Liebe Kinder! - Alsterbund
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<strong>Liebe</strong> Leserin und lieber Leser!<br />
sie liefen mir gleichsam<br />
über den Weg – diese drei<br />
monumentalen Figuren<br />
aus dem arches nationalpark,<br />
usa. Geformt durch<br />
Wasser, Wind und Hitze.<br />
Wie sie sich so groß und<br />
majestätisch gen Himmel<br />
erheben, erinnern sie mich<br />
sofort an die drei Weisen<br />
aus dem Morgenland. ihre<br />
langen Gewänder, ihre<br />
bizarre Kopfbedeckung,<br />
dazu die entschlossene<br />
Blickrichtung. ich sehe ihnen<br />
noch nach, während<br />
ich vor lauter staunen nicht<br />
vom Fleck komme.<br />
Die drei Weisen beschreibt<br />
der Evangelist und Jesusbiograph<br />
Matthäus als<br />
Magier, markante typen<br />
aus dem Ostland, wo die<br />
sonne aufgeht. Bei sich<br />
zuhause deuten sie die<br />
sterne am Himmel, weisen<br />
Königen aus den sternen<br />
ihre Wege und taten.<br />
und dann entdecken sie<br />
im Ostland jenen stern,<br />
der nicht weiterzieht, sondern<br />
einfach stehen bleibt,<br />
leuchtend und glänzend –<br />
gegen alle naturgesetze.<br />
Der stern wird sie nach<br />
Bethlehem führen, zu Jesus,<br />
dem Kind in der Krippe.<br />
ihr Weg wird sie zu Jesus,<br />
dem Juden, bringen.<br />
in ihm zeigt sich Gottes<br />
<strong>Liebe</strong>, die Gerechtigkeit<br />
für alle Völker. Das<br />
wird gänzlich neu für sie<br />
sein.<br />
Kaum in Jerusalem angekommen<br />
fragen sie:<br />
„Wo ist der neugeborene<br />
König der Juden?<br />
Wir haben seinen stern<br />
im Morgenland gesehen<br />
und sind gekommen,<br />
um ihn anzubeten.“ Weit<br />
gereist sind sie mit ihrer<br />
Frage, ihrer Hoffnung<br />
und ihrem anliegen. Die<br />
sternendeuter sind Himmels-<br />
und Lebensdeuter<br />
zugleich, halten uns<br />
den spiegel vor – wenn<br />
wir wollen.<br />
Wie viel Weg kann und<br />
will ich gehen? Welche<br />
Frage treibt mich dieses<br />
Weihnachtsfest um?<br />
Was erhoffe ich eigentlich?<br />
Wovor halte ich<br />
inne? Es sind ganz sicher<br />
Weihnachtsfragen<br />
und doch reichen sie<br />
weit in die Lebenswege<br />
und Lebensreisen von<br />
uns Menschen hinein.<br />
Da sind wir lebenden<br />
Menschen den steinernen<br />
Figuren dann<br />
sehr ähnlich. umspült<br />
und geformt von den<br />
GeiStLiCheS WOrt 3<br />
Wassern des Lebens, weich<br />
gekocht von erdrückender<br />
Hitze, aufgehalten vom Gegenwind<br />
oder getragen von<br />
rückenwind haben wir unsere<br />
eigene Perspektive auf<br />
das Leben. Wissen, was uns<br />
im Leben trägt oder welche<br />
Hoffnung zu sand und staub<br />
zerbröselt.<br />
als sich die Himmelsdeuter<br />
damals auf den Weg machten,<br />
war Bethlehem sehr weit<br />
weg. Die drei ahnten vermutlich<br />
nicht einmal, dass sie<br />
ausgerechnet dort landen<br />
würden. und dennoch hat<br />
dieses neugeborene Kind<br />
die drei erst in Bewegung<br />
und dann auf den Weg gebracht.<br />
und sie sind tatsächlich<br />
angekommen.<br />
Pastorin Susanne Kaiser,<br />
Martin-Luther-Gemeinde