Bublitz: Englische Pragmatik - leinstein.de
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4 Examensvorbereitung | <strong>Englische</strong> Sprachwissenschaft | <strong>Bublitz</strong>: <strong>Englische</strong> <strong>Pragmatik</strong><br />
zusammen. � Äußerunsbe<strong>de</strong>utung ist stets vielschichtiger als die Satzbe<strong>de</strong>utung und geht<br />
über diese hinaus!<br />
2 Was tun wir, wenn wir verstehen<br />
2.2 Verstehen und Missverstehen: eine erste Annäherung<br />
Für Be<strong>de</strong>utungsbeschreibung wird die Perspektive <strong>de</strong>s Hörers, nicht <strong>de</strong>s Sprechers<br />
eingenommen, da die Äußerungen ja bereits vorliegen (=empirische Wissenschaft!)<br />
Äußerungsbe<strong>de</strong>utung ist dynamisch, nicht statisch<br />
Seitens <strong>de</strong>s Hörers ist das Verstehen stets ein Annähern an das Gemeinte<br />
Aus pragmatischer Sicht ist Verstehen immer nur partielles Verstehen!<br />
2.3 Formen erkennen<br />
Sprache ist Form und Be<strong>de</strong>utung. Wir nehmen Formen wahr und erkennen sie wie<strong>de</strong>r als<br />
Exemplare (instances, tokens)<br />
2.4 Be<strong>de</strong>utungen verstehen<br />
2.4.1 Sprechen über Be<strong>de</strong>utung<br />
Trennung zwischen Realität und Mo<strong>de</strong>ll, da wir keinen direkten Zugang zur Realität haben<br />
und <strong>de</strong>s abstrakten Mo<strong>de</strong>lls bedürfen, um diese zu verstehen.<br />
Mit <strong>de</strong>r Metasprache beziehen wir uns schließlich auf die konstruierten Phänomene <strong>de</strong>s<br />
Mo<strong>de</strong>lls, nicht auf die Probleme <strong>de</strong>r Realität!<br />
Containermo<strong>de</strong>ll (Hat Ursprung in <strong>de</strong>r Semantik, ist schädlich für <strong>Pragmatik</strong> � Abgrenzung)<br />
o Dem Containermo<strong>de</strong>ll liegt ein „naiv-wörtlicher“ Inhaltsbegriff zugrun<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r sich<br />
vorwiegend auf lexikalische Ausdrücke bezieht.<br />
o Annahme: Be<strong>de</strong>utungen haben in unserer Erfahrungswelt eine reale Existenz<br />
o Be<strong>de</strong>utungen wer<strong>de</strong>n als reale Elemente betrachtet, die mit ihren Formen (Hüllen,<br />
Containern) eng und unauflöslich verbun<strong>de</strong>n sind.<br />
o � Be<strong>de</strong>utung ist mit <strong>de</strong>r außersprachlichen Realität aber nicht direkt, son<strong>de</strong>rn über<br />
Konzepte verbun<strong>de</strong>n!<br />
o � Es gibt in <strong>de</strong>r Sprache keine 1:1-Beziehung zwischen Form und Be<strong>de</strong>utung! Eher<br />
1:n<br />
o Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r „Kommunikation als Verpacken-verschicken [Röhren]-auspacken)<br />
Interpretationsmo<strong>de</strong>ll (Ist linguistischer <strong>Pragmatik</strong> angemessener) [Reddy]<br />
o Verstehen ist Mit-Denken<br />
o Verstehen ist Hypothesenbildung<br />
o V.a. interkulturell ist das Containermo<strong>de</strong>ll nicht tragbar! Wie könnte klar sein, was in<br />
<strong>de</strong>n Wörtern enthalten ist?<br />
o Verstehen ist eine Handlung!<br />
o Ohne Kontext ist lediglich die Satzbe<strong>de</strong>utung zu verstehen.<br />
o � Die Äußerungsbe<strong>de</strong>utung wird vom Verstehen<strong>de</strong>n nicht „vorgefun<strong>de</strong>n“, son<strong>de</strong>rn<br />
(nach <strong>de</strong>n sprachlichen Instruktionen <strong>de</strong>s Sprechers und an<strong>de</strong>ren Vorgaben) in einem<br />
eigenen schöpferischen Akt konstruiert.<br />
o Kommunikation verläuft im Regelfall problemlos, da sowohl Sprecher als auch Hörer<br />
am Erfolg <strong>de</strong>r Kommunikation interessiert sind und die Botschaft aushan<strong>de</strong>ln<br />
(negotiating)<br />
Richard Leinstein