Sachplan Abfall 2009 - Bau-, Verkehrs - Kanton Bern
Sachplan Abfall 2009 - Bau-, Verkehrs - Kanton Bern
Sachplan Abfall 2009 - Bau-, Verkehrs - Kanton Bern
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<strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong><br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
Regierungsrat<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />
April <strong>2009</strong><br />
<strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong><br />
1
<strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
Regierungsrat des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />
April <strong>2009</strong>
Impressum<br />
Herausgeber<br />
■ Regierungsrat des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />
Projektbearbeitung<br />
Bezugsquelle<br />
AWA Amt für Wasser und <strong>Abfall</strong><br />
Reiterstrasse 11, 3011 <strong>Bern</strong><br />
Telefon 031 633 39 15<br />
Telefax 031 633 39 20<br />
info.awa@bve.be.ch<br />
www.be.ch/awa
ZUSAMMENFASSUNG<br />
GRUNDSÄTZE DER ABFALLBEWIRTSCHAFTUNG<br />
ERFOLGSKONTROLLE<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />
KVA DES BERNER DISPOSITIVS<br />
DEPONIEN<br />
FINANZIERUNG UND INFORMATION<br />
MASSNAHMEN UND EMPFEHLUNGEN<br />
LITERATURVERZEICHNIS<br />
ANHANG<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
G
Inhaltsverzeichnis<br />
A Grundsätze der 1<br />
<strong>Abfall</strong>bewirtschaftung<br />
A.1 Übergeordnete Ziele der 1<br />
schweizerischen <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung<br />
A.2 Ziele und Aufgaben des <strong>Kanton</strong>s 2<br />
A.3 Weitere Planungen 2<br />
B Erfolgskontrolle 3<br />
B.1 Sortierpflicht für <strong>Bau</strong>abfälle 3<br />
(<strong>Sachplan</strong> 2003, Kap. D)<br />
B.2 Thermische Verwertung von 4<br />
Klärschlamm (Zusammenfassung<br />
und Kap. E)<br />
B.3 Anpassung der Einzugsgebiete 4<br />
(Zusammenfassung und Kap. H)<br />
B.4 Brennbare Abfälle im KVA-Dispositiv 5<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong> (Kap. H)<br />
B.5 Neue Inertstoffdeponien 5<br />
(Zusammenfassung und Kap. I)<br />
B.6 Illegale Ablagerungen (Kap. I) 5<br />
C Entsorgung von Abfällen 7<br />
C.1 Siedlungsabfälle 7<br />
C.1.1 Gemischte Siedlungsabfälle 7<br />
C.1.2 Separatsammlungen 10<br />
C.2 <strong>Bau</strong>abfälle 14<br />
C.3 Klärschlamm 20<br />
C.4 Biogene Abfälle 22<br />
C.5 Übrige Abfälle 28<br />
C.5.1 Sonderabfälle und andere 28<br />
kontrollpflichtige Abfälle<br />
C.5.2 Tierische Nebenprodukte 31<br />
D KVA des <strong>Bern</strong>er Dispositivs 33<br />
D.1 Anlagen 33<br />
D.2 Einzugsgebiete 33<br />
D.2.1 Aktuelle Abgrenzung 33<br />
D.2.2 Liberalisierung im Bereich 33<br />
Gewerbekehricht<br />
D.3 Technische Entwicklungen 35<br />
E Deponien 37<br />
E.1 Deponietypen 37<br />
E.1.1 Inertstoffdeponien 37<br />
E.1.2 Reaktordeponien 37<br />
E.1.3 Reststoffdeponien 37<br />
E.2 Situationsplan Deponien 37<br />
E.3 Mengenentwicklung 39<br />
E.3.1 Füllstand Ende 2007 39<br />
E.3.2 Inertstoffdeponien 39<br />
E.3.3 Reaktor- und Reststoff- 40<br />
deponien<br />
E.3.4 Energiegewinnung 41<br />
E.4 Entsorgungskapazität und Fazit 42<br />
E.4.1 Inertstoffdeponien 42<br />
E.4.2 Reaktor- und Reststoff- 42<br />
deponien<br />
E.5 Empfehlungen und Massnahmen 44<br />
F Finanzierung und Information 45<br />
F.1 Kostenregelung in der <strong>Abfall</strong>- 45<br />
wirtschaft<br />
F.2 <strong>Abfall</strong>fonds 45<br />
F.3 Kostenstruktur in der kommunalen 46<br />
<strong>Abfall</strong>wirtschaft<br />
F.4 Information 46<br />
G Massnahmen 49<br />
und Empfehlungen<br />
G.1 Massnahmen 49<br />
G.2 Empfehlungen 51<br />
Literaturverzeichnis 55<br />
Anhang<br />
Anhang 1 56<br />
Zuordnung der Gemeinden zu den 56<br />
<strong>Abfall</strong>regionen<br />
Anhang 2 62<br />
Prinzip der thermischen Behandlung 62<br />
in KVA<br />
Anlagensteckbriefe KVA 64<br />
(Dispositiv <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong>)<br />
Anhang 3 78<br />
Anlagensteckbriefe Deponien 78<br />
Anhang 4 86<br />
Mengenprognosen 86
Zusammenfassung<br />
A. Grundsätze der<br />
<strong>Abfall</strong>bewirtschaftung<br />
Übergeordnete Ziele der schweize -<br />
rischen <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung<br />
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) beabsich -<br />
tigt, das mittlerweile gut 20-jährige <strong>Abfall</strong>leit -<br />
bild den aktuellen Gegebenheiten anzupas -<br />
sen und auf einen neuen Zeithorizont 2020<br />
auszurichten. Die Marschrichtung dazu ist im<br />
BAFU-Bericht «Nachhaltige Rohstoffnutzung<br />
und <strong>Abfall</strong>entsorgung – Grundlagen für die<br />
Gestaltung der zukünftigen Politik des Bundes»<br />
(2006) erläutert. Darin werden vier Ziele<br />
für eine nachhaltige Rohstoffnutzung und <strong>Abfall</strong>entsorgung<br />
genannt (Zitate aus dem BAFU-<br />
Bericht):<br />
Ziel 1:<br />
Die Schweiz leistet einen Beitrag zur nachhal -<br />
tigen Nutzung nicht erneuerbarer und er neuerbarer<br />
Rohstoffe. Damit sollen die Umwelt -<br />
belastungen verringert und der Rohstoffverbrauch<br />
reduziert werden.<br />
Ziel 2:<br />
Die <strong>Abfall</strong>entsorgung muss umweltverträg lich<br />
sein. Die Schadstoffemissionen in die Umwelt<br />
sind dort, wo dies technisch möglich und<br />
wirtschaftlich tragbar ist, weiter zu senken.<br />
Ziel 3:<br />
Die Entsorgungssicherheit muss gewährleistet<br />
sein.<br />
Ziel 4:<br />
Alle Bestrebungen zur Erreichung der ökologischen<br />
Zielsetzungen einer nachhaltigen Roh -<br />
stoffnutzung und <strong>Abfall</strong>entsorgung tragen<br />
auch den wirtschaftlichen und den gesell -<br />
schaftlichen bzw. sozialen Erfordernissen ei -<br />
ner nachhaltigen Entwicklung Rechnung.<br />
Ziele und Aufgaben des <strong>Kanton</strong>s<br />
Die Technische Verordnung über Abfälle ver -<br />
pflichtet die <strong>Kanton</strong>e eine <strong>Abfall</strong>planung zu<br />
erstellen und diese periodisch nachzuführen.<br />
Auf kantonaler Ebene regelt das <strong>Abfall</strong>gesetz<br />
und die darauf abgestützte <strong>Abfall</strong>verordnung<br />
die <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung, legt die Leistungen<br />
des <strong>Kanton</strong>s fest und definiert Wir kungs ziele.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Das Amt für Wasser und <strong>Abfall</strong> (AWA) ist als<br />
Fachstelle für den Vollzug der <strong>Abfall</strong>gesetz -<br />
gebung verantwortlich. Wei tere Aufgaben des<br />
AWA sind die Information der Bevölkerung<br />
und die Beratung von Ge meinden sowie von<br />
Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbetrieben.<br />
Mit dem <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong> 2008 erfüllt der <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong> eine ihm von der Gesetzgebung übertragene<br />
Aufgabe.<br />
B. Erfolgskontrolle<br />
Der im <strong>Sachplan</strong> 2003 aufgeführte Handlungsbedarf<br />
bzw. die dort vorgeschlagenen<br />
Massnahmen wurden hinsichtlich Umsetzung<br />
und erzielter Wirkung überprüft:<br />
Sachgemässe Entsorgung von<br />
<strong>Bau</strong>abfällen<br />
Mit dem neuen <strong>Abfall</strong>gesetz und der <strong>Abfall</strong> -<br />
verordnung wurden die Deklaration der Ent -<br />
sor gungswege, der Entsorgungsnachweis, die<br />
Betriebsbewilligungen für <strong>Abfall</strong>anlagen, die<br />
SIA-Empfehlung 430 sowie die Recyclingbau -<br />
stoff-Richtlinie des BAFU für verbindlich er -<br />
klärt.<br />
Seit 2004 wird im Auftrag des AWA flächendeckend<br />
die Einhaltung der Gewässerschutzund<br />
<strong>Abfall</strong>vorschriften auf <strong>Bau</strong>stellen kontrol -<br />
liert. Jährlich sollen mindestens 200 <strong>Bau</strong> stel len<br />
kontrolliert werden.<br />
Mit diesen Massnahmen wird die Transparenz<br />
in der <strong>Abfall</strong>wirtschaft deutlich verbessert und<br />
der Vollzug im Bereich der <strong>Bau</strong>abfälle we sent -<br />
lich erleichtert.<br />
Thermische Verwertung des im <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong> anfallenden Klärschlamms<br />
Die seit 2008 für die gesamte Klärschlammmenge<br />
benötigte Verbrennungskapazität steht<br />
in ausreichendem Mass in entsprechenden<br />
Verbrennungsanlagen zur Verfügung.<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
I
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
II<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Anpassung der KVA-Einzugsgebiete<br />
Die Umteilung der Region KEWU erfolgte planmässig,<br />
diejenige der sechs benachbarten Ge -<br />
meinden ist nach Auslaufen der Verträge per<br />
Januar 2011 vorgesehen.<br />
Brennbare Abfälle im KVA-Dispositiv<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />
Mit der Inbetriebnahme der KVA Thun im Jahr<br />
2004 wurde dieses Ziel erreicht.<br />
Neue Inertstoffdeponien<br />
Im Raum Emmental wurde im Jahr 2004 die<br />
Deponie Tannenbad in Sumiswald in Betrieb ge -<br />
nommen. Die Inertstoffdeponie Diepoldsbach<br />
wird den Betrieb im Jahr <strong>2009</strong> auf neh men.<br />
Im Oberland wird die Inertstoffdeponie Balm -<br />
holz in Beatenberg seit Ende 2007 betrieben.<br />
Illegale Ablagerung / Verbrennung<br />
Trotz der Herausgabe und der breiten Streuung<br />
von Informationsmerkblättern durch die<br />
kantonalen Umweltfachstellen konnte das<br />
Phä nomen nicht im gewünschten Ausmass<br />
reduziert werden. Die Erfahrungen aus den<br />
letzten Jahren zeigen, dass der Kampf gegen<br />
illegale Entsorgungspraktiken auch in Zu kunft<br />
eine Aufgabe des AWA bleiben wird.<br />
C. Entsorgung von Abfällen<br />
C.1 Gemischte und separat<br />
gesammelte Siedlungsabfälle<br />
Gemischte Siedlungsabfälle umfassen den von<br />
den Gemeinden gesammelten Kehricht (Anteil<br />
ca. 70 %) sowie Direktanlieferungen aus<br />
Industrie-, Gewerbe oder Dienstleistungsbetrieben<br />
an die KVA. Die separat gesammelten<br />
Abfälle (Papier, Karton, Grünabfälle, Glas, Altmetall,<br />
PET, elektrische und elektronische Ge -<br />
räte, Textilien sowie Batterien) werden der<br />
Verwertung zugeführt.<br />
Bis zum Jahr 2015 wird, verglichen mit 2007,<br />
bei den gemischten Siedlungsabfällen eine mo -<br />
derate Zunahme der Mengen um ca. 3 % auf<br />
rund 330’000 Jahrestonnen erwartet. Bei den<br />
separat gesammelten Abfällen wird in der<br />
gleichen Periode mit praktisch gleich bleibenden<br />
Mengen (ca. 195’000 Jahrestonnen) ge -<br />
rechnet.<br />
Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />
Gemischte Siedlungsabfälle<br />
Die Entsorgungssicherheit ist für die nächsten<br />
10 Jahre gewährleistet. Die Entsorgung von Keh -<br />
richt funktioniert grundsätzlich gut. Optimie -<br />
rungspotenzial ist im Bereich der Sammelstel -<br />
len sowie der Sammellogistik auszuma chen.<br />
Separat gesammelte Abfälle<br />
Die vorhandenen Behandlungskapazitäten sind<br />
ausreichend und die Entsorgungssicherheit ist<br />
gewährleistet. Längerfristig kann die Sammel -<br />
infrastruktur weiter optimiert und damit eine<br />
Erhöhung der Sammelquote erreicht werden.<br />
In den Bereichen Logistik und Finanzierung ist<br />
das abfallwirtschaftliche Optimierungspotenzial<br />
noch nicht ausgeschöpft.
Empfehlungen<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
E – 1<br />
Optimierung Sammelstellen: In urbanen Gebieten forcieren die Gemeinden die Realisierung<br />
von Containerlösungen zur Verbesserung der Sauberkeit. Bei Grossüberbauungen ist die<br />
Zweckmässigkeit von unterirdischen Sammelcontainern abzuklären.<br />
E – 2<br />
Optimierung Sammeltouren: Die Gemeinden und Entsorgungsverbände überprüfen perio -<br />
disch unter Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse die Wirtschaftlichkeit ihrer Sammeltouren<br />
und optimieren sie bei Bedarf (z.B. bessere Auslastung und optimalere Routenwahl<br />
der Sammelfahrzeuge).<br />
E – 3<br />
Optimierung kommunale Zusammenarbeit: Die Gemeinden prüfen das Einsparpotenzial von<br />
regionalen Lösungen in Zusammenarbeit mit den <strong>Abfall</strong>verbänden (z.B. Verringerung der<br />
Gemeinkosten, optimalere Organisation der Sammeldienste etc.).<br />
E – 4<br />
Optimierung Separatsammlung: Als längerfristiges Ziel wird das Anheben der Sammelquote<br />
des <strong>Kanton</strong>s von derzeit 46 % auf 50 % bis 2015 vorgeschlagen. Zu diesem Zweck soll:<br />
■ die Separatsammlung periodisch hinsichtlich Kundenfreundlichkeit und Kundeninformation<br />
überprüft werden (Sauberkeit der Sammelstelle, Beschriftung der Gebinde, Information<br />
bezüglich Sammeltouren etc.),<br />
■ das AWA bei Bedarf eine Wegleitung für attraktive Sammelstellen zuhanden der Gemeinden<br />
verfassen. In die Erarbeitung sind die Entsorgungsverbände und Gemeinden einzubinden.<br />
Massnahme<br />
M – 1<br />
Periodische Ausschreibung der Entsorgungsleistungen: Die Gemeinden schreiben von ihr<br />
ausgelagerte Entsorgungsleistungen (z. B. Sammlung und Transport) öffentlich aus. Erfolgt<br />
die Entsorgung durch die Gemeinde, ist mittels Benchmarking und einem klaren Leistungs -<br />
auftrag ein effizienter Betrieb zu gewährleisten.<br />
C.2 <strong>Bau</strong>abfälle<br />
Bei den <strong>Bau</strong>abfällen werden unterschieden<br />
(Schät zung der im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> pro Jahr anfallenden<br />
Mengen in Klammern):<br />
■ unverschmutztes Aushub-, Ausbruch- und<br />
Abraummaterial (ca. 2 Mio. Tonnen)<br />
■ mineralische <strong>Bau</strong>abfälle oder so genannter<br />
<strong>Bau</strong>schutt (ca. 1.5 Mio. Tonnen)<br />
■ gemischte, brennbare <strong>Bau</strong>abfälle wie Holz,<br />
Papier, Karton und Kunststoff (ca. 40’000<br />
Tonnen)<br />
■ andere <strong>Bau</strong>abfälle oder so genanntes <strong>Bau</strong> -<br />
sperrgut wie Altholz, Metalle, Kunststoffe<br />
(keine Schätzung möglich).<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
III
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
IV<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />
Die Entsorgung von <strong>Bau</strong>abfällen wurde in den<br />
letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Die<br />
Sortierung von Abfällen auf der <strong>Bau</strong>stelle hat<br />
sich etabliert. Dennoch werden immer wieder<br />
illegale Entsorgungs- und Verwertungspraktiken<br />
festgestellt. Die vorhandenen Kapazi -<br />
tä ten sowohl für die Ablagerung als auch für<br />
Empfehlung<br />
C.3 Klärschlamm<br />
In den <strong>Bern</strong>er Kläranlagen wird in den nächsten<br />
Jahren mit einem Anfall von ca. 23’000<br />
Jahrestonnen Klärschlamm (Trockensubstanz)<br />
gerechnet. Gemäss der vom Regierungsrat be -<br />
schlossenen Änderung der kantonalen Ge -<br />
wäs serschutzverordnung konnte Klärschlamm<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> noch bis zum 30. September<br />
2008 auf Ackerflächen ausgebracht werden.<br />
Seitdem muss Klärschlamm aus dem <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong> vollumfänglich verbrannt werden.<br />
die Verbrennung sind genügend und die Ent -<br />
sorgungssicherheit ist für die nächsten ca. 15<br />
Jahre gewährleistet. Lokal bestehen jedoch<br />
noch Engpässe bei der Ablagerung von Aus -<br />
hub.<br />
Die Verwertung der mineralischen <strong>Bau</strong>abfälle<br />
stellt einen wichtigen Beitrag zur Ressour cen -<br />
schonung dar. In Zukunft soll das Optimie rungs -<br />
potenzial noch besser ausgeschöpft werden.<br />
E – 5<br />
Steigerung der Akzeptanz für Recyclingbaustoffe bei <strong>Bau</strong>herren, insbesondere bei der öffentlichen<br />
Hand: Gemeinsam mit den zuständigen kantonalen Amtsstellen für Hoch- und<br />
Tiefbau (Tiefbauamt, TBA; Amt für Grundstücke und Gebäude, AGG) sind die Vorschriften<br />
und technischen Normen wo möglich anzupassen, oder neue Normen zu entwickeln, die<br />
den Einsatz von Sekundärrohstoffen klar regeln.<br />
Massnahmen<br />
M – 2<br />
Konsequenter Vollzug der Vorschriften, mit dem Ziel, die Gleichbehandlung von stationären<br />
und mobilen Anlagen, die <strong>Bau</strong>abfälle aufbereiten, sicherzustellen.<br />
M – 3<br />
Sicherung der Qualität der produzierten Recyclingbaustoffe. Jährliche Erfassung der Materialmengen<br />
aller bewilligter Aufbereitungsanlagen und mobilen Brechern durch das AWA.<br />
M – 4<br />
Konsequente Umsetzung der Genehmigungspflicht und der Deklaration der Entsorgungs -<br />
wege auf <strong>Bau</strong>stellen als Beitrag zur Steigerung der Transparenz bei der Entsorgung.<br />
M – 5<br />
Konsequente Bekämpfung von illegalen Entsorgungspraktiken.<br />
Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />
Die seit 2008 für die Umsetzung des Austragungsverbotes<br />
erforderlichen Ent sorgungs ka -<br />
pazitäten für Klärschlamm aus dem <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong> sind vorhanden und die Entso rgungs si -<br />
cherheit ist für die nächsten Jahre gewährleistet.
C.4 Biogene Abfälle<br />
Biogene Abfälle stammen aus der Produktion,<br />
der Pflege, der Verarbeitung oder dem Konsum<br />
von pflanzlichen oder tierischen Produkten<br />
und sind biologisch abbaubar:<br />
■ Abfälle aus dem Garten- und Grünlandflächenbereich,<br />
■ feste und flüssige Abfälle aus der Zuberei -<br />
tung von Nahrungsmitteln,<br />
■ Abfälle aus der gewerblichen und industriellen<br />
Nahrungsmittelproduktion,<br />
■ Rückstände aus der gewerblichen und industriellen<br />
Verarbeitung und aus dem Vertrieb<br />
von land- und forstwirtschaftlichen<br />
Produkten.<br />
Gemäss einer Studie zur Abschätzung des Po -<br />
tenzials für industrielle und landwirt schaft li -<br />
che Vergärungsanlagen wird die erfassbare<br />
Menge biogener Abfälle im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> auf<br />
ca. 2.5 Mio. Jahrestonnen geschätzt. Davon<br />
stammt der grösste Teil (ca. 85 %) aus der<br />
Landwirtschaft (Hofdünger). Als Abfälle im<br />
engeren Sinn gelten Abfälle aus dem Gartenund<br />
Grünlandflächenbereich und teilweise<br />
aus der Zubereitung von Nahrungsmitteln (ca.<br />
125’000 t/a), welche kompostiert oder ver -<br />
gärt werden. Bei den Stoffen aus den anderen<br />
Branchen, wie z.B. Hofdünger oder Molke aus<br />
der Milchwirtschaft, handelt es sich um Nebenprodukte<br />
mit einem hohen direkten Verwertungspotenzial<br />
als Futter- und Dünge mittel.<br />
Empfehlungen<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />
Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> stehen rund 50 Kompos tierungs-<br />
und Vergärungsanlagen mit einer Verarbeitungskapazität<br />
von mehr als 100 t Material<br />
pro Jahr zur Verfügung. Unter den ak tuellen<br />
Rahmenbedingungen verfügt der <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong> über genügend Behandlungskapazität.<br />
Die bisherige Strategie des AWA bei der Verwertung<br />
der Grünabfälle fördert in erster Linie<br />
deren stoffliche Verwertung in Kompostie -<br />
rungs anlagen mit dem Ziel, Stoffkreisläufe vermehrt<br />
zu schliessen. Vergärungsanlagen werden<br />
im Zusammenhang mit abfall wirt schaftlichen<br />
Überlegungen als wichtige und notwendige<br />
Ergänzung zu Kompostierungsanlagen<br />
verstanden.<br />
In jüngster Zeit wird vermehrt die energeti -<br />
sche Nutzung der Biomasse diskutiert. Ein Ziel<br />
der Energiestrategie 2006 des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />
besteht darin, langfristig einen wesentlichen<br />
Teil des Energiebedarfs (Strom und Wärme)<br />
aus erneuerbaren Ressourcen einschliesslich<br />
Biomasse zu decken. Da das Angebot von biogenen<br />
Abfällen mit hohem stofflichem Ver -<br />
wertungspotenzial begrenzt und im <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong> zum grössten Teil ausgeschöpft ist, würden<br />
die kompostierten Mengen sich zu Gunsten<br />
der in Vergärungsanlagen behandelten<br />
Mengen verschieben. In welchem Ausmass<br />
dies geschehen wird, hängt u. a. von den<br />
wirtschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
ab.<br />
E – 6<br />
Werden Projekte zur stofflichen Verarbeitung von biogenen Abfällen aus den Bereichen Siedlung,<br />
Gewerbe und Industrie, Handel, Landschaft und Garten geplant, sind die <strong>Abfall</strong>mengen<br />
genau abzuklären und gegebenenfalls vertraglich zu sichern. Dies ist insbesondere bei<br />
kapital intensiven Investitionen wie z.B. Vergärungsanlagen wichtig.<br />
E – 7<br />
Die Verwertung biogener Abfälle in der Tierfütterung soll solange zulässig beibehalten werden.<br />
Aus diesem Grund soll die Konkurrenzfähigkeit dieses Entsorgungsweges erhalten<br />
werden, indem die Qualität hochgehalten und die Logistik optimiert wird.<br />
E – 8<br />
Bei einem Strategiewechsel von der Kompostierung zur Vergärung sind gesamt heit liche<br />
Aspekte wie Stoffströme, Produktion erneuerbarer Energien, Kosten, Transportwege, die Auslastung<br />
der bestehenden Kompostierungsanlagen usw. zu prüfen.<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
V
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
VI<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Empfehlungen<br />
E – 9<br />
Aus Sicht des Bodenschutzes ist sicherzustellen, dass in Kompostierungs- sowie in industriellen<br />
und landwirtschaftlichen Vergärungsanlagen ausschliesslich qualitativ einwandfreie<br />
biogene Abfälle angenommen und zu Recyclingdünger verarbeitet werden. Dies bedingt<br />
unter anderem, dass die Annahme der biogenen Abfälle vermehrt kontrolliert werden<br />
muss.<br />
E – 10<br />
Für die stoffliche Verwertung ungeeignete Abfälle sind in ARA oder KVA zu behandeln.<br />
C.5 Übrige Abfälle<br />
C.5.1 Sonderabfälle und andere<br />
kontrollpflichtige Abfälle<br />
Dabei handelt es sich um Abfälle, deren um -<br />
weltverträgliche Entsorgung besondere technische<br />
und organisatorische Massnahmen erfordert.<br />
Der Verkehr mit diesen Abfällen wird<br />
seit dem 1. Januar 2006 durch die Verordnung<br />
über den Verkehr mit Abfällen (VeVA) ge re -<br />
gelt. Beispiele für Sonderabfälle sind Altöl,<br />
Autobatterien oder verschmutzter Aushub.<br />
Als andere kontrollpflichtige Abfälle gelten<br />
Empfehlungen<br />
u. a. Altreifen, Altgeräte oder alte Kabel.<br />
Die Mengen an verschmutztem Aushub können<br />
von Jahr zu Jahr sehr stark schwanken.<br />
Die im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> anfallenden Sonderabfall -<br />
mengen liegen gewöhnlich bei rund 70’000 t.<br />
Entsorgungskapazitäten und<br />
Fazit<br />
Die schweizerischen und ausländischen Ent -<br />
sorgungskapazitäten sind ausreichend, um die<br />
Entsorgungssicherheit der im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> anfallenden<br />
Mengen sicherzustellen.<br />
E – 11<br />
Aufbereitung von verunreinigtem Aushub: Der <strong>Kanton</strong> prüft den Nutzen einer verstärkten<br />
Aufbereitung von verunreinigtem Erdmaterial (finanzielle Aspekte, Mengenpotenzial,<br />
Einspar potenzial hinsichtlich Deponievolumen). Bei positiven Untersuchungsergebnissen<br />
soll eine In formationsbroschüre (Richtlinie) zuhanden von <strong>Bau</strong>herren und Unternehmern<br />
verfasst werden.<br />
E – 12<br />
Der <strong>Kanton</strong> setzt die in der VeVA vorgeschriebene Bewilligungspflicht für Annahmebetriebe<br />
von Sonderabfällen und anderen kontrollpflichtigen Abfällen konsequent um. Die branchenweise<br />
Kontrolle der Entsorgungswege wird weitergeführt.<br />
Massnahme<br />
M – 6<br />
Aufbereitung von Strassensammlerschlämmen: Der <strong>Kanton</strong> erarbeitet gemeinsam mit den<br />
betroffenen Akteuren Massnahmen für eine vermehrte Aufbereitung von Strassensammlerschlämmen.
C.5.2 Tierische Nebenprodukte<br />
Die Verordnung über die Entsorgung von tie -<br />
rischen Nebenprodukten (VTNP) definiert tie -<br />
rische Nebenprodukte (TNP) als «Tierkörper<br />
sowie nicht zur Verwendung als Lebensmittel<br />
bestimmte Schlachttierkörper und Erzeugnisse<br />
tierischen Ursprungs». Sie stammen von:<br />
■ gewerblichen Schlacht-, Fleischverarbei -<br />
tungs- und Fischbetrieben,<br />
■ regionalen oder kommunalen Sammelstellen,<br />
■ Direktabholungen von Tierkörpern ab Hof.<br />
Die in der Schweiz anfallende Menge – rund<br />
230’000 t/a – wird im Extraktionswerk GZM<br />
Lyss und in der Tiermehlfabrik Bazenheid zu<br />
Tiermehl und Tierfett verarbeitet. Das Extraktionswerk<br />
GZM Lyss, hat im Jahr 2006 insgesamt<br />
ca. 116’000 t TNP verarbeitet, davon<br />
et wa ein Viertel aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong>.<br />
La Chauxde-Fonds<br />
VADEC<br />
(Ex CRIDOR<br />
und Ex SAIOD)<br />
Colombier<br />
Posieux<br />
CELTOR<br />
Biel<br />
MÜVE<br />
<strong>Bern</strong><br />
Emmenspitz<br />
KEWU<br />
Thun<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />
Die Entsorgung von TNP funktioniert gut und<br />
die Kapazität der beiden Entsorgungsbetriebe<br />
in Lyss und Bazenheid ist ausreichend, um auch<br />
im Fall von speziellen Ereignissen, insbesonde -<br />
re Seuchen, eine sichere und umwelt ver träg -<br />
liche Entsorgung zu gewährleisten.<br />
`<br />
D. KVA des <strong>Bern</strong>er Dispositivs<br />
Anlagen und Einzugsgebiete<br />
Das Dispositiv umfasst die KVA (siehe auch Abbildung<br />
D-1): <strong>Bern</strong> (BE), Thun (BE), Biel (BE),<br />
Emmenspitz (SO), La Chaux-de-Fonds (NE),<br />
Colombier (NE) und Posieux (FR)<br />
KEBAG<br />
AVAG<br />
N<br />
Abbildung D-1<br />
KVA-Dispositiv des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
VII
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
VIII<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Technische Entwicklungen<br />
Bei der thermischen Behandlung von Abfällen<br />
in KVA werden aus technischer Sicht v. a. zwei<br />
Themenkomplexe an Bedeutung gewinnen:<br />
1. die weitere Verbesserung der Qualität der<br />
Rückstände (Schlacke, Flugasche, Rückstän -<br />
de aus der Abwasserbehandlung),<br />
2. die Optimierung der Energienutzung (Ein -<br />
Empfehlung<br />
E. Deponien<br />
Deponietypen<br />
Es werden drei Deponietypen unterschieden:<br />
a) Inertstoffdeponien<br />
Zur Ablagerung von primär nicht verwertba ren<br />
mineralischen <strong>Bau</strong>abfällen und industriel len<br />
Abfällen mit Inertstoffqualität, sowie unverschmutztem<br />
Aushubmaterial, das nicht anderweitig<br />
verwertet werden kann.<br />
Die kantonale Planung im Bereich der Inertstoffdeponien<br />
ist im <strong>Sachplan</strong> Abbau, Depo -<br />
nie, Transporte (ADT) festgehalten (September<br />
1998). Darin werden die Planungsregionen<br />
verpflichtet, in regionalen Richtplänen<br />
Abbau- und (Inertstoff-)Deponiestandorte fest -<br />
zusetzen. Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> werden gegenwärtig<br />
24 regionale Inertstoffdeponien betrie ben.<br />
Die grössten Inertstoffdeponien befinden sich<br />
in noch betriebenen oder fertig ausgebeu te ten<br />
Abbaustellen, insbesondere in Kiesgru ben.<br />
b) Reaktordeponien<br />
Für Deponiegut, in welchem mikrobiologische<br />
Abbauprozesse oder chemische Reaktionen<br />
stattfinden.<br />
Auf Reaktordeponien dürfen Schlacke aus Keh -<br />
richtverbrennungsanlagen, nicht brennbare<br />
<strong>Bau</strong>abfälle, belastetes Aushub- / Abraumma-<br />
sparung von fossilen Energieträgern, Minderung<br />
des Primärenergieverbrauches, Reduzierung<br />
fossiler CO2-Emissionen).<br />
Um den Anteil der aus alternativen Energieträgern<br />
erzeugten Energie zu fördern, wur -<br />
de vom Bundesamt für Energie 2008 das<br />
Instrument der «kostendeckenden Einspeisevergütung»<br />
für Strom aus KVA eingeführt.<br />
E – 13<br />
Der <strong>Kanton</strong> verlangt von den Anlagenbetreibern im Rahmen der jährlichen Betriebsdatenerhebung<br />
die Angabe eines Energienutzungsgrades der Anlage<br />
te rial, gewisse Sonderabfälle und andere nicht<br />
organische Abfälle abgelagert werden. Die<br />
Ablagerung von Schlacke erfolgt in separaten<br />
Kompartimenten.<br />
Gegenwärtig werden im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> fünf<br />
Reaktordeponien betrieben. Die auf Reaktor -<br />
deponien abgelagerten Mengen sind verhältnismässig<br />
starken Schwankungen ausgesetzt,<br />
da sie einerseits aus <strong>Bau</strong>vorhaben auf belasteten<br />
Standorten stammen und stark von<br />
der <strong>Bau</strong>tätigkeit und den Alternativen zur externen<br />
Entsorgung (beispielsweise Boden -<br />
wä sche etc.) abhängen oder andererseits mit<br />
Um weltereignissen zusammenhängen.<br />
c) Reststoffdeponien<br />
Auf Reststoffdeponien werden mineralische,<br />
schadstoffhaltige Abfälle, die mit Zusatz eines<br />
Bindemittels chemisch stabilisiert wurden (bei -<br />
spielsweise mit Zement verfestigte Rauchgasreinigungsrückstände<br />
von KVA), abgelagert.<br />
Die im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> anfallenden Reststoffe<br />
bzw. Rückstände aus anderen <strong>Kanton</strong>en, die<br />
in der Reststoffverfestigungsanlage in Bigenthal<br />
stabilisiert werden, werden in der Deponie<br />
Teuftal abgelagert.<br />
Füllstand Ende 2007<br />
Die im Jahr 2007 in Deponien abgelagerten<br />
Abfälle stammen vorwiegend aus dem <strong>Kanton</strong>
<strong>Bern</strong>. Weniger als 10 % der Inertstoffe so wie<br />
rund 40 % der verfüllten Reaktor- und Reststoffe<br />
haben eine ausserkantonale Her kunft.<br />
In der nachfolgenden Abbildung E-3 sind Füllstand<br />
und Restvolumen der Reaktor und Reststoffdeponien<br />
per Ende 2007 ersichtlich.<br />
Die Summe der beiden in der Abbildung auf -<br />
geführten Werte «Restvolumen» und «Füllstand»<br />
entspricht dem bewilligten Gesamt vo -<br />
lumen Stand Ende 2007.<br />
Entsorgungskapazität und Fazit<br />
a) Inertstoffdeponien<br />
Mit Ausnahme des <strong>Bern</strong>er Oberlands und des<br />
Juras verfügen gegenwärtig alle Regionen<br />
über genügend Deponien zur Ablagerung von<br />
Inertstoffen. Vorübergehende lokale Engpässe<br />
[1’000 m 3 ]<br />
7000<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
Empfehlung<br />
2’248<br />
1’592<br />
Schlackekompartiment<br />
Restvolumen Füllstand<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
aus betrieblichen Gründen (beispielsweise in<br />
Abbaustellen) sind jedoch nicht ausge schlos -<br />
sen.<br />
b) Reaktor- und Reststoffdeponien<br />
In den nächsten Jahren wird mit gleich bleibenden<br />
Schlacke- und Reststoffmengen aus den<br />
KVA gerechnet. Künftig wird Deponieraum<br />
vorwiegend für verunreinigten Aushub be nö -<br />
tigt, diese Menge wird auch weiterhin schwer<br />
abschätzbar sein.<br />
Grundsätzlich dürfte der Deponieraum im <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong> noch 20 Jahre für die Aufnahme von<br />
Schlacke aus KVA und Reaktorabfällen sowie<br />
über 30 Jahre für Reststoffe ausreichen. Die<br />
zusätzlichen Volumen aufgrund von geplan -<br />
ten Erweiterungen verlängern die Auffülldauer<br />
der Reaktor- und Reststoffdeponien noch mals<br />
um ca. weitere 10 Jahre.<br />
1’781<br />
4’337<br />
Reaktorkompartiment<br />
E – 14<br />
Umsetzung der geplanten Deponieerweiterungen.<br />
Massnahme<br />
585<br />
262<br />
Reststoffkompartiment<br />
M – 7<br />
Schonung von Deponievolumen durch Aufbereitung der abzulagernden Abfälle (beispiels -<br />
weise Strassensammlerschlämme, Strassenwischgut, verunreinigter Aushub) und Rückge -<br />
win nung verwertbarer Anteile (beispielsweise Sand, Kies)<br />
Abbildung E-3<br />
Füllstand Reaktor-<br />
und Reststoffdeponien<br />
per Ende 2007<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
IX
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
X<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
F. Finanzierung und<br />
Information<br />
<strong>Abfall</strong>fonds<br />
Der <strong>Abfall</strong>fonds ist eine Spezialfinanzierung<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong>. Er wird durch eine von KVA<br />
und Reaktordeponien zu entrichtende Abga -<br />
be geäufnet. Diese beträgt je 5 Franken pro<br />
Tonne <strong>Abfall</strong>.<br />
Mit den Mitteln des Fonds finanziert der <strong>Kanton</strong><br />
folgende Aufgaben:<br />
■ Beiträge an <strong>Abfall</strong>behandlungsanlagen aus<br />
den vor 2002 eingegangenen Verpflichtungen.<br />
Die noch ausstehenden Beiträge wurden<br />
im Jahr 2008 vollständig ausbezahlt,<br />
■ Untersuchungen, Planungen und Informationsmassnahmen<br />
auf dem Gebiet der <strong>Abfall</strong>wirtschaft,<br />
■ Untersuchungen von belasteten Stand or -<br />
ten und Sanierungen von Altlasten, deren<br />
Verursacher nicht mehr ermittelt oder belangt<br />
werden können,<br />
■ Aufwendungen des AWA für die Verwaltung<br />
des <strong>Abfall</strong>fonds, die Untersuchung von<br />
Betriebsstandorten sowie die <strong>Abfall</strong>planung,<br />
-koordination und -erhebung.<br />
Empfehlungen<br />
In der Periode 1995 bis 2007 wurden aus dem<br />
<strong>Abfall</strong>fonds insgesamt 101.5 Millionen Fran -<br />
ken ausbezahlt. Mit 77.7 Millionen Franken<br />
machten die Beiträge an <strong>Abfall</strong>behandlungs -<br />
anlagen mehr als drei Viertel aus.<br />
Kostenstruktur in der kommunalen<br />
<strong>Abfall</strong>wirtschaft<br />
Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> erstellen noch nicht alle Ge -<br />
meinden eine Kostenstellenrechnung für die<br />
<strong>Abfall</strong>bewirtschaftung. Entsprechend schwie -<br />
rig gestalten sich für diese Gemeinden und für<br />
den <strong>Kanton</strong> Kostenvergleiche in den Sparten<br />
Logistik, Verbrennung und Gemeinwesen.<br />
Bei Bedarf will der <strong>Kanton</strong> den Gemeinden für<br />
das Erstellen einer Kostenstellenrechnung mit<br />
einer Wegleitung (Richtlinie) Unterstützung<br />
anbieten.<br />
Information<br />
Mit diversen Publikationen zu aktuellen Themen<br />
der <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung bietet das<br />
AWA Hilfestellungen an (<strong>Abfall</strong>vermeidung,<br />
-verminderung, -verwertung).<br />
E – 15<br />
Mittels stichprobeartiger Umfragen bei den Akteuren im <strong>Abfall</strong>markt sicherstellen, dass das<br />
Informationsangebot des AWA den aktuellen Bedürfnissen gerecht wird.<br />
E – 16<br />
Den Bereich Kostenoptimierung in den Publikationen vermehrt thematisieren.<br />
E – 17<br />
Gemeinden ermutigen, das Thema «<strong>Abfall</strong>- und Ressourcenbewirtschaftung» in den Schulen<br />
zu behandeln. Der <strong>Abfall</strong>unterricht von Pusch stellt eine Möglichkeit dar.<br />
E – 18<br />
Auf der Grundlage eines Musters für die Kostenstellenrechnung einen Benchmark für die<br />
Kosten der kommunalen <strong>Abfall</strong>wirtschaft in 10 – 15 Gemeinden durchführen.
Massnahme<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
M – 8<br />
Der <strong>Kanton</strong> (AWA und das Amt für Gemeinden und Raumordnung) erarbeitet eine Richtlinie<br />
für die finanzielle Führung der kommunalen <strong>Abfall</strong>wirtschaft. Die Richtlinie soll es den Ge -<br />
mein den ermöglichen, mit relativ geringem Aufwand eine Kostenstellenrechnung zu verfassen,<br />
in der die nachfolgenden Positionen nachvollziehbar ausgewiesen werden:<br />
■ Logistik- und Verwertungs- resp. Entsorgungskosten für die einzelnen <strong>Abfall</strong>fraktionen<br />
■ Kosten für den Betrieb der Sammelstellen<br />
■ Gemeinkosten für Öffentlichkeitsarbeit oder Administration<br />
■ Benchmarking.<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
XI
GRUNDSÄTZE DER ABFALLBEWIRTSCHAFTUNG A<br />
Grundsätze der <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung<br />
A.1 Übergeordnete Ziele<br />
der schweizerischen<br />
<strong>Abfall</strong>bewirtschaftung<br />
Wegleitend für die <strong>Abfall</strong>politik des Bundes<br />
sind das 1986 erschienene Leitbild für die<br />
schweizerische <strong>Abfall</strong>wirtschaft und das darauf<br />
abgestützte <strong>Abfall</strong>konzept für die Schweiz<br />
(1992).<br />
Die im Leitbild beschriebenen politischen, na -<br />
turwissenschaftlich-technischen und öko no -<br />
mischen Grundsätze und Zielsetzungen der<br />
<strong>Abfall</strong>wirtschaft bilden eine Grundlage des<br />
<strong>Abfall</strong>konzepts. Ziel dieses <strong>Abfall</strong>konzepts ist<br />
eine Verminderung der gesamten Umweltbelastung<br />
aus dem Umgang mit Abfällen. Dazu<br />
werden vier Strategien verfolgt:<br />
■ Vermeiden von Abfällen an der Quelle,<br />
■ Vermindern von Schadstoffen in der Produktion<br />
von und in Gütern,<br />
■ Vermindern der Abfälle durch eine ver bes -<br />
serte Verwertung,<br />
■ Entlastung der Umwelt durch umwelt ver -<br />
trägliche Behandlung der verbleibenden<br />
Abfälle.<br />
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) beabsichtigt,<br />
das mittlerweile gut 20-jährige <strong>Abfall</strong>leitbild<br />
den aktuellen Gegebenheiten an -<br />
zupassen und auf einen neuen Zeithorizont<br />
2020 auszurichten. Die Marschrichtung dazu<br />
ist im BAFU-Bericht «Nachhaltige Rohstoff -<br />
nutzung und <strong>Abfall</strong>entsorgung – Grundlagen<br />
für die Gestaltung der zukünftigen Politik des<br />
Bundes» (2006) erläutert. Darin werden vier<br />
Ziele für eine nachhaltige Rohstoffnutzung<br />
und <strong>Abfall</strong>entsorgung genannt (Zitate aus dem<br />
BAFU-Bericht):<br />
Ziel 1: Die Schweiz leistet einen Beitrag zur<br />
nachhaltigen Nutzung nicht erneuerbarer<br />
und erneuerbarer Rohstoffe. Damit sollen<br />
die Umweltbelastungen verringert und der<br />
Rohstoffverbrauch reduziert werden.<br />
Eine nachhaltige Nutzung von Rohstoffen kann<br />
erzielt werden, wenn:<br />
■ Produkte über ihren ganzen Lebensweg<br />
hinweg betrachtet bezüglich Rohstoffverbrauch,<br />
Umweltbelastung, Wirtschaftlich -<br />
keit und sozialen Kriterien optimiert werden<br />
■ mit geeigneten Massnahmen darauf hin ge -<br />
wirkt wird, dass von Seiten der öffentlichen<br />
Hand und Privater eine Nachfrage nach<br />
diesen optimierten Produkten besteht<br />
■ auch nach neuen Wegen gesucht wird, um<br />
bestimmte Funktionen von Produkten und<br />
Bedürfnisse der Bevölkerung durch andere<br />
oder neue Produkte und Dienstleistungen<br />
abzudecken, die sich durch einen haushälterischen<br />
Rohstoffeinsatz auszeichnen.<br />
Ziel 2: Die <strong>Abfall</strong>entsorgung muss um welt -<br />
verträglich sein. Die Schadstoffemissionen<br />
in die Umwelt sind dort, wo dies technisch<br />
möglich und wirtschaftlich tragbar ist, wei -<br />
ter zu senken.<br />
Umweltverträglichkeit ist gewährleistet, wenn:<br />
■ die gesamte <strong>Abfall</strong>entsorgung von der<br />
Samm lung über die Verwertung und Behandlung<br />
bis zur Deponierung umwelt ver -<br />
träglich ist<br />
■ heute und auch in Zukunft möglichst we -<br />
nig Schadstoffe in die Umwelt gelangen<br />
■ alle Abfälle, für deren Entsorgung die<br />
Schweiz zuständig ist, umweltverträglich<br />
entsorgt werden.<br />
Ziel 3: Die Entsorgungssicherheit muss ge -<br />
währleistet sein.<br />
Die Entsorgungssicherheit der Schweiz ist ge -<br />
währleistet, wenn für die umweltver träg liche<br />
Verwertung, Behandlung und Deponierung<br />
von Abfällen:<br />
■ ausreichende Angebote stets innerhalb ei -<br />
ner ausreichend kurzen Frist vorhanden<br />
sind, damit:<br />
– keine teuren und / oder viel Platz bean -<br />
spruchenden temporären Lager not wen -<br />
dig werden und<br />
– keine untragbaren hygienischen, gesund<br />
heitlichen oder ökologischen Risi -<br />
ken während der Wartefrist bis zur definitiven<br />
Entsorgung entstehen.<br />
■ ein Sammel- und Transportsystem vorhanden<br />
ist und benutzt wird, um die Abfälle<br />
von den <strong>Abfall</strong>inhabern zu den Behandlungs-<br />
oder Verwertungsanlagen bzw. zu<br />
den Deponien zu bringen.<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
1
A<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
2<br />
GRUNDSÄTZE DER ABFALLBEWIRTSCHAFTUNG<br />
Dabei muss die Entsorgungssicherheit auf<br />
wirt schaftlich effiziente und bedürfnisge rech -<br />
te Wei se gewährleistet werden.<br />
Ziel 4: Alle Bestrebungen zur Erreichung<br />
der ökologischen Zielsetzungen einer nachhaltigen<br />
Rohstoffnutzung und <strong>Abfall</strong>ent -<br />
sorgung tragen auch den wirtschaftlichen<br />
und den gesellschaftlichen bzw. sozialen<br />
Erfordernissen einer nachhaltigen Entwicklung<br />
Rechnung.<br />
Die ökonomischen und gesellschaftlichen Aspekte<br />
einer nachhaltigen Rohstoffnutzung<br />
und <strong>Abfall</strong>entsorgung sollen einen hohen Stellenwert<br />
haben.<br />
A.2 Ziele und Aufgaben<br />
des <strong>Kanton</strong>s<br />
Auf Bundesebene verpflichtet die auf dem<br />
Umwelt- und dem Gewässerschutzgesetz ab -<br />
gestützte Technische Verordnung über Ab fälle<br />
die <strong>Kanton</strong>e, eine <strong>Abfall</strong>planung zu erstellen<br />
und diese periodisch nachzuführen. Auf kantonaler<br />
Ebene regelt das <strong>Abfall</strong>gesetz und die<br />
darauf abgestützte <strong>Abfall</strong>verordnung die <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung,<br />
legt die Leistungen des<br />
<strong>Kanton</strong>s fest und definiert Wirkungsziele.<br />
Das Amt für Wasser und <strong>Abfall</strong> (AWA) ist als<br />
Fachstelle für den Vollzug der <strong>Abfall</strong>gesetzge -<br />
bung verantwortlich. Die Erfüllung dieser Aufgaben<br />
wird als Produkt im Sinne der neuen Verwaltungsführung<br />
NEF definiert.<br />
Neben dem Vollzug der <strong>Abfall</strong>gesetzgebung<br />
kommt der Information und Beratung zu Fragen<br />
im Bereich der <strong>Abfall</strong>wirtschaft eine wich tige<br />
Bedeutung zu. Mit der Information der Be völ -<br />
kerung und der Beratung von Gemeinden so -<br />
wie Gewerbe-, Industrie- und Diens t leis tungs -<br />
betrieben über die im Interesse des Um welt -<br />
schutzes zu treffenden Massnahmen werden:<br />
a) die Umsetzung der Vorschriften erleichtert<br />
und<br />
b) weitergehende freiwillige Aktivitäten bzw.<br />
Verhaltensweisen gefördert.<br />
Mit dem neuen <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong> <strong>2009</strong> erfüllt<br />
der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> eine ihm von der Gesetzgebung<br />
übertragene Aufgabe.<br />
A.3 Weitere Planungen<br />
■ <strong>Sachplan</strong> ADT – Abbau, Deponie, Transporte<br />
1998<br />
Ziel und Grundsätze der <strong>Abfall</strong>wirtschaft<br />
sind im <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong> festgelegt. Der<br />
<strong>Sachplan</strong> ADT ergänzt den <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong><br />
im Bereich Inertstoffdeponien.<br />
■ <strong>Sachplan</strong> Siedlungsentwässerung (VOKOS)<br />
2004, Neuauflage 2008 – 2010<br />
Die Klärschlammentsorgung wird im <strong>Sachplan</strong><br />
<strong>Abfall</strong>, Kapitel C behandelt. Ein ent spr e -<br />
chender Hinweis findet sich im Kap. 6.3.6<br />
des <strong>Sachplan</strong>s Siedlungsentwässe rung.<br />
■ Energiestrategie 2006 des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />
Gemäss dem in der Energiestrategie des<br />
Kan tons <strong>Bern</strong> (Kap. 7) aufgeführten Substitutions<br />
ziel bei der Stromerzeugung soll der<br />
Anteil von Strom aus erneuerbaren Quellen<br />
(Wasser kraft, <strong>Abfall</strong>verbrennung, Vergä rung<br />
u. a.) von heu te 60 % innerhalb der nächs -<br />
ten 30 Jahre auf 80 % gesteigert werden.<br />
Dabei soll im Ener gie mix der heutige Anteil<br />
von Strom und Wär me aus der <strong>Abfall</strong>verbrennung<br />
(4 %) gleich blei ben.<br />
Ein kantonaler <strong>Sachplan</strong> Energie wird zur -<br />
zeit erarbeitet.<br />
■ Biogene Abfälle<br />
Im vorliegenden <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong> werden un -<br />
ter dem Stichwort «Grünabfälle» nur die<br />
Bran chen «Landschaft und Garten» und<br />
teilweise «Kü chen» behandelt. Andere, in<br />
der Mengenerhebung über biogene Abfäl -<br />
le im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> (2005) aufgeführte Stof -<br />
fe wie Hofdünger, Ne benprodukte aus der<br />
Milchwirtschaft usw. sind keine typischen<br />
Abfälle und sind deshalb nicht relevant für<br />
den <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong>.
Erfolgskontrolle<br />
Der im <strong>Sachplan</strong> 2003 aufgeführte Handlungsbedarf<br />
bzw. die dort vorgeschlagenen,<br />
gelb markierten Massnahmen (nachstehend<br />
umrahmt) wurden hinsichtlich Umsetzung und<br />
erzielter Wirkung überprüft. Das Ergebnis wird<br />
im Folgenden dargestellt.<br />
B.1 Sortierpflicht für<br />
<strong>Bau</strong>abfälle<br />
(<strong>Sachplan</strong> 2003, Kap. D)<br />
Ein Teil der <strong>Bau</strong>abfälle wird nach wie vor unsachgemäss<br />
entsorgt, u. a. wird das Potenzial<br />
der <strong>Bau</strong>abfälle für die Wiederverwendung<br />
und Verwertung ungenügend ausge -<br />
schöpft. Die Missstände sollen mittels folgender<br />
Massnahmen angegangen werden:<br />
■ Überwachung und Qualitätskontrolle der<br />
<strong>Bau</strong>schuttaufbereitungs- und <strong>Bau</strong>sperr -<br />
gutsortieranlagen; Qualitätssicherung<br />
durch fachgerechte Ausrüstung der Anlagen<br />
■ Steigerung der Transparenz der Entsor-<br />
gungswege durch:<br />
– Durchsetzen der SIA-Empfehlung 430<br />
bzw. von Entsorgungskonzepten<br />
– Kontrolle der Deklaration der Entsor -<br />
gungs wege, insbesondere bei Abbrucharbeiten<br />
– Kontrolle des Aushubs von früher industriell<br />
oder gewerblich genutzten<br />
Flächen (mögliche Altlasten) und Kontrolle<br />
der vorschriftsgemässen Entsor -<br />
gung von belastetem Aushubmaterial.<br />
Ergebnis<br />
Generell:<br />
Mit dem neuen <strong>Abfall</strong>gesetz und der <strong>Abfall</strong> -<br />
verordnung, welche am 1. Juni 2004 in Kraft<br />
traten, wurden klare rechtliche Grundlagen<br />
für den Umgang mit <strong>Bau</strong>abfällen geschaffen.<br />
Deklaration der Entsorgungswege, Entsor -<br />
gungs nachweis, Betriebsbewilligungen für <strong>Abfall</strong>anlagen,<br />
SIA-Empfehlung 430 sowie Recyclingbaustoff-Richtlinie<br />
des BAFU wurden für<br />
verbindlich erklärt. Mit diesen Massnahmen<br />
wird der Vollzug im Bereich der <strong>Bau</strong>abfälle<br />
wesentlich erleichtert.<br />
ERFOLGSKONTROLLE B<br />
Überwachung der Aufbereitungs- und Sor -<br />
tier anlagen, Transparenz der Entsorgungs -<br />
we ge:<br />
Ende 2007 verfügten praktisch sämtliche Aufbereitungs-<br />
und Sortieranlagen für <strong>Bau</strong>abfälle<br />
über eine abfallrechtliche Betriebsbewilligung.<br />
Dadurch und dank der Verpflichtung, <strong>Bau</strong>ab -<br />
fälle nur an bewilligte Anlagen abzugeben,<br />
wird die nötige Transparenz bei der Vergabe<br />
von Entsorgungsaufträgen deutlich verbes sert.<br />
Gleichzeitig können Entsorgungsmissstände<br />
effizienter bekämpft werden.<br />
<strong>Bau</strong>abfälle:<br />
<strong>Bau</strong>abfälle müssen auf der <strong>Bau</strong>stelle oder, so -<br />
weit dies betrieblich nicht möglich ist, in einer<br />
geeigneten Anlage getrennt und vorschriftsgemäss<br />
entsorgt werden. Die Entsorgungs we -<br />
ge sind zu deklarieren und die Entsor gungs -<br />
nachweise während drei Jahren aufzube wahren<br />
(Art. 14 <strong>Abfall</strong>gesetz). Die SIA-Empfehlung<br />
430 wurde für verbindlich erklärt (Art.12<br />
AbfV).<br />
<strong>Bau</strong>stellenkontrollen:<br />
Nach einem erfolgreichen Pilotversuch in der<br />
Region <strong>Bern</strong> im Jahr 2003 wurden vier regio -<br />
nale Arbeitsmarktkontroll-Vereine gegrün det.<br />
Zu Beginn setzten sich diese aus den pari tä -<br />
tischen Kommissionen (Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter),<br />
dem beco und dem AWA<br />
in Form der tripartiten Kommission zusammen.<br />
Die vier Vereine überprüften seit 2004 neben<br />
dem Arbeitsmarkt auch im Auftrag des AWA<br />
flächendeckend die Einhaltung der Gewässerschutz-<br />
und <strong>Abfall</strong>vorschriften auf <strong>Bau</strong>stellen.<br />
Damit wurden die Spiesse für alle Mitbewerber<br />
gleich lang und die möglichen Umwelt -<br />
risiken minimiert.<br />
Aus der Abbildung B-1 ist ersichtlich, dass die<br />
Zahl der kontrollierten <strong>Bau</strong>stellen zwischen<br />
2004 und 2006 um 130 % zugenommen hat.<br />
Dabei hat zwar der Anteil an beanstandeten<br />
<strong>Bau</strong>stellen («tolerierbar» + «Massnahmen nö -<br />
tig») von 27 auf 17 % abgenommen, in der<br />
gleichen Zeit ist die Zahl der <strong>Bau</strong>stellen, auf denen<br />
Massnahmen angeordnet werden muss -<br />
ten, von 13 auf 40 <strong>Bau</strong>stellen angestiegen.<br />
2007 und 2008 konnten aufgrund der Vorbe -<br />
reitungsarbeiten für die Fusion weniger Kontrollen<br />
durchgeführt werden.<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
3
B<br />
Abbildung B-1<br />
Statistik <strong>Bau</strong>stellen -<br />
kontrollen<br />
2004 – 2006<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
4<br />
ERFOLGSKONTROLLE<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
i.O. tolerierbar Massnahmen nötig<br />
78<br />
227<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400<br />
Anfangs 2008 wurden die vier Vereine zu ei nem<br />
einzigen Verein Arbeitsmarktkontrolle <strong>Bern</strong><br />
zu sammengelegt, wodurch Effizienz sowie<br />
Kon trolldichte in Zukunft verstärkt und die<br />
administrativen Verfahren vereinfacht werden<br />
können. Jähr lich sollen mindestens 200 <strong>Bau</strong> -<br />
stellen kontrolliert werden.<br />
B.2 Thermische Verwertung<br />
von Klärschlamm<br />
(<strong>Sachplan</strong> 2003, Zusammenfassung<br />
und Kap. E)<br />
Die im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> anfallende Klärschlamm -<br />
menge von 24’000 Tonnen Trockensubs<br />
tanz pro Jahr ist ab 2005 in geeigneten Verbrennungsanlagen<br />
(Zementwerke, Kehrichtund<br />
Klärschlammverbrennungsanlagen) zu<br />
ent sor gen. Die eigene thermische Verwertung<br />
der im Kan ton <strong>Bern</strong> anfallenden Klär -<br />
schlämme soll bis zum Jahr 2006 auf 100 %<br />
ausgebaut werden.<br />
Ergebnis<br />
Gemäss der vom Bundesrat per 01. März<br />
2003 geänderten Stoffverordnung muss Klär -<br />
schlamm seit 2008 verbrannt werden. Ent spre -<br />
chend hat der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> im Jahr 2006 die<br />
Vorgaben der kantonalen Gewässerschutz -<br />
ver ordnung betreffend den Einsatz von Klär-<br />
Anzahl Kontrollen<br />
schlamm in der Landwirtschaft dahingehend<br />
geändert, dass dieser Einsatz für Klärschlamm<br />
aus ausgewählten ARA als Übergangs rege lung<br />
bis zum 30. September 2008 befristet war.<br />
Die seit 2008 für die gesamte Klärschlammmenge<br />
benötigte Verbrennungskapazität steht<br />
in Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA Thun<br />
und KVA Emmenspitz), in Schlamm verbren -<br />
nungs anlagen (SAIDEF, Po sieux) so wie, nach<br />
entsprechender Trocknung (ARA <strong>Bern</strong>, ST Biel-<br />
Seeland AG, VADEC (ex. SAIOD)), im Ze ment -<br />
werk der Vigier SA in Péry zur Verfügung.<br />
B.3 Anpassung der Einzugsgebiete<br />
(<strong>Sachplan</strong> 2003, Zusammenfassung<br />
und Kap. H)<br />
Für die Teilregion KEWU und sechs benach -<br />
barte Gemeinden sieht der <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong><br />
eine Umteilung von der Region <strong>Bern</strong> zur Region<br />
KEBAG vor.<br />
Unter Berücksichtigung der Laufdauer der<br />
geltenden Entsorgungsverträge zwischen<br />
der Stadt <strong>Bern</strong> mit der KEWU (bis Ende<br />
2004) und der sechs Gemeinden Ballmoos,<br />
Deisswil, Jegenstorf, Walkringen und Wiggiswil<br />
(bis Ende 2010) erfolgt die Um tei lung<br />
der Re gion KEWU per 1. Januar 2005 und<br />
die je nige der sechs Ge meinden per 1. Januar<br />
2011.
Ergebnis<br />
Die Umteilung der Region KEWU erfolgte planmässig,<br />
diejenige der sechs benachbarten Gemeinden<br />
ist nach Auslaufen der Verträge per<br />
Januar 2011 vorgesehen.<br />
B.4 Brennbare Abfälle<br />
im KVA-Dispositiv des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />
(<strong>Sachplan</strong> 2003, Kap. H)<br />
Ab 2005 soll der gesamte Anfall brenn ba -<br />
rer Abfälle aus dem <strong>Kanton</strong> in den Anlagen<br />
des KVA-Dispositivs des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong> (KVA<br />
<strong>Bern</strong>, Biel, Thun sowie KVA Emmenspitz,<br />
Posieux, Co lombier und La Chaux-de-Fonds)<br />
behandelt werden können.<br />
Ergebnis<br />
Mit der Inbetriebnahme der KVA Thun im Jahr<br />
2004 wurde dieses Ziel praktisch erreicht. Zwar<br />
wurden auch in den Jahren 2005 und 2006<br />
geringe Mengen an brennbaren Abfällen aus<br />
dem <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> in KVA ausserhalb des KVA-<br />
Dispositivs entsorgt (1 bzw. 2 % der gesamten<br />
Menge). Dabei handelte es sich um Ausnah -<br />
mesituationen.<br />
B.5 Neue Inertstoffdeponien<br />
(<strong>Sachplan</strong> 2003, Zusammenfassung<br />
und Kap. I)<br />
In naher Zukunft sollen eine bis zwei Inertstoffdeponien<br />
im Emmental sowie eine im<br />
Raum Interlaken errichtet werden.<br />
Ergebnis<br />
Im Raum Emmental wurde im Jahr 2004 die<br />
Deponie Tannenbad in Sumiswald in Betrieb<br />
genommen. Eine Erweiterung dieser Deponie<br />
wird gegenwärtig geprüft.<br />
Der Betrieb der Inertstoffdeponie Diepoldsbach<br />
wird im Jahr <strong>2009</strong> aufgenommen.<br />
Im Oberland wird die Inertstoffdeponie Balm -<br />
holz in Beatenberg seit Ende 2007 betrieben.<br />
ERFOLGSKONTROLLE B<br />
B.6 Illegale Ablagerungen<br />
(<strong>Sachplan</strong> 2003, Kap. I)<br />
Die illegalen Ablagerungen stellen aufgrund<br />
von belastetem Sickerwasser eine Bedrohung<br />
für die Umwelt dar und müssen zwingend<br />
beseitigt werden.<br />
Ergebnis<br />
Die gesetzlichen Grundlagen zur Bekämpfung<br />
illegaler Ablagerungen sind:<br />
■ das <strong>Abfall</strong>gesetz (Art. 37 Straftatbestände)<br />
sowie<br />
■ die <strong>Abfall</strong>verordnung (Art. 32), wonach es<br />
Aufgabe der Gemeinden ist, das Gemeindegebiet<br />
auf widerrechtliche Zustände, insbesondere<br />
auf widerrechtlich abgelagerte<br />
Abfälle zu überprüfen und für die Herstellung<br />
des rechtmässigen Zustands zu sorgen.<br />
Weiter existieren ein AWA-Merkblatt zu die sem<br />
Thema sowie Hinweise in diversen Ausgaben<br />
des <strong>Abfall</strong>splitters.<br />
Die Erfahrungen aus den letzten Jahren zei -<br />
gen, dass der Kampf gegen illegale Ablage rungen<br />
auch in Zukunft eine Aufgabe des AWA<br />
bleiben wird.<br />
Illegale Ablagerungen sind zwar weit verbrei -<br />
tet, insbesondere bei <strong>Bau</strong>abfällen, allerdings<br />
kann festgestellt werden, dass gravierende<br />
Miss stände wie das Betreiben von nicht bewilligten<br />
Deponien immer seltener werden.<br />
Entsorgungsmissstände mit <strong>Bau</strong>abfällen werden<br />
konsequent bekämpft, da sie meistens zu<br />
Wettbewerbsverzerrungen führen.<br />
Nach wie vor ungelöst ist das Problem der illegalen<br />
<strong>Abfall</strong>verbrennung. In privaten Che -<br />
minées, Holzfeuerungen oder Gärten werden<br />
nach wie vor Abfälle verbrannt. Das Bafu geht<br />
davon aus, dass diese illegalen Praktiken eine<br />
erhebliche Dioxin- und Furanquelle dar stel len.<br />
Verglichen mit der gesamten Emissionsfracht<br />
an Dioxinen und Furanen aus der ordnungsge<br />
mässen Verbrennung in KVA liegt die Fracht<br />
aus der illegalen <strong>Abfall</strong>verbrennung in einer<br />
ähnlichen Grössenordnung.<br />
Trotz der Herausgabe und der breiten Streuung<br />
von Informationsmerkblättern durch die<br />
kantonalen Umweltfachstellen konnte das Phä -<br />
no men nicht im gewünschten Ausmass redu -<br />
ziert werden.<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
5
Entsorgung von Abfällen<br />
Das vorliegende Kapitel befasst sich mit der<br />
Verwertung und der Ablagerung von Abfällen<br />
sowie den Vorstufen Sammlung, Beförderung<br />
und Behandlung.<br />
Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> fallen jährlich ca. 2.5 Millionen<br />
Tonnen an (exkl. Aushub und biogene<br />
Abfälle aus Land- und Milchwirtschaft). Sie<br />
stammen aus den Haushalten, Industrie-, Ge -<br />
werbe- und Dienstleistungsbetrieben, dem<br />
<strong>Bau</strong> wesen so wie der Sanierung von belas te -<br />
ten Standorten. Je nach ihrer Beschaffenheit<br />
werden die Ab fälle einer der drei Haupt ent sor -<br />
gungsschie nen Verwertung, Ablagerung oder<br />
Verbrennung zugeführt. Die bei der Verbrennung<br />
anfallenden Rückstände (Schlacke, Filterstäube,<br />
Schläm me aus Rauchgasreinigung,<br />
Metallschrott) werden deponiert oder der Verwertung<br />
zugeführt.<br />
C.1 Siedlungsabfälle<br />
Die Siedlungsabfälle umfassen Abfälle aus<br />
Haushalten sowie Abfälle vergleichbarer Zu -<br />
sammensetzung aus Industrie-, Gewerbe- und<br />
Dienstleistungsbetrieben. Es wird zwischen<br />
■ gemischten Siedlungsabfällen und<br />
■ Separatsammlungen<br />
unterschieden. Gemischte Siedlungsabfälle um -<br />
fassen den von den Gemeinden gesammel ten<br />
Kehricht sowie Direktanlieferungen an KVA,<br />
Separatsammlungen bezeichnen die von den<br />
Gemeinden getrennt gesammelten Ab fälle.<br />
[1’000 t]<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
303<br />
169<br />
300 300<br />
177<br />
183<br />
300<br />
181<br />
309<br />
186<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />
In den letzten Jahren betrug die Men ge der<br />
ge mischten Siedlungsabfälle im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
gut 300’000 t, bei den kommunalen Se paratsamm<br />
lungen fielen knapp 200’000 t an.<br />
Die Mengenprognose für Siedlungsabfälle ba -<br />
siert auf den Annahmen, dass die spezifischen<br />
<strong>Abfall</strong>mengen konstant bleiben und die Be völ -<br />
kerung sich gemäss den Szenarien des Bundes -<br />
amtes für Statistik (mittleres, hohes und tie fes<br />
Szenario) entwickelt. In der Abbildung C-1 ist<br />
die mittlere Mengenprognose, basierend auf<br />
dem mittleren Szenario, dargestellt.<br />
Im Jahr 2015 beträgt die Kehrichtmenge so -<br />
mit voraussichtlich 320’000 – 340’000 t, die<br />
Menge der Separatsammlungen 190’000 –<br />
200’000 t. Die Bandbreiten ergeben sich aus<br />
dem hohen und tiefen Szenario.<br />
Detaillierte Angaben zu den Prognosen fin den<br />
sich im Anhang 4.<br />
C.1.1 Gemischte Siedlungsabfälle<br />
Mengenentwicklung<br />
Die Entwicklung der Gesamtmenge der ge -<br />
mischten Siedlungsabfälle ist in Abbildung<br />
C-1 dunkelgrün dargestellt.<br />
Die spezifische Menge betrug im Jahr 2007<br />
335 kg pro Einwohner und Jahr (Abbildung<br />
C-2). Davon stammten ca. 70 % aus dem kommu<br />
nalen Sammeldienst, ca. 30 % wurden von<br />
In dus trie-, Gewerbe oder Dienstleistungsbetrieben<br />
direkt an eine KVA geliefert.<br />
316<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Prognose<br />
Gemischte Siedlungsabfälle<br />
Separatsammlungen der Gemeinden (Papier, Glas, Grünabfälle, Metall)<br />
2015 Trend<br />
195<br />
323<br />
191<br />
321<br />
196<br />
331<br />
196<br />
Abbildung C-1<br />
Entwicklung der<br />
Siedlungsabfallmenge<br />
2000 – 2007,<br />
Prognose 2015<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
7
C<br />
Abbildung C-2<br />
Entwicklung der<br />
spezifischen Menge<br />
der gemischten<br />
Siedlungsabfälle<br />
2000 – 2007<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
8<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />
[kg / E.a]<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
93<br />
228<br />
2000<br />
89<br />
228<br />
2001<br />
87<br />
229<br />
2002<br />
88<br />
227<br />
2003<br />
2004<br />
Abfälle aus Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben (direkt angeliefert)<br />
Hauskehricht (kommunaler Sammeldienst)<br />
Organisation der Entsorgung<br />
Sammlung, Transport und Entsorgung des<br />
Hauskehrichts sind Aufgaben der Gemeinden.<br />
Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe<br />
liefern ihre Abfälle mehrheitlich direkt<br />
an eine KVA.<br />
Zur Verbesserung der Sauberkeit und für eine<br />
effizientere kommunale Sammlung werden<br />
die Abfälle in Kehrichtsäcken am Strassenrand<br />
oder in Containern bereitgestellt. In städti -<br />
schen Gebieten werden vermehrt zentrale<br />
Sammelstellen erstellt, meist oberirdische Containerlösungen.<br />
In der Stadt <strong>Bern</strong> wurde zudem<br />
mit der Einrichtung von unterirdischen<br />
Hauskehrichtsammelstellen begonnen. Da -<br />
durch kann die Sauberkeit der Sammelstellen<br />
erhöht und das wilde Deponieren von Abfäl -<br />
len weiter verringert werden.<br />
Mittels Kehrichtfahrzeug oder Bahn werden<br />
die Abfälle in eine KVA transportiert. Für längere<br />
Transportdistanzen ist der Einsatz der<br />
Bahn aus ökologischer und ökonomischer<br />
Sicht sinnvoll. Entsprechend werden in grossflächigen<br />
Einzugsgebieten (AVAG, KEBAG,<br />
CELTOR) Abfälle aus entfernten Regionen in<br />
Umladestationen auf die Bahn verladen.<br />
Das Einsammeln der Abfälle erfolgt durch die<br />
Gemeinden oder durch sie beauftragte Unter -<br />
nehmen. Oft schöpfen Gemeinden ohne Voll -<br />
94<br />
229<br />
97<br />
233<br />
2005<br />
103<br />
234<br />
2006<br />
99<br />
236<br />
2007<br />
kostenrechnung das wirtschaftliche Optimie -<br />
rungspotenzial weniger konsequent aus als<br />
Ge meinden mit Vollkostenrechnung und private<br />
Unternehmer. Mancherorts könnten die<br />
ge fahrenen Routen sowie die Auslastung der<br />
Fahrzeuge weiter optimiert werden. Weiteres<br />
Einsparpotenzial ist in regionalen Zusammen -<br />
arbeiten auszumachen. Auf diese Weise konn -<br />
ten einige Gemeinden ihre Entsorgungs kos ten<br />
weiter senken (z.B. Verringerung der Ge mein -<br />
kosten, optimalere Organisation der Sammeldienste).<br />
Eine Beschreibung der KVA und deren<br />
Ein zugs gebiete findet sich in Kapitel D.<br />
Entsorgungskapazitäten<br />
In den KVA des <strong>Bern</strong>er Dispositivs (umfasst<br />
die in Tabelle C-1 aufgeführten KVA) stehen<br />
373’000 t Verbrennungskapazität für <strong>Bern</strong>er<br />
Abfälle zur Verfügung. Diese Kapazität ba siert<br />
auf der Annahme, dass der Heizwert der verbrannten<br />
Abfälle der jeweiligen Anlage unverändert<br />
und die Kapazität der Anlagen erhalten<br />
bleibt, auch im Fall eines Neubaus der<br />
KVA <strong>Bern</strong>.<br />
Die Abbildung C-3 zeigt die erwartete Mengenentwicklung<br />
der thermisch behandelten Ab -<br />
fälle aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> (Siedlungs ab fälle<br />
inkl. Direktanlieferungen, brennbare <strong>Bau</strong> ab -
fälle) im Vergleich zur vorhandenen Verbrennungskapazität.<br />
Die Siedlungsabfallmenge<br />
wur de gemäss den in Anhang 4 dargestellten<br />
Bevölkerungsszenarien errechnet, die <strong>Bau</strong>abfallmenge<br />
wurde auf 40’000 t pro Jahr ge schätzt.<br />
Fazit<br />
Für die nächsten Jahre wird eine moderate Zunahme<br />
der brennbaren Abfälle erwartet, ver -<br />
ursacht durch einen leichten Bevölkerungs zu -<br />
wachs. Die Entsorgungssicherheit ist für die<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />
nächsten 10 Jahre gewährleistet, vorausgesetzt,<br />
die Bevölkerung und / oder die spezifi -<br />
schen Mengen wachsen nicht über Erwarten<br />
stark an. Die KVA sind gut ausgelastet und es<br />
zeichnen sich keine Überkapazitäten ab. Die<br />
<strong>Bern</strong>er KVA verbrennen zu einem Grossteil<br />
Kehricht aus dem <strong>Kanton</strong> und sind kaum von<br />
<strong>Abfall</strong>importen aus anderen <strong>Kanton</strong>en oder<br />
dem Ausland abhängig.<br />
Die Entsorgung von Kehricht funktioniert<br />
grund sätzlich gut. Optimierungspotenzial ist<br />
im Bereich der Sammelstellen sowie der Sammellogistik<br />
auszumachen.<br />
KVA Maximale Maximale Verbrennungs<br />
Kapazität kapazitäten für <strong>Bern</strong>er Abfälle<br />
der Anlage<br />
t t %<br />
<strong>Bern</strong> 110’000 110’000 29.5<br />
Thun 110’000 110’000 29.5<br />
Biel 44’000 44’000 11.8<br />
Zuchwil* 207’000 90’000 24.1<br />
La Chaux-de-Fonds* 46’000 15’000 4.0<br />
Colombier* 67’000 3’000 0.8<br />
Posieux* 88’000 1’000 0.3<br />
Total 672’000 373’000 100<br />
*Entsorgung gesichert durch Aktionärsbindungsverträge der Gemeinden<br />
[1’000 t]<br />
400<br />
380<br />
360<br />
340<br />
320<br />
300<br />
280<br />
260<br />
240<br />
220<br />
200<br />
2000 2005 2010 2015 2020<br />
Reservierte Verbrennungskapazität für <strong>Bern</strong>er Abfälle<br />
Bisherige Mengenentwicklung Menge gemäss tiefem Szenario<br />
Menge gemäss hohem Szenario Menge gemäss mittlerem Szenario<br />
Tabelle C-1<br />
Maximale Verbrennungskapazitäten<br />
für <strong>Bern</strong>er Abfälle<br />
Abbildung C-3<br />
Brennbare Abfälle<br />
und Verbrennungskapazität<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
9
C<br />
Abbildung C-4<br />
Sammelerfolg Separatsammlungen<br />
2007<br />
(Quelle: BAFU, Grünabfälle<br />
geschätzt)<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
10<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />
Empfehlungen<br />
E – 1<br />
Optimierung Sammelstellen: In urbanen Gebieten forcieren die Gemeinden die Realisierung<br />
von Containerlösungen zur Verbesserung der Sauberkeit. Bei Grossüberbauungen ist die Zweckmässigkeit<br />
von unterirdischen Sammelcontainern abzuklären.<br />
E – 2<br />
Optimierung Sammeltouren: Die Gemeinden und Entsorgungsverbände überprüfen periodisch<br />
unter Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse die Wirtschaftlichkeit ihrer Sammeltouren<br />
und optimieren sie bei Bedarf (z.B. bessere Auslastung und optimalere Routenwahl der Sammelfahrzeuge).<br />
E – 3<br />
Optimierung kommunale Zusammenarbeit: Die Gemeinden prüfen das Einsparpotenzial von<br />
regionalen Lösungen in Zusammenarbeit mit den <strong>Abfall</strong>verbänden (z.B. Verringerung der<br />
Ge meinkosten, optimalere Organisation der Sammeldienste etc.).<br />
Massnahmen<br />
M – 1<br />
Periodische Ausschreibung der Entsorgungsleistungen: Die Gemeinden schreiben von ihr ausgelagerte<br />
Entsorgungsleistungen (z. B. Sammlung und Transport) öffentlich aus. Erfolgt die<br />
Entsorgung durch die Gemeinde, ist mittels Benchmarking und einem klaren Leistungsauftrag<br />
ein effizienter Betrieb zu gewährleisten.<br />
C.1.2 Separatsammlungen<br />
Papier, Karton, Grünabfälle, Glas, Altmetall,<br />
PET, elektrische und elektronische Geräte, Textilien<br />
sowie Batterien werden separat gesammelt<br />
und der Verwertung zugeführt. Abbildung<br />
C-4 zeigt den Sammelerfolg einiger Se paratsammlungen<br />
aus Haushalten und Gewerbe in<br />
der Schweiz.<br />
Glas<br />
Papier & Karton<br />
PET<br />
Batterien<br />
Grünabfälle<br />
95 %<br />
79 %<br />
78 %<br />
65 %<br />
ca. 50 %<br />
Zusätzlich zu den durch die Gemeinden ge sammelten<br />
Mengen werden auch Wertstoffe aus<br />
Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetrie<br />
ben der Verwertung zugeführt. Die Ab fälle<br />
werden von den Betrieben meist direkt an die<br />
Entsorgungsunternehmen geliefert und von<br />
den Gemeinden nicht erfasst. Entsprechend<br />
ist die Datengrundlage lückenhaft, weshalb<br />
sich der <strong>Sachplan</strong> auf die Separatsammlungen<br />
der Gemeinden konzentriert.<br />
0 20 40 60 80 100 [%]
Mengenentwicklung<br />
In den neunziger Jahren nahmen die spezifi -<br />
schen Mengen der kommunalen Separatsamm -<br />
lungen aufgrund der Einführung der mengen -<br />
abhängigen Gebühr (Sack- oder Gewichts -<br />
gebühr) deutlich zu. In den letzten Jahren war<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> eine Stagnation bei knapp<br />
200 kg pro Einwohner und Jahr zu beo bach -<br />
ten. Tabelle C-2 zeigt die im Jahr 2007 gesammelten<br />
Mengen.<br />
Wie bei den spezifischen Mengen ist auch bei<br />
der Sammelquote eine Stagnation zu erkennen<br />
(vgl. Abbildung C-5). Seit 2002 beträgt die<br />
Sammelquote ca. 46 %. Vergleichsweise lag<br />
der Anteil dieser se parat gesammelten Wertstoffe<br />
in der Schweiz 2005 bei 47 %.<br />
Tabelle C-3 zeigt die aus den gesamtschwei -<br />
zerischen Angaben errechneten Sammelmengen<br />
an Textilien, PET, elektrischen und elektronischen<br />
Geräten sowie Batterien für den<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> im Jahr 2007.<br />
Organisation der Entsorgung<br />
Das Sammeln der Wertstoffe Papier, Karton,<br />
Grüngut, Glas und Altmetall obliegt den Ge -<br />
meinden. Weitere Stoffe wie PET, elektrische<br />
und elektronische Geräte, Textilien sowie Batterien<br />
können privaten Sammelorganisationen,<br />
dem Fachhandel oder manchen kommunalen<br />
Sammelstellen übergeben werden.<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
[kg / E.a]<br />
44 %<br />
32<br />
78<br />
58<br />
12<br />
2000<br />
33<br />
81<br />
60<br />
14<br />
2001<br />
33<br />
79<br />
67<br />
14<br />
2002<br />
34<br />
78<br />
65<br />
14<br />
2003<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />
Mengen kg /<br />
2007 Einwohner t %<br />
Papier & Karton 85 81’900 41%<br />
Grünabfälle 73 70’300 36%<br />
Glas 36 34’700 18%<br />
Metalle 10 9’600 5%<br />
Total 204 196’500 100%<br />
Mengen kg /<br />
2007 Einwohner t<br />
Textilien 6 5’800<br />
PET 5 4’300<br />
Elektrische & 14 13’600<br />
elektronische<br />
Geräte<br />
Batterien 0.3 300<br />
Total 25.3 24’000<br />
Tabelle C-2 und C-3:<br />
Aus Angaben BAFU gemäss Bevölkerungsanteil <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong> errechnet. Mengen aus Haushalten und Gewerbe<br />
be rücksichtigt.<br />
■ Papier und Karton werden durch die Ge -<br />
meinde oder von ihr beauftragten Unter -<br />
neh men eingesammelt. Die Sammel frequenz<br />
variiert regionsabhängig zwischen<br />
wöchentlich in urbanen Gebieten und halb -<br />
jährlich in ländlichen Gebieten. Das Sammel -<br />
gut wird grösstenteils in eine der bei den<br />
Verwertungsbetriebe für Papier und Karton<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> transportiert, die Karton<br />
Deisswil AG (Altpapier & Karton) oder die<br />
Papierfabrik Utzenstorf AG (Altpapier).<br />
Metalle Grünabfälle Papier & Karton Glas Anteil Separatsammlung<br />
34<br />
80<br />
68<br />
12<br />
2004<br />
[Anteil Separatsammlung bei Gemeinden]<br />
46 % 46 % 46 % 46 %<br />
35<br />
80<br />
71<br />
12<br />
2005<br />
35<br />
82<br />
71<br />
11<br />
2006<br />
36<br />
85<br />
73<br />
10<br />
2007<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Tabelle C-2<br />
Papier & Karton,<br />
Grünabfälle, Glas,<br />
Metalle 2007<br />
Tabelle C-3<br />
Textilien, PET, elektrische<br />
und elektronische<br />
Geräte, Batterien 2007<br />
Abbildung C-5<br />
Entwicklung der<br />
Separatsammlungen<br />
der Gemeinden<br />
2000 – 2007 (ohne PET,<br />
elektrische und elektronische<br />
Geräte,<br />
Textilien und Batterien)<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
11
C<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
12<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />
■ Grünabfälle werden in urbanen Gebieten<br />
in Grüncontainern bereitgestellt und durch<br />
die Gemeinden oder ein beauftragtes Trans -<br />
portunternehmen entleert. Für die Verwertung<br />
der gesammelten Grünabfälle stehen<br />
2 industrielle und ca. 15 landwirtschaft li -<br />
che Vergärungsanlagen sowie 45 Kompostie<br />
rungsanlagen im <strong>Kanton</strong> und den<br />
angrenzenden Gebieten zur Verfügung. In<br />
länd li cheren Gebieten erfolgt die Ent -<br />
sorgung hauptsächlich mittels lokaler Hausoder<br />
Quartierkompostierung. Diese Mengen<br />
wer den von den Gemeinden nicht erfasst.<br />
Hinweis: Der <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong> konzentriert<br />
sich auf Grünabfälle aus den Branchen<br />
«Land schaft und Garten» sowie teilweise<br />
«Küchen». Für Angaben zu anderen biogenen<br />
Abfällen wie Hofdünger oder Ab fäl -<br />
len aus der Milchwirtschaft wird auf die<br />
entsprechenden vom AWA veröffentlichten<br />
Publikationen verwiesen.<br />
■ Schweizweit wird Altglas zu über 90 % se -<br />
parat gesammelt und der Verwertung zu -<br />
geführt. Die gesammelten Mengen wer den<br />
mehrheitlich durch die Vetro-Swiss ent sorgt.<br />
Ein Viertel des gesammelten Altglases wird<br />
in Saint-Prex, der einzigen Glashütte der<br />
Schweiz, zu neuen Glasverpackungen verarbeitet,<br />
etwas mehr als die Hälfte wird in<br />
Glaswerke im angrenzenden Ausland exportiert.<br />
Der Rest wird in der Schweiz ge -<br />
mahlen und als Sand- und Kiesersatz im<br />
Strassenbau genutzt oder zu Schaumglas -<br />
schotter verarbeitet und als hochwertiger<br />
<strong>Bau</strong>stoff für Strassen und zur Dämmung<br />
von Häusern eingesetzt.<br />
■ Altmetalle, Aluminium und Weissblech:<br />
Aluminium und Weissbleich können jeder -<br />
zeit in den kommunalen Sammelstellen ent -<br />
sorgt werden. Altmetalle können in man -<br />
chen Gemeinden jederzeit, in einigen Gemeinden<br />
an bestimmten Sammeltagen an<br />
kommunale Sammelstellen abgegeben werden.<br />
Verarbeitet wird das Sammelgut vorwiegend<br />
in den beiden Stahlwerken der<br />
Schweiz, in der Von Moos Stahl AG in Emmenbrücke<br />
und der Stahl Gerlafingen AG<br />
in Gerlafingen.<br />
■ PET: Die von den Gemeinden betriebenen<br />
öffentlichen Sammelstellen nehmen rund<br />
20 % der gesammelten PET-Menge zu rück.<br />
Die Hauptmenge wird in Verkaufsstellen retourniert.<br />
Die anfallende PET-Menge wird<br />
durch PET Recycling Schweiz eingesammelt,<br />
zu Schnipseln (so genannten Flakes) zer -<br />
kleinert und gereinigt. Die Flakes werden<br />
eingeschmolzen und zur Herstellung von<br />
neuen Flaschen, Verpackungsmaterialien,<br />
Textilien usw. verwendet.<br />
■ Batterien sind gemäss der Verordnung über<br />
den Verkehr mit Abfällen (VeVA) Sonder -<br />
abfälle. Sie können bei allen Verkaufsstel -<br />
len von Batterien zurückgegeben werden.<br />
Für die Entsorgung und Aufbereitung ist<br />
die Firma Batrec Industrie AG in Wimmis<br />
besorgt.<br />
Der schweizweite Sammelerfolg liegt der -<br />
zeit bei 65 % (Angaben 2007) und birgt<br />
noch Optimierungspotenzial.<br />
■ Elektrische und elektronische Geräte sind<br />
gemäss der VeVA andere kontrollpflichtige<br />
Abfälle: Aufgrund der darin enthaltenen<br />
Schadstoffe ist die Entsorgung zusammen<br />
mit dem Kehricht verboten. Die Geräte<br />
können einem Händler, Hersteller oder Importeur<br />
oder einer Entsorgungsunterneh -<br />
mung übergeben werden. Die über vor -<br />
ge zogene Recyclinggebühren finanzierte<br />
Entsorgung wird vorwiegend durch den<br />
Schweizerischen Wirtschaftsverband der<br />
Informations-, Kommunikations- und Organisationstechnik<br />
(SWICO) und die Stif -<br />
tung Entsorgung Schweiz (SENS) or gani -<br />
siert. Der Handel ist gesetzlich verpflichtet,<br />
die Geräte kostenlos zurückzunehmen. Zu -<br />
lässig ist auch die Rückgabe bei einer kommunalen<br />
Sammelstelle.<br />
■ Textilien werden an Sammelstellen und auf<br />
Sammeltouren entgegengenommen und<br />
an eine gemeinnützige Organisation (Texaid,<br />
Caritas, Contex, Solitex) weitergeleitet.
Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />
Die vorhandenen Kapazitäten sind genügend<br />
und die Entsorgungssicherheit ist gewährleistet.<br />
Im Bereich der Sammelinfrastruktur wird<br />
das Optimierungspotenzial kurzfristig als ge -<br />
ring eingestuft. Längerfristig kann mit der<br />
laufenden Verbesserung der Sammelinfrastruk<br />
tur eine Erhöhung der Sammelquote im<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> angestrebt werden.<br />
In den Bereichen Logistik und Finanzierung ist<br />
das abfallwirtschaftliche Optimierungspotenzial<br />
noch nicht ausgeschöpft.<br />
Optimierungspotenzial liegt vor allem in der<br />
Logistik der Separatsammlung. Aktuell werden<br />
in manchen Gemeinden verschiedene Sam melgebinde<br />
eingesetzt, die oft unterschiedliche<br />
Entleerungsvorrichtungen aufweisen und vom<br />
Transporteur jedes Mal separat entleert wer-<br />
Empfehlungen<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />
E – 2<br />
Optimierung Sammeltouren: Die Gemeinden und Entsorgungsverbände überprüfen perio -<br />
disch unter Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse die Wirtschaftlichkeit ihrer Sammeltouren<br />
und optimieren sie bei Bedarf (z.B. bessere Auslastung und optimalere Routenwahl<br />
der Sammelfahrzeuge, einheitliches System von Schüttcontainern).<br />
E – 4<br />
Optimierung Separatsammlung: Als längerfristiges Ziel wird das Anheben der Sammelquote<br />
des <strong>Kanton</strong>s von derzeit 46 % auf 50 % bis 2015 vorgeschlagen. Zu diesem Zweck soll:<br />
■ die Separatsammlung periodisch hinsichtlich Kundenfreundlichkeit und Kundeninformation<br />
überprüft werden (Sauberkeit der Sammelstelle, Beschriftung der Gebinde, Information<br />
bezüglich Sammeltouren etc.),<br />
■ das AWA bei Bedarf eine Wegleitung für attraktive Sammelstellen zuhanden der Gemeinden<br />
verfassen. In die Erarbeitung sind die Entsorgungsverbände und Gemeinden einzubinden.<br />
Massnahme<br />
M – 1<br />
Periodische Ausschreibung der Entsorgungsleistungen: Die Gemeinden schreiben von ihr<br />
ausgelagerte Entsorgungsleistungen (z. B. Sammlung und Transport) öffentlich aus. Erfolgt<br />
die Entsorgung durch die Gemeinde, ist mittels Benchmarking und einem klaren Leistungs -<br />
auftrag ein effizienter Betrieb zu gewährleisten.<br />
1 CRIDOR und SAIOD haben sich am 1. April 2008 zur VADEC zusammengeschlossen.<br />
den müssen. Entsprechend hoch sind die<br />
Transportkosten. Durch ein einheitliches System<br />
von Schüttcontainern können die Transportkosten<br />
reduziert werden. Noch weiter<br />
reduziert werden können die Transportkilometer<br />
durch moderne Grossfahrzeuge, die<br />
gleichzeitig Glas, Papier und Stahlblechdosen<br />
in verschiedenen Behältern einsammeln und<br />
zu den Verwertern spedieren können. Der <strong>Abfall</strong>zweckverband<br />
STRID (Region Neuchâtel-<br />
Yverdon) konnte durch eine solch optimierte<br />
Logistik drei Viertel der Transportkilometer<br />
einsparen. Neben den Transportkosten redu -<br />
zieren sich damit auch die Abgasemissionen.<br />
Die AVAG, CELTOR und VADEC 1 unterstützen<br />
die Gemeinden im Bereich der Separatsammlung<br />
durch Hilfestellung bei der Optimierung<br />
der Sammelinfrastruktur sowie durch be zah -<br />
len eines Entgelts für die gesammelte Ware.<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
13
C<br />
Abbildung C-6<br />
Abgelagerte mineralische<br />
<strong>Bau</strong>abfälle<br />
aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
2001 – 2007<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
14<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />
C.2 <strong>Bau</strong>abfälle<br />
Zu den <strong>Bau</strong>abfällen gehören die bei <strong>Bau</strong>- oder<br />
Abbrucharbeiten entstehenden Abfälle. Da bei<br />
werden unterschieden:<br />
■ unverschmutztes Aushub-, Ausbruch- und<br />
Abraummaterial,<br />
■ mineralische <strong>Bau</strong>abfälle (so genannter <strong>Bau</strong> -<br />
schutt), die aus Steinen sowie gesteinsähn -<br />
lichen Materialien wie Asphalt, Backstein,<br />
Beton, Gips, Kalksandstein, Keramik und<br />
Ziegel bestehen,<br />
■ gemischte, brennbare <strong>Bau</strong>abfälle wie Holz,<br />
Papier, Karton und Kunststoff,<br />
■ andere <strong>Bau</strong>abfälle (so genanntes <strong>Bau</strong>sperr -<br />
gut), die verschiedene Stoffe wie Altholz,<br />
Met alle, Kunststoffe sowie mineralische Anteile<br />
enthalten.<br />
Der Umgang mit <strong>Bau</strong>abfällen wird in der Techni -<br />
schen Verordnung über Abfälle (TVA) geregelt.<br />
Herstellung und Verwendung von aus mi ne ra -<br />
lischen <strong>Bau</strong>abfällen produzierten Recy cling bau -<br />
stoffen richten sich nach der BAFU-Richtlinie<br />
für die Verwertung mineralischer <strong>Bau</strong>abfälle,<br />
welche zurzeit überarbeitet wird. Die kanto na -<br />
le <strong>Abfall</strong>gesetzgebung (<strong>Abfall</strong>gesetz und <strong>Abfall</strong>verordnung)<br />
konkretisiert verschiedene Be -<br />
stimmungen im Umgang mit <strong>Bau</strong> abfällen.<br />
Mengenentwicklung<br />
In der Schweiz fallen jährlich schätzungsweise<br />
bis zu 13 Millionen Tonnen <strong>Bau</strong>abfälle sowie<br />
zusätzlich 30 – 40 Millionen m 3 Aushub (ohne<br />
300’000<br />
250’000<br />
200’000<br />
150’000<br />
100’000<br />
50’000<br />
0<br />
[m 3 ]<br />
179’470<br />
2001<br />
154’025<br />
2002<br />
159’220<br />
2003<br />
Grossprojekte wie z.B. die NEAT) an, Tendenz<br />
steigend. Die Zahlen betreffend Abbruch, Umbau,<br />
Erneuerung sowie Ausbau von Gebäuden<br />
und Infrastruktur beruhen auf Annahmen<br />
und Hochrechnungen. Entsprechend schwie -<br />
rig gestalten sich Prognosen, weshalb darauf<br />
verzichtet wird, solche abzugeben. Die Men -<br />
ge der <strong>Bau</strong>abfälle ist zudem stark konjunkturabhängig.<br />
Ausgehend von den gesamtschweizerischen<br />
Hochrechnungen werden für den <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
die jährlich anfallenden <strong>Bau</strong>abfallmengen auf<br />
ca. 1.6 Millionen Tonnen geschätzt.<br />
Aushub<br />
Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> fallen jährlich knapp 2 Mio. m 3<br />
unverschmutztes Aushub-, Ausbruch und Ab -<br />
raummaterial an.<br />
Mineralische <strong>Bau</strong>abfälle<br />
Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> machen mineralische <strong>Bau</strong> ab -<br />
fälle mit rund 1.5 Millionen Tonnen bei wei -<br />
tem den grössten Anteil an den <strong>Bau</strong>abfällen<br />
aus (90 %). Eine genaue Ermittlung der anfallenden<br />
Mengen ist schwierig, da diese Ab -<br />
fälle teilweise direkt auf <strong>Bau</strong>stellen aufberei -<br />
tet und verwertet oder immer noch zu einem<br />
nicht zu vernachlässigenden Teil illegal ent -<br />
sorgt werden. Die im Rahmen der Teilrevision<br />
des kantonalen <strong>Abfall</strong>gesetzes beschlossene<br />
Bewilligungspflicht für mobile Brecher zur direkten<br />
Aufbereitung von mineralischen <strong>Bau</strong> -<br />
abfällen dürfte zu einer verbesserten Mengen -<br />
erfassung führen.<br />
Bekannt sind diejenigen Mengen, welche auf<br />
Inertstoffdeponien abgelagert oder in Aufbe -<br />
161’448<br />
2004<br />
207’127<br />
2005<br />
245’217<br />
2006<br />
262’079<br />
2007
eitungsanlagen zu Recyclingbaustoffen verarbeitet<br />
werden (vgl. Abbildung C-6).<br />
Die jüngsten zurzeit verfügbaren Zahlen für die<br />
verwerteten mineralischen <strong>Bau</strong>abfälle betreffen<br />
das Jahr 2007 und wurden bei 42 Aufbe rei -<br />
tungs anlagen im Rahmen der vom Abbruch-,<br />
Rückbau- und Recycling-Verband Schweiz (ARV)<br />
und vom Fachverband der schwei zeri schen<br />
Kies- und Betonindustrie (FSKB) durch ge führten<br />
Inspektionen erhoben (vgl. Abbildung C-7).<br />
Abbildung C-8 zeigt die hergestellten Recy-<br />
Total<br />
Strassenaufbruch<br />
Mischabbruch<br />
Dachziegelbruch<br />
Betonabbruch<br />
Ausbauasphalt<br />
Total<br />
Asphaltgranulat<br />
Betongranulat<br />
Dachziegelgranulat<br />
Mischabbruchgranulat<br />
Recycling-Kiessand A<br />
Recycling-Kiessand B<br />
Recycling-Kiessand P<br />
424’642<br />
53’368<br />
22’879<br />
13’899<br />
206’505<br />
127’991<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />
clingbaustoffe. Aufgrund unterschiedlicher La -<br />
gerbestände stimmen die Mengen der zur<br />
Verarbeitung angenommenen mineralischen<br />
<strong>Bau</strong>abfälle und der daraus produzierten Recyclingbaustoffe<br />
nicht überein.<br />
Aus den vorhergehenden Zahlen lässt sich<br />
aufgrund der erfassten Mengen ein Verwertungsindex<br />
für die mineralischen <strong>Bau</strong>abfälle<br />
von 64 % berechnen, wobei sich die ser Wert<br />
nur auf die tatsächlich erfassten Men gen in<br />
den Abbildungen C-6 und C-7 bezieht.<br />
0 50’000 100’000 150’000 200’000 250’000 300’000 350’000 400’000 450’000<br />
490‘223<br />
139‘329<br />
207‘699<br />
7‘358<br />
19‘954<br />
18‘429<br />
56‘726<br />
40‘728<br />
[m 3 lose]<br />
0 50‘000 100‘000 150‘000 200‘000 250‘000 300‘000 350‘000 400‘000 500‘000<br />
[m 3 lose]<br />
Recycling-<br />
Kiessande<br />
24%<br />
Mischabbruchgranulat<br />
6%<br />
Asphaltgranulat<br />
28%<br />
Betongranulat<br />
42%<br />
Abbildung C-7<br />
Zur Aufbereitung<br />
angenommene<br />
mineralische <strong>Bau</strong>abfälle<br />
2007<br />
Abbildung C-8<br />
Hergestellte<br />
Recyclingbaustoffe<br />
2007<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
15
C<br />
Abbildung C-9<br />
Entwicklung der<br />
gemischten, brennbaren<br />
<strong>Bau</strong>abfälle<br />
2000 – 2007<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
16<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />
50’000<br />
45’000<br />
40’000<br />
35’000<br />
30’000<br />
25’000<br />
20’000<br />
15’000<br />
10’000<br />
5’000<br />
[t/a]<br />
0<br />
6’300<br />
31’100<br />
2000<br />
7’700<br />
33’400<br />
2001<br />
KVA Deponie<br />
40’200<br />
2002<br />
Gemischte, brennbare <strong>Bau</strong>abfälle<br />
Jährlich fallen im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> 30’000 – 40’000 t<br />
gemischte, brennbare <strong>Bau</strong>abfälle an (vgl. Abbildung<br />
C-9).<br />
Andere <strong>Bau</strong>abfälle<br />
Die Menge <strong>Bau</strong>sperrgut wurde erstmals für das<br />
Jahr 2007 erfasst. Die jährlich in der Schweiz anfallende<br />
Altholzmenge beträgt ca. 700’000 t.<br />
Organisation der Entsorgung<br />
Die TVA schreibt vor, dass Abfälle bereits auf<br />
der <strong>Bau</strong>stelle zu trennen sind. Bei Abbrüchen<br />
kann ein geordneter Rückbau sicherstellen,<br />
dass die Materialien möglichst sortenrein anfal -<br />
len und der Verwertung oder einer gesonder -<br />
ten Entsorgung zugeführt werden. Bei Neuoder<br />
Umbauten wird auf den <strong>Bau</strong>stellen das<br />
Mehrmuldenkonzept des Schweizerischen <strong>Bau</strong> -<br />
meisterverbands angewendet. Die <strong>Bau</strong>abfälle<br />
werden getrennt in:<br />
■ Unverschmutztes Aushub-, Ausbruch- und<br />
Abraummaterial<br />
■ Mineralische <strong>Bau</strong>abfälle<br />
■ Brennbare <strong>Bau</strong>abfälle<br />
■ Andere <strong>Bau</strong>abfälle<br />
<strong>Bau</strong>abfälle dürfen nur an Betriebe abgegeben<br />
werden, die im Besitz einer Bewilligung der<br />
kantonalen Behörde und im Entsorgungs weg -<br />
weiser unter www.abfall.ch aufgelistet sind.<br />
542<br />
33’860<br />
2003<br />
31’500<br />
2004<br />
37’100<br />
2005<br />
36’515<br />
2006<br />
45’167<br />
2007<br />
Unverschmutztes Aushub-, Ausbruch- und<br />
Abraummaterial<br />
Wo möglich wird unverschmutztes Aushub-,<br />
Ausbruch- und Abraummaterial als Auffüllmaterial<br />
auf <strong>Bau</strong>stellen oder zur Auffüllung<br />
von Abbaustellen verwendet. Material, das<br />
nicht anderweitig verwertet wer den kann, wird<br />
auf Inertstoffdeponien abgelagert. Die Entsor -<br />
gung ist in den regionalen Richtplänen orga -<br />
nisiert (vgl. Kapitel E).<br />
Mineralische <strong>Bau</strong>abfälle<br />
Ein Grossteil der mineralischen <strong>Bau</strong>abfälle kann<br />
nach einer entsprechenden Aufbereitung als<br />
Recyclingbaustoff verwertet werden (vgl. Ta -<br />
belle C-4).<br />
Nicht verwertbare mineralische <strong>Bau</strong>abfälle werden<br />
in der Regel auf Inertstoffdeponien abgelagert.<br />
Es sind dies Feinanteile aus der <strong>Bau</strong> -<br />
schuttaufbereitung oder auch Gips, da insbe -<br />
sondere für Gips Verwertungsmöglichkeiten<br />
erst im Aufbau sind. Verunreinigte minerali -<br />
sche <strong>Bau</strong>abfälle oder mit Schadstoffen belas -<br />
tete Materialien (z. B. teerhaltige Strassenbe -<br />
läge) werden auf Reaktordeponien abge lagert.<br />
Die Wahl des Entsorgungswegs hängt auch<br />
von den jeweiligen Entsorgungskosten ab.<br />
Gemischte, brennbare <strong>Bau</strong>abfälle<br />
Die gemischten, brennbaren <strong>Bau</strong>abfälle werden,<br />
soweit sie nicht stofflich verwertet werden<br />
können, in einer KVA verbrannt.
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />
Mineralische <strong>Bau</strong>abfälle Recyclingbaustoffe<br />
Ausbauasphalt – Oberbegriff für den durch schichtweises<br />
Kaltfräsen eines Asphaltbelages gewonnenen kleinstü cki -<br />
gen Fräsasphalt und den beim Aufbrechen bituminö ser<br />
Schichten in Schollen anfallenden Aufbruchasphalt<br />
Strassenaufbruch – Durch Ausheben, Aufbrechen oder Frä -<br />
sen von nicht gebundenen Fundationsschichten und von<br />
hydraulisch stabilisierten Fundations- und Tragschichten ge -<br />
wonnenes Material<br />
Betonabbruch – Durch Abbrechen, Beissen oder Fräsen von<br />
bewehrten oder unbewehrten Betonkonstruktionen und<br />
-belägen anfallendes Material<br />
Mischabbruch – Gemisch von ausschliesslich mineralischen<br />
<strong>Bau</strong>abfällen von Massivbauteilen wie Beton-, Backstein-,<br />
Kalksandstein- und Natursteinmauerwerk<br />
Dachziegel / -bruch – Reine Dachziegel<br />
Andere <strong>Bau</strong>abfälle<br />
Die in den <strong>Bau</strong>sperrgutmulden gesammelten<br />
anderen <strong>Bau</strong>abfälle werden den regionalen<br />
Sortieranlagen zugeführt. Die Sortierung erfolgt<br />
entweder manuell (Grobsortierung Stu -<br />
fe 2) oder mechanisch (Feinsortierung Stufe<br />
3). Bestimmte aussortierte Fraktionen wie<br />
Me tall oder Holz aus der Grobsortierung so -<br />
wie weitere mineralische Fraktionen aus der<br />
Feinsortierung können der Verwertung zu ge -<br />
führt werden. Nicht verwertbare <strong>Bau</strong>abfälle<br />
werden in einer KVA oder in Industrie feue -<br />
rungen verbrannt oder auf Reaktordeponien<br />
ab gelagert.<br />
Holzabfälle werden in der VeVA in verschie -<br />
dene Kategorien unterteilt. Je nach Klassifi zie -<br />
rung werden sie entsprechend entsorgt. Üb -<br />
li cherweise werden Holzabfälle zuerst zerklei -<br />
nert und anschliessend thermisch oder stofflich<br />
verwertet. Ein Teil wird in dazu geeigneten<br />
Altholzfeuerungen oder KVA verbrannt. Ein<br />
grosser Teil der Holzabfälle wird zur Verwertung<br />
in Spanplattenwerken exportiert. Es be -<br />
steht jedoch die Tendenz, insbesondere Alt -<br />
holz und problematische Holzabfälle, welche<br />
nicht für die stoffliche Verwertung geeignet<br />
sind, in Zukunft vermehrt in schweizerischen<br />
Anlagen thermisch zu verwerten.<br />
Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> gibt es 81 Anlagen, welche<br />
<strong>Bau</strong>abfälle aufbereiten und verarbeiten (vgl.<br />
Abbildung C-10).<br />
Asphaltgranulat<br />
Recycling-Kiessand P (Primär)<br />
Recycling-Kiessand A (Asphalt)<br />
Recycling-Kiessand B (Beton)<br />
Betongranulat<br />
Mischabbruchgranulat<br />
Dachziegelgranulat<br />
Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />
Die Entsorgung von <strong>Bau</strong>abfällen konnte in<br />
den letzten Jahren kontinuierlich verbessert<br />
werden. Die Sortierung von Abfällen auf der<br />
<strong>Bau</strong>stelle hat sich etabliert. Durch die Einfüh -<br />
rung der abfallrechtlichen Betriebsbewilligung<br />
für Aufbereitungs- und Sortieranlagen und<br />
der Pflicht, <strong>Bau</strong>abfälle nur an bewilligte Anlagen<br />
abzugeben, werden die Entsorgungs we -<br />
ge transparenter. Ende 2007 verfügten praktisch<br />
sämtliche Aufbereitungs- und Sortier anlagen<br />
für <strong>Bau</strong>abfälle im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> über<br />
eine entsprechende Bewilligung.<br />
Um Entsorgungskosten zu reduzieren, werden<br />
immer wieder illegale Entsorgungswege gewählt,<br />
wie z. B. das Vermischen von minera -<br />
lischen <strong>Bau</strong>abfällen mit Aushub oder der Missbrauch<br />
von mineralischen <strong>Bau</strong>abfällen zur<br />
Auffüllung von <strong>Bau</strong>gruben. Auch im Bereich<br />
der Verwertung finden teilweise noch illegale<br />
Praktiken statt. So z. B. wenn zu Recyclingbau<br />
stoffen aufbereitete <strong>Bau</strong>abfälle eine unge -<br />
nügende Qualität aufweisen oder vorschrifts -<br />
widrig eingesetzt werden.<br />
Die vorhandenen Kapazitäten sowohl für die<br />
Ab lagerung als auch für die Verbrennung sind<br />
genügend und die Entsorgungssicherheit ist für<br />
die nächsten ca. 15 Jahre gewährleistet. Lokale<br />
Defizite für die Ablagerung von Aus hub bestehen<br />
im Oberland und im Jura (vgl. Kapitel E).<br />
Tabelle C-4<br />
Mineralische <strong>Bau</strong>abfälle<br />
und<br />
Recyclingbaustoffe<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
17
C<br />
Abbildung C-10<br />
<strong>Bau</strong>abfall-Anlagen<br />
(Stand 2008)<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
18<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />
REMO<br />
AREC<br />
RESAG<br />
Insbesondere im Bereich der Verwertung von<br />
mineralischen <strong>Bau</strong>abfällen ist das Optimierungs<br />
potenzial jedoch noch nicht ausge schöpft.<br />
Um die Verwertung der minerali schen <strong>Bau</strong> -<br />
abfälle weiter zu steigern, ist ei nerseits die Produktion<br />
von qualitativ einwandfreien Recyclingbaustoffen<br />
zu garantieren und an der erseits<br />
der Absatz dieser Produkte zu fördern.<br />
Hier spielt die öffentliche Hand, namentlich<br />
der <strong>Kanton</strong> als wichtiger <strong>Bau</strong>herr, eine bedeutende<br />
Rolle. Indem sie Vorgaben zum Einsatz<br />
von Sekundärrohstoffen macht, kann sie<br />
einen entscheidenden Einfluss auf deren Ver-<br />
SOGES<br />
SORTAG<br />
<strong>Bau</strong>stoffaufbereitungsanlagen (52)<br />
Grobsortieranlagen (17)<br />
Mechanische Feinsortieranlagen (5)<br />
Altholzsammelplätze (4)<br />
Weitere Betriebe (3)<br />
wendung nehmen. Neben der Vorbildfunktion<br />
kann dieses Verhalten der öffentlichen<br />
Hand auch bewirken, dass gewisse Produkte<br />
aus Sekundärrohstoffen in grösseren Mengen<br />
und somit zu einem günstigeren Preis produziert<br />
werden können. Damit werden sie<br />
auch für andere Abnehmer attraktiver.<br />
Die Verwertung der mineralischen <strong>Bau</strong>abfälle<br />
stellt einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung<br />
dar. Folgende Empfehlung und<br />
Massnahmen sollen dazu führen, den Einsatz<br />
von Recyclingbaustoffen in den nächsten Jah -<br />
ren zu steigern:
Empfehlungen<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />
E – 5<br />
Steigerung der Akzeptanz für Recyclingbaustoffe bei <strong>Bau</strong>herren, insbesondere bei der öffentlichen<br />
Hand: Gemeinsam mit den zuständigen kantonalen Amtsstellen für Hoch- und<br />
Tiefbau (Tiefbauamt, TBA; Amt für Grundstücke und Gebäude, AGG) sind die Vorschriften<br />
und technischen Normen wo möglich anzupassen, oder neue Normen zu entwickeln, die<br />
den Einsatz von Sekundärrohstoffen klar regeln.<br />
Massnahmen<br />
M – 2<br />
Konsequenter Vollzug der Vorschriften, mit dem Ziel, die Gleichbehandlung von stationären<br />
und mobilen Anlagen, die <strong>Bau</strong>abfälle aufbereiten, sicherzustellen.<br />
M – 3<br />
Sicherung der Qualität der produzierten Recyclingbaustoffe. Jährliche Erfassung der Materialmengen<br />
aller bewilligter Aufbereitungsanlagen und mobilen Brechern durch das AWA.<br />
M – 4<br />
Konsequente Umsetzung der Genehmigungspflicht und der Deklaration der Entsorgungs -<br />
wege auf <strong>Bau</strong>stellen als Beitrag zur Steigerung der Transparenz bei der Entsorgung.<br />
M – 5<br />
Konsequente Bekämpfung von illegalen Entsorgungspraktiken.<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
19
C<br />
Abbildung C-11<br />
Entwicklung der<br />
Klärschlammmengen<br />
2000 – 2007<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
20<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />
C.3 Klärschlamm<br />
Mengenentwicklung<br />
In den <strong>Bern</strong>er Kläranlagen fielen zwischen 2000<br />
und 2007 jährlich gut 23’000 Tonnen Trockensubstanz<br />
(TS) Klärschlamm an (vgl. Abbildung<br />
C-11). Diese Menge hat in den letzten Jahren<br />
nur wenig variiert, so dass auch für die nächs -<br />
ten Jahre mit einer stabilen Klärschlammmen -<br />
ge gerechnet werden kann.<br />
Organisation der Entsorgung<br />
Die gesamte Klärschlammmenge muss für die<br />
Beseitigung aufbereitet werden. Der entwässerte<br />
Klärschlamm wird zur Verbrennung in<br />
eine KVA oder Schlammverbrennungsanlage<br />
(SVA) oder zur Trocknung in eine Schlamm -<br />
trocknungsanlage (STA) transportiert. In den<br />
STA wird der entwässerte Klärschlamm auf<br />
mindestens 90 % TS getrocknet und anschlies -<br />
send in Zementwerken als Brennstoff eingesetzt.<br />
In den letzten Jahren wurden rund 80 %<br />
der anfallenden TS-Menge in Verbrennungs -<br />
anlagen entsorgt.<br />
Die restlichen 20 % des Klärschlamms wurden<br />
in der Landwirtschaft eingesetzt. Gemäss<br />
der vom Regierungsrat beschlossenen Än-<br />
30’000<br />
25’000<br />
20’000<br />
15’000<br />
10’000<br />
5’000<br />
0<br />
[t]<br />
Verwertung in Landwirtschaft anderer <strong>Kanton</strong>e<br />
Verwertung in Landwirtschaft <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
Verbrennung in KVA, SVA oder Zementindustrie<br />
de rung der kantonalen Gewässerschutz ver -<br />
ordnung vom Mai 2006 konnte Klärschlamm<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> noch bis zum 30. September<br />
2008 auf Ackerflächen ausgebracht werden.<br />
Interkantonale Klärschlammlieferungen zur<br />
Austragung sind untersagt. Seit dem 1. Okto -<br />
ber 2008 muss anfallender Klärschlamm aus<br />
dem <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> vollumfänglich verbrannt<br />
werden. Die dafür vorgesehenen Entsor -<br />
gungs wege sind aus Abbildung C-12 ersicht -<br />
lich.<br />
Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />
Die Umweltschutzgesetzgebung verpflichtet<br />
die <strong>Kanton</strong>e, eine umweltgerechte Entsor -<br />
gung von Klärschlamm sicherzustellen.<br />
Der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> kommt dieser Aufforderung<br />
nach, indem er die Entsorgungswege von Klärschlamm<br />
aufzeigt und nachweist, dass die erforderlichen<br />
Kapazitäten vorhanden und die<br />
Entsorgungssicherheit gewährleistet sind.<br />
Tabelle C-5 zeigt die Entsorgungswege und<br />
-kapazitäten für Klärschlamm aus dem <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong> ab <strong>2009</strong>.<br />
Die seit 2008 für die Umsetzung des Austragungsverbotes<br />
erforderlichen Entsorgungs ka -<br />
pazitäten für Klärschlamm aus dem <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong> sind vorhanden und die Entsorgungs si -<br />
cher heit ist für die nächsten Jahre gewährleistet.<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
STA<br />
Colombier<br />
<strong>Bern</strong>er<br />
Jura<br />
SVA Posieux<br />
Vigier<br />
STA<br />
Biel<br />
Seeland<br />
Sensetal<br />
STA<br />
<strong>Bern</strong><br />
Emmenspitz<br />
Thun<br />
AVAG-Region<br />
Oberaargau<br />
Burgdorf /<br />
Moossee Urtenenbach<br />
Kehrichtverbrennungsanlage<br />
Schlammverbrennungsanlage<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />
Oftringen<br />
STA<br />
N<br />
Klärschlammtrocknungsanlage<br />
Zementwerk<br />
Entwässerter Klärschlamm<br />
Getrockneter Klärschlamm<br />
Region Klär- Trocknung Thermische Verwertung<br />
schlammmenge<br />
Menge Standort Menge Standort<br />
t TS/a t TS/a t TS/a<br />
<strong>Bern</strong> 7’400 7’400 STA <strong>Bern</strong> 7’400 Zementwerke<br />
AVAG 6’400 1’000 STA <strong>Bern</strong> 5’400 KVA Thun<br />
1’000 Zementwerke<br />
Seeland 3’100 2’900 STA Biel 2’900 Zementwerke<br />
ARA Orpund 200 KVA Emmenspitz<br />
Oberaargau 1’900 1’100 STA <strong>Bern</strong> 1’100 Zementwerke<br />
800 KVA Oftringen<br />
Burgdorf,<br />
Moossee-<br />
Urtenenbach<br />
1’700 1’700 KVA Emmenspitz<br />
<strong>Bern</strong>er Jura 900 800 STA Biel, 900 Zementwerke<br />
100 STA Colombier<br />
Sensetal 2’100 2’100 SVA Posieux<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> 23’500 13’300 13’300 Zementwerke<br />
10’200 KVA / SVA<br />
Abbildung C-12<br />
Klärschlammentsorgung<br />
<strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong> ab <strong>2009</strong> –<br />
Entsorgungswege<br />
Tabelle C-5<br />
Entsorgungskapazitäten<br />
Klärschlamm <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong> ab <strong>2009</strong><br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
21
C<br />
Tabelle C-6<br />
Herkunft der<br />
biogenen Abfälle<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
im Jahr 2005<br />
Tabelle C-7<br />
Menge nach<br />
Entsorgungswegen<br />
(Quelle AWA,<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
22<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />
C.4 Biogene Abfälle<br />
Unter dem Begriff «biogene Abfälle» werden<br />
Abfälle verstanden, die bei der Produktion, der<br />
Pflege, der Verarbeitung oder dem Konsum<br />
von pflanzlichen oder tierischen Produkten entstehen<br />
und biologisch abbaubar sind.<br />
Dies betrifft:<br />
■ Abfälle aus dem Garten- und Grünlandflä -<br />
chenbereich, wie Grasschnitt, <strong>Bau</strong>m- und<br />
Strauchschnitt, Laub, Blumen und Fallobst,<br />
■ feste und flüssige Abfälle aus der Zuberei -<br />
tung von Nahrungsmitteln, insbesondere<br />
Rüstabfälle, Speisereste, Öle und Fette,<br />
■ Abfälle aus der gewerblichen und industriel<br />
len Nahrungsmittelproduktion,<br />
■ Rückstände aus der gewerblichen und indus -<br />
triellen Verarbeitung und aus dem Vertrieb von<br />
land- und forstwirtschaftlichen Produkten.<br />
Klärschlamm wird nicht in diesem Kapitel, sondern<br />
unter C.3 behandelt.<br />
Mengenentwicklung<br />
Im Rahmen einer Studie zur Abschätzung des<br />
Potenzials für industrielle und landwirt schaft -<br />
liche Vergärungsanlagen wurde die erfassbare<br />
Menge biogener Abfälle bzw. Stoffe im <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong> erhoben. Gemäss dieser Studie beträgt<br />
diese Menge ca. 2.5 Mio. Tonnen. Da -<br />
von stammt der grösste Teil (ca. 85 %) aus der<br />
Landwirtschaft (Hofdünger). Tabelle C-6 zeigt<br />
die Verteilung nach Herkunft auf.<br />
Etwas mehr als die Hälfte der Abfälle fällt in<br />
flüssiger Form an (z.B. Gülle, Schotte, Molke).<br />
Als Abfälle im engeren Sinn gelten jedoch nur<br />
Abfälle aus den Branchen «Landschaft und<br />
Garten» und teilweise «Küchen». Bei den Stoffen<br />
aus den anderen Branchen, wie z.B. Hofdünger<br />
oder Molke aus der Milchwirtschaft,<br />
handelt es sich um Nebenprodukte mit einem<br />
hohen direkten Verwertungspotenzial als Futter-<br />
und Düngemittel.<br />
Branche Tonnen / Anteil<br />
Jahr in Prozent<br />
Landwirtschaft 2’122’100 83.8<br />
Gewerbe und Industrie:<br />
■ Milchwirtschaft 243’200 9.6<br />
■ Andere, Handel 62’100 2.5<br />
Landschaft und Garten 83’300 3.3<br />
Küchen 18’450 0.7<br />
Tierverarbeitung 4’100 0.1<br />
Total 2’533’250 100<br />
Entsorgungsbereich Tonnen / Anteil<br />
Jahr in Prozent<br />
Erhebung 2005) Landwirtschaft (Hofdünger) 2’128’750 84<br />
Tierfutter 280’200 11<br />
Kompostierung 91’400 3.7<br />
Vergärung 14’400 0.6<br />
ARA, KVA, Recycling, Tierkörperentsorgung 18’500 0.7<br />
Total 2’533’250 100
Organisation der Entsorgung<br />
In den einzelnen Branchen bestehen viel fälti ge<br />
und individuelle Entsorgungswege (vgl. Tabelle<br />
C-7). Die Hofdünger müssen zu 100 % landwirtschaftlich<br />
als Dünger verwertet werden und<br />
benötigen deshalb keine Entsorgungskapazi -<br />
täten der Ab fallwirtschaft. Annähernd 100 %<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />
Schotte und Molke aus der Milchwirtschaft<br />
(ca. 240’000 t) sowie ein Teil der Industrie-,<br />
Gewerbe- und Speiseabfälle werden als Tierfutter<br />
eingesetzt. Die übrigen biogenen Ab -<br />
fälle (ca. 125’000 t) sind aus Sicht der <strong>Abfall</strong>wirtschaft<br />
von Bedeu tung und werden komp<br />
ostiert, vergärt oder in kleinen Mengen einer<br />
anderweitigen Ent sor gung zugeführt.<br />
Dezentrale Kompostierung<br />
Verarbeitung von Grünabfällen durch die Bevölkerung im eigenen<br />
Garten, im Quartier usw. (keine Grünabfuhr)<br />
Feldrandkompostierung<br />
Verarbeitung von kommunal oder regional gesammelten Grünab -<br />
fällen z.B. durch Landwirte<br />
Kompostierung auf Kleinmieten an Feldrändern, landwirtschaft li -<br />
che Verwertung<br />
Zentrale Kompostierung<br />
Kompostierung von kommunal oder regional gesammelten Grünabfällen<br />
in kommunalen oder regionalen Anlagen<br />
Befestigte, dichte Plätze, zum Teil gedeckte Hallen<br />
Zentrale Vergärung<br />
Vergärung organischer Abfälle, Biogasproduktion, Weiterverarbei -<br />
tung der festen Rückstände (Nachrotte) oder direkte Ausbringung<br />
in der Landwirtschaft<br />
Das Presswasser dient als flüssiger Stickstoffdünger.<br />
Co-Vergärung auf ARA<br />
Gemeinsame Faulung von Klärschlamm und aufbereiten von Speise -<br />
resten, Rüstabfällen, alten Speisölen oder anderen geeigneten Abfällen<br />
Das Gärgut wird mit dem Klärschlamm beseitigt.<br />
Vergärung Landwirtschaft<br />
Vergärung von Hofdüngern, und/oder nachwachsenden Rohstoffen<br />
sowie anderen Co-Substraten aus der Landwirtschaft oder dem<br />
Gewerbe und Industrie<br />
Der Hofdüngeranteil beträgt dabei meist mehr als 50 % des verarbeiteten<br />
Materials.<br />
Tabelle C-8<br />
Übersicht über die<br />
wichtigsten Anlagentypen<br />
bei der Ver -<br />
wertung von organischen<br />
Abfällen (Quelle AWA,<br />
Grundlagen für die Pla -<br />
nung von Kompostie -<br />
rungs- und Vergärungs -<br />
anlagen, September<br />
2006)<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
23
C<br />
Abbildung C-13<br />
Anlagen im<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
(Stand 2008)<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
24<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />
Die in Kompostierungs- oder Vergärungsanlagen<br />
verarbeiteten Mengen aus dem <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong> und den angrenzenden Gebieten haben<br />
in den letzten Jahren stetig zugenommen und<br />
betrugen 2007 ca. 158’000 t.<br />
In der Tabelle C-8 werden die wichtigsten Anlagentypen<br />
bei der Verwertung von organi -<br />
schen Abfällen kurz beschrieben.<br />
Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> stehen rund 50 Anlagen mit ei -<br />
ner Verarbeitungskapazität von mehr als 100 t<br />
Material pro Jahr zur Verarbeitung von biogenen<br />
Abfällen zur Verfügung (vgl. Abbildung C-13).<br />
Gemäss <strong>Abfall</strong>gesetz brauchen <strong>Abfall</strong>anlagen<br />
eine kantonale Betriebsbewilligung. Für Kompostierungs-<br />
und Vergärungsanlagen gilt diese<br />
Pflicht ab einer Verarbeitungskapazität von<br />
1000 Jahrestonnen. Zweck einer Betriebsbewilligung<br />
ist es, u.a. Menge, Zusammenset-<br />
1<br />
1 – 12<br />
6<br />
12<br />
2<br />
19<br />
13<br />
14<br />
Platzkompostierung > 1000 to<br />
Platzkompostierung < 1000 to<br />
3<br />
16<br />
22<br />
17<br />
9<br />
10<br />
4<br />
18<br />
11<br />
20<br />
23<br />
7<br />
15<br />
24<br />
zung und Qualität der angelieferten Abfälle<br />
und deren Entsorgung zu definieren. Eine Bewilligung<br />
ist für höchstens fünf Jahre gültig.<br />
Solange die Prüfung der Umweltverträglich keit<br />
ergibt, dass biogene Abfälle umweltgerecht<br />
entsorgt werden, müssen keine Einzugsgebie -<br />
te festgelegt werden.<br />
Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />
Unter den aktuellen Rahmenbedingungen (Ge -<br />
setze, <strong>Abfall</strong>menge, -art und -verarbeitung,<br />
Verwertungsmöglichkeiten für Recycling dün -<br />
ger) ver fügt der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> über genügend<br />
grosse Kapazitäten für die Verarbeitung der biogenen<br />
Abfälle in Kompostierungs- oder Ver -<br />
gä rungs anlagen.<br />
8<br />
21<br />
5<br />
13 – 18<br />
19 – 21<br />
22 – 24<br />
Feldrandkompostierung > 1000 to<br />
Feldrandkompostierung < 1000 to<br />
Industrielle Vergärungsanlage<br />
Landw. Co-Vergärungsanlage<br />
ARA / Co-Vergärung > 1000 to<br />
ARA / Co-Vergärung < 1000 to
Anlagen, die mehr als 1’000 to/a biogene Abfälle behandeln:<br />
Platzkompostierung<br />
1 VADEC Compost<br />
2 CELTOR SA<br />
3 Kompostieranlage Vollenweider AG<br />
4 SV Kompostieranlage Bellach<br />
5 BV Kompostieranlage Oensingen AG<br />
6 Kompostieranlage Seeland AG<br />
7 KEWU AG<br />
8 HEBAG, Holzschnitzel und Entsorgungs AG<br />
9 BEGA Grünabfallverwertungs AG<br />
10 Hadorn Kompost<br />
11 AVAG Betriebs AG Kompostierplatz Schluckhals<br />
12 SORSAG Sortiergesellschaft AG<br />
Feldrandkompostierung<br />
13 Kompostiergemeinschaft Kocher-Tiefenbach<br />
14 Personalwaldkorporation Lyss<br />
15 Kompostieranlage Schneider Zielebach<br />
16 Kompostier-Gruppe Zollikofen<br />
17 IG Feldrandkompostierung Köniz<br />
18 BELKOM Feldrandkompostierung<br />
Industrielle Vergärungsanlage<br />
19 KOMPOGAS Aarberg AG<br />
20 KOMPOGAS Oberaargau AG<br />
21 KOMPOGAS Utzenstorf AG<br />
ARA / Co-Vergärung<br />
22 ARA Region <strong>Bern</strong> AG<br />
23 ARA Unteres Kiesental<br />
24 ARA Thunersee<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
25
C<br />
Abbildung C-14<br />
Übersicht über die<br />
Entsorgungswege von<br />
biogenen Abfällen<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
26<br />
Aus Sicht der <strong>Abfall</strong>wirtschaft ist eine vermehr -<br />
te Schliessung von Stoffkreisläufen erstrebens -<br />
wert. Deshalb ist besonders der Anteil der biogenen<br />
Abfälle mit hohem Verwertungspotenzial<br />
von Bedeutung. Darunter fallen biogene<br />
Abfälle mit folgenden Eigenschaften: Sie enthalten<br />
viele Nutzstoffe und möglichst wenig<br />
Schadstoffe, sind aus seuchenhygienischer<br />
Sicht unproblematisch und weisen möglichst<br />
wenig Fremdstoffe (Glas, Metallteilchen usw.)<br />
auf. Dass nur qualitativ einwandfreie Stoffe in<br />
Kompostierungs- und Vergärungsanlagen ge -<br />
langen und fachgerecht verarbeitet werden,<br />
ist eine Grundvoraussetzung, um qualitativ<br />
einwandfreie Recyclingdünger herzustellen<br />
und die Anliegen des Bodenschutzes sicher -<br />
zustellen.<br />
Die bisherige Strategie des AWA bei der Verwertung<br />
der Grünabfälle fördert in erster Linie<br />
deren Verarbeitung in Kompostierungsanlagen<br />
und somit deren stoffliche Verwertung. Ver -<br />
gärungsanlagen werden im Zusammenhang<br />
mit abfallwirtschaftlichen Überlegungen als<br />
wichtige und notwendige Ergänzung zu Kompostierungsanlagen<br />
verstanden.<br />
In jüngster Zeit wird vermehrt die energe -<br />
tische Nutzung der Biomasse diskutiert. Ein<br />
Ziel der Energiestrategie 2006 des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Bern</strong> besteht darin, langfristig einen we sent li -<br />
chen Teil des Energiebedarfs mit erneuerba ren<br />
Res sourcen zu decken. Darin einge schlos sen<br />
ist auch die Biomasse. Das Strompo ten zial<br />
und die Wärme aus Biomasse sollen vermehrt<br />
ge nutzt und die Herstellung von Treibstoff<br />
aus Biogas gefördert werden. Bei der Kombination<br />
von energetischen und abfallwirt -<br />
schaft lichen Aspekten bei der Behandlung<br />
Biogene Abfälle & Stoffe<br />
ohne<br />
Verwertungspotenzial<br />
mit hohem<br />
Verwertungspotenzial<br />
Behandlung in ARA, KVA Verarbeitung in Kompostie -<br />
rungs anlagen und industriellen<br />
Vergärungsanlagen<br />
Recyclingdünger<br />
(Kompost, festes und / oder<br />
flüssiges Gärgut)<br />
von biogenen Abfällen gilt es Folgendes zu<br />
beach ten:<br />
■ Das «Angebot» von biogenen Abfällen mit<br />
hohem stofflichem Verwertungspotenzial<br />
ist begrenzt und im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> zum gröss -<br />
ten Teil ausgeschöpft. Für die Verarbeitung<br />
stehen genügend Kapazitäten zur Verfügung.<br />
Sowohl die «einfachen» Kompostie -<br />
rungs- als auch die komplexeren Vergä -<br />
rungs anlagen erfüllen die Vorgaben der<br />
<strong>Abfall</strong>wirtschaft und leisten einen Beitrag<br />
zur Schliessung der Stoffkreisläufe.<br />
Aus Sicht der Energiewirtschaft ist es wünschenswert,<br />
das energetische Potenzial von<br />
biogenen Abfällen vermehrt zu nutzen. Als<br />
Folge davon würden die aktuellen Mengen -<br />
anteile zwischen Kompostierungs- und Ver -<br />
gä rungsanlagen sich zu Gunsten der Ver -<br />
gä rungsanlagen verschieben. In welchem<br />
Ausmass dies geschehen wird, hängt u. a.<br />
von den wirtschaftlichen und gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen (z.B. Entsorgungs -<br />
prei se für Abfälle, Energiepreise, Einspeise -<br />
vergütung für Strom aus erneuerbaren Ener -<br />
gien usw.) ab.<br />
■ Die biogenen Stoffe der Landwirtschaft wie<br />
z.B. die Hofdünger sollen vermehrt in landwirtschaftlichen<br />
Vergärungsanlagen für die<br />
Produktion von erneuerbaren Energien ge -<br />
nutzt werden. Damit landwirtschaftliche<br />
An lagen finanziell tragbar sind und um die<br />
Ener gieproduktion zu optimieren, sind in der<br />
Regel so genannte Co-Substrate, d.h. ge eig -<br />
nete biogene Abfälle aus der <strong>Abfall</strong>wirt schaft<br />
notwendig. Als Folge davon könn ten die<br />
Verwertung<br />
als Tierfutter<br />
Hofdünger und andere<br />
landwirtschaftliche Stoffe<br />
Verarbeitung in landwirt -<br />
schaftlichen (Co-)Vergärungs -<br />
anlagen<br />
Hofdünger
landwirtschaftlichen Stoff kreis läufe zuneh -<br />
mend mit biogenen Abfällen vermischt<br />
werden. Um den Anforderungen an den Boden<br />
schutz und die Tierhygiene gerecht zu<br />
werden, ist zu gewährleisten, dass eine sol -<br />
che Vermischung ausschliess lich mit qualitativ<br />
einwandfreien Abfällen erfolgt.<br />
Gleich wie bei den industriellen Anlagen<br />
wird die zukünftige Anzahl landwirt schaft -<br />
licher Vergärungsanlagen im Wesentlichen<br />
von der Ausgestaltung der wirtschaftlichen<br />
und gesetzlichen Rahmenbedingungen be -<br />
einflusst.<br />
Empfehlungen<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />
Gemäss BAFU-Schriftenreihe 356 enthält auch<br />
der Kehricht biogene Abfälle (Küchenabfälle,<br />
Esswaren mit abgelaufenem Verfalldatum<br />
usw.). Das mögliche zusätzliche Sammelpo -<br />
tenzial wird im Rahmen dieser Studie auf<br />
15’000 bis 30’000 t biogene Abfälle, die für<br />
die Vergärung geeignet wären, geschätzt.<br />
Fragen wie zum Beispiel, wie (durch welches<br />
Sammelsystem) diese Abfälle erfasst werden<br />
könnten, was es kosten würde und welche<br />
Auswirkungen die getrennte Erfassung der<br />
biogenen Abfälle auf die KVA hätte, müssten<br />
jedoch noch genauer behandelt werden.<br />
E – 6<br />
Werden Projekte zur stofflichen Verarbeitung von biogenen Abfällen aus den Bereichen Siedlung,<br />
Gewerbe und Industrie, Handel, Landschaft und Garten geplant, sind die <strong>Abfall</strong>mengen<br />
genau abzuklären und gegebenenfalls vertraglich zu sichern. Dies ist insbesondere bei<br />
kapital intensiven Investitionen wie z.B. Vergärungsanlagen wichtig.<br />
E – 7<br />
Die Verwertung biogener Abfälle in der Tierfütterung soll solange zulässig beibehalten werden.<br />
Aus diesem Grund soll die Konkurrenzfähigkeit dieses Entsorgungsweges erhalten<br />
werden, indem die Qualität hochgehalten und die Logistik optimiert wird.<br />
E – 8<br />
Bei einem Strategiewechsel von der Kompostierung zur Vergärung sind gesamt heit liche<br />
Aspekte wie Stoffströme, Produktion erneuerbarer Energien, Kosten, Transportwege, die Auslastung<br />
der bestehenden Kompostierungsanlagen usw. zu prüfen.<br />
E – 9<br />
Aus Sicht des Bodenschutzes ist sicherzustellen, dass in Kompostierungs- sowie in industriellen<br />
und landwirtschaftlichen Vergärungsanlagen ausschliesslich qualitativ einwandfreie<br />
biogene Abfälle angenommen und zu Recyclingdünger verarbeitet werden. Dies bedingt<br />
unter anderem, dass die Annahme der biogenen Abfälle vermehrt kontrolliert werden muss.<br />
E – 10<br />
Für die stoffliche Verwertung ungeeignete Abfälle sind in ARA oder KVA zu behandeln.<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
27
C<br />
Abbildung C-15<br />
Entwicklung der<br />
Sonderabfallmengen<br />
2000 – 2007<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
28<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />
C.5 Übrige Abfälle<br />
C.5.1 Sonderabfälle und andere<br />
kontrollpflichtige Abfälle<br />
Sonderabfälle und andere kontrollpflichtige<br />
Abfälle sind Abfälle, deren umwelt verträg liche<br />
Entsorgung besondere technische und orga -<br />
ni satorische Massnahmen erfordert. Beispiele<br />
für Sonderabfälle sind Altöl, Autobatterien,<br />
Farbreste oder Elektrofilterasche aus KVA, als<br />
andere kontrollpflichtige Abfälle gelten u. a.<br />
Altreifen, Altgeräte, Altautos (RESH) oder alte<br />
Kabel. Eine abschliessende Aufzählung ist in<br />
den Listen zum Verkehr mit Abfällen (LVA) des<br />
UVEK zu finden.<br />
Der Verkehr mit Sonderabfällen sowie ande -<br />
ren kontrollpflichtigen Abfällen wird seit dem<br />
1. Januar 2006 durch die Verordnung über den<br />
Verkehr mit Abfällen (VeVA) geregelt.<br />
[t]<br />
200’000<br />
150’000<br />
100’000<br />
50’000<br />
0<br />
Übrige Sonderabfälle<br />
Resh (ab 2006)<br />
Metallhydroxydschlämme (ab 2006)<br />
Verbrennungsrückstände (ab 2006)<br />
Verschmutzte <strong>Bau</strong>abfälle (ab 2006)<br />
Verschmutzter Aushub<br />
Strassensammlerschlämme<br />
Mengenentwicklung<br />
Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> fallen gewöhnlich jährlich rund<br />
70’000 t Sonderabfälle an (Abbildung C-15).<br />
Bis 2005 waren in diesen Mengen einige tau -<br />
send Tonnen, die direkt ins Ausland exportiert<br />
wurden, nicht enthalten (z. B. RESH, zink hal ti -<br />
ger Hydroxidschlamm aus KVA, weitere metallhaltige<br />
Rückstände). Mit Inkrafttreten der VeVA<br />
im Jahr 2005 und der damit einhergehenden<br />
Erfassung aller Annahmebetriebe können neu<br />
auch diese Mengen erfasst werden.<br />
Grund für die markante Zunahme von verschmutztem<br />
Erdreich im Jahr 2006 ist der <strong>Bau</strong><br />
der Nationalstrasse A16 (Transjurane), die den<br />
Abtrag mehrerer Altdeponien (Court, Love -<br />
resse) zur Folge hatte.<br />
Weniger als 1% der gesammelten Sonderab -<br />
fälle fällt in Haushalten an, der Grossteil stammt<br />
aus Industrie-, Ge werbe- und Dienstleistungs -<br />
betrieben.<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Batterien und Akkus (bis 2000)<br />
Säuren und Laugen<br />
Malereiabfälle<br />
Lösemittel<br />
Ölabscheiderschlämme (ab 2006)<br />
Altöle<br />
2007
Organisation der Entsorgung<br />
Die VeVA schreibt vor, dass Sonderabfälle oder<br />
andere kontrollpflichtige Abfälle nur an Entsor -<br />
gungsunternehmen übergeben werden dür fen,<br />
die im Besitz einer Bewilligung der kan to nalen<br />
Behörde sind. Alle bewilligten Entsor gungsunternehmen<br />
sind auf www.veva-online.ch<br />
registriert.<br />
Sonderabfälle aus Haushalten können bei Ge -<br />
schäften des Fachhandels (Drogerien, Apo the -<br />
ken, Farbwarengeschäfte, landwirt schaft li che<br />
Genossenschaften), bei kommunalen Sammel -<br />
aktionen oder an einer der 12 kommunalen<br />
Sammelstellen im <strong>Kanton</strong> abge ge ben werden.<br />
Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe<br />
sind selbst verantwortlich für die Übergabe<br />
der bei ihnen anfallenden Sonderabfälle<br />
an die Entsorgungsunternehmer, die im Sinne<br />
der VeVA zur Annahme dieser Abfälle be rech -<br />
tigt sind.<br />
■ Verunreinigter Aushub wird vorwiegend<br />
auf einer Reaktor-/Reststoffdeponie abgelagert.<br />
Zunehmend wird eine Aufbereitung<br />
des Erdmaterials angestrebt, mit dem Ziel,<br />
Deponievolumen einzusparen und Res sour -<br />
cen zu schonen.<br />
■ Strassensammlerschlämme enthalten Schadstoffe<br />
wie Kohlenwasserstoffe und Schwermetalle.<br />
Die Schlämme werden grösstenteils<br />
entwässert und auf einer Reaktordeponie<br />
abgelagert. In den Nachbarkantonen<br />
werden Strassensammlerschlämme zuneh -<br />
mend aufbereitet und die gewonnene<br />
Sandfraktion wird für die Betonproduktion<br />
verwendet.<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />
■ Nebenprodukte aus Autoabbruchbetrie ben:<br />
In der Schweiz werden jährlich rund 240’000<br />
Fahrzeuge aus dem Betrieb genommen.<br />
Rund 150’000 davon werden in der Schweiz<br />
entsorgt. Dabei fallen rund 75 % des Ge -<br />
wichts als verwertbare Metalle an, die rest -<br />
lichen 25 % bilden die so genannten Schredderabfälle<br />
(RESH). Sie werden mehrheitlich<br />
in KVA und Sonderabfallanlagen im Ausland<br />
verbrannt. Geringe Mengen gelangen<br />
zur Entsorgung in KVA im Inland. Die anfallenden<br />
Altreifen werden mehrheitlich als<br />
Ersatzbrennstoff in der schweizerischen<br />
Zementindustrie thermisch verwertet oder<br />
ins Ausland exportiert.<br />
Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> verfügen rund 50 Altautound<br />
Altmetallsammelbetriebe über eine<br />
abfallrechtliche Bewilligung zur Annahme<br />
von Nebenprodukten aus Autoabbruchbetrieben.<br />
Im Rahmen von branchenweisen Kontrollen<br />
werden die Entsorgungswege für Sonderab -<br />
fälle und andere kontrollpflichtige Abfälle aus<br />
Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben<br />
periodisch überprüft.<br />
Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />
Die Entsorgungskapazitäten in der Schweiz und<br />
im Ausland sind genügend, um die Ent sor gungs -<br />
sicherheit der im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> an fallenden Mengen<br />
sicherzustellen. Um auch zukünf tig eine<br />
umweltgerechte Entsorgung gewährleisten zu<br />
können, ist die in der VeVA vorgeschriebene<br />
Bewilligungspflicht für Annahmebe triebe konsequent<br />
umzusetzen. Als weiteres Kontrollins -<br />
trument soll die bran chen weise Kontrolle der<br />
Entsorgungswege weiter geführt werden.<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
29
C<br />
Abbildung C-16<br />
Anlagen zur Behandlung<br />
von Sonderabfällen<br />
und anderen kontrol l -<br />
pflichtigen Abfällen<br />
von kantonaler oder<br />
nationaler Bedeutung<br />
(Stand 2008)<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
30<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />
2<br />
6<br />
4<br />
3<br />
5<br />
8<br />
7<br />
1<br />
9<br />
Anlage / Betrieb<br />
Betrieb Standort Behandelte Abfälle<br />
1 Batrec Industrie AG Wimmis Batterierecycling, Behandlung von Hg-haltigen<br />
Abfällen<br />
2 Ciments Vigier SA Péry Ersatzbrennstoffe (u. a. Altöl, Lösemittel, KS-<br />
Granulat)<br />
3 GZM Extraktions- Lyss Entsorgung von tierischen Nebenprodukten<br />
werk AG (Kat. I – III)<br />
(Herstellung von Tiermehl = Ersatzbrennstoff)<br />
4 SOVAG Brügg Sonderabfall-Triagezentrum<br />
5 Thommen-Furler AG Rüti b. Büren Sonderabfall-Triagezentrum<br />
6 Altola AG Pieterlen Sonderabfall-Triagezentrum<br />
7 Brenntag Bätterkinden Lösemittel-Destillation<br />
Schweizerhall AG<br />
8 Kaufmann Karl AG Thörishaus Schredderwerk für metallische Abfälle<br />
(Köniz) (v. a. Altautos, elektr. Geräte)<br />
9 RSDT AG Bigenthal Reststoffverfestigungsanlage<br />
(Walkringen)
C.5.2 Tierische Nebenprodukte<br />
Die Verordnung über die Entsorgung von tie -<br />
rischen Nebenprodukten (VTNP) definiert tie -<br />
rische Nebenprodukte (TNP) als «Tierkörper<br />
sowie nicht zur Verwendung als Lebensmittel<br />
bestimmte Schlachttierkörper und Erzeugnisse<br />
tierischen Ursprungs».<br />
Sie stammen von:<br />
■ gewerblichen Schlacht-, Fleischverarbei -<br />
tungs- und Fischbetrieben,<br />
■ regionalen oder kommunalen Sammelstel -<br />
len,<br />
■ Direktabholungen von Tierkörpern ab Hof.<br />
Mengenentwicklung<br />
und Organisation der Entsorgung<br />
In der Schweiz werden jährlich rund 230’000 t<br />
TNP entsorgt. Die anfallende Menge wird<br />
grösstenteils im Extraktionswerk GZM Lyss und<br />
in der Tiermehlfabrik Bazenheid zu Tiermehl<br />
und Tierfett verarbeitet (vgl. Abbildung C-16).<br />
Beide Entsorgungsbetriebe verfügen über eine<br />
eigene, auf den Transport von TNP speziali -<br />
sierte Fahrzeugflotte, die einen hygienischen<br />
und raschen Sammeldienst gewährleistet.<br />
Das grösste Extraktionswerk der Schweiz, die<br />
GZM Lyss, hat im Jahr 2006 insgesamt 115’878t<br />
TNP verarbeitet, wovon 26’774 t aus dem Kan-<br />
Empfehlung<br />
ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />
ton <strong>Bern</strong> stammten. Rund 90 % der verarbei -<br />
teten Menge fielen in Schlachtbe trieben an,<br />
10 % stammten aus Tiersammelstellen.<br />
Seit der BSE-Krise in den 90er-Jahren ist die<br />
Ver wendung von Tiermehl und Tierfett als Futtermittelzusatz<br />
gesetzlich untersagt. Seither<br />
werden diese Stoffe als Alternativbrennstoffe<br />
eingesetzt.<br />
Erwähnenswert ist die Entsorgung von Flotat -<br />
schlämmen aus Schlachthöfen, welche zur<br />
Energieproduktion genutzt werden. Bei Flotat -<br />
schlämmen handelt es sich um als gefährlich<br />
eingestufte TNP der Klasse I, die Prionen ent -<br />
hal ten können. Die Schlämme werden in Klär -<br />
anlagen zusammen mit Klärschlamm Co-ver gärt<br />
und anschliessend verbrannt. Eine Be handlung<br />
in anderen Vergärungsanlagen (beispiels wei se<br />
landwirtschaftlichen Vergä rungs anlagen) ist<br />
untersagt, weil die Schläm me anschlies send<br />
nicht thermisch entsorgt werden.<br />
Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />
Die Entsorgung von TNP funktioniert gut und<br />
die Kapazität der beiden Entsorgungsbetriebe<br />
in Lyss und Bazenheid ist ausreichend, um auch<br />
im Fall von speziellen Ereignissen, insbeson de -<br />
re Seuchen, eine umweltverträgliche Entsor -<br />
gung zu gewährleisten. Es besteht zum heutigen<br />
Zeitpunkt kein weiterer Handlungs bedarf.<br />
E – 11<br />
Aufbereitung von verunreinigtem Aushub: Der <strong>Kanton</strong> prüft den Nutzen einer verstärkten<br />
Aufbereitung von verunreinigtem Erdmaterial (finanzielle Aspekte, Mengenpotenzial, Einsparpotenzial<br />
hinsichtlich Deponievolumen). Bei positiven Untersuchungsergebnissen soll eine Informationsbroschüre<br />
(Richtlinie) zuhanden von <strong>Bau</strong>herren und Unternehmern verfasst werden.<br />
E – 12<br />
Der <strong>Kanton</strong> setzt die in der VeVA vorgeschriebene Bewilligungspflicht für Annahmebetriebe<br />
von Sonderabfällen und anderen kontrollpflichtigen Abfällen konsequent um. Die branchenweise<br />
Kontrolle der Entsorgungswege wird weitergeführt.<br />
Massnahme<br />
M – 6<br />
Aufbereitung von Strassensammlerschlämmen: Der <strong>Kanton</strong> erarbeitet gemeinsam mit den<br />
betroffenen Akteuren Massnahmen für eine vermehrte Aufbereitung von Strassensammlerschlämmen.<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
31
KVA des <strong>Bern</strong>er Dispositivs<br />
D.1 Anlagen<br />
Gemäss der Technischen Verordnung über Ab -<br />
fälle (TVA) dürfen brennbare Abfälle spätestens<br />
seit dem 1. Januar 2000 nicht mehr ab -<br />
gelagert werden. Siedlungsabfälle, brennbare<br />
<strong>Bau</strong>abfälle und Klärschlamm, welche nicht<br />
verwertet werden können, sind in geeigneten<br />
Anlagen thermisch zu behandeln.<br />
Seit der Inbetriebnahme der KVA Thun im<br />
Frühjahr 2004 ist es möglich, alle brennbaren<br />
Abfälle aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> in den KVA des<br />
<strong>Bern</strong>er Dispositivs zu entsorgen und das Ab -<br />
lagerungsverbot vollständig umzusetzen. Das<br />
Dispositiv umfasst folgende sieben KVA:<br />
■ <strong>Bern</strong> (BE)<br />
■ Thun (BE)<br />
■ Biel (BE)<br />
■ Emmenspitz (SO)<br />
■ La Chaux-de-Fonds (NE)<br />
■ Colombier (NE)<br />
■ Posieux (FR)<br />
Die Koordination zwischen den Anlagen erfolgt<br />
im Rahmen der zweimal jährlich tagenden<br />
«Arbeitsgruppe Siedlungsabfälle», der<br />
sämt liche sieben Anlagenbetreiber angehö -<br />
ren.<br />
Für jede Anlage sind im Anhang 2 in Form<br />
eines Steckbriefes die wichtigsten Betriebsund<br />
Anlagendaten sowie Angaben zu den Ein -<br />
zugsgebieten zusammengefasst. An dieser<br />
Stel le wird auch das Prinzip der thermischen<br />
Behandlung in KVA kurz beschrieben.<br />
D.2 Einzugsgebiete<br />
D.2.1 Aktuelle Abgrenzung<br />
In der Abbildung D-1 sind die heutigen Ein -<br />
zugsgebiete dargestellt. Wie im <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong><br />
2003 festgelegt, entsorgt die KEWU ihre<br />
Abfälle seit 2005 in die KEBAG. Ab 2011,<br />
wenn die aktuellen Verträge mit der KVA <strong>Bern</strong><br />
auslaufen, werden zusätzlich die Gemeinden<br />
Ballmoos, Bangerten, Deisswil, Jegenstorf,<br />
Wal kringen und Wiggiswil zur KEBAG um ge -<br />
teilt werden.<br />
KVA DES BERNER DISPOSITIVS D<br />
Die Einzugsgebiete sind auf die Verbrennungs -<br />
kapazitäten der KVA abgestimmt. Im Rahmen<br />
der Überarbeitung des <strong>Sachplan</strong>s <strong>Abfall</strong> wur de<br />
diese Zuordnung erneut überprüft. Die Ergebnisse<br />
zeigen, dass die Einzugsgebiete nach<br />
wie vor optimal auf die Anlagengrössen zugeschnitten<br />
sind.<br />
Die Einzugsgebiete sind bezüglich der Entsor -<br />
gung der Siedlungsabfälle verbindlich.<br />
Die Zuordnung der Gemeinden zu den <strong>Abfall</strong> -<br />
regionen ist aus Anhang 1 ersichtlich.<br />
D.2.2 Liberalisierung im Bereich<br />
Gewerbekehricht<br />
Gemäss Umweltschutzgesetz verfügt die öffentliche<br />
Hand über das Entsorgungs mono -<br />
pol für die Entsorgung von Siedlungsabfällen.<br />
Aus diesem Grund sammelten die Gemeinden<br />
bislang nebst Kehricht aus Haushalten auch<br />
einen Grossteil des anfallenden Gewerbekeh -<br />
richts. Die im Jahr 2006 eingereichte stände -<br />
rätliche Motion «Kein Transport- und Entsor -<br />
gungsmonopol für Gewerbekehricht» fordert<br />
vom Bundesrat, diesen Markt zu liberalisieren<br />
und die TVA entsprechend anzupassen. Die<br />
Motion wurde von National- und Ständerat<br />
angenommen und wird derzeit durch den Bundesrat<br />
behandelt.<br />
Aus Sicht der Kommunalverbände und der<br />
Fachorganisation «Kommunale Infrastruktur»<br />
(vormals Fachorganisation für Entsorgung und<br />
Strassenunterhalt FES) würde das Wegfallen<br />
der Gewerbekehrichtmengen in zahlreichen<br />
Gemeinden zu einer Erhöhung der <strong>Abfall</strong>gebühren<br />
führen.<br />
Die Entsorgung von Industrie- und Gewerbeabfällen<br />
ist allerdings de facto bereits heu -<br />
te weitgehend liberalisiert, und zwar nicht<br />
nur in Bezug auf separat gesammelte Abfälle<br />
zur Verwertung, sondern auch in Bezug auf<br />
ge misch te Abfälle, so genanntem «Markt -<br />
keh richt». Letzterer wird von Sortieranlagen<br />
und Transportunternehmen akquiriert und,<br />
teilwei se nach einer Vorbehandlung (z. B. Sor -<br />
tierung zur Trennung verwertbarer Fraktionen,<br />
Zer klei nerung), an KVA ihrer Wahl wei -<br />
tergeleitet.<br />
Vor dem Hintergrund einer besseren Ausschö p -<br />
fung der Effizienzpotenziale in KVA wird in<br />
der Studie «Nachhaltige Rohstoffnutzung und<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
33
D<br />
Abbildung D-1<br />
KVA-Dispositiv des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
34<br />
KVA DES BERNER DISPOSITIVS<br />
<strong>Abfall</strong>entsorgung» des BAFU auch die Libe -<br />
ra lisierung für Siedlungsabfälle thematisiert.<br />
Eine Liberalisierung ist in diesem Bereich in<br />
den nächsten Jahren jedoch nicht zu erwar -<br />
La Chauxde-Fonds<br />
VADEC<br />
(Ex CRIDOR<br />
und Ex SAIOD)<br />
Colombier<br />
Posieux<br />
CELTOR<br />
Biel<br />
MÜVE<br />
<strong>Bern</strong><br />
Emmenspitz<br />
KEWU<br />
Thun<br />
ten. Die wirtschaftlich unerwünschten Ne ben -<br />
effek te sowie die negativen Auswirkungen<br />
auf <strong>Abfall</strong>transporte (Tonnenkilometer) wä ren<br />
der zeit zu gross.<br />
KEBAG<br />
AVAG<br />
N
D.3 Technische Entwicklungen<br />
Bei der thermischen Behandlung von Abfällen<br />
in KVA werden aus technischer Sicht v. a. zwei<br />
Themenkomplexe an Bedeutung gewinnen:<br />
1. die weitere Verbesserung der Qualität der<br />
Rückstände (Schlacke, Flugasche, Rückstän -<br />
de aus der Abwasserbehandlung),<br />
2. die Optimierung der Energienutzung (Ein -<br />
spa rung von fossilen Energieträgern, Minderung<br />
des Primärenergieverbrauches, Reduzierung<br />
fossiler CO2-Emissionen).<br />
Verbesserung der Qualität<br />
der Rückstände<br />
Die Rückgewinnung der in den KVA-Rückstän -<br />
den enthaltenen verwertbaren Stoffe (Mine -<br />
rale, Metalle etc.) ist heute technisch bereits<br />
weitgehend möglich, aus ökologischen (z. B.<br />
Energieverbrauch bei der Aufbereitung) und<br />
ökonomischen Gesichtspunkten (Wirtschaft -<br />
lichkeit der Gewinnung) für KVA-Betreiber<br />
alle rdings noch nicht sinnvoll.<br />
Mit dem Ziel einer deutlichen Qualitätsver bes -<br />
serung wird derzeit der trockene Austrag der<br />
Schlacke aus dem Feuerungsraum des Verbrennungsofens<br />
erprobt. Im Gegensatz zum<br />
heute als Stand der Technik geltenden Nass -<br />
austrag (Schlacke passiert ein Wasserbad nach<br />
der Feuerung) wird die Schlacke trocken ausgetragen.<br />
Dadurch können negative Effekte<br />
wie Verkleben einzelner Stücke, Hydratations -<br />
erscheinungen oder Freisetzung von Schadstoffen<br />
verhindert werden und die Schlacke<br />
kann anschliessend wesentlich besser mecha -<br />
Empfehlung<br />
KVA DES BERNER DISPOSITIVS D<br />
nisch aufbereitet werden. Einzelne KVA (z. B.<br />
KVA Hinwil) haben bereits den Probebetrieb<br />
für den Trockenaustrag von Schlacke aus dem<br />
Feuerraum aufgenommen, längerfris ti ge Betriebserfahrungen<br />
stehen allerdings noch aus.<br />
Optimierung der Energienutzung<br />
Trotz dem heute bereits hohen energetischen<br />
Nutzungsgrad in KVA besteht bei vielen KVA-<br />
Betreibern das Ziel der weiteren energetischen<br />
Optimierung ihrer Anlagen. Die Optimierung<br />
ist einerseits von der Betriebsweise der Anla ge,<br />
andererseits von der jeweils möglichen Energieabnahme<br />
(Fernwärmenetz, Prozessdampf<br />
für Industriebetriebe, Strom) und der installier -<br />
ten Anlagentechnik abhängig. Nennenswerte<br />
Optimierungsmassnahmen sind deshalb i. d.<br />
R. an bauliche Änderungen geknüpft. Diese<br />
stehen in vielen Anlagen heute an. Um die<br />
Nachteile gegenüber anderen Kraftwerken zu<br />
vermindern (vergleichsweise hohe Produktions -<br />
kosten aufgrund aufwändiger Rauchgasrei -<br />
nigung, da verbunden mit Kehrichtbehandlung)<br />
und den Anteil der aus alternativen<br />
Energieträgern erzeugten Energie zu fördern,<br />
führt das Bundesamt für Energie 2008 das<br />
Instrument der «kostendeckenden Einspeise -<br />
vergütung» für Strom aus KVA ein. Mit der<br />
zugehörigen Erfordernis des Nachweises ei nes<br />
«minimalen Gesamtnutzungsgrades (ergibt<br />
sich aus dem thermischen und dem elektri -<br />
schen Nutzungsgrad der Anlage), wird den<br />
KVA-Betreibern empfohlen, ihre Energienut -<br />
zungssituation zu überprüfen und ggf. zu ver -<br />
bessern.<br />
E – 13<br />
Der <strong>Kanton</strong> verlangt von den Anlagenbetreibern im Rahmen der jährlichen Betriebsdatenerhebung<br />
die Angabe eines Energienutzungsgrades der Anlage<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
35
Deponien<br />
E.1 Deponietypen<br />
Abfälle, die nicht verwertet oder verbrannt<br />
werden können, sind kontrolliert abzulagern.<br />
Die technische Verordnung über Abfälle (TVA)<br />
unterscheidet drei Deponietypen:<br />
E.1.1 Inertstoffdeponien<br />
Inertstoffdeponien sind Deponien, auf denen<br />
primär nicht verwertbare mineralische <strong>Bau</strong> ab -<br />
fälle und industrielle Abfälle mit Inertstoff qua -<br />
lität, sowie unverschmutztes Aushubmaterial,<br />
das nicht anderweitig verwertet werden kann,<br />
abgelagert werden. Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> ist die<br />
Planung von Inertstoffdeponien Aufgabe der<br />
regionalen Planungsregionen.<br />
E.1.2 Reaktordeponien<br />
Reaktordeponien sind Deponien, in denen mi -<br />
krobiologische Abbauprozesse oder chemische<br />
Reaktionen nach der Ablagerung der Abfälle<br />
stattfinden.<br />
Auf Reaktordeponien dürfen Schlacke aus Keh -<br />
richtverbrennungsanlagen, nicht brennbare<br />
<strong>Bau</strong>abfälle, belastetes Aushub-/Abraummate -<br />
rial, gewisse Sonderabfälle und andere nicht<br />
organische Abfälle abgelagert werden. Die<br />
Ab lagerung von Schlacke erfolgt in separaten<br />
Kompartimenten.<br />
E.1.3 Reststoffdeponien<br />
Auf Reststoffdeponien werden mineralische,<br />
schadstoffhaltige Abfälle, die mit Zusatz eines<br />
Bindemittels chemisch stabilisiert wurden (bei -<br />
spielsweise mit Zement verfestigte Rauchgasreinigungsrückstände<br />
von Kehrichtverbrennungsanlagen),<br />
abgelagert.<br />
E.2 Situationsplan Deponien<br />
Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> werden gegenwärtig 24 regionale<br />
Inertstoffdeponien betrieben (siehe<br />
Abbildung E-1). Je nachdem, welche Abfälle<br />
abgelagert werden dürfen, werden drei Typen<br />
unterschieden:<br />
DEPONIEN E<br />
■ In Gebieten wie dem <strong>Bern</strong>er Oberland, wo<br />
geeignete Ablagerungsstellen für überschüs -<br />
siges Aushubmaterial fehlen, sind Depo nien<br />
errichtet worden, auf denen aus schlies s lich<br />
unverschmutztes Aushubmaterial abgela -<br />
gert werden darf (Typ I).<br />
■ Kleinere, teilregionale Inertstoffdeponien neh -<br />
men nur mineralische <strong>Bau</strong>abfälle und nicht<br />
anderweitig verwertbaren Aushub an (Typ II).<br />
■ Andere kontrollpflichtige Abfälle wie ve r -<br />
unreinigter Aushub und Gleisaushub dürfen<br />
nur auf den grossen regionalen Depo nien<br />
ab gelagert werden (Typ III).<br />
Auf der Inertstoffdeponie Lütscheren werden<br />
der zeit noch kaum Abfälle abgelagert, da zuerst<br />
durch Abbau von Gehängeschutt neues Depo -<br />
nievolumen geschaffen werden muss. Die Inert -<br />
stoffdeponien Diepoldsbach (Eggiwil) und Greu -<br />
schenhubel (Pieterlen) werden voraussichtlich<br />
ihren Betrieb im Jahr <strong>2009</strong> aufnehmen resp.<br />
wie der aufnehmen. Für eine weitere Deponie<br />
(Teil egg) bei Saanen besteht ein Projekt, das<br />
kurz vor der Realisierung steht. Das Depo nie -<br />
pro jekt Säget in Uttigen kann verwirklicht werden,<br />
sobald der Kiesabbau erfolgt ist.<br />
Der Deponiestandort Rehag (<strong>Bern</strong>) ist zwar be -<br />
züglich Lage, Untergrund, Erschliessung und ausgewiesenem<br />
Bedarf bestens geeignet für die Er -<br />
richtung einer Inertstoffdeponie, das Projekt ist<br />
allerdings aus politischen Gründen umstritten.<br />
Der Grossraum <strong>Bern</strong> ist ein bedeutender <strong>Abfall</strong>schwerpunkt<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong>. Es wäre daher<br />
sowohl ökologisch sinn voll als auch ökono misch<br />
vorteilhaft, an ei nem solchen Stand ort eine Depo<br />
nie betreiben zu können. Die Tongruben in<br />
Ra delfingen (Chrummacher) und Rapperswil<br />
(Nächsthuswald) sind geeignete Standorte für die<br />
Errichtung einer Inertstoffdeponie, sobald der<br />
Tonabbau abgeschlossen ist. Am Standort Plain<br />
Journal in Grandval laufen gegenwärtig Ab klä -<br />
run gen für die Planung einer neuen Inertstoff -<br />
de ponie. Gegenwärtig werden fünf Reaktordepo<br />
nien betrieben (siehe Abbildung E-2), wobei<br />
al lerdings die De ponie Gummersloch kurz vor<br />
der Abschluss pha se steht. Die Gemeinde Köniz<br />
prüft derzeit die Fertig auffüllung mit Inertstoffen.<br />
Die im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> anfallenden Reststoffe be -<br />
ziehungsweise Rückstände aus anderen Kan tonen,<br />
die in der Reststoffverfestigungsanlage in<br />
Bigenthal stabilisiert werden, werden in der Deponie<br />
Teuftal abgelagert.<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
37
E<br />
Abbildung E-1<br />
Inertstoffdeponien<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
(Stand 2008)<br />
Abbildung E-2<br />
Reaktor- und<br />
Rest stoffdeponien<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
(Stand 2008)<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
38<br />
DEPONIEN<br />
La Turlure<br />
Ronde Sagne<br />
Greuschenhubel<br />
Petinesca<br />
Risi<br />
Guegiloch<br />
Fänglenberg<br />
Chrützwald Nächsthuswald<br />
Uf der Höchi<br />
Aespli<br />
Chrummacher<br />
Tannenbad<br />
Ronde Sagne<br />
Plain Journal<br />
Teilegg<br />
Milken<br />
Dorfrütti<br />
Schlössli<br />
Saali<br />
Teuftal<br />
Rehag<br />
Gummersloch<br />
Dieboldsbach<br />
Bergacher Ried<br />
Loch<br />
Säget<br />
Steinigand<br />
Büüschzündli<br />
Klöpflisberg<br />
Gummersloch<br />
Türliacher<br />
Balmholz<br />
Lammi<br />
Lütscheren<br />
Tschingeley<br />
Chriesbaum<br />
Laufengraben<br />
ISD Typ I<br />
(Unverschmutzter Aushub)<br />
ISD Typ II<br />
(Unverschmutzter Aushub und<br />
mineralische <strong>Bau</strong>abfälle)<br />
ISD Typ III<br />
(Unverschmutzter Aushub<br />
und mineralische <strong>Bau</strong>abfälle<br />
und andere kontrollpflichtige<br />
Abfälle)<br />
ISD – bevorstehende<br />
Betriebsaufnahme<br />
ISD – Projekte<br />
ISD – potentielle Standorte<br />
Reaktordeponie<br />
Schlackedeponie<br />
Reststoffdeponie
E.3 Mengenentwicklung<br />
E.3.1 Füllstand Ende 2007<br />
In der nachfolgenden Abbildung sind Füllstand<br />
und Restvolumen per Ende 2007 ersichtlich.<br />
Die detaillierten Angaben zu den einzelnen Deponien<br />
werden in den Deponie-Steckbriefen<br />
aufgezeigt (siehe Anhang 3).<br />
Die Summe der beiden in der Abbildung auf -<br />
geführten Werte «Restvolumen» und «Füllstand»<br />
entspricht dem bewilligten Gesamt -<br />
volumen Stand Ende 2007.<br />
[1’000 m 3 ]<br />
7000<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
[1’000 m 3 lose]<br />
1’200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
2’248<br />
1’592<br />
Schlackekompartiment<br />
Restvolumen Füllstand<br />
E.3.2 Inertstoffdeponien<br />
DEPONIEN E<br />
Die grössten Inertstoffdeponien befinden sich<br />
in noch betriebenen oder fertig ausgebeu te -<br />
ten Abbaustellen, insbesondere in Kiesgru -<br />
ben.<br />
Die Abbildung E-4 zeigt, dass die auf Inertstoff -<br />
deponien abgelagerte Menge in den letzten<br />
Jahren zurückgegangen ist. Dies ist vorwie -<br />
gend auf eine starke Verminderung des Anteils<br />
an Aushub zurückzuführen, da vermehrt darauf<br />
geachtet wird, Aushub anderweitig zu verwenden.<br />
2007 machte der Aushub noch rund<br />
40 % der abgelagerten Menge aus.<br />
1’781<br />
4’337<br />
Reaktorkompartiment<br />
585<br />
262<br />
Reststoffkompartiment<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
Inertstoffe mineralische <strong>Bau</strong>abfälle unverschmutzter Aushub<br />
Abbildung E-3<br />
Füllstand Reaktor-<br />
und Reststoffdeponien<br />
per Ende 2007<br />
Abbildung E-4<br />
Entwicklung der auf<br />
Inertstoffdeponien<br />
abgelagerten Abfälle<br />
2000 – 2007<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
39
E<br />
Abbildung E-5<br />
Entwicklung der auf<br />
Reaktordeponien<br />
abgelagerten Abfälle<br />
2000 – 2007<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
40<br />
DEPONIEN<br />
Seit 2004 hat sich diese Menge stabilisiert, periodisch<br />
können jedoch auch wieder grössere<br />
Mengen anfallen, insbesondere wenn Abdeckmaterial<br />
aus dem Kiesabbau abgelagert<br />
wird.<br />
Detaillierte Angaben zu den <strong>Bau</strong>abfällen fin den<br />
sich im Kapitel C.2.<br />
E.3.3 Reaktor- und Reststoffdeponien<br />
Seit der Inbetriebnahme der KVA Thun 2004<br />
steht eine ausreichende Verbrennungskapa -<br />
zität im <strong>Bern</strong>er KVA-Dispositiv für brennbare<br />
Abfälle (unbehandelte Siedlungsabfälle, brenn -<br />
bare <strong>Bau</strong>abfälle und Klärschlamm) zur Verfügung.<br />
Damit wird das Ablagerungsverbot<br />
ge mäss TVA vollständig umgesetzt und es<br />
wer den keine brennbaren Abfälle mehr zur<br />
Ver brennung in ausserkantonale KVA expor -<br />
tiert.<br />
In Abbildung E-5 ist die Entwicklung der abgelagerten<br />
Mengen dargestellt. Andere Abfälle<br />
umfassen unter anderem Strassenwischgut,<br />
verschmutzte <strong>Bau</strong>abfälle, Flachglas, teerhal -<br />
tiger Altbelag, Gussasphalt, Schlämme.<br />
Die auf Reaktordeponien abgelagerten Mengen<br />
sind verhältnismässig starken Schwan kungen<br />
ausgesetzt. Mit dem Verbot der Ablage -<br />
[1’000 t]<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
brennbare <strong>Bau</strong>abfälle<br />
unbehandelte Siedlungsabfälle<br />
Schlacke aus Verbrennungsanlagen<br />
rung von brennbaren Abfällen haben sich diese<br />
Mengen stark reduziert. Seit 2004 werden<br />
keine brennbaren Abfälle mehr abgelagert.<br />
Die Abfälle fallen oft sprunghaft an, da sie aus<br />
<strong>Bau</strong>vorhaben auf belasteten Standorten stammen<br />
und stark von der <strong>Bau</strong>tätigkeit und den<br />
Alternativen zur externen Entsorgung (bei -<br />
spielsweise Bodenwäsche etc.) abhängen.<br />
Einen weiteren Einfluss auf die Menge der<br />
Reaktorabfälle haben Umweltereignisse. So<br />
kann es – wegen der steigenden Frequenz von<br />
Starkniederschlägen und damit einer höheren<br />
Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen<br />
und anderen Naturgefahren – zu einem vermehrten<br />
Anfall von Abfällen aus Räumungs -<br />
arbeiten nach solchen Katastrophen kommen<br />
(«Katastrophengut», nicht mehr sortierbare<br />
<strong>Abfall</strong>gemische etc.).<br />
Die Mengenangaben in Abbildung E-6 wurden<br />
den Listen für angenommene Sonderab fälle<br />
entnommen. Die Angaben in Abbildung E-5<br />
stammen hingegen aus den jähr lichen Betriebsdatenerhebungen<br />
des AWA bei den Deponiebetreibern,<br />
in welchen ein Teil der Sonderabfälle<br />
unter der Rubrik «andere Abfälle»<br />
erfasst wurde. Aus diesem Grund stimmen die<br />
Angaben zu den Sonderabfallmengen in den<br />
beiden Abbildungen nicht genau überein. Zudem<br />
sind Reststoffe angegeben, die nicht auf<br />
Reaktordeponien abgelagert werden.<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
nicht brennbare <strong>Bau</strong>abfälle<br />
andere Abfälle<br />
Sonderabfälle
[1’000 t]<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
35’824<br />
50’031 49’327<br />
Diverse Abfälle (Schlamme, usw.)<br />
Strassensammlerschlämme<br />
Verunreinigte <strong>Bau</strong>abfälle (ab 2006)<br />
137’241<br />
Im Jahr 2006 wurden im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> mehr als<br />
dreimal so viele Sonderabfälle als im Vorjahr<br />
abgelagert. Dies ist fast ausschliesslich auf<br />
die Ablagerung von verunreinigtem Aus hubmaterial<br />
(2005 auf 2006 + 502 %) sowie von<br />
Reststoffen, übrigen Aschen und Stäuben (+<br />
141 %) zurückzuführen. Die übrigen Sonderabfälle<br />
schwankten im üblichen Rahmen.<br />
Die Reststoffdeponie Teuftal wird mit Reststof -<br />
fen sowie einem geringen Anteil an Schlac ke<br />
aus Kehrichtverbrennungsanlagen verfüllt<br />
(11 %).<br />
Die im Jahr 2007 in Deponien abgelagerten<br />
Abfälle (siehe Abbildung E-4 bis Abbildung<br />
E-8) stammten vorwiegend aus dem <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong>. Weniger als 10 % der Inertstoffe sowie<br />
rund 40 % der verfüllten Reaktor- und Reststoffe<br />
haben eine ausserkantonale Herkunft.<br />
In den zuvor erfassten <strong>Abfall</strong>mengen nicht<br />
enthalten sind die illegalen Ablagerungen.<br />
Illegale Ablagerungen kommen insbesondere<br />
bei <strong>Bau</strong>abfällen vor. Allerdings kann festge -<br />
stellt werden, dass gravierende Missstände,<br />
wie das Betreiben von nicht bewilligten Deponien,<br />
immer seltener werden.<br />
45’232<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
Verunreinigter Aushub<br />
Strahlmittel<br />
Stäube, Aschen (v. a. Reststoffe)<br />
andere Abfälle<br />
16 %<br />
Sonderabfälle<br />
26 %<br />
48’854<br />
152’451<br />
nicht brennbare <strong>Bau</strong>abfälle<br />
7 %<br />
E.3.4 Energiegewinnung<br />
118’922<br />
DEPONIEN E<br />
Schlacke<br />
aus Verbrennungsanlagen<br />
51 %<br />
Das auf Reaktordeponien entstehende Gas<br />
wird noch gefasst und zur Erzeugung von<br />
Strom und Wärme genutzt (siehe auch Steckbriefe).<br />
Allerdings werden seit dem Ablage -<br />
rungsverbot für brennbare Abfälle keine Ab -<br />
fälle mehr abgelagert, die Gas produzieren.<br />
Aus diesem Grund sind die Gasmengen und<br />
damit die produzierten Mengen an Strom und<br />
Wärme in den letzten Jahren stetig zurückgegangen.<br />
Abbildung E-6<br />
Entwicklung der im<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> auf<br />
Reaktor- und Reststoff<br />
deponien<br />
abgelagerten Sonderabfälle<br />
2000 – 2007<br />
Abbildung E-7<br />
Abgelagerte Abfälle<br />
auf Reaktordeponien<br />
2007<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
41
E<br />
Abbildung E-8<br />
Entwicklung der<br />
auf der Reststoffdeponie<br />
Teuftal<br />
abgelagerten Abfälle<br />
2000 – 2007<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
42<br />
DEPONIEN<br />
[1’000 t]<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
Reststoffe Schlacke aus Verbrennungsanlagen<br />
E.4 Entsorgungskapazität<br />
und Fazit<br />
E.4.1 Inertstoffdeponien<br />
Die kantonale Planung im Bereich der Inertstoff -<br />
deponien ist im <strong>Sachplan</strong> Abbau, Depo nie, Transporte<br />
(ADT) festgehalten (September 1998).<br />
Darin werden die Planungsregionen ver pflich -<br />
tet, in regionalen Richtplänen Abbau- und (Inertstoff-)<br />
Deponiestandorte fest zu setzen.<br />
Als wichtigste Ziele verfolgt der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
damit:<br />
■ die Sicherung dezentraler Abbau- und Deponiereserven,<br />
■ den haushälterischen Umgang mit den na -<br />
türlichen Kiesressourcen,<br />
■ die Schonung der Umwelt und Optimie -<br />
rung der Transporte,<br />
■ die Abstimmung der Planungsverfahren im<br />
Bereich ADT.<br />
Mit Ausnahme des <strong>Bern</strong>er Oberlands und des<br />
Juras verfügen gegenwärtig alle Regionen über<br />
genügend Deponien zur Ablagerung von Inertstoffen,<br />
dies allerdings teilweise nur noch für<br />
wenige Jahre. Aus diesem Grund müssen die<br />
projektierten Inertstoffdeponien errichtet und,<br />
wo dies möglich ist, bestehende erweitert werden.<br />
Vorübergehende lokale Eng pässe aus betrieblichen<br />
Gründen (beispiels weise in Abbau -<br />
stellen) sind zudem nicht ausgeschlos sen.<br />
In den letzten Jahren wurden einzelne Inertstoffdeponien<br />
zu einem bedeutenden Anteil mit<br />
unverschmutztem Aushubmaterial auf gefüllt.<br />
Begründet wird dies mit dem wirt schaft lichen<br />
Betrieb der Deponien, da die dazu erforderli chen<br />
Mindestmengen an Deponiegut mit mine ra li -<br />
schen <strong>Bau</strong>abfällen und anderen Inertstoffen al -<br />
leine nicht erreicht werden können.<br />
Um vorhandenes Inertstoffdeponievolumen<br />
zu schonen, ist unverschmutzter Aushub wie -<br />
der zu verwenden oder zur Auffüllung und Re -<br />
kultivierung von Abbaustellen zu verwer ten.<br />
E.4.2 Reaktor- und Reststoffdeponien<br />
Schlacke aus Kehrichtverbrennungsanlagen<br />
In den nächsten Jahren wird mit gleich blei -<br />
benden Schlackemengen aus den Kehricht -<br />
verbrennungsanlagen gerechnet.
Gegenwärtig laufen verschiedene verfahrens -<br />
technische Untersuchungen über den Trockenaustrag<br />
von Schlacke aus KVA. Es wird erwartet,<br />
dass dabei im Vergleich zum bisher<br />
üblichen Nassaustrag:<br />
■ die Effizienz bei der Abtrennung von Eisenund<br />
NE-Metallen gesteigert und gleich -<br />
zeitig<br />
■ die Qualität der Rückstände verbessert wird.<br />
Erste Ergebnisse sind viel versprechend. Al ler -<br />
dings fehlen noch Aussagen zur Praxistauglich<br />
keit und zur Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.<br />
Reaktorabfälle<br />
Künftig wird Deponieraum vorwiegend für<br />
verunreinigten Aushub benötigt, diese Men -<br />
ge wird auch weiterhin schwer abschätzbar<br />
sein. Strassenwischgut und Strassensammlerschlämme,<br />
die gegenwärtig noch abgelagert<br />
werden, sollen in Zukunft dem aktuellen Stand<br />
der Technik entsprechend aufbereitet werden,<br />
um verwertbare Fraktionen wie Feinkies und<br />
Sand zurückgewinnen zu können.<br />
[1’000 m 3 ]<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
1’110<br />
2’248<br />
107<br />
Schlackekompartiment<br />
Reststoffe<br />
geplante Erweiterungen Restvolumen erwartete Jahresmenge<br />
DEPONIEN E<br />
Die KVA des <strong>Bern</strong>er Dispositivs sind mit saurer<br />
Flugaschenwäsche (ausser KVA Biel, La Chauxde-Fonds,<br />
Colombier) ausgerüstet, weshalb<br />
kein zusätzlicher Bedarf an Reststoffdeponie -<br />
volumen besteht.<br />
Die eingebauten Reststoffe aus Kehrichtverbrennungsanlagen<br />
liegen im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> heu -<br />
te deutlich unter den geplanten Zielwer ten.<br />
Die nachfolgenden Angaben zur voraussicht -<br />
lichen Auffülldauer der einzelnen Kompartimente<br />
basieren auf der Annahme, dass die<br />
jährlich anfallenden <strong>Abfall</strong>mengen künf tig<br />
etwa den durchschnittlichen Mengen der Jahre<br />
2003 – 2006 entsprechen.<br />
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass der<br />
Deponieraum im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> insgesamt auch<br />
ohne Erweiterungen noch 20 Jahre für die<br />
Aufnahme von Schlacke aus Kehrichtverbrennungsanlagen<br />
und Reaktorabfällen sowie<br />
über 30 Jahre für Reststoffe ausreichen dürfte<br />
(vorausgesetzt, die zugrunde liegenden Jah -<br />
resmengen von 107’000 m 3 Schlacke aus Keh -<br />
richtverbrennungsanlagen, 91’000 m 3 Reaktorabfälle<br />
und 22’000 m 3 Reststoffen verän -<br />
dern sich nicht signifikant). Die zusätzlichen<br />
643<br />
1’781<br />
91<br />
Reaktorkompartiment<br />
131<br />
585<br />
22<br />
Reststoffkompartiment<br />
Abbildung E-9<br />
Restvolumen Reaktorund<br />
Reststoffdeponien<br />
per Ende 2007<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
43
E<br />
Abbildung E-10<br />
Entsorgungskapazität<br />
und Reichweite<br />
Reaktor- und Reststoff<br />
deponien<br />
per Ende 2007<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
44<br />
DEPONIEN<br />
Kompar- Rest- erwartete Auffüll- Erweite- zusätzl. Abschluss<br />
timent volumen Jahres- dauer rungen Auffüll-<br />
2006 menge dauer<br />
[m 3 ] [m 3 ] [Jahre] [m 3 ] [Jahre]<br />
Schlacke 2’247’700 107’000 21 1’110’000 10 2038<br />
Reaktorstoffe 1’781’200 91’000 20 643’000 7 2034<br />
Reststoffe 585’000 22’000 27 131’000 6 2040<br />
Volumen der nach aktuellem Stand geplanten<br />
Erweiterungen verlängern die Auffülldauer<br />
der Reaktor- und Reststoffdeponien noch mals<br />
um ca. weitere 10 Jahre.<br />
Für die künftige Planung sind jedoch neben<br />
der Gesamtbilanz auch die Standorte der Deponien<br />
zu berücksichtigen. Um grosse Trans-<br />
E.5 Empfehlungen und Massnahmen<br />
Empfehlung<br />
E – 14<br />
Umsetzung der geplanten Deponieerweiterungen.<br />
Massnahme<br />
portdistanzen vom Entstehungsort der Ab -<br />
fälle zum Ablagerungsort zu vermeiden, muss<br />
lokal genügend Deponieraum zur Verfügung<br />
gestellt werden. Insbesondere die eher peri -<br />
pher gelegenen Deponien (Ronde Sagne und<br />
Türliacher) haben bereits kurz- bis mittelfristig<br />
Erweiterungsbedarf.<br />
M – 7<br />
Schonung von Deponievolumen durch Aufbereitung der abzulagernden Abfälle (beispiels -<br />
weise Strassensammlerschlämme, Strassenwischgut, verunreinigter Aushub) und Rückge -<br />
win nung verwertbarer Anteile (beispielsweise Sand, Kies)
Finanzierung und Information<br />
F.1 Kostenregelung in der<br />
<strong>Abfall</strong>wirtschaft<br />
Für die Finanzierung der Entsorgung von Ab -<br />
fällen gilt grundsätzlich das Verursacherprin -<br />
zip. Je nach <strong>Abfall</strong>art ist die Finanzierung unterschiedlich<br />
geregelt:<br />
■ Bei den Siedlungsabfällen, welche über die<br />
Gemeinden entsorgt werden, wird die Beseitigung<br />
von Kehricht vom Abgeber zum<br />
überwiegenden Teil nach Volumen (Sackgebühren)<br />
oder nach Gewicht finanziert.<br />
Fixkosten für Personal, Administration und<br />
Sammeldienst werden mittels Grundgebüh -<br />
ren gedeckt. Die Separatsammlung von<br />
Wertstoffen und deren Übernahme durch<br />
Verwertungsbetriebe werden über Grund -<br />
ge bühren und vorgezogene Recyclinggebühren<br />
finanziert. Für die Sammlung von<br />
Glas, Altpapier, PET-Geträn ke flaschen so -<br />
wie Elektro- und Elektronikabfällen wird<br />
den Gemeinden eine Entschädigung ent -<br />
richtet.<br />
Bei Direktanlieferungen aus Industrie-, Ge -<br />
werbe- und Dienstleistungsbetrieben verrechnen<br />
die Entsorgungsbetriebe die Behandlungskosten<br />
direkt dem Anlieferer der<br />
Abfälle, normalerweise nach Gewicht.<br />
■ Die Entsorgung der <strong>Bau</strong>abfälle ist vollumfänglich<br />
privatwirtschaftlich organisiert. Der<br />
Abgeber der Abfälle bezahlt dem Abneh -<br />
mer (Sortieranlage, KVA oder Deponie) die<br />
Behandlungskosten nach Gewicht oder<br />
nach Volumen.<br />
■ Die Kosten der Entsorgung von Klär schlamm<br />
sind in den Abwassergebühren enthalten,<br />
welche vom Verursacher entweder ent spre -<br />
chend dem Wasserverbrauch (private Haushalte,<br />
Gewerbe ohne spezifisches Abwa sser)<br />
oder entsprechend der Schmutzfracht und<br />
der hydraulischen Belastung (Industrie) ent -<br />
richtet werden.<br />
■ Die Kosten der Entsorgung von Sonder- und<br />
Problemabfällen werden, sofern sie nicht<br />
durch vorgezogene Entsorgungsgebühren<br />
gedeckt sind, vom Abnehmer direkt dem<br />
Abgeber verrechnet. Ausnahme bilden die<br />
Sammlung und Entsorgung von Sonderab -<br />
fällen aus privaten Haushalten, über spe -<br />
ziell bezeichnete Rücknahmestellen (im<br />
Wesentlichen Drogerien und Apotheken),<br />
FINANZIERUNG UND INFORMATION F<br />
die vom <strong>Kanton</strong> über den <strong>Abfall</strong>fonds finanziert<br />
werden. Die Abgabe von Sonderabfällen<br />
aus privaten Haushalten bei Ge -<br />
meindesammelstellen ist für Privatperso -<br />
nen ebenfalls kostenlos und wird über die<br />
Grundgebühr finanziert. Die Entsorgungskosten<br />
für Sonderabfälle, deren Inhaber<br />
nicht ermittelt werden kann oder zahlungs -<br />
unfähig ist, übernimmt der <strong>Kanton</strong>. Die Finanzierung<br />
wird durch den <strong>Abfall</strong>fonds<br />
sichergestellt.<br />
F.2 <strong>Abfall</strong>fonds<br />
Der <strong>Abfall</strong>fonds ist eine Spezialfinanzierung<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong>. Er wird durch eine von Kehrichtverbrennungsanlagen<br />
(KVA) und Reaktordeponien<br />
zu entrichtende Abgabe geäuf -<br />
net. Diese betrug bisher 15 Franken für jede<br />
Tonne, die in KVA verbrannt wurde und 5<br />
Franken pro Tonne für die auf Reaktordepo -<br />
nien abgelagerten Abfälle. Mit dem Inkrafttreten<br />
des revidierten <strong>Abfall</strong>gesetzes am 1. Juli<br />
2008 wird nicht mehr nach Behandlungsart<br />
unterschieden, sondern der Ansatz wird auf<br />
je 5 Franken pro Tonne <strong>Abfall</strong> festgelegt.<br />
Mit den Mitteln des Fonds finanziert der <strong>Kanton</strong><br />
folgende Aufgaben:<br />
■ Beiträge an <strong>Abfall</strong>behandlungsanlagen aus<br />
den vor 2002 eingegangenen Verpflichtun -<br />
gen. Die noch ausstehenden Beiträge wurden<br />
im Jahr 2008 vollständig ausbezahlt,<br />
■ Untersuchungen, Planungen und Informationsmassnahmen<br />
auf dem Gebiet der <strong>Abfall</strong>wirtschaft,<br />
■ Untersuchungen von belasteten Stand or -<br />
ten und Sanierungen von Altlasten, deren<br />
Verursacher nicht mehr ermittelt oder belangt<br />
werden können,<br />
■ Aufwendungen des AWA für die Verwaltung<br />
des <strong>Abfall</strong>fonds, die Untersuchung von<br />
Betriebsstandorten sowie die <strong>Abfall</strong>planung,<br />
-koordination und -erhebung.<br />
In der Periode 1995 bis 2007 wurden aus dem<br />
<strong>Abfall</strong>fonds insgesamt 101.5 Millionen Fran -<br />
ken ausbezahlt. Mit 77.7 Millionen Franken<br />
machten die Beiträge an <strong>Abfall</strong>behandlungs -<br />
anlagen mehr als drei Viertel aus.<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
45
F<br />
Abbildung F-1<br />
Beiträge aus dem<br />
<strong>Abfall</strong>fonds<br />
1995 – 2007<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
46<br />
FINANZIERUNG UND INFORMATION<br />
Aufwand divers<br />
2.0 Mio. Fr. (2%)<br />
Verwaltung des Fonds<br />
0.7 Mio. Fr. (1%)<br />
AWA Personal<br />
8.3 Mio. Fr. (8%)<br />
AWA Aufträge<br />
10.0 Mio. Fr. (10%)<br />
Sonderabfälle<br />
2.8 Mio. Fr. (3%)<br />
F.3 Kostenstruktur<br />
in der kommunalen<br />
<strong>Abfall</strong>wirtschaft<br />
Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> erstellen noch nicht alle Ge -<br />
meinden eine Kostenstellenrechnung für die<br />
<strong>Abfall</strong>bewirtschaftung. Entsprechend schwie -<br />
rig gestalten sich für diese Gemeinden und für<br />
den <strong>Kanton</strong> Kostenvergleiche in den Sparten<br />
Logistik, Verbrennung und Gemeinwesen.<br />
Eine Gegenüberstellung der erbrachten Leistungen<br />
und der entsprechenden Aufwendun<br />
gen ermöglicht es den Gemeinden, ihre<br />
Diens tleistungen im Bereich der <strong>Abfall</strong>ent sor -<br />
gung aus wirtschaftlicher Sicht zu analysieren<br />
und Sparpotenziale ausfindig zu machen. Im<br />
<strong>Kanton</strong> Zürich führt das AWEL seit 10 Jahren<br />
einen Benchmark für 13 Gemeinden durch.<br />
Für einige Gemeinden ist das Erstellen einer<br />
Kostenstellenrechnung aus Personalgründen<br />
kaum möglich. Hier will der <strong>Kanton</strong> mit einer<br />
Wegleitung (Richtlinie) Unterstützung anbie -<br />
ten.<br />
F.4 Information<br />
Die <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung hat sich in den<br />
letzten Jahren zu einem dynamischen Markt<br />
entwickelt, der von den involvierten Akteu ren<br />
grosse Flexibilität verlangt. Für Letztere ist es<br />
nicht immer einfach, den Überblick über Ver -<br />
änderungen wie steigende resp. sinkende<br />
Beiträge an <strong>Abfall</strong>anlagen<br />
77.7 Mio. Fr. (76%)<br />
Entsorgungskosten, neue technische Mög lich -<br />
keiten oder neue gesetzliche Rahmenbedingungen<br />
zu behalten.<br />
Mit diversen Publikationen zu aktuellen Themen<br />
in der <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung bietet das<br />
AWA nützliche Hilfestellungen an (<strong>Abfall</strong>vermeidung,<br />
-verminderung, -verwertung).<br />
Mittels stichprobenartiger Umfragen bei den<br />
Akteuren im <strong>Abfall</strong>markt (Gemeinden, Unter -<br />
nehmen, Anlagenbetreiber) werden die Inhal -<br />
te dieser Publikationen auf die Bedürfnisse<br />
ausgerichtet.<br />
Im Interesse einer kosteneffizienten <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung<br />
sollen unter anderem die Aspekte<br />
der Kostenoptimierung und der Kosteneffizienz<br />
in der <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung auf gegriffen<br />
und verstärkt thematisiert werden.<br />
Erwähnenswert ist, dass eine zunehmende<br />
Anzahl Gemeinden – mit finanzieller Unterstüt<br />
zung der <strong>Abfall</strong>verbände – vom Angebot<br />
«Ab fallunterricht» der Stiftung Praktischer Um -<br />
welt schutz Schweiz (Pusch) in der Deutsch -<br />
schweiz und vom «Réseau-écoles de sensibi -<br />
lisation à la gestion des déchets» in der<br />
Westschweiz Gebrauch macht. Schüler und<br />
Schülerinnen werden dabei mit dem sorg sa -<br />
men Umgang mit Ressourcen und Abfällen<br />
vertraut gemacht. Erfahrungen zei gen, dass<br />
dank der finanziellen Unterstützung der Verbände<br />
das Interesse am <strong>Abfall</strong>unterricht erhöht<br />
werden konnte.
Empfehlungen<br />
FINANZIERUNG UND INFORMATION F<br />
E – 15<br />
Mittels stichprobeartiger Umfragen bei den Akteuren im <strong>Abfall</strong>markt sicherstellen, dass das<br />
Informationsangebot des AWA den aktuellen Bedürfnissen gerecht wird.<br />
E – 16<br />
Den Bereich Kostenoptimierung in den Publikationen vermehrt thematisieren.<br />
E – 17<br />
Gemeinden ermutigen, das Thema «<strong>Abfall</strong>- und Ressourcenbewirtschaftung» in den Schulen<br />
zu behandeln. Der <strong>Abfall</strong>unterricht von Pusch stellt eine Möglichkeit dar.<br />
E – 18<br />
Auf der Grundlage eines Musters für die Kostenstellenrechnung einen Benchmark für die<br />
Kosten der kommunalen <strong>Abfall</strong>wirtschaft in 10 – 15 Gemeinden durchführen.<br />
Massnahme<br />
M – 8<br />
Der <strong>Kanton</strong> (AWA und das Amt für Gemeinden und Raumordnung) erarbeitet eine Richtlinie<br />
für die finanzielle Führung der kommunalen <strong>Abfall</strong>wirtschaft. Die Richtlinie soll es den Ge -<br />
mein den ermöglichen, mit relativ geringem Aufwand eine Kostenstellenrechnung zu verfassen,<br />
in der die nachfolgenden Positionen nachvollziehbar ausgewiesen werden:<br />
■ Logistik- und Verwertungs- resp. Entsorgungskosten für die einzelnen <strong>Abfall</strong>fraktionen<br />
■ Kosten für den Betrieb der Sammelstellen<br />
■ Gemeinkosten für Öffentlichkeitsarbeit oder Administration<br />
■ Benchmarking.<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
47
Massnahmen und Empfehlungen<br />
G.1 Massnahmen<br />
EMPFEHLUNGEN UND MASSNAHMEN G<br />
Die im <strong>Sachplan</strong> definierten Massnahmen, welche in Kapitel G.1 zusammengefasst werden, sind<br />
behördenverbindlich, im Gegensatz zu den Empfehlungen in Kapitel G.2, welche als unver -<br />
bindliche Hinweise und Vorschläge für die betreffenden Zuständigkeiten zu interpretieren sind.<br />
Bereich Massnahme Zuständigkeit<br />
gemischte<br />
Siedlungsabfälle<br />
(Kap. C.1.1)<br />
<strong>Bau</strong>abfälle<br />
(Kap. C.2)<br />
Sonderabfälle<br />
(Kap. C.5.1)<br />
M – 1 Periodische Ausschreibung der Entsor -<br />
gungsleistungen: Die Gemeinden schrei -<br />
ben von ihr ausgelagerte Entsor gungs -<br />
leistungen (z.B. Sammlung und Trans -<br />
port) öffentlich aus. Erfolgt die Ent sor -<br />
gung durch die Gemeinde, ist mittels<br />
Benchmarking und einem klaren Leistungsauftrag<br />
ein effizienter Betrieb zu<br />
gewährleisten.<br />
M – 2 Konsequenter Vollzug der Vor schrif ten,<br />
mit dem Ziel, die Gleichbehandlung<br />
von stationären und mobilen Anlagen,<br />
die <strong>Bau</strong>abfälle aufbereiten, sicher zu -<br />
stellen.<br />
M – 3 Sicherung der Qualität der produzier -<br />
ten Recyclingbaustoffe. Jährliche Erfas -<br />
sung der Materialmengen aller bewilligter<br />
Aufbereitungsanlagen und mo -<br />
bilen Brechern durch das AWA.<br />
M – 4 Konsequente Umsetzung der Geneh -<br />
migungspflicht und der Deklaration der<br />
Entsorgungswege auf <strong>Bau</strong>stellen als<br />
Beitrag zur Steigerung der Transparenz<br />
bei der Entsorgung.<br />
M – 5 Konsequente Bekämpfung von illega -<br />
len Entsorgungspraktiken.<br />
M – 6 Aufbereitung von Strassensammlerschläm<br />
men: Der <strong>Kanton</strong> erarbeitet ge -<br />
meinsam mit den betroffenen Akteu ren<br />
Massnahmen für eine vermehrte Aufbereitung<br />
von Strassensammlerschlämmen.<br />
<strong>Kanton</strong><br />
✘<br />
✘<br />
✘<br />
Gemeinden<br />
✘<br />
✘ ✘<br />
✘<br />
Entsorgungsverbände<br />
Private Anlagen<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
49
G<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
50<br />
EMPFEHLUNGEN UND MASSNAHMEN<br />
Bereich Massnahme Zuständigkeit<br />
Deponien<br />
(Kap. E)<br />
Finanzierung<br />
& Information<br />
(Kap. F)<br />
M – 7 Schonung von Deponievolumen durch<br />
Aufbereitung der abzulagernden Ab -<br />
fälle (beispielsweise Strassensammlerschlämme,<br />
Strassenwischgut, verunrei -<br />
nigter Aushub) und Rückgewinnung<br />
verwertbarer Anteile (beispielsweise<br />
Sand, Kies)<br />
M – 8 Der <strong>Kanton</strong> (AWA und das Amt für Ge -<br />
meinden und Raumordnung) erarbei -<br />
tet eine Richtlinie für die finanzielle<br />
Füh rung der kommunalen <strong>Abfall</strong>wirt -<br />
schaft. Die Richtlinie soll es den Ge meinden<br />
ermöglichen, mit relativ geringem<br />
Aufwand eine Kostenstellenrechnung<br />
zu verfassen, in der die nachfolgenden<br />
Positionen nachvollziehbar ausgewie -<br />
sen werden:<br />
■ Logistik- und Verwertungs- resp. Entsorgungskosten<br />
für die einzelnen <strong>Abfall</strong>fraktionen<br />
■ Kosten für den Betrieb der Sammelstellen<br />
■ Gemeinkosten für Öffentlichkeitsarbeit<br />
oder Administration<br />
■ Benchmarking<br />
<strong>Kanton</strong><br />
Gemeinden<br />
Entsorgungsverbände<br />
Private Anlagen<br />
✘ ✘<br />
✘
G.2 Empfehlungen<br />
EMPFEHLUNGEN UND MASSNAHMEN G<br />
Bereich (Kapitel) Empfehlung Zuständigkeit<br />
gemischte<br />
Siedlungsabfälle<br />
(Kap. C.1.1)<br />
Separatsammlungen<br />
(Kap. C.1.2)<br />
E – 1 Optimierung Sammelstellen: In urbanen<br />
Gebieten forcieren die Gemeinden die<br />
Realisierung von Containerlösungen zur<br />
Verbesserung der Sauberkeit. Bei Gross -<br />
überbauungen ist die Zweckmässigkeit<br />
von unterirdischen Sammelcontainern<br />
abzuklären.<br />
E – 2 Optimierung Sammeltouren: Die Ge -<br />
mein den und Entsorgungsverbände überprüfen<br />
periodisch unter Berücksichtigung<br />
der Kundenbedürfnisse die Wirt schaft -<br />
lichkeit ihrer Sammeltouren und optimieren<br />
sie bei Bedarf (z.B. bessere Auslastung<br />
und optimalere Routenwahl der<br />
Sammelfahrzeuge).<br />
E – 3 Optimierung kommunale Zusammenar -<br />
beit: Die Gemeinden prüfen das Ein sparpotenzial<br />
von regionalen Lösungen in<br />
Zusammenarbeit mit den <strong>Abfall</strong>verbänden<br />
(z.B. Verringerung der Gemein kos -<br />
ten, optimalere Organisation der Sammeldienste<br />
etc.).<br />
E – 4 Optimierung Separatsammlung: Als län -<br />
gerfristiges Ziel wird das Anheben der<br />
Sammelquote des <strong>Kanton</strong>s von derzeit<br />
46 % auf 50 % bis 2015 vorgeschlagen.<br />
Zu diesem Zweck soll:<br />
■ die Separatsammlung periodisch hinsichtlich<br />
Kundenfreundlichkeit und<br />
Kundeninformation überprüft werden<br />
(Sauberkeit der Sammelstelle, Be schriftung<br />
der Gebinde, Information be züg -<br />
lich Sammeltouren etc.),<br />
■ das AWA bei Bedarf eine Wegleitung<br />
für attraktive Sammelstellen zuhanden<br />
der Gemeinden verfassen. In die Erar -<br />
beitung sind die Entsorgungsverbände<br />
und Gemeinden einzubinden.<br />
<strong>Kanton</strong><br />
Gemeinden<br />
✘<br />
Entsorgungsverbände<br />
✘ ✘<br />
✘ ✘<br />
✘ ✘ ✘<br />
Private Anlagen<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
51
G<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
52<br />
EMPFEHLUNGEN UND MASSNAHMEN<br />
Bereich (Kapitel) Empfehlung Zuständigkeit<br />
<strong>Bau</strong>abfälle<br />
(Kap. C.2)<br />
Biogene Abfälle<br />
(Kap. C.4)<br />
E – 5 Steigerung der Akzeptanz für Recyc -<br />
lingbaustoffe bei <strong>Bau</strong>herren, insbesondere<br />
bei der öffentlichen Hand: Ge meinsam<br />
mit den zuständigen kantonalen<br />
Amtsstellen für Hoch- und Tiefbau (Tief -<br />
bauamt, TBA; Amt für Grundstücke und<br />
Gebäude, AGG) sind die Vorschriften<br />
und technischen Normen wo möglich<br />
anzupassen, oder neue Normen zu ent -<br />
wickeln, die den Einsatz von Sekundärrohstoffen<br />
klar regeln.<br />
E – 6 Werden Projekte zur stofflichen Verarbeitung<br />
von Abfällen aus den Bereichen<br />
Siedlung, Gewerbe und Industrie, Handel,<br />
Landschaft und Garten geplant,<br />
sind die <strong>Abfall</strong>mengen genau abzuklä -<br />
ren und gegebenenfalls vertraglich zu<br />
sichern. Dies ist insbesondere bei kapitalintensiven<br />
Investitionen wie z.B. Ver -<br />
gä rungsanlagen wichtig.<br />
E – 7 Die Verwertung biogener Abfälle in der<br />
Tierfütterung soll solange zulässig bei -<br />
behalten werden. Aus diesem Grund soll<br />
die Konkurrenzfähigkeit dieses Ent sor -<br />
gungsweges gefördert werden, indem<br />
die Qualität hochgehalten und die Logistik<br />
optimiert werden.<br />
E – 8 Bei einem Strategiewechsel von der<br />
Kom postierung zur Vergärung sind ge -<br />
samtheitliche Aspekten wie Stoffströ me,<br />
Produktion erneuerbarer Energien, Kos -<br />
ten, Transportwege, die Aus lastung der<br />
bestehenden Kompos tierungsanlagen<br />
usw. zu prüfen.<br />
<strong>Kanton</strong><br />
✘<br />
Gemeinden<br />
Entsorgungsverbände<br />
Private Anlagen<br />
✘ ✘<br />
✘<br />
✘ ✘ ✘
EMPFEHLUNGEN UND MASSNAHMEN G<br />
Bereich (Kapitel) Empfehlung Zuständigkeit<br />
Sonderabfälle &<br />
andere kontroll -<br />
pflichtige Abfälle<br />
(Kap. C.5.1)<br />
KVA des <strong>Bern</strong>er<br />
Dispositivs<br />
(Kap. D)<br />
E – 9 Aus Sicht des Bodenschutzes ist sicher -<br />
zustellen, dass in Kompostierungs- und<br />
in industriellen und landwir tschaftli chen<br />
Vergärungsanlagen ausschliess lich qua -<br />
litativ einwandfreie biogene Ab fälle an -<br />
genommen und zu Recyc ling dünger<br />
verarbeitet werden. Dies bedingt unter<br />
anderem, dass die Annahme der bioge -<br />
nen Abfälle vermehrt kontrolliert werden<br />
muss.<br />
E – 10 Für die stoffliche Verwertung unge eig -<br />
nete Abfälle sind in ARA oder KVA zu<br />
behandeln.<br />
E – 11 Aufbereitung von verunreinigtem Aus -<br />
hub: Der <strong>Kanton</strong> prüft den Nutzen einer<br />
verstärkten Aufbereitung von verunrei -<br />
nigtem Erdmaterial (finanzielle Aspek -<br />
te, Mengenpotenzial, Einsparpotenzial<br />
hinsichtlich Deponievolumen). Bei posi -<br />
tiven Untersuchungsergebnissen soll ei -<br />
ne Informationsbroschüre (Richtlinie)<br />
zuhanden von <strong>Bau</strong>herren und Unter -<br />
neh mern verfasst werden.<br />
E –12 Der <strong>Kanton</strong> setzt die in der VeVA vor -<br />
geschriebene Bewilligungspflicht für<br />
An nahmebetriebe von Sonderabfällen<br />
und anderen kontrollpflichtigen Abfäl -<br />
len kon sequent um. Die branchenweise<br />
Kontrolle der Entsorgungswege wird<br />
weitergeführt.<br />
E – 13 Der <strong>Kanton</strong> verlangt von den Anlagenbetreibern<br />
im Rahmen der jährlichen<br />
Betriebsdatenerhebung die Angabe ei -<br />
nes Energienutzungsgrades der Anla -<br />
ge.<br />
<strong>Kanton</strong><br />
✘<br />
✘<br />
Gemeinden<br />
Entsorgungsverbände<br />
Private Anlagen<br />
✘ ✘<br />
✘<br />
✘ ✘<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
53
G<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
54<br />
EMPFEHLUNGEN UND MASSNAHMEN<br />
Bereich (Kapitel) Empfehlung Zuständigkeit<br />
Deponien<br />
(Kap. E)<br />
Finanzierung<br />
& Information<br />
(Kap. F)<br />
E – 14 Umsetzung der geplanten Deponieerweiterungen.<br />
E – 15 Mittels stichprobeartiger Umfragen bei<br />
den Akteuren im <strong>Abfall</strong>markt sicherstellen,<br />
dass das Informationsangebot<br />
des AWA den aktuellen Bedürfnissen<br />
ge recht wird.<br />
E – 16 Den Bereich Kostenoptimierung in den<br />
Publikationen vermehrt thematisieren.<br />
E – 17 Gemeinden ermutigen, das Thema «Ab -<br />
fall- und Ressourcenbewirtschaftung»<br />
in den Schulen zu behandeln. Der <strong>Abfall</strong>unterricht<br />
von Pusch stellt eine Mög -<br />
lichkeit dar.<br />
E – 18 Auf der Grundlage eines Musters für<br />
die Kostenstellenrechnung einen Benchmark<br />
für die Kosten der kommunalen<br />
<strong>Abfall</strong>wirtschaft in 10 – 15 Gemeinden<br />
durchführen.<br />
<strong>Kanton</strong><br />
Gemeinden<br />
Entsorgungsverbände<br />
Private Anlagen<br />
✘ ✘<br />
✘<br />
✘<br />
✘ ✘<br />
✘
Literaturverzeichnis<br />
[1] <strong>Abfall</strong>verordnung (AbfV) des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />
[2] Gesetz über die Abfälle (<strong>Abfall</strong>gesetz, AbfG)<br />
LITERATURVERZEICHNIS<br />
[3] Bundesamt für Umwelt (BAFU): Nachhaltige Rohstoffnutzung und <strong>Abfall</strong>entsorgung.<br />
Grundlagen für die Gestaltung der zukünftigen Politik des Bundes. Umwelt-Wissen<br />
Nr. 0612. <strong>Bern</strong>, 2006<br />
[4] Bundesamt für Umwelt (BAFU): Richtlinie für die Verwertung mineralischer <strong>Bau</strong>abfälle,<br />
<strong>Bern</strong>, 2006<br />
[5] Bundesamt für Umwelt (BAFU): Diverse <strong>Abfall</strong>statistiken<br />
[6] GSA Amt für Gewässerschutz und <strong>Abfall</strong>wirtschaft: Spezialbericht Deponien zur Erarbei<br />
tung des neuen <strong>Sachplan</strong>s <strong>Abfall</strong> 2008, Münsingen, 2007<br />
[7] GSA Amt für Gewässerschutz und <strong>Abfall</strong>wirtschaft: Biogene Abfälle im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong>.<br />
Mengenerhebung, Februar 2005<br />
[8] GSA Amt für Gewässerschutz und <strong>Abfall</strong>wirtschaft: Grundlagen für die Planung von<br />
Kompostierungs- und Vergärungsanlagen, September 2006<br />
[9] GSA Amt für Gewässerschutz und <strong>Abfall</strong>wirtschaft des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong>: Jahresbericht<br />
2006 der Abteilung <strong>Abfall</strong>wirtschaft, März 2007<br />
[10] GSA Amt für Gewässerschutz und <strong>Abfall</strong>wirtschaft des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong>: <strong>Abfall</strong>splitter<br />
[11] Regierungsrat des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong>: Energiestrategie 2006<br />
[12] Schweizerischer Städteverband (SSV): die Stadt / les villes, <strong>Bern</strong>, Mai 2007<br />
[13] VetroSwiss: Vergleichende Ökobilanz für das Recycling und Versanden von Altglas,<br />
Zürich, Januar 2006<br />
[14] Schweizerischer Gemeindeverband und Schweizerische Konferenz der Stadt- und<br />
Gemeindeschreiber (SKSG): Schweizer Gemeinde 05/07; Mai 2007<br />
[15] Pusch: <strong>Abfall</strong> und Recycling Merkblatt 6 – Altmetall, Zürich, Mai 2006<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
55
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
56<br />
ANHANG 1<br />
Anhang 1<br />
Zuordnung der Gemeinden zu den <strong>Abfall</strong>regionen<br />
A Liste der Gemeinden nach <strong>Abfall</strong>regionen<br />
<strong>Abfall</strong>regionen Gemeinden / Ständige Wohnbevölkerung am 1.1.2007<br />
<strong>Bern</strong><br />
+ 6 Gemeinden*<br />
28 Gemeinden<br />
(2011 Umteilung<br />
der 6 Gemeinden<br />
zu KEBAG)<br />
AVAG<br />
150 Gemeinden<br />
(inkl. Zuliefergemeinden<br />
Gsteig und Lauenen)<br />
Ballmoos* 54<br />
Bangerten* 157<br />
<strong>Bern</strong> 122’422<br />
Bremgarten 3’786<br />
Deisswil b. M’see* 88<br />
Diemerswil 210<br />
Ferenbalm 1’262<br />
Frauenkappelen 1’253<br />
Golaten 299<br />
Guggisberg 1’613<br />
Gurbrü 253<br />
Adelboden 3’618<br />
Aeschi 1’955<br />
Aeschlen 312<br />
Affoltern 1’155<br />
Allmendingen 492<br />
Amsoldingen 809<br />
Arni 973<br />
Beatenberg 1’146<br />
Belp 9’577<br />
Belpberg 387<br />
Bleiken 374<br />
Blumenstein 1’173<br />
Boltigen 1’419<br />
Bönigen 2’356<br />
Bowil 1’423<br />
Brenzikofen 520<br />
Brienz 2’938<br />
Brienzwiler 549<br />
Buchholterberg 1’493<br />
Burgistein 1’060<br />
Därligen 382<br />
Därstetten 854<br />
Diemtigen 2’123<br />
Dürrenroth 1’031<br />
Jegenstorf* 4’225<br />
Kehrsatz 3’755<br />
Kirchlindach 2’666<br />
Köniz 37’226<br />
Kriechenwil 403<br />
Laupen 2’790<br />
Meikirch 2’373<br />
Mühleberg 2’677<br />
Neuenegg 4’625<br />
Oberbalm 877<br />
Rapperswil 2’133<br />
Eggiwil 2’497<br />
Eriswil 1’435<br />
Eriz 515<br />
Erlenbach 1’727<br />
Fahrni 731<br />
Forst-Längenbühl 725<br />
Freimettigen 365<br />
Frutigen 6’688<br />
Gadmen 259<br />
Gelterfingen 252<br />
Gerzensee 959<br />
Grindelwald 3’817<br />
Grosshöchstetten 3’092<br />
Gsteig 953<br />
Gsteigwiler 406<br />
Gündlischwand 281<br />
Gurzelen 773<br />
Guttannen 319<br />
Habkern 631<br />
Hasliberg 1’247<br />
Häutligen 235<br />
Heiligenschwendi 646<br />
Heimberg 5’847<br />
Herbligen 526<br />
Schüpfen 3’262<br />
Wahlern 6’244<br />
Walkringen* 1’865<br />
Wiggiswil* 98<br />
Wileroltigen 390<br />
Wohlen 9’093<br />
Total 216’099<br />
Hilterfingen 3’959<br />
Höfen 391<br />
Hofstetten b. Brienz 575<br />
Homberg 502<br />
Horrenbach-Buchen 267<br />
Huttwil 4’701<br />
Innertkirchen 911<br />
Interlaken 5’279<br />
Iseltwald 403<br />
Jaberg 257<br />
Kandergrund 819<br />
Kandersteg 1’192<br />
Kaufdorf 936<br />
Kienersrüti 50<br />
Kiesen 735<br />
Kirchdorf 844<br />
Kirchenthurnen 269<br />
Konolfingen 4’745<br />
Krattigen 941<br />
Landiswil 631<br />
Langnau 8’845<br />
Lauenen 820<br />
Lauperswil 2’663<br />
Lauterbrunnen 2’486
KEBAG<br />
101 Gemeinden<br />
(inkl. Zuliefergemeinden<br />
Meienried und Seehof)<br />
Leissigen 932<br />
Lenk 2’331<br />
Linden 1’326<br />
Lohnstorf 221<br />
Lütschental 249<br />
Lützelflüh 4’099<br />
Matten 3’559<br />
Meiringen 4’536<br />
Mirchel 523<br />
Mühledorf 235<br />
Mühlethurnen 1’305<br />
Münsingen 11’017<br />
Niederhünigen 652<br />
Niedermuhlern 529<br />
Niederried b. I’laken 366<br />
Niederstocken 280<br />
Noflen 244<br />
Oberdiessbach 2’828<br />
Oberhofen 2’297<br />
Oberhünigen 331<br />
Oberlangenegg 508<br />
Oberried b. Brienz 478<br />
Oberstocken 295<br />
Oberthal 791<br />
Oberwil i. S. 842<br />
Oppligen 633<br />
Pohlern 259<br />
Aarwangen 4’145<br />
Aefligen 1’016<br />
Alchenstorf 553<br />
Arch 1’570<br />
Attiswil 1’342<br />
Auswil 471<br />
Bannwil 663<br />
Bäriswil 1’016<br />
Bätterkinden 2’850<br />
Berken 51<br />
Bettenhausen 497<br />
Bleienbach 675<br />
Bollodingen 229<br />
Reichenbach 3’340<br />
Reutigen 929<br />
Riggisberg 1’944<br />
Ringgenberg 2’658<br />
Röthenbach i. E’tal 1’285<br />
Rubigen 2’581<br />
Rüderswil 2’330<br />
Rüeggisberg 1’883<br />
Rüegsau 3’028<br />
Rümligen 464<br />
Rüschegg 1’693<br />
Rüti b. Riggisberg 415<br />
Saanen 6’765<br />
Sankt-Stephan 1’336<br />
Saxeten 105<br />
Schangnau 915<br />
Schattenhalb 624<br />
Schlosswil 676<br />
Schwanden b. Brienz 606<br />
Schwendibach 254<br />
Seftigen 2’082<br />
Signau 2’724<br />
Sigriswil 4’436<br />
Spiez 12’349<br />
Steffisburg 15’207<br />
Sumiswald 5’085<br />
Tägertschi 355<br />
Büren an der Aare 3’195<br />
Büren zum Hof 467<br />
Burgdorf 14’856<br />
Busswil b. Melchnau 183<br />
Ersigen 1’453<br />
Etzelkofen 334<br />
Farnern 221<br />
Fraubrunnen 1’746<br />
Gondiswil 741<br />
Graben 310<br />
Grafenried 927<br />
Hasle 2’993<br />
Heimenhausen 422<br />
ANHANG 1<br />
Teuffenthal 185<br />
Thierachern 2’124<br />
Thun 41’177<br />
Toffen 2’422<br />
Trachselwald 1’037<br />
Trimstein 479<br />
Trub 1’493<br />
Trubschachen 1’454<br />
Uebeschi 714<br />
Uetendorf 5’902<br />
Unterlangenegg 917<br />
Unterseen 5’400<br />
Uttigen 1’761<br />
Wachseldorn 241<br />
Wald 1’119<br />
Walterswil 562<br />
Wattenwil 2’657<br />
Wichtrach 3’994<br />
Wilderswil 2’386<br />
Wimmis 2’289<br />
Wyssachen 1’197<br />
Zäziwil 1’569<br />
Zweisimmen 2’927<br />
Zwieselberg 258<br />
Total 318’265<br />
Heimiswil 1’609<br />
Hellsau 179<br />
Hermiswil 94<br />
Herzogenbuchsee 6’487<br />
Hindelbank 1’942<br />
Höchstetten 265<br />
Iffwil 406<br />
Inkwil 664<br />
Kernenried 440<br />
Kirchberg 5’580<br />
Kleindietwil 505<br />
Koppigen 2’017<br />
Langenthal 14’453<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
57
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
58<br />
ANHANG 1<br />
KEWU<br />
13 Gemeinden<br />
Entsorgung in KVA<br />
Emmenspitz (KEBAG)<br />
MÜVE<br />
52 Gemeinden<br />
Leimiswil 435<br />
Lengnau 4’475<br />
Leuzigen 1’175<br />
Limpach 337<br />
Lotzwil 2’358<br />
Lyssach 1’435<br />
Madiswil 2’133<br />
Mattstetten 582<br />
Meienried 52<br />
Meinisberg 1’232<br />
Melchnau 1’502<br />
Mötschwil 124<br />
Mülchi 259<br />
Münchringen 560<br />
Niederbipp 3’879<br />
Niederönz 1’442<br />
Niederösch 217<br />
Oberbipp 1’503<br />
Oberburg 2’862<br />
Oberösch 119<br />
Obersteckholz 384<br />
Biglen 1’772<br />
Bolligen 6’105<br />
Ittigen 10’731<br />
Krauchthal 2’345<br />
Moosseedorf 3’458<br />
Aarberg 3’954<br />
Aegerten 1’648<br />
Bargen 934<br />
Bellmund 1’336<br />
Biel / Bienne 49’038<br />
Brügg 3’980<br />
Brüttelen 602<br />
Büetigen 783<br />
Bühl 422<br />
Busswil b. Büren 1’959<br />
Diessbach b. Büren 844<br />
Dotzigen 1’325<br />
Epsach 329<br />
Oberwil b. Büren 782<br />
Ochlenberg 611<br />
Oeschenbach 273<br />
Pieterlen 3’347<br />
Reisiswil 184<br />
Roggwil 3’739<br />
Rohrbach 1’397<br />
Rohrbachgraben 438<br />
Röthenbach b. H’see 354<br />
Rüdtligen-Alchenflüh 2’118<br />
Rumendingen 85<br />
Rumisberg 487<br />
Ruppoldsried 262<br />
Rüti b. Büren 828<br />
Rüti b. Lyssach 151<br />
Rütschelen 557<br />
Safnern 1’808<br />
Schalunen 383<br />
Scheunen 72<br />
Schwarzhäusern 459<br />
Seeberg 1’388<br />
Münchenbuchsee 9’602<br />
Muri 12’587<br />
Ostermundigen 14’825<br />
Stettlen 2’885<br />
Urtenen-Schönbühl 5’438<br />
Erlach 1’143<br />
Evilard 2’325<br />
Finsterhennen 490<br />
Gals 697<br />
Gampelen 764<br />
Grossaffoltern 2’824<br />
Hagneck 421<br />
Hermrigen 259<br />
Ins 2’971<br />
Ipsach 3’695<br />
Jens 651<br />
Kallnach 1’511<br />
Kappelen 1’135<br />
Seehof 78<br />
Thörigen 1’006<br />
Thunstetten 2’950<br />
Untersteckholz 158<br />
Ursenbach 898<br />
Utzenstorf 3’916<br />
Walliswil b. Wangen 579<br />
Walliswil-Bipp 234<br />
Wangen an der Aare 1’983<br />
Wangenried 385<br />
Wanzwil 209<br />
Wiedlisbach 2’193<br />
Wiler b. Utzenstorf 315<br />
Willadingen 185<br />
Wolfisberg 190<br />
Wynau 1’604<br />
Wynigen 2’006<br />
Zauggenried 797<br />
Zielebach 329<br />
Zuzwil 508<br />
Total 144’878<br />
Vechigen 4’689<br />
Worb 11’213<br />
Zollikofen 9’616<br />
Total 95’266<br />
Ligerz 516<br />
Lüscherz 540<br />
Lyss 10’974<br />
Merzligen 406<br />
Mörigen 848<br />
Müntschemier 1’233<br />
Nidau 6’650<br />
Niederried b. Kallnach 295<br />
Orpund 2’612<br />
Port 3’200<br />
Radelfingen 1’222<br />
Scheuren 455<br />
Schwadernau 633
CELTOR<br />
32 Gemeinden<br />
VADEC (ex. CRIDOR)<br />
10 Gemeinden<br />
VADEC (ex. SAIOD)<br />
5 Gemeinden<br />
SAIDEF<br />
3 Gemeinden<br />
SEOD<br />
1 Gemeinde<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
395 Gemeinden<br />
Seedorf 2’947<br />
Siselen 593<br />
Studen 2’633<br />
Sutz-Lattrigen 1’302<br />
Täuffelen 2’484<br />
Belprahon 325<br />
Bévilard 1’732<br />
Champoz 159<br />
Châtelat 130<br />
Corcelles 237<br />
Court 1’356<br />
Crémines 542<br />
Eschert 369<br />
Grandval 348<br />
La Heutte 506<br />
Loveresse 316<br />
Corgémont 1’518<br />
Cormoret 514<br />
Cortébert 724<br />
Courtelary 1’199<br />
Diesse 425<br />
La Neuveville 3’444<br />
Treiten 412<br />
Tschugg 420<br />
Tüscherz-Alfermée 302<br />
Twann 849<br />
Vinelz 818<br />
Malleray 1’903<br />
Monible 42<br />
Mont-Tramelan 125<br />
Moutier 7’479<br />
Orvin 1’227<br />
Perrefitte 496<br />
Péry 1’314<br />
Plagne 378<br />
Pontenet 202<br />
Rebévelier 50<br />
Reconvilier 2’265<br />
La Ferrière 551<br />
Renan 824<br />
Saint-Imier 4’713<br />
Sonceboz-Sombeval 1’740<br />
Lamboing 667<br />
Nods 728<br />
Albligen 476<br />
Clavaleyres 52<br />
ANHANG 1<br />
Walperswil 890<br />
Wengi 611<br />
Worben 2’270<br />
Total 132’155<br />
Roches 235<br />
Romont 195<br />
Saicourt 582<br />
Saules 150<br />
Sornetan 125<br />
Sorvilier 269<br />
Souboz 131<br />
Tavannes 3’395<br />
Tramelan 4’269<br />
Vauffelin 423<br />
Total 31’275<br />
Sonvilier 1’154<br />
Villeret 930<br />
Total 13’867<br />
Prêles 840<br />
Total 6’104<br />
Münchenwiler 410<br />
Total 938<br />
Schelten 50<br />
Total 50<br />
Total 958’897<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
59
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
60<br />
ANHANG 1<br />
Schelten<br />
Seehof<br />
Roches<br />
Crémines<br />
Grand-<br />
val<br />
Corcelles<br />
Moutier<br />
Belprahon<br />
Rebévelier<br />
Niederbipp<br />
Sornetan<br />
Monible<br />
Perrefitte<br />
Souboz<br />
Wolfis-<br />
berg<br />
Châtelat<br />
Rumis-<br />
berg<br />
Eschert<br />
Farnern<br />
Attiswil<br />
Saicourt<br />
Oberbipp<br />
Champoz<br />
Wynau<br />
Schwarz-<br />
häusern<br />
Malleray<br />
Saules<br />
Pontenet<br />
Loveresse<br />
Wiedlisbach<br />
Court<br />
Roggwil<br />
Bévilard<br />
Aarwangen<br />
Sorvilier Bannwil<br />
Tramelan<br />
Walliswil<br />
Reconvilier<br />
M. - T<br />
Wangen<br />
Langenthal<br />
Tavannes<br />
Walliswil<br />
B.<br />
Graben<br />
Wangen-<br />
ried<br />
H'hausen<br />
Thun-<br />
stetten<br />
U'steckholz<br />
Mont-Tramelan Corgémont<br />
Péry<br />
Romont<br />
Sonceboz-<br />
Sombeval<br />
R'bach<br />
Ober-<br />
steckholz<br />
Inkwil<br />
Courtelary<br />
Herzogen-<br />
buchsee<br />
Cortébert<br />
Plagne<br />
La Heutte<br />
Lengnau<br />
W.<br />
Vauffelin<br />
Lotzwil<br />
Melchnau<br />
Bleien-<br />
bach<br />
Cormoret<br />
Buss-<br />
wil<br />
Nieder-<br />
önz<br />
Villeret<br />
Thörigen<br />
Leuzigen<br />
Pieterlen<br />
Saint-<br />
Imier<br />
Rütschelen<br />
Arch Madiswil<br />
B.<br />
Sonvilier<br />
Biel<br />
Orvin<br />
La Ferrière<br />
B'dingen<br />
Meinisberg<br />
Reisis-<br />
wil<br />
Seeberg<br />
Ziele-<br />
bach<br />
Ochlen-<br />
berg<br />
Bätterkinden<br />
Gondis-<br />
wil<br />
Safnern Wiler<br />
Rüti<br />
H.<br />
Büren<br />
Leimiswil<br />
Nods<br />
Evilard<br />
Willa-<br />
dingenHöch- stetten<br />
Klein-<br />
dietwil<br />
Orpund<br />
Utzenstorf<br />
Koppigen<br />
H.<br />
Ursenbach<br />
Auswil<br />
Oberwil<br />
Lamboing<br />
Dotzigen<br />
M.<br />
Diesse<br />
Rohrbach<br />
Brügg<br />
Scheuren<br />
Alchenstorf<br />
Renan<br />
Wynigen<br />
Schw.<br />
Tüscherz<br />
Huttwil<br />
Nidau<br />
Rohrbach-<br />
graben<br />
Twann<br />
Aegerten<br />
Niederösch<br />
Walters-<br />
wil<br />
Port<br />
Diess-<br />
bach<br />
Ipsach<br />
Limpach<br />
Studen Sch. Oeschen-<br />
bach<br />
Büetigen<br />
Ersigen<br />
Sutz-<br />
Lattrigen<br />
Oberösch<br />
Bell-<br />
mund<br />
Mülchi<br />
Rumen-<br />
dingen<br />
Prêles<br />
Büren<br />
Buss-<br />
wil<br />
Aefligen<br />
Fraubrunnen<br />
Jens Worben<br />
Ligerz<br />
Kirchberg<br />
R'-<br />
ried<br />
Dürrenroth<br />
Kappelen<br />
Wengi<br />
Lyss<br />
M'ligen<br />
Rüdtligen-<br />
Alchenflüh<br />
Wyss-<br />
achen<br />
Etzel-<br />
kofen<br />
Mörigen<br />
Grossaffoltern<br />
Hermrigen<br />
Heimiswil<br />
Eriswil<br />
H.<br />
La Neuveville<br />
Grafenried<br />
Affoltern<br />
Burgdorf<br />
Rapperswil<br />
Täuffelen<br />
Lyssach<br />
Z'ried<br />
Epsach<br />
K'ried<br />
Sch.<br />
Iffwil<br />
Bühl<br />
T.<br />
Jegens-<br />
torf<br />
Walperswil<br />
Rüegsau<br />
Bang-<br />
erten<br />
Sumiswald<br />
Hagneck<br />
Seedorf<br />
Aarberg<br />
M'ringen<br />
Rüti<br />
Lüscherz<br />
Zuzwil<br />
Hindel-<br />
bank<br />
E.<br />
Mötsch-<br />
wil<br />
O'burg<br />
Schüpfen<br />
Gals<br />
Bargen<br />
Erlach<br />
Deisswil<br />
B'moos<br />
Lützelflüh<br />
Siselen<br />
Vinelz<br />
Oberburg<br />
Brüttelen<br />
Krauchthal<br />
Urtenen-<br />
Schönbühl<br />
Matt-<br />
stetten<br />
W.<br />
Finster-<br />
hennen Kallnach<br />
München-<br />
buchsee<br />
Tschugg<br />
E.<br />
Hasle<br />
Radel-<br />
fingen<br />
Ins<br />
Trachselwald<br />
Bäriswil<br />
Diemerswil<br />
Moossee-<br />
dorf<br />
Meikirch<br />
Gampelen Treiten Niederried<br />
Kirch-<br />
lindach<br />
T<br />
Zollikofen<br />
Müntsche-<br />
mier<br />
L'flüh<br />
Wohlen<br />
Bolligen<br />
Langnau<br />
Ittigen<br />
Golaten<br />
O'burg<br />
Rüderswil<br />
Vechigen<br />
Lauperswil<br />
<strong>Bern</strong><br />
Brem-<br />
garten<br />
Walkringen<br />
L'flüh<br />
Wiler-<br />
oltigen<br />
Mühleberg<br />
Gurbrü<br />
Landiswil<br />
Oster-<br />
mundigen Stettlen<br />
Frauenkappelen<br />
Feren-<br />
balm<br />
Arni<br />
Worb<br />
Signau<br />
Muri Biglen<br />
Oberthal<br />
Trub-<br />
schachen<br />
Köniz<br />
Laupen<br />
F'balm<br />
A'dingen<br />
Kriechen-<br />
wil<br />
Kehr-<br />
satz<br />
Neuenegg<br />
Belp<br />
Eggiwil<br />
Sch'wil<br />
Münchenwiler<br />
Gross-<br />
h' stetten<br />
Trimstein<br />
Rubigen<br />
Bowil<br />
Zäziwil<br />
Konolfingen<br />
Clavaleyres<br />
Mirchel<br />
Münsingen<br />
Röthenbach<br />
Niederhünigen<br />
Ober-<br />
hünigen<br />
Tägertschi<br />
Belp-<br />
berg<br />
Oberbalm<br />
Toffen<br />
Frei-<br />
mettigen<br />
Nieder-<br />
muhlern<br />
Häutligen<br />
Gerzen-<br />
see<br />
Linden<br />
Wahlern<br />
Albligen<br />
Ober-<br />
diessbach<br />
Gelterfingen<br />
Rüeggisberg<br />
Schang<br />
Kaufdorf<br />
Aeschlen<br />
Rümligen<br />
Herbligen<br />
Buchholterberg<br />
M'dorf<br />
Kirchdorf<br />
Oppligen<br />
K'hurnen<br />
J.<br />
Bleiken<br />
Kiesen<br />
Wachseldorn<br />
M'hurnen<br />
Brenzi-<br />
kofen<br />
O'langenegg<br />
Riggisberg<br />
U'langenegg<br />
Noflen<br />
Lohnstorf<br />
Rüschegg<br />
Rüti<br />
Heimberg<br />
Fahrni<br />
Eriz<br />
Uttigen<br />
K.<br />
Burgi-<br />
steinSteffis- burg<br />
Seftigen<br />
Guggisberg<br />
Habk<br />
Uetendorf<br />
Ho-Bu<br />
Homberg Horrenbach-<br />
Buchen<br />
Gurzelen<br />
Wattenwil<br />
T'thal<br />
Schw.<br />
Sigriswil<br />
Thun<br />
Thier-<br />
achern<br />
H'schwendi<br />
Beatenberg<br />
Blumenstein<br />
Uebeschi<br />
Hilter-<br />
fingen<br />
Ober-<br />
hofen<br />
A'dingen<br />
Rüeggisberg<br />
Höfen<br />
Pohlern<br />
Ring<br />
Unterseen<br />
Spiez<br />
O'stocken<br />
Zw'berg<br />
N'stocken<br />
Reutigen<br />
Därstetten<br />
Interlaken<br />
Erlenbach<br />
Matten<br />
M<br />
BERN<br />
KEWU<br />
+ 6 Gden<br />
(2011 Umteilung<br />
der 6 Gemeinden<br />
von <strong>Bern</strong><br />
zu KEBAG)<br />
MÜVE<br />
VADEC<br />
(ex. SAIOD)<br />
VADEC<br />
(ex. CRIDOR)<br />
CELTOR<br />
SEOD<br />
SAIDEF<br />
SAIDEF<br />
KEBAG<br />
Wichtrach<br />
Wald<br />
Forst-<br />
L’bühl<br />
B Übersichtsplan Gemeinden nach <strong>Abfall</strong>regionen
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
61<br />
ANHANG 1<br />
Seeberg<br />
berg<br />
Bätterkind<br />
Gondis-<br />
wil<br />
Büren<br />
Ev<br />
dietwil<br />
Orpund<br />
Utzenstorf<br />
Koppigen<br />
H.<br />
Ursenbach<br />
Auswil<br />
Oberwil<br />
Dotzigen<br />
M.<br />
Rohrbach<br />
Brügg<br />
Scheuren<br />
Alchenstorf<br />
Wynigen<br />
Schw.<br />
Tüscherz<br />
Huttwil<br />
Nidau<br />
Rohrbach-<br />
graben<br />
Aegerten<br />
Niederösch<br />
Walters-<br />
wil<br />
Port<br />
Diess-<br />
bach<br />
Ipsach<br />
Limpach<br />
Studen Sch.<br />
Oeschen-<br />
bach<br />
Büetigen<br />
Ersigen<br />
Sutz-<br />
Lattrigen<br />
Oberösch<br />
Bell-<br />
mund<br />
Mülchi<br />
Rumen-<br />
dingen<br />
Büren<br />
Buss-<br />
wil<br />
Aefligen<br />
Fraubrunnen<br />
Jens Worben<br />
Kirchberg<br />
R'-<br />
ried<br />
Dürrenroth<br />
Kappelen<br />
Wengi<br />
Lyss<br />
M'ligen<br />
Rüdtligen-<br />
Alchenflüh<br />
Wyss-<br />
achen<br />
Etzel-<br />
kofen<br />
Mörigen<br />
Grossaffoltern<br />
Hermrigen<br />
Heimiswil<br />
Eriswil<br />
H.<br />
Grafenried<br />
Affoltern<br />
Burgdorf<br />
Rapperswil<br />
Täuffelen<br />
Lyssach<br />
Z'ried<br />
Epsach<br />
K'ried<br />
Sch.<br />
Iffwil<br />
Bühl<br />
Jegens-<br />
torf<br />
Walperswil<br />
Rüegsau<br />
Bang-<br />
erten<br />
Sumiswald<br />
Hagneck<br />
Seedorf<br />
Aarberg<br />
M'ringen<br />
Rüti<br />
Zuzwil<br />
Hindel-<br />
bank<br />
Mötsch-<br />
wil<br />
O'burg<br />
Schüpfen<br />
Bargen Deisswil<br />
B'moos<br />
Lützelflüh<br />
Siselen<br />
Oberburg<br />
Krauchthal<br />
Urtenen-<br />
Schönbühl<br />
Matt-<br />
stetten<br />
W.<br />
ter-<br />
nnen Kallnach<br />
München-<br />
buchsee<br />
Hasle<br />
Radel-<br />
fingen<br />
Trachselwald<br />
Bäriswil<br />
Diemerswil<br />
Moossee-<br />
dorf<br />
Meikirch<br />
Niederried<br />
Kirch-<br />
lindach<br />
Trub<br />
Zollikofen<br />
L'flüh<br />
Wohlen<br />
Bolligen<br />
Langnau<br />
Ittigen<br />
Golaten<br />
O'burg<br />
Rüderswil<br />
Vechigen<br />
Lauperswil<br />
<strong>Bern</strong><br />
Brem-<br />
garten<br />
Walkringen<br />
L'flüh<br />
Wiler-<br />
oltigen<br />
Mühleberg<br />
Gurbrü<br />
Landiswil<br />
Oster-<br />
mundigen Stettlen<br />
Frauenkappelen<br />
Feren-<br />
balm<br />
Arni<br />
Worb<br />
Signau<br />
Muri Biglen<br />
Oberthal<br />
Trub-<br />
schachen<br />
Köniz<br />
Laupen<br />
F'balm<br />
A'dingen<br />
Kriechen-<br />
wil<br />
Kehr-<br />
satz<br />
Neuenegg<br />
Belp<br />
Eggiwil<br />
Sch'wil Gross-<br />
h' stetten<br />
Trimstein<br />
Rubigen<br />
Bowil<br />
Zäziwil<br />
Konolfingen<br />
Mirchel<br />
Münsingen<br />
Röthenbach<br />
Niederhünigen<br />
Ober-<br />
hünigen<br />
Tägertschi<br />
Belp-<br />
berg<br />
Oberbalm<br />
Toffen<br />
Frei-<br />
mettigen<br />
Nieder-<br />
muhlern<br />
Häutligen<br />
Gerzen-<br />
see<br />
Linden<br />
Wahlern<br />
Albligen<br />
Ober-<br />
diessbach<br />
Gelterfingen<br />
Rüeggisberg<br />
Schangnau<br />
Kaufdorf<br />
Aeschlen<br />
Rümligen<br />
Herbligen<br />
Buchholterberg<br />
M'dorf<br />
Kirchdorf<br />
Oppligen<br />
K'hurnen<br />
J.<br />
Bleiken<br />
Kiesen<br />
Wachseldorn<br />
M'hurnen<br />
Brenzi-<br />
kofen<br />
O'langenegg<br />
Riggisberg<br />
U'langenegg<br />
Noflen<br />
Lohnstorf<br />
Rüschegg<br />
Rüti<br />
Heimberg<br />
Fahrni<br />
Eriz<br />
Uttigen<br />
K.<br />
Burgi-<br />
steinSteffis- burg<br />
Seftigen<br />
Guggisberg<br />
Habkern<br />
Oberried<br />
Uetendorf<br />
Innertkirchen<br />
Brienz<br />
Schwanden<br />
Hofstetten<br />
Ho-Bu<br />
Homberg Horrenbach-<br />
Buchen<br />
Gurzelen<br />
Wattenwil<br />
T'thal<br />
Gadmen<br />
Schw.<br />
Brienz-<br />
wiler<br />
Sigriswil<br />
Hasliberg<br />
Meiringen<br />
Thun<br />
Thier-<br />
achern<br />
H'schwendi<br />
Beatenberg<br />
Blumenstein<br />
Uebeschi<br />
Hilter-<br />
fingen<br />
Ober-<br />
hofen<br />
A'dingen<br />
Nieder-<br />
ried<br />
Rüeggisberg<br />
Höfen<br />
Pohlern<br />
Iseltwald Brienzwiler<br />
Ringgenberg<br />
Schattenhalb<br />
Unterseen<br />
Spiez<br />
O'stocken<br />
Zw'berg<br />
N'stocken<br />
Reutigen<br />
Därstetten<br />
Interlaken<br />
Oberwil<br />
Bönigen<br />
Guttannen<br />
Grindelwald<br />
Erlenbach<br />
Wimmis<br />
Gündlischwand<br />
Matten<br />
Matten<br />
Wilderswil<br />
Lütschen-<br />
tal<br />
Diemtigen<br />
Därligen<br />
Aeschi<br />
Gsteig-<br />
wiler<br />
Krattigen<br />
Leissigen<br />
Boltigen<br />
Saxeten<br />
Reichenbach Lauterbrunnen<br />
Frutigen<br />
Zweisimmen<br />
Saanen<br />
Kandergrund<br />
St. Stephan<br />
Adelboden<br />
Kandersteg<br />
Lenk<br />
Lauenen<br />
Gsteig<br />
AVAG<br />
Wichtrach<br />
Wald<br />
Forst-<br />
L’bühl
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
62<br />
ANHANG 2<br />
Anhang 2<br />
Prinzip der thermischen<br />
Behandlung in KVA<br />
Das klassische Verfahren der <strong>Abfall</strong>verbrennung<br />
besteht in der Rostfeuerung mit Dampf -<br />
kessel sowie Anlagen zur Reinigung der Rauchgase<br />
und zur Nachbehandlung der Rückstände.<br />
In der Schweiz funktionieren alle Anlagen<br />
nach diesem Prinzip. Die Einführung anderer<br />
Verfahren ist bisher an technischen Problemen<br />
gescheitert.<br />
Die Verbrennung der nicht verwertbaren brenn -<br />
baren Abfälle hat gegenüber der Ablagerung<br />
entscheidende Vorteile:<br />
■ Starke Volumenreduktion (ca. 10:1) durch<br />
die Verbrennung führt zu einer Reduktion<br />
des Bedarfes an Reaktordeponievolumen<br />
■ Verminderung der Gefahr von langfristigen<br />
Grundwasserverunreinigungen durch Deponie-Sickerwasser<br />
dank Immobilisierung<br />
der Schadstoffe in den Rückständen, die in<br />
Schlacken- bzw. Reststoffdeponien abgelagert<br />
werden<br />
■ Nutzung des Energieinhaltes der Abfälle<br />
zur Produktion von Elektrizität und Fernwärme<br />
(Substitution fossiler Brennstoffe).<br />
Nach der Verbrennung der organischen Bestandteile<br />
des Kehrichts und der Verdampfung<br />
des Wassergehaltes fallen in der KVA Rückstände<br />
an (ca. 25% Gew.-%), die in Deponien<br />
abgelagert werden.<br />
Das nachstehende Schnittbild zeigt den typi -<br />
schen Verfahrensaufbau einer KVA am Bei spiel<br />
der KVA Thun. Die Hauptkomponenten der<br />
KVA werden auf der folgenden Seite kurz erläutert.<br />
Anlieferung und Verbrennung<br />
Die von den Sammelfahrzeugen oder direkt<br />
angelieferten Abfälle werden in einen Aufnahmebunker<br />
abgekippt und dort zwischengelagert.<br />
Aus dem Bunker fördert ein Kran die<br />
Abfälle in den Einfülltrichter der Kehrichtfeue -<br />
rung.<br />
Die Feuerung besteht aus einem beweglichen<br />
Rost mit Zuführung von Verbrennungsluft,<br />
auf dem die Abfälle während der Verbrennung<br />
vorwärts transportiert und für einen guten<br />
Ausbrand der organischen Bestandteile inten -<br />
siv umgewälzt werden.<br />
<strong>Abfall</strong>anlieferung Aufgabetrichter Rostfeuerung Dampfkessel Elektrofilter Katalysator Gewebefilter<br />
Kehrichtbunker<br />
Nicht verwertbare, brennbare Abfälle<br />
100 %<br />
Kehrichtverbrennungsanlage<br />
22 % 75 % 3%<br />
Schlacke Kohlendioxid,<br />
Wasserdampf<br />
Schlackenaustrag Dampfturbine Abwasserreinigung Rauchgaswäscher<br />
Filterstaub,<br />
Schlamm
Energienutzung<br />
Aus brennbarem <strong>Abfall</strong> entsteht durch Wärme-<br />
Kraft-Kopplung Strom und Wärme.<br />
Die Verbrennungswärme erzeugt im Kessel<br />
Dampf mit 40 bis 50 bar Druck. Dieser wird<br />
in der Dampfturbine entspannt und produ ziert<br />
elektrische Energie, die zum grossen Teil in<br />
das öffentliche Netz eingespeist wird. Aus der<br />
Turbine lässt sich zudem Wärme in Form von<br />
Dampf oder Heisswasser für die Fernwärme -<br />
versorgung auskoppeln.<br />
Durch die Wärmenutzung können pro Tonne<br />
<strong>Abfall</strong> rund 300 Liter Heizöl eingespart werden.<br />
Abgasreinigung<br />
Die Rauchgase aus der Verbrennung der Ab -<br />
fälle werden in Filtern, Nasswäschern und Katalysatoren<br />
gereinigt. Damit werden sämtli che<br />
relevanten Schadstoffe eliminiert und die verbleibenden<br />
Abgase können problemlos über<br />
den Kamin ausgestossen werden.<br />
Rückstände<br />
ANHANG 2<br />
Die nicht brennbaren Bestandteile des <strong>Abfall</strong>s<br />
werden als Schlacke aus der Feuerung ausgetragen.<br />
Diese enthält weniger als 3 % brenn -<br />
bare Anteile und kann in Reaktordeponien<br />
abgelagert werden. Vor dem Einbau in die<br />
Deponie durchlaufen die Rückstände weitere<br />
Behandlungsstufen wie beispielsweise einen<br />
Magnetabscheider zur Rückgewinnung von<br />
Eisenschrott (Verwertung in Stahlindustrie)<br />
oder einen Wirbelstromabscheider zur Entnah<br />
me von NE-Metallen (Verwertung in Me -<br />
tallrecycling).<br />
Die schadstoffbeladene Flugasche aus Dampf -<br />
kessel und Rauchgasfiltern wird mit einer sauren<br />
Flugaschenwäsche von Salzen und löslichen<br />
Schwermetallen befreit und dann der<br />
Schlacke zugemischt. Andere Behandlungs -<br />
verfahren sehen, oft nach neutraler Wäsche,<br />
eine Stabilisierung mit Zement und Ablage -<br />
rung in einer Reststoffdeponie vor.<br />
Das Abwasser aus der Rauchgaswäsche und<br />
der Flugaschenwäsche ist nach der Abwasser -<br />
behandlungsanlage so gut gereinigt, dass es<br />
direkt in einen Vorfluter eingeleitet werden<br />
kann. Nach einer sauren Aschewäsche sind<br />
die Schlammrückstände aus der Abwasser -<br />
behandlung mit Zink, Cadmium und Blei angereichert.<br />
Ausländische Walzwerke können<br />
diese Schlämme verarbeiten und die Metalle<br />
zurückgewinnen.<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
63
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
64<br />
ANHANG 2<br />
Anlagensteckbriefe KVA (Dispositiv <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong>)<br />
KVA <strong>Bern</strong><br />
Betreiber Einzugsgebiet (Gemeinden Kt. <strong>Bern</strong>)<br />
ewb (Energie Wasser <strong>Bern</strong>)<br />
Monbijoustrasse 11<br />
Postfach<br />
3001 <strong>Bern</strong><br />
Telefon 031 321 95 11<br />
Telefax 031 321 95 95<br />
http://www.ewb.ch/<br />
Neue KVA <strong>Bern</strong> Forsthaus<br />
Betriebsdaten 2007 (alte KVA)<br />
angenommener <strong>Abfall</strong> 1) verbrannter <strong>Abfall</strong> Anzahl Gemeinden Anzahl Einwohner<br />
116’776 t 110’045 t 29 214’000<br />
kommunal gesammelt direkt angeliefert Klärschlamm sonstige Abfälle 2)<br />
60’894 t 31’648 t 0 t 24’234 t<br />
<strong>Abfall</strong>heizwert Frischdampfmenge 3) Frischdampfparameter Schlacke<br />
3.72 MWh/t 436’315 t 61 bar / 400 °C 22’907 t<br />
Energie Strom Fernwärme Prozessdampf<br />
Abgabe 18’189 MWh 235’511 MWh 12’159 MWh<br />
Eigenbedarf 15’545 MWh – 63’963 MWh<br />
Bezug 0 MWh – 0 MWh<br />
1) kommunal gesammelte Siedlungsabfälle + direkt angelieferte Siedlungsabfälle + sonstige Abfälle + von anderen Anlagen,<br />
Differenz zwischen angenommenem und verbranntem <strong>Abfall</strong>: Lieferung von/an andere(n) KVA und Deponien,<br />
Ballenlagerung, Müllbunker<br />
2) brennbare <strong>Bau</strong>abfälle + Altholz + Sonderabfälle + übrige Abfälle<br />
3) nur aus Kehrichtverbrennung, ohne Hilfskessel
Anlagendaten (neue KVA <strong>Bern</strong> Forsthaus)<br />
theoretische Jahreskapazität<br />
110’000 t/a<br />
Anlagenfliessschema (neue KVA <strong>Bern</strong> Forsthaus)<br />
ANHANG 2<br />
Verbrennungslinien <strong>Abfall</strong>durchsatz 4) Feuerungswärmeleistung 5) Inbetriebnahme Rost 6)<br />
1 14.3 t/h 54 MW 2012<br />
Abgasreinigung Entsorgung der Rückstände<br />
1. E-Filter Schlacke, Filterstäube Deponie Teuftal<br />
2. SCR-Anlage Metalle Abtrennung<br />
3. Nasswäscher FLUWA-/ABA-Schlämme Verwertung<br />
4. Gewebefilter<br />
(KVA oder Deponie)<br />
Stromerzeugung Turbinentyp max. Klemmenleistung Inbetriebnahme<br />
Turbine Entnahme-Kondensation 13.5 MW 2012<br />
Wärmelieferung Parameter 7) Leistung Inbetriebnahme<br />
Prozessdampf 18 bar / 230 °C 10 MW 2012<br />
Fernwärme 175 °C / 75 °C max. 120 MW 2012<br />
Anlieferung<br />
– LKW<br />
<strong>Abfall</strong><br />
Kessel E-Filter SCR-<br />
Anlage<br />
Schlacke<br />
Metalle<br />
FLUWA ...saure Flugaschenwäsche<br />
ABA ...Abwasserbehandlungsanlage (KVA)<br />
Asche<br />
Wäscher<br />
2-stufig<br />
Abwasser<br />
FLUWA<br />
gewaschene<br />
Asche<br />
Adsorbens<br />
Gewebefilter<br />
Adsorbens<br />
Kamin<br />
Abgas<br />
Ableitung<br />
Verwertung<br />
Deponie<br />
mit Metallabscheidung<br />
4) Quotient aus Feuerungswärmeleistung und angegebenem Heizwert<br />
5) Wärme, die dem Kessel mit dem <strong>Abfall</strong> zugeführt wird<br />
6) Inbetriebnahme oder Gesamterneuerung<br />
7) Angabe im jahreszeitlichen Mittel: Druck/Temperatur bei Prozessdampf, Temperatur Vorlauf/Rücklauf bei Fernwärme<br />
ABA<br />
Abwasser<br />
Schlamm<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
65
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
66<br />
ANHANG 2<br />
KVA Biel<br />
Betreiber Einzugsgebiet (Gemeinden Kt. <strong>Bern</strong>)<br />
MÜVE (Müllverwertung Biel-Seeland AG)<br />
Portstrasse 40<br />
2503 Biel<br />
Telefon 032 366 50 70<br />
Telefax 032 366 50 75<br />
http://www.mueve.ch/<br />
Betriebsdaten 2007<br />
angenommener <strong>Abfall</strong> 1) verbrannter <strong>Abfall</strong> Anzahl Gemeinden Anzahl Einwohner<br />
47’590 t 44’938 t 52 134’000<br />
kommunal gesammelt direkt angeliefert Klärschlamm sonstige Abfälle 2)<br />
32’187 t 14’222 t 196 t 985 t<br />
<strong>Abfall</strong>heizwert Frischdampfmenge 3) Frischdampfparameter Schlacke<br />
3.50 MWh/t 182’832 t 25 bar / 350 °C 8’220 t<br />
Energie Strom Fernwärme Prozessdampf<br />
Abgabe 15’257 MWh 15’721 MWh 4’475 MWh<br />
Eigenbedarf 6’121 MWh 1’029 MWh –<br />
Bezug 307 MWh – –<br />
1) kommunal gesammelte Siedlungsabfälle + direkt angelieferte Siedlungsabfälle + sonstige Abfälle + von anderen Anlagen,<br />
Differenz zwischen angenommenem und verbranntem <strong>Abfall</strong>: Lieferung von/an andere(n) KVA und Deponien,<br />
Ballenlagerung, Müllbunker<br />
2) brennbare <strong>Bau</strong>abfälle + Altholz + Sonderabfälle + übrige Abfälle<br />
3) nur aus Kehrichtverbrennung (inkl. Klärschlamm), ohne Hilfskessel
Anlagendaten<br />
theoretische Jahreskapazität 4)<br />
45’000 t/a<br />
Anlagenfliessschema<br />
ANHANG 2<br />
Verbrennungslinien <strong>Abfall</strong>durchsatz 5) Feuerungswärmeleistung 6) Inbetriebnahme Rost 7)<br />
1 5.8 t/h 19.6 MW April 2006<br />
Abgasreinigung Entsorgung der Rückstände<br />
1. E-Filter Schlacke Deponie Teuftal<br />
2. Nasswäscher Metalle Abtrennung auf Deponie<br />
3. SCR-Anlage Filterstäube +<br />
ABA-Schlämme<br />
RSD Teuftal<br />
Stromerzeugung Turbinentyp max. Klemmenleistung Inbetriebnahme<br />
Turbine 1 Entnahme-Kondensation 1.00 MW 1978<br />
Turbine 2 Entnahme-Kondensation 3.05 MW 1991<br />
Wärmelieferung Parameter 8) Leistung Inbetriebnahme<br />
Fernwärme 120 °C / 60 °C 10.6 MW 1981<br />
Anlieferung<br />
– LKW<br />
<strong>Abfall</strong><br />
entwässerter<br />
Klärschlamm<br />
Kessel E-Filter Wäscher SCR-<br />
2-stufig Anlage<br />
Schlacke<br />
Metalle<br />
Asche<br />
ABA ...Abwasserbehandlungsanlage (KVA)<br />
Abwasser<br />
Abwasser<br />
Kamin<br />
Abgas<br />
Ableitung<br />
Deponie<br />
Deponie<br />
mit Metallabscheidung<br />
4) berechnet gemäss VBSA-Methode<br />
5) Quotient aus Feuerungswärmeleistung und angegebenem Heizwert<br />
6) Wärme, die dem Kessel mit dem <strong>Abfall</strong> zugeführt wird<br />
7) Inbetriebnahme oder Gesamterneuerung<br />
8) Angabe im jahreszeitlichen Mittel: Druck/Temperatur bei Prozessdampf, Temperatur Vorlauf/Rücklauf bei Fernwärme<br />
ABA<br />
Schlämme<br />
Stabilisierung<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
67
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
68<br />
ANHANG 2<br />
KVA Thun<br />
Betreiber Einzugsgebiet (Gemeinden Kt. <strong>Bern</strong>)<br />
AVAG AG für <strong>Abfall</strong>verwertung<br />
Allmendstrasse 166<br />
3600 Thun<br />
Telefon 033 226 56 56<br />
Telefax 033 226 56 10<br />
http://www.avag.ch/<br />
Betriebsdaten 2007<br />
Bahnumladestation<br />
angenommener <strong>Abfall</strong> 1) verbrannter <strong>Abfall</strong> Anzahl Gemeinden Anzahl Einwohner<br />
126’504 t 130’002 t 149 315’000<br />
kommunal gesammelt direkt angeliefert Klärschlamm sonstige Abfälle 2)<br />
63’713 t 30’387 t 17’092 t 15’312 t<br />
<strong>Abfall</strong>heizwert Frischdampfmenge 3) Frischdampfparameter Schlacke<br />
2.83 MWh/t 445’917 t 39 bar / 400 °C 27’757 t<br />
Energie Strom Fernwärme Prozessdampf<br />
Abgabe 70’547 MWh 56’706 MWh 0 MWh<br />
Eigenbedarf 12’304 MWh 381 MWh k. A.<br />
Bezug 244 MWh – 0 MWh<br />
1) kommunal gesammelte Siedlungsabfälle + direkt angelieferte Siedlungsabfälle + Klärschlamm + sonstige Abfälle +<br />
von anderen Anlagen, Differenz zwischen angenommenem und verbranntem <strong>Abfall</strong>: Lieferung von/an andere(n)<br />
KVA und Deponien, Ballenlagerung, Müllbunker<br />
2) brennbare <strong>Bau</strong>abfälle + Altholz + Sonderabfälle + übrige Abfälle<br />
3) nur aus Kehrichtverbrennung (inkl. Klärschlamm), ohne Hilfskessel
Anlagendaten<br />
theoretische Jahreskapazität 4)<br />
120’000 t/a<br />
Anlagenfliessschema<br />
ANHANG 2<br />
Verbrennungslinien <strong>Abfall</strong>durchsatz 5) Feuerungswärmeleistung 6) Inbetriebnahme Rost 7)<br />
1 13.1 t/h 46 MW 2004<br />
Abgasreinigung Entsorgung der Rückstände<br />
1. E-Filter Schlacke, Deponie Türliacher<br />
2. SCR-Anlage<br />
gewaschene Asche<br />
3. Nasswäscher Eisen-Metalle Abtrennung in KVA<br />
4. Gewebefilter FLUWA-/ABA-Schlämme Verwertung<br />
Stromerzeugung Turbinentyp max. Klemmenleistung Inbetriebnahme<br />
Turbine Entnahme-Kondensation 12 MW 2004<br />
Wärmelieferung Parameter 8) Leistung Inbetriebnahme<br />
Fernwärme 180 °C / 90 °C 25 MW 2004<br />
Anlieferung<br />
– LKW<br />
– Bahn<br />
<strong>Abfall</strong><br />
entwässerter<br />
Klärschlamm<br />
Kessel E-Filter SCR-<br />
Anlage<br />
Schlacke<br />
Metallabscheidung<br />
in KVA<br />
Metalle<br />
FLUWA ...saure Flugaschenwäsche<br />
ABA ...Abwasserbehandlungsanlage (KVA)<br />
Asche<br />
Wäscher<br />
3-stufig<br />
Abwasser<br />
FLUWA<br />
gewaschene<br />
Asche<br />
Adsorbens<br />
Gewebefilter<br />
Adsorbens<br />
Kamin<br />
Abgas<br />
Ableitung<br />
Verwertung<br />
Deponie<br />
Verwertung<br />
4) berechnet gemäss VBSA-Methode (inkl. Klärschlamm)<br />
5) <strong>Abfall</strong>durchsatz (ohne Klärschlamm) im Auslegungspunkt (Hu = 12.6 MJ/kg)<br />
6) Wärme, die dem Kessel mit dem <strong>Abfall</strong> max. zugeführt werden kann<br />
7) Inbetriebnahme oder Gesamterneuerung<br />
8) Angabe im jahreszeitlichen Mittel: Druck/Temperatur bei Prozessdampf, Temperatur Vorlauf/Rücklauf bei Fernwärme<br />
ABA<br />
Abwasser<br />
Schlamm<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
69
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
70<br />
ANHANG 2<br />
KVA Emmenspitz / Zuchwil<br />
Betreiber Einzugsgebiet (Gemeinden Kt. <strong>Bern</strong>)<br />
KEBAG, Kehrichtbeseitigungs-AG<br />
Emmenspitz<br />
4528 Zuchwil<br />
Telefon 032 686 54 54<br />
Telefax 032 686 54 40<br />
http://www.kebag.ch/<br />
Betriebsdaten 2007<br />
Bahnumladestation<br />
angenommener <strong>Abfall</strong> 1) verbrannter <strong>Abfall</strong> Anzahl Gemeinden Anzahl Einwohner<br />
210’507 t 212’405 t 215 (114 Kt. <strong>Bern</strong>) 453’000 (238’000 Kt. <strong>Bern</strong>)<br />
kommunal gesammelt direkt angeliefert Klärschlamm sonstige Abfälle 2)<br />
103’507 t 86’579 t 18’680 t 14’017 t<br />
<strong>Abfall</strong>heizwert Frischdampfmenge 3) Frischdampfparameter Schlacke<br />
3.36 MWh/t 821’139 t 37.5 bar / 385 °C 50’800 t<br />
Energie Strom Fernwärme Prozessdampf<br />
Abgabe 33’681 MWh 17’611 MWh 410’449 MWh<br />
Eigenbedarf 26’330 MWh 263 MWh k. A.<br />
Bezug 78 MWh – 0 MWh<br />
1) kommunal gesammelte Siedlungsabfälle + direkt angelieferte Siedlungsabfälle + Klärschlamm + sonstige Abfälle +<br />
von anderen Anlagen, Differenz zwischen angenommenem und verbranntem <strong>Abfall</strong>: Lieferung von/an andere(n)<br />
KVA und Deponien, Ballenlagerung, Müllbunker<br />
2) brennbare <strong>Bau</strong>abfälle + Altholz + Sonderabfälle + übrige Abfälle<br />
3) nur aus Kehrichtverbrennung (inkl. Klärschlamm), ohne Hilfskessel
Anlagendaten<br />
theoretische Jahreskapazität 4) davon für <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
215’000 t/a 90’000 t/a<br />
Anlagenfliessschema<br />
ANHANG 2<br />
Verbrennungslinien <strong>Abfall</strong>durchsatz 5) Feuerungswärmeleistung 6) Inbetriebnahme Rost 7)<br />
1 8.4 t/h 28.5 MW 1993<br />
2 8.4 t/h 28.5 MW 1992<br />
3 9.3 t/h 31.5 MW 1990<br />
4 8.4 t/h 28.5 MW 2002<br />
Abgasreinigung Entsorgung der Rückstände<br />
1. SNCR Dioxinminderung durch Schlacke, Filterstäube Deponie Laufengraben<br />
2. E-Filter<br />
Adsorbenseindüsung<br />
vor dem Nasswäscher<br />
Metalle Abtrennung auf Deponie<br />
3. Nasswäscher<br />
FLUWA-/ABA-Schlämme Verwertung<br />
Stromerzeugung Turbinentyp max. Klemmenleistung Inbetriebnahme<br />
Turbine Gegendruck 7.7 MW 2005<br />
Wärmelieferung Parameter 8) max. Leistung Inbetriebnahme<br />
Fernwärme 120 °C / 60 °C 15 MW 1990<br />
Prozessdampf (Abnehmer 1) 6 bar / 200 °C 40 t/h 1983<br />
Prozessdampf (Abnehmer 2) 6 bar / 200 °C 45 t/h 2005<br />
Anlieferung<br />
– LKW<br />
– Bahn<br />
<strong>Abfall</strong><br />
entwässerter<br />
Klärschlamm<br />
Kessel<br />
SNCR-Anlage<br />
Schlacke<br />
Metalle<br />
FLUWA ...saure Flugaschenwäsche<br />
ABA ...Abwasserbehandlungsanlage (KVA)<br />
E-Filter Wäscher<br />
3-stufig<br />
Asche<br />
Adsorbens<br />
Abwasser<br />
FLUWA<br />
gewaschene<br />
Asche<br />
Kamin<br />
Abgas<br />
Ableitung<br />
Verwertung<br />
Deponie<br />
mit Metallabscheidung<br />
4) berechnet gemäss VBSA-Methode<br />
5) Quotient aus Feuerungswärmeleistung und angegebenem <strong>Abfall</strong>heizwert<br />
6) Wärme, die dem Kessel mit dem <strong>Abfall</strong> zugeführt wird<br />
7) Inbetriebnahme oder Gesamterneuerung<br />
8) Angabe im jahreszeitlichen Mittel: Druck/Temperatur bei Prozessdampf, Temperatur Vorlauf/Rücklauf bei Fernwärme<br />
ABA<br />
Abwasser<br />
Schlamm<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
71
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
72<br />
ANHANG 2<br />
KVA La Chaux-de Fonds<br />
Betreiber Einzugsgebiet (Gemeinden Kt. <strong>Bern</strong>)<br />
VADEC (ex. CRIDOR)<br />
Rue du Collège 31<br />
2300 La Chaux-de-Fonds<br />
Telefon 032 967 68 01<br />
Telefax 032 967 68 10<br />
http://www.vadec.ch/<br />
Betriebsdaten 2007<br />
angenommener <strong>Abfall</strong> 1) verbrannter <strong>Abfall</strong> Anzahl Gemeinden Anzahl Einwohner<br />
47’946 t 53’806 t 134 167’101<br />
kommunal gesammelt direkt angeliefert Klärschlamm sonstige Abfälle 2)<br />
370’861 t 8’007 t 0 t 2’078 t<br />
<strong>Abfall</strong>heizwert Frischdampfmenge 3) Frischdampfparameter Schlacke<br />
3.87 MWh/t 225’985 t 40 bar / 390 °C 8’615 t<br />
Energie Strom Fernwärme Prozessdampf<br />
Abgabe 19’270 MWh 56’430 MWh 0 MWh<br />
Eigenbedarf 6’808 MWh 0 MWh 1’000 MWh<br />
Bezug 343 MWh – –<br />
1) kommunal gesammelte Siedlungsabfälle + direkt angelieferte Siedlungsabfälle + sonstige Abfälle + von anderen Anlagen,<br />
Differenz zwischen angenommenem und verbranntem <strong>Abfall</strong>: Lieferung von/an andere(n) KVA und Deponien,<br />
Ballenlagerung, Müllbunker<br />
2) brennbare <strong>Bau</strong>abfälle + Altholz + Sonderabfälle + übrige Abfälle<br />
3) nur aus Kehrichtverbrennung, ohne Hilfskessel
Anlagendaten<br />
theoretische Jahreskapazität 4)<br />
55’000 t/a<br />
Anlagenfliessschema<br />
Anlieferung<br />
– LKW<br />
<strong>Abfall</strong><br />
Kessel E-Filter Wäscher SCR-<br />
2-stufig Anlage<br />
Schlacke<br />
Metalle<br />
Asche<br />
ABA ...Abwasserbehandlungsanlage (KVA)<br />
Abwasser<br />
Abwasser<br />
Kamin<br />
ANHANG 2<br />
Verbrennungslinien <strong>Abfall</strong>durchsatz 5) Feuerungswärmeleistung 6) Inbetriebnahme Rost 7)<br />
1 5.7 t/h 22.0 MW 1994<br />
Abgasreinigung Entsorgung der Rückstände<br />
1. E-Filter Schlacke Deponie Ronde Sagne<br />
2. Nasswäscher Metalle Abtrennung auf Deponie<br />
3. SCR-Anlage Filterstäube/<br />
ABA-Schlämme<br />
ISDS Oulens<br />
Stromerzeugung Turbinentyp max. Klemmenleistung Inbetriebnahme<br />
Turbine Entnahme-Kondensation 4.8 MW 2000<br />
Wärmelieferung Parameter 8) Leistung Inbetriebnahme<br />
Fernwärme 75 – 105 °C / 65 °C 16 MW 2000<br />
Abgas<br />
Ableitung<br />
Deponie<br />
Deponie<br />
mit Metallabscheidung<br />
4) berechnet gemäss VBSA-Methode<br />
5) Quotient aus Feuerungswärmeleistung und angegebenem <strong>Abfall</strong>heizwert<br />
6) Wärme, die dem Kessel mit dem <strong>Abfall</strong> zugeführt wird<br />
7) Inbetriebnahme oder Gesamterneuerung<br />
8) Angabe im jahreszeitlichen Mittel: Druck/Temperatur bei Prozessdampf, Temperatur Vorlauf/Rücklauf bei Fernwärme<br />
ABA<br />
Schlämme<br />
Stabilisierung<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
73
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
74<br />
ANHANG 2<br />
KVA Colombier<br />
Betreiber Einzugsgebiet (Gemeinden Kt. <strong>Bern</strong>)<br />
VADEC (ex. SAIOD)<br />
Cottendart<br />
2013 Colombier<br />
Telefon 032 843 82 11<br />
Telefax 032 843 82 10<br />
http://www.vadec.ch/<br />
Betriebsdaten 2007<br />
angenommener <strong>Abfall</strong> 1) verbrannter <strong>Abfall</strong> Anzahl Gemeinden Anzahl Einwohner<br />
61’856 t 60’986 t 128 (5 Kt. <strong>Bern</strong>) 169’000<br />
kommunal gesammelt direkt angeliefert Klärschlamm sonstige Abfälle 2)<br />
51’135 t 10’178 t 0t 544 t<br />
<strong>Abfall</strong>heizwert Frischdampfmenge 3) Frischdampfparameter Schlacke<br />
3.05 MWh/t 220’896 t 40 bar / 400 °C 13’194 t<br />
Energie Strom Fernwärme Prozessdampf<br />
Abgabe 24’287 MWh 22’757 MWh 0 MWh<br />
Eigenbedarf 9’152 MWh – 17’226 MWh<br />
Bezug 63 MWh – 0 MWh<br />
1) kommunal gesammelte Siedlungsabfälle + direkt angelieferte Siedlungsabfälle + sonstige Abfälle<br />
2) brennbare <strong>Bau</strong>abfälle + Altholz + Sonderabfälle + übrige Abfälle<br />
3) nur aus Kehrichtverbrennung, ohne Hilfskessel
Anlagendaten<br />
theoretische Jahreskapazität 4)<br />
Anlagenfliessschema<br />
ANHANG 2<br />
67’000 t/a 6’000 t/a Klärschlamm<br />
(seit August 2007 Direkteindüsung in Mülltrichter)<br />
Verbrennungslinien <strong>Abfall</strong>durchsatz 5) Feuerungswärmeleistung Inbetriebnahme Rost 6)<br />
1 4.5 t/a 14.0 MW keine Angaben<br />
2 4.5 t/a 14.0 MW keine Angaben<br />
Abgasreinigung Entsorgung der Rückstände<br />
1. SNCR Schlacke Abtrennung auf Deponie VD<br />
2. Gewebefilter Metall Verwertung<br />
3. Nasswäscher Filterstäube/ ISDS Oulens<br />
ABA-Schlämme<br />
Stromerzeugung Turbinentyp max. Klemmenleistung Inbetriebnahme<br />
2 Turbinen Entnahme-Kondensation 2.8 MW / 5.0 MW 1971 / 1987<br />
Wärmelieferung Parameter 7) Leistung Inbetriebnahme<br />
Fernwärme keine Angaben 7 MW / 8 MW 1986 / 2007<br />
Anlieferung<br />
– LKW<br />
– Bahn<br />
NH4OH<br />
<strong>Abfall</strong><br />
entwässerter<br />
Klärschlamm *)<br />
Kessel<br />
+ SNCR<br />
Schlacke<br />
Metalle<br />
Asche<br />
Gewebefilter<br />
*) …seit 2007<br />
ABA ...Abwasserbehandlungsanlage (KVA)<br />
Wäscher<br />
2-stufig<br />
Abwasser<br />
Schlämme<br />
Abwasser<br />
Kamin<br />
Abgas<br />
Ableitung<br />
Deponie<br />
Deponie<br />
mit Metallabscheidung<br />
4) berechnet gemäss VBSA-Methode<br />
5) bei hu = 3.4 MWh/t, Mittelwert der KVA gemäss «Erhebung der Betriebsdaten 2006» des GSA<br />
6) Inbetriebnahme oder Gesamterneuerung<br />
7) Angabe im jahreszeitlichen Mittel: Druck/Temperatur bei Prozessdampf, Temperatur Vorlauf/Rücklauf bei Fernwärme<br />
ABA<br />
Stabilisierung<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
75
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
76<br />
ANHANG 2<br />
KVA Posieux<br />
Betreiber Einzugsgebiet (Gemeinden Kt. <strong>Bern</strong>)<br />
SAIDEF (Société anonyme pour l’incinération<br />
des déchets du canton de Fribourg et<br />
de la Broye vaudoise)<br />
Route de Châtillon 70<br />
1725 Posieux<br />
Telefon 026 409 73 33<br />
Telefax 026 409 73 39<br />
http://www.saidef.ch/<br />
Betriebsdaten 2007<br />
angenommener <strong>Abfall</strong> 1) verbrannter <strong>Abfall</strong> Anzahl Gemeinden Anzahl Einwohner<br />
85’238 t 80’281 t 168 270’000<br />
kommunal gesammelt direkt angeliefert Klärschlamm sonstige Abfälle 2)<br />
49’952 t 35’286 t 0 t 3) 0 t<br />
<strong>Abfall</strong>heizwert Frischdampfmenge 4) Frischdampfparameter Schlacke<br />
3.77 MWh/t 350’282 t 48 bar / 400 °C 18’053 t<br />
Energie Strom Fernwärme Prozessdampf<br />
Abgabe 51’572 MWh 5’978 MWh 0 MWh<br />
Eigenbedarf 14’663 MWh – 700 MWh<br />
Bezug 845 MWh – 0 MWh<br />
1) kommunal gesammelte Siedlungsabfälle + direkt angelieferte Siedlungsabfälle + sonstige Abfälle + von anderen Anlagen,<br />
Differenz zwischen angenommenem und verbranntem <strong>Abfall</strong>: Lieferung von/an andere(n) KVA und Deponien,<br />
Ballenlagerung, Müllbunker<br />
2) brennbare <strong>Bau</strong>abfälle + Altholz + Sonderabfälle + übrige Abfälle<br />
3) Verbrennung in seperater Klärschlammverbrennungsanlage<br />
4) nur aus Kehrichtverbrennung, ohne Hilfskessel
Anlagendaten<br />
theoretische Jahreskapazität 5)<br />
88’000 t/a<br />
Anlagenfliessschema<br />
Anlieferung<br />
– LKW<br />
Kessel E-Filter Wäscher<br />
2-stufig<br />
Kamin<br />
Déchets Abgas<br />
Schlacke<br />
Metallabscheidung<br />
in KVA<br />
Metalle<br />
FLUWA ...saure Flugaschenwäsche<br />
ABA ...Abwasserbehandlungsanlage (KVA)<br />
Asche<br />
Abwasser<br />
FLUWA<br />
gewaschene<br />
Asche<br />
SCR-<br />
Anlage<br />
ANHANG 2<br />
Verbrennungslinien <strong>Abfall</strong>durchsatz 6) Feuerungswärmeleistung 7) Inbetriebnahme Rost 8)<br />
1 11.2 t/h 40.0 MW Juli 2001<br />
Abgasreinigung Entsorgung der Rückstände<br />
1. E-Filter Schlacke, Filterstäube Deponie Châtillon<br />
2. Nasswäscher Metalle Abtrennung<br />
3. SCR-Anlage ABA-Schlämme Verwertung<br />
Stromerzeugung Turbinentyp max. Klemmenleistung Inbetriebnahme<br />
Turbine Entnahme-Kondensation 11.2 MW 2002<br />
Wärmelieferung Parameter 9) Leistung Inbetriebnahme<br />
Fernwärme 105 °C / 70 °C 4 MW 2001<br />
Fernwärme 105 °C / 70 °C 18 MW 2008<br />
Ableitung<br />
Verwertung<br />
Deponie<br />
Verwertung<br />
5) berechnet gemäss VBSA-Methode<br />
6) Quotient aus Feuerungswärmeleistung und angegebenem <strong>Abfall</strong>heizwert<br />
7) Wärme, die dem Kessel mit dem <strong>Abfall</strong> zugeführt wird<br />
8) Inbetriebnahme oder Gesamterneuerung<br />
9) Angabe im jahreszeitlichen Mittel: Druck/Temperatur bei Prozessdampf, Temperatur Vorlauf/Rücklauf bei Fernwärme<br />
ABA<br />
Abwasser<br />
Schlamm<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
77
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
78<br />
ANHANG 3<br />
Anhang 3<br />
Anlagensteckbriefe Deponien<br />
Deponie Laufengraben<br />
Betreiber Flugbild<br />
KEWU AG<br />
Kompostierwerk und Deponie<br />
Laufeweg 12<br />
3326 Krauchthal BE<br />
Telefon 031 924 35 35<br />
Telefax 031 924 35 36<br />
http://www.kewu.ch<br />
Inbetriebnahme: 1972<br />
Gesamtvolumen:<br />
– Inertstoffe: 50’000 m 3<br />
– Bioreaktor: 300’000 m 3<br />
– Schlacke: 944’000 m 3<br />
Kompartimente Deponieschema<br />
– IK: Inertstoffkompartiment<br />
– BK: Reaktorabfälle<br />
– SK 1&2: Schlacke<br />
– SK 3: Schlacke (geplant)<br />
Weitere Betriebsanlagen<br />
Entschrottung (Fe/NE-Abscheidung),<br />
Umlade station<br />
Standortangaben<br />
Gemeinde: Krauchthal / Bolligen<br />
Gelände: Tal<br />
Untergrund: Sandsteinfels<br />
Abdichtung: BK 1 & SK 1: keine<br />
SK 2: Ton<br />
(Basis und Flanken)<br />
BK<br />
IK<br />
SK 1 Haupt SK 2 (SK 3)<br />
SK 1 Seite<br />
100 m
Betriebsdaten 2007<br />
<strong>Abfall</strong>typ Menge <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> Menge Ausserkantonal Gesamtmenge<br />
Kehrichtschlacke 1) 21’145 t 29’202 t 50’347 t<br />
Aushub 37 t – 37 t<br />
Sonderabfälle 2t – 2t<br />
Andere Abfälle 2) 2’435 t – 2’435<br />
Total 23’619 t 29’202 t 52’821 t<br />
Gesamtvolumen Entwicklung SK BK<br />
[1’000 m<br />
1’400<br />
3 ]<br />
1’200<br />
1’000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
340<br />
557<br />
387<br />
Schlackekompartiment Reaktorkompartiment<br />
geplante Erweiterung<br />
Restvolumen Verfüllstand<br />
Anlagendaten<br />
18<br />
282<br />
Sickerwasserfassung Deponiegasfassung<br />
ANHANG 3<br />
Durchschnittliche 28’000m3 6’000 m3 Jahresmenge<br />
Anteil Jahresmenge<br />
an Restvolumen<br />
5.0 % 33.3 %<br />
(inkl. Erweiterung) (3.1 %)<br />
Reichweite 2027 2010<br />
(inkl. Erweiterung) (2039)<br />
Vorbehandlung: – Fassungsart: –<br />
Behandlungsart: – Behandlungsart: –<br />
Ableitung: ARA Hindelbank Gasanfall: –<br />
Sickerwassermenge: 90’000 m 3 /a<br />
Energiegewinnung Produktion Verkauf<br />
Strom: – –<br />
Wärme: – –<br />
1) abgelagert; <strong>Kanton</strong>saufteilung berechnet anhand der KEBAG-Abfällen<br />
2) Giessereiabfälle, Diverses<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
79
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
80<br />
ANHANG 3<br />
Deponie Teuftal<br />
Betreiber Flugbild<br />
Deponie Teuftal AG<br />
Reststoffdeponie Teuftal AG<br />
Salzweid 37<br />
3202 Frauenkappelen BE<br />
Telefon 031 754 10 54<br />
Telefax 031 754 10 55<br />
http://www.teuftal.ch<br />
Inbetriebnahme: 1973 /1993<br />
Gesamtvolumen:<br />
– Bioreaktor: 4’150’000 m 3<br />
– Schlacke: 2’250’000 m 3<br />
– Reststoffe: 847’000 m 3<br />
Kompartimente Deponieschema<br />
– BK 1-3: Bioreaktorabfälle<br />
– SK 1 & 2: Schlacke<br />
– RK: Reststoffe (Etappe 1-3)<br />
Weitere Betriebsanlagen<br />
Schlackensortieranlage (Wiederverwertung<br />
aller Metalle), Blockheizkraftwerk, Schlamm ent -<br />
wässerungsanlage, Radwaschanlage für LKW<br />
Reststoffverfestigungsanlage extern<br />
Standortangaben<br />
Gemeinde: Mühleberg<br />
Gelände: Tal<br />
Untergrund: Molasse<br />
Abdichtung: BK 1–3 sowie SK1: keine<br />
RK1–2: Asphalt (Basis),<br />
Ton (Flanken)<br />
SK2: Ton<br />
(Basis und Flanken)<br />
SK 1<br />
RK<br />
BK 1-3<br />
100 m<br />
SK 2
Betriebsdaten 2007<br />
<strong>Abfall</strong>typ Menge <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> Menge Ausserkantonal Gesamtmenge<br />
Kehrichtschlacke 1) 20’059 t 29’644 t 49’703 t<br />
Eternit, Dachpappe,<br />
Feinfraktion etc.<br />
4’401 t 11’560 t 15’961 t<br />
Sonderabfälle 2) 38’311 t 11’064 t 49’375 t<br />
Andere Abfälle 3) 13’497 t 20’213 t 33’710 t<br />
Total 76’268 t 72’481 t 148’749 t<br />
Gesamtvolumen Entwicklung SK BK<br />
[1’000 m<br />
4’500<br />
4’000<br />
3’500<br />
3’000<br />
2’500<br />
2’000<br />
1’500<br />
1’000<br />
500<br />
0<br />
3 ]<br />
1’520<br />
1’400 2’630<br />
131<br />
850<br />
585<br />
262<br />
Schlacke- Reaktor Reststoffkompartiment<br />
kompartiment kompartiment<br />
geplante Erweiterung<br />
Restvolumen Verfüllstand<br />
Anlagendaten<br />
ANHANG 3<br />
Durchschnittliche 48’000m3 40’000 m3 Jahresmenge<br />
Anteil Jahresmenge<br />
an Restvolumen<br />
3.4 % 2.6 %<br />
Reichweite 2036 2045<br />
Entwicklung RK<br />
Sickerwasserfassung Deponiegasfassung<br />
Durchschnittliche 22’000 m3 Jahresmenge<br />
Anteil Jahresmenge 3.8 %<br />
an Restvolumen (3.1 %)<br />
Reichweite 2034<br />
(2040)<br />
Vorbehandlung: – Fassungsart: Horizontales Gasfasssystem<br />
Behandlungsart: – Behandlungsart: Abfackelung<br />
Ableitung: ARA Sensetal, Laupen Gasanfall: 1.7 Mio. m 3 /a<br />
Sickerwassermenge: 120’000 – 150’000 m 3 /a<br />
Energiegewinnung Produktion Verkauf<br />
Strom: 1.5 GWH –<br />
Wärme: JA (ohne Messung) –<br />
1) abgelagert<br />
2) inkl. verunreinigter Aushub<br />
3) Strassenwischgut, Verbundglas, Schlämme, Giessereiabfälle, Aschen, Spritzbeton, Diverses<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
81
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
82<br />
ANHANG 3<br />
Deponie Ronde-Sagne<br />
Betreiber Flugbild<br />
CELTOR SA<br />
décharge controlée de Ronde-Sagne<br />
Ronde-Sagne 1<br />
case postale 27, 2710 Tavannes<br />
2732 Reconvilier BE<br />
Telefon 032 481 42 62<br />
Telefax 032 481 14 16<br />
http://www.celtor.ch<br />
Inbetriebnahme: 1978<br />
Gesamtvolumen:<br />
– Inertstoffe: 130’000 m 3<br />
– Bioreaktor: 605’000 m 3<br />
– Schlacke: 520’000 m 3<br />
Kompartimente Deponieschema<br />
– IK 1: Inertstoffe<br />
– BK 1 & 5: Bioreaktorabfälle<br />
– BK neu: Bioreaktorabfälle (geplant)<br />
– SK 1-4: Schlacke<br />
– SK neu: Schlacke (geplant)<br />
Weitere Betriebsanlagen<br />
Verarbeitung Separatsammlungen<br />
Standortangaben<br />
Gemeinde: Reconvilier / Tavannes<br />
Gelände: Tal<br />
Untergrund: Molasse<br />
Abdichtung: BK 1 & IK 1: keine<br />
SK 1–4 sowie BK 5:<br />
Ton (Basis und Flanken)<br />
Celtor 2<br />
(Machbarkeitsstudie)<br />
BK neu<br />
100 m<br />
SK neu<br />
BK 5<br />
SK 3<br />
BK 1<br />
SK 1+2<br />
IK 1<br />
SK 4
Betriebsdaten 2007<br />
<strong>Abfall</strong>typ Menge <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> Menge Ausserkantonal Gesamtmenge<br />
Kehrichtschlacke 1) 2’000 t 24’606 t 26’606 t<br />
Aushub (verunreinigt) 733 t – 733 t<br />
Sonderabfälle 2) 16’272 t – 16’272 t<br />
Andere Abfälle 3) 2’953 t 593 t 3’546 t<br />
Total 21’958 t 25’199 t 47’157 t<br />
Gesamtvolumen Entwicklung SK BK<br />
[1’000 m<br />
1’400<br />
3 ]<br />
1’200<br />
1’000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
???<br />
500<br />
264<br />
256<br />
Schlackekompartiment Reaktorkompartiment<br />
geplante Erweiterung<br />
Restvolumen Verfüllstand<br />
Anlagendaten<br />
500<br />
78<br />
527<br />
Sickerwasserfassung Deponiegasfassung<br />
ANHANG 3<br />
Durchschnittliche 16’000 m3 20’000 m3 Jahresmenge<br />
Anteil Jahresmenge<br />
an Restvolumen<br />
6.1 % 25.6 %<br />
(inkl. Erweiterung) (2.1 %) (3.5 %)<br />
Reichweite 2024 2011<br />
(inkl. Erweiterung) (2055) (2036)<br />
Vorbehandlung: – Fassungsart: –<br />
Behandlungsart: Abfackeln Behandlungsart: –<br />
Ableitung: ARA Loveresse Gasanfall: –<br />
Sickerwassermenge: –<br />
Energiegewinnung Produktion Verkauf<br />
Strom: – –<br />
Wärme: – –<br />
1) abgelagert; <strong>Kanton</strong>ale Verteilung berechnet auf Basis der Abfälle der VADEC<br />
2) exkl. verunreinigter Aushub<br />
3) Strassenwischgut, verschmutzte <strong>Bau</strong>abfälle, Flachglas, Altbelag, Gussasphalt, Schlämme, Diverses<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
83
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
84<br />
ANHANG 3<br />
Deponie Türliacher<br />
Betreiber Flugbild<br />
AVAG AG<br />
<strong>Abfall</strong>verwertung Entsorgung & Recycling<br />
Türliacher<br />
3629 Jaberg BE<br />
Telefon 031 780 14 14<br />
Telefax 031 780 14 84<br />
http://www.avag.ch<br />
Inbetriebnahme: 1990<br />
Gesamtvolumen:<br />
– Bioreaktor: 1’060’000 m 3<br />
– Schlacke: 90’000 m 3<br />
Kompartimente Deponieschema<br />
– BK 1: Bioreaktorabfälle<br />
– SK 1: Schlacke<br />
– SK Nord: Schlacke (geplant)<br />
Weitere Betriebsanlagen<br />
Verarbeitung Separatsammlungen<br />
Standortangaben<br />
Gemeinde: Jaberg / Kirchdorf<br />
Gelände: Kiesgrube<br />
Untergrund: Kies<br />
Abdichtung: BK 1 & SK 1: Asphalt<br />
(Basis und Flanken)<br />
SK Nord<br />
(geplant)<br />
BK 1<br />
SK 1<br />
Betriebsgelände<br />
100 m
Betriebsdaten 2007<br />
<strong>Abfall</strong>typ Menge <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> Menge Ausserkantonal Gesamtmenge<br />
Kehrichtschlacke 1) 29’877 t – 29’877 t<br />
Eternit, Dachpappe<br />
Feinfraktion etc.<br />
4’847 t 981 t 5’828 t<br />
Sonderabfälle 2) 14’602 t 313 t 14’915 t<br />
Andere Abfälle 3) 9’121 t 103 t 9’224 t<br />
Total 58’447 t 1’397 t 59’844 t<br />
Gesamtvolumen Entwicklung SK BK<br />
[1’000 m<br />
1’400<br />
1’200<br />
1’000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
3 ]<br />
143<br />
165<br />
270<br />
895<br />
29<br />
64<br />
Schlackekompartiment<br />
geplante Erweiterung<br />
Reaktorkompartiment<br />
Restvolumen Verfüllstand<br />
Anlagendaten<br />
Sickerwasserfassung Anlage 1 Anlage 2<br />
Vorbehandlung: – –<br />
Behandlungsart: biologisch / chemisch –<br />
Ableitung: ARA vor Ort, Aare ARA unteres Kiesental<br />
Sickerwassermenge: – –<br />
Deponiegasfassung Anlage 1 Anlage 2<br />
Fassungsart: – –<br />
Behandlungsart: – –<br />
Gasanfall: – –<br />
Energiegewinnung Produktion Verkauf<br />
Strom: 8’087 MWh/a 6’139 MWh/a<br />
Wärme: 10’000 MWh/a 2’688 MWh/a<br />
ANHANG 3<br />
Durchschnittliche 15’000 m 3 25’000 m 3<br />
Jahresmenge<br />
Anteil Jahresmenge 56.6 % 15.2 %<br />
an Restvolumen<br />
(inkl. Erweiterung) (5.1 %) (8.1 %)<br />
Reichweite <strong>2009</strong> 2014<br />
(inkl. Erweiterung) (2027) (2019)<br />
1) abgelagert<br />
2) exkl. verunreinigter Aushub<br />
3) Strassenwischgut, verschmutzte <strong>Bau</strong>abfälle, Flachglas, Altbelag, Gussasphalt, Schlämme, Diverses<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
85
Bevölkerungsent -<br />
wicklung und<br />
Prognosen – mittleres,<br />
hohes und tiefes<br />
Szenario<br />
(Quelle: Bundesamt<br />
für Statistik 2007)<br />
SACHPLAN<br />
ABFALL<br />
KANTON BERN<br />
86<br />
ANHANG 4<br />
Anhang 4<br />
Mengenprognosen<br />
Die Mengenprognosen für Siedlungsabfälle<br />
basieren auf folgenden zwei Annahmen:<br />
1. Die spezifischen <strong>Abfall</strong>mengen (kg/E.a) blei -<br />
ben konstant:<br />
In den letzten Jahren war nur noch eine<br />
moderate Veränderung (meist eine Zunah -<br />
me) der spezifischen <strong>Abfall</strong>mengen zu beo -<br />
bachten. Die zukünftige Entwicklung wird<br />
u. a. von den eingesetzten Verpackungsma<br />
terialien, der Konjunktur sowie dem Ein -<br />
kaufs- und Entsorgungsverhalten der Be -<br />
völ kerung abhängen. Bei Entwick lungsprognosen<br />
der spezifischen <strong>Abfall</strong>mengen<br />
müssten diese Einflüsse in Form von jähr li -<br />
chen Wachstums- resp. Reduktionsfaktoren<br />
berücksichtigt werden, was zu entspre chen -<br />
den Unsicherheiten in den Prognosen füh -<br />
Bevölkerung [1’000 E]<br />
1’100<br />
1’050<br />
1’000<br />
950<br />
900<br />
850<br />
ren würde. Aus diesem Grund wird darauf<br />
verzichtet, eine konkrete Entwicklung der<br />
spezifischen <strong>Abfall</strong>mengen zu prognosti zie -<br />
ren und den Prognosen werden die spezifischen<br />
<strong>Abfall</strong>mengen 2006 zugrunde ge -<br />
legt.<br />
2. Die Bevölkerung entwickelt sich gemäss<br />
den Szenarien des Bundesamts für Statistik<br />
(BFS 2007):<br />
Die nachstehende Abbildung zeigt die vom<br />
BFS prognostizierte Bevölkerungsentwicklung<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> für die drei Szenarien<br />
mittel, hoch und tief. Darauf basierend<br />
werden eine erwartete, eine maximale und<br />
eine minimale Entwicklung der <strong>Abfall</strong>mengen<br />
hergeleitet.<br />
In den Abbildungen des <strong>Sachplan</strong>s ist je -<br />
weils die Mengenprognose gemäss mittle -<br />
rem Szenario abgebildet.<br />
800<br />
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030<br />
Bisherige Entwicklung Hohes Szenario<br />
Mittleres Szenario Tiefes Szenario