PROTOKOLL ZUR ENDPRÄSENTATION UND ... - D&K drost consult
PROTOKOLL ZUR ENDPRÄSENTATION UND ... - D&K drost consult
PROTOKOLL ZUR ENDPRÄSENTATION UND ... - D&K drost consult
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<strong>PROTOKOLL</strong> <strong>ZUR</strong><br />
<strong>ENDPRÄSENTATION</strong> <strong>UND</strong> JURYSITZUNG<br />
am 20. August 2010 ab 09:00 Uhr<br />
in den Räumen der KBB - Kulturbühne Bugenhagen,<br />
Biedermannplatz 19 (2.OG), 22083 Hamburg<br />
Gutachterverfahren mit 3 eingeladenen Teilnehmern<br />
Fassadengestaltung der Wohnbebauung<br />
Friedrichsberger Straße<br />
in Hamburg-Nord<br />
ausgelobt durch die<br />
Jacob Jürgensen Immobilien GmbH<br />
Stormsweg 12<br />
22085 Hamburg<br />
im Benehmen mit der<br />
Freien und Hansestadt Hamburg<br />
letztere vertreten durch<br />
Das Bezirksamt Hamburg-Nord – Dezernat für Wirtschaft, Bauen und Umwelt
Gutachterverfahren mit 3 eingeladenen Teilnehmern<br />
Fassadengestaltung der Wohnbebauung Friedrichsberger Straße<br />
in Hamburg-Nord<br />
Die Jury tritt um 9.00 Uhr in den Räumlichkeiten der KBB - Kulturbühne Bugenhagen, Biedermannplatz<br />
19 (2.OG), 22083 Hamburg zusammen.<br />
ANWESENDE<br />
Jurymitglieder<br />
Hans-Peter Boltres Bezirksamt Hamburg-Nord,<br />
Leiter des Fachamts Stadt- und Landschaftsplanung<br />
Christoph Günther Jacob Jürgensen Immobilien GmbH, Geschäftsführer<br />
Frank Birwe freischaffender Architekt, Hamburg<br />
Dagmar Rams Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss (CDU-Fraktion)<br />
Horst Schmidt Stellv. Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss (SPD-Fraktion)<br />
Stellv. Jurymitglieder<br />
Franz Gelz Hoch- und Tiefbau Gadebusch GmbH, Geschäftsführer<br />
Martin Schenk freischaffender Architekt, Hamburg<br />
Martin Bill Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss (GAL-Fraktion)<br />
Peter Heim Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss (DIE LINKE-Fraktion)<br />
entschuldigt fehlt:<br />
Oliver Panz Bezirksamt Hamburg-Nord,<br />
Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung<br />
Sachverständige<br />
Jutta Wehrmann Bezirksamt Hamburg-Nord,<br />
Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung<br />
Markus Kucklick Bezirksamt Hamburg-Nord, Fachamt Bauprüfung<br />
Oliver Gutmann Jacob Jürgensen Immobilien GmbH<br />
Beobachter<br />
Frank Lundbeck Mitglied im Stadtteilrat Barmbek-Sued<br />
entschuldigt fehlt:<br />
Daniel Fronz Mitglied im Stadtteilrat Barmbek-Sued<br />
Vertreter der teilnehmenden Büros<br />
BN Architekten borchardt.nentwig, Hamburg<br />
Matthias Ocker Architekten, Hamburg<br />
Hans-Ulrich Zöllner Architekten BDB, Hamburg<br />
Wettbewerbskoordination/Organisation<br />
Uwe Drost D&K <strong>drost</strong> <strong>consult</strong> GmbH<br />
Cornelia Eggers D&K <strong>drost</strong> <strong>consult</strong> GmbH<br />
Christine Holewa D&K <strong>drost</strong> <strong>consult</strong> GmbH<br />
2
BEGRÜßUNG<br />
Gutachterverfahren mit 3 eingeladenen Teilnehmern<br />
Fassadengestaltung der Wohnbebauung Friedrichsberger Straße<br />
in Hamburg-Nord<br />
Herr Uwe Drost, Inhaber des verfahrensbetreuenden Büros D&K <strong>drost</strong> <strong>consult</strong> GmbH, begrüßt das<br />
anwesende Gremium und übernimmt zunächst die Moderation der Veranstaltung. Er freut sich auf die<br />
Einzelpräsentationen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und ist gespannt auf die Weiterentwicklung<br />
der Konzepte. Herr Drost stimmt die Jury im Weiteren auf die Aufgabe der heutigen Jurysitzung ein: Es<br />
gelte, unter den eingereichten Beiträgen, eine Entwurf zu identifizieren, der von allen Beteiligten mitgetragen<br />
werden könne.<br />
Zudem erläutert er, dass in dem vorliegenden Gutachterverfahren keine Preise bzw. Plätze, sondern<br />
Ränge vergeben werden. Die Leistungen jedes zur Bearbeitung eingeladenen Büros werden mit einem<br />
Bearbeitungshonorar vergütet.<br />
Herr Günther, Geschäftsführer der Jacob Jürgensen Immobilien GmbH, erläutert kurz, dass die Realisierung<br />
der Bebauung auf dem vorliegenden Planungsgebiet - in Abhängigkeit der Dauer der an das<br />
Verfahren anknüpfenden Genehmigungsverfahren - bereits für dieses Jahr bzw. Januar 2011 vorgesehen<br />
ist.<br />
Er weist außerdem auf die Notwendigkeit hin, dass die Dach- bzw. Staffelgeschosse von den teilnehmenden<br />
Büros so ausformuliert sein müssen, dass die erforderlichen Technikaufbauten (z.B. Sonnenkollektoren)<br />
optimal integriert werden können.<br />
Im anschließenden Teil der Veranstaltung werden die eingeladenen Büros der Jury einzeln ihre Entwürfe<br />
präsentieren. Das Gremium wird in nachfolgenden Wertungsrundgängen anhand der in der Auslobung<br />
genannten Beurteilungskriterien die Arbeiten diskutieren sowie Vor- und Nachteile der verschiedenen<br />
Lösungsvorschläge abwägen. Abschließend spricht die Jury eine Empfehlung für die Weiterbeauftragung<br />
aus.<br />
Während der Einzelpräsentationen werden die jeweils anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht<br />
anwesend sein, um die Arbeiten vertraulich zu behandeln. Die Jury wird von Herrn Drost gebeten, auf<br />
das berechtigte Interesse der Verfasserinnen und Verfasser am Schutz ihrer Lösungsansätze Rücksicht<br />
zu nehmen.<br />
Die Protokollführung übernehmen Frau Cornelia Eggers und Frau Christine Holewa, D&K <strong>drost</strong> <strong>consult</strong><br />
GmbH.<br />
PRÄSENTATIONEN<br />
Ab 09:10 Uhr präsentieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jury einzeln die abschließenden<br />
Lösungsvorschläge zur Fassadengestaltung der Friedrichsberger Straße. Jedem Büro steht ein Zeitfenster<br />
von ca. 30 Minuten für die Darstellung der Ergebnisse zur Verfügung. Im Anschluss an die<br />
Einzelpräsentationen stellt das Gremium bei Bedarf Rück- und Verständnisfragen.<br />
09:10 bis 09:50 Uhr BN Architekten borchardt.nentwig, Hamburg<br />
09:55 bis 10:35 Uhr Matthias Ocker Architekten, Hamburg<br />
10:45 bis 11:00 Uhr Hans-Ulrich Zöllner Architekten BDB, Hamburg<br />
3
JURYSITZUNG<br />
Gutachterverfahren mit 3 eingeladenen Teilnehmern<br />
Fassadengestaltung der Wohnbebauung Friedrichsberger Straße<br />
in Hamburg-Nord<br />
Nach einer kurzen Pause beginnt um 11:25 Uhr die Jurysitzung. Aus dem Kreis der Jury wird Herr<br />
Frank Birwe, freischaffender Architekt, für den Vorsitz vorgeschlagen und einstimmig zum Vorsitzenden<br />
gewählt. Er bedankt sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und nimmt die Wahl an.<br />
Alle zur Jurysitzung zugelassenen Personen geben die Versicherung zur vertraulichen Behandlung der<br />
Beratungen.<br />
Der Vorsitzende versichert der Ausloberin, den teilnehmenden Büros sowie der Öffentlichkeit die<br />
größtmögliche Sorgfalt und Objektivität der Jury. Er betont, dass die Konzepte nach der Zwischenpräsentation<br />
deutlich weiterentwickelt wurden und bittet das verfahrensbetreuende Büro die Vorprüfergebnisse<br />
neutral vorzustellen, um das Gremium inhaltlich an die eingereichten Arbeiten heranzuführen.<br />
ERGEBNISSE DER VORPRÜFUNG<br />
Die Ergebnisse der Vorprüfung sind in einem Vorprüfbericht zusammengefasst, der Aufschluss über die<br />
formalen Kriterien gibt und einen vergleichbaren Überblick über alle Arbeiten gewährleistet. Für jede<br />
Arbeit werden auf jeweils sechs bzw. sieben DIN-A4-Seiten die stichwortartigen Vorprüfungsergebnisse<br />
der Sachverständigen, die faktischen Überprüfungen sowie Ausschnitte der Planzeichnungen dargestellt.<br />
Die Vorprüfung erfolgte anhand der in der Auslobung formulierten Kriterien.<br />
Ferner steht der Jury ergänzend zum Vorprüfbericht eine Projektübersicht (eine DIN-A3-Seite) zur<br />
Verfügung, die sowohl beispielhafte Perspektiven aller abgegebenen Arbeiten enthält als auch wichtige<br />
Kenngrößen zu Fassaden- und Fensterflächen sowie zur Dachbegrünung zusammenfasst.<br />
Alle drei eingeladenen Architekturbüros haben ihre Arbeiten fristgerecht zum 03.08.2010 eingereicht.<br />
Die unter Punkt 5.8 der Auslobung geforderte Verfahrensleistung wurde bei allen Arbeiten im Wesentlichen<br />
erbracht. Unter formalen Gesichtspunkten besteht für die Vorprüfung kein Anlass, den Ausschluss<br />
eines Verfahrensbeitrags durch die Jury zu empfehlen.<br />
Folgende Vorbemerkungen wurden im Rahmen der Vorprüfung durch das Bezirksamt Hamburg-<br />
Nord, Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung formuliert und gelten für alle Entwürfe gleichermaßen:<br />
Die Abgrenzungen der Außen- bzw. Terrassenbereiche in den Erdgeschosszonen zwischen den Wohnungen<br />
müssen, dort wo keine Vor- oder Rücksprünge dargestellt sind, überprüft werden.<br />
Des Weiteren ergänzt Frau Jutta Wehrmann, Bezirksamt Hamburg-Nord, Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung,<br />
dass die im Bebauungsplan Barmbek-Sued12 festgesetzten Baugrenzen teilweise<br />
überschritten werden. Insbesondere an den schmalen Gebäudeseiten werden die erforderlichen Abstandsflächen<br />
daher nicht durchgängig eingehalten.<br />
Zusätzlich sollte der Aspekt Kindersicherheit in Bezug auf Gestaltungselemente, wie beispielsweise<br />
horizontal verlaufende Balkonstreben, geprüft werden.<br />
Der zu erhaltende Baumbestand - vor allem in den Hofinnenbereichen der Baufelder - sollte bei der<br />
Betrachtung der Arbeiten ebenfalls Berücksichtigung finden. Sowohl geplante Fassadenauskragungen<br />
als auch Bodenaufschüttungen dürfen die Bäume nicht beeinträchtigen.<br />
4
Gutachterverfahren mit 3 eingeladenen Teilnehmern<br />
Fassadengestaltung der Wohnbebauung Friedrichsberger Straße<br />
in Hamburg-Nord<br />
Folgende Vorbemerkungen wurden im Rahmen der Vorprüfung durch das Bezirksamt Hamburg-<br />
Nord, Fachamt Bauprüfung formuliert und gelten für alle Entwürfe gleichermaßen:<br />
Bauordnungsrechtliche Sachverhalte können anhand des vorliegenden Planstandes nicht abschließend<br />
beurteilt werden und sind im Antragsverfahren zu prüfen. Die Anleitersituation des 2. Rettungswegs der<br />
Gebäude 3.1, 3.4, 3.5, 4.1 und 4.3 ist mit tiefbaulichen Belangen abzustimmen und im Antragsverfahren<br />
zu thematisieren. Weiterhin ist die bautechnische und statische Realisierbarkeit im späteren Antragsverfahren<br />
zu prüfen.<br />
Zudem wird aufgezeigt, dass die Balkontiefen aller Haustypen mit dem Grad der Vor- und Rücksprünge<br />
in den Fassaden variieren. Eine Auskragung einzelner Gebäudeteile von mehr als 1,50 m stellt einen<br />
planungsrechtlichen Abweichungstatbestand dar, da die Baugrenzen durch die Baukörper überschritten<br />
werden. Entsprechende Befreiungsanträge müssten mit dem Bauantrag eingereicht werden.<br />
Darüber hinaus verweist Herr Markus Kucklick, Bezirksamt Hamburg-Nord, Fachamt Bauprüfung, auf<br />
die zum 01.09.2010 in Kraft tretende Novellierung der Hamburger Bauordnung zum Thema barrierefreies<br />
Bauen. In Gebäuden mit mehr als vier Wohneinheiten müssen die Wohnungen mindestens eines<br />
Vollgeschosses barrierefrei erreichbar sein.<br />
Die Höhen der in den Entwürfen vorgesehenen Attiken sollten überprüft werden, um eine zu starke<br />
Verschattung von jeweils gegenüberliegenden Wohnhäusern zu vermeiden.<br />
Abschließend ergänzt Herr Oliver Gutmann, Jacob Jürgensen Immobilien GmbH, dass konzeptbedingte<br />
Grundrissveränderungen in Bezug auf den vorgesehenen Wohnungsmix bzw. auf das Vermarktungskonzept<br />
und die aus den Modifikationen resultierenden Mehrkosten zu prüfen sind. Zudem ist teilweise<br />
aus statischer Sicht und energieeffizienter Betrachtung zur Einhaltung der vorgegebenen Energiestandards<br />
erforderlich, vorgeschlagene Fensterbänder bzw. -anteile sowie deren Verschattungsmöglichkeiten<br />
zu prüfen.<br />
BEWERTUNG DER ARBEITEN<br />
Der erste Wertungsrundgang mit einer kritischen Beurteilung der Arbeiten und der Feststellung von<br />
grundsätzlichen und schwerwiegenden Mängeln beginnt um 11.50 Uhr. Dabei wird zunächst jeder<br />
Beitrag von einem Jurymitglied vorgestellt und anschließend im Kreise der Jury unter Feststellung von<br />
Vorzügen, gelungenen Konzeptansätzen und schwerwiegenden Mängeln diskutiert.<br />
Nach einer kurzen Mittagspause bis 12:55 Uhr wird die erste Wertung durchgeführt, nach der keiner der<br />
Beiträge ausgeschlossen wird:<br />
Büroname für den Ausschluss gegen den Ausschluss<br />
BN Architekten<br />
Borchardt.nentwig<br />
0 5<br />
Matthias Ocker<br />
Architekten<br />
Hans-Ulrich Zöllner<br />
Architekten BDB<br />
0 5<br />
2 3<br />
In einem zweiten Wertungsrundgang werden ab 13.00 Uhr die Arbeiten im Kreise des Gremiums<br />
unter Feststellung von Vorzügen und Stärken, gelungenen Lösungsansätzen aber auch Defiziten auf<br />
konzeptioneller Ebene diskutiert. In die Beurteilung der Arbeiten fließen unter anderem die Themen<br />
ausgewählte Fassadenmaterialien, Funktionalität der Wohnungsgrundrisse, Möglichkeit der Gebäudeausführung<br />
nach EnEV 2009 (Passivhäuser 20 % bzw. KfW-Energieeffizienzhaus 70) und Anordnung<br />
5
Gutachterverfahren mit 3 eingeladenen Teilnehmern<br />
Fassadengestaltung der Wohnbebauung Friedrichsberger Straße<br />
in Hamburg-Nord<br />
der Haustechnik ein. Des Weiteren werden die Aspekte Standortbezogenheit und Umgang mit der<br />
Erdgeschosszone (Stichwort: Privatheit/Einsehbarkeit) - insbesondere auf Baufeld fünf - berücksichtigt.<br />
Im Zuge der Diskussion wird von der Jury beschlossen, die Entwürfe auch in Hinblick auf Kombinationsmöglichkeiten<br />
der einzelnen Haustypen zu betrachten. Im Folgenden diskutiert die Jury die von<br />
den teilnehmenden Büros entworfenen Haustypen einzeln auf konzeptioneller Ebene in den vorgenannten<br />
Kriterien und schließt folgende Haustypen aus:<br />
Haustyp 1 (puristisch/modern):<br />
Büroname für den Ausschluss gegen den Ausschluss<br />
BN Architekten<br />
borchardt.nentwig<br />
0 5<br />
Matthias Ocker<br />
Architekten<br />
Hans-Ulrich Zöllner<br />
Architekten BDB<br />
Haustyp 2 (zeitlos/klassisch):<br />
Haustyp 3 (Lofts):<br />
0 5<br />
5 0<br />
Büroname für den Ausschluss gegen den Ausschluss<br />
BN Architekten<br />
borchardt.nentwig<br />
0 5<br />
Matthias Ocker<br />
Architekten<br />
Hans-Ulrich Zöllner<br />
Architekten BDB<br />
1 4<br />
5 0<br />
Büroname für den Ausschluss gegen den Ausschluss<br />
BN Architekten<br />
borchardt.nentwig<br />
3 2<br />
Matthias Ocker<br />
Architekten<br />
Hans-Ulrich Zöllner<br />
Architekten BDB<br />
0 5<br />
4 1<br />
Somit verbleiben für die einzelnen Haustypen die Beiträge folgender Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
in der engeren Wahl des Verfahrens:<br />
Haustyp 1 BN Architekten borchardt.nentwig und Matthias Ocker Architekten<br />
Haustyp 2 BN Architekten borchardt.nentwig und Matthias Ocker Architekten<br />
Haustyp 3 Matthias Ocker Architekten<br />
Ab 13:35 Uhr beginnt der dritte Wertungsrundgang, in dem sich die Jury eingehend mit den Fassadenentwürfen<br />
der engeren Wahl auseinandersetzt und diese gegeneinander abwägt.<br />
Nach erneuter Analyse und Diskussion empfiehlt das Gremium die Weiterentwicklung der Fassadengestaltung<br />
der Wohnbebauung Friedrichsberger Straße auf Basis der nachstehenden Haustypenkonzepte<br />
durchzuführen. Im Rahmen der weiteren Bearbeitung sollten die Empfehlungen der Jury beachtet<br />
werden, um u.a. der übergeordneten Gestaltung des Quartiers Rechnung zu tragen.<br />
6
Gutachterverfahren mit 3 eingeladenen Teilnehmern<br />
Fassadengestaltung der Wohnbebauung Friedrichsberger Straße<br />
in Hamburg-Nord<br />
Haustyps 1 (puristisch/modern): Weiterentwicklung erfolgt auf Basis des Entwurfs<br />
Matthias Ocker Architekten<br />
Haustyps 2 (zeitlos/klassisch): Weiterentwicklung erfolgt auf Basis des Entwurfs<br />
BN Architekten borchardt.nentwig<br />
Haustyps 3 (Lofts): Weiterentwicklung erfolgt auf Basis des Entwurfs<br />
Matthias Ocker Architekten<br />
BEURTEILUNG DER ARBEITEN<br />
Arbeit BN Architekten borchardt.nentwig<br />
Die Arbeit überzeugt durch ein einfaches, jedoch stimmiges Konzept: 3 Materialien (Glas, Putz, Klinker)<br />
und jeweils das gleiche Fensterformat in unterschiedlichen Gruppierungen bilden die gestalterische<br />
Klammer für die drei Haustypen. Geringfügige Vor- und Rücksprünge werden eingesetzt, um die Baukörper<br />
zu gliedern. Teilweise führt dieser gestalterische „Kunstgriff“ zu einer für den Bauherrn nicht<br />
hinnehmbaren Veränderung der Grundrisse, insbesondere bei den Haustypen 1 und 3.<br />
Die Dachlandschaft der Staffelgeschosse ist lebendig strukturiert, schwer nachvollziehbar sind die<br />
teilweise ausschließlich nach Norden orientierten Dachterrassen.<br />
Insbesondere der straßenbegleitende Haustyp 2 überzeugt mit gekonnt gesetzten Balkonen und einer<br />
bewegten und doch disziplinierten Baukörpergliederung, auch wenn die Klinkerbänderung an den<br />
Balkonplatten etwas kritisch beurteilt wird.<br />
Es sollte überprüft werden, ob das Gebäude ein insgesamt homogeneres Erscheinungsbild „ganz in<br />
Weiß“ erhalten kann.<br />
Die Stringenz der Passivhäuser-Fassade (Haustyp 1) wird intensiv erörtert. Trotz einer besonderen<br />
Würdigung der feinsinnigen Detaillierung (wie z.B. die abgeschrägten Fensterlaibungen) kann die<br />
souverän-gestalterische Kraft dieser Fassadengestaltung nicht die teilweise erheblichen Funktionsmängel<br />
grundrisslicher Art ausgleichen.<br />
Insgesamt ein Beitrag von hoher gestalterischer Qualität, der in Teilen in wesentlichen exklusiveren<br />
Stadtteilen sehr angemessen wäre.<br />
Arbeit Matthias Ocker Architekten<br />
Auf Basis einer „positiv“ einfachen Architektursprache in Kombination mit handwerklich gutem Detail<br />
entsteht im gezeigten Fassadenausschnitt ein interessantes Entwurfsspiel.<br />
Die Fassade des ersten Haustyps wird in einen Sockel aus Putz, Regelgeschosse aus „grauem“ Verblendstein<br />
und eine Staffel aus Putz gegliedert. An den Giebelwänden entsteht im Spiel mit den Fensteröffnungen<br />
eine spannungsreiche Wirkung. In der Fassadenabwicklung wird dieses Thema dann<br />
leider etwas beliebig und nicht eindeutig genug. Die Fensteranteile folgen dem Ziel des Passivhaus-<br />
Standards.<br />
Die Gebäude 5.1 und 5.3 werden als schlüssig angesehen. Die gleiche Grundhaltung mit einer horizontalen<br />
Gliederung in Putz- und Verblendzonen sowie einem Spiel aus Ziegel und Metallpaneelen sollte<br />
auch bei Gebäude 5.2 Anwendung finden.<br />
Die zeitlose/klassische Fassade (Haustyp 2) wird im Sockelbereich mit „grauem“ Klinker und im Regel-<br />
wie Staffelgeschoss mit Putzflächen versehen. Die Fensteröffnungen sind streng gegliedert. Die Balkone<br />
werden symmetrisch vor die Fassade gehängt. Leider führt diese klassische Strenge zu einem sehr<br />
gleichförmigen, etwas monotonen Erscheinungsbild und wird somit dem besonderen Ort nicht gerecht.<br />
Die Gebäude des dritten Haustyps werden bis auf die Putzstaffel mit „grauem“ Klinker versehen. In<br />
Kombination mit den guten handwerklichen Details ergibt sich das stimmige Bild eines Loft-Gebäudes.<br />
Die Putz-Staffel wirkt hier etwas aufgesetzt und verbindet sich nicht mit dem Bauhauptkörper. Der<br />
7
Gutachterverfahren mit 3 eingeladenen Teilnehmern<br />
Fassadengestaltung der Wohnbebauung Friedrichsberger Straße<br />
in Hamburg-Nord<br />
Klinkerstein in der Farbe „grau“ ist in der Entwurfsmethodik richtig, muss aber auf seine Wirkung im<br />
Wohnumfeld und auch städtebaulich geprüft werden.<br />
Sockelausbildung (Anhebung der Gebäudekörper):<br />
Die Ausloberin begrüßt den entwurflichen Ansatz zur Sicherung der Privatsphäre bzw. Verhinderung<br />
der Einsehbarkeit im Bereich der Erdgeschosszone. Die Umsetzung des Sockels erscheint jedoch<br />
überdimensioniert. Ausbildung und Ausführung sind in der nachgeordneten Planung zu klären.<br />
Arbeit Hans-Ulrich Zöllner Architekten<br />
Der Entwurf vom Büro Zöllner formuliert die drei vorgegebenen Haustypen und lässt einer Quartiersbildung<br />
eine eher untergeordnete Bedeutung. Diese fehlende „Klammer“ soll über die Ausformung eines<br />
4. Haustyps erzeugt werden, welcher aus städtebaulicher Sicht nicht nachvollziehbar erscheint.<br />
Der Haustyp 1 erscheint von stilistischen Mitteln im Zusammenhang mit einer Vielzahl an Materialitäten<br />
etwas überladen.<br />
Die Gebäude des zweiten Haustyps erhalten einen Steinsockel und eine aufgehende Putzfassade,<br />
welche ebenfalls in den Staffelgeschossen zu finden ist. Balkonelemente wirken vorgesetzt und lassen<br />
über eine strenge Fassadenstruktur ohne Vor- und Rücksprünge die Privatsphäre vermissen.<br />
Die Gebäudestruktur erscheint im Ensemble einer offenen Bauweise nicht optimal.<br />
Die Fassade des Haustyps 3 ist durch eine vertikale Anordnung der Fensterelemente klar strukturiert.<br />
Das Klinkerthema wird konsequent durchgesetzt.<br />
EMPFEHLUNG DER JURY<br />
Folgende Empfehlungen für eine Weiterentwicklung der Fassaden wurden durch die Jury ausgesprochen:<br />
▪ In Bezug auf den Haustyp 1 sollte bei Haus 5.2. die gleiche schlüssige Grundhaltung wie bei den<br />
Gebäuden 5.1 und 5.3 Anwendung finden (horizontale Gliederung in Putz- und Verblendzonen<br />
sowie ein Spiel aus Ziegel und Metallpaneelen).<br />
▪ Zur Weiterbearbeitung des Haustyps 2 sollte überprüft werden, ob die Gebäude ein insgesamt<br />
homogeneres Erscheinungsbild „ganz in Weiß“ ohne Klinkeranteile erhalten können.<br />
▪ Der für den Haustyp 3 verwendete Klinkerstein in der Farbe „grau/dunkel“ ist in der Entwurfsmethodik<br />
richtig, sollte aber sowohl auf seine Wirkung im Wohnumfeld als auch städtebaulich geprüft<br />
werden. Eine Verwendung des Klinkersteins auch im Bereich der Staffelgeschosse wird von der<br />
Jury empfohlen und bedarf der gestalterischen Überprüfung.<br />
▪ Der im Entwurf Matthias Ocker Architekten konzipierte Sockel erscheint auf den ersten Blick<br />
überdimensioniert. Ausbildung und Ausführung sind in der nachgeordneten Planung insbesondere<br />
aus landschaftsgestalterischer Sicht zu klären.<br />
Der Vorsitzende zeigt sich erfreut über die gute, sehr konstruktive Diskussion der Veranstaltung und<br />
dankt den Anwesenden. Herr Günther dankt ebenfalls allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit<br />
und spannende Diskussion. Er freut sich über das gute Ergebnis des Verfahrens und auf die weiterführenden<br />
Schritte zur Realisierung. Herr Boltres ist über den interessanten und positiven Verlauf des<br />
Gutachterverfahrens erfreut.<br />
Die Sitzung wird um 14.40 Uhr geschlossen.<br />
Das Protokoll ist mit dem Vorsitzenden der Jury abgestimmt.<br />
Hamburg, den 20. August 2010<br />
D&K <strong>drost</strong> <strong>consult</strong> GmbH<br />
8
ANHANG ZUM<br />
<strong>PROTOKOLL</strong> <strong>ZUR</strong><br />
<strong>ENDPRÄSENTATION</strong> <strong>UND</strong> JURYSITZUNG<br />
am 20. August 2010 ab 9:00 Uhr<br />
Gutachterverfahren mit 3 eingeladenen Teilnehmern<br />
Fassadengestaltung der Wohnbebauung<br />
Friedrichsberger Straße<br />
in Hamburg-Nord
Anhang zum Protokoll der Jurysitzung<br />
235_01<br />
Gutachterverfahren<br />
Fassadengestaltung Wohnbebauung Friedrichsberger Straße<br />
Haustyp 1: 3. Rundgang<br />
Haustyp 2: Empfehlung zur<br />
Weiterentwicklung<br />
Haustyp 3: 2. Rundgang<br />
BN Architekten Borchardt.Nentwig,<br />
Hamburg<br />
Dipl.-Ing. Arch. Jessica Borchardt<br />
Dipl.-Ing. Arch. Simone Nentwig<br />
Mitwirkende:<br />
Dipl.-Ing. Simone Kläser<br />
Freie Mitarbeiterinnen:<br />
Dipl.-Ing. Katharina Eilers<br />
Haustyp 1: Empfehlung zur<br />
Weiterentwicklung<br />
Haustyp 2: 3. Rundgang<br />
Haustyp 3: Empfehlung zur<br />
Weiterentwicklung<br />
Matthias Ocker Architekten, Hamburg<br />
Architekt Matthias Ocker<br />
Mitwirkende:<br />
Architektin Tanja Frank<br />
Dipl.-Ing. Thomas Noetzold<br />
Stud.-Arch. Amelia Roseno<br />
Haustyp 1: 2. Rundgang<br />
Haustyp 2: 2. Rundgang<br />
Haustyp 3: 2. Rundgang<br />
Hans-Ulrich Zöllner Architekten BDA,<br />
Hamburg<br />
Dipl.-Ing. Arch. Hans-Ulrich Zöllner<br />
Mitwirkende:<br />
M. Stender<br />
K. Müller<br />
M. Claußen<br />
02<br />
D&K <strong>drost</strong> <strong>consult</strong> GmbH