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Europa - Enterprise DG - Europaisches seminar ... - EDZ-Bibliothek

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nachfolge erfolgreich zu meistern. Eine Analyse der Betroffenheit zeigt, dass<br />

gerade in jenen Branchen, deren Attraktivität (gemessen an quantitativen<br />

Faktoren wie etwa der nachhaltigen Ertragskraft) unterdurchschnittlich ist, ein<br />

überdurchschnittlich hoher Anteil von Unternehmen zur<br />

Unternehmensnachfolge ansteht. Hierbei handelt es sich häufig um<br />

„traditionelle” Branchen bzw. Branchen, die in den letzten Jahren einem<br />

deutlichen Restrukturierungs- und Redimensionierungsprozess unterworfen<br />

waren. In diesen Sektoren (z.B. Transport oder Handel) sind viele<br />

Unternehmer bemüht, den Betrieb zumindest bis zur Erreichung des frühest<br />

möglichen pensionsfähigen Alters fortzuführen, da sich vielfach keine<br />

wirklichen Alternativen zur selbstständigen Tätigkeit bieten.<br />

In diesem Zusammenhangt sind vor allem folgende Branchen zu nennen:<br />

Gewerbe: Baugewerbe, Dachdecker, Glaser, Bäcker, Fleischer, Friseure<br />

Industrie: Bekleidungsindustrie<br />

Handel: Textilhandel, Bekleidungshandel, Papierhandel<br />

Verkehr: Spediteure<br />

Tourismus: Reisebüros<br />

Vor diesem Hintergrund ist ein Teil der nicht stattfindenden Unternehmensnachfolgen<br />

auch als notwendiger Strukturwandel der Wirtschaft zu sehen.<br />

Allerdings haben Unternehmer, die in diesen Branchen tätig werden, eine<br />

größere Herausforderung zu meistern als in anderen Branchen. Hier kommt<br />

einem klaren Unternehmenskonzept sowie einer eindeutigen Positionierung<br />

am Markt besondere Bedeutung zu.<br />

Gegenüber den früheren Potenzialschätzungen hat sich der Anteil der<br />

betroffenen österreichischen Unternehmen etwas verringert. Dies ist nicht<br />

zuletzt auf die erhöhte Anzahl von Betrieben, in denen die<br />

Unternehmensnachfolge in den letzten Jahren stattgefunden hat, zurückzuführen:<br />

Im Durchschnitt der Jahre 1993 – 2001 fanden rd. 4.500<br />

Unternehmensnachfolgen p.a. statt, wobei gerade in den letzten Jahren (seit<br />

1998) eine erhöhte Dynamik festzustellen war.<br />

Es zeigt sich jedoch auch, dass rd. 18% der möglichen<br />

Unternehmensnachfolgen nicht realisiert werden (können). Diese nicht<br />

realisierten Unternehmensnachfolgen sind Folge unzureichender Attraktivität<br />

entweder des konkreten Unternehmens oder aber der gesamten Branche.<br />

Die Gründe dieser fehlenden Attraktivität sind vor allem auf Branchenebene<br />

in dem in den letzten Jahren beschleunigten Strukturwandel der<br />

österreichischen Wirtschaft und auf Unternehmensebene in der nicht<br />

zufrieden stellenden betriebswirtschaftlichen Situation zu sehen. Auf<br />

Unternehmensebene sind zudem strukturelle Einflussfaktoren (wie z.B.<br />

Personalstruktur und Standort) und – in besonderem Maße – die strategische<br />

Ausrichtung (z.B. Produktprogramm, Kundenstock und Auftragsstruktur) als<br />

mögliche Gründe für unzureichende Attraktivität zu nennen.<br />

Von jenen Unternehmen, bei denen die Unternehmensnachfolge<br />

stattgefunden hat, sind rd. 96% fünf Jahre nach der Unternehmensnachfolge<br />

noch am Markt tätig. Dadurch ergibt sich eine Drop Out Rate, die deutlich<br />

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