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Arbeitsmarkt Kultur - Kupf

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... Martin Böhm<br />

eingeschränkten Planbarkeit aufgrund fehlender Budgetsicherheit. Als Einstiegskriterien für<br />

den <strong>Kultur</strong>arbeitsmarkt gelten generell gute Vernetzung, gute Kommunikations- und<br />

Organisationsfähigkeiten sowie berufliche Erfahrung. Bei der beruflichen Erfahrung sind vor<br />

allem Projektarbeiten zu nennen. Im dritten Sektor sind das Einsetzen für Ideale und<br />

persönliche Kontakte besonders wichtig. Ebenso gilt „Distinktion durch Geschmack“ als<br />

wesentliches Einstiegskriterium. Für junge Menschen erscheint der Zugang zu beiden<br />

Sektoren etwas schwierig, da der <strong>Kultur</strong>arbeitsmarkt nur über begrenzte offene Stellen verfügt<br />

und die Fluktuation bei gut bezahlten Jobs niedrig ist. Der oft fehlende monetäre Anreiz und<br />

die fehlenden beruflichen Perspektiven bei <strong>Kultur</strong>einrichtungen des dritten Sektors erhöhen<br />

für diese Einrichtungen die Fluktuation. Während für andere zivilgesellschaftliche Bereiche<br />

das Problem des Ehrenamts relativ gering ist, stellt es jedoch für <strong>Kultur</strong>einrichtungen des<br />

dritten Sektors eine große zukünftige Herausforderung dar. Als zukünftige<br />

Kooperationsformen sind verstärkt Kooperationen mit Bildung und Schule sowie innerhalb<br />

der <strong>Kultur</strong>anbieter zu nennen. Als gering hingegen erweist sich im kontinuierlich arbeitenden<br />

<strong>Kultur</strong>bereich die Wirkung des Private-Public-Partnership, da die Mittel eher an Festivals und<br />

andere publikumswirksamere Bereiche (z.B.: Sport) gebunden werden. Als Arbeitsfeld wird<br />

quantitativ und qualitativ der Vermittlungsbereich zukünftig eine wesentlich zentralere Rolle<br />

einnehmen.<br />

Arbeit im dritten Sektor<br />

Die Betrachtung ehrenamtlicher Tätigkeiten als Arbeitsfaktor für den dritten Sektor ist für die<br />

Beschäftigung mit Nonprofit-Einrichtungen unerlässlich, da die meisten Vorstände<br />

ehrenamtlich arbeiten (auch bei den interviewten <strong>Kultur</strong>organisationen). Diese Mischung aus<br />

Ehrenamt und Hauptamt hat, wie kurz unter „Das Modell der lernenden <strong>Kultur</strong>organisation<br />

für <strong>Kultur</strong>betriebe des dritten Sektors“ ausgeführt, erhebliche Auswirkungen auf die<br />

Anwendung des Modells der lernenden <strong>Kultur</strong>organisation für diese <strong>Kultur</strong>betriebe. Die<br />

Ausdehnung des Ehrenamts wurde in den ExpertInneninterviews als durchaus problematisch<br />

gesehen (z.B. in Bezug auf „Volunteer Work“ - hinsichtlich der subjektiven Folgen und<br />

Auswirkungen für die Individuen und der Arbeitsqualität für die Organisationen). Als ein<br />

weiterer wesentlicher Problempunkt der Arbeit im dritten Sektor wurde immer wieder die<br />

Bezahlung erörtert und hier als Beispiel der GPA Gehaltsvorschlag für Vereine angeführt, der<br />

so in dieser Form für die meisten Organisationen nicht übernommen werden kann, sondern<br />

nur mittels einer Orientierung nach unten. Inwieweit hier die Kombination von Ehrenamt und<br />

Hauptamt Auswirkungen auf die Lohngestaltung hat, müsste noch untersucht werden.

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