30.01.2013 Aufrufe

Klinik, Diagnostik und Therapie der vaskulitischen Neuropathie

Klinik, Diagnostik und Therapie der vaskulitischen Neuropathie

Klinik, Diagnostik und Therapie der vaskulitischen Neuropathie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

B<strong>und</strong>eseinheitliche Konsensuspapiere <strong>der</strong> Muskelzentren im Auftrag <strong>der</strong><br />

Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM)<br />

<strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Erschienen: Nervenheilk<strong>und</strong>e 2003;22: 122-30<br />

D. Heuss Neurologische <strong>Klinik</strong> <strong>der</strong> Friedrich-Alexan<strong>der</strong>-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg<br />

B. Schlotter-Weigel Friedrich-Baur-Institut an <strong>der</strong> Neurologischen <strong>Klinik</strong> <strong>der</strong><br />

Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

C. Sommer Neurologische <strong>Klinik</strong> <strong>der</strong> Julius-Maximilians-Universität<br />

Würzburg<br />

Unter Mitarbeit von E. Reinhold-Keller <strong>und</strong> W. L. Gross, Abteilung für Rheumatologie <strong>der</strong><br />

Medizinischen Universitätsklinik Lübeck, A. Engelhardt, Neurologische <strong>Klinik</strong>, Evangelisches<br />

Krankenhaus Oldenburg, R. Kiefer, Neurologische <strong>Klinik</strong>, Universitätsklinikum Münster, K.V. Toyka,<br />

Neurologische <strong>Klinik</strong> <strong>der</strong> Julius-Maximilians-Universität Würzburg, D. Pongratz, Friedrich-Baur-Institut<br />

an <strong>der</strong> Neurologischen <strong>Klinik</strong> <strong>der</strong> Ludwig-Maximilians-Universität München <strong>und</strong> B. Ne<strong>und</strong>örfer,<br />

Neurologische <strong>Klinik</strong> <strong>der</strong> Friedrich-Alexan<strong>der</strong>-Universität Erlangen


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Zusammenfassung<br />

Unter <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong>n versteht man immunvermittelte Erkrankungen des<br />

peripheren Nervensystems, bei denen die Schädigung <strong>der</strong> Nerven durch eine Entzündung <strong>der</strong><br />

Blutgefäße bedingt ist. Unterschieden werden vaskulitische <strong>Neuropathie</strong>n bei primären <strong>und</strong><br />

sek<strong>und</strong>ären systemischen Vaskulitiden, bei entzündlich-rheumatischer Systemerkrankung, bei<br />

malignen Erkrankungen, medikamenteninduzierte Vaskulitiden <strong>und</strong> die nicht-systemische<br />

vaskulitische <strong>Neuropathie</strong> (NSVN). Das typische klinische Erscheinungsbild einer<br />

<strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> ist eine asymmetrische o<strong>der</strong> multifokale, schmerzhafte,<br />

sensomotorische <strong>Neuropathie</strong> mit akutem/subakutem o<strong>der</strong> chronischem Verlauf mit<br />

schubförmigen Verschlechterungen. Charakteristisch sind weiterhin <strong>der</strong><br />

elektrophysiologische Nachweis einer aktiven, asymmetrischen, axonalen sensomotorischen<br />

<strong>Neuropathie</strong> <strong>und</strong> die Besserung durch immunsuppressive <strong>Therapie</strong>. Eine gesicherte Vaskulitis<br />

liegt vor, wenn ein positiver Biopsiebef<strong>und</strong> erhoben wird, das Fehlen eindeutiger<br />

morphologischer Bef<strong>und</strong>e schließt sie jedoch nicht aus. Es gibt keinen Labortest <strong>der</strong> eine<br />

Vaskulitis definitiv nachweist o<strong>der</strong> ausschließt, so ist auch bei ausschließlich unauffälligen<br />

Ergebnissen von durchaus umfangreichen Blutuntersuchungen das Vorliegen einer NSVN<br />

möglich. Systemische Vaskulitiden treten mit einer Inzidenz von mindestens 4/100000<br />

jährlich auf <strong>und</strong> haben unbehandelt eine schlechte Prognose, die durch immunsuppressive<br />

<strong>Therapie</strong> entscheidend verbessert wird. Bei <strong>der</strong> NSVN ist die Prognose deutlich besser, eine<br />

längerfristige immunsuppressive <strong>Therapie</strong> ist auch hier häufig erfor<strong>der</strong>lich. Die aktuellen<br />

<strong>Therapie</strong>standards werden in diesem Konsensuspapier dargestellt.<br />

Schlüsselwörter<br />

Vaskulitische <strong>Neuropathie</strong>, <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong>, <strong>Therapie</strong><br />

2


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Titel in Englisch<br />

Diagnosis and therapy of vasculitic neuropathy –<br />

consensus statement of the German Centers for<br />

Neuromuscular Disease<br />

Abstract<br />

Vasculitic neuropathies are immune mediated diseases of the peripheral nervous system, in<br />

which inflammation of the blood vessels causes damage to the nerves. We distinguish<br />

neuropathies associated with primary and secondary systemic vasculitis, with rheumatic<br />

diseases, with malignant disor<strong>der</strong>s, drug-induced vasculitis and the non-systemic vasculitic<br />

neuropathies (NSVN). The typical clinical picture consists in an asymmetric or multifocal,<br />

painful sensorimotor neuropathy with an acute, subacute or chronic course and acute relapses.<br />

Neurophysiology reveals an active, asymmetric, axonal sensorimotor neuropathy. The<br />

disor<strong>der</strong>s usually respond to immunosuppressive treatment. A diagnosis of definite vasculitis<br />

can be made with evidence of vasculitis in a biopsy specimen. The absence of positive<br />

morphological evidence, however, does not exclude the diagnosis. There is no single<br />

laboratory test that can prove or exclude vasculitis, in NSVN even an elaborate panel of blood<br />

tests can show normal findings. Systemic vasculitis has an incidence of 4/100 000 per year<br />

and, untreated, has a poor prognosis, which is greatly improved by the use of<br />

immunosuppressive treatment. The prognosis of NSVN is generally better, although many<br />

patients need long term immunosuppression. Current treatment recommendations for<br />

vasculitic neuropathies are presented.<br />

Key words<br />

Vascuiltic neuropathy, diagnosis, therapy<br />

3


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Definition, klinisches Bild, Diagnosekriterien<br />

Definition<br />

Unter <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong>n versteht man Erkrankungen des peripheren Nervensystems<br />

(PNS), bei denen die Schädigung <strong>der</strong> Nerven durch eine Entzündung <strong>der</strong> Blutgefäße (Vasa<br />

nervorum) bedingt ist. Man unterscheidet isolierte Vaskulitiden des PNS <strong>und</strong> <strong>Neuropathie</strong>n<br />

bei systemischen Vaskulitiden o<strong>der</strong> Kollagenosen. Desweiteren können vaskulitische<br />

<strong>Neuropathie</strong>n infektiös, parainfektiös o<strong>der</strong> paraneoplastisch auftreten.<br />

Klinisches Bild<br />

Vaskulitische <strong>Neuropathie</strong>n können sich als Mononeuropathia multiplex (10-15%), als<br />

Schwerpunktneuropathie (25-50%) o<strong>der</strong> als distal symmetrische Polyneuropathie<br />

manifestieren (19-78%) (1-4). Typisch für den Beginn ist die akute bis subakute Parese mit<br />

Sensibilitätsstörung <strong>und</strong> Schmerzen. Der Verlauf kann chronisch progredient o<strong>der</strong><br />

schubförmig sein. In den meisten Fällen liegt eine sensomotorische <strong>Neuropathie</strong> vor, seltener<br />

eine überwiegende o<strong>der</strong> rein sensible o<strong>der</strong> rein motorische <strong>Neuropathie</strong>. Meist sind große <strong>und</strong><br />

kleine Nervenfasern betroffen (5, 6).<br />

Diagnosekriterien<br />

Für die systemischen Vaskulitiden <strong>und</strong> die Kollagenosen liegen Diagnosekriterien<br />

verschiedener Fachverbände vor (s. Abschnitt “Klassifikation”). Für die isolierte Vaskulitis<br />

des PNS werden modifiziert nach Collins et al. 2000 (5) folgende klinische<br />

Diagnosekriterien vorgeschlagen:<br />

Wahrscheinliche Vaskulitis des PNS: 3 <strong>der</strong> folgenden 5 Kriterien müssen zutreffen<br />

1. Typisches klinisches Erscheinungsbild einer <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

• asymmetrische o<strong>der</strong> multifokale, schmerzhafte, sensomotorische <strong>Neuropathie</strong><br />

• akuter/subakuter o<strong>der</strong> chronischer Verlauf mit schubförmigen Verschlechterungen<br />

• keine Spontanremission<br />

2. Beschleunigte BSG o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Anzeichen einer systemischen Entzündung (ohne<br />

an<strong>der</strong>sartige Erklärung für diese)<br />

3. Neurophysiologischer Nachweis einer aktiven, asymmetrischen, axonalen,<br />

sensomotorischen <strong>Neuropathie</strong><br />

4. V. a. Vaskulitis in <strong>der</strong> Nerven- <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Muskelbiopsie (s. u.)<br />

5. Besserung durch immunsuppressive <strong>Therapie</strong><br />

Eine gesicherte Vaskulitis liegt immer dann vor, wenn ein positiver morphologischer<br />

Bef<strong>und</strong> erhoben wird. Das Fehlen eindeutiger morphologischer Bef<strong>und</strong>e schließt sie nicht<br />

aus (s.u.).<br />

4


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Klassifikation <strong>der</strong> Vaskulitiden<br />

Beurteilungsgr<strong>und</strong>lage für die Klassifikation von primären systemischen Vaskulitiden (PSV)<br />

bildet die Größe <strong>der</strong> betroffenen Gefäße. Bei Vaskulitiden mit Beteiligung mittlerer <strong>und</strong><br />

kleinerer Gefäße richtet sich die Diagnosestellung nach <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> kleinsten involvierten<br />

Gefäße (7). Es wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Versuche unternommen, eine<br />

einheitliche Einteilung o<strong>der</strong> Nomenklatur primärer systemischer Vaskulitiden zu erstellen (8-<br />

14). Die letzte international einheitliche Nomenklatur <strong>der</strong> primären systemischen<br />

Vaskulitiden (PSV) wurde 1994 von <strong>der</strong> Chapel Hill Consensus Conference (CHCC)<br />

präsentiert (14). Auch hier richtet sich die Einteilung nach <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> involvierten Gefäße<br />

(Tab. 1). Die Bezeichnung ´Mikroskopische Polyarteriitis´ wurde durch den Terminus<br />

"Mikroskopische Polyangitis ersetzt, da bei dieser Vaskulitisform Kapillaren <strong>und</strong> Venolen<br />

ebenso wie Arteriolen betroffen sein können. Der Terminus "Hypersensitivitäts-Vaskulitis",<br />

aufgestellt vom „American College of Rheumatology“ 1990 (15), wurde in den CHCC-<br />

Kategorien durch die mikroskopische Polyangiitis <strong>und</strong> die kutane leukozytoklastische<br />

Vaskulitis ersetzt (14). Die Diagnose einer PSV kann nur dann gestellt werden, wenn eine<br />

sek<strong>und</strong>äre systemische Vaskulitis, wie beispielsweise bei Kollagenosen, Infektionen,<br />

malignen Erkrankungen o<strong>der</strong> durch Medikamente verursacht, ausgeschlossen wurde. Bei<br />

einem Vergleich <strong>der</strong> Klassifikationssysteme <strong>der</strong> CHCC (14) <strong>und</strong> „The American College of<br />

Rheumatology 1990 criteria for the classification of vasculitis“ (15, 16) konnte von 24<br />

Patienten lediglich bei 5 Patienten eine identische Diagnose gestellt werden (alle<br />

Wegener´sche Granulomatose) (17). Da die einzelnen Klassifikationen nebeneinan<strong>der</strong><br />

angewandt werden, ist die Diagnose abhängig vom verwendeten Klassifikationssystem.<br />

Unberücksichtigt bleibt in den bisherigen Konsenus-Arbeiten die Gruppe <strong>der</strong> nicht-<br />

systemischen Vaskulitiden, die immerhin 1/3 <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong>n ausmacht (18).<br />

A. Primäre systemische Vaskulitiden<br />

Differentialdiagnostische Kriterien sind die Größe <strong>der</strong> beteiligten Gefäße (Tab. 1) <strong>und</strong> das<br />

Muster <strong>der</strong> Organbeteiligung (Tab. 2). Typische Allgemeinsymptome sind Fieber,<br />

Gewichtsverlust, Myalgien <strong>und</strong> Asthenie. Mehr als ein Drittel aller Patienten mit<br />

systemischer Vaskulitis entwickelt eine <strong>Neuropathie</strong> (19), wobei dies häufiger bei den<br />

systemischen Vaskulitiden <strong>der</strong> mittleren <strong>und</strong> kleineren Gefäße <strong>der</strong> Fall ist (2). Die<br />

Häufigkeiten <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> bei systemischer Vaskulitis sind in Tabelle 3<br />

dargestellt.<br />

1. Riesenzellarteriitis (RZA) <strong>und</strong> Takayasu-Arteriitis (TA)<br />

Bei beiden Erkrankungen handelt es sich um eine granulomatöse Entzündung von Aorta <strong>und</strong><br />

großen Arterien. Bei <strong>der</strong> RZA (Synonyme: Arteriitis temporalis, Arteriitis cranialis) besteht<br />

häufig eine Polymyalgia rheumatica (20). Ca. 14% <strong>der</strong> Patienten mit RZA entwickeln eine<br />

5


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

<strong>Neuropathie</strong> (21, 22). Bei <strong>der</strong> TA sind Beteiligungen des peripheren Nerven extrem selten<br />

(23).<br />

2. Polyarteriitis nodosa (PAN) <strong>und</strong> Kawasaki-Syndrom (KS)<br />

Bei <strong>der</strong> PAN besteht eine segmentale <strong>und</strong> sektorale nekrotisierende Entzündung kleiner <strong>und</strong><br />

mittelgroßer Arterien. Arteriolen, Venolen o<strong>der</strong> Kapillaren sind nicht beteiligt, daher gehört<br />

eine Glomerulonephritis nicht zum Bild <strong>der</strong> PAN. In bis zu 70 % ist die PAN assoziiert mit<br />

einer Hepatitis B (24, 25). Bei 50 - 75 % <strong>der</strong> Patienten besteht eine <strong>Neuropathie</strong> (25-27).<br />

Beim KS handelt es sich um eine akute febrile Vaskulitis mit Entzündung kleiner,<br />

mittelgroßer <strong>und</strong> großer Arterien (häufig auch <strong>der</strong> Koronargefäße), Aorta <strong>und</strong> Venen, von <strong>der</strong><br />

vor allem Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche betroffen sind. Neurologische Symptome sind<br />

Krampfanfälle, Fazialisparesen <strong>und</strong> selten Hirninfarkte (28). Das Auftreten einer <strong>Neuropathie</strong><br />

ist ungewöhnlich (29).<br />

3. Wegener`sche Granulomatose (WG), Churg-Strauss-Syndrom (CSS) <strong>und</strong><br />

Mikroskopische Polyangiitis (MPA)<br />

Diese Vaskulitiden sind assoziiert mit dem Vorkommen von anti-neutrophilen<br />

cytoplasmatischen Antikörpern (ANCA) (s.u.). Häufig findet sich dabei eine<br />

Nierenbeteiligung (30). Bei <strong>der</strong> WG handelt es sich um eine entzündliche<br />

Multisystemerkrankung, charakterisiert durch eine granulomatöse Entzündung des<br />

Respirationstrakts <strong>und</strong> nekrotisierende Entzündung kleiner <strong>und</strong> mittelgroßer Gefäße (auch<br />

Venen), häufig mit Ausbildung einer Glomerulonephritis. Der Nachweis von c-ANCA (PR3-<br />

ANCA, anti-Proteinase 3-Ak) ist diagnostisch wegweisend. Eine <strong>Neuropathie</strong> entsteht bei<br />

17% (31) bis zu 40 % (32) <strong>der</strong> Patienten. Das CSS (Synonym: allergische Angiitis o<strong>der</strong><br />

allergische Granulomatose) ist definiert als nekrotisierende, granulomatöse Entzündung<br />

kleiner <strong>und</strong> mittelgroßer Gefäße (auch Venen) mit Beteiligung des Respirationstraktes,<br />

assoziiert mit Asthma durch Vaskulitis <strong>der</strong> pulmonalen Gefässe <strong>und</strong> einer Bluteosinophilie.<br />

Zusätzlich können auch intra- <strong>und</strong> extravaskuläre Granulome auftreten (33). In bis zu 60%<br />

<strong>der</strong> Patienten sind p-ANCA (MPO-ANCA, anti-Myeloperoxidase-Ak) nachweisbar. Eine<br />

<strong>Neuropathie</strong> entwickelt sich in bis zu 60-70 % (34, 35). Die MPA, eine Variante <strong>der</strong> PAN, ist<br />

eine nekrotisierende Angiitis kleiner Gefäße, häufig assoziiert mit nekrotisieren<strong>der</strong><br />

Glomerulonephritis <strong>und</strong> pulmonaler Kapillaritis. Eine <strong>Neuropathie</strong> findet sich mit 10-20%<br />

seltener als bei <strong>der</strong> PAN (28, 36). ANCA (meist p-ANCA, selten c-ANCA) finden sich in 50-<br />

80% <strong>der</strong> Patienten (36, 37).<br />

4. Schönlein-Henoch-Purpura, essentielle Kryoglobulin-assoziierte Vaskulitis <strong>und</strong><br />

kutane leukozytoklastische Vaskulitis<br />

Die Schönlein-Henoch-Purpura <strong>und</strong> die kutane leukozytoklastische Vaskulitis sind<br />

Vaskulitiden <strong>der</strong> kleinen Gefäße, bei denen <strong>Neuropathie</strong>n nicht zum typischen<br />

Manifestationsspektrum gehören. Die Hautmanifestationen überwiegen, obwohl es zu einer<br />

6


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Beteiligung des peripheren Nerven <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Organe einschließlich des Skelettmuskels<br />

kommen kann (10, 23).<br />

Bei <strong>der</strong> essentiellen Kryoglobulin-assoziierten Vaskulitis handelt es sich um eine Vaskulitis<br />

<strong>der</strong> kleinen Gefäße mit Kryoglobulin-Immunkomplex-Ablagerungen <strong>und</strong> häufiger Haut- <strong>und</strong><br />

Nierenbeteiligung. Die Zahlen zur Häufigkeit einer <strong>Neuropathie</strong> variieren stark (7 - 60 %)<br />

(38, 39).<br />

B. Sek<strong>und</strong>äre systemische Vaskulitiden<br />

1. Vaskulitiden bei Kollagenosen<br />

Bei Kollagenosen können systemische Vaskulitiden auftreten, die in unterschiedlicher<br />

Häufigkeit zu einer <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> führen (Tab. 3) (1-3, 40-43). Das klinische<br />

<strong>und</strong> pathologische Bild ähnelt sehr stark einer PAN (23).<br />

1.1. Lupus erythematodes (SLE)<br />

Beim SLE kommt es in ca 6% zu einer systemischen nekrotisierenden Vaskulitis (44). Eine<br />

<strong>Neuropathie</strong> ist bei ca. 10-20% <strong>der</strong> Patienten mit SLE vorhanden, wobei<br />

Erkrankungsmanifestationen an<strong>der</strong>er Organe meist im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> stehen (6, 45).<br />

1.2. Sjögren-Syndrom (SS)<br />

Vom SS sind deutlich mehr Frauen als Männer betroffen (F:M = 9:1). Diese Erkrankung kann<br />

als primäres o<strong>der</strong> als sek<strong>und</strong>äres SS in Assoziation mit RA o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Kollagenosen<br />

auftreten. In 10 - 20 % des primären SS tritt eine meist sensible Polyneuropathie auf, die in<br />

den meisten Fällen vaskulitisch bedingt ist (46-50).<br />

1.3. Sklero<strong>der</strong>mie<br />

Eine Polyneuropathie wird bei ca. 14 % <strong>der</strong> Patienten beschrieben (51, 52) Eine häufige<br />

Manifestationsform ist die distale <strong>Neuropathie</strong> des N. medianus, <strong>der</strong>en Pathogenese in einer<br />

Kompression <strong>und</strong> mikrovaskulären Läsion gesehen wird (53).<br />

1.4. Mixed connective tissue disease<br />

Bei einer mixed connective tissue disease kann sich eine vaskulitische <strong>Neuropathie</strong><br />

manifestieren (21, 54).<br />

2. Vaskulitis bei entzündlich-rheumatischer Systemerkrankung<br />

2.1. Rheumatoide Arthritis (RA)<br />

7


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Eine systemische Vaskulitis entwickelt sich bei 0,1-1% <strong>der</strong> Patienten mit RA (55) gewöhnlich<br />

nach einer Krankheitsdauer von 14 - 16 Jahren (56, 57). Eine vaskulitische <strong>Neuropathie</strong> tritt<br />

bei ca. 1% <strong>der</strong> Patienten mit RA bzw. bei 40-50% aller Patienten mit rheumatoi<strong>der</strong> Vaskulitis<br />

auf (6, 57-59). Neben <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong>n gibt es milde sensible <strong>Neuropathie</strong>n nicht<br />

vaskulitischer Genese (6, 60-62).<br />

3. Infektiöse <strong>und</strong> parainfektiöse Vaskulitiden<br />

Bei retroviralen Infektionen (63) kommt es häufiger zu einer Vaskulitis des PNS als des ZNS<br />

(64, 65). Bei einer Vaskulitis des PNS bei HIV-Infektion mit o<strong>der</strong> ohne Nachweis einer<br />

Hepatitis B/C-Infektion können HIV-induzierte Immunkomplexe ätiologisch von Bedeutung<br />

sein (64). CMV-assoziierte Vaskulitiden kommen im Rahmen von HIV-Infektionen vor.<br />

Unklar ist, ob eine retrovirale Infektion mit HIV-2, HTLV-1 o<strong>der</strong> HTLV-2 eine Vaskulitis des<br />

PNS <strong>und</strong> auch des ZNS verursachen kann (64).<br />

Bei chronischen Hepatitiden (66-69) kann es zu neurologischen Komplikationen wie einer<br />

<strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> kommen. Meist treten sie im Rahmen multipler extrahepatischer<br />

Manifestationen <strong>der</strong> Hepatitis auf, jedoch kann eine Beteiligung des Nervensystems isoliert<br />

vorkommen, <strong>der</strong> Hepatitis vorausgehen o<strong>der</strong> mit einer anikterischen Hepatitis einhergehen<br />

(24, 67, 70). PAN <strong>und</strong> Kryglobulinämie sind häufig assoziiert mit chronischer Hepatitis-B-<br />

o<strong>der</strong> C-Infektion.<br />

Bei <strong>der</strong> Borreliose kommt es in ca. 2 % zur Ausbildung einer <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> (71-<br />

73), meist werden perivaskulitische Infiltrate beobachtet (74, 75). Postinfektiöse vaskulitische<br />

<strong>Neuropathie</strong>n wie beispielsweise nach Masern o<strong>der</strong> nach Streptokokkeninfektionen sind heute<br />

selten geworden (76).<br />

4. Vaskulitiden bei malignen Erkrankungen<br />

<strong>Neuropathie</strong>n mit `Mikrovaskulitis´ sind seltene paraneoplastische Syndrome, die am<br />

häufigsten assoziierten Malignome sind das kleinzellige Bronchialkarzinom <strong>und</strong> Lymphome<br />

(77-80). Daneben kann sich eine Paraneoplasie als systemische Vaskulitis manifestieren (81-<br />

83); hierbei kann das PNS mitbetroffen sein. Bei <strong>Neuropathie</strong>n in Zusammenhang mit einem<br />

Lymphom muß differentialdiagnostisch an eine Neurolymphomatose gedacht werden.<br />

5. Medikamenteninduzierte Vaskulitiden<br />

Polyneuropathien bei medikamenteninduzierten Vaskulitiden sind selten. Beschrieben sind<br />

Fälle unter Behandlung mit Naproxen (84). Hydralazin, Propylthiouracil, Penicillamin,<br />

Allopurinol <strong>und</strong> Sulfasalazine können p-ANCA assoziierte Vaskulitiden verursachen (85, 86).<br />

6. Vaskulitiden an<strong>der</strong>er Genese<br />

8


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Bei monoklonaler Gammopathie kann eine Vaskulitis als zumindest pathogenetischer<br />

Kofaktor <strong>der</strong> Polyneuropathie auftreten (87, 88). Bei einer Sarkoidose kann es selten zu einer<br />

PSV kommen (87, 89, 90). Granulome bei Sarkoidose können in Gefäßwände eindringen, es<br />

werden auch perivaskuläre Infiltrate epineuraler Gefäße beobachtet (91). Eine<br />

`Mikrovaskulitis` <strong>der</strong> epineuralen Gefäße findet sich ferner bei fokaler <strong>und</strong> multifokaler<br />

diabetischer <strong>Neuropathie</strong> (72, 92).<br />

Nicht-systemische Vaskulitis (NSV)<br />

Von einer nicht-systemischen Vaskulitis spricht man bei Betroffensein nur eines<br />

Organsystems wie beispielsweise Haut, ZNS o<strong>der</strong> PNS (18, 93, 94). Bei ca. 1/3 <strong>der</strong> Patienten<br />

mit vaskulitischer <strong>Neuropathie</strong> ist <strong>der</strong> Krankheitsprozeß auf den peripheren Nerven<br />

beschränkt, man spricht dann von einer nicht-systemischen <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

(NSVN). Diese kann sich präsentieren als Mononeuritis multiplex (2, 41), als asymmetrische<br />

Polyneuropathie (3, 19, 23) o<strong>der</strong> als distal symmetrische Polyneuropathie (1, 95). Das mittlere<br />

Erkrankungsalter liegt bei 61 Jahren, Frauen sind häufiger betroffen als Männer (2). Ein Teil<br />

<strong>der</strong> Patienten zeigt bei kombinierter Muskel-/Nerv-Biopsie auch eine Mitbeteiligung kleiner<br />

Muskelgefäße (5, 96), die klinisch jedoch asymptomatisch bleibt. Der Großteil <strong>der</strong> Patienten<br />

hat keine systemischen Entzündungszeichen, während bei einem kleineren Teil eine erhöhte<br />

BSG, eine Leukozytose, ein positiver Rheumafaktor o<strong>der</strong> erhöhte Titer <strong>der</strong> antinukleären<br />

Antikörper gef<strong>und</strong>en werden können (5, 23). Diese Beobachtung gab zu <strong>der</strong> Hypothese<br />

Anlaß, daß es sich bei manchen Fällen von NSVN um eine oligosymptomatische Form einer<br />

systemischen Vaskulitis handeln könne. Die Prognose ist jedoch deutlich günstiger als bei<br />

systemischer Vaskulitis. Beschrieben sind bei <strong>der</strong> NSVN lange Krankheitsverläufe mit einem<br />

Median von 11,5 Jahren (Streubereich 1 – 35) (18) bzw. 24/25 Überlebenden im Mittel nach<br />

3,7 Jahren (97). Said et al. (2) beobachteten über einen Zeitraum von im Mittel 6 Jahren (2-<br />

14) eine Gruppe von 29 Patienten mit NSVN. 37 % von ihnen entwickelten eine systemische<br />

Manifestation, 37 % starben durchschnittlich 3,3 Jahre nach Beginn <strong>der</strong> <strong>Neuropathie</strong> (8 mit<br />

systemischer Manifestation, 3 durch Infektionen).<br />

9


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Pathogenese-Theorien<br />

Die eigentliche Nervenschädigung erfolgt durch Entzündung <strong>und</strong> Verschluß <strong>der</strong> Vasa<br />

nervorum <strong>und</strong> ist somit ischämisch bedingt. Dies führt dazu, daß große markhaltige Fasern<br />

beson<strong>der</strong>s stark betroffen sind <strong>und</strong> daß in den am schlechtesten anastomosierten Regionen<br />

jeweils in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Extremitäten die ausgeprägtesten Verän<strong>der</strong>ungen zu finden sind (2, 6,<br />

98).<br />

Es gibt keine einheitliche Theorie <strong>und</strong> kein geeignetes Tiermodell zur Genese <strong>der</strong><br />

<strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong>, zudem ist es wahrscheinlich, daß bei den unterschiedlichen<br />

zugr<strong>und</strong>eliegenden Diagnosen auch die Pathomechanismen verschieden sind. Allerdings ist<br />

davon auszugehen, dass prinzipiell vergleichbare Mechanismen wirken, wie sie bei an<strong>der</strong>en<br />

entzündlichen <strong>Neuropathie</strong>n charakterisiert wurden (99). Es werden bezüglich <strong>der</strong><br />

Pathogenese <strong>der</strong> Vaskulitis drei Stadien unterschieden: Die Initiierung <strong>der</strong> Läsion, die<br />

Rekrutierung von Entzündungszellen mit Gewebsläsion <strong>und</strong> die Regulierung <strong>der</strong><br />

Immunantwort (100). Als Ausgangspunkt <strong>der</strong> Entzündung werden die Endothelzellen<br />

angesehen, welche Antigen-präsentierende Eigenschaften besitzen <strong>und</strong> Adhäsionsmoleküle<br />

exprimieren, die zur Rekrutierung von Entzündungszellen beitragen. Für die Initiierung <strong>der</strong><br />

Gefäßentzündung wird einerseits die Ablagerung von Immunkomplexen in <strong>der</strong> Gefäßwand<br />

verantwortlich gemacht, was die Komplementkaskade aktiviert <strong>und</strong> chemotaktische Faktoren<br />

für neutrophile Granulozyten generiert (101). Dieser Prozess kommt wahrscheinlich bei<br />

Hepatitis C, bei Kryoglobulinämien, <strong>und</strong> bei Reaktionen auf Toxine vor. Auch bei PAN, SLE<br />

<strong>und</strong> RA kommen zirkulierende Immunkomplexe vor. Beim CSS wurden IgE-<br />

Immunkomplexe in den Gefäßwänden nachgewiesen (102). Ein weiterer Mechanismus<br />

besteht in Antigen-Antikörper-Reaktionen auf Endothelzellen. T-Zellen erkennen auf HLA-<br />

DR-positiven Endothelzellen Antigene bzw. werden durch Immunkomplexe direkt aktiviert<br />

(43, 103). Es kommt zur Hochregulation von Adhäsionsmolekülen, was zur vermehrten<br />

Adhäsion <strong>und</strong> Transmigration von Entzündungszellen führt. Diese wie<strong>der</strong>um produzieren<br />

Zytokine, Prostaglandine, Metalloproteasen <strong>und</strong> Perforin, was zu Gewebeschädigung mit<br />

Gefäßwandnekrose <strong>und</strong> Gefäßverschluß führen kann (25, 104, 105). Auch Autoantikörper wie<br />

ANCA können ähnliche Prozesse anstoßen (106). In vitro stimuliert die Bindung von ANCA<br />

an Neutrophile o<strong>der</strong> Monozyten die Freisetzung toxischer Sauerstoff-Metaboliten <strong>und</strong> die<br />

Produktion proinflammatorischer Mediatoren. Die Neutrophilen können hieraufhin<br />

degranulieren <strong>und</strong> lytische Enzyme freisetzen, die das Endothel schädigen. Der Nachweis<br />

dieser pathogenen Kaskade in vivo ist allerdings noch nicht erbracht (107). Bei <strong>der</strong><br />

<strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> konnte in situ gezeigt werden, daß die Elimination von<br />

Entzündungszellen mittels Apoptose ein entscheiden<strong>der</strong> Faktor für die Heilung ist (108). Das<br />

periphere Nervensystem verfügt hierbei zumindest für endoneurale Entzündung über<br />

Mechanismen, die nicht krankheits- son<strong>der</strong>n wahrscheinlich gewebespezifisch sind (109,<br />

110). Weiterhin konnte an Nervenbiopsien von Patienten mit vaskulitischer <strong>Neuropathie</strong> in<br />

situ nachgewiesen werden, daß oxidativer Stress vermittelt durch ´advanced glycated end<br />

10


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

products´ (AGE´s) wie N ε -(Carboxymethyl)lysine (CML) über den ´receptor for advanced<br />

glycation endproducts´ (RAGE) zu einer Hochregulation von NFkB führt (111). Über<br />

proinflammatorische <strong>und</strong> antiapoptotische Effekte von NFkB (112-114) ist oxidativer Stress<br />

damit wahrscheinlich bei <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> entzündungsför<strong>der</strong>nd. Weiterhin<br />

wird für die Apoptose mononukleärer Zellen auch ein nichtsekretorischer ligandenvermittelter<br />

Mechanismus angenommen, <strong>der</strong> über eine Interaktion von Fas <strong>und</strong> Fas-Ligand <strong>und</strong><br />

Aktivierung von FADD <strong>und</strong> Caspase-8 zu einer Rekrutierung des DISC (death-inducing<br />

signaling complex = Fas-associated death domain FADD <strong>und</strong> Caspase-8) führt. Im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Tumorentstehung wird vermutet, daß eine Überexpression von FLIP den DISC blockiert<br />

<strong>und</strong> dies für eine <strong>Therapie</strong>resistenz verantwortlich sein könnte. Untersuchungen bei <strong>der</strong><br />

<strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> lassen vermuten, daß FLIP (FADD-like IL-1beta-converting<br />

enzyme-inhibitory protein) mittels einer Hemmung von Apoptose für die Persistenz <strong>der</strong><br />

Entzündung bei <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> von Bedeutung ist (115).<br />

11


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Blut- <strong>und</strong> Liquoruntersuchungen (Tab. 4)<br />

Es gibt keinen Labortest <strong>der</strong> eine Vaskulitis definitiv nachweist o<strong>der</strong> ausschließt (116). Auch<br />

bei ausschließlich unauffälligen Ergebnissen von durchaus umfangreichen<br />

Blutuntersuchungen ist eine Vaskulitis nicht ausgeschlossen.<br />

Der Nachweis pathologisch verän<strong>der</strong>ter Laborparameter kann in Kombination mit<br />

spezifischen klinischen Symptomen <strong>und</strong> morphologischen Bef<strong>und</strong>en die Diagnose einer<br />

Vaskulitis untermauern. Hilfestellung bei <strong>der</strong> Diagnosesicherung geben die vom American<br />

College of Rheumatology publizierten diagnostischen Kriterien für die Diagnose folgen<strong>der</strong><br />

Vaskulitis-Formen: PAN, CSS, WG, leukozytoklastische Vaskulitis, Henoch-Schönlein<br />

Purpura, RZA, TA. Diese Kriterien basieren auf einer 5-Jahres-Analyse, die über 800<br />

Patienten aus 48 verschiedenen Zentren einschließt (13, 16). Bei einem Teil <strong>der</strong> Patienten<br />

kommt es zu allgemeinen Laborverän<strong>der</strong>ungen mit Erhöhung von Entzündungsparametern<br />

<strong>und</strong> Blutbildverän<strong>der</strong>ungen (117-119).<br />

Bei Nachweis einer <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> sollte neben einer primär klinisch-<br />

internistischen Untersuchung auch labordiagnostisch nach Zeichen einer über das PNS<br />

hinausgehenden Organmanifestation gefahndet werden, da die vaskulitische <strong>Neuropathie</strong><br />

Erstmanifestation o<strong>der</strong> das klinisch führende Syndrom einer bis dahin nicht diagnostizierten<br />

systemischen Vaskulitis sein kann. Allerdings ist <strong>der</strong> alleinige Nachweis von serologischen<br />

Auffälligkeiten für die Diagnose einer systemischen Vaskulitis nicht zureichend. An<strong>der</strong>e<br />

weiterführende Untersuchungen zum Nachweis einer systemischen Manifestation sind dann<br />

notwendig, beispielsweise Biopsien von Haut <strong>und</strong> Niere.<br />

In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> systemischen Vaskulitiden sind die WG, die MPA <strong>und</strong> das CSS eng mit<br />

dem Vorkommen von ANCA assoziiert. ANCA können gegen Proteinase 3 (PR3, c-ANCA)<br />

o<strong>der</strong> gegen Myeloperoxidase (MPO, p-ANCA) gerichtet sein (120-122). Auch bei<br />

medikamentös induzierten Vaskulitiden wird das Vorkommen von p-ANCA beschrieben<br />

(123-125). Bei Patienten mit WG können überwiegend c-ANCA (anti-PR3-ANCA)<br />

nachgewiesen werden. Bei <strong>der</strong> renal begrenzten Vaskulitis, beim CSS <strong>und</strong> <strong>der</strong> MPA finden<br />

sich häufiger p-ANCA. Der Nachweis von ANCA allein reicht für die Diagnose einer<br />

Vaskulitis nicht aus (106). Der Gruppe <strong>der</strong> ANCA-positiven Vaskulitiden sind die<br />

Komplement-verbrauchenden Vaskulitiden wie bei Kollagenosen <strong>und</strong> durch Viren<br />

induzierten Vaskulitiden gegenüberzustellen. Hier kann <strong>der</strong> Nachweis einer Vermin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Komplementkomponenten C3 <strong>und</strong> C4 hilfreich sein (126).<br />

In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> sek<strong>und</strong>är systemischen Vaskulitiden bei Kollagenosen kann häufig durch<br />

Nachweis von antinukleären Antikörpern (ANA) <strong>und</strong> ihre Differenzierung eine genauere<br />

diagnostische Zuordnung erzielt werden (28, 127, 128).<br />

12


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Bei V.a. auf (para)infektiöse Vaskulitis sind insbeson<strong>der</strong>e Borrelien-, Cytomegalie-, HIV-,<br />

Hepatitis B/C- <strong>und</strong> Varizella-Zoster-Infektionen von Bedeutung (67, 129). Entsprechende<br />

serologische Testungen stehen hier zur Verfügung mit Titer-Bestimmung in Serum <strong>und</strong><br />

Liquor sowie PCR-Analyse im Liquor. Bei Hepatitis-B/C ist häufig eine Kryoglobulinämie<br />

nachweisbar (38, 130, 131).<br />

Bei systemischer Vaskulitis <strong>und</strong> bei NSVN ist <strong>der</strong> Liquor meist unauffällig. Bei den<br />

Kollagenosen, vor allem beim SLE, können Pleozytose, intrathekale IgG-Synthese <strong>und</strong>/o<strong>der</strong><br />

Eiweißerhöhung (41) vorkommen. Wegweisend ist <strong>der</strong> Liquorbef<strong>und</strong> bei den<br />

(para)infektiösen Vaskulitiden, wo sich manchmal eine Pleozytose, häufiger eine<br />

unspezifische Schrankenstörung finden läßt. Durch Vergleich mit entsprechenden Serumtitern<br />

kann <strong>der</strong> Nachweis einer intrathekalen Antikörpersynthese geführt werden, auch oligoklonale<br />

Banden kommen vor.<br />

Liquordiagnostik kann für die Differentialdiagnose weiterführend sein bei im Serum erhöht<br />

nachweisbaren spezifischen Parametern wie Angiotensin-Converting-Enzyme (ACE) bei <strong>der</strong><br />

Sarkoidose/Neurosarkoidose <strong>und</strong> den antineuronalen Ak wie anti-Hu-, anti-Yo-, anti-CV2-<br />

<strong>und</strong> anti-Amphiphysin-Ak, die bei paraneoplastischen Erkrankungen auch im Liquor<br />

bestimmt werden können (132-135).<br />

13


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Neurophysiologie<br />

Bei einer Vaskulitis entsteht infolge ischämischer Schädigung des Nervenparenchyms eine<br />

axonale <strong>Neuropathie</strong>. Insofern finden sich elektroneurographisch <strong>und</strong> –myographisch Zeichen<br />

<strong>der</strong> akuten <strong>und</strong> chronischen Axonschädigung (19). Die Bef<strong>und</strong>e erlauben keine<br />

Unterscheidung zwischen <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong>n <strong>und</strong> axonalen <strong>Neuropathie</strong>n an<strong>der</strong>er<br />

Ursachen. Allerdings legt beim charakteristischen klinischen Bild <strong>der</strong> Multiplexneuropathie<br />

die asymmetrische Verteilung <strong>der</strong> neurophysiologischen Bef<strong>und</strong>e den Verdacht auf eine<br />

vaskulitische <strong>Neuropathie</strong> nahe. Bei Patienten, welche mit Steroiden behandelt werden, kann<br />

elektromyographisch auch ein myopathisches Bild nachweisbar sein (19).<br />

Vaskulitische <strong>Neuropathie</strong> <strong>und</strong> Leitungsblock<br />

Ropert <strong>und</strong> Metral, 1990 (136) <strong>und</strong> Jamieson et al. 1991 (137) berichten als erste über<br />

Leitungsblocks bei vaskulitischer <strong>Neuropathie</strong>. McCluskey et al., 1999 (138), sprechen hier<br />

allerdings von einem “Pseudo-Leitungsblock”. Wie bereits von Cornblath <strong>und</strong> Sumner, 1991<br />

(139) diskutiert, ist <strong>der</strong> Leitungsblock dadurch zu erklären, daß in einem proximalen<br />

Abschnitt in Folge von ischämisch bedingter Axonotmesis die Erregungsleitung ausgefallen<br />

ist, während das bei distaler Stimulation evozierte Potential noch erhalten bleibt (140). Im<br />

Verlauf <strong>der</strong> Waller´schen Degeneration fällt auch die Leitung im distalen Nervenabschnitt<br />

aus, so daß bei einer zweiten Untersuchung nach 7 bis 35 Tagen die Amplituden <strong>der</strong><br />

motorischen Antwortpotentiale auch bei distaler Stimulation reduziert sein können (138).<br />

Ropert <strong>und</strong> Metral, 1990 (136) gehen aufgr<strong>und</strong> ihrer Bef<strong>und</strong>e davon aus, daß abhängig vom<br />

Ausmaß <strong>der</strong> Hypoxie entwe<strong>der</strong> eine Waller´sche Degeneration o<strong>der</strong> eine transiente axonale<br />

Leitungsblockierung anzunehmen ist. 1988 wurde von Parry <strong>und</strong> Linn (141) experimentell bei<br />

akuter Ischämie des peripheren Nerven ein zumindest transienter Leitungsblock infolge<br />

metabolischer Schädigung <strong>der</strong> Axone unabhängig von nachfolgen<strong>der</strong> Axonotmesis<br />

nachgewiesen.<br />

Leitungsblock - Zusammenfassung<br />

Ein zumindest transienter axonaler Leitungsblock unabhängig von Axonotmesis o<strong>der</strong> ein<br />

Leitungsblock mit nachfolgen<strong>der</strong> Waller´scher Degeneration sind mögliche elektro-<br />

physiologische Bef<strong>und</strong>e bei <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong>.<br />

Informationen über die Beteiligung unterschiedlicher Faserklassen<br />

Elektroneurographie <strong>und</strong> Elektromyographie können durch Methoden ergänzt werden, die<br />

zusätzliche Informationen über die Beteiligung unterschiedlicher Faserklassen geben können<br />

(142, 143). Die Thermotestung kann Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> dünn-myelinisierten A-Delta-Fasern<br />

(Kälteempfindung) <strong>und</strong> <strong>der</strong> unmyelinisierten C-Fasern (Wärmeempfindung) nachweisen. Bei<br />

<strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong>n sind in Einzelfällen auch autonome Störungen beschrieben (144,<br />

145). Die Bestimmung <strong>der</strong> Herzfrequenzvariabilität (HRV) dient dem Nachweis einer kardial-<br />

autonomen <strong>Neuropathie</strong>. Störungen <strong>der</strong> sudomotorischen Fasern können mit <strong>der</strong> Jod-Stärke-<br />

14


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Reaktion, <strong>der</strong> sympathischen Hautantwort (SHA, „sympathetic skin response“ SSR) <strong>und</strong> dem<br />

„quantitative sudomotor axon reflex testing“ (QSART) nachgewiesen werden.<br />

15


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Morphologie<br />

Eine Biopsie des Nerven ist indiziert bei V.a. NSVN <strong>und</strong> bei V. a. vaskulitische NP bei<br />

Kollagenose, unter Umständen auch bei bekannter systemischer Vaskulitis, z.B. wenn die NP<br />

eine Hauptmanifestation <strong>der</strong> Erkrankung ist <strong>und</strong> die <strong>Therapie</strong>entscheidung durch den<br />

Schweregrad <strong>der</strong> Vaskulitis im Nerven festgelegt wird. Idealerweise sollte <strong>der</strong> Patient nicht<br />

immunsuppressiv vorbehandelt sein. Bei bestimmten Indikationen kann allerdings auch bei<br />

immunsuppressiv behandelten Patienten biopsiert werden, um nach indirekten <strong>und</strong> im besten<br />

Fall nach klassischen Zeichen <strong>der</strong> Vaskulitis zu fahnden. Dies ist <strong>der</strong> Fall bei <strong>der</strong> Frage nach<br />

Prozeßaktivität unter <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> falls die immunsupprimierende <strong>Therapie</strong> infolge einer<br />

vorbestehenden Erkrankung nicht mindestens über 3-4 Wochen abgesetzt werden kann.<br />

Eine kombinierte Nerv-Muskel-Biopsie erbringt häufiger den Nachweis einer Vaskulitis als<br />

die Nervenbiopsie allein, allerdings ist die Anzahl positiver Bef<strong>und</strong>e am Nerven größer als<br />

die im Muskel allein (5, 146-148). In <strong>der</strong> Regel wird <strong>der</strong> N. suralis biopsiert (95), wobei auch<br />

ein neurographischer Normalbef<strong>und</strong> die histologische Diagnose Vaskulitis nicht ausschließt<br />

(41, 149). Eine faszikuläre Biopsie ist abzulehnen, da nur mittels einer kompletten<br />

Nervenbiopsie auch das Epineurium erfaßt wird <strong>und</strong> die epineuralen Gefäße bei <strong>der</strong><br />

Vaskulitis überwiegend betroffen sind (147). Zudem ist die Inzidenz von Komplikationen wie<br />

Schmerzen bei einer faszikulären Biopsie nicht geringer (150).<br />

Ein Teil <strong>der</strong> Biopsie wird für immunhistochemische Untersuchungen tiefgefroren, ein<br />

weiterer Teil Paraformaldehyd-fixiert in Paraffin eingebettet. Für<br />

Semidünnschnittuntersuchungen <strong>und</strong> evtl. elektronenoptische Untersuchungen wird Gewebe<br />

in Glutaraldehyd fixiert <strong>und</strong> in Kunststoff eingebettet. Eine elektronenmikroskopische<br />

Untersuchung ist für die Diagnosefindung allerdings wenig hilfreich (150). Kryostat- o<strong>der</strong><br />

Paraffinmaterial wird für Routinefärbungen (H&E, Gomori-Trichorm) verwendet, ergänzt<br />

durch eine Bindegewebsfärbung (z.B. Elastica-van Giesson) <strong>und</strong> eine Kongorotfärbung. Bei<br />

Verwendung geeigneter Antikörper kann auch am Paraffinmaterial Immunhistochemie zur<br />

Darstellung von Makrophagen <strong>und</strong> T-Zellen durchgeführt werden. Meist allerdings werden<br />

Kryostatschnitte für die immunhistochemische Darstellung von Entzündungszellen<br />

verwendet. Der besseren Erhaltung von antigenen Bindungsstellen im Kryoschnitt steht die<br />

unspezifische (falsch positive) Bindung mancher Antikörper <strong>und</strong> die bessere<br />

Strukturerhaltung im schonend fixierten Paraffinschnitt gegenüber. Ob die Differenzierung<br />

<strong>der</strong> T-Zell-Subklassen einen Beitrag zur Differentialdiagnose leisten kann, ist umstritten.<br />

Einige Autoren halten infiltrierende CD8-positive Zellen für charakteristisch bei Vaskulitis<br />

(43, 101). Die Anfertigung von Stufenschnitten des Nerven wird empfohlen, da sonst in<br />

einem nicht unerheblichen Teil (bei segmental verlaufen<strong>der</strong> nekrotisieren<strong>der</strong> Vaskulitis)<br />

falsch negative Bef<strong>und</strong>e resultieren können (146). Der Nachweis von<br />

Komplementkomponenten, Immunglobulinen <strong>und</strong> Immunkomplexen trägt weniger bei zur<br />

16


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Diagnose einer Vaskulitis (101, 151). Experimentell wurde gezeigt, daß <strong>der</strong> terminale<br />

Komplementfaktorenkomplex C5b-9 die Membran von Endothelzellen schädigt (152) <strong>und</strong> bei<br />

<strong>der</strong> leukozytoklastischen Vaskulitis wird für C5b-9 eine wichtige pathogenetische Rolle<br />

diskutiert (153, 154). Insofern kann <strong>der</strong> Nachweis von C5b-9 auch bei <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong><br />

<strong>Neuropathie</strong> zumindest als möglicher Hinweis für eine Immunpathogenese <strong>der</strong><br />

Nervenschädigung gewertet werden. Systematische Untersuchungen hierzu gibt es nicht. Die<br />

Metalloproteasen MMP-2 <strong>und</strong> MMP-9 sind bei NSVN hochreguliert, allerdings auch bei<br />

chronisch inflammatorischer demyelinisieren<strong>der</strong> Polyneuritis (CIDP) (155). Semidünnschnitte<br />

sind geeignet, Ausmaß <strong>und</strong> Verteilung des Faserverlustes zu bestimmen, den Aktivitätsprozeß<br />

<strong>der</strong> <strong>Neuropathie</strong> <strong>und</strong> die Gefäße morphologisch zu beurteilen.<br />

Mehrere Autoren haben histologische Kriterien für die vaskulitische <strong>Neuropathie</strong> entworfen,<br />

zuletzt zusammengestellt <strong>und</strong> überprüft von Collins et al. (5, 6, 10, 156). Hiernach wird<br />

zwischen ‚definitiver Vaskulitis’ <strong>und</strong> ‚Verdacht auf Vaskulitis’ unterschieden:<br />

Definitive Vaskulitis<br />

transmurale Infiltration in mindestens einem Gefäß mit Zeichen <strong>der</strong> Gefäßläsion (mindestens<br />

eines <strong>der</strong> folgenden Kriterien):<br />

• fibrinoide Wandnekrose<br />

• Disruption des Endothels<br />

• Fragmentation <strong>der</strong> Elastica interna<br />

• Einblutung in die Gefäßwand<br />

Verdacht auf Vaskulitis<br />

transmurale Infiltration in mindestens einem Gefäß ohne Zeichen <strong>der</strong> Gefäßläsion<br />

o<strong>der</strong> perivaskuläre Infiltration <strong>und</strong><br />

mindestens eines <strong>der</strong> folgenden Kriterien (´indirekte Zeichen´)<br />

• Gefäßwandverdickung <strong>und</strong> Sklerose<br />

• Verengung o<strong>der</strong> Verschluß des Lumens<br />

• Thrombose mit/ohne Rekanalisation<br />

• Epineurale Kapillarproliferation<br />

• Periadventitielles Hämosi<strong>der</strong>in<br />

• Asymmetrischer Nervenfaserverlust<br />

• Waller`sche Degeneration<br />

Bei <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> sind die epineuralen Gefäße betroffen, zu denen die<br />

kleinen muskulären Arterien mit Durchmessern von 100 - 250 µm gehören. Selten greift die<br />

Vaskulitis auf transperineurale Arteriolen mit ca. 50 µm Durchmesser über <strong>und</strong> kann dann<br />

auch kleine Gefäße in den endoneuralen Septen betreffen. Da die kleinen epineuralen Arterien<br />

meist nur wenige Lagen von glatten Muskelzellen besitzen, sind die Kriterien <strong>der</strong><br />

17


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

transmuralen Infiltration <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gefäßdestruktion oft schwer zu beurteilen, s.a. Diskussion<br />

zur ‚Mikrovaskulitis’ weiter unten.<br />

Auch wenn die systemischen Vaskulitiden durch die Größe <strong>der</strong> betroffenen Gefäße<br />

klassifiziert werden, kann die Zuordnung zu einer bestimmten Erkrankung nicht isoliert durch<br />

den Biopsiebef<strong>und</strong> getroffen werden. Nur im Zusammenhang mit klinischen <strong>und</strong> Labordaten<br />

ist eine korrekte Einordnung des Biopsieergebnisses möglich. Je nach Erkrankungsstadium<br />

finden sich unterschiedliche morphologische Verän<strong>der</strong>ungen von <strong>der</strong> akuten Entzündung bis<br />

hin zum geheilten <strong>und</strong> vernarbten Gefäß. Eine negative Biopsie schließt eine Vaskulitis nicht<br />

aus, da diese fokal <strong>und</strong> segmental verteilt sein kann <strong>und</strong> das Biopsat nur einen kleinen<br />

Ausschnitt des Gefäßsystems repräsentiert.<br />

Zu den Begriffen ´Perivaskulitis´ <strong>und</strong> ´Mikrovaskulitis´<br />

Der alleinige Nachweis perivaskulärer Entzündungszellen wird von den meisten Autoren<br />

nicht als beweisend für eine Vaskulitis anerkannt (5). An<strong>der</strong>e Autoren hingegen bezeichnen<br />

die perivaskuläre Infiltration kleiner epineuraler Gefäße als ‚Mikrovaskulitis‘ (157-159) <strong>und</strong><br />

interpretieren dies als Zeichen einer Vaskulitis. Bei einer Literatursuche über die letzten 30<br />

Jahre ließen sich 198 Publikationen mit dem Begriff ´Perivaskulitis´ o<strong>der</strong> ´Mikrovaskulitis´<br />

finden. Die Bef<strong>und</strong>e einer ´Perivaskulitis´ bzw. ´Mikrovaskulitis´ können je nach klinischem<br />

Kontext verschiedene Bedeutungen haben:<br />

a) Gewebsreaktion bei <strong>Neuropathie</strong> an<strong>der</strong>er Genese<br />

b) Zeichen einer entzündlichen, nicht-<strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> (160)<br />

c) Vaskulitis mit fehlendem Nachweis <strong>der</strong> Gefäßwandläsion, zurückzuführen auf eine zu<br />

niedrige Anzahl untersuchter Gefäße<br />

d) möglicher typischer Bef<strong>und</strong> bei eigenständigen Erkrankungsformen<br />

Daher sollten die Begriffe Perivaskulitis bzw. Mikrovaskulitis deskriptiv verwendet werden.<br />

Auf jeden Fall sollte <strong>der</strong> Bef<strong>und</strong> einer Perivaskulitis dazu führen, daß weitere Schnitte des<br />

Nerven (Stufenschnitte) angefertigt werden <strong>und</strong> daß eine immunhistochemische<br />

Differenzierung <strong>der</strong> mononukleären Zellen erfolgt (CD3, CD4, CD8, CD68). Der Nachweis<br />

von nicht nur einzelnen CD8 positiven Zellen kann ein weiteres Argument für das Vorliegen<br />

einer Vaskulitis sein (43, 100, 101).<br />

18


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Abbildung 1<br />

Diagnostische Entscheidung für `Perivaskulitis´ bzw. ´Mikrovaskulitis` (+/-)<br />

19


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Differentialdiagnose <strong>der</strong> nicht-systemischen <strong>vaskulitischen</strong><br />

<strong>Neuropathie</strong><br />

Beim Vorliegen einer Polyneuropathie ist in <strong>der</strong> Regel eine komplette ätiologische Abklärung<br />

erfor<strong>der</strong>lich (161). Das klinische Bild einer <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> ist zwar typisch,<br />

jedoch nicht spezifisch, so daß auch beim Vorliegen beispielsweise einer<br />

Multiplexneuropathie an an<strong>der</strong>e Ursachen als die Vaskulitis gedacht werden muß.<br />

Beispielhaft sei hier das Lewis-Sumner-Syndrom (162) genannt. Gerade auch die<br />

Meningeosis carcinomatosa/lymphomatosa bzw. blastomatosa verläuft in <strong>der</strong> Regel unter dem<br />

Bild einer schmerzhaften Radikulo-Plexo-<strong>Neuropathie</strong>. Verlauf <strong>der</strong> Erkrankung, Verteilung<br />

<strong>der</strong> neurologischen Bef<strong>und</strong>e, Ergebnisse paraklinischer Untersuchungen <strong>und</strong> Nachweis<br />

spezifischer Antikörper sind allerdings meist richtungsweisend. Zuweilen ist die<br />

Differentialdiagnose nur mittels Nerven-/Muskelbiopsie zu entscheiden.<br />

Beim Nachweis einer <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> muß auch an eine infektiöse Ursache<br />

gedacht werden (s. vorne). Bei einer diabetischen Schwerpunkt-PNP kann nach den<br />

Ergebnissen von Said et al. 1994 (72) <strong>und</strong> Dyck et al. 1999 (157) eine Mikrovaskulitis in <strong>der</strong><br />

Mehrzahl <strong>der</strong> Fälle angenommen <strong>und</strong> häufig auch in distalen Nervenabschnitten<br />

nachgewiesen werden (157). In <strong>der</strong> Regel kommt es bei dieser schmerzhaften diabetischen<br />

Schwerpunkt-PNP allerdings zu einer Spontanremission (92).<br />

Die meisten <strong>der</strong> o.g. Kollagenosen können außer mit <strong>vaskulitischen</strong> auch mit an<strong>der</strong>en<br />

Polyneuropathien einhergehen. So kann beim SS die seltene aber charakteristische sensible<br />

Neuronopathie (Ganglionitis) mit Pseudoathetose, Gangataxie <strong>und</strong> Dysästhesien auftreten, die<br />

therapeutisch auf die Gabe von IvIg ansprechen kann. Bei <strong>der</strong> RA treten häufig<br />

Engpaßsyndrome auf, bei an<strong>der</strong>en Kollagenosen sind CIDP-ähnliche Formen <strong>der</strong> PNP<br />

beschrieben (163).<br />

Gerade mit Blick auf eine vaskulitische Genese <strong>der</strong> PNP darf beim Nachweis einer Ursache<br />

<strong>der</strong> PNP nicht versäumt werden, an<strong>der</strong>e mögliche Ursachen auszuschließen. So kann<br />

beispielsweise bei einem Patienten mit Diabetes mellitus <strong>und</strong> PNP trotzdem (o<strong>der</strong> zusätzlich)<br />

eine PNP an<strong>der</strong>er Ursache vorliegen. Allerdings dürfen typische Bef<strong>und</strong>konstellationen<br />

berücksichtigt werden. So ist eine Polyneuropathie mit autonomen Störungen bei Diabetes<br />

mellitus <strong>und</strong> Nachweis einer diabetischen Retinopathie <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Nephropathie ätiologisch<br />

höchst wahrscheinlich dem Diabetes mellitus zuzuordnen <strong>und</strong> eine Vaskulitis eher<br />

unwahrscheinlich.<br />

20


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

<strong>Therapie</strong> bei <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong>n<br />

Systemische Vaskulitiden treten mit einer Inzidenz von mindestens 4/100000 jährlich auf<br />

(164) <strong>und</strong> haben ohne <strong>Therapie</strong> eine hohe Mortalität. Die Anwendung immunsuppressiver<br />

<strong>Therapie</strong> hat die Prognose <strong>der</strong> PSV entscheidend verbessert (165). Bei behandelter<br />

systemischer Vaskulitis liegt die 5-Jahres-Überlebensrate zwischen 37% (41) <strong>und</strong> 75 % (166).<br />

Bei <strong>der</strong> NSVN ist die Prognose deutlich besser (s. vorne) (18, 97). Allerdings muß beachtet<br />

werden, daß in einem nicht unerheblichen Teil <strong>der</strong> Fälle die NSVN in eine systemische<br />

Vaskulitis übergeht (2).<br />

<strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> bei systemischer Vaskulitis<br />

Standardtherapie<br />

Zu den Gr<strong>und</strong>sätzen <strong>der</strong> Immuntherapie bei neurologischen Erkrankungen wird auf eine<br />

kürzlich erschienene interdisziplinäre Monographie verwiesen, <strong>der</strong> auch die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Vorsichtsmaßnahmen <strong>und</strong> Gegenmaßnahmen bezüglich <strong>der</strong> Nebenwirkungen zu entnehmen<br />

sind (167). Die vaskulitische <strong>Neuropathie</strong> als spezifische Organmanifestation <strong>der</strong><br />

systemischen Vaskulitis wird nach den Gr<strong>und</strong>sätzen <strong>der</strong> systemischen Vaskulitis behandelt.<br />

Die Festlegung <strong>der</strong> <strong>Therapie</strong> richtet sich neben dem Schweregrad <strong>der</strong> <strong>Neuropathie</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />

Progredienz insbeson<strong>der</strong>e auch nach den weiteren Organmanifestationen. Die<br />

Standardtherapie <strong>der</strong> PSV besteht nach positiven Studien des National Institute of Health<br />

(NIH) in <strong>der</strong> Gabe von Glukokortikoiden (GC), kombiniert mit zytostatischen Medikamenten<br />

wie Cyclophosphamid (CYC) (8, 165, 168, 169). Weitere therapeutische Studien zu CYC bei<br />

systemischer Vaskulitis, insbeson<strong>der</strong>e bei ANCA-assoziierten Vaskulitiden konnten dessen<br />

positive Wirkung bestätigen (170-176). Allerdings gibt es nur wenige Daten zum Verlauf <strong>der</strong><br />

PNP unter dieser <strong>Therapie</strong>. Bei einer Verlaufsbeobachtung von 56 Patienten mit PNP bei WG<br />

über 19 Monate konnte eine mäßiggradige Besserung <strong>der</strong> PNP unter Immunsuppression<br />

festgestellt werden, wobei <strong>der</strong> Effekt bei Patienten mit Mononeuritis multiplex deutlicher war<br />

als bei Patienten mit distal-symmetrischer <strong>Neuropathie</strong> (32).<br />

Initial wird bei <strong>der</strong> PSV mit einer hochdosierten <strong>Therapie</strong> zur Remissionsinduktion<br />

(Induktionstherapie) begonnen (GC, z.B. Methylprednisolon 1mg/kgKG/die o<strong>der</strong> 500-<br />

1000mg/die über 3-5 Tage als intravenöse Pulstherapie <strong>und</strong> CYC 2mg/kgKG/die, alternativ<br />

zu CYC Methotrexat (MTX) 10-25mg/Woche), gefolgt von einer möglichst niedrigdosierten<br />

<strong>Therapie</strong> zur Remissionserhaltung (Erhaltungstherapie) (176-179). Wenn eine NP die<br />

Hauptmanifestation <strong>der</strong> PSV ist, wird die Cyclophosphamid-Pulstherapie bevorzugt mit<br />

einem Induktionsschema mit 350 mg/m 2 KO an drei aufeinan<strong>der</strong>folgenenden Tagen <strong>und</strong> dann<br />

600mg/m 2 KO in Abständen von 6-8 Wochen (167). Dieses empirische Protokoll ist<br />

nebenwirkungsärmer als die orale Dauergabe <strong>und</strong> als die hochdosierte Pulstherapie. Für die<br />

Wirkung auf die vaskulitische NP gibt es keine Daten aus kontrollierten Studien. Bei <strong>der</strong><br />

<strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> PSV allgemein zeigte sich allerdings in einem Vergleich von kontinuierlicher<br />

CYC Gabe von 2mg/kgKG/die mit <strong>der</strong> hochdosierten Pulstherapie mit 15mg/kgKG/die<br />

21


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

tägliche CYC Gabe aufgr<strong>und</strong> einer niedrigeren Rückfallrate von ca. 18 % <strong>der</strong> CYC i.v.-<br />

<strong>Therapie</strong> mit einer Rückfallrate von ca. 52 % überlegen (170, 173). Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Toxizität<br />

von CYC versucht man, nach einem möglichst kurzen Zeitraum von 3-6 Monaten nach<br />

Erreichen <strong>der</strong> Remission, spätestens nach insgesamt 6-12 Monaten, CYC durch AZA o<strong>der</strong><br />

MTX zu ersetzen (180). Daten hierzu sind den Ergebnissen einer randomisierten Multi-<br />

Center-Studie zu entnehmen, die die Umstellung auf AZA <strong>und</strong> Weitergabe von CYC in<br />

reduzierter Dosis während <strong>der</strong> Remission ANCA-assoziierter systemischer Vaskulitiden<br />

vergleicht; hier zeigte sich kein Unterschied hinsichtlich Rezidivrate in einem<br />

Beobachtungszeitraum bis 18 Monate nach <strong>Therapie</strong>beginn <strong>und</strong> ein Trend in Richtung<br />

weniger schwerwiegen<strong>der</strong> Nebenwirkungen (174, 181). Für die Remissionserhaltung über<br />

längere Zeit gibt es keine klare Datenlage. Eine Langzeit low-dose Immunsuppression wird<br />

für Patienten empfohlen, die ANCA positiv bleiben, die häufig Rezidive entwickeln o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>en Vaskulitis anti-PR3-ANCA-assoziiert ist (182).<br />

Intensivierte <strong>Therapie</strong> bei fulminanten <strong>und</strong> schweren Erkrankungen<br />

Bei beson<strong>der</strong>s schweren <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> therapierefraktären Verläufen mit fulminanter Progredienz<br />

<strong>und</strong> multipler Organbeteiligung können die Dosierungen <strong>der</strong> Immunsuppressiva erhöht<br />

werden: CYC bis zu 3-4mg/kgKG/die, nach Remission Reduktion auf eine Dosis von<br />

2mg/kgKG/die (168), zusätzlich GC in einer Dosis von 500-1000mg/die über 3-5 Tage als<br />

initiale intravenöse Pulstherapie (183, 184). Zusätzlich kann hier die Plasmapherese<br />

eingesetzt werden (7, 185, 186). In einer prospektiven randomisierten Studie zeigte die<br />

Plasmapherese in Kombination mit GC plus eskalieren<strong>der</strong> CYC i.v.- <strong>Therapie</strong> bei ANCA-<br />

assoziierten Vaskulitiden zwar keinen zusätzlichen positiven Effekt (173), an<strong>der</strong>e Autoren<br />

kommen in ihren Untersuchungen jedoch zu dem Schluß, daß die Plasmapherese bei <strong>der</strong> WG<br />

den Verlauf zu verbessern scheint (187). Auch die IvIg-Behandlung stellt eine <strong>Therapie</strong>option<br />

in Kombination mit <strong>der</strong> oben genannten Basistherapie (GC, CYC) dar (188-190) mit guter<br />

Wirksamkeit bei 45-75% <strong>der</strong> Patienten, wie vorläufige Studien bei ANCA-assoziierter<br />

Vaskulitis gezeigt haben (189, 191-193).<br />

Spezifische <strong>Therapie</strong><br />

Zur Behandlung <strong>der</strong> Vaskulitis bei einer aktiven o<strong>der</strong> chronischen Hepatitis B (assoziiert mit<br />

PAN) <strong>und</strong> Hepatitis C (assoziiert mit kryoglobulinämischer Vaskulitis) wird eine antivirale<br />

<strong>Therapie</strong> mit Interferon-alpha <strong>und</strong> Ribavirin eingesetzt. Die Hepatitis C spricht weniger gut<br />

auf diese <strong>Therapie</strong> an, nach anfänglich positivem Effekt kommt es in bis zu 90 % zu einem<br />

Rezidiv nach Beendigung <strong>der</strong> <strong>Therapie</strong> (131, 194-196). Bei nicht ausreichen<strong>der</strong> Wirkung o<strong>der</strong><br />

zu starken Nebenwirkungen wird auf die Standardtherapie mit GC plus zytoreduktive<br />

Substanz <strong>und</strong> ggf. auch Plasmapherese zurückgegriffen (197, 198), um eine Remission zu<br />

erreichen, obwohl hier keine kontrollierten Studien existieren (199).<br />

22


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Neuere therapeutische Ansätze<br />

Eine neuere <strong>Therapie</strong>möglichkeit bei Progression <strong>der</strong> Erkrankung trotz Standardtherapie<br />

bietet die Behandlung mit anti-T-Zell-Antikörpern wie anti-CD52- <strong>und</strong> anti-CD4-Ak <strong>und</strong><br />

Antithymozyten-Globulin, die schon mit einigem Erfolg bei einer begrenzten Patientenanzahl<br />

angewandt wurden (200-203). Weitere <strong>Therapie</strong>ansätze zur Remissionserhaltung o<strong>der</strong><br />

Rezidivbehandlung einer PSV o<strong>der</strong> bei Versagen <strong>der</strong> Induktionstherapie gibt es auch in Form<br />

neuerer immunmodulieren<strong>der</strong> Substanzen wie Cyclosporin A, Mycophenolatmofetil <strong>und</strong><br />

Leflunomid (30, 204-207). Der Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) Antagonist (Etanercept) führte<br />

bei WG in einer kleinen Studie bie <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Patienten zu einem positiven Effekt <strong>und</strong><br />

konnte eine Mononeuropathie bei RA bessern (208), eine größere Placebo-kontrollierte<br />

Studie ist in Auswertung (209). Noch in Erprobung ist die Wirkung von Etoposid bei <strong>der</strong> WG<br />

<strong>und</strong> von Interferon-alpha beim CSS (123, 210-212). Bei ANCA-assoziierter Vaskulitis<br />

scheint die semispezifische Immunadsorption ohne Entfernung von nicht-Immunglobulin-<br />

Plasmaproteinen ähnlich wirksam zu sein wie die Plasmapherese (213).<br />

In einigen Fällen therapierefraktärer Vaskulitis hat eine Immunablation mit hochdosierter<br />

zytotoxischer Medikation <strong>und</strong> autologer hämatopoetischer Stammzell-Transplantation zu<br />

einer längeren Remission geführt (214).<br />

<strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> nicht systemischen <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> (NSVN)<br />

Evidenzbasierte Daten zur <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> NSVN liegen nicht vor, lediglich<br />

Expertenempfehlungen <strong>und</strong> Daten aus Erfahrungsberichten. Im Gegensatz zur <strong>Neuropathie</strong><br />

bei PSV kann bei <strong>der</strong> NSVN zunächst eine Monotherapie mit GC ausreichend sein (23). Über<br />

die Initialdosis bei Monotherapie mit GC bei NSVN gibt es keine evidenzbasierten Daten.<br />

Üblich sind Schemata, die mit 1 mg/kg beginnen <strong>und</strong> solche, die über 3-5 Tage eine<br />

Infusionstherapie mit 250-500 (-1000) mg/die Methylprednisolon vorsehen. Danach erfolgt<br />

eine Reduktion bis auf eine Erhaltungsdosis, <strong>der</strong>en Höhe vom <strong>Therapie</strong>erfolg abhängig<br />

gemacht wird. Da in <strong>der</strong> Regel zum Erhalt <strong>der</strong> Remission/Teilremission die <strong>Therapie</strong> mit GC<br />

über längere Zeit erfor<strong>der</strong>lich ist, kann zur GC-Reduktion <strong>und</strong> -Einsparung ein zweites<br />

immunmodulierendes Medikament eingesetzt werden (AZA/MTX).<br />

Kommt es unter <strong>der</strong> initialen Monotherapie zu einer Progression <strong>der</strong> <strong>Neuropathie</strong>, wird<br />

zusätzlich CYC gegeben, bei leichteren Verläufen auch Azathioprin. Treten über einen<br />

Zeitraum von 3 Monaten keine zusätzlichen Nervenläsionen auf <strong>und</strong> sind die<br />

sensomotorischen Defizite rückläufig, kann die CYC-Dosis langsam reduziert <strong>und</strong><br />

ausgeschlichen werden. Auch die GC-Dosis wird langsam reduziert, aber in niedriger Dosis<br />

als Rezidivprophylaxe über mindestens 12 Monate beibehalten. Im Gegensatz zur<br />

systemischen <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> (SVN) werden bei <strong>der</strong> NSVN die therapiebedingten<br />

23


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Nebenwirkungen wegen <strong>der</strong> insgesamt doch günstigeren Prognose weniger in Kauf<br />

genommen (18).<br />

Auch eine intravenöse <strong>Therapie</strong> mit humanen Immunglobulinen (IvIg) ist möglicherweise<br />

wirksam; eine spezielle Indikation hierfür ist beispielsweise eine Schwangerschaft. Hierzu<br />

gibt es allerdings keine publizierten Untersuchungen. Lediglich Ogawa et al. 2001 (215)<br />

berichteten über eine dramatische Verbesserung einer diabetischen Amyotrophie unter einer<br />

<strong>Therapie</strong> mit IvIg <strong>und</strong> führten dies zurück auf die bei dieser Erkrankung beschriebene<br />

Vaskulitis.<br />

Bei <strong>der</strong> morphologischen Diagnose einer ´Perivaskulitis´ bzw. `Mikrovaskulitis` <strong>und</strong> klinisch<br />

hinreichendem Verdacht auf eine vaskulitische <strong>Neuropathie</strong> sollte eine Behandlung über<br />

mehrere Wochen bzw. bei chronischen Formen über einige Monate versuchsweise<br />

durchgeführt werden. Abhängig vom Ansprechen auf die <strong>Therapie</strong> wird dann über das weitere<br />

Vorgehen entschieden.<br />

Für die neben Kortikosteroiden genannten Immunsuppressiva ist zu beachten, dass zusätzlich<br />

zur möglichen Teratogenität auch ein irreversibles Infertilitätsrisiko besteht, welches bei<br />

Männern beispielsweise für Cyclophosphamid (CYC) bei einer kumulativen Dosis von<br />

>6g/m 2 über 50% beträgt (216, 217). Nach <strong>der</strong> neuesten Rechtsprechung muss deshalb ein<br />

Mann vor Behandlungsbeginn auf die konkrete Möglichkeit <strong>der</strong> Samenspende hingewiesen<br />

werden.<br />

Weitere <strong>Therapie</strong>ansätze<br />

Da die Endstrecke <strong>der</strong> Pathogenese bei <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> in Gefäßverschlüssen<br />

<strong>und</strong> Ischämie besteht, wird empfohlen, weitere Faktoren, die eine Ischämie för<strong>der</strong>n können,<br />

zu vermeiden. Somit sollten arterielle Hypertonie, chronisch venöse Insuffizienz, Diabetes<br />

mellitus <strong>und</strong> Hyperlipidämie gut behandelt werden, Nikotinabusus ist zu vermeiden. Die<br />

Verwendung von Thrombozytenfunktionshemmern ist gelegentlich empfohlen worden,<br />

kontrollierte Studien hierzu existieren nicht (4). Die symptomatische <strong>Therapie</strong> besteht in<br />

Krankengymnastik, Ergotherapie, Versorgung mit Hilfsmitteln sowie geeigneter<br />

Schmerztherapie (218).<br />

24


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Tabelle 1<br />

Klassifikation <strong>der</strong> Vaskulitiden<br />

Primäre systemische Vaskulitiden<br />

nach Größe <strong>der</strong> beteiligten Gefässe (Chapel Hill Consensus Conference 1994) (14)<br />

Takayasu Arteriitis<br />

Riesenzellarteriitis<br />

Polyarteriitis nodosa<br />

Kawasaki-Syndrom<br />

Wegener-Granulomatose<br />

Churg-Strauss-Syndrom<br />

Mikroskopische Polyangiitis<br />

Henoch-Schönlein-Purpura<br />

Leukozytoklastische kutane Angiitis<br />

Kryoglobulin-assoziierte Vaskulitis<br />

Aorta <strong>und</strong> große Arterien<br />

mittelgroße Arterien<br />

mittelgroße Arterien <strong>und</strong> kleine Gefäße<br />

ANCA-assoziiert<br />

kleine Gefäße<br />

25


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Tabelle 1 (Fortsetzung)<br />

Sek<strong>und</strong>äre systemische Vaskulitiden<br />

bei Kollagenosen<br />

Lupus erythematodes<br />

Sjögren-Syndrom<br />

Sklero<strong>der</strong>mie<br />

Mixed connective tissue disease<br />

bei entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen<br />

Rheumatoide Arthritis<br />

bei Infektionen<br />

(Para)infektiöse Vaskulitis (z.B. Lyme-Borreliose, CMV)<br />

Chronische Hepatitiden (Hepatitis B/C)<br />

Retrovirus-assoziierte Vaskulitis<br />

bei malignen Erkrankungen<br />

Lymphoproliferative Erkrankungen, Karzinome<br />

Medikamenteninduziert<br />

Propylthiouracil, Hydralazine, Penicillamine<br />

Vaskulitiden an<strong>der</strong>er Genese<br />

bei diabetischer <strong>Neuropathie</strong><br />

bei monoklonaler Gammopathie<br />

bei Sarkoidose<br />

Nicht-systemische Vaskulitiden<br />

vaskulitische <strong>Neuropathie</strong> (NSVN)<br />

isolierte Vaskulitis des ZNS<br />

kutane leukozytoklastische Angiitis<br />

26


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Tabelle 2<br />

Organbeteiligung bei systemischen Vaskulitiden<br />

Riesenzellarteriits<br />

Takayasu-Arteriitis<br />

Polyarteriitis nodosa<br />

Churg-Strauss-Syndrom<br />

Wegener Granulomatose<br />

Mikroskopische Polyangiitis<br />

Kryoglobulin-assoziierte<br />

Vaskulitis<br />

Rheumatoide Arthritis<br />

systemischer Lupus<br />

erythematodes<br />

Sjögren-Syndrom<br />

Organbeteiligung (<strong>Neuropathie</strong> ausgenommen)<br />

Nervus opticus, Skelettmuskulatur<br />

Herz, Niere, ZNS<br />

Haut, Niere, Herz, Gastrointestinaltrakt, ZNS<br />

Asthma bronchiale, Eosinophilie, extravaskuläre Granulome<br />

Herz, GIT<br />

Respirationstrakt, Niere, Herz, Haut, Hirnnerven<br />

Lunge, Niere, Herz<br />

palpable Purpura bevorzugt an <strong>der</strong> unteren Extremität, Arthralgien <strong>der</strong><br />

kleinen Finger-, Knie- <strong>und</strong> Sprunggelenke, Niere<br />

Haut, Gelenkerosionen, sek<strong>und</strong>äres Sjögren-Syndrom (in 20 %)<br />

Herz, Niere, kutane Manifestationen, ZNS<br />

Sicca-Symptomatik<br />

27


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Tabelle 3<br />

Häufigkeit <strong>der</strong> Vaskulitis-assoziierten <strong>Neuropathie</strong><br />

Diagnose Häufigkeit <strong>der</strong> assoziierten <strong>Neuropathie</strong><br />

Riesenzellarteriitis 14% (21, 22)<br />

Takayasu-Arteriitis selten (23)<br />

Polyarteriitis nodosa 50-75% (21, 26, 27, 42, 62, 219)<br />

Vaskulitis assoziiert mit<br />

Hepatitis B/C<br />

19% bei Hepatitis B (220)<br />

Kawasaki-Syndrom ungewöhnlich (29)<br />

Wegener Granulomatose 11-40% (31, 32, 117)<br />

Churg-Strauss-Syndrom 50-75% (35, 42, 62)<br />

Mikroskopische Polyangiitis 10-20% (37)<br />

Schönlein-Henoch-Purpura nicht beschrieben<br />

Essentielle Kryoglobulinassoziierte<br />

Vaskulitis<br />

Kutane leukozytoklastische<br />

Vaskulitis<br />

Rheumatoide Arthritis<br />

Rheumatoide Arthritis +<br />

systemische Vaskulitis<br />

7-60%<br />

nicht beschrieben<br />

1-21,5%<br />

40-75%<br />

(38, 39, 130)<br />

(106, 220, 221)<br />

(57, 59)<br />

Lupus erythematodes 6-21% (45, 222, 223)<br />

Sjögren-Syndrom 10-23% (21, 46-49, 219)<br />

Sklero<strong>der</strong>mie 14% (51, 52)<br />

HIV-Infektion 2% (224)<br />

Lyme-Borreliose 2% (71-73)<br />

Sarkoidose selten (87, 89, 90)<br />

28


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Tabelle 4<br />

Laboruntersuchungen bei V.a. vaskulitische PNP (28, 36, 37, 67, 127, 129, 225)<br />

Allgemein<br />

Serum Blutbild mit Differential-BB, BSG, CRP,<br />

Akutphase-Proteine, Serumelektrophorese,<br />

Immunglobuline quantitativ,<br />

Immunelektrophorese<br />

Urin U-Status, Eiweiß, Mikroalbumin, Glucose,<br />

Kreatinin-Clearance, Immunelektrophorese<br />

Liquor Zellzahl, Eiweiß, Glukose, oligoklonale Banden,<br />

Laktat<br />

primäre systemische Vaskulitiden<br />

PAN Hepatitisserologie<br />

CSS Eosinophilie, ANCA (in 50%), meist p-ANCA =<br />

perinukleäre anti-zytoplasmatische Antikörper: anti-<br />

Myeloperoxidase (MPO)-Ak<br />

MPA ANCA (in 75%), meist p-ANCA<br />

WG ANCA, meist c-ANCA = zytoplasmatische antizytoplasmatische<br />

Antikörper: anti-Proteinase 3 (PR-3)-Ak<br />

bei Kollagenosen<br />

allgemein ANA, ANA-Differenzierung<br />

Lupus Erythematodes anti-ds-DNS-Antikörper, Lupus-Antikoagulans,<br />

C3, C4-Komplement, Kryoglobuline, RNP-Ak<br />

Sjögren-Syndrom ANA, anti-SS-A (Ro), -SS-B (La), RF,<br />

Kryoglobuline<br />

Sklero<strong>der</strong>mie ANA, anti-Scl 70-Ak<br />

Rheumatoide Arthritis RF, Kryoglobuline, anti-SS-A(Ro), -SS-B(La)<br />

mixed connective tissue disease anti-RNP-Ak<br />

(para)infektiöse Vaskulitiden<br />

Hepatitis B, C, G Virus-Serologie, RNA quantitativ, Kryoglobuline<br />

Retrovirus Infektion Virus-Serologie, Kryoglobuline<br />

CMV-Infektion Virus-Serologie<br />

Borreliose ELISA, Immunoblot<br />

bei malignen Erkrankungen<br />

Bronchial-/Ovarial-/Mammacarcinom,<br />

lymphoproliferative Erkrankungen<br />

medikamentös induzierte Vaskulitis<br />

Hydralazin, Penicillamin,<br />

Propylthiouracil<br />

anti-neuronale Ak (anti-Hu, anti-Yo, anti-CV2,<br />

anti-Amphiphysin)<br />

Assoziation mit p-ANCA<br />

29


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Tabelle 5<br />

<strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> nicht-systemischen <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> (NSVN)<br />

modifiziert nach Kissel 1992, Gold <strong>und</strong> Toyka 2001 (23, 167)<br />

Initialtherapie Erhaltungstherapie<br />

NSVN<br />

zunächst GC*-Monotherapie 1-1,5mg/kgKG/die<br />

ggf. GC*-Stoßtherapie 250-500 (-1000) mg/die i.v. über 3-5<br />

Tage<br />

Progression bzw. Übergang in systemische Vaskulitis<br />

zusätzlich MTX 10-25mg/Woche o<strong>der</strong> CYC 2mg/kgKG/die MTX, CYC o<strong>der</strong> AZA<br />

ggf. GC*-Stoßtherapie 500-1000mg/die i.v. über 3-5 Tage MTX, CYC o<strong>der</strong>AZA<br />

ggf. ´intensivierte <strong>Therapie</strong>´, ´spezifische <strong>Therapie</strong>´ o<strong>der</strong><br />

´neuere therapeutische Ansätze´ (s. dort)<br />

*Methylprednisolon o<strong>der</strong> Prednison<br />

GC über Wochen bis Monate langsam reduzieren, umstellen<br />

auf alternierende Gabe<br />

AZA o<strong>der</strong> MTX zur Dosisreduktion <strong>der</strong> GC<br />

30


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Literatur<br />

1. Harati Y, Niakan E. The clinical spectrum of inflammatory - angiopathic neuropathy. J Neurol Neurosurg<br />

Psychiat 1986;49:1313-6.<br />

2. Said G, Lacroix-Ciaudo C, Fujimura H, Blas C, Faux N. The peripheral neuropathy of necrotizing<br />

arteritis: a clinicopathological study. Ann Neurol 1988;23:461-5.<br />

3. Kissel JT, Slivka AP, Warmolts JR, Mendell JR. The clinical spectrum of necrotizing angiopathy of the<br />

peripheral nervous system. Ann Neurol 1985;18:251-7.<br />

4. Kissel J. Vasculitic neuropathies. In: Gilman S, editor. MedLink Neurology. San Diego: MedLink<br />

Corporation; 2001.<br />

5. Collins MP, Mendell JR, Periquet MI, Sahenk Z, Amato AA, Gronseth GS, et al. Superficial peroneal<br />

nerve/peroneus brevis muscle biopsy in vasculitic neuropathy. Neurology 2000;55:636-43.<br />

6. Chalk CH, Dyck PJ, Conn DL. Vasculitic neuropathy. In: Dyck P, Thomas P, Griffin J, Low P, Poduslo<br />

J, editors. Peripheral Neuropathy. Philadelphia: W.B. Sa<strong>und</strong>ers Company; 1993. p. 1424-1436.<br />

7. Griffith ME, Gaskin G, Pusey CD. Classification, pathogenesis, and treatment of systemic vasculitis. Ren<br />

Fail 1996;18:785-802.<br />

8. Fauci AS, Haynes B, Katz P. The spectrum of vasculitis: clinical, pathologic, immunologic and<br />

therapeutic consi<strong>der</strong>ations. Ann Intern Med 1978;89:660-76.<br />

9. McCluskey RT, Fienberg R. Vasculitis in primary vasculitides, granulomatoses, and connective tissue<br />

diseases. Hum Pathol 1983;14:305-15.<br />

10. Lie JT. Systemic and isolated vasculitis. A rational approach to classification and pathologic diagnosis.<br />

Pathol Annu 1989;24:25-114.<br />

11. Churg J, Churg A. Idiopathic and secondary vasculitis: a review. Mod Pathol 1989;2:144-60.<br />

12. Waldherr R, Eberlein-Gonska M, Noronha IL. Histopathological differentiation of systemic necrotizing<br />

vasculitides. APMIS Suppl 1990;19:17-8.<br />

13. H<strong>und</strong>er GG, Arend WP, Bloch DA, Calabrese LH, Fauci AS, Fries JF, et al. The American College of<br />

Rheumatology 1990 criteria for the classification of vasculitis. Introduction. Arthritis Rheum<br />

1990;33:1065-7.<br />

14. Jennette JC, Falk RJ, Andrassy K, Bacon PA, Churg J, Gross WL, et al. Nomenclature of systemic<br />

vasculitides. Proposal of an international consensus conference. Arthritis Rheum 1994;37:187-92.<br />

15. Rheumatology TACo. Criteria for the classification of vasculitis. Arthritis and rheumatism 1990;33:1065-<br />

144.<br />

16. H<strong>und</strong>er GG, Bloch DA, Michel BA, Stevens MB, Arend WP, Calabrese LH, et al. The American College<br />

of Rheumatology 1990 criteria for the classification of giant cell arteritis. Arthritis Rheum 1990;33:1122-<br />

8.<br />

17. Bruce IN, Bell AL. A comparison of two nomenclature systems for primary systemic vasculitis. Br J<br />

Rheumatol 1997;36:453-8.<br />

18. Dyck PJ, Benstead TJ, Conn DL, Stevens LC, Windebank AJ, Low PA. Nonsystemic vasculitic<br />

neuropathy. Brain 1987;110:843-54.<br />

19. Bouche P, Léger JM, Travers MA, Cathala HP, Castaigne P. Peripheral neuropathy in systemic vasculitis:<br />

clinical and electrophysiologic study of 22 patients. Neurology 1986;36:1598-1602.<br />

20. Gran JT, Myklebust G, Wilsgaard T, Jacobsen BK. Survival in polymyalgia rheumatica and temporal<br />

arteritis: a study of 398 cases and matched population controls. Rheumatology (Oxford) 2001;40:1238-<br />

42.<br />

21. Olney RK. AAEM minimonograph #38: <strong>Neuropathie</strong>s in connective tissue disease. Muscle Nerve<br />

1992;15:531-42.<br />

22. Caselli RJ, H<strong>und</strong>er GG, Whisnant JP. Neurologic disease in biopsy-proven giant cell (temporal) arteritis.<br />

Neurology 1988;38:352-9.<br />

23. Kissel JT, Mendell JR. Vasculitic neuropathy. Neurol Clin 1992;10:761-81.<br />

24. Irani DN, editor. Neurologic complications of the hepatitis viruses. 3 ed: Ann Arbor Publishing; 2000.<br />

25. Moore PM, Richardson B. Neurology of the vasculitides and connective tissue diseases. J Neurol<br />

Neurosurg Psychiatry 1998;65:10-22.<br />

26. Godeau B, Guillevin L. Périartérite noueuse systémique. In: Kahn MK, Peltier AP, editors. Maladies<br />

dites systémiques. Paris: Flammarion; 1982. p. 414-45.<br />

31


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

27. Moore PM, Cupps TR. Neurological complications of vasculitis. Ann Neurol 1983;14:155-67.<br />

28. Siva A. Vasculitis of the nervous system. J Neurol 2001;248:451-68.<br />

29. Said G. Necrotizing peripheral nerve vasculitis. Neurol Clin 1997;15:835-48.<br />

30. Salama AD. Pathogenesis and treatment of ANCA-associated systemic vasculitis. J R Soc Med<br />

1999;92:456-61.<br />

31. Nishino H, Rubino FA, DeRemee RA, Swanson JW, Parisi JE. Neurological involvement in Wegener's<br />

granulomatosis: an analysis of 324 consecutive patients at the Mayo Clinic. Ann Neurol 1993;33:4-9.<br />

32. de Groot K, Schmidt DK, Arlt AC, Gross WL, Reinhold-Keller E. Standardized neurologic evaluations<br />

of 128 patients with Wegener granulomatosis. Arch Neurol 2001;58:1215-21.<br />

33. Lie JT. The classification of vasculitis and a reappraisal of allergic granulomatosis and angiitis (Churg-<br />

Strauss syndrome). Mt Sinai J Med 1986;53:429-39.<br />

34. Gross WL. Systemic necrotizing vasculitis. In: Yazaki H, Husby G, editors. Clinical Rheumatology:<br />

Baillière´s; 1997. p. 259-284.<br />

35. Chumbley LC, Harrison EG, Jr., DeRemee RA. Allergic granulomatosis and angiitis (Churg-Strauss<br />

syndrome). Report and analysis of 30 cases. Mayo Clin Proc 1977;52:477-84.<br />

36. Guillevin L, Durand-Gasselin B, Cevallos R, Gayraud M, Lhote F, Callard P, et al. Microscopic<br />

polyangiitis: clinical and laboratory findings in eighty-five patients. Arthritis Rheum 1999;42:421-30.<br />

37. Nadeau SE, Watson RT. Neurologic manifestations of systemic vasculitis and collagen vascular<br />

syndromes. In: Baker AB, Joynt RA, editors. Clinical Neurology. Philadelphia: Harper & Row; 1983. p.<br />

29-34.<br />

38. Gemignani F, Pavesi G, Fiocchi A, Manganelli P, Ferraccioli G, Marbini A. Peripheral neuropathy in<br />

essential mixed cryoglobulinaemia. J Neurol Neurosurg Psychiatry 1992;55:116-20.<br />

39. Cavaletti G, Petruccioli MG, Crespi V, Pioltelli P, Marmiroli P, Tredici G. A clinico-pathological and<br />

follow up study of 10 cases of essential type II cryoglobulinaemic neuropathy. J Neurol Neurosurg<br />

Psychiatry 1990;53:886-9.<br />

40. Engelhardt A. Vaskulitische <strong>Neuropathie</strong>n. Regensburg: Ro<strong>der</strong>er Verlag; 1994.<br />

41. Hawke SH, Davies L, Pamphlett R, Guo YP, Pollard JD, McLeod JG. Vasculitic neuropathy. A clinical<br />

and pathological study. Brain 1991;114:2175-90.<br />

42. Olney RK. <strong>Neuropathie</strong>s associated with connective tissue disease. Semin Neurol 1998;18:63-72.<br />

43. Panegyres PK, Blumbergs PC, Leong AS, Bourne AJ. Vasculitis of peripheral nerve and skeletal muscle:<br />

clinicopathological correlation and immunopathic mechanisms. J Neurol Sci 1990;100:193-202.<br />

44. Drenkard C, Villa AR, Reyes E, Abello M, Alarcon-Segovia D. Vasculitis in systemic lupus<br />

erythematosus. Lupus 1997;6:235-42.<br />

45. Omdal R, Mellgren SI, Husby G, Salvesen R, Henriksen OA, Torbergsen T. A controlled study of<br />

peripheral neuropathy in systemic lupus erythematosus. Acta Neurol Scand 1993;88:41-6.<br />

46. Mellgren SI, Conn DL, Stevens JC, Dyck PJ. Peripheral neuropathy in primary Sjogren's syndrome.<br />

Neurology 1989;39:390-4.<br />

47. Molina R, Provost TT, Alexan<strong>der</strong> EL. Peripheral inflammatory vascular disease in Sjogren's syndrome.<br />

Association with nervous system complications. Arthritis Rheum 1985;28:1341-7.<br />

48. Mauch E, Volk C, Kratzsch G, Krapf H, Kornhuber HH, Laufen H, et al. Neurological and<br />

neuropsychiatric dysfunction in primary Sjogren's syndrome. Acta Neurol Scand 1994;89:31-5.<br />

49. Gemignani F, Marbini A, Pavesi G, Di Vittorio S, Manganelli P, Cenacchi G, et al. Peripheral neuropathy<br />

associated with primary Sjogren's syndrome. J Neurol Neurosurg Psychiatry 1994;57:983-6.<br />

50. Lafitte C, Amoura Z, Cacoub P, Pradat-Diehl P, Picq C, Salachas F, et al. Neurological complications of<br />

primary Sjogren's syndrome. J Neurol 2001;248:577-84.<br />

51. Hietaharju A, Jaaskelainen S, Kalimo H, Hietarinta M. Peripheral neuromuscular manifestations in<br />

systemic sclerosis (sclero<strong>der</strong>ma). Muscle Nerve 1993;16:1204-12.<br />

52. Averbuch-Heller L, Steiner I, Abramsky O. Neurologic manifestations of progressive systemic sclerosis.<br />

Arch Neurol 1992;49:1292-5.<br />

53. Lori S, Matucci-Cerinic M, Casale R, Generini S, Lombardi A, Pignone A, et al. Peripheral nervous<br />

system involvement in systemic sclerosis: the median nerve as target structure. Clin Exp Rheumatol<br />

1996;14(6):601-5.<br />

54. Kimber TE, Scott G, Thompson PD, Beare JH. Vasculitic neuropathy and myopathy occurring as a<br />

complication of mixed connective tissue disease. Aust N Z J Med 1999;29:82-3.<br />

32


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

55. Watts RA, Carruthers DM, Scott DG. Epidemiology of systemic vasculitis: changing incidence or<br />

definition? Semin Arthritis Rheum 1995;25:28-34.<br />

56. Puechal X, Said G, Hilliquin P, Coste J, Job-Deslandre C, Lacroix C, et al. Peripheral neuropathy with<br />

necrotizing vasculitis in rheumatoid arthritis. A clinicopathologic and prognostic study of thirty-two<br />

patients. Arthritis Rheum 1995;38:1618-29.<br />

57. Scott DG, Bacon PA, Tribe CR. Systemic rheumatoid vasculitis: a clinical and laboratory study of 50<br />

cases. Medicine (Baltimore) 1981;60:288-97.<br />

58. Wattiaux MJ, Kahn MF, Thevenet JP, Sauvezie B, Imbert JC. L'atteinte vasculaire dans la polyarthrite<br />

rhumatoide. Etude retrospective de 37 polyarthrites rhumatoides avec atteinte vasculaire et revue de la<br />

litterature.. Ann Med Interne 1987;138:566-87.<br />

59. Cruickshank B. The arteritis of rheumatoid arthritis. Ann Rheum Dis 1954;13:136.<br />

60. Good AE, P. CR, Knepke GH, Ben<strong>der</strong> LF, E. TM. Peripheral neuropathy associated with rheumatoid<br />

arthritis. Ann Intern Med 1965;63:87-99.<br />

61. Endtz LJ, Frenay J, Goor C. Vasculitic neuropathy in RA. Neurology 1983;33:1635-6.<br />

62. Rosenbaum R. Neuromuscular complications of connective tissue diseases. Muscle Nerve 2001;24:154-<br />

69.<br />

63. Calabrese LH, Estes M, Yen-Lieberman B, Proffitt MR, Tubbs R, Fishle<strong>der</strong> AJ, et al. Systemic vasculitis<br />

in association with human immunodeficiency virus infection. Arthritis Rheum 1989;32:569-76.<br />

64. Brannagan TH, 3rd. Retroviral-associated vasculitis of the nervous system. Neurol Clin 1997;15:927-44.<br />

65. Bradley WG, Verma A. Painful vasculitic neuropathy in HIV-1 infection: relief of pain with prednisone<br />

therapy. Neurology 1996;47:1446-51.<br />

66. Drueke T, Barbanel C, Jungers P, Digeon M, Poisson M, Brivet F, et al. Hepatitis B antigen-associated<br />

periarteritis nodosa in patients <strong>und</strong>ergoing long-term hemodialysis. Am J Med 1980;68:86-90.<br />

67. Heckmann JG, Kayser C, Heuss D, Manger B, Blum HE, Ne<strong>und</strong>örfer B. Neurological manifestations of<br />

chronic hepatitis C. J Neurol 1999;246:486-91.<br />

68. Sergent JS, Lockshin MD, Christian CL, Gocke DJ. Vasculitis with hepatitis B antigenemia: long-term<br />

observation in nine patients. Medicine (Baltimore) 1976;55:1-18.<br />

69. Shusterman N, London WT. Hepatitis B and immune-complex disease. N Engl J Med 1984;310:43-6.<br />

70. Dawson TM, Starkebaum G. Isolated central nervous system vasculitis associated with hepatitis C<br />

infection. J Rheumatol 1999;26:2273-6.<br />

71. Halperin JJ, Little BW, Coyle PK, Dattwyler RJ. Lyme disease. Cause of a treatable peripheral<br />

neuropathy. Neurology 1987;37:1700-6.<br />

72. Said G, Goulon-Goeau C, Lacroix C, Moulonguet A. Nerve biopsy findings in different patterns of<br />

proximal diabetic neuropathy. Ann Neurol 1994;35:559-69.<br />

73. Schäfers M, Neukirchen S, Toyka KV, C. S. Borrelia neuropathy: histologic and immunohistochemical<br />

characterization. J Peripher Nerv Syst 2001;6:175.<br />

74. Meier C, Grehl H. Vaskulitische <strong>Neuropathie</strong> bei Garin-Bujadoux-Bannwarth-Syndrom. Ein Beitrag zum<br />

Verstandnis <strong>der</strong> Pathologie <strong>und</strong> Pathogenes neurologischer Komplikationen bei Lyme-Borreliose. Dtsch<br />

Med Wochenschr 1988;113:135-8.<br />

75. Meier C, Grahmann F, Engelhardt A, Dumas M. Peripheral nerve disor<strong>der</strong>s in Lyme-Borrelisosis. Nerve<br />

biopsy studies from eight cases. Acta Neuropathol 1989;79:271-78.<br />

76. Sommer C, Schrö<strong>der</strong> JM. Immune mediated neuropathy and myopathy in post streptococcal disease:<br />

electron microscopical, morphometrical, and immunohistochemical studies. Clin Neuropathol<br />

1992;11:77-86.<br />

77. Eggers C, Hagel C, Pfeiffer G. Anti-Hu-associated paraneoplastic sensory neuropathy with peripheral<br />

nerve demyelination and microvasculitis. J Neurol Sci 1998;155:178-81.<br />

78. Blumenthal D, Schochet S, Jr., Gutmann L, Ellis B, Jaynes M, Dalmau J. Small-cell carcinoma of the<br />

lung presenting with paraneoplastic peripheral nerve microvasculitis and optic neuropathy. Muscle Nerve<br />

1998;21:1358-9.<br />

79. Oh SJ. Paraneoplastic vasculitis of the peripheral nervous system. Neurol Clin 1997;15:849-63.<br />

80. Vincent D, Dubas F, Hauw JJ, Godeau P, Lhermitte F, Buge A, et al. Nerve and muscle microvasculitis<br />

in peripheral neuropathy: a remote effect of cancer? J Neurol Neurosurg Psychiatry 1986;49:1007-10.<br />

81. Hamidou MA, El Kouri D, Audrain M, Grolleau JY. Systemic antineutrophil cytoplasmic antibody<br />

vasculitis associated with lymphoid neoplasia. Ann Rheum Dis 2001;60:293-5.<br />

33


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

82. Navarro JF, Quereda C, Rivera M, Navarro FJ, Ortuno J. Anti-neutrophil cytoplasmic antibodyassociated<br />

paraneoplastic vasculitis. Postgrad Med J 1994;70:373-5.<br />

83. Ponge T, Boutoille D, Moreau A, Germaud P, Dabouis G, Baranger T, et al. Systemic vasculitis in a<br />

patient with small-cell neuroendocrine bronchial cancer. Eur Respir J 1998;12:1228-9.<br />

84. Schapira D, Balbir-Gurman A, Nahir AM. Naproxen-induced leukocytoclastic vasculitis. Clin Rheumatol<br />

2000;19:242-4.<br />

85. Choi HK, Merkel PA, Walker AM, Niles JL. Drug-associated antineutrophil cytoplasmic antibodypositive<br />

vasculitis: prevalence among patients with high titers of antimyeloperoxidase antibodies.<br />

Arthritis Rheum 2000;43:405-13.<br />

86. Noh JY, Asari T, Hamada N, Makino F, Ishikawa N, Abe Y, et al. Frequency of appearance of<br />

myeloperoxidase-antineutrophil cytoplasmic antibody (MPO-ANCA) in Graves' disease patients treated<br />

with propylthiouracil and the relationship between MPO-ANCA and clinical manifestations. Clin<br />

Endocrinol (Oxf) 2001;54:651-4.<br />

87. Sanchez J, Coll Canti J, Ariza A, Olive A, Cuixart A, Teixido J. Neuropatia por vasculitis necrotizante:<br />

estudio anatomoclinico, neurofisiologico y evolucion terapeutica de 26 pacientes. Rev Neurol<br />

2001;33:1033-6.<br />

88. Tassin S, Ferriere G, Laterre EC. Mononevrite multiple dans un cas de macroglobulinemie de<br />

Waldenstrom. Acta Neurol Belg 1980;80:287-97.<br />

89. Said G, Lacroix C, Plante-Bordeneuve V, Le Page L, Pico F, Presles O, et al. Nerve granulomas and<br />

vasculitis in sarcoid peripheral neuropathy: a clinicopathological study of 11 patients. Brain<br />

2002;125:264-75.<br />

90. Fernandes SR, Singsen BH, Hoffman GS. Sarcoidosis and systemic vasculitis. Semin Arthritis Rheum<br />

2000;30:33-46.<br />

91. Vital C, Aubertin J, Ragnault JM, Amigues H, Mouton L, Bellance R. Sarcoidosis of the peripheral<br />

nerve: a histological and ultrastructural study of two cases. Acta Neuropathol 1982;58:111-4.<br />

92. Said G, Elgrably F, Lacroix C. Painful proximal diabetic neuropathy: inflammatory nerve lesions and<br />

spontaneous favorable outcome. Ann Neurol 1997;41:762-770.<br />

93. Diaz-Perez JL, Winkelmann RK. Cutaneous periarteritis nodosa. Arch Dermatol 1974;110:407-14.<br />

94. Goldberg JW, Lee ML, Sajjad SM. Giant cell arteritis of the skin simulating erythema nodosum. Ann<br />

Rheum Dis 1987;46:706-8.<br />

95. Wees SJ, Sunwoo IN, Oh SJ. Sural nerve biopsy in systemic necrotizing vasculitis. Am J Med<br />

1981;71:525-32.<br />

96. Schrö<strong>der</strong> JM. Pathologie peripherer Nerven. Berlin: Springer-Verlag; 1999.<br />

97. Davies L, Spies JM, Pollard JD, McLeod JG. Vasculitis confined to peripheral nerves. Brain<br />

1996;119:1441-8.<br />

98. Dyck PJ, Conn DL, Okazaki H. Necrotizing angiopathic neuropathy. Three-dimensional morphology of<br />

fiber degeneration related to sites of occluded vessels. Mayo Clin Proc 1972;47:461-75.<br />

99. Hartung HP, Gold R, Jung S. Local immune responses in the PNS. In: Antel J, Birnbaum G, Hartung HP,<br />

editors. Clinical Neuroimmunology. Oxford: Blackwell Science; 1998. p. 40-54.<br />

100. Moore PM. Immune mechanisms in the primary and secondary vasculitides. J Neurol Sci 1989;93:129.<br />

101. Kissel JT, Riethman JL, Omerza J, Rammohan KW, Mendell JR. Peripheral nerve vasculitis: immune<br />

characterization of the vascular lesions. Ann Neurol 1989;25:291-7.<br />

102. Engelhardt A, Lörler H, Ne<strong>und</strong>orfer B. Immunohistochemical findings in vasculitic neuropathies. Acta<br />

Neurol Scand 1993;87:318-21.<br />

103. Panegyres PK, Faull RJ, Russ GR, Appleton SL, Wangel AG, Blumbergs PC. Endothelial cell activation<br />

in vasculitis of peripheral nerve and skeletal muscle. J Neurol Neurosurg Psychiatry 1992;55:4-7.<br />

104. Satoi H, Oka N, Kawasaki T, Miyamoto K, Akiguchi I, Kimura J. Mechanisms of tissue injury in<br />

vasculitic neuropathies. Neurology 1998;50:492-6.<br />

105. S<strong>und</strong>y JS, Haynes BF. Cytokines and adhesion molecules in the pathogenesis of vasculitis. Curr<br />

Rheumatol Rep 2000;2:402-10.<br />

106. Chalk CH, Homburger HA, Dyck PJ. Anti-neutrophil cytoplasmic antibodies in vasculitis peripheral<br />

neuropathy. Neurology 1993;43:1826-7.<br />

107. Jennette JC, Falk RJ. Clinical and pathological classification of ANCA-associated vasculitis: what are the<br />

controversies? Clin Exp Immunol 1995;101 Suppl 1:18-22.<br />

34


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

108. Heuss D, Probst-Cousin S, Kayser C, Ne<strong>und</strong>orfer B. Cell death in vasculitic neuropathy. Muscle Nerve<br />

2000;23:999-1004.<br />

109. Gold R, Hartung HP, Lassmann H. T-cell apoptosis in autoimmune diseases: termination of inflammation<br />

in the nervous system and other sites with specialized immune-defense mechanisms. Trends Neurosci<br />

1997;20:399-404.<br />

110. Zettl UK, Gold R, Toyka KV, Hartung HP. In situ demonstration of T cell activation and elimination in<br />

the peripheral nervous system during experimental autoimmune neuritis in the Lewis rat. Acta<br />

Neuropathol (Berl) 1996;91:360-7.<br />

111. Heuss D, Bierhaus A, Schleicher ED, Nawroth PP, Ne<strong>und</strong>örfer B, Haslbeck M. Oxidative stress and<br />

NFkappaB activation. Possible pathomechanisms in vasculitic neuropathy. Neuromuscular Disor<strong>der</strong>s<br />

2001;11:659.<br />

112. Rivera-Walsh I, Cvijic ME, Xiao G, Sun SC. The NF-kappa B signaling pathway is not required for Fas<br />

ligand gene induction but mediates protection from activation-induced cell death. J Biol Chem<br />

2000;275:25222-30.<br />

113. Baichwal VR, Baeuerle PA. Activate NF-kappa B or die? Curr Biol 1997;7:R94-6.<br />

114. Schmidt AM, Hori O, Chen JX, Li JF, Crandall J, Zhang J, et al. Advanced glycation endproducts<br />

interacting with their endothelial receptor induce expression of vascular cell adhesion molecule-1<br />

(VCAM- 1) in cultured human endothelial cells and in mice. A potential mechanism for the accelerated<br />

vasculopathy of diabetes. J Clin Invest 1995;96:1395-403.<br />

115. Leuschner T, Ne<strong>und</strong>örfer B, Heuss D. FADD-like IL-1 beta-converting enzyme-inhibitory protein (FLIP)<br />

- an antiapoptotic pathway in vasculitic neuropathy. J Neurol Sci 2002;199:11.<br />

116. Moore PM. Vasculitic neuropathies. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2000;68(3):271-274.<br />

117. H<strong>und</strong>er GG. Vasculitis: clinical and laboratory features. In: Schumacher HR, Klippel JH, Koopman WJ,<br />

editors. Primer on the Theumatic Diseases. 10 ed. Atlanta: Arthritis Fo<strong>und</strong>ation; 1993. p. 14-47.<br />

118. Frohnert PP, Sheps SG. Long-term follow-up study of periarteritis nodosa. Am J Med 1967;43(1):8-14.<br />

119. Guillevin L, Le Thi Huong D, Godeau P, Jais P, Wechsler B. Clinical findings and prognosis of<br />

polyarteritis nodosa and Churg- Strauss angiitis: a study in 165 patients. Br J Rheumatol 1988;27:258-64.<br />

120. Charles LA, Caldas ML, Falk RJ, Terrell RS, Jennette JC. Antibodies against granule proteins activate<br />

neutrophils in vitro. J Leukoc Biol 1991;50:539-46.<br />

121. Ewert BH, Jennette JC, Falk RJ. The pathogenic role of antineutrophil cytoplasmic autoantibodies. Am J<br />

Kidney Dis 1991;18:188-95.<br />

122. Venning MC, Quinn A, Broomhead V, Bird AG. Antibodies directed against neutrophils (C-ANCA and<br />

P-ANCA) are of distinct diagnostic value in systemic vasculitis. Q J Med 1990;77:1287-96.<br />

123. D'Cruz D, Payne H, Timothy A, Hughes GR. Response of cyclophosphamide-resistant Wegener's<br />

granulomatosis to etoposide. Lancet 1992;340 (8816):425-6.<br />

124. Dolman KM, Gans RO, Vervaat TJ, Zevenbergen G, Maingay D, Nikkels RE, et al. Vasculitis and<br />

antineutrophil cytoplasmic autoantibodies associated with propylthiouracil therapy. Lancet 1993;342<br />

(8872):651-2.<br />

125. Vogt BA, Kim Y, Jennette JC, Falk RJ, Burke BA, Sinaiko A. Antineutrophil cytoplasmic autoantibodypositive<br />

crescentic glomerulonephritis as a complication of treatment with propylthiouracil in children. J<br />

Pediatr 1994;124:986-8.<br />

126. Lamprecht P, Moosig F, Gause A, Herlyn K, Csernok E, Hansen H, et al. Immunological and clinical<br />

follow up of hepatitis C virus associated cryoglobulinaemic vasculitis. Ann Rheum Dis 2001;60:385-90.<br />

127. Dahlberg PJ, Lockhart JM, Overholt EL. Diagnostic studies for systemic necrotizing vasculitis.<br />

Sensitivity, specificity, and predictive value in patients with multisystem disease. Arch Intern Med<br />

1989;149:161-5.<br />

128. Hellmann DB, Laing TJ, Petri M, Whiting-O'Keefe Q, Parry GJ. Mononeuritis multiplex: the yield of<br />

evaluations for occult rheumatic diseases. Medicine (Baltimore) 1988;67:145-53.<br />

129. Gilden DH, Kleinschmidt-DeMasters BK, LaGuardia JJ, Mahalingam R, Cohrs RJ. Neurologic<br />

complications of the reactivation of varicella-zoster virus. N Engl J Med 2000;342:635-45.<br />

130. Garcia-Bragado F, Fernandez JM, Navarro C, Villar M, Bonaventura I. Peripheral neuropathy in essential<br />

mixed cryoglobulinemia. Arch Neurol 1988;45:1210-4.<br />

131. Ferri C, Marzo E, Longombardo G, Lombardini F, La Civita L, Vanacore R, et al. Interferon-alpha in<br />

mixed cryoglobulinemia patients: a randomized, crossover-controlled trial. Blood 1993;81:1132-6.<br />

132. Antoine JC. Immunological mechanisms in paraneoplastic peripheral neuropathy. Clin Rev Allergy<br />

Immunol 2000;19:61-72.<br />

35


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

133. Honnorat J, Antoine JC, Derrington E, Aguera M, Belin MF. Antibodies to a subpopulation of glial cells<br />

and a 66 kDa developmental protein in patients with paraneoplastic neurological syndromes. J Neurol<br />

Neurosurg Psychiatry 1996;61:270-8.<br />

134. Hormigo A, Dalmau J, Rosenblum MK, River ME, Posner JB. Immunological and pathological study of<br />

anti-Ri-associated encephalopathy. Ann Neurol 1994;36:896-902.<br />

135. Peterson K, Rosenblum MK, Kotanides H, Posner JB. Paraneoplastic cerebellar degeneration. I. A<br />

clinical analysis of 55 anti-Yo antibody-positive patients. Neurology 1992;42:1931-7.<br />

136. Ropert A, Metral S. Conduction block in neuropathies with necrotizing vasculitis. Muscle Nerve<br />

1990;13:102-5.<br />

137. Jamieson PW, Giuliani MJ, Martinez AJ. Necrotizing angiopathy presenting with multifocal conduction<br />

blocks. Neurology 1991;41:442-4.<br />

138. McCluskey L, Feinberg D, Cantor C, Bird S. "Pseudo-conduction block" in vasculitic neuropathy.<br />

Muscle Nerve 1999;22:1361-6.<br />

139. Cornblath DR, Sumner AJ. Conduction block in neuropathies with necrotizing vasculitis. Muscle Nerve<br />

(letter) 1991;14:185.<br />

140. Hömberg V, Reiners K, Toyka KV. Reversible conduction block in human ischemic neuropathy after<br />

ergotamine abuse. Muscle Nerve 1992;15:467-70.<br />

141. Parry GJ, Linn DJ. Conduction block without demyelination following acute nerve infarction. J Neurol<br />

Sci 1988;84:265-273.<br />

142. Low PA. Laboratory evaluation of autonomic function. Philadelphia: Lippincott-Raven Publishers; 1997.<br />

143. Flachenecker P, Toyka KV, Reiners K. Herzrhythmusstorungen beim Guillain-Barre-Syndrom. Eine<br />

Übersicht zur <strong>Diagnostik</strong> einer seltenen, aber potenziell lebensbedrohlichen Komplikation. Nervenarzt<br />

2001;72:610-7.<br />

144. Kumazawa K, Sobue G, Aizawa I, Nakao N, Mitsuma T. [Autonomic dysfunction in vasculitic<br />

neuropathy--special reference to sudomotor function]. Rinsho Shinkeigaku 1990;30:599-604.<br />

145. McCombe PA, McLeod JG, Pollard JD, Guo YP, Ingall TJ. Peripheral sensorimotor and autonomic<br />

neuropathy associated with systemic lupus erythematosus. Clinical, pathological and immunological<br />

features. Brain 1987;110:533-49.<br />

146. Leuschner T, Ne<strong>und</strong>örfer B, Heuss D. Reliability of morphological methods in vasculitic neuropathy.<br />

Journal of the Peripheral Nervous System 2001;6:156.<br />

147. Said G. Value of nerve biopsy? Lancet 2001;357:1220-1.<br />

148. Schrö<strong>der</strong> JM. Recommendations for the examination of peripheral nerve biopsies. Virchows Arch<br />

1998;432:199-205.<br />

149. Davidson JR, S<strong>und</strong>strom WR. Sural nerve biopsy in sytemic necrotizing vasculitis. Arthritis and<br />

rheumatism 1988;31:149-50.<br />

150. Gabriel CM, Howard R, Kinsella N. Prospective study of the usefulness of sural nerve biopsy. J Neurol<br />

Neurosurg Psychiatry 2000;69:442-6.<br />

151. Van Lis JM, Jennekens FGI. Immunofluorescence studies in a case of rheumatoid neuropathy. J Neurol<br />

Sci 1977;33:313-21.<br />

152. Kawana S. The membrane attack complex of complement alters the membrane integrity of cultured<br />

endothelial cells: a possible pathophysiology for immune complex vasculitis. Acta Derm Venereol<br />

(Stockh) 1996;76:13-6.<br />

153. Boom BW, Out-Luiting COL, Baldwin WIM, Westedt ML, Daha MR, Vermeer BJ. Membrane attack<br />

complex of complement in leukocytoclastic vasculitis of the skin. Arch Dermatol 1987;123:1192-5.<br />

154. Dauchel H, Joly P, Delpech A, Thomine E, Sauger F, Le Leot X, et al. Local and systemic activation of<br />

the whole complement cascade in human leukocytoclastic vasculitis; C3d,g and terminal complement<br />

complex as sensitive markers. Clin Exp Immunol 1993;92:274-283.<br />

155. Leppert D, Hughes P, Huber S, Erne B, Grygar C, Said G, et al. Matrix metalloproteinase upregulation in<br />

chronic inflammatory demyelinating polyneuropathy and nonsystemic vasculitic neuropathy. Neurology<br />

1999;53:62-70.<br />

156. Asbury AK. Ischemic disor<strong>der</strong>s of peripheral nerve. Amsterdam, New York, Oxford, North-Holland;<br />

1970.<br />

157. Dyck PJB, Norell BS, Dyck PJ. Microvasculitis and ischemia in diabetic lumbosacral radiculoplexus<br />

neuropathy. Neurology 1999;53:2113-21.<br />

36


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

158. Kelkar P, Masood M, Parry GJ. Distinctive pathologic findings in proximal diabetic neuropathy (diabetic<br />

amyotrophy). Neurology 2000;55:83-8.<br />

159. Vincent D, Dubas F, Hauw JJ, R. E, Godeau P, Buge A, et al. Micorvasculites nerveuses et musculaires:<br />

50 cas. Rev Neurol (Paris) 1985;141:440-6.<br />

160. King R. Atlas of peripheral nerve pathology. London: Arnold; 1999.<br />

161. Heuss D, Hecht M. Ätiologische Abklärung einer Polyneuropathie. Klin Neurophysiol 2001;32:1-9.<br />

162. Parry GJ, Clarke S. Multifocal acquired demyelinating neuropathy masquerading as motor neuron<br />

disease. Muscle Nerve 1988;11:103-7.<br />

163. Lisak RP, Mendell JR. Peripheral neuropathies associated with connective tissue disor<strong>der</strong>s. In: Mendell<br />

JR, editor. Diagnosis and Management of Peripheral Nerve Disor<strong>der</strong>s. Oxford: University Press; 2001. p.<br />

233-255.<br />

164. Scott DG, Watts RA. Classification and epidemiology of systemic vasculitis. Br J Rheumatol<br />

1994;33:897-9.<br />

165. Leib ES, Restivo C, Paulus HE. Immunosuppressive and corticosteroid therapy of polyarteritis nodosa.<br />

Am J Med 1979;67:941-7.<br />

166. Guillevin L, Guittard T, Bletry O, Godeau P, Rosenthal P. Systemic necrotizing angiitis with asthma:<br />

causes and precipitating factors in 43 cases. Lung 1987;165:165-72.<br />

167. Gold R, Toyka KV, editors. Immuntherapie neurologischer Erkrankungen. Bremen: Uni-Med Verlag<br />

AG; 2001.<br />

168. Fauci AS, Haynes BF, Katz P, Wolff SM. Wegener's granulomatosis: prospective clinical and therapeutic<br />

experience with 85 patients for 21 years. Ann Intern Med 1983;98:76-85.<br />

169. Hoffman GS, Kerr GS, Leavitt RY, Hallahan CW, Lebovics RS, Travis WD, et al. Wegener<br />

granulomatosis: an analysis of 158 patients. Ann Intern Med 1992;116:488-98.<br />

170. Adu D, Pall A, Luqmani RA, Richards NT, Howie AJ, Emery P, et al. Controlled trial of pulse versus<br />

continuous prednisolone and cyclophosphamide in the treatment of systemic vasculitis. Qjm<br />

1997;90:401-9.<br />

171. Gayraud M, Guillevin L, Cohen P, Lhote F, Cacoub P, Deblois P, et al. Treatment of good-prognosis<br />

polyarteritis nodosa and Churg-Strauss syndrome: comparison of steroids and oral or pulse<br />

cyclophosphamide in 25 patients. French Cooperative Study Group for Vasculitides. Br J Rheumatol<br />

1997;36(12):1290-7.<br />

172. Guillevin L, Lhote F, Jarrousse B, Fain O. Treatment of polyarteritis nodosa and Churg-Strauss<br />

syndrome. A meta-analysis of 3 prospective controlled trials including 182 patients over 12 years. Ann<br />

Med Interne 1992;143:405-16.<br />

173. Guillevin L, Cordier JF, Lhote F, Cohen P, Jarrousse B, Royer I, et al. A prospective, multicenter,<br />

randomized trial comparing steroids and pulse cyclophosphamide versus steroids and oral<br />

cyclophosphamide in the treatment of generalized Wegener's granulomatosis. Arthritis Rheum<br />

1997;40:2187-98.<br />

174. Luqmani RA, Jayne D. European Vasculitis Study Group. A multi-centre randomised controlled trial of<br />

cyclophosphamide versus azathioprine during remission in ANCA-associated systemic vasculitis<br />

(CYCAZAREM). Arthritis and rheumatism 1999;42:S225.<br />

175. Rasmussen NJD, Abramowicz D, Andrassy K, Bacon PA, Cohen Tervaert JW, Dadoniené J. European<br />

therapeutic trials in ANCA-associated systemic vasculitis: disease scoring, consensus regimens and<br />

proposed clinical trials. Clin Exp Immunol 1995;101 (Suppl):101.<br />

176. Stone JH, Tun W, Hellman DB. Treatment of non-life threatening Wegener's granulomatosis with<br />

methotrexate and daily prednisone as the initial therapy of choice. J Rheumatol 1999;26:1134-9.<br />

177. Langford CA. Management of systemic vasculitis. Best Pract Res Clin Rheumatol 2001;15:281-97.<br />

178. Sneller MC, Hoffman GS, Talar-Williams C, Kerr GS, Hallahan CW, Fauci AS. An analysis of forty-two<br />

Wegener's granulomatosis patients treated with methotrexate and prednisone. Arthritis Rheum<br />

1995;38:608-13.<br />

179. de Groot K, Reinhold-Keller E, Tatsis E, Paulsen J, Heller M, Nolle B, et al. Therapy for the maintenance<br />

of remission in sixty-five patients with generalized Wegener's granulomatosis. Methotrexate versus<br />

trimethoprim/sulfamethoxazole. Arthritis Rheum 1996;39:2052-61.<br />

180. Langford CA, Talar-Williams C, Barron KS, Sneller MC. A staged approach to the treatment of<br />

Wegener's granulomatosis: induction of remission with glucocorticoids and daily cyclophosphamide<br />

switching to methotrexate for remission maintenance. Arthritis Rheum 1999;42:2666-73.<br />

37


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

181. Jayne D, Gaski G. European Vasculitis Study Group (EUVAS). Randomised trial of cyclophosphamide<br />

versus azathioprine during remission in ANCA-associated vasculitis (CACAZAREM). J Am Soc<br />

Nephrol 1999;10:105A.<br />

182. Gaskin G, Pusey CD. Evolution of a policy to prevent vasculitis relapse. Clin Exp Immunol 1995;101<br />

(Suppl):46.<br />

183. MacFadyen R, Tron V, Keshmiri M, Road JD. Allergic angiitis of Churg and Strauss syndrome.<br />

Response to pulse methylprednisolone. Chest 1987;91:629-31.<br />

184. Scott DG, Bacon PA. Intravenous cyclophosphamide plus methylprednisolone in treatment of systemic<br />

rheumatoid vasculitis. Am J Med 1984;76:377-84.<br />

185. Pusey CD, Rees AJ, Evans DJ, Peters DK, Lockwood CM. Plasma exchange in focal necrotizing<br />

glomerulonephritis without anti- GBM antibodies. Kidney Int 1991;40:757-63.<br />

186. Palmer A, Cairns T, Dische F, Gluck G, Gjorstrup P, Parsons V, et al. Treatment of rapidly progressive<br />

glomerulonephritis by extracorporal immunoadsorption, prednisolone and cyclophosphamide. Nephrol<br />

Dial Transplant 1991;6:536-42.<br />

187. Szprit WM, Rasmussen NJD, Pe<strong>der</strong>sen J. Plasma exchange and cyclosporin A in Wegener´s<br />

granulomatosis: a controlled study. Int J Artif Organs 1996;10:501.<br />

188. Tuso P, Moudgil A, Hay J, Goodman D, Kamil E, Koyyana R, et al. Treatment of antineutrophil<br />

cytoplasmic autoantibody-positive systemic vasculitis and glomerulonephritis with pooled intravenous<br />

gammaglobulin. Am J Kidney Dis 1992;20:504-8.<br />

189. Richter C, Schnabel A, Csernok E, De Groot K, Reinhold-Keller E, Gross WL. Treatment of antineutrophil<br />

cytoplasmic antibody (ANCA)-associated systemic vasculitis with high-dose intravenous<br />

immunoglobulin. Clin Exp Immunol 1995;101:2-7.<br />

190. Hamilos DL, Christensen J. Treatment of Churg-Strauss syndrome with high-dose intravenous<br />

immunoglobulin. J Allergy Clin Immunol 1991;88:823-4.<br />

191. Jayne DR, Esnault VL, Lockwood CM. ANCA anti-idiotype antibodies and the treatment of systemic<br />

vasculitis with intravenous immunoglobulin. J Autoimmun 1993;6:207-19.<br />

192. Jayne DR, Davies MJ, Fox CJ, Black CM, Lockwood CM. Treatment of systemic vasculitis with pooled<br />

intravenous immunoglobulin. Lancet 1991;337(8750):1137-9.<br />

193. Jayne D. Evidence-based treatment of systemic vasculitis. Rheumatology (Oxford) 2000;39(6):585-95.<br />

194. Misiani R, Bellavita P, Fenili D, Vicari O, Marchesi D, Sironi PL, et al. Interferon alfa-2a therapy in<br />

cryoglobulinemia associated with hepatitis C virus. N Engl J Med 1994;330(:751-6.<br />

195. Mazzaro C, Lacchin T, Moretti M, Tulissi P, Manazzone O, Colle R, et al. Effects of two different alphainterferon<br />

regimens on clinical and virological findings in mixed cryoglobulinemia. Clin Exp Rheumatol<br />

1995;13 Suppl 13:S181-5.<br />

196. Donada C, Crucitti A, Donadon V, Chemello L, Alberti A. Interferon and ribavirin combination therapy<br />

in patients with chronic hepatitis C and mixed cryoglobulinemia. Blood 1998;92:2983-4.<br />

197. Barbaro G, Di Lorenzo G, Soldini M, Giancaspro G, Pellicelli A, Grisorio B, et al. Intravenous<br />

recombinant interferon-beta versus interferon-alpha-2b and ribavirin in combination for short-term<br />

treatment of chronic hepatitis C patients not responding to interferon-alpha. Multicenter Interferon Beta<br />

Italian Group Investigators. Scand J Gastroenterol 1999;34:928-33.<br />

198. Lamprecht P, Schnabel A, Gross WL. Hepatitis C virus-associated cryoglobulinemic vasculitis. Dtsch<br />

Med Wochenschr 1998;123:637-642.<br />

199. Misiani R, Bellavita P. Mixed cryoglobulinemia. A guide to drug treatment. Clin Immunother<br />

1996;5:115-21.<br />

200. Lockwood CM, Thiru S, Isaacs JD, Hale G, Waldmann H. Long-term remission of intractable systemic<br />

vasculitis with monoclonal antibody therapy. Lancet 1993;341(8861):1620-2.<br />

201. Lockwood CM. Intravenous immunoglobulin for the treatment of vasculitides. In: Kazatchkine MD,<br />

Morell A, editors. Intravenous Immunoglobulin Research and Therapy. New York: The Parthenon<br />

Publishing Group; 1996. p. 43-5.<br />

202. Lockwood CM. Refractory Wegener's granulomatosis: a model for shorter immunotherapy of<br />

autoimmune diseases. J R Coll Physicians Lond 1998;32:473-8.<br />

203. Thomas-Golbanov C, Sridharan S. Novel therapies in vasculitis. Expert Opin Investig Drugs<br />

2001;10:1279-89.<br />

204. Gause A, Manger B, Kalden JR, Burmester GR. <strong>Therapie</strong> entz<strong>und</strong>lich-rheumatischer Erkrankungen:<br />

Vom Standard in die Zukunft. Internist (Berl) 2001;42:223-32, 234-6.<br />

38


Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

205. Metzler C, Low-Friedrich I, Reinhold-Keller E, Schmitt WH, Gross WL. Leflunomide, a new promising<br />

agent in maintenance and remission in Wegener´s granulomatosis. Clin Exp Immunol 1998;112:56.<br />

206. Nowack R, Birck R, van <strong>der</strong> Woude FJ. Mycophenolate mofetil for systemic vasculitis and IgA<br />

nephropathy. Lancet 1997;349(9054):774.<br />

207. Waiser J, Budde K, Braasch E, Neumayer HH. Treatment of acute c-ANCA-positive vasculitis with<br />

mycophenolate mofetil. Am J Kidney Dis 1999;34:e9.<br />

208. Richter C, Wanke L, Steinmetz J, Reinhold-Keller E, Gross WL. Mononeuritis secondary to rheumatoid<br />

arthritis responds to etanercept. Rheumatology (Oxford) 2000;39(12):1436-7.<br />

209. Luqmani RA. Is it possible to offer evidence-based treatment for systemic vasculitis? Scand J Rheumatol<br />

2000;29:211-5.<br />

210. Pe<strong>der</strong>sen RS, Bistrup C. Etoposide: more effective and less bone-marrow toxic than standard<br />

immunosuppressive therapy in systemic vasculitis? Nephrol Dial Transplant 1996;11:1121-3.<br />

211. Papo T, Le Thi Huong D, Wie<strong>der</strong>kehr JL, Woehl-Kremer B, Bletry O, Wechsler B, et al. Etoposide in<br />

Wegener's granulomatosis. Rheumatology (Oxford) 1999;38:473-5.<br />

212. Tatsis E, Schnabel A, Gross WL. Interferon-alpha treatment of four patients with the Churg-Strauss<br />

syndrome. Ann Intern Med 1998;129:370-4.<br />

213. Stegmayr BG, Almroth G, Berlin G, Fehrman I, Kurkus J, Norda R, et al. Plasma exchange or<br />

immunoadsorption in patients with rapidly progressive crescentic glomerulonephritis. A Swedish multicenter<br />

study. Int J Artif Organs 1999;22(:81-7.<br />

214. Tyndall A, Fassas A, Passweg J, Ruiz de Elvira C, Attal M, Brooks P, et al. Autologous haematopoietic<br />

stem cell transplants for autoimmune disease - feasibility and transplant-related mortality. Autoimmune<br />

Disease and Lymphoma Working Parties of the European Group for Blood and Marrow Transplantation,<br />

the European League Against Rheumatism and the International Stem Cell Project for Autoimmune<br />

Disease. Bone Marrow Transplant 1999;24:729-34.<br />

215. Ogawa T, Taguchi T, Tanaka Y, Ikeguchi K, Nakano I. Intravenous immunoglobulin therapy for diabetic<br />

amyotrophy. Intern Med 2001;40:349-52.<br />

216. Schra<strong>der</strong> M, Heicappell R, Müller M, Straub B, Miller K. Impact of chemotherapy on male fertility.<br />

Onkologie 2001;24:326-30.<br />

217. Janssen NM, Genta MS. The effects of immunosuppressive and anti-inflammatory medications on<br />

fertility, pregnancy and lactation. Arch Intern Med 2000;160:610-9.<br />

218. Sommer C. Symptomatic treatment of painful neuropathies. In: Sommer C, editor. Pain in peripheral<br />

Nerve Disease. Basel: Karger; 2001. p. 171-195.<br />

219. Nitta Y, Sobue G. Progressive systemic sclerosis associated with multiple mononeuropathy. Dermatology<br />

1996;193:22-6.<br />

220. Said G. Vasculitic neuropathy. Baillieres Clin Neurol 1995;4:489-503.<br />

221. Peyronnard JM, Charron L, Beaudet F, Couture F. Vasculitic neuropathy in rheumatoid disease and<br />

Sjogren syndrome. Neurology 1982;32:839-45.<br />

222. Feinglass EJ, Arnett FC, Dorsch CA, Zizic TM, Stevens MB. Neuropsychiatric manifestations of<br />

systemic lupus erythematosus: diagnosis, clinical spectrum, and relationship to other features of the<br />

disease. Medicine (Baltimore) 1976;55:323-39.<br />

223. Enevoldson TP, Wiles CM. Severe vasculitic neuropathy in systemic lupus erythematosus and response<br />

to cyclophosphamide. J Neurol Neurosurg Psychiatry 1991;54:468-9.<br />

224. Fuller GN, Jacobs JM, Guiloff RJ. Nature and incidence of peripheral nerve syndromes in HIV infection.<br />

J Neurol Neurosurg Psychiatry 1993;56:372-81.<br />

225. Meriggioli MN, Morgenlan<strong>der</strong> JC. Peripheral neuropathy and connective tissue disease. Watch for this<br />

twosome when hunting for a diagnosis. Postgrad Med 1997;102:65-8, 71, 75.<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!