als<br />
beson<strong>der</strong>e Kabinettstückchen <strong>der</strong> letzen 15 <strong>Jahre</strong><br />
im Gedächtnis hängen: Dazu gehört <strong>der</strong> erste<br />
Dämmertörn auf <strong>der</strong> Alster im Juni 92.<br />
Unvergessen ist <strong>der</strong> Auftritt <strong>der</strong> beiden<br />
Bauchtänzerinnen beim Tanz in den Mai 93 im<br />
Husaren, ebenso <strong>der</strong> Auftritt <strong>von</strong> Jochen Wiegand<br />
mit <strong>Hamburg</strong>ischen Lie<strong>der</strong>n, <strong>der</strong> <strong>von</strong> Dieter Jung in<br />
die Wege geleitet <strong>und</strong> gesponsert wurde. Das 29köpfige<br />
Mandolinen- <strong>und</strong> Gitarrenorchester aus<br />
Freiburg-Munzingen besuchte uns zum 1. Mal am<br />
11. 9. 99 zusammen mit 22 Leuten aus <strong>der</strong> Zunft<br />
<strong>der</strong> Gigeli-Geister. Ursprünglich sollte die<br />
Darbietung im Hotel <strong>der</strong> Munzinger in Henstedt-<br />
Seite 21<br />
Ulzburg stattfinden, doch dort<br />
erhielten wir Autofahrer nur die<br />
Wegbeschreibung. Auf Schnitzeljagds<br />
Spuren fanden wir als richtigen<br />
Auftrittsort Bobs Gasthof in Oersdorf.<br />
Nicht-motorisierte bekamen die<br />
Möglichkeit, das Ziel per Direkt-Fahrt<br />
mit dem Bus zu erreichen.<br />
Bauchschmerzen vor Lachen<br />
bescherten uns die Neudinger<br />
Klosternarren im Febr. 98 <strong>und</strong> im Jan.<br />
2001 im Diekmoor mit ihrem<br />
Riesenprogramm. Dank d e r<br />
Verbindungen unseres Mitglieds<br />
Bruno Rohrer kamen diese Besuche<br />
zustande. Auf verschiedenen<br />
Straßenfesten servierten wir im<br />
Sommer 1989 Wein <strong>und</strong> Knöpfle <strong>und</strong><br />
stellten unseren <strong>Verein</strong> dabei vor. Ende 1988<br />
hatten Wibke <strong>und</strong> Stefan Bartkowiak ein<br />
vereinseigenes Kochbuch mit Mitglie<strong>der</strong>-Rezepten<br />
herausgegeben.<br />
Naturgemäß ist ein landsmannschaftlicher <strong>Verein</strong><br />
eng an die Heimat angeschlossen. So waren<br />
unsere <strong>Verein</strong>sväter dem damals in Karlsruhe<br />
herrschenden Monarchenhaus seit <strong>der</strong> Gründung<br />
1913 bis in die heutige Zeit verb<strong>und</strong>en, dabei<br />
dessen Abdankung völlig ignorierend.<br />
Seit 1932 hegt <strong>und</strong> pflegt die Stadt Freiburg als<br />
offizielle Patenstadt unsere heimatlichen Wurzeln.<br />
Die Bitte um Übernahme <strong>der</strong> Patenschaft <strong>der</strong> Stadt<br />
Freiburg richtete <strong>der</strong> damalige <strong>Verein</strong>svorsitzende<br />
Eichenherr nicht direkt nach Freiburg, son<strong>der</strong>n an<br />
d i e
Seite 22<br />
“Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> <strong>Badener</strong> aller Welt in<br />
Karlsruhe”, <strong>von</strong> wo sie an den Oberbürgermeister<br />
<strong>der</strong> Stadt Freiburg weitergeleitet wurde. In seiner<br />
Zusage schrieb <strong>der</strong> OB nach <strong>Hamburg</strong>:. <strong>der</strong><br />
Stadtrat verbindet damit gleichzeitig den Wunsch,<br />
dass die in Ihrem <strong>Verein</strong> zusammengeschlossenen<br />
<strong>Badener</strong> stets daran erinnert sein mögen, einem<br />
Lande anzugehören, das .als Grenzland doppelten<br />
Sorgen <strong>und</strong> Nöten ausgesetzt ist. Ich darf<br />
annehmen, dass ihre verehrlichen Mitglie<strong>der</strong>,. je<strong>der</strong><br />
nach seiner Möglichkeit, für die beson<strong>der</strong>en<br />
Belange unseres Landes je<strong>der</strong>zeit eintreten. Auf<br />
diese Weise bek<strong>und</strong>en sie am besten die<br />
Zugehörigkeit zu ihrer Heimat. Als äußeres<br />
Zeichen <strong>der</strong> Patenschafts-Übernahme erlaube ich<br />
mir, Ihrem <strong>Verein</strong> eine Ansicht <strong>von</strong> Freiburg zu<br />
übermitteln. Möge das Bild seinem Zwecke dienen<br />
<strong>und</strong> die Liebe Ihrer Mitglie<strong>der</strong> zu unserer Stadt<br />
sowohl wie zu dem ganzen Lande neu zu<br />
erwecken. Wenn es diese ihm zugedachte<br />
Aufgabe voll erfüllt, dann darf Ihr <strong>Verein</strong> <strong>der</strong><br />
beson<strong>der</strong>en Liebe <strong>und</strong> Wertschätzung seines<br />
Paten, <strong>der</strong> Schwarzwald-Hauptstadt Freiburg im<br />
Breisgau, stets gewiss sein.<br />
badischen Städte, ist allen, welche so weit <strong>von</strong><br />
ihrem Heimatland entfernt wie wir ihren Wohnsitz<br />
nehmen mussten, <strong>der</strong> Inbegriff <strong>und</strong> das Ziel ihrer<br />
Wünsche, wenn sie ihren Urlaub in unserer lieben<br />
Heimat verbringen können“.<br />
Seit <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Patenschaft findet ein<br />
herzlicher Austausch mit <strong>der</strong> Münsterstadt statt, die<br />
uns bei <strong>der</strong> Verwirklichung mancher Wünsche<br />
unterstützt. Etliche Abordnungen aus <strong>Hamburg</strong><br />
erlebten im Freiburger Rathaus den traditionellen<br />
Patenkin<strong>der</strong>-Empfang. Mit <strong>der</strong> Wahl Dr. Keidels<br />
zum OB (1962 bis 1982) sei das gute Verhältnis<br />
zwischen Stadt <strong>und</strong> <strong>Verein</strong> noch enger geworden,<br />
vermeldet die Chronik. Dr. Böhme (1982- 2002)<br />
pflegte die Verbindung weiter, ebenfalls sein<br />
Nachfolger, Dr. Salomon. Traditionsgemäß ist<br />
je<strong>der</strong> Freiburger Oberbürgermeister als<br />
Ehrenmitglied bei uns eingetragen. Neben den<br />
Freiburger OBs wirken im badischen Raum noch<br />
weitere Fre<strong>und</strong>e. Stellvertretend für alle ist hier<br />
Stadtrat Günter Rüssel aus Karlsruhe erwähnt.<br />
In Badens größter Stadt Karlsruhe sitzt die<br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> <strong>Badener</strong> <strong>Verein</strong>e in<br />
D e u t s c h l a n d e . V . D i e<br />
B<strong>und</strong>esvorstandskonferenz wählte 1983<br />
unseren Wolfgang Häßler zum 2.<br />
Vorsitzenden <strong>und</strong> 19<strong>90</strong> zu ihrem l.<br />
Vorsitzenden. Unser <strong>Verein</strong> hält<br />
zusammen mit dem <strong>Badener</strong> <strong>Verein</strong><br />
M ü n c h e n d i e S p i t z e a l s<br />
mitglie<strong>der</strong>stärkstes <strong>und</strong> aktivstes<br />
Mitglied <strong>der</strong> Gemeinschaft.<br />
Der Lebenszyklus macht auch vor<br />
einem <strong>Verein</strong> nicht halt. Wie beim<br />
Staffellauf treten alte, verdiente<br />
Unsere Mitglie<strong>der</strong> Wibke <strong>und</strong> Stefan Bartkowiak, die<br />
lange <strong>Jahre</strong> das Blättle mitgestaltet haben.<br />
Mitglie<strong>der</strong> ab <strong>und</strong> übergeben den Stab<br />
mehr o<strong>der</strong> wenig freiwillig an jüngere.<br />
Die greifen ihn auf <strong>und</strong> laufen ihre<br />
eigene Bahn mit voller Kraft, bis sie<br />
selbst mit <strong>der</strong> Übergabe dran sind. “Das<br />
Erbe, das uns die Wie<strong>der</strong>aufbauer nach<br />
dem Krieg hinterlassen haben, sei so<br />
Auf dem normalen <strong>Verein</strong>sabend am Mittwoch, positiv als möglich weitergeführt worden”,<br />
dem 10. Februar 1932 freuten sich weit mehr als formulierte <strong>der</strong> Chronist anlässlich <strong>der</strong> 75-Jahrfeier<br />
200 Landsleute über die Übernahme <strong>der</strong> unseres <strong>Verein</strong>s. Auch zum <strong>90</strong>. Jubiläum trifft<br />
Patenschaft. In seinem Dankesbrief an den dieser Satz genau den Punkt. Wir sind vor allem<br />
Freiburger Oberbürgermeister erläuterte <strong>der</strong> l. gespannt, wer das Erbe Wolfgang Häßler <strong>und</strong><br />
Vorsitzende <strong>der</strong> <strong>Badener</strong>, warum die Dieter Jungs im nächsten März antritt. Ganz<br />
Schwarzwaldmetropole zum Wunschkandidaten einfach wird das nicht, denn wir wurden wahrlich<br />
Nr. 1 wurde, obwohl damals “<strong>der</strong> größere Teil <strong>der</strong> verwöhnt durch die geleistete Arbeit <strong>der</strong> beiden<br />
<strong>Verein</strong>smitglie<strong>der</strong> im nördlichen <strong>und</strong> mittleren scheidenden Vorsitzenden nebst Beirat.<br />
Baden geboren wurde.” Wörtlich steht da: Unserem <strong>Verein</strong> geht es im Verhältnis zu an<strong>der</strong>en<br />
”Freiburg, ein Juwel in <strong>der</strong> Reihe unserer landsmannschaftlichen Interessengemeinschaften
dabei noch relativ gut. Um den Vorstand gruppiert<br />
sich ein starker Ring aus sehr aktiven Mitglie<strong>der</strong>n.<br />
Sie sind regelmäßig bei je<strong>der</strong> <strong>der</strong> vielfältigen<br />
Veranstaltungen als erste dabei <strong>und</strong> übernehmen<br />
den Großteil aller anfallenden Arbeiten. Im Kreise<br />
gleichgesinnter Landsleute zu werkeln, macht nicht<br />
nur Spaß, son<strong>der</strong>n bildet auch. Denn trotz<br />
hochdeutscher Umgangssprache fällt doch <strong>der</strong><br />
eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e M<strong>und</strong>artausdruck, mal badisch<br />
<strong>und</strong> mal platt, <strong>und</strong> wird oft genug unter Lachen in<br />
das allgemeine Vokabular aufgenommen!<br />
D i e<br />
Gert Sahl Fastnacht 1986<br />
Seite 23<br />
Mitglie<strong>der</strong>zahl stagnierte in den letzten beiden<br />
<strong>Jahre</strong>n, d. h. Ausfälle – meist durch Tod <strong>und</strong><br />
Umzug bedingt – konnten durch Neueintritte<br />
wie<strong>der</strong> ausgeglichen werden. Da die Neuen meist<br />
jüngeren Altersgruppen angehören, baut sich auch<br />
unsere Alterspyramide ganz langsam aber stetig<br />
ab.<br />
Mit großem Dank sehen wir beson<strong>der</strong>s auf die<br />
letzten beiden Jahrzehnte <strong>Verein</strong>sgeschehen<br />
zurück. Wolfgang Häßler <strong>und</strong> seine Mannschaft hat<br />
den <strong>Verein</strong> zu einer Blüte geführt, die vorerst nicht<br />
zu toppen sein wird.<br />
Der neue Vorstand wird ab März 2004 über einen<br />
über <strong>90</strong> <strong>Jahre</strong> jung gebliebenen <strong>Verein</strong> regieren.<br />
Nach dem Vorstandswechsel <strong>und</strong> dem Wegfall <strong>der</strong><br />
badischen Stuben wird uns die berühmte “weißtdu-<br />
noch- Frage” eine ganze Weile begleiten. Das<br />
neue Tagesgeschehen wird im <strong>Verein</strong> jedoch bald<br />
die Oberhand gewinnen, <strong>und</strong> schließlich fehlen nur<br />
noch lumpige 10 <strong>Jahre</strong>, dann können wir das 100.<br />
<strong>Verein</strong>sjubiläum feiern.<br />
Brita Wöhlk<br />
Fotos aus dem <strong>Verein</strong>sarchiv<br />
<strong>und</strong> <strong>von</strong> Dirk Graßmann<br />
<strong>Verein</strong>sfahrt nach Eisenbach/Schwarzwald <strong>und</strong> Neudingen im<br />
<strong>Jahre</strong> 2002..
Seite 24 Alte Traditionsvereine
<strong>Verein</strong>svorsitzende<br />
<strong>der</strong> <strong>Jahre</strong> 1913 - 2003<br />
1913 - 1914 Franz Hochstuhl aus Neuweier<br />
Stellvertreter: Krebs<br />
1914 - 1920 F. Kroenig aus Mannheim<br />
Stellvertreter: Koch, Valdenaire, Siefer<br />
1920 - 1921 Wilhelm Spettnagel aus<br />
Kippenheim<br />
Stellvertreter: Seifritz<br />
1921 - 1927 Adolf Ehrmann aus Landshausen<br />
Stellvertreter: Seifritz, Tröndle, Lörcher<br />
1927 - 1933 Georg Eichenherr aus Mannheim<br />
Stellvertreter: Katzenmeyer, Lörcher<br />
1933 - 1937 August Schäfer aus Wintersdorf<br />
Stellvertreter: Katzenmeyer, Valdenaire<br />
1937 - 1942 Walter Valdenaire aus Bretten<br />
Stellvertreter: Dietz, Gertisser<br />
1943 - 1953 August Schwörer aus Kirchzarten<br />
Stellvertreter: Gertisser, Lauinger,<br />
Adam<br />
1954 - 1961 Walter Gertisser, Vater aus Engen<br />
Stellvertreter: Adam, Schiek<br />
1962 - 1972 Dr. Heinz Beckenbach aus<br />
Mannheim<br />
Stellvertreter: Koitsch, Luger<br />
1971 - 1984 Adolf Luger aus Emmendingen<br />
Stellvertreter: Häßler<br />
1984 - 19<strong>90</strong> Wolfgang Häßler<br />
Stellvertreter: H.-D. Jung, Emmerich,<br />
Arnold<br />
19<strong>90</strong> - 1998 Marlies Paasch, Vater aus<br />
Mannheim<br />
Stellvertreter: H.-D. Jung<br />
1998 - Wolfgang Häßler<br />
Stellvertreter: H.-D. Jung<br />
Seite 25<br />
Ehrenmitglie<strong>der</strong><br />
des<br />
<strong>Verein</strong>s <strong>der</strong> <strong>Badener</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>und</strong> Umgebung e.V.<br />
Frau Lina Wippermann<br />
Herr Dr. Rolf Böhme<br />
Herr Dr. Hermann Person<br />
Herr Günther Rüssel<br />
Herr Theo Warncke<br />
Wir gedenken<br />
in dankbarer<br />
Ehrfurcht<br />
aller<br />
unserer<br />
Verstorbenen.
Seite 26<br />
9o jähriges Jubiläum<br />
Ihr lieben Leute, lasst Euch heute sagen,<br />
es steht ein großer Tag ins Haus.<br />
<strong>90</strong> <strong>Jahre</strong> ist das Jubiläum vom <strong>Verein</strong>,<br />
eine ziemlich hohe Zahl allemal.<br />
Was soll man machen,<br />
weinen o<strong>der</strong> lachen?<br />
Es ist wohl mehr zum Freuen,<br />
nun stoßen wir an zum Neuen<br />
<strong>und</strong> sagen Prost <strong>und</strong> freuen uns auf die 100 Jahr,<br />
was irgendwann wird einmal wahr!<br />
Das Kaffeekränzchen war halt immer dabei,<br />
ob gutes o<strong>der</strong> schlechtes Wetter war einerlei.<br />
Es hat uns immer Spaß gemacht,<br />
wir haben geweint <strong>und</strong> gelacht.<br />
Es gab viel Freude <strong>und</strong> auch Genuß,<br />
dazu trug <strong>der</strong> Wirt vom Tomfort bei, mit einem guten Schuß!<br />
Es war nicht immer so in den vielen <strong>Jahre</strong>n,<br />
es hat sich viel geän<strong>der</strong>t auch zum Laben!<br />
In den <strong>90</strong> <strong>Jahre</strong>n hat sich vieles verbessert,<br />
<strong>und</strong> ein großer Teil hat dazu beigetragen.<br />
Darum wollen wir stets dabei sein <strong>und</strong> niemals klagen,<br />
zu mehreren, nie allein ich glaube, es wird schon gehen,<br />
wir werden es ja sehen!<br />
Drum singen laut Halleluja<br />
<strong>und</strong> wünschen für das neue (100) Jahr<br />
zum guten Schluss einen großen Kuss<br />
<strong>und</strong> damit ist Schluss!<br />
Eure Helen Bodammer
Heimkommen<br />
Seite 27<br />
Willst du wissen, was Heimat ist, geh in die Fremde. Wenn du vermisst, was dir<br />
vertraut, ahnst du es schon. Wenn Unbekanntes kalt dich berührt, brennt im<br />
Verborgenen das Heimweh. Wenn Liebgewonnenes zurückbleibt, Menschen <strong>und</strong><br />
Sprache an<strong>der</strong>s sind, beherrscht Vergangenheit die Gedanken. Aber Zeit <strong>und</strong> Zukunft<br />
sind Geschwister, <strong>Jahre</strong> gehen vorüber, du gewöhnst dich ein, eine neue Zuflucht<br />
entsteht. Der Lebensbaum im neuen Erdreich treibt Blüten <strong>und</strong> Früchte, ohne im alten<br />
zu entwurzeln. Arbeit <strong>und</strong> Sorge verbinden, Kin<strong>der</strong> führen zusammen, Fre<strong>und</strong>schaften<br />
können wie<strong>der</strong> wachsen. Wenn die Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Jugend eingemeißelt sind im Gemüt,<br />
trotzdem das Neuland du achtest; wenn du erkennst, desselben Schöpfers Hand baute<br />
<strong>der</strong> Menschen Haus da <strong>und</strong> dort, dann ist Heimkommen überall Freude.<br />
Rosemarie Banholzer<br />
Gastgeschenk vom Gesangverein Eintracht Freiburg geschaffen<br />
<strong>von</strong> ihren Mitglied <strong>und</strong> Baumeister Hans Seib<br />
Redaktion: V.i.S.d.Pg Dirk Graßmann <strong>und</strong> Julia Graßmann<br />
Redaktions-Anschrift: Hinschenrehm 14, 22415 <strong>Hamburg</strong><br />
Telefon 040-5323750<br />
Fax 040 5323751<br />
E-Mail Grassmann-<strong>Hamburg</strong>@t-online.de<br />
Druck: Müller Sofortdruck Altona
Seite 28