30.01.2013 Aufrufe

Sachplan Abfall 2009 - Bau-, Verkehrs - Kanton Bern

Sachplan Abfall 2009 - Bau-, Verkehrs - Kanton Bern

Sachplan Abfall 2009 - Bau-, Verkehrs - Kanton Bern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong><br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />

Regierungsrat<br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />

April <strong>2009</strong><br />

<strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong><br />

1


<strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />

Regierungsrat des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />

April <strong>2009</strong>


Impressum<br />

Herausgeber<br />

■ Regierungsrat des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />

Projektbearbeitung<br />

Bezugsquelle<br />

AWA Amt für Wasser und <strong>Abfall</strong><br />

Reiterstrasse 11, 3011 <strong>Bern</strong><br />

Telefon 031 633 39 15<br />

Telefax 031 633 39 20<br />

info.awa@bve.be.ch<br />

www.be.ch/awa


ZUSAMMENFASSUNG<br />

GRUNDSÄTZE DER ABFALLBEWIRTSCHAFTUNG<br />

ERFOLGSKONTROLLE<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />

KVA DES BERNER DISPOSITIVS<br />

DEPONIEN<br />

FINANZIERUNG UND INFORMATION<br />

MASSNAHMEN UND EMPFEHLUNGEN<br />

LITERATURVERZEICHNIS<br />

ANHANG<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G


Inhaltsverzeichnis<br />

A Grundsätze der 1<br />

<strong>Abfall</strong>bewirtschaftung<br />

A.1 Übergeordnete Ziele der 1<br />

schweizerischen <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung<br />

A.2 Ziele und Aufgaben des <strong>Kanton</strong>s 2<br />

A.3 Weitere Planungen 2<br />

B Erfolgskontrolle 3<br />

B.1 Sortierpflicht für <strong>Bau</strong>abfälle 3<br />

(<strong>Sachplan</strong> 2003, Kap. D)<br />

B.2 Thermische Verwertung von 4<br />

Klärschlamm (Zusammenfassung<br />

und Kap. E)<br />

B.3 Anpassung der Einzugsgebiete 4<br />

(Zusammenfassung und Kap. H)<br />

B.4 Brennbare Abfälle im KVA-Dispositiv 5<br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong> (Kap. H)<br />

B.5 Neue Inertstoffdeponien 5<br />

(Zusammenfassung und Kap. I)<br />

B.6 Illegale Ablagerungen (Kap. I) 5<br />

C Entsorgung von Abfällen 7<br />

C.1 Siedlungsabfälle 7<br />

C.1.1 Gemischte Siedlungsabfälle 7<br />

C.1.2 Separatsammlungen 10<br />

C.2 <strong>Bau</strong>abfälle 14<br />

C.3 Klärschlamm 20<br />

C.4 Biogene Abfälle 22<br />

C.5 Übrige Abfälle 28<br />

C.5.1 Sonderabfälle und andere 28<br />

kontrollpflichtige Abfälle<br />

C.5.2 Tierische Nebenprodukte 31<br />

D KVA des <strong>Bern</strong>er Dispositivs 33<br />

D.1 Anlagen 33<br />

D.2 Einzugsgebiete 33<br />

D.2.1 Aktuelle Abgrenzung 33<br />

D.2.2 Liberalisierung im Bereich 33<br />

Gewerbekehricht<br />

D.3 Technische Entwicklungen 35<br />

E Deponien 37<br />

E.1 Deponietypen 37<br />

E.1.1 Inertstoffdeponien 37<br />

E.1.2 Reaktordeponien 37<br />

E.1.3 Reststoffdeponien 37<br />

E.2 Situationsplan Deponien 37<br />

E.3 Mengenentwicklung 39<br />

E.3.1 Füllstand Ende 2007 39<br />

E.3.2 Inertstoffdeponien 39<br />

E.3.3 Reaktor- und Reststoff- 40<br />

deponien<br />

E.3.4 Energiegewinnung 41<br />

E.4 Entsorgungskapazität und Fazit 42<br />

E.4.1 Inertstoffdeponien 42<br />

E.4.2 Reaktor- und Reststoff- 42<br />

deponien<br />

E.5 Empfehlungen und Massnahmen 44<br />

F Finanzierung und Information 45<br />

F.1 Kostenregelung in der <strong>Abfall</strong>- 45<br />

wirtschaft<br />

F.2 <strong>Abfall</strong>fonds 45<br />

F.3 Kostenstruktur in der kommunalen 46<br />

<strong>Abfall</strong>wirtschaft<br />

F.4 Information 46<br />

G Massnahmen 49<br />

und Empfehlungen<br />

G.1 Massnahmen 49<br />

G.2 Empfehlungen 51<br />

Literaturverzeichnis 55<br />

Anhang<br />

Anhang 1 56<br />

Zuordnung der Gemeinden zu den 56<br />

<strong>Abfall</strong>regionen<br />

Anhang 2 62<br />

Prinzip der thermischen Behandlung 62<br />

in KVA<br />

Anlagensteckbriefe KVA 64<br />

(Dispositiv <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong>)<br />

Anhang 3 78<br />

Anlagensteckbriefe Deponien 78<br />

Anhang 4 86<br />

Mengenprognosen 86


Zusammenfassung<br />

A. Grundsätze der<br />

<strong>Abfall</strong>bewirtschaftung<br />

Übergeordnete Ziele der schweize -<br />

rischen <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung<br />

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) beabsich -<br />

tigt, das mittlerweile gut 20-jährige <strong>Abfall</strong>leit -<br />

bild den aktuellen Gegebenheiten anzupas -<br />

sen und auf einen neuen Zeithorizont 2020<br />

auszurichten. Die Marschrichtung dazu ist im<br />

BAFU-Bericht «Nachhaltige Rohstoffnutzung<br />

und <strong>Abfall</strong>entsorgung – Grundlagen für die<br />

Gestaltung der zukünftigen Politik des Bundes»<br />

(2006) erläutert. Darin werden vier Ziele<br />

für eine nachhaltige Rohstoffnutzung und <strong>Abfall</strong>entsorgung<br />

genannt (Zitate aus dem BAFU-<br />

Bericht):<br />

Ziel 1:<br />

Die Schweiz leistet einen Beitrag zur nachhal -<br />

tigen Nutzung nicht erneuerbarer und er neuerbarer<br />

Rohstoffe. Damit sollen die Umwelt -<br />

belastungen verringert und der Rohstoffverbrauch<br />

reduziert werden.<br />

Ziel 2:<br />

Die <strong>Abfall</strong>entsorgung muss umweltverträg lich<br />

sein. Die Schadstoffemissionen in die Umwelt<br />

sind dort, wo dies technisch möglich und<br />

wirtschaftlich tragbar ist, weiter zu senken.<br />

Ziel 3:<br />

Die Entsorgungssicherheit muss gewährleistet<br />

sein.<br />

Ziel 4:<br />

Alle Bestrebungen zur Erreichung der ökologischen<br />

Zielsetzungen einer nachhaltigen Roh -<br />

stoffnutzung und <strong>Abfall</strong>entsorgung tragen<br />

auch den wirtschaftlichen und den gesell -<br />

schaftlichen bzw. sozialen Erfordernissen ei -<br />

ner nachhaltigen Entwicklung Rechnung.<br />

Ziele und Aufgaben des <strong>Kanton</strong>s<br />

Die Technische Verordnung über Abfälle ver -<br />

pflichtet die <strong>Kanton</strong>e eine <strong>Abfall</strong>planung zu<br />

erstellen und diese periodisch nachzuführen.<br />

Auf kantonaler Ebene regelt das <strong>Abfall</strong>gesetz<br />

und die darauf abgestützte <strong>Abfall</strong>verordnung<br />

die <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung, legt die Leistungen<br />

des <strong>Kanton</strong>s fest und definiert Wir kungs ziele.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Das Amt für Wasser und <strong>Abfall</strong> (AWA) ist als<br />

Fachstelle für den Vollzug der <strong>Abfall</strong>gesetz -<br />

gebung verantwortlich. Wei tere Aufgaben des<br />

AWA sind die Information der Bevölkerung<br />

und die Beratung von Ge meinden sowie von<br />

Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbetrieben.<br />

Mit dem <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong> 2008 erfüllt der <strong>Kanton</strong><br />

<strong>Bern</strong> eine ihm von der Gesetzgebung übertragene<br />

Aufgabe.<br />

B. Erfolgskontrolle<br />

Der im <strong>Sachplan</strong> 2003 aufgeführte Handlungsbedarf<br />

bzw. die dort vorgeschlagenen<br />

Massnahmen wurden hinsichtlich Umsetzung<br />

und erzielter Wirkung überprüft:<br />

Sachgemässe Entsorgung von<br />

<strong>Bau</strong>abfällen<br />

Mit dem neuen <strong>Abfall</strong>gesetz und der <strong>Abfall</strong> -<br />

verordnung wurden die Deklaration der Ent -<br />

sor gungswege, der Entsorgungsnachweis, die<br />

Betriebsbewilligungen für <strong>Abfall</strong>anlagen, die<br />

SIA-Empfehlung 430 sowie die Recyclingbau -<br />

stoff-Richtlinie des BAFU für verbindlich er -<br />

klärt.<br />

Seit 2004 wird im Auftrag des AWA flächendeckend<br />

die Einhaltung der Gewässerschutzund<br />

<strong>Abfall</strong>vorschriften auf <strong>Bau</strong>stellen kontrol -<br />

liert. Jährlich sollen mindestens 200 <strong>Bau</strong> stel len<br />

kontrolliert werden.<br />

Mit diesen Massnahmen wird die Transparenz<br />

in der <strong>Abfall</strong>wirtschaft deutlich verbessert und<br />

der Vollzug im Bereich der <strong>Bau</strong>abfälle we sent -<br />

lich erleichtert.<br />

Thermische Verwertung des im <strong>Kanton</strong><br />

<strong>Bern</strong> anfallenden Klärschlamms<br />

Die seit 2008 für die gesamte Klärschlammmenge<br />

benötigte Verbrennungskapazität steht<br />

in ausreichendem Mass in entsprechenden<br />

Verbrennungsanlagen zur Verfügung.<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

I


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

II<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Anpassung der KVA-Einzugsgebiete<br />

Die Umteilung der Region KEWU erfolgte planmässig,<br />

diejenige der sechs benachbarten Ge -<br />

meinden ist nach Auslaufen der Verträge per<br />

Januar 2011 vorgesehen.<br />

Brennbare Abfälle im KVA-Dispositiv<br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />

Mit der Inbetriebnahme der KVA Thun im Jahr<br />

2004 wurde dieses Ziel erreicht.<br />

Neue Inertstoffdeponien<br />

Im Raum Emmental wurde im Jahr 2004 die<br />

Deponie Tannenbad in Sumiswald in Betrieb ge -<br />

nommen. Die Inertstoffdeponie Diepoldsbach<br />

wird den Betrieb im Jahr <strong>2009</strong> auf neh men.<br />

Im Oberland wird die Inertstoffdeponie Balm -<br />

holz in Beatenberg seit Ende 2007 betrieben.<br />

Illegale Ablagerung / Verbrennung<br />

Trotz der Herausgabe und der breiten Streuung<br />

von Informationsmerkblättern durch die<br />

kantonalen Umweltfachstellen konnte das<br />

Phä nomen nicht im gewünschten Ausmass<br />

reduziert werden. Die Erfahrungen aus den<br />

letzten Jahren zeigen, dass der Kampf gegen<br />

illegale Entsorgungspraktiken auch in Zu kunft<br />

eine Aufgabe des AWA bleiben wird.<br />

C. Entsorgung von Abfällen<br />

C.1 Gemischte und separat<br />

gesammelte Siedlungsabfälle<br />

Gemischte Siedlungsabfälle umfassen den von<br />

den Gemeinden gesammelten Kehricht (Anteil<br />

ca. 70 %) sowie Direktanlieferungen aus<br />

Industrie-, Gewerbe oder Dienstleistungsbetrieben<br />

an die KVA. Die separat gesammelten<br />

Abfälle (Papier, Karton, Grünabfälle, Glas, Altmetall,<br />

PET, elektrische und elektronische Ge -<br />

räte, Textilien sowie Batterien) werden der<br />

Verwertung zugeführt.<br />

Bis zum Jahr 2015 wird, verglichen mit 2007,<br />

bei den gemischten Siedlungsabfällen eine mo -<br />

derate Zunahme der Mengen um ca. 3 % auf<br />

rund 330’000 Jahrestonnen erwartet. Bei den<br />

separat gesammelten Abfällen wird in der<br />

gleichen Periode mit praktisch gleich bleibenden<br />

Mengen (ca. 195’000 Jahrestonnen) ge -<br />

rechnet.<br />

Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />

Gemischte Siedlungsabfälle<br />

Die Entsorgungssicherheit ist für die nächsten<br />

10 Jahre gewährleistet. Die Entsorgung von Keh -<br />

richt funktioniert grundsätzlich gut. Optimie -<br />

rungspotenzial ist im Bereich der Sammelstel -<br />

len sowie der Sammellogistik auszuma chen.<br />

Separat gesammelte Abfälle<br />

Die vorhandenen Behandlungskapazitäten sind<br />

ausreichend und die Entsorgungssicherheit ist<br />

gewährleistet. Längerfristig kann die Sammel -<br />

infrastruktur weiter optimiert und damit eine<br />

Erhöhung der Sammelquote erreicht werden.<br />

In den Bereichen Logistik und Finanzierung ist<br />

das abfallwirtschaftliche Optimierungspotenzial<br />

noch nicht ausgeschöpft.


Empfehlungen<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

E – 1<br />

Optimierung Sammelstellen: In urbanen Gebieten forcieren die Gemeinden die Realisierung<br />

von Containerlösungen zur Verbesserung der Sauberkeit. Bei Grossüberbauungen ist die<br />

Zweckmässigkeit von unterirdischen Sammelcontainern abzuklären.<br />

E – 2<br />

Optimierung Sammeltouren: Die Gemeinden und Entsorgungsverbände überprüfen perio -<br />

disch unter Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse die Wirtschaftlichkeit ihrer Sammeltouren<br />

und optimieren sie bei Bedarf (z.B. bessere Auslastung und optimalere Routenwahl<br />

der Sammelfahrzeuge).<br />

E – 3<br />

Optimierung kommunale Zusammenarbeit: Die Gemeinden prüfen das Einsparpotenzial von<br />

regionalen Lösungen in Zusammenarbeit mit den <strong>Abfall</strong>verbänden (z.B. Verringerung der<br />

Gemeinkosten, optimalere Organisation der Sammeldienste etc.).<br />

E – 4<br />

Optimierung Separatsammlung: Als längerfristiges Ziel wird das Anheben der Sammelquote<br />

des <strong>Kanton</strong>s von derzeit 46 % auf 50 % bis 2015 vorgeschlagen. Zu diesem Zweck soll:<br />

■ die Separatsammlung periodisch hinsichtlich Kundenfreundlichkeit und Kundeninformation<br />

überprüft werden (Sauberkeit der Sammelstelle, Beschriftung der Gebinde, Information<br />

bezüglich Sammeltouren etc.),<br />

■ das AWA bei Bedarf eine Wegleitung für attraktive Sammelstellen zuhanden der Gemeinden<br />

verfassen. In die Erarbeitung sind die Entsorgungsverbände und Gemeinden einzubinden.<br />

Massnahme<br />

M – 1<br />

Periodische Ausschreibung der Entsorgungsleistungen: Die Gemeinden schreiben von ihr<br />

ausgelagerte Entsorgungsleistungen (z. B. Sammlung und Transport) öffentlich aus. Erfolgt<br />

die Entsorgung durch die Gemeinde, ist mittels Benchmarking und einem klaren Leistungs -<br />

auftrag ein effizienter Betrieb zu gewährleisten.<br />

C.2 <strong>Bau</strong>abfälle<br />

Bei den <strong>Bau</strong>abfällen werden unterschieden<br />

(Schät zung der im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> pro Jahr anfallenden<br />

Mengen in Klammern):<br />

■ unverschmutztes Aushub-, Ausbruch- und<br />

Abraummaterial (ca. 2 Mio. Tonnen)<br />

■ mineralische <strong>Bau</strong>abfälle oder so genannter<br />

<strong>Bau</strong>schutt (ca. 1.5 Mio. Tonnen)<br />

■ gemischte, brennbare <strong>Bau</strong>abfälle wie Holz,<br />

Papier, Karton und Kunststoff (ca. 40’000<br />

Tonnen)<br />

■ andere <strong>Bau</strong>abfälle oder so genanntes <strong>Bau</strong> -<br />

sperrgut wie Altholz, Metalle, Kunststoffe<br />

(keine Schätzung möglich).<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

III


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

IV<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />

Die Entsorgung von <strong>Bau</strong>abfällen wurde in den<br />

letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Die<br />

Sortierung von Abfällen auf der <strong>Bau</strong>stelle hat<br />

sich etabliert. Dennoch werden immer wieder<br />

illegale Entsorgungs- und Verwertungspraktiken<br />

festgestellt. Die vorhandenen Kapazi -<br />

tä ten sowohl für die Ablagerung als auch für<br />

Empfehlung<br />

C.3 Klärschlamm<br />

In den <strong>Bern</strong>er Kläranlagen wird in den nächsten<br />

Jahren mit einem Anfall von ca. 23’000<br />

Jahrestonnen Klärschlamm (Trockensubstanz)<br />

gerechnet. Gemäss der vom Regierungsrat be -<br />

schlossenen Änderung der kantonalen Ge -<br />

wäs serschutzverordnung konnte Klärschlamm<br />

im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> noch bis zum 30. September<br />

2008 auf Ackerflächen ausgebracht werden.<br />

Seitdem muss Klärschlamm aus dem <strong>Kanton</strong><br />

<strong>Bern</strong> vollumfänglich verbrannt werden.<br />

die Verbrennung sind genügend und die Ent -<br />

sorgungssicherheit ist für die nächsten ca. 15<br />

Jahre gewährleistet. Lokal bestehen jedoch<br />

noch Engpässe bei der Ablagerung von Aus -<br />

hub.<br />

Die Verwertung der mineralischen <strong>Bau</strong>abfälle<br />

stellt einen wichtigen Beitrag zur Ressour cen -<br />

schonung dar. In Zukunft soll das Optimie rungs -<br />

potenzial noch besser ausgeschöpft werden.<br />

E – 5<br />

Steigerung der Akzeptanz für Recyclingbaustoffe bei <strong>Bau</strong>herren, insbesondere bei der öffentlichen<br />

Hand: Gemeinsam mit den zuständigen kantonalen Amtsstellen für Hoch- und<br />

Tiefbau (Tiefbauamt, TBA; Amt für Grundstücke und Gebäude, AGG) sind die Vorschriften<br />

und technischen Normen wo möglich anzupassen, oder neue Normen zu entwickeln, die<br />

den Einsatz von Sekundärrohstoffen klar regeln.<br />

Massnahmen<br />

M – 2<br />

Konsequenter Vollzug der Vorschriften, mit dem Ziel, die Gleichbehandlung von stationären<br />

und mobilen Anlagen, die <strong>Bau</strong>abfälle aufbereiten, sicherzustellen.<br />

M – 3<br />

Sicherung der Qualität der produzierten Recyclingbaustoffe. Jährliche Erfassung der Materialmengen<br />

aller bewilligter Aufbereitungsanlagen und mobilen Brechern durch das AWA.<br />

M – 4<br />

Konsequente Umsetzung der Genehmigungspflicht und der Deklaration der Entsorgungs -<br />

wege auf <strong>Bau</strong>stellen als Beitrag zur Steigerung der Transparenz bei der Entsorgung.<br />

M – 5<br />

Konsequente Bekämpfung von illegalen Entsorgungspraktiken.<br />

Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />

Die seit 2008 für die Umsetzung des Austragungsverbotes<br />

erforderlichen Ent sorgungs ka -<br />

pazitäten für Klärschlamm aus dem <strong>Kanton</strong><br />

<strong>Bern</strong> sind vorhanden und die Entso rgungs si -<br />

cherheit ist für die nächsten Jahre gewährleistet.


C.4 Biogene Abfälle<br />

Biogene Abfälle stammen aus der Produktion,<br />

der Pflege, der Verarbeitung oder dem Konsum<br />

von pflanzlichen oder tierischen Produkten<br />

und sind biologisch abbaubar:<br />

■ Abfälle aus dem Garten- und Grünlandflächenbereich,<br />

■ feste und flüssige Abfälle aus der Zuberei -<br />

tung von Nahrungsmitteln,<br />

■ Abfälle aus der gewerblichen und industriellen<br />

Nahrungsmittelproduktion,<br />

■ Rückstände aus der gewerblichen und industriellen<br />

Verarbeitung und aus dem Vertrieb<br />

von land- und forstwirtschaftlichen<br />

Produkten.<br />

Gemäss einer Studie zur Abschätzung des Po -<br />

tenzials für industrielle und landwirt schaft li -<br />

che Vergärungsanlagen wird die erfassbare<br />

Menge biogener Abfälle im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> auf<br />

ca. 2.5 Mio. Jahrestonnen geschätzt. Davon<br />

stammt der grösste Teil (ca. 85 %) aus der<br />

Landwirtschaft (Hofdünger). Als Abfälle im<br />

engeren Sinn gelten Abfälle aus dem Gartenund<br />

Grünlandflächenbereich und teilweise<br />

aus der Zubereitung von Nahrungsmitteln (ca.<br />

125’000 t/a), welche kompostiert oder ver -<br />

gärt werden. Bei den Stoffen aus den anderen<br />

Branchen, wie z.B. Hofdünger oder Molke aus<br />

der Milchwirtschaft, handelt es sich um Nebenprodukte<br />

mit einem hohen direkten Verwertungspotenzial<br />

als Futter- und Dünge mittel.<br />

Empfehlungen<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />

Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> stehen rund 50 Kompos tierungs-<br />

und Vergärungsanlagen mit einer Verarbeitungskapazität<br />

von mehr als 100 t Material<br />

pro Jahr zur Verfügung. Unter den ak tuellen<br />

Rahmenbedingungen verfügt der <strong>Kanton</strong><br />

<strong>Bern</strong> über genügend Behandlungskapazität.<br />

Die bisherige Strategie des AWA bei der Verwertung<br />

der Grünabfälle fördert in erster Linie<br />

deren stoffliche Verwertung in Kompostie -<br />

rungs anlagen mit dem Ziel, Stoffkreisläufe vermehrt<br />

zu schliessen. Vergärungsanlagen werden<br />

im Zusammenhang mit abfall wirt schaftlichen<br />

Überlegungen als wichtige und notwendige<br />

Ergänzung zu Kompostierungsanlagen<br />

verstanden.<br />

In jüngster Zeit wird vermehrt die energeti -<br />

sche Nutzung der Biomasse diskutiert. Ein Ziel<br />

der Energiestrategie 2006 des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />

besteht darin, langfristig einen wesentlichen<br />

Teil des Energiebedarfs (Strom und Wärme)<br />

aus erneuerbaren Ressourcen einschliesslich<br />

Biomasse zu decken. Da das Angebot von biogenen<br />

Abfällen mit hohem stofflichem Ver -<br />

wertungspotenzial begrenzt und im <strong>Kanton</strong><br />

<strong>Bern</strong> zum grössten Teil ausgeschöpft ist, würden<br />

die kompostierten Mengen sich zu Gunsten<br />

der in Vergärungsanlagen behandelten<br />

Mengen verschieben. In welchem Ausmass<br />

dies geschehen wird, hängt u. a. von den<br />

wirtschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

ab.<br />

E – 6<br />

Werden Projekte zur stofflichen Verarbeitung von biogenen Abfällen aus den Bereichen Siedlung,<br />

Gewerbe und Industrie, Handel, Landschaft und Garten geplant, sind die <strong>Abfall</strong>mengen<br />

genau abzuklären und gegebenenfalls vertraglich zu sichern. Dies ist insbesondere bei<br />

kapital intensiven Investitionen wie z.B. Vergärungsanlagen wichtig.<br />

E – 7<br />

Die Verwertung biogener Abfälle in der Tierfütterung soll solange zulässig beibehalten werden.<br />

Aus diesem Grund soll die Konkurrenzfähigkeit dieses Entsorgungsweges erhalten<br />

werden, indem die Qualität hochgehalten und die Logistik optimiert wird.<br />

E – 8<br />

Bei einem Strategiewechsel von der Kompostierung zur Vergärung sind gesamt heit liche<br />

Aspekte wie Stoffströme, Produktion erneuerbarer Energien, Kosten, Transportwege, die Auslastung<br />

der bestehenden Kompostierungsanlagen usw. zu prüfen.<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

V


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

VI<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Empfehlungen<br />

E – 9<br />

Aus Sicht des Bodenschutzes ist sicherzustellen, dass in Kompostierungs- sowie in industriellen<br />

und landwirtschaftlichen Vergärungsanlagen ausschliesslich qualitativ einwandfreie<br />

biogene Abfälle angenommen und zu Recyclingdünger verarbeitet werden. Dies bedingt<br />

unter anderem, dass die Annahme der biogenen Abfälle vermehrt kontrolliert werden<br />

muss.<br />

E – 10<br />

Für die stoffliche Verwertung ungeeignete Abfälle sind in ARA oder KVA zu behandeln.<br />

C.5 Übrige Abfälle<br />

C.5.1 Sonderabfälle und andere<br />

kontrollpflichtige Abfälle<br />

Dabei handelt es sich um Abfälle, deren um -<br />

weltverträgliche Entsorgung besondere technische<br />

und organisatorische Massnahmen erfordert.<br />

Der Verkehr mit diesen Abfällen wird<br />

seit dem 1. Januar 2006 durch die Verordnung<br />

über den Verkehr mit Abfällen (VeVA) ge re -<br />

gelt. Beispiele für Sonderabfälle sind Altöl,<br />

Autobatterien oder verschmutzter Aushub.<br />

Als andere kontrollpflichtige Abfälle gelten<br />

Empfehlungen<br />

u. a. Altreifen, Altgeräte oder alte Kabel.<br />

Die Mengen an verschmutztem Aushub können<br />

von Jahr zu Jahr sehr stark schwanken.<br />

Die im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> anfallenden Sonderabfall -<br />

mengen liegen gewöhnlich bei rund 70’000 t.<br />

Entsorgungskapazitäten und<br />

Fazit<br />

Die schweizerischen und ausländischen Ent -<br />

sorgungskapazitäten sind ausreichend, um die<br />

Entsorgungssicherheit der im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> anfallenden<br />

Mengen sicherzustellen.<br />

E – 11<br />

Aufbereitung von verunreinigtem Aushub: Der <strong>Kanton</strong> prüft den Nutzen einer verstärkten<br />

Aufbereitung von verunreinigtem Erdmaterial (finanzielle Aspekte, Mengenpotenzial,<br />

Einspar potenzial hinsichtlich Deponievolumen). Bei positiven Untersuchungsergebnissen<br />

soll eine In formationsbroschüre (Richtlinie) zuhanden von <strong>Bau</strong>herren und Unternehmern<br />

verfasst werden.<br />

E – 12<br />

Der <strong>Kanton</strong> setzt die in der VeVA vorgeschriebene Bewilligungspflicht für Annahmebetriebe<br />

von Sonderabfällen und anderen kontrollpflichtigen Abfällen konsequent um. Die branchenweise<br />

Kontrolle der Entsorgungswege wird weitergeführt.<br />

Massnahme<br />

M – 6<br />

Aufbereitung von Strassensammlerschlämmen: Der <strong>Kanton</strong> erarbeitet gemeinsam mit den<br />

betroffenen Akteuren Massnahmen für eine vermehrte Aufbereitung von Strassensammlerschlämmen.


C.5.2 Tierische Nebenprodukte<br />

Die Verordnung über die Entsorgung von tie -<br />

rischen Nebenprodukten (VTNP) definiert tie -<br />

rische Nebenprodukte (TNP) als «Tierkörper<br />

sowie nicht zur Verwendung als Lebensmittel<br />

bestimmte Schlachttierkörper und Erzeugnisse<br />

tierischen Ursprungs». Sie stammen von:<br />

■ gewerblichen Schlacht-, Fleischverarbei -<br />

tungs- und Fischbetrieben,<br />

■ regionalen oder kommunalen Sammelstellen,<br />

■ Direktabholungen von Tierkörpern ab Hof.<br />

Die in der Schweiz anfallende Menge – rund<br />

230’000 t/a – wird im Extraktionswerk GZM<br />

Lyss und in der Tiermehlfabrik Bazenheid zu<br />

Tiermehl und Tierfett verarbeitet. Das Extraktionswerk<br />

GZM Lyss, hat im Jahr 2006 insgesamt<br />

ca. 116’000 t TNP verarbeitet, davon<br />

et wa ein Viertel aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong>.<br />

La Chauxde-Fonds<br />

VADEC<br />

(Ex CRIDOR<br />

und Ex SAIOD)<br />

Colombier<br />

Posieux<br />

CELTOR<br />

Biel<br />

MÜVE<br />

<strong>Bern</strong><br />

Emmenspitz<br />

KEWU<br />

Thun<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />

Die Entsorgung von TNP funktioniert gut und<br />

die Kapazität der beiden Entsorgungsbetriebe<br />

in Lyss und Bazenheid ist ausreichend, um auch<br />

im Fall von speziellen Ereignissen, insbesonde -<br />

re Seuchen, eine sichere und umwelt ver träg -<br />

liche Entsorgung zu gewährleisten.<br />

`<br />

D. KVA des <strong>Bern</strong>er Dispositivs<br />

Anlagen und Einzugsgebiete<br />

Das Dispositiv umfasst die KVA (siehe auch Abbildung<br />

D-1): <strong>Bern</strong> (BE), Thun (BE), Biel (BE),<br />

Emmenspitz (SO), La Chaux-de-Fonds (NE),<br />

Colombier (NE) und Posieux (FR)<br />

KEBAG<br />

AVAG<br />

N<br />

Abbildung D-1<br />

KVA-Dispositiv des<br />

<strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

VII


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

VIII<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Technische Entwicklungen<br />

Bei der thermischen Behandlung von Abfällen<br />

in KVA werden aus technischer Sicht v. a. zwei<br />

Themenkomplexe an Bedeutung gewinnen:<br />

1. die weitere Verbesserung der Qualität der<br />

Rückstände (Schlacke, Flugasche, Rückstän -<br />

de aus der Abwasserbehandlung),<br />

2. die Optimierung der Energienutzung (Ein -<br />

Empfehlung<br />

E. Deponien<br />

Deponietypen<br />

Es werden drei Deponietypen unterschieden:<br />

a) Inertstoffdeponien<br />

Zur Ablagerung von primär nicht verwertba ren<br />

mineralischen <strong>Bau</strong>abfällen und industriel len<br />

Abfällen mit Inertstoffqualität, sowie unverschmutztem<br />

Aushubmaterial, das nicht anderweitig<br />

verwertet werden kann.<br />

Die kantonale Planung im Bereich der Inertstoffdeponien<br />

ist im <strong>Sachplan</strong> Abbau, Depo -<br />

nie, Transporte (ADT) festgehalten (September<br />

1998). Darin werden die Planungsregionen<br />

verpflichtet, in regionalen Richtplänen<br />

Abbau- und (Inertstoff-)Deponiestandorte fest -<br />

zusetzen. Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> werden gegenwärtig<br />

24 regionale Inertstoffdeponien betrie ben.<br />

Die grössten Inertstoffdeponien befinden sich<br />

in noch betriebenen oder fertig ausgebeu te ten<br />

Abbaustellen, insbesondere in Kiesgru ben.<br />

b) Reaktordeponien<br />

Für Deponiegut, in welchem mikrobiologische<br />

Abbauprozesse oder chemische Reaktionen<br />

stattfinden.<br />

Auf Reaktordeponien dürfen Schlacke aus Keh -<br />

richtverbrennungsanlagen, nicht brennbare<br />

<strong>Bau</strong>abfälle, belastetes Aushub- / Abraumma-<br />

sparung von fossilen Energieträgern, Minderung<br />

des Primärenergieverbrauches, Reduzierung<br />

fossiler CO2-Emissionen).<br />

Um den Anteil der aus alternativen Energieträgern<br />

erzeugten Energie zu fördern, wur -<br />

de vom Bundesamt für Energie 2008 das<br />

Instrument der «kostendeckenden Einspeisevergütung»<br />

für Strom aus KVA eingeführt.<br />

E – 13<br />

Der <strong>Kanton</strong> verlangt von den Anlagenbetreibern im Rahmen der jährlichen Betriebsdatenerhebung<br />

die Angabe eines Energienutzungsgrades der Anlage<br />

te rial, gewisse Sonderabfälle und andere nicht<br />

organische Abfälle abgelagert werden. Die<br />

Ablagerung von Schlacke erfolgt in separaten<br />

Kompartimenten.<br />

Gegenwärtig werden im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> fünf<br />

Reaktordeponien betrieben. Die auf Reaktor -<br />

deponien abgelagerten Mengen sind verhältnismässig<br />

starken Schwankungen ausgesetzt,<br />

da sie einerseits aus <strong>Bau</strong>vorhaben auf belasteten<br />

Standorten stammen und stark von<br />

der <strong>Bau</strong>tätigkeit und den Alternativen zur externen<br />

Entsorgung (beispielsweise Boden -<br />

wä sche etc.) abhängen oder andererseits mit<br />

Um weltereignissen zusammenhängen.<br />

c) Reststoffdeponien<br />

Auf Reststoffdeponien werden mineralische,<br />

schadstoffhaltige Abfälle, die mit Zusatz eines<br />

Bindemittels chemisch stabilisiert wurden (bei -<br />

spielsweise mit Zement verfestigte Rauchgasreinigungsrückstände<br />

von KVA), abgelagert.<br />

Die im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> anfallenden Reststoffe<br />

bzw. Rückstände aus anderen <strong>Kanton</strong>en, die<br />

in der Reststoffverfestigungsanlage in Bigenthal<br />

stabilisiert werden, werden in der Deponie<br />

Teuftal abgelagert.<br />

Füllstand Ende 2007<br />

Die im Jahr 2007 in Deponien abgelagerten<br />

Abfälle stammen vorwiegend aus dem <strong>Kanton</strong>


<strong>Bern</strong>. Weniger als 10 % der Inertstoffe so wie<br />

rund 40 % der verfüllten Reaktor- und Reststoffe<br />

haben eine ausserkantonale Her kunft.<br />

In der nachfolgenden Abbildung E-3 sind Füllstand<br />

und Restvolumen der Reaktor und Reststoffdeponien<br />

per Ende 2007 ersichtlich.<br />

Die Summe der beiden in der Abbildung auf -<br />

geführten Werte «Restvolumen» und «Füllstand»<br />

entspricht dem bewilligten Gesamt vo -<br />

lumen Stand Ende 2007.<br />

Entsorgungskapazität und Fazit<br />

a) Inertstoffdeponien<br />

Mit Ausnahme des <strong>Bern</strong>er Oberlands und des<br />

Juras verfügen gegenwärtig alle Regionen<br />

über genügend Deponien zur Ablagerung von<br />

Inertstoffen. Vorübergehende lokale Engpässe<br />

[1’000 m 3 ]<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

Empfehlung<br />

2’248<br />

1’592<br />

Schlackekompartiment<br />

Restvolumen Füllstand<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

aus betrieblichen Gründen (beispielsweise in<br />

Abbaustellen) sind jedoch nicht ausge schlos -<br />

sen.<br />

b) Reaktor- und Reststoffdeponien<br />

In den nächsten Jahren wird mit gleich bleibenden<br />

Schlacke- und Reststoffmengen aus den<br />

KVA gerechnet. Künftig wird Deponieraum<br />

vorwiegend für verunreinigten Aushub be nö -<br />

tigt, diese Menge wird auch weiterhin schwer<br />

abschätzbar sein.<br />

Grundsätzlich dürfte der Deponieraum im <strong>Kanton</strong><br />

<strong>Bern</strong> noch 20 Jahre für die Aufnahme von<br />

Schlacke aus KVA und Reaktorabfällen sowie<br />

über 30 Jahre für Reststoffe ausreichen. Die<br />

zusätzlichen Volumen aufgrund von geplan -<br />

ten Erweiterungen verlängern die Auffülldauer<br />

der Reaktor- und Reststoffdeponien noch mals<br />

um ca. weitere 10 Jahre.<br />

1’781<br />

4’337<br />

Reaktorkompartiment<br />

E – 14<br />

Umsetzung der geplanten Deponieerweiterungen.<br />

Massnahme<br />

585<br />

262<br />

Reststoffkompartiment<br />

M – 7<br />

Schonung von Deponievolumen durch Aufbereitung der abzulagernden Abfälle (beispiels -<br />

weise Strassensammlerschlämme, Strassenwischgut, verunreinigter Aushub) und Rückge -<br />

win nung verwertbarer Anteile (beispielsweise Sand, Kies)<br />

Abbildung E-3<br />

Füllstand Reaktor-<br />

und Reststoffdeponien<br />

per Ende 2007<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

IX


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

X<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

F. Finanzierung und<br />

Information<br />

<strong>Abfall</strong>fonds<br />

Der <strong>Abfall</strong>fonds ist eine Spezialfinanzierung<br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong>. Er wird durch eine von KVA<br />

und Reaktordeponien zu entrichtende Abga -<br />

be geäufnet. Diese beträgt je 5 Franken pro<br />

Tonne <strong>Abfall</strong>.<br />

Mit den Mitteln des Fonds finanziert der <strong>Kanton</strong><br />

folgende Aufgaben:<br />

■ Beiträge an <strong>Abfall</strong>behandlungsanlagen aus<br />

den vor 2002 eingegangenen Verpflichtungen.<br />

Die noch ausstehenden Beiträge wurden<br />

im Jahr 2008 vollständig ausbezahlt,<br />

■ Untersuchungen, Planungen und Informationsmassnahmen<br />

auf dem Gebiet der <strong>Abfall</strong>wirtschaft,<br />

■ Untersuchungen von belasteten Stand or -<br />

ten und Sanierungen von Altlasten, deren<br />

Verursacher nicht mehr ermittelt oder belangt<br />

werden können,<br />

■ Aufwendungen des AWA für die Verwaltung<br />

des <strong>Abfall</strong>fonds, die Untersuchung von<br />

Betriebsstandorten sowie die <strong>Abfall</strong>planung,<br />

-koordination und -erhebung.<br />

Empfehlungen<br />

In der Periode 1995 bis 2007 wurden aus dem<br />

<strong>Abfall</strong>fonds insgesamt 101.5 Millionen Fran -<br />

ken ausbezahlt. Mit 77.7 Millionen Franken<br />

machten die Beiträge an <strong>Abfall</strong>behandlungs -<br />

anlagen mehr als drei Viertel aus.<br />

Kostenstruktur in der kommunalen<br />

<strong>Abfall</strong>wirtschaft<br />

Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> erstellen noch nicht alle Ge -<br />

meinden eine Kostenstellenrechnung für die<br />

<strong>Abfall</strong>bewirtschaftung. Entsprechend schwie -<br />

rig gestalten sich für diese Gemeinden und für<br />

den <strong>Kanton</strong> Kostenvergleiche in den Sparten<br />

Logistik, Verbrennung und Gemeinwesen.<br />

Bei Bedarf will der <strong>Kanton</strong> den Gemeinden für<br />

das Erstellen einer Kostenstellenrechnung mit<br />

einer Wegleitung (Richtlinie) Unterstützung<br />

anbieten.<br />

Information<br />

Mit diversen Publikationen zu aktuellen Themen<br />

der <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung bietet das<br />

AWA Hilfestellungen an (<strong>Abfall</strong>vermeidung,<br />

-verminderung, -verwertung).<br />

E – 15<br />

Mittels stichprobeartiger Umfragen bei den Akteuren im <strong>Abfall</strong>markt sicherstellen, dass das<br />

Informationsangebot des AWA den aktuellen Bedürfnissen gerecht wird.<br />

E – 16<br />

Den Bereich Kostenoptimierung in den Publikationen vermehrt thematisieren.<br />

E – 17<br />

Gemeinden ermutigen, das Thema «<strong>Abfall</strong>- und Ressourcenbewirtschaftung» in den Schulen<br />

zu behandeln. Der <strong>Abfall</strong>unterricht von Pusch stellt eine Möglichkeit dar.<br />

E – 18<br />

Auf der Grundlage eines Musters für die Kostenstellenrechnung einen Benchmark für die<br />

Kosten der kommunalen <strong>Abfall</strong>wirtschaft in 10 – 15 Gemeinden durchführen.


Massnahme<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

M – 8<br />

Der <strong>Kanton</strong> (AWA und das Amt für Gemeinden und Raumordnung) erarbeitet eine Richtlinie<br />

für die finanzielle Führung der kommunalen <strong>Abfall</strong>wirtschaft. Die Richtlinie soll es den Ge -<br />

mein den ermöglichen, mit relativ geringem Aufwand eine Kostenstellenrechnung zu verfassen,<br />

in der die nachfolgenden Positionen nachvollziehbar ausgewiesen werden:<br />

■ Logistik- und Verwertungs- resp. Entsorgungskosten für die einzelnen <strong>Abfall</strong>fraktionen<br />

■ Kosten für den Betrieb der Sammelstellen<br />

■ Gemeinkosten für Öffentlichkeitsarbeit oder Administration<br />

■ Benchmarking.<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

XI


GRUNDSÄTZE DER ABFALLBEWIRTSCHAFTUNG A<br />

Grundsätze der <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung<br />

A.1 Übergeordnete Ziele<br />

der schweizerischen<br />

<strong>Abfall</strong>bewirtschaftung<br />

Wegleitend für die <strong>Abfall</strong>politik des Bundes<br />

sind das 1986 erschienene Leitbild für die<br />

schweizerische <strong>Abfall</strong>wirtschaft und das darauf<br />

abgestützte <strong>Abfall</strong>konzept für die Schweiz<br />

(1992).<br />

Die im Leitbild beschriebenen politischen, na -<br />

turwissenschaftlich-technischen und öko no -<br />

mischen Grundsätze und Zielsetzungen der<br />

<strong>Abfall</strong>wirtschaft bilden eine Grundlage des<br />

<strong>Abfall</strong>konzepts. Ziel dieses <strong>Abfall</strong>konzepts ist<br />

eine Verminderung der gesamten Umweltbelastung<br />

aus dem Umgang mit Abfällen. Dazu<br />

werden vier Strategien verfolgt:<br />

■ Vermeiden von Abfällen an der Quelle,<br />

■ Vermindern von Schadstoffen in der Produktion<br />

von und in Gütern,<br />

■ Vermindern der Abfälle durch eine ver bes -<br />

serte Verwertung,<br />

■ Entlastung der Umwelt durch umwelt ver -<br />

trägliche Behandlung der verbleibenden<br />

Abfälle.<br />

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) beabsichtigt,<br />

das mittlerweile gut 20-jährige <strong>Abfall</strong>leitbild<br />

den aktuellen Gegebenheiten an -<br />

zupassen und auf einen neuen Zeithorizont<br />

2020 auszurichten. Die Marschrichtung dazu<br />

ist im BAFU-Bericht «Nachhaltige Rohstoff -<br />

nutzung und <strong>Abfall</strong>entsorgung – Grundlagen<br />

für die Gestaltung der zukünftigen Politik des<br />

Bundes» (2006) erläutert. Darin werden vier<br />

Ziele für eine nachhaltige Rohstoffnutzung<br />

und <strong>Abfall</strong>entsorgung genannt (Zitate aus dem<br />

BAFU-Bericht):<br />

Ziel 1: Die Schweiz leistet einen Beitrag zur<br />

nachhaltigen Nutzung nicht erneuerbarer<br />

und erneuerbarer Rohstoffe. Damit sollen<br />

die Umweltbelastungen verringert und der<br />

Rohstoffverbrauch reduziert werden.<br />

Eine nachhaltige Nutzung von Rohstoffen kann<br />

erzielt werden, wenn:<br />

■ Produkte über ihren ganzen Lebensweg<br />

hinweg betrachtet bezüglich Rohstoffverbrauch,<br />

Umweltbelastung, Wirtschaftlich -<br />

keit und sozialen Kriterien optimiert werden<br />

■ mit geeigneten Massnahmen darauf hin ge -<br />

wirkt wird, dass von Seiten der öffentlichen<br />

Hand und Privater eine Nachfrage nach<br />

diesen optimierten Produkten besteht<br />

■ auch nach neuen Wegen gesucht wird, um<br />

bestimmte Funktionen von Produkten und<br />

Bedürfnisse der Bevölkerung durch andere<br />

oder neue Produkte und Dienstleistungen<br />

abzudecken, die sich durch einen haushälterischen<br />

Rohstoffeinsatz auszeichnen.<br />

Ziel 2: Die <strong>Abfall</strong>entsorgung muss um welt -<br />

verträglich sein. Die Schadstoffemissionen<br />

in die Umwelt sind dort, wo dies technisch<br />

möglich und wirtschaftlich tragbar ist, wei -<br />

ter zu senken.<br />

Umweltverträglichkeit ist gewährleistet, wenn:<br />

■ die gesamte <strong>Abfall</strong>entsorgung von der<br />

Samm lung über die Verwertung und Behandlung<br />

bis zur Deponierung umwelt ver -<br />

träglich ist<br />

■ heute und auch in Zukunft möglichst we -<br />

nig Schadstoffe in die Umwelt gelangen<br />

■ alle Abfälle, für deren Entsorgung die<br />

Schweiz zuständig ist, umweltverträglich<br />

entsorgt werden.<br />

Ziel 3: Die Entsorgungssicherheit muss ge -<br />

währleistet sein.<br />

Die Entsorgungssicherheit der Schweiz ist ge -<br />

währleistet, wenn für die umweltver träg liche<br />

Verwertung, Behandlung und Deponierung<br />

von Abfällen:<br />

■ ausreichende Angebote stets innerhalb ei -<br />

ner ausreichend kurzen Frist vorhanden<br />

sind, damit:<br />

– keine teuren und / oder viel Platz bean -<br />

spruchenden temporären Lager not wen -<br />

dig werden und<br />

– keine untragbaren hygienischen, gesund<br />

heitlichen oder ökologischen Risi -<br />

ken während der Wartefrist bis zur definitiven<br />

Entsorgung entstehen.<br />

■ ein Sammel- und Transportsystem vorhanden<br />

ist und benutzt wird, um die Abfälle<br />

von den <strong>Abfall</strong>inhabern zu den Behandlungs-<br />

oder Verwertungsanlagen bzw. zu<br />

den Deponien zu bringen.<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

1


A<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

2<br />

GRUNDSÄTZE DER ABFALLBEWIRTSCHAFTUNG<br />

Dabei muss die Entsorgungssicherheit auf<br />

wirt schaftlich effiziente und bedürfnisge rech -<br />

te Wei se gewährleistet werden.<br />

Ziel 4: Alle Bestrebungen zur Erreichung<br />

der ökologischen Zielsetzungen einer nachhaltigen<br />

Rohstoffnutzung und <strong>Abfall</strong>ent -<br />

sorgung tragen auch den wirtschaftlichen<br />

und den gesellschaftlichen bzw. sozialen<br />

Erfordernissen einer nachhaltigen Entwicklung<br />

Rechnung.<br />

Die ökonomischen und gesellschaftlichen Aspekte<br />

einer nachhaltigen Rohstoffnutzung<br />

und <strong>Abfall</strong>entsorgung sollen einen hohen Stellenwert<br />

haben.<br />

A.2 Ziele und Aufgaben<br />

des <strong>Kanton</strong>s<br />

Auf Bundesebene verpflichtet die auf dem<br />

Umwelt- und dem Gewässerschutzgesetz ab -<br />

gestützte Technische Verordnung über Ab fälle<br />

die <strong>Kanton</strong>e, eine <strong>Abfall</strong>planung zu erstellen<br />

und diese periodisch nachzuführen. Auf kantonaler<br />

Ebene regelt das <strong>Abfall</strong>gesetz und die<br />

darauf abgestützte <strong>Abfall</strong>verordnung die <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung,<br />

legt die Leistungen des<br />

<strong>Kanton</strong>s fest und definiert Wirkungsziele.<br />

Das Amt für Wasser und <strong>Abfall</strong> (AWA) ist als<br />

Fachstelle für den Vollzug der <strong>Abfall</strong>gesetzge -<br />

bung verantwortlich. Die Erfüllung dieser Aufgaben<br />

wird als Produkt im Sinne der neuen Verwaltungsführung<br />

NEF definiert.<br />

Neben dem Vollzug der <strong>Abfall</strong>gesetzgebung<br />

kommt der Information und Beratung zu Fragen<br />

im Bereich der <strong>Abfall</strong>wirtschaft eine wich tige<br />

Bedeutung zu. Mit der Information der Be völ -<br />

kerung und der Beratung von Gemeinden so -<br />

wie Gewerbe-, Industrie- und Diens t leis tungs -<br />

betrieben über die im Interesse des Um welt -<br />

schutzes zu treffenden Massnahmen werden:<br />

a) die Umsetzung der Vorschriften erleichtert<br />

und<br />

b) weitergehende freiwillige Aktivitäten bzw.<br />

Verhaltensweisen gefördert.<br />

Mit dem neuen <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong> <strong>2009</strong> erfüllt<br />

der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> eine ihm von der Gesetzgebung<br />

übertragene Aufgabe.<br />

A.3 Weitere Planungen<br />

■ <strong>Sachplan</strong> ADT – Abbau, Deponie, Transporte<br />

1998<br />

Ziel und Grundsätze der <strong>Abfall</strong>wirtschaft<br />

sind im <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong> festgelegt. Der<br />

<strong>Sachplan</strong> ADT ergänzt den <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong><br />

im Bereich Inertstoffdeponien.<br />

■ <strong>Sachplan</strong> Siedlungsentwässerung (VOKOS)<br />

2004, Neuauflage 2008 – 2010<br />

Die Klärschlammentsorgung wird im <strong>Sachplan</strong><br />

<strong>Abfall</strong>, Kapitel C behandelt. Ein ent spr e -<br />

chender Hinweis findet sich im Kap. 6.3.6<br />

des <strong>Sachplan</strong>s Siedlungsentwässe rung.<br />

■ Energiestrategie 2006 des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />

Gemäss dem in der Energiestrategie des<br />

Kan tons <strong>Bern</strong> (Kap. 7) aufgeführten Substitutions<br />

ziel bei der Stromerzeugung soll der<br />

Anteil von Strom aus erneuerbaren Quellen<br />

(Wasser kraft, <strong>Abfall</strong>verbrennung, Vergä rung<br />

u. a.) von heu te 60 % innerhalb der nächs -<br />

ten 30 Jahre auf 80 % gesteigert werden.<br />

Dabei soll im Ener gie mix der heutige Anteil<br />

von Strom und Wär me aus der <strong>Abfall</strong>verbrennung<br />

(4 %) gleich blei ben.<br />

Ein kantonaler <strong>Sachplan</strong> Energie wird zur -<br />

zeit erarbeitet.<br />

■ Biogene Abfälle<br />

Im vorliegenden <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong> werden un -<br />

ter dem Stichwort «Grünabfälle» nur die<br />

Bran chen «Landschaft und Garten» und<br />

teilweise «Kü chen» behandelt. Andere, in<br />

der Mengenerhebung über biogene Abfäl -<br />

le im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> (2005) aufgeführte Stof -<br />

fe wie Hofdünger, Ne benprodukte aus der<br />

Milchwirtschaft usw. sind keine typischen<br />

Abfälle und sind deshalb nicht relevant für<br />

den <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong>.


Erfolgskontrolle<br />

Der im <strong>Sachplan</strong> 2003 aufgeführte Handlungsbedarf<br />

bzw. die dort vorgeschlagenen,<br />

gelb markierten Massnahmen (nachstehend<br />

umrahmt) wurden hinsichtlich Umsetzung und<br />

erzielter Wirkung überprüft. Das Ergebnis wird<br />

im Folgenden dargestellt.<br />

B.1 Sortierpflicht für<br />

<strong>Bau</strong>abfälle<br />

(<strong>Sachplan</strong> 2003, Kap. D)<br />

Ein Teil der <strong>Bau</strong>abfälle wird nach wie vor unsachgemäss<br />

entsorgt, u. a. wird das Potenzial<br />

der <strong>Bau</strong>abfälle für die Wiederverwendung<br />

und Verwertung ungenügend ausge -<br />

schöpft. Die Missstände sollen mittels folgender<br />

Massnahmen angegangen werden:<br />

■ Überwachung und Qualitätskontrolle der<br />

<strong>Bau</strong>schuttaufbereitungs- und <strong>Bau</strong>sperr -<br />

gutsortieranlagen; Qualitätssicherung<br />

durch fachgerechte Ausrüstung der Anlagen<br />

■ Steigerung der Transparenz der Entsor-<br />

gungswege durch:<br />

– Durchsetzen der SIA-Empfehlung 430<br />

bzw. von Entsorgungskonzepten<br />

– Kontrolle der Deklaration der Entsor -<br />

gungs wege, insbesondere bei Abbrucharbeiten<br />

– Kontrolle des Aushubs von früher industriell<br />

oder gewerblich genutzten<br />

Flächen (mögliche Altlasten) und Kontrolle<br />

der vorschriftsgemässen Entsor -<br />

gung von belastetem Aushubmaterial.<br />

Ergebnis<br />

Generell:<br />

Mit dem neuen <strong>Abfall</strong>gesetz und der <strong>Abfall</strong> -<br />

verordnung, welche am 1. Juni 2004 in Kraft<br />

traten, wurden klare rechtliche Grundlagen<br />

für den Umgang mit <strong>Bau</strong>abfällen geschaffen.<br />

Deklaration der Entsorgungswege, Entsor -<br />

gungs nachweis, Betriebsbewilligungen für <strong>Abfall</strong>anlagen,<br />

SIA-Empfehlung 430 sowie Recyclingbaustoff-Richtlinie<br />

des BAFU wurden für<br />

verbindlich erklärt. Mit diesen Massnahmen<br />

wird der Vollzug im Bereich der <strong>Bau</strong>abfälle<br />

wesentlich erleichtert.<br />

ERFOLGSKONTROLLE B<br />

Überwachung der Aufbereitungs- und Sor -<br />

tier anlagen, Transparenz der Entsorgungs -<br />

we ge:<br />

Ende 2007 verfügten praktisch sämtliche Aufbereitungs-<br />

und Sortieranlagen für <strong>Bau</strong>abfälle<br />

über eine abfallrechtliche Betriebsbewilligung.<br />

Dadurch und dank der Verpflichtung, <strong>Bau</strong>ab -<br />

fälle nur an bewilligte Anlagen abzugeben,<br />

wird die nötige Transparenz bei der Vergabe<br />

von Entsorgungsaufträgen deutlich verbes sert.<br />

Gleichzeitig können Entsorgungsmissstände<br />

effizienter bekämpft werden.<br />

<strong>Bau</strong>abfälle:<br />

<strong>Bau</strong>abfälle müssen auf der <strong>Bau</strong>stelle oder, so -<br />

weit dies betrieblich nicht möglich ist, in einer<br />

geeigneten Anlage getrennt und vorschriftsgemäss<br />

entsorgt werden. Die Entsorgungs we -<br />

ge sind zu deklarieren und die Entsor gungs -<br />

nachweise während drei Jahren aufzube wahren<br />

(Art. 14 <strong>Abfall</strong>gesetz). Die SIA-Empfehlung<br />

430 wurde für verbindlich erklärt (Art.12<br />

AbfV).<br />

<strong>Bau</strong>stellenkontrollen:<br />

Nach einem erfolgreichen Pilotversuch in der<br />

Region <strong>Bern</strong> im Jahr 2003 wurden vier regio -<br />

nale Arbeitsmarktkontroll-Vereine gegrün det.<br />

Zu Beginn setzten sich diese aus den pari tä -<br />

tischen Kommissionen (Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter),<br />

dem beco und dem AWA<br />

in Form der tripartiten Kommission zusammen.<br />

Die vier Vereine überprüften seit 2004 neben<br />

dem Arbeitsmarkt auch im Auftrag des AWA<br />

flächendeckend die Einhaltung der Gewässerschutz-<br />

und <strong>Abfall</strong>vorschriften auf <strong>Bau</strong>stellen.<br />

Damit wurden die Spiesse für alle Mitbewerber<br />

gleich lang und die möglichen Umwelt -<br />

risiken minimiert.<br />

Aus der Abbildung B-1 ist ersichtlich, dass die<br />

Zahl der kontrollierten <strong>Bau</strong>stellen zwischen<br />

2004 und 2006 um 130 % zugenommen hat.<br />

Dabei hat zwar der Anteil an beanstandeten<br />

<strong>Bau</strong>stellen («tolerierbar» + «Massnahmen nö -<br />

tig») von 27 auf 17 % abgenommen, in der<br />

gleichen Zeit ist die Zahl der <strong>Bau</strong>stellen, auf denen<br />

Massnahmen angeordnet werden muss -<br />

ten, von 13 auf 40 <strong>Bau</strong>stellen angestiegen.<br />

2007 und 2008 konnten aufgrund der Vorbe -<br />

reitungsarbeiten für die Fusion weniger Kontrollen<br />

durchgeführt werden.<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

3


B<br />

Abbildung B-1<br />

Statistik <strong>Bau</strong>stellen -<br />

kontrollen<br />

2004 – 2006<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

4<br />

ERFOLGSKONTROLLE<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

i.O. tolerierbar Massnahmen nötig<br />

78<br />

227<br />

0 50 100 150 200 250 300 350 400<br />

Anfangs 2008 wurden die vier Vereine zu ei nem<br />

einzigen Verein Arbeitsmarktkontrolle <strong>Bern</strong><br />

zu sammengelegt, wodurch Effizienz sowie<br />

Kon trolldichte in Zukunft verstärkt und die<br />

administrativen Verfahren vereinfacht werden<br />

können. Jähr lich sollen mindestens 200 <strong>Bau</strong> -<br />

stellen kontrolliert werden.<br />

B.2 Thermische Verwertung<br />

von Klärschlamm<br />

(<strong>Sachplan</strong> 2003, Zusammenfassung<br />

und Kap. E)<br />

Die im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> anfallende Klärschlamm -<br />

menge von 24’000 Tonnen Trockensubs<br />

tanz pro Jahr ist ab 2005 in geeigneten Verbrennungsanlagen<br />

(Zementwerke, Kehrichtund<br />

Klärschlammverbrennungsanlagen) zu<br />

ent sor gen. Die eigene thermische Verwertung<br />

der im Kan ton <strong>Bern</strong> anfallenden Klär -<br />

schlämme soll bis zum Jahr 2006 auf 100 %<br />

ausgebaut werden.<br />

Ergebnis<br />

Gemäss der vom Bundesrat per 01. März<br />

2003 geänderten Stoffverordnung muss Klär -<br />

schlamm seit 2008 verbrannt werden. Ent spre -<br />

chend hat der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> im Jahr 2006 die<br />

Vorgaben der kantonalen Gewässerschutz -<br />

ver ordnung betreffend den Einsatz von Klär-<br />

Anzahl Kontrollen<br />

schlamm in der Landwirtschaft dahingehend<br />

geändert, dass dieser Einsatz für Klärschlamm<br />

aus ausgewählten ARA als Übergangs rege lung<br />

bis zum 30. September 2008 befristet war.<br />

Die seit 2008 für die gesamte Klärschlammmenge<br />

benötigte Verbrennungskapazität steht<br />

in Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA Thun<br />

und KVA Emmenspitz), in Schlamm verbren -<br />

nungs anlagen (SAIDEF, Po sieux) so wie, nach<br />

entsprechender Trocknung (ARA <strong>Bern</strong>, ST Biel-<br />

Seeland AG, VADEC (ex. SAIOD)), im Ze ment -<br />

werk der Vigier SA in Péry zur Verfügung.<br />

B.3 Anpassung der Einzugsgebiete<br />

(<strong>Sachplan</strong> 2003, Zusammenfassung<br />

und Kap. H)<br />

Für die Teilregion KEWU und sechs benach -<br />

barte Gemeinden sieht der <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong><br />

eine Umteilung von der Region <strong>Bern</strong> zur Region<br />

KEBAG vor.<br />

Unter Berücksichtigung der Laufdauer der<br />

geltenden Entsorgungsverträge zwischen<br />

der Stadt <strong>Bern</strong> mit der KEWU (bis Ende<br />

2004) und der sechs Gemeinden Ballmoos,<br />

Deisswil, Jegenstorf, Walkringen und Wiggiswil<br />

(bis Ende 2010) erfolgt die Um tei lung<br />

der Re gion KEWU per 1. Januar 2005 und<br />

die je nige der sechs Ge meinden per 1. Januar<br />

2011.


Ergebnis<br />

Die Umteilung der Region KEWU erfolgte planmässig,<br />

diejenige der sechs benachbarten Gemeinden<br />

ist nach Auslaufen der Verträge per<br />

Januar 2011 vorgesehen.<br />

B.4 Brennbare Abfälle<br />

im KVA-Dispositiv des<br />

<strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />

(<strong>Sachplan</strong> 2003, Kap. H)<br />

Ab 2005 soll der gesamte Anfall brenn ba -<br />

rer Abfälle aus dem <strong>Kanton</strong> in den Anlagen<br />

des KVA-Dispositivs des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong> (KVA<br />

<strong>Bern</strong>, Biel, Thun sowie KVA Emmenspitz,<br />

Posieux, Co lombier und La Chaux-de-Fonds)<br />

behandelt werden können.<br />

Ergebnis<br />

Mit der Inbetriebnahme der KVA Thun im Jahr<br />

2004 wurde dieses Ziel praktisch erreicht. Zwar<br />

wurden auch in den Jahren 2005 und 2006<br />

geringe Mengen an brennbaren Abfällen aus<br />

dem <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> in KVA ausserhalb des KVA-<br />

Dispositivs entsorgt (1 bzw. 2 % der gesamten<br />

Menge). Dabei handelte es sich um Ausnah -<br />

mesituationen.<br />

B.5 Neue Inertstoffdeponien<br />

(<strong>Sachplan</strong> 2003, Zusammenfassung<br />

und Kap. I)<br />

In naher Zukunft sollen eine bis zwei Inertstoffdeponien<br />

im Emmental sowie eine im<br />

Raum Interlaken errichtet werden.<br />

Ergebnis<br />

Im Raum Emmental wurde im Jahr 2004 die<br />

Deponie Tannenbad in Sumiswald in Betrieb<br />

genommen. Eine Erweiterung dieser Deponie<br />

wird gegenwärtig geprüft.<br />

Der Betrieb der Inertstoffdeponie Diepoldsbach<br />

wird im Jahr <strong>2009</strong> aufgenommen.<br />

Im Oberland wird die Inertstoffdeponie Balm -<br />

holz in Beatenberg seit Ende 2007 betrieben.<br />

ERFOLGSKONTROLLE B<br />

B.6 Illegale Ablagerungen<br />

(<strong>Sachplan</strong> 2003, Kap. I)<br />

Die illegalen Ablagerungen stellen aufgrund<br />

von belastetem Sickerwasser eine Bedrohung<br />

für die Umwelt dar und müssen zwingend<br />

beseitigt werden.<br />

Ergebnis<br />

Die gesetzlichen Grundlagen zur Bekämpfung<br />

illegaler Ablagerungen sind:<br />

■ das <strong>Abfall</strong>gesetz (Art. 37 Straftatbestände)<br />

sowie<br />

■ die <strong>Abfall</strong>verordnung (Art. 32), wonach es<br />

Aufgabe der Gemeinden ist, das Gemeindegebiet<br />

auf widerrechtliche Zustände, insbesondere<br />

auf widerrechtlich abgelagerte<br />

Abfälle zu überprüfen und für die Herstellung<br />

des rechtmässigen Zustands zu sorgen.<br />

Weiter existieren ein AWA-Merkblatt zu die sem<br />

Thema sowie Hinweise in diversen Ausgaben<br />

des <strong>Abfall</strong>splitters.<br />

Die Erfahrungen aus den letzten Jahren zei -<br />

gen, dass der Kampf gegen illegale Ablage rungen<br />

auch in Zukunft eine Aufgabe des AWA<br />

bleiben wird.<br />

Illegale Ablagerungen sind zwar weit verbrei -<br />

tet, insbesondere bei <strong>Bau</strong>abfällen, allerdings<br />

kann festgestellt werden, dass gravierende<br />

Miss stände wie das Betreiben von nicht bewilligten<br />

Deponien immer seltener werden.<br />

Entsorgungsmissstände mit <strong>Bau</strong>abfällen werden<br />

konsequent bekämpft, da sie meistens zu<br />

Wettbewerbsverzerrungen führen.<br />

Nach wie vor ungelöst ist das Problem der illegalen<br />

<strong>Abfall</strong>verbrennung. In privaten Che -<br />

minées, Holzfeuerungen oder Gärten werden<br />

nach wie vor Abfälle verbrannt. Das Bafu geht<br />

davon aus, dass diese illegalen Praktiken eine<br />

erhebliche Dioxin- und Furanquelle dar stel len.<br />

Verglichen mit der gesamten Emissionsfracht<br />

an Dioxinen und Furanen aus der ordnungsge<br />

mässen Verbrennung in KVA liegt die Fracht<br />

aus der illegalen <strong>Abfall</strong>verbrennung in einer<br />

ähnlichen Grössenordnung.<br />

Trotz der Herausgabe und der breiten Streuung<br />

von Informationsmerkblättern durch die<br />

kantonalen Umweltfachstellen konnte das Phä -<br />

no men nicht im gewünschten Ausmass redu -<br />

ziert werden.<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

5


Entsorgung von Abfällen<br />

Das vorliegende Kapitel befasst sich mit der<br />

Verwertung und der Ablagerung von Abfällen<br />

sowie den Vorstufen Sammlung, Beförderung<br />

und Behandlung.<br />

Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> fallen jährlich ca. 2.5 Millionen<br />

Tonnen an (exkl. Aushub und biogene<br />

Abfälle aus Land- und Milchwirtschaft). Sie<br />

stammen aus den Haushalten, Industrie-, Ge -<br />

werbe- und Dienstleistungsbetrieben, dem<br />

<strong>Bau</strong> wesen so wie der Sanierung von belas te -<br />

ten Standorten. Je nach ihrer Beschaffenheit<br />

werden die Ab fälle einer der drei Haupt ent sor -<br />

gungsschie nen Verwertung, Ablagerung oder<br />

Verbrennung zugeführt. Die bei der Verbrennung<br />

anfallenden Rückstände (Schlacke, Filterstäube,<br />

Schläm me aus Rauchgasreinigung,<br />

Metallschrott) werden deponiert oder der Verwertung<br />

zugeführt.<br />

C.1 Siedlungsabfälle<br />

Die Siedlungsabfälle umfassen Abfälle aus<br />

Haushalten sowie Abfälle vergleichbarer Zu -<br />

sammensetzung aus Industrie-, Gewerbe- und<br />

Dienstleistungsbetrieben. Es wird zwischen<br />

■ gemischten Siedlungsabfällen und<br />

■ Separatsammlungen<br />

unterschieden. Gemischte Siedlungsabfälle um -<br />

fassen den von den Gemeinden gesammel ten<br />

Kehricht sowie Direktanlieferungen an KVA,<br />

Separatsammlungen bezeichnen die von den<br />

Gemeinden getrennt gesammelten Ab fälle.<br />

[1’000 t]<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

303<br />

169<br />

300 300<br />

177<br />

183<br />

300<br />

181<br />

309<br />

186<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />

In den letzten Jahren betrug die Men ge der<br />

ge mischten Siedlungsabfälle im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />

gut 300’000 t, bei den kommunalen Se paratsamm<br />

lungen fielen knapp 200’000 t an.<br />

Die Mengenprognose für Siedlungsabfälle ba -<br />

siert auf den Annahmen, dass die spezifischen<br />

<strong>Abfall</strong>mengen konstant bleiben und die Be völ -<br />

kerung sich gemäss den Szenarien des Bundes -<br />

amtes für Statistik (mittleres, hohes und tie fes<br />

Szenario) entwickelt. In der Abbildung C-1 ist<br />

die mittlere Mengenprognose, basierend auf<br />

dem mittleren Szenario, dargestellt.<br />

Im Jahr 2015 beträgt die Kehrichtmenge so -<br />

mit voraussichtlich 320’000 – 340’000 t, die<br />

Menge der Separatsammlungen 190’000 –<br />

200’000 t. Die Bandbreiten ergeben sich aus<br />

dem hohen und tiefen Szenario.<br />

Detaillierte Angaben zu den Prognosen fin den<br />

sich im Anhang 4.<br />

C.1.1 Gemischte Siedlungsabfälle<br />

Mengenentwicklung<br />

Die Entwicklung der Gesamtmenge der ge -<br />

mischten Siedlungsabfälle ist in Abbildung<br />

C-1 dunkelgrün dargestellt.<br />

Die spezifische Menge betrug im Jahr 2007<br />

335 kg pro Einwohner und Jahr (Abbildung<br />

C-2). Davon stammten ca. 70 % aus dem kommu<br />

nalen Sammeldienst, ca. 30 % wurden von<br />

In dus trie-, Gewerbe oder Dienstleistungsbetrieben<br />

direkt an eine KVA geliefert.<br />

316<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Prognose<br />

Gemischte Siedlungsabfälle<br />

Separatsammlungen der Gemeinden (Papier, Glas, Grünabfälle, Metall)<br />

2015 Trend<br />

195<br />

323<br />

191<br />

321<br />

196<br />

331<br />

196<br />

Abbildung C-1<br />

Entwicklung der<br />

Siedlungsabfallmenge<br />

2000 – 2007,<br />

Prognose 2015<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

7


C<br />

Abbildung C-2<br />

Entwicklung der<br />

spezifischen Menge<br />

der gemischten<br />

Siedlungsabfälle<br />

2000 – 2007<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

8<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />

[kg / E.a]<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

93<br />

228<br />

2000<br />

89<br />

228<br />

2001<br />

87<br />

229<br />

2002<br />

88<br />

227<br />

2003<br />

2004<br />

Abfälle aus Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben (direkt angeliefert)<br />

Hauskehricht (kommunaler Sammeldienst)<br />

Organisation der Entsorgung<br />

Sammlung, Transport und Entsorgung des<br />

Hauskehrichts sind Aufgaben der Gemeinden.<br />

Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe<br />

liefern ihre Abfälle mehrheitlich direkt<br />

an eine KVA.<br />

Zur Verbesserung der Sauberkeit und für eine<br />

effizientere kommunale Sammlung werden<br />

die Abfälle in Kehrichtsäcken am Strassenrand<br />

oder in Containern bereitgestellt. In städti -<br />

schen Gebieten werden vermehrt zentrale<br />

Sammelstellen erstellt, meist oberirdische Containerlösungen.<br />

In der Stadt <strong>Bern</strong> wurde zudem<br />

mit der Einrichtung von unterirdischen<br />

Hauskehrichtsammelstellen begonnen. Da -<br />

durch kann die Sauberkeit der Sammelstellen<br />

erhöht und das wilde Deponieren von Abfäl -<br />

len weiter verringert werden.<br />

Mittels Kehrichtfahrzeug oder Bahn werden<br />

die Abfälle in eine KVA transportiert. Für längere<br />

Transportdistanzen ist der Einsatz der<br />

Bahn aus ökologischer und ökonomischer<br />

Sicht sinnvoll. Entsprechend werden in grossflächigen<br />

Einzugsgebieten (AVAG, KEBAG,<br />

CELTOR) Abfälle aus entfernten Regionen in<br />

Umladestationen auf die Bahn verladen.<br />

Das Einsammeln der Abfälle erfolgt durch die<br />

Gemeinden oder durch sie beauftragte Unter -<br />

nehmen. Oft schöpfen Gemeinden ohne Voll -<br />

94<br />

229<br />

97<br />

233<br />

2005<br />

103<br />

234<br />

2006<br />

99<br />

236<br />

2007<br />

kostenrechnung das wirtschaftliche Optimie -<br />

rungspotenzial weniger konsequent aus als<br />

Ge meinden mit Vollkostenrechnung und private<br />

Unternehmer. Mancherorts könnten die<br />

ge fahrenen Routen sowie die Auslastung der<br />

Fahrzeuge weiter optimiert werden. Weiteres<br />

Einsparpotenzial ist in regionalen Zusammen -<br />

arbeiten auszumachen. Auf diese Weise konn -<br />

ten einige Gemeinden ihre Entsorgungs kos ten<br />

weiter senken (z.B. Verringerung der Ge mein -<br />

kosten, optimalere Organisation der Sammeldienste).<br />

Eine Beschreibung der KVA und deren<br />

Ein zugs gebiete findet sich in Kapitel D.<br />

Entsorgungskapazitäten<br />

In den KVA des <strong>Bern</strong>er Dispositivs (umfasst<br />

die in Tabelle C-1 aufgeführten KVA) stehen<br />

373’000 t Verbrennungskapazität für <strong>Bern</strong>er<br />

Abfälle zur Verfügung. Diese Kapazität ba siert<br />

auf der Annahme, dass der Heizwert der verbrannten<br />

Abfälle der jeweiligen Anlage unverändert<br />

und die Kapazität der Anlagen erhalten<br />

bleibt, auch im Fall eines Neubaus der<br />

KVA <strong>Bern</strong>.<br />

Die Abbildung C-3 zeigt die erwartete Mengenentwicklung<br />

der thermisch behandelten Ab -<br />

fälle aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> (Siedlungs ab fälle<br />

inkl. Direktanlieferungen, brennbare <strong>Bau</strong> ab -


fälle) im Vergleich zur vorhandenen Verbrennungskapazität.<br />

Die Siedlungsabfallmenge<br />

wur de gemäss den in Anhang 4 dargestellten<br />

Bevölkerungsszenarien errechnet, die <strong>Bau</strong>abfallmenge<br />

wurde auf 40’000 t pro Jahr ge schätzt.<br />

Fazit<br />

Für die nächsten Jahre wird eine moderate Zunahme<br />

der brennbaren Abfälle erwartet, ver -<br />

ursacht durch einen leichten Bevölkerungs zu -<br />

wachs. Die Entsorgungssicherheit ist für die<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />

nächsten 10 Jahre gewährleistet, vorausgesetzt,<br />

die Bevölkerung und / oder die spezifi -<br />

schen Mengen wachsen nicht über Erwarten<br />

stark an. Die KVA sind gut ausgelastet und es<br />

zeichnen sich keine Überkapazitäten ab. Die<br />

<strong>Bern</strong>er KVA verbrennen zu einem Grossteil<br />

Kehricht aus dem <strong>Kanton</strong> und sind kaum von<br />

<strong>Abfall</strong>importen aus anderen <strong>Kanton</strong>en oder<br />

dem Ausland abhängig.<br />

Die Entsorgung von Kehricht funktioniert<br />

grund sätzlich gut. Optimierungspotenzial ist<br />

im Bereich der Sammelstellen sowie der Sammellogistik<br />

auszumachen.<br />

KVA Maximale Maximale Verbrennungs<br />

Kapazität kapazitäten für <strong>Bern</strong>er Abfälle<br />

der Anlage<br />

t t %<br />

<strong>Bern</strong> 110’000 110’000 29.5<br />

Thun 110’000 110’000 29.5<br />

Biel 44’000 44’000 11.8<br />

Zuchwil* 207’000 90’000 24.1<br />

La Chaux-de-Fonds* 46’000 15’000 4.0<br />

Colombier* 67’000 3’000 0.8<br />

Posieux* 88’000 1’000 0.3<br />

Total 672’000 373’000 100<br />

*Entsorgung gesichert durch Aktionärsbindungsverträge der Gemeinden<br />

[1’000 t]<br />

400<br />

380<br />

360<br />

340<br />

320<br />

300<br />

280<br />

260<br />

240<br />

220<br />

200<br />

2000 2005 2010 2015 2020<br />

Reservierte Verbrennungskapazität für <strong>Bern</strong>er Abfälle<br />

Bisherige Mengenentwicklung Menge gemäss tiefem Szenario<br />

Menge gemäss hohem Szenario Menge gemäss mittlerem Szenario<br />

Tabelle C-1<br />

Maximale Verbrennungskapazitäten<br />

für <strong>Bern</strong>er Abfälle<br />

Abbildung C-3<br />

Brennbare Abfälle<br />

und Verbrennungskapazität<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

9


C<br />

Abbildung C-4<br />

Sammelerfolg Separatsammlungen<br />

2007<br />

(Quelle: BAFU, Grünabfälle<br />

geschätzt)<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

10<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />

Empfehlungen<br />

E – 1<br />

Optimierung Sammelstellen: In urbanen Gebieten forcieren die Gemeinden die Realisierung<br />

von Containerlösungen zur Verbesserung der Sauberkeit. Bei Grossüberbauungen ist die Zweckmässigkeit<br />

von unterirdischen Sammelcontainern abzuklären.<br />

E – 2<br />

Optimierung Sammeltouren: Die Gemeinden und Entsorgungsverbände überprüfen periodisch<br />

unter Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse die Wirtschaftlichkeit ihrer Sammeltouren<br />

und optimieren sie bei Bedarf (z.B. bessere Auslastung und optimalere Routenwahl der Sammelfahrzeuge).<br />

E – 3<br />

Optimierung kommunale Zusammenarbeit: Die Gemeinden prüfen das Einsparpotenzial von<br />

regionalen Lösungen in Zusammenarbeit mit den <strong>Abfall</strong>verbänden (z.B. Verringerung der<br />

Ge meinkosten, optimalere Organisation der Sammeldienste etc.).<br />

Massnahmen<br />

M – 1<br />

Periodische Ausschreibung der Entsorgungsleistungen: Die Gemeinden schreiben von ihr ausgelagerte<br />

Entsorgungsleistungen (z. B. Sammlung und Transport) öffentlich aus. Erfolgt die<br />

Entsorgung durch die Gemeinde, ist mittels Benchmarking und einem klaren Leistungsauftrag<br />

ein effizienter Betrieb zu gewährleisten.<br />

C.1.2 Separatsammlungen<br />

Papier, Karton, Grünabfälle, Glas, Altmetall,<br />

PET, elektrische und elektronische Geräte, Textilien<br />

sowie Batterien werden separat gesammelt<br />

und der Verwertung zugeführt. Abbildung<br />

C-4 zeigt den Sammelerfolg einiger Se paratsammlungen<br />

aus Haushalten und Gewerbe in<br />

der Schweiz.<br />

Glas<br />

Papier & Karton<br />

PET<br />

Batterien<br />

Grünabfälle<br />

95 %<br />

79 %<br />

78 %<br />

65 %<br />

ca. 50 %<br />

Zusätzlich zu den durch die Gemeinden ge sammelten<br />

Mengen werden auch Wertstoffe aus<br />

Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetrie<br />

ben der Verwertung zugeführt. Die Ab fälle<br />

werden von den Betrieben meist direkt an die<br />

Entsorgungsunternehmen geliefert und von<br />

den Gemeinden nicht erfasst. Entsprechend<br />

ist die Datengrundlage lückenhaft, weshalb<br />

sich der <strong>Sachplan</strong> auf die Separatsammlungen<br />

der Gemeinden konzentriert.<br />

0 20 40 60 80 100 [%]


Mengenentwicklung<br />

In den neunziger Jahren nahmen die spezifi -<br />

schen Mengen der kommunalen Separatsamm -<br />

lungen aufgrund der Einführung der mengen -<br />

abhängigen Gebühr (Sack- oder Gewichts -<br />

gebühr) deutlich zu. In den letzten Jahren war<br />

im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> eine Stagnation bei knapp<br />

200 kg pro Einwohner und Jahr zu beo bach -<br />

ten. Tabelle C-2 zeigt die im Jahr 2007 gesammelten<br />

Mengen.<br />

Wie bei den spezifischen Mengen ist auch bei<br />

der Sammelquote eine Stagnation zu erkennen<br />

(vgl. Abbildung C-5). Seit 2002 beträgt die<br />

Sammelquote ca. 46 %. Vergleichsweise lag<br />

der Anteil dieser se parat gesammelten Wertstoffe<br />

in der Schweiz 2005 bei 47 %.<br />

Tabelle C-3 zeigt die aus den gesamtschwei -<br />

zerischen Angaben errechneten Sammelmengen<br />

an Textilien, PET, elektrischen und elektronischen<br />

Geräten sowie Batterien für den<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> im Jahr 2007.<br />

Organisation der Entsorgung<br />

Das Sammeln der Wertstoffe Papier, Karton,<br />

Grüngut, Glas und Altmetall obliegt den Ge -<br />

meinden. Weitere Stoffe wie PET, elektrische<br />

und elektronische Geräte, Textilien sowie Batterien<br />

können privaten Sammelorganisationen,<br />

dem Fachhandel oder manchen kommunalen<br />

Sammelstellen übergeben werden.<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

[kg / E.a]<br />

44 %<br />

32<br />

78<br />

58<br />

12<br />

2000<br />

33<br />

81<br />

60<br />

14<br />

2001<br />

33<br />

79<br />

67<br />

14<br />

2002<br />

34<br />

78<br />

65<br />

14<br />

2003<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />

Mengen kg /<br />

2007 Einwohner t %<br />

Papier & Karton 85 81’900 41%<br />

Grünabfälle 73 70’300 36%<br />

Glas 36 34’700 18%<br />

Metalle 10 9’600 5%<br />

Total 204 196’500 100%<br />

Mengen kg /<br />

2007 Einwohner t<br />

Textilien 6 5’800<br />

PET 5 4’300<br />

Elektrische & 14 13’600<br />

elektronische<br />

Geräte<br />

Batterien 0.3 300<br />

Total 25.3 24’000<br />

Tabelle C-2 und C-3:<br />

Aus Angaben BAFU gemäss Bevölkerungsanteil <strong>Kanton</strong><br />

<strong>Bern</strong> errechnet. Mengen aus Haushalten und Gewerbe<br />

be rücksichtigt.<br />

■ Papier und Karton werden durch die Ge -<br />

meinde oder von ihr beauftragten Unter -<br />

neh men eingesammelt. Die Sammel frequenz<br />

variiert regionsabhängig zwischen<br />

wöchentlich in urbanen Gebieten und halb -<br />

jährlich in ländlichen Gebieten. Das Sammel -<br />

gut wird grösstenteils in eine der bei den<br />

Verwertungsbetriebe für Papier und Karton<br />

im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> transportiert, die Karton<br />

Deisswil AG (Altpapier & Karton) oder die<br />

Papierfabrik Utzenstorf AG (Altpapier).<br />

Metalle Grünabfälle Papier & Karton Glas Anteil Separatsammlung<br />

34<br />

80<br />

68<br />

12<br />

2004<br />

[Anteil Separatsammlung bei Gemeinden]<br />

46 % 46 % 46 % 46 %<br />

35<br />

80<br />

71<br />

12<br />

2005<br />

35<br />

82<br />

71<br />

11<br />

2006<br />

36<br />

85<br />

73<br />

10<br />

2007<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Tabelle C-2<br />

Papier & Karton,<br />

Grünabfälle, Glas,<br />

Metalle 2007<br />

Tabelle C-3<br />

Textilien, PET, elektrische<br />

und elektronische<br />

Geräte, Batterien 2007<br />

Abbildung C-5<br />

Entwicklung der<br />

Separatsammlungen<br />

der Gemeinden<br />

2000 – 2007 (ohne PET,<br />

elektrische und elektronische<br />

Geräte,<br />

Textilien und Batterien)<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

11


C<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

12<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />

■ Grünabfälle werden in urbanen Gebieten<br />

in Grüncontainern bereitgestellt und durch<br />

die Gemeinden oder ein beauftragtes Trans -<br />

portunternehmen entleert. Für die Verwertung<br />

der gesammelten Grünabfälle stehen<br />

2 industrielle und ca. 15 landwirtschaft li -<br />

che Vergärungsanlagen sowie 45 Kompostie<br />

rungsanlagen im <strong>Kanton</strong> und den<br />

angrenzenden Gebieten zur Verfügung. In<br />

länd li cheren Gebieten erfolgt die Ent -<br />

sorgung hauptsächlich mittels lokaler Hausoder<br />

Quartierkompostierung. Diese Mengen<br />

wer den von den Gemeinden nicht erfasst.<br />

Hinweis: Der <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong> konzentriert<br />

sich auf Grünabfälle aus den Branchen<br />

«Land schaft und Garten» sowie teilweise<br />

«Küchen». Für Angaben zu anderen biogenen<br />

Abfällen wie Hofdünger oder Ab fäl -<br />

len aus der Milchwirtschaft wird auf die<br />

entsprechenden vom AWA veröffentlichten<br />

Publikationen verwiesen.<br />

■ Schweizweit wird Altglas zu über 90 % se -<br />

parat gesammelt und der Verwertung zu -<br />

geführt. Die gesammelten Mengen wer den<br />

mehrheitlich durch die Vetro-Swiss ent sorgt.<br />

Ein Viertel des gesammelten Altglases wird<br />

in Saint-Prex, der einzigen Glashütte der<br />

Schweiz, zu neuen Glasverpackungen verarbeitet,<br />

etwas mehr als die Hälfte wird in<br />

Glaswerke im angrenzenden Ausland exportiert.<br />

Der Rest wird in der Schweiz ge -<br />

mahlen und als Sand- und Kiesersatz im<br />

Strassenbau genutzt oder zu Schaumglas -<br />

schotter verarbeitet und als hochwertiger<br />

<strong>Bau</strong>stoff für Strassen und zur Dämmung<br />

von Häusern eingesetzt.<br />

■ Altmetalle, Aluminium und Weissblech:<br />

Aluminium und Weissbleich können jeder -<br />

zeit in den kommunalen Sammelstellen ent -<br />

sorgt werden. Altmetalle können in man -<br />

chen Gemeinden jederzeit, in einigen Gemeinden<br />

an bestimmten Sammeltagen an<br />

kommunale Sammelstellen abgegeben werden.<br />

Verarbeitet wird das Sammelgut vorwiegend<br />

in den beiden Stahlwerken der<br />

Schweiz, in der Von Moos Stahl AG in Emmenbrücke<br />

und der Stahl Gerlafingen AG<br />

in Gerlafingen.<br />

■ PET: Die von den Gemeinden betriebenen<br />

öffentlichen Sammelstellen nehmen rund<br />

20 % der gesammelten PET-Menge zu rück.<br />

Die Hauptmenge wird in Verkaufsstellen retourniert.<br />

Die anfallende PET-Menge wird<br />

durch PET Recycling Schweiz eingesammelt,<br />

zu Schnipseln (so genannten Flakes) zer -<br />

kleinert und gereinigt. Die Flakes werden<br />

eingeschmolzen und zur Herstellung von<br />

neuen Flaschen, Verpackungsmaterialien,<br />

Textilien usw. verwendet.<br />

■ Batterien sind gemäss der Verordnung über<br />

den Verkehr mit Abfällen (VeVA) Sonder -<br />

abfälle. Sie können bei allen Verkaufsstel -<br />

len von Batterien zurückgegeben werden.<br />

Für die Entsorgung und Aufbereitung ist<br />

die Firma Batrec Industrie AG in Wimmis<br />

besorgt.<br />

Der schweizweite Sammelerfolg liegt der -<br />

zeit bei 65 % (Angaben 2007) und birgt<br />

noch Optimierungspotenzial.<br />

■ Elektrische und elektronische Geräte sind<br />

gemäss der VeVA andere kontrollpflichtige<br />

Abfälle: Aufgrund der darin enthaltenen<br />

Schadstoffe ist die Entsorgung zusammen<br />

mit dem Kehricht verboten. Die Geräte<br />

können einem Händler, Hersteller oder Importeur<br />

oder einer Entsorgungsunterneh -<br />

mung übergeben werden. Die über vor -<br />

ge zogene Recyclinggebühren finanzierte<br />

Entsorgung wird vorwiegend durch den<br />

Schweizerischen Wirtschaftsverband der<br />

Informations-, Kommunikations- und Organisationstechnik<br />

(SWICO) und die Stif -<br />

tung Entsorgung Schweiz (SENS) or gani -<br />

siert. Der Handel ist gesetzlich verpflichtet,<br />

die Geräte kostenlos zurückzunehmen. Zu -<br />

lässig ist auch die Rückgabe bei einer kommunalen<br />

Sammelstelle.<br />

■ Textilien werden an Sammelstellen und auf<br />

Sammeltouren entgegengenommen und<br />

an eine gemeinnützige Organisation (Texaid,<br />

Caritas, Contex, Solitex) weitergeleitet.


Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />

Die vorhandenen Kapazitäten sind genügend<br />

und die Entsorgungssicherheit ist gewährleistet.<br />

Im Bereich der Sammelinfrastruktur wird<br />

das Optimierungspotenzial kurzfristig als ge -<br />

ring eingestuft. Längerfristig kann mit der<br />

laufenden Verbesserung der Sammelinfrastruk<br />

tur eine Erhöhung der Sammelquote im<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> angestrebt werden.<br />

In den Bereichen Logistik und Finanzierung ist<br />

das abfallwirtschaftliche Optimierungspotenzial<br />

noch nicht ausgeschöpft.<br />

Optimierungspotenzial liegt vor allem in der<br />

Logistik der Separatsammlung. Aktuell werden<br />

in manchen Gemeinden verschiedene Sam melgebinde<br />

eingesetzt, die oft unterschiedliche<br />

Entleerungsvorrichtungen aufweisen und vom<br />

Transporteur jedes Mal separat entleert wer-<br />

Empfehlungen<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />

E – 2<br />

Optimierung Sammeltouren: Die Gemeinden und Entsorgungsverbände überprüfen perio -<br />

disch unter Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse die Wirtschaftlichkeit ihrer Sammeltouren<br />

und optimieren sie bei Bedarf (z.B. bessere Auslastung und optimalere Routenwahl<br />

der Sammelfahrzeuge, einheitliches System von Schüttcontainern).<br />

E – 4<br />

Optimierung Separatsammlung: Als längerfristiges Ziel wird das Anheben der Sammelquote<br />

des <strong>Kanton</strong>s von derzeit 46 % auf 50 % bis 2015 vorgeschlagen. Zu diesem Zweck soll:<br />

■ die Separatsammlung periodisch hinsichtlich Kundenfreundlichkeit und Kundeninformation<br />

überprüft werden (Sauberkeit der Sammelstelle, Beschriftung der Gebinde, Information<br />

bezüglich Sammeltouren etc.),<br />

■ das AWA bei Bedarf eine Wegleitung für attraktive Sammelstellen zuhanden der Gemeinden<br />

verfassen. In die Erarbeitung sind die Entsorgungsverbände und Gemeinden einzubinden.<br />

Massnahme<br />

M – 1<br />

Periodische Ausschreibung der Entsorgungsleistungen: Die Gemeinden schreiben von ihr<br />

ausgelagerte Entsorgungsleistungen (z. B. Sammlung und Transport) öffentlich aus. Erfolgt<br />

die Entsorgung durch die Gemeinde, ist mittels Benchmarking und einem klaren Leistungs -<br />

auftrag ein effizienter Betrieb zu gewährleisten.<br />

1 CRIDOR und SAIOD haben sich am 1. April 2008 zur VADEC zusammengeschlossen.<br />

den müssen. Entsprechend hoch sind die<br />

Transportkosten. Durch ein einheitliches System<br />

von Schüttcontainern können die Transportkosten<br />

reduziert werden. Noch weiter<br />

reduziert werden können die Transportkilometer<br />

durch moderne Grossfahrzeuge, die<br />

gleichzeitig Glas, Papier und Stahlblechdosen<br />

in verschiedenen Behältern einsammeln und<br />

zu den Verwertern spedieren können. Der <strong>Abfall</strong>zweckverband<br />

STRID (Region Neuchâtel-<br />

Yverdon) konnte durch eine solch optimierte<br />

Logistik drei Viertel der Transportkilometer<br />

einsparen. Neben den Transportkosten redu -<br />

zieren sich damit auch die Abgasemissionen.<br />

Die AVAG, CELTOR und VADEC 1 unterstützen<br />

die Gemeinden im Bereich der Separatsammlung<br />

durch Hilfestellung bei der Optimierung<br />

der Sammelinfrastruktur sowie durch be zah -<br />

len eines Entgelts für die gesammelte Ware.<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

13


C<br />

Abbildung C-6<br />

Abgelagerte mineralische<br />

<strong>Bau</strong>abfälle<br />

aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />

2001 – 2007<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

14<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />

C.2 <strong>Bau</strong>abfälle<br />

Zu den <strong>Bau</strong>abfällen gehören die bei <strong>Bau</strong>- oder<br />

Abbrucharbeiten entstehenden Abfälle. Da bei<br />

werden unterschieden:<br />

■ unverschmutztes Aushub-, Ausbruch- und<br />

Abraummaterial,<br />

■ mineralische <strong>Bau</strong>abfälle (so genannter <strong>Bau</strong> -<br />

schutt), die aus Steinen sowie gesteinsähn -<br />

lichen Materialien wie Asphalt, Backstein,<br />

Beton, Gips, Kalksandstein, Keramik und<br />

Ziegel bestehen,<br />

■ gemischte, brennbare <strong>Bau</strong>abfälle wie Holz,<br />

Papier, Karton und Kunststoff,<br />

■ andere <strong>Bau</strong>abfälle (so genanntes <strong>Bau</strong>sperr -<br />

gut), die verschiedene Stoffe wie Altholz,<br />

Met alle, Kunststoffe sowie mineralische Anteile<br />

enthalten.<br />

Der Umgang mit <strong>Bau</strong>abfällen wird in der Techni -<br />

schen Verordnung über Abfälle (TVA) geregelt.<br />

Herstellung und Verwendung von aus mi ne ra -<br />

lischen <strong>Bau</strong>abfällen produzierten Recy cling bau -<br />

stoffen richten sich nach der BAFU-Richtlinie<br />

für die Verwertung mineralischer <strong>Bau</strong>abfälle,<br />

welche zurzeit überarbeitet wird. Die kanto na -<br />

le <strong>Abfall</strong>gesetzgebung (<strong>Abfall</strong>gesetz und <strong>Abfall</strong>verordnung)<br />

konkretisiert verschiedene Be -<br />

stimmungen im Umgang mit <strong>Bau</strong> abfällen.<br />

Mengenentwicklung<br />

In der Schweiz fallen jährlich schätzungsweise<br />

bis zu 13 Millionen Tonnen <strong>Bau</strong>abfälle sowie<br />

zusätzlich 30 – 40 Millionen m 3 Aushub (ohne<br />

300’000<br />

250’000<br />

200’000<br />

150’000<br />

100’000<br />

50’000<br />

0<br />

[m 3 ]<br />

179’470<br />

2001<br />

154’025<br />

2002<br />

159’220<br />

2003<br />

Grossprojekte wie z.B. die NEAT) an, Tendenz<br />

steigend. Die Zahlen betreffend Abbruch, Umbau,<br />

Erneuerung sowie Ausbau von Gebäuden<br />

und Infrastruktur beruhen auf Annahmen<br />

und Hochrechnungen. Entsprechend schwie -<br />

rig gestalten sich Prognosen, weshalb darauf<br />

verzichtet wird, solche abzugeben. Die Men -<br />

ge der <strong>Bau</strong>abfälle ist zudem stark konjunkturabhängig.<br />

Ausgehend von den gesamtschweizerischen<br />

Hochrechnungen werden für den <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />

die jährlich anfallenden <strong>Bau</strong>abfallmengen auf<br />

ca. 1.6 Millionen Tonnen geschätzt.<br />

Aushub<br />

Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> fallen jährlich knapp 2 Mio. m 3<br />

unverschmutztes Aushub-, Ausbruch und Ab -<br />

raummaterial an.<br />

Mineralische <strong>Bau</strong>abfälle<br />

Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> machen mineralische <strong>Bau</strong> ab -<br />

fälle mit rund 1.5 Millionen Tonnen bei wei -<br />

tem den grössten Anteil an den <strong>Bau</strong>abfällen<br />

aus (90 %). Eine genaue Ermittlung der anfallenden<br />

Mengen ist schwierig, da diese Ab -<br />

fälle teilweise direkt auf <strong>Bau</strong>stellen aufberei -<br />

tet und verwertet oder immer noch zu einem<br />

nicht zu vernachlässigenden Teil illegal ent -<br />

sorgt werden. Die im Rahmen der Teilrevision<br />

des kantonalen <strong>Abfall</strong>gesetzes beschlossene<br />

Bewilligungspflicht für mobile Brecher zur direkten<br />

Aufbereitung von mineralischen <strong>Bau</strong> -<br />

abfällen dürfte zu einer verbesserten Mengen -<br />

erfassung führen.<br />

Bekannt sind diejenigen Mengen, welche auf<br />

Inertstoffdeponien abgelagert oder in Aufbe -<br />

161’448<br />

2004<br />

207’127<br />

2005<br />

245’217<br />

2006<br />

262’079<br />

2007


eitungsanlagen zu Recyclingbaustoffen verarbeitet<br />

werden (vgl. Abbildung C-6).<br />

Die jüngsten zurzeit verfügbaren Zahlen für die<br />

verwerteten mineralischen <strong>Bau</strong>abfälle betreffen<br />

das Jahr 2007 und wurden bei 42 Aufbe rei -<br />

tungs anlagen im Rahmen der vom Abbruch-,<br />

Rückbau- und Recycling-Verband Schweiz (ARV)<br />

und vom Fachverband der schwei zeri schen<br />

Kies- und Betonindustrie (FSKB) durch ge führten<br />

Inspektionen erhoben (vgl. Abbildung C-7).<br />

Abbildung C-8 zeigt die hergestellten Recy-<br />

Total<br />

Strassenaufbruch<br />

Mischabbruch<br />

Dachziegelbruch<br />

Betonabbruch<br />

Ausbauasphalt<br />

Total<br />

Asphaltgranulat<br />

Betongranulat<br />

Dachziegelgranulat<br />

Mischabbruchgranulat<br />

Recycling-Kiessand A<br />

Recycling-Kiessand B<br />

Recycling-Kiessand P<br />

424’642<br />

53’368<br />

22’879<br />

13’899<br />

206’505<br />

127’991<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />

clingbaustoffe. Aufgrund unterschiedlicher La -<br />

gerbestände stimmen die Mengen der zur<br />

Verarbeitung angenommenen mineralischen<br />

<strong>Bau</strong>abfälle und der daraus produzierten Recyclingbaustoffe<br />

nicht überein.<br />

Aus den vorhergehenden Zahlen lässt sich<br />

aufgrund der erfassten Mengen ein Verwertungsindex<br />

für die mineralischen <strong>Bau</strong>abfälle<br />

von 64 % berechnen, wobei sich die ser Wert<br />

nur auf die tatsächlich erfassten Men gen in<br />

den Abbildungen C-6 und C-7 bezieht.<br />

0 50’000 100’000 150’000 200’000 250’000 300’000 350’000 400’000 450’000<br />

490‘223<br />

139‘329<br />

207‘699<br />

7‘358<br />

19‘954<br />

18‘429<br />

56‘726<br />

40‘728<br />

[m 3 lose]<br />

0 50‘000 100‘000 150‘000 200‘000 250‘000 300‘000 350‘000 400‘000 500‘000<br />

[m 3 lose]<br />

Recycling-<br />

Kiessande<br />

24%<br />

Mischabbruchgranulat<br />

6%<br />

Asphaltgranulat<br />

28%<br />

Betongranulat<br />

42%<br />

Abbildung C-7<br />

Zur Aufbereitung<br />

angenommene<br />

mineralische <strong>Bau</strong>abfälle<br />

2007<br />

Abbildung C-8<br />

Hergestellte<br />

Recyclingbaustoffe<br />

2007<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

15


C<br />

Abbildung C-9<br />

Entwicklung der<br />

gemischten, brennbaren<br />

<strong>Bau</strong>abfälle<br />

2000 – 2007<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

16<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />

50’000<br />

45’000<br />

40’000<br />

35’000<br />

30’000<br />

25’000<br />

20’000<br />

15’000<br />

10’000<br />

5’000<br />

[t/a]<br />

0<br />

6’300<br />

31’100<br />

2000<br />

7’700<br />

33’400<br />

2001<br />

KVA Deponie<br />

40’200<br />

2002<br />

Gemischte, brennbare <strong>Bau</strong>abfälle<br />

Jährlich fallen im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> 30’000 – 40’000 t<br />

gemischte, brennbare <strong>Bau</strong>abfälle an (vgl. Abbildung<br />

C-9).<br />

Andere <strong>Bau</strong>abfälle<br />

Die Menge <strong>Bau</strong>sperrgut wurde erstmals für das<br />

Jahr 2007 erfasst. Die jährlich in der Schweiz anfallende<br />

Altholzmenge beträgt ca. 700’000 t.<br />

Organisation der Entsorgung<br />

Die TVA schreibt vor, dass Abfälle bereits auf<br />

der <strong>Bau</strong>stelle zu trennen sind. Bei Abbrüchen<br />

kann ein geordneter Rückbau sicherstellen,<br />

dass die Materialien möglichst sortenrein anfal -<br />

len und der Verwertung oder einer gesonder -<br />

ten Entsorgung zugeführt werden. Bei Neuoder<br />

Umbauten wird auf den <strong>Bau</strong>stellen das<br />

Mehrmuldenkonzept des Schweizerischen <strong>Bau</strong> -<br />

meisterverbands angewendet. Die <strong>Bau</strong>abfälle<br />

werden getrennt in:<br />

■ Unverschmutztes Aushub-, Ausbruch- und<br />

Abraummaterial<br />

■ Mineralische <strong>Bau</strong>abfälle<br />

■ Brennbare <strong>Bau</strong>abfälle<br />

■ Andere <strong>Bau</strong>abfälle<br />

<strong>Bau</strong>abfälle dürfen nur an Betriebe abgegeben<br />

werden, die im Besitz einer Bewilligung der<br />

kantonalen Behörde und im Entsorgungs weg -<br />

weiser unter www.abfall.ch aufgelistet sind.<br />

542<br />

33’860<br />

2003<br />

31’500<br />

2004<br />

37’100<br />

2005<br />

36’515<br />

2006<br />

45’167<br />

2007<br />

Unverschmutztes Aushub-, Ausbruch- und<br />

Abraummaterial<br />

Wo möglich wird unverschmutztes Aushub-,<br />

Ausbruch- und Abraummaterial als Auffüllmaterial<br />

auf <strong>Bau</strong>stellen oder zur Auffüllung<br />

von Abbaustellen verwendet. Material, das<br />

nicht anderweitig verwertet wer den kann, wird<br />

auf Inertstoffdeponien abgelagert. Die Entsor -<br />

gung ist in den regionalen Richtplänen orga -<br />

nisiert (vgl. Kapitel E).<br />

Mineralische <strong>Bau</strong>abfälle<br />

Ein Grossteil der mineralischen <strong>Bau</strong>abfälle kann<br />

nach einer entsprechenden Aufbereitung als<br />

Recyclingbaustoff verwertet werden (vgl. Ta -<br />

belle C-4).<br />

Nicht verwertbare mineralische <strong>Bau</strong>abfälle werden<br />

in der Regel auf Inertstoffdeponien abgelagert.<br />

Es sind dies Feinanteile aus der <strong>Bau</strong> -<br />

schuttaufbereitung oder auch Gips, da insbe -<br />

sondere für Gips Verwertungsmöglichkeiten<br />

erst im Aufbau sind. Verunreinigte minerali -<br />

sche <strong>Bau</strong>abfälle oder mit Schadstoffen belas -<br />

tete Materialien (z. B. teerhaltige Strassenbe -<br />

läge) werden auf Reaktordeponien abge lagert.<br />

Die Wahl des Entsorgungswegs hängt auch<br />

von den jeweiligen Entsorgungskosten ab.<br />

Gemischte, brennbare <strong>Bau</strong>abfälle<br />

Die gemischten, brennbaren <strong>Bau</strong>abfälle werden,<br />

soweit sie nicht stofflich verwertet werden<br />

können, in einer KVA verbrannt.


ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />

Mineralische <strong>Bau</strong>abfälle Recyclingbaustoffe<br />

Ausbauasphalt – Oberbegriff für den durch schichtweises<br />

Kaltfräsen eines Asphaltbelages gewonnenen kleinstü cki -<br />

gen Fräsasphalt und den beim Aufbrechen bituminö ser<br />

Schichten in Schollen anfallenden Aufbruchasphalt<br />

Strassenaufbruch – Durch Ausheben, Aufbrechen oder Frä -<br />

sen von nicht gebundenen Fundationsschichten und von<br />

hydraulisch stabilisierten Fundations- und Tragschichten ge -<br />

wonnenes Material<br />

Betonabbruch – Durch Abbrechen, Beissen oder Fräsen von<br />

bewehrten oder unbewehrten Betonkonstruktionen und<br />

-belägen anfallendes Material<br />

Mischabbruch – Gemisch von ausschliesslich mineralischen<br />

<strong>Bau</strong>abfällen von Massivbauteilen wie Beton-, Backstein-,<br />

Kalksandstein- und Natursteinmauerwerk<br />

Dachziegel / -bruch – Reine Dachziegel<br />

Andere <strong>Bau</strong>abfälle<br />

Die in den <strong>Bau</strong>sperrgutmulden gesammelten<br />

anderen <strong>Bau</strong>abfälle werden den regionalen<br />

Sortieranlagen zugeführt. Die Sortierung erfolgt<br />

entweder manuell (Grobsortierung Stu -<br />

fe 2) oder mechanisch (Feinsortierung Stufe<br />

3). Bestimmte aussortierte Fraktionen wie<br />

Me tall oder Holz aus der Grobsortierung so -<br />

wie weitere mineralische Fraktionen aus der<br />

Feinsortierung können der Verwertung zu ge -<br />

führt werden. Nicht verwertbare <strong>Bau</strong>abfälle<br />

werden in einer KVA oder in Industrie feue -<br />

rungen verbrannt oder auf Reaktordeponien<br />

ab gelagert.<br />

Holzabfälle werden in der VeVA in verschie -<br />

dene Kategorien unterteilt. Je nach Klassifi zie -<br />

rung werden sie entsprechend entsorgt. Üb -<br />

li cherweise werden Holzabfälle zuerst zerklei -<br />

nert und anschliessend thermisch oder stofflich<br />

verwertet. Ein Teil wird in dazu geeigneten<br />

Altholzfeuerungen oder KVA verbrannt. Ein<br />

grosser Teil der Holzabfälle wird zur Verwertung<br />

in Spanplattenwerken exportiert. Es be -<br />

steht jedoch die Tendenz, insbesondere Alt -<br />

holz und problematische Holzabfälle, welche<br />

nicht für die stoffliche Verwertung geeignet<br />

sind, in Zukunft vermehrt in schweizerischen<br />

Anlagen thermisch zu verwerten.<br />

Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> gibt es 81 Anlagen, welche<br />

<strong>Bau</strong>abfälle aufbereiten und verarbeiten (vgl.<br />

Abbildung C-10).<br />

Asphaltgranulat<br />

Recycling-Kiessand P (Primär)<br />

Recycling-Kiessand A (Asphalt)<br />

Recycling-Kiessand B (Beton)<br />

Betongranulat<br />

Mischabbruchgranulat<br />

Dachziegelgranulat<br />

Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />

Die Entsorgung von <strong>Bau</strong>abfällen konnte in<br />

den letzten Jahren kontinuierlich verbessert<br />

werden. Die Sortierung von Abfällen auf der<br />

<strong>Bau</strong>stelle hat sich etabliert. Durch die Einfüh -<br />

rung der abfallrechtlichen Betriebsbewilligung<br />

für Aufbereitungs- und Sortieranlagen und<br />

der Pflicht, <strong>Bau</strong>abfälle nur an bewilligte Anlagen<br />

abzugeben, werden die Entsorgungs we -<br />

ge transparenter. Ende 2007 verfügten praktisch<br />

sämtliche Aufbereitungs- und Sortier anlagen<br />

für <strong>Bau</strong>abfälle im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> über<br />

eine entsprechende Bewilligung.<br />

Um Entsorgungskosten zu reduzieren, werden<br />

immer wieder illegale Entsorgungswege gewählt,<br />

wie z. B. das Vermischen von minera -<br />

lischen <strong>Bau</strong>abfällen mit Aushub oder der Missbrauch<br />

von mineralischen <strong>Bau</strong>abfällen zur<br />

Auffüllung von <strong>Bau</strong>gruben. Auch im Bereich<br />

der Verwertung finden teilweise noch illegale<br />

Praktiken statt. So z. B. wenn zu Recyclingbau<br />

stoffen aufbereitete <strong>Bau</strong>abfälle eine unge -<br />

nügende Qualität aufweisen oder vorschrifts -<br />

widrig eingesetzt werden.<br />

Die vorhandenen Kapazitäten sowohl für die<br />

Ab lagerung als auch für die Verbrennung sind<br />

genügend und die Entsorgungssicherheit ist für<br />

die nächsten ca. 15 Jahre gewährleistet. Lokale<br />

Defizite für die Ablagerung von Aus hub bestehen<br />

im Oberland und im Jura (vgl. Kapitel E).<br />

Tabelle C-4<br />

Mineralische <strong>Bau</strong>abfälle<br />

und<br />

Recyclingbaustoffe<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

17


C<br />

Abbildung C-10<br />

<strong>Bau</strong>abfall-Anlagen<br />

(Stand 2008)<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

18<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />

REMO<br />

AREC<br />

RESAG<br />

Insbesondere im Bereich der Verwertung von<br />

mineralischen <strong>Bau</strong>abfällen ist das Optimierungs<br />

potenzial jedoch noch nicht ausge schöpft.<br />

Um die Verwertung der minerali schen <strong>Bau</strong> -<br />

abfälle weiter zu steigern, ist ei nerseits die Produktion<br />

von qualitativ einwandfreien Recyclingbaustoffen<br />

zu garantieren und an der erseits<br />

der Absatz dieser Produkte zu fördern.<br />

Hier spielt die öffentliche Hand, namentlich<br />

der <strong>Kanton</strong> als wichtiger <strong>Bau</strong>herr, eine bedeutende<br />

Rolle. Indem sie Vorgaben zum Einsatz<br />

von Sekundärrohstoffen macht, kann sie<br />

einen entscheidenden Einfluss auf deren Ver-<br />

SOGES<br />

SORTAG<br />

<strong>Bau</strong>stoffaufbereitungsanlagen (52)<br />

Grobsortieranlagen (17)<br />

Mechanische Feinsortieranlagen (5)<br />

Altholzsammelplätze (4)<br />

Weitere Betriebe (3)<br />

wendung nehmen. Neben der Vorbildfunktion<br />

kann dieses Verhalten der öffentlichen<br />

Hand auch bewirken, dass gewisse Produkte<br />

aus Sekundärrohstoffen in grösseren Mengen<br />

und somit zu einem günstigeren Preis produziert<br />

werden können. Damit werden sie<br />

auch für andere Abnehmer attraktiver.<br />

Die Verwertung der mineralischen <strong>Bau</strong>abfälle<br />

stellt einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung<br />

dar. Folgende Empfehlung und<br />

Massnahmen sollen dazu führen, den Einsatz<br />

von Recyclingbaustoffen in den nächsten Jah -<br />

ren zu steigern:


Empfehlungen<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />

E – 5<br />

Steigerung der Akzeptanz für Recyclingbaustoffe bei <strong>Bau</strong>herren, insbesondere bei der öffentlichen<br />

Hand: Gemeinsam mit den zuständigen kantonalen Amtsstellen für Hoch- und<br />

Tiefbau (Tiefbauamt, TBA; Amt für Grundstücke und Gebäude, AGG) sind die Vorschriften<br />

und technischen Normen wo möglich anzupassen, oder neue Normen zu entwickeln, die<br />

den Einsatz von Sekundärrohstoffen klar regeln.<br />

Massnahmen<br />

M – 2<br />

Konsequenter Vollzug der Vorschriften, mit dem Ziel, die Gleichbehandlung von stationären<br />

und mobilen Anlagen, die <strong>Bau</strong>abfälle aufbereiten, sicherzustellen.<br />

M – 3<br />

Sicherung der Qualität der produzierten Recyclingbaustoffe. Jährliche Erfassung der Materialmengen<br />

aller bewilligter Aufbereitungsanlagen und mobilen Brechern durch das AWA.<br />

M – 4<br />

Konsequente Umsetzung der Genehmigungspflicht und der Deklaration der Entsorgungs -<br />

wege auf <strong>Bau</strong>stellen als Beitrag zur Steigerung der Transparenz bei der Entsorgung.<br />

M – 5<br />

Konsequente Bekämpfung von illegalen Entsorgungspraktiken.<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

19


C<br />

Abbildung C-11<br />

Entwicklung der<br />

Klärschlammmengen<br />

2000 – 2007<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

20<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />

C.3 Klärschlamm<br />

Mengenentwicklung<br />

In den <strong>Bern</strong>er Kläranlagen fielen zwischen 2000<br />

und 2007 jährlich gut 23’000 Tonnen Trockensubstanz<br />

(TS) Klärschlamm an (vgl. Abbildung<br />

C-11). Diese Menge hat in den letzten Jahren<br />

nur wenig variiert, so dass auch für die nächs -<br />

ten Jahre mit einer stabilen Klärschlammmen -<br />

ge gerechnet werden kann.<br />

Organisation der Entsorgung<br />

Die gesamte Klärschlammmenge muss für die<br />

Beseitigung aufbereitet werden. Der entwässerte<br />

Klärschlamm wird zur Verbrennung in<br />

eine KVA oder Schlammverbrennungsanlage<br />

(SVA) oder zur Trocknung in eine Schlamm -<br />

trocknungsanlage (STA) transportiert. In den<br />

STA wird der entwässerte Klärschlamm auf<br />

mindestens 90 % TS getrocknet und anschlies -<br />

send in Zementwerken als Brennstoff eingesetzt.<br />

In den letzten Jahren wurden rund 80 %<br />

der anfallenden TS-Menge in Verbrennungs -<br />

anlagen entsorgt.<br />

Die restlichen 20 % des Klärschlamms wurden<br />

in der Landwirtschaft eingesetzt. Gemäss<br />

der vom Regierungsrat beschlossenen Än-<br />

30’000<br />

25’000<br />

20’000<br />

15’000<br />

10’000<br />

5’000<br />

0<br />

[t]<br />

Verwertung in Landwirtschaft anderer <strong>Kanton</strong>e<br />

Verwertung in Landwirtschaft <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />

Verbrennung in KVA, SVA oder Zementindustrie<br />

de rung der kantonalen Gewässerschutz ver -<br />

ordnung vom Mai 2006 konnte Klärschlamm<br />

im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> noch bis zum 30. September<br />

2008 auf Ackerflächen ausgebracht werden.<br />

Interkantonale Klärschlammlieferungen zur<br />

Austragung sind untersagt. Seit dem 1. Okto -<br />

ber 2008 muss anfallender Klärschlamm aus<br />

dem <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> vollumfänglich verbrannt<br />

werden. Die dafür vorgesehenen Entsor -<br />

gungs wege sind aus Abbildung C-12 ersicht -<br />

lich.<br />

Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />

Die Umweltschutzgesetzgebung verpflichtet<br />

die <strong>Kanton</strong>e, eine umweltgerechte Entsor -<br />

gung von Klärschlamm sicherzustellen.<br />

Der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> kommt dieser Aufforderung<br />

nach, indem er die Entsorgungswege von Klärschlamm<br />

aufzeigt und nachweist, dass die erforderlichen<br />

Kapazitäten vorhanden und die<br />

Entsorgungssicherheit gewährleistet sind.<br />

Tabelle C-5 zeigt die Entsorgungswege und<br />

-kapazitäten für Klärschlamm aus dem <strong>Kanton</strong><br />

<strong>Bern</strong> ab <strong>2009</strong>.<br />

Die seit 2008 für die Umsetzung des Austragungsverbotes<br />

erforderlichen Entsorgungs ka -<br />

pazitäten für Klärschlamm aus dem <strong>Kanton</strong><br />

<strong>Bern</strong> sind vorhanden und die Entsorgungs si -<br />

cher heit ist für die nächsten Jahre gewährleistet.<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007


STA<br />

Colombier<br />

<strong>Bern</strong>er<br />

Jura<br />

SVA Posieux<br />

Vigier<br />

STA<br />

Biel<br />

Seeland<br />

Sensetal<br />

STA<br />

<strong>Bern</strong><br />

Emmenspitz<br />

Thun<br />

AVAG-Region<br />

Oberaargau<br />

Burgdorf /<br />

Moossee Urtenenbach<br />

Kehrichtverbrennungsanlage<br />

Schlammverbrennungsanlage<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />

Oftringen<br />

STA<br />

N<br />

Klärschlammtrocknungsanlage<br />

Zementwerk<br />

Entwässerter Klärschlamm<br />

Getrockneter Klärschlamm<br />

Region Klär- Trocknung Thermische Verwertung<br />

schlammmenge<br />

Menge Standort Menge Standort<br />

t TS/a t TS/a t TS/a<br />

<strong>Bern</strong> 7’400 7’400 STA <strong>Bern</strong> 7’400 Zementwerke<br />

AVAG 6’400 1’000 STA <strong>Bern</strong> 5’400 KVA Thun<br />

1’000 Zementwerke<br />

Seeland 3’100 2’900 STA Biel 2’900 Zementwerke<br />

ARA Orpund 200 KVA Emmenspitz<br />

Oberaargau 1’900 1’100 STA <strong>Bern</strong> 1’100 Zementwerke<br />

800 KVA Oftringen<br />

Burgdorf,<br />

Moossee-<br />

Urtenenbach<br />

1’700 1’700 KVA Emmenspitz<br />

<strong>Bern</strong>er Jura 900 800 STA Biel, 900 Zementwerke<br />

100 STA Colombier<br />

Sensetal 2’100 2’100 SVA Posieux<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> 23’500 13’300 13’300 Zementwerke<br />

10’200 KVA / SVA<br />

Abbildung C-12<br />

Klärschlammentsorgung<br />

<strong>Kanton</strong><br />

<strong>Bern</strong> ab <strong>2009</strong> –<br />

Entsorgungswege<br />

Tabelle C-5<br />

Entsorgungskapazitäten<br />

Klärschlamm <strong>Kanton</strong><br />

<strong>Bern</strong> ab <strong>2009</strong><br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

21


C<br />

Tabelle C-6<br />

Herkunft der<br />

biogenen Abfälle<br />

im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />

im Jahr 2005<br />

Tabelle C-7<br />

Menge nach<br />

Entsorgungswegen<br />

(Quelle AWA,<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

22<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />

C.4 Biogene Abfälle<br />

Unter dem Begriff «biogene Abfälle» werden<br />

Abfälle verstanden, die bei der Produktion, der<br />

Pflege, der Verarbeitung oder dem Konsum<br />

von pflanzlichen oder tierischen Produkten entstehen<br />

und biologisch abbaubar sind.<br />

Dies betrifft:<br />

■ Abfälle aus dem Garten- und Grünlandflä -<br />

chenbereich, wie Grasschnitt, <strong>Bau</strong>m- und<br />

Strauchschnitt, Laub, Blumen und Fallobst,<br />

■ feste und flüssige Abfälle aus der Zuberei -<br />

tung von Nahrungsmitteln, insbesondere<br />

Rüstabfälle, Speisereste, Öle und Fette,<br />

■ Abfälle aus der gewerblichen und industriel<br />

len Nahrungsmittelproduktion,<br />

■ Rückstände aus der gewerblichen und indus -<br />

triellen Verarbeitung und aus dem Vertrieb von<br />

land- und forstwirtschaftlichen Produkten.<br />

Klärschlamm wird nicht in diesem Kapitel, sondern<br />

unter C.3 behandelt.<br />

Mengenentwicklung<br />

Im Rahmen einer Studie zur Abschätzung des<br />

Potenzials für industrielle und landwirt schaft -<br />

liche Vergärungsanlagen wurde die erfassbare<br />

Menge biogener Abfälle bzw. Stoffe im <strong>Kanton</strong><br />

<strong>Bern</strong> erhoben. Gemäss dieser Studie beträgt<br />

diese Menge ca. 2.5 Mio. Tonnen. Da -<br />

von stammt der grösste Teil (ca. 85 %) aus der<br />

Landwirtschaft (Hofdünger). Tabelle C-6 zeigt<br />

die Verteilung nach Herkunft auf.<br />

Etwas mehr als die Hälfte der Abfälle fällt in<br />

flüssiger Form an (z.B. Gülle, Schotte, Molke).<br />

Als Abfälle im engeren Sinn gelten jedoch nur<br />

Abfälle aus den Branchen «Landschaft und<br />

Garten» und teilweise «Küchen». Bei den Stoffen<br />

aus den anderen Branchen, wie z.B. Hofdünger<br />

oder Molke aus der Milchwirtschaft,<br />

handelt es sich um Nebenprodukte mit einem<br />

hohen direkten Verwertungspotenzial als Futter-<br />

und Düngemittel.<br />

Branche Tonnen / Anteil<br />

Jahr in Prozent<br />

Landwirtschaft 2’122’100 83.8<br />

Gewerbe und Industrie:<br />

■ Milchwirtschaft 243’200 9.6<br />

■ Andere, Handel 62’100 2.5<br />

Landschaft und Garten 83’300 3.3<br />

Küchen 18’450 0.7<br />

Tierverarbeitung 4’100 0.1<br />

Total 2’533’250 100<br />

Entsorgungsbereich Tonnen / Anteil<br />

Jahr in Prozent<br />

Erhebung 2005) Landwirtschaft (Hofdünger) 2’128’750 84<br />

Tierfutter 280’200 11<br />

Kompostierung 91’400 3.7<br />

Vergärung 14’400 0.6<br />

ARA, KVA, Recycling, Tierkörperentsorgung 18’500 0.7<br />

Total 2’533’250 100


Organisation der Entsorgung<br />

In den einzelnen Branchen bestehen viel fälti ge<br />

und individuelle Entsorgungswege (vgl. Tabelle<br />

C-7). Die Hofdünger müssen zu 100 % landwirtschaftlich<br />

als Dünger verwertet werden und<br />

benötigen deshalb keine Entsorgungskapazi -<br />

täten der Ab fallwirtschaft. Annähernd 100 %<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />

Schotte und Molke aus der Milchwirtschaft<br />

(ca. 240’000 t) sowie ein Teil der Industrie-,<br />

Gewerbe- und Speiseabfälle werden als Tierfutter<br />

eingesetzt. Die übrigen biogenen Ab -<br />

fälle (ca. 125’000 t) sind aus Sicht der <strong>Abfall</strong>wirtschaft<br />

von Bedeu tung und werden komp<br />

ostiert, vergärt oder in kleinen Mengen einer<br />

anderweitigen Ent sor gung zugeführt.<br />

Dezentrale Kompostierung<br />

Verarbeitung von Grünabfällen durch die Bevölkerung im eigenen<br />

Garten, im Quartier usw. (keine Grünabfuhr)<br />

Feldrandkompostierung<br />

Verarbeitung von kommunal oder regional gesammelten Grünab -<br />

fällen z.B. durch Landwirte<br />

Kompostierung auf Kleinmieten an Feldrändern, landwirtschaft li -<br />

che Verwertung<br />

Zentrale Kompostierung<br />

Kompostierung von kommunal oder regional gesammelten Grünabfällen<br />

in kommunalen oder regionalen Anlagen<br />

Befestigte, dichte Plätze, zum Teil gedeckte Hallen<br />

Zentrale Vergärung<br />

Vergärung organischer Abfälle, Biogasproduktion, Weiterverarbei -<br />

tung der festen Rückstände (Nachrotte) oder direkte Ausbringung<br />

in der Landwirtschaft<br />

Das Presswasser dient als flüssiger Stickstoffdünger.<br />

Co-Vergärung auf ARA<br />

Gemeinsame Faulung von Klärschlamm und aufbereiten von Speise -<br />

resten, Rüstabfällen, alten Speisölen oder anderen geeigneten Abfällen<br />

Das Gärgut wird mit dem Klärschlamm beseitigt.<br />

Vergärung Landwirtschaft<br />

Vergärung von Hofdüngern, und/oder nachwachsenden Rohstoffen<br />

sowie anderen Co-Substraten aus der Landwirtschaft oder dem<br />

Gewerbe und Industrie<br />

Der Hofdüngeranteil beträgt dabei meist mehr als 50 % des verarbeiteten<br />

Materials.<br />

Tabelle C-8<br />

Übersicht über die<br />

wichtigsten Anlagentypen<br />

bei der Ver -<br />

wertung von organischen<br />

Abfällen (Quelle AWA,<br />

Grundlagen für die Pla -<br />

nung von Kompostie -<br />

rungs- und Vergärungs -<br />

anlagen, September<br />

2006)<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

23


C<br />

Abbildung C-13<br />

Anlagen im<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />

(Stand 2008)<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

24<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />

Die in Kompostierungs- oder Vergärungsanlagen<br />

verarbeiteten Mengen aus dem <strong>Kanton</strong><br />

<strong>Bern</strong> und den angrenzenden Gebieten haben<br />

in den letzten Jahren stetig zugenommen und<br />

betrugen 2007 ca. 158’000 t.<br />

In der Tabelle C-8 werden die wichtigsten Anlagentypen<br />

bei der Verwertung von organi -<br />

schen Abfällen kurz beschrieben.<br />

Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> stehen rund 50 Anlagen mit ei -<br />

ner Verarbeitungskapazität von mehr als 100 t<br />

Material pro Jahr zur Verarbeitung von biogenen<br />

Abfällen zur Verfügung (vgl. Abbildung C-13).<br />

Gemäss <strong>Abfall</strong>gesetz brauchen <strong>Abfall</strong>anlagen<br />

eine kantonale Betriebsbewilligung. Für Kompostierungs-<br />

und Vergärungsanlagen gilt diese<br />

Pflicht ab einer Verarbeitungskapazität von<br />

1000 Jahrestonnen. Zweck einer Betriebsbewilligung<br />

ist es, u.a. Menge, Zusammenset-<br />

1<br />

1 – 12<br />

6<br />

12<br />

2<br />

19<br />

13<br />

14<br />

Platzkompostierung > 1000 to<br />

Platzkompostierung < 1000 to<br />

3<br />

16<br />

22<br />

17<br />

9<br />

10<br />

4<br />

18<br />

11<br />

20<br />

23<br />

7<br />

15<br />

24<br />

zung und Qualität der angelieferten Abfälle<br />

und deren Entsorgung zu definieren. Eine Bewilligung<br />

ist für höchstens fünf Jahre gültig.<br />

Solange die Prüfung der Umweltverträglich keit<br />

ergibt, dass biogene Abfälle umweltgerecht<br />

entsorgt werden, müssen keine Einzugsgebie -<br />

te festgelegt werden.<br />

Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />

Unter den aktuellen Rahmenbedingungen (Ge -<br />

setze, <strong>Abfall</strong>menge, -art und -verarbeitung,<br />

Verwertungsmöglichkeiten für Recycling dün -<br />

ger) ver fügt der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> über genügend<br />

grosse Kapazitäten für die Verarbeitung der biogenen<br />

Abfälle in Kompostierungs- oder Ver -<br />

gä rungs anlagen.<br />

8<br />

21<br />

5<br />

13 – 18<br />

19 – 21<br />

22 – 24<br />

Feldrandkompostierung > 1000 to<br />

Feldrandkompostierung < 1000 to<br />

Industrielle Vergärungsanlage<br />

Landw. Co-Vergärungsanlage<br />

ARA / Co-Vergärung > 1000 to<br />

ARA / Co-Vergärung < 1000 to


Anlagen, die mehr als 1’000 to/a biogene Abfälle behandeln:<br />

Platzkompostierung<br />

1 VADEC Compost<br />

2 CELTOR SA<br />

3 Kompostieranlage Vollenweider AG<br />

4 SV Kompostieranlage Bellach<br />

5 BV Kompostieranlage Oensingen AG<br />

6 Kompostieranlage Seeland AG<br />

7 KEWU AG<br />

8 HEBAG, Holzschnitzel und Entsorgungs AG<br />

9 BEGA Grünabfallverwertungs AG<br />

10 Hadorn Kompost<br />

11 AVAG Betriebs AG Kompostierplatz Schluckhals<br />

12 SORSAG Sortiergesellschaft AG<br />

Feldrandkompostierung<br />

13 Kompostiergemeinschaft Kocher-Tiefenbach<br />

14 Personalwaldkorporation Lyss<br />

15 Kompostieranlage Schneider Zielebach<br />

16 Kompostier-Gruppe Zollikofen<br />

17 IG Feldrandkompostierung Köniz<br />

18 BELKOM Feldrandkompostierung<br />

Industrielle Vergärungsanlage<br />

19 KOMPOGAS Aarberg AG<br />

20 KOMPOGAS Oberaargau AG<br />

21 KOMPOGAS Utzenstorf AG<br />

ARA / Co-Vergärung<br />

22 ARA Region <strong>Bern</strong> AG<br />

23 ARA Unteres Kiesental<br />

24 ARA Thunersee<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

25


C<br />

Abbildung C-14<br />

Übersicht über die<br />

Entsorgungswege von<br />

biogenen Abfällen<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

26<br />

Aus Sicht der <strong>Abfall</strong>wirtschaft ist eine vermehr -<br />

te Schliessung von Stoffkreisläufen erstrebens -<br />

wert. Deshalb ist besonders der Anteil der biogenen<br />

Abfälle mit hohem Verwertungspotenzial<br />

von Bedeutung. Darunter fallen biogene<br />

Abfälle mit folgenden Eigenschaften: Sie enthalten<br />

viele Nutzstoffe und möglichst wenig<br />

Schadstoffe, sind aus seuchenhygienischer<br />

Sicht unproblematisch und weisen möglichst<br />

wenig Fremdstoffe (Glas, Metallteilchen usw.)<br />

auf. Dass nur qualitativ einwandfreie Stoffe in<br />

Kompostierungs- und Vergärungsanlagen ge -<br />

langen und fachgerecht verarbeitet werden,<br />

ist eine Grundvoraussetzung, um qualitativ<br />

einwandfreie Recyclingdünger herzustellen<br />

und die Anliegen des Bodenschutzes sicher -<br />

zustellen.<br />

Die bisherige Strategie des AWA bei der Verwertung<br />

der Grünabfälle fördert in erster Linie<br />

deren Verarbeitung in Kompostierungsanlagen<br />

und somit deren stoffliche Verwertung. Ver -<br />

gärungsanlagen werden im Zusammenhang<br />

mit abfallwirtschaftlichen Überlegungen als<br />

wichtige und notwendige Ergänzung zu Kompostierungsanlagen<br />

verstanden.<br />

In jüngster Zeit wird vermehrt die energe -<br />

tische Nutzung der Biomasse diskutiert. Ein<br />

Ziel der Energiestrategie 2006 des <strong>Kanton</strong>s<br />

<strong>Bern</strong> besteht darin, langfristig einen we sent li -<br />

chen Teil des Energiebedarfs mit erneuerba ren<br />

Res sourcen zu decken. Darin einge schlos sen<br />

ist auch die Biomasse. Das Strompo ten zial<br />

und die Wärme aus Biomasse sollen vermehrt<br />

ge nutzt und die Herstellung von Treibstoff<br />

aus Biogas gefördert werden. Bei der Kombination<br />

von energetischen und abfallwirt -<br />

schaft lichen Aspekten bei der Behandlung<br />

Biogene Abfälle & Stoffe<br />

ohne<br />

Verwertungspotenzial<br />

mit hohem<br />

Verwertungspotenzial<br />

Behandlung in ARA, KVA Verarbeitung in Kompostie -<br />

rungs anlagen und industriellen<br />

Vergärungsanlagen<br />

Recyclingdünger<br />

(Kompost, festes und / oder<br />

flüssiges Gärgut)<br />

von biogenen Abfällen gilt es Folgendes zu<br />

beach ten:<br />

■ Das «Angebot» von biogenen Abfällen mit<br />

hohem stofflichem Verwertungspotenzial<br />

ist begrenzt und im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> zum gröss -<br />

ten Teil ausgeschöpft. Für die Verarbeitung<br />

stehen genügend Kapazitäten zur Verfügung.<br />

Sowohl die «einfachen» Kompostie -<br />

rungs- als auch die komplexeren Vergä -<br />

rungs anlagen erfüllen die Vorgaben der<br />

<strong>Abfall</strong>wirtschaft und leisten einen Beitrag<br />

zur Schliessung der Stoffkreisläufe.<br />

Aus Sicht der Energiewirtschaft ist es wünschenswert,<br />

das energetische Potenzial von<br />

biogenen Abfällen vermehrt zu nutzen. Als<br />

Folge davon würden die aktuellen Mengen -<br />

anteile zwischen Kompostierungs- und Ver -<br />

gä rungsanlagen sich zu Gunsten der Ver -<br />

gä rungsanlagen verschieben. In welchem<br />

Ausmass dies geschehen wird, hängt u. a.<br />

von den wirtschaftlichen und gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen (z.B. Entsorgungs -<br />

prei se für Abfälle, Energiepreise, Einspeise -<br />

vergütung für Strom aus erneuerbaren Ener -<br />

gien usw.) ab.<br />

■ Die biogenen Stoffe der Landwirtschaft wie<br />

z.B. die Hofdünger sollen vermehrt in landwirtschaftlichen<br />

Vergärungsanlagen für die<br />

Produktion von erneuerbaren Energien ge -<br />

nutzt werden. Damit landwirtschaftliche<br />

An lagen finanziell tragbar sind und um die<br />

Ener gieproduktion zu optimieren, sind in der<br />

Regel so genannte Co-Substrate, d.h. ge eig -<br />

nete biogene Abfälle aus der <strong>Abfall</strong>wirt schaft<br />

notwendig. Als Folge davon könn ten die<br />

Verwertung<br />

als Tierfutter<br />

Hofdünger und andere<br />

landwirtschaftliche Stoffe<br />

Verarbeitung in landwirt -<br />

schaftlichen (Co-)Vergärungs -<br />

anlagen<br />

Hofdünger


landwirtschaftlichen Stoff kreis läufe zuneh -<br />

mend mit biogenen Abfällen vermischt<br />

werden. Um den Anforderungen an den Boden<br />

schutz und die Tierhygiene gerecht zu<br />

werden, ist zu gewährleisten, dass eine sol -<br />

che Vermischung ausschliess lich mit qualitativ<br />

einwandfreien Abfällen erfolgt.<br />

Gleich wie bei den industriellen Anlagen<br />

wird die zukünftige Anzahl landwirt schaft -<br />

licher Vergärungsanlagen im Wesentlichen<br />

von der Ausgestaltung der wirtschaftlichen<br />

und gesetzlichen Rahmenbedingungen be -<br />

einflusst.<br />

Empfehlungen<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />

Gemäss BAFU-Schriftenreihe 356 enthält auch<br />

der Kehricht biogene Abfälle (Küchenabfälle,<br />

Esswaren mit abgelaufenem Verfalldatum<br />

usw.). Das mögliche zusätzliche Sammelpo -<br />

tenzial wird im Rahmen dieser Studie auf<br />

15’000 bis 30’000 t biogene Abfälle, die für<br />

die Vergärung geeignet wären, geschätzt.<br />

Fragen wie zum Beispiel, wie (durch welches<br />

Sammelsystem) diese Abfälle erfasst werden<br />

könnten, was es kosten würde und welche<br />

Auswirkungen die getrennte Erfassung der<br />

biogenen Abfälle auf die KVA hätte, müssten<br />

jedoch noch genauer behandelt werden.<br />

E – 6<br />

Werden Projekte zur stofflichen Verarbeitung von biogenen Abfällen aus den Bereichen Siedlung,<br />

Gewerbe und Industrie, Handel, Landschaft und Garten geplant, sind die <strong>Abfall</strong>mengen<br />

genau abzuklären und gegebenenfalls vertraglich zu sichern. Dies ist insbesondere bei<br />

kapital intensiven Investitionen wie z.B. Vergärungsanlagen wichtig.<br />

E – 7<br />

Die Verwertung biogener Abfälle in der Tierfütterung soll solange zulässig beibehalten werden.<br />

Aus diesem Grund soll die Konkurrenzfähigkeit dieses Entsorgungsweges erhalten<br />

werden, indem die Qualität hochgehalten und die Logistik optimiert wird.<br />

E – 8<br />

Bei einem Strategiewechsel von der Kompostierung zur Vergärung sind gesamt heit liche<br />

Aspekte wie Stoffströme, Produktion erneuerbarer Energien, Kosten, Transportwege, die Auslastung<br />

der bestehenden Kompostierungsanlagen usw. zu prüfen.<br />

E – 9<br />

Aus Sicht des Bodenschutzes ist sicherzustellen, dass in Kompostierungs- sowie in industriellen<br />

und landwirtschaftlichen Vergärungsanlagen ausschliesslich qualitativ einwandfreie<br />

biogene Abfälle angenommen und zu Recyclingdünger verarbeitet werden. Dies bedingt<br />

unter anderem, dass die Annahme der biogenen Abfälle vermehrt kontrolliert werden muss.<br />

E – 10<br />

Für die stoffliche Verwertung ungeeignete Abfälle sind in ARA oder KVA zu behandeln.<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

27


C<br />

Abbildung C-15<br />

Entwicklung der<br />

Sonderabfallmengen<br />

2000 – 2007<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

28<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />

C.5 Übrige Abfälle<br />

C.5.1 Sonderabfälle und andere<br />

kontrollpflichtige Abfälle<br />

Sonderabfälle und andere kontrollpflichtige<br />

Abfälle sind Abfälle, deren umwelt verträg liche<br />

Entsorgung besondere technische und orga -<br />

ni satorische Massnahmen erfordert. Beispiele<br />

für Sonderabfälle sind Altöl, Autobatterien,<br />

Farbreste oder Elektrofilterasche aus KVA, als<br />

andere kontrollpflichtige Abfälle gelten u. a.<br />

Altreifen, Altgeräte, Altautos (RESH) oder alte<br />

Kabel. Eine abschliessende Aufzählung ist in<br />

den Listen zum Verkehr mit Abfällen (LVA) des<br />

UVEK zu finden.<br />

Der Verkehr mit Sonderabfällen sowie ande -<br />

ren kontrollpflichtigen Abfällen wird seit dem<br />

1. Januar 2006 durch die Verordnung über den<br />

Verkehr mit Abfällen (VeVA) geregelt.<br />

[t]<br />

200’000<br />

150’000<br />

100’000<br />

50’000<br />

0<br />

Übrige Sonderabfälle<br />

Resh (ab 2006)<br />

Metallhydroxydschlämme (ab 2006)<br />

Verbrennungsrückstände (ab 2006)<br />

Verschmutzte <strong>Bau</strong>abfälle (ab 2006)<br />

Verschmutzter Aushub<br />

Strassensammlerschlämme<br />

Mengenentwicklung<br />

Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> fallen gewöhnlich jährlich rund<br />

70’000 t Sonderabfälle an (Abbildung C-15).<br />

Bis 2005 waren in diesen Mengen einige tau -<br />

send Tonnen, die direkt ins Ausland exportiert<br />

wurden, nicht enthalten (z. B. RESH, zink hal ti -<br />

ger Hydroxidschlamm aus KVA, weitere metallhaltige<br />

Rückstände). Mit Inkrafttreten der VeVA<br />

im Jahr 2005 und der damit einhergehenden<br />

Erfassung aller Annahmebetriebe können neu<br />

auch diese Mengen erfasst werden.<br />

Grund für die markante Zunahme von verschmutztem<br />

Erdreich im Jahr 2006 ist der <strong>Bau</strong><br />

der Nationalstrasse A16 (Transjurane), die den<br />

Abtrag mehrerer Altdeponien (Court, Love -<br />

resse) zur Folge hatte.<br />

Weniger als 1% der gesammelten Sonderab -<br />

fälle fällt in Haushalten an, der Grossteil stammt<br />

aus Industrie-, Ge werbe- und Dienstleistungs -<br />

betrieben.<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Batterien und Akkus (bis 2000)<br />

Säuren und Laugen<br />

Malereiabfälle<br />

Lösemittel<br />

Ölabscheiderschlämme (ab 2006)<br />

Altöle<br />

2007


Organisation der Entsorgung<br />

Die VeVA schreibt vor, dass Sonderabfälle oder<br />

andere kontrollpflichtige Abfälle nur an Entsor -<br />

gungsunternehmen übergeben werden dür fen,<br />

die im Besitz einer Bewilligung der kan to nalen<br />

Behörde sind. Alle bewilligten Entsor gungsunternehmen<br />

sind auf www.veva-online.ch<br />

registriert.<br />

Sonderabfälle aus Haushalten können bei Ge -<br />

schäften des Fachhandels (Drogerien, Apo the -<br />

ken, Farbwarengeschäfte, landwirt schaft li che<br />

Genossenschaften), bei kommunalen Sammel -<br />

aktionen oder an einer der 12 kommunalen<br />

Sammelstellen im <strong>Kanton</strong> abge ge ben werden.<br />

Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe<br />

sind selbst verantwortlich für die Übergabe<br />

der bei ihnen anfallenden Sonderabfälle<br />

an die Entsorgungsunternehmer, die im Sinne<br />

der VeVA zur Annahme dieser Abfälle be rech -<br />

tigt sind.<br />

■ Verunreinigter Aushub wird vorwiegend<br />

auf einer Reaktor-/Reststoffdeponie abgelagert.<br />

Zunehmend wird eine Aufbereitung<br />

des Erdmaterials angestrebt, mit dem Ziel,<br />

Deponievolumen einzusparen und Res sour -<br />

cen zu schonen.<br />

■ Strassensammlerschlämme enthalten Schadstoffe<br />

wie Kohlenwasserstoffe und Schwermetalle.<br />

Die Schlämme werden grösstenteils<br />

entwässert und auf einer Reaktordeponie<br />

abgelagert. In den Nachbarkantonen<br />

werden Strassensammlerschlämme zuneh -<br />

mend aufbereitet und die gewonnene<br />

Sandfraktion wird für die Betonproduktion<br />

verwendet.<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />

■ Nebenprodukte aus Autoabbruchbetrie ben:<br />

In der Schweiz werden jährlich rund 240’000<br />

Fahrzeuge aus dem Betrieb genommen.<br />

Rund 150’000 davon werden in der Schweiz<br />

entsorgt. Dabei fallen rund 75 % des Ge -<br />

wichts als verwertbare Metalle an, die rest -<br />

lichen 25 % bilden die so genannten Schredderabfälle<br />

(RESH). Sie werden mehrheitlich<br />

in KVA und Sonderabfallanlagen im Ausland<br />

verbrannt. Geringe Mengen gelangen<br />

zur Entsorgung in KVA im Inland. Die anfallenden<br />

Altreifen werden mehrheitlich als<br />

Ersatzbrennstoff in der schweizerischen<br />

Zementindustrie thermisch verwertet oder<br />

ins Ausland exportiert.<br />

Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> verfügen rund 50 Altautound<br />

Altmetallsammelbetriebe über eine<br />

abfallrechtliche Bewilligung zur Annahme<br />

von Nebenprodukten aus Autoabbruchbetrieben.<br />

Im Rahmen von branchenweisen Kontrollen<br />

werden die Entsorgungswege für Sonderab -<br />

fälle und andere kontrollpflichtige Abfälle aus<br />

Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben<br />

periodisch überprüft.<br />

Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />

Die Entsorgungskapazitäten in der Schweiz und<br />

im Ausland sind genügend, um die Ent sor gungs -<br />

sicherheit der im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> an fallenden Mengen<br />

sicherzustellen. Um auch zukünf tig eine<br />

umweltgerechte Entsorgung gewährleisten zu<br />

können, ist die in der VeVA vorgeschriebene<br />

Bewilligungspflicht für Annahmebe triebe konsequent<br />

umzusetzen. Als weiteres Kontrollins -<br />

trument soll die bran chen weise Kontrolle der<br />

Entsorgungswege weiter geführt werden.<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

29


C<br />

Abbildung C-16<br />

Anlagen zur Behandlung<br />

von Sonderabfällen<br />

und anderen kontrol l -<br />

pflichtigen Abfällen<br />

von kantonaler oder<br />

nationaler Bedeutung<br />

(Stand 2008)<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

30<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN<br />

2<br />

6<br />

4<br />

3<br />

5<br />

8<br />

7<br />

1<br />

9<br />

Anlage / Betrieb<br />

Betrieb Standort Behandelte Abfälle<br />

1 Batrec Industrie AG Wimmis Batterierecycling, Behandlung von Hg-haltigen<br />

Abfällen<br />

2 Ciments Vigier SA Péry Ersatzbrennstoffe (u. a. Altöl, Lösemittel, KS-<br />

Granulat)<br />

3 GZM Extraktions- Lyss Entsorgung von tierischen Nebenprodukten<br />

werk AG (Kat. I – III)<br />

(Herstellung von Tiermehl = Ersatzbrennstoff)<br />

4 SOVAG Brügg Sonderabfall-Triagezentrum<br />

5 Thommen-Furler AG Rüti b. Büren Sonderabfall-Triagezentrum<br />

6 Altola AG Pieterlen Sonderabfall-Triagezentrum<br />

7 Brenntag Bätterkinden Lösemittel-Destillation<br />

Schweizerhall AG<br />

8 Kaufmann Karl AG Thörishaus Schredderwerk für metallische Abfälle<br />

(Köniz) (v. a. Altautos, elektr. Geräte)<br />

9 RSDT AG Bigenthal Reststoffverfestigungsanlage<br />

(Walkringen)


C.5.2 Tierische Nebenprodukte<br />

Die Verordnung über die Entsorgung von tie -<br />

rischen Nebenprodukten (VTNP) definiert tie -<br />

rische Nebenprodukte (TNP) als «Tierkörper<br />

sowie nicht zur Verwendung als Lebensmittel<br />

bestimmte Schlachttierkörper und Erzeugnisse<br />

tierischen Ursprungs».<br />

Sie stammen von:<br />

■ gewerblichen Schlacht-, Fleischverarbei -<br />

tungs- und Fischbetrieben,<br />

■ regionalen oder kommunalen Sammelstel -<br />

len,<br />

■ Direktabholungen von Tierkörpern ab Hof.<br />

Mengenentwicklung<br />

und Organisation der Entsorgung<br />

In der Schweiz werden jährlich rund 230’000 t<br />

TNP entsorgt. Die anfallende Menge wird<br />

grösstenteils im Extraktionswerk GZM Lyss und<br />

in der Tiermehlfabrik Bazenheid zu Tiermehl<br />

und Tierfett verarbeitet (vgl. Abbildung C-16).<br />

Beide Entsorgungsbetriebe verfügen über eine<br />

eigene, auf den Transport von TNP speziali -<br />

sierte Fahrzeugflotte, die einen hygienischen<br />

und raschen Sammeldienst gewährleistet.<br />

Das grösste Extraktionswerk der Schweiz, die<br />

GZM Lyss, hat im Jahr 2006 insgesamt 115’878t<br />

TNP verarbeitet, wovon 26’774 t aus dem Kan-<br />

Empfehlung<br />

ENTSORGUNG VON ABFÄLLEN C<br />

ton <strong>Bern</strong> stammten. Rund 90 % der verarbei -<br />

teten Menge fielen in Schlachtbe trieben an,<br />

10 % stammten aus Tiersammelstellen.<br />

Seit der BSE-Krise in den 90er-Jahren ist die<br />

Ver wendung von Tiermehl und Tierfett als Futtermittelzusatz<br />

gesetzlich untersagt. Seither<br />

werden diese Stoffe als Alternativbrennstoffe<br />

eingesetzt.<br />

Erwähnenswert ist die Entsorgung von Flotat -<br />

schlämmen aus Schlachthöfen, welche zur<br />

Energieproduktion genutzt werden. Bei Flotat -<br />

schlämmen handelt es sich um als gefährlich<br />

eingestufte TNP der Klasse I, die Prionen ent -<br />

hal ten können. Die Schlämme werden in Klär -<br />

anlagen zusammen mit Klärschlamm Co-ver gärt<br />

und anschliessend verbrannt. Eine Be handlung<br />

in anderen Vergärungsanlagen (beispiels wei se<br />

landwirtschaftlichen Vergä rungs anlagen) ist<br />

untersagt, weil die Schläm me anschlies send<br />

nicht thermisch entsorgt werden.<br />

Entsorgungskapazitäten und Fazit<br />

Die Entsorgung von TNP funktioniert gut und<br />

die Kapazität der beiden Entsorgungsbetriebe<br />

in Lyss und Bazenheid ist ausreichend, um auch<br />

im Fall von speziellen Ereignissen, insbeson de -<br />

re Seuchen, eine umweltverträgliche Entsor -<br />

gung zu gewährleisten. Es besteht zum heutigen<br />

Zeitpunkt kein weiterer Handlungs bedarf.<br />

E – 11<br />

Aufbereitung von verunreinigtem Aushub: Der <strong>Kanton</strong> prüft den Nutzen einer verstärkten<br />

Aufbereitung von verunreinigtem Erdmaterial (finanzielle Aspekte, Mengenpotenzial, Einsparpotenzial<br />

hinsichtlich Deponievolumen). Bei positiven Untersuchungsergebnissen soll eine Informationsbroschüre<br />

(Richtlinie) zuhanden von <strong>Bau</strong>herren und Unternehmern verfasst werden.<br />

E – 12<br />

Der <strong>Kanton</strong> setzt die in der VeVA vorgeschriebene Bewilligungspflicht für Annahmebetriebe<br />

von Sonderabfällen und anderen kontrollpflichtigen Abfällen konsequent um. Die branchenweise<br />

Kontrolle der Entsorgungswege wird weitergeführt.<br />

Massnahme<br />

M – 6<br />

Aufbereitung von Strassensammlerschlämmen: Der <strong>Kanton</strong> erarbeitet gemeinsam mit den<br />

betroffenen Akteuren Massnahmen für eine vermehrte Aufbereitung von Strassensammlerschlämmen.<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

31


KVA des <strong>Bern</strong>er Dispositivs<br />

D.1 Anlagen<br />

Gemäss der Technischen Verordnung über Ab -<br />

fälle (TVA) dürfen brennbare Abfälle spätestens<br />

seit dem 1. Januar 2000 nicht mehr ab -<br />

gelagert werden. Siedlungsabfälle, brennbare<br />

<strong>Bau</strong>abfälle und Klärschlamm, welche nicht<br />

verwertet werden können, sind in geeigneten<br />

Anlagen thermisch zu behandeln.<br />

Seit der Inbetriebnahme der KVA Thun im<br />

Frühjahr 2004 ist es möglich, alle brennbaren<br />

Abfälle aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> in den KVA des<br />

<strong>Bern</strong>er Dispositivs zu entsorgen und das Ab -<br />

lagerungsverbot vollständig umzusetzen. Das<br />

Dispositiv umfasst folgende sieben KVA:<br />

■ <strong>Bern</strong> (BE)<br />

■ Thun (BE)<br />

■ Biel (BE)<br />

■ Emmenspitz (SO)<br />

■ La Chaux-de-Fonds (NE)<br />

■ Colombier (NE)<br />

■ Posieux (FR)<br />

Die Koordination zwischen den Anlagen erfolgt<br />

im Rahmen der zweimal jährlich tagenden<br />

«Arbeitsgruppe Siedlungsabfälle», der<br />

sämt liche sieben Anlagenbetreiber angehö -<br />

ren.<br />

Für jede Anlage sind im Anhang 2 in Form<br />

eines Steckbriefes die wichtigsten Betriebsund<br />

Anlagendaten sowie Angaben zu den Ein -<br />

zugsgebieten zusammengefasst. An dieser<br />

Stel le wird auch das Prinzip der thermischen<br />

Behandlung in KVA kurz beschrieben.<br />

D.2 Einzugsgebiete<br />

D.2.1 Aktuelle Abgrenzung<br />

In der Abbildung D-1 sind die heutigen Ein -<br />

zugsgebiete dargestellt. Wie im <strong>Sachplan</strong> <strong>Abfall</strong><br />

2003 festgelegt, entsorgt die KEWU ihre<br />

Abfälle seit 2005 in die KEBAG. Ab 2011,<br />

wenn die aktuellen Verträge mit der KVA <strong>Bern</strong><br />

auslaufen, werden zusätzlich die Gemeinden<br />

Ballmoos, Bangerten, Deisswil, Jegenstorf,<br />

Wal kringen und Wiggiswil zur KEBAG um ge -<br />

teilt werden.<br />

KVA DES BERNER DISPOSITIVS D<br />

Die Einzugsgebiete sind auf die Verbrennungs -<br />

kapazitäten der KVA abgestimmt. Im Rahmen<br />

der Überarbeitung des <strong>Sachplan</strong>s <strong>Abfall</strong> wur de<br />

diese Zuordnung erneut überprüft. Die Ergebnisse<br />

zeigen, dass die Einzugsgebiete nach<br />

wie vor optimal auf die Anlagengrössen zugeschnitten<br />

sind.<br />

Die Einzugsgebiete sind bezüglich der Entsor -<br />

gung der Siedlungsabfälle verbindlich.<br />

Die Zuordnung der Gemeinden zu den <strong>Abfall</strong> -<br />

regionen ist aus Anhang 1 ersichtlich.<br />

D.2.2 Liberalisierung im Bereich<br />

Gewerbekehricht<br />

Gemäss Umweltschutzgesetz verfügt die öffentliche<br />

Hand über das Entsorgungs mono -<br />

pol für die Entsorgung von Siedlungsabfällen.<br />

Aus diesem Grund sammelten die Gemeinden<br />

bislang nebst Kehricht aus Haushalten auch<br />

einen Grossteil des anfallenden Gewerbekeh -<br />

richts. Die im Jahr 2006 eingereichte stände -<br />

rätliche Motion «Kein Transport- und Entsor -<br />

gungsmonopol für Gewerbekehricht» fordert<br />

vom Bundesrat, diesen Markt zu liberalisieren<br />

und die TVA entsprechend anzupassen. Die<br />

Motion wurde von National- und Ständerat<br />

angenommen und wird derzeit durch den Bundesrat<br />

behandelt.<br />

Aus Sicht der Kommunalverbände und der<br />

Fachorganisation «Kommunale Infrastruktur»<br />

(vormals Fachorganisation für Entsorgung und<br />

Strassenunterhalt FES) würde das Wegfallen<br />

der Gewerbekehrichtmengen in zahlreichen<br />

Gemeinden zu einer Erhöhung der <strong>Abfall</strong>gebühren<br />

führen.<br />

Die Entsorgung von Industrie- und Gewerbeabfällen<br />

ist allerdings de facto bereits heu -<br />

te weitgehend liberalisiert, und zwar nicht<br />

nur in Bezug auf separat gesammelte Abfälle<br />

zur Verwertung, sondern auch in Bezug auf<br />

ge misch te Abfälle, so genanntem «Markt -<br />

keh richt». Letzterer wird von Sortieranlagen<br />

und Transportunternehmen akquiriert und,<br />

teilwei se nach einer Vorbehandlung (z. B. Sor -<br />

tierung zur Trennung verwertbarer Fraktionen,<br />

Zer klei nerung), an KVA ihrer Wahl wei -<br />

tergeleitet.<br />

Vor dem Hintergrund einer besseren Ausschö p -<br />

fung der Effizienzpotenziale in KVA wird in<br />

der Studie «Nachhaltige Rohstoffnutzung und<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

33


D<br />

Abbildung D-1<br />

KVA-Dispositiv des<br />

<strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

34<br />

KVA DES BERNER DISPOSITIVS<br />

<strong>Abfall</strong>entsorgung» des BAFU auch die Libe -<br />

ra lisierung für Siedlungsabfälle thematisiert.<br />

Eine Liberalisierung ist in diesem Bereich in<br />

den nächsten Jahren jedoch nicht zu erwar -<br />

La Chauxde-Fonds<br />

VADEC<br />

(Ex CRIDOR<br />

und Ex SAIOD)<br />

Colombier<br />

Posieux<br />

CELTOR<br />

Biel<br />

MÜVE<br />

<strong>Bern</strong><br />

Emmenspitz<br />

KEWU<br />

Thun<br />

ten. Die wirtschaftlich unerwünschten Ne ben -<br />

effek te sowie die negativen Auswirkungen<br />

auf <strong>Abfall</strong>transporte (Tonnenkilometer) wä ren<br />

der zeit zu gross.<br />

KEBAG<br />

AVAG<br />

N


D.3 Technische Entwicklungen<br />

Bei der thermischen Behandlung von Abfällen<br />

in KVA werden aus technischer Sicht v. a. zwei<br />

Themenkomplexe an Bedeutung gewinnen:<br />

1. die weitere Verbesserung der Qualität der<br />

Rückstände (Schlacke, Flugasche, Rückstän -<br />

de aus der Abwasserbehandlung),<br />

2. die Optimierung der Energienutzung (Ein -<br />

spa rung von fossilen Energieträgern, Minderung<br />

des Primärenergieverbrauches, Reduzierung<br />

fossiler CO2-Emissionen).<br />

Verbesserung der Qualität<br />

der Rückstände<br />

Die Rückgewinnung der in den KVA-Rückstän -<br />

den enthaltenen verwertbaren Stoffe (Mine -<br />

rale, Metalle etc.) ist heute technisch bereits<br />

weitgehend möglich, aus ökologischen (z. B.<br />

Energieverbrauch bei der Aufbereitung) und<br />

ökonomischen Gesichtspunkten (Wirtschaft -<br />

lichkeit der Gewinnung) für KVA-Betreiber<br />

alle rdings noch nicht sinnvoll.<br />

Mit dem Ziel einer deutlichen Qualitätsver bes -<br />

serung wird derzeit der trockene Austrag der<br />

Schlacke aus dem Feuerungsraum des Verbrennungsofens<br />

erprobt. Im Gegensatz zum<br />

heute als Stand der Technik geltenden Nass -<br />

austrag (Schlacke passiert ein Wasserbad nach<br />

der Feuerung) wird die Schlacke trocken ausgetragen.<br />

Dadurch können negative Effekte<br />

wie Verkleben einzelner Stücke, Hydratations -<br />

erscheinungen oder Freisetzung von Schadstoffen<br />

verhindert werden und die Schlacke<br />

kann anschliessend wesentlich besser mecha -<br />

Empfehlung<br />

KVA DES BERNER DISPOSITIVS D<br />

nisch aufbereitet werden. Einzelne KVA (z. B.<br />

KVA Hinwil) haben bereits den Probebetrieb<br />

für den Trockenaustrag von Schlacke aus dem<br />

Feuerraum aufgenommen, längerfris ti ge Betriebserfahrungen<br />

stehen allerdings noch aus.<br />

Optimierung der Energienutzung<br />

Trotz dem heute bereits hohen energetischen<br />

Nutzungsgrad in KVA besteht bei vielen KVA-<br />

Betreibern das Ziel der weiteren energetischen<br />

Optimierung ihrer Anlagen. Die Optimierung<br />

ist einerseits von der Betriebsweise der Anla ge,<br />

andererseits von der jeweils möglichen Energieabnahme<br />

(Fernwärmenetz, Prozessdampf<br />

für Industriebetriebe, Strom) und der installier -<br />

ten Anlagentechnik abhängig. Nennenswerte<br />

Optimierungsmassnahmen sind deshalb i. d.<br />

R. an bauliche Änderungen geknüpft. Diese<br />

stehen in vielen Anlagen heute an. Um die<br />

Nachteile gegenüber anderen Kraftwerken zu<br />

vermindern (vergleichsweise hohe Produktions -<br />

kosten aufgrund aufwändiger Rauchgasrei -<br />

nigung, da verbunden mit Kehrichtbehandlung)<br />

und den Anteil der aus alternativen<br />

Energieträgern erzeugten Energie zu fördern,<br />

führt das Bundesamt für Energie 2008 das<br />

Instrument der «kostendeckenden Einspeise -<br />

vergütung» für Strom aus KVA ein. Mit der<br />

zugehörigen Erfordernis des Nachweises ei nes<br />

«minimalen Gesamtnutzungsgrades (ergibt<br />

sich aus dem thermischen und dem elektri -<br />

schen Nutzungsgrad der Anlage), wird den<br />

KVA-Betreibern empfohlen, ihre Energienut -<br />

zungssituation zu überprüfen und ggf. zu ver -<br />

bessern.<br />

E – 13<br />

Der <strong>Kanton</strong> verlangt von den Anlagenbetreibern im Rahmen der jährlichen Betriebsdatenerhebung<br />

die Angabe eines Energienutzungsgrades der Anlage<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

35


Deponien<br />

E.1 Deponietypen<br />

Abfälle, die nicht verwertet oder verbrannt<br />

werden können, sind kontrolliert abzulagern.<br />

Die technische Verordnung über Abfälle (TVA)<br />

unterscheidet drei Deponietypen:<br />

E.1.1 Inertstoffdeponien<br />

Inertstoffdeponien sind Deponien, auf denen<br />

primär nicht verwertbare mineralische <strong>Bau</strong> ab -<br />

fälle und industrielle Abfälle mit Inertstoff qua -<br />

lität, sowie unverschmutztes Aushubmaterial,<br />

das nicht anderweitig verwertet werden kann,<br />

abgelagert werden. Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> ist die<br />

Planung von Inertstoffdeponien Aufgabe der<br />

regionalen Planungsregionen.<br />

E.1.2 Reaktordeponien<br />

Reaktordeponien sind Deponien, in denen mi -<br />

krobiologische Abbauprozesse oder chemische<br />

Reaktionen nach der Ablagerung der Abfälle<br />

stattfinden.<br />

Auf Reaktordeponien dürfen Schlacke aus Keh -<br />

richtverbrennungsanlagen, nicht brennbare<br />

<strong>Bau</strong>abfälle, belastetes Aushub-/Abraummate -<br />

rial, gewisse Sonderabfälle und andere nicht<br />

organische Abfälle abgelagert werden. Die<br />

Ab lagerung von Schlacke erfolgt in separaten<br />

Kompartimenten.<br />

E.1.3 Reststoffdeponien<br />

Auf Reststoffdeponien werden mineralische,<br />

schadstoffhaltige Abfälle, die mit Zusatz eines<br />

Bindemittels chemisch stabilisiert wurden (bei -<br />

spielsweise mit Zement verfestigte Rauchgasreinigungsrückstände<br />

von Kehrichtverbrennungsanlagen),<br />

abgelagert.<br />

E.2 Situationsplan Deponien<br />

Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> werden gegenwärtig 24 regionale<br />

Inertstoffdeponien betrieben (siehe<br />

Abbildung E-1). Je nachdem, welche Abfälle<br />

abgelagert werden dürfen, werden drei Typen<br />

unterschieden:<br />

DEPONIEN E<br />

■ In Gebieten wie dem <strong>Bern</strong>er Oberland, wo<br />

geeignete Ablagerungsstellen für überschüs -<br />

siges Aushubmaterial fehlen, sind Depo nien<br />

errichtet worden, auf denen aus schlies s lich<br />

unverschmutztes Aushubmaterial abgela -<br />

gert werden darf (Typ I).<br />

■ Kleinere, teilregionale Inertstoffdeponien neh -<br />

men nur mineralische <strong>Bau</strong>abfälle und nicht<br />

anderweitig verwertbaren Aushub an (Typ II).<br />

■ Andere kontrollpflichtige Abfälle wie ve r -<br />

unreinigter Aushub und Gleisaushub dürfen<br />

nur auf den grossen regionalen Depo nien<br />

ab gelagert werden (Typ III).<br />

Auf der Inertstoffdeponie Lütscheren werden<br />

der zeit noch kaum Abfälle abgelagert, da zuerst<br />

durch Abbau von Gehängeschutt neues Depo -<br />

nievolumen geschaffen werden muss. Die Inert -<br />

stoffdeponien Diepoldsbach (Eggiwil) und Greu -<br />

schenhubel (Pieterlen) werden voraussichtlich<br />

ihren Betrieb im Jahr <strong>2009</strong> aufnehmen resp.<br />

wie der aufnehmen. Für eine weitere Deponie<br />

(Teil egg) bei Saanen besteht ein Projekt, das<br />

kurz vor der Realisierung steht. Das Depo nie -<br />

pro jekt Säget in Uttigen kann verwirklicht werden,<br />

sobald der Kiesabbau erfolgt ist.<br />

Der Deponiestandort Rehag (<strong>Bern</strong>) ist zwar be -<br />

züglich Lage, Untergrund, Erschliessung und ausgewiesenem<br />

Bedarf bestens geeignet für die Er -<br />

richtung einer Inertstoffdeponie, das Projekt ist<br />

allerdings aus politischen Gründen umstritten.<br />

Der Grossraum <strong>Bern</strong> ist ein bedeutender <strong>Abfall</strong>schwerpunkt<br />

im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong>. Es wäre daher<br />

sowohl ökologisch sinn voll als auch ökono misch<br />

vorteilhaft, an ei nem solchen Stand ort eine Depo<br />

nie betreiben zu können. Die Tongruben in<br />

Ra delfingen (Chrummacher) und Rapperswil<br />

(Nächsthuswald) sind geeignete Standorte für die<br />

Errichtung einer Inertstoffdeponie, sobald der<br />

Tonabbau abgeschlossen ist. Am Standort Plain<br />

Journal in Grandval laufen gegenwärtig Ab klä -<br />

run gen für die Planung einer neuen Inertstoff -<br />

de ponie. Gegenwärtig werden fünf Reaktordepo<br />

nien betrieben (siehe Abbildung E-2), wobei<br />

al lerdings die De ponie Gummersloch kurz vor<br />

der Abschluss pha se steht. Die Gemeinde Köniz<br />

prüft derzeit die Fertig auffüllung mit Inertstoffen.<br />

Die im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> anfallenden Reststoffe be -<br />

ziehungsweise Rückstände aus anderen Kan tonen,<br />

die in der Reststoffverfestigungsanlage in<br />

Bigenthal stabilisiert werden, werden in der Deponie<br />

Teuftal abgelagert.<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

37


E<br />

Abbildung E-1<br />

Inertstoffdeponien<br />

im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />

(Stand 2008)<br />

Abbildung E-2<br />

Reaktor- und<br />

Rest stoffdeponien<br />

im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />

(Stand 2008)<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

38<br />

DEPONIEN<br />

La Turlure<br />

Ronde Sagne<br />

Greuschenhubel<br />

Petinesca<br />

Risi<br />

Guegiloch<br />

Fänglenberg<br />

Chrützwald Nächsthuswald<br />

Uf der Höchi<br />

Aespli<br />

Chrummacher<br />

Tannenbad<br />

Ronde Sagne<br />

Plain Journal<br />

Teilegg<br />

Milken<br />

Dorfrütti<br />

Schlössli<br />

Saali<br />

Teuftal<br />

Rehag<br />

Gummersloch<br />

Dieboldsbach<br />

Bergacher Ried<br />

Loch<br />

Säget<br />

Steinigand<br />

Büüschzündli<br />

Klöpflisberg<br />

Gummersloch<br />

Türliacher<br />

Balmholz<br />

Lammi<br />

Lütscheren<br />

Tschingeley<br />

Chriesbaum<br />

Laufengraben<br />

ISD Typ I<br />

(Unverschmutzter Aushub)<br />

ISD Typ II<br />

(Unverschmutzter Aushub und<br />

mineralische <strong>Bau</strong>abfälle)<br />

ISD Typ III<br />

(Unverschmutzter Aushub<br />

und mineralische <strong>Bau</strong>abfälle<br />

und andere kontrollpflichtige<br />

Abfälle)<br />

ISD – bevorstehende<br />

Betriebsaufnahme<br />

ISD – Projekte<br />

ISD – potentielle Standorte<br />

Reaktordeponie<br />

Schlackedeponie<br />

Reststoffdeponie


E.3 Mengenentwicklung<br />

E.3.1 Füllstand Ende 2007<br />

In der nachfolgenden Abbildung sind Füllstand<br />

und Restvolumen per Ende 2007 ersichtlich.<br />

Die detaillierten Angaben zu den einzelnen Deponien<br />

werden in den Deponie-Steckbriefen<br />

aufgezeigt (siehe Anhang 3).<br />

Die Summe der beiden in der Abbildung auf -<br />

geführten Werte «Restvolumen» und «Füllstand»<br />

entspricht dem bewilligten Gesamt -<br />

volumen Stand Ende 2007.<br />

[1’000 m 3 ]<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

[1’000 m 3 lose]<br />

1’200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

2’248<br />

1’592<br />

Schlackekompartiment<br />

Restvolumen Füllstand<br />

E.3.2 Inertstoffdeponien<br />

DEPONIEN E<br />

Die grössten Inertstoffdeponien befinden sich<br />

in noch betriebenen oder fertig ausgebeu te -<br />

ten Abbaustellen, insbesondere in Kiesgru -<br />

ben.<br />

Die Abbildung E-4 zeigt, dass die auf Inertstoff -<br />

deponien abgelagerte Menge in den letzten<br />

Jahren zurückgegangen ist. Dies ist vorwie -<br />

gend auf eine starke Verminderung des Anteils<br />

an Aushub zurückzuführen, da vermehrt darauf<br />

geachtet wird, Aushub anderweitig zu verwenden.<br />

2007 machte der Aushub noch rund<br />

40 % der abgelagerten Menge aus.<br />

1’781<br />

4’337<br />

Reaktorkompartiment<br />

585<br />

262<br />

Reststoffkompartiment<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Inertstoffe mineralische <strong>Bau</strong>abfälle unverschmutzter Aushub<br />

Abbildung E-3<br />

Füllstand Reaktor-<br />

und Reststoffdeponien<br />

per Ende 2007<br />

Abbildung E-4<br />

Entwicklung der auf<br />

Inertstoffdeponien<br />

abgelagerten Abfälle<br />

2000 – 2007<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

39


E<br />

Abbildung E-5<br />

Entwicklung der auf<br />

Reaktordeponien<br />

abgelagerten Abfälle<br />

2000 – 2007<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

40<br />

DEPONIEN<br />

Seit 2004 hat sich diese Menge stabilisiert, periodisch<br />

können jedoch auch wieder grössere<br />

Mengen anfallen, insbesondere wenn Abdeckmaterial<br />

aus dem Kiesabbau abgelagert<br />

wird.<br />

Detaillierte Angaben zu den <strong>Bau</strong>abfällen fin den<br />

sich im Kapitel C.2.<br />

E.3.3 Reaktor- und Reststoffdeponien<br />

Seit der Inbetriebnahme der KVA Thun 2004<br />

steht eine ausreichende Verbrennungskapa -<br />

zität im <strong>Bern</strong>er KVA-Dispositiv für brennbare<br />

Abfälle (unbehandelte Siedlungsabfälle, brenn -<br />

bare <strong>Bau</strong>abfälle und Klärschlamm) zur Verfügung.<br />

Damit wird das Ablagerungsverbot<br />

ge mäss TVA vollständig umgesetzt und es<br />

wer den keine brennbaren Abfälle mehr zur<br />

Ver brennung in ausserkantonale KVA expor -<br />

tiert.<br />

In Abbildung E-5 ist die Entwicklung der abgelagerten<br />

Mengen dargestellt. Andere Abfälle<br />

umfassen unter anderem Strassenwischgut,<br />

verschmutzte <strong>Bau</strong>abfälle, Flachglas, teerhal -<br />

tiger Altbelag, Gussasphalt, Schlämme.<br />

Die auf Reaktordeponien abgelagerten Mengen<br />

sind verhältnismässig starken Schwan kungen<br />

ausgesetzt. Mit dem Verbot der Ablage -<br />

[1’000 t]<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

brennbare <strong>Bau</strong>abfälle<br />

unbehandelte Siedlungsabfälle<br />

Schlacke aus Verbrennungsanlagen<br />

rung von brennbaren Abfällen haben sich diese<br />

Mengen stark reduziert. Seit 2004 werden<br />

keine brennbaren Abfälle mehr abgelagert.<br />

Die Abfälle fallen oft sprunghaft an, da sie aus<br />

<strong>Bau</strong>vorhaben auf belasteten Standorten stammen<br />

und stark von der <strong>Bau</strong>tätigkeit und den<br />

Alternativen zur externen Entsorgung (bei -<br />

spielsweise Bodenwäsche etc.) abhängen.<br />

Einen weiteren Einfluss auf die Menge der<br />

Reaktorabfälle haben Umweltereignisse. So<br />

kann es – wegen der steigenden Frequenz von<br />

Starkniederschlägen und damit einer höheren<br />

Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen<br />

und anderen Naturgefahren – zu einem vermehrten<br />

Anfall von Abfällen aus Räumungs -<br />

arbeiten nach solchen Katastrophen kommen<br />

(«Katastrophengut», nicht mehr sortierbare<br />

<strong>Abfall</strong>gemische etc.).<br />

Die Mengenangaben in Abbildung E-6 wurden<br />

den Listen für angenommene Sonderab fälle<br />

entnommen. Die Angaben in Abbildung E-5<br />

stammen hingegen aus den jähr lichen Betriebsdatenerhebungen<br />

des AWA bei den Deponiebetreibern,<br />

in welchen ein Teil der Sonderabfälle<br />

unter der Rubrik «andere Abfälle»<br />

erfasst wurde. Aus diesem Grund stimmen die<br />

Angaben zu den Sonderabfallmengen in den<br />

beiden Abbildungen nicht genau überein. Zudem<br />

sind Reststoffe angegeben, die nicht auf<br />

Reaktordeponien abgelagert werden.<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

nicht brennbare <strong>Bau</strong>abfälle<br />

andere Abfälle<br />

Sonderabfälle


[1’000 t]<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

35’824<br />

50’031 49’327<br />

Diverse Abfälle (Schlamme, usw.)<br />

Strassensammlerschlämme<br />

Verunreinigte <strong>Bau</strong>abfälle (ab 2006)<br />

137’241<br />

Im Jahr 2006 wurden im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> mehr als<br />

dreimal so viele Sonderabfälle als im Vorjahr<br />

abgelagert. Dies ist fast ausschliesslich auf<br />

die Ablagerung von verunreinigtem Aus hubmaterial<br />

(2005 auf 2006 + 502 %) sowie von<br />

Reststoffen, übrigen Aschen und Stäuben (+<br />

141 %) zurückzuführen. Die übrigen Sonderabfälle<br />

schwankten im üblichen Rahmen.<br />

Die Reststoffdeponie Teuftal wird mit Reststof -<br />

fen sowie einem geringen Anteil an Schlac ke<br />

aus Kehrichtverbrennungsanlagen verfüllt<br />

(11 %).<br />

Die im Jahr 2007 in Deponien abgelagerten<br />

Abfälle (siehe Abbildung E-4 bis Abbildung<br />

E-8) stammten vorwiegend aus dem <strong>Kanton</strong><br />

<strong>Bern</strong>. Weniger als 10 % der Inertstoffe sowie<br />

rund 40 % der verfüllten Reaktor- und Reststoffe<br />

haben eine ausserkantonale Herkunft.<br />

In den zuvor erfassten <strong>Abfall</strong>mengen nicht<br />

enthalten sind die illegalen Ablagerungen.<br />

Illegale Ablagerungen kommen insbesondere<br />

bei <strong>Bau</strong>abfällen vor. Allerdings kann festge -<br />

stellt werden, dass gravierende Missstände,<br />

wie das Betreiben von nicht bewilligten Deponien,<br />

immer seltener werden.<br />

45’232<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Verunreinigter Aushub<br />

Strahlmittel<br />

Stäube, Aschen (v. a. Reststoffe)<br />

andere Abfälle<br />

16 %<br />

Sonderabfälle<br />

26 %<br />

48’854<br />

152’451<br />

nicht brennbare <strong>Bau</strong>abfälle<br />

7 %<br />

E.3.4 Energiegewinnung<br />

118’922<br />

DEPONIEN E<br />

Schlacke<br />

aus Verbrennungsanlagen<br />

51 %<br />

Das auf Reaktordeponien entstehende Gas<br />

wird noch gefasst und zur Erzeugung von<br />

Strom und Wärme genutzt (siehe auch Steckbriefe).<br />

Allerdings werden seit dem Ablage -<br />

rungsverbot für brennbare Abfälle keine Ab -<br />

fälle mehr abgelagert, die Gas produzieren.<br />

Aus diesem Grund sind die Gasmengen und<br />

damit die produzierten Mengen an Strom und<br />

Wärme in den letzten Jahren stetig zurückgegangen.<br />

Abbildung E-6<br />

Entwicklung der im<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> auf<br />

Reaktor- und Reststoff<br />

deponien<br />

abgelagerten Sonderabfälle<br />

2000 – 2007<br />

Abbildung E-7<br />

Abgelagerte Abfälle<br />

auf Reaktordeponien<br />

2007<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

41


E<br />

Abbildung E-8<br />

Entwicklung der<br />

auf der Reststoffdeponie<br />

Teuftal<br />

abgelagerten Abfälle<br />

2000 – 2007<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

42<br />

DEPONIEN<br />

[1’000 t]<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Reststoffe Schlacke aus Verbrennungsanlagen<br />

E.4 Entsorgungskapazität<br />

und Fazit<br />

E.4.1 Inertstoffdeponien<br />

Die kantonale Planung im Bereich der Inertstoff -<br />

deponien ist im <strong>Sachplan</strong> Abbau, Depo nie, Transporte<br />

(ADT) festgehalten (September 1998).<br />

Darin werden die Planungsregionen ver pflich -<br />

tet, in regionalen Richtplänen Abbau- und (Inertstoff-)<br />

Deponiestandorte fest zu setzen.<br />

Als wichtigste Ziele verfolgt der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />

damit:<br />

■ die Sicherung dezentraler Abbau- und Deponiereserven,<br />

■ den haushälterischen Umgang mit den na -<br />

türlichen Kiesressourcen,<br />

■ die Schonung der Umwelt und Optimie -<br />

rung der Transporte,<br />

■ die Abstimmung der Planungsverfahren im<br />

Bereich ADT.<br />

Mit Ausnahme des <strong>Bern</strong>er Oberlands und des<br />

Juras verfügen gegenwärtig alle Regionen über<br />

genügend Deponien zur Ablagerung von Inertstoffen,<br />

dies allerdings teilweise nur noch für<br />

wenige Jahre. Aus diesem Grund müssen die<br />

projektierten Inertstoffdeponien errichtet und,<br />

wo dies möglich ist, bestehende erweitert werden.<br />

Vorübergehende lokale Eng pässe aus betrieblichen<br />

Gründen (beispiels weise in Abbau -<br />

stellen) sind zudem nicht ausgeschlos sen.<br />

In den letzten Jahren wurden einzelne Inertstoffdeponien<br />

zu einem bedeutenden Anteil mit<br />

unverschmutztem Aushubmaterial auf gefüllt.<br />

Begründet wird dies mit dem wirt schaft lichen<br />

Betrieb der Deponien, da die dazu erforderli chen<br />

Mindestmengen an Deponiegut mit mine ra li -<br />

schen <strong>Bau</strong>abfällen und anderen Inertstoffen al -<br />

leine nicht erreicht werden können.<br />

Um vorhandenes Inertstoffdeponievolumen<br />

zu schonen, ist unverschmutzter Aushub wie -<br />

der zu verwenden oder zur Auffüllung und Re -<br />

kultivierung von Abbaustellen zu verwer ten.<br />

E.4.2 Reaktor- und Reststoffdeponien<br />

Schlacke aus Kehrichtverbrennungsanlagen<br />

In den nächsten Jahren wird mit gleich blei -<br />

benden Schlackemengen aus den Kehricht -<br />

verbrennungsanlagen gerechnet.


Gegenwärtig laufen verschiedene verfahrens -<br />

technische Untersuchungen über den Trockenaustrag<br />

von Schlacke aus KVA. Es wird erwartet,<br />

dass dabei im Vergleich zum bisher<br />

üblichen Nassaustrag:<br />

■ die Effizienz bei der Abtrennung von Eisenund<br />

NE-Metallen gesteigert und gleich -<br />

zeitig<br />

■ die Qualität der Rückstände verbessert wird.<br />

Erste Ergebnisse sind viel versprechend. Al ler -<br />

dings fehlen noch Aussagen zur Praxistauglich<br />

keit und zur Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.<br />

Reaktorabfälle<br />

Künftig wird Deponieraum vorwiegend für<br />

verunreinigten Aushub benötigt, diese Men -<br />

ge wird auch weiterhin schwer abschätzbar<br />

sein. Strassenwischgut und Strassensammlerschlämme,<br />

die gegenwärtig noch abgelagert<br />

werden, sollen in Zukunft dem aktuellen Stand<br />

der Technik entsprechend aufbereitet werden,<br />

um verwertbare Fraktionen wie Feinkies und<br />

Sand zurückgewinnen zu können.<br />

[1’000 m 3 ]<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

1’110<br />

2’248<br />

107<br />

Schlackekompartiment<br />

Reststoffe<br />

geplante Erweiterungen Restvolumen erwartete Jahresmenge<br />

DEPONIEN E<br />

Die KVA des <strong>Bern</strong>er Dispositivs sind mit saurer<br />

Flugaschenwäsche (ausser KVA Biel, La Chauxde-Fonds,<br />

Colombier) ausgerüstet, weshalb<br />

kein zusätzlicher Bedarf an Reststoffdeponie -<br />

volumen besteht.<br />

Die eingebauten Reststoffe aus Kehrichtverbrennungsanlagen<br />

liegen im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> heu -<br />

te deutlich unter den geplanten Zielwer ten.<br />

Die nachfolgenden Angaben zur voraussicht -<br />

lichen Auffülldauer der einzelnen Kompartimente<br />

basieren auf der Annahme, dass die<br />

jährlich anfallenden <strong>Abfall</strong>mengen künf tig<br />

etwa den durchschnittlichen Mengen der Jahre<br />

2003 – 2006 entsprechen.<br />

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass der<br />

Deponieraum im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> insgesamt auch<br />

ohne Erweiterungen noch 20 Jahre für die<br />

Aufnahme von Schlacke aus Kehrichtverbrennungsanlagen<br />

und Reaktorabfällen sowie<br />

über 30 Jahre für Reststoffe ausreichen dürfte<br />

(vorausgesetzt, die zugrunde liegenden Jah -<br />

resmengen von 107’000 m 3 Schlacke aus Keh -<br />

richtverbrennungsanlagen, 91’000 m 3 Reaktorabfälle<br />

und 22’000 m 3 Reststoffen verän -<br />

dern sich nicht signifikant). Die zusätzlichen<br />

643<br />

1’781<br />

91<br />

Reaktorkompartiment<br />

131<br />

585<br />

22<br />

Reststoffkompartiment<br />

Abbildung E-9<br />

Restvolumen Reaktorund<br />

Reststoffdeponien<br />

per Ende 2007<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

43


E<br />

Abbildung E-10<br />

Entsorgungskapazität<br />

und Reichweite<br />

Reaktor- und Reststoff<br />

deponien<br />

per Ende 2007<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

44<br />

DEPONIEN<br />

Kompar- Rest- erwartete Auffüll- Erweite- zusätzl. Abschluss<br />

timent volumen Jahres- dauer rungen Auffüll-<br />

2006 menge dauer<br />

[m 3 ] [m 3 ] [Jahre] [m 3 ] [Jahre]<br />

Schlacke 2’247’700 107’000 21 1’110’000 10 2038<br />

Reaktorstoffe 1’781’200 91’000 20 643’000 7 2034<br />

Reststoffe 585’000 22’000 27 131’000 6 2040<br />

Volumen der nach aktuellem Stand geplanten<br />

Erweiterungen verlängern die Auffülldauer<br />

der Reaktor- und Reststoffdeponien noch mals<br />

um ca. weitere 10 Jahre.<br />

Für die künftige Planung sind jedoch neben<br />

der Gesamtbilanz auch die Standorte der Deponien<br />

zu berücksichtigen. Um grosse Trans-<br />

E.5 Empfehlungen und Massnahmen<br />

Empfehlung<br />

E – 14<br />

Umsetzung der geplanten Deponieerweiterungen.<br />

Massnahme<br />

portdistanzen vom Entstehungsort der Ab -<br />

fälle zum Ablagerungsort zu vermeiden, muss<br />

lokal genügend Deponieraum zur Verfügung<br />

gestellt werden. Insbesondere die eher peri -<br />

pher gelegenen Deponien (Ronde Sagne und<br />

Türliacher) haben bereits kurz- bis mittelfristig<br />

Erweiterungsbedarf.<br />

M – 7<br />

Schonung von Deponievolumen durch Aufbereitung der abzulagernden Abfälle (beispiels -<br />

weise Strassensammlerschlämme, Strassenwischgut, verunreinigter Aushub) und Rückge -<br />

win nung verwertbarer Anteile (beispielsweise Sand, Kies)


Finanzierung und Information<br />

F.1 Kostenregelung in der<br />

<strong>Abfall</strong>wirtschaft<br />

Für die Finanzierung der Entsorgung von Ab -<br />

fällen gilt grundsätzlich das Verursacherprin -<br />

zip. Je nach <strong>Abfall</strong>art ist die Finanzierung unterschiedlich<br />

geregelt:<br />

■ Bei den Siedlungsabfällen, welche über die<br />

Gemeinden entsorgt werden, wird die Beseitigung<br />

von Kehricht vom Abgeber zum<br />

überwiegenden Teil nach Volumen (Sackgebühren)<br />

oder nach Gewicht finanziert.<br />

Fixkosten für Personal, Administration und<br />

Sammeldienst werden mittels Grundgebüh -<br />

ren gedeckt. Die Separatsammlung von<br />

Wertstoffen und deren Übernahme durch<br />

Verwertungsbetriebe werden über Grund -<br />

ge bühren und vorgezogene Recyclinggebühren<br />

finanziert. Für die Sammlung von<br />

Glas, Altpapier, PET-Geträn ke flaschen so -<br />

wie Elektro- und Elektronikabfällen wird<br />

den Gemeinden eine Entschädigung ent -<br />

richtet.<br />

Bei Direktanlieferungen aus Industrie-, Ge -<br />

werbe- und Dienstleistungsbetrieben verrechnen<br />

die Entsorgungsbetriebe die Behandlungskosten<br />

direkt dem Anlieferer der<br />

Abfälle, normalerweise nach Gewicht.<br />

■ Die Entsorgung der <strong>Bau</strong>abfälle ist vollumfänglich<br />

privatwirtschaftlich organisiert. Der<br />

Abgeber der Abfälle bezahlt dem Abneh -<br />

mer (Sortieranlage, KVA oder Deponie) die<br />

Behandlungskosten nach Gewicht oder<br />

nach Volumen.<br />

■ Die Kosten der Entsorgung von Klär schlamm<br />

sind in den Abwassergebühren enthalten,<br />

welche vom Verursacher entweder ent spre -<br />

chend dem Wasserverbrauch (private Haushalte,<br />

Gewerbe ohne spezifisches Abwa sser)<br />

oder entsprechend der Schmutzfracht und<br />

der hydraulischen Belastung (Industrie) ent -<br />

richtet werden.<br />

■ Die Kosten der Entsorgung von Sonder- und<br />

Problemabfällen werden, sofern sie nicht<br />

durch vorgezogene Entsorgungsgebühren<br />

gedeckt sind, vom Abnehmer direkt dem<br />

Abgeber verrechnet. Ausnahme bilden die<br />

Sammlung und Entsorgung von Sonderab -<br />

fällen aus privaten Haushalten, über spe -<br />

ziell bezeichnete Rücknahmestellen (im<br />

Wesentlichen Drogerien und Apotheken),<br />

FINANZIERUNG UND INFORMATION F<br />

die vom <strong>Kanton</strong> über den <strong>Abfall</strong>fonds finanziert<br />

werden. Die Abgabe von Sonderabfällen<br />

aus privaten Haushalten bei Ge -<br />

meindesammelstellen ist für Privatperso -<br />

nen ebenfalls kostenlos und wird über die<br />

Grundgebühr finanziert. Die Entsorgungskosten<br />

für Sonderabfälle, deren Inhaber<br />

nicht ermittelt werden kann oder zahlungs -<br />

unfähig ist, übernimmt der <strong>Kanton</strong>. Die Finanzierung<br />

wird durch den <strong>Abfall</strong>fonds<br />

sichergestellt.<br />

F.2 <strong>Abfall</strong>fonds<br />

Der <strong>Abfall</strong>fonds ist eine Spezialfinanzierung<br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong>. Er wird durch eine von Kehrichtverbrennungsanlagen<br />

(KVA) und Reaktordeponien<br />

zu entrichtende Abgabe geäuf -<br />

net. Diese betrug bisher 15 Franken für jede<br />

Tonne, die in KVA verbrannt wurde und 5<br />

Franken pro Tonne für die auf Reaktordepo -<br />

nien abgelagerten Abfälle. Mit dem Inkrafttreten<br />

des revidierten <strong>Abfall</strong>gesetzes am 1. Juli<br />

2008 wird nicht mehr nach Behandlungsart<br />

unterschieden, sondern der Ansatz wird auf<br />

je 5 Franken pro Tonne <strong>Abfall</strong> festgelegt.<br />

Mit den Mitteln des Fonds finanziert der <strong>Kanton</strong><br />

folgende Aufgaben:<br />

■ Beiträge an <strong>Abfall</strong>behandlungsanlagen aus<br />

den vor 2002 eingegangenen Verpflichtun -<br />

gen. Die noch ausstehenden Beiträge wurden<br />

im Jahr 2008 vollständig ausbezahlt,<br />

■ Untersuchungen, Planungen und Informationsmassnahmen<br />

auf dem Gebiet der <strong>Abfall</strong>wirtschaft,<br />

■ Untersuchungen von belasteten Stand or -<br />

ten und Sanierungen von Altlasten, deren<br />

Verursacher nicht mehr ermittelt oder belangt<br />

werden können,<br />

■ Aufwendungen des AWA für die Verwaltung<br />

des <strong>Abfall</strong>fonds, die Untersuchung von<br />

Betriebsstandorten sowie die <strong>Abfall</strong>planung,<br />

-koordination und -erhebung.<br />

In der Periode 1995 bis 2007 wurden aus dem<br />

<strong>Abfall</strong>fonds insgesamt 101.5 Millionen Fran -<br />

ken ausbezahlt. Mit 77.7 Millionen Franken<br />

machten die Beiträge an <strong>Abfall</strong>behandlungs -<br />

anlagen mehr als drei Viertel aus.<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

45


F<br />

Abbildung F-1<br />

Beiträge aus dem<br />

<strong>Abfall</strong>fonds<br />

1995 – 2007<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

46<br />

FINANZIERUNG UND INFORMATION<br />

Aufwand divers<br />

2.0 Mio. Fr. (2%)<br />

Verwaltung des Fonds<br />

0.7 Mio. Fr. (1%)<br />

AWA Personal<br />

8.3 Mio. Fr. (8%)<br />

AWA Aufträge<br />

10.0 Mio. Fr. (10%)<br />

Sonderabfälle<br />

2.8 Mio. Fr. (3%)<br />

F.3 Kostenstruktur<br />

in der kommunalen<br />

<strong>Abfall</strong>wirtschaft<br />

Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> erstellen noch nicht alle Ge -<br />

meinden eine Kostenstellenrechnung für die<br />

<strong>Abfall</strong>bewirtschaftung. Entsprechend schwie -<br />

rig gestalten sich für diese Gemeinden und für<br />

den <strong>Kanton</strong> Kostenvergleiche in den Sparten<br />

Logistik, Verbrennung und Gemeinwesen.<br />

Eine Gegenüberstellung der erbrachten Leistungen<br />

und der entsprechenden Aufwendun<br />

gen ermöglicht es den Gemeinden, ihre<br />

Diens tleistungen im Bereich der <strong>Abfall</strong>ent sor -<br />

gung aus wirtschaftlicher Sicht zu analysieren<br />

und Sparpotenziale ausfindig zu machen. Im<br />

<strong>Kanton</strong> Zürich führt das AWEL seit 10 Jahren<br />

einen Benchmark für 13 Gemeinden durch.<br />

Für einige Gemeinden ist das Erstellen einer<br />

Kostenstellenrechnung aus Personalgründen<br />

kaum möglich. Hier will der <strong>Kanton</strong> mit einer<br />

Wegleitung (Richtlinie) Unterstützung anbie -<br />

ten.<br />

F.4 Information<br />

Die <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung hat sich in den<br />

letzten Jahren zu einem dynamischen Markt<br />

entwickelt, der von den involvierten Akteu ren<br />

grosse Flexibilität verlangt. Für Letztere ist es<br />

nicht immer einfach, den Überblick über Ver -<br />

änderungen wie steigende resp. sinkende<br />

Beiträge an <strong>Abfall</strong>anlagen<br />

77.7 Mio. Fr. (76%)<br />

Entsorgungskosten, neue technische Mög lich -<br />

keiten oder neue gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

zu behalten.<br />

Mit diversen Publikationen zu aktuellen Themen<br />

in der <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung bietet das<br />

AWA nützliche Hilfestellungen an (<strong>Abfall</strong>vermeidung,<br />

-verminderung, -verwertung).<br />

Mittels stichprobenartiger Umfragen bei den<br />

Akteuren im <strong>Abfall</strong>markt (Gemeinden, Unter -<br />

nehmen, Anlagenbetreiber) werden die Inhal -<br />

te dieser Publikationen auf die Bedürfnisse<br />

ausgerichtet.<br />

Im Interesse einer kosteneffizienten <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung<br />

sollen unter anderem die Aspekte<br />

der Kostenoptimierung und der Kosteneffizienz<br />

in der <strong>Abfall</strong>bewirtschaftung auf gegriffen<br />

und verstärkt thematisiert werden.<br />

Erwähnenswert ist, dass eine zunehmende<br />

Anzahl Gemeinden – mit finanzieller Unterstüt<br />

zung der <strong>Abfall</strong>verbände – vom Angebot<br />

«Ab fallunterricht» der Stiftung Praktischer Um -<br />

welt schutz Schweiz (Pusch) in der Deutsch -<br />

schweiz und vom «Réseau-écoles de sensibi -<br />

lisation à la gestion des déchets» in der<br />

Westschweiz Gebrauch macht. Schüler und<br />

Schülerinnen werden dabei mit dem sorg sa -<br />

men Umgang mit Ressourcen und Abfällen<br />

vertraut gemacht. Erfahrungen zei gen, dass<br />

dank der finanziellen Unterstützung der Verbände<br />

das Interesse am <strong>Abfall</strong>unterricht erhöht<br />

werden konnte.


Empfehlungen<br />

FINANZIERUNG UND INFORMATION F<br />

E – 15<br />

Mittels stichprobeartiger Umfragen bei den Akteuren im <strong>Abfall</strong>markt sicherstellen, dass das<br />

Informationsangebot des AWA den aktuellen Bedürfnissen gerecht wird.<br />

E – 16<br />

Den Bereich Kostenoptimierung in den Publikationen vermehrt thematisieren.<br />

E – 17<br />

Gemeinden ermutigen, das Thema «<strong>Abfall</strong>- und Ressourcenbewirtschaftung» in den Schulen<br />

zu behandeln. Der <strong>Abfall</strong>unterricht von Pusch stellt eine Möglichkeit dar.<br />

E – 18<br />

Auf der Grundlage eines Musters für die Kostenstellenrechnung einen Benchmark für die<br />

Kosten der kommunalen <strong>Abfall</strong>wirtschaft in 10 – 15 Gemeinden durchführen.<br />

Massnahme<br />

M – 8<br />

Der <strong>Kanton</strong> (AWA und das Amt für Gemeinden und Raumordnung) erarbeitet eine Richtlinie<br />

für die finanzielle Führung der kommunalen <strong>Abfall</strong>wirtschaft. Die Richtlinie soll es den Ge -<br />

mein den ermöglichen, mit relativ geringem Aufwand eine Kostenstellenrechnung zu verfassen,<br />

in der die nachfolgenden Positionen nachvollziehbar ausgewiesen werden:<br />

■ Logistik- und Verwertungs- resp. Entsorgungskosten für die einzelnen <strong>Abfall</strong>fraktionen<br />

■ Kosten für den Betrieb der Sammelstellen<br />

■ Gemeinkosten für Öffentlichkeitsarbeit oder Administration<br />

■ Benchmarking.<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

47


Massnahmen und Empfehlungen<br />

G.1 Massnahmen<br />

EMPFEHLUNGEN UND MASSNAHMEN G<br />

Die im <strong>Sachplan</strong> definierten Massnahmen, welche in Kapitel G.1 zusammengefasst werden, sind<br />

behördenverbindlich, im Gegensatz zu den Empfehlungen in Kapitel G.2, welche als unver -<br />

bindliche Hinweise und Vorschläge für die betreffenden Zuständigkeiten zu interpretieren sind.<br />

Bereich Massnahme Zuständigkeit<br />

gemischte<br />

Siedlungsabfälle<br />

(Kap. C.1.1)<br />

<strong>Bau</strong>abfälle<br />

(Kap. C.2)<br />

Sonderabfälle<br />

(Kap. C.5.1)<br />

M – 1 Periodische Ausschreibung der Entsor -<br />

gungsleistungen: Die Gemeinden schrei -<br />

ben von ihr ausgelagerte Entsor gungs -<br />

leistungen (z.B. Sammlung und Trans -<br />

port) öffentlich aus. Erfolgt die Ent sor -<br />

gung durch die Gemeinde, ist mittels<br />

Benchmarking und einem klaren Leistungsauftrag<br />

ein effizienter Betrieb zu<br />

gewährleisten.<br />

M – 2 Konsequenter Vollzug der Vor schrif ten,<br />

mit dem Ziel, die Gleichbehandlung<br />

von stationären und mobilen Anlagen,<br />

die <strong>Bau</strong>abfälle aufbereiten, sicher zu -<br />

stellen.<br />

M – 3 Sicherung der Qualität der produzier -<br />

ten Recyclingbaustoffe. Jährliche Erfas -<br />

sung der Materialmengen aller bewilligter<br />

Aufbereitungsanlagen und mo -<br />

bilen Brechern durch das AWA.<br />

M – 4 Konsequente Umsetzung der Geneh -<br />

migungspflicht und der Deklaration der<br />

Entsorgungswege auf <strong>Bau</strong>stellen als<br />

Beitrag zur Steigerung der Transparenz<br />

bei der Entsorgung.<br />

M – 5 Konsequente Bekämpfung von illega -<br />

len Entsorgungspraktiken.<br />

M – 6 Aufbereitung von Strassensammlerschläm<br />

men: Der <strong>Kanton</strong> erarbeitet ge -<br />

meinsam mit den betroffenen Akteu ren<br />

Massnahmen für eine vermehrte Aufbereitung<br />

von Strassensammlerschlämmen.<br />

<strong>Kanton</strong><br />

✘<br />

✘<br />

✘<br />

Gemeinden<br />

✘<br />

✘ ✘<br />

✘<br />

Entsorgungsverbände<br />

Private Anlagen<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

49


G<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

50<br />

EMPFEHLUNGEN UND MASSNAHMEN<br />

Bereich Massnahme Zuständigkeit<br />

Deponien<br />

(Kap. E)<br />

Finanzierung<br />

& Information<br />

(Kap. F)<br />

M – 7 Schonung von Deponievolumen durch<br />

Aufbereitung der abzulagernden Ab -<br />

fälle (beispielsweise Strassensammlerschlämme,<br />

Strassenwischgut, verunrei -<br />

nigter Aushub) und Rückgewinnung<br />

verwertbarer Anteile (beispielsweise<br />

Sand, Kies)<br />

M – 8 Der <strong>Kanton</strong> (AWA und das Amt für Ge -<br />

meinden und Raumordnung) erarbei -<br />

tet eine Richtlinie für die finanzielle<br />

Füh rung der kommunalen <strong>Abfall</strong>wirt -<br />

schaft. Die Richtlinie soll es den Ge meinden<br />

ermöglichen, mit relativ geringem<br />

Aufwand eine Kostenstellenrechnung<br />

zu verfassen, in der die nachfolgenden<br />

Positionen nachvollziehbar ausgewie -<br />

sen werden:<br />

■ Logistik- und Verwertungs- resp. Entsorgungskosten<br />

für die einzelnen <strong>Abfall</strong>fraktionen<br />

■ Kosten für den Betrieb der Sammelstellen<br />

■ Gemeinkosten für Öffentlichkeitsarbeit<br />

oder Administration<br />

■ Benchmarking<br />

<strong>Kanton</strong><br />

Gemeinden<br />

Entsorgungsverbände<br />

Private Anlagen<br />

✘ ✘<br />


G.2 Empfehlungen<br />

EMPFEHLUNGEN UND MASSNAHMEN G<br />

Bereich (Kapitel) Empfehlung Zuständigkeit<br />

gemischte<br />

Siedlungsabfälle<br />

(Kap. C.1.1)<br />

Separatsammlungen<br />

(Kap. C.1.2)<br />

E – 1 Optimierung Sammelstellen: In urbanen<br />

Gebieten forcieren die Gemeinden die<br />

Realisierung von Containerlösungen zur<br />

Verbesserung der Sauberkeit. Bei Gross -<br />

überbauungen ist die Zweckmässigkeit<br />

von unterirdischen Sammelcontainern<br />

abzuklären.<br />

E – 2 Optimierung Sammeltouren: Die Ge -<br />

mein den und Entsorgungsverbände überprüfen<br />

periodisch unter Berücksichtigung<br />

der Kundenbedürfnisse die Wirt schaft -<br />

lichkeit ihrer Sammeltouren und optimieren<br />

sie bei Bedarf (z.B. bessere Auslastung<br />

und optimalere Routenwahl der<br />

Sammelfahrzeuge).<br />

E – 3 Optimierung kommunale Zusammenar -<br />

beit: Die Gemeinden prüfen das Ein sparpotenzial<br />

von regionalen Lösungen in<br />

Zusammenarbeit mit den <strong>Abfall</strong>verbänden<br />

(z.B. Verringerung der Gemein kos -<br />

ten, optimalere Organisation der Sammeldienste<br />

etc.).<br />

E – 4 Optimierung Separatsammlung: Als län -<br />

gerfristiges Ziel wird das Anheben der<br />

Sammelquote des <strong>Kanton</strong>s von derzeit<br />

46 % auf 50 % bis 2015 vorgeschlagen.<br />

Zu diesem Zweck soll:<br />

■ die Separatsammlung periodisch hinsichtlich<br />

Kundenfreundlichkeit und<br />

Kundeninformation überprüft werden<br />

(Sauberkeit der Sammelstelle, Be schriftung<br />

der Gebinde, Information be züg -<br />

lich Sammeltouren etc.),<br />

■ das AWA bei Bedarf eine Wegleitung<br />

für attraktive Sammelstellen zuhanden<br />

der Gemeinden verfassen. In die Erar -<br />

beitung sind die Entsorgungsverbände<br />

und Gemeinden einzubinden.<br />

<strong>Kanton</strong><br />

Gemeinden<br />

✘<br />

Entsorgungsverbände<br />

✘ ✘<br />

✘ ✘<br />

✘ ✘ ✘<br />

Private Anlagen<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

51


G<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

52<br />

EMPFEHLUNGEN UND MASSNAHMEN<br />

Bereich (Kapitel) Empfehlung Zuständigkeit<br />

<strong>Bau</strong>abfälle<br />

(Kap. C.2)<br />

Biogene Abfälle<br />

(Kap. C.4)<br />

E – 5 Steigerung der Akzeptanz für Recyc -<br />

lingbaustoffe bei <strong>Bau</strong>herren, insbesondere<br />

bei der öffentlichen Hand: Ge meinsam<br />

mit den zuständigen kantonalen<br />

Amtsstellen für Hoch- und Tiefbau (Tief -<br />

bauamt, TBA; Amt für Grundstücke und<br />

Gebäude, AGG) sind die Vorschriften<br />

und technischen Normen wo möglich<br />

anzupassen, oder neue Normen zu ent -<br />

wickeln, die den Einsatz von Sekundärrohstoffen<br />

klar regeln.<br />

E – 6 Werden Projekte zur stofflichen Verarbeitung<br />

von Abfällen aus den Bereichen<br />

Siedlung, Gewerbe und Industrie, Handel,<br />

Landschaft und Garten geplant,<br />

sind die <strong>Abfall</strong>mengen genau abzuklä -<br />

ren und gegebenenfalls vertraglich zu<br />

sichern. Dies ist insbesondere bei kapitalintensiven<br />

Investitionen wie z.B. Ver -<br />

gä rungsanlagen wichtig.<br />

E – 7 Die Verwertung biogener Abfälle in der<br />

Tierfütterung soll solange zulässig bei -<br />

behalten werden. Aus diesem Grund soll<br />

die Konkurrenzfähigkeit dieses Ent sor -<br />

gungsweges gefördert werden, indem<br />

die Qualität hochgehalten und die Logistik<br />

optimiert werden.<br />

E – 8 Bei einem Strategiewechsel von der<br />

Kom postierung zur Vergärung sind ge -<br />

samtheitliche Aspekten wie Stoffströ me,<br />

Produktion erneuerbarer Energien, Kos -<br />

ten, Transportwege, die Aus lastung der<br />

bestehenden Kompos tierungsanlagen<br />

usw. zu prüfen.<br />

<strong>Kanton</strong><br />

✘<br />

Gemeinden<br />

Entsorgungsverbände<br />

Private Anlagen<br />

✘ ✘<br />

✘<br />

✘ ✘ ✘


EMPFEHLUNGEN UND MASSNAHMEN G<br />

Bereich (Kapitel) Empfehlung Zuständigkeit<br />

Sonderabfälle &<br />

andere kontroll -<br />

pflichtige Abfälle<br />

(Kap. C.5.1)<br />

KVA des <strong>Bern</strong>er<br />

Dispositivs<br />

(Kap. D)<br />

E – 9 Aus Sicht des Bodenschutzes ist sicher -<br />

zustellen, dass in Kompostierungs- und<br />

in industriellen und landwir tschaftli chen<br />

Vergärungsanlagen ausschliess lich qua -<br />

litativ einwandfreie biogene Ab fälle an -<br />

genommen und zu Recyc ling dünger<br />

verarbeitet werden. Dies bedingt unter<br />

anderem, dass die Annahme der bioge -<br />

nen Abfälle vermehrt kontrolliert werden<br />

muss.<br />

E – 10 Für die stoffliche Verwertung unge eig -<br />

nete Abfälle sind in ARA oder KVA zu<br />

behandeln.<br />

E – 11 Aufbereitung von verunreinigtem Aus -<br />

hub: Der <strong>Kanton</strong> prüft den Nutzen einer<br />

verstärkten Aufbereitung von verunrei -<br />

nigtem Erdmaterial (finanzielle Aspek -<br />

te, Mengenpotenzial, Einsparpotenzial<br />

hinsichtlich Deponievolumen). Bei posi -<br />

tiven Untersuchungsergebnissen soll ei -<br />

ne Informationsbroschüre (Richtlinie)<br />

zuhanden von <strong>Bau</strong>herren und Unter -<br />

neh mern verfasst werden.<br />

E –12 Der <strong>Kanton</strong> setzt die in der VeVA vor -<br />

geschriebene Bewilligungspflicht für<br />

An nahmebetriebe von Sonderabfällen<br />

und anderen kontrollpflichtigen Abfäl -<br />

len kon sequent um. Die branchenweise<br />

Kontrolle der Entsorgungswege wird<br />

weitergeführt.<br />

E – 13 Der <strong>Kanton</strong> verlangt von den Anlagenbetreibern<br />

im Rahmen der jährlichen<br />

Betriebsdatenerhebung die Angabe ei -<br />

nes Energienutzungsgrades der Anla -<br />

ge.<br />

<strong>Kanton</strong><br />

✘<br />

✘<br />

Gemeinden<br />

Entsorgungsverbände<br />

Private Anlagen<br />

✘ ✘<br />

✘<br />

✘ ✘<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

53


G<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

54<br />

EMPFEHLUNGEN UND MASSNAHMEN<br />

Bereich (Kapitel) Empfehlung Zuständigkeit<br />

Deponien<br />

(Kap. E)<br />

Finanzierung<br />

& Information<br />

(Kap. F)<br />

E – 14 Umsetzung der geplanten Deponieerweiterungen.<br />

E – 15 Mittels stichprobeartiger Umfragen bei<br />

den Akteuren im <strong>Abfall</strong>markt sicherstellen,<br />

dass das Informationsangebot<br />

des AWA den aktuellen Bedürfnissen<br />

ge recht wird.<br />

E – 16 Den Bereich Kostenoptimierung in den<br />

Publikationen vermehrt thematisieren.<br />

E – 17 Gemeinden ermutigen, das Thema «Ab -<br />

fall- und Ressourcenbewirtschaftung»<br />

in den Schulen zu behandeln. Der <strong>Abfall</strong>unterricht<br />

von Pusch stellt eine Mög -<br />

lichkeit dar.<br />

E – 18 Auf der Grundlage eines Musters für<br />

die Kostenstellenrechnung einen Benchmark<br />

für die Kosten der kommunalen<br />

<strong>Abfall</strong>wirtschaft in 10 – 15 Gemeinden<br />

durchführen.<br />

<strong>Kanton</strong><br />

Gemeinden<br />

Entsorgungsverbände<br />

Private Anlagen<br />

✘ ✘<br />

✘<br />

✘<br />

✘ ✘<br />


Literaturverzeichnis<br />

[1] <strong>Abfall</strong>verordnung (AbfV) des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />

[2] Gesetz über die Abfälle (<strong>Abfall</strong>gesetz, AbfG)<br />

LITERATURVERZEICHNIS<br />

[3] Bundesamt für Umwelt (BAFU): Nachhaltige Rohstoffnutzung und <strong>Abfall</strong>entsorgung.<br />

Grundlagen für die Gestaltung der zukünftigen Politik des Bundes. Umwelt-Wissen<br />

Nr. 0612. <strong>Bern</strong>, 2006<br />

[4] Bundesamt für Umwelt (BAFU): Richtlinie für die Verwertung mineralischer <strong>Bau</strong>abfälle,<br />

<strong>Bern</strong>, 2006<br />

[5] Bundesamt für Umwelt (BAFU): Diverse <strong>Abfall</strong>statistiken<br />

[6] GSA Amt für Gewässerschutz und <strong>Abfall</strong>wirtschaft: Spezialbericht Deponien zur Erarbei<br />

tung des neuen <strong>Sachplan</strong>s <strong>Abfall</strong> 2008, Münsingen, 2007<br />

[7] GSA Amt für Gewässerschutz und <strong>Abfall</strong>wirtschaft: Biogene Abfälle im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong>.<br />

Mengenerhebung, Februar 2005<br />

[8] GSA Amt für Gewässerschutz und <strong>Abfall</strong>wirtschaft: Grundlagen für die Planung von<br />

Kompostierungs- und Vergärungsanlagen, September 2006<br />

[9] GSA Amt für Gewässerschutz und <strong>Abfall</strong>wirtschaft des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong>: Jahresbericht<br />

2006 der Abteilung <strong>Abfall</strong>wirtschaft, März 2007<br />

[10] GSA Amt für Gewässerschutz und <strong>Abfall</strong>wirtschaft des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong>: <strong>Abfall</strong>splitter<br />

[11] Regierungsrat des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong>: Energiestrategie 2006<br />

[12] Schweizerischer Städteverband (SSV): die Stadt / les villes, <strong>Bern</strong>, Mai 2007<br />

[13] VetroSwiss: Vergleichende Ökobilanz für das Recycling und Versanden von Altglas,<br />

Zürich, Januar 2006<br />

[14] Schweizerischer Gemeindeverband und Schweizerische Konferenz der Stadt- und<br />

Gemeindeschreiber (SKSG): Schweizer Gemeinde 05/07; Mai 2007<br />

[15] Pusch: <strong>Abfall</strong> und Recycling Merkblatt 6 – Altmetall, Zürich, Mai 2006<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

55


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

56<br />

ANHANG 1<br />

Anhang 1<br />

Zuordnung der Gemeinden zu den <strong>Abfall</strong>regionen<br />

A Liste der Gemeinden nach <strong>Abfall</strong>regionen<br />

<strong>Abfall</strong>regionen Gemeinden / Ständige Wohnbevölkerung am 1.1.2007<br />

<strong>Bern</strong><br />

+ 6 Gemeinden*<br />

28 Gemeinden<br />

(2011 Umteilung<br />

der 6 Gemeinden<br />

zu KEBAG)<br />

AVAG<br />

150 Gemeinden<br />

(inkl. Zuliefergemeinden<br />

Gsteig und Lauenen)<br />

Ballmoos* 54<br />

Bangerten* 157<br />

<strong>Bern</strong> 122’422<br />

Bremgarten 3’786<br />

Deisswil b. M’see* 88<br />

Diemerswil 210<br />

Ferenbalm 1’262<br />

Frauenkappelen 1’253<br />

Golaten 299<br />

Guggisberg 1’613<br />

Gurbrü 253<br />

Adelboden 3’618<br />

Aeschi 1’955<br />

Aeschlen 312<br />

Affoltern 1’155<br />

Allmendingen 492<br />

Amsoldingen 809<br />

Arni 973<br />

Beatenberg 1’146<br />

Belp 9’577<br />

Belpberg 387<br />

Bleiken 374<br />

Blumenstein 1’173<br />

Boltigen 1’419<br />

Bönigen 2’356<br />

Bowil 1’423<br />

Brenzikofen 520<br />

Brienz 2’938<br />

Brienzwiler 549<br />

Buchholterberg 1’493<br />

Burgistein 1’060<br />

Därligen 382<br />

Därstetten 854<br />

Diemtigen 2’123<br />

Dürrenroth 1’031<br />

Jegenstorf* 4’225<br />

Kehrsatz 3’755<br />

Kirchlindach 2’666<br />

Köniz 37’226<br />

Kriechenwil 403<br />

Laupen 2’790<br />

Meikirch 2’373<br />

Mühleberg 2’677<br />

Neuenegg 4’625<br />

Oberbalm 877<br />

Rapperswil 2’133<br />

Eggiwil 2’497<br />

Eriswil 1’435<br />

Eriz 515<br />

Erlenbach 1’727<br />

Fahrni 731<br />

Forst-Längenbühl 725<br />

Freimettigen 365<br />

Frutigen 6’688<br />

Gadmen 259<br />

Gelterfingen 252<br />

Gerzensee 959<br />

Grindelwald 3’817<br />

Grosshöchstetten 3’092<br />

Gsteig 953<br />

Gsteigwiler 406<br />

Gündlischwand 281<br />

Gurzelen 773<br />

Guttannen 319<br />

Habkern 631<br />

Hasliberg 1’247<br />

Häutligen 235<br />

Heiligenschwendi 646<br />

Heimberg 5’847<br />

Herbligen 526<br />

Schüpfen 3’262<br />

Wahlern 6’244<br />

Walkringen* 1’865<br />

Wiggiswil* 98<br />

Wileroltigen 390<br />

Wohlen 9’093<br />

Total 216’099<br />

Hilterfingen 3’959<br />

Höfen 391<br />

Hofstetten b. Brienz 575<br />

Homberg 502<br />

Horrenbach-Buchen 267<br />

Huttwil 4’701<br />

Innertkirchen 911<br />

Interlaken 5’279<br />

Iseltwald 403<br />

Jaberg 257<br />

Kandergrund 819<br />

Kandersteg 1’192<br />

Kaufdorf 936<br />

Kienersrüti 50<br />

Kiesen 735<br />

Kirchdorf 844<br />

Kirchenthurnen 269<br />

Konolfingen 4’745<br />

Krattigen 941<br />

Landiswil 631<br />

Langnau 8’845<br />

Lauenen 820<br />

Lauperswil 2’663<br />

Lauterbrunnen 2’486


KEBAG<br />

101 Gemeinden<br />

(inkl. Zuliefergemeinden<br />

Meienried und Seehof)<br />

Leissigen 932<br />

Lenk 2’331<br />

Linden 1’326<br />

Lohnstorf 221<br />

Lütschental 249<br />

Lützelflüh 4’099<br />

Matten 3’559<br />

Meiringen 4’536<br />

Mirchel 523<br />

Mühledorf 235<br />

Mühlethurnen 1’305<br />

Münsingen 11’017<br />

Niederhünigen 652<br />

Niedermuhlern 529<br />

Niederried b. I’laken 366<br />

Niederstocken 280<br />

Noflen 244<br />

Oberdiessbach 2’828<br />

Oberhofen 2’297<br />

Oberhünigen 331<br />

Oberlangenegg 508<br />

Oberried b. Brienz 478<br />

Oberstocken 295<br />

Oberthal 791<br />

Oberwil i. S. 842<br />

Oppligen 633<br />

Pohlern 259<br />

Aarwangen 4’145<br />

Aefligen 1’016<br />

Alchenstorf 553<br />

Arch 1’570<br />

Attiswil 1’342<br />

Auswil 471<br />

Bannwil 663<br />

Bäriswil 1’016<br />

Bätterkinden 2’850<br />

Berken 51<br />

Bettenhausen 497<br />

Bleienbach 675<br />

Bollodingen 229<br />

Reichenbach 3’340<br />

Reutigen 929<br />

Riggisberg 1’944<br />

Ringgenberg 2’658<br />

Röthenbach i. E’tal 1’285<br />

Rubigen 2’581<br />

Rüderswil 2’330<br />

Rüeggisberg 1’883<br />

Rüegsau 3’028<br />

Rümligen 464<br />

Rüschegg 1’693<br />

Rüti b. Riggisberg 415<br />

Saanen 6’765<br />

Sankt-Stephan 1’336<br />

Saxeten 105<br />

Schangnau 915<br />

Schattenhalb 624<br />

Schlosswil 676<br />

Schwanden b. Brienz 606<br />

Schwendibach 254<br />

Seftigen 2’082<br />

Signau 2’724<br />

Sigriswil 4’436<br />

Spiez 12’349<br />

Steffisburg 15’207<br />

Sumiswald 5’085<br />

Tägertschi 355<br />

Büren an der Aare 3’195<br />

Büren zum Hof 467<br />

Burgdorf 14’856<br />

Busswil b. Melchnau 183<br />

Ersigen 1’453<br />

Etzelkofen 334<br />

Farnern 221<br />

Fraubrunnen 1’746<br />

Gondiswil 741<br />

Graben 310<br />

Grafenried 927<br />

Hasle 2’993<br />

Heimenhausen 422<br />

ANHANG 1<br />

Teuffenthal 185<br />

Thierachern 2’124<br />

Thun 41’177<br />

Toffen 2’422<br />

Trachselwald 1’037<br />

Trimstein 479<br />

Trub 1’493<br />

Trubschachen 1’454<br />

Uebeschi 714<br />

Uetendorf 5’902<br />

Unterlangenegg 917<br />

Unterseen 5’400<br />

Uttigen 1’761<br />

Wachseldorn 241<br />

Wald 1’119<br />

Walterswil 562<br />

Wattenwil 2’657<br />

Wichtrach 3’994<br />

Wilderswil 2’386<br />

Wimmis 2’289<br />

Wyssachen 1’197<br />

Zäziwil 1’569<br />

Zweisimmen 2’927<br />

Zwieselberg 258<br />

Total 318’265<br />

Heimiswil 1’609<br />

Hellsau 179<br />

Hermiswil 94<br />

Herzogenbuchsee 6’487<br />

Hindelbank 1’942<br />

Höchstetten 265<br />

Iffwil 406<br />

Inkwil 664<br />

Kernenried 440<br />

Kirchberg 5’580<br />

Kleindietwil 505<br />

Koppigen 2’017<br />

Langenthal 14’453<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

57


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

58<br />

ANHANG 1<br />

KEWU<br />

13 Gemeinden<br />

Entsorgung in KVA<br />

Emmenspitz (KEBAG)<br />

MÜVE<br />

52 Gemeinden<br />

Leimiswil 435<br />

Lengnau 4’475<br />

Leuzigen 1’175<br />

Limpach 337<br />

Lotzwil 2’358<br />

Lyssach 1’435<br />

Madiswil 2’133<br />

Mattstetten 582<br />

Meienried 52<br />

Meinisberg 1’232<br />

Melchnau 1’502<br />

Mötschwil 124<br />

Mülchi 259<br />

Münchringen 560<br />

Niederbipp 3’879<br />

Niederönz 1’442<br />

Niederösch 217<br />

Oberbipp 1’503<br />

Oberburg 2’862<br />

Oberösch 119<br />

Obersteckholz 384<br />

Biglen 1’772<br />

Bolligen 6’105<br />

Ittigen 10’731<br />

Krauchthal 2’345<br />

Moosseedorf 3’458<br />

Aarberg 3’954<br />

Aegerten 1’648<br />

Bargen 934<br />

Bellmund 1’336<br />

Biel / Bienne 49’038<br />

Brügg 3’980<br />

Brüttelen 602<br />

Büetigen 783<br />

Bühl 422<br />

Busswil b. Büren 1’959<br />

Diessbach b. Büren 844<br />

Dotzigen 1’325<br />

Epsach 329<br />

Oberwil b. Büren 782<br />

Ochlenberg 611<br />

Oeschenbach 273<br />

Pieterlen 3’347<br />

Reisiswil 184<br />

Roggwil 3’739<br />

Rohrbach 1’397<br />

Rohrbachgraben 438<br />

Röthenbach b. H’see 354<br />

Rüdtligen-Alchenflüh 2’118<br />

Rumendingen 85<br />

Rumisberg 487<br />

Ruppoldsried 262<br />

Rüti b. Büren 828<br />

Rüti b. Lyssach 151<br />

Rütschelen 557<br />

Safnern 1’808<br />

Schalunen 383<br />

Scheunen 72<br />

Schwarzhäusern 459<br />

Seeberg 1’388<br />

Münchenbuchsee 9’602<br />

Muri 12’587<br />

Ostermundigen 14’825<br />

Stettlen 2’885<br />

Urtenen-Schönbühl 5’438<br />

Erlach 1’143<br />

Evilard 2’325<br />

Finsterhennen 490<br />

Gals 697<br />

Gampelen 764<br />

Grossaffoltern 2’824<br />

Hagneck 421<br />

Hermrigen 259<br />

Ins 2’971<br />

Ipsach 3’695<br />

Jens 651<br />

Kallnach 1’511<br />

Kappelen 1’135<br />

Seehof 78<br />

Thörigen 1’006<br />

Thunstetten 2’950<br />

Untersteckholz 158<br />

Ursenbach 898<br />

Utzenstorf 3’916<br />

Walliswil b. Wangen 579<br />

Walliswil-Bipp 234<br />

Wangen an der Aare 1’983<br />

Wangenried 385<br />

Wanzwil 209<br />

Wiedlisbach 2’193<br />

Wiler b. Utzenstorf 315<br />

Willadingen 185<br />

Wolfisberg 190<br />

Wynau 1’604<br />

Wynigen 2’006<br />

Zauggenried 797<br />

Zielebach 329<br />

Zuzwil 508<br />

Total 144’878<br />

Vechigen 4’689<br />

Worb 11’213<br />

Zollikofen 9’616<br />

Total 95’266<br />

Ligerz 516<br />

Lüscherz 540<br />

Lyss 10’974<br />

Merzligen 406<br />

Mörigen 848<br />

Müntschemier 1’233<br />

Nidau 6’650<br />

Niederried b. Kallnach 295<br />

Orpund 2’612<br />

Port 3’200<br />

Radelfingen 1’222<br />

Scheuren 455<br />

Schwadernau 633


CELTOR<br />

32 Gemeinden<br />

VADEC (ex. CRIDOR)<br />

10 Gemeinden<br />

VADEC (ex. SAIOD)<br />

5 Gemeinden<br />

SAIDEF<br />

3 Gemeinden<br />

SEOD<br />

1 Gemeinde<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />

395 Gemeinden<br />

Seedorf 2’947<br />

Siselen 593<br />

Studen 2’633<br />

Sutz-Lattrigen 1’302<br />

Täuffelen 2’484<br />

Belprahon 325<br />

Bévilard 1’732<br />

Champoz 159<br />

Châtelat 130<br />

Corcelles 237<br />

Court 1’356<br />

Crémines 542<br />

Eschert 369<br />

Grandval 348<br />

La Heutte 506<br />

Loveresse 316<br />

Corgémont 1’518<br />

Cormoret 514<br />

Cortébert 724<br />

Courtelary 1’199<br />

Diesse 425<br />

La Neuveville 3’444<br />

Treiten 412<br />

Tschugg 420<br />

Tüscherz-Alfermée 302<br />

Twann 849<br />

Vinelz 818<br />

Malleray 1’903<br />

Monible 42<br />

Mont-Tramelan 125<br />

Moutier 7’479<br />

Orvin 1’227<br />

Perrefitte 496<br />

Péry 1’314<br />

Plagne 378<br />

Pontenet 202<br />

Rebévelier 50<br />

Reconvilier 2’265<br />

La Ferrière 551<br />

Renan 824<br />

Saint-Imier 4’713<br />

Sonceboz-Sombeval 1’740<br />

Lamboing 667<br />

Nods 728<br />

Albligen 476<br />

Clavaleyres 52<br />

ANHANG 1<br />

Walperswil 890<br />

Wengi 611<br />

Worben 2’270<br />

Total 132’155<br />

Roches 235<br />

Romont 195<br />

Saicourt 582<br />

Saules 150<br />

Sornetan 125<br />

Sorvilier 269<br />

Souboz 131<br />

Tavannes 3’395<br />

Tramelan 4’269<br />

Vauffelin 423<br />

Total 31’275<br />

Sonvilier 1’154<br />

Villeret 930<br />

Total 13’867<br />

Prêles 840<br />

Total 6’104<br />

Münchenwiler 410<br />

Total 938<br />

Schelten 50<br />

Total 50<br />

Total 958’897<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

59


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

60<br />

ANHANG 1<br />

Schelten<br />

Seehof<br />

Roches<br />

Crémines<br />

Grand-<br />

val<br />

Corcelles<br />

Moutier<br />

Belprahon<br />

Rebévelier<br />

Niederbipp<br />

Sornetan<br />

Monible<br />

Perrefitte<br />

Souboz<br />

Wolfis-<br />

berg<br />

Châtelat<br />

Rumis-<br />

berg<br />

Eschert<br />

Farnern<br />

Attiswil<br />

Saicourt<br />

Oberbipp<br />

Champoz<br />

Wynau<br />

Schwarz-<br />

häusern<br />

Malleray<br />

Saules<br />

Pontenet<br />

Loveresse<br />

Wiedlisbach<br />

Court<br />

Roggwil<br />

Bévilard<br />

Aarwangen<br />

Sorvilier Bannwil<br />

Tramelan<br />

Walliswil<br />

Reconvilier<br />

M. - T<br />

Wangen<br />

Langenthal<br />

Tavannes<br />

Walliswil<br />

B.<br />

Graben<br />

Wangen-<br />

ried<br />

H'hausen<br />

Thun-<br />

stetten<br />

U'steckholz<br />

Mont-Tramelan Corgémont<br />

Péry<br />

Romont<br />

Sonceboz-<br />

Sombeval<br />

R'bach<br />

Ober-<br />

steckholz<br />

Inkwil<br />

Courtelary<br />

Herzogen-<br />

buchsee<br />

Cortébert<br />

Plagne<br />

La Heutte<br />

Lengnau<br />

W.<br />

Vauffelin<br />

Lotzwil<br />

Melchnau<br />

Bleien-<br />

bach<br />

Cormoret<br />

Buss-<br />

wil<br />

Nieder-<br />

önz<br />

Villeret<br />

Thörigen<br />

Leuzigen<br />

Pieterlen<br />

Saint-<br />

Imier<br />

Rütschelen<br />

Arch Madiswil<br />

B.<br />

Sonvilier<br />

Biel<br />

Orvin<br />

La Ferrière<br />

B'dingen<br />

Meinisberg<br />

Reisis-<br />

wil<br />

Seeberg<br />

Ziele-<br />

bach<br />

Ochlen-<br />

berg<br />

Bätterkinden<br />

Gondis-<br />

wil<br />

Safnern Wiler<br />

Rüti<br />

H.<br />

Büren<br />

Leimiswil<br />

Nods<br />

Evilard<br />

Willa-<br />

dingenHöch- stetten<br />

Klein-<br />

dietwil<br />

Orpund<br />

Utzenstorf<br />

Koppigen<br />

H.<br />

Ursenbach<br />

Auswil<br />

Oberwil<br />

Lamboing<br />

Dotzigen<br />

M.<br />

Diesse<br />

Rohrbach<br />

Brügg<br />

Scheuren<br />

Alchenstorf<br />

Renan<br />

Wynigen<br />

Schw.<br />

Tüscherz<br />

Huttwil<br />

Nidau<br />

Rohrbach-<br />

graben<br />

Twann<br />

Aegerten<br />

Niederösch<br />

Walters-<br />

wil<br />

Port<br />

Diess-<br />

bach<br />

Ipsach<br />

Limpach<br />

Studen Sch. Oeschen-<br />

bach<br />

Büetigen<br />

Ersigen<br />

Sutz-<br />

Lattrigen<br />

Oberösch<br />

Bell-<br />

mund<br />

Mülchi<br />

Rumen-<br />

dingen<br />

Prêles<br />

Büren<br />

Buss-<br />

wil<br />

Aefligen<br />

Fraubrunnen<br />

Jens Worben<br />

Ligerz<br />

Kirchberg<br />

R'-<br />

ried<br />

Dürrenroth<br />

Kappelen<br />

Wengi<br />

Lyss<br />

M'ligen<br />

Rüdtligen-<br />

Alchenflüh<br />

Wyss-<br />

achen<br />

Etzel-<br />

kofen<br />

Mörigen<br />

Grossaffoltern<br />

Hermrigen<br />

Heimiswil<br />

Eriswil<br />

H.<br />

La Neuveville<br />

Grafenried<br />

Affoltern<br />

Burgdorf<br />

Rapperswil<br />

Täuffelen<br />

Lyssach<br />

Z'ried<br />

Epsach<br />

K'ried<br />

Sch.<br />

Iffwil<br />

Bühl<br />

T.<br />

Jegens-<br />

torf<br />

Walperswil<br />

Rüegsau<br />

Bang-<br />

erten<br />

Sumiswald<br />

Hagneck<br />

Seedorf<br />

Aarberg<br />

M'ringen<br />

Rüti<br />

Lüscherz<br />

Zuzwil<br />

Hindel-<br />

bank<br />

E.<br />

Mötsch-<br />

wil<br />

O'burg<br />

Schüpfen<br />

Gals<br />

Bargen<br />

Erlach<br />

Deisswil<br />

B'moos<br />

Lützelflüh<br />

Siselen<br />

Vinelz<br />

Oberburg<br />

Brüttelen<br />

Krauchthal<br />

Urtenen-<br />

Schönbühl<br />

Matt-<br />

stetten<br />

W.<br />

Finster-<br />

hennen Kallnach<br />

München-<br />

buchsee<br />

Tschugg<br />

E.<br />

Hasle<br />

Radel-<br />

fingen<br />

Ins<br />

Trachselwald<br />

Bäriswil<br />

Diemerswil<br />

Moossee-<br />

dorf<br />

Meikirch<br />

Gampelen Treiten Niederried<br />

Kirch-<br />

lindach<br />

T<br />

Zollikofen<br />

Müntsche-<br />

mier<br />

L'flüh<br />

Wohlen<br />

Bolligen<br />

Langnau<br />

Ittigen<br />

Golaten<br />

O'burg<br />

Rüderswil<br />

Vechigen<br />

Lauperswil<br />

<strong>Bern</strong><br />

Brem-<br />

garten<br />

Walkringen<br />

L'flüh<br />

Wiler-<br />

oltigen<br />

Mühleberg<br />

Gurbrü<br />

Landiswil<br />

Oster-<br />

mundigen Stettlen<br />

Frauenkappelen<br />

Feren-<br />

balm<br />

Arni<br />

Worb<br />

Signau<br />

Muri Biglen<br />

Oberthal<br />

Trub-<br />

schachen<br />

Köniz<br />

Laupen<br />

F'balm<br />

A'dingen<br />

Kriechen-<br />

wil<br />

Kehr-<br />

satz<br />

Neuenegg<br />

Belp<br />

Eggiwil<br />

Sch'wil<br />

Münchenwiler<br />

Gross-<br />

h' stetten<br />

Trimstein<br />

Rubigen<br />

Bowil<br />

Zäziwil<br />

Konolfingen<br />

Clavaleyres<br />

Mirchel<br />

Münsingen<br />

Röthenbach<br />

Niederhünigen<br />

Ober-<br />

hünigen<br />

Tägertschi<br />

Belp-<br />

berg<br />

Oberbalm<br />

Toffen<br />

Frei-<br />

mettigen<br />

Nieder-<br />

muhlern<br />

Häutligen<br />

Gerzen-<br />

see<br />

Linden<br />

Wahlern<br />

Albligen<br />

Ober-<br />

diessbach<br />

Gelterfingen<br />

Rüeggisberg<br />

Schang<br />

Kaufdorf<br />

Aeschlen<br />

Rümligen<br />

Herbligen<br />

Buchholterberg<br />

M'dorf<br />

Kirchdorf<br />

Oppligen<br />

K'hurnen<br />

J.<br />

Bleiken<br />

Kiesen<br />

Wachseldorn<br />

M'hurnen<br />

Brenzi-<br />

kofen<br />

O'langenegg<br />

Riggisberg<br />

U'langenegg<br />

Noflen<br />

Lohnstorf<br />

Rüschegg<br />

Rüti<br />

Heimberg<br />

Fahrni<br />

Eriz<br />

Uttigen<br />

K.<br />

Burgi-<br />

steinSteffis- burg<br />

Seftigen<br />

Guggisberg<br />

Habk<br />

Uetendorf<br />

Ho-Bu<br />

Homberg Horrenbach-<br />

Buchen<br />

Gurzelen<br />

Wattenwil<br />

T'thal<br />

Schw.<br />

Sigriswil<br />

Thun<br />

Thier-<br />

achern<br />

H'schwendi<br />

Beatenberg<br />

Blumenstein<br />

Uebeschi<br />

Hilter-<br />

fingen<br />

Ober-<br />

hofen<br />

A'dingen<br />

Rüeggisberg<br />

Höfen<br />

Pohlern<br />

Ring<br />

Unterseen<br />

Spiez<br />

O'stocken<br />

Zw'berg<br />

N'stocken<br />

Reutigen<br />

Därstetten<br />

Interlaken<br />

Erlenbach<br />

Matten<br />

M<br />

BERN<br />

KEWU<br />

+ 6 Gden<br />

(2011 Umteilung<br />

der 6 Gemeinden<br />

von <strong>Bern</strong><br />

zu KEBAG)<br />

MÜVE<br />

VADEC<br />

(ex. SAIOD)<br />

VADEC<br />

(ex. CRIDOR)<br />

CELTOR<br />

SEOD<br />

SAIDEF<br />

SAIDEF<br />

KEBAG<br />

Wichtrach<br />

Wald<br />

Forst-<br />

L’bühl<br />

B Übersichtsplan Gemeinden nach <strong>Abfall</strong>regionen


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

61<br />

ANHANG 1<br />

Seeberg<br />

berg<br />

Bätterkind<br />

Gondis-<br />

wil<br />

Büren<br />

Ev<br />

dietwil<br />

Orpund<br />

Utzenstorf<br />

Koppigen<br />

H.<br />

Ursenbach<br />

Auswil<br />

Oberwil<br />

Dotzigen<br />

M.<br />

Rohrbach<br />

Brügg<br />

Scheuren<br />

Alchenstorf<br />

Wynigen<br />

Schw.<br />

Tüscherz<br />

Huttwil<br />

Nidau<br />

Rohrbach-<br />

graben<br />

Aegerten<br />

Niederösch<br />

Walters-<br />

wil<br />

Port<br />

Diess-<br />

bach<br />

Ipsach<br />

Limpach<br />

Studen Sch.<br />

Oeschen-<br />

bach<br />

Büetigen<br />

Ersigen<br />

Sutz-<br />

Lattrigen<br />

Oberösch<br />

Bell-<br />

mund<br />

Mülchi<br />

Rumen-<br />

dingen<br />

Büren<br />

Buss-<br />

wil<br />

Aefligen<br />

Fraubrunnen<br />

Jens Worben<br />

Kirchberg<br />

R'-<br />

ried<br />

Dürrenroth<br />

Kappelen<br />

Wengi<br />

Lyss<br />

M'ligen<br />

Rüdtligen-<br />

Alchenflüh<br />

Wyss-<br />

achen<br />

Etzel-<br />

kofen<br />

Mörigen<br />

Grossaffoltern<br />

Hermrigen<br />

Heimiswil<br />

Eriswil<br />

H.<br />

Grafenried<br />

Affoltern<br />

Burgdorf<br />

Rapperswil<br />

Täuffelen<br />

Lyssach<br />

Z'ried<br />

Epsach<br />

K'ried<br />

Sch.<br />

Iffwil<br />

Bühl<br />

Jegens-<br />

torf<br />

Walperswil<br />

Rüegsau<br />

Bang-<br />

erten<br />

Sumiswald<br />

Hagneck<br />

Seedorf<br />

Aarberg<br />

M'ringen<br />

Rüti<br />

Zuzwil<br />

Hindel-<br />

bank<br />

Mötsch-<br />

wil<br />

O'burg<br />

Schüpfen<br />

Bargen Deisswil<br />

B'moos<br />

Lützelflüh<br />

Siselen<br />

Oberburg<br />

Krauchthal<br />

Urtenen-<br />

Schönbühl<br />

Matt-<br />

stetten<br />

W.<br />

ter-<br />

nnen Kallnach<br />

München-<br />

buchsee<br />

Hasle<br />

Radel-<br />

fingen<br />

Trachselwald<br />

Bäriswil<br />

Diemerswil<br />

Moossee-<br />

dorf<br />

Meikirch<br />

Niederried<br />

Kirch-<br />

lindach<br />

Trub<br />

Zollikofen<br />

L'flüh<br />

Wohlen<br />

Bolligen<br />

Langnau<br />

Ittigen<br />

Golaten<br />

O'burg<br />

Rüderswil<br />

Vechigen<br />

Lauperswil<br />

<strong>Bern</strong><br />

Brem-<br />

garten<br />

Walkringen<br />

L'flüh<br />

Wiler-<br />

oltigen<br />

Mühleberg<br />

Gurbrü<br />

Landiswil<br />

Oster-<br />

mundigen Stettlen<br />

Frauenkappelen<br />

Feren-<br />

balm<br />

Arni<br />

Worb<br />

Signau<br />

Muri Biglen<br />

Oberthal<br />

Trub-<br />

schachen<br />

Köniz<br />

Laupen<br />

F'balm<br />

A'dingen<br />

Kriechen-<br />

wil<br />

Kehr-<br />

satz<br />

Neuenegg<br />

Belp<br />

Eggiwil<br />

Sch'wil Gross-<br />

h' stetten<br />

Trimstein<br />

Rubigen<br />

Bowil<br />

Zäziwil<br />

Konolfingen<br />

Mirchel<br />

Münsingen<br />

Röthenbach<br />

Niederhünigen<br />

Ober-<br />

hünigen<br />

Tägertschi<br />

Belp-<br />

berg<br />

Oberbalm<br />

Toffen<br />

Frei-<br />

mettigen<br />

Nieder-<br />

muhlern<br />

Häutligen<br />

Gerzen-<br />

see<br />

Linden<br />

Wahlern<br />

Albligen<br />

Ober-<br />

diessbach<br />

Gelterfingen<br />

Rüeggisberg<br />

Schangnau<br />

Kaufdorf<br />

Aeschlen<br />

Rümligen<br />

Herbligen<br />

Buchholterberg<br />

M'dorf<br />

Kirchdorf<br />

Oppligen<br />

K'hurnen<br />

J.<br />

Bleiken<br />

Kiesen<br />

Wachseldorn<br />

M'hurnen<br />

Brenzi-<br />

kofen<br />

O'langenegg<br />

Riggisberg<br />

U'langenegg<br />

Noflen<br />

Lohnstorf<br />

Rüschegg<br />

Rüti<br />

Heimberg<br />

Fahrni<br />

Eriz<br />

Uttigen<br />

K.<br />

Burgi-<br />

steinSteffis- burg<br />

Seftigen<br />

Guggisberg<br />

Habkern<br />

Oberried<br />

Uetendorf<br />

Innertkirchen<br />

Brienz<br />

Schwanden<br />

Hofstetten<br />

Ho-Bu<br />

Homberg Horrenbach-<br />

Buchen<br />

Gurzelen<br />

Wattenwil<br />

T'thal<br />

Gadmen<br />

Schw.<br />

Brienz-<br />

wiler<br />

Sigriswil<br />

Hasliberg<br />

Meiringen<br />

Thun<br />

Thier-<br />

achern<br />

H'schwendi<br />

Beatenberg<br />

Blumenstein<br />

Uebeschi<br />

Hilter-<br />

fingen<br />

Ober-<br />

hofen<br />

A'dingen<br />

Nieder-<br />

ried<br />

Rüeggisberg<br />

Höfen<br />

Pohlern<br />

Iseltwald Brienzwiler<br />

Ringgenberg<br />

Schattenhalb<br />

Unterseen<br />

Spiez<br />

O'stocken<br />

Zw'berg<br />

N'stocken<br />

Reutigen<br />

Därstetten<br />

Interlaken<br />

Oberwil<br />

Bönigen<br />

Guttannen<br />

Grindelwald<br />

Erlenbach<br />

Wimmis<br />

Gündlischwand<br />

Matten<br />

Matten<br />

Wilderswil<br />

Lütschen-<br />

tal<br />

Diemtigen<br />

Därligen<br />

Aeschi<br />

Gsteig-<br />

wiler<br />

Krattigen<br />

Leissigen<br />

Boltigen<br />

Saxeten<br />

Reichenbach Lauterbrunnen<br />

Frutigen<br />

Zweisimmen<br />

Saanen<br />

Kandergrund<br />

St. Stephan<br />

Adelboden<br />

Kandersteg<br />

Lenk<br />

Lauenen<br />

Gsteig<br />

AVAG<br />

Wichtrach<br />

Wald<br />

Forst-<br />

L’bühl


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

62<br />

ANHANG 2<br />

Anhang 2<br />

Prinzip der thermischen<br />

Behandlung in KVA<br />

Das klassische Verfahren der <strong>Abfall</strong>verbrennung<br />

besteht in der Rostfeuerung mit Dampf -<br />

kessel sowie Anlagen zur Reinigung der Rauchgase<br />

und zur Nachbehandlung der Rückstände.<br />

In der Schweiz funktionieren alle Anlagen<br />

nach diesem Prinzip. Die Einführung anderer<br />

Verfahren ist bisher an technischen Problemen<br />

gescheitert.<br />

Die Verbrennung der nicht verwertbaren brenn -<br />

baren Abfälle hat gegenüber der Ablagerung<br />

entscheidende Vorteile:<br />

■ Starke Volumenreduktion (ca. 10:1) durch<br />

die Verbrennung führt zu einer Reduktion<br />

des Bedarfes an Reaktordeponievolumen<br />

■ Verminderung der Gefahr von langfristigen<br />

Grundwasserverunreinigungen durch Deponie-Sickerwasser<br />

dank Immobilisierung<br />

der Schadstoffe in den Rückständen, die in<br />

Schlacken- bzw. Reststoffdeponien abgelagert<br />

werden<br />

■ Nutzung des Energieinhaltes der Abfälle<br />

zur Produktion von Elektrizität und Fernwärme<br />

(Substitution fossiler Brennstoffe).<br />

Nach der Verbrennung der organischen Bestandteile<br />

des Kehrichts und der Verdampfung<br />

des Wassergehaltes fallen in der KVA Rückstände<br />

an (ca. 25% Gew.-%), die in Deponien<br />

abgelagert werden.<br />

Das nachstehende Schnittbild zeigt den typi -<br />

schen Verfahrensaufbau einer KVA am Bei spiel<br />

der KVA Thun. Die Hauptkomponenten der<br />

KVA werden auf der folgenden Seite kurz erläutert.<br />

Anlieferung und Verbrennung<br />

Die von den Sammelfahrzeugen oder direkt<br />

angelieferten Abfälle werden in einen Aufnahmebunker<br />

abgekippt und dort zwischengelagert.<br />

Aus dem Bunker fördert ein Kran die<br />

Abfälle in den Einfülltrichter der Kehrichtfeue -<br />

rung.<br />

Die Feuerung besteht aus einem beweglichen<br />

Rost mit Zuführung von Verbrennungsluft,<br />

auf dem die Abfälle während der Verbrennung<br />

vorwärts transportiert und für einen guten<br />

Ausbrand der organischen Bestandteile inten -<br />

siv umgewälzt werden.<br />

<strong>Abfall</strong>anlieferung Aufgabetrichter Rostfeuerung Dampfkessel Elektrofilter Katalysator Gewebefilter<br />

Kehrichtbunker<br />

Nicht verwertbare, brennbare Abfälle<br />

100 %<br />

Kehrichtverbrennungsanlage<br />

22 % 75 % 3%<br />

Schlacke Kohlendioxid,<br />

Wasserdampf<br />

Schlackenaustrag Dampfturbine Abwasserreinigung Rauchgaswäscher<br />

Filterstaub,<br />

Schlamm


Energienutzung<br />

Aus brennbarem <strong>Abfall</strong> entsteht durch Wärme-<br />

Kraft-Kopplung Strom und Wärme.<br />

Die Verbrennungswärme erzeugt im Kessel<br />

Dampf mit 40 bis 50 bar Druck. Dieser wird<br />

in der Dampfturbine entspannt und produ ziert<br />

elektrische Energie, die zum grossen Teil in<br />

das öffentliche Netz eingespeist wird. Aus der<br />

Turbine lässt sich zudem Wärme in Form von<br />

Dampf oder Heisswasser für die Fernwärme -<br />

versorgung auskoppeln.<br />

Durch die Wärmenutzung können pro Tonne<br />

<strong>Abfall</strong> rund 300 Liter Heizöl eingespart werden.<br />

Abgasreinigung<br />

Die Rauchgase aus der Verbrennung der Ab -<br />

fälle werden in Filtern, Nasswäschern und Katalysatoren<br />

gereinigt. Damit werden sämtli che<br />

relevanten Schadstoffe eliminiert und die verbleibenden<br />

Abgase können problemlos über<br />

den Kamin ausgestossen werden.<br />

Rückstände<br />

ANHANG 2<br />

Die nicht brennbaren Bestandteile des <strong>Abfall</strong>s<br />

werden als Schlacke aus der Feuerung ausgetragen.<br />

Diese enthält weniger als 3 % brenn -<br />

bare Anteile und kann in Reaktordeponien<br />

abgelagert werden. Vor dem Einbau in die<br />

Deponie durchlaufen die Rückstände weitere<br />

Behandlungsstufen wie beispielsweise einen<br />

Magnetabscheider zur Rückgewinnung von<br />

Eisenschrott (Verwertung in Stahlindustrie)<br />

oder einen Wirbelstromabscheider zur Entnah<br />

me von NE-Metallen (Verwertung in Me -<br />

tallrecycling).<br />

Die schadstoffbeladene Flugasche aus Dampf -<br />

kessel und Rauchgasfiltern wird mit einer sauren<br />

Flugaschenwäsche von Salzen und löslichen<br />

Schwermetallen befreit und dann der<br />

Schlacke zugemischt. Andere Behandlungs -<br />

verfahren sehen, oft nach neutraler Wäsche,<br />

eine Stabilisierung mit Zement und Ablage -<br />

rung in einer Reststoffdeponie vor.<br />

Das Abwasser aus der Rauchgaswäsche und<br />

der Flugaschenwäsche ist nach der Abwasser -<br />

behandlungsanlage so gut gereinigt, dass es<br />

direkt in einen Vorfluter eingeleitet werden<br />

kann. Nach einer sauren Aschewäsche sind<br />

die Schlammrückstände aus der Abwasser -<br />

behandlung mit Zink, Cadmium und Blei angereichert.<br />

Ausländische Walzwerke können<br />

diese Schlämme verarbeiten und die Metalle<br />

zurückgewinnen.<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

63


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

64<br />

ANHANG 2<br />

Anlagensteckbriefe KVA (Dispositiv <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong>)<br />

KVA <strong>Bern</strong><br />

Betreiber Einzugsgebiet (Gemeinden Kt. <strong>Bern</strong>)<br />

ewb (Energie Wasser <strong>Bern</strong>)<br />

Monbijoustrasse 11<br />

Postfach<br />

3001 <strong>Bern</strong><br />

Telefon 031 321 95 11<br />

Telefax 031 321 95 95<br />

http://www.ewb.ch/<br />

Neue KVA <strong>Bern</strong> Forsthaus<br />

Betriebsdaten 2007 (alte KVA)<br />

angenommener <strong>Abfall</strong> 1) verbrannter <strong>Abfall</strong> Anzahl Gemeinden Anzahl Einwohner<br />

116’776 t 110’045 t 29 214’000<br />

kommunal gesammelt direkt angeliefert Klärschlamm sonstige Abfälle 2)<br />

60’894 t 31’648 t 0 t 24’234 t<br />

<strong>Abfall</strong>heizwert Frischdampfmenge 3) Frischdampfparameter Schlacke<br />

3.72 MWh/t 436’315 t 61 bar / 400 °C 22’907 t<br />

Energie Strom Fernwärme Prozessdampf<br />

Abgabe 18’189 MWh 235’511 MWh 12’159 MWh<br />

Eigenbedarf 15’545 MWh – 63’963 MWh<br />

Bezug 0 MWh – 0 MWh<br />

1) kommunal gesammelte Siedlungsabfälle + direkt angelieferte Siedlungsabfälle + sonstige Abfälle + von anderen Anlagen,<br />

Differenz zwischen angenommenem und verbranntem <strong>Abfall</strong>: Lieferung von/an andere(n) KVA und Deponien,<br />

Ballenlagerung, Müllbunker<br />

2) brennbare <strong>Bau</strong>abfälle + Altholz + Sonderabfälle + übrige Abfälle<br />

3) nur aus Kehrichtverbrennung, ohne Hilfskessel


Anlagendaten (neue KVA <strong>Bern</strong> Forsthaus)<br />

theoretische Jahreskapazität<br />

110’000 t/a<br />

Anlagenfliessschema (neue KVA <strong>Bern</strong> Forsthaus)<br />

ANHANG 2<br />

Verbrennungslinien <strong>Abfall</strong>durchsatz 4) Feuerungswärmeleistung 5) Inbetriebnahme Rost 6)<br />

1 14.3 t/h 54 MW 2012<br />

Abgasreinigung Entsorgung der Rückstände<br />

1. E-Filter Schlacke, Filterstäube Deponie Teuftal<br />

2. SCR-Anlage Metalle Abtrennung<br />

3. Nasswäscher FLUWA-/ABA-Schlämme Verwertung<br />

4. Gewebefilter<br />

(KVA oder Deponie)<br />

Stromerzeugung Turbinentyp max. Klemmenleistung Inbetriebnahme<br />

Turbine Entnahme-Kondensation 13.5 MW 2012<br />

Wärmelieferung Parameter 7) Leistung Inbetriebnahme<br />

Prozessdampf 18 bar / 230 °C 10 MW 2012<br />

Fernwärme 175 °C / 75 °C max. 120 MW 2012<br />

Anlieferung<br />

– LKW<br />

<strong>Abfall</strong><br />

Kessel E-Filter SCR-<br />

Anlage<br />

Schlacke<br />

Metalle<br />

FLUWA ...saure Flugaschenwäsche<br />

ABA ...Abwasserbehandlungsanlage (KVA)<br />

Asche<br />

Wäscher<br />

2-stufig<br />

Abwasser<br />

FLUWA<br />

gewaschene<br />

Asche<br />

Adsorbens<br />

Gewebefilter<br />

Adsorbens<br />

Kamin<br />

Abgas<br />

Ableitung<br />

Verwertung<br />

Deponie<br />

mit Metallabscheidung<br />

4) Quotient aus Feuerungswärmeleistung und angegebenem Heizwert<br />

5) Wärme, die dem Kessel mit dem <strong>Abfall</strong> zugeführt wird<br />

6) Inbetriebnahme oder Gesamterneuerung<br />

7) Angabe im jahreszeitlichen Mittel: Druck/Temperatur bei Prozessdampf, Temperatur Vorlauf/Rücklauf bei Fernwärme<br />

ABA<br />

Abwasser<br />

Schlamm<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

65


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

66<br />

ANHANG 2<br />

KVA Biel<br />

Betreiber Einzugsgebiet (Gemeinden Kt. <strong>Bern</strong>)<br />

MÜVE (Müllverwertung Biel-Seeland AG)<br />

Portstrasse 40<br />

2503 Biel<br />

Telefon 032 366 50 70<br />

Telefax 032 366 50 75<br />

http://www.mueve.ch/<br />

Betriebsdaten 2007<br />

angenommener <strong>Abfall</strong> 1) verbrannter <strong>Abfall</strong> Anzahl Gemeinden Anzahl Einwohner<br />

47’590 t 44’938 t 52 134’000<br />

kommunal gesammelt direkt angeliefert Klärschlamm sonstige Abfälle 2)<br />

32’187 t 14’222 t 196 t 985 t<br />

<strong>Abfall</strong>heizwert Frischdampfmenge 3) Frischdampfparameter Schlacke<br />

3.50 MWh/t 182’832 t 25 bar / 350 °C 8’220 t<br />

Energie Strom Fernwärme Prozessdampf<br />

Abgabe 15’257 MWh 15’721 MWh 4’475 MWh<br />

Eigenbedarf 6’121 MWh 1’029 MWh –<br />

Bezug 307 MWh – –<br />

1) kommunal gesammelte Siedlungsabfälle + direkt angelieferte Siedlungsabfälle + sonstige Abfälle + von anderen Anlagen,<br />

Differenz zwischen angenommenem und verbranntem <strong>Abfall</strong>: Lieferung von/an andere(n) KVA und Deponien,<br />

Ballenlagerung, Müllbunker<br />

2) brennbare <strong>Bau</strong>abfälle + Altholz + Sonderabfälle + übrige Abfälle<br />

3) nur aus Kehrichtverbrennung (inkl. Klärschlamm), ohne Hilfskessel


Anlagendaten<br />

theoretische Jahreskapazität 4)<br />

45’000 t/a<br />

Anlagenfliessschema<br />

ANHANG 2<br />

Verbrennungslinien <strong>Abfall</strong>durchsatz 5) Feuerungswärmeleistung 6) Inbetriebnahme Rost 7)<br />

1 5.8 t/h 19.6 MW April 2006<br />

Abgasreinigung Entsorgung der Rückstände<br />

1. E-Filter Schlacke Deponie Teuftal<br />

2. Nasswäscher Metalle Abtrennung auf Deponie<br />

3. SCR-Anlage Filterstäube +<br />

ABA-Schlämme<br />

RSD Teuftal<br />

Stromerzeugung Turbinentyp max. Klemmenleistung Inbetriebnahme<br />

Turbine 1 Entnahme-Kondensation 1.00 MW 1978<br />

Turbine 2 Entnahme-Kondensation 3.05 MW 1991<br />

Wärmelieferung Parameter 8) Leistung Inbetriebnahme<br />

Fernwärme 120 °C / 60 °C 10.6 MW 1981<br />

Anlieferung<br />

– LKW<br />

<strong>Abfall</strong><br />

entwässerter<br />

Klärschlamm<br />

Kessel E-Filter Wäscher SCR-<br />

2-stufig Anlage<br />

Schlacke<br />

Metalle<br />

Asche<br />

ABA ...Abwasserbehandlungsanlage (KVA)<br />

Abwasser<br />

Abwasser<br />

Kamin<br />

Abgas<br />

Ableitung<br />

Deponie<br />

Deponie<br />

mit Metallabscheidung<br />

4) berechnet gemäss VBSA-Methode<br />

5) Quotient aus Feuerungswärmeleistung und angegebenem Heizwert<br />

6) Wärme, die dem Kessel mit dem <strong>Abfall</strong> zugeführt wird<br />

7) Inbetriebnahme oder Gesamterneuerung<br />

8) Angabe im jahreszeitlichen Mittel: Druck/Temperatur bei Prozessdampf, Temperatur Vorlauf/Rücklauf bei Fernwärme<br />

ABA<br />

Schlämme<br />

Stabilisierung<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

67


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

68<br />

ANHANG 2<br />

KVA Thun<br />

Betreiber Einzugsgebiet (Gemeinden Kt. <strong>Bern</strong>)<br />

AVAG AG für <strong>Abfall</strong>verwertung<br />

Allmendstrasse 166<br />

3600 Thun<br />

Telefon 033 226 56 56<br />

Telefax 033 226 56 10<br />

http://www.avag.ch/<br />

Betriebsdaten 2007<br />

Bahnumladestation<br />

angenommener <strong>Abfall</strong> 1) verbrannter <strong>Abfall</strong> Anzahl Gemeinden Anzahl Einwohner<br />

126’504 t 130’002 t 149 315’000<br />

kommunal gesammelt direkt angeliefert Klärschlamm sonstige Abfälle 2)<br />

63’713 t 30’387 t 17’092 t 15’312 t<br />

<strong>Abfall</strong>heizwert Frischdampfmenge 3) Frischdampfparameter Schlacke<br />

2.83 MWh/t 445’917 t 39 bar / 400 °C 27’757 t<br />

Energie Strom Fernwärme Prozessdampf<br />

Abgabe 70’547 MWh 56’706 MWh 0 MWh<br />

Eigenbedarf 12’304 MWh 381 MWh k. A.<br />

Bezug 244 MWh – 0 MWh<br />

1) kommunal gesammelte Siedlungsabfälle + direkt angelieferte Siedlungsabfälle + Klärschlamm + sonstige Abfälle +<br />

von anderen Anlagen, Differenz zwischen angenommenem und verbranntem <strong>Abfall</strong>: Lieferung von/an andere(n)<br />

KVA und Deponien, Ballenlagerung, Müllbunker<br />

2) brennbare <strong>Bau</strong>abfälle + Altholz + Sonderabfälle + übrige Abfälle<br />

3) nur aus Kehrichtverbrennung (inkl. Klärschlamm), ohne Hilfskessel


Anlagendaten<br />

theoretische Jahreskapazität 4)<br />

120’000 t/a<br />

Anlagenfliessschema<br />

ANHANG 2<br />

Verbrennungslinien <strong>Abfall</strong>durchsatz 5) Feuerungswärmeleistung 6) Inbetriebnahme Rost 7)<br />

1 13.1 t/h 46 MW 2004<br />

Abgasreinigung Entsorgung der Rückstände<br />

1. E-Filter Schlacke, Deponie Türliacher<br />

2. SCR-Anlage<br />

gewaschene Asche<br />

3. Nasswäscher Eisen-Metalle Abtrennung in KVA<br />

4. Gewebefilter FLUWA-/ABA-Schlämme Verwertung<br />

Stromerzeugung Turbinentyp max. Klemmenleistung Inbetriebnahme<br />

Turbine Entnahme-Kondensation 12 MW 2004<br />

Wärmelieferung Parameter 8) Leistung Inbetriebnahme<br />

Fernwärme 180 °C / 90 °C 25 MW 2004<br />

Anlieferung<br />

– LKW<br />

– Bahn<br />

<strong>Abfall</strong><br />

entwässerter<br />

Klärschlamm<br />

Kessel E-Filter SCR-<br />

Anlage<br />

Schlacke<br />

Metallabscheidung<br />

in KVA<br />

Metalle<br />

FLUWA ...saure Flugaschenwäsche<br />

ABA ...Abwasserbehandlungsanlage (KVA)<br />

Asche<br />

Wäscher<br />

3-stufig<br />

Abwasser<br />

FLUWA<br />

gewaschene<br />

Asche<br />

Adsorbens<br />

Gewebefilter<br />

Adsorbens<br />

Kamin<br />

Abgas<br />

Ableitung<br />

Verwertung<br />

Deponie<br />

Verwertung<br />

4) berechnet gemäss VBSA-Methode (inkl. Klärschlamm)<br />

5) <strong>Abfall</strong>durchsatz (ohne Klärschlamm) im Auslegungspunkt (Hu = 12.6 MJ/kg)<br />

6) Wärme, die dem Kessel mit dem <strong>Abfall</strong> max. zugeführt werden kann<br />

7) Inbetriebnahme oder Gesamterneuerung<br />

8) Angabe im jahreszeitlichen Mittel: Druck/Temperatur bei Prozessdampf, Temperatur Vorlauf/Rücklauf bei Fernwärme<br />

ABA<br />

Abwasser<br />

Schlamm<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

69


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

70<br />

ANHANG 2<br />

KVA Emmenspitz / Zuchwil<br />

Betreiber Einzugsgebiet (Gemeinden Kt. <strong>Bern</strong>)<br />

KEBAG, Kehrichtbeseitigungs-AG<br />

Emmenspitz<br />

4528 Zuchwil<br />

Telefon 032 686 54 54<br />

Telefax 032 686 54 40<br />

http://www.kebag.ch/<br />

Betriebsdaten 2007<br />

Bahnumladestation<br />

angenommener <strong>Abfall</strong> 1) verbrannter <strong>Abfall</strong> Anzahl Gemeinden Anzahl Einwohner<br />

210’507 t 212’405 t 215 (114 Kt. <strong>Bern</strong>) 453’000 (238’000 Kt. <strong>Bern</strong>)<br />

kommunal gesammelt direkt angeliefert Klärschlamm sonstige Abfälle 2)<br />

103’507 t 86’579 t 18’680 t 14’017 t<br />

<strong>Abfall</strong>heizwert Frischdampfmenge 3) Frischdampfparameter Schlacke<br />

3.36 MWh/t 821’139 t 37.5 bar / 385 °C 50’800 t<br />

Energie Strom Fernwärme Prozessdampf<br />

Abgabe 33’681 MWh 17’611 MWh 410’449 MWh<br />

Eigenbedarf 26’330 MWh 263 MWh k. A.<br />

Bezug 78 MWh – 0 MWh<br />

1) kommunal gesammelte Siedlungsabfälle + direkt angelieferte Siedlungsabfälle + Klärschlamm + sonstige Abfälle +<br />

von anderen Anlagen, Differenz zwischen angenommenem und verbranntem <strong>Abfall</strong>: Lieferung von/an andere(n)<br />

KVA und Deponien, Ballenlagerung, Müllbunker<br />

2) brennbare <strong>Bau</strong>abfälle + Altholz + Sonderabfälle + übrige Abfälle<br />

3) nur aus Kehrichtverbrennung (inkl. Klärschlamm), ohne Hilfskessel


Anlagendaten<br />

theoretische Jahreskapazität 4) davon für <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />

215’000 t/a 90’000 t/a<br />

Anlagenfliessschema<br />

ANHANG 2<br />

Verbrennungslinien <strong>Abfall</strong>durchsatz 5) Feuerungswärmeleistung 6) Inbetriebnahme Rost 7)<br />

1 8.4 t/h 28.5 MW 1993<br />

2 8.4 t/h 28.5 MW 1992<br />

3 9.3 t/h 31.5 MW 1990<br />

4 8.4 t/h 28.5 MW 2002<br />

Abgasreinigung Entsorgung der Rückstände<br />

1. SNCR Dioxinminderung durch Schlacke, Filterstäube Deponie Laufengraben<br />

2. E-Filter<br />

Adsorbenseindüsung<br />

vor dem Nasswäscher<br />

Metalle Abtrennung auf Deponie<br />

3. Nasswäscher<br />

FLUWA-/ABA-Schlämme Verwertung<br />

Stromerzeugung Turbinentyp max. Klemmenleistung Inbetriebnahme<br />

Turbine Gegendruck 7.7 MW 2005<br />

Wärmelieferung Parameter 8) max. Leistung Inbetriebnahme<br />

Fernwärme 120 °C / 60 °C 15 MW 1990<br />

Prozessdampf (Abnehmer 1) 6 bar / 200 °C 40 t/h 1983<br />

Prozessdampf (Abnehmer 2) 6 bar / 200 °C 45 t/h 2005<br />

Anlieferung<br />

– LKW<br />

– Bahn<br />

<strong>Abfall</strong><br />

entwässerter<br />

Klärschlamm<br />

Kessel<br />

SNCR-Anlage<br />

Schlacke<br />

Metalle<br />

FLUWA ...saure Flugaschenwäsche<br />

ABA ...Abwasserbehandlungsanlage (KVA)<br />

E-Filter Wäscher<br />

3-stufig<br />

Asche<br />

Adsorbens<br />

Abwasser<br />

FLUWA<br />

gewaschene<br />

Asche<br />

Kamin<br />

Abgas<br />

Ableitung<br />

Verwertung<br />

Deponie<br />

mit Metallabscheidung<br />

4) berechnet gemäss VBSA-Methode<br />

5) Quotient aus Feuerungswärmeleistung und angegebenem <strong>Abfall</strong>heizwert<br />

6) Wärme, die dem Kessel mit dem <strong>Abfall</strong> zugeführt wird<br />

7) Inbetriebnahme oder Gesamterneuerung<br />

8) Angabe im jahreszeitlichen Mittel: Druck/Temperatur bei Prozessdampf, Temperatur Vorlauf/Rücklauf bei Fernwärme<br />

ABA<br />

Abwasser<br />

Schlamm<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

71


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

72<br />

ANHANG 2<br />

KVA La Chaux-de Fonds<br />

Betreiber Einzugsgebiet (Gemeinden Kt. <strong>Bern</strong>)<br />

VADEC (ex. CRIDOR)<br />

Rue du Collège 31<br />

2300 La Chaux-de-Fonds<br />

Telefon 032 967 68 01<br />

Telefax 032 967 68 10<br />

http://www.vadec.ch/<br />

Betriebsdaten 2007<br />

angenommener <strong>Abfall</strong> 1) verbrannter <strong>Abfall</strong> Anzahl Gemeinden Anzahl Einwohner<br />

47’946 t 53’806 t 134 167’101<br />

kommunal gesammelt direkt angeliefert Klärschlamm sonstige Abfälle 2)<br />

370’861 t 8’007 t 0 t 2’078 t<br />

<strong>Abfall</strong>heizwert Frischdampfmenge 3) Frischdampfparameter Schlacke<br />

3.87 MWh/t 225’985 t 40 bar / 390 °C 8’615 t<br />

Energie Strom Fernwärme Prozessdampf<br />

Abgabe 19’270 MWh 56’430 MWh 0 MWh<br />

Eigenbedarf 6’808 MWh 0 MWh 1’000 MWh<br />

Bezug 343 MWh – –<br />

1) kommunal gesammelte Siedlungsabfälle + direkt angelieferte Siedlungsabfälle + sonstige Abfälle + von anderen Anlagen,<br />

Differenz zwischen angenommenem und verbranntem <strong>Abfall</strong>: Lieferung von/an andere(n) KVA und Deponien,<br />

Ballenlagerung, Müllbunker<br />

2) brennbare <strong>Bau</strong>abfälle + Altholz + Sonderabfälle + übrige Abfälle<br />

3) nur aus Kehrichtverbrennung, ohne Hilfskessel


Anlagendaten<br />

theoretische Jahreskapazität 4)<br />

55’000 t/a<br />

Anlagenfliessschema<br />

Anlieferung<br />

– LKW<br />

<strong>Abfall</strong><br />

Kessel E-Filter Wäscher SCR-<br />

2-stufig Anlage<br />

Schlacke<br />

Metalle<br />

Asche<br />

ABA ...Abwasserbehandlungsanlage (KVA)<br />

Abwasser<br />

Abwasser<br />

Kamin<br />

ANHANG 2<br />

Verbrennungslinien <strong>Abfall</strong>durchsatz 5) Feuerungswärmeleistung 6) Inbetriebnahme Rost 7)<br />

1 5.7 t/h 22.0 MW 1994<br />

Abgasreinigung Entsorgung der Rückstände<br />

1. E-Filter Schlacke Deponie Ronde Sagne<br />

2. Nasswäscher Metalle Abtrennung auf Deponie<br />

3. SCR-Anlage Filterstäube/<br />

ABA-Schlämme<br />

ISDS Oulens<br />

Stromerzeugung Turbinentyp max. Klemmenleistung Inbetriebnahme<br />

Turbine Entnahme-Kondensation 4.8 MW 2000<br />

Wärmelieferung Parameter 8) Leistung Inbetriebnahme<br />

Fernwärme 75 – 105 °C / 65 °C 16 MW 2000<br />

Abgas<br />

Ableitung<br />

Deponie<br />

Deponie<br />

mit Metallabscheidung<br />

4) berechnet gemäss VBSA-Methode<br />

5) Quotient aus Feuerungswärmeleistung und angegebenem <strong>Abfall</strong>heizwert<br />

6) Wärme, die dem Kessel mit dem <strong>Abfall</strong> zugeführt wird<br />

7) Inbetriebnahme oder Gesamterneuerung<br />

8) Angabe im jahreszeitlichen Mittel: Druck/Temperatur bei Prozessdampf, Temperatur Vorlauf/Rücklauf bei Fernwärme<br />

ABA<br />

Schlämme<br />

Stabilisierung<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

73


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

74<br />

ANHANG 2<br />

KVA Colombier<br />

Betreiber Einzugsgebiet (Gemeinden Kt. <strong>Bern</strong>)<br />

VADEC (ex. SAIOD)<br />

Cottendart<br />

2013 Colombier<br />

Telefon 032 843 82 11<br />

Telefax 032 843 82 10<br />

http://www.vadec.ch/<br />

Betriebsdaten 2007<br />

angenommener <strong>Abfall</strong> 1) verbrannter <strong>Abfall</strong> Anzahl Gemeinden Anzahl Einwohner<br />

61’856 t 60’986 t 128 (5 Kt. <strong>Bern</strong>) 169’000<br />

kommunal gesammelt direkt angeliefert Klärschlamm sonstige Abfälle 2)<br />

51’135 t 10’178 t 0t 544 t<br />

<strong>Abfall</strong>heizwert Frischdampfmenge 3) Frischdampfparameter Schlacke<br />

3.05 MWh/t 220’896 t 40 bar / 400 °C 13’194 t<br />

Energie Strom Fernwärme Prozessdampf<br />

Abgabe 24’287 MWh 22’757 MWh 0 MWh<br />

Eigenbedarf 9’152 MWh – 17’226 MWh<br />

Bezug 63 MWh – 0 MWh<br />

1) kommunal gesammelte Siedlungsabfälle + direkt angelieferte Siedlungsabfälle + sonstige Abfälle<br />

2) brennbare <strong>Bau</strong>abfälle + Altholz + Sonderabfälle + übrige Abfälle<br />

3) nur aus Kehrichtverbrennung, ohne Hilfskessel


Anlagendaten<br />

theoretische Jahreskapazität 4)<br />

Anlagenfliessschema<br />

ANHANG 2<br />

67’000 t/a 6’000 t/a Klärschlamm<br />

(seit August 2007 Direkteindüsung in Mülltrichter)<br />

Verbrennungslinien <strong>Abfall</strong>durchsatz 5) Feuerungswärmeleistung Inbetriebnahme Rost 6)<br />

1 4.5 t/a 14.0 MW keine Angaben<br />

2 4.5 t/a 14.0 MW keine Angaben<br />

Abgasreinigung Entsorgung der Rückstände<br />

1. SNCR Schlacke Abtrennung auf Deponie VD<br />

2. Gewebefilter Metall Verwertung<br />

3. Nasswäscher Filterstäube/ ISDS Oulens<br />

ABA-Schlämme<br />

Stromerzeugung Turbinentyp max. Klemmenleistung Inbetriebnahme<br />

2 Turbinen Entnahme-Kondensation 2.8 MW / 5.0 MW 1971 / 1987<br />

Wärmelieferung Parameter 7) Leistung Inbetriebnahme<br />

Fernwärme keine Angaben 7 MW / 8 MW 1986 / 2007<br />

Anlieferung<br />

– LKW<br />

– Bahn<br />

NH4OH<br />

<strong>Abfall</strong><br />

entwässerter<br />

Klärschlamm *)<br />

Kessel<br />

+ SNCR<br />

Schlacke<br />

Metalle<br />

Asche<br />

Gewebefilter<br />

*) …seit 2007<br />

ABA ...Abwasserbehandlungsanlage (KVA)<br />

Wäscher<br />

2-stufig<br />

Abwasser<br />

Schlämme<br />

Abwasser<br />

Kamin<br />

Abgas<br />

Ableitung<br />

Deponie<br />

Deponie<br />

mit Metallabscheidung<br />

4) berechnet gemäss VBSA-Methode<br />

5) bei hu = 3.4 MWh/t, Mittelwert der KVA gemäss «Erhebung der Betriebsdaten 2006» des GSA<br />

6) Inbetriebnahme oder Gesamterneuerung<br />

7) Angabe im jahreszeitlichen Mittel: Druck/Temperatur bei Prozessdampf, Temperatur Vorlauf/Rücklauf bei Fernwärme<br />

ABA<br />

Stabilisierung<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

75


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

76<br />

ANHANG 2<br />

KVA Posieux<br />

Betreiber Einzugsgebiet (Gemeinden Kt. <strong>Bern</strong>)<br />

SAIDEF (Société anonyme pour l’incinération<br />

des déchets du canton de Fribourg et<br />

de la Broye vaudoise)<br />

Route de Châtillon 70<br />

1725 Posieux<br />

Telefon 026 409 73 33<br />

Telefax 026 409 73 39<br />

http://www.saidef.ch/<br />

Betriebsdaten 2007<br />

angenommener <strong>Abfall</strong> 1) verbrannter <strong>Abfall</strong> Anzahl Gemeinden Anzahl Einwohner<br />

85’238 t 80’281 t 168 270’000<br />

kommunal gesammelt direkt angeliefert Klärschlamm sonstige Abfälle 2)<br />

49’952 t 35’286 t 0 t 3) 0 t<br />

<strong>Abfall</strong>heizwert Frischdampfmenge 4) Frischdampfparameter Schlacke<br />

3.77 MWh/t 350’282 t 48 bar / 400 °C 18’053 t<br />

Energie Strom Fernwärme Prozessdampf<br />

Abgabe 51’572 MWh 5’978 MWh 0 MWh<br />

Eigenbedarf 14’663 MWh – 700 MWh<br />

Bezug 845 MWh – 0 MWh<br />

1) kommunal gesammelte Siedlungsabfälle + direkt angelieferte Siedlungsabfälle + sonstige Abfälle + von anderen Anlagen,<br />

Differenz zwischen angenommenem und verbranntem <strong>Abfall</strong>: Lieferung von/an andere(n) KVA und Deponien,<br />

Ballenlagerung, Müllbunker<br />

2) brennbare <strong>Bau</strong>abfälle + Altholz + Sonderabfälle + übrige Abfälle<br />

3) Verbrennung in seperater Klärschlammverbrennungsanlage<br />

4) nur aus Kehrichtverbrennung, ohne Hilfskessel


Anlagendaten<br />

theoretische Jahreskapazität 5)<br />

88’000 t/a<br />

Anlagenfliessschema<br />

Anlieferung<br />

– LKW<br />

Kessel E-Filter Wäscher<br />

2-stufig<br />

Kamin<br />

Déchets Abgas<br />

Schlacke<br />

Metallabscheidung<br />

in KVA<br />

Metalle<br />

FLUWA ...saure Flugaschenwäsche<br />

ABA ...Abwasserbehandlungsanlage (KVA)<br />

Asche<br />

Abwasser<br />

FLUWA<br />

gewaschene<br />

Asche<br />

SCR-<br />

Anlage<br />

ANHANG 2<br />

Verbrennungslinien <strong>Abfall</strong>durchsatz 6) Feuerungswärmeleistung 7) Inbetriebnahme Rost 8)<br />

1 11.2 t/h 40.0 MW Juli 2001<br />

Abgasreinigung Entsorgung der Rückstände<br />

1. E-Filter Schlacke, Filterstäube Deponie Châtillon<br />

2. Nasswäscher Metalle Abtrennung<br />

3. SCR-Anlage ABA-Schlämme Verwertung<br />

Stromerzeugung Turbinentyp max. Klemmenleistung Inbetriebnahme<br />

Turbine Entnahme-Kondensation 11.2 MW 2002<br />

Wärmelieferung Parameter 9) Leistung Inbetriebnahme<br />

Fernwärme 105 °C / 70 °C 4 MW 2001<br />

Fernwärme 105 °C / 70 °C 18 MW 2008<br />

Ableitung<br />

Verwertung<br />

Deponie<br />

Verwertung<br />

5) berechnet gemäss VBSA-Methode<br />

6) Quotient aus Feuerungswärmeleistung und angegebenem <strong>Abfall</strong>heizwert<br />

7) Wärme, die dem Kessel mit dem <strong>Abfall</strong> zugeführt wird<br />

8) Inbetriebnahme oder Gesamterneuerung<br />

9) Angabe im jahreszeitlichen Mittel: Druck/Temperatur bei Prozessdampf, Temperatur Vorlauf/Rücklauf bei Fernwärme<br />

ABA<br />

Abwasser<br />

Schlamm<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

77


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

78<br />

ANHANG 3<br />

Anhang 3<br />

Anlagensteckbriefe Deponien<br />

Deponie Laufengraben<br />

Betreiber Flugbild<br />

KEWU AG<br />

Kompostierwerk und Deponie<br />

Laufeweg 12<br />

3326 Krauchthal BE<br />

Telefon 031 924 35 35<br />

Telefax 031 924 35 36<br />

http://www.kewu.ch<br />

Inbetriebnahme: 1972<br />

Gesamtvolumen:<br />

– Inertstoffe: 50’000 m 3<br />

– Bioreaktor: 300’000 m 3<br />

– Schlacke: 944’000 m 3<br />

Kompartimente Deponieschema<br />

– IK: Inertstoffkompartiment<br />

– BK: Reaktorabfälle<br />

– SK 1&2: Schlacke<br />

– SK 3: Schlacke (geplant)<br />

Weitere Betriebsanlagen<br />

Entschrottung (Fe/NE-Abscheidung),<br />

Umlade station<br />

Standortangaben<br />

Gemeinde: Krauchthal / Bolligen<br />

Gelände: Tal<br />

Untergrund: Sandsteinfels<br />

Abdichtung: BK 1 & SK 1: keine<br />

SK 2: Ton<br />

(Basis und Flanken)<br />

BK<br />

IK<br />

SK 1 Haupt SK 2 (SK 3)<br />

SK 1 Seite<br />

100 m


Betriebsdaten 2007<br />

<strong>Abfall</strong>typ Menge <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> Menge Ausserkantonal Gesamtmenge<br />

Kehrichtschlacke 1) 21’145 t 29’202 t 50’347 t<br />

Aushub 37 t – 37 t<br />

Sonderabfälle 2t – 2t<br />

Andere Abfälle 2) 2’435 t – 2’435<br />

Total 23’619 t 29’202 t 52’821 t<br />

Gesamtvolumen Entwicklung SK BK<br />

[1’000 m<br />

1’400<br />

3 ]<br />

1’200<br />

1’000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

340<br />

557<br />

387<br />

Schlackekompartiment Reaktorkompartiment<br />

geplante Erweiterung<br />

Restvolumen Verfüllstand<br />

Anlagendaten<br />

18<br />

282<br />

Sickerwasserfassung Deponiegasfassung<br />

ANHANG 3<br />

Durchschnittliche 28’000m3 6’000 m3 Jahresmenge<br />

Anteil Jahresmenge<br />

an Restvolumen<br />

5.0 % 33.3 %<br />

(inkl. Erweiterung) (3.1 %)<br />

Reichweite 2027 2010<br />

(inkl. Erweiterung) (2039)<br />

Vorbehandlung: – Fassungsart: –<br />

Behandlungsart: – Behandlungsart: –<br />

Ableitung: ARA Hindelbank Gasanfall: –<br />

Sickerwassermenge: 90’000 m 3 /a<br />

Energiegewinnung Produktion Verkauf<br />

Strom: – –<br />

Wärme: – –<br />

1) abgelagert; <strong>Kanton</strong>saufteilung berechnet anhand der KEBAG-Abfällen<br />

2) Giessereiabfälle, Diverses<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

79


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

80<br />

ANHANG 3<br />

Deponie Teuftal<br />

Betreiber Flugbild<br />

Deponie Teuftal AG<br />

Reststoffdeponie Teuftal AG<br />

Salzweid 37<br />

3202 Frauenkappelen BE<br />

Telefon 031 754 10 54<br />

Telefax 031 754 10 55<br />

http://www.teuftal.ch<br />

Inbetriebnahme: 1973 /1993<br />

Gesamtvolumen:<br />

– Bioreaktor: 4’150’000 m 3<br />

– Schlacke: 2’250’000 m 3<br />

– Reststoffe: 847’000 m 3<br />

Kompartimente Deponieschema<br />

– BK 1-3: Bioreaktorabfälle<br />

– SK 1 & 2: Schlacke<br />

– RK: Reststoffe (Etappe 1-3)<br />

Weitere Betriebsanlagen<br />

Schlackensortieranlage (Wiederverwertung<br />

aller Metalle), Blockheizkraftwerk, Schlamm ent -<br />

wässerungsanlage, Radwaschanlage für LKW<br />

Reststoffverfestigungsanlage extern<br />

Standortangaben<br />

Gemeinde: Mühleberg<br />

Gelände: Tal<br />

Untergrund: Molasse<br />

Abdichtung: BK 1–3 sowie SK1: keine<br />

RK1–2: Asphalt (Basis),<br />

Ton (Flanken)<br />

SK2: Ton<br />

(Basis und Flanken)<br />

SK 1<br />

RK<br />

BK 1-3<br />

100 m<br />

SK 2


Betriebsdaten 2007<br />

<strong>Abfall</strong>typ Menge <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> Menge Ausserkantonal Gesamtmenge<br />

Kehrichtschlacke 1) 20’059 t 29’644 t 49’703 t<br />

Eternit, Dachpappe,<br />

Feinfraktion etc.<br />

4’401 t 11’560 t 15’961 t<br />

Sonderabfälle 2) 38’311 t 11’064 t 49’375 t<br />

Andere Abfälle 3) 13’497 t 20’213 t 33’710 t<br />

Total 76’268 t 72’481 t 148’749 t<br />

Gesamtvolumen Entwicklung SK BK<br />

[1’000 m<br />

4’500<br />

4’000<br />

3’500<br />

3’000<br />

2’500<br />

2’000<br />

1’500<br />

1’000<br />

500<br />

0<br />

3 ]<br />

1’520<br />

1’400 2’630<br />

131<br />

850<br />

585<br />

262<br />

Schlacke- Reaktor Reststoffkompartiment<br />

kompartiment kompartiment<br />

geplante Erweiterung<br />

Restvolumen Verfüllstand<br />

Anlagendaten<br />

ANHANG 3<br />

Durchschnittliche 48’000m3 40’000 m3 Jahresmenge<br />

Anteil Jahresmenge<br />

an Restvolumen<br />

3.4 % 2.6 %<br />

Reichweite 2036 2045<br />

Entwicklung RK<br />

Sickerwasserfassung Deponiegasfassung<br />

Durchschnittliche 22’000 m3 Jahresmenge<br />

Anteil Jahresmenge 3.8 %<br />

an Restvolumen (3.1 %)<br />

Reichweite 2034<br />

(2040)<br />

Vorbehandlung: – Fassungsart: Horizontales Gasfasssystem<br />

Behandlungsart: – Behandlungsart: Abfackelung<br />

Ableitung: ARA Sensetal, Laupen Gasanfall: 1.7 Mio. m 3 /a<br />

Sickerwassermenge: 120’000 – 150’000 m 3 /a<br />

Energiegewinnung Produktion Verkauf<br />

Strom: 1.5 GWH –<br />

Wärme: JA (ohne Messung) –<br />

1) abgelagert<br />

2) inkl. verunreinigter Aushub<br />

3) Strassenwischgut, Verbundglas, Schlämme, Giessereiabfälle, Aschen, Spritzbeton, Diverses<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

81


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

82<br />

ANHANG 3<br />

Deponie Ronde-Sagne<br />

Betreiber Flugbild<br />

CELTOR SA<br />

décharge controlée de Ronde-Sagne<br />

Ronde-Sagne 1<br />

case postale 27, 2710 Tavannes<br />

2732 Reconvilier BE<br />

Telefon 032 481 42 62<br />

Telefax 032 481 14 16<br />

http://www.celtor.ch<br />

Inbetriebnahme: 1978<br />

Gesamtvolumen:<br />

– Inertstoffe: 130’000 m 3<br />

– Bioreaktor: 605’000 m 3<br />

– Schlacke: 520’000 m 3<br />

Kompartimente Deponieschema<br />

– IK 1: Inertstoffe<br />

– BK 1 & 5: Bioreaktorabfälle<br />

– BK neu: Bioreaktorabfälle (geplant)<br />

– SK 1-4: Schlacke<br />

– SK neu: Schlacke (geplant)<br />

Weitere Betriebsanlagen<br />

Verarbeitung Separatsammlungen<br />

Standortangaben<br />

Gemeinde: Reconvilier / Tavannes<br />

Gelände: Tal<br />

Untergrund: Molasse<br />

Abdichtung: BK 1 & IK 1: keine<br />

SK 1–4 sowie BK 5:<br />

Ton (Basis und Flanken)<br />

Celtor 2<br />

(Machbarkeitsstudie)<br />

BK neu<br />

100 m<br />

SK neu<br />

BK 5<br />

SK 3<br />

BK 1<br />

SK 1+2<br />

IK 1<br />

SK 4


Betriebsdaten 2007<br />

<strong>Abfall</strong>typ Menge <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> Menge Ausserkantonal Gesamtmenge<br />

Kehrichtschlacke 1) 2’000 t 24’606 t 26’606 t<br />

Aushub (verunreinigt) 733 t – 733 t<br />

Sonderabfälle 2) 16’272 t – 16’272 t<br />

Andere Abfälle 3) 2’953 t 593 t 3’546 t<br />

Total 21’958 t 25’199 t 47’157 t<br />

Gesamtvolumen Entwicklung SK BK<br />

[1’000 m<br />

1’400<br />

3 ]<br />

1’200<br />

1’000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

???<br />

500<br />

264<br />

256<br />

Schlackekompartiment Reaktorkompartiment<br />

geplante Erweiterung<br />

Restvolumen Verfüllstand<br />

Anlagendaten<br />

500<br />

78<br />

527<br />

Sickerwasserfassung Deponiegasfassung<br />

ANHANG 3<br />

Durchschnittliche 16’000 m3 20’000 m3 Jahresmenge<br />

Anteil Jahresmenge<br />

an Restvolumen<br />

6.1 % 25.6 %<br />

(inkl. Erweiterung) (2.1 %) (3.5 %)<br />

Reichweite 2024 2011<br />

(inkl. Erweiterung) (2055) (2036)<br />

Vorbehandlung: – Fassungsart: –<br />

Behandlungsart: Abfackeln Behandlungsart: –<br />

Ableitung: ARA Loveresse Gasanfall: –<br />

Sickerwassermenge: –<br />

Energiegewinnung Produktion Verkauf<br />

Strom: – –<br />

Wärme: – –<br />

1) abgelagert; <strong>Kanton</strong>ale Verteilung berechnet auf Basis der Abfälle der VADEC<br />

2) exkl. verunreinigter Aushub<br />

3) Strassenwischgut, verschmutzte <strong>Bau</strong>abfälle, Flachglas, Altbelag, Gussasphalt, Schlämme, Diverses<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

83


SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

84<br />

ANHANG 3<br />

Deponie Türliacher<br />

Betreiber Flugbild<br />

AVAG AG<br />

<strong>Abfall</strong>verwertung Entsorgung & Recycling<br />

Türliacher<br />

3629 Jaberg BE<br />

Telefon 031 780 14 14<br />

Telefax 031 780 14 84<br />

http://www.avag.ch<br />

Inbetriebnahme: 1990<br />

Gesamtvolumen:<br />

– Bioreaktor: 1’060’000 m 3<br />

– Schlacke: 90’000 m 3<br />

Kompartimente Deponieschema<br />

– BK 1: Bioreaktorabfälle<br />

– SK 1: Schlacke<br />

– SK Nord: Schlacke (geplant)<br />

Weitere Betriebsanlagen<br />

Verarbeitung Separatsammlungen<br />

Standortangaben<br />

Gemeinde: Jaberg / Kirchdorf<br />

Gelände: Kiesgrube<br />

Untergrund: Kies<br />

Abdichtung: BK 1 & SK 1: Asphalt<br />

(Basis und Flanken)<br />

SK Nord<br />

(geplant)<br />

BK 1<br />

SK 1<br />

Betriebsgelände<br />

100 m


Betriebsdaten 2007<br />

<strong>Abfall</strong>typ Menge <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> Menge Ausserkantonal Gesamtmenge<br />

Kehrichtschlacke 1) 29’877 t – 29’877 t<br />

Eternit, Dachpappe<br />

Feinfraktion etc.<br />

4’847 t 981 t 5’828 t<br />

Sonderabfälle 2) 14’602 t 313 t 14’915 t<br />

Andere Abfälle 3) 9’121 t 103 t 9’224 t<br />

Total 58’447 t 1’397 t 59’844 t<br />

Gesamtvolumen Entwicklung SK BK<br />

[1’000 m<br />

1’400<br />

1’200<br />

1’000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

3 ]<br />

143<br />

165<br />

270<br />

895<br />

29<br />

64<br />

Schlackekompartiment<br />

geplante Erweiterung<br />

Reaktorkompartiment<br />

Restvolumen Verfüllstand<br />

Anlagendaten<br />

Sickerwasserfassung Anlage 1 Anlage 2<br />

Vorbehandlung: – –<br />

Behandlungsart: biologisch / chemisch –<br />

Ableitung: ARA vor Ort, Aare ARA unteres Kiesental<br />

Sickerwassermenge: – –<br />

Deponiegasfassung Anlage 1 Anlage 2<br />

Fassungsart: – –<br />

Behandlungsart: – –<br />

Gasanfall: – –<br />

Energiegewinnung Produktion Verkauf<br />

Strom: 8’087 MWh/a 6’139 MWh/a<br />

Wärme: 10’000 MWh/a 2’688 MWh/a<br />

ANHANG 3<br />

Durchschnittliche 15’000 m 3 25’000 m 3<br />

Jahresmenge<br />

Anteil Jahresmenge 56.6 % 15.2 %<br />

an Restvolumen<br />

(inkl. Erweiterung) (5.1 %) (8.1 %)<br />

Reichweite <strong>2009</strong> 2014<br />

(inkl. Erweiterung) (2027) (2019)<br />

1) abgelagert<br />

2) exkl. verunreinigter Aushub<br />

3) Strassenwischgut, verschmutzte <strong>Bau</strong>abfälle, Flachglas, Altbelag, Gussasphalt, Schlämme, Diverses<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

85


Bevölkerungsent -<br />

wicklung und<br />

Prognosen – mittleres,<br />

hohes und tiefes<br />

Szenario<br />

(Quelle: Bundesamt<br />

für Statistik 2007)<br />

SACHPLAN<br />

ABFALL<br />

KANTON BERN<br />

86<br />

ANHANG 4<br />

Anhang 4<br />

Mengenprognosen<br />

Die Mengenprognosen für Siedlungsabfälle<br />

basieren auf folgenden zwei Annahmen:<br />

1. Die spezifischen <strong>Abfall</strong>mengen (kg/E.a) blei -<br />

ben konstant:<br />

In den letzten Jahren war nur noch eine<br />

moderate Veränderung (meist eine Zunah -<br />

me) der spezifischen <strong>Abfall</strong>mengen zu beo -<br />

bachten. Die zukünftige Entwicklung wird<br />

u. a. von den eingesetzten Verpackungsma<br />

terialien, der Konjunktur sowie dem Ein -<br />

kaufs- und Entsorgungsverhalten der Be -<br />

völ kerung abhängen. Bei Entwick lungsprognosen<br />

der spezifischen <strong>Abfall</strong>mengen<br />

müssten diese Einflüsse in Form von jähr li -<br />

chen Wachstums- resp. Reduktionsfaktoren<br />

berücksichtigt werden, was zu entspre chen -<br />

den Unsicherheiten in den Prognosen füh -<br />

Bevölkerung [1’000 E]<br />

1’100<br />

1’050<br />

1’000<br />

950<br />

900<br />

850<br />

ren würde. Aus diesem Grund wird darauf<br />

verzichtet, eine konkrete Entwicklung der<br />

spezifischen <strong>Abfall</strong>mengen zu prognosti zie -<br />

ren und den Prognosen werden die spezifischen<br />

<strong>Abfall</strong>mengen 2006 zugrunde ge -<br />

legt.<br />

2. Die Bevölkerung entwickelt sich gemäss<br />

den Szenarien des Bundesamts für Statistik<br />

(BFS 2007):<br />

Die nachstehende Abbildung zeigt die vom<br />

BFS prognostizierte Bevölkerungsentwicklung<br />

im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> für die drei Szenarien<br />

mittel, hoch und tief. Darauf basierend<br />

werden eine erwartete, eine maximale und<br />

eine minimale Entwicklung der <strong>Abfall</strong>mengen<br />

hergeleitet.<br />

In den Abbildungen des <strong>Sachplan</strong>s ist je -<br />

weils die Mengenprognose gemäss mittle -<br />

rem Szenario abgebildet.<br />

800<br />

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030<br />

Bisherige Entwicklung Hohes Szenario<br />

Mittleres Szenario Tiefes Szenario

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!